Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Des zweiten Buches Mose

3. Kapitel

1. Und Mose weidete die Herde Jethros, seines Schwähers, des Priesters von Midian, und er führte die Herde hinter die Wüste, und kam zum Berg Gottes Horeb.

2. Und der Engel Jehovahs erschien ihm in der Flamme des Feuers mitten aus einem Dornbusch, und er sah, und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch ward (doch) nicht verzehrt.

3. Da sprach Mose: Ich will doch hingehen, und sehen dieses große Gesicht, warum der Dornbusch nicht verbrennt.

4. Und Jehovah sah, daß er hinging zu sehen, und Gott rief ihm mitten aus dem Dornbusche, und sprach: Mose! Mose! Und er sprach: Hier bin ich.

5. Er aber sprach: Nahe nicht herzu, ziehe deine Schuhe ab von deinen Füßen, denn der Ort da du stehest, ist ein Boden der Heiligkeit, (d.i. heiliges Land).

6. Und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs. Da bedeckte Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich Gott anzuschauen.

7. Und Jehovah sprach: Ich habe gesehen die Trübsal Meines Volkes, das in Ägypten (ist), und ihr Geschrei habe Ich gehört wegen ihrer Treiber, denn Ich kenne ihre Leiden.

8. Und Ich bin herabgekommen, es zu befreien aus der Hand der Ägypter, und es hinaufzuführen aus diesem Land in ein gutes und weites Land, in ein Land, das von Milch und Honig fließt, zum Ort der Kanaaniter und Hethiter und Amoriter und Pheresiter und Heviter und Jebusiter.

9. Und nun, siehe, das Geschrei der Söhne Israels ist zu Mir gekommen, und Ich habe auch gesehen die Unterdrückung, womit die Ägypter sie unterdrücken.

10. Und nun gehe hin, Ich will dich senden zu Pharao, und führe Mein Volk, die Söhne Israels, aus Ägypten.

11. Da sprach Mose zu Gott: Wer bin ich, daß ich soll zu Pharao gehen, und daß ich ausführen soll die Söhne Israels aus Ägypten?

12. Und Er sprach: Ich will mit dir sein; und dies sei dir das Zeichen, daß Ich dich gesandt habe, wenn du das Volk führest aus Ägypten, so werdet ihr Gott dienen an diesem Berge.

13. Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich komme zu den Söhnen Israels, und sage zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie sagen zu mir: Welches ist Sein Name? was soll ich zu ihnen sagen?

14. Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der Ich bin, und sprach: So sollst du sagen den Söhnen Israels: Ich bin hat mich zu euch gesandt.

15. Und weiter sprach Gott zu Mose: Also sollst du sagen zu den Söhnen Israels: Jehovah, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist Mein Name in Ewigkeit, und das Mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht.

16. Geh und versammle die Ältesten Israels, und sprich zu ihnen: Jehovah, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Jischaks und Jakobs, und hat gesagt: Heimgesucht habe Ich euch, und (gesehen) was euch geschehen ist in Ägypten.

17. Und Ich sage: Ich will euch heraufführen aus der Trübsal Ägyptens in das Land der Kanaaniter, und Hethiter, und Amoriter, und Pheresiter, und Heviter, und Jebusiter, in ein Land, das von Milch und Honig fließt.

18. Und wenn sie deine Stimme hören, so sollst du und die Ältesten Israels hineingehen zum König Ägyptens, und sollt zu ihm sagen: Jehovah, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet, so laß uns doch nun ziehen drei Tagreisen in die Wüste, und opfern dem Jehovah, unserem Gott.

19. Aber Ich weiß, daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, auch nicht durch eine starke Hand.

20. Und so werde Ich Meine Hand ausstrecken, und Ägypten schlagen mit allen Meinen Wundern, die Ich tun werde in seiner Mitte; und nachher wird er euch entlassen.

21. Und Ich werde diesem Volk Gnade geben in den Augen der Ägypter, und es wird geschehen, wenn ihr ziehet, werdet ihr nicht leer ausziehen.

22. Und es soll ein jegliches Weib von ihrer Nachbarin und von ihrer Hausgenossin Gefäße von Silber und Gefäße von Gold und Kleider verlangen, die sollt ihr legen auf eure Söhne und auf eure Töchter, und sollt Beute nehmen von den Ägyptern.

 

Inhalt

6825. Im ersten Kapitel wurde im inneren Sinn von der Anfechtung der Angehörigen der Kirche durch Falsches und Böses gehandelt; im zweiten von den Anfängen und aufeinanderfolgenden Zuständen des göttlich Wahren bei ihnen; in diesem Kapitel wird im inneren Sinn von ihrer Befreiung gehandelt, und da werden sie zuerst belehrt, wer der Gott ist, der sie befreit hat, daß es der Herr sei; und daß Er sie in den Himmel führe, nachdem sie mit mannigfachem Wahren und Guten beschenkt worden sind.

 

Innerer Sinn

6826. Vers 1-3: Und Mose weidete die Herde Jethros, seines Schwähers, des Priesters von Midian, und er führte die Herde hinter die Wüste, und kam zum Berg Gottes Horeb. Und der Engel Jehovahs erschien ihm in der Flamme des Feuers mitten aus einem Dornbusch, und er sah, und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch ward (doch) nicht verzehrt. Da sprach Mose: Ich will doch hingehen, und sehen dieses große Gesicht, warum der Dornbusch nicht verbrennt.

"Und Mose weidete die Herde Jethros, seines Schwähers, des Priesters von Midian" bedeutet das Gesetz vom Göttlichen her belehrte diejenigen, die im Wahren des einfältig Guten (stehen); der Priester bezeichnet das Gute der Kirche, der jene angehören;

"und er führte die Herde hinter die Wüste" bedeutet, nachdem sie Versuchungen bestanden hatten;

"und kam zum Berg Gottes" bedeutet das Gute der göttlichen Liebe sei ihm erschienen;

"Horeb" bedeutet die Beschaffenheit;

"und der Engel Jehovahs erschien ihm" bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen;

"in der Flamme des Feuers mitten aus einem Dornbusch" bedeutet die göttliche Liebe im wißtümlich Wahren;

"und er sah, und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer" bedeutet die Wahrnehmung, daß das wißtümlich Wahre voll sei des Guten der göttlichen Liebe;

"und der Dornbusch ward doch nicht verzehrt" bedeutet das göttlich Wahre, vereinigt mit dem göttlich Guten im Natürlichen;

"da sprach Mose" bedeutet das Innewerden aus dem Gesetz vom Göttlichen her;

"ich will doch hingehen, und sehen dieses große Gesicht" bedeutet die Reflexion (oder das Nachdenken) über diese Offenbarung;

"warum der Dornbusch nicht verbrennt" bedeutet, daß eine solche Vereinigung stattfinde.

6827. "Und Mose weidete die Herde Jethros, seines Schwähers, des Priesters von Midian", 2. Mose 3/1, bedeutet, das Gesetz vom Göttlichen her belehrte diejenigen, die im Wahren des einfältig Guten waren, und der Priester Midians bezeichnet das Gute der Kirche, der jene angehören.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes bezeichnet, wovon Nr. 6752; im Anfang aber in Ansehung des Wahren, das dem Gesetz vom Göttlichen her angehört: Nr 6771; hier jedoch in Ansehung des Gesetzes vom Göttlichen her. In dieser Weise kann man die Stufen des Fortschreitens im Herrn benennen, ehe Er in Ansehung des Menschlichen das göttliche Gesetz selbst wurde.

Im ganzen Wort ist in seinem innersten oder höchsten Sinn vom Herrn allein die Rede, und von der Verherrlichung Seines Menschlichen. Weil aber der innerste oder höchste Sinn über den menschlichen Verstand hinausgeht, so kann das Wort nur in Ansehung seines inneren Sinnes erklärt werden, worin vom Reich des Herrn und von der Kirche und deren Herstellung, sodann von der Wiedergeburt des Menschen der Kirche durch den Herrn gehandelt wird. Daß im inneren Sinn von diesen Gegenständen gehandelt wird, hat den Grund, weil die Wiedergeburt des Menschen ein Darstellungsbild der Verherrlichung des Herrn ist: man sehe Nr. 3138, 3212, 3490, 4402, 5688.

Aus der Bedeutung von weiden, sofern es heißt belehren, wovon Nr. 3795, 5201; aus der Bedeutung der Herde, sofern sie den bezeichnet, der lernt, und durch das Wahre zum Guten der Liebtätigkeit geführt wird, wovon Nr. 343, somit bedeutet Herde im allgemeinen Sinn die Kirche: Nr. 3767, 3768, hier die Kirche, worin die sind, die im Wahren des einfältig Guten (stehen), und durch Midian bezeichnet werden: Nr. 3242, 4756; und aus der Bedeutung des Schwähers, sofern er das Gute bezeichnet, von dem, als vom Vater das Gute herkommt, das mit dem Wahren verbunden ist, hier mit dem Wahren, das dem Gesetz vom Göttlichen her angehört, und das durch Mose vorgebildet wird, man sehe Nr. 6793. Die Beschaffenheit jenes Guten bezeichnet Jethro. Ferner aus der Bedeutung des Priesters von Midian, sofern er das Gute der Kirche bezeichnet, in dem diejenigen stehen, die im Wahren des einfältig Guten sind, wovon Nr. 6775.

Hieraus wird nun klar, daß durch "Mose weidete die Herde Jethros, seines Schwähers, des Priesters von Midian", bezeichnet wird, daß das Gesetz vom Göttlichen her diejenigen belehrte, die im Wahren des einfältig Guten (standen), und daß der Priester von Midian das Gute der Kirche bedeutet, der jene angehören.

6828. "Und er führte die Herde hinter die Wüste", 2. Mose 3/1, bedeutet, nachdem sie Versuchungen bestanden hatten, nämlich jene, die im Wahren des einfältig Guten (standen).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Herde, sofern sie die Kirche bezeichnet, wo diejenigen sind, die im Wahren des einfältig Guten stehen, wovon Nr. 6827; und aus der Bedeutung der Wüste, sofern sie den Zustand der Versuchung bezeichnet; denn die Wüste bedeutet das wenig Bewohnte und Kultivierte, und auch das gar nicht Bewohnte und Kultivierte, somit im geistigen Sinn einen Menschen, der verwüstet ist in Ansehung des Guten und verödet in Ansehung des Wahren; mithin einen Menschen, der in Versuchung ist. Denn wer in Versuchung ist, der ist in der Verwüstung und in der Verödung, weil das Falsche und das Böse, das bei ihm ist, heraustritt, und den Einfluß des Wahren und Guten vom Herrn verdunkelt und beinahe wegnimmt. Das Wahre, das einfließt, scheint ihm auch kein solches Leben zu haben, daß es das Falsche und Böse vertreiben könnte. Es sind dann auch böse Geister da, die Schmerzen beibringen, und Verzweiflung an der Seligkeit.

Daß die Wüste einen solchen Zustand bezeichnet, erhellt aus sehr vielen Stellen im Wort, man sehe Nr. 2708; und weil die Wüste den Zustand der Versuchung bezeichnete, und die Zahl Vierzig eine jede Dauer derselben: Nr. 730, 862, 2272, 2273, deswegen waren die Söhne Israels in der Wüste vierzig Jahre; und deswegen war auch der Herr in der Wüste vierzig Tage, da Er versucht wurde: Matth.4/2; Mark.1/13.

6829. "Und kam zum Berge Gottes", 2. Mose 3/1, bedeutet, das Gute der göttlichen Liebe sei nachher erschienen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges Gottes, sofern er das Gute der göttlichen Liebe bezeichnet. Daß der Berg das Gute der Liebe bedeutet, sehe man Nr. 795, 796, 2722, 4210, 6435. Daß dieses Gute erschien, nachdem sie Versuchungen bestanden hatten, wird dadurch bezeichnet, daß er zu jenem Berg hinter die Wüste kam. Damit verhält es sich auf folgende Weise:

Wenn der Mensch in der Versuchung ist, so ist er rings umlagert von Falschem und Bösem, das den Einfluß des Lichts vom Göttlichen, d.h. des Wahren und Guten hindert. Der Mensch ist alsdann gleichsam in der Finsternis. Finsternis im anderen Leben ist nichts anderes als Umlagerung durch Falsches, denn dieses benimmt das Licht, und somit das Innewerden des Trostes von den Wahrheiten für den, der in der Versuchung ist. Wenn aber der Mensch aus der Versuchung herauskommt, dann erscheint das Licht mit seiner geistigen Wärme, d.h. das Wahre mit seinem Guten; dadurch empfindet er Freude nach der Angst. Dies ist der Morgen, der auf die Nacht folgt im anderen Leben.

Der Grund, warum alsdann das Gute empfunden wird, und das Wahre erscheint, liegt darin, daß nach der Versuchung das Wahre und Gute ins Innere eindringt und einwurzelt, denn wenn der Mensch in der Versuchung ist, fühlt er gleichsam Hunger nach dem Guten und Durst nach dem Wahren, daher genießt er, wenn er herauskommt, das Gute, wie ein Hungriger die Speise, und nimmt das Wahre auf wie ein Durstiger den Trank. Und wenn überdies das Licht vom Göttlichen erscheint, dann wird das Falsche und Böse entfernt, und wenn dieses entfernt ist, dann hat das Wahre und Gute Raum, um tiefer einzudringen. Dies sind die Gründe, warum nach den Versuchungen das Gute der Liebe mit seinem Licht vom Herrn erscheint.

Daß nach der Dunkelheit und Angst der Versuchungen Helle und Freude erscheint, ist, weil es gewöhnlich vorkommt, im anderen Leben allen wohl bekannt.

6830. "Horeb", 2. Mose 3/1, bedeutet die Beschaffenheit, nämlich des Guten der göttlichen Liebe, das erschien.

Dies erhellt daraus, daß die Namen, wenn sie beigefügt werden, die Beschaffenheit der Sache in sich schließen, von der die Rede ist. Die Beschaffenheit der Sache, die Horeb in sich schließt, geht aus dem hervor, was dort gesehen wurde, nämlich aus der Flamme des Feuers mitten aus dem Dornbusch; somit ist sie das göttlich Gute der Liebe, das durch das dem göttlichen Gesetz angehörige Wahre hervorleuchtet.

6831. "Und der Engel Jehovahs erschien ihm", 2. Mose 3/2, bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Engels Jehovahs, sofern er das Göttlich-Menschliche des Herrn ist, wovon Nr. 6280. Der Grund, warum das Göttlich-Menschliche der Engel Jehovahs heißt, ist, weil Jehovah, vor der Ankunft des Herrn, wenn Er durch den Himmel hindurchging, in menschlicher Gestalt als ein Engel erschien; denn der ganze Engelshimmel stellt einen Menschen dar, welcher der Größte Mensch heißt, von dem am Ende mehrerer Kapitel gehandelt wurde. Wenn daher das Göttliche Selbst durch (den Himmel) hindurchging, erschien es in menschlicher Gestalt als ein Engel denen, mit denen Er redete; das war das Göttlich-Menschliche Jehovahs vor der Ankunft des Herrn. Das Menschliche des Herrn ist, seit es göttlich geworden, ebendasselbe, denn der Herr ist Jehovah selbst, im Göttlich-Menschlichen.

Daß der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen Engel genannt wird, sehe man Nr. 6280, und erhellt auch aus mehreren Stellen im Neuen Testament, wo der Herr Sich den vom Vater Gesandten nennt, und gesandt werden bedeutet ausgehen, und der Gesandte bedeutet in der hebräischen Sprache Engel.

Daß der Herr sich den Gesandten heißt, sehe man: Matth.10/40; 15/24; Mark.9/37; Luk.4/43; 9/48; 10/16; Joh.3/17,34; 4/34; 5/23,24,36-38; 6/29,39,40,44,57; 7/16,18,28,29; 8/16,18,29,42; 9/4; 10/36; 11/42; 12/44,45,49; 13/20; 14/24; 16/5,7; 17/3,8,18,22,23,25.

6832. "In der Flamme des Feuers mitten aus einem Dornbusch", 2. Mose 3/2, bedeutet die göttliche Liebe im wißtümlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Feuerflamme, sofern sie die göttliche Liebe bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Dornbuschs, sofern er das wißtümlich Wahre bezeichnet.

Der Dornbusch bedeutet das wißtümlich Wahre, weil alle Gesträuche, von welcher Gattung sie auch sein mögen, das Wißtümliche bedeuten, die größeren Bäume selbst aber Erkenntnisse und Innewerdungen. Der Dornbusch, weil er Blüten und Beeren hervorbringt, bedeutet das wißtümlich Wahre. Das wißtümlich Wahre der Kirche ist kein anderes als das Wort im Buchstabensinn, und auch jeder vorbildliche und bezeichnende Gegenstand der Kirche bei den Nachkommen Jakobs; diese werden in ihrer äußeren Form wißtümliche Wahrheiten genannt, aber der inneren Form nach sind sie geistige Wahrheiten. Weil aber die Wahrheiten in ihrer inneren, d.h. in der geistigen Form, der Nachkommenschaft Jakobs nicht erscheinen konnten, da sie bloß im Äußeren waren, und von etwas Inwendigem gar nichts wissen wollten, deshalb erschien der Herr in einem Dornbusch; denn wenn der Herr erscheint, so erscheint Er gemäß der Beschaffenheit des Menschen. Der Mensch nimmt nämlich den Herrn nicht anders auf, als seiner Beschaffenheit gemäß.

Deswegen erschien auch der Herr, als Er auf dem Berg Sinai erschien, dem Volke wie ein Feuer, brennend bis zum Herzen des Himmels, und wie Finsternis, Wolken und Dunkel: 5. Mose 4/11; 5/19-22 (oder 5/22-26), sodann 2. Mose 19/18. Er wäre ganz anders erschienen, wenn das Volk, das unten am Berg zuschaute, nicht so geartet gewesen wäre; und weil jenes Volk nur im Äußeren war, deswegen heißt es, als Mose hineinging zum Herrn auf dem Berg Sinai, er sei in die Wolke hineingegangen: 2. Mose 20/18; 24/2,18; 34/2-5. Daß die Wolke das Äußere des Wortes bedeutet, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343 E, folglich auch das Vorbildliche der Kirche, in seiner äußeren Form betrachtet.

Daß der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß erscheint, kann daraus erhellen, daß der Herr denen, die im inwendigsten oder dritten Himmel sind, als eine Sonne erscheint, von der ein unaussprechliches Licht (ausstrahlt), aus dem Grund, weil die, welche dort sind, im Guten der Liebe zum Herrn stehen; und daß Er denen, die im mittleren oder zweiten Himmel sind, als Mond (erscheint), aus dem Grund, weil sie hier entfernter und dunkler in der Liebe zum Herrn stehen, denn sie sind in der Liebe gegen den Nächsten. Aber im letzten oder ersten Himmel erscheint der Herr nicht als Sonne, auch nicht als Mond, sondern nur wie ein Licht, welches Licht das Weltlicht weit übertrifft. Und weil der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß erscheint, darum kann Er auch denen, die in der Hölle sind, nicht anders erscheinen als wie eine schwarze Wolke und Finsternis; denn sobald das Licht des Himmels, das vom Herrn kommt, in eine Hölle hineinfällt, so wird es daselbst finster und dunkel.

Aus diesem nun kann erhellen, daß der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß, weil der Aufnahme gemäß, erscheint. Und weil die Nachkommen Jakobs bloß im Äußeren waren, deswegen erschien der Herr dem Mose in einem Dornbusch, und auch in einer Wolke, als er hineinging zum Herrn auf dem Berge Sinai.

Daß die Flamme die göttliche Liebe bezeichnet, kommt daher, weil die Liebe in ihrem ersten Ursprung nichts anderes ist als ein Feuer und eine Flamme vom Herrn als der Sonne. Das Feuer und die Flamme dieser Sonne ist es, die das Sein des Lebens einem jeden Menschen gibt; und ist das eigentliche Lebensfeuer, welches das Inwendigere des Menschen mit Wärme erfüllt, wie man an der Liebe sehen kann; denn in dem Maß als die Liebe beim Menschen zunimmt, erwärmt er, und in dem Maß als die Liebe abnimmt, wird er kalt. Daher kommt es, daß der Herr, wenn Er in einem Gesichte erschien, wie ein Feuer oder eine Flamme erschien, wie

Hes.1/13,21,26-28: "Der Anblick der vier Tiere (die Cherubim waren) war gleich glühenden Feuerkohlen, gleich Fackeln anzusehen; dasselbe (Feuer) fuhr einher zwischen den Tieren, wie Feuerglanz, und aus dem Feuer ging ein Blitz hervor; und eine Himmelsfeste war über ihren Häuptern, anzusehen wie der Stein des Saphir, die Gestalt eines Throns, und auf der Gestalt des Throns eine Gestalt gleich dem Ansehen eines Menschen oben darauf; und ich sah die Gestalt von glühenden Kohlen gleich der Gestalt eines Feuers innerhalb ringsumher, vom Ansehen Seiner Lenden aufwärts; aber vom Ansehen Seiner Lenden abwärts sah ich wie den Anblick des Feuers, das einen Glanz gab ringsum": daß die Einzelheiten in diesem Gesicht Bezeichnungen und Vorbilder göttlicher Dinge sind, kann niemand leugnen, wenn man aber nicht weiß, was bezeichnet wird durch die Cherubim, durch die Kohlen des brennenden Feuers gleich dem Anblick von Fackeln, durch den Thron, durch das Ansehen eines Menschen darauf, durch die Lenden, von denen aufwärts und abwärts Feuer, und aus dem Feuer ein Glanz (ausging), so kann man durchaus nicht das darin liegende heilige Geheimnis erkennen. Daß die Cherubim die Vorsehung des Herrn bezeichnen, sehe man Nr. 308; daß der Thron den Himmel bedeutet, eigentlich aber das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, das den Himmel bildet: Nr. 5313; daß das Ansehen eines Menschen auf dem Thron oben der Herr ist in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, ist offenbar; daß die Lenden die eheliche Liebe bedeuten, und daher alle himmlische Liebe: Nr. 3021, 4277, 4280, 4575, 5050-5062, und diese Liebe wurde vorgebildet durch die Gestalt der glühenden Kohlen gleich der Gestalt eines Feuers, das einen Glanz gab ringsum.

Dan.7/9,10: "Ich schaute, bis daß Throne aufgestellt wurden, und der Alte der Tage setzte sich darauf, Sein Kleid war wie Schnee weiß, und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle, Sein Thron eine Feuerflamme; seine Räder brennendes Feuer, ein Feuerstrom floß hervor und ging aus von Ihm": das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn wurde auch hier geschaut als eine Feuerflamme.

Joh.Offenb.19/12: "Es saß Einer auf einem weißen Pferd, Seine Augen waren wie eine Feuerflamme": daß der auf dem weißen Pferd Sitzende der Herr ist in Ansehung des Wortes, wird dort deutlich gesagt: Vers 13,16, somit ist die Feuerflamme das göttlich Wahre, das im Wort ist, und aus dem göttlich Guten des Herrn (stammt).

Joh.Offenb.1/13,14: "In der Mitte der sieben Leuchter war Einer gleich dem Sohne eines Menschen, angetan mit einem Talar, Sein Haupt und Haare (waren) weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, aber Seine Augen wie eine Feuerflamme": auch hier bezeichnet "die Augen wie eine Feuerflamme" das göttlich Wahre, ausgehend vom göttlich Guten des Herrn.

Daß die Feuerflamme das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, erhellt auch bei Ps.29/7: "Die Stimme Jehovahs fällt ein wie eine Feuerflamme": die Stimme Jehovahs für das göttlich Wahre.

Damit das vom göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre vorgebildet würde, wurde befohlen, daß sie einen Leuchter machen sollten von lauterem Gold mit sieben Lichtern, und daß er gesetzt würde in das Zelt der Zusammenkunft neben den Tisch, wo die Schaubrote waren, und die Lichter sollten fortwährend brennen vor Jehovah: 2. Mose 25/31-40; 37/17-24; 40/24,25; 3. Mose 24/4; 4. Mose 8/2; Sach.4/2; durch den Leuchter mit den sieben Lichtern wurde vorgebildet das göttlich Wahre, das ausgeht vom göttlich Guten des Herrn.

Damit auch das göttlich Gute selbst vorgebildet würde, wurde befohlen, daß ein immerwährendes Feuer auf dem Altar sein sollte, "das Feuer soll auf dem Altare brennen und nicht verlöschen, der Priester soll das Holz anzünden auf demselben alle Morgen, das Feuer soll immerfort brennen auf dem Altar, und nicht verlöschen": 3. Mose 6/5,6.

Daß das Feuer ein Sinnbild der göttlichen Liebe, und dies den Alten wohl bekannt war, kann daraus erhellen, daß dieses Sinnbild von der Alten Kirche bis zu den zerstreuten Völkerschaften sich verbreitete, die im Götzendienst waren, daß diese ein heiliges immerwährendes Feuer veranstalteten, und Jungfrauen darüber setzten, die Vestalinnen hießen, ist bekannt.

Daß Feuer und Flamme im entgegengesetzten Sinn unsaubere Liebestriebe bezeichnen, z.B. Triebe der Rachsucht, der Grausamkeit, des Hasses, des Ehebruchs, und überhaupt Begierden, die aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe entspringen, erhellt ebenfalls aus mehreren Stellen im Wort, von denen bloß folgende angeführt werden sollen:

Jes.47/14: "Siehe, sie sind geworden gleich Stoppeln, das Feuer hat sie angebrannt, sie retten ihre Seele nicht aus der Hand der Flamme; keine Kohle (ist da) sich zu wärmen, kein Feuer, daran zu sitzen".

Hes.21/3: "Siehe, Ich werde anzünden in dir ein Feuer, das verzehren wird in dir alle grünen Bäume, und alle dürren Bäume, nicht soll ausgelöscht werden die Flamme des heftigen Feuers, und dadurch soll verbrannt werden alle Oberfläche (des Landes) vom Mittag zur Mitternacht": hier werden durch Feuer und Flamme bezeichnet die Begierden des Bösen und Falschen, die alles Gute und Wahre der Kirche auslöschen, daher ihre Verwüstung.

Luk.16/24: "Der Reiche sprach zu Abraham: Vater Abraham, erbarme dich meiner, und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers eintauche ins Wasser, und kühle meine Zunge, weil ich gepeinigt werde in dieser Flamme".

Diejenigen, die nicht wissen, daß das Lebensfeuer beim Menschen einen anderen Ursprung hat als das Elementarfeuer, können keine andere Ansicht haben, als daß durch das Feuer der Hölle ein solches Feuer verstanden werde, wie es in der Welt ist, während doch im Wort kein solches Feuer verstanden wird, sondern das Feuer, das der Liebe angehört, somit dem Leben des Menschen eigen ist, und ausgeht vom Herrn als der Sonne; wenn dieses Feuer bei denjenigen eindringt, die im Gegensatz (zum Göttlichen) stehen, so verwandelt es sich in das Feuer der Begierden, die, wie oben gesagt, der Rachgier, dem Hasse, der Grausamkeit angehören, und aus der Selbst- und Weltliebe entspringen. Dieses Feuer ist es, das die in den Höllen peinigt; denn wenn ihren Begierden der Zügel gelassen wird, dann stürzt einer auf den anderen los, und sie peinigen einander auf gräßliche und unaussprechliche Weise, denn jeder will die Oberhand haben, und dem anderen das Seine nehmen durch heimliche und offene Kunstgriffe. Wenn nun der eine wie der andere danach begehrt, so entsteht daraus grimmiger Haß, und aus diesen Greueltaten, die hauptsächlich durch Zauberkünste und durch Phantasien verübt werden, Künste, die zahllos und der Welt ganz unbekannt sind. Die, welche nichts Geistiges glauben, hauptsächlich die Verehrer der Natur, lassen sich durchaus nicht zu dem Glauben bringen, daß die Wärme bei den Lebenden, die das eigentliche innere Leben macht, einen anderen Ursprung habe, als die Wärme der Welt; denn sie können nicht erkennen, und noch weniger anerkennen, daß es ein himmlisches Feuer gibt, das ausgeht vom Herrn als der Sonne, und daß dieses Feuer lauter Liebe ist. Daher können sie auch Unzähliges, was im Wort ist, nicht erkennen, wo kein anderes Feuer verstanden wird, und können Unzähliges im Menschen nicht erkennen, der ein Aufnahmsorgan desselben ist.

6833. "Und er sah, und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer", 2. Mose 3/2, bedeutet die Wahrnehmung, daß das wißtümlich Wahre voll des Guten der göttlichen Liebe sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es ist Wahrnehmen, wovon Nr. 2150, 3764, 4567, 4723, 5400; aus der Bedeutung des Dornbusches, sofern er das wißtümlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 6832; und aus der Bedeutung des Feuers, sofern es die göttliche Liebe ist, wovon Nr. 934 E, 4906, 5071, 5215, 6314, 6832; daher bedeutet brennen im Feuer soviel als voll sein des Guten der göttlichen Liebe.

6834. "Und der Dornbusch ward doch nicht verzehrt", 2. Mose 3/2, bedeutet das göttlich Wahre vereinigt mit dem göttlich Guten im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Dornbusches, sofern er das wißtümlich Wahre ist, wovon Nr. 6832, 6833; hier weil vom Herrn die Rede, ist es das göttlich Wahre im Natürlichen. Das Natürliche wird bezeichnet, weil hier das Wahre in wißtümlicher Weise gemeint ist; ferner aus der Bedeutung von nicht verzehrt werden vom Feuer, sofern es heißt, nicht vernichtet werden durch das Gute der göttlichen Liebe. Daß das Feuer das Gute der göttlichen Liebe bezeichnet, sehe man Nr. 6832; sofern es also vereinigt ist, nämlich das göttlich Wahre mit dem göttlich Guten im Natürlichen. Dies ist die Bedeutung dieser Worte im höchsten Sinn, in dem vom Herrn gehandelt wird. Damit verhält es sich auf folgende Weise:

Das göttlich Gute der göttlichen Liebe ist das eigentliche Sonnenfeuer im anderen Leben. Dieses Feuer hat eine solche Glut, daß, wenn es ohne Vermittlung und Mäßigung auf jemand, und wäre es selbst ein Engel des inwendigsten Himmels, eindringen würde, derselbe alles Sinns beraubt würde und zugrunde ginge. Eine solche Glut hat die göttliche Liebe des Herrn. Als aber der Herr in der Welt war, und das menschliche Wesen mit dem Göttlichen vereinigte, nahm Er dieses Liebesfeuer in Seinem Menschlichen auf, und vereinigte es mit dem Wahren, als Er Sich zum göttlichen Gesetz machte.

Das nun ist es, was darunter verstanden wird, daß das göttlich Wahre vereinigt wurde mit dem göttlich Guten im Natürlichen.

6835. "Da sprach Mose", 2. Mose 3/3, bedeutet das Innewerden aus dem Gesetz vom Göttlichen her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon öfters; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Gesetz vom Göttlichen her darstellt, wovon Nr. 6827.

6836. "Ich will doch hingehen und sehen dieses große Gesicht", 2. Mose 3/3, bedeutet die Reflexion über diese Offenbarung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hingehen und sehen, sofern es soviel ist als reflektieren, denn hingehen heißt im geistigen Sinn sich abwenden von dem Gedanken, in dem man ist, und sehen heißt innewerden, somit bedeutet beides zusammen reflektieren; und aus der Bedeutung des Gesichtes, sofern es eine Offenbarung ist, wovon Nr. 6000. Ein großes Gesicht heißt es, weil im höchsten Sinn durch die Flamme im Dornbusch bezeichnet wird das göttlich Wahre, das vereinigt ist mit dem göttlich Guten im Menschlichen des Herrn: Nr. 6834.

6837. "Warum der Dornbusch nicht verbrennt", 2. Mose 3/3, bedeutet, daß eine solche Vereinigung stattfinde.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 6834 gesagt wurde.

6838. Vers 4-6: Und Jehovah sah, daß er hinging zu sehen, und Gott rief ihm mitten aus dem Dornbusche, und sprach: Mose! Mose! Und er sprach: Hier bin ich. Er aber sprach: Nahe nicht herzu, ziehe deine Schuhe ab von deinen Füßen, denn der Ort da du stehest, ist ein Boden der Heiligkeit, (d.i. heiliges Land). Und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs. Da bedeckte Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich Gott anzuschauen.

"Und Jehovah sah, daß er hinging zu sehen" bedeutet die Reflexion sei vom Herrn;

"und Gott rief ihm" bedeutet den Einfluß vom Göttlichen her;

"mitten aus dem Dornbusche" bedeutet, aus den wißtümlichen Wahrheiten;

"und sprach: Mose! Mose! Und er sprach: Hier bin ich" bedeutet die inwendige Mahnung, und das Hören (derselben);

"Er aber sprach: Nahe nicht herzu" bedeutet, er dürfe noch nicht über das Göttliche denken aus Sinnlichem;

"ziehe deine Schuhe ab von deinen Füßen" bedeutet das Sinnliche, welches das Äußere des Natürlichen ist, soll entfernt werden;

"denn der Ort da du stehest, ist ein Boden der Heiligkeit, (d.i. heiliges Land)" bedeutet, sonst könne das Göttliche nicht eingehen;

"Und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters" bedeutet das Göttliche, das die Alte Kirche hatte;

"der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs" bedeutet das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche, somit den Herrn;

"da bedeckte Mose sein Angesicht" bedeutet das Inwendigere wurde beschützt;

"denn er fürchtete sich Gott anzuschauen" bedeutet, auf daß es nicht beschädigt würde von der Gegenwart des Göttlichen Selbst.

6839. "Und Jehovah sah, daß er hinging zu sehen", 2. Mose 3/4, bedeutet die Reflexion (sei) vom Herrn her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hingehen zu sehen, sofern es die Reflexion bezeichnet, wovon Nr. 6836; daß Jehovah der Herr ist, sehe man Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5663, 6303.

Wie der Buchstabensinn des Wortes beschaffen ist, zeigt sich auch hier: es wird gesagt, Jehovah sah, daß er hinging zu sehen, als ob Er es zuvor nicht gewußt, und als ob Er es ihm nicht eingegeben und ihn dazu veranlaßt hätte hinzugehen und zu sehen. Es wird jedoch so gesagt, weil nach dem Schein (gesprochen wird). Der innere Sinn dagegen lehrt, wie es zu verstehen ist, nämlich daß der Herr auf sein Denken eingewirkt, daß er darüber nachdachte. Hieraus kann erhellen, wie es sich mit dem Buchstabensinn des Wortes im Vergleich mit dem inneren Sinn verhält, und daß, was der Buchstabensinn enthält, so beschaffen ist, daß es sich nach der Fassungskraft der Einfältigen richtet, die nicht glauben, wenn es nicht so (beschrieben) ist, wie es erscheint. Was nicht erscheint, das glauben sie nicht, weil sie in das Inwendige der Dinge nicht eingehen können. Wenn daher das Wort im Buchstaben nicht so beschaffen gewesen wäre, so wäre es nicht angenommen worden. Wer im Sinnlichen steht, und von weltlichen Dingen eingenommen ist, begreift die inwendigeren Dinge gar nicht; ein solcher will sehen, was er glauben soll; was er nicht sieht, ist ihm gleichsam fremd, und er verweist es unter die Dinge, die zu verneinen, oder wenigsten ihm zweifelhaft sind, wenn er darüber aus sich denkt.

6840. "Und Gott rief ihm", 2. Mose 3/4, bedeutet den Einfluß vom Göttlichen her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von rufen, sofern es den Einfluß bezeichnet, denn im inneren Sinn wird kein Rufen durch die Rede verstanden, wie im äußeren historischen Sinn, sondern ein Rufen durch den Einfluß in den Willen, und dieses Rufen ist ein inwendiges. Jehovah oder der Herr fließt nämlich in den Willen ein, und treibt an zum Tun dessen, was Ihm wohlgefällt. Wenn dieses Inwendige ins Historische heraustritt, in dem eben nur Äußeres ist, so wird es entweder ein Gebieten oder ein Rufen, oder ein Anreden, oder zu anderen ähnlichen Ausdrücken.

6841. "Mitten aus dem Dornbusch", 2. Mose 3/4, bedeutet, aus den wißtümlichen Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Dornbusches, sofern er das wißtümlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 6832, 6833.

6842. "Und sprach: Mose! Mose! Und er sprach: Hier bin ich", 2. Mose 2/4, bedeutet eine inwendige Mahnung und das Hören (derselben).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gerufenwerdens von Gott, in den historischen Teilen des Wortes, sofern es einen Einfluß vom Göttlichen her bezeichnet: Nr. 6840. Die Berufung selbst liegt in den Worten: "Und Jehovah sprach: Mose! Mose!", und weil diese Worte alles das in sich schließen, was folgt, und zuerst, daß er nicht herzunahen, sondern seine Schuhe von seinen Füßen abziehen soll, so wird (dadurch) eine Mahnung bezeichnet, und durch die Antwort Moses: Hier bin ich, das Hören derselben.

6843. "Er aber sprach: Nahe nicht herzu", 2. Mose 3/5, bedeutet, er dürfe über das Göttliche noch nicht denken aus dem Sinnlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nahen zu Jehovah, sofern es heißt, über das Göttliche denken.

Daß zu Gott nahen, wenn es vom Menschen gesagt wird, das Denken über das Göttliche bezeichnet, hat den Grund, weil der Mensch zum Göttlichen nicht hintreten kann mit dem Leibe, wie der Mensch zum Menschen, sondern mit dem Gemüt, also mit dem Denken und Wollen. Es gibt kein anderes Hinzutreten zum Göttlichen, weil das Göttliche über das Räumliche und Zeitliche erhaben ist. Es geschieht beim Menschen durch das, was man seine Zustände nennt, nämlich die Zustände der Liebe und die Zustände des Glaubens, somit die Zustände beider Fähigkeiten des Gemüts: des Wollens und des Denkens; nur dadurch kann der Mensch zum Göttlichen nahen.

Daher kommt es, daß hier durch "nahe nicht herzu", bezeichnet wird, er solle über das Göttliche nicht denken, nämlich aus dem äußeren Sinnlichen, das durch die Schuhe bezeichnet wird, die er zuvor abziehen soll. Es wird gesagt "noch", weil das äußere Sinnliche zuletzt wiedergeboren wird, und daher den Einfluß vom Göttlichen zuletzt aufnimmt, und weil der Zustand, von dem hier die Rede ist, noch nicht vorhanden war, so daß das Sinnliche jenes hätte aufnehmen können.

Über das Sinnliche sehe man, was jetzt folgt.

6844. "Ziehe deine Schuhe ab von deinen Füßen", 2. Mose 3/5, bedeutet das Sinnliche, welches das Äußere des Natürlichen ist, solle entfernt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schuhe, sofern sie das Sinnliche bezeichnen, welches das Äußere des Natürlichen ist, wovon Nr. 1748; und aus der Bedeutung der Füße, sofern sie das Natürliche bezeichnen, wovon Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952.

Daß abziehen soviel ist als entfernen, ist klar, denn es wird vom Sinnlichen gesagt. Die Ausdrücke müssen nämlich dem Subjekt, auf das sie sich beziehen, angepaßt werden, somit muß das Abziehen von den Schuhen, und das Entferntwerden vom Sinnlichen (gesagt werden). Wie es sich damit verhalte, soll nun gesagt werden:

Jeder kann sehen, daß die Schuhe hier etwas vorbilden, was nicht mit dem heiligen Göttlichen übereinstimmt, und daß somit das Abziehen der Schuhe das Sinnbild der Entfernung solcher Dinge war. Was würde sonst dem göttlichen Wesen daran liegen, ob der Mensch in Schuhen herzuträte, oder Barfuß, wenn er nur innerlich so geartet ist, daß er zum Göttlichen herzutreten kann mit Glauben und Liebe? Deshalb wird durch Schuhe das Sinnliche bezeichnet, und das Sinnliche, als das Äußere des Natürlichen, ist so beschaffen, daß es nicht zugegen sein kann, wenn man heilig denkt über das Göttliche. Deswegen, und weil zu jener Zeit die Vorbilder beobachtet werden mußten, war es dem Mose nicht erlaubt, in Schuhen zu nahen.

Daß das Sinnliche, welches das Äußere des Natürlichen bildet, so beschaffen ist, daß es das Göttliche nicht aufnehmen kann, kommt daher, weil es im Weltlichen, Leiblichen und auch im Irdischen befangen ist, denn das nimmt es zunächst auf. Was daher im Gedächtnis aus dem Sinnlichen stammt, empfängt sein Wesen vom Licht und von der Wärme der Welt, und nur wenig vom Licht und der Wärme des Himmels; deshalb ist es das letzte, was wiedergeboren werden, d.h. einiges Himmelslicht aufnehmen kann. Hieraus folgt, daß der Mensch, wenn er in jenem Sinnlichen ist, und aus demselben denkt, über das Göttliche nicht anders denkt als wie über irdische Dinge, und daß er, wenn er im Bösen ist, aus demselben ganz gegen das Göttliche denkt. Wenn daher der Mensch über Gegenstände des Glaubens und der Liebe zum Herrn denkt, so wird er, wofern er im Guten ist, vom Sinnlichen, welches das Äußere des Natürlichen ist, weggehoben zum Inwendigeren hin, folglich vom Irdischen und Weltlichen näher zum Himmlischen und Geistigen. Das weiß der Mensch nicht, weil er nicht weiß, daß bei ihm das Inwendigere unterschieden ist vom Auswendigeren, und daß es ein mehr und mehr inwendigeres, und auch auswendigeres Denken gibt.

Übrigens sehe man, was über das Denken aus dem Sinnlichen früher gesagt wurde, daß nämlich diejenigen, die aus demselben denken, gar wenig weise seien: Nr. 5089, 5094, 6201, 6310, 6311, 6312, 6314, 6316, 6318, 6598, 6612, 6614, 6622, 6624. Daß der Mensch über das Sinnliche erhoben wird, und wenn er erhoben wird, in ein milderes Licht kommt, und daß dies hauptsächlich bei denjenigen geschieht, die wiedergeboren werden: Nr. 6183, 6313, 6315.

Aus diesem nun wird klar, was unter dem Abziehen der Schuhe von den Füßen verstanden wird. Daß das Natürliche beim Menschen ein äußeres, mittleres und inwendiges ist, sehe man Nr. 4570, 5118, 5126, 5497, 5649; das inwendig Natürliche wird bezeichnet durch die Füße, das mittlere Natürliche durch die Fußsohlen und das Äußere durch die Schuhe.

6845. "Denn der Ort, da du stehst, ist ein Boden der Heiligkeit, (d.i. heiliges Land)", 2. Mose 3/5, bedeutet, sonst könne das Göttliche nicht eingehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Ortes, sofern er einen Zustand bezeichnet, wovon Nr. 2625, 2837, 3356, 3387, 4321, 4882, 5605; daher bedeutet "der Ort, da du stehst" den Zustand, in dem er nunmehr ist. Und aus der Bedeutung des Bodens der Heiligkeit, sofern er das Heilige bezeichnet, das vom Herrn ausgeht; somit ist es der Zustand des vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehenden Heiligen, was durch jene Worte verstanden wird. Daß dadurch bezeichnet wird, das Göttliche könne sonst nicht eingehen, folgt aus dem Vorhergehenden.

Wenn nämlich der Mensch nicht vom Sinnlichen, welches das Äußere des Natürlichen ist, entfernt, d.h., wenn er nicht über dasselbe zum Inwendigeren erhoben würde, so könnte das Göttliche nicht einfließen. Der Grund, warum das Göttliche beim Menschen nicht einfließen kann, solange er in jenem Sinnlichen ist, liegt darin, daß der Einfluß vom Göttlichen her eindringt bis zu dem, was in der Ordnung das Letzte ist, somit bis zum Sinnlichen, welches das Äußere des Natürlichen beim Menschen bildet. Sind aber in diesem nur leibliche und irdische Dinge, so werden die göttlichen Dinge, die einfließen, zerstört, denn sie stimmen nicht zusammen. Deshalb wird der Mensch, wenn er das Göttliche, d.h. das, was dem Glauben und der Liebe angehört, aufnehmen soll, über das Sinnliche erhoben, und wenn er darüber erhoben ist, dann fließt das Göttliche nicht mehr in dieses, nämlich in das äußere Sinnliche, sondern in die inwendigere Region, in die der Mensch erhoben worden ist.

Daß es so ist, davon durfte ich mich durch viele Erfahrung überzeugen.

6846. "Und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters", 2. Mose 3/6, bedeutet das Göttliche, das die Alte Kirche hatte.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Vaters, sofern er die Alte Kirche bezeichnet, wovon Nr. 6075. Die Alte Kirche wird Vater genannt, weil aus ihr die Kirchen geboren wurden, die nach ihr kamen, nämlich die hebräische Kirche, und nachher die Kirche bei den Nachkommen Jakobs; denn die Gebräuche und Satzungen, die den Nachkommen Jakobs durch Moses befohlen wurden, waren nicht neu, sondern waren früher in den alten Kirchen, und wurden nur wieder hergestellt bei den Söhnen Jakobs. Sie wurden wieder hergestellt, weil sie bei anderen Völkerschaften in Abgötterei und in Ägypten, sowie in Babel in Zaubereien verwandelt wurden. Daß ebendieselben (Gebräuche) in den alten Kirchen vorhanden waren, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen. Daher nun kommt es, daß die Alte Kirche unter dem Vater verstanden wird, und auch Vater heißt im Wort, wo von der Kirche die Rede ist.

Der Gott, Der in der Alten Kirche verehrt wurde, war der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, und es war ihnen bekannt, daß es der Herr sei, Der in den einzelnen (Religions-) Gebräuchen ihrer Kirche vorgebildet wurde, und viele von ihnen wußten, daß der Herr in die Welt kommen und das Menschliche in Ihm göttlich machen werde. In jener Kirche wurde auch kein anderer unter Jehovah verstanden, denn Er war ihnen als ein göttlicher Mensch erschienen, und wurde Jehovah genannt: Nr. 1343, 5663, wie auch nachher dem Abraham: 1. Mose 18/2f; dem Josua 5/13-15; dem Gideon, Richt.6/11f; dem Manoah und seinem Weibe: Richt.13/3f, und wurde anerkannt als der Gott des Weltalls, und als der Einzige, Den sie anbeten sollten.

Das nun ist der Grund, warum durch den Gott deines Vaters im inneren Sinn das Göttliche, das die Alte Kirche hatte, d.h. der Herr verstanden wird; aber im äußeren historischen Sinn wird verstanden Abraham, sodann Jischak, wie auch Jakob.

6847. "Der Gott Abrahams, der Gott Jischaks und der Gott Jakobs", 2. Mose 3/6, bedeutet das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche, somit den Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, Jischaks und Jakobs, sofern sie das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche des Herrn bezeichnen. Daß Abraham den Herrn vorbildet in Ansehung des Göttlichen Selbst, Jischak in Ansehung des göttlich Vernünftigen und Jakob in Ansehung des göttlich Natürlichen, sehe man Nr. 1893, 2011, 2066, 2072, 2083, 2630, 3194, 3210, 3245, 3251, 3305 E, 3439, 3704, 4180, 4286, 4538, 4570, 4615, 6098, 6185, 6276, 6425, 6804. Unter Gott wird das Göttliche verstanden, und unter jenen Namen das Vorbildliche, somit das im Herrn, was durch den Gott Abrahams, den Gott Jischaks und den Gott Jakobs verstanden wird.

6848. "Da bedeckte Mose sein Angesicht", 2. Mose 3/6, bedeutet, daß das Inwendigere beschützt wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Angesichtes, sofern es das Inwendigere bezeichnet, wovon Nr. 1999, 2434, 3527, 4066, 4796, 4797, 5102. Daß bedecken soviel ist als beschützen, folgt aus dem Zusammenhang im inneren Sinn, denn es wird gesagt: er bedeckte sein Angesicht, weil er sich fürchtete, Gott anzuschauen, und hierdurch wird bezeichnet, damit das Inwendigere nicht beschädigt wurde von der Gegenwart des Göttlichen Selbst.

Wie sich dieses verhält, wird im gleich Folgenden gesagt werden.

6849. "Denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen", 2. Mose 3/6, bedeutet, auf daß es nicht beschädigt würde von der Gegenwart des Göttlichen Selbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von fürchten, sofern es ausdrückt, damit es nicht beschädigt würde, nämlich das Inwendigere, denn dies war der Grund der Furcht; und aus der Bedeutung von "Gott anschauen", sofern es die Gegenwart des Göttlichen Selbst ist; denn nur durch die innere Anschauung, die durch den Glauben, der aus der Liebtätigkeit kommt, erfolgt, wird der Herr dem Menschen gegenwärtig vorgestellt. Wenn der Herr jemanden in äußerer Form erscheint, so ist es dennoch das Inwendigere, das angeregt wird, denn das Göttliche dringt bis zum Inwendigen durch.

Damit, daß das Inwendigere von der Gegenwart des Göttlichen Selbst nicht beschädigt, und ebendarum beschützt wurde, verhält es sich in folgender Weise:

Das Göttliche Selbst ist lauter Liebe, und die lautere Liebe ist gleich einem Feuer, das glühender ist, als das Feuer der Sonne dieser Welt. Wenn daher die göttliche Liebe in ihrer Lauterkeit bei irgendeinem Engel, Geist oder Menschen einflösse, so würde ein solcher ganz zugrunde gehen. Daher kommt es, daß Jehovah oder der Herr im Wort so oft ein verzehrendes Feuer heißt. Damit nun die Engel im Himmel nicht vom Einfluß der Wärme aus dem Herrn als der Sonne beschädigt werden möchten, werden die einzelnen mit einer dünnen und passenden Wolke verhüllt, durch welche die von jener Sonne einfließende Wärme gemäßigt wird.

Daß ein jeder ohne jene Verwahrung durch die Gegenwart des Göttlichen zugrunde ginge, war den Alten bekannt gewesen; deshalb fürchteten sie sich Gott zu sehen, wie Richt.6/22,23 erhellt: "Gideon sah, daß es der Engel Jehovahs war, darum sprach Gideon: (Wehe mir) Herr Jehovah, denn ich habe den Engel Jehovahs von Angesicht zu Angesicht gesehen. Da sprach Jehovah zu ihm: Friede sei mit dir, fürchte dich nicht, denn du wirst nicht sterben".

Richt.13/22: "Manoah sprach zu seinem Weibe: Wir werden des Todes sterben, weil wir Gott gesehen haben".

2. Mose 33/20: "Jehovah sprach zu Mose: Du wirst nicht sehen können Mein Angesicht, denn kein Mensch wird Mich sehen und leben"; als daher Mose Gott sehen durfte: "war er gestellt in die Vertiefung eines Felsen": 2. Mose 33/22, wodurch das Dunkle des Glaubens vorgebildet wurde, und das Nebelhafte, das bedeckte, und wodurch er beschützt wurde.

Wie große Gefahr es den Engeln bringt, vom Göttlichen angeschaut zu werden ohne eine Wolkenhülle, kann augenscheinlich daraus erhellen, daß, wenn die Engel einen Geist, der im Bösen ist, anblicken, derselbe in etwas verwandelt zu werden scheint, was einem Leblosen ähnlich ist; dies habe ich öfters sehen dürfen. Der Grund ist, weil durch den Anblick des Engels Licht und Wärme des Himmels einfällt, und eben damit das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe, durch deren Eindringen die Bösen beinahe entseelt werden. Geschieht das schon durch den Anblick von seiten der Engel, wieviel mehr durch den Anblick von seiten des Herrn. Dies ist der Grund, warum die Höllen vom Himmel ganz entfernt sind, und warum die, welche daselbst sind, entfernt sein wollen; denn wenn sie nicht entfernt sind, werden sie schrecklich gepeinigt.

Hieraus wird klar, was durch folgende Worte Joh.Offenb.6/16, Luk.23/30; Hos.10/8 verstanden wird: "Sagen werden sie zu den Bergen und Felsen: Stürzet auf uns, und verberget uns vor dem Angesicht Dessen, Der auf dem Throne sitzt".

Weil nun die Gegenwart des Göttlichen Selbst von der Art ist, daß sie kein Engel aushält, wenn er nicht durch eine Wolke beschirmt wird, welche die Strahlen und die Wärme aus jener Sonne mildert und mäßigt, so kann man hieraus klar erkennen, daß das Menschliche des Herrn göttlich ist, denn wenn es nicht göttlich wäre, so hätte es nimmermehr mit dem Göttlichen Selbst, das Vater genannt wird, so vereinigt werden können, daß sie eins sind, gemäß den Worten des Herrn Joh.14/10f. und anderwärts; denn was das Göttliche so in Sich aufnimmt, muß notwendig göttlich sein. Das Nicht-Göttliche würde durch eine solche Vereinigung ganz zerstört werden. Um vergleichsweise zu reden: was kann in das Sonnenfeuer hineinversetzt werden, ohne zugrunde zu gehen, wenn es nicht sonnenartig ist? Wer somit in die Glut der unendlichen Liebe, als der, welcher in der gleichen Liebesglut ist, mithin als der Herr allein? Daß in Ihm der Vater ist, und daß der Vater nur in Seinem Göttlich-Menschlichen erscheint, erhellt aus den Worten des Herrn Joh.1/18: "Gott hat niemand je gesehen, der Eingeborene Sohn, Der im Schoße des Vaters ist, Der hat (Ihn) geoffenbart".

Joh.5/37: "Weder Seine Stimme habt ihr je gehört, noch Seine Gestalt gesehen".

6850. Vers 7,8: Und Jehovah sprach: Ich habe gesehen die Trübsal Meines Volkes, das in Ägypten (ist), und ihr Geschrei habe Ich gehört wegen ihrer Treiber, denn Ich kenne ihre Leiden. Und Ich bin herabgekommen, es zu befreien aus der Hand der Ägypter, und es hinaufzuführen aus diesem Land in ein gutes und weites Land, in ein Land, das von Milch und Honig fließt, zum Ort der Kanaaniter und Hethiter und Amoriter und Pheresiter und Heviter und Jebusiter.

"Und Jehovah sprach: Ich habe gesehen die Trübsal Meines Volkes" bedeutet die Barmherzigkeit gegen die Angehörigen der geistigen Kirche nach den Anfechtungen durch Falsches;

"und ihr Geschrei habe Ich gehört wegen ihrer Treiber" bedeutet die Hilfe der Barmherzigkeit wider diejenigen, die sie zu dienen zwingen wollten;

"denn Ich kenne ihre Leiden" bedeutet das Vorhersehen, wie tief sie in Falsches versinken würden;

"und Ich bin herabgekommen, es zu befreien aus der Hand der Ägypter" bedeutet, Er habe sich zu ihnen herabgelassen, sie zu erledigen aus der Macht des wißtümlich Falschen, das die Wahrheiten der Kirche zu zerstören sucht;

"und es hinaufzuführen aus diesem Land" bedeutet, sie sollten erhoben werden;

"in ein gutes und weites Land" bedeutet zum Himmel, wo das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens;

"das von Milch und Honig fließt" bedeutet, und von diesem (komme) das Liebliche und Angenehme;

"zum Ort der Kanaaniter und Hethiter" bedeutet die Region, die eingenommen ist von Bösem aus Falschem;

"und Amoriter und Pheresiter" bedeutet von Bösem und daher Falschem;

"und Heviter und Jebusiter" bedeutet vom Götzendienerischen, worin etwas Gutes und Wahres.

6851. "Und Jehovah sprach: Ich habe gesehen die Trübsal Meines Volkes", 2. Mose 3/7, bedeutet die Barmherzigkeit gegen die Angehörigen der geistigen Kirche nach den Anfechtungen durch das Falsche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon öfters. Wenn es aber von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, ist es kein Innewerden, sondern Allwissenheit, weil der Herr alles samt und sonders von Ewigkeit her inne wird und weiß.

Aus der Bedeutung von sehen, wenn es von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, sofern es die Barmherzigkeit bezeichnet; denn wenn der Herr jemand im Elend oder in der Trübsal sieht, so erbarmt Er Sich seiner. Der Herr sieht zwar alle, und somit erbarmt Er Sich aller, aber von keinen anderen wird gesagt, daß Er Sich ihrer erbarme, als (von denen), die Seine Barmherzigkeit aufnehmen, und das sind diejenigen, die im Guten sind.

Aus der Bedeutung der Trübsal, sofern es die Anfechtung ist: Nr. 6663, hier durch Falsches, weil durch die Ägypter, durch die das falsche Wißtümliche bezeichnet wird: Nr. 6651, 6679, 6683.

Und aus der Bedeutung des Volkes, sofern es die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnet, wovon Nr. 2928. Die Angehörigen der himmlischen Kirche werden im Wort Völkerschaft genannt.

6852. "Und ihr Geschrei habe Ich gehört wegen ihrer Treiber", 2. Mose 3/7, bedeutet die Hilfe der Barmherzigkeit wider diejenigen, die sie zum dienen zwingen wollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geschreis, sofern es ein Flehen ist, wovon Nr. 6801; aus der Bedeutung von hören, sofern es ist gehorchen und wahrnehmen, wovon Nr. 5017. Wenn es aber von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, so heißt es dem Flehenden aus Barmherzigkeit Hilfe bringen. Mit dem Hören verhält es sich wie Nr. 6851; mit dem Sehen so, daß der Herr allen Hilfe bringt, aber je nach den Bedürfnissen.

Diejenigen, die schreien und Ihn anflehen für sich allein, und somit gegen andere, wie die Bösen zu tun pflegen, hört der Herr zwar auch, aber Er hilft ihnen nicht; und wenn Er nicht hilft, so wird gesagt, daß Er nicht höre.

Ferner aus der Bedeutung der Treiber, sofern es die sind, die zum dienen zwingen wollen. Daß der ein Treiber ist, der zum dienen zwingt, erhellt bei

Jes.14/2-4: "Die Völker werden sie aufnehmen, und sie bringen an ihren Ort, und sie werden herrschen über ihre Treiber, an dem Tage, wo Jehovah die Ruhe geben wird von deiner Mühsal und von deiner schweren Dienstbarkeit, in der zu dienen du gezwungen worden bist, wirst du vom König Babels den Spruch verkünden: wie hat doch der Treiber ein Ende genommen?"

Sach.9/8: "Ein Lager will Ich schlagen für Mein Haus wegen des Heeres und wegen des Hin- und Herziehens, daß nicht mehr über sie komme der Treiber".

Treiber hießen, welche die Abgaben eintrieben: 2.Kön.23/35; 5. Mose 15/3, wie auch die, welche zwangen zum Tun des Werkes gemäß der ihnen auferlegten Leistungen. Sie werden Fronvögte genannt: 2. Mose 1/11; daß es solche sind, die zum Dienen zwingen sollten, sehe man Nr. 6659.

6853. "Denn Ich kenne ihre Leiden", 2. Mose 3/7, bedeutet das Vorhersehen, wie tief sie in Falsches versinken würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von kennen, wenn es vom Herrn gesagt wird, sofern es das Vorhersehen bezeichnet. Kennen bedeutet das Vorhersehen, weil der Herr alle samt und sonders von Ewigkeit her kennt.

Und aus der Bedeutung der Leiden, sofern sie das Versinken in Falsches bezeichnen; denn wenn die, welche im Guten sind, in Falsches versinken, kommen sie in Bangigkeit und Ängste, und leiden Pein, denn sie lieben das Wahre und verschmähen das Falsche, und denken immer an die Seligkeit, und auch an die Unseligkeit, wenn bei ihnen das Falsche herrschen würde. Die aber nicht im Guten sind, denen gilt es gleich, ob sie im Falschen oder im Wahren sind, denn sie denken weder an die Seligkeit, noch an die Unseligkeit, denn sie glauben nicht daran; die Lustreize der Selbst- und Weltliebe entfernen den Glauben an ein Leben nach dem Tode; solche sind immerfort in Falsches versunken. Das Versinken in Falsches erscheint im anderen Leben, wie wenn einer in den Wellen versunken ist, die je nach der Menge des Falschen immer höher steigen bis über das Haupt; die Wellen erscheinen dünner oder dichter je nach der Beschaffenheit des Falschen. Das, worin die Gottlosen versunken sind, erscheint als ein Dunst und als ein mehr oder weniger düsterer Nebel, der sie umgibt, und ganz von der Heiterkeit des Himmelslichtes trennt.

6854. "Und Ich bin herabgekommen, es zu befreien aus der Hand der Ägypter", 2. Mose 3/8, bedeutet, Er habe Sich zu ihnen herabgelassen, sie zu erledigen aus der Macht des wißtümlich Falschen, das die Wahrheiten der Kirche zu zerstören sucht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von herabkommen, sofern es heißt sich herablassen, worüber im Folgenden; aus der Bedeutung von "zu befreien", sofern es soviel ist als zu erledigen, denn wer vom Falschen erledigt, der befreit; aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die Macht bezeichnet, wovon Nr. 878, 3387, 3563, 4931-4937, 5544; und aus der Bedeutung der Ägypter, sofern sie das falsche Wißtümliche bezeichnen, das gegen die Wahrheiten der Kirche ist, (wovon Nr. 6651, 6679, 6683), und somit dieselben zu zerstören sucht.

Damit, daß der Herr herabkommt, verhält es sich auf folgende Weise: Es wird gesagt vom Herrn, Er komme herab oder Er lasse Sich herab, wenn Er zum Gericht (kommt): Nr. 1311; und auch wenn zu den unteren Regionen, hier zu den Angehörigen der geistigen Kirche kommt, die durch die Söhne Israels bezeichnet werden, denn es wird im inneren Sinn von diesen gehandelt, wie sie von Falschem angefochten werden, und alsdann Versuchungen bestehen, und nachher, wie sie befreit werden, um in den Himmel eingeführt zu werden.

Aber in dem, was dieser Vers und auch die folgenden im inneren Sinn enthalten, liegt ein noch größeres Geheimnis, das in der Kirche noch nicht bekannt ist, deshalb soll es aufgedeckt werden: Diejenigen, die die Geistigen heißen, nämlich diejenigen, die nicht wiedergeboren werden können denn allein in betreff ihres Verstandesgebietes, nicht aber in betreff ihres Willensgebietes; darum wird in ihr Verstandesgebiet vom Herrn ein neuer Wille gepflanzt, und dieser Wille bestimmt sich nach den Glaubenslehren ihrer Kirche. Diese Geistigen wurden einzig und allein durch das Kommen des Herrn in die Welt selig gemacht. Der Grund ist, weil das durch den Himmel hindurchgehende Göttliche, welches das Göttlich-Menschliche vor der Ankunft des Herrn war, nicht zu ihnen gelangen konnte, indem die Lehren ihrer Kirche größtenteils nicht wahr waren, und daher das dem Willen angehörige Gute auch nicht gut war: Nr. 6427.

Weil diese allein durch das Kommen des Herrn selig gemacht und also nicht früher in den Himmel erhoben werden konnten: deshalb wurden sie mittlerweile in der unteren Erde (in terra inferiore) behalten, und zwar an solchen Orten daselbst, die im Wort Gruben genannt werden. Diese Erde war rings umher belagert von Höllen, wo Falsches (herrscht), und von diesen wurden sie alsdann vielfach angefochten; gleichwohl aber wurden sie vom Herrn behütet. Nachdem aber der Herr in die Welt gekommen war, und das Menschliche in Ihm göttlich gemacht hatte, befreite Er die dort in den Gruben Befindlichen und erhob sie zum Himmel; und aus diesen bildete Er einen geistigen Himmel, welcher der zweite Himmel ist.

Das ist es, was durch das Hinabsteigen des Herrn zu den Unteren, und durch die Befreiung derer, die gebunden waren, verstanden wird. Dieses Geheimnis ist es auch, das im inneren Sinn in diesem Vers und in den folgenden beschrieben wird; man sehe, was früher über jene Geistigen nachgewiesen wurde, daß nämlich die Geistigen im Dunkeln seien in Beziehung auf das Wahre und Gute des Glaubens: Nr. 2708, 2715, 2718, 2831, 2849, 2935, 2937, 3241, 3833, 6289.

Daß ihr Dunkel vom Göttlich-Menschlichen des Herrn erleuchtet werde, Nr. 2716, 4402; daß sie, weil sie im Dunkel sind in Beziehung auf das Wahre und Gute des Glaubens, von den Höllen sehr bekämpft werden, daß aber der Herr sie fortwährend beschützt: Nr. 6419. Daß die Geistigen nicht wiedergeboren werden können in betreff des Willensgebietes, sondern nur in betreff des Verstandesgebietes, und daß bei ihnen ein neuer Wille vom Herrn gebildet werde: Nr. 863, 875, 895, 927, 928, 1023, 1043, 1044, 2256, 4328, 4493, 5113. Daß die Geistigen durch das Kommen des Herrn in die Welt selig gemacht worden seien: Nr. 2833, 2834, 3969.

Im prophetischen Wort werden hie und da die Gebundenen erwähnt und die Gebundenen in der Grube, und daß sie vom Herrn befreit worden seien, und unter diesen werden diejenigen, von denen jetzt die Rede war, verstanden:

Jes.42/6,7: "Ich, Jehovah, habe Dich gerufen in Gerechtigkeit, und will ergreifen Deine Hand, weil Ich Dich behüten werde, und will Dich geben zum Bund dem Volk, zum Licht der Völkerschaften, zu öffnen die blinden Augen, auszuführen aus dem Kerker die Gebundenen, aus dem Haus des Verschlusses, die da sitzen in Finsternis".

Jes.49/8,9: "Ich habe Dich behütet, und gegeben zum Bund des Volkes, wieder herzustellen das Land, zu teilen die verwüsteten Erbgüter, zu sagen den Gebundenen: Gehet heraus; denen, die in der Finsternis: Werdet offenbar. Auf den Wegen werden sie weiden, und auf allen Hügeln ihre Weide haben".

Hier offenbar vom Herrn; die Gebundenen insonderheit für diejenigen, die in der unteren Erde behalten wurden, bis zur Ankunft des Herrn, und alsdann in den Himmel erhoben wurden. Im allgemeinen für alle, die im Guten sind, und gleichsam vom Falschen, von dem sie sich jedoch losmachen wollen, gebunden gehalten werden.

Sach.9/11: "Durch das Blut Deines Bundes werde Ich auslassen Deine Gebundenen aus der Grube".

Jes.24/22: "Es sollen gesammelt werden die Gebundenen in der Grube, und verschlossen werden in dem Gefängnis, aber nach einer Menge von Tagen werden sie heimgesucht werden": die Gebundenen in der Grube für ebendieselben.

Jes.61/1: "Jehovah hat mich gesalbt, gute Botschaft zu bringen den Armen, Er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, zu predigen den Gefangenen Freiheit, den Gebundenen, den Blinden, zu verkündigen das Jahr des Wohlgefallens Jehovahs".

Jes.9/1: "Das Volk derer, die wandeln in Finsternis, haben ein großes Licht gesehen; über die, welche wohnen im Lande des Todesschattens, ist ein Licht aufgegangen".

6855. "Und es hinaufzuführen aus diesem Land", 2. Mose 3/8, bedeutet, sie sollen erhoben werden, nämlich aus dem Ort und Zustand, wo sie vom Falschen angefochten werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufführen, sofern es heißt erhoben werden; und aus der Bedeutung des Landes, hier Ägyptenlandes, sofern es den Ort und Zustand bezeichnet, wo sie vom Falschen angefochten werden. Daß Ägypten das falsche Wißtümliche bezeichnet, das anficht, wurde (bereits) gezeigt; das gleiche wird auch durch Ägyptenland bezeichnet.

6856. "In ein gutes und weites Land", 2. Mose 3/8, bedeutet zum Himmel, wo das Gute der Liebtätigkeit und das Wahre des Glaubens (herrscht).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, hier des Landes Kanaan, sofern es das Reich des Herrn, somit den Himmel bezeichnet, wovon Nr. 1607, 3038, 3481, 3705, 4447; aus der Bedeutung des guten Landes, sofern es das Gute der Liebtätigkeit daselbst, und aus der Bedeutung des weiten Landes, sofern es das Wahre des Glaubens daselbst bezeichnet.

Daß das Weite (oder Breite) das Wahre des Glaubens bedeutet, sehe man Nr. 3433, 3434, 4482.

6857. "Das von Milch und Honig fließt", 2. Mose 3/8, bedeutet, daß daher das Liebliche und Angenehme (stammt).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Milch, sofern sie das himmlisch Geistige, oder das Wahre des Guten bezeichnet, wovon Nr. 2184; und weil es das Wahre des Guten ist, so ist es auch sein Liebliches, denn sie sind miteinander verbunden. Und aus der Bedeutung des Honigs, sofern er das Angenehme ist, wovon Nr. 5620.

Aus dem, was Nr. 6854 gezeigt wurde, kann erhellen, was verstanden wird, durch hinaufführen aus jenem Land in ein gutes und weites Land, das von Milch und Honig fließt, daß nämlich diejenigen, die in der unteren Erde in den Gruben daselbst bis zum Kommen des Herrn aufbehalten worden waren, alsdann zum Himmel erhoben wurden, wo das Gute der Liebtätigkeit und das Wahre des Glaubens ist, und daher das Liebliche und Angenehme; dies wird im besonderen durch jene Worte bezeichnet; im allgemeinen aber alle, die als Angehörige der geistigen Kirche in der Versuchung sind und daraus befreit werden.

6858. "Zum Ort der Kanaaniter und Hethiter", 2. Mose 3/8, bedeutet die Region, welche eingenommen ist von Bösem aus Falschem.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Kanaaniter, sofern sie das Böse aus dem Falschen des Bösen bezeichnen, wovon Nr. 4818; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Hethiter, sofern sie das Falsche bezeichnen, aus dem Böses kommt, wovon Nr. 2913.

Durch die Völkerschaften im Land Kanaan, die hier und auch anderwärts aufgezählt werden, (wie z.B. 1. Mose 15/18,19; 2. Mose 23/23,28; 33/2; 34/11; 5. Mose 7/1; 20/17; Jos.3/10; 24/11; Richt.3/5), werden alle Gattungen des Bösen und Falschen bezeichnet.

Was unter der Region, die eingenommen ist von Bösem aus Falschem, und auch von den übrigen Gattungen des Bösen und Falschen verstanden wird, soll gesagt werden: Vor dem Kommen des Herrn in die Welt nahmen böse Genien und Geister jene ganze Gegend des Himmels ein, zu der nachher die Geistigen erhoben wurden; denn ehe der Herr kam, schwärmte ein großer Teil solcher frei umher, und focht die Guten an, hauptsächlich die Geistigen, die auf der unteren Erde waren, aber nach der Ankunft des Herrn wurden alle in ihre Höllen hinuntergestoßen, und jene Gegend wurde befreit, und den Angehörigen der geistigen Kirche zum Erbe gegeben.

Öfters wurde (von mir) beobachtet, daß, sobald irgendein Ort von guten Geistern verlassen wird, derselbe von bösen eingenommen wird, und daß die Bösen daraus vertrieben werden; nach deren Vertreibung er wieder denen zuteil wird, die im Guten sind. Der Grund ist, weil die Höllischen fortwährend (vor Begierde) brennen, das, was dem Himmel angehört, zu zerstören, insbesondere das, wozu sie den Gegensatz bilden. Wenn daher ein Ort irgendwo verlassen wird, so wird er, weil alsdann ohne Schutz, sogleich von Bösen eingenommen. Dies wird im besonderen unter der von Bösem und Falschem eingenommenen Region verstanden, die durch den Ort, wo die zu vertreibenden Völkerschaften sind, bezeichnet werden.

Dies, zusammen mit dem, was Nr. 6854 (gesagt worden), ist das große Geheimnis, das ohne Offenbarung nicht bekannt sein kann.

6859. "Und Amoriter und Pheresiter", 2. Mose 3/8, bedeutet, von Bösem und dem daher stammenden Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Amoriters, sofern er das Böse bezeichnet, wovon Nr. 1857, 6306; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Pheresiters, sofern er das Falsche bezeichnet, wovon Nr. 1573, 1574.

Es gibt zwei Entstehungsursachen des Bösen, und auch zwei Entstehungsursachen des Falschen: die eine Entstehungsursache des Bösen liegt in dem Falschen der Lehre oder Religion, die andere in den Begierden der Selbst- und Weltliebe. Das Falsche der ersten Quelle stammt wie gesagt aus dem Falschen der Lehre oder Religion, und das Falsche der anderen Quelle aus dem Bösen der Begierden der besagten Liebe. Jenes Böse ist es, was bezeichnet wird durch die Kanaaniter und Amoriter, und das Falsche durch die Hethiter und Pheresiter.

6860. "Und der Heviter und Jebusiter", 2. Mose 3/8, bedeutet, vom Götzendienerischen, worin noch etwas Gutes und Wahres.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung des Heviters, sofern er das Götzendienerische bezeichnet, worin etwas Gutes; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Jebusiters, sofern er das Götzendienerische bezeichnet, worin etwas Wahres.

Daß durch diese Völkerschaften solches bezeichnet wird, kann daraus erhellen, daß zugelassen wurde, daß von Josua und den Ältesten ein Bund mit den Gibeoniten geschlossen wurde: Jos.9/3f, und daß sie Holzhauer und Wasserträger für das Haus Gottes wurden: Jos.9/23,27. Daß jene (Gibeoniter) Heviter waren, sehe man Jos.9/7 und 11/19. Daß durch die Jebusiter diejenigen vorgebildet werden, die im Götzendienst sind, worin aber noch etwas Wahres, kann daraus erhellen, daß die Jebusiter in Jerusalem lang geduldet und nicht daraus vertrieben worden sind: Jos.15/63; 18/16,28; 2.Sam.5/6-10.

6861. Vers 9-12: Und nun, siehe, das Geschrei der Söhne Israels ist zu Mir gekommen, und Ich habe auch gesehen die Unterdrückung, womit die Ägypter sie unterdrücken. Und nun gehe hin, Ich will dich senden zu Pharao, und führe Mein Volk, die Söhne Israels, aus Ägypten. Da sprach Mose zu Gott: Wer bin ich, daß ich soll zu Pharao gehen, und daß ich ausführen soll die Söhne Israels aus Ägypten? Und Er sprach: Ich will mit dir sein; und dies sei dir das Zeichen, daß Ich dich gesandt habe, wenn du das Volk führest aus Ägypten, so werdet ihr Gott dienen an diesem Berge.

"Und nun, siehe, das Geschrei der Söhne Israels ist zu Mir gekommen" bedeutet das Erbarmen über die Angehörigen der geistigen Kirche;

"und Ich habe auch gesehen die Unterdrückung, womit die Ägypter sie unterdrücken" bedeutet, wegen des Strebens nach Unterjochung von seiten derer, die im Falschen sind;

"und nun gehe hin, Ich will dich senden zu Pharao" bedeutet das vom Menschlichen des Herrn ausgehende Heilige, wodurch das anfechtende Falsche zerstört werden sollte;

"und führe Mein Volk, die Söhne Israels, aus Ägypten" bedeutet die daher kommende Befreiung der Angehörigen der geistigen Kirche vom anfechtenden Falschen;

"da sprach Mose zu Gott" bedeutet das Innewerden vom Göttlichen her, und Demütigung;

"wer bin ich, daß ich soll zu Pharao gehen" bedeutet, er sei noch nicht in einem solchen Zustand, daß er das anfechtende Falsche angreifen und entfernen zu können glauben dürfte;

"und daß ich ausführen soll die Söhne Israels" bedeutet, und so die Angehörigen der geistigen Kirche befreien;

"und Er sprach: Ich will mit dir sein" bedeutet, daß das Göttliche im Menschlichen (sein werde);

"und dies sei dir das Zeichen, daß Ich dich gesandt habe" bedeutet die Erkenntnis, daß das Göttliche von Ihm ausgehe;

"wenn du das Volk führest aus Ägypten" bedeutet, wenn die Geistigen aus der Anfechtung vom Falschen befreit worden sind;

"so werdet ihr Gott dienen an diesem Berge" bedeutet, alsdann (entstehe) Innewerden und Anerkennung des Göttlichen aus Liebe.

6862. "Und nun, siehe, das Geschrei der Söhne Israels ist zu Mir gekommen", 2. Mose 3/9, bedeutet das Erbarmen über die Angehörigen der geistigen Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geschreis, sofern es das Flehen um Hilfe ist, wovon Nr. 6801; wenn es daher heißt, das Geschrei sei zu Jehovah oder dem Herrn gekommen, so schließt es das gleiche in sich wie hören. Daß hören bedeutet die Hilfe der Barmherzigkeit bringen, oder Erbarmung, sehe man Nr. 6852. Und aus der Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6637.

6863. "Und Ich habe auch gesehen die Unterdrückung, womit die Ägypter sie unterdrücken", 2. Mose 3/9, bedeutet, wegen des Strebens nach Unterjochung von seiten derer, die im Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Unterdrückung, womit sie unterdrücken, sofern sie das Streben nach Unterjochung bezeichnet. Daß es ein Streben nach Unterjochung ist, nicht die Unterjochung (selbst) hat den Grund, weil diejenigen, die Angehörige der geistigen Kirche sind, von denen, die im Falschen, nicht unterjocht werden können, indem der Herr sie beschützt. Und aus der Bedeutung der Ägypter, sofern sie das Falsche vorbilden, wovon Nr. 6692.

6864. "Und nun gehe hin, Ich will dich senden zu Pharao", 2. Mose 3/10, bedeutet das vom Menschlichen des Herrn ausgehende Heilige, wodurch das anfechtende Falsche zerstört werden sollte.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der hingehen sollte und der gesandt wurde, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes bezeichnet, wovon Nr. 6723, 6752, 6771, 6827, somit in Ansehung des Menschlichen; denn als der Herr in der Welt war, machte Er Sein Menschliches zuerst zum göttlich Wahren, welches das gleiche ist mit dem göttlichen Gesetz; nachher hat Er Sein Menschliches ganz verherrlicht und zum göttlich Guten gemacht. Zwischen dem göttlich Wahren und dem göttlich Guten ist ein solcher Unterschied, wie zwischen dem Licht von der Sonne und dem Feuer in der Sonne.

Aus der Bedeutung von gesandt werden, sofern es heißt ausgehen, wovon Nr. 2397, 4710, 6831, hier das heilige Wahre. Daß heilig vom Wahren gesagt wird, sehe man Nr. 6788.

Und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er das Falsche ist, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, 6692.

Es wird beigefügt, daß das anfechtende Falsche zerstört werden sollte, nämlich durch das vom Menschlichen des Herrn ausgehende Heilige, weil im Folgenden von der Befreiung der Söhne Israels, (d.h. der Angehörigen der geistigen Kirche des Herrn), vom Falschen gehandelt wird, wovon sie nur allein befreit werden können durch das Heilige, das vom Herrn ausgeht; denn das vom Herrn ausgehende Heilige zerstört nicht nur das anfechtende Falsche, sondern bringt auch alles wieder in die göttliche Ordnung, sowohl das, was in den Himmeln ist, als das, was in den Höllen, und macht, daß die Himmel auf das genaueste unterschieden sind nach dem Guten und dem daher stammenden Wahren, wie auch, daß die Höllen auf das genaueste unterschieden sind nach dem Bösen und dem daher stammenden Falschen; und daß das Böse den Gegensatz bildet gegen das Gute und das Falsche gegen das Wahre, damit ein geistiges Gleichgewicht bestehen, und alles durchaus in einem freien Zustand sich befinden möge.

6865. "Und führe Mein Volk, die Söhne Israels, aus Ägypten", 2. Mose 3/10, bedeutet, daher (komme die) Befreiung der Angehörigen der geistigen Kirche vom anfechtenden Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausführen, sofern es eine Befreiung ausdrückt; aus der Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6637; und aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es das falsche Wißtümliche bezeichnet, das gegen die Wahrheiten der Kirche ist, somit das anfechtende Falsche, wovon Nr. 6692.

Das wißtümlich Falsche ist es, das hauptsächlich die Angehörigen der geistigen Kirche anficht. Der Grund ist, weil sie kein Innewerden des Wahren aus dem Guten haben, sondern nur eine Erkenntnis des Wahren aus der Lehre. Die, welche so beschaffen sind, werden vom Wißtümlichen gar sehr angefochten, denn das Wißtümliche bildet die allgemeinsten Gefäße, die zuweilen den Wahrheiten geradezu entgegen erscheinen, ehe die in sie hineingelegten Wahrheiten machen, daß sie durchscheinen, und dadurch wahrgenommen werden. Und überdies ist das Wißtümliche voll von Sinnestäuschungen, deren sich diejenigen nicht entledigen können, die bloß in den Kenntnissen aus der Lehre sind, und nicht im Innewerden des Wahren aus dem Guten; vornehmlich, weil das Weltlicht bei ihnen die Oberherrschaft hat. Dieses Licht erscheint hell, solange das Himmelslicht nicht in dasselbe einfließt, aber sobald das Himmelslicht in dasselbe hineinfällt, tritt anstatt des Lichtes Dunkelheit ein. Daher kommt es, daß solche aufgeklärt und geistreich in weltlichen Dingen sind, aber verfinstert und stumpfsinnig in den Dingen des Himmels. Solche halten sich für erleuchtet, wenn sie die Lehren der Kirche bei sich begründet haben; es ist aber das sinnliche Licht, das aus dem Weltlicht stammt, und sie alsdann täuscht, denn alle möglichen Lehren können begründet werden, z.B. von den Juden die ihrigen, von den Enthusiasten (Schwärmern) die ihrigen, und so auch von den Sozinianern (= Religionsgemeinschaft 17.Jhdt.), und von allen Sektierern; und wenn sie begründet sind, erscheinen sie im sinnlichen Licht ihnen als eigentliche Wahrheiten.

Diejenigen dagegen, die im Himmelslicht sind, stehen in der Erleuchtung vom Herrn, und schon vor der Begründung richten sie ihren Blick auf das Wißtümliche, das (bei ihnen) eine untere Stelle einnimmt, und hier in Ordnung gebracht ist, und nehmen hierdurch wahr, ob es als Wahrheit begründet werden kann oder nicht. Hieraus wird klar, daß diese eine inwendigere Anschauung haben, die über das Wißtümliche erhaben ist, somit eine deutliche; jene aber eine niedrigere Anschauung, die im Wißtümlichen befangen ist, somit eine verworrene, Nr. 2831.

6866. "Da sprach Mose zu Gott", 2. Mose 3/11, bedeutet das Innewerden vom Göttlichen her, und die Demütigung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon öfters; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes darstellt, wovon Nr. 6723, 6752, 6771, 6827; das Göttliche wird bezeichnet durch Gott.

Daß diese Worte auch eine Demütigung ausdrücken, wird klar aus dem, was folgt, denn er sagt: wer bin ich, daß ich soll zu Pharao gehen und ausführen die Söhne Israels. Weil durch Mose der Herr vorgebildet, und hier die Demütigung erwähnt wird, so soll etwas vom Stand der Demütigung (oder Erniedrigung) des Herrn, da Er in der Welt war, gesagt werden:

Inwieweit der Herr in dem Menschlichen war, das noch nicht zum Göttlichen geworden, insoweit war Er in der Demütigung. Inwieweit Er aber im Menschlichen war, das göttlich geworden, insoweit konnte Er nicht in der Demütigung sein, denn insoweit war Er Gott und Jehovah. In der Demütigung war Er aber in dem Maße, als Er in dem noch nicht göttlich gewordenen Menschlichen stand, weil das Menschliche, das Er von der Mutter her hatte, durch Vererbung böse war, und dieses konnte dem Göttlichen nicht nahen ohne Demütigung; denn bei der echten Demütigung begibt sich der Mensch aller Macht, aus sich selbst etwas zu denken und zu tun, und überläßt sich dem Göttlichen ganz und gar; und so tritt er zum Göttlichen hin. Das Göttliche war zwar in Ihm, weil Er von Jehovah empfangen worden, aber Dieses erschien in dem Maße entfernt, als Sein Menschliches im ererbten Mütterlichen war; denn in geistigen und himmlischen Dingen ist es die Ungleichheit des Zustandes, die Entfernung und Abwesenheit bewirkt, und die Gleichheit des Zustandes, die Annäherung und Gegenwart bewirkt. Aber die Gleichheit und Ungleichheit bewirkt die Liebe.

Aus diesem nun kann erhellen, woher der Zustand der Demütigung beim Herrn kam, als Er in der Welt war. Nachher aber, als Er alles Menschliche, das Er von der Mutter her an sich trug, abgelegt hatte, so daß Er nicht mehr ihr Sohn war, und das Göttliche angezogen hatte, hörte der Stand der Demütigung auf, denn dann war Er eins mit Jehovah.

6867. "Wer bin ich, daß ich soll zu Pharao gehen", 2. Mose 3/11, bedeutet, Er sei noch nicht in einem solchen Zustand, daß Er das anfechtende Falsche angreifen und entfernen zu können glauben dürfte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "wer bin ich", sofern es ausdrückt, Er sei noch nicht in einem solchen Zustand; aus der Bedeutung von gehen zu Pharao, sofern es heißt, das anfechtende Falsche angreifen; denn durch Pharao wird das Falsche bezeichnet, das anficht: Nr. 6651, 6679, 6683; daß es auch soviel ist als entfernen, kommt daher, weil das vom Menschlichen des Herrn ausgehende Heilige, wovon Nr. 6864, Falsches und Böses entfernt, denn dieses hält die Gegenwart von jenem gar nicht aus.

Weil diese Worte aus demütiger Gesinnung hervorgingen, so bezeichnen sie, daß er das nicht zu können glaube.

6868. "Und daß ich ausführen soll die Söhne Israels", 2. Mose 3/11, bedeutet, und so die Angehörigen der geistigen Kirche befreien.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausführen, sofern es heißt befreien, wie Nr. 6865; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6637, 6862, 6865.

6869. "Und Er sprach: Ich will mit dir sein", 2. Mose 3/12, bedeutet, daß das Göttliche im Menschlichen (sein werde).

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes darstellt, wovon Nr. 6723, 6752, 6771, 6827, somit in Ansehung des Menschlichen; denn der Herr machte, wie oben gezeigt worden, Sein Menschliches zum göttlichen Gesetz, d.h. zum göttlich Wahren, als Er in der Welt war; und aus der Bedeutung von "Ich will mit dir sein", sofern es das Göttliche ist, denn Jehovah ist es, Der da redet.

6870. "Und dies sei dir das Zeichen, daß Ich dich gesandt habe", 2. Mose 3/12, bedeutet die Erkenntnis, daß das Göttliche von Ihm ausgehe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zeichens, sofern es die Bestätigung der Wahrheit ist, und daher die Erkenntnis, daß es so sei, und aus der Bedeutung von gesandt werden, sofern es heißt, ausgehen, wovon Nr. 2397, 4710, 6831, somit ist von Gott gesandt werden, soviel als vom Göttlichen ausgehen, und bedeutet auch, daß das Göttliche von Ihm ausgehe; denn wer vom Göttlichen ausgeht, der nimmt das Göttliche auf, und befördert es weiter.

6871. "Wenn du das Volk ausführst aus Ägypten", 2. Mose 3/12, bedeutet, wenn die Geistigen aus der Anfechtung vom Falschen befreit worden sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausführen, sofern es heißt befreien, wie Nr. 6865, 6868; aus der Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, sofern sie die Geistigen bezeichnen, d.h. die Angehörigen der geistigen Kirche, wovon Nr. 6637, 6862, 6865; aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es das anfechtende falsche Wißtümliche ist, wovon Nr. 6692.

6872. "So werdet ihr Gott dienen an diesem Berge", 2. Mose 3/12, bedeutet, alsdann werde ein Innewerden und Anerkennung des Göttlichen aus der Liebe stattfinden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Gott dienen, sofern es die Anbetung des Göttlichen ist; wird es aber vom Herrn gesagt, so ist es das Innewerden und die Anerkennung des Göttlichen im Menschlichen. Und aus der Bedeutung des Berges, sofern er das Gute der göttlichen Liebe bezeichnet, wovon Nr. 795, 796, 2722, 4210, 6435, 6829.

Hieraus wird klar, daß durch "ihr werdet Gott dienen an diesem Berge", wenn es in Beziehung auf den Herrn gesagt wird, das Innewerden und die Anerkennung des Göttlichen aus der Liebe bezeichnet wird. Was das Innewerden und die Anerkennung des Göttlichen aus Liebe sei, soll gesagt werden:

Ein jeder Mensch wird an seiner Liebe erkannt, wie er beschaffen ist; denn die Liebe ist das Sein des Lebens eines jeden; das eigenste Leben kommt davon her. Wie beschaffen daher die Liebe ist bei einem Menschen, so beschaffen ist der Mensch. Ist es die Liebe zu sich und zur Welt und daher zur Rache, zum Haß, zur Grausamkeit, zum Ehebruch und dergleichen, so ist ein solcher Mensch, mag er nun in der äußeren Form erscheinen, wie er will, seinem Geist nach oder in betreff des inwendigeren Menschen, der nach dem Tode lebt, ein Teufel. Ist aber beim Menschen Liebe Gottes und Liebe des Nächsten und daher Liebe zum Guten und Wahren, sodann zum Gerechten und Ehrbaren, so ist ein solcher, mag er in der äußeren Form erscheinen, wie er will, seinem Geist nach, der nach dem Tode lebt, ein Engel. Bei wem aber die göttliche Liebe ist, wie sie beim Herrn allein war, der ist Gott; somit ist Sein Menschliches göttlich geworden, als Er die Liebe Seines Vaters, Der das Sein Seines Lebens war, im Menschlichen aufnahm. Aus diesem kann erhellen, was unter dem Innewerden und der Anerkennung des Göttlichen aus der Liebe verstanden wird.

Daß der Mensch ganz ist wie seine Liebe, ist feststehende Wahrheit. Es wird offenbar an den Engeln im anderen Leben, die, wenn sie gesehen werden, als Formen der Liebe erscheinen. Die Liebe selbst leuchtet nicht nur aus ihnen, sondern sie atmet auch aus ihnen, so daß man sagen kann, sie seien nichts als Liebesliebe (amores). Der Grund ist, weil alle inwendigeren Teile des Engels, wie auch des Menschen, lediglich nur Leben aufnehmende Formen sind, und weil sie Leben aufnehmende Formen sind, so sind es Formen, die Liebestriebe aufnehmen; denn die Liebestriebe machen das Leben des Menschen. Wenn daher die einfließende Liebe und die aufnehmende Form übereinstimmen, so ist die Folge, daß der Engel oder Mensch so beschaffen ist, wie seine Liebe; und zwar nicht bloß in seinen organischen Anfängen (principiis), die im Gehirn sind, sondern auch im ganzen Leibe; denn der Leib ist eben nur ein Organ, das hergeleitet ist von seinen Anfängen.

Aus diesem kann erhellen, daß der Mensch ein ganz neuer wird, wenn er wiedergeboren wird, denn alsdann wird alles und jedes bei ihm zur Aufnahme himmlischer Liebe eingerichtet. Jedoch werden beim Menschen die vorherigen Formen nicht vertilgt, sondern entfernt; beim Herrn aber wurden die vorigen Formen, die vom Mütterlichen herstammten, ganz vertilgt und ausgerottet, und göttliche an ihrer Statt aufgenommen; denn die göttliche Liebe stimmt mit keiner Form überein als mit der göttlichen, die übrigen stößt sie völlig aus. Daher kommt es, daß der Herr, als Er verherrlicht worden, nicht mehr der Sohn der Maria war.

6873. Vers 13-15: Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich komme zu den Söhnen Israels, und sage zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie sagen zu mir: Welches ist Sein Name? was soll ich zu ihnen sagen? Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der Ich bin, und sprach: So sollst du sagen zu den Söhnen Israels: Ich bin hat mich zu euch gesandt. Und weiter sprach Gott zu Mose: Also sollst du sagen zu den Söhnen Israels: Jehovah, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist Mein Name in Ewigkeit, und das Mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht.

"Und Mose sprach zu Gott" bedeutet das Innewerden aus dem Göttlichen;

"siehe, wenn ich komme zu den Söhnen Israels" bedeutet, in betreff der Angehörigen der geistigen Kirche;

"und sage zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt" bedeutet das Göttliche der Alten Kirche solle bei den Angehörigen der geistigen Kirche sein;

"und sie sagen zu mir: Welches ist Sein Name?" bedeutet Seine Eigenschaftung;

"was soll ich zu ihnen sagen?" bedeutet, was für eine Antwort;

"da sprach Gott zu Mose" bedeutet die erste Belehrung;

"Ich bin, der Ich bin" bedeutet das Sein und das Dasein aller Dinge im Weltall;

"und sprach: So sollst du sagen zu den Söhnen Israels" bedeutet die zweite Belehrung;

"Ich bin hat mich zu euch gesandt" bedeutet das göttliche Dasein solle in jener Kirche sein;

"und weiter sprach Gott zu Mose: Also sollst du sagen zu den Söhnen Israels" bedeutet die dritte Belehrung;

"Jehovah, der Gott eurer Väter" bedeutet das Göttliche der Alten Kirche;

"der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs" bedeutet das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche, somit den Herrn;

"hat mich zu euch gesandt" bedeutet, es solle in ihrer Kirche sein;

"das ist Mein Name in Ewigkeit" bedeutet das Göttlich-Menschliche sei die Eigenschaftung des Göttlichen Selbst;

"und das Mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht" bedeutet, es solle verehrt werden immerdar.

6874. "Und Mose sprach zu Gott", 2. Mose 3/13, bedeutet das Innewerden aus dem Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es ein Innewerden ist. Daß Gott soviel ist als das Göttliche, leuchtet ein. Innewerden vom Göttlichen her wird gesagt, weil alles Innewerden von daher kommt.

6875. "Siehe, wenn ich komme zu den Söhnen Israels", 2. Mose 3/13, bedeutet, in betreff der Angehörigen der geistigen Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6637, 6862, 6865.

6876. "Und sage zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt", 2. Mose 3/13, bedeutet, das Göttliche der Alten Kirche solle bei den Angehörigen der geistigen Kirche sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gottes der Väter, sofern er das Göttliche der Alten Kirche ist; (daß die Väter die Angehörigen der Alten Kirche sind, sehe man Nr. 6050, 6075, 6846). Aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier unter "ihr" verstanden werden, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6875; und aus der Bedeutung von gesandt werden, sofern es soviel ist als ausgehen, wovon Nr. 2397, 4710, 6831; hier, daß es bei ihnen sein soll, denn es wird vom Göttlichen der Alten Kirche gesagt, daß dieses sein solle in der geistigen Kirche, die durch die Söhne Israels vorgebildet wird.

Das Göttliche, das die Alte Kirche hatte, war der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen. Die Alte Kirche hatte dieses von den Ältesten (oder Urmenschen), und auch daher, daß Jehovah ihnen in menschlicher Gestalt erschien. Deshalb dachten sie, wenn sie an Jehovah dachten, sich Denselben nicht als das allumfassende Wesen, von dem sie keine Vorstellung gehabt hätten, sondern als das Göttlich-Menschliche, auf das sie ihr Denken richten konnten; denn so konnten sie sich Jehovah nicht nur denken, sondern auch mit Ihm durch Liebe verbunden werden.

Die Angehörigen der Alten Kirche und vornehmlich die der Ältesten Kirche, waren viel weiser als die Menschen unserer Zeit und doch konnten sie sich Jehovah nicht anders denken, denn als einen Menschen, dessen Menschliches göttlich wäre. Auch floß alsdann in ihr Denken nichts Unziemliches ein, das dem natürlichen Menschen und dem ihm anklebenden Schwachen und Bösen hergenommen ist, sondern was in Beziehung auf Ihn einfloß, war alles heilig. Die Engel selbst, die eine so große Weisheit vor den Menschen voraus haben, können sich das Göttliche auch nicht anders denken, denn sie sehen den Herrn im Göttlich-Menschlichen. Sie wissen, daß ein Engel, bei dem alles endlich ist, durchaus keine andere Vorstellung vom Unendlichen haben kann, als durch etwas dem Endlichen ähnliches.

Daß man in den alten Zeiten Jehovah mit der Vorstellung eines Menschlichen, das göttlich ist, angebetet hat, kann man offenbar sehen an den Engeln, die dem Abraham in menschlicher Gestalt erschienen sind, dann auch dem Lot, wie auch dem Josua, dem Gideon und dem Manoah. Diese Engel wurden Jehovah genannt, und als der Gott des Weltalls angebetet. Würde Jehovah heutzutage in der Kirche wie ein Mensch erscheinen, so würde sie sich an Ihm ärgern und denken, daß Er keineswegs der Schöpfer und Herr des Weltalls sein könne, weil Er als Mensch erschienen, und außerdem würden sie keine andere Vorstellung von Ihm haben, als die von einem gewöhnlichen Menschen. Sie halten sich in diesem Punkt für weiser als die Alten, während sie nicht wissen, daß sie gerade hierin von der Weisheit ganz entfernt sind; denn wenn sich die Vorstellung des Denkens in ein ganz unbegreifliches allgemeines Wesen verliert, so fällt sie in ein Nichts und verflüchtigt sich ganz; und dann tritt an die Stelle desselben die Vorstellung der Natur, der man alles und jedes zuschreibt; daher ist die Naturvergötterung heutzutage hauptsächlich in der Christenheit so allgemein.

6877. "Und sie sagen zu mir: Welches ist Sein Name", 2. Mose 3/13, bedeutet Seine Eigenschaftung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens, sofern er die Eigenschaftung bezeichnet, wovon Nr. 1754, 1896, 2009, 2628, 2724, 3006, 6674.

Daraus, daß Mose fragte, geht hervor, welcherart die Nachkommenschaft aus Jakob war, daß sie nämlich nicht bloß den Namen Jehovahs vergessen hatten, sondern auch mehrere Götter anerkannten, von denen der eine größer sei als der andere. Das war der Grund, warum sie Seinen Namen wissen wollten; auch glaubten sie, es sei genug, Gott dem Namen nach anzuerkennen.

Die Nachkommen Jakobs waren von solcher Beschaffenheit, weil sie bloß im Äußeren ohne Inneres waren; und die ohne Inneres sind, können keine andere Meinung von Gott haben, weil sie gar kein Licht aus dem Himmel, das ihr Inwendigeres erleuchten sollte, aufnehmen können. Damit sie daher den Jehovah anerkennen möchten, wurde ihnen gesagt, daß der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Jischaks und der Gott Jakobs erschienen sei, und daß dieser (den Mose) gesandt habe; so wurden sie zur Anerkennung Jehovahs durch blinde Verehrung für ihre Väter, nicht aber durch ein inwendiges Innewerden veranlaßt. Es war auch für dieses Volk genügend, den Jehovah nur dem Namen nach zu verehren, weil sie nichts anderes als das Äußere der Kirche aufnehmen konnten, somit das, was das Inwendige derselben nur vorbildete. Dieses wurde denn auch bei ihnen so angeordnet, damit das, was sie vorbildeten, sich im Himmel in der inwendigen Form darstellte, und hierdurch doch eine gewisse Verbindung des Himmels mit dem Menschen stattfände.

6878. "Was soll ich zu ihnen sagen?", 2. Mose 3/13, bedeutet, was für eine Antwort. Dies erhellt ohne Erklärung.

6879. "Da sprach Gott zu Mose", 2. Mose 3/14, bedeutet die erste Belehrung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sprechens Gottes, hier zu Mose, durch den der Herr in Ansehung des göttlich Wahren vorgebildet wird, und von Mose zum Volk, somit von dem göttlich Wahren, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, zu den Angehörigen der geistigen Kirche, sofern es eine Belehrung ist. Hier die erste, weil die Rede ist von Gott selbst, Der verehrt werden soll; denn das erste der Kirche ist die Erkenntnis, daß ein Gott sei, und daß Er verehrt werden müsse. Das erste Wesentliche von Ihm, das man wissen muß, ist, daß Er das Weltall geschaffen hat, und daß das erschaffene Weltall durch Ihn besteht.

HG 6880

6880. "Ich bin der Ich bin", 2. Mose 3/14, bedeutet das Sein und Dasein aller Dinge im Weltall.

Dies erhellt daraus, daß "Ich bin" das Sein bezeichnet, und weil Er allein das Sein ist, so wird es in der ersten Person gesagt. Zweimal wird gesagt Ich bin, nämlich: "Ich bin, der Ich bin", weil das eine das Sein und das andere das Dasein bedeutet, somit bedeutet das eine das Göttliche Selbst, das der Vater, das andere das Göttlich-Menschliche, das der Sohn genannt wird; denn das Göttlich-Menschliche hat sein Dasein vom Göttlichen Selbst. Seitdem aber der Herr auch in Ansehung des Menschlichen das göttliche Sein oder Jehovah geworden, ist nun das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, das göttliche Dasein aus dem göttlichen Sein.

Eben hieraus kann erhellen, daß das göttliche Sein sich niemanden mitteilen kann, außer durch das göttliche Dasein, d.h., das Göttliche Selbst eben nur durch das Göttlich-Menschliche, und das Göttlich-Menschliche eben nur durch das göttlich Wahre, das der Heilige Geist ist. Dies wird verstanden durch den Satz: "Alles ist durch das Wort gemacht": Joh.1/3.

Dem Menschen scheint es, als ob das göttlich Wahre nicht von der Art sei, daß durch dasselbe etwas entstehen könne, denn man glaubt, es sei wie ein gesprochenes Wort, das, wenn es aus dem Mund gekommen, verfliegt; aber es verhält sich ganz anders: Das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist das eigentlichst Reale und zwar ein solches, daß durch dasselbe alles entsteht, und durch dasselbe alles besteht; denn alles, was vom Herrn ausgeht, ist das eigentlichste Reale im Weltall. So beschaffen ist das göttlich Wahre, welches das Wort genannt wird, durch das alles gemacht ist.

6881. "Und sprach: so sollst du sagen den Söhnen Israels", 2. Mose 3/14, bedeutet die zweite Belehrung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Gott sprach", wenn es von neuem gesagt wird, sofern es ein neues Innewerden bezeichnet, wovon Nr. 2061, 2238, 2260. Das neue Innewerden ist hier die zweite Belehrung; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, für die diese Belehrung bestimmt ist.

6882. "Ich bin hat mich zu euch gesandt", 2. Mose 3/14, bedeutet das göttliche Dasein solle in jener, nämlich in der Kirche sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Ich bin, sofern es das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche bezeichnet, wovon Nr. 6880, und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes, d.h. des göttlich Wahren darstellt. Daß das göttlich Wahre soviel ist als das Daseiende aus dem Göttlich-Menschlichen, weil das von Ihm Ausgehende, sehe man Nr. 6880; aus der Bedeutung von gesandt werden zu ihnen, sofern es heißt, es soll in der geistigen Kirche sein, wovon Nr. 6876.

Dies ist die zweite Belehrung. Die erste war, daß Gott, von Dem alles (stammt), anerkannt werden, die zweite ist, daß das göttlich Wahre, das von Ihm (ausgeht), aufgenommen werden müsse.

6883. "Und weiter sprach Gott zu Mose: Also sollst du sagen zu den Söhnen Israels", 2. Mose 3/15, bedeutet die dritte Belehrung.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 6881 erklärt wurde.

6884. "Jehovah, der Gott eurer Väter", 2. Mose 3/15, bedeutet das Göttliche der Alten Kirche.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 6876 gesagt wurde, wo die gleichen Worte.

Im äußeren historischen Sinn wird unter dem Gott ihrer Väter verstanden der Gott des Abraham, Jischak und Jakob, aber im inneren Sinn das Göttliche der Alten Kirche; daß dieses, nicht jenes, im inneren Sinn verstanden wird, kann daraus erhellen, daß das Historische des Wortes nicht in den Himmel eingehen kann; denn das Historische des Wortes ist natürlich und weltlich, die aber, die im Himmel sind, haben nur geistige Vorstellungen, somit verstehen sie jenes geistig, und das Weltliche, das dem Buchstabensinn des Wortes angehört, wird, sobald es in den Himmel eintritt, in den geistigen Sinn verwandelt. Daß es so ist, kann einigermaßen schon daraus erhellen, daß der Mensch gar oft dasjenige, was gesagt wird, auch in solches verwandelt, worin er mit seinem ganzen Denken ist, so z.B. wer in Unreinem ist, in Unreines, und wer in Reinem, in Reines.

Daher kommt es nun, daß man im Himmel durch den Gott eurer Väter, nicht den Gott Abrahams, Jischaks und Jakobs inne wird, denn im Himmel kennt man den Abraham, Jischak und Jakob nicht, sondern den Herrn, Der durch jene vorgebildet wird. Deshalb ist es das Göttliche der Alten Kirche, das durch jene Worte bezeichnet wird.

6885. "Der Gott Abrahams, der Gott Jischaks und der Gott Jakobs", 2. Mose 3/15, bedeutet das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche, somit den Herrn; wie aus dem erhellt, was Nr. 6847 gezeigt wurde, wo das gleiche vorkommt.

6886. "Hat mich zu euch gesandt", 2. Mose 3/15, bedeutet, es solle in ihrer Kirche sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesandt werden zu euch, sofern es heißt, es solle in der geistigen Kirche sein, wovon Nr. 6876, 6882.

6887. "Das ist Mein Name in Ewigkeit", 2. Mose 3/15, bedeutet das Göttlich-Menschliche sei die Eigenschaftung (quale) des Göttlichen Selbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens Gottes, sofern er in einem Inbegriff alles bezeichnet wodurch Gott verehrt wird, somit die Eigenschaftung, wovon Nr. 2724, 3006, 6674; und weil das Göttliche Selbst nicht verehrt werden kann, sofern man sich weder mit dem Glauben noch mit der Liebe an Dasselbe wenden kann, (denn es ist über alle Vorstellung erhaben, nach den Worten des Herrn bei Joh.1/18: "Gott hat niemand je gesehen, der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, Derselbe hat es verkündigt"; und Joh.5/37: "Weder Seine Stimme habt ihr je gehört, noch Seine Gestalt gesehen"): deswegen ist das Göttlich-Menschliche, weil es die Eigenschaftung (oder Form) des Göttlichen Selbst ist, das, zu dem man sich wenden und das man verehren kann.

Daß das Göttlich-Menschliche der Name Jehovahs ist, erhellt Joh.12/28: "Jesus sprach: Vater, verherrliche Deinen Namen; da ging eine Stimme aus vom Himmel: Ich habe (ihn) verherrlicht, und werde (ihn) abermals verherrlichen": hier nennt Sich der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen den Namen des Vaters.

Jes.42/6-8: "Ich, Jehovah habe dich gerufen in Gerechtigkeit, und will ergreifen deine Hand, weil Ich dich behüten werde, und werde dich setzen zum Bund dem Volk, zum Licht der Völkerschaften; zu öffnen die blinden Augen, auszuführen aus dem Kerker die Gebundenen, aus dem Haus des Gefängnisses, die da sitzen in Finsternis. Ich Jehovah, das ist Mein Name, und Meine Herrlichkeit werde Ich keinem anderen geben": hier und im Vorhergehenden dieses Kapitels ist offenbar vom Herrn die Rede. Daß Er es ist, Der durch den Namen Jehovahs verstanden wird, geht daraus hervor, daß gesagt wird, Seine Herrlichkeit werde Er keinem anderen geben. Wenn vom Herrn (die Rede ist), so bedeutet es, Ihm selbst, weil sie eins sind.

2. Mose 23/20,21: "Siehe, Ich sende einen Engel vor dir her, dich zu behüten auf dem Weg, und dich zu bringen an den Ort, den Ich bereitet habe; hüte dich vor Seinem Angesichte, und höre Seine Stimme, weil Er eure Übertretung nicht ertragen wird; denn Mein Name ist in Seiner Mitte": daß durch den Engel Jehovahs der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen verstanden wird, sehe man Nr. 6831; und weil das Göttlich-Menschliche die Eigenschaftung (oder die wesentliche Form) des Göttlichen Selbst ist, so wird gesagt, daß der Name Jehovahs in Seiner Mitte sei.

Auch im Gebet des Herrn wird durch "Vater unser in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name", der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen verstanden; und auch in einem Inbegriff alles, wodurch Er verehrt werden soll.

6888. "Und das Mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht", 2. Mose 3/15, bedeutet, es solle verehrt werden immerdar.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gedächtnisses, sofern es das bezeichnet, dessen man gedenken soll; und wenn es vom Göttlichen gesagt wird, so ist es das Wesentliche im Gottesdienst (quale in cutta); und aus der Bedeutung von Geschlecht zu Geschlecht, sofern es soviel ist als immerdar.

Im Wort wird gesagt in Ewigkeit, und von Geschlecht zu Geschlecht und zwar zuweilen in einem Vers; dies kommt daher, weil das Ewige gesagt wird vom göttlich Guten, und das Geschlecht der Geschlechter vom göttlich Wahren. Ebenso verhält es sich mit der Bedeutung des Gedächtnisses und des Namens: das Gedächtnis wird gesagt vom Wesentlichen des Göttlichen im Gottesdienst in Ansehung des Wahren, der Name aber vom Wesentlichen des Göttlichen im Gottesdienst in beiderlei Hinsicht, sowohl in Beziehung auf das Wahre als auf das Gute, insbesondere aber in Ansehung des Guten.

Daß das Gedächtnis das Wesentliche des Göttlichen im Gottesdienst ist, erhellt

Hos.12/6: "Jehovah ist der Gott Zebaoth, Jehovah (ist) Sein Gedächtnis (d.i. Sein Name); darum kehre dich zu deinem Gott, halte Frömmigkeit und Recht": hier wird vom Wesentlichen des Gottesdienstes in Ansehung des Wahren gehandelt, deshalb wird gesagt, Jehovah (ist) Sein Gedächtnis.

Ps.30/5; 97/12: "Singet dem Jehovah, ihr Seine Heiligen, und preiset das Gedächtnis Seiner Heiligkeit": daß das Heilige vom Wahren gesagt wird, sehe man Nr. 6788; die Verehrung daraus wird bezeichnet durch das Gedächtnis Seiner Heiligkeit.

6889. Vers 16-20: Geh und versammle die Ältesten Israels, und sprich zu ihnen: Jehovah, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Jischaks und Jakobs, und hat gesagt: Heimgesucht habe Ich euch, und (gesehen), was euch geschehen ist in Ägypten. Und Ich sage: Ich will euch heraufführen aus der Trübsal Ägyptens in das Land der Kanaaniter, und Hethiter, und Amoriter, und Pheresiter, und Heviter, und Jebusiter, in ein Land, das von Milch und Honig fließt. Und wenn sie deine Stimme hören, so sollst du und die Ältesten Israels hineingehen zum König Ägyptens, und sollt zu ihm sagen: Jehovah, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet, so laß uns doch nun ziehen drei Tagreisen in die Wüste, und opfern dem Jehovah, unserem Gott. Aber Ich weiß, daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, auch nicht durch eine starke Hand. Und so werde Ich Meine Hand ausstrecken, und Ägypten schlagen mit allen Meinen Wundern, die Ich tun werde in seiner Mitte; und nachher wird er euch entlassen.

"Geh und versammle die Ältesten Israels" bedeutet die Verständigen in der geistigen Kirche;

"und sprich zu ihnen" bedeutet Belehrung;

"Jehovah, der Gott eurer Väter" bedeutet das Göttliche der Alten Kirche;

"ist mir erschienen" bedeutet Seine Gegenwart;

"der Gott Abrahams, Jischaks und Jakobs" bedeutet das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche des Herrn;

"und hat gesagt: Heimgesucht habe Ich euch" bedeutet Sein Kommen zu den Angehörigen der Kirche;

"und (gesehen), was euch geschehen ist in Ägypten" bedeutet das Unterjochungsbestreben;

"und Ich sage: Ich will euch heraufführen aus der Trübsal Ägyptens" bedeutet die Erhebung und Befreiung vom falschen Wißtümlichen;

"in das Land der Kanaaniter, und Hethiter, und Amoriter, und Pheresiter, und Heviter, und Jebusiter" bedeutet die Region des Himmels, die eingenommen war von denen, die im Bösen und Falschen sind;

"in ein Land, das von Milch und Honig fließt" bedeutet, wo es lieblich und angenehm ist;

"und wenn sie deine Stimme hören" bedeutet den Gehorsam;

"so sollt du und die Ältesten Israels hineingehen zum König Ägyptens" bedeutet die Mitteilung an die, welche im Falschen sind und angefochten haben;

"und sollst zu ihm sagen" bedeutet den Einfluß;

"Jehovah, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet" bedeutet das Göttliche des Herrn in der Kirche, und Seinen Befehl;

"so laß uns doch nun ziehen drei Tagreisen in die Wüste" bedeutet das Leben des Wahren in einem vom Falschen ganz entfernten Zustand, obwohl in einem dunklen;

"und opfern dem Jehovah, unserem Gott" bedeutet die Verehrung des Herrn in solcher Weise;

"aber Ich weiß" bedeutet das Vorhersehen;

"daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen" bedeutet das Falsche werde sich widersetzen;

"auch nicht durch eine starke Hand" bedeutet, daß gegen sie die Macht der Angehörigen der geistigen Kirche nicht standhalten werde;

"Und so werde Ich Meine Hand ausstrecken" bedeutet die Macht aus dem Göttlichen;

"und Ägypten schlagen mit allen Meinen Wundern" bedeutet die Mittel der göttlichen Macht gegen das Falsche;

"die Ich tun werde in seiner Mitte" bedeutet die sie unmittelbar berühren werden;

"und nachher wird er euch entlassen" bedeutet die Vertreibung jener, und die Befreiung.

6890. "Geh und versammle die Ältesten Israels", 2. Mose 3/16, bedeutet die Verständigen in der geistigen Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ältesten, sofern sie die vornehmsten Stücke der Weisheit und Einsicht bezeichnen, wovon Nr. 6524, 6525, somit auch die Verständigen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, sofern es die geistige Kirche bezeichnet, wovon Nr. 4286, 6426.

6891. "Und sprich zu ihnen", 2. Mose 3/16, bedeutet die Belehrung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen zu ihnen, wenn das von Mose (geschieht), durch den das Gesetz vom Göttlichen her vorgebildet wird, sofern es eine Belehrung ausdrückt, wie Nr. 6879, 6881, 6883.

6892. "Jehovah, der Gott eurer Väter", 2. Mose 3/16, bedeutet das Göttliche der Alten Kirche.

Dies erhellt aus dem was Nr. 6884 erklärt wurde, wo die gleichen Worte.

6893. "Ist mir erschienen", 2. Mose 3/16, bedeutet die Gegenwart.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erscheinen bei jemanden, sofern es die Gegenwart ausdrückt, denn durch erscheinen wird im inneren Sinn nicht bezeichnet gesehen werden mit den Augen, sondern mit dem Denken. Das Denken selbst bewirkt auch die Gegenwart; denn derjenige, an den man denkt, erscheint wie gegenwärtig vor dem inwendigen Gesicht. Im anderen Leben geschieht dies tatsächlich, denn wenn man dort an jemand ernstlich denkt, so stellt er sich gegenwärtig dar; daher kommt es, daß dort die Freunde zusammenkommen und auch die Feinde, und daß sie von diesen Hartes leiden.

6894. "Der Gott Abrahams, Jischaks und Jakobs", 2. Mose 3/16, bedeutet das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche des Herrn, wie aus dem erhellt, was Nr. 6847 gezeigt wurde.

6895. "Und hat gesagt: Heimgesucht habe Ich euch", 2. Mose 3/16, bedeutet Sein Kommen zu den Angehörigen der geistigen Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heimsuchen, sofern es das Kommen des Herrn bezeichnet, das der letzten Zeit der Kirche vorausgeht, welche Zeit das Letzte (oder Jüngste) Gericht genannt wird. Daß die Heimsuchung diese Bedeutung hat, sehe man Nr. 2242, 6588; daß dieses die Ankunft des Herrn genannt wird, erhellt aus folgender Stelle:

Matth.24/3: "Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wann wird dieses geschehen, und welches ist das Zeichen Deiner Zukunft und der Vollbringung des Zeitlaufs?"; und dann belehrte der Herr die Jünger über die letzte Zeit der Kirche, wie aus dem erhellen kann, was Nr. 3353-3356, 3486-3489, 3897-3901, 4056-4060, 4229-4231, 4422-4424 erklärt wurde. Und Er sprach, daß, wenn jenes alles geschehe, so werde "erscheinen das Zeichen des Sohnes des Menschen; und alsdann werden klagen alle Stämme des Landes, und werden sehen den Sohn des Menschen kommen in den Wolken des Himmels mit Kraft und Herrlichkeit": Matth.24/30.

Daß durch die Zukunft des Herrn nicht Seine Erscheinung mit den Engeln in den Wolken verstanden werde, sondern die Anerkennung in den Herzen durch Liebe und Glauben, sehe man Nr. 3353, 3900; sodann Seine Erscheinung aus dem Wort, dessen inwendigster oder höchster Sinn vom Herrn allein handelt: Nr. 4060.

Dieses Kommen wird durch das Kommen des Herrn verstanden, das alsdann stattfindet, wenn die alte Kirche verworfen, und eine neue vom Herrn hergestellt wird. Und weil jetzt bei den Nachkommen Jakobs ein neues Kirchenwesen hergestellt werden sollte, so wird gesagt: heimgesucht habe Ich euch; wie auch von Joseph, als er starb: "Joseph sprach zu seinen Brüdern: ich sterbe, und Gott wird euch heimsuchen, und wird euch hinaufführen aus diesem Land in das Land, das er geschworen hat dem Abraham, Jischak und Jakob": 1. Mose 50/24.

Durch das Heimsuchen wird im Buchstabensinn hier die Befreiung von der Knechtschaft in Ägypten, und die Einführung in das Land Kanaan bezeichnet; aber das ist nicht der geistige Inhalt des Wortes, sondern der natürliche. Der geistige Inhalt des Wortes handelt vom Herrn, von Seinem Reich und der Kirche, und von der Liebe und dem Glauben, deshalb wird durch heimsuchen im geistigen Sinn verstanden die Befreiung von Falschen, und dadurch die Einführung in das, was der Kirche und dem Reich des Herrn angehört, somit das Kommen des Herrn in der Liebe und dem Glauben bei denen, die zu der neuen Kirche gehören werden.

6896. "Und (gesehen), was euch geschehen ist in Ägypten", 2. Mose 3/16, bedeutet das Unterjochungsbestreben.

Dies erhellt aus demjenigen, was vorhergeht von der Trübsal und der Unterdrückung des Söhne Israels, d.h. der Angehörigen der geistigen Kirche. Das ist es, was verstanden wird unter "was euch geschehen ist in Ägypten".

Daß durch jene Trübsale und Unterdrückungen die Anfechtungen und Bestrebungen sie zu unterjochen bezeichnet werden, sehe man Nr. 6663, 6666, 6668, 6670, 6671, 6851, 6852, 6863.

6897. "Und Ich sage: Ich will euch heraufführen aus der Trübsal Ägyptens", 2. Mose 3/17, bedeutet die Erhebung und Befreiung von der Anfechtung vom falschen Wißtümlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heraufführen, sofern es die Erhebung zum Inwendigeren bezeichnet, wovon Nr. 3084, 4539, 5406, 5817, 6007. Die Erhebung zum Inwendigeren ist die von der Anfechtung des Falschen zu dem Wahren und Guten des Glaubens; daher ist auch heraufführen soviel als Befreiung; aus der Bedeutung der Trübsal, sofern sie Anfechtung ist, wovon Nr. 6663, 6851; und aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es das falsche Wißtümliche bezeichnet, wovon Nr. 6651, 6679, 6683.

6898. "In das Land der Kanaaniter, und Hethiter, und Amoriter, und Pheresiter, und Heviter, und Jebusiter", 2. Mose 3/17, bedeutet die Region des Himmels, die eingenommen war von denen, die im Bösen und Falschen sind.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 6854, 6858 gezeigt wurde. Daß Kanaaniter und Hethiter diejenigen bezeichnen, die in Bösem aus Falschem, sehe man Nr. 6858; daß Amoriter und Pheresiter diejenigen bezeichnen, die in Bösem und daher Falschem: Nr. 6859; und Heviter und Jebusiter diejenigen, die einen Götzendienst haben, worin noch etwas Gutes und Wahres: Nr. 6860.

6899. "In ein Land, das von Milch und Honig fließt", 2. Mose 3/17, bedeutet, wo es lieblich und angenehm ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Milch und Honig, sofern es das Liebliche und Angenehme bezeichnet, wovon Nr. 6857.

6900. "Und wenn sie deine Stimme hören", 2. Mose 3/18, bedeutet den Gehorsam.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, sofern es den Gehorsam bezeichnet, wovon Nr. 2542, 3869, 4652-4660.

6901. "So sollst du und die Ältesten Israels hineingehen zum König Ägyptens", 2. Mose 3/18, bedeutet die Mitteilung an die, welche im Falschen sind und angefochten haben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hineingehen, sofern es eine Mitteilung bezeichnet, denn hineingehen im geistigen Sinn heißt einem anderen seine Gedanken mitteilen; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Gesetz vom Göttlichen her bezeichnet, wovon Nr. 6827; aus der Bedeutung der Ältesten, sofern es die Verständigen sind, wovon Nr. 6523, 6525, 6890; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos oder des Königs von Ägypten, sofern er das Falsche bezeichnet, das die Wahrheiten der Kirche anficht, wovon Nr. 6651, 6679, 6683.

Hieraus wird klar, daß durch "so sollt du und die Ältesten Israels hineingehen zum König Ägyptens", bezeichnet wird die Mitteilung von solchem, was dem Gesetz vom Göttlichen her und daher der Verständigkeit angehört, an solche, die im Falschen sind und angefochten haben.

6902. "Und sollt zu ihm sagen", 2. Mose 3/18, bedeutet den Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, sofern es einen Einfluß bezeichnet, wovon Nr. 5743, 6152, 6291. Sagen bedeutet hier den Einfluß, weil die Mitteilung von solchem, was dem Gesetz vom Göttlichen und daher der Verständigkeit angehört (wovon Nr. 6901), durch das Einfließen geschieht.

6903. "Jehovah, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet", 2. Mose 3/18, bedeutet das Göttliche des Herrn in der Kirche und Seinen Befehl.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hebräer, sofern sie die Kirche bezeichnen, wovon Nr. 5136, 6675, 6684.

Daß Jehovah Gott das Göttliche des Herrn bedeutet, beruht darauf, weil durch Jehovah kein anderer als der Herr verstanden wird: Nr. 1736, 2921, 3023, 3035, 5041, 5663, 6303; und aus der Bedeutung von begegnen, sofern es hier einen Befehl bezeichnet; denn durch begegnen wird hier verstanden, Er habe mit ihnen geredet, und habe befohlen. Daß "ist begegnet" dieses in sich schließt, erhellt daraus, daß nicht weiter gesagt wird, was Er geredet habe, sondern daß Sein Befehl unmittelbar folgt.

6904. "So laß uns doch nun ziehen drei Tagreisen in die Wüste", 2. Mose 3/18, bedeutet das Leben des Wahren in einem vom Falschen ganz entfernten Zustand, wiewohl in einem dunklen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ziehen, sofern es das Leben bezeichnet, wovon Nr. 3335, 4882, 5493, 5605; aus der Bedeutung des Weges (der Reise), sofern er das Wahre bezeichnet, wovon Nr. 627, 2333; aus der Bedeutung dreier Tage, sofern diese einen vollen Zustand ausdrücken, wovon Nr. 2788, 4495, somit wenn von der Entfernung vom Falschen die Rede ist, einem davon ganz entfernten Zustand. Daß einen Weg von drei Tagen machen soviel ist, als sich ganz trennen, sehe man Nr. 4010; und aus der Bedeutung der Wüste, sofern sie das Unbewohnte und Unkultivierte ist, wovon Nr. 2708, 3900, und im geistigen Sinn das Dunkle des Glaubens bezeichnet; denn es ist hier die Rede von der Herstellung der geistigen Kirche, die durch die Söhne Israels bezeichnet wird. Die Angehörigen dieser Kirche sind beziehungsweise im Dunkeln in betreff des Guten und Wahren des Glaubens: man sehe Nr. 2708, 2715, 2716, 2718, 2831, 2849, 2935, 2937, 3241, 3246, 3833, 4402, 6289, 6500, 6865.

Das Leben des Wahren ist das Leben, das die Angehörigen der geistigen Kirche führen, denn das Wahre, das sie aus dem Wort und aus der Lehre ihrer Kirche wissen, wird, wenn es zur Lebenssache wird, das Gute genannt, es ist aber das Wahre im Tun.

HG 6905

6905. "Und opfern dem Jehovah unserm Gott", 2. Mose 3/18, bedeutet die Verehrung des Herrn in solcher Weise.

Dies erhellt aus der Bedeutung von opfern, sofern es den Gottesdienst im allgemeinen bezeichnet, wovon Nr. 923; denn in der hebräischen Kirche, und nachher bei den Nachkommen Jakobs, bezog sich der ganze Gottesdienst auf die Opfer. Dies kann daraus erhellen, daß sie täglich stattfanden, und an allen Festen mehrere, ferner bei Einweihungen, Reinigungen für Sünden, für Verschuldungen, außerdem infolge von Gelübden und aus Freiwilligkeit. Daher kommt es, daß durch Opfer der Gottesdienst überhaupt bezeichnet wird.

Daß die Verehrung des Herrn es ist, die durch opfern dem Jehovah Gott bezeichnet wird, erhellt offenbar daraus, daß die Opfer keinen anderen, als den Herrn, wie auch himmlisch- und geistig-göttliche Dinge, die von Ihm kommen, vorgebildet haben: Nr. 1823, 2180, 2805, 2807, 2830, 3519; sodann daraus, daß durch Jehovah Gott im Wort kein anderer als der Herr verstanden wird, (man sehe Nr. 6903): durch Jehovah Sein göttliches Sein, und durch Gott das aus diesem hervorgehende göttliche Dasein; somit durch Jehovah das göttlich Gute Seiner göttlichen Liebe, und durch Gott das göttlich Wahre, das ausgeht von Seinem göttlich Guten.

6906. "Aber Ich weiß", 2. Mose 3/19, bedeutet das Vorhersehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wissen, wenn es von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, sofern es ein Vorhersehen bezeichnet, wovon Nr. 6853.

6907. "Daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen", 2. Mose 3/19, bedeutet, das Falsche werde sich widersetzen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "euch nicht ziehen lassen", sofern es soviel ist als sich widersetzen, denn wer etwas nicht zugibt, wenn gesagt wird, daß es ein göttlicher Befehl sei: Nr. 6903, und wer es verweigert, daß man Gott verehrt, der widersetzt sich, wie alle zu tun pflegen, die in dem bei sich begründeten Falschen sind. Aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos oder des Königs von Ägypten, sofern er das Falsche bezeichnet, wovon Nr. 6651, 6679, 6683; und aus der Bedeutung von ziehen, nämlich drei Tagreisen in die Wüste, zu opfern dem Jehovah Gott, sofern es ausdrückt, zu leben nach dem Wahren in einem vom Falschen ganz entfernten Zustand, und in solcher Weise den Herrn zu verehren: Nr. 6904.

Wie es sich mit denen verhält, die im Falschen sind, und durch den König Ägyptens vorgebildet werden, sofern sie sich denen, die in den Wahrheiten stehen, widersetzen, soll (nun) gesagt werden: In der Welt widersetzen sich die im Falschen sind, nicht offen denen, die im Wahren sind; äußere Bande halten sie davon ab, nämlich die Befürchtungen, es möchte den Anschein haben, als seien sie gegen die Gesetze des Staates und der Kirche, indem sie so nicht als gute Bürger erscheinen könnten, denn jeder will gerecht und wahr in der äußeren Form erscheinen in der Welt, und zwar die Gottlosen noch mehr als die Frommen, in der Absicht, die Leute für sich zu gewinnen und zu täuschen, des Einkommens und der Ehre halber. Aber inwendig widersetzen sie sich, denn so oft sie von einem hören, der die Wahrheiten nicht seines Amtes halber, sondern aus Eifer bekennt, verhöhnen sie ihn bei sich, und wenn sie nicht von äußeren Rücksichten abgehalten würden, so würden sie ihn (auch) offen auslachen. Wenn solche ins andere Leben kommen, so werden sie nicht mehr von äußeren Rücksichten abgehalten, denn diese werden ihnen benommen, damit ein jeder offenbar werde wie er ist; und dann widersetzen sie sich offen denen, die in den Wahrheiten sind, und fechten sie auf alle mögliche Weise an. Das ist dann ihre eigentliche Lebenslust; und wenn sie dann ermahnt werden, solches nicht zu tun, weil sie, wenn sie nicht davon ablassen, endlich ganz entfernt und in die Hölle verstoßen würden, so achten sie doch gar nicht darauf, sondern beharren fortwährend in der Anfechtung wie früher: so sehr ist ihnen dies zu Lebenslust geworden aus dem Falschen. Es beseelt sie so sehr, daß sie gar keine Vernunft annehmen.

Dieses ist es, was bezeichnet wird durch "daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen", und was dadurch vorgebildet wird, daß Pharao sich so oft widersetzt habe. Die Entfernung solcher Geister und deren Verstoßung in die Hölle wird vorgebildet durch den Untergang Pharaos und der Ägypter im Meer Suph.

Die im Bösen des Lebens und daher im Falschen stehen, sind im Weltlicht; denn das ist das Licht, durch das die Dinge des Verstandes gesehen werden. Dieses Licht ist bei denen, die im Falschen aus dem Bösen sind, hell schimmernd, und je mehr im Falschen aus dem Bösen, um so schimmernder. Die Herrlichkeit der Welt, die aus der Selbstliebe kommt, zündet es an, und macht seinen Schimmer; und weil es so ist, so erscheint in demselben ihnen das Wahre ganz wie Falsches und das Falsche ganz wie Wahres. Der Grund ist, weil in den Glanz dieses Lichtes das himmlische Licht nicht einfließen kann; dieses wird bei einem solchen Licht Finsternis. Daher kommt es, daß solche von so starker Beredung eingenommen sind für das Falsche gegen das Wahre, weil sie es in jenem Licht so sehen. Hingegen bei denen, die im Wahren sind aus dem Guten, schimmert das Weltlicht nicht, sondern ist dunkel, aber das Himmelslicht ist bei ihnen hell. Und weil dieses hell ist, so erscheint darin das Wahre als wahr, und das Falsche als falsch; denn wenn dieses Licht in Falsches hineinfällt, das in dem vom Himmelslicht getrennten Weltlicht als wahr erscheint, alsdann verdunkelt es jenes nicht nur, sondern löscht es ganz aus. Dieses Licht, nämlich das Licht des Himmels, wird bei ihnen allmählich immer heller, und endlich so hell, daß das Weltlicht damit gar nicht verglichen werden kann.

Hieraus erhellt, warum diejenigen, die in Falschem aus dem Bösen sind, aus so starker Beredung sich denen, die in Wahrheiten sind, widersetzen. Von dieser Widersetzung war nun oben die Rede.

6908. "Auch nicht durch eine starke Hand", 2. Mose 3/19, bedeutet, daß gegen sie die Macht der Angehörigen der geistigen Kirche nicht standhalten werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie Macht bezeichnet, wovon Nr. 878, 3387, 4931-4937; daher bedeutet "nicht durch eine starke Hand" eine Macht, die nicht standhalten wird. Daß die Macht der Angehörigen der geistigen Kirche gemeint ist, wird aus dem gleich Folgenden klar: "Und Ich werde Meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit allen Meinen Wundern", wodurch bezeichnet wird, daß jene überwunden werden müssen durch die Macht aus dem Göttlichen und durch die Mittel derselben.

6909. "Und so werde Ich Meine Hand ausstrecken", 2. Mose 3/20, bedeutet die Macht aus dem Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die Macht bezeichnet, wovon Nr. 878, 3387, 4931-4937; und weil es Jehovah oder der Herr von Sich sagt, so ist es die Macht aus dem Göttlichen.

6910. "Und Ägypten schlagen mit allen Meinen Wundern", 2. Mose 3/20, bedeutet die Mittel der göttlichen Macht gegen das Falsche.

Dies erhellt aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es das Falsche ist, wovon früher oft; und aus der Bedeutung der Wunder, sofern sie die Mittel der göttlichen Macht sind, durch die diejenigen, die sich in Falschem befinden und anfechten, unterjocht werden. Daß die Wunder Mittel der göttlichen Macht sind, durch die diejenigen, die in Falschem, unterjocht werden, erhellt aus den Wundern, die in Ägypten geschahen, wodurch sie endlich gezwungen wurden, die Söhne Israels zu entlassen. Ein jedes dort geschehene Wunder bezeichnet ein Mittel der göttlichen Macht.

6911. "Die Ich tun werde in seiner Mitte", 2. Mose 3/20, bedeutet, die sie unmittelbar berühren werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Mitte, sofern sie das bezeichnet, was inwendig ist, wovon Nr. 1074, 2940, 2973; somit das, was unmittelbar berührt; denn was jemand unmittelbar berührt, ist in ihm, was aber nicht unmittelbar berührt, ist auch außerhalb, denn es trifft (gleichsam) von der Seite her und fährt zum Teil vorbei.

6912. "Und nachher wird er euch entlassen", 2. Mose 3/20, bedeutet die Vertreibung jener, die im Falschen, und die Befreiung derjenigen, die in den Wahrheiten sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entlassen oder fortgehen lassen, sofern es hier heißt fortgetrieben werden; denn die, welche in Falschem sind, lassen durchaus nicht los, sogar wenn es ewig währete, wenn sie nicht vertrieben werden, deshalb wird durch entlassen im inneren Sinn hier die Vertreibung bezeichnet, und die daher kommende Befreiung.

6913. Vers 21,22: Und Ich werde diesem Volk Gnade geben in den Augen der Ägypter, und es wird geschehen, wenn ihr ziehet, werdet ihr nicht leer ausziehen. Und soll ein jegliches Weib von ihrer Nachbarin und von ihrer Hausgenossin Gefäße von Silber und Gefäße von Gold und Kleider verlangen, die sollt ihr legen auf eure Söhne und auf eure Töchter, und sollt Beute nehmen von den Ägyptern.

"Und Ich werde diesem Volk Gnade geben in den Augen der Ägypter" bedeutet die Furcht derer, die in Falschem sind, vor den Angehörigen der geistigen Kirche, wegen der Plagen;

"und es wird geschehen, wenn ihr ziehet, werdet ihr nicht leer ausziehen" bedeutet kein Leben mehr in Dürftigkeit bezüglich dessen, was dem natürlichen Gemüt angehört;

"und soll ein jegliches Weib von ihrer Nachbarin und von ihrer Hausgenossin verlangen" bedeutet das Gute eines jeden soll ausgestattet werden mit solchem, was zweckmäßig ist;

"Gefäße von Silber" bedeutet das Wißtümliche des Wahren;

"und Gefäße von Gold" bedeutet das Wißtümliche des Guten;

"und Kleider" bedeutet das demselben entsprechende niedere Wißtümliche;

"die sollt ihr legen auf eure Söhne" bedeutet die Anwendung zu ihren Wahrheiten;

"und auf eure Töchter" bedeutet die Anwendung zu ihrem Guten;

"und sollt Beute nehmen von den Ägyptern" bedeutet, solches soll denen, die in Falschem und daher Bösem sind, weggenommen werden.

HG 6914

6914. "Und Ich werde diesem Volk Gnade geben in den Augen der Ägypter", 2. Mose 3/21, bedeutet die Furcht derer, die in Falschem sind, vor den Angehörigen der geistigen Kirche, wegen der Plagen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Gnade geben, sofern es heißt Furcht wegen der Plagen, worüber im Folgenden; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6637; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, sofern sie die im Falschen darstellen, wovon früher oft.

Daß Gnade geben in den Augen der Ägypter bedeutet die Furcht, welche die im Falschen vor den Plagen haben, erhellt aus dem Verständnis der Sachen im inneren Sinn; denn es ist die Rede von denen, die in Falschem sind, die durch die Ägypter bezeichnet werden, (nämlich) daß ihnen Wahres und Gutes weggenommen, und auf die Angehörigen der geistigen Kirche übertragen werden soll. Und weil von denen, die in Falschem sind, gehandelt wird, so wird durch Gnade nicht Gnade bezeichnet; denn die im Falschen und Bösen sind, haben für gar niemand eine Gnade, sondern wenn sie Gutes tun, oder wenn sie nicht Böses tun, so geschieht es aus Furcht vor Plagen, daher ihre Gnade. Diese Gnade ist es, die im inneren Sinn hier verstanden wird.

Der innere Sinn legt die Sachen dar, wie sie sind, nicht wie sie im Buchstaben dargestellt werden, und wendet das einzelne auf das Subjekt an. Daß es so ist, wird auch aus Folgendem klar, was von den Ägyptern gesagt wird, daß sie (nämlich) die Söhne Israels nicht etwa aus Gnaden, sondern aus Furcht vor weiteren Plagen haben ziehen lassen: 2. Mose 11/1; 12/33; weil in diesen zwei Versen gehandelt wird von der Ausbeutung der Ägypter, dadurch daß die Weiber Israels von den ägyptischen Weibern Silber, Gold und Kleider entlehnen sollten; und man, wie es sich damit verhält, nur wissen kann aus Offenbarung in betreff dessen, was im anderen Leben geschieht, (denn der innere Sinn schließt solches in sich, was bei den Engeln und Geistern geschieht,) deswegen soll es gesagt werden:

Der untere Raum des Himmels war vor dem Kommen des Herrn von bösen Genien und Geistern eingenommen, und diese wurden nachher daraus vertrieben, und jene Region wurde den Angehörigen der geistigen Kirche gegeben (man sehe Nr. 6858). Solange böse Genien und Geister dort waren, befanden sie sich unter fortwährender Aufsicht der Engel des oberen Himmels; dadurch wurden sie vom offenbaren Bösestun abgehalten. Auch heutzutage stehen einzelne, die tückischer sind als andere, weil sie dadurch täuschen, daß sie Unschuld und Liebtätigkeit heucheln, unter der Aufsicht der Himmlischen, und werden so lange von ihren ruchlosen Tücken abgehalten. Sie sind gerade unter dem Haupt, und die himmlischen Engel, unter deren Aufsicht sie stehen, weiter oben. An ihnen durfte ich wahrnehmen, von welcher Art der Zustand der bösen Geister und Genien war, die vor dem Kommen des Herrn die untere Region des Himmels eingenommen hatten, daß sie nämlich damals vom offenbaren Bösestun durch die Engel des oberen Himmels abgehalten wurden. Auf welche Weise sie aber vom offenbaren Bösestun abgehalten wurden, durfte ich auch erfahren: sie wurden in äußeren Banden gehalten, nämlich in der Furcht, die Ehre und den guten Namen zu verlieren, in der Furcht, ihrer Besitzungen in jener Region des Himmels beraubt und in die Hölle verstoßen zu werden; und dabei wurden ihnen gute einfältige Geister beigesellt, wie es auch bei den (bösen) Menschen in der Welt der Fall ist: obwohl diese innerlich Teufel sind, so werden sie dennoch durch jene äußere Bande im Schein der Ehrbarkeit und Gerechtigkeit erhalten und zum Gutestun bewogen; und um sie so zu erhalten, werden ihnen Geister beigesellt, die im einfältig Guten sind.

Solche Bewandtnis hatte es mit den Bösen, die in der unteren Region des Himmels vor dem Kommen des Herrn sich befanden, und alsdann konnten sie auch durch selbstsüchtige Beweggründe zum Reden des Wahren und Tun des Guten angetrieben werden. Ebenso wie schlimme, ja sogar die schlimmsten Priester, die inwendig Teufel sind, und dabei die Lehren ihrer Kirche mit solcher Wärme und heuchlerischem Eifer predigen können, daß sie die Herzen der Zuhörer zur Frömmigkeit bewegen. Sie sind jedoch alsdann von der Selbst- und Weltliebe beseelt, denn der Gedanke an Ehre und an Einkommen regiert durchwegs bei ihnen; dadurch werden sie angefeuert, so zu predigen. Es sind böse Geister bei ihnen, welche die gleiche Liebe und der gleiche Gedanke beseelt, und unter deren Leitung sie stehen, denen aber auch einfältige gute Geister beigesellt sind. Hieraus kann erhellen, von welcher Art der Zustand des Himmels vor dem Kommen des Herrn war.

Nach Seinem Kommen aber sind die Zustände des Himmels und der Hölle ganz verändert worden; denn da wurden die bösen Geister und Genien, welche die untere Region des Himmels eingenommen hatten, hinabgeworfen und an ihrer Statt die Angehörigen der geistigen Kirche dorthin erhoben. Die Bösen, die hinabgeworfen worden, wurden alsdann der äußeren Bande entledigt, welche die Befürchtungen vor Einbuße der Ehre und des guten Namens und vor Verlust der Besitzungen in jener Region bildeten; und dadurch wurden sie ihrem Inwendigeren überlassen, das nur teuflisch und höllisch war, und sodann in die Höllen gebracht.

Die Entledigung von äußeren Banden geschieht im anderen Leben durch Wegnahme der guten Geister, die ihnen beigesellt worden sind. Wenn diese weggenommen sind, so können sie nicht mehr im Schein des Guten, Gerechten und Ehrbaren sein, sondern sie geben sich so, wie sie in der Welt inwendig waren, d.h., wie sie ihrem Denken und Willen nach waren, die sie vor anderen daselbst verborgen hatten; und alsdann begehren sie nichts anderes, als Böses zu tun. Diese einfältigen guten Geister, die von ihnen weggenommen worden waren, wurden den Angehörigen der geistigen Kirche gegeben oder beigesellt, denen jene Region des Himmels zum Besitz eingeräumt wurde. Daher kommt es, daß diese mit dem Wahren und Guten bereichert wurden, das früher böse Geister und Genien gehabt hatten; denn die Bereicherung mit Wahrem und Gutem im anderen Leben geschieht durch Beigesellung von Geistern, die im Wahren und Guten sind, weil durch diese die Mitteilung stattfindet.

Dies ist es, was dadurch bezeichnet wird, daß die Söhne Israels nicht leer ausziehen werden, sondern daß ein Weib von ihrer Nachbarin und ihrer Hausgenossin Gefäße von Silber und Gefäße von Gold und Kleider verlangen und so von den Ägyptern Beute nehmen soll. Jeder kann einsehen, daß, wenn nicht solches wäre vorgebildet worden, vom Göttlichen durchaus nicht befohlen worden wäre, sie sollten eine solche List gegen die Ägypter brauchen, denn alles derartige ist vom Göttlichen himmelweit entfernt. Weil aber jenes Volk ein durchaus vorbildliches war, so wurde, weil mit den Bösen im anderen Leben so verfahren werden sollte, vom Göttlichen zugelassen, daß sie so tun sollten. Man wisse aber, daß sehr vieles, was von Jehovah oder dem Herrn befohlen wurde, im inneren Sinn nicht bedeutet, es sei befohlen, sondern es sei zugelassen worden.

6915. "Und es wird geschehen, wenn ihr ziehet, werdet ihr nicht leer ausziehen", 2. Mose 3/21, bedeutet, kein Leben mehr (führen) in Dürftigkeit in Ansehung dessen, was dem natürlichen Gemüt angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ziehen, sofern es das Leben bezeichnet, wovon Nr. 3335, 4882, 5493, 5605, 6904; und aus der Bedeutung von "ihr werdet nicht leer ausziehen", sofern es heißt, kein Leben mehr in Dürftigkeit (führen).

Daß leer heißt, wo kein Wahres ist, sehe man Nr. 4744, somit wo geistige Dürftigkeit (herrscht); daß es sich auf das bezieht, was dem natürlichen Gemüt angehört, wird aus dem Vorhergehenden klar, sofern nämlich die Angehörigen der geistigen Kirche, die durch die Söhne Israels vorgebildet werden, von denen angefochten wurden, die im falschen Wißtümlichen waren, die durch die Ägypter bezeichnet werden, und daher in Ansehung dessen, was dem natürlichen Gemüt angehört; denn was diesem Gemüt angehört, wird Wißtümliches genannt. Dieses ficht auch die Geistigen hauptsächlich an, denn ihr Denken bewegt sich innerhalb des Wißtümlichen, und nur wenig darüber hinaus: Nr. 6865.

6916. "Und es soll ein jegliches Weib von ihrer Nachbarin und von ihrer Hausgenossin verlangen", 2. Mose 3/22, bedeutet, das Gute eines jeden soll ausgestattet werden mit solchem, was zweckmäßig ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weibes, sofern es die Neigung zum Guten der Liebtätigkeit bezeichnet, wovon Nr. 6014; aus der Bedeutung der Nachbarin, sofern sie die Neigung zum Wahren bezeichnet, die diejenigen haben, die in Wißtümlichem sind; und aus der Bedeutung der Hausgenossin, sofern sie die Neigung zum Guten bezeichnet, die sie ebenfalls haben. Weil (das Weib) es von der Nachbarin und Hausgenossin verlangen sollte, so wird das Wahre und Gute bezeichnet, das am nächsten, somit das zweckmäßig ist. Wie es sich damit verhalte, erhellt aus dem, was Nr. 6914 angeführt wurde.

Daß ein Weib verlangen sollte, hat den Grund, weil durch Weib das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet wird, und dieses ist es, was ausgestattet werden soll, denn wenn das Gute (wirklich) gut sein soll, so müssen ihm die Wahrheiten seine Beschaffenheit geben. Der Grund ist, weil, wenn man nach den Wahrheiten lebt, das Wahre selbst alsdann zum Guten wird. Wie daher das Wahre beschaffen ist, so wird auch das Gute. Dieses Gute nimmt nachher nur solche Wahrheiten an und legt sich dieselben bei, die seiner Beschaffenheit gemäß sind, folglich keine andere, als die zweckmäßig sind, somit solche, die in der Nachbarschaft und im Hause sind.

6917. "Gefäße von Silber", bedeutet Wißtümliches des Wahren, und "Gefäße von Gold", 2. Mose 3/22, bedeutet Wißtümliches des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Gefäße, sofern sie das Wißtümliche bezeichnen, wovon Nr. 3068, 3079; die wißtümlichen Kenntnisse werden Gefäße genannt, weil sie Allgemeines sind, und unzählige Wahrheiten und vielfaches Gute in sich enthalten können; aus der Bedeutung des Silbers, sofern es das Wahre, und des Goldes, sofern es das Gute bezeichnet, wovon Nr. 1551, 1552, 2951, 5658; daß das Silber das wahre Wißtümliche und das Passende bedeutet, sehe man Nr. 6112.

Was das anbetrifft, daß Gefäße von Silber und Gefäße von Gold bei den Ägyptern Wißtümliches des Wahren und Wißtümliches des Guten bezeichnen, während doch durch die Ägypter hier und im Vorhergehenden, dann auch im Folgenden, falsches Wißtümliches bezeichnet wird, so ist zu merken, daß das Wißtümliche an sich nicht wahr und nicht falsch ist, sondern daß es wahr wird bei denen, die im Wahren sind, und falsch bei denen, die in Falschem; die Anwendung und der Gebrauch desselben bewirkt dieses.

Mit dem Wißtümlichen beim Menschen verhält es sich, wie mit seinen Reichtümern und seinen Gütern. Die Reichtümer und Güter bei denen, die im Bösen stehen, sind verderblich, weil sie dieselben zu bösen Zwecken anwenden, hingegen sind die Reichtümer und Güter bei denen, die im Guten stehen, nützlich, weil sie dieselben zu guten Zwecken anwenden. Wenn daher die Reichtümer und Güter, welche die Bösen haben, in den Besitz der Guten kommen, so werden sie gut; so auch das Wißtümliche.

So zum Beispiel verblieben bei den Ägyptern mehrere von den Vorbildern der Alten Kirche, wie aus ihren Hieroglyphen erhellt, weil sie dieselben aber zu Zaubereien verwendeten, und einen bösen Gebrauch davon machten, deshalb waren sie bei ihnen nicht wahres, sondern falsches Wißtümliches. Aber ebendieselben waren in der Alten Kirche wahres Wißtümliches, dieweil sie dieselben, wie es sich gehörte, zum Gottesdienst anwandten. Desgleichen mögen als Beispiel dienen die Altäre und Opfer: diese waren bei der hebräischen Völkerschaft, und später bei der jüdischen und israelitischen, wahre Religionsgebräuche, weil sie dieselben zur Verehrung Jehovahs anwendeten; aber bei den Völkerschaften im Land Kanaan waren es falsche Religionsgebräuche, weil sie dieselben zur Verehrung ihrer Götzen anwendeten, deshalb wurde auch befohlen, daß der Heiden Altäre überall zerstört werden sollten. Ebenso verhält es sich mit sehr vielen anderen Dingen.

Deshalb kann man sich von denen, die in Bösem und Falschem sind, viel Wißtümliches zueignen, was sich zu guten Zwecken anwenden läßt, und dadurch gut werden kann.

Solches wurde auch bezeichnet durch die Beraubung der Heiden im Lande Kanaan, durch die Güter, Rinder, Schafe, Häuser, Weinberge, welche die Söhne Israels bei ihnen erbeuteten. Dies geht noch klarer daraus hervor, daß das von den Heiden erbeutete Gold und Silber auch zu einem heiligen Gebrauch verwendet wurde, wie erhellt aus

2.Sam.8/10-12: "Es waren in seiner Hand Gefäße von Silber und Gefäße von Gold und Gefäße von Erz; auch diese heiligte der König David dem Jehovah, samt dem Silber und Gold, das er geheiligt hatte von allen Heiden, die er unterwarf; von Syrien, von Moab und von den Söhnen Ammons und von den Philistern und von Amalek und von der Beute Hadad-Esers, des Sohnes Rechobs, des Königs von Zoba".

Jes.23/18: "Zuletzt wird der Handelserwerb von Tyrus und ihr Buhlerlohn heilig sein dem Jehovah; er wird nicht zurückgelegt, noch hingehalten werden, sondern denen, die vor Jehovah wohnen, wird ihr Handelserwerb dienen zur Nahrung, zur Sättigung und sich zu bedecken mit prächtiger Kleidung".

Diese Sachen, welche die Weiber der Söhne Israels von den Ägyptern entlehnten und so erbeuteten, wurden hernach auch wirklich zum Zweck der Verfertigung der Lade angewandt, und zu mehrerem, was als heilige Gegenstände bei ihrem Gottesdienst diente.

6918. "Und Kleider", 2. Mose 3/22, bedeutet das demselben entsprechende niedere Wißtümliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider, sofern sie das geringere Wißtümliche bezeichnen, wovon Nr. 2576, 5248; das Kleid bedeutet dieses, weil es das Inwendigere bekleidet.

6919. "Die sollt ihr legen auf eure Söhne", bedeutet die Verwendung zu ihren Wahrheiten; "und auf eure Töchter", 2. Mose 3/22, bedeutet die Verwendung zu ihrem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie die Wahrheiten bezeichnen, wovon Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373; aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie das Gute bezeichnen, wovon Nr. 489, 490, 491, 2362, 2363; und aus der Bedeutung von legen auf sie, sofern es soviel ist als anwenden; denn was auf jemand gelegt wird, das wird für ihn angewendet.

6920. "Und sollt es als Beute nehmen von den Ägyptern", 2. Mose 3/22, bedeutet, solches solle denen, die in Falschem und dem daher kommenden Bösen sind, weggenommen werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Beute nehmen, sofern es soviel ist als wegnehmen; und aus der Bedeutung der Ägypter, sofern sie die bezeichnen, die in Falschem sind, wovon früher oft.

Wie sich dieses verhalte, erhellt aus dem, was Nr. 6914, 6917 angeführt wurde.

Nr. 6921 - 6938 abgedruckt in Band


 << zurück weiter >>