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Des zweiten Buches Mose

4. Kapitel

1. Da antwortete Mose, und sprach: Aber siehe, sie werden mir nicht glauben, und meine Stimme nicht hören; denn sie werden sagen: Jehovah ist dir nicht erschienen.

2. Und Jehovah sprach zu ihm: Was ist das in deiner Hand? Und er sprach: Ein Stab.

3. Und Er sprach: Wirf ihn zur Erde; und er warf ihn zur Erde, da ward er zur Schlange, und Mose floh vor ihr.

4. Und Jehovah sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus, und ergreife ihren Schwanz. Da streckte er seine Hand aus, und ergriff sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand.

5. Auf daß sie glauben, daß dir erschienen sei Jehovah, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs.

6. Und Jehovah sprach weiter zu ihm: Stecke nun deine Hand in deinen Busen. Und er steckte seine Hand in seinen Busen, und zog sie heraus, und siehe, seine Hand war aussätzig wie Schnee.

7. Und Er sprach: Stecke deine Hand wieder in deinen Busen. Und er steckte seine Hand wieder in seinen Busen, und zog sie heraus aus seinem Busen, und siehe, sie war wieder geworden wie sein Fleisch.

8. Und es soll geschehen, wenn sie dir nicht glauben und nicht hören die Stimme des ersten Zeichens, so werden sie glauben der Stimme des nachfolgenden Zeichens.

9. Und es soll geschehen, wenn sie auch diesen zwei Zeichen nicht glauben und nicht hören deine Stimme, so nimm von dem Wasser des Stroms, und gieße es aus auf das Trockene, so wird das Wasser, das du genommen hast aus dem Strom, zu Blut werden auf dem Trockenen.

10. Da sprach Mose zu Jehovah: Bitte, o Herr, ich bin kein Mann der Worte, weder seit gestern, noch seit vorgestern, noch seit Du redest zu Deinem Knecht; denn schwer von Mund und schwer von Zunge bin ich.

11. Da sprach Jehovah zu ihm: Wer hat dem Menschen einen Mund gemacht? oder wer macht stumm, oder taub, oder sehend, oder blind? bin nicht Ich es, Jehovah?

12. Und nun gehe, Ich will mit deinem Munde sein, und dich lehren, was du reden sollst.

13. Und er sprach: Bitte, o Herr, sende doch, durch wessen Hand Du senden willst.

14. Da entbrannte der Zorn Jehovahs wider Mose, und Er sprach: Weiß Ich denn nicht, daß Aharon, dein Bruder, der Levite, reden kann? und siehe, er geht auch aus, dir entgegen, und wird dich sehen, und sich freuen in seinem Herzen.

15. Und du sollst zu ihm reden, und die Worte in seinen Mund legen, und Ich will mit deinem Munde sein, und mit seinem Munde, und euch lehren, was ihr tun sollt.

16. Und er soll für dich zum Volk reden, und es wird geschehen, er wird dein Mund sein, und du wirst sein Gott sein.

17. Und diesen Stab nimm in deine Hand, womit du die Zeichen tun sollst.

18. Und Mose ging hin und kam zurück zu Jethro, seinem Schwäher, und sprach zu ihm: Laß mich doch ziehen, und zurückkehren zu meinen Brüdern, die in Ägypten sind, und sehen, ob sie noch leben. Und Jethro sprach zu Mose: Gehe hin im Frieden.

19. Und Jehovah sprach zu Mose in Midian: Gehe hin, kehre wieder gen Ägypten, denn gestorben sind alle Männer, die nach deinem Leben trachteten.

20. Da nahm Mose sein Weib und seine Söhne, und ließ sie auf dem Esel reiten, und kehrte wieder gen Ägyptenland. Und Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand.

21. Und Jehovah sprach zu Mose: Wenn du gehst zurückzukehren nach Ägypten, so siehe zu, daß du alle Wunder, die Ich in deine Hand gelegt habe, vor Pharao tust; aber Ich werde sein Herz verstocken, und er wird das Volk nicht entlassen.

22. Und sollst zu Pharao sagen: So spricht Jehovah: Mein Sohn, Mein Erstgeborener ist Israel.

23. Und Ich sage dir: Entlasse Meinen Sohn, daß er Mir diene; weigerst du dich aber, ihn zu entlassen, siehe, so werde Ich deinen Sohn, deinen Erstgeborenen, töten.

24. Und er war auf dem Wege in der Herberge, da begegnete ihm Jehovah, und suchte ihn zu töten.

25. Da nahm Zippora einen Stein, und beschnitt die Vorhaut ihres Sohnes, und ließ (dieselbe) seine Füße berühren, und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir.

26. Da ließ Er ab von ihm; damals sagte sie Blutbräutigam um der Beschneidung willen.

27. Und Jehovah sprach zu Aharon: Gehe hin, Mose entgegen in die Wüste. Und er ging hin und begegnete ihm auf dem Berg Gottes und küßte ihn.

28. Da berichtete Mose dem Aharon alle Worte Jehovahs, womit Er ihn gesandt, und alle Zeichen, die Er ihm geboten.

29. Und Mose und Aharon gingen hin, und versammelten alle Ältesten der Söhne Israels.

30. Und Aharon redete alle Worte, die Jehovah zu Mose geredet hatte, und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes.

31. Und das Volk glaubte, und sie hörten, daß Jehovah die Söhne Israels heimgesucht, und daß Er ihre Trübsal gesehen habe; und sie neigten sich und beteten an.

 

Inhalt

6939. Dieses Kapitel enthält im inneren Sinn die Fortsetzung von der Befreiung der Angehörigen der geistigen Kirche. Zuerst wird ihr Zustand beschrieben, wenn sie keinen Glauben und keine Hoffnung hätten, daß sie nämlich Falsches und Böses, wie auch Unheiliges sich zuziehen würden; das ist es, was durch die drei Zeichen bezeichnet wird.

6940. Nachher ist vom göttlichen Gesetz die Rede, daß seinem Guten das Wahre beigesellt worden sei; und daß das Gute dadurch die Macht, zu befreien und Hoffnung und Glauben einzuflößen, bekommen habe: Mose bildet das göttliche Gesetz in Ansehung des Guten, und Aharon in Ansehung des Wahren vor.

6941. Zuletzt ist die Rede von jenem Volk, daß es die geistige Kirche nur vorbildete, und daß diese Kirche nicht bei ihm eingesetzt werden konnte, aus dem Grund, weil es im Äußeren ohne Inneres war. Dies wird bezeichnet durch die Beschneidung des Sohnes durch Zippora, und durch das Blut, womit seine Füße gefärbt wurden.

 

Innerer Sinn

6942. Vers 1-4: Da antwortete Mose, und sprach: Aber siehe, sie werden mir nicht glauben, noch meine Stimme nicht hören; denn sie werden sagen: Jehovah ist dir nicht erschienen. Und Jehovah sprach zu ihm: Was ist in deiner Hand? Und er sprach: Ein Stab. Und Er sprach: Wirf ihn zur Erde; und er warf ihn zur Erde, da ward er zur Schlange, und Mose floh vor ihr. Und Jehovah sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und ergreife ihren Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand.

"Da antwortete Mose, und sprach" bedeutet das Denken vom göttlichen Gesetz aus;

"aber siehe, sie werden mir nicht glauben, noch meine Stimme nicht hören" bedeutet die Angehörigen der geistigen Kirche würden keinen Glauben haben und es also nicht annehmen;

"denn sie werden sagen: Jehovah ist dir nicht erschienen" bedeutet das Göttliche des Herrn in Seinem Menschlichen;

"und Jehovah sprach zu ihm" bedeutet das Vorhersehen, von welcher Art sie sein würden, wenn sie keinen Glauben hätten;

"was ist in deiner Hand? Und er sprach: Ein Stab" bedeutet die Macht des Göttlich-Menschlichen des Herrn;

"und Er sprach: Wirf ihn zur Erde" bedeutet das Einfließen der Macht des göttlich Natürlichen des Herrn in das Sinnliche;

"da ward er zur Schlange" bedeutet den daher stammenden sinnlichen und leiblichen Menschen, der getrennt ist vom inwendigen;

"und Mose floh vor ihr" bedeutet das Grauen vor dem getrennten Sinnlichen;

"und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet die Vorsehung vom Göttlichen;

"strecke deine Hand aus und ergreife ihren Schwanz" bedeutet die Macht zu erheben über das Letzte des Sinnlichen;

"da streckte er seine Hand aus und ergriff sie" bedeutet die Erhebung zum Inwendigeren;

"und sie ward zum Stab in seiner Hand" bedeutet die Mitteilung der Macht vom Göttlichen alsdann.

6943. "Da antwortete Mose, und sprach", 2. Mose 4/1, bedeutet das Denken vom göttlichen Gesetz aus.

Dies erhellt aus der Bedeutung von antworten und sprechen, sofern es das Denken bezeichnet; denn was im historischen Buchstabensinn durch Äußeres ausgedrückt wird, das bedeutet im inneren Sinn Inwendiges, weil die geistigen Dinge des Himmels dem Menschen nicht anders dargestellt werden können; denn das nackte (rein) Geistige begreift der Mensch nicht, und es kann nicht mit Worten menschlicher Rede ausgedrückt werden. Deswegen wurde Geistiges durch entsprechendes Natürliches beschrieben und so dem Menschen mitgeteilt. Auf diese Weise frommt das Wort dem Menschen in der natürlichen Welt, wie auch dem Menschen in der geistigen Welt. Dadurch bildet sich ein Verkehr des Himmels mit dem Menschen, und eine Gemeinschaft.

Ferner aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes darstellt, wovon Nr. 6752.

Hieraus wird klar, daß durch "da antwortete Mose und sprach", das Denken aus dem göttlichen Gesetz bezeichnet wird. Das Denken aus dem göttlichen Gesetz kommt aus dem Wahren durch das Göttliche. Hier wird zugleich bezeichnet, daß die Söhne Israels nicht glauben werden, wenn sie nicht Zeichen und Wunder sehen.

6944. "Aber siehe, sie werden mir nicht glauben, noch meine Stimme hören", 2. Mose 4/1, bedeutet die Angehörigen der geistigen Kirche würden keinen Glauben haben, es also nicht annehmen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, von denen dieses gesagt wird, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6426, 6637; aus der Bedeutung von nicht glauben, sofern es heißt keinen Glauben haben; und aus der Bedeutung von nicht hören, sofern es heißt, nicht annehmen, wovon Nr. 5471, 5475.

6945. "Denn sie werden sagen: Jehovah ist dir nicht erschienen", 2. Mose 4/1, bedeutet, daß das Göttliche im Menschlichen des Herrn sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, sofern es heißt innewerden, wovon öfters. Hier das Innewerden der Angehörigen der geistigen Kirche. Aus der Bedeutung von "Jehovah ist erschienen", sofern es die Offenbarung des Göttlichen des Herrn in Seinem Menschlichen ist. Daß erscheinen heißt offenbar werden, ist klar; wie auch, daß Jehovah der Herr in Ansehung des Göttlichen Selbst und in Ansehung des Göttlich-Menschlichen ist, wovon Nr. 1736, 2004, 2005, 2018, 2025, 2156, 2329, 2921, 3023, 3035, 5041, 5663, 6281, 6303, 6905. Daß die Erscheinung Jehovahs die Offenbarung des Göttlichen des Herrn in Seinem Menschlichen ist, wird auch daraus klar, daß Sein Göttliches keinem Menschen erscheinen kann, nicht einmal einem Engel, außer durch das Göttlich-Menschliche; und das Göttlich-Menschliche auch nur durch das göttlich Wahre, das von Ihm ausgeht.

Es wird hier im inneren Sinn von der Befreiung der Angehörigen der geistigen Kirche gehandelt; daß diese durch das Kommen des Herrn in die Welt befreit wurden, sehe man Nr. 2661, 2716, 3969, 6854, 6914, und daß sie insbesondere durch das Göttlich-Menschliche des Herrn selig gemacht wurden: Nr. 2716, 2833, 2834.

Damit, daß die Angehörigen dieser Kirche keinen Glauben haben, noch annehmen würden, was das göttliche Gesetz, das durch Mose vorgebildet wird, d.h. was das Wort sagt, wenn sie nicht Zeichen sehen, verhält es sich in folgender Weise: Die Angehörigen der geistigen Kirche haben kein Innewerden des Wahren aus dem Guten, wie die Himmlischen, sondern als wahr erkennen sie jede Lehre ihrer Kirche an, die sie bei sich begründet haben. Deshalb sind sie beziehungsweise im Dunkeln: Nr. 2718, 2831, 2849, 2935, 2937, 3833, 6427, 6500, 6865; was auch offenbar daraus erhellen kann, daß sie gar nicht begreifen, wie das Menschliche des Herrn göttlich sein könne, wie auch, daß die göttliche Liebe solches im Menschlichen tun könne; denn sie halten sich mit ihren Gedanken an ein solches Menschliches, wie es der Mensch hat, und gehen nicht davon ab, wenn sie an den Herrn denken. In solcher Befangenheit sind sie.

Auch kann man es daraus erkennen, daß sie nicht begreifen, wie der Mensch nach dem Tode leben könne, und alsdann Sinne habe, wie z.B. Gesicht, Gehör, Gefühl, Geruch, und dort in einer menschlichen Gestalt sein könne. Daß der Mensch so beschaffen sei, wenn er seinen Leib und dessen Sinne und Glieder abgelegt hat, erscheint ihnen unvereinbar mit der Wahrheit. So sind sie verwickelt im Sinnlichen und dem daher stammenden Wißtümlichen und Sinnestäuschungen. Wenn sie daher nicht glaubten, daß der Leib wieder mit der Seele verbunden werde, so würden sie gar keine Auferstehung glauben.

Hieraus läßt sich deutlich ersehen, in wie großer Dunkelheit sie in Beziehung auf die Gegenstände des Himmels sind. Daher kommt es, daß ihnen gar kein Glaube eingepflanzt werden kann, wenn sie nicht vom Herrn mit starker Kraft vom Falschen abgehalten werden; und weil eine solche Kraft nicht da war vor dem Kommen des Herrn, sondern nach seinem Kommen, als Er das Menschliche in Ihm göttlich gemacht hatte, darum konnten sie von der unteren Erde, wo sie von Falschem angefochten wurden, nicht früher herausgeführt, und in den Himmel erhoben werden, als nach der Auferstehung des Herrn: Nr. 6914.

Daher nun kommt es, daß gesagt wird, daß sie nicht glauben, somit auch nicht annehmen würden, was das göttliche Gesetz, d.h. das göttlich Wahre sagt, wenn sie nicht sehen, daß es so ist, somit, wenn sie nicht Zeichen sehen, worüber gleich im Folgenden.

6946. "Und Jehovah sprach zu ihm", 2. Mose 4/2, bedeutet das Vorhersehen, von welcher Art sie sein würden, wenn sie keinen Glauben hätten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, sofern es ein Vorhersehen bezeichnet, wovon Nr. 5361. Daß es das Vorhersehen ist, von welcher Art sie sein würden, wenn sie keinen Glauben hätten, wird aus den drei Zeichen klar, worüber im Folgenden; denn diese Zeichen bilden im inneren Sinn ihren Zustand vor, wenn sie nicht glauben würden.

6947. "Was ist das in deiner Hand? und er sprach: Ein Stab", 2. Mose 4/2, bedeutet die Macht des Göttlich-Menschlichen des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die Macht bezeichnet, wovon Nr. 878, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544; und aus der Bedeutung des Stabes, sofern er ebenfalls Macht bezeichnet, wovon Nr. 4013, 4876, 4936. Daß es die Macht des Göttlich-Menschlichen des Herrn ist, kommt daher, weil durch Mose der Herr in Ansehung des göttlichen Gesetzes oder des Wortes vorgebildet wird, welches das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre ist: Nr. 6752. Die Macht, die durch die Hand vorgebildet wird, ist die Macht, die vom göttlich Vernünftigen des Herrn ausgeht, hingegen die Macht, die durch den Stab bezeichnet wird, ist die Macht, die vom göttlich Natürlichen des Herrn ausgeht.

Daß der Stab die vom göttlich Natürlichen des Herrn ausgehende Macht bezeichnet, kommt daher, weil der Stab gleich dem Fuß den Leib stützt, und durch den Fuß das Natürliche bezeichnet wird: Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952. Daß die Hand erheben die Macht im Geistigen, und den Fuß erheben die Macht im Natürlichen bezeichnet, sehe man Nr. 5327, 5328; und eben deshalb wurde, je nachdem es sich von einer Erhebung im inneren Sinn handelte, zu Mose, wenn er Wunder tun sollte, bald gesagt, er soll die Hand, bald, er solle den Stab erheben.

6948. "Und Er sprach: Wirf ihn zur Erde", 2. Mose 4/3, bedeutet das Einfließen der Macht des göttlich Natürlichen des Herrn in das Sinnliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes, sofern er die Macht im Natürlichen, und wenn vom Herrn gehandelt wird, die von Seinem göttlich Natürlichen ausgehende Macht bezeichnet, wovon Nr. 6947. Aus der Bedeutung von hinwerfen oder aussenden, sofern es das Ausgehende, somit das Einfließen bezeichnet; und aus der Bedeutung der Erde, sofern sie das Äußere des Menschen bezeichnet, wovon Nr. 82, 913, 1411, 1733; hier sein Sinnliches und Leibliches, welches das Äußerste ist, weil der Stab zur Schlange wurde, und durch die Schlange der sinnliche und leibliche Mensch bezeichnet wird.

Durch die göttliche Macht des Herrn wird hier das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre verstanden. Weil dem göttlich Wahren in solchem Grad Macht inne wohnt, daß es die Macht selbst ist: Nr. 3091, 4931, 6344, 6423.

Das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre fließt in einen jeden Menschen ein, durch sein Inneres ins Äußere, bis ins äußere Sinnliche und ins Leibliche, und erweckt überall Entsprechendes in seiner Ordnung. Im Sinnlichen solches Entsprechendes, das in der Welt und auf der Erde erscheint; weil aber das, was in der Welt und auf der Erde ist, anders erscheint, als es ist, darum ist es voll von Sinnestäuschungen, daher muß das Sinnliche, wenn es bloß in diesen bösen (Täuschungen befangen ist), notwendig gegen das Gute und Wahre des Glaubens denken, weil es aus Täuschungen denkt, und wenn das göttlich Wahre einfließt, dieses ins Falsche verkehren.

Daß der Mensch, wenn er nicht über das Sinnliche erhoben, sondern in demselben befangen ist, und aus demselben denkt, aus Täuschungen heraus denkt, kann durch Beispiele erläutert werden. So z.B. die Täuschungen in Beziehung auf das Leben des Menschen, daß es dem Leib angehöre, während es doch dem Geist im Leibe angehört; betreffend das Gesicht, daß es dem Auge, betreffend das Gehör, daß es dem Ohr, betreffend die Rede, daß sie der Zunge und dem Mund angehöre, während es doch der Geist, der durch jene Leibesorgane sieht, hört und redet. Die Täuschungen in betreff des Lebens, daß dasselbe im Menschen bleibend hafte, während es doch einfließt; die Täuschungen in betreff der Seele, daß sie nicht menschliche Gestalt, und menschliche Sinne und Neigungen haben könne; die Täuschungen in betreff des Himmels und der Hölle, daß jener oberhalb des Menschen, und diese unterhalb desselben sei, während sie doch in ihm sind; die Täuschungen, als ob die Gegenstände ins Innere einflößen, während doch das Äußere nicht ins Innere einfließt, sondern das Innere ins Äußere; die Täuschungen in bezug auf das Leben nach dem Tod, als ob es keines geben könne, außer in Verbindung mit dem Leibe; abgesehen von den Täuschungen in natürlichen Dingen, aus denen bei so vielen die Vermutungen, die einander widersprechen, hervorgehen.

Wer könnte nicht sehen, daß Täuschungen und Irrtümer statt der Wahrheiten herrschen, schon an dem Streit, der lange bestanden hatte in Beziehung auf den Blutumlauf, der, obwohl er sich auf so viele Erfahrungsbeweise stützte, dennoch lange unentschieden blieb; wie auch in Beziehung auf die Sonne, daß sie täglich um diese Erde herumlaufe, und nicht nur die Sonne, sondern auch der Mond, alle Planeten und der ganze Sternenhimmel, täglich einmal. Wie auch der Streit, der noch besteht in Beziehung auf die Seele, ihre Verbindung mit dem Leibe und in Beziehung auf ihren Sitz in demselben.

Wenn nun Sinnestäuschungen in solchen Dingen herrschen, deren Beschaffenheit doch aus so vielen Phänomenen und Wirkungen offenbar ist, wieviel mehr in solchen Dingen, die sich auf den Himmel beziehen. Weil diese aber geistig sind, so werden sie nur durch Entsprechungen offenbar. Aus diesem kann nun erhellen, wie das Sinnliche an sich betrachtet, und sich selbst überlassen, beschaffen ist, daß es nämlich in Täuschungen und daher in Irrtümer befangen, somit gegen Wahres und Gutes des Glaubens ist. Daher kommt es, daß der Mensch, wenn er im Sinnlichen und in dessen Licht ist, sich in Finsternis befindet in Ansehung der Gegenstände der geistigen Welt, d.h. in Ansehung der Gegenstände, die im Licht vom Göttlichen sind; und daß das sinnliche Licht sich in lauter Finsternis verwandelt, wenn in dasselbe das Licht vom Himmel hineinfällt. Der Grund ist, weil die Wahrheiten, die dem göttlichen Licht angehören, sich nicht mit den Sinnestäuschungen und den daher kommenden Irrtümern vertragen, sondern diese, (die Wahrheiten) auslöschen, und dadurch Finsternis verursachen.

6949. "Da ward er zur Schlange", 2. Mose 4/3, bedeutet den sinnlichen und leiblichen Menschen, der getrennt ist vom inwendigen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schlange, sofern sie den Menschen bezeichnet, der aus Sinnlichem vernünftelt, wovon Nr. 195-197, 6398, 6399, somit (auch) das Sinnliche des Menschen. Und weil durch die Schlange das Sinnliche bezeichnet wird, so wird auch das Leibliche bezeichnet, denn das Sinnliche hat das Seinige von den Sinnen des Leibes; und weil das Sinnliche an sich betrachtet so beschaffen ist, wie oben Nr. 6948 beschrieben worden, so bedeutet auch die Schlange, die das Sinnliche ist, alles Böse überhaupt: Nr. 251, 254, 257.

Daß hier unter der Schlange der sinnliche und körperliche Mensch, der getrennt ist vom inwendigen oder vernünftigen, verstanden wird, geht daraus hervor, daß Mose vor ihr floh, wodurch ein Grauen vor ihr bezeichnet wird, und auch daraus, daß durch dieses Zeichen der Zustand der Angehörigen der geistigen Kirche beschrieben wird, wenn sie keinen Glauben hätten, denn alsdann würde ihr Inwendiges verschlossen und nicht mehr vom Lichte des Himmels einfließen als (sie brauchen), um aus dem getrennten Sinnlichen denken und daher reden zu können. Aus dem getrennten Sinnlichen denken alle, die das Falsche gegen das Wahre und das Böse gegen das Gute verteidigen, mit einem Wort alle, die im Bösen des Lebens sind, und daher in keinem Glauben; denn wer böse lebt, der glaubt nichts. Die, welche so geartet sind, besitzen mehr als andere die Gabe zu vernünfteln und auch zu bereden, hauptsächlich die Einfältigen, weil sie aus Sinnestäuschungen und Scheinbarkeiten in der Welt reden. Sie verstehen es auch, die Wahrheiten durch Truggründe auszulöschen oder zu verschleiern. Daher wird durch die Schlangen auch die List und Verschmitztheit bezeichnet.

Wenn aber das Sinnliche mit dem Inwendigen verbunden oder dem Vernünftigen gehörig unterworfen ist, dann wird durch die Schlange die Klugheit und die Umsicht bezeichnet: Nr. 197, 4211, 6398.

HG 6950

6950. "Und Mose floh vor ihr", 2. Mose 4/3, bedeutet das Grauen vor dem getrennten Sinnlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von fliehen, sofern es ein Grauen ausdrückt, denn wer ein Grauen vor etwas hat, der flieht es; und aus der Bedeutung der Schlange, vor der er floh, sofern sie das getrennte Sinnliche bezeichnet, wovon Nr. 6949.

6951. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 4/4, bedeutet die Vorsehung vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, sofern es ein Vorhersehen bezeichnet, wovon Nr. 6946; und weil ein Vorhersehen, so bedeutet es auch die Vorhersehung, indem diese verbunden sind, denn der Herr sieht vor, was Er vorhersieht. Das Böse sieht Er vorher, aber das Gute sieht Er vor. Hier wird daher durch "Jehovah sprach" die Vorsehung bezeichnet, weil nun die Schlange in einen Stab, d.h. das Böse in Gutes verwandelt wird.

Ferner aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren bezeichnet, somit wird die Vorsehung vom Göttlichen vom Herrn gesagt in Ansehung des Menschlichen, als Er in der Welt war.

6952. "Strecke deine Hand aus und ergreife ihren Schwanz", 2. Mose 4/4, bedeutet die Macht zu erheben über das Letzte des Sinnlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die Macht bezeichnet, wovon Nr. 6947; und aus der Bedeutung des Schwanzes der Schlange, sofern er das Letzte des Sinnlichen bezeichnet; daß die Schlange das Sinnliche bedeutet, sehe man Nr. 6949, somit ist ihr Schwanz das Letzte oder Unterste desselben, die Erhebung wird durch ausstrecken und ergreifen bezeichnet; denn wer die Hand ausstreckt, und etwas, das auf der Erde kriecht, ergreift, der erhebt es. Weil durch die Schlange das getrennte Sinnliche und daher das Vernünfteln aus dem getrennten Sinnlichen über Glaubenswahrheiten bezeichnet wird, so wird durch den Schwanz der Schlange das Falsche selbst bezeichnet, denn dieses ist das Letzte oder Unterste; und wer im Falschen, somit im Letzten oder Untersten ist, der blickt ganz nach unten oder nach außen, d.h. in die Welt und auf die Erde, nicht aber nach oben oder nach innen, d.h. auf den Himmel oder zum Herrn.

Daß durch den Schwanz der Schlange solches bezeichnet wird, erhellt Joh.Offenb.9/10: "Die Heuschrecken hatten Schwänze gleich Skorpionen, und Stacheln waren an ihren Schwänzen, und sie hatten Macht, die Menschen zu beschädigen": Schwänze gleich Skorpionen, und Stacheln an den Schwänzen bedeuten listige Vernünfteleien aus Falschem, wodurch sie bereden und dadurch schaden; weshalb gesagt wird, ihre Macht sei, die Menschen zu beschädigen.

Joh.Offenb.9/19: "Die Schwänze der Rosse waren gleich den Schlangen, sie hatten Häupter, und durch diese tun sie Schaden": hier bedeuten gleichfalls die Schwänze gleich Schlangen die Vernünfteleien aus Falschem, wodurch Schaden angerichtet wird; um so mehr, weil gesagt wird, daß solche Schwänze an den Rossen waren, und daß sie Häupter hatten; denn durch Rosse wird das Verständige bezeichnet wie auch durch Haupt; daher werden durch die Schwänze an ihnen die listigen Vernünfteleien aus Täuschungen und Falschem gegen die Wahrheiten bezeichnet, und diese Vernünfteleien sind die untersten, denn je listiger die Vernunftschlüsse gegen die Wahrheiten sind, desto tiefer stehen sie.

Joh.Offenb.12/4: "Der Schwanz des Drachen zog den dritten Teil der Sterne des Himmels herab, und warf sie auf die Erde": Schwanz des Drachen ebenso für Vernunftschlüsse aus Falschem; Sterne des Himmels für die Erkenntnisse des Guten und Wahren; sie auf die Erde werfen bedeutet sie zerstören. Daß der Drache die Schlange ist, die durch Vernunftschlüsse aus Falschem verführt, und welche die Mutter der Lebenden oder Eva im Paradies durch den Baum des Erkenntnisses, d.h. durch Wißtümliches, das aus dem Sinnlichen, somit aus Täuschungen stammt, verführt hat, ist ebenfalls ersichtlich bei Joh.Offenb.12/9: "Hinabgeworfen ward der große Drache, die alte Schlange, die genannt wird der Teufel und der Satan, der den ganzen Weltkreis verführt".

Daß der Schwanz überhaupt das getrennte Sinnliche bezeichnet, das nicht nach oben, sondern nach unten, somit nicht zum Himmel, sondern zur Erde blickt, folglich das Falsche, erhellt

Jes.9/13,14: "Ausrotten wird Jehova aus Israel Haupt und Schwanz, Zweig und Binse; der Alte und Geehrte ist das Haupt, der Prophet aber, der Lehrer der Lüge, ist der Schwanz": hier steht Schwanz offenbar für das Falsche, das im Wort Lüge genannt wird.

Jes.19/15: "Ägypten wird kein Werk haben, welches das Haupt und der Schwanz, der Zweig und die Binse tue": Binse für das Unterste.

5. Mose 28/13: "So wird Jehovah dich machen zum Haupte, und nicht zum Schwanz, daß du nur oben seiest, nicht aber unten, wenn du gehorchen wirst den Geboten deines Gottes": Schwanz für das Unterste, das nach unten oder nach außen, d.h. auf die Welt und zur Erde, nicht aber zum Himmel oder zum Herrn blickt; denn das Inwendigere des Menschen wird samt dem Sinnlichen vom Herrn aufwärts gehoben, wenn der Mensch im Guten des Glaubens und der Liebtätigkeit ist; ist er aber im Bösen und Falschen, dann blickt sein Inwendigeres samt dem Sinnlichen nach unten, somit bloß auf das, was in der Welt ist; dadurch zieht er die menschliche Natur aus, und nimmt die tierische an, denn die Tiere sehen nach unten oder bloß auf das, was auf der Erde ist; wer nach unten blickt, der will das Böse und denkt das Falsche, wer aber vom Herrn aufwärts gehoben wird, der will das Gute und denkt das Wahre; die Erhebung geschieht auch in Wirklichkeit vom Herrn und infolgedessen auch die Entfernung von Bösem und Falschem. Die Engel nehmen dies sogar durch ihr Gefühl wahr; es ist wie das Streben von schweren Körpern zum Mittelpunkte hin, der Mittelpunkt ist, wo der Herr in Seiner Sonne ist, dahin werden die Häupter der Engel erhoben, eben dahin aber die Füße der Höllischen, somit blicken jene nach oben und diese nach unten, Nr. 3641, 3643.

5. Mose 28/43,44: "Der Fremdling, der in deiner Mitte ist, wird mehr und mehr emporkommen über dich nach oben, du aber wirst hinunterkommen mehr und mehr, er wird zum Haupt werden, du aber wirst zum Schwanz werden": dies ist ebenso zu verstehen.

Jes.7/4: "Sage zu ihm, hüte dich, und sei ruhig, fürchte dich nicht, und dein Herz werde nicht verzagt wegen der zwei Schwänze (d.i. Enden) jener rauchenden Brände, wegen des Grimms Rezins und Syriens und des Sohnes des Remalja": Rezin, der König von Syrien, bedeutet die Erkenntnisse des Bösen. Daß Syrien die Erkenntnisse des Guten bezeichnet, sehe man Nr. 1232, 1234, 3680, somit im entgegengesetzten Sinn die Erkenntnisse des Bösen. Der Sohn Remaljas, der König von Samaria, bedeutet die Erkenntnisse des Falschen. Diese und jene sind die Schwänze oder Endstücke, weil das Unterste. Rauchende Brände bedeuten Grimm.

6953. "Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie", 2. Mose 4/4, bedeutet die Erhebung zum Inwendigeren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hand ausstrecken und ergreifen", wenn es von dem, was unten liegt, gesagt wird, sofern es heißt erhoben werden zum Oberen, oder was dasselbe, zum Inwendigeren, wie Nr. 6952; und aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die inwendigere Macht bezeichnet, wovon ebenfalls Nr. 6952; und aus der Bedeutung der Schlange, die er ergriff, sofern sie das Sinnliche und daher das Vernünfteln bezeichnet, wovon Nr. 6949. Daß, wenn das Sinnliche zum Inwendigeren erhoben wird, Macht vom Göttlichen mitgeteilt wird, wird man im gleich Folgenden sehen.

6954. "Und sie ward zum Stab in seiner Hand", 2. Mose 4/4, bedeutet, die Mitteilung der Macht vom Göttlichen habe alsdann stattgefunden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schlange, die zum Stab wurde, sofern sie das Sinnliche bezeichnet, wovon Nr. 6949; aus der Bedeutung des Stabes, sofern er die Macht im Natürlichen, und aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die inwendigere Macht bezeichnet, beiderlei Macht vom Göttlichen, wovon Nr. 6952.

Es verhält sich damit in folgender Weise: der Mensch blickt aus sich nur nach unten, d.h. auf die Welt und zur Erde, weil er aus sich im Bösen und Falschen ist; und wenn er dahin blickt, dann herrscht das Sinnliche, und das Inwendigere wirkt nicht dagegen, weil es der Strömung folgt und sich herabläßt. Hingegen nicht aus sich, sondern vom Herrn blickt der Mensch nach oben, d.h. zum Himmel und zum Herrn; dies geschieht durch Erhebung, denn wenn das Inwendigere erhoben wird, wird auch das Sinnliche erhoben. Aber das Licht der Sinnlichkeit wird alsdann verdunkelt, denn es herrscht das Licht des Himmels. Wenn dies geschieht, fließt das Gute und Wahre vom Herrn ein, und wird auch angenommen. Dies wird unter der Mitteilung der Macht vom Göttlichen verstanden. Auf solche Weise können aber nur die erhoben werden, die im Guten des Glaubens und der Liebtätigkeit gelebt haben.

Daß es solche Erhebungen zum Inwendigeren hin gibt, davon durfte ich mich durch lebendige Erfahrung überzeugen, denn dieselben wurden tausendmal von mir wahrgenommen.

6955. Vers 5-7: Auf daß sie glauben, daß dir erschienen sei Jehovah, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs. Und Jehovah sprach weiter zu ihm: Stecke nun deine Hand in deinen Busen. Und er steckte seine Hand in seinen Busen, und zog sie heraus, und siehe, seine Hand war aussätzig wie Schnee. Und Er sprach: Stecke deine Hand wieder in deinen Busen. Und er steckte seine Hand wieder in seinen Busen, und zog sie heraus aus seinem Busen, und siehe, sie war wieder geworden wie sein Fleisch.

"Auf daß sie glauben, daß dir erschienen sei Jehovah" bedeutet, auf daß sie Glauben haben in Beziehung auf das Göttlich-Menschliche des Herrn,

"der Gott ihrer Väter" bedeutet, daß es das Göttliche der Alten Kirche gewesen sei;

"der Gott Abrahams, der Gott Jischaks, und der Gott Jakobs" bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlichen Selbst und des Göttlich-Menschlichen;

"und Jehovah sprach weiter zu ihm" bedeutet das Vorhersehen, von welcher Art die Angehörigen der geistigen Kirche sein würden, wenn sie keinen Glauben hätten;

"stecke nun deine Hand in deinen Busen" bedeutet die Aneignung des Wahren;

"und er steckte seine Hand in seinen Busen" bedeutet die Verwirklichung;

"und zog sie heraus" bedeutet, was darauf erfolgte;

"und siehe, seine Hand war aussätzig wie Schnee" bedeutet die Entweihung des Wahren;

"und Er sprach" bedeutet die Vorsehung, von welcher Art die Angehörigen der geistigen Kirche sein würden, wenn sie Glauben hätten;

"stecke deine Hand wieder in deinen Busen" bedeutet die Aneignung des Wahren;

"und er steckte seine Hand wieder in seinen Busen" bedeutet die Verwirklichung;

"und zog sie heraus aus seinem Busen" bedeutet, was darauf erfolgte;

"und siehe, sie war wieder geworden wie sein Fleisch" bedeutet alsdann das Gute.

6956. "Auf daß sie glauben, daß dir erschienen sei Jehovah", 2. Mose 4/5, bedeutet, auf daß sie Glauben haben in Beziehung auf das Göttlich-Menschliche des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von glauben, sofern es heißt, Glauben haben, nicht den Glauben, daß Jehovah oder der Herr sichtbar erschienen sei, sondern den Glauben im geistigen Sinn an den Herrn; und aus der Bedeutung der Erscheinung Jehovahs, sofern sie die Offenbarung des Herrn in seinem Göttlich-Menschlichen ist, wovon Nr. 6945; somit wird durch "sie sollen glauben, daß dir erschienen sei Jehovah", bezeichnet, auf daß sie Glauben haben in Beziehung auf das Göttlich-Menschliche des Herrn.

6957. "Der Gott ihrer Väter", 2. Mose 4/5, bedeutet, daß es das Göttliche der Alten Kirche gewesen sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gottes ihrer Väter, sofern er das Göttliche der Alten Kirche bezeichnet, wovon Nr. 6876, 6884. Daß dieses der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen war, sehe man ebenfalls dort.

6958. "Der Gott Abrahams, der Gott Jischaks und der Gott Jakobs", 2. Mose 4/5, bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlichen Selbst und des Göttlich-Menschlichen, wie aus dem erhellt, was Nr. 6847 gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

6959. "Und Jehovah sprach weiter zu ihm", 2. Mose 4/6, bedeutet das Vorhersehen, von welcher Art die Angehörigen der geistigen Kirche sein würden, wenn sie keinen Glauben hätten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach", sofern es das Vorhersehen bezeichnet, wie Nr. 6946. Daß verstanden wird, von welcher Art die Angehörigen der geistigen Kirche sein würden, wenn sie keinen Glauben hätten, ergibt sich daraus, daß im nun Folgenden davon gehandelt wird, von welcher Art die Angehörigen der geistigen Kirche, die durch die Söhne Israels vorgebildet werden, fernerhin sein würden, wenn sie keinen Glauben hätten, daß sie nämlich zu Entweihern des Wahren würden; denn das erste Wunder, daß der Stab zur Schlange wurde, bezeichnet ihren Zustand, sofern sie sinnlich und leiblich würden. Dieses Wunder aber, daß die Hand aussätzig wurde, bezeichnet die Entweihung, denn diese erfolgt, wenn jene Kirche im Unglauben beharrt.

Die Angehörigen der geistigen Kirche haben in ihrem Knabenalter, und hernach in der ersten Jugend, Glauben an die Lehren ihrer Kirche, aber alsdann haben sie ihren Glauben von den Eltern und Lehrern, nicht aber aus sich. Wenn sie daher späterhin vom Glauben zurücktreten, so entweihen sie das Wahre nur leicht, und diese Entweihung kann durch göttliche Mittel entfernt, und so der Mensch von der Schuld deshalb befreit werden. Wenn aber der Mensch Glauben hat an die Lehre der Kirche und an das Wort aus sich, d.h. durch Begründungen bei sich, und er tritt nachher davon zurück, und leugnet bei sich, was er früher geglaubt hatte, hauptsächlich wenn er gegen das Wahre lebt, das er bei sich begründet hatte, und dieses entweder zu seinen Gunsten auslegt, oder ganz verwirft, so entweiht er das Wahre, aus dem Grund, weil er das Wahre und Falsche inwendig bei sich vermengt und verbindet. Weil solche kaum einige Überreste des Wahren und Guten haben, so werden sie im anderen Leben zuletzt wie Gerippe, und haben so wenig Leben übrig, wie es die Gebeine haben im Vergleich mit dem organischen Leben des Fleisches. Jedoch ist das Los derjenigen, die das Gute entweihen, härter als derjenigen, die das Wahre entweihen. Die Angehörigen der geistigen Kirche des Herrn können das Wahre entweihen, aber nicht so das Gute.

Weil der Aussatz die Entweihung des Wahren bedeutet, und von dieser im nun Folgenden gehandelt wird, so sehe man, was über die Entweihung früher gesagt und gezeigt wurde; nämlich:

Daß solche, die innerhalb der Kirche sind, Heiliges entweihen können, nicht aber die außerhalb: Nr. 2051, 3399.

Daß Heiliges nur von denjenigen entweiht werden könne, die es früher anerkannt haben, sehe man Nr. 1008, 1010, 1059, 3398, 3898, 4289.

Daß Entweihung auch ist, Wahres und Gutes anerkennen und glauben, und doch dagegen leben: Nr. 4601.

Daß der Mensch von der Entweihung womöglich abgehalten werde: Nr. 301, 302, 303, 1327, 1328, 3398, 3402.

Daß das Los der Entweiher im anderen Leben das allerschlimmste sei: Nr. 6348.

6960. "Stecke deine Hand in deinen Busen", 2. Mose 4/6, bedeutet die Aneignung des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die Macht bezeichnet, wovon Nr. 6947; und aus der Bedeutung des Busens, sofern er die Liebe bezeichnet, denn was der Brust angehört, entspricht der Liebe; in dieser ist nämlich das Herz, das der himmlischen Liebe entspricht, und die Lunge, die der geistigen Liebe entspricht: Nr. 3635, 3883-3896, 4112, 4113, 4133; und weil nun der Busen der Liebe entspricht, so wird durch ihn auch das Eigene bezeichnet; denn das ist das Eigene des Menschen, was seiner Liebe angehört. Deswegen wird durch das Stecken der Hand in den Busen die Aneignung bezeichnet. Daß es die Aneignung des Wahren ist, wird aus dem Folgenden klar, sodann daraus, daß im Wahren die geistige Macht besteht: Nr. 6948.

Daß der Busen eben das dem Menschen Angehörige bezeichnet, somit das Eigene, und daher die Aneignung und Verbindung durch die Liebe, erhellt aus folgenden Stellen:

Micha 7/5: "Trauet nicht dem Genossen, setzet keine Zuversicht auf den Vertrauten; vor dem, der an deinem Busen liegt, hüte die Türen deines Mundes": der am Busen Liegende bedeutet den, der mit jemand durch Liebe verbunden ist; daher wird auch die Gattin genannt die Gattin des Busens des Ehemannes: 5. Mose 28/54; 2.Sam.12/8; und der Ehemann wird genannt der Mann des Busens der Gattin: 5. Mose 28/56, und dies, weil das eine dem anderen angehört.

Ps.35/13: "Mein Gebet wendet sich zurück zu meinem Busen": d.h. zu ihm selbst.

Ps.89/51: "Gedenke, o Herr, der Schmach Deiner Knechte, daß ich trage in meinem Busen alle großen Völker": d.h. bei ihm selbst, als ihm eigen.

Jes.40/11: "Wie ein Hirte weidet Er Seine Herde, in Seinen Arm sammelt Er die Lämmer, und in Seinem Busen trägt Er sie".

Luk.6/38: "Gebet, so wird euch gegeben werden; ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird gegeben werden in euern Busen": gegeben werden in den Busen bedeutet, ihnen selbst als eigen.

Luk.16/22: "Darauf begab es sich, daß Lazarus starb und hingetragen wurde von den Engeln in den Busen (oder Schoß) Abrahams": hingetragen werden in den Busen Abrahams bedeutet, zum Herrn, Der unter Abraham verstanden wird, wegen der Verbindung durch Liebe.

Joh.13/23,25: "Einer der Jünger lag am Busen Jesu, den Jesus liebte; als derselbe sich gelegt hatte an die Brust Jesu, sprach er zu Ihm: Herr, wer ist es?": am Busen liegen, bedeutet offenbar, geliebt und durch Liebe verbunden werden.

Joh.1/18: "Niemand hat je Gott gesehen, der eingeborene Sohn, Der im Busen (oder Schoß) des Vaters ist, Der hat Ihn kundgetan": im Busen des Vaters bedeutet eins sein mit Ihm.

Busen ist soviel als das, was dem Menschen eigenst angehört, und bedeutet auch eine Aneignung nicht durch Liebe, in folgenden Stellen:

Jes.65/6,7: "Vergelten, vergelten will Ich in ihren Busen eure Missetaten, und die Missetaten eurer Väter zugleich; zumessen werde Ich den Lohn ihres Tuns auf ihren Busen (d.i. in ihrem Schoß)".

Jerem.32/18: "Jehovah tut Barmherzigkeit an die Tausende, und vergilt die Missetat der Väter in den Busen ihrer Söhne nach ihnen".

Ps.79/12: "Vergilt unsern Nachbarn siebenfach in ihren Busen ihre Schmach, die sie angetan haben Dir, o Herr": vergelten in den Busen, für: an ihnen selbst.

6961. "Und er steckte die Hand in seinen Busen", 2. Mose 4/6, bedeutet die Verwirklichung, nämlich der Aneignung des Wahren.

Dies erhellt aus dem, was gleich oben gesagt wurde.

6962. "Und zog sie heraus", 2. Mose 4/6, bedeutet, was darauf erfolgte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von herausziehen aus dem Busen und sehen, sofern es soviel ist als merken, wie beschaffen sie ist, womit was darauf erfolgte.

6963. "Und siehe, seine Hand war aussätzig wie Schnee", 2. Mose 4/6, bedeutet die Entweihung des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die Macht bezeichnet, wie Nr. 6947, und sofern sie das Wahre ist, weil die geistige Macht im Wahren besteht: Nr. 6948, 6960; und aus der Bedeutung des Aussatzes, sofern er die Entweihung bezeichnet, insbesondere die Entweihung des Wahren, worüber folgt.

Im historischen Wort wird viel gehandelt vom Aussatz, von seiner verschiedenen Erscheinung an der Haut, von seiner danach zu beurteilenden Beschaffenheit, (wie auch) davon, daß der Aussätzige entweder eingeschlossen werden, aus der Gemeinschaft hinausgehen, oder freigelassen werden solle; und vom Aussatz an Kleidern, an Gefäßen und selbst an Häusern. Daß so viel vom Aussatz gehandelt wird, geschieht nicht wegen des Aussatzes als einer Krankheit, sondern weil er die Entweihung des Wahren bezeichnete, somit wegen des geistigen Sinns; und weil die Juden und Israeliten vor anderen das Wahre entweihen konnten, denn wenn sie das Inwendige des Wortes und die Wahrheiten selbst, welche die Gebräuche der Kirche bei ihnen vorbildeten, gewußt und glauben daran gehabt, und doch ihrer Sinnesart gemäß gelebt hätten, nämlich in der Selbst- und Weltliebe, in Haß und Rache untereinander und in der Grausamkeit gegen die Heiden, so hätten sie die Wahrheit, an die sie einmal geglaubt hatten, notwendig entweihen müssen; denn die Wahrheiten glauben und dagegen leben heißt, sie entweihen. Deswegen wurden sie auch von den Erkenntnissen des inwendig Wahren, soweit als möglich, abgehalten: Nr. 3398, 3489, so daß sie nicht einmal wußten, daß sie nach dem Tode leben werden; auch nicht glaubten, daß der Messias kommen werde, um die Seelen ewig selig zu machen, sondern um ihre Nation über alle in der Welt zu erheben. Und weil diese Nation so geartet war, und heute noch so ist, darum werden sie noch vom Glauben abgehalten, obwohl sie mitten in der Christenheit leben. Daher nun kommt es, daß der Aussatz seiner Beschaffenheit nach so ausführlich beschrieben wurde.

Daß der Aussatz die Entweihung des Wahren bedeutet, erhellt aus den Bestimmungen darüber: 3. Mose Kapitel 13; diese Beschreibung enthält im inneren Sinn alles, was auf die Beschaffenheit der Entweihung des Wahren sich bezieht, z.B. wie sich jene Entweihung zeigt, wenn sie neu ist; wie, wenn sie alt; wie, wenn sie inwendiger im Menschen; wie, wenn sie auch äußerlich; wie, wenn sie heilbar; wie, wenn sie unheilbar ist; was für Mittel zu brauchen und dergleichen, was alles keinem bekannt werden kann, außer durch den inneren Sinn des Wortes.

Weil es aber Unheiliges ist, was durch den Aussatz beschrieben wird, so darf dasjenige, was diese Beschreibung enthält, nicht einzeln erklärt werden; der Himmel schaudert schon, wenn die Entweihung nur genannt wird; nur soviel darf davon angeführt werden:

3. Mose 13/12-14: "Wenn der Aussatz ganz hervorbricht aus der Haut, und bedeckt die ganze Haut dessen, der die Plage hat, von seinem Haupt bis zu seiner Ferse, soweit es vor den Augen des Priesters ist, und der Priester sieht, daß der Aussatz sein ganzes Fleisch bedeckt hat, dann soll er den, der die Plage hat, rein sprechen; alles ist verwandelt in weiß, (darum) ist er rein. Wenn aber darin lebendiges, d.i. (rohes) Fleisch, sich zeigt, soll er unrein sein".

Wenn man nicht aus dem inneren Sinn wüßte, wie sich dieses verhält, daß derjenige rein sein soll, der ganz aussätzig ist vom Kopf bis zum Fuß, so müßte dieses als widersinnig erscheinen, aber unter den von Kopf bis zu Fuß Aussätzigen wird verstanden, wer die inwendigen Wahrheiten weiß, aber sie nicht anerkennt, oder nicht glaubt: ein solcher ist nicht innerlich in der Entweihung, sondern äußerlich, und dann wird sie entfernt. Deswegen ist er rein. Wenn er aber die Wahrheiten des Glaubens weiß und sie glaubt, und doch dagegen lebt, dann ist er innerlich in der Entweihung, wie auch der, welcher geglaubt hat, und nachher leugnet. Daher wird gesagt, wenn darinnen lebendiges Fleisch sich zeigt, wird er unrein sein. Unter dem lebendigen Fleisch wird die Anerkennung und der Glaube verstanden; man sehe, was Nr. 6959 angeführt wurde.

6964. "Und Er sprach", 2. Mose 4/7, bedeutet die Vorsehung, von welcher Art die Angehörigen der geistigen Kirche sein würden, wenn sie Glauben hätten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Jehovah sprach, sofern es die Vorsehung bezeichnet, wie Nr. 6951. Daß gemeint ist, von welcher Art sie sein würden, wenn sie Glauben hätten, wird aus dem Folgenden klar; denn dadurch, daß seine Hand wieder wurde wie sein Fleisch, wird bezeichnet, daß sie alsdann das geistig Gute erhalten würden. Diesem entgegengesetzt ist, daß die Hand durch das Hineinstrecken in den Busen aussätzig wurde, wodurch bezeichnet wird, daß die Angehörigen der geistigen Kirche in der Entweihung des Wahren sein würden, wenn sie keinen Glauben hätten, wovon Nr. 6959, 6963.

6965. "Stecke deine Hand wieder in deinen Busen", 2. Mose 4/7, bedeutet die Aneignung des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hand in den Busen stecken", sofern es die Aneignung des Wahren bezeichnet, wovon Nr. 6960.

6966. "Und er steckte die Hand wieder in seinen Busen", 2. Mose 4/7, bedeutet die Verwirklichung; man sehe Nr. 6961.

6967. "Und zog sie heraus aus seinem Busen", 2. Mose 4/7, bedeutet, was darauf erfolgte; man sehe Nr. 6962.

6968. "Und siehe, sie war wieder geworden wie sein Fleisch", 2. Mose 4/7, bedeutet, alsdann sei das Gute des Wahren hervorgetreten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fleisches, sofern es das eigene Wollen des Menschen bezeichnet, das lebendig gemacht ist durch das Eigene des Göttlich-Menschlichen des Herrn, somit das himmlische Eigene, d.i. der neue Wille oder das neue Herz, wovon Nr. 3813; und weil dies durch Fleisch bezeichnet wird, so ist es das Gute der Liebe zum Herrn und gegen den Nächsten, was bezeichnet wird. Aber bei den Angehörigen der geistigen Kirche ist es das Gute des Wahren; denn das Gute bei ihnen geht aus dem Wahren hervor und gemäß dem Wahren der Lehre ihrer Kirche. Dieses Wahre, wenn es Sache des Lebens wird, wird dann Gutes genannt.

6969. Vers 8,9: Und es soll geschehen, wenn sie dir nicht glauben und nicht hören die Stimme des ersten Zeichens, so werden sie glauben der Stimme des nachfolgenden Zeichens. Und es soll geschehen, wenn sie auch diesen zwei Zeichen nicht glauben und nicht hören deine Stimme, so nimm von dem Wasser des Stroms und gieße es aus auf das Trockene, so wird das Wasser, das du genommen hast aus dem Strom, zu Blut werden auf dem Trockenen.

"Und es soll geschehen, wenn sie dir nicht glauben" bedeutet, wenn sie keinen Glauben haben;

"und nicht hören die Stimme des ersten Zeichens" bedeutet, wenn sie nicht gehorchen der Ankündigung aus dem Wort, daß sie statt geistiger und vernünftiger Menschen ungeistig und unvernünftig würden;

"so werden sie glauben der Stimme des nachfolgenden Zeichens" bedeutet, so würden sie Glauben haben an die Vorherverkündigung aus dem Wort, daß sie Entweiher des Wahren würden;

"und es soll geschehen, wenn sie auch diesen zwei Zeichen nicht glauben" bedeutet, wenn sie gar keinen Glauben hätten, daß solches eintreffen werde;

"und nicht hören deine Stimme" bedeutet, wenn sie auch keinen Gehorsam leisten;

"so nimm von dem Wasser des Stroms" bedeutet wißtümlich Falsches;

"und gieße es aus auf das Trockene" bedeutet das Hineinbringen in das Natürliche;

"so wird das Wasser, das du genommen hast" bedeutet die Umkehrung des Zustandes;

"zu Blut werden auf dem Trockenen" bedeutet die Verfälschung alles Wahren und daher die Beraubung desselben im Natürlichen.

6970. "Und es soll geschehen, wenn sie dir nicht glauben", 2. Mose 4/8, bedeutet, wenn sie keinen Glauben haben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von glauben, sofern es soviel ist als Glauben haben, wie Nr. 6956. Hier bedeutet Glauben haben nicht den Glauben aufgrund der Zeichen, daß sie aus Ägypten befreit werden sollen, (denn dieser Glaube betrifft nur weltliche Dinge), sondern den Glauben, daß sie, wenn sie nicht in den Wahrheiten bleiben, ganz sinnlich und körperlich, und zuletzt Entweiher der Wahrheit würden; denn dieses ist es, was die zwei Zeichen bedeuten.

Der innere Sinn handelt nicht von weltlichen Dingen, wie der äußere historische Sinn, sondern von geistigen Dingen. Der Glaube in weltlichen Dingen ist ganz verschieden vom Glauben in geistigen Dingen, z.B.: glauben, daß (die Leute) tun werden, wie sie reden; daß einer ein wahrhaftiger Mensch sei, oder nicht wahrhaftig; daß man so tun müsse, und nicht anders, wenn eine Sache gelingen soll; daß gewisse Reden oder Schriften glaubwürdig seien oder nicht, und unzählig viel dergleichen: solches bezieht sich auf den Glauben in weltlichen Dingen, wie auch hier, daß die Söhne Israels aus der Knechtschaft in Ägypten würden befreit werden. Hingegen glauben, daß es einen Himmel gibt und eine Hölle; daß die Menschen nach dem Tod leben werden, die Guten in der Seligkeit in Ewigkeit, die Bösen in der Unseligkeit; daß einen jeden sein Leben nach dem Tode erwartet; daß Glauben und Liebe das geistige Leben ausmachen, und daß dieses das Leben ist, das die Engel im Himmel haben; daß der Herr alle Gewalt in den Himmeln und auf Erden hat, wie Er Matth.28/18 sagt; daß wir durch Ihn leben; daß das Wort die Lehre der himmlischen und göttlichen Wahrheiten sei, und dergleichen: solches bezieht sich auf den Glauben in geistigen Dingen, und wird hier durch glauben bezeichnet.

6971. "Und nicht hören die Stimme des ersten Zeichens", 2. Mose 4/8, bedeutet, wenn sie nicht gehorchen der Ankündigung aus dem Wort, daß sie anstatt geistiger und vernünftiger Menschen ungeistig und unvernünftig würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, sofern es heißt gehorchen, wovon Nr. 2542, 3869, 5017; aus der Bedeutung der Stimme, sofern sie die Ankündigung aus dem Wort bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung des ersten Zeichens, welches besagt, daß sie statt geistiger und vernünftiger Menschen ungeistig und unvernünftig würden.

Daß es so ist, wird klar aus der Bedeutung der Schlange, die aus dem zur Erde geworfenen Stab Moses wurde, und das hier das erste Zeichen ist, sofern sie den sinnlichen und körperlichen Menschen bezeichnet: Nr. 6949, somit den ungeistigen und unvernünftigen; denn ein sinnlicher und körperlicher Mensch (d.h. der nur auf das Materielle sieht) ist nicht vernünftig, somit auch nicht geistig; denn er denkt Falsches und will Böses. Wer das tut, ist nicht vernünftig, noch weniger geistig, denn die Anerkennung und der Glaube des Wahren und das Leben des Guten ist das eigentlichste Geistige im Vernünftigen, denn diese stammen aus dem Göttlichen. Aber die Anerkennung und der Glaube des Falschen und das Leben des Bösen ist das Gegenteil. Daß die rein sinnlichen und körperlichen Menschen so geartet sind, sehe man Nr. 6844, 6845, 6948, 6949.

Rein sinnliche und körperliche Menschen werden diejenigen, die zuerst das, was der geistigen Welt angehörig, anerkannten, nachher aber es verwarfen und falsche Grundsätze einsogen, und was das Leben betrifft, bloß auf weltliche, körperliche und irdische Dinge ihr Augenmerk richteten und daher glaubten, man müsse sich das Leben recht angenehm und genußreich machen, indem sie sagen: "Was hat der Mensch weiter, solange er lebt? Wenn wir sterben, so sind wir tot; ob es ein Leben nach dem Tode gibt, wer ist von jenseits gekommen und hat es berichtet? Was fortleben wird, wissen wir nicht, wenn das Leben aus dem Menschen entweicht." Bringt man sie durch Vernunftgründe zu einigem Nachdenken über das ewige Leben, so denken sie, es werde ihnen nicht schlimmer gehen als anderen, und alsbald sinken sie in ihren vorigen Lebenszustand zurück.

Bei solchen wird der Zugang für das Himmelslicht und seinem Einfluß verschlossen, und das Himmelslicht wird in ihrem Natürlichen wie Finsternis, aber das Weltlicht wie heller Glanz Nr. 6907, und dieser Glanz wird um so strahlender, je mehr das Himmelslicht verfinstert wird. Daher kommt es nun, daß solche nicht anders sehen, als daß das Böse ihres Lebens gut sei, und daß das daher stammende Falsche wahr sei. So kommt es, daß der Mensch sinnlich und körperlich wird, mit einem Wort: wenn einmal der Zugang für den Einfluß des Himmels geöffnet war, und nachher verschlossen wird, dann wird der Mensch gleichsam genötigt, nach unten zu sehen, nicht aber nach oben, und zwar geschieht dies der göttlichen Ordnung gemäß, damit die Wahrheiten, die er einmal anerkannt hatte, und die in seinem inwendigeren Menschen bleiben, nicht mit Falschem besudelt und dadurch entweiht werden.

Ebenso verhält es sich mit den Heiden, die von ihrer Religion zurücktreten, jedoch ist ihr Los ein besseres, als das Los derjenigen, die innerhalb der Kirche sind, denn jene haben die Wahrheiten aus dem Wort nicht, daher keine echten Wahrheiten, sondern Wahrheiten, die mit vielen Täuschungen verbunden sind, und die nicht so entweiht werden können.

Was die Bedeutung der Stimme betrifft, daß sie die Ankündigung aus dem Wort bezeichne, so merke man, daß Stimme oft gesagt und mit solchen Dingen verknüpft wird, die mit der Stimme nichts gemein haben, wie hier, sofern sie mit dem Zeichen verknüpft wird: "Wenn sie nicht hören die Stimme des ersten Zeichens, so werden sie glauben der Stimme des nachfolgenden Zeichens"; und auch sonst, wie bei

Nahum 3/2: "Die Stimme der Geißel und die Stimme des Rädergerassels".

Ps.93/3,4: "Erhoben haben die Ströme ihre Stimme, vor den Stimmen vieler großen Wasser".

Daß die Stimme die Verkündigung bezeichnet, und in gutem Sinn die Verkündigung aus dem Wort, welche Stimme die Stimme Jehovahs heißt, erhellt:

Ps.29/3-5,7-9: "Die Stimme Jehovahs ist in der Macht; die Stimme Jehovahs in Herrlichkeit, die Stimme Jehovahs zerbrechend die Zedern; die Stimme Jehovahs zerhauend Feuerflammen; die Stimme Jehovahs macht erzittern die Wüste; die Stimme Jehovahs macht kreißen die Hindinnen, und entblößt die Wälder".

Ps.68/34: "Dem, der einherfährt auf dem Himmel des Himmels des Altertums, (d.h. auf dem obersten, ältesten Himmel), siehe, Er läßt ertönen Seine Stimme, die Stimme der Kraft": hier die Stimme für das göttlich Wahre, somit für das Wort, und für die Verkündigung aus demselben.

Was außerdem die Stimme bedeutet, sehe man Nr. 219, und daß die Stimme vom Wahren gesagt wird: Nr. 3563.

6972. "So werden sie glauben der Stimme des nachfolgenden Zeichens", 2. Mose 4/8, bedeutet, so würden sie Glauben schenken der Vorherverkündigung aus dem Wort, daß sie Entweiher des Wahren würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von glauben, sofern es heißt Glauben haben, wovon Nr. 6970; aus der Bedeutung der Stimme, sofern sie soviel ist als die Kunde, wovon Nr. 6971, somit auch die Vorherverkündigung; und aus der Bedeutung des Aussatzes, der hier das nachfolgende Zeichen ist, sofern er die Entweihung des Wahren bezeichnet, wovon Nr. 6963. Was die Entweihung sei, sehe man Nr. 6959, und in den dort angeführten Stellen.

6973. "Und es soll geschehen, wenn sie auch diesen zwei Zeichen nicht glauben", 2. Mose 4/9, bedeutet, wenn sie gar keinen Glauben hätten, daß solches eintreffen werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von glauben, sofern es heißt, Glauben haben, nämlich im geistigen Sinn, wovon Nr. 6970; und aus der Bedeutung der zwei Zeichen, sofern sie ausdrücken, daß sie sinnlich und körperlich und nachher Entweiher des Wahren sein würden, was (auch) durch die Schlange bezeichnet wird, die entstand durch die Hinwerfung des Stabes Moses auf die Erde: Nr. 6971; und durch die Hand, sofern sie, in den Busen gesteckt, aussätzig wurde: Nr. 6963. Somit wird durch nicht glauben diesen zwei Zeichen, bezeichnet, gar keinen Glauben haben, daß solches eintreffen werde.

6974. "Und nicht hören deine Stimme", 2. Mose 4/9, bedeutet, wenn sie auch keinen Gehorsam leisten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, sofern es den Gehorsam bezeichnet, wovon Nr. 2542, 3864, 5017; aus der Bedeutung der Stimme, sofern sie die Ankündigung und Vorherverkündigung ist, wovon Nr. 6971, 6972; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, dessen Stimme sie hören sollten, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes bezeichnet, d.h. in Ansehung des göttlich Wahren, somit in Ansehung des Wortes; denn in diesem ist das göttlich Wahre. Hieraus wird klar, daß durch: "wenn sie nicht hören deine Stimme", bezeichnet wird, wenn sie auch keinen Gehorsam leisten.

Hier und 2. Mose 4/1,8 wird gesagt: "wenn sie nicht glauben", und "wenn sie nicht hören", und doch erscheint beides als dasselbe, denn wer nicht glaubt, der hört auch nicht. Aber es ist doch unterschieden, denn glauben, wodurch der Glaube bezeichnet wird, wird gesagt vom Wahren, das dem Glauben angehört, und bezieht sich so auf das Verstehen. Hören aber, wodurch bezeichnet wird gehorchen, wird gesagt vom Guten, das der Liebtätigkeit angehört, und bezieht sich somit auf das Wollen; denn im Wort, hauptsächlich im prophetischen, wird, wo das Wahre mit besonderen Worten ausgedrückt wird, auch das Gute mit seinen besonderen Worten ausgedrückt, wegen der himmlischen Ehe im einzelnen des Wortes, welche die Ehe des Guten und Wahren ist. Man sehe Nr. 683, 793, 801, 2173, 2516, 2712, 4138, 6343.

6975. "So nimm von dem Wasser des Stromes", 2. Mose 4/9, bedeutet wißtümlich Falsches.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wassers des Stromes, nämlich Ägyptens oder des Nils, sofern sie das wißtümlich Falsche bezeichnen. Daß die Wasser Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 2702, 3424, 4976, und im entgegengesetzten Sinn Falsches: Nr. 790; und daß der Strom Ägyptens das falsche Wißtümliche bezeichnet: Nr. 6693.

6976. "Und gieße es aus auf das Trockene", 2. Mose 4/9, bedeutet das Hineinbringen in das Natürliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausgießen, sofern es soviel ist als hineinbringen; und aus der Bedeutung des Trockenen, sofern es das Natürliche bezeichnet. Das Trockene heißt eine dürre Gegend, und auch das Land wird so genannt, und durch Ägyptenland wird das natürliche Gemüt bezeichnet, das im Falschen ist, somit das Natürliche: Nr. 5276, 5278, 5280, 5288, 5301, und mehr noch durch das Trockene.

6977. "So wird das Wasser, das du genommen hast", 2. Mose 4/9, bedeutet die Umkehrung des Zustandes.

Dies erhellt aus dem, was gleich folgt; denn es wird gesagt, es wird zu Blut werden auf dem Trockenen, wodurch die Verfälschung alles Wahren und daher die Beraubung desselben im Natürlichen bezeichnet wird. Wenn dieses geschieht, wird der Zustand ganz umgekehrt. Weil jene Worte die Umkehrung des Zustandes in sich schließen, deshalb wird gesagt, daß sie dieselbe auch bedeuten.

Es findet auch wirklich eine gänzliche Umkehrung des Zustandes im Natürlichen statt, wenn dieses von lauter Falschem eingenommen wird. Dieses geschieht selten beim Menschen, solang er in der Welt lebt, aber im anderen Leben mit allen, die in die Hölle geworfen werden.

Daß es selten beim Menschen geschieht, solange er in der Welt lebt, kommt daher, weil er alsdann fortwährend in einem Zustand erhalten wird, daß er gebessert werden kann, wenn er nur aus freiem Antrieb vom Bösen abläßt; aber nach dem Tode folgt ihm sein Leben nach, und bleibt in dem Zustand, den er sich während des ganzen Verlaufs seines Lebens in der Welt bereitet hat. Alsdann kann, wer im Bösen ist, nicht mehr gebessert werden. Und damit er keine Gemeinschaft mit irgendeiner Gesellschaft des Himmels habe, wird ihm alles Wahre und Gute benommen, daher bleibt er im Bösen und Falschen, und dieses, nämlich das Böse und Falsche, nimmt dort zu gemäß der Fähigkeit es aufzunehmen, die er sich in der Welt erworben hatte, jedoch darf es nicht über die erworbenen Grenzen hinausgehen. Dies ist die Umkehrung des Zustandes, die hier verstanden wird, und diese bringt es mit sich, daß er in betreff des Inwendigeren nicht mehr gebessert werden kann, sondern nur in betreff des Auswendigeren, nämlich durch Furcht vor Strafen. Wenn er diese oft erduldet hat, enthält er sich endlich; nicht freiwillig, sondern gezwungen, wobei immerhin die Begierde, Böses zu tun, zurückbleibt. Diese Begierde wird durch Schreckmittel im Zaum gehalten, die äußere Mittel der Besserung sind, und zwingend wirken. Dies ist der Zustand der Bösen im anderen Leben.

6978. "Zu Blut werden auf dem Trockenen", 2. Mose 4/9, bedeutet die Verfälschung alles Wahren und daher die Beraubung desselben im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es das vom Herrn ausgehende heilige Wahre ist, und im entgegengesetzten Sinn das verfälschte und entweihte Wahre, wovon Nr. 4735. Wie es sich mit diesem verhält, ist im gleich Vorhergehenden gesagt worden; und aus der Bedeutung des Trockenen, sofern es das Natürliche ist, wovon Nr. 6976.

Daß das Blut die Verfälschung des Wahren und daher seine Entweihung bedeutet, erhellt hauptsächlich bei

Nahum 3/1-4: "Wehe der Stadt des Blutes, ganz mit Trug und Raub erfüllt, und die nicht weicht von der Beute. Die Stimme der Peitsche, und die Stimme des Rasselns der Räder, und wiehernde Pferde, und hüpfende Wagen; Reiter, die heranziehen, und der Glanz des Schwertes, und der Blitz des Speeres, und die Menge der Durchbohrten, und der Haufe der Leichname, und kein Ende der (toten) Körper, man strauchelt über ihre Leiber; (dies alles) wegen der Menge der Hurereien der Hure, der Lieben, der Meisterin der Zaubereien, die Völkerschaften verkauft durch ihre Hurereien, und die Geschlechter durch ihre Zaubereien": daß durch die Stadt des Blutes die Lehre des Falschen, somit durch Blut das Verfälschte und entweihte Wahre bezeichnet wird, erhellt aus allen Worten ihrer Beschreibung im inneren Sinn, nicht nur in diesen Versen, die angeführt wurden, sondern auch in den folgenden, denn im ganzen Kapitel wird ihre Beschreibung fortgesetzt. Die Stadt bedeutet die Lehre; ganz mit Lüge und Raub erfüllt, bedeutet, mit Falschem und mit Bösem aus dem Falschen. Die Stimme der Peitsche, die Stimme des Rasselns der Räder, bedeutet die Verteidigung des Falschen aus Sinnestäuschungen. Die wiehernden Pferde und die hüpfenden Wagen, bedeuten, vermöge des verkehrten Verständnisses und der gleichen Lehre. Die Reiter, die heranziehen, der Glanz des Schwertes, der Blitz des Speeres bezeichnen den Kampf gegen das Wahre. Die Menge der Durchbohrten bedeutet, als Folge davon unzählig viel Falsches, und die im Falschen. Der Haufe der Leichname und kein Ende der Körper, ist als Folge davon unzählig viel Böses, und die im Bösen. Die Hurereien der Hure bedeuten die Verfälschungen selbst, die Zaubereien desgleichen.

6979. Vers 10-12: Da sprach Mose zu Jehovah: Bitte, o Herr, ich bin kein Mann der Worte, weder seit gestern, noch seit vorgestern, noch seit Du redest zu Deinem Knecht; denn schwer von Mund und schwer von Zunge bin ich. Da sprach Jehovah zu ihm: Wer hat dem Menschen einen Mund gemacht? oder wer macht stumm, oder taub, oder sehend, oder blind? bin nicht Ich es, Jehovah? Und nun gehe, Ich will mit deinem Munde sein, und dich lehren, was du reden sollst.

"Da sprach Mose zu Jehovah" bedeutet das Innewerden vom Göttlichen her;

"bitte, o Herr" bedeutet das Gewisse;

"ich bin kein Mann der Worte" bedeutet, es habe keine Rede;

"weder seit gestern, noch seit vorgestern" bedeutet, nicht von Ewigkeit;

"noch seit Du redest zu Deinem Knecht" bedeutet, so auch nicht in Ewigkeit, indem das Göttliche ins Menschliche einfließt;

"denn schwer von Mund und schwer von Zunge bin ich" bedeutet die Stimme und Rede vom Göttlichen her werde nicht gehört, noch vernommen;

"da sprach Jehovah zu ihm" bedeutet den göttlichen Einfluß;

"wer hat dem Menschen einen Mund gemacht?" bedeutet das Aussprechen;

"oder wer macht stumm" bedeutet das Nicht-Aussprechen;

"oder taub" bedeutet das Nicht-Innewerden, und daher den Ungehorsam;

"oder sehend, oder blind?" bedeutet den Glauben durch Erkenntnisse, und das Nichtglauben durch Unkenntnis;

"bin nicht Ich es, Jehovah?" bedeutet, solches komme aus dem Einfluß des Lebens vom Göttlichen;

"und nun gehe" bedeutet das Leben vom Göttlichen;

"Ich will mit deinem Munde sein, und dich lehren, was du reden sollst" bedeutet das Göttliche in allem und jedem, was vom Göttlich-Menschlichen ausgeht.

6980. "Da sprach Mose zu Jehovah", 2. Mose 4/10, bedeutet das Innewerden vom Göttlichen her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es soviel ist, als innewerden, wovon öfters; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn bezeichnet in Ansehung des göttlichen Gesetzes im Menschlichen, als Er in der Welt war, wovon Nr. 6723, 6752, 6771, 6827. Das Göttliche, von dem (alles stammt), wird durch Jehovah bezeichnet. Hieraus wird klar, daß durch "Mose sprach zu Jehovah", bezeichnet wird, der Herr habe vom Göttlichen her ein Innewerden gehabt in (Seinem) Menschlichen.

6981. "Bitte, o Herr", 2. Mose 4/10, bedeutet das Gewisse.

Dies erhellt daraus, daß "bitte" eine Formel der Versicherung ist, daß es so sei, somit das Gewisse.

6982. "Ich bin kein Mann der Worte", 2. Mose 4/10, bedeutet, er habe keine Rede.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Mannes der Worte, sofern es heißt, er habe keine Fähigkeit zu reden, somit keine Rede. Wie sich dies verhält, soll gesagt werden.

Im höchsten Sinn wird hier gehandelt vom Herrn; denn Mose bildet den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes, somit in Ansehung des göttlich Wahren vor. Das Wahre, das unmittelbar vom Göttlichen ausgeht, kann von niemand gehört werden, auch nicht von irgendeinem Engel, denn wenn das Göttliche gehört werden soll, so muß es vorher menschlich werden, und menschlich wird es, wenn es durch die Himmel hindurch geht. Und wenn es durch die Himmel hindurchgegangen ist, so stellt es sich in menschlicher Form dar, und wird zur Rede. Diese Rede wird durch Geister ausgesprochen, die, wenn sie in jenem Zustand sind, der Heilige Geist genannt werden, und von diesem wird gesagt, er gehe vom Göttlichen aus, weil das Heilige des Geistes oder das heilige Wahre, das jener Geist dann redet, vom Herrn ausgeht.

Aus diesem kann erhellen, daß das Wahre, das unmittelbar vom Göttlichen ausgeht, für niemand als Sprache oder Rede dargestellt werden kann, es sei denn durch den Heiligen Geist. Dies wird im höchsten Sinn dadurch verstanden, daß Mose, der den Herrn in Ansehung des göttliche Wahren vorbildet, von sich sagt, er sei kein Mann der Worte, und dadurch, daß ihm Aharon, sein Bruder, beigesellt worden ist, der ihm zum Mund sein sollte, und er dem Aharon zum Gott.

6983. "Weder seit gestern, noch seit vorgestern", 2. Mose 4/10, bedeutet, nicht von Ewigkeit nämlich, habe er Rede gehabt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gestern und vorgestern, sofern es heißt von Ewigkeit. Diese Bedeutung hat es, weil es eine Zeit bezeichnet, und zwar die vergangene Zeit; und wenn Zeit vom Herrn oder dem Göttlichen gesagt wird, bezeichnet sie keine Zeit, sondern das Ewige.

Zwei Dinge gibt es, die der Natur eigen sind, und nicht im Himmel, noch weniger im Herrn stattfinden, nämlich der Raum und die Zeit. Daß diese im Himmel nicht stattfinden, sondern anstatt derselben Zustände sind: anstatt des Raumes der Zustand in betreff des Seins und statt der Zeit der Zustand in betreff des Daseins, sehe man Nr. 2625, 3938. Daß Räume und Zeiten im Himmel Zustände bezeichnen: Nr. 1274, 1382, 2625, 2788, 2837, 3254, 3356, 3387, 3404, 3827, 4321, 4814, 4882, 4901, 4916, 5605, 6110. Im Göttlichen aber, das über den Himmeln ist, gibt es noch weniger Raum und Zeit, und nicht einmal einen Zustand, sondern statt des Raumes ist das Unendliche, und statt der Zeit ist das Ewige. Diese zwei (göttlichen Eigenschaften) sind es, denen die in der Welt befindlichen Zeiten und Räume entsprechen; und die Zustände in Ansehung des Seins und in Ansehung des Daseins in den Himmeln.

Daß im Wort durch gestern und vorgestern nicht gestern und vorgestern bezeichnet wird, sondern im allgemeinen die vergangene Zeit, erhellt aus den Stellen, wo sie genannt werden, wie

Jos.4/18: "Es kamen die Wasser Jordans wieder an ihren Ort, und flossen wie gestern, vorgestern (d.h. wie immer) an allen seinen Ufern".

1.Sam.10/11: "Es geschah, jeder, der den Saul gekannt hatte, seit gestern und vorgestern, als sie sahen, daß er mit den Propheten weissagte".

2.Sam.5/2: "Die Stämme Israels sagten zu David: Sowohl gestern als vorgestern, als Saul König über uns war, hast du Israel ausgeführt und eingeführt".

In diesen Stellen und anderwärts steht gestern und vorgestern für vorhin oder die vergangene Zeit.

Weil nun durch gestern und vorgestern die vergangene Zeit bezeichnet, und im höchsten Sinn vom Herrn gehandelt wird, Der in Ansehung des göttlichen Gesetzes oder in Ansehung des göttlich Wahren durch Mose vorgebildet wird, so ist klar, daß durch "seit gestern und seit vorgestern" bezeichnet wird von Ewigkeit her.

Das Ewige, das durch gestern bezeichnet wird, wird so ausgedrückt bei Ps.90/4: "Tausend Jahre sind in deinen Augen, wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist".

6984. "Noch seit Du redest zu Deinem Knecht", 2. Mose 4/10, bedeutet, so auch nicht in Ewigkeit, indem das Göttliche ins Menschliche einfließt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nun an oder von heute an, sofern es das Ewige bezeichnet, wovon Nr. 2838, 3998, 4304, 6165, somit in Ewigkeit, weil es die folgende Zeit in sich schließt. Aus der Bedeutung von reden, sofern es den Einfluß bezeichnet, wovon Nr. 2951, 5481, 5743, 5797; daß der Einfluß vom Göttlichen her ist, wird bezeichnet durch: "Du redest", d.h. Jehovah; und aus der Bedeutung des Knechts, sofern er das Menschliche des Herrn bezeichnet, solang es noch nicht göttlich geworden, wovon Nr. 2159; als es aber göttlich geworden, weil eins mit Jehovah, war es der Herr.

6985. "Denn schwer von Mund und schwer von Zunge bin ich", 2. Mose 4/10, bedeutet, die Stimme vom Göttlichen her werde nicht gehört, noch vernommen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Mundes, sofern er die Stimme bezeichnet, und aus der Bedeutung der Zunge, sofern sie die Rede bezeichnet. Durch den Mund wird die Stimme bezeichnet, weil er das Organ der Stimme ist, und durch die Zunge wird die Rede bezeichnet, weil sie das Organ der Rede ist. Was für ein Unterschied zwischen der Stimme und zwischen der Rede ist, leuchtet jedem ein, wie auch, daß man von der Stimme sagt: gehört werden, und von der Rede: vernommen werden.

Dies kann im historischen Buchstabensinn, wo von Mose gehandelt wird, der ein Mensch war, und reden konnte, aber nur schwer, nicht anders ausgedrückt werden, als durch schwer von Mund und schwer von Zunge. Wenn dies in den inneren Sinn übergeht, so wird es von den Engeln gemäß der Beziehung auf das Subjekt vernommen, und wenn es vom Göttlichen gesagt wird, so wird vernommen, daß eine Stimme unmittelbar von Demselben nicht gehört, noch eine Rede vernommen werden könne, sondern mittelbar durch Geister, gemäß dem, was Nr. 6982 gesagt wurde.

6986. "Da sprach Jehovah zu ihm", 2. Mose 4/11, bedeutet den göttlichen Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Er sprach", sofern es den Einfluß bezeichnet, wovon Nr. 5743, 5797, 6152, 6291; daß es der vom Göttlichen kommende ist, kommt daher, weil Jehovah sprach.

6987. "Wer hat dem Menschen einen Mund gemacht?", 2. Mose 4/11, bedeutet die Aussprache.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Mundes, sofern er die Stimme bezeichnet, wovon Nr. 6985, und weil die Stimme, so bezeichnet es auch die Aussprache.

Was der Mund insbesondere bedeutet, kann nur aus der Entsprechung erhellen; der Mund mit den Lippen entspricht der inwendigeren Rede, die dem Denken angehört; das Denken des Menschen ist ein tätiges und ein leidendes; ein tätiges Denken hat der Mensch, wenn er redet, und kann ein redendes Denken genannt werden; aber ein leidendes Denken hat der Mensch, wenn er nicht redet; was für ein Unterschied zwischen beiden stattfindet, kann einem jedem, wenn er sich darüber besinnt, klar werden.

Durch den Mund des Menschen wird das tätige oder redende Denken, somit die Aussprache bezeichnet. Was das tätige Denken, das durch den Mund bezeichnet wird, betrifft, so wisse man, daß dieses Denken wirklich ein in seiner Art redendes ist, und daß es durch die Tätigkeit dieser Rede die ihm entsprechenden Organe des Leibes anregt. Es scheint, als ob die Wörter die Rede im Denken wären, aber es ist eine Täuschung; es ist nur der Sinn der Rede darin, und was für einer es ist, kann der Mensch kaum wissen, denn es ist die Rede des Geistes und diese Rede ist eine allumfassende Rede (Universalsprache), wie sie die Rede der Geister im anderen Leben ist. Wenn diese Rede in die entsprechenden Organe des Leibes einfließt, so stellt sie eine Wörtersprache dar, die sehr verschieden ist vom Denken, das sie hervorbringt; daß sie sehr verschieden ist, erhellt offenbar daraus, daß der Mensch in einer Minute denken kann, was auszusprechen und zu schreiben er Zeiträume braucht; anders wäre es, wenn jenes Denken sich mit Wörtern befassen würde, wie die Rede des Mundes.

Von der Entsprechung der Rede des Denkens und der Rede des Mundes kommt es her, daß der Mensch, wenn er nach dem Tode unter die Geister kommt, in der Universalsprache reden kann, also mit Geistern von jedweder Sprache, die sie in der Welt gehabt hatten; ferner, daß er alsdann kaum anders weiß, als daß er dort rede wie in der Welt; während doch die Wörter ihrer Rede keine Wörter sind, wie sie der Mensch in der Welt hat, sondern es sind Vorstellungen, die seinem Denken angehört hatten, und in einer einzigen Vorstellung, liegt sehr vieles; deshalb können die Geister in einem Augenblick aussprechen, was der Mensch kaum in einer halben Stunde, und dennoch liegt mehr in einer einzigen Vorstellung, als irgend durch die körperliche Rede ausgedrückt werden kann.

Gleichwohl aber reden die Engel, die im Himmel sind, anders als die Geister; die Rede der Engel im Himmel besteht aus verständigen Vorstellungen, die von den Philosophen immaterielle Ideen genannt werden; hingegen die Rede der Geister besteht aus Vorstellungen der Einbildungskraft, die materielle Ideen genannt werden. Daher liegt in einer einzigen Denkvorstellung der Engel sehr vieles, was die Geister nicht durch mehrere Reihen ihrer Vorstellungen aussprechen können, abgesehen von vielem, was sie gar nicht ausdrücken können; wenn aber der Geist ein Engel wird, so ist er in der Engelsrede, wie der Mensch, wenn er nach dem Tod ein Geist wird, in der Geistersprache ist, aus dem gleichen Grund. Hieraus kann erhellen, was das tätige Denken sei, daß es nämlich die Rede des Menschengeistes ist.

6988. "Oder wer macht stumm", 2. Mose 4/11, bedeutet das Nichtaussprechen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von stumm, sofern es das Nichtaussprechen bezeichnet; denn es wird dem Mund entgegengesetzt, durch den das Aussprechen bezeichnet wird, wovon Nr. 6987. Hier wird unter dem Aussprechen nicht das Aussprechen der Stimme oder der Rede verstanden, denn dieses Aussprechen ist ein natürliches, sondern unter dem Aussprechen wird verstanden das Bekenntnis des Herrn und die Predigt des Glaubens an Ihn; denn dieses Aussprechen ist ein geistiges. Hieraus wird klar, was durch stumm im inneren Sinn bezeichnet wird, nämlich diejenigen, die den Herrn nicht bekennen können, auch den Glauben an Ihn nicht predigen können, aus Unwissenheit, in welchem Zustand die Heiden außerhalb der Kirche sind, wie auch die Einfältigen innerhalb der Kirche. Daß solche durch den Stummen bezeichnet werden, erhellt bei

Jes.35/5,6: "Alsdann wird springen wie ein Hirsch der Lahme und lobsingen die Zunge des Stummen, denn es werden Wasser hervorbrechen in der Wüste, und Ströme im Blachfeld der Wüste": lobsingen wird die Zunge des Stummen, für: sie werden bekennen den Herrn, und was dem Glauben an Ihn angehört. Es werden Wasser hervorbrechen in der Wüste und Ströme im Blachfeld der Wüste, bedeutet die Erkenntnisse des Wahren und Guten für sie. Die Wüste bezeichnet den Zustand der Unkenntnis des Glaubens aus Unwissenheit.

Durch die Stummen, die vom Herrn geheilt wurden, werden auch die Heiden bezeichnet, die durch Sein Kommen in die Welt vom Falschen und daher Bösen befreit wurden; so auch bei

Matth.9/32,33: "Siehe, sie brachten zu Ihm einen stummen Menschen, der von einem Dämon besessen war, aber nachdem der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme".

Matth.12/22: "Es ward zu Jesu gebracht ein von einem Dämon Besessener, blind und stumm, und Er heilte ihn, so daß der Blinde und Stumme sowohl redete, als sah"; ebenso durch den Stummen, der ebenfalls von einem Dämon besessen war bei Mark.9/17-30.

Man wisse, daß alle vom Herrn geschehenen Wunder den Zustand der Kirche und des durch sein Kommen in die Welt geretteten Menschengeschlechts bezeichneten, daß nämlich alsdann diejenigen von der Hölle befreit wurden, die den Glauben der Liebtätigkeit angenommen haben. Solches schließen die Wunder des Herrn in sich. Im allgemeinen bezeichnen alle Wunder, die im Alten Testament vorkommen, den Zustand der Kirche und des Reiches des Herrn: darin unterscheiden sich die göttlichen Wunder von den teuflischen oder magischen Wundern, mögen sie immerhin in der äußeren Form gleich erscheinen, wie die Wunder der Zauberer in Ägypten.

6989. "Oder taub", 2. Mose 4/11, bedeutet das Nicht-Innewerden des Wahren und daher den Ungehorsam.

Dies erhellt aus der Bedeutung von taub, sofern es die sind, die nicht innewerden, was wahr ist und daher nicht gehorchen, somit im abstrakten Sinn das Nichtinnewerden des Wahren und daher den Ungehorsam.

Daß taub dies bedeutet, hat den Grund, weil das Gehör sowohl dem Innewerden, als dem Gehorsam entspricht. Dem Innewerden, weil man das, was man hört, inwendig inne wird, und dem Gehorsam, weil man daraus erkennt, was zu tun ist. Daß dieses die Entsprechung des Gehörs und auch des Ohres ist, sehe man Nr. 3869, 4652-4660, 5017. Hieraus wird klar, was durch die Tauben bezeichnet wird.

Im Wort werden durch die Tauben ebenfalls die Heiden bezeichnet, welche die Wahrheiten des Glaubens nicht wissen, weil sie das Wort nicht haben, und deswegen nicht danach leben können, aber dennoch, wenn sie belehrt sind, dieselben annehmen, und danach leben. Diese werden verstanden bei

Jes.35/5: "Alsdann werden aufgetan werden die Augen der Blinden und die Ohren der Tauben werden aufgetan werden".

Jes.42/18-20: "Ihr Tauben, höret, und ihr Blinden, schauet sehend".

Jes.29/18: "Hören werden an jenem Tag die Tauben die Worte des Buches, und aus der Dunkelheit und aus der Finsternis werden die Augen der Blinden sehen".

Jes.43/8,9: "Führe aus das blinde Volk, das Augen hat, und die Tauben, die Ohren haben".

Durch die Tauben werden hier verstanden die, welche durch das Kommen des Herrn in den Stand gesetzt werden sollten, die Glaubenswahrheiten anzunehmen, d.h. sie innezuwerden und ihnen zu gehorchen. Ebendieselben werden durch die Tauben, die der Herr geheilt hat, bezeichnet, wovon Mark.7/31-37; 9/25.

Weil die Tauben solche bezeichneten, war es denjenigen, bei denen die vorbildliche Kirche eingesetzt war, verboten, dem Tauben zu fluchen, und vor den Blinden einen Gegenstand des Anstoßes hinzulegen: 3. Mose 19/14.

6990. "Oder sehend, oder blind", 2. Mose 4/11, bedeutet den Glauben durch Erkenntnisse und das Nichtglauben durch Unkenntnis.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es heißt verstehen und Glauben haben, wovon Nr. 897, 2325, 2807, 3863, 3869, 4403-4421, somit den Glauben aus Erkenntnissen; denn in der Grundsprache ist hier ein Wort, das einen Geöffneten, nämlich an den Augen, bedeutet, somit einen Sehenden aus Erkenntnissen; denn die Erkenntnisse öffnen (das Innere).

Ferner aus der Bedeutung des Blinden, sofern er das Nichtglauben aus Unkenntnis bezeichnet, weil der Blinde ein Nichtsehender ist. Daß durch Blinde im Wort ebenfalls Heiden bezeichnet werden, die in der Unwissenheit des Wahren, das dem Glauben angehört, leben, weil sie außerhalb der Kirche stehen, und die, wenn sie belehrt werden, den Glauben annehmen, sehe man Nr. 2383.

Ebendieselben werden auch durch die Blinden bezeichnet, die der Herr geheilt hat, wovon Matth.9/27-31; 12/22; 20/29-34; 21/14; Mark.8/22-26; 10/46-52; Luk.18/35-43; Joh. Kapitel 9.

6991. "Bin nicht Ich es, Jehovah", 2. Mose 4/11, bedeutet, solches komme aus dem Einfluß des Lebens vom Göttlichen.

Dies kann daraus erhellen, daß solches, was durch den Stummen, durch den Tauben und durch den Blinden, wie auch durch den Mund und durch den Sehenden bezeichnet wird, bei dem Menschen aus dem Einfluß des Lebens von Jehovah oder dem Herrn herkommt; denn von diesem kommt sowohl das Gute als das Böse bei einem jeden her, aber das Böse vom Menschen, und das Gute vom Herrn. Daß das Böse vom Menschen herkommt, hat den Grund, weil das Leben, das vom Herrn einfließt, d.h. das Gute und Wahre, vom Menschen in das Böse und Falsche verwandelt wird, somit in das Gegenteil des Lebens, das geistiger Tod genannt wird.

Es verhält sich damit wie mit dem Licht der Sonne: je nachdem dieses von den Objekten aufgenommen wird, bildet sich die Beschaffenheit der Farbe, bei dem einen wird sie lebhaft und helle, bei anderen wie tot und finster.

Weil es aber den Anschein hat, als ob der Herr auch das Böse herbeiführe, weil Er das Leben gibt, deswegen wird dem Schein gemäß im Wort dem Jehovah oder Herrn das Böse zugeschrieben, wie aus mehreren Stellen erhellen kann; so auch hier, daß er stumm, taub und blind mache, und weil dieses von dem Einfließen des Lebens aus dem Göttlichen herkommt, deshalb wird gesagt, Jehovah tue es; aber der innere Sinn erklärt und lehrt, wie die Sache an sich ist, nicht wie sie erscheint.

6992. "Und nun gehe", 2. Mose 4/12, bedeutet das Leben vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen, sofern es das Leben bezeichnet, wovon Nr. 3335, 4882, 5493, 5605; daß es vom Göttlichen (stammt), hat den Grund, weil durch Mose der Herr vorgebildet wird.

6993. "Und Ich will mit deinem Munde sein, und dich lehren, was du reden sollst", 2. Mose 4/12, bedeutet, das Göttliche in allem und jedem, was vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sein mit dem Munde", wenn es von Jehovah gesagt wird, sofern es heißt, mit dem sein, was er ausspricht. Daß durch den Mund das Aussprechen bezeichnet wird, sehe man Nr. 6987, 6988; und weil das zu Mose gesagt wird, durch den der Herr in Ansehung des göttlichen Gesetzes im Göttlich-Menschlichen vorgebildet wird, so wird durch "Ich will mit deinem Munde sein" bezeichnet das Göttliche in dem, was vom Göttlich-Menschlichen ausgeht.

Ferner aus der Bedeutung von "dich lehren, was du reden sollst", sofern es heißt ausgehen; denn durch lehren und durch reden wird bezeichnet einfließen, und wenn es vom Göttlichen des Herrn gesagt wird, so heißt es ausgehen; denn vom Göttlich-Menschlichen des Herrn geht eben das göttlich Wahre aus, das der Heilige Geist genannt wird; und weil der Herr, als Er in der Welt war, selbst das göttlich Wahre war, lehrte Er selbst, was dem Glauben und der Liebe angehört, und damals (wurde es) nicht durch den Heiligen Geist (gelehrt), wie Er selbst sagt Joh.7/39: "Der Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verherrlicht war"; nachdem aber der Herr auch in Ansehung des Menschlichen Jehovah, d.h. das göttlich Gute geworden war, was nach der Auferstehung geschah, war Er nicht mehr das göttlich Wahre, sondern dieses ging von Seinem göttlich Guten aus.

Daß der Heilige Geist das göttlich Wahre ist, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, und nicht irgendein Geist oder irgendwelche Geister von Ewigkeit her, wird augenscheinlich klar aus den Worten des Herrn in der angeführten Stelle, daß nämlich der Heilige Geist noch nicht war. Sodann daß der eigentliche Geist nicht ausgehen kann, sondern das Heilige des Geistes, d.h. das Heilige, das vom Herrn ausgeht, und der Geist ausspricht; man sehe auch Nr. 6788. Hieraus folgt nun, daß im Herrn die ganze Dreieinigkeit vollkommen ist, nämlich Vater, Sohn und Heiliger Geist, und daß so ein Gott ist, nicht aber drei, von denen man sagt, daß sie als Personen unterschieden seien, und ein göttliches (Wesen) ausmachen. Daß im Wort gesagt ward der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, geschah deshalb, damit die Menschen den Herrn und auch das Göttliche in Ihm anerkennen sollten; denn der Mensch war (damals) in einer solchen Finsternis (wie er es auch noch heutzutage ist), daß er sonst nichts Göttliches im Menschlichen des Herrn anerkannt hätte, denn das wäre ihm, weil ganz unbegreiflich, über allen Glauben hinausgegangen. Und außerdem ist es auch eine Wahrheit, daß eine Dreieinigkeit besteht, aber in einem, nämlich im Herrn; und es wird auch in den christlichen Kirchen anerkannt, daß eine Dreieinigkeit in Ihm wohne in vollkommener Weise. Der Herr hat auch deutlich gelehrt, daß Er mit dem Vater eins sei: Joh.14/9-12; und daß das Heilige, was der Heilige Geist redet, nicht diesem, sondern dem Herrn angehöre:

Joh.16/13,14: "Der Paraklet (d.i.Beistand oder Tröster), der Geist der Wahrheit, wird nicht reden von ihm selber, sondern alles, was er hört, wird er reden; derselbe wird Mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen": daß der Paraklet der Heilige Geist sei, wird gesagt Joh.14/26.

6994. Vers 13-17: Und er sprach: Bitte, o Herr, sende doch, durch wessen Hand Du senden willst. Da entbrannte der Zorn Jehovahs wider Mose, und Er sprach: Weiß Ich denn nicht, daß Aharon, dein Bruder, der Levite, reden kann? und siehe, er geht auch aus, dir entgegen, und wird dich sehen, und sich freuen in seinem Herzen. Und du sollst zu ihm reden, und die Worte in seinen Mund legen, und Ich will mit deinem Munde sein, und mit seinem Munde, und euch lehren, was ihr tun sollt. Und er soll für dich zum Volk reden, und es wird geschehen, er wird dein Mund sein, und du wirst sein Gott sein. Und diesen Stab nimm in deine Hand, womit du die Zeichen tun sollst.

"Und er sprach: Bitte, o Herr" bedeutet Versicherung;

"sende doch, durch wessen Hand Du senden willst" bedeutet das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen ausgeht, solle mittelbar ausgesprochen werden;

"da entbrannte der Zorn Jehovahs wider Mose" bedeutet die Milde;

"und Er sprach: Weiß Ich denn nicht, daß Aharon, dein Bruder, der Levite" bedeutet die Lehre des Guten und Wahren;

"reden kann" bedeutet die Predigt;

"und siehe, er geht auch aus, dir entgegen" bedeutet die Aufnahme;

"und wird dich sehen" bedeutet das Innewerden;

"und sich freuen in seinem Herzen" bedeutet die Regung der Liebe;

"und du sollst zu ihm reden" bedeutet den Einfluß:

"und die Worte in seinen Mund legen" bedeutet, was er ausspricht, solle vom Göttlich-Menschlichen ausgehen;

"und Ich will mit deinem Munde sein" bedeutet das göttlich Wahre solle durch das Göttlich-Menschliche vom Göttlichen Selbst ausgehen;

"und mit seinem Munde" bedeutet, auch mit dem, was aus demselben kommt,

"und euch lehren, was ihr tun sollt" bedeutet das Göttliche sei so in allem und jedem, was geschehen werde;

"und er soll für dich zum Volk reden" bedeutet, er solle die Lehre sein für die geistige Kirche;

"und es wird geschehen, er wird dein Mund sein" bedeutet, das göttlich Wahre, das auch mittelbar vom Herrn ausgeht;

"und du wirst sein Gott sein" bedeutet das göttlich Wahre, das unmittelbar vom Herrn ausgeht;

"und diesen Stab nimm in deine Hand" bedeutet die göttliche Macht in jenem (Wahren);

"womit du die Zeichen tun sollst" bedeutet, daher komme Erleuchtung und Bestätigung der Wahrheiten.

6995. "Und er sprach: Bitte, o Herr", 2. Mose 4/13, bedeutet Versicherung.

Dies erhellt daraus, daß "bitte" ein Ausdruck der Versicherung ist, daß es so sei, wie Nr. 6981.

6996. "Sende doch, durch wessen Hand du senden willst", 2. Mose 4/13, bedeutet das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen ausgeht, solle mittelbar ausgesprochen werden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der dies sagt, sofern er den Herrn in Ansehung des Wortes, d.h. des göttlich Wahren bezeichnet, wovon Nr. 6752; aus der Bedeutung von senden, wenn es vom Herrn gesagt wird, sofern es heißt ausgehen, wovon Nr. 2397, 4710; und aus der Bedeutung von "durch eine Hand senden", sofern es heißt durch einen anderen, dem die Macht gegeben werden soll, nämlich das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre auszusprechen, und weil durch einen anderen, dem die Macht gegeben worden, so heißt es mittelbar.

Oben, Nr. 6982, 6985 wurde gezeigt, daß das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn unmittelbar ausgehende göttliche Wahre von keinem Menschen, und nicht einmal von einem Engel gehört und vernommen werden kann; deswegen muß eine Vermittlung stattfinden, auf daß es gehört und vernommen werde. Diese Vermittlung geschieht durch den Himmel, und nachher durch Engel und Geister beim Menschen.

Dies kann man offenbar daraus abnehmen, daß der Mensch nicht einmal die Geister, die bei ihm sind, miteinander reden hören kann, und wenn er sie hören würde, so würde er sie nicht verstehen können, aus dem Grund, weil die Geisterrede keine menschlichen Worte hat, und alle Sprachen umfaßt. Ferner können auch die Geister die Engel nicht hören, und wenn sie dieselben hörten, würden sie sie nicht verstehen, denn die Engelsrede ist noch umfassender, ja die Engel des inwendigsten Himmels können noch weniger gehört und verstanden werden, weil ihre Rede keine Rede ist, die aus Vorstellungen besteht, sondern aus Gefühlen, die der himmlischen Liebe angehören.

Wenn diese Reden dem Menschen so ferne stehen, daß sie von ihm gar nicht gehört und vernommen werden können, wieviel mehr die göttliche Rede, welche die Reden in den Himmeln unendlich übertrifft! Göttliche Rede wird gesagt, es wird aber das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre verstanden. Da es so ist, so kann man erkennen, daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, um gehört und vernommen zu werden, zum Menschen durch Vermittlungen gelangen muß. Die letzte Vermittlung geschieht durch den beim Menschen befindlichen Geist, der entweder in sein Denken einfließt, oder durch eine vernehmbare Stimme einwirkt.

Daß das vom Herrn unmittelbar ausgehende göttlich Wahre nicht gehört und nicht vernommen werden kann, wird auch klar aus den Entsprechungen und den daher (stammenden) Vorbildungen, sofern nämlich das, was der Mensch redet, ganz anders bei den Geistern dargestellt wird, und was die Geister reden, ganz anders bei den Engeln, wie aus dem geistigen Sinn des Wortes und seinem buchstäblichen Sinn erhellen kann, indem der buchstäbliche Sinn, der dem Menschen angemessen ist, die im geistigen Sinn enthaltenden Dinge bezeichnet und vorbildet. Wenn nun dieser Sinn für den Menschen nicht vernehmbar ist, außer nur, soweit er dargestellt und erklärt werden kann durch solches, was der Welt und Natur angehört, und noch weniger der für die Engel bestimmte (Sinn), wieviel weniger noch das vom Göttlichen des Herrn unmittelbar ausgehende göttlich Wahre, das unendlich weit über den Verstand der Engel hinausgeht, und im Himmel nicht vernehmbar ist, außer insofern es durch den Himmel hindurchgeht, und so eine dem Innewerden derer, die dort sind, angemessene und entsprechende Form annimmt, was durch einen wunderbaren, und für gar niemand begreiflichen Einfluß geschieht.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre von niemand gehört und vernommen werden kann, außer durch Vermittlungen.

6997. "Da entbrannte der Zorn Jehovahs wider Mose", 2. Mose 4/14, bedeutet Milde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zorns Jehovahs, sofern er nicht Zorn, sondern das Gegenteil von Zorn, also Barmherzigkeit, hier Milde ist. Daß Jehovah keinen Zorn hat, wird daraus klar, daß Er die Liebe selbst, das Gute selbst, die Barmherzigkeit selbst ist, und der Zorn das Gegenteil, und auch eine Schwachheit ist, was bei Gott nicht zutreffen kann. Wenn daher im Wort Jehovah oder dem Herrn Zorn beigelegt wird, so werden die Engel keinen Zorn inne, sondern entweder Barmherzigkeit oder die Entfernung der Bösen aus dem Himmel. Hier die Milde, weil es gesagt wird zu Mose, durch den der Herr, da Er in der Welt war, in Ansehung des göttlich Wahren vorgebildet wird.

Daß dem Jehovah oder dem Herrn im Wort Zorn zugeschrieben wird, hat den Grund, weil es die allgemeinste Wahrheit ist, daß alles von Gott kommt, also sowohl Böses als Gutes. Aber diese allgemeinste Wahrheit, die für Kinder, Knaben, Einfältige bestimmt ist, muß nachmals erläutert werden, nämlich daß das Böse vom Menschen komme, und daß es nur scheine, als ob von Gott, und daß so gesagt ist, damit man lerne Gott fürchten, um nicht durch das Böse, das man tut, zugrunde zu gehen, und hernach Ihn zu lieben; denn die Furcht muß der Liebe vorausgehen, auf daß in der Liebe eine heilige Furcht sei; denn wenn der Liebe Furcht eingeflößt wird, so wird sie heilig durch das Heilige der Liebe, und dann ist keine Furcht vor dem Herrn da, daß er zürnen und strafen werde, sondern nur, daß man dem Guten selbst entgegenhandle, weil dies Gewissenspein verursachen würde.

Außerdem wurden die Juden und Israeliten zur Beobachtung der Satzungen und Gebote in der äußeren Form durch Strafen angehalten, und daher glaubten sie, daß der Herr zürne und strafe, während doch sie selbst es waren, die durch Abgöttereien sich solches zuzogen, und sich vom Himmel trennten. Daher die Strafen, wie auch gesagt wird bei:

Jes.59/2: "Eure Missetaten scheiden euch von eurem Gott; und eure Sünden bergen sein Angesicht vor euch".

Und weil die Israeliten und Juden nur in Äußerem waren ohne das Inwendige, darum wurden sie in der Meinung erhalten, daß Jehovah zürne und strafe; denn die, welche in Äußerem sind ohne das Inwendige, tun alles aus Furcht, und nichts aus Liebe. Hieraus kann nun erhellen, was durch den Zorn und Grimm Jehovahs im Wort verstanden wird, nämlich die Strafen, wie bei

Jes.30/27: "Siehe, der Name Jehovahs kommt von ferne, brennend ist Sein Zorn, und eine schwere Last; Seine Lippen sind voll Unwillen, und Seine Zunge wie ein brennendes Feuer": Zorn bedeutet Rüge, und zugleich Warnung, damit sie nicht durch Böses zugrunde gehen möchten.

Jes.54/8: "In der Aufwallung Meines Zornes habe Ich Mein Angesicht einen Augenblick verborgen vor dir": Aufwallung des Zornes bedeutet (hier) die Versuchung, in der das Böse Angst und Pein verursacht.

Jerem.21/5,12: "Streiten werde Ich selbst mit euch durch eine ausgestreckte Hand und starken Arm, und im Zorn, und im Grimm, und in großem Unwillen; daß nicht wie Feuer ausbreche Mein Grimm und brenne, daß niemand löschen kann, um der Bosheit willen eurer Werke".

Jerem.33/5: "Um sie zu füllen mit Leichen der Menschen, die Ich geschlagen habe in Meinem Zorn und in Meinem Grimm".

Zeph.3/8: "Ausschütten werde Ich über sie Meinen Unwillen, alle Hitze Meines Zorns; denn im Feuer Meines Eifers wird verzehrt werden das ganze Land".

Ps.78/49: "Er schickte gegen sie die Glut Seines Zorns, Unwillen und Grimm und Angst, und die Sendung böser Engel".

Außerdem noch in vielen anderen Stellen, in denen, wie in diesen, unter Zorn, Hitze, Grimm, Feuer, die Bestrafungen und Verdammungen verstanden werden, in die der Mensch sich stürzt, wenn er sich in Böses einläßt; denn nach der göttlichen Ordnung bringt das Gute Belohnung mit sich. Daraus folgt aber, daß das Böse Strafe mit sich bringt, so daß beide miteinander verbunden sind.

Strafe und Verdammnis wird auch verstanden unter dem "Tag der Zorns Jehovahs": Jes.13/9,13; Jerem.Klagel.2/1; Zeph.2/3; Joh.Offenb.6/17; 11/18; wie auch unter dem "Wein des Zorns Gottes", und durch "den Kelch des Zorns Gottes": Jerem.25/15,28; Joh.Offenb.14/10; 16/19; wie auch unter der Kelter des Zorns und Grimms Gottes": Joh.Offenb.14/19; 19/15.

Daß Strafe und Verdammnis durch Zorn bezeichnet wird, erhellt auch

Matth.3/7: "Ihr Otterngezüchte, wer hat euch gezeigt, daß ihr entfliehen werdet dem künftigen Zorn?".

Joh.3/36: "Wer dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm".

Luk.21/23: "In der letzten Zeit wird große Angst sein auf Erden, und ein Zorn in diesem Volk".

In diesen Stellen geht hervor, daß durch den Zorn Jehovahs Strafen und Verdammungen bezeichnet werden.

Daß unter dem Zorn Milde und Barmherzigkeit verstanden wird, kommt daher, weil alle Bestrafungen der Bösen aus Barmherzigkeit gegen die Guten geschehen, damit diese von den Bösen nicht beschädigt werden möchten, aber der Herr legt ihnen keine Strafen auf, sondern sie sich selber; denn Böses und Strafen sind im anderen Leben verbunden. Hauptsächlich ziehen sich die Bösen Strafen zu, wenn der Herr Barmherzigkeit an den Guten tut; denn alsdann nimmt ihr Böses zu und daher auch die Strafen; daher kommt es, daß statt des Zorns Jehovahs unter dem die Bestrafungen der Bösen verstanden werden, von den Engeln die Barmherzigkeit verstanden wird.

Hieraus kann man die Beschaffenheit des Wortes im Buchstabensinn erkennen, wie auch die Beschaffenheit des göttlich Wahren in seinem Allgemeinsten, daß es nämlich den Scheinbarkeiten gemäß ist; und zwar aus dem Grund, weil der Mensch von solcher Art ist, daß er das, was er sieht und aus einem Sinnlichen begreift, glaubt, und was er nicht sieht, und aus seinem Sinnlichen nicht begreift, nicht glaubt, somit nicht annimmt. Daher kommt es, daß das Wort im Buchstabensinn dem gemäß ist, was erscheint; aber dennoch birgt es in seinem inwendigeren Schoß die echten Wahrheiten, und im inwendigsten Schoß das göttlich Wahre selbst, das unmittelbar vom Herrn ausgeht, somit auch das göttlich Gute, d.h. den Herrn selbst.

6998. "Und Er sprach: Weiß Ich denn nicht, daß Aharon, dein Bruder, der Levite", 2. Mose 4/14, bedeutet die Lehre des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten oder des Priestertums darstellt, hier aber, ehe er ins Priestertum eingeweiht worden, bezeichnet er die Lehre des Guten und Wahren. Deshalb wird auch gesagt, daß er dem Mose zum Mund, und Mose ihm zum Gott sein werde, denn durch Mose wird der Herr in Ansehung des göttlich Wahren vorgebildet, das unmittelbar vom Herrn ausgeht; daher wird durch Aharon das göttlich Wahre vorgebildet, das mittelbar vom Herrn ausgeht. Dieses Wahre ist die Lehre des Guten und Wahren; jenes Wahre, das Mose hier vorbildet, ist das Wahre, das vom Menschen weder gehört, noch vernommen werden kann (Nr. 6982,) aber das Wahre, das Aharon vorbildet, ist das Wahre, das vom Menschen sowohl gehört als vernommen werden kann; daher heißt Aharon der Mund, und Mose sein Gott; und daher heißt Aharon der Levite, denn durch den Leviten wird die Lehre des Guten und Wahren der Kirche bezeichnet, die dem Priestertum Hilfe leistet und dient.

HG 6999

6999. "Reden kann", 2. Mose 4/14, bedeutet die Predigt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, wenn es gesagt wird von der Lehre, die durch Aharon vorgebildet wird, sofern es die Predigt ist, denn diese ist Sache der Lehre, d.h. dessen, der die Lehre vorbildet, und der Mund genannt wird, und dieser bezeichnet das Aussprechen: Nr. 6987.

7000. "Und siehe, er geht auch aus dir entgegen", 2. Mose 4/14, bedeutet die Aufnahme.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausgehen entgegen, sofern es heißt, sich darstellen als bereit aufzunehmen, nämlich das göttlich Wahre, das durch Mose vorgebildet wird, somit die Aufnahme desselben. Von den Engeln und Geistern, die das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre aufnehmen und weiter befördern, wird gesagt, sie gehen aus entgegen, wenn sie vom Herrn als zur Aufnahme bereit dargestellt werden.

7001. "Und wird dich sehen", 2. Mose 4/14, bedeutet das Innewerden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es heißt verstehen und innewerden, wovon Nr. 2150, 2807, 3764, 3863, 4567, 4723.

7002. "Und sich freuen in seinem Herzen", 2. Mose 4/14, bedeutet das Gefühl der Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich freuen im Herzen, sofern es das Liebliche und Angenehme bezeichnet, das aus dem Gefühl stammt, das der Liebe angehört; denn von der Regung der Liebe geht alle Freude aus.

Daß Gefühl oder Regung der Liebe von der Lehre des Guten und Wahren gesagt wird, und nicht von denen, die in der Lehre sind, ist der Engelsrede gemäß, denn so reden die Engel, weil sie nicht von Personen reden wollen; denn die Rede von Personen würde die Vorstellungen von der Gesamtanschauung, und ebendamit vom Begreifen unzähliger Dinge abwenden, deswegen schreiben sie der Lehre das Liebliche und Angenehme, wie auch die Regung (Gefühl) und dergleichen zu. Solches liegt auch in der Lehre, wenn der Mensch sich dieselbe aneignet, weil in der Lehre das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist; und in dem vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren ist Liebe, somit auch das Liebliche und Angenehme.

7003. "Und du sollst zu ihm reden", 2. Mose 4/15, bedeutet den Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, sofern es den Einfluß bezeichnet, wovon Nr. 2951, 5481, 5743, 5797.

7004. "Und die Worte in seinen Mund legen", 2. Mose 4/15, bedeutet, was er ausspricht, soll vom Göttlich-Menschlichen ausgehen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der die Worte in Aharons Mund legen sollte, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren darstellt, das von Seinem Göttlich-Menschlichen ausgeht, wovon früher; aus der Bedeutung des Mundes, sofern er die Stimme und das Aussprechen bezeichnet, wovon Nr. 6987, somit heißt in den Mund legen, soviel als zum Aussprechen geben. Wenn es aber vom Herrn gesagt wird, so heißt es ausgehen; denn das Wort, das von einem Geist oder Engel verkündigt wird, geht vom Göttlich-Menschlichen des Herrn aus. Aharon nämlich bildet die Lehre des Guten und Wahren vor, die verkündigt wird.

Damit verhält es sich in folgender Weise: Vom Herrn geht das göttlich Wahre unmittelbar und mittelbar aus. Das, welches unmittelbar ausgeht, ist über allem Verständnis der Engel; dasjenige aber, das mittelbar ausgeht, ist den Engeln in den Himmeln angemessen, und auch den Menschen, denn es geht durch den Himmel hindurch, und nimmt dadurch die Beschaffenheit der Engel und auch die der Menschen an; aber in dieses Wahre fließt der Herr auch unmittelbar ein, und so führt Er die Engel und Menschen sowohl mittelbar als unmittelbar, man sehe Nr. 6058; denn das Ganze und das Einzelne kommt vom ersten Sein, und die Ordnung ist so eingerichtet, daß das erste Sein in den abgeleiteten Dingen mittelbar und unmittelbar gegenwärtig sein kann, somit in gleicher Weise im Letzten der Ordnung wie im Ersten derselben; denn das göttlich Wahre selbst ist das einzige Substantielle (oder Wesentliche), die abgeleiteten Dinge aber nur Formen, die nach und nach daraus entstanden sind.

Hieraus geht auch hervor, daß das Göttliche in das Ganze und Einzelne auch unmittelbar einfließt; denn vom göttlich Wahren ist alles geschaffen. Das göttlich Wahre ist nämlich das einzig Wesentliche: Nr. 6880, von dem somit alles herkommt. Das göttlich Wahre ist es, welches das Wort genannt wird:

Joh.1/1,3: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort; alles ist durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist".

Durch solchen Einfluß führt der Herr den Menschen vermittelst Seiner Vorsehung, die nicht nur im allgemeinen, sondern auch in allem einzelnen, ja in den allereinzelnsten Dingen waltet; daher wird auch gesagt, daß das, was ausgesprochen wird, vom Göttlich-Menschlichen ausgehen müsse. Daß auch ein unmittelbarer Einfluß stattfindet, wo ein mittelbarer ist, somit im Letzten der Ordnung ebenso wie in ihrem Ersten, wurde mir aus dem Himmel gesagt, und es wurde mir ein lebendiges Innewerden davon verliehen; wie auch, daß das, was durch mittelbaren Einfluß, d.h. durch den Himmel und durch die Engel daselbst geschieht, beziehungsweise sehr wenig sei. Ferner, daß der Herr durch den unmittelbaren Einfluß zugleich den Himmel führe, und durch ihn das Ganze und Einzelne daselbst in seinem Zusammenhang und in seiner Ordnung erhalte.

7005. "Und Ich will mit deinem Munde sein", 2. Mose 4/15, bedeutet, das göttlich Wahre solle durch das Göttlich-Menschliche vom Göttlichen Selbst ausgehen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren bezeichnet, wovon früher; und aus der Bedeutung von sein mit deinem Munde, sofern es heißt, dem göttlich Wahren, das vom Göttlich-Menschlichen ausgeht, innewohnen. Das Göttliche Selbst, das Vater heißt, wird verstanden durch Ich oder Jehovah.

Hieraus wird klar, daß durch "Ich will sein mit deinem Munde", bezeichnet wird, daß das göttlich Wahre durch das Göttlich-Menschliche vom Göttlichen Selbst ausgehe, was dasselbe ist, wie daß das Heilige des Geistes vom Sohn ausgehe, und der Sohn vom Vater, gemäß der Lehre der Kirche. Es ist jedoch so zu verstehen, daß dieses Dreieinige im Herrn sei, und eins in Ihm.

7006. "Und mit seinem Munde", 2. Mose 4/15, bedeutet, so auch mit dem, was von demselben (ausgeht).

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er die Lehre des Guten und Wahren bezeichnet, wovon Nr. 6998; und aus der Bedeutung von "mit seinem Munde sein", sofern es das Göttliche mit jener Lehre und in derselben bezeichnet, und weil jene Lehre aus dem göttlich Wahren ist, das unmittelbar vom Göttlich-Menschlichen ausgeht, wovon Nr. 7005, darum wird durch das sein mit seinem Munde bezeichnet, mit dem, was von demselben (ausgeht).

Daß die Lehre des Guten und Wahren vom Göttlich-Menschlichen des Herrn mittelbar und unmittelbar ausgehe, sehe Nr. 7004.

7007. "Und euch lehren, was ihr tun sollt", 2. Mose 4/15, bedeutet, somit sei das Göttliche in allem und jedem, was geschehen werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von lehren, sofern es soviel ist als einfließen, und wenn es vom Göttlichen gesagt wird, wie hier, soviel als ausgehen, wie Nr. 6993. Und aus der Bedeutung von "was ihr tun sollt", sofern es heißt, was geschehen wird. Daß es in allem und jedem sei, hat den Grund, weil es vom Göttlichen gesagt wird.

Daß das Göttliche in allem und jedem ist, was beim Menschen geschieht, darüber soll hier etwas gesagt werden: Der Mensch meint, es verhalte sich damit ganz anders, weil er denkt, wenn das Göttliche in allem und jedem wäre was geschieht, so würde nichts Böses geschehen, und niemand in Verdammnis kommen. Ferner, die gerechte Sache würde immer triumphieren, die Frommen würden glücklicher in der Welt sein als die Gottlosen und dergleichen mehr. Und weil sie das Gegenteil sehen, glauben sie nicht, daß das Göttliche in allem und jedem sei. Daher kommt es, daß sie sich selbst und ihrer Klugheit das einzelne zuschreiben, und dem Göttlichen bloß die Regierung im allgemeinen, und daß sie das übrige Schicksal und Zufall nennen, was ihnen als blindes Naturspiel erscheint. Aber der Mensch denkt so, weil er die Geheimnisse des Himmels nicht weiß, nämlich, daß der Herr einem jeden seine Freiheit läßt; denn wenn der Mensch nicht in der Freiheit ist, so kann er nicht gebessert werden. Der Zwang bessert nicht, weil dabei nichts einwurzelt; denn der Zwang ist nicht des Menschen Wollen, sondern Freiheit ist sein Wollen, und doch muß das Gute und Wahre, wenn es wie sein Eigen sein soll, in seinem Willen eingewurzelt werden; was außerhalb desselben liegt, gehört dem Menschen nicht an; und weil um dieser Ursache willen ein jeder seiner Freiheit überlassen wird, deshalb darf der Mensch das Böse wollen, und das Böse tun, soweit es äußere Besorgnisse nicht hindern.

Und ebendarum freut und rühmt sich der Gottlose dem Anschein nach mehr als der Fromme. Aber der Ruhm und die Freude des Gottlosen ist eine äußere und körperliche, und verwandelt sich im anderen Leben in eine höllische Unseligkeit. Der Ruhm und die Freude des Frommen dagegen ist eine inwendige oder geistige, die bleibt und zur himmlischen Wonne wird. Und außerdem liegt im hohen Rang und im Reichtum nur ein weltliches Glück, aber kein ewiges. Daher wird dieses sowohl den Gottlosen als den Frommen zuteil. Wenn es den Frommen nicht (zuteil wird), so geschieht es, damit er durch solches nicht vom Guten abgelenkt werde. Und weil der Mensch in weltliche Güter und Freuden den göttlichen Segen setzt, darum gerät er, wenn er das Gegenteil sieht, aus Schwachheit in Irrtümer in Beziehung auf die göttliche Vorsehung. Auch schließt er nur aus dem Gegenwärtigen, das er sieht, und bedenkt nicht, daß die göttliche Vorsehung das Ewige im Auge hat. Hauptsächlich aber das, daß alles im Himmel, wie auch in der Hölle in Ordnung sei, damit dadurch der Himmel immerfort einen Menschen darstelle, und die Hölle den Gegensatz bilde, wodurch ein Gleichgewicht entsteht. Und dieses könnte keineswegs der Fall sein, wenn nicht die göttliche Vorsehung im allereinzelnsten waltete, somit, wenn nicht das Göttliche fortwährend des Menschen Freiheit regieren und lenken würde.

Übrigens sehe man, was früher von der göttlichen Vorsehung gesagt und gezeigt wurde:

Daß nämlich keine allwaltende Vorsehung stattfinden könnte, wenn sie nicht auch im einzelnsten bestünde: Nr. 1919, 4329, 5122 E, 5804 E, 6481-6486, 6490.

Daß die Vorsehung des Herrn auf das Ewige abzielt: Nr. 5264, 6491.

Daß vom Herrn das Böse vorhergesehen, und das Gute vorgesehen werde: Nr. 5155, 5195, 6489.

Daß der Herr das Böse, das Er vorhersieht, zum Guten wende: Nr. 6574.

Daß (auch) die zufälligen Ereignisse Sache der Vorsehung seien: Nr. 5508, 6493, 6494.

Daß die eigene Klugheit gleich sei einem dünnen Dunstwölkchen in der Atmosphäre, die Vorsehung dagegen gleich der ganzen Atmosphäre: Nr. 6485.

Daß viele Sinnestäuschungen gegen die im einzelnen waltende göttliche Vorsehung streiten: Nr. 6481.

7008. "Und er soll für dich zum Volk reden", 2. Mose 4/16, bedeutet, er solle die Lehre sein für die geistige Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, von dem gesagt wird, daß er für Mose zum Volk reden soll, sofern er die Lehre des Guten und Wahren bezeichnet, wovon Nr. 6998; aus der Bedeutung von reden, sofern es das Bekenntnis und die Predigt bezeichnet, wovon Nr. 6999; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier unter dem Volke verstanden sind, sofern sie die geistige Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6426.

7009. "Und es wird geschehen, er wird dein Mund sein", 2. Mose 4/16, bedeutet das Wahre der Lehre, das ebenfalls mittelbar vom Herrn ausgeht.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, der Mose zum Munde sein soll, sofern er die Lehre bezeichnet, wovon Nr. 6998; und aus der Bedeutung von "dem Mose zum Munde sein", sofern es die Verkündigung oder Predigt desselben bezeichnet, wovon Nr. 6987.

Es wird gesagt, das Wahre der Lehre, das ebenfalls mittelbar vom Herrn ausgeht, weil das Wahre der Lehre, das durch Aharon vorgebildet wird, ein solches ist, wie es von Engeln und von Menschen gehört und vernommen wird; dieses Wahre ist es, das mittelbar vom Herrn ausgeht. Hingegen das durch Mose vorgebildete Wahre geht unmittelbar vom Herrn aus, und wird weder gehört, noch vernommen von den Menschen, und nicht einmal von den Engeln, man sehe Nr. 6982, 6985, 6996, 7004.

7010. "Und du wirst sein Gott sein", 2. Mose 4/16, bedeutet das göttlich Wahre, das unmittelbar vom Herrn ausgeht.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren darstellt, wovon Nr. 6752; daß es das unmittelbar vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, wird dadurch bezeichnet, daß er Aharons Gott sein soll; denn durch Gott wird der Herr in Ansehung des göttlich Wahren bezeichnet, und durch Jehovah der Herr in Ansehung des göttlich Guten. Daß im Wort der Herr Gott heißt, wo vom Wahren die Rede ist, aber Jehovah, wo vom Guten die Rede ist, sehe man Nr. 2586, 2769, 2807, 2822, 3921 E, 4402. Daß die Engel Götter heißen wegen der Wahrheiten, in denen sie sind vom Herrn: Nr. 4402; und daß im entgegengesetzten Sinn die Götter der Heiden Falsches bezeichnen: Nr. 4402 E, 4544.

7011. "Und diesen Stab nimm in deine Hand", 2. Mose 4/17, bedeutet die göttliche Macht darinnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes, sofern er die Macht bezeichnet, wovon Nr. 4013, 4015, 4876, 4936, und zwar alsdann, wenn er in der Hand ist; denn durch die Hand wird geistige Macht bezeichnet, und durch den Stab natürliche Macht. Wie das Natürliche keine Macht hat, als aus dem Geistigen, so auch der Stab keine, wenn er nicht in der Hand ist; deshalb wird gesagt, er soll ihn in die Hand nehmen.

Daß die Hand, wenn sie vom Herrn gesagt wird, die von Seinem göttlich Vernünftigen ausgehende Macht, und der Stab die von Seinem göttlich Natürlichen ausgehende Macht ist, sehe man Nr. 6947. Es wird gesagt, die göttliche Macht darinnen, nämlich in den Wahrheiten, wovon oben, weil Macht vom Wahren gesagt wird: Nr. 3091, 6344, 6423, 6948.

7012. "Womit du die Zeichen tun sollst", 2. Mose 4/17, bedeutet die daher kommende Erleuchtung und Bestätigung der Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zeichens, sofern es die Bestätigung der Wahrheiten ist, wovon Nr. 6870. Daß es auch Erleuchtung bezeichnet, kommt daher, weil die Bestätigung der Wahrheiten durch die Erleuchtung vom Herrn geschieht, wenn der Mensch sich mit dem Worte beschäftigt, um die Wahrheit zu erkennen.

Was die Erleuchtung betrifft, und die daraus hervorgehende Bestätigung der Wahrheiten, so wisse man, daß diejenigen, die im Äußeren ohne das Inwendige sind, wie es die Juden und Israeliten waren, nicht erleuchtet, und so auch nicht in den Wahrheiten bestärkt werden können. Die aber im Äußeren sind und zugleich im Inwendigen, werden, wenn sie das Wort lesen, erleuchtet, und in der Erleuchtung sehen sie die Wahrheiten, in denen sie nachher mehr und mehr bestärkt werden.

Und was merkwürdig ist, einem jeden wird eine solche Erleuchtung zuteil, wie seine Neigung zum Wahren ist, und eine solche Neigung zum Wahren, wie das Gute seines Lebens beschaffen ist. Daher kommt es auch, daß diejenigen, die in keiner Neigung zum Wahren sind um des Wahren willen, sondern nur um eigennützige Zwecke willen, gar nicht erleuchtet werden, wenn sie das Wort lesen, sondern sie werden nur in Lehrmeinungen bestärkt, mögen diese sein, wie sie wollen, ob falsch, wie es die ketzerischen sind, oder den Wahrheiten ganz entgegengesetzt, wie die jüdischen, denn sie suchen nicht das Reich Gottes, sondern die Welt, nicht den Glauben, sondern den Ruhm, somit nicht den himmlischen Reichtum, sondern nur den irdischen. Und wenn es ihnen etwa einfällt, sie möchten die Wahrheit aus dem Wort wissen, so stellen sich ihnen Falschheiten dar anstatt der Wahrheiten und zuletzt leugnen sie alle.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, was Erleuchtung und die daher stammende Bestätigung des Wahren sei.

7013. Vers 18-20: Und Mose ging hin und kam zurück zu Jethro, seinem Schwäher, und sprach zu ihm: Laß mich doch ziehen, und zurückkehren zu meinen Brüdern, die in Ägypten (sind), und sehen, ob sie noch leben. Und Jethro sprach zu Mose: Gehe hin im Frieden. Und Jehovah sprach zu Mose in Midian: Gehe hin, kehre wieder gen Ägypten, denn gestorben sind alle Männer, die nach deinem Leben trachteten. Da nahm Mose sein Weib und seine Söhne, und ließ sie auf dem Esel reiten, und kehrte wieder gen Ägyptenland. Und Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand.

"Und Mose ging hin und kam zurück" bedeutet die Fortsetzung des früheren Lebens;

"zu Jethro, seinem Schwäher" bedeutet, im einfältig Guten;

"und sprach zu ihm: Laß mich doch ziehen, und zurückkehren zu meinen Brüdern, die in Ägypten (sind)" bedeutet die Erhebung zu einem inwendigeren und geistigeren Leben im Natürlichen;

"und sehen, ob sie noch leben" bedeutet das Innewerden jenes Lebens;

"und Jethro sprach zu Mose: Gehe hin im Frieden" bedeutet Zustimmung und Glückwunsch;

"und Jehovah sprach zu Mose in Midian" bedeutet die Erleuchtung und Bestärkung durch das Göttliche in jenem Zustand;

"gehe hin, kehre wieder gen Ägypten" bedeutet das geistige Leben im Natürlichen;

"denn gestorben sind alle Männer, die nach deinem Leben trachteten" bedeutet die Entfernung des Falschen, welches das Leben des Wahren und Guten zu zerstören suchte;

"da nahm Mose sein Weib" bedeutet das beigesellte Gute;

"und seine Söhne" bedeutet die Wahrheiten daher;

"und ließ sie auf dem Esel reiten" bedeutet das, was der neuen Einsicht dienen sollte;

"und kehrte wieder gen Ägyptenland" bedeutet im natürlichen Gemüt;

"und Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand" bedeutet, dies geschehe aus göttlicher Macht.

7014. "Und Mose ging hin und kam zurück", 2. Mose 4/18, bedeutet die Fortsetzung des früheren Lebens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen, sofern es das Leben bezeichnet, wovon Nr. 4882, 5493, 5605; aus der Bedeutung von zurückkommen oder wiederkommen, sofern es heißt da leben, wo vorher; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des Gesetzes oder des Wahren vom Göttlichen bezeichnet, wovon Nr. 6771, 6827.

Als Mose auf dem Berg Horeb bei Jehovah war, der in der Flamme erschien, da bildete er den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren vor; jetzt aber bei seinem Schwäher Jethro, der das Gute der Kirche bezeichnet, die im Wahren des einfältig Guten ist, bildet er den Herrn vor in Ansehung des Wahren vom Göttlichen her. Hier und anderwärts im Wort werden im inneren Sinn alle Zustände des Lebens des Herrn in der Welt beschrieben, wie Er damals Sein Menschliches göttlich gemacht hat. Daß es aufeinanderfolgende Zustände waren, kann daraus erhellen, daß der Herr als Kind wie ein Kind war, und daß Er späterhin zunahm an Einsicht und Weisheit, und in diese immerfort die göttliche Liebe einpflanzte, bis daß Er auch in Ansehung seines Menschen die göttliche Liebe, d.h. das göttliche Sein oder Jehovah wurde. Und weil der Herr so allmählich das Göttliche anzog, deswegen mußte Er zuerst sich zum Wahren vom Göttlichen, nachher zum göttlich Wahren und endlich zum göttlich Guten machen. Dies waren die Stufen der Verherrlichung des Herrn, die hier und anderwärts im inneren Sinn des Wortes beschrieben werden.

7015. "Zu Jethro, seinem Schwäher", 2. Mose 4/18, bedeutet im einfältig Guten, (nämlich) war die Fortsetzung des Lebens.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jethros, sofern er als Priester von Midian das Gute der Kirche bezeichnete, die im Wahren des einfältig Guten ist, wovon Nr. 6827; dieses Gute wird durch das einfältig Gute verstanden. Und aus der Bedeutung des Schwähers, sofern er der ist, von dem die Verbindung des Guten und Wahren (herkommt), wovon Nr. 6827.

HG 7016

7016. "Und sprach: Laß mich doch ziehen und zurückkehren zu meinen Brüdern, die in Ägypten (sind)", 2. Mose 4/18, bedeutet die Erhebung zu einem inwendigeren und geistigeren Leben, somit näher zum Göttlichen; denn wenn vom Herrn, der hier durch Mose vorgebildet wird, gesagt wird gehen und zurückkehren, so wird verstanden, erhoben werden zum göttlichen Sein oder Jehovah, Der in Ihm (war), und von Dem Er (ausging). Aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier unter den Brüdern verstanden sind, sofern sie das geistige Reich des Herrn und daher die geistige Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6426, 6637; und aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es das Natürliche ist, wovon Nr. 6147, 6252.

Hieraus wird klar, daß durch "laß mich ziehen und zurückkehren zu meinen Brüdern, die in Ägypten (sind)", die Erhebung zu einem inwendigeren und geistigeren Leben bezeichnet wird; denn wie das Wohnen Moses in Midian das Leben bei denen bedeutete, die im Wahren des einfältig Guten, somit im einfältig Guten sind (Nr. 7015), so bedeutet jetzt das Wohnen bei den Söhnen Israels das Leben bei denen, die im Wahren und Guten der geistigen Kirche sind. Dieses Leben ist inwendiger und geistiger als das frühere.

Daß das Gute und Wahre jener Kirche im Natürlichen ist, sehe man Nr. 4286, 4402.

7017. "Und sehen, ob sie noch leben", 2. Mose 4/18, bedeutet das Innewerden jenes Lebens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es heißt verstehen und innewerden, wovon Nr. 2325, 2807, 3764, 3863, 4403-4421, 4567, 4723, 5400; und aus der Bedeutung von leben, sofern es das geistige Leben bezeichnet, wovon Nr. 5407.

Durch das Innewerden jenes Lebens wird das vorausgehende Innewerden verstanden; denn wenn jemand sich etwas vorsetzt, so wird er es als gegenwärtig inne; denn er muß sein Gemüt in den Zustand dieser Sache hineinversetzen; daher kommen Wünsche, und daher der Lustreiz wie von etwas Gegenwärtigem. So verbinden sich die Mittelzwecke mit dem letzten Zweck, und bilden dadurch gleichsam einen Zweck.

7018. "Und Jethro sprach zu Mose: Gehe hin im Frieden", 2. Mose 4/18, bedeutet Zustimmung und Glückwunsch.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jethro sprach zu Mose", sofern es die Antwort ist. Daß es Zustimmung ist, wird bezeichnet durch "gehe hin im Frieden", wie auch, daß es ein Glückwunsch ist.

7019. "Und Jehovah sprach zu Mose in Midian", 2. Mose 4/19, bedeutet die Erleuchtung und Bestärkung durch das Göttliche in jenem Zustand.

Dies erhellt daraus, daß Jehovah zu Mose sprach, er solle nach Ägypten zurückkehren, während dies doch schon früher von Jehovah dem Mose befohlen worden war: 2. Mose 3/10 und 2. Mose 4/12; und Mose dem Befehl zufolge sich bereits zur Reise angeschickt hatte. Daraus kann erhellen, daß durch dieses Gebot die Erleuchtung und Bestärkung durch das Göttliche bezeichnet wird. Daß eine Erleuchtung und Bestärkung in diesem Zustand war, nämlich im Zustand des Wahren des einfältig Guten, wird dadurch bezeichnet, daß von Jehovah dieses zu Mose in Midian gesagt wurde.

Daß Midian das Wahre des einfältig Guten bedeutet, sehe man Nr. 3242, 4756, 4788, 6773.

HG 7020

7020. "Gehe hin, kehre wieder gen Ägypten", 2. Mose 4/19, bedeutet das geistige Leben im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hingehen oder ziehen und zurückkehren, sofern es ein inwendigeres und geistigeres Leben bezeichnet, wovon Nr. 7016, und aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es das Natürliche vorbildet, wovon Nr. 6147, 6252.

7021. "Denn gestorben sind alle Männer, die nach deinem Leben trachteten", 2. Mose 4/19, bedeutet die Entfernung des Falschen, welches das Leben des Wahren und Guten zu zerstören suchte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gestorben sein, sofern es heißt entfernt sein; denn die, welche gestorben sind, sind auch entfernt. Aus der Bedeutung der Ägypter, die hier die Männer sind, sofern sie die bezeichnen, die im Falschen sind, wovon Nr. 6692; und aus der Bedeutung derer, die nach dem Leben trachten, sofern es die bezeichnet, die das Leben zu zerstören suchen; und weil das geistige Leben das Leben des Wahren ist, das dem Glauben angehört, und des Guten, das der Liebtätigkeit angehört, darum wird gesagt das Leben des Wahren und Guten. Hieraus wird klar, daß durch "gestorben sind alle Männer, die nach deinem Leben trachteten", bezeichnet wird die Entfernung des Falschen, welches das Leben des Wahren und Guten zu zerstören suchte.

Durch Seele (anima, Leben) wird im Wort alles Lebendige verstanden, und sie wird auch den Tieren beigelegt, aber im eigentlichen Sinn wird dieses Wort von der Seele des Menschen gebraucht, und wenn vom Menschen in verschiedenem Sinn: Der Mensch selbst wird Seele genannt, weil sie sein Leben im allgemeinen bezeichnet; sodann sein verständiges Leben im besonderen, oder den Verstand, und auch sein Willensleben oder den Willen. Aber im geistigen Sinn wird durch Seele verstanden das Leben des Wahren, das dem Glauben angehört, und des Guten, das der Liebtätigkeit angehört; und im allgemeinen der Mensch selbst in Ansehung seines Geistes, der nach dem Tode lebt. In diesem Sinn bei

Matth.10/28: "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten können, die Seele aber nicht töten können".

Matth.16/26: "Was frommt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber Schaden litte an seiner Seele, oder welches Lösegeld kann er geben für seine Seele".

Luk.9/56: "Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erhalten".

Hes.13/19: "Ihr habt Mich entheiligt bei Meinem Volk, indem ihr die Seelen tötet, die nicht sterben sollen; und die Seelen lebendig macht, die nicht leben sollen".

In diesen Stellen bedeutet Seele das geistige Leben des Menschen, welches das Leben seines Geistes nach dem Tod ist. Die Seele töten, Schaden leiden an der Seele, die Seele verderben, bedeutet geistig sterben oder verdammt werden.

7022. "Da nahm Mose sein Weib", 2. Mose 4/20, bedeutet das beigesellte Gute.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des Gesetzes oder des Wahren vom Göttlichen her darstellt, wovon früher; und aus der Bedeutung des Weibes, sofern sie das beigesellte Gute bezeichnet, wovon Nr. 4510, 4823.

Daß im inneren Sinn und auch im höchsten, in dem vom Herrn gehandelt wird, durch das Weib, das Mose hatte, das dem Wahren beigesellte Gute bezeichnet wird, hat den Grund, weil in allem und jedem, was in der geistigen Welt und in der natürlichen sich befindet, das Abbild einer Ehe ist. Das Abbild einer Ehe ist, wo ein Tätiges und Leidendes ist; und ein Tätiges und zugleich ein Leidendes muß da sein, wo etwas entstehen soll. Ohne die Verbindung derselben kann durchaus nichts erzeugt werden. Daß ein Abbild der Ehe in allem ist, kommt daher, weil alles sich bezieht auf das Gute und Wahre, somit auf die himmlische Ehe, welche die des Guten und Wahren ist, und die himmlische Ehe (sich bezieht) auf die göttliche Ehe, welche die des göttlich Guten und des göttlich Wahren ist; und weil nichts entstehen und erzeugt werden kann, wenn nicht ein Tätiges und Leidendes da ist, somit, wenn nicht das Abbild einer Ehe vorhanden ist, so erhellt offenbar, daß das Wahre, das Sache des Glaubens ist, ohne das Gute, das Sache der Liebtätigkeit ist, nichts erzeugen kann; und auch nicht das Gute, das Sache der Liebtätigkeit, ohne das Wahre, das Sache des Glaubens, sondern es muß eine Verbindung beider stattfinden, um Früchte zu erzeugen, und das Leben des Himmels beim Menschen zu bewirken.

Daß in allem und jedem das Abbild einer Ehe sei, sehe man Nr. 1432, 2173, 2176, 5194. Daß im einzelnen des Wortes die Ehe des Guten und Wahren sei: Nr. 683, 793, 801, 2516, 2712, 4138 E, 5138, 6343, folglich ist im einzelnen des Wortes der Himmel; denn der Himmel ist eben jene Ehe; und weil im einzelnen des Wortes der Himmel ist, so ist im einzelnen des Wortes der Herr, indem der Herr alles in allem des Himmels ist.

Hieraus kann erhellen, woher es kommt, daß das Weib Moses das mit dem Wahren verbundene Gute vorbildet, auch im höchsten Sinn, in dem vom Herrn gehandelt wird, ebenso wie Sarah, die Gattin Abrahams, wovon Nr. 2063, 2065, 2172, 2173, 2198, wie auch Rebecka, die Gattin Jischaks: Nr. 3012, 3013, 3077.

7023. "Und seine Söhne", 2. Mose 4/20, bedeutet die Wahrheiten daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie Wahrheiten bezeichnen, wovon Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373; "daher" wird gesagt, weil sie aus der Ehe (stammen), von der gleich oben.

7024. "Und ließ sie auf dem Esel reiten", 2. Mose 4/20, bedeutet das, was der neuen Einsicht dienen sollte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reiten, sofern es dasjenige bezeichnet, was dem Verstand angehört, hier, was der neuen Einsicht angehört, die dem Leben unter den Angehörigen der geistigen Kirche zukommen soll: Nr. 7016; daß reiten dieses bedeutet, hat den Grund, weil das Pferd das Verständnis bezeichnet, worüber man sehe Nr. 2761, 2762, 3217, 5321, 6534; und aus der Bedeutung des Esels, sofern er das Wahre bezeichnet, das dient, hier der neuen Einsicht, wovon Nr. 2781, 5741; und sofern er auch das Wißtümliche ist: Nr. 5492.

7025. "Und kehrte wieder gen Ägyptenland", 2. Mose 4/20, bedeutet im natürlichen Gemüt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Ägyptenland, sofern es das natürliche Gemüt bezeichnet, wovon Nr. 5276, 5278, 5280, 5288, 5301.

7026. "Und Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand", 2. Mose 4/20, bedeutet, das (geschehe) aus göttlicher Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes, sofern er die Macht bezeichnet, wovon Nr. 4013, 4015, 4876, 4936; somit bedeutet der Stab Gottes die göttliche Macht. Daß der Stab die natürliche Macht bezeichnet und die Hand die geistige Macht, und daß das Natürliche Macht hat aus dem Geistigen, daß somit durch den Stab Macht bezeichnet wird, wenn er in der Hand ist, sehe man Nr. 7011.

Daß der Stab Macht bedeutet, kommt von den Vorbildern im anderen Leben her, denn dort erscheinen die, welche Zauberei treiben, mit Stäben, die ihnen auch zur Entwicklung von Kräften dienen. Daher hatten auch die ägyptischen Zauberer Stäbe, durch die sie solche Dinge taten, die wie Wunder erschienen; und deshalb legen die Alten in ihren Schriften überall den Zauberern Stäbe bei. Hieraus kann erhellen, daß der Stab das Vorbild der Macht ist, und daß er auch eine wirkliche Entsprechung ist; denn durch Stäbe wird wirklich eine Macht ausgeübt, aber bei den Zauberern ist es ein Mißbrauch der Entsprechung, und sie vermag nichts, außer innerhalb der Höllen, und hier deshalb, weil hier Täuschungen und Phantasien herrschen. Und weil ein wirkliches Entsprechungsverhältnis zwischen Stab und der Macht stattfindet, deswegen wurde dem Mose befohlen, den Stab in die Hand zu nehmen, und mit ihm Wunder zu tun; und deswegen haben auch die Könige ein Zepter, das ein kurzer Stab ist, und durch dasselbe wird die königliche Macht bezeichnet.

Die Entsprechung des Stabes und die Macht kommt daher, daß der Stab die Hand und den Arm und so zugleich den Körper unterstützt, und die Hand und der Arm der Macht im Größten Menschen entspricht. Man sehe Nr. 878, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544, 6947, 7011.

7027. Vers 21-23: Und Jehovah sprach zu Mose: Wenn du gehst zurückzukehren nach Ägypten, so siehe zu, daß du alle Wunder, die Ich in deine Hand gelegt habe, vor Pharao tuest; aber Ich werde sein Herz verstocken, und er wird das Volk nicht entlassen. Und sollst zu Pharao sagen: So spricht Jehovah: Mein Sohn, Mein Erstgeborener ist Israel. Und Ich sage dir: Entlasse Meinen Sohn, daß er Mir diene; weigerst du dich aber, ihn zu entlassen, siehe, so werde Ich deinen Sohn, deinen Erstgeborenen, töten.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet das Innewerden vom Göttlichen her;

"wenn du gehst zurückzukehren nach Ägypten" bedeutet das geistige Leben im Natürlichen;

"so siehe zu, daß du alle Wunder, die Ich in deine Hand gelegt habe" bedeutet die Mittel der Macht aus dem Geistigen alsdann;

"vor Pharao tuest" bedeutet, gegen das anfechtende Falsche;

"aber Ich werde sein Herz verstocken, und er wird das Volk nicht entlassen" bedeutet die Hartnäckigkeit und daher noch keine Befreiung;

"und sollst zu Pharao sagen" bedeutet die Ermahnung;

"so spricht Jehovah" bedeutet vom Göttlichen her;

"Mein Sohn, Mein Erstgeborener ist Israel" bedeutet daß diejenigen, die im geistig Wahren und Guten sind, an Kindesstatt angenommen seien;

"und Ich sage dir" bedeutet den Befehl;

"entlasse Meinen Sohn" bedeutet, sie sollten sich der Anfechtung der Wahrheiten der Kirche enthalten;

"daß er Mir diene" bedeutet die Erhebung in den Himmel, um sofort nützliche Dienste zu leisten;

"weigerst du dich aber, ihn zu entlassen" bedeutet die Hartnäckigkeit bis aufs Äußerste;

"siehe, so werde Ich deinen Sohn, deinen Erstgeborenen, töten " bedeutet das Verlöschen des Glaubens ohne Liebtätigkeit, und daher die Verwüstung des Wahren bei ihnen.

7028. "Und Jehovah sprach zu Mose" , 2. Mose 4/21, bedeutet das Innewerden vom Göttlichen her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon öfters; daß es vom Göttlichen ist, wird dadurch bezeichnet, daß Jehovah sprach. Daß hier abermals gesagt wird: Jehovah sprach zu Mose, hat den Grund, weil ein neues Innewerden bezeichnet wird, Nr. 2061, 2238, 2260, 2506, 2515, 2552.

7029. "Wenn du gehst zurückzukehren nach Ägypten", 2. Mose 4/21, bedeutet das geistige Leben im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen und zurückkehren, sofern es die Erhebung zu einem inwendigeren und geistigeren Leben ist; und aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es das Natürliche bezeichnet, wovon Nr. 7016.

7030. "So siehe zu, daß du alle Wunder, die Ich in deine Hand gelegt habe", 2. Mose 4/21, bedeutet die Mittel der Macht aus dem Geistigen alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wunder, sofern es Mittel der göttlichen Macht sind, wovon Nr. 6910; und aus der Bedeutung der Hand, sofern sie geistige Macht ist, wovon Nr. 7011. Hieraus wird klar, daß durch "siehe zu, daß du alle Wunder, die Ich in deine Hand gelegt habe", die Mittel der Macht aus dem Geistigen bezeichnet werden.

7031. "Vor Pharao tust", 2. Mose 4/21, bedeutet gegen das anfechtende Falsche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er das die Wahrheiten der Kirche anfechtende Falsche bezeichnet, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, 6692; du sollst sie tun vor Pharao, bedeutet, gegen jenes Falsche, weil es aus dem Zusammenhang mit dem Vorhergehenden folgt; denn dort werden durch "siehe alle Wunder, die Ich in deine Hand gelegt habe", die Mittel der Macht aus dem Geistigen bezeichnet, somit gegen das anfechtende Falsche. Denn im inneren Sinn folgen die Sachen im Zusammenhang, und denselben werden die Worte im Buchstabensinn angepaßt.

7032. "Aber Ich werde sein Herz verstocken, und er wird das Volk nicht entlassen", 2. Mose 4/21, bedeutet die Hartnäckigkeit und daher noch keine Befreiung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verstocken, sofern es Hartnäckigkeit ist; und aus der Bedeutung des Herzens, sofern es der Wille ist, wovon Nr. 2930, 3888; somit wird durch jene Worte die Hartnäckigkeit aus dem Willen heraus bezeichnet, folglich aus der Lust, Böses zu tun; denn was dem Willen angehört, das ist Lust, und diese Lust kommt aus der Liebe. Ferner aus der Bedeutung von "das Volk nicht entlassen", sofern es heißt, aus Hartnäckigkeit nicht befreien wollen, somit noch keine Befreiung.

Hier und im Folgenden wird gesagt, daß Jehovah das Herz Pharaos verstockt habe. Es wird aber so gesprochen nach dem Schein und gemäß dem allgemeinen Begriff vom Göttlichen, daß es alles bewirke. Man muß dies ebenso verstehen, wie wenn dem Jehovah oder dem Herrn Böses, Zorn, Grimm, Verwüstung und dergleichen mehr zugeschrieben wird: Nr. 2447, 6071, 6991, 6997.

Was die Hartnäckigkeit derjenigen betrifft, die im Falschen und daher im Bösen, und im Bösen und daher im Falschen sind, so merke man, daß es eine unbeschreiblich starke ist. Sie lassen durchaus nicht ab, wenn nicht schwere Strafen und Schreckmittel gegen sie angewendet werden. Ermahnungen und Drohungen fruchten gar nichts. Der Grund ist, weil es die Lust ihres Lebens ist, Böses zu tun. Diese Lust haben sie, während sie in der Welt lebten, hauptsächlich dadurch sich angeeignet, daß sie sich allein liebten, nicht den Nächsten, und daß sie somit keine christliche Liebtätigkeit hatten. Die so gesinnt sind, handeln, weil sie sich nicht vom Herrn führen lassen, nur aus ihrem Eigenwillen, und dieser Wille ist böse durch Vererbung und durch ihr wirkliches Leben. Und die, welche aus eigenem Willen handeln, tun das Böse aus Liebe; denn was dem Willen angehört, ist Sache der Liebe. Daher ist ihnen Böses tun eine Lust, und in dem Maß, als sie in dieser Lust sind, sind sie in der Hartnäckigkeit. Daß es so ist, kommt in der Welt nicht an den Tag, und zwar aus dem Grund, weil sie in der Welt durch die Selbst- und Weltliebe zurückgehalten werden, denn sie fürchten, ihren guten Namen zu verlieren, und dadurch ihr Einkommen und ihre Ehrenstellen, wenn sie offen Böses tun. Auch werden sie durch die Gesetze und die Furcht, ums Leben zu kommen, abgehalten. Wenn aber dergleichen ihnen nicht im Weg stünde, so würden sie alle ins Verderben zu stürzen suchen, die ihnen nicht hold sind, und würden alle ihrer Habe berauben, und ohne Barmherzigkeit jeden ohne Unterschied umbringen. So geartet ist der Mensch innerlich, d.h. in Ansehung seines Geistes, obwohl er in der Welt ganz anders erscheint; das kann man ganz offenbar an denen im anderen Leben sehen. Denjenigen, die in der Welt so geartet waren, wird das Äußere weggenommen, und sie werden ihrem Willen, somit ihren Liebestrieben überlassen; und wenn sie diesen überlassen sind, so empfinden sie in nichts größere Lust als im Bösestun, und das tun sie auch mit einer so großen Hartnäckigkeit, daß sie gar nicht davon ablassen, wenn sie nicht bestraft und hernach in die Hölle versenkt werden.

Hieraus kann erhellen, von welcher Art der Mensch ist, wenn er keine Liebtätigkeit gegen den Nächsten hat; wie auch, daß auf einen jeden sein Leben wartet, nicht das bürgerliche Leben, welches das äußere und in der Welt erscheinende war, sondern das geistige Leben, welches das inwendige war, und nicht in der Welt an den Tag kam.

7033. "Und sollst zu Pharao sagen", 2. Mose 4/22, bedeutet die Ermahnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, wenn es auf göttlichen Befehl geschieht, sofern es eine Ermahnung ist. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er das die Wahrheiten der Kirche anfechtende Falsche bezeichnet, somit diejenigen, die im Falschen sind und anfechten, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, 6692.

7034. "So spricht Jehovah", 2. Mose 4/22, bedeutet, aus dem Göttlichen nämlich (komme) die Ermahnung, wie aus dem erhellt, was gleich oben gesagt wurde, wie auch aus dem Folgenden.

7035. "Mein Sohn, mein Erstgeborener, ist Israel", 2. Mose 4/22, bedeutet, daß diejenigen, die im geistig Wahren und Guten sind, an Kindes Statt angenommen seien.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sohnes, wenn von Jehovah oder dem Herrn die Angehörigen der geistigen Kirche so genannt werden, sofern er einen an Kindes Statt Angenommenen bezeichnet, worüber im Folgenden. Aus der Bedeutung des Erstgeborenen, sofern er den Glauben der tätigen Liebe bezeichnet, welcher der geistigen Kirche angehört, wovon Nr. 367, 2435, 3325, 4925, 4926, 4928, 4930; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, sofern es die geistige Kirche bezeichnet, wovon Nr. 6637.

Daß "Mein Sohn, Mein Erstgeborener", Israel oder diejenigen, die im geistig Wahren und Guten, d.h. die Angehörigen der geistigen Kirche sind, an Kindes Statt angenommen, somit als Söhne anerkannt sind, hat den Grund, weil der Herr durch Sein Kommen in die Welt sie selig gemacht hat. Man sehe Nr. 6854, 6914; ebendarum, sowie wegen des Glaubens an den Herrn, werden sie auch der erstgeborene Sohn genannt. Dieselben werden auch vom Herrn gemeint bei Joh.10/16: "Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stalle sind; auch sie muß Ich herzuführen, und sie werden Meine Stimme hören, und es wird eine Herde, und eine Hirte werden".

7036. "Und Ich sage dir", 2. Mose 4/23, bedeutet den Befehl.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, wenn es von Jehovah geschieht, sofern es dann einen Befehl bezeichnet.

7037. "Entlasse Meinen Sohn", 2. Mose 4/23, bedeutet, sie sollen abstehen von der Anfechtung der Wahrheiten der Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er das die Wahrheiten der Kirche anfechtende Falsche bezeichnet, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, 6692; aus der Bedeutung von "entlasse", sofern es ein Befehl ist, daß sie davon abstehen sollen; und aus der Bedeutung des Sohnes, sofern er die bezeichnet, die im geistig Wahren und Guten und an Kindes Statt angenommen sind, wovon Nr. 7035. Hieraus wird klar, daß durch "entlasse Meinen Sohn", bezeichnet wird, sie sollen sich der Anfechtung derjenigen enthalten, die in den Wahrheiten der geistigen Kirche sind.

7038. "Daß er Mir diene", 2. Mose 4/23, bedeutet die Erhebung in den Himmel, um sodann nützliche Dienste zu leisten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von dienen dem Jehovah oder dem Herrn, sofern es heißt nützliche Dienste leisten; und weil von denjenigen gehandelt wird, die der geistigen Kirche angehörten, und durch das Kommen des Herrn selig gemacht wurden und von denen unter ihnen, die vor dem Kommen des Herrn auf der unteren Erde waren, und nachher in den Himmel erhoben (Nr. 6854, 6914) und dadurch in den Stand gesetzt wurden, nützliche Dienste zu leisten, deshalb wird durch "sie sollen Mir dienen", bezeichnet die Erhebung in den Himmel, um sofort nützliche Dienste zu leisten.

Dem Herrn dienen heißt, nützliche Dienste leisten, weil der wahre Gottesdienst in Nutzleistungen, somit in Übungen der Liebtätigkeit besteht. Wer glaubt, daß dem Herrn dienen im Kirchenbesuch, im Hören der Predigt daselbst und im Beten bestehe, und daß dieses genug sei, täuscht sich sehr. Der eigentliche Dienst des Herrn besteht in der Leistung nützlicher Dienste; und nützliche Dienste sind es, wenn der Mensch, solange er in der Welt lebt, ein jeglicher in seinem Stand, sein Geschäft auf die rechte Weise besorgt, somit dem Vaterland, den Gesellschaften und dem Nächsten dient, von (ganzem) Herzen, und wenn er redlich gegen seinen Nebenmenschen handelt, und mit Überlegung seine Pflichten erfüllt, ein jeder nach seiner Beschaffenheit. Diese nützlichen Dienste sind vorzugsweise Übungen der Liebtätigkeit, und sie sind es, durch die der Herr hauptsächlich verehrt wird. Der Kirchenbesuch, das Anhören der Predigten, und die Gebete sind auch notwendig, aber ohne jene Nutzleistungen haben sie keinen Wert, denn sie sind nicht Sache des Lebens, sondern lehren nur, wie das Leben beschaffen sein soll.

Die Engel im Himmel haben alle ihre Seligkeit von den Nutzwirkungen und gemäß denselben, so daß die Nutzwirkungen für sie der Himmel sind. Daß zufolge der göttlichen Ordnung die Seligkeit den Nutzwirkungen gemäß ist, kann man aus dem ersehen, was bei dem Menschen in Entsprechung steht mit dem, was im Größten Menschen sich findet, z.B. Geschmack, Geruch, Gefühl, deren Entsprechung am Ende mehrerer Kapitel gezeigt wurde. Diese Sinne haben ihre Lustreize ganz den nützlichen Diensten gemäß, die sie leisten. Den höchsten Lustreiz gewährt der Sinn der ehelichen Liebe, wegen des größten Nutzzwecks, weil von ihr die Fortpflanzung des menschlichen Geschlechts, und aus dem menschlichen Geschlecht der Himmel herkommt. Darauf folgt der Lustreiz des Geschmacks, der einen solchen Lustreiz in sich hat, weil er der Ernährung und daher der Gesundheit des Leibes dient, wodurch auch die Seele in gesünderer Weise handeln kann. Der Lustreiz des Geruchs ist ein geringerer Lustreiz, weil er nur der Erholung und dadurch ebenfalls der Gesundheit dient. Der Lustreiz des Gehörs und der Lustreiz des Gesichts sind an letzter Stelle, weil sie nur das auffassen, was zu Nutzzwecken dienen soll und mehr dem Verstandesgebiet, als dem Willensgebiet dienstbar sind.

Aus diesem und anderen Beispielen wird einigermaßen klar, wie die Nutzwirkungen es sind, gemäß denen vom Herrn die Seligkeit des Himmels verliehen wird; und daß durch sie der Herr hauptsächlich verehrt wird. Daher kommt es, daß Johannes an der Brust des Herrn bei Tische lag und der Herr ihn vor den übrigen liebte, aber nicht ihn als solchen, sondern weil er die Übungen der Liebtätigkeit, d.h. die Nutzwirkungen vorbildete. Daß Johannes diese vorbildete, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22 und Nr. 3934.

7038_. "Weigerst du dich aber, ihn zu entlassen", 2. Mose 4/23, bedeutet die Hartnäckigkeit bis aufs Äußerste.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich weigern, ihn zu entlassen, sofern es die Nichtbefreiung aus Hartnäckigkeit bezeichnet, wie Nr. 7032.

7039. "Siehe, so werde Ich deinen Sohn, deinen Erstgeborenen, töten", 2. Mose 4/23, bedeutet das erlöschen des Glaubens ohne Liebtätigkeit, und daher die Verwüstung des Wahren bei ihnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von töten, sofern es ein Auslöschen bezeichnet; und aus der Bedeutung des erstgeborenen Sohnes, nämlich Pharaos und der Ägypter, sofern er den Glauben ohne Liebtätigkeit bezeichnet, wovon Nr. 3325; denn durch Pharao und durch die Ägypter wurde das der Kirche angehörige Wißtümliche bezeichnet (Nr. 4749, 4964, 6966, 6004), somit das Wißtümliche, das dem Glauben angehört, denn dieses Wißtümliche gehört der Kirche an. Weil sie aber jenes Wißtümliche in Zaubereien verwandelten (Nr. 6592), und daher ihre Werke böse waren und ohne alle Liebtätigkeit, deswegen wird durch ihre Erstgeborenen solches bezeichnet, was der Wissenschaft des Glaubens angehört, somit der Glaube ohne Liebtätigkeit.

Daß dieses durch die Erstgeborenen Ägyptens bezeichnet wird, geht aus der Bedeutung der Erstgeborenen Israels hervor, sofern sie den Glauben der Liebtätigkeit bezeichnen, wovon Nr. 7035. Glaube ohne Liebtätigkeit wird gesagt, aber durch den Glauben wird hier verstanden das Wissen solcher Dinge, die dem Glauben angehören, denn es gibt keinen (wahren) Glauben, wo keine Liebtätigkeit ist. Solche Glaubenssachen sind bei denen, die nicht in der Liebtätigkeit sind, nur Gegenstände des Gedächtnisses, und im Gedächtnis unter keiner anderen Form, als ein anderer Gegenstand des Wissens. Und bei ihnen ist keine Kenntnis des Wahren, das dem Glauben angehört, weil es mit Vorstellungen des Falschen verunreinigt ist, und auch als Mittel zur Verteidigung des Falschen dient.

Weil es sich mit dem Glauben ohne Liebtätigkeit so verhält, deshalb wird er bei den Bösen im anderen Leben (gleichsam) ausgelöscht, und sie werden ganz abgetötet in Ansehung des Wahren; aus dem Grund, damit die Wahrheiten ihnen nicht als Mittel zum Bösen dienen, und daß nicht so bei ihnen die Hölle in irgendeiner Weise herrsche über solches, was dem Himmel angehört, und damit sie infolgedessen nicht zwischen dem Himmel und der Hölle schweben.

Diese Auslöschung und diese Verwüstung des Wahren ist es, was durch die Tötung der Erstgeburt in Ägypten bezeichnet wird. Daß sie hernach im Meer Suph untergingen, bildete den Zustand der Verdammnis und des geistigen Todes vor, in den solche hernach geraten; denn wenn das weggenommen ist, was dem Glauben oder dem Wahren angehört, was gleichsam die Flügel bildete, womit sie sich emporschwangen, dann fallen sie bald wie schwere Massen in die Hölle hinab.

7040. Vers 24-26: Und er war auf dem Wege in der Herberge, da begegnete ihm Jehovah, und suchte ihn zu töten. Da nahm Zippora einen Stein, und beschnitt die Vorhaut ihres Sohnes, und ließ (dieselbe) seine Füße berühren, und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir. Da ließ Er ab von ihm; damals sagte sie Blutbräutigam um der Beschneidung willen.

"Und er war auf dem Wege in der Herberge" bedeutet die Nachkommenschaft aus Jakob, sofern sie im Äußeren ohne das Inwendige war;

"da begegnete ihm Jehovah" bedeutet, was entgegensteht;

"und suchte ihn zu töten" bedeutet, daß bei ihr eine vorbildliche Kirche nicht eingesetzt werden konnte;

"da nahm Zippora einen Stein" bedeutet die Beschaffenheit, die von der vorbildlichen Kirche durch das Wahre gezeigt wurde;

"und beschnitt die Vorhaut ihres Sohnes" bedeutet die Entfernung unreiner Triebe, und dadurch die Bloßlegung des Inwendigen;

"und ließ (dieselbe) seine Füße berühren" bedeutet, es wurde gezeigt, wie beschaffen alsdann das Natürliche sei;

"und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir" bedeutet, erfüllt mit aller Gewalttat und Feindseligkeit gegen das Wahre und Gute;

"da ließ Er ab von ihm" bedeutet, es sei gestattet worden, daß sie vorbildeten;

"damals sagte sie Blutbräutigam um der Beschneidung willen" bedeutet, obwohl das Inwendige voll Gewalttat und Feindseligkeit gegen das Wahre und Gute war, so sei doch die Beschneidung als vorbildliches Zeichen der Reinigung von unsauberen Trieben angenommen worden.

7041. "Und er war auf dem Wege in der Herberge", 2. Mose 4/24, bedeutet die Nachkommenschaft aus Jakob, sofern sie im Äußeren ohne das Inwendige war. Dies kann aus der vorbildlichen Bedeutung Moses hier erhellen.

Im Vorhergehenden und im Folgenden wird im inneren Sinn von der geistigen Kirche gehandelt, und diese wird unter den Söhnen Israels verstanden. In diesen drei Versen aber ist von jener Kirche die Rede, daß sie bei den Nachkommen Jakobs hätte eingesetzt werden sollen, aber bei ihnen nicht eingesetzt werden konnte, weil sie im Äußeren waren ohne das Inwendige. Deswegen bildet hier Mose nicht das Gesetz oder das Wort vor, sondern er bildet jene Völkerschaft oder die Nachkommenschaft aus Jakob vor, dessen Führer er werden sollte, somit auch den Gottesdienst jener Völkerschaft; denn überall im Wort bildet der Führer oder der Richter, wie auch der König die Völkerschaft und das Volk vor, dessen Führer, Richter oder König er ist, aus dem Grund, weil er das Haupt derselben ist, man sehe Nr. 4789. Daher kommt es, daß Mose hier nicht genannt, dennoch aber unter den Worten "er war auf dem Wege in der Herberge" gemeint ist, und daß Jehovah ihm alsdann begegnete, und ihn zu töten suchte, da er doch vorher ausdrücklich befohlen hatte, er solle hingehen und nach Ägypten zurückkehren.

Dadurch, daß er auf dem Wege war, wird bezeichnet die Einsetzung, und durch die Herberge wird bezeichnet das äußerliche Natürliche oder Sinnliche: Nr. 5495; und weil von der Kirche die Rede ist, die bei jener Nachkommenschaft eingesetzt werden sollte, wird solches bezeichnet, was jene Völkerschaft hatte, nämlich das Äußere ohne das Inwendige, somit auch das äußerliche Natürliche oder Sinnliche, aber als getrennt. Daß das vom Inwendigen getrennte Sinnliche voll von Täuschungen und daher von Falschem ist, und daß es gegen das Wahre und Gute des Glaubens ist, sehe man Nr. 6948, 6949.

Ehe das Folgende erklärt wird, sehe man, was in betreff jener Nachkommenschaft früher gezeigt wurde, daß nämlich bei ihr das Vorbild einer Kirche war, aber keine Kirche: Nr. 4281, 4288, 6304.

Daß der Gottesdienst bei ihnen nur ein äußerer vom Inwendigen getrennter war, und daß sie zu diesem Gottesdienst durch äußere Mittel angetrieben wurden: Nr. 4281, 4433, 4844, 4847, 4865, 4899, 4903.

Daß sie keine Auserwählten waren, sondern hartnäckig darauf bestanden, die Kirche zu sein: Nr. 4290, 4293.

Daß sie so geartet waren, daß sie Heiliges vorbilden konnten, obwohl sie in körperlichen und weltlichen Liebestrieben (amoribus) waren: Nr. 4293, 4307.

Daß jene Völkerschaft so geartet war von ihren ersten Anfängen an: Nr. 4314, 4316, 4317;

und mehreres andere, was in Beziehung auf jene Völkerschaft gezeigt wurde: Nr. 4444, 4459 E, 4503, 4750, 4815, 4818, 4820, 4825, 4832, 4837, 4868, 4874, 4911, 4913, 5057, 6877.

7042. "Da begegnete ihm Jehovah", 2. Mose 4/24, bedeutet, was entgegensteht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von begegnen, sofern es das Entgegenstehende bezeichnet, nämlich der Einsetzung einer Kirche bei jener Völkerschaft. Daß es ein Gegensatz gegen das Göttliche war, wird dadurch bezeichnet, daß Jehovah ihm begegnete.

Nach dem Buchstabensinn scheint es, als ob Jehovah oder das Göttliche sich entgegengesetzt habe, weil gesagt wird, Jehovah sei ihm begegnet; aber der innere Sinn ist, daß es ein Gegensatz gegen das Göttliche war. Das Göttliche setzt sich keineswegs jemanden entgegen, sondern es ist der Mensch oder die Völkerschaft, die sich dem Göttlichen entgegensetzt, und wenn sie sich widersetzt, weil sie das Göttliche nicht aushält, so scheint es, als ob es ein Widerstand von seiten des Göttlichen wäre. Wie es sich damit verhält, kann man an denen sehen, die ins andere Leben kommen, und in den Himmel zu kommen begehren, und doch nicht so beschaffen sind, daß sie in demselben sein können: Wenn ihnen gestattet wird, was sie begehren, und wenn sie auf dem Wege sind und nahe beim Eingang in den Himmel, dann erscheinen sie sich als Scheusale (monstra), und fangen an, Angst und Pein zu fühlen, weil sie das Wahre und Gute, das dort ist, nicht ertragen können, und nun glauben sie, der Himmel und das Göttliche habe sich ihnen entgegengesetzt, während doch sie es sind, die, weil sie im Gegensatz sind, solches über sich bringen.

Hieraus kann auch erhellen, daß das Göttliche sich niemanden entgegensetzt, sondern daß der Mensch es ist, der sich dem Göttlichen widersetzt.

HG 7043

7043. "Und suchte ihn zu töten", 2. Mose 4/24, bedeutet, daß bei ihr eine vorbildliche Kirche nicht eingesetzt werden konnte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zu töten suchen, sofern es heißt, nicht annehmen, wovon Nr. 3387, 3395, hier also, jene Völkerschaft nicht annehmen oder erwählen, so daß bei ihr eine vorbildliche Kirche eingesetzt würde.

Jene Völkerschaft wird durch Mose als ihren künftigen Führer und Oberhaupt immer in diesen drei Versen verstanden, (man sehe Nr. 7041).

Daß jene Völkerschaft nicht erwählt wurde, sondern hartnäckig darauf bestand, die Kirche zu sein, sehe man Nr. 4290, 4293.

Daß keine Kirche, sondern nur das Vorbild einer Kirche bei ihr eingesetzt wurde: Nr. 4281, 4288, 6304.

Daß das Kirchliche und Heilige auch vom Bösen vorgebildet werden kann, weil das Vorbildliche es nicht mit der Person, sondern mit der Sache zu tun hat: Nr. 3670, 4208, 4281.

Das gleiche wie hier, wird im inneren Sinn dadurch verstanden, daß Jehovah jene Völkerschaft ganz vertilgen und an deren Statt eine andere Völkerschaft aus Mose erwecken wollte: 4. Mose 14/12; wie auch, daß gesagt wird, Jehovah habe es bereut, jener Völkerschaft das Dasein gegeben und sie ins Land Kanaan eingeführt zu haben.

7044. "Da nahm Zippora einen Stein", 2. Mose 4/25, bedeutet die Beschaffenheit, die von der vorbildlichen Kirche durch das Wahre gezeigt wurde.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Zippora hier, sofern sie die vorbildliche Kirche bezeichnet; und aus der Bedeutung des Steins, sofern er das Wahre des Glaubens bezeichnet.

Daß die Beschneidung durch steinerne Messer (gladiolos petrarum) geschah, bedeutete, daß die Reinigung von unsauberen Trieben durch die Wahrheiten des Glaubens geschehen sollte: Nr. 2039, 2046, 2799, denn die Beschneidung war ein Vorbild der Reinigung von jenen Trieben: Nr. 2799. Der Grund, warum die Reinigung durch Wahrheiten des Glaubens geschieht, ist der, weil diese lehren, was gut, wie auch, was böse ist, und somit was man tun, und was man nicht tun soll, und wenn der Mensch jene Wahrheiten weiß und danach tun will, dann wird er vom Herrn geführt, und durch Seine göttlichen Mittel gereinigt.

Weil die Wahrheiten des Glaubens lehren, was böse und was gut sei, so ist klar, daß durch "Zippora nahm einen Stein", die Beschaffenheit bezeichnet wird, die durch das Wahre gezeigt wird. Daß Zippora die vorbildliche Kirche vorbildet, erhellt aus dem, was in diesen Versen folgt.

7045. "Und beschnitt die Vorhaut ihres Sohnes", 2. Mose 4/25, bedeutet die Entfernung der unreinen Triebe, und dadurch die Bloßlegung des Inwendigen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von beschneiden, sofern es heißt entfernen; aus der Bedeutung des Vorhaut, sofern sie die irdische und körperliche Liebe bezeichnet, welche die geistige und himmlische Liebe verunreinigt, wovon Nr. 3412, 4462; und aus der Bedeutung des Sohnes, sofern er das Wahre der vorbildlichen Kirche bezeichnet. Daß der Sohn das Wahre bezeichnet, sehe man Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373; und daß es jener Kirche angehört, hat den Grund, weil Zippora jene Kirche vorbildet, und sie ihn ihren Sohn nennt, und durch ihn die Beschaffenheit jener Völkerschaft, und daher die Beschaffenheit ihres Gottesdienstes zeigt.

Durch die Vorhaut werden die unreinen Triebe bezeichnet, weil die Lenden samt den Zeugungsgliedern der ehelichen Liebe entsprechen (Nr. 5050-5062); und weil sie der ehelichen Liebe entsprechen, entsprechen sie jeder himmlischen und geistigen Liebe: Nr. 686, 4277, 4280, 5054; darum entspricht die Vorhaut den auswendigsten Trieben, die körperliche und irdischen Triebe genannt werden. Wenn diese Triebe ohne inwendige Triebe sind, die geistige und himmlische Triebe genannt werden, so sind sie unrein, wie bei jener Völkerschaft, die im Äußeren ohne das Inwendige war.

Ohne das Inwendige wird gesagt, und dadurch verstanden, daß keine Anerkennung des Wahren und keine Neigung zum Guten, somit kein Glaube und keine Liebtätigkeit (vorhanden war), denn diese gehören dem inwendigen Menschen an, und daraus gehen die Übungen der Liebtätigkeit hervor, die das äußere Gute bilden. Dieses Inwendige, das ohne Glauben und Liebtätigkeit, und doch voll von Bösem und Falschem ist, wird vom Herrn leer genannt: Matth.12/43-45. Deshalb wird gesagt das Äußere ohne das Inwendige.

Weil nun durch die Vorhaut die äußerlichsten Triebe bezeichnet werden, deswegen kommt die Beschaffenheit jener Triebe, somit die Bloßlegung des Inwendigen zum Vorschein, wenn dieselben entfernt sind, was dadurch bezeichnet wird, daß Zippora die Vorhaut beschnitt.

7046. "Und ließ (dieselbe) seine Füße berühren", 2. Mose 4/25, bedeutet, es wurde gezeigt, wie beschaffen alsdann das Natürliche sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung von berühren lassen, sofern es heißt zeigen, denn durch die Berührung wird gezeigt; und aus der Bedeutung der Füße, sofern sie das Natürliche bezeichnen, wovon Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4933-4952.

Darunter, daß gezeigt wurde, wie beschaffen das Natürliche sei, wird verstanden, wie beschaffen jene Völkerschaft innerlich war, was zum Vorschein kommt, wenn das Auswendigere entfernt wird. Das Inwendigere kann bei dem Menschen in der Welt nicht zum Vorschein kommen, ehe das Auswendigere entfernt ist; denn das Auswendigere stellt sich bei den Bösen ganz anders dar, als das Inwendigere will und denkt; denn der Mensch heuchelt Ehrbarkeit, er heuchelt Gerechtigkeit, wie auch christliche Güte oder Liebtätigkeit, und zwar, damit man glauben soll, er sei innerlich so gesinnt. Den Antrieb, so zu handeln, gibt auch die Furcht vor dem Verlust des Einkommens, des guten Namens und der Ehrenstellung, vor gesetzlichen Strafen und die Sorge für das Leben. Wenn aber diese Rücksichten beseitigt sind, und er aus seinem Inwendigeren heraus handelt, dann raubt er wie wahnsinnig die Güter des anderen, und lechzt nach Mord und Blut, sogar nach dem seiner Mitbürger, wie es in Bürgerkriegen der Fall ist. Daß das Inwendigere solcherart ist, tritt noch offenbarer bei den Bösen im anderen Leben hervor, denn es wird ihnen das Äußere genommen, und ihr Inneres aufgedeckt, (worüber man sehe Nr. 7039,) und dann stellt es sich heraus, daß viele, die in der Welt wie Engel sich zeigten, Teufel sind.

Daß das Inwendige in einem solchen Widerspruch mit dem Äußeren steht, ist ein Beweis von der gänzlichen Verkehrung des Zustandes des Menschen: bei demjenigen, der eine redliche, gerechte und gute Gesinnung hat, findet ein solcher Widerspruch nicht statt, ein solcher redet, wie er denkt, und denkt, wie er redet. Ganz anders ist es bei denen, die keine redliche, keine gerechte und keine gute Gesinnung haben, bei diesen steht das Inwendige mit dem Äußeren in Widerspruch.

Daß die jüdische Völkerschaft von solcher Art war, wird mit folgenden Worten vom Herrn beschrieben bei Matth.23/25-28: "Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, denn ihr machet euch gleich den weißgetünchten Gräbern, die von außen zwar schön erscheinen, aber inwendig voller Totengebeine und aller Unreinigkeit sind; so erscheint auch ihr von außen den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Ungerechtigkeit".

7047. "Und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir", 2. Mose 4/25, bedeutet voll von aller Gewalttat und Feindseligkeit gegen das Wahre und Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Bräutigams, sofern er hier das Vorbildliche der Kirche oder ihr Äußeres bezeichnet, während die vorbildliche Kirche selbst die Braut ist.

Daß Mose in diesen drei Versen jene Völkerschaft, und das Vorbildliche der Kirche bei ihr vorbildet, sehe man Nr. 7041; und daß Zippora die vorbildliche Kirche vorbildet: Nr. 7044. Weil Zippora jene Kirche vorbildet, und Mose ihr Äußeres, deswegen nennt Zippora ihn nicht ihren Gatten oder ihren Mann, sondern Bräutigam, denn die Braut kann etwas ganz anderes vorbilden als der Bräutigam, nicht aber der Mann oder Gatte und die Gattin; denn das eheliche Verhältnis bewirkt Einheit.

Und aus der Bedeutung des Blutes, sofern es die der Liebtätigkeit angetane Gewalt bezeichnet, wovon Nr. 374, 1005; und sofern es das verfälschte und entweihte Wahre ist: Nr. 4735, 6978, somit die Feindseligkeit gegen das Wahre und Gute.

7048. "Da ließ Er ab von ihm", 2. Mose 4/26, bedeutet, es sei gestattet worden, daß sie vorbildeten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ablassen von ihm, nämlich ihn zu töten, sofern es heißt, es sei gestattet worden, daß sie vorbildeten, denn daß Jehovah ihn zu töten suchte, bezeichnete, daß bei jener Völkerschaft keine vorbildliche Kirche eingesetzt werden konnte: Nr. 7043. Wenn nun jetzt gesagt wird, Er habe von ihm abgelassen, so wird bezeichnet, es sei gestattet worden, daß sie vorbildeten, d.h., daß bei jener Völkerschaft das Vorbildliche der Kirche eingesetzt werde, aber nicht die Kirche.

Etwas anderes ist es, die Kirche vorbilden,und etwas anderes, die Kirche sein. Dies erhellt daraus, daß auch Böse die Kirche vorbilden können, aber die Kirche sein, können allein die Guten; denn die Kirche vorbilden ist nur etwas Äußeres, man sehe Nr. 3670, 4208, 4281.

7049. "Damals sagte sie, Blutbräutigam um der Beschneidung willen", 2. Mose 4/26, bedeutet, obwohl das Inwendige voll Gewalttat und Feindseligkeit gegen das Wahre und Gute war, so sei doch die Beschneidung als vorbildliches Zeichen der Reinigung von unsauberen Trieben angenommen worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutbräutigams, sofern er bezeichnet voll aller Gewalttat und Feindseligkeit gegen das Wahre und Gute, wovon Nr. 7047; und aus der Bedeutung der Beschneidung, sofern sie das vorbildliche Zeichen der Reinigung von unsauberen Trieben ist, wovon Nr. 2039, 3632, 3412, 3413, 4462, 4486, 4493. Dies wird von der Zippora gesagt, weil jetzt jener Völkerschaft gestattet wurde, die Kirche vorzubilden, was dadurch bezeichnet wird, daß Er davon abgelassen habe, ihn zu töten: Nr. 7048.

Die Beschneidung wurde das vorbildliche Zeichen der Reinigung aus dem Grunde, weil durch die Beschneidung der Vorhaut die Entfernung der unreinen Triebe, und dadurch die Bloßlegung des Inwendigen bezeichnet wurde: Nr. 7045; wenn daher auf das Inwendige nicht Rücksicht genommen wird, wie bei jener Völkerschaft, die im Äußeren ohne das Inwendige war, dann bleibt nur die Bedeutung der Beschneidung oder Abschneidung der Vorhaut übrig, sofern sie nämlich die Entfernung der unsauberen Triebe, somit die Reinigung bezeichnet, deshalb konnte jenes zu einem vorbildlichen Zeichen dienen.

7050. "Daß in diesen drei Versen Geheimnisse sind, die man ohne den inneren Sinn gar nicht wissen kann, wird aus dem einzelnen in denselben klar; denn wer würde wissen, was es bedeutet, daß Jehovah, nachdem er dem Mose befohlen hatte, nach Ägypten zu gehen, bald darauf, als er auf dem Weg war, ihm begegnete und ihn zu töten suchte. Wer würde wissen, was es bedeutet, daß Zippora, als sie die Vorhaut ihres Sohnes beschnitten hatte, seine Füße berühren ließ, und zu Mose sagte, er sei ihr ein Blutbräutigam? Wer sieht nicht, daß hierin Geheimnisse verborgen sind, und daß diese lediglich nur aus dem inneren Sinn entdeckt werden können?

7051. Diejenigen, die vom inneren Sinn des Wortes nichts wissen, können nicht anders glauben, als daß die israelitische und jüdische Völkerschaft eine vor jeder anderen Völkerschaft auserwählte, und daher vortrefflicher als die übrigen gewesen sei, wie auch sie selbst glaubten. Und merkwürdigerweise glaubt dies nicht bloß jene Völkerschaft selbst, sondern auch die Christen glauben es, obgleich diese wissen, daß jene Völkerschaft in unsauberen Trieben, in schmutzigem Geiz, im Haß und im Hochmut ist; und außerdem, daß sie die inwendigen Dinge, die sich auf die Liebtätigkeit und den Glauben, und die auf den Herrn sich beziehen, für nichts achten, und sogar verabscheuen. Der Grund, warum auch die Christen glauben, jene Völkerschaft sei vor anderen auserwählt gewesen, liegt darin, daß sie glauben, die Erwählung und Seligmachung des Menschen geschehe aus Barmherzigkeit, wie auch immer der Mensch leben möge, und daß so die Lasterhaften ebenso in den Himmel aufgenommen werden können, wie die Frommen und Rechtschaffenen, indem sie nicht bedenken, daß die Erwählung eine allumfassende ist, d.h. sich auf alle erstreckt, die im Guten leben; und daß jeder Mensch ein Gegenstand der Barmherzigkeit des Herrn ist, wenn er vom Bösen absteht, und im Guten leben will, und so sich vom Herrn führen und wiedergebären läßt, was während seines ganzen Lebens geschieht.

Daher kommt es auch, daß die meisten in der Christenheit ebenfalls glauben, jene Völkerschaft werde wiederum erwählt, und alsdann ins Land Kanaan zurückgeführt werden, und zwar auch nach dem Buchstabensinn, wie in diesen folgenden Stellen:

Jes.10/20,22,23; 11/11,12; 29/22-24; 43/5,6; 49/6-26; 56/8; 60/4; 61/3-10; Kap.62.

Jerem.3/14-19; 15/4,14; 16/13,15; 23/7,8; 24/9,10; 31/31,33; 25/29; 29/14,18; 30/3,8-11; 31/8-10,17; 33/16,20,26.

Hes.5/10,12,15; 16/60; 20/41; 22/15,16; 34/12,13; 37/21,22; 38/12; 39/23,27,28.

Dan.7/27; 12/7; Hos.3/4,5; Joel Kap.2-4; 3/1; Amos 9/8,9f; Micha 5/7,8.

Aufgrund dieser, wie auch anderer Stellen glauben die Christen, jene Völkerschaft werde wieder erwählt und in das Land Kanaan eingeführt werden, obwohl sie wissen, daß jene Völkerschaft den Messias (noch) erwartet, der sie einführen soll; und doch ist ihnen bekannt, daß diese Erwartung eine vergebliche ist, daß das Reich des Messias oder Christi nicht von dieser Welt ist, und daß demnach das Land Kanaan, in das der Messias einführen will, der Himmel ist.

Sie bedenken auch nicht, daß im Wort ein geistiger Sinn ist, und daß in diesem Sinn unter Israel nicht verstanden wird Israel, unter Jakob nicht Jakob, unter Jehudah nicht Jehudah, sondern daß durch dieselben das verstanden wird, was sie vorbilden. Sie bedenken auch nicht, was die Geschichte von jener Völkerschaft sagt, wie sie beschaffen war in der Wüste, und hernach im Land Kanaan, nämlich im Herzen götzendienerisch; sodann was die Propheten von ihr und ihrer geistigen Hurerei und Greueln sagen. Ihre Beschaffenheit wird in dem Liede bei Mose beschrieben mit folgenden Worten:

5. Mose 32/20,26-28,33-35: "Verbergen werde Ich Mein Angesicht vor ihnen; Ich will sehen, was ihr Ende sein wird; denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht, Söhne, in denen keine Treue; Ich würde sagen, Ich will sie wegwerfen in den äußersten Winkel, und ihr Gedächtnis vertilgen unter den Menschen, wenn nur die Feinde nicht sagen würden: unsere starke Hand und nicht Jehovah hat all dieses getan; denn sie sind ein Volk mit verkehrten Ratschlägen, und keine Einsicht ist in ihnen; vom Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock, und von den Feldern Gomorrahs; ihre Trauben sind Trauben von Galle; ihre Beeren sind voll Bitterkeit; Drachengift ist ihr Wein, und ein grausames Gift der Ottern; ist das nicht bei Mir verborgen, versiegelt in Meinen Schätzen? Mein ist die Rache und Vergeltung; zur Zeit wird ihr Fuß wanken; denn nahe ist der Tag ihres Untergangs, und es eilet heran ihr Verhängnis".

Daß Jehovah jenes Lied dem Mose vorgesagt, (d.i. eingegeben) habe, sehe man 5. Mose 31/19,21.

Über jene Völkerschaft spricht sich auch der Herr in solcher Weise aus:

Joh.8/44: "Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel, und das Verlangen eures Vaters wollt ihr tun; derselbe war ein Menschenmörder von Anfang, und in der Wahrheit ist er nicht bestanden". Außerdem noch in vielen anderen Stellen.

Daß die Christen, obwohl sie dieses wissen, dennoch glauben, jene Völkerschaft werde sich endlich zum Herrn bekehren, und dann in das Land, wo sie früher gewesen war, eingeführt werden, kommt daher, weil sie den inneren Sinn des Wortes nicht kennen; und weil sie meinen, das Leben des Menschen mache nichts aus, und das Böse, wenn es auch durch fortgesetzte Handlungen eingewurzelt sei, bilde kein Hindernis. Ferner, daß der Mensch durch den Glauben, sogar eines einzigen Stündleins, geistig und wiedergeboren und vom Herrn angenommen werden könne; sodann, daß das Eingelassenwerden in den Himmel bloß Sache der Barmherzigkeit sei, und daß diese einer besonderen Völkerschaft zuteil werde, nicht aber auf gleiche Weise allen in der ganzen Welt, welche die Barmherzigkeit des Herrn aufnehmen.

Diejenigen, die so denken, wissen nicht, daß es ganz widergöttlich wäre, wenn die einen als Auserwählte zur Seligkeit und für den Himmel, die anderen als nicht auserwählt zur Verdammnis und für die Hölle geboren würden. So vom Göttlichen denken, wäre entsetzlich, weil es die größte Unbarmherzigkeit sein würde, während doch das Göttliche die Barmherzigkeit selbst ist.

Aus diesem kann nun erhellen, daß das israelitische und jüdische Volk kein auserwähltes war, und daß es noch viel weniger auserwählt werden wird; wie auch, daß nichts von der Kirche bei ihm war und sein konnte, sondern nur ein Vorbild derselben; und daß es gleichwohl bis auf diesen Tag erhalten wurde wegen des Wortes des Alten Testaments, worüber man sehe Nr. 3479.

7052. Vers 27-31: Und Jehovah sprach zu Aharon: Gehe hin, Mose entgegen, in die Wüste. Und er ging hin und begegnete ihm auf dem Berg Gottes, und küßte ihn. Da berichtete Mose dem Aharon alle Worte Jehovahs, womit Er ihn gesandt, und alle Zeichen, die Er ihm geboten. Und Mose und Aharon gingen hin, und versammelten alle Ältesten der Söhne Israels. Und Aharon redete alle Worte, die Jehovah zu Mose geredet hatte, und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes. Und das Volk glaubte, und sie hörten, daß Jehovah die Söhne Israels heimgesucht, und daß Er ihre Trübsal gesehen habe; und sie neigten sich und beteten an.

"Und Jehovah sprach zu Aharon" bedeutet das Wahre der Lehre, und dabei das Innewerden vom Göttlichen her;

"Gehe hin, Mose entgegen" bedeutet, es soll mit dem unmittelbar vom Göttlichen ausgehenden Wahren verbunden werden;

"in die Wüste" bedeutet da, wo es vorher nicht so ist;

"und er ging hin und begegnete ihm auf dem Berg Gottes" bedeutet die Verbindung im Guten der Liebe daselbst;

"und küßte ihn" bedeutet die Neigung zur Verbindung;

"da berichtete Mose dem Aharon alle Worte Jehovahs" bedeutet den Einfluß des vom Göttlichen des Herrn unmittelbar ausgehenden Wahren in das Wahre, das mittelbar ausgeht, und die Unterweisung im einzelnen der Lehre;

"womit Er ihn gesandt" bedeutet das ausgeht;

"und alle Zeichen, die Er ihm geboten" bedeutet die Erleuchtung und daher zugleich Bestätigung;

"und Mose und Aharon gingen hin" bedeutet das Leben der Verbindung von beiden;

"und versammelten alle Ältesten der Söhne Israels" bedeutet die Hauptstücke der Weisheit, welche die geistige Kirche hat;

"und Aharon redete alle Worte, die Jehovah zu Mose geredet hatte" bedeutet die Lehre daher vom Göttlichen;

"und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes" bedeutet die Bestätigung, so daß sie begriffen wurden;

"und das Volk glaubte, und sie hörten" bedeutet Glauben und Hoffnung;

"daß Jehovah die Söhne Israels heimgesucht" bedeutet, daß die Angehörigen der geistigen Kirche durch das Kommen des Herrn befreit und selig gemacht wurden;

"und daß Er ihre Trübsal gesehen habe" bedeutet nach so großen Versuchungen;

"und sie neigten sich und beteten an" bedeutet die Demütigung.

7053. "Und Jehovah sprach zu Aharon", 2. Mose 4/27, bedeutet das Wahre der Lehre, und dabei das Innewerden vom Göttlichen her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "er sprach", sofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon früher. Jehovah sprach, bedeutet das Innewerden vom Göttlichen her; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er die Lehre des Wahren und Guten darstellt, wovon Nr. 6998, 7009, somit das Wahre derselben. Alle Lehre nämlich gehört dem Wahren an, denn die Lehre handelt vom Wahren und infolgedessen vom Guten, und heißt die Glaubenslehre. Ferner handelt sie vom Guten und dem daher stammenden Wahren, und dann heißt sie die Lehre der Liebtätigkeit. Aber beide gehören dem Wahren an.

7054. "Gehe hin, Mose entgegen", 2. Mose 4/27, bedeutet, es solle mit dem unmittelbar vom Göttlichen ausgehenden Wahren verbunden werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entgegengehen, sofern es heißt verbunden werden; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das unmittelbar vom Göttlichen ausgehende Wahre darstellt, wovon Nr. 7010.

7055. "In die Wüste", 2. Mose 4/27, bedeutet, wo es vorher nicht so ist, nämlich (keine) Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wüste, sofern sie ist, wo noch wenig Leben (vorhanden ist), wovon Nr. 1927, somit, wo nichts Gutes und daher Wahres ist: Nr. 4736; denn daher kommt das Leben. Hier (bedeutet es), wo noch keine Verbindung des unmittelbar vom Göttlichen ausgehenden Wahren mit dem mittelbar ausgehenden Wahren stattfand. Daß daselbst die Verbindung geschehen sollte, wird dadurch bezeichnet, daß Aharon dem Mose entgegengehen sollte in die Wüste.

Was diese Verbindung betrifft, so wisse man, daß beim Menschen das vom Göttlichen mittelbar ausgehende Wahre vorhanden, und dennoch nicht verbunden sein kann mit dem Wahren, das unmittelbar vom Göttlichen ausgeht. Aber weil dies Geheimnisse sind, so soll es mit Beispielen erläutert werden:

Diejenigen, die der bei ihnen begründeten Lehre ihrer Kirche gemäß denken und lehren, und ob sie Wahrheiten seien, nur daher wissen, weil sie aus der Lehre der Kirche stammen und von gelehrten und erleuchteten Männern gelehrt wurden. Solche können das mittelbar vom Göttlichen ausgehende Wahre haben, dennoch aber ist es (bei ihnen) nicht verbunden mit dem Wahren, das unmittelbar vom Göttlichen ausgeht, denn wenn es verbunden wäre, dann hätten sie die Neigung, das Wahre zu erkennen um des Wahren willen und hauptsächlich um des Lebens willen. Dadurch wären sie auch begabt mit dem Innewerden, ob die Lehren ihrer Kirche wahr seien, ehe sie dieselben bei sich begründen, und würden im einzelnen sehen, ob die Gründe dafür auch mit der Wahrheit selbst übereinstimmen.

Als Beispiel mögen auch dienen die Propheten, durch die das Wort geschrieben wurde. Sie schrieben es so, wie der Geist vom Göttlichen es ihnen vorsagte, denn die Worte selbst, die sie schreiben sollten, wurden ihnen hörbar verkündigt. Bei ihnen war das mittelbar vom Göttlichen, d.h. durch den Himmel ausgehende Wahre, aber darum noch nicht das Wahre, das unmittelbar vom Göttlichen ausging, denn sie hatten kein Innewerden, was das einzelne im inneren Sinn bedeutete; denn wenn beides verbunden ist, dann findet ein Innewerden statt.

Diese Verbindung findet sich selten bei einem Menschen, aber sie findet sich bei allen, die im Himmel, besonders bei denen, die im inwendigsten oder dritten Himmel sind. Sie findet sich beim Menschen nur dann, wenn er insoweit wiedergeboren ist, daß er vom Sinnlichen bis zu seinem Vernünftigen erhoben, und so ins Licht des Himmels, wo die Engel sind, gestellt werden kann. Bei jedem Menschen findet zwar sowohl ein unmittelbarer als mittelbarer göttlicher Einfluß statt (Nr. 6063, 7004), aber eine Verbindung nur bei denjenigen, die ein Innewerden des Wahren aus dem Guten haben, denn diejenigen, bei denen der unmittelbar göttliche Einfluß mit dem mittelbaren verbunden ist, lassen sich vom Herrn führen, die aber, bei denen diese Einflüsse nicht verbunden sind, führen sich selbst, und lieben es so.

Aus diesem kann nun erhellen, was hier unter Wüste verstanden wird, daß sie nämlich da ist, wo keine Verbindung.

7056. "Und begegnete ihm auf dem Berg Gottes", 2. Mose 4/27, bedeutet die Verbindung im Guten der Liebe daselbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von begegnen oder entgegenkommen, sofern es eine Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 7054; und aus der Bedeutung des Berges Gottes, sofern er das Gute der göttlichen Liebe bezeichnet, wovon Nr. 6829. Es verhält sich damit in folgender Weise:

Die Verbindung des unmittelbar vom Göttlichen ausgehenden Wahren mit dem Wahren, das mittelbar ausgeht, kann nur stattfinden im Guten, denn das Gute ist der eigentliche Boden; die Wahrheiten sind Samenkörner, die nirgends denn im Guten, als in ihrem Boden wachsen. Das Gute ist auch die eigentliche Seele des Wahren, wodurch das Wahre, um ein Wahres zu sein, zum Dasein kommt, und wovon es lebt. Das Wahre, das unmittelbar vom Göttlichen ausgeht, wird das Wahre genannt, aber es ist an sich Gutes, weil es vom göttlich Guten ausgeht. Das Wahre heißt es, weil es im Himmel als ein Licht erscheint; aber es ist wie das Frühlingslicht, mit welchem eine alles auf dem Erdreich belebende Wärme vereinigt ist.

Hieraus kann auch erhellen, daß die Verbindung des unmittelbar vom Göttlichen ausgehenden Wahren mit dem Wahren, das mittelbar ausgeht, nur stattfinden kann im Guten, folglich nur, wenn der Mensch vom Wahren angeregt wird um des Wahren willen, hauptsächlich um des Guten, somit um des Lebens willen; denn alsdann ist der Mensch im Guten.

Wie es sich mit jener Verbindung verhalte, kann man ferner aus Folgendem erkennen: Das vom Göttlichen unmittelbar ausgehende Wahre geht in den Willen des Menschen ein, das ist ein Weg; hingegen das Wahre, das vom Göttlichen mittelbar ausgeht, geht in den Verstand des Menschen ein; deshalb kann keine Verbindung geschehen, wenn der Wille und der Verstand nicht zusammenwirken, nämlich wenn nicht der Wille das Gute will, und der Verstand es durch das Wahre bestätigt. Daher erscheint, wenn die Verbindung vollzogen ist, der Herr als gegenwärtig; Seine Gegenwart wird auch empfunden; wenn aber keine Verbindung da ist, dann ist der Herr gleichsam abwesend, aber Seine Abwesenheit wird nicht empfunden, wenn man nicht aus einigem Innewerden weiß, was Seine Gegenwart ist.

7057. "Und küßte ihn", 2. Mose 4/27, bedeutet die Neigung zur Verbindung, wie aus der Bedeutung von küssen erhellt, sofern es eine Verbindung aus Neigung bezeichnet, wovon Nr. 3573, 3574, 4353, 5929, 6260.

7058. "Da berichtete Mose dem Aharon alle Worte Jehovahs", 2. Mose 4/28, bedeutet den Einfluß des vom Göttlichen des Herrn unmittelbar ausgehenden Wahren in das Wahre, das mittelbar ausgeht, und die Unterweisung im einzelnen der Lehre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von berichten sofern es einen Einfluß bezeichnet, wovon Nr. 5966; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das vom Göttlichen des Herrn unmittelbar ausgehende Wahre darstellt, wovon Nr. 7010, 7054; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er das vom Göttlichen des Herrn mittelbar ausgehende Wahre bezeichnet, wovon Nr. 7009; und aus der Bedeutung aller Worte Jehovahs, sofern sie das einzelne der Lehre sind.

Die Unterweisung wird dadurch bezeichnet, daß Mose sie dem Aharon berichtete; denn die Unterweisung geschieht vom Herrn durch den Einfluß, der durch berichten bezeichnet wird.

Hieraus wird klar, daß durch "Mose berichtete dem Aharon alle Worte Jehovahs" bezeichnet wird den Einfluß des vom Göttlichen des Herrn unmittelbar ausgehenden Wahren in das Wahre, das mittelbar ausgeht, und die Unterweisung im einzelnen der Lehre.

Was die Unterweisung im einzelnen der Lehre betrifft, so findet sie statt, wenn das vom Göttlichen des Herrn unmittelbar ausgehende Wahre verbunden wird mit dem Wahren, das mittelbar ausgeht, denn alsdann findet ein Innewerden statt, man sehe Nr. 7055. Diese Verbindung findet hauptsächlich bei den Engeln statt, die im inwendigsten oder dritten Himmel sind, und himmlische genannt werden. Diese haben ein ganz klares Innewerden von beiderlei Wahrem, und daher von der Gegenwart des Herrn. Der Grund ist, weil sie mehr als andere im Guten sind, denn sie haben das Gute der Unschuld, deswegen sind sie dem Herrn am nächsten und in einem blitzenden und gleichsam flammenden Lichte; denn sie sehen den Herrn als Sonne, deren Lichtstrahlen solcherart sind, infolge der Nähe.

Es wird gesagt, das vom Göttlichen des Herrn unmittelbar ausgehende Wahre, obwohl hier im inneren Sinn gehandelt wird vom Herrn, als Er in der Welt war, und als Er Seinen Vater als einen von ihm getrennten anrief; wie sich aber dieses verhalte, wurde früher einigemal gezeigt, daß nämlich das Göttliche Selbst oder Jehovah in Ihm war; denn Er wurde von Jehovah empfangen. Daher nennt Er Ihn Seinen Vater und Sich Seinen Sohn; aber der Herr war alsdann in dem von der Mutter anererbten schwachen Menschlichen, und in dem Maß, als Er in diesem war, erschien Jehovah oder das Göttliche Selbst, das in Ihm war, abwesend, aber in dem Maß, als der Herr im verherrlichten oder göttlich gemachten Menschlichen war, war Jehovah oder das Göttliche Selbst gegenwärtig und im Menschlichen selbst.

Hieraus kann man abnehmen, wie es gemeint ist, wenn gesagt wird, daß das Wahre, das vom Göttlichen unmittelbar ausgegangen war, aus dem Göttlichen des Herrn gewesen sei.

7059. "Womit Er ihn gesandt", 2. Mose 4/28, bedeutet, das ausgeht, nämlich das einzelne der Lehre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesandt werden, sofern es soviel ist als ausgehen, wovon Nr. 2397, 4710.

7060. "Und alle Zeichen, die Er ihm geboten", 2. Mose 4/28, bedeutet die Erleuchtung und daher zugleich die Bestätigung, wie aus der Bedeutung der Zeichen erhellt, sofern sie die Erleuchtung und Bestätigung der Wahrheiten sind, wovon Nr. 7012.

7061. "Und Mose und Aharon gingen hin", 2. Mose 4/29, bedeutet das Leben der Verbindung von beiden, nämlich des unmittelbar vom Göttlichen ausgehenden Wahren und des Wahren, das mittelbar ausgeht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen, sofern es Leben bezeichnet, wovon Nr. 3335, 3690, 4882, 5493; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das unmittelbar vom Göttlichen ausgehende Wahre darstellt, wovon Nr. 7010, 7054; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er das mittelbar vom Herrn ausgehende Wahre bezeichnet, wovon Nr. 7009. Daher wird nun, weil sie miteinander gingen, das Leben der Verbindung von beiden bezeichnet.

7062. "Und versammelten alle Ältesten der Söhne Israels", 2. Mose 4/29, bedeutet die Hauptstücke der Weisheit, welche die geistige Kirche hat.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ältesten, sofern sie die Hauptstücke der Weisheit bezeichnen, somit das, was mit dem Guten übereinstimmt, wovon Nr. 6524; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die geistige Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6426, 6637.

7063. "Und Aharon redete alle Worte, die Jehovah zu Mose geredet hatte", 2. Mose 4/30, bedeutet die Lehre daher vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, wenn es gesagt wird von der Lehre, die durch Aharon vorgebildet wird, sofern es die Verkündigung und Predigt ist, wovon Nr. 6987, 6999; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er das vom Göttlichen des Herrn mittelbar ausgehende Wahre, somit die Lehre des Wahren und Guten ist, wovon Nr. 6998, 7009; und aus der Bedeutung der Worte, die Jehovah zu Mose geredet hatte, sofern es heißt aus dem Göttlichen, d.h. durch das Wahre, das vom Göttlichen des Herrn unmittelbar ausgeht, welches Wahre durch Mose vorgebildet wird: Nr. 7010, 7054.

7064. "Und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes", 2. Mose 4/30, bedeutet die Bestätigung bis dahin, daß sie begriffen wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zeichen, sofern sie die Bestätigung der Wahrheiten und somit die Erkenntnis bezeichnen, wovon Nr. 6870; und aus der Bedeutung der Augen, sofern sie das bezeichnen, was dem inwendigen Gesicht oder Verstand angehört, wovon Nr. 2701, 3820, 4403-4421, 4523-4534; "vor den Augen" heißt also, so daß sie verstanden oder begriffen wurden.

7065. "Und das Volk glaubte, und sie hörten", 2. Mose 4/31, bedeutet Glauben und Hoffnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Glauben, sofern es soviel ist als glauben im geistigen Sinn, oder der Glaube, wovon Nr. 6956, 6970; und aus der Bedeutung von hören, sofern es ist gehorchen und auch wahrnehmen, wovon Nr. 5017; hier, Hoffnung haben, denn wer im Glauben und Gehorsam ist, bekommt Hoffnung, wenn er die Bestätigungen wahrnimmt, denn die Hoffnung kommt daher.

7066. "Daß Jehovah die Söhne Israels heimgesucht", 2. Mose 4/31, bedeutet, daß die Angehörigen der geistigen Kirche durch das Kommen des Herrn befreit und selig gemacht wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heimsuchen, sofern es die Befreiung durch das Kommen des Herrn in die Welt bezeichnet, wovon Nr. 6895, somit auch die Seligmachung. Daß die Angehörigen der geistigen Kirche durch das Kommen des Herrn in die Welt an Kindes Statt angenommen und selig gemacht wurden, sehe man Nr. 6854, 6914, 7035. Und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die geistige Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6426, 6637. Daß Jehovah im Wort der Herr ist, sehe man Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5663, 6281, 6303. 6905.

7067. "Und daß Er ihre Trübsal gesehen habe", 2. Mose 4/31, bedeutet nach so großen Versuchungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Trübsal, sofern sie die Versuchung ist, wovon Nr. 5356; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche darstellen, wovon Nr. 6426, 6637.

Von der Trübsal oder Anfechtung durch Falsches, somit von den Versuchungen derjenigen, die Angehörige der geistigen Kirche waren, vor dem Kommen des Herrn, sehe man Nr. 6854, 6914, 7037.

7068. "Und sie neigten sich und beteten an", 2. Mose 4/31, bedeutet die Demütigung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich neigen, und von anbeten, sofern es eine Wirkung der Demütigung ist, wovon Nr. 2153, 6266; daß aber "sich neigen" eine äußerliche Demütigung bezeichnet, und Sache derjenigen ist, die im Wahren sind, und daß "sich bücken" eine innere Demütigung bezeichnet, und Sache derjenigen ist, die im Guten sind, sehe man Nr. 5682.

Daß es sich so verhält, zeigte sich öfters bei denen, die im Wahren sind, und bei denen, die im Guten: die, welche (bloß) im Wahren sind, erscheinen gleichsam starr, und stehen aufrecht wie verhärtet, und wenn sie sich vor dem Göttlichen demütigen müssen, neigen sie bloß ein wenig den Leib; die hingegen, die im Guten sind, erscheinen gleichsam weich, und wenn sie sich vor dem Herrn demütigen, so bücken sie sich bis zur Erde; denn das Wahre ohne das Gute ist ganz starr, wenn es aber das Gute als Zweck im Auge hat, so fängt dieses Starre an, weich zu werden. Aber das Gute ist an sich weich, und das Wahre, das eingeflößt wird, weil es in demselben gut wird, wird auch weich. Die Ursache ist, weil das Wahre in die himmlische Form nur vom Guten geordnet werden kann. Daher ist es an sich hart; denn die himmlische Form ist höchst frei und widerstandslos; daher ist das Gute, bei dem das Wahre gehörig geordnet ist, ebenso und erscheint weich.

 

Nr. 7069 - 7086 abgedruckt in Band


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