Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Des ersten Buches Mose

49. Kapitel

1. Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, daß ich euch anzeige, was euch begegnen wird am Ende der Tage.

2. Versammelt euch und höret, ihr Söhne Jakobs, und höret auf Israel, euern Vater.

3. Ruben, mein Erstgeborener, du, meine Kraft und Erstling meiner Stärke, hervorragend an Hoheit und hervorragend an Macht.

4. Leicht aufwallend wie Wasser; keinen Vorzug sollst du haben; denn du hast bestiegen das Ehebett deines Vaters; damals hast du entweiht; mein Lager hat er bestiegen.

5. Schimeon und Levi sind Brüder, Werkzeuge des Frevels sind ihre Schwerter.

6. In ihren Rat komme nicht meine Seele, mit ihrer Versammlung werde nicht vereinigt meine Ehre, denn in ihrem Zorn haben sie den Mann getötet, und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt.

7. Verflucht sei ihr Zorn, weil er heftig ist, und ihr Grimm, weil er hart ist; ich will sie zerteilen in Jakob, und zerstreuen in Israel.

8. Jehudah, du (bist es), dich werden preisen deine Brüder, deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde, es werden sich beugen vor dir die Söhne deines Vaters.

9. Ein junger Löwe ist Jehudah, von der Beute bist du aufgestiegen, mein Sohn; er hat sich niedergebeugt und gelagert, wie ein Löwe, und wie ein alter Löwe (Nach den neueren Auslegern bedeutet Lavi eine Löwin; Anm.d.Übers), wer wird ihn auftreiben?

10. Es wird nicht entfernt werden das Zepter von Jehudah, noch der Gesetzgeber (Nach den neueren Ausleg. ist statt Gesetzgeber zu übersetzen: der Herrscherstab; Anm.d.Übers) von seinen Füßen, bis daß Schilo kommt und ihm Gehorsam der Völker zuteil wird).

11. Er bindet an den Weinstock sein Füllen, und an die Edelrebe den Sohn seiner Eselin; er wäscht im Wein sein Gewand, und im Blute der Trauben seinen Mantel.

12. Rötlich sind seine Augen vom Wein, und weiß die Zähne von Milch.

13. Sebulon wird wohnen am Gestade der Meere und am Gestade der Schiffe, und seine Seite wird gegen Zidon (hin gerichtet sein).

14. Jisaschar ist ein knochiger Esel, liegend zwischen seinen Bürden (Nach anderen: Hürden).

15. Und er sieht die Ruhe, daß sie gut, und das Land, daß es lieblich ist, und neigt seine Schultern zum Lasttragen, und wird ein zinsbarer Knecht (d.i. zum Frondienst verpflichtet) sein.

16. Dan wird richten sein Volk, wie einer der Stämme Israels.

17. Dan wird sein eine Schlange auf dem Wege, wie die Hornschlange auf dem Pfade, welche beißt in die Fersen des Pferdes, daß rücklings fällt sein Reiter.

18. Auf Dein Heil harre ich, Jehovah!

19. Gad, eine Kriegsschar wird ihn bedrängen, und er wird ihre Ferse drängen.

20. Von Ascher kommt Fettes, sein Brot, und er wird geben die Leckerbissen des Königs.

21. Naphthali ist eine losgelassene Hindin, und gibt schöne Reden.

22. Sohn eines Fruchtbaumes ist Joseph, Sohn eines Fruchtbaumes an der Quelle, Töchter ranken empor über die Mauer.

23. Und Bogenschützen reizen ihn, und schießen (auf ihn), und feinden ihn an.

24. Aber er wird sitzen in der Festigkeit seines Bogens, und es werden gestärkt die Arme seiner Hände, von den Händen des Starken Jakobs, von dorther (kommt) der Hirte, der Stein Israels.

25. Von dem Gotte deines Vaters, Er wird dir helfen, und mit Schaddai (dem Allmächtigen), Er wird dich segnen, mit Segnungen des Himmels von oben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes.

26. Die Segnungen deines Vaters werden überragen die Segnungen meiner Erzeuger, bis zur Wonne der ewigen Hügel; sie werden kommen auf das Haupt Josephs, und auf den Scheitel des Nasirs, (des Auserwählten) unter seinen Brüdern.

27. Benjamin (ist) ein Wolf, der zerreißt, des Morgens wird er rauben; er wird den Raub verzehren, und am Abend die Beute verteilen.

28. Das sind alle die zwölf Stämme Israels; und das ist es, was zu ihnen geredet ihr Vater, da er sie segnete; einen jeden gemäß seinem Segen segnete er sie.

29. Und er gebot ihnen, und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volke, begrabet mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Acker Ephrons, des Chittäers.

30. In der Höhle, die im Felde Machpelah ist, die gegen Mamre liegt, im Lande Kanaan, und die Abraham kaufte mit dem Acker von Ephron, dem Chittäer, zum Eigentum des Begräbnisses.

31. Daselbst haben sie Abraham begraben, und Sarah sein Weib; daselbst hat man Jischak und Rebecka, sein Weib, begraben, und daselbst habe ich Leah begraben.

32. Der Ankauf des Feldes und der Höhle, die in demselben, (fand statt) von den Söhnen Cheths.

33. Und Jakob hörte auf seinen Söhnen zu gebieten, und zog seine Füße ins Bett, und hauchte seine Seele aus, und ward versammelt zu seinen Völkern.

 

Inhalt

6328. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn nicht davon gehandelt, was den Nachkommen Jakobs begegnen sollte, sondern von den Wahrheiten des Glaubens und vom Guten der Liebe, welches die zwölf Stämme, die benannt sind nach den Söhnen Jakobs, vorbilden und bezeichnen.

6329. Zuerst wird gehandelt von dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben, die völlig verworfen wird; und wird bezeichnet durch Ruben, Schimeon und Levi.

6330. Hierauf wird gehandelt von der Himmlischen Kirche, die der Stamm Jehudahs bezeichnet; und zugleich im höchsten Sinn vom Göttlich-Menschlichen des Herrn.

6331. Dann von den übrigen Stämmen je nach dem Zustand des Guten und Wahren, das sie vorbilden.

6332. Endlich von der himmlischen geistigen Kirche, die Joseph bezeichnet; und auch hier im höchsten Sinn von dem Göttlich-Menschlichen des Herrn.

 

Innerer Sinn

6333. Aus dem, was in diesem Kapitel von Jakob gesagt worden, kann deutlich erhellen, daß dem Worte noch ein anderer Sinn innewohnt, als der, welcher im Buchstaben erscheint; denn Jakob, der damals Israel war, erklärt, daß er verkünden werde, was seinen Söhnen in den letzten Tagen begegnen solle: Vers 1, und doch geschah nichts von dem, was er ankündigt und vorhersagt, z.B. daß die Nachkommen Rubens, Schimeons und Levis mehr als die anderen verflucht werden, und daß Schimeon und Levi zerteilt werden sollten in Jakob, und zerstreut in Israel: Vers 4-7, sondern das Gegenteil begegnete Levi, daß er nämlich gesegnet wurde, denn bei ihm war das Priestertum. Auch das, was von Jehudah gesagt wird, begegnete ihm nicht, außer daß das Vorbildliche der Kirche länger bei ihm verblieb, als bei den anderen; und überdies werden solche Dinge von ihm gesagt, von denen niemand wissen kann, was sie bedeuten, außer durch den anderen Sinn, der inwendig verborgen liegt, z.B. daß er sich niederbeugen und lagern werde wie ein Löwe, daß er sein Füllen an den Weinstock, und den Sohn seiner Eselin an die Edelrebe binden werde, daß er sein Gewand in Wein waschen werde, und im Blute der Trauben seinen Mantel, daß seine Augen rötlich vom Wein und seine Zähne weiß von Milch seien: Vers 9, 11, 12. Dies alles ist von der Art, daß jeder daraus erkennen kann, daß etwas darinnen liege, was im Himmel bekannt ist, und was dem Menschen nur von da aus erklärt werden könne.

Ebenso verhält es sich mit dem, was Israel von seinen übrigen Söhnen sagte, z.B. von Sebulon, daß er am Gestade der Meere und der Schiffe wohnen werde, und an der Seite gegen Zidon hin; von Jisaschar, daß er ein knochiger Esel sei, zwischen seinen Bürden liegend, und seine Schultern zum Lasttragen neigen werde, von Dan, daß er eine Schlange auf dem Wege, eine Hornschlange auf dem Pfade sei, welche beißt in die Ferse des Rosses, daß rücklings fällt sein Reiter, und so weiter von den übrigen. Hieraus erhellt offenbar, daß ein innerer Sinn vorhanden sei.

Das Wort ist gegeben, um den Himmel mit der Erde zu verbinden, oder die Engel mit den Menschen, und deswegen wurde es so geschrieben, daß es von den Engeln geistig aufgefaßt wird, wenn von den Menschen natürlich, und daß so durch die Engel das Heilige einfließen kann, durch das die Verbindung geschieht. Von solcher Art ist das Wort sowohl in den historischen, als in den prophetischen Teilen, doch erscheint der innere Sinn weniger deutlich in den historischen als in den prophetischen, weil das Historische in einem anderen Stil geschrieben wurde; dennoch aber durch (lauter) Sinnbildliches.

Das Historische wurde deshalb gegeben, damit die Kinder und Knaben durch dasselbe in das Lesen des Wortes eingeleitet würden, denn es enthält ergötzliche Geschichten, die in ihrer Seele haften, und durch die ihnen eine Gemeinschaft mit den Himmeln zuteil wird, die lieblich ist, weil sich jene in dem Zustand der Unschuld und gegenseitigen Liebe befinden. Dies ist der Grund, weshalb es ein historisches Wort gibt.

Das prophetische Wort ist aber deshalb, weil es, wenn es gelesen wird, von den Menschen nur dunkel verstanden wird; während es aber von dem Menschen, wie er heutigen Tages ist, dunkel verstanden wird, wird es von den Engeln deutlich erkannt, was mir aus vieler Erfahrung zu wissen gegeben wurde, worüber, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, an einer anderen Stelle.

6334. Vers 1,2: Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, daß ich euch anzeige, was euch begegnen wird am Ende der Tage. Versammelt euch und höret, ihr Söhne Jakobs, und höret auf Israel, euern Vater.

"Und Jakob berief seine Söhne" bedeutet die Anordnung der Wahrheiten des Glaubens und des Guten der Liebe im Natürlichen;

"und sprach: Versammelt euch" bedeutet, alle zugleich im allgemeinen;

"daß ich euch anzeige, was euch begegnen wird am Ende der Tage" bedeutet, wie beschaffen der Zustand der Kirche in Hinsicht der Ordnung sei, in der sie sich alsdann (befinde);

"versammelt euch" bedeutet, daß sie selbst sich ordnen möchten;

"und höret, ihr Söhne Jakobs" bedeutet die Wahrheiten und das Gute im Natürlichen;

"und höret auf Israel, euern Vater" bedeutet die Vorhersage über sie vom geistig Guten, im höchsten Sinn das Vorhersehen des Herrn.

6335. "Und Jakob berief seine Söhne", 1. Mose 49/1, bedeutet die Anordnung der Wahrheiten des Glaubens und des Guten der Liebe im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von berufen, insofern es ein Anordnen bezeichnet, denn der Grund der Berufung war, damit die Glaubenswahrheiten und das Gute der Liebtätigkeit in dieser Ordnung bleiben möchten; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs und seiner Söhne, insofern sie die Glaubenswahrheiten und das Gute der Liebe im Natürlichen bezeichnen.

Daß Jakob dieselben im allgemeinen vorbildet, sehe man Nr. 3509, 3525, 3546, 3659, 3669, 3677, 3775, 3829, 4234, 4273, 4337, 5506, 5533, 5535, 6001, 6236, und daß seine Söhne oder die nach ihnen benannten Stämme dieselben im besonderen bezeichnet: Nr. 3858, 3926, 3939, 4060.

Was die Ordnung der Glaubenswahrheiten und des Guten der Liebe anbelangt, die hier bezeichnet wird, und im inneren Sinn in diesem Kapitel dargestellt wird, so muß man wissen, daß die zwölf Stämme Israels alles Wahre und Gute in einer Zusammenfassung vorbildeten, mithin alles Wahre und Gute, das vom Herrn hervorgeht, und daher auch das, was im Himmel ist, und aus dem der Himmel ist; und weil alles im allgemeinen, so wird auch das einzelne im besonderen vorgebildet, denn die Gattungen enthalten die besonderen Arten in sich, wie das Allgemeine die besonderen Teile.

Je nach dem Guten und dem daraus stammenden Wahren wechselt das Licht im Himmel, und nach den Arten des Lichtes wechseln die Zustände der Einsicht und Weisheit; daher kommt es, daß durch das Urim und Thummim das Licht hindurchglänzte und hindurchschimmerte, und zwar auf verschiedene Weise, gemäß dem Zustand der Sache, über die eine Befragung stattfand. Dies geschah, weil die zwölf Stämme, durch die alles Wahre und Gute im allgemeinen bezeichnet wurde, eingeschrieben standen auf dem Brustschilde, oder auf dem Urim und Thummim; denn für einen jeden Stamm war ein besonderer kostbarer Stein darinnen. Kostbare Steine waren es, weil diese die geistigen und himmlischen Wahrheiten bezeichnen: Nr. 114, 3720; und das Gold, in dem sie eingefaßt waren, das Gute: Nr. 113, 1551, 1552, 5658. Dies ist das Geheimnis, welches durch das Urim und Thummim versinnbildlicht wurde.

Daß die zwölf Stämme solches bedeuteten, erhellt aus den Stellen im Worte, wo sie genannt werden, besonders aus dem Erbteile der Stämme im Lande Kanaan, worüber bei Josua, und von ihrem Erbteile im Reiche des Herrn, worüber bei Hesekiel in den letzten Kapiteln, wo von der neuen Erde, dem neuen Jerusalem und von dem neuen Tempel (gehandelt wird); und bei Johannes in der Offenbarung 7/4-8. Ferner aus der Ordnung in der Wüste, wenn sie sich lagerten; diese war nämlich so, daß durch sie das Wahre und Gute in seiner echten Ordnung vorgebildet wurde; daher die Weissagung Bileams: "Als Bileam seine Augen erhob, und Israel wohnen sah nach seinen Stämmen, kam der Geist Gottes über ihn, und er hob an seinen Spruch und sprach: Wie fein sind deine Zelte, Jakob, und deine Wohnungen Israel; wie Täler bepflanzt werden, wie Gärten neben Flüssen, wie Jehovah die Aloebäume gepflanzt hat, wie die Zedern neben den Wassern": 4. Mose 24/2,3,5,6.

Man sehe auch, was von den Stämmen und deren Ordnungen Nr. 2129, 3858, 3862, 3926, 3939, 4060, 4603, gezeigt worden ist.

6336. "Und sprach: Versammelt euch", 1. Mose 49/1, bedeutet, alle zugleich im allgemeinen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von versammelt werden, insofern es bezeichnet, daß sie zugleich (vorhanden) sind. Hier alles Wahre des Glaubens und Gute der Liebe, das durch die zwölf Söhne Jakobs bezeichnet wird; man sehe Nr. 6335.

6337. "Daß ich euch anzeige, was euch begegnen wird am Ende der Tage", 1. Mose 49/1, bedeutet, wie beschaffen der Zustand der Kirche sei in der Ordnung, in der sie alsdann (sich befinde).

Dies erhellt aus der Bedeutung von anzeigen, was begegnen wird, insofern es ein Mitteilen und Vorhersagen bezeichnet, und aus der Bedeutung von "am Ende der Tage", insofern es das Letzte des Zustandes bezeichnet, in dem sie sich zusammen befinden; denn Tage bedeuten Zustände: Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850, und das Ende bezeichnet das Letzte, somit bedeutet das Ende der Tage das Letzte des Zustandes, und zwar des Zustandes, in dem sich das Wahre und Gute im allgemeinen befindet, wenn es in seiner Ordnung beisammen ist.

Der Zustand der Kirche wird bezeichnet, weil das Wahre und Gute, das durch Jakob und dessen Söhne vorgebildet wird, die Kirche ausmacht; daher wird durch Jakob die Kirche vorgebildet: Nr. 4286, 4439, 4514, 4520, 4680, 4772, 5536, 5540, also auch durch seine Söhne: Nr. 5403, 5419, 5427, 5458, 5512. Die Beschaffenheit des Zustandes wird bezeichnet, weil das Vorbildliche der Wahrheiten und des Guten der Kirche sich gemäß der Ordnung verhält, in der die Söhne Jakobs oder die Stämme im Worte genannt werden, man sehe Nr. 3862, 3926, 3939; denn eine andere Beschaffenheit wird bezeichnet, wenn an erster Stelle Ruben genannt wird: wenn nämlich Ruben, dann geht die Beschaffenheit vom Glauben aus; wenn hingegen Jehudah, dann beginnt sie von der Liebe; anders, wenn von einem anderen. Auch verändert sich die Beschaffenheit je nach der Ordnung, in der die übrigen nach ihnen genannt werden; daraus entstehen unzählige, ja unendliche Veränderungen. Dies ist in höherem Grade der Fall, wenn die Wahrheiten und das Gute im allgemeinen, die durch die zwölf Stämme bezeichnet werden, auch Veränderungen im besonderen, und zwar unzählige erleiden; hierdurch erhält jedes Wahre und Gute im allgemeinen ein anderes Ansehen; und mehr noch, wenn diese besonderen Gattungen wieder unzählige einzelne Veränderungen annehmen, und so fort. Daß daraus unendliche Abwechslungen entstehen, kann auch aus mehreren Dingen in der Natur erläutert werden.

Daher kommt es nun, daß durch die zwölf Stämme, wenn sie in der einen Ordnung im Wort genannt werden, etwas anderes bezeichnet wird, als wenn in einer anderen. Mithin wird in diesem Kapitel etwas anderes bezeichnet, als an anderen Stellen.

6338. "Versammelt euch", 1. Mose 49/2, bedeutet, sie möchten sich selbst ordnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich versammeln, insofern es ein Ordnen bezeichnet, denn sich versammeln bedeutet im geistigen Sinn nichts anderes, weil die Wahrheiten und das Gute nicht versammelt werden können, wenn nicht auch geordnet; denn das Universelle, das vom Herrn ausgeht, bewirkt dies, weil dieses Universelle alles einzelne bis auf das allereinzelste in sich enthält. Dieses bildet in seiner Gesamtheit das Universelle, das alles in den Himmeln in Ordnung bringt. Wenn das Universelle dieses tut, so scheint es, als ob das Gute und das Wahre sich selbst ordnete, und so von selbst in seiner Ordnung sich entwickle.

So verhält es sich auch mit dem gesamten Himmel: er ist in seiner Ordnung, und wird beständig durch den allgemeinen Einfluß vom Herrn in Ordnung erhalten. So verhält es sich im allgemeinen auch mit den Gesellschaften im Himmel, und auch im besonderen, denn sobald die Engel oder Geister sich versammeln, werden sie sogleich in Ordnung gestellt wie von sich, und so bilden sie eine himmlische Gesellschaft, die ein Bild des Himmels ist. Dies könnte aber durchaus nicht geschehen, wenn nicht das Allumfassende, das vom Herrn ausgeht, das allereinzelste von allem in sich enthielte, und wenn nicht alles dieses in der vollkommensten Ordnung wäre. Wenn etwas Universelles ohne sein einzelnes von Gott einflösse, wie sehr viele meinen, und der Mensch, oder Geist, oder Engel sich selbst im einzelnen regieren würde, dann würde anstatt der Ordnung ein Verwirrung aller Dinge eintreten, und es könnte weder der Himmel, noch die Hölle, noch das menschliche Geschlecht, ja nicht einmal die Natur bestehen.

Dies kann aus vielen Dingen beim Menschen erläutert werden: wenn z.B. seine Gedanken nicht in allgemeiner Weise und zugleich im einzelnen von den Neigungen der Liebe geordnet würden, so könnten sie sich durchaus nicht vernünftig und analytisch entwickeln. Ebenso auch nicht die Handlungen. Wenn ferner nicht die Seele im allgemeinen und im einzelnen in die Gefäße des Körpers einflösse, so könnte nichts Geordnetes und Regelmäßiges im Körper bestehen; wenn dies aber im einzelnen und dadurch im allgemeinen geschieht, dann ordnet sich alles wie von selbst.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, was darunter verstanden wird, daß die Wahrheiten und das Gute sich selbst ordnen.

6339. "Und höret, ihr Söhne Jakobs", 1. Mose 49/2, bedeutet die Wahrheiten und das Gute im Natürlichen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Jakobs, insofern sie die Wahrheiten und das Gute der Kirche im Natürlichen bezeichnen: Nr. 6335.

6340. "Und höret auf Israel, euern Vater", 1. Mose 49/2, bedeutet die Vorhersage über sie vom geistig Guten her, im höchsten Sinn das Vorhersehen des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, nämlich, was geschehen werde am Ende der Tage, insofern es ein Vorhersagen bezeichnet; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern er das geistig Gute ist, wie Nr. 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833. Und weil durch "hören, was geschehen wird am Ende der Tage", im inneren Sinn ein Vorhersagen bezeichnet wird, so bedeutet es im höchsten Sinn das Vorhersehen des Herrn, denn aus dem Vorhersehen des Herrn kommt alles Vorhersagen.

Wenn gesagt wird, daß die Söhne Jakobs auf Israel hören sollen, so bedeutet es, daß die Angehörigen der Kirche auf den Herrn hören sollen, d.h. auf Ihn selbst im Worte, (nämlich) was Er in demselben lehrt von den Wahrheiten des Glaubens und vom Guten der Liebe, und was Er vorhersagt von denen, die in solchem Wahren und Guten sind, das durch den einen oder den anderen der Söhne Jakobs bezeichnet wird, wie auch, was Er von denen lehrt und vorhersagt, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind, was hier durch Ruben, Schimeon und Levi bezeichnet wird; oder von denen, die im himmlischen Guten sind und durch Jehudah bezeichnet werden; ferner von denen, die im geistig Guten sind, und die durch Joseph bezeichnet werden; somit auch von denen, die in solchem sind, das durch die übrigen bezeichnet wird.

6341. Vers 3,4: Ruben, mein Erstgeborener, du, meine Kraft und Erstling meiner Stärke, hervorragend an Hoheit und hervorragend an Macht; leicht aufwallend wie Wasser; keinen Vorzug sollst du haben; denn du hast bestiegen das Ehebett deines Vaters; damals hast du entweiht; mein Lager hat er bestiegen.

"Ruben, mein Erstgeborener" bedeutet den Glauben, der anscheinend an erster Stelle ist;

"du, meine Kraft" bedeutet, daß durch ihn den Guten Macht (erteilt werde);

"und Erstling meiner Stärke" bedeutet, daß durch ihn das Wahre seine erste Macht erlange;

"hervorragend an Hoheit und hervorragend an Macht" bedeutet, daß durch ihn Herrlichkeit und Macht (komme);

"leicht aufwallend wie Wasser" bedeutet der Glaube allein habe nicht dergleichen Vorzüge;

"keinen Vorzug sollst du haben" bedeutet, daß ihm keine Herrlichkeit und Macht gebühre;

"denn du hast bestiegen das Ehebett deines Vaters" bedeutet, er habe eine schändliche Verbindung (eingegangen), weil er vom Guten der tätigen Liebe getrennt sei;

"damals hast du entweiht" bedeutet, wenn er mit dem Bösen verbunden sei, finde Entweihung statt;

"mein Lager hat er bestiegen" bedeutet, weil er das geistig Gute im Natürlichen befleckt habe.

6342. "Ruben, mein Erstgeborener", 1. Mose 49/3, bedeutet den Glauben, der anscheinend an erster Stelle steht.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Rubens, insofern er den Glauben in Ansehung des Verständnisses bezeichnet, worüber Nr. 3861, 3866; und das Glaubensbekenntnis der Kirche im Allgemeinen: Nr. 4731, 4734, 4761; ferner aus der Bedeutung des Erstgeborenen, insofern er bezeichnet, an erster Stelle sein, worüber Nr. 3325. Daß der Glaube aber nur anscheinend an erster Stelle sei, sehe man Nr. 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603, 3701, 4925, 4926, 4928, 4930, 4977, 6256, 6269, 6272, 6273.

6343. "Du meine Kraft", 1. Mose 49/3, bedeutet, daß durch ihn dem Guten Macht zuteil werde.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Rubens, der hier unter "du" verstanden ist, insofern er den Glauben in Ansehung des Verständnisses bezeichnet, worüber Nr. 6342; und aus der Bedeutung der Kraft, insofern es die Macht ist, die dem Guten (innewohnt).

Was die Macht anbelangt, nämlich die Macht zu denken und zu wollen, wahrzunehmen, das Gute zu tun, zu glauben, Falsches und Böses zu zerstreuen, so hat sie ihren Grund ganz und gar in dem Guten durch das Wahre. Das Gute ist das Wesentliche, und das Wahre ist nur das Werkzeugliche: Nr. 3563, 4931, 5623. Die Macht, die dem Guten angehört, wird bezeichnet, weil Kraft (robus) diese Macht bedeutet, Stärke (vires) aber die Macht des Wahren; deshalb bedeutet der Erstling meiner Stärke, wie gleich folgen wird, die erste Macht, die dem Wahren (zuteil wird), denn das Wort, durch das die Stärke in der Grundsprache ausgedrückt wird, wird im Worte vom Wahren gesagt, das Wort hingegen, durch das die Kraft ausgedrückt wird, vom Guten.

Daß das Wort in seinem Inneren heilig, ja das Allerheiligste ist, erhellt offenbar daraus, daß in dem einzelnen des Wortes eine himmlische Ehe ist, nämlich die Ehe des Guten und Wahren, mithin der Himmel; und daß im innersten Sinn im einzelnen die Ehe des Göttlich-Menschlichen des Herrn mit Seinem Reiche und der Kirche bezeichnet wird, ja im höchsten Sinn die Vereinigung des Göttlichen an Sich und des Göttlich-Menschlichen im Herrn. Dieses Allerheiligste liegt in dem einzelnen des Wortes, ein deutliches Zeichen, daß das Wort aus dem Göttlichen hernieder gekommen ist.

Daß es so ist, kann auch daraus erhellen, daß, wo vom Guten, immer auch vom Wahren geredet wird, und wo vom Inneren, auch vom Äußeren geredet wird. Es gibt auch Worte, die durchgängig das Gute, und Worte, die durchgängig das Wahre bedeuten, ferner Worte, die beides, bald das Gute und bald das Wahre; und wenn sie es nicht bezeichnen, werden sie doch als Prädikat derselben gebraucht, oder sie schließen es ein. Aus der Anwendung und Bedeutung dieser Worte erhellt, daß im einzelnen die Ehe des Guten und Wahren ist, d.h. die himmlische Ehe, und im innersten und höchsten Sinn die göttliche Ehe, die im Herrn, und somit der Herr selbst ist.

Dies zeigt sich zwar allenthalben, deutlich jedoch nur an den Stellen, wo eine Wiederholung der gleichen Sache ist, indem nur die Worte verändert sind; wie zum Beispiel in diesem Kapitel, wo es von Ruben heißt:

"Du, meine Kraft, und Erstling meiner Stärke"; ferner: "hervorragend an Hoheit und hervorragend an Macht": wo Kraft sich auf das Gute bezieht und Stärke auf das Wahre, und hervorragend an Hoheit bezieht sich hier auf das Wahre, hervorragend an Macht auf das Gute.

Desgleichen im folgenden Vers von Ruben: "Du hast bestiegen das Ehebett deines Vaters; damals hast du entweiht, mein Lager hat er bestiegen".

Ebenso im Folgenden von Schimeon und Levi: "Verflucht sei ihr Zorn, weil er gewaltig ist, und ihr Grimm, weil er hart ist; ich will sie zerteilen in Jakob, und zerstreuen in Israel": 1. Mose 49/7; wo Zorn das Abwenden vom Guten, und Grimm das Abwenden vom Wahren bedeutet; und Jakob das Äußere der Kirche, Israel das Innere derselben bezeichnet.

Ferner von Jehudah: "Dich werden preisen deine Brüder, es werden sich beugen vor dir die Söhne deines Vaters": 1. Mose 49/8; und "Er bindet an den Weinstock seine Eselsfüllen, und an die Edelrebe den Sohn seiner Eselin. Er wäscht im Wein sein Gewand, und im Blut der Trauben seinen Mantel": 1. Mose 49/11.

Von Sebulon: "Am Gestade der Meere wird er wohnen, und zwar am Gestade der Schiffe": 1. Mose 49/13.

Von Dan: "Er wird sein wie eine Schlange auf dem Wege, wie die Hornschlange auf dem Pfade": 1. Mose 49/17.

Gleiches kommt häufig vor in den Psalmen und bei den Propheten, z.B. bei

Jes.13/20,22: "Babel wird nicht bewohnt werden in Ewigkeit, es wird nicht bewohnt sein von Geschlecht zu Geschlecht. Nahe ist seine Zeit, und sie wird kommen, und sein Tag wird nicht verzögert werden".

Jes.34/16,17: "Forschet darüber im Buche Jehovahs, und leset; nicht eines von diesem wird fehlen, weder das eine noch das andere wird man vermissen, denn mit Seinem Munde hat Er es geboten, und Sein Geist selbst hat es zusammengebracht. Und Derselbe warf das Los über sie und Seine Hand teilte ihnen zu nach der Meßschnur; bis in Ewigkeit werden sie es besitzen, von Geschlecht zu Geschlecht werden sie darin wohnen".

So auch an tausend anderen Stellen.

Wer nicht weiß, daß die Wörter im Worte Bezeichnungen von geistigen und himmlischen Dingen sind, und daß einige vom Guten gesagt werden, andere aber vom Wahren, der muß glauben, daß dergleichen Ausdrücke Wiederholungen sind, nur um den Raum auszufüllen, und mithin an sich bedeutungslos; daher kommt es, daß die, welche ungünstig über das Wort denken, dergleichen Ausdrücke als Gründe für ihre Geringschätzung anführen, während doch ganz eigentlich das Göttliche darin verborgen liegt, nämlich die himmlische Ehe, die der Himmel selbst, und die göttliche Ehe, die der Herr selbst ist. Dieser Sinn ist die Herrlichkeit, in welcher der Herr ist, und der Buchstabensinn ist die Wolke, in der diese Herrlichkeit wohnt: Matth.24/30; Luk.21/27; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, ferner Nr. 5922.

6344. "Und der Erstling meiner Stärke", 1. Mose 49/3, bedeutet, daß durch (den Glauben) die erste Macht dem Wahren (zuteil werde).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Erstlings der Stärke, insofern er die erste Macht bezeichnet, und weil Stärke vom Wahren gesagt wird, so bedeutet es die erste dem Wahren zukommende Macht. Ebenso auch bei Jes.40/29: "Jehovah gibt dem Müden Kraft, und dem, der nicht Stärke hat, vermehrt Er die Macht": wo Kraft gesagt wird vom Guten, Stärke vom Wahren, und Macht von beiden.

Wie es zu verstehen ist, daß durch Glauben dem Guten Macht zuteil werde, und dem Wahren die erste Macht, was bezeichnet wird durch "Ruben, mein Erstgeborener, du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke", soll mit wenigem gesagt werden:

Alle Macht in der geistigen Welt stammt vom Guten durch das Wahre. Ohne das Gute vermag das Wahre gar nichts, denn das Wahre ist gleichsam der Körper, und das Gute gleichsam die Seele dieses Körpers; wenn die Seele etwas bewirken soll, muß es durch den Körper geschehen. Hieraus erhellt, daß das Wahre ohne das Gute gar keine Macht hat, wie der Körper keine Macht hat ohne die Seele; denn der Körper ist dann eine Leiche, und so auch das Wahre ohne das Gute.

Sobald der Glaube an das Wahre geboren wird durch das Gute, erscheint auch eine Macht im Wahren; diese Macht ist es, welche die erste Macht im Wahren durch den Glauben genannt, und durch den Erstling der Stärke bezeichnet wird; wie auch anderwärts im Worte, wo von den Erstgeburten gehandelt wird, zum Beispiel:

Ps.87/51: "Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, den Erstling der Stärke in den Zelten Chams".

Ps.105/36: "Er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, die Erstlinge aller Stärke".

5. Mose 21/17: "Als den Erstgeborenen soll er den Sohn der Gehaßten anerkennen, daß er ihm gebe zwei Teile von allem, was bei ihm gefunden wird; denn er ist der Erstling seiner Stärke, darum gebührt ihm das Recht der Erstgeburt".

Weil durch den Erstgeborenen im eigentlichen Sinn das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet wird, dagegen in dem Sinne, der sich nach dem Anschein richtet, das Wahre des Glaubens: Nr. 3325, 4925, 4926, 4928, 4930, und weil diese beiden die Grundlagen der Kirche sind, deshalb wurde von den Alten der Erstgeborene die Kraft des Vaters und der Erstling seiner Stärke genannt. Daß diese Dinge durch den Erstgeborenen bezeichnet wurden, erhellt ganz deutlich daraus, daß Jehovah oder dem Herrn alle Erstgeburt gehörte, und daß statt aller Erstgeburten der Stamm Levi angenommen und ihm das Priestertum gegeben wurde.

Was die Macht des Wahren aus dem Guten sei, kann kaum jemand erkennen, der in der Welt ist, wohl aber, wer im anderen Leben ist, somit auch aus Offenbarung von daher. Diejenigen, die im Wahren aus dem Guten sind, d.h. im Glauben aus der Liebtätigkeit, besitzen eine Macht durch das Wahre aus dem Guten; eine solche besitzen alle Engel, weshalb auch die Engel Mächte (oder Kräfte) im Worte genannt werden; denn sie besitzen die Macht, die bösen Geister zu bezähmen, sogar ein einziger Engel Tausende zugleich. Ihre Macht üben sie besonders bei dem Menschen aus, indem sie ihn bisweilen gegen mehrere Höllen beschützen und zwar auf tausend und abertausend Weisen. Diese Macht haben sie durch das Wahre des Glaubens aus dem Guten der Liebtätigkeit. Weil aber der Glaube bei ihnen aus dem Herrn stammt, so ist es der Herr allein, Der die Macht bei ihnen ist.

Diese Macht durch den Glauben vom Herrn ist zu verstehen unter den Worten des Herrn zu Petrus, Matth.16/18,19: "Auf diesem Felsen will Ich bauen Meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Und Ich will dir die Schlüssel des Himmelreiches geben, und was du irgend auf Erden binden wirst, soll auch in den Himmeln gebunden sein, und was du irgend lösen wirst auf Erden, soll auch in den Himmeln gelöst sein": dies wurde zu Petrus gesagt, weil durch ihn der Glaube vorgebildet wurde, man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22, wie auch Nr. 3750, 4738, 6000, 6073 E, und auch durch Petrum. Sooft Petrus dort genannt wird, wird allenthalben im Worte im inneren Sinn der Glaube bezeichnet und im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des Glaubens.

6345. "Hervorragend an Hoheit, und hervorragend an Macht", 1. Mose 49/3, bedeutet, daß durch ihn Herrlichkeit und Macht (komme).

Dies erhellt aus der Bedeutung von hervorragen an Hoheit, insofern es die Herrlichkeit bezeichnet, denn wer in Hoheit ist, ist auch in Herrlichkeit und aus der Bedeutung von hervorragen an Macht, insofern es eine Gewalt bezeichnet, denn wer in Macht ist, hat auch Gewalt. Die Herrlichkeit bezieht sich auf das Glaubenswahre: Nr. 5922, und die Herrschermacht auf das Gute der Liebtätigkeit; deswegen wird gesagt, daß durch ihn, (d.i. durch den Glauben) komme Herrlichkeit und Macht, nämlich aus dem Wahren des Glaubens und dem Guten der Liebtätigkeit, worüber gleich oben (gehandelt wurde).

6346. "Leicht aufwallend wie Wasser", 1. Mose 49/4, bedeutet, der Glaube allein habe solches nicht, nämlich keine Herrlichkeit und Gewalt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von leicht sein wie Wasser, insofern es bezeichnet, ohne Gewicht oder ohne Macht sein. Daß der Glaube allein gemeint ist, d.h. der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube, erhellt deutlich aus dem, was von Ruben, von Schimeon und Levi folgt. Auch wird hier durch Ruben, Schimeon und Levi von dem getrennten oder alleinigen Glauben gehandelt.

6347. "Keinen Vorzug sollst du haben", 1. Mose 49/4, bedeutet, daß ihm keine Herrlichkeit und keine Herrschgewalt gebühre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "keinen Vorzug haben", nämlich an Hoheit und an Macht, wie gleich oben, worauf dieses sich bezieht, insofern einem solchen Glauben weder Herrlichkeit, noch Herrschgewalt gebühre.

6348. "Denn du hast bestiegen das Ehebett deines Vaters", 1. Mose 49/4, bedeutet, der vom Guten der Liebtätigkeit getrennte Glaube habe eine schändliche Verbindung eingegangen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Ehebett des Vaters besteigen", insofern es eine schändliche Verbindung bezeichnet, nämlich des vom Guten der Liebtätigkeit getrennten Glaubens; denn wenn der Glaube in Ansehung der Lehre oder des Verständnisses, der hier durch Ruben vorgebildet wird, nicht in das Gute eingeführt und mit demselben verbunden wird, so wird er entweder zerstreut und zunichte, oder in das Böse und Falsche eingeführt und mit demselben verbunden, welches die schändliche Verbindung ist, die hier bezeichnet wird, denn dann findet Entweihung statt.

Daß es sich so verhält, kann daraus erhellen, daß der Glaube nirgends anders wohnen kann als im Guten, und wenn er nicht in diesem seine Wohnung hat, so muß er notwendig entweder zunichte werden oder sich mit dem Bösen verbinden. Dies zeigt sich deutlich im anderen Leben an denen, die im Glauben allein waren, und in keiner Liebtätigkeit; daß nämlich ihr Glaube dort zerstreut wird, daß sie aber, wenn er mit dem Bösen verbunden ist, gleiches Los mit denen empfangen, die entweihten.

Im Wort werden durch Ehebrüche im inneren Sinn die Schändungen des Guten, und durch Hurereien die Verfälschungen des Wahren bezeichnet: Nr. 2466, 3399; aber durch schändliche Verbindungen, welche die Verbotenen Gnaden heißen (worüber 3. Mose 18/6-24), werden die verschiedenen Arten der Entweihungen bezeichnet. Daß auch hier Entweihung stattfand, ist deutlich, denn es wird gesagt: "du hast bestiegen das Ehebett deines Vaters; damals hast du entweiht; mein Lager hat er bestiegen"; daß es die Entweihung des Guten durch den getrennten Glauben ist, sehe man Nr. 4601, wo von der begangenen Freveltat Rubens gehandelt wird.

Mit dem Glauben allein oder dem von der Liebtätigkeit getrennten verhält es sich auf folgende Weise: Wenn er sich mit dem Bösen verbindet, was geschieht, wenn man zuerst an das Wahre des Glaubens glaubt, und mehr noch, wenn man zuerst danach lebt, und nachher es leugnet und dagegen lebt, dann findet Entweihung statt; denn dann ist das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit zuerst durch die Lehre und das Leben eingewurzelt in dem Inneren, und werden nachher wieder von da herausgenommen und mit dem Bösen verbunden. Dem Menschen, bei dem dieses geschieht, wird im anderen Leben das allerschlimmste Los zuteil, denn bei einem solchen kann das Gute nicht vom Bösen getrennt werden, was doch im anderen Leben getrennt werden muß; und auch hat ein solcher keinerlei Überreste des Guten in seinem Inneren verborgen; weil sie im Bösen ganz und gar zugrunde gegangen sind. Ihre Hölle ist an der vorderen Seite zur Linken in großer Entfernung; und die darin sind, erscheinen vor dem Blicke der Engel wie Gerippe, die kaum noch einiges Leben haben.

Damit nun keine Entweihung des Guten und Wahren stattfinde, wird der Mensch, der von solcher Beschaffenheit ist, daß der sich nicht wiedergebären läßt (was vom Herrn vorhergesehen wird), vom Glauben und von der Liebtätigkeit abgehalten, und ihm gestattet im Bösen zu sein, und daraus im Falschen; denn dann kann er nicht entweihen; man sehe, was im vorigen von der Entweihung gesagt und gezeigt worden ist: Nr. 301-303, 571, 582, 593, 1001, 1008, 1010, 1059, 1327, 1328, 2051, 2426, 3398, 3399, 3402, 3489, 3898, 4289, 4601.

6349. "Damals hast du entweiht", 1. Mose 49/4, bedeutet, wenn (der Glaube) verbunden sei mit dem Bösen, so finde Entweihung statt.

Dies erhellt aus dem, was eben Nr. 6348 gesagt worden ist.

6350. "Mein Lager hat er bestiegen", 1. Mose 49/4, bedeutet, weil er das geistig Gute im Natürlichen befleckt habe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Lager besteigen", insofern es ein Beflecken durch Entweihung bezeichnet, worüber Nr. 6348; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, dessen Lager es war, das er bestiegen, insofern er das geistig Gute im Natürlichen bezeichnet, worüber Nr. 6340.

6351. Vers 5-7: Schimeon und Levi sind Brüder, Werkzeuge des Frevels sind ihre Schwerter. In ihren Rat komme nicht meine Seele, mit ihrer Versammlung werde nicht vereinigt meine Ehre, denn in ihrem Zorn haben sie den Mann getötet, und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt. Verflucht sei ihr Zorn, weil er heftig ist, und ihr Grimm, weil er hart ist; ich will sie zerteilen in Jakob, und zerstreuen in Israel.

"Schimeon und Levi sind Brüder" bedeutet den Glauben in Ansehung des Willens und die Liebtätigkeit, hier aber das Gegenteil, weil den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben;

"Werkzeuge des Frevels sind ihre Schwerter" bedeutet, die Lehrbestimmungen (eines solchen Glaubens) dienten zur Zerstörung der Werke der Liebtätigkeit, und somit der Liebtätigkeit selbst;

"in ihren Rat komme nicht meine Seele" bedeutet, das geistig Gute wolle das Böse ihres Willens nicht erkennen;

"mit ihrer Versammlung werde nicht vereinigt meine Ehre" bedeutet, auch das Wahre des geistig Guten will das Falsche ihres Denkens nicht wissen;

"denn in ihrem Zorn haben sie den Mann getötet" bedeutet, daß sie sich völlig abgewandt, und durch dieses Abwenden den Glauben ausgelöscht haben;

"und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt" bedeutet, daß sie aus dem völlig verkehrten Willen das äußere Gute der Liebtätigkeit entkräftet haben;

"verflucht sei ihr Zorn, weil er heftig ist" bedeutet die entschiedene Abwendung vom Guten und die daraus hervorgehende Verdammnis;

"und ihr Grimm, weil er hart ist" bedeutet das Abwenden vom Wahren, worin sie sich bestärkten;

"ich will sie zerteilen in Jakob" bedeutet, daß sie aus dem natürlichen Menschen ausgetilgt werden müssen;

"und zerstreuen in Israel" bedeutet desgleichen aus dem geistigen Menschen.

6352. "Schimeon und Levi sind Brüder", 1. Mose 49/5, bedeutet den Glauben in Ansehung des Willens und die Liebtätigkeit; hier aber das Gegenteil, weil den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Schimeons, insofern er den Glauben in Ansehung des Willens bezeichnet, worüber Nr. 3869, 3870, 3871, 3872, 4497, 4502, 4503, 5482, 5626, 5630; und aus der vorbildlichen Bedeutung Levis, insofern er die Liebtätigkeit bezeichnet, worüber Nr. 3875, 3877; hier aber das Gegenteil, weil der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube (gemeint ist); denn wenn durch Ruben dieser Glaube vorgebildet wird, (was deutlich aus dem beim 1. Mose 49/4 Erklärten hervorgeht,) so folgt, daß kein Glaube in Ansehung des Willens vorhanden sei, also auch keine Liebtätigkeit, was durch Schimeon und Levi vorgebildet wird, denn es ergibt sich dies dem Zusammenhang gemäß aus ihrem Prinzip. Deswegen wird durch Schimeon das Falsche in Ansehung des Willens vorgebildet, und durch Levi das Böse in Ansehung der Handlung, denn diese sind dem Glauben in Ansehung des Willens und der Liebtätigkeit entgegengesetzt. Daß dies bezeichnet werde, ist daraus klar, daß Schimeon und Levi verflucht werden.

6353. "Werkzeuge des Frevels sind ihre Schwerter", 1. Mose 49/5, bedeutet, die Lehrbestimmungen (eines solchen Glaubens) dienten zur Zerstörung der Werke der Liebtätigkeit und mithin der Liebtätigkeit selbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Werkzeuge des Frevels, insofern sie zur Zerstörung der Werke der Liebtätigkeit dienen. Daß die Werkzeuge dienen, ist klar; und daß der Frevel die Zerstörung der Liebtätigkeit bezeichnet, wird man gleich ersehen; und aus der Bedeutung der Schwerter, insofern sie die Lehrbestimmungen bezeichnen, denn die Schwerter bedeuten die Wahrheiten des Glaubens, durch die gegen das Falsche und Böse (gekämpft wird): Nr. 2799; mithin bedeuten die Schwerter Lehrbestimmungen, hier die Lehrbestimmungen, durch die gegen das Wahre und Gute gekämpft wird und durch die diese vertilgt werden, weil von denen gekämpft wird, die im Glauben allein oder in dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben stehen, bei denen das Gegenteil jener ist.

Die Lehren derer, die im Glauben allein stehen, mit denen sie die Werke der Liebtätigkeit zerstören, bestehen hauptsächlich darin, daß sie lehren, der Mensch könne allein durch den Glauben ohne die Werke der Liebtätigkeit selig werden und daß diese nicht notwendig seien. Ferner, daß der Mensch durch den Glauben allein selig werde, sogar noch in der Todesstunde, wie er auch immer während des ganzen Verlaufs seines Lebens gelebt habe, somit auch die, welche nichts als Grausamkeiten, Räubereien, Ehebrüche, Entweihungen (des Heiligen) verübt haben; daher auch, daß die Beseligung nur eine Einlassung in den Himmel sei, daß mithin nur die eingelassen werden, die diese Gnade am Ende ihres Lebens empfangen haben, und daß also einige aus Barmherzigkeit auserwählt und andere aus Unbarmherzigkeit verdammt sind, während doch vom Herrn niemandem der Himmel versagt wird, sondern das Leben und die Lebensmitteilung, die dort empfunden wird wie der Duft von Gegenständen auf Erden, es macht, daß sie dort durchaus nicht sein können, denn sie werden dort von dem Bösen ihres Lebens mehr gequält, als in der tiefsten Hölle.

Daß Schwert das kämpfende und tötende Falsche bedeutet, ist offenbar bei Joh.Offenb.6/4: "Es ging ein anderes, rötliches Pferd heraus, und dem, der darauf saß, ward gegeben, den Frieden von der Erde wegzunehmen, daß sie einander töteten; und ihm ward ein großes Schwert gegeben".

Joh.Offenb.13/10,14: "Hat jemand mit dem Schwerte getötet, so muß er mit dem Schwerte getötet werden".

Daß durch Frevel die der Liebtätigkeit angetane Gewalt bezeichnet werde, geht aus mehreren Stellen im Worte hervor, wie bei

Jes.29/20,21: "Der Frevler wird nicht mehr sein, der Spötter wird vernichtet werden, es sollen vertilgt werden alle, die Unrecht begehen, die den Menschen sündigen machen an dem Wort, und dem der sie strafet im Tor, Schlingen legen, und zum Eitlen hinführen den Gerechten": hier wird der Frevler durch ein anderes Wort in der Grundsprache bezeichnet, das aber die gleiche Bedeutung hat; daß ein Frevler ist, wer der Liebtätigkeit Gewalt antut, wird bezeichnet durch die Erklärung, daß jene den Menschen sündigen machen am Worte und zum Eitlen hinführen den Gerechten.

Jes.59/6,7: "Ihre Werke sind Werke der Ungerechtigkeit, und Freveltat ist in ihren Händen; ihre Füße laufen zum Bösen, und eilen, unschuldig Blut zu vergießen": hier bedeutet Frevel die der Liebtätigkeit angetane Gewalt, welche Gewalt auch durch das Blutvergießen bezeichnet wird, man sehe Nr. 374, 1005.

Jes.60/18: "Es wird kein Frevler mehr auf Erden sein, (noch) Verwüstung und Vernichtung in deinen Grenzen": Frevel für Zerstörung der Liebtätigkeit; denn dadurch entsteht Verwüstung und Vernichtung auf Erden, d.h. in der Kirche.

Jerem.20/8: "Frevel und Verwüstung sage ich voraus, denn das Wort Jehovahs ist mir zur Schande und zur Schmach geworden den ganzen Tag": Frevel (steht) auch hier für Frevel in geistigen Dingen, mithin für die Zerstörung der Liebtätigkeit und des Glaubens.

Hes.7/23: "Das Land ist voller Blutschuld und die Stadt voller Frevel": Blutschuld für Zerstörung des Glaubens, Frevel für Zerstörung der Liebtätigkeit.

Hes.18/10-13: "Wenn er einen Sohn zeuget, der da frevelt, Blut vergießt oder eines von diesem tut; wenn er auf den Bergen ißt, und das Weib seines Nächsten schändet, den Elenden und Dürftigen unterdrückt, Raub verübt, das Pfand nicht zurückgibt, und zu den Götzen seine Augen erhebt, Greueltaten begeht, auf Wucher leiht und Wucher treibt, sollte der leben? Er soll nicht leben, sondern er soll des Todes sterben": was der frevelnde Sohn und der Blutvergießer bedeutet, wird hier beschrieben, es werden hier alle Werke der Liebtätigkeit aufgezählt, die er zerstört. Der frevelnde Sohn und der Blutvergießer ist somit der Zerstörer der Liebtätigkeit und des Glaubens.

Ps.140/2-5,12: "Befreie mich, Jehovah, von dem bösen Menschen, vor dem Manne der Freveltaten behüte mich, die da Böses denken in ihren Herzen; den ganzen Tag versammeln sie sich zum Kriege, sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange, Otterngift ist unter ihren Lippen; behüte mich, Jehovah, vor den Händen des Gottlosen, vor dem Manne der Freveltaten beschütze mich. Der Mann von böser Zunge wird nicht bestehen auf Erden, den frevelnden Mann treibt Unglück zum Sturz": Mann der Freveltaten bedeutet diejenigen, die das Glaubenswahre und das Gute der Liebtätigkeit zerstören. Daß sie dagegen kämpfen, wird bezeichnet durch die Worte: den ganzen Tag versammeln sie sich zum Kriege, sie schärfen (spitzen) ihre Zunge wie eine Schlange, Otterngift ist unter ihren Lippen, und das Unglück treibt sie zum Sturze.

Und außerdem an anderen Stellen: Hes.12/19; Joel 4/19; Zeph.3/4; Ps.18/49; 55/10-12; 58/3-6.

6354. "In ihren Rat komme nicht meine Seele", 1. Mose 49/6, bedeutet, das geistig Gute wolle das Böse ihres Willens nicht erkennen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, der dies von sich sagt, insofern er das geistig Gute bezeichnet, worüber Nr. 6340; aus der Bedeutung von "in ihren Rat komme nicht", insofern es bezeichnet, nichts wissen wollen, nämlich von dem Bösen des Willens, was durch Schimeon und Levi bezeichnet wird: Nr. 6352; meine Seele wird gesagt, weil durch Seele hier das Gute des Lebens bezeichnet wird, die im geistig Guten liegt; sein Leben des Wahren wird durch Ehre bezeichnet, worüber nun folgen wird.

6355. "Mit ihrer Versammlung werde nicht vereinigt meine Ehre", 1. Mose 49/6, bedeutet, das Wahre des geistig Guten wolle auch nicht das Falsche ihres Denkens wissen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern er das geistig Gute ist, worüber Nr. 6340; aus der Bedeutung von "mit ihrer Versammlung werde nicht vereinigt", insofern es heißt, nicht verbunden werden wollen mit dem Falschen ihres Denkens, also auch dasselbe nicht wissen wollen. Das Falsche des Denkens wird bezeichnet durch Versammlung, denn Versammlung wird, wie auch Menge, vom Wahren gesagt, und im entgegengesetzten Sinn vom Falschen; und aus der Bedeutung der Ehre, insofern sie vom Wahren gesagt wird, worüber Nr. 4809, 5922; denn das Wahre ist die Ehre bei denen, die im geistig Guten sind.

6356. "Denn in ihrem Zorn haben sie den Mann getötet", 1. Mose 49/6, bedeutet, daß sie sich völlig abgewandt und durch dieses Abwenden den Glauben ausgelöscht haben.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zorns, insofern er ein Zurückweichen von der Liebtätigkeit und ein Abwenden ist, worüber Nr. 357, 5034, 5798; aus der Bedeutung von töten, insofern es soviel ist als auslöschen; und aus der Bedeutung des Mannes, insofern er das Glaubenswahre bezeichnet, worüber Nr. 3134, 3309, 3459, 4823.

6357. "Und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt", 1. Mose 49/6, bedeutet, daß sie aus dem völlig verkehrten Willen das äußere Gute der Liebtätigkeit entkräftet haben.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Mutwillens, insofern er den Willen bezeichnet, hier den verdorbenen Willen; aus der Bedeutung von lähmen, insofern es soviel ist als entkräften; und aus der Bedeutung des Stiers, insofern er das natürlich oder äußere Gute der Liebtätigkeit bezeichnet, worüber Nr. 2180, 2566, 2781.

Daß hier vom Stier und gleich vorher vom Mann geredet wird, kommt daher, weil durch Mann das Wahre des Glaubens und durch Stier das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet wird, wie auch, damit, wenn vom Guten, auch vom Wahren gehandelt werde wegen der himmlischen Ehe in den einzelnen Teilen des Wortes: Nr. 6343.

6358. "Verflucht sei ihr Zorn, weil er heftig ist", 1. Mose 49/7, bedeutet die entschiedene Abwendung vom Guten und die daraus hervorgehende Verdammnis.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verflucht werden, insofern es die Verdammnis bezeichnet, denn wer verflucht ist, der ist verdammt; und aus der Bedeutung des Zorns, insofern er ein Abwenden vom Guten ist, worüber Nr. 357, 5034, 5798, 6356; mithin ist ein heftiger Zorn eine entschiedene (völlige) Abwendung.

6359. "Und ihr Grimm, weil er hart ist", 1. Mose 49/7, bedeutet das Abwenden vom Wahren, in dem sie sich bestärkten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Grimmes, insofern er ein Abwenden vom Wahren bezeichnet; daß Grimm vom Wahren gesagt wird und Zorn vom Guten, sehe man Nr. 3614, und aus der Bedeutung des Harten, insofern sie sich in denselben bestärkt hatten, denn das Falsche, das bis zur Überzeugung begründet worden, ist hart.

Daß es hart ist, wurde mir aus Erfahrung zu wissen gegeben, denn das Wahre aus dem Guten bei den Geistern und Engeln erscheint wie weich und stellt sich so dar, aber das Falsche aus dem Bösen wie hart, und um so härter, je mehr das Falsche aus dem Bösen begründet wurde. Wenn es durch Begründung aus vielem zur Überzeugung geworden ist, dann erscheint dieses Harte darin wie die Härte eines Knochens. Solches Harte ist auch dem Harten in der Welt ähnlich, insofern es die Lichtstrahlen zurückwirft; daher wird das Himmelslicht vom Herrn, wenn es in das Harte aus dem Falschen vom Bösen einfällt, zurückgeworfen; umgekehrt aber, wenn das Himmelslicht vom Herrn in Weiches aus dem Wahren vom Guten einfällt, dann wird es aufgenommen.

6360. "Ich will sie zerteilen in Jakob", 1. Mose 49/7, bedeutet, daß sie aus dem natürlichen Menschen ausgetilgt werden müssen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zerteilen, insofern es eine Trennung und Entfernung vom Wahren und Guten bezeichnet, worüber Nr. 4424; mithin ein Austilgen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, insofern er der natürliche oder äußere Mensch ist, worüber Nr. 3305, 3576, 4286, 4292, 4570, 6236.

6361. "Und zerstreuen in Israel", 1. Mose 49/7, bedeutet, desgleichen aus dem geistigen (Menschen).

Dies erhellt aus der Bedeutung von zerstreuen, insofern es auch ein Austilgen bezeichnet; doch wird zerstreuen unterschieden von zerteilen, insofern dies vom äußeren Menschen und vom Wahren gesagt wird, jenes aber vom Inneren und vom Guten. Daß Jakob den natürlichen oder äußeren Menschen vorbildet, und Israel den geistigen oder inneren, sehe man Nr. 4286, 4292, 4570.

Was hier von Israel über Schimeon und Levi gesagt worden, wie auch über Ruben, bezeichnet nicht solche Dinge, die ihren Nachkommen in den letzten Tagen begegnen würden, wie 1. Mose 49/1 gesagt worden; das kann man aus dem Umstand ersehen, daß nicht die Nachkommen von Schimeon und Levi verflucht, und in Jakob zerteilt, und in Israel zerstreut wurden, denn der Stamm Schimeons war unter den übrigen Stämmen wie einer von ihnen, und der Stamm Levi wurde zum Priestertum erhoben, mithin mehr gesegnet, als verflucht; desgleichen der Stamm Ruben, dem es auch nicht schlimmer erging als den übrigen Stämmen. Hieraus erhellt offenbar, daß das, wovon in diesem Kapitel gesagt ist, daß es den Söhnen Jakobs am Ende der Tage begegnen werde, nicht ihnen selbst begegnen sollte, sondern denen, die im inneren Sinn unter ihnen verstanden werden. Hier also denen, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind; denn diese werden hier unter Ruben, Schimeon und Levi im inneren Sinn verstanden.

Hieraus kann deutlich erhellen, daß es einen inneren Sinn des Wortes gibt, der nicht im Buchstaben und keinem erscheint, der nicht die Entsprechungen der natürlichen Dinge mit den geistigen kennt, und am wenigsten dem, der nicht weiß, was geistig und was himmlisch ist.

6362. Vers 8-12: Jehudah, du (bist es), dich werden preisen deine Brüder, deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde, es werden sich beugen vor dir die Söhne deines Vaters. Ein junger Löwe ist Jehudah, von der Beute bist du aufgestiegen, mein Sohn; er hat sich niedergebeugt und gelagert, wie ein Löwe, und wie ein alter Löwe, wer wird ihn auftreiben? Es wird nicht entfernt werden das Zepter von Jehudah, noch der Gesetzgeber von seinen Füßen, bis daß Schilo kommt und ihm Gehorsam der Völker (zuteil) wird. Er bindet an den Weinstock sein Füllen, und an die Edelrebe den Sohn seiner Eselin; er wäscht im Wein sein Gewand, und im Blute der Trauben seinen Mantel. Rötlich sind seine Augen vom Wein, und weiß die Zähne von Milch.

"Jehudah, du (bist es)" bedeutet die himmlische Kirche, im höchsten Sinne den Herrn in bezug auf das göttlich Himmlische"

"dich werden preisen deine Brüder" bedeutet, daß diese Kirche vor den übrigen hervorrage;

"deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde" bedeutet die höllische und teuflische Rotte werde bei ihrer Gegenwart entfliehen;

"es werden sich beugen vor dir die Söhne deines Vaters" bedeutet, die Wahrheiten werden sich freiwillig unterwerfen;

"ein junger Löwe ist Jehudah" bedeutet die Unschuld mit den ihr angeborenen Kräften;

"von der Beute bist du aufgestiegen, mein Sohn" bedeutet, daß vom Herrn durch das Himmlische die Befreiung vieler von der Hölle (bewirkt werde);

"Er hat sich niedergebeugt und gelagert, wie ein Löwe, und wie ein alter Löwe" bedeutet das Gute der Liebe und das Wahre aus ihr in seiner Macht;

"wer wird ihn auftreiben?" bedeutet, daß er sicher sei unter allen in den Höllen;

"es wird nicht entfernt werden das Zepter von Jehudah" bedeutet, daß die Macht vom himmlischen Reich nicht weichen solle;

"noch der Gesetzgeber von seinen Füßen" bedeutet die Wahrheiten, die von ihm (stammen) im Unteren;

"bis daß Schilo kommt" bedeutet die Ankunft des Herrn und die Ruhe des Friedens alsdann;

"und ihm Gehorsam der Völker (zuteil wird)" bedeutet, daß von Seinem Göttlich-Menschlichen die Wahrheiten hervorgehen werden;

"Er bindet an den Weinstock sein Füllen" bedeutet das Wahre im Natürlichen für die äußere Kirche;

"und an die Edelrebe den Sohn seiner Eselin" bedeutet das Wahre aus dem Vernünftigen für die innere Kirche;

"er wäscht im Wein sein Gewand" bedeutet, Sein Natürliches sei das göttlich Wahre aus Seinem göttlich Guten;

"und im Blute der Trauben seinen Mantel" bedeutet, Sein Verständiges sei das göttlich Gute aus Seiner göttlichen Liebe;

"rötlich sind seine Augen vom Wein" bedeutet, Sein Verständiges oder das innere Menschliche sei nichts als Gutes;

"und weiß die Zähne von Milch" bedeutet, das göttlich Natürliche sei nichts als das Gute des Wahren.

6363. "Jehudah, du (bist es)", 1. Mose 49/8, bedeutet die himmlische Kirche, im höchsten Sinn den Herrn in bezug auf das göttlich Himmlische.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jehudahs, insofern er im höchsten Sinn der Herr ist in bezug auf die göttliche Liebe oder in bezug auf das göttlich Himmlische; im bezüglichen Sinn aber das himmlische Reich des Herrn, also die himmlische Kirche, worüber Nr. 3881.

Was das himmlische Reich oder die himmlische Kirche, und was das Himmlische sei, sehe man Nr. 640, 641, 765, 895, 2048, 2088, 2669, 2705, 2708, 2718, 2896, 3235, 3246, 3374, 3886, 3887, 4448, 4493, 5113, 5922, 6295.

6364. "Dich werden preisen deine Brüder", 1. Mose 49/8, bedeutet, daß diese Kirche vor den übrigen hervorrage.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gepriesen werden, insofern es heißt hervorragend sein; aus der vorbildlichen Bedeutung Jehudahs, der hier durch Dich gemeint ist, insofern er die himmlische Kirche bezeichnet, worüber Nr. 6363; und aus der Bedeutung der Brüder, insofern sie die Wahrheiten dieser Kirche bezeichnen; also auch die Kirchen, die in diesen Wahrheiten sind, und die durch die Brüder Jehudahs vorgebildet werden; denn das Wahre und Gute bildet die Kirche. Die Wahrheiten der himmlischen Kirche werden bezeichnet durch deine, d.h. Jehudahs Brüder, hingegen die Wahrheiten der geistigen Kirche durch die Söhne seines Vaters, unter Nr. 6366.

6365. "Deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde", 1. Mose 49/8, bedeutet, die höllische und teuflische Rotte werde bei ihrer Gegenwart fliehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Feinde, insofern sie eine höllische und teuflische Rotte bezeichnen, denn diese sind die Feinde im geistigen Sinn; und aus der Bedeutung der Hand auf ihrem Nacken, insofern sie die Verfolgung der auf der Flucht Begriffenen bezeichnet, denn wenn der Feind flieht, ist die Hand des Siegers auf seinem Nacken.

Es wird gesagt, daß sie vor ihrer Gegenwart fliehen, denn wenn einer von der höllischen Rotte sich einem Engel aus dem himmlischen Reich des Herrn nähert, flieht er vor seiner Gegenwart, weil er die Sphäre der himmlischen Liebe oder der Liebe zum Herrn nicht ertragen kann, denn diese Sphäre ist für ihn wie ein brennendes und quälendes Feuer.

Überdies kämpft ein himmlischer Engel keineswegs, noch weniger ist seine Hand auf dem Nacken seiner Feinde, noch behandelt er jemand seinerseits als einen Feind, aber gleichwohl wird so gesagt, weil es sich in der Welt so verhält. Es wird jedoch dadurch ausgedrückt, daß die Höllischen, die ihrerseits Feinde sind, vor der Gegenwart jener fliehen.

6366. "Es werden sich beugen vor dir die Söhne deines Vaters", 1. Mose 49/8, bedeutet, die Wahrheiten würden sich freiwillig unterwerfen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich beugen, insofern es bezeichnet sich unterwerfen; und aus der Bedeutung der Söhne des Vaters, insofern sie die Wahrheiten aus dem geistig Guten sind; denn die Söhne Israels bezeichnen geistige Wahrheiten: Nr. 5414, 5879, 5951, und Israel das geistig Gute: Nr. 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833.

Daß diese Wahrheiten sich aus sich, (d.i. freiwillig) unterwerfen, kommt daher, weil die himmlische Liebe, die durch Jehudah vorgebildet wird, wenn sie in die geistigen Wahrheiten einfließt, die durch die Söhne Israels vorgebildet werden, dieselben in Ordnung bringt, und sie also dem Herrn unterwirft; denn das Himmlische hat diese Wirkung durch den Einfluß in das Geistige, oder das Gute durch den Einfluß in das Wahre. Deshalb ist auch das himmlische Reich des Herrn der innerste oder dritte Himmel, mithin dem Herrn am nächsten, und sein geistiges Reich ist der mittlere oder zweite Himmel, mithin vom Herrn entfernter. Von dieser Ordnung rührt es her, daß der Herr durch das himmlische Reich mittelbar in das geistige Reich einfließt und außerdem auch unmittelbar. Ein solcher Einfluß ist vorhanden, damit das geistige Reich durch das himmlische in Ordnung gehalten, und so dem Herrn unterworfen wird. Der Einfluß geschieht aus dem himmlischen Reich durch die Liebe zum Nächsten, denn diese bildet das Äußere des himmlischen Reiches, und ist das Innere des geistigen Reiches, daher die Verbindung beider; man sehe Nr. 5922.

6367. "Ein junger Löwe ist Jehudah", 1. Mose 49/9, bedeutet die Unschuld mit den ihr angeborenen (oder innewohnenden) Kräften.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Löwen, insofern er das Gute der Liebe und das daraus hervorgehende Wahre in seiner Macht bezeichnet, worüber im Folgenden; mithin bedeutet der junge Löwe die Unschuld mit ihren Kräften.

Mit den ihr angeborenen Kräften heißt es, weil Jehudah hier das Himmlische der Liebe ist, und das Himmlische der Liebe sich im Willensgebiet befindet: Nr. 895, 927, 4493, 5113, also auch die innewohnenden Kräfte (derselben); denn der Mensch wird in das geboren, was seinem Willensgebiet angehört. Daher wurden die Angehörigen der Ältesten Kirche, die eine himmlische war, so weit in das Gute der Liebe geboren, als Gutes in ihrem Willensvermögen war. Daher kommt es nun, daß jene Kräfte angeborene genannt werden.

Der junge Löwe bezeichnet die Unschuld, weil der Löwe das Gute der himmlischen Liebe bezeichnet, und der junge Löwe gleichsam dessen Kind ist, somit (die Bezeichnung der) Unschuld.

Daß der Löwe das Gute der himmlischen Liebe und daher auch das Wahre in seiner Macht bezeichnet, dann auch im entgegengesetzten Sinn das Böse der Eigenliebe in seiner Macht, erhellt aus den Stellen im Worte, wo der Löwe genannt wird;

daß er das Gute der himmlischen Liebe ist, in der Joh.Offenb.5/5: "Siehe, überwunden hat der Löwe, der aus Jehudahs Stamm ist, die Wurzel Davids, das Buch zu öffnen, und zu lösen dessen sieben Siegel": hier wird der Herr der Löwe genannt, wegen der Allmacht, die Seiner göttlichen Liebe und daher auch Seinem göttlich Wahren innewohnt.

Anderwärts wird auch Jehovah oder der Herr im Worte mit einem Löwen verglichen, z.B. bei Hos.11/10: "Sie werden Jehovah nachfolgen, Er wird brüllen wie ein Löwe, wenn Er brüllen wird, werden mit Ehrfurcht hinzutreten die Söhne vom Meere".

Jes.31/4: "So sprach Jehovah zu mir: Gleichwie ein Löwe und ein junger Löwe brüllt über seinen Raub, wenn sich gegen ihn versammelt die Menge der Hirten, er wird nicht bestürzt vor ihrer Stimme, und von ihrem Lärmen nicht niedergeschlagen, also wird Jehovah Zebaoth herniederfahren, um zu streiten auf dem Berge Zion und auf dessen Hügel": hier wird die Allmacht des göttlich Guten mit einem Löwen verglichen und die Allmacht des göttlich Wahren mit einem jungen Löwen; denn es heißt Jehovah Zebaoth werde herniederfahren, um zu streiten auf dem Berge Zion und auf dessen Hügel; der Berg Zion bedeutet nämlich das Gute der göttlichen Liebe, und dessen Hügel das Wahre derselben: Nr. 795, 796, 1430, 4210. Deswegen hatten auch die vier Tiere bei Hesekiel und bei Johannes, unter denen die Cherubim verstanden wurden, Angesichter eines Menschen, eines Löwen, eines Ochsen und eines Adlers:

Hes.1/10 und 10/14: "Die Gestalt des Angesichts der vier Tiere war das Gesicht eines Menschen und das Gesicht eines Löwen zur Rechten der vier, und das Gesicht eines Ochsen und eines Adlers zur Linken der vier".

Joh.Offenb.4/6,7: "Vor dem Throne vier Tiere voller Augen vorne und hinten, und das erste Tier war gleich einem Löwen, das zweite Tier gleich einem Kalbe, das dritte Tier hatte ein Angesicht wie ein Mensch, und das vierte Tier gleich einem fliegenden Adler".

Daß diese Tiere Cherubim waren, wird bei Hes. Kapitel 10 gesagt und dies geht auch deutlich aus ihrer Beschreibung bei Johannes hervor, insofern sie nämlich Augen vorne und hinten hatten, denn durch Cherubim wird das Vorhersehen und die Vorsehung des Herrn bezeichnet: Nr. 308; das Gesicht eines Löwen hatten sie wegen der Allmacht des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten, die der Vorsehung zukommt. Ebenso die Cherubim um den neuen Tempel bei Hes.41/19.

Daß die Himmlischen, die vom Herrn in der Macht sind aus dem Guten und dem daraus stammenden Wahren, unter Löwen verstanden werden, ist deutlich bei

Ps.34/10,11: "Kein Mangel trifft die, welche Jehovah fürchten, junge Löwen darben wohl und hungern, die aber Jehovah suchen, werden nicht darben an irgendeinem Gute".

Ps.104/21,22: "Die Löwen brüllen nach Raub, und begehren Speise von Gott; die Sonne geht auf, da sammeln sie sich und liegen in ihren Höhlen".

In der Weissagung Bileams, 4. Mose 23/23,24: "Zu derselben Zeit wird man Jakob und Israel sagen, was Gott getan hat; siehe, das Volk wird aufstehen wie ein alter Löwe, und wie ein junger Löwe wird es sich erheben, nicht ruhen wird es, bis es verzehrt hat seinen Raub"; und nachher, 4. Mose 24/2,9: "Als Bileam Israel wohnen sah nach seinen Stämmen, sprach er: es legt sich nieder, es liegt da wie ein Löwe, und wie ein alter Löwe; wer wird es auftreiben?": es ist das Himmlische, das hier beschrieben wird, denn es ist die himmlische Ordnung, welche die Stämme durch ihre Lagerordnung vorbildeten, und Bileam sah jene im Geiste, als er Israel nach seinen Stämmen wohnen sah: Nr. 6335. Diese Ordnung ist aus dem göttlich Guten durch das göttlich Wahre vom Herrn. In dieser Ordnung liegt alle Macht, die hier durch Löwen, der sich niederlegt und daliegt, bezeichnet wird.

Micha 5/7,8: "Es werden die Überreste Jakobs bei den Heiden sein, inmitten vieler Völker, wie der Löwe unter den Tieren des Waldes, wie ein junger Löwe unter den Schafherden; wenn er hindurchgeht, wird er sie zertreten und zerstreuen, und kein Retter wird da sein; deine Hand wird erhöht werden über deine Feinde, und alle deine Widersacher werden vertilgt werden": hier (steht) der Löwe und der junge Löwe für das himmlisch Gute und himmlisch Wahre, welches die Überreste Jakobs sind.

Für das gleiche auch bei Jes.21/8; Jerem.25/38; Hes.32/2; Sach.11/3.

Gleiches bildeten auch die Löwen an dem elfenbeinernen Throne Salomos vor, zwei an beiden Seiten des Thrones, und zwölf auf den sechs Stufen: 1.Kön.10/18-20; ferner 1.Kön.7/29,36: "Die Löwen auf den Leisten der zehn Gestelle aus Erz".

Daß der Löwe im entgegengesetzten Sinn das Böse der Eigenliebe in ihrer Macht bedeutet, geht deutlich aus folgenden Stellen hervor:

Jes.35/9,10: "Kein Löwe wird daselbst sein, und kein reißendes Tier wird darauf gehen, noch daselbst gefunden werden, sondern die Freien werden darauf gehen, die Erlösten Jehovahs werden zurückkehren, und nach Zion kommen mit Gesang".

Jerem.2/14,15: "Warum ist Israel zur Beute geworden, gegen dasselbe brüllen die jungen Löwen, und erheben ihre Stimme, sie machen sein Land zur Wüste".

Jerem.4/7: "Der Löwe steigt auf aus seinem Dickicht, der Verwüster der Völker ist aufgebrochen, er ist hervorgegangen aus seinem Ort, um das Land zur Wüste zu machen".

Jerem.5/4,6: "Sie haben den Weg Jehovahs nicht erkannt, das Gericht ihres Gottes; deswegen wird der Löwe vom Walde sie schlagen, und der Wolf aus den Feldern wird sie verwüsten".

Nahum 2/12-14: "Wo ist nun die Wohnung der Löwen, und die Weide der jungen Löwen, wo der Löwe, der alte Löwe, das Junge der Löwin einherging, und niemand sie schreckte? Der Löwe raubt genug für seine Jungen, und erwürgte für seine alten Löwinnen; er füllt mit Beute seine Höhlen, und seine Wohnungen mit Raub; siehe, Ich will gegen dich, spricht Jehovah Zebaoth, und will in Rauch aufgehen lassen seinen Wagen, aber deine jungen Löwen soll das Schwert verzehren; und Ich werde vertilgen von der Erde deine Beute". wo Ninive (gemeint ist).

An diesen Stellen steht Löwe für die Macht, die das Böse der Eigenliebe besitzt, wenn sie verdirbt und verwüstet; ebenso bei Jerem.12/8; 49/19; 50/17,44; 51/38; Hes.19/2-11; 32/2; Joel 1/6; Zeph.3/3; Ps.57/5; 58/7; 91/13; Joh.Offenb.13/2.

6368. "Von der Beute bist du aufgestiegen, mein Sohn", 1. Mose 49/9, bedeutet, daß vom Herrn durch das Himmlische die Befreiung vieler von der Hölle bewirkt werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "aufsteigen von der Beute", insofern es eine Befreiung von der Hölle bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jehudahs, der hier "mein Sohn" ist, insofern er das göttlich Himmlische bezeichnet, worüber Nr. 6363.

Von der Beute aufsteigen, bedeutet Befreiung von der Hölle, weil der Mensch aus sich in der Hölle ist, denn sein Wollen und sein Denken aus dem Eigenen ist nichts als Böses und Falsches, durch das er so an die Hölle gebunden ist, daß er nur mit Gewalt von ihr losgerissen werden kann. Diese Losreißung und Befreiung wird Beute genannt. Und weil dies aus dem göttlich Guten des Herrn geschieht, deshalb wird gesagt, vom Herrn werde durch das Himmlische die Befreiung vieler von der Hölle bewirkt.

Man merke aber wohl, daß niemand von der Hölle losgerissen und befreit werden kann, wenn er nicht im Leben des Körpers im geistig Guten gewesen ist, d.h. in Liebtätigkeit durch den Glauben; denn wenn er nicht in diesem Guten gestanden ist durch den Glauben, so ist nichts da, was das vom Herrn einfließende Gute aufnehmen kann, sondern es fließt durch, ohne daß es irgendwo haften kann. Deshalb können solche nicht von der Hölle losgerissen oder befreit werden, denn alle Zustände, die der Mensch sich erworben im Leben des Körpers, werden beibehalten im anderen Leben und erfüllt. Die Zustände des Guten bei den Guten werden beibehalten und mit Gutem erfüllt, und durch diese werden sie in den Himmel erhoben; aber die Zustände des Bösen bei den Bösen werden beibehalten und mit Bösem erfüllt, und durch dieselben sinken sie hinab zur Hölle. Das ist der Sinn des Sprichwortes: Wie der Mensch stirbt, so bleibt er.

Hieraus erhellt, welche Menschen durch das göttlich Himmlische vom Herrn von der Hölle befreit werden können.

6369. "Er hat sich niedergebeugt und gelagert da wie ein Löwe und wie ein alter Löwe", 1. Mose 49/9, bedeutet das Gute der Liebe und das Wahre aus ihr in seiner Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich lagern, insofern es heißt sich in Macht setzen, denn wenn der Löwe sich lagert, so spannt er seine Muskeln und nimmt seine Kraft zusammen, was geschieht, wenn er Beute erblickt; und aus der Bedeutung von "sich lagern", insofern es heißt, in Sicherheit und ohne Furcht daliegen; und aus der Bedeutung des Löwen und des alten Löwen, insofern er das Gute der Liebe und das Wahre aus ihr in seiner Macht bezeichnet, worüber Nr. 6367.

Ein junger Löwe bedeutet den, der Macht besitzt durch das Wahre aus dem Guten, und ein alter Löwe den, der Macht besitzt durch das Gute; denn die im himmlisch Guten sind, kämpfen gar nicht, sondern sind sicher durch das Gute; denn wohin sie kommen, entfliehen die Bösen, weil diese ihre Gegenwart nicht aushalten: Nr. 6365; sie sind es, die durch den alten Löwen bezeichnet werden.

6370. "Wer wird ihn auftreiben", 1. Mose 49/9, bedeutet, daß er sicher sei unter allen in den Höllen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "wer wird ihn auftreiben", insofern es heißt: sicher sein. Daß er es sei unter allen in den Höllen, kommt daher, weil er sicher ist unter allem Bösen, auch mitten in den Höllen; denn die Liebe zum Herrn und die Liebe gegen den Nächsten bringen das mit sich, weil diejenigen, die in dieser Liebe stehen, am innigsten mit dem Herrn verbunden und im Herrn sind, weil im Göttlichen, das von Ihm ausgeht. Daher kann nichts Böses sie erreichen.

Man muß wissen, daß es zahllose Höllen gibt, unterschieden nach allen Arten des Bösen und des Falschen aus diesem, und nach deren Gattungen und dem einzelnen der Gattungen; und daß in einer jeden Hölle eine Ordnung besteht, und daß diese Ordnung vom Herrn erhalten wird, sowohl unmittelbar als mittelbar durch die himmlischen Engel. Bisweilen werden auch Engel dorthin gesandt, damit sie das Unordentliche daselbst wieder in Ordnung bringen; und wenn sie dort sind, sind sie in Sicherheit.

Das wird verstanden, wenn gesagt wird, daß die, welche im Himmlischen stehen, sicher sind unter allen in den Höllen.

6371. "Es soll nicht entfernt werden das Zepter von Jehudah", 1. Mose 49/10, bedeutet, daß die Macht vom himmlischen Reich nicht weichen soll.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entfernt werden, insofern es ein Zurückweichen bezeichnet; aus der Bedeutung des Zepters, insofern es eine Macht darstellt, und zwar die Macht des Wahren aus dem Guten, worüber Nr. 4876 E; denn das Zepter ist das königliche Anzeichen der Macht, und durch das Königliche wird das Wahre bezeichnet: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 4575, 6148; ferner aus der vorbildlichen Bedeutung Jehudahs, insofern er das himmlische Reich bezeichnet, worüber Nr. 6363. Hieraus ist deutlich, daß "es soll nicht entfernt werden das Zepter von Jehudah" bedeutet, die Macht solle nicht weichen vom himmlischen Reich.

Nach dem Buchstabensinn scheint es, als ob in diesem Vers gemeint sei, das Reich solle nicht vom jüdischen Volk entfernt werden, bevor der Herr kommt; dies ist auch etwas Wahres, aber gleichwohl ist in dieser geschichtlichen Angabe, wie in den übrigen, ein innerer Sinn, denn daß vom jüdischen Volk alsdann das Reich entfernt werden sollte, ist etwas Weltliches. Das Geistige aber, das dem inneren Sinne angehört, ist klar, wenn man unter Zepter die Macht versteht, und unter Jehudah das himmlische Reich. Daß aber die Macht vom himmlischen Reich weichen sollte, wenn der Herr kommen werde, ist ein Geheimnis, das niemand wissen kann, außer durch Offenbarung. Es verhält sich damit in folgender Weise:

Vor der Ankunft des Herrn in der Welt fand das Einfließen des Lebens bei den Menschen und bei den Geistern von Jehovah oder dem Herrn durch das himmlische Reich statt, d.h. durch die Engel, die in diesem Reich waren, daher besaßen sie damals ihre Macht. Als aber der Herr in die Welt kam, nahm er dadurch, daß Er Sein Menschliches göttlich machte, gerade das an sich, was bei den Engeln des himmlischen Reiches gewesen, mithin jene Macht; denn der durch jenen Himmel hindurchgehende göttliche Einfluß war früher das Göttlich-Menschliche gewesen. Der göttliche Mensch war es auch, der sich darstellte, wenn Jehovah so erschien. Dieses Göttlich-Menschliche hörte aber auf, da der Herr selbst das Menschliche in Sich göttlich machte.

Hieraus erhellt, wie es sich mit diesem Geheimnis verhält; auch jetzt zwar haben die Engel dieses Reiches eine große Macht, doch nur in dem Maße, als sie im Göttlich-Menschlichen des Herrn sind durch Liebe zu Ihm.

Man sehe was hierüber Nr. 1990, 2803, 3061, 4180, 4687, 5110, 6280 gesagt und gezeigt worden ist.

6372. "Noch der Gesetzgeber von seinen Füßen", 1. Mose 49/10, bedeutet die Wahrheiten, die von ihm (stammen) im Unteren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gesetzgebers, insofern er die Wahrheiten bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung der Füße, insofern sie das Natürliche bezeichnen, worüber Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952, 5327, 5328, mithin das Untere, denn das Natürliche ist unterhalb, und das Himmlische, von dem im vorigen (die Rede war), oberhalb.

Der Gesetzgeber von zwischen seinen Füßen, heißt es (nach dem Grundtext), um das Geistige des Himmlischen zu bezeichnen, oder das Wahre aus dem Guten, denn zu jener Zeit war das geistige Reich nicht so, wie nach der Ankunft des Herrn, unterschieden vom himmlischen Reich, sondern eins mit dem himmlischen, nur daß es das Äußere desselben war. Deshalb wird auch gesagt von zwischen den Füßen, damit das vom Guten ausgehende Wahre bezeichnet werde, denn der innere Teil der Füße bedeutet dieses vermöge seines Zusammenhanges mit den Lenden.

Von diesem Wahren wird auch gesagt, es werde entfernt werden, wenn Schilo kommt, daß nämlich dessen Macht sei, wie die Macht des Himmlischen, worüber Nr. 6371 gesprochen wurde; denn das himmlische Reich übte damals seine Macht aus durch dieses Wahre, und weil dies der Fall war, wird dieses Wahre der Gesetzgeber genannt.

Dieses Wahre wird auch im inneren Sinn unter dem Gesetzgeber verstanden:

Jes.33/22: "Jehovah, unser Richter, Jehovah, unser Gesetzgeber, Jehovah unser König": Richter bedeutet, daß er aus dem Guten, Gesetzgeber, daß er aus dem Wahren von jenem Guten, König, daß er aus dem Wahren wirke; so folgen sie auch in der Ordnung aufeinander.

Ps.60/9 und 108/9: "Mein ist Gilead, mein Menasche und Ephraim, die Kraft meines Hauptes, Jehudah, mein Gesetzgeber": Jehudah, der Gesetzgeber, bedeutet das himmlisch Gute und dessen himmlisch Wahres.

4. Mose 21/18: "Der Brunnen - gegraben haben ihn die Fürsten, ausgehöhlt die Vornehmsten im Volke, durch den Gesetzgeber mit ihren Stäben".

5. Mose 33/21: "Gad hat sich das Erste ersehen, denn daselbst ist das Erbe des verborgenen Gesetzgebers, von dem gekommen sind die Häupter des Volkes, die Gerechtigkeit Jehovahs vollzog er, und seine Gerichte mit Israel": Gesetzgeber bedeutet auch hier das Wahre aus dem Guten.

6373. "Bis daß Schilo kommt", 1. Mose 49/10, bedeutet die Ankunft des Herrn und die Ruhe des Friedens alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Schilo, insofern es der Herr ist, der Schilo genannt wird, weil Er alles zum Frieden und zur Ruhe gebracht hat; denn in der Grundsprache kommt Schilo von einem Worte her, das Ruhe bedeutet.

Warum der Herr hier Schilo heißt, erhellt aus dem, was Nr. 6371, 6372 vom himmlischen Reich und dessen Macht gesagt wurde, denn damals, als das Göttliche durch dieses Reich dargestellt wurde, war Unruhe vorhanden, da die Verhältnisse im Himmel und in der Hölle nicht durch dasselbe in Ordnung gebracht werden konnten, denn das Göttliche, das durch dieses Reich hindurchfloß, konnte nicht rein bleiben, weil der Himmel nicht rein ist, mithin war dieses Reich nicht stark genug, um durch dasselbe alles in Ordnung zu erhalten; weshalb auch damals die höllischen und teuflischen Geister von den Höllen sich hinausbegaben und über die Seelen, die von der Welt kamen, herrschten. Daher geschah es, daß nur die Himmlischen beseligt werden konnten, und zuletzt kaum diese, wenn nicht der Herr das Menschliche angenommen, und es dadurch in Sich göttlich gemacht hätte. Hierdurch brachte der Herr alles in Ordnung, zuerst das, was im Himmel, und dann das, was in den Höllen war. Daher denn die Ruhe des Friedens.

Daß die Geistigen, d.h. die, welche der geistigen Kirche angehörten, selig wurden durch die Ankunft des Herrn, sehe man Nr. 2661, 2716, 2833, 2834; und daß der Herr, als Er in der Welt war, alles in Ordnung brachte: Nr. 1820, 4286, 4287; daß das göttlich Wahre von Jehovah oder den Herrn durch den Himmel in das menschliche Geschlecht einfloß, daß aber, weil es nicht genügte, als der Mensch sich vom Guten entfernte, der Herr in die Welt kam und das Menschliche in Sich göttlich machte, damit von dem Göttlich-Menschlichen des Herrn selbst das göttlich Wahre hervorgehen, und so jeden Menschen selig machen konnte, der das Gute durch das Wahre aufnahm, sehe man Nr. 4180, 6280.

6374. "Und ihm Gehorsam der Völker (zuteil) wird", 1. Mose 49/10, bedeutet, daß von seinem Göttlich-Menschlichen die Wahrheiten hervorgehen sollten, die aufgenommen werden können.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gehorsams, insofern er die Aufnahme der Wahrheiten bezeichnet, die vom Herrn hervorgehen; und aus der Bedeutung der Völker, insofern es diejenigen sind, die in den Wahrheiten stehen, also auch die Wahrheiten, worüber Nr. 1259, 1260, 3581; und daher auch diejenigen, die der geistigen Kirche angehören: Nr. 2928.

6375. "Er bindet an den Weinstock sein Füllen", 1. Mose 49/11, bedeutet das Wahre im Natürlichen für die äußere Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von anbinden, insofern es heißt verbunden werden; aus der Bedeutung des Weinstocks, insofern er die geistige Kirche bezeichnet, worüber Nr. 1069, 5113; hier die äußere geistige Kirche, weil durch die Edelrebe, von der gleich unten die Rede sein wird, die innere Kirche bezeichnet wird; und aus der Bedeutung des Esels, insofern es das Wahre im Natürlichen bezeichnet, worüber Nr. 2781.

Hieraus erhellt, daß durch "anbinden an der Weinstock sein Füllen" die Verbindung durch das Wahre im Natürlichen mit der äußeren Kirche bezeichnet wird.

6376. "Und an die Edelreben den Sohn seiner Eselin", 1. Mose 49/11, bedeutet das Wahre aus dem Natürlichen für die innere Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Rebe, insofern sie die geistige Kirche bezeichnet, worüber Nr. 1069, 5113; also ist die Edelrebe die innere Kirche; denn das Innere der Kirche ist edler als ihr Äußeres. Und aus der Bedeutung des Sohnes der Eselin, insofern er das vernünftig Wahre bezeichnet, worüber Nr. 2781.

Das Äußere der Kirche wird von ihrem Inneren unterschieden, insofern jenes im Natürlichen, also im äußeren Menschen ist, dieses dagegen im Vernünftigen, also im inneren Menschen. Die im Äußeren der Kirche Stehenden sind im Wahren, die aber im Inneren, sind im Guten, jene werden nicht auf gleiche Weise vom Guten der Liebtätigkeit angeregt, wie vom Wahren des Glaubens, diese dagegen werden vom Guten der Liebtätigkeit und aus ihr vom Wahren des Glaubens angeregt. Diese sind es, die durch die Edelrebe bezeichnet werden, jene aber durch den Weinstock.

6377. "Er wäscht im Weine sein Gewand", 1. Mose 49/11, bedeutet Sein Natürliches sei das göttlich Wahre aus Seinem göttlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von waschen, insofern es ein Reinigen bezeichnet, worüber Nr. 3147; aus der Bedeutung des Weines, insofern er das Gute der Liebe gegen den Nächsten ist, und das Gute des Glaubens, und im höchsten Sinn das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten des Herrn, worüber im Folgenden; ferner aus der Bedeutung des Gewandes, insofern es das Äußere ist, was das Innere bedeckt, worüber Nr. 5248, also das Natürliche, denn dieses ist äußerlich, und bedeckt das Vernünftige, das innerlich ist. Deshalb bezeichnet Gewand auch das Wahre, weil es äußerlich ist und das innere Gute bedeckt: Nr. 2576, 4545, 4763, 5319, 5954.

Daß Wein die Liebe zum Nächsten und das Gute des Glaubens bezeichnet, kann aus dem erhellen, was von Wein und Brot im heiligen Abendmahl: Nr. 2165, 2177, 3464, 4581, 5915 gezeigt worden, daß nämlich Brot das Gute der himmlischen Liebe, und Wein das Gute der geistigen Liebe bedeutet; dies kann aus dem Speisopfer und Trankopfer bei den Opfern erhellen: das Speisopfer bedeutete das Gute der Liebe, und das Trankopfer das Gute des Glaubens. Das Speisopfer bestand aus solchen Dingen, die das Gute der Liebe bedeuteten, und das Trankopfer aus Wein, der das Gute des Glaubens bedeutete. Auch wurden die Opfer selbst Brot genannt: Nr. 2165.

Daß das Trankopfer bei den Schlachtopfern aus Wein bestand, sehe man 2. Mose 29/40; 3. Mose 23/12,13,18,19; 4. Mose 15/2-15; 28/6,7,18-31; 29/1-6f.

Daß Wein die Liebe zum Nächsten und das Gute des Glaubens bedeutet, ist auch deutlich bei

Jes.55/1: "Alle, die ihr Durstige seid, kommet her zu den Wassern; die ihr nicht Geld habt, kommet her, kaufet und esset, ja kommet und kaufet ohne Geld und umsonst Wein und Milch": daß sie nicht Wein und Milch kaufen sollten, kann jeder wissen, sondern vielmehr das, was durch Wein und Milch bezeichnet wird, d.h. die Liebe zum Nächsten und den Glauben. Diese werden vom Herrn ohne Geld und umsonst gegeben.

Hos.9/2-4: "Tenne und Kelter soll sie nicht nähren, und der Most soll ihnen fehlen. Ephraim soll wieder nach Ägypten zurückkehren, und Unreines essen in Assyrien; sie werden Jehovah nicht Wein zum Trankopfer spenden, und ihre Opfer werden Ihm nicht gefallen": auch hier wird im inneren Sinn vom Guten der Liebe und vom Guten des Glaubens gehandelt, nämlich, daß sie aufgehört haben. Das Gute der Liebe ist die Tenne, wegen des Getreides in ihr und wegen des Brotes aus demselben; und das Gute des Glaubens ist die Kelter, der Most und das Trankopfer von Wein. Ephraim soll nach Ägypten zurückkehren, bedeutet, daß das Verstandesmäßige die wißtümlichen Kenntnisse über die Geheimnisse des Glaubens zu Rat ziehen werde. In Assyrien werden sie Unreines essen, bedeutet aus den daher stammenden Vernünfteleien. Daß Ephraim das Verstandesmäßige (oder die Einsicht) der Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 5354, 6222, 6238, 6267; daß Ägypten das Wißtümliche sei: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 5702; und daß Assyrien das Vernünftige: Nr. 1186. Der Zusammenhang selbst läßt auch klar erkennen, daß hier in den Worten etwas anderes liegt, als was im Buchstaben erscheint, denn im inneren Sinn hängt alles zusammen, im äußeren dagegen nicht, wie z.B. daß die Tenne und die Kelter sie nicht ernähren, und der Most ihnen fehlen werde, und gleich darauf, Ephraim solle nach Ägypten zurückkehren, und in Assyrien Unreines essen.

Das Aufhören der gegenseitigen Liebe und des Guten des Glaubens wird auch durch Kelter und Wein beschrieben bei

Jerem.48/32,33: "In deine Weinlese ist der Verwüster gefallen; daher ist die Fröhlichkeit weggenommen und die Freude aus Karmel und aus dem Lande Moabs, denn Ich habe den Wein aus den Keltern aufhören lassen, man wird nicht keltern mit Jubel".

Daß der Wein das Gute der gegenseitigen Liebe und des Glaubens bedeutet, zeigt sich auch klar bei Joh.Offenb.6/6: "Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier Tiere sagen: am Öl und Wein vergreife dich nicht": Öl für das Gute der himmlischen Liebe, und Wein für das Gute der geistigen Liebe.

Unter Öl und Wein wird dasselbe verstanden in dem Gleichnis des Herrn vom Samariter, bei Luk.10/33,34: "Ein Samariter aber, der des Weges reiste, und den sah, der von den Räubern verwundet worden, wurde von Mitleid bewegt, deshalb trat er hinzu, verband seine Wunden und goß Öl und Wein hinein": daß er Öl und Wein hineingoß, bedeutet, daß er die Werke der Liebe und der Liebtätigkeit ausübte.

Daß Öl das Gute der Liebe ist, sehe man Nr. 886, 3728; desgleichen, daß die Alten Öl und Wein über ein Standbild gossen, wenn sie es heiligten: 1. Mose 35/14; Nr. 4581, 4582.

Daß Wein das Gute der Liebe und des Glaubens bedeutet, erhellt aus den Worten des Herrn, als Er das heilige Abendmahl einsetzte, indem Er vom Wein sagte: "Ich sage euch, daß Ich von nun an nicht trinken werde von diesem Gewächs des Weinstocks bis auf jenen Tag, da Ich es neu mit euch trinken werde im Reiche Meines Vaters": Matth.26/29; Luk.22/17,18; daß Er da nicht Wein trinken werde, kann jeder einsehen, sondern daß das Gute der Liebe und des Glaubens bezeichnet wird, das Er denen geben wird, die Seinem Reich angehören.

Das gleiche bedeutet Wein bei Jes.24/9,11; Jerem.Klagel.2/11,12; Hos.14/8; Amos 9/13,14; Sach.9/15,16; Luk.5/37-39.

Weil Wein das Gute der Liebe und des Glaubens bedeutet, daher bezeichnet es im höchsten Sinn das göttlich Wahre vom göttlich Guten des Herrn, denn aus diesem wird dem Menschen, der es aufnimmt durch Einfließen, das Gute der Liebe und des Glaubens zuteil. Und weil das meiste im Worte auch einen entgegengesetzten Sinn hat, so ist dies auch bei dem Wein der Fall, und in diesem Sinne bedeutet Wein das Falsche aus dem Bösen, wie

Jes.5/11,22: "Wehe denen, die früh bei der Morgenröte aufstehen und berauschendem Getränke nacheilen, die dabei verweilen bis zur Dämmerung, daß der Wein sie erhitzt; wehe den Helden im Weintrinken, und starken Männer im Mischen des berauschenden Getränkes".

Jes.28/7: "Auch diese irren durch Wein, und fehlen durch starkes Getränk; Priester und Propheten irren durch starkes Getränk, sie werden vom Wein hingenommen, sie irren unter den Sehenden, sie taumeln im Gericht".

Jes.56/11,12: "Die Hirten können es nicht einsehen, alle blicken auf ihren eigenen Weg; kommet her, (sprechen sie), laßt uns Wein nehmen, und uns berauschen in starkem Getränk; und es soll geschehen morgen wie heute, in großem Überfluß".

Und außerdem bei Jerem.13/12; Hos.4/11; 7/5; Amos 2/8; Micha 2/11; Ps.75/9; 5. Mose 32/33.

Das Falsche aus dem Bösen wird auch bezeichnet durch "Kelch des Zornweins": Jerem.25/15,16; Joh.Offenb.14/8,10; 16/19; durch "Wein Kelter des Grimms und des Zornes Gottes": Joh.Offenb.19/15; und durch "Wein der Hurerei": Joh.Offenb.17/2; 18/3.

6378. "Und im Blute der Trauben seinen Mantel", 1. Mose 49/11, bedeutet, Sein Verständiges sei das göttlich Gute aus seiner göttlichen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes der Trauben, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, und im höchsten Sinn das göttlich Gute des Herrn aus Seiner göttlichen Liebe, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Mantels, insofern er das Verständige ist; nämlich das aufnehmende Verständige; und das, was aufnimmt, ist, weil es ein Gefäß ist, gleich wie ein Mantel.

Daß durch Mantel das Verständige bezeichnet wird und durch Kleid das Natürliche, worüber Nr. 6377, kommt daher, weil dort vom Äußeren die Rede ist, hier aber vom Inneren; denn im Worte wird, vermöge der himmlischen Ehe, wo vom Äußeren gehandelt wird, auch vom Inneren, und wo vom Wahren, auch vom Guten gehandelt, man sehe Nr. 6343. Dies erscheint bisweilen wie eine Wiederholung derselben Sache, wie z.B. hier: "Er wäscht im Weine sein Gewand und im Blute der Trauben seinen Mantel", wo Wein und Blut der Trauben das gleiche zu bezeichnen scheinen, wie auch Gewand und Mantel, sie bedeuten aber nicht das gleiche, weil das Äußere und das Innere auf diese Weise ausgedrückt werden.

Daß das Blut der Trauben das göttlich Gute aus der göttlichen Liebe des Herrn bezeichne, erhellt aus der Bedeutung des Blutes, insofern es das göttlich Wahre vom göttlich Guten des Herrn ist, worüber Nr. 4735, und durch Trauben wird im höchsten Sinn (auch) das göttlich Gute des Herrn bezeichnet, das denen zuteil wird, die in Seinem geistigen Reich sind, und daher wird durch Trauben im bezüglichen Sinn das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet: Nr. 5117.

Durch Blut der Trauben wird auch das gleiche bezeichnet im Liede Mosis: "Butter des Rindes, und Milch der Herde, mit dem Fett der Lämmer, und dem Widder der Söhne Basans, und der Böcke mit dem Nierenfett des Weizens, und das Blut der Trauben trinkst du, das lautere": 5. Mose 32/14.

6379. "Rötlich sind seine Augen von Wein", 1. Mose 49/12, bedeutet, daß sein Verständiges oder das innere Menschliche nichts als Gutes sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung von rötlich, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, und zwar wegen des Feuers und wegen des Blutes, das rötlich ist, worüber Nr. 3300; daher bedeutet rötlich von Wein, daß es nichts als Gutes sei; aus der Bedeutung der Augen, insofern sie das Verständige (oder die Einsicht) bezeichnen, worüber Nr. 2701, 3820, 4403-4421, 4523-4534; und weil hier vom Herrn gehandelt wird, ist es Sein inneres Menschliches, was hier durch das Verständige bezeichnet wird, denn das äußere Menschliche wird bezeichnet durch die Zähne weiß von Milch, wie nun folgt.

6380. "Und weiß die Zähne von Milch", 1. Mose 49/12, bedeutet, das göttlich Natürliche sei nichts als das Gute vom Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von weiß, insofern es vom Wahren gesagt wird, worüber Nr. 3301, 3993, 4007, 5319; aus der Bedeutung der Zähne, insofern sie im eigentlichen Sinn das Natürliche bezeichnen, denn was hart ist beim Menschen, wie die Zähne, die Knochen, die Knorpel, entspricht dem Wahren und dem Guten im untersten Natürlichen; und aus der Bedeutung der Milch, insofern sie das himmlisch Geistige bezeichnet, oder was dasselbe ist, das Gute des Wahren, worüber Nr. 2184.

Das göttlich Natürliche des Herrn wird das Gute des Wahren genannt in Beziehung auf die Menschen, die im Glauben und in der Liebe zum Herrn sind; denn die der äußeren Kirche angehören, können ihr Denken nicht höher erheben als zum göttlich Natürlichen des Herrn; die dagegen, die der inneren Kirche angehören, erheben es über das Natürliche zum Inneren; denn ein jeder, der im Glauben an den Herrn ist, macht sich über Ihn eine Vorstellung gemäß der Fähigkeit, seine Gedanken zu erheben. Diejenigen nämlich, die wissen, was das Innere ist, können eine Vorstellung vom Inneren haben; die aber nicht wissen, was das Innere ist, haben nur eine Vorstellung vom Äußeren.

Daher kommt es, daß das göttlich Natürliche des Herrn das Gute des Wahren heißt, während doch Sein ganzes Menschliche das göttlich Gute der göttlichen Liebe ist.

6381. Aus dem, was nun von Jehudah gesagt worden, erhellt offenbar, daß es einen inneren Sinn des Wortes gibt und daß, wenn man nicht weiß, was der innere Sinn in sich schließt, man durchaus nicht wissen kann, was das hier von ihm Gesagte bedeutet, z.B. daß der junge Löwe von der Beute aufgestiegen sei, sich niedergestreckt und gelagert habe wie ein Löwe und wie ein alter Löwe; was der Gesetzgeber von zwischen seinen Füßen bedeutet; was Schilo, was das Anbinden des Esels an den Weinstock und des Sohnes der Eselin an die Edelrebe; was es heiße, im Wein sein Gewand waschen und im Blut der Trauben seinen Mantel; daß seine Augen rötlich von Wein seien und die Zähne weiß von Milch: dieses alles würde durchaus verborgen sein, wenn es nicht aufgedeckt würde durch den Sinn, der tiefer liegt.

6382. Vers 13: Sebulon wird wohnen am Gestade der Meere und am Gestade der Schiffe, und seine Seite wird gegen Zidon hin gerichtet sein.

"Sebulon" bedeutet das Zusammenwohnen des Guten und Wahren;

"am Gestade der Meere wird er wohnen" bedeutet das Leben, in dem die Erkenntnis (Erschließung) des Wahren aus dem Wißtümlichen (gewonnen wird);

"und am Gestade der Schiffe" bedeutet, wobei die Lehrbestimmungen aus dem Worte (geschöpft werden);

"und seine Seite wird gegen Zidon hin gerichtet sein" bedeutet die Ausdehnung von der einen Seite bis zu den Erkenntnissen des Guten und Wahren.

6383. "Sebulon", 1. Mose 49/13, bedeutet das Zusammenwohnen des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Sebulons, insofern er die himmlische Ehe bezeichnet, worüber Nr. 3960, 3961, also die Verbindung des Guten und Wahren, denn diese Verbindung ist die himmlische Ehe. Das Zusammenwohnen des Guten und Wahren wird gesagt, weil Sebulon in der Grundsprache ein Zusammenwohnen bedeutet.

Durch Sebulon wird hier von denen in der Kirche gehandelt, die über die geistigen Wahrheiten aus den Wissenschaften Schlüsse bilden und sie auf solche Weise bei sich begründen. Man muß aber wissen, daß unter Sebulon nicht diejenigen verstanden werden, die nichts glauben, als was die wißtümlichen Erkenntnisse und sinnlichen Wahrnehmungen lehren, und solche, die schon im voraus in der Verneinung sind; diese werden gar nicht glauben, weil die Verneinung im allgemeinen (bei ihnen) herrscht, und wenn dies der Fall ist, dann fließen nur die der Verneinung günstigen wißtümlichen Kenntnisse ein und sammeln sich, nicht aber die, welche bestätigen; diese werden vielmehr auf die Seite geworfen oder zugunsten der verneinenden Kenntnisse erklärt und dadurch wird die Verneinung bestärkt.

Vielmehr werden unter Sebulon hier diejenigen verstanden, die an die Lehren aus dem Worte glauben, somit die, bei denen im allgemeinen etwas Bejahendes herrscht, und dennoch der Glaube nicht in den Wahrheiten, sondern in den wissenschaftlichen Kenntnissen sein Leben hat, denn sie verbinden das Wißtümliche mit den Lehrbestimmungen und begründen auf diese Weise ihre Bejahung. Daher erheben sich die, welche durch Sebulon bezeichnet werden, nicht über das Wißtümliche, sondern wenn sie von irgendeiner Glaubenswahrheit hören oder darüber denken, fallen sie sogleich in das Wißtümliche. Von solcher Art gibt es viele in der Welt. Auch sieht der Herr vor, daß die wißtümlichen Kenntnisse und die Sinneswahrnehmungen ihnen zu diesem Gebrauch dienen.

6384. "(Sebulon) wird wohnen am Gestade der Meere", 1. Mose 49/13, bedeutet das Leben, bei dem die Erschließung des Wahren aus dem Wißtümlichen (gewonnen wird).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gestades, insofern es die Stelle bezeichnet, wo das Wißtümliche seine Grenze und seinen Anfang hat, hier die Stelle, wo das Erschließen des Wahren aus dem Wißtümlichen (beginnt), denn vermittelst Sebulon wird hier von denen gehandelt, bei denen die Wahrheiten des Glaubens auf diesem Punkt sind; aus der Bedeutung der Meere, insofern sie die wißtümlichen Kenntnisse in ihrer Zusammenfassung bezeichnen, worüber Nr. 28; und aus der Bedeutung von wohnen, insofern es soviel ist als Leben, worüber Nr. 1293, 3384, 3613, 4451, 6051.

Hieraus erhellt, daß durch "am Gestade der Meere wird er wohnen" das Leben bezeichnet wird, bei dem die Erschließung (oder Erkenntnis) des Wahren aus dem Wißtümlichen (gewonnen wird).

Was dieses Leben anbelangt, so sehe man, was Nr. 6383 gesagt worden, und von diesem Leben muß man ferner wissen, daß dasselbe im äußeren oder natürlichen Menschen ist und bei einigen im untersten Natürlichen oder im Sinnlichen, denn die mit dem Wißtümlichen verbundenen Glaubenswahrheiten haben das an sich, daß sie nicht erhoben werden können; daher sind sie auch vor den übrigen in der geistigen Kirche im Dunkeln; denn aus ihrem Verstandesvermögen haben sie wenig Licht, weil dieses im Wißtümlichen und Sinnlichen versenkt ist.

Anders aber verhält es sich bei denen, die bereits in der Bejahung stehen und die Glaubenswahrheiten durch die Wissenschaften begründen, jedoch in der Art, daß sie über das Wißtümliche, d.h. über das Natürliche, wo die wißtümlichen Kenntnisse sind, erhoben werden können, (denen) ihr Verstandesvermögen ist erleuchtet und so in einem gewissen Innewerden des geistig Wahren, dem die wissenschaftlichen Kenntnisse, die unterhalb sind, gleichsam als Spiegel dienen, in dem ebenso, wie die Neigungen im Angesicht, die Wahrheiten des Glaubens und der Liebtätigkeit erscheinen und anerkannt werden.

6385. "Und am Gestade der Schiffe", 1. Mose 49/13, bedeutet, wobei die Lehrbestimmungen aus dem Worte (geschöpft werden).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gestades, insofern es den Grenzpunkt bezeichnet, wie Nr. 6384, wo also jene sich befinden; und aus der Bedeutung der Schiffe, insofern sie die Lehrbestimmungen aus dem Worte bezeichnen.

Diese Bedeutung haben die Schiffe, weil sie durch die Meere und Flüsse fahren und Lebensbedürfnisse tragen, denn die Meere und Flüsse bedeuten die Wissenschaften und Erkenntnisse. Die Lebensbedürfnisse, die sie tragen, sind die Lehrbestimmungen, sowie auch die Wahrheiten selbst aus dem Worte. Daß diese Dinge durch Schiffe bezeichnet werden, erhellt aus folgenden Stellen:

Jes.60/9: "Mir werden vertrauen die Inseln und zuvorderst die Schiffe von Tharschisch, um deine Söhne herbeizuführen aus der Ferne und ihr Silber und Gold mit ihnen": Schiffe von Tharschisch bedeuten die Lehrbestimmungen und Wahrheiten aus dem Worte, weshalb gesagt wird, daß sie hinzuführen sollten die Söhne, ihr Silber und ihr Gold; denn durch Söhne werden diejenigen, die in den Wahrheiten sind, bezeichnet, durch Silber das Wahre selbst und durch Gold das Gute. Jeder kann sehen, daß hier nicht die Schiffe von Tharschisch (buchstäblich) verstanden werden, auch nicht die Söhne, das Silber und das Gold.

Hes.27/4-9: "In der Mitte des Meeres sind deine Grenzen, deine Bauleute haben deine Schönheit vollkommen gemacht; aus den Tannen von Senir bauten sie alles Tafelwerk für dich; Zedern vom Libanon nahmen sie, um dir den Mastbaum zuzurichten; aus den Eichen Basans machten sie Ruder, deine Ruderbänke machten sie aus Elfenbein, die Tochter der Schritte (andere: gefaßt in Scherbin-Holz aus den Inseln der Chittäer; Anmerk.d.Übers.) aus den Inseln Kitthims; feine Leinwand mit Stickerei aus Ägypten war deine Ausbreitung (Flagge), daß sie dir diene zum Panier; hyazinthenfarbig und purpurn aus den Inseln Elisa war deine Bedeckung; die Bewohner Zidons und Arvads waren deine Ruderknechte; deine Weisen, o Tyrus, die in dir waren, waren deine Steuermänner; die Ältesten und Weisesten aus Gabal waren bei dir, um deine Spalten auszubessern: alle Schiffe des Meeres und ihre Schiffsleute waren bei dir, um deinen Handel zu betreiben": hier wird von Tyrus gehandelt, durch das die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet werden: Nr. 1201, und diese Erkenntnisse werden durch solches beschrieben, was Angehör des Schiffes ist, nämlich durch Tafelwerk, Mastbaum, Ruder, Ruderbänke, Ausbreitung (Flagge), Bedeckung, Ruderknechte, Steuermänner, Schiffsleute; daß alle diese Dinge nicht nach dem Buchstaben zu verstehen sind, kann jeder sehen. Wenn aber die Erkenntnisse des Wahren und Guten, die durch Tyrus bezeichnet werden, zugleich mit den Lehrbestimmungen aus dem Worte unter den Schiffen verstanden werden, dann fügt sich alles schön zusammen.

Ps.104/24-26: "Wie groß sind Deine Werke, Jehovah; alles hast Du mit Weisheit bereitet; dieses Meer, groß und weit an Raum, daselbst gehen die Schiffe, der Walfisch, den du gebildet hast, um darin zu spielen".

Ps.107/22-24: "Opfer des Dankes sollen sie darbringen und mit Jubel verkündigen die Werke Jehovahs, die da fahren auf dem Meer mit Schiffen und ihr Werk treiben auf großen Wassern; sie haben gesehen die Werke Jehovahs und Seine Wunder in der Tiefe": hier (stehen) ebenfalls Schiffe für Erkenntnisse und Lehren, Walfisch für das Allgemeine der Wissenschaften: Nr. 42; und weil Schiffe Erkenntnisse und Lehrbestimmungen sind, daher heißt es, die da fahren auf dem Meere mit den Schiffen, haben gesehen die Werke Jehovahs und Seine Wunder in der Tiefe; denn dies sehen diejenigen, die mit den Erkenntnissen und Lehren aus dem Worte (bekannt sind).

Joh.Offenb.8/8,9: "Und der zweite Engel blies, und es stürzte sich wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer, und der dritte Teil des Meeres ward Blut. Und der dritte Teil der Geschöpfe im Meer, die Seelen hatten, starb, und der dritte Teil der Schiffe ging zugrunde": der große Berg mit Feuer brennend bedeutet die Eigenliebe: Nr. 1691; Meer (steht) für das Natürliche, in dem die wißtümlichen Kenntnisse sind: Nr. 28; Blut bedeutet die Gewalt, die der Liebtätigkeit angetan wurde: Nr. 374, 1005; die Geschöpfe im Meer, die Seelen hatten, bedeuten die wissenschaftlichen Wahrheiten mit ihrem Guten; der dritte Teil für etwas noch nicht Vollzähliges: Nr. 2788; daß sie gestorben sind, bedeutet, daß sie kein geistiges Leben hatten: Nr. 6119; daher ging der dritte Teil der Schiffe zugrunde, d.h. die Wahrheiten und das Gute der Lehrbestimmungen aus dem Worte ward verfälscht. Hieraus kann man erkennen, was diese Weissagung bedeutet.

Aber im entgegengesetzten Sinn bedeuten Schiffe die Erkenntnisse und Lehrbestimmungen des Falschen, z.B. bei

Dan.11/40: "Zur Zeit des Endes wird der König gegen Mittag mit ihm zusammenstoßen, deshalb wird sich wie ein Sturmwind gegen ihn stürzen der König von Mitternacht, mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen, und wird in die Länder kommen und sie überschwemmen und durchdringen": der König von Süden bedeutet die Wahrheiten aus dem Guten, die Wagen mit Reitern und mit Schiffen sind die Lehrbestimmungen des Falschen, die Länder stehen für die Kirchen, von denen es vorhergesagt wird, daß sie zur Zeit des Endes überschwemmt und durchdrungen werden sollen mit Falschheiten aus dem Bösen.

Joh.Offenb.18/17-19: "Jeder Steuermann und jeder, der auf den Schiffen sich aufhält und die Schiffsleute und wie viele ihrer das Meer durchschiffen, standen von ferne und schrieen, da sie den Rauch vom Brande Babels sahen, und sprachen: Was glich doch dieser großen Stadt? Wehe, wehe, jene große Stadt, in der reich geworden sind alle, die Schiffe im Meere hatten, von ihrer Köstlichkeit": daß hier Schiffe Erkenntnisse und Lehren des Falschen und Bösen bezeichnen, kann man daraus erkennen, weil durch Babylon der Gottesdienst beschrieben wird, der äußerlich als heilig erscheint und innerlich entweiht ist. Daß man auch unter Schiffe hier etwas anders als Schiffe verstehen muß, kann jedermann sehen.

Jes.43/14: "So spricht Jehovah, euer Erlöser, der Heilige Israels: um euretwillen habe Ich Babel geschickt, damit Ich zurückstoße alle Riegel, und die Chaldäer, deren Geschrei in den Schiffen": was auf gleiche Weise zu erklären ist.

Überdies wird auch das Falsche aus dem Bösen durch Schiffe bezeichnet bei Jes.2/11,16; 23/1,14; Ps.48/8.

6386. "Und seine Seite wird gegen Zidon hingerichtet sein", 1. Mose 49/13, bedeutet die Ausdehnung von der einen Seite bis zu den Erkenntnissen des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Seite, insofern sie die Ausdehnung von der einen Seite bezeichnet, und aus der Bedeutung Zidons, insofern es die äußeren Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 1201.

Hier, wo von Sebulon gehandelt wird, werden die Erkenntnisse, die Lehren und die wißtümlichen Kenntnisse erwähnt und gesagt, daß die Ausdehnung von der einen Seite sei bis zu den Erkenntnissen des Guten und Wahren; ferner: daß die Erschließung des Wahren aus den wißtümlichen Kenntnissen da sei, wo die Lehrbestimmungen aus dem Worte sind; deshalb muß bemerkt werden, welcher Unterschied hier unter ihnen sei: nämlich die Lehrbestimmungen werden aus dem Worte geschöpft, die Erkenntnisse aus diesen Lehrbestimmungen von der einen Seite, und aus den wißtümlichen Kenntnissen von der anderen. Wißtümliche Kenntnisse sind aber diejenigen, die aus eigener und fremder Erfahrung (abgeleitet sind).

6387. Vers 14,15: Jisaschar ist ein knochiger Esel, liegend zwischen seinen Bürden. Und er sieht die Ruhe, daß sie gut, und das Land, daß es lieblich ist, und neigt seine Schultern zum Lasttragen, und wird ein zinsbarer Knecht sein.

"Jisaschar" bedeutet die Vergeltung gemäß den Werken;

"ist ein knochiger Esel" bedeutet das unterste Dienende;

"liegend zwischen seinen Bürden (oder Lasten)" bedeutet das Leben unter den Werken;

"und er sieht die Ruhe, daß sie gut" bedeutet, daß die guten Werke ohne Wiedervergeltung voller Glückseligkeit seien;

"und das Land, daß es lieblich ist" bedeutet, daß diese denen zuteil wird, die im Reich des Herrn sind;

"und neigt seine Schultern zum Lasttragen" bedeutet, daß er dennoch mit aller Mühe arbeite;

"und wird ein zinsbarer Knecht sein" bedeutet, daß er Verdienst erwerbe.

6388. "Jisaschar", 1. Mose 49/14, bedeutet die Vergeltung aus den Werken.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jisaschars, insofern er die gegenseitige Liebe bezeichnet, die Lohn oder Vergeltung (in sich schließt), worüber Nr. 3956, 3957; hier die Vergeltung aus den Werken, wie im inneren Sinn aus den einzelnen Ausdrücken erhellt, die in dieser Weissagung von Jisaschar gebraucht werden. Jisaschar bedeutet auch in der Grundsprache Lohn.

Jisaschar bezeichnet hier die Vergeltung aus den Werken, und im vorigen die gegenseitige Liebe, weil hier unter Jisaschar diejenigen verstanden werden, die einen Anschein von gegenseitiger Liebe haben, d.h. von Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und wegen des Guten, das sie tun, belohnt werden wollen. Auf diese Weise beflecken sie nicht nur die echte gegenseitige Liebe oder Liebtätigkeit, sondern verkehren sie auch.

Denn diejenigen, die wahrhaft in dieser Liebe stehen, sind in ihrem Lustreiz und ihrer Seligkeit, wenn sie dem Nächsten wohltun, denn nichts wünschen sie mehr (als dieses). Dieser Lustreiz und diese Seligkeit ist es, die unter Lohn im Worte verstanden wird, denn der Lustreiz selbst oder die Seligkeit ist der Lohn, und dieser macht im anderen Leben die Freude und Seligkeit aus, die im Himmel ist, und hierdurch wird ihnen der Himmel zuteil. Denn diejenigen, die dort in dieser Liebe sind, genießen, wenn sie Nutzen leisten und anderen Guten tun, eine solche Freude und solches Glück, daß sie jetzt erst im Himmel zu sein glauben. Dies wird ihnen vom Herrn gegeben, und jedem nach seiner Nutzleistung.

Diese Glückseligkeit verschwindet aber, sobald sie an Vergeltung (oder Belohnung) denken, denn dieser Gedanke an Vergeltung, während sie doch recht eigentlich ihren Lohn genießen, macht diese Liebe unrein und verkehrt sie. Der Grund ist, weil sie dann an sich denken und nicht an den Nächsten, nämlich, wie (sie) sich selbst glücklich machen, nicht aber die anderen, außer insofern, als wie sie selbst (glücklich werden). Hierdurch verkehren sie die Liebe zum Nächsten in Liebe zu sich, und soweit sie dies tun, kann ihnen nicht Freude und Glück aus dem Himmel mitgeteilt werden, denn sie konzentrieren den Einfluß des Glückes aus dem Himmel in sich, und lassen ihn nicht auf die anderen übergehen, und sind den Gegenständen ähnlich, welche die Sonnenstrahlen nicht zurückwerfen, sondern aufsaugen. Jene Gegenstände erscheinen im Lichte und sind rötlich, diese aber im Schatten und haben keinen rötlichen Schimmer. Deswegen werden diejenigen, die von solcher Art sind, von der Engelgesellschaft getrennt, als solche, die nichts mit dem Himmel gemein haben; sie sind es, die hier durch Jisaschar beschrieben werden.

6389. "(Jisaschar) ist ein knochiger Esel", 1. Mose 49/14, bedeutet das unterste Dienende.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Esels, insofern er das Dienende ist, worüber Nr. 5958, 5959; und aus der Bedeutung des Knochens, insofern er das ist, was wenig geistiges Leben hat, worüber Nr. 5560, 5561; mithin bedeutet knochiger Esel das unterste Dienende; denn wer das Gute um der Wiedervergeltung willen tut, leistet zwar einen Nutzen und dient, ist aber gleichwohl unter denen im Reich des Herrn, die an unterster Stelle sind, denn sie erweisen das Gute, das ihnen mitgeteilt wird, nur denen, die es vergelten können, die übrigen, die der Hilfe am meisten bedürftig sind, übergehen sie; und wenn sie (wirklich) solchen Gutes tun, so geschieht es zum Behuf der Wiedervergeltung vom Herrn; dann betrachten sie das, was sie tun, als ein Verdienst, und somit die Barmherzigkeit des Herrn als eine Schuldigkeit. Hierdurch entfernen sie sich von der Demut, und in gleichem Maße von dem Zustand der Aufnahme der Seligkeit und des Glückes durch den Himmel vom Herrn.

Hieraus kann erhellen, daß sie zwar im anderen Leben zu Nutzzwecken verwendet werden, jedoch nur als die untersten Diener.

6390. "Liegend zwischen seinen Bürden (Hürden)", 1. Mose 49/14, bedeutet das Leben unter den Werken.

Dies erhellt aus der Bedeutung von liegen, insofern es ein Leben bezeichnet, aber ein dunkles Leben; und aus der Bedeutung der Bürden, insofern sie die Werke bezeichnen.

Die Bürden bedeuten solche Werke, weil solche nicht aus dem Gefühl der Liebe zum Nächsten Gutes tun, sondern aus dem Gefühl der Liebe zu sich. Die Werke, die aus der Neigung dieser Liebe fließen, sind gleichsam Bürden (Lasten), welche die gemeinen Esel tragen, denn sie gehören zu den geringsten Dienstleistungen. Alles Dienstbare geht nämlich hervor aus dem Gefühl der Liebe zu sich und zur Welt, und alles Freie aus dem Gefühl der Liebe zum Herrn und zum Nächsten. Der Grund davon ist, weil die Neigung jener Liebe von der Hölle einfließt, die gewaltsam befiehlt, die Neigung dieser Liebe aber vom Herrn, Der nicht befiehlt, sondern leitet. Hieraus ist wiederum deutlich, daß diejenigen, die das Gute um des Lohnes willen tun, die untersten Diener und ihre Werke Bürden sind. Unter Bürden wird das gleiche verstanden im

Richt.5/15,16: "Jisaschars Fürsten waren mit Deborah, und Jisaschar war wie Barak, ins Tal wurde er gesandt, seinen Füßen nach; in den Abteilungen Rubens waren große Bedenken des Herzens; warum bleibst du zwischen den Bürden, um zu hören das Blöcken der Herden": Jisaschar bedeutet auch hier diejenigen, die für ihre Werke belohnt werden wollen. Ins Tal gesandt werden seinen Füßen nach, bedeutet, im Untersten dienen. Die Abteilungen Rubens für diejenigen, die in den Erkenntnissen der Glaubenswahrheiten stehen, zu denen sie gehören, jedoch an einer Stelle unterhalb jener. Hören das Blöcken der Herden bezeichnet die Geringschätzung von denen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, und die Herde bilden. Sitzen zwischen den Bürden (oder Hürden) bedeutet, unter den lohnsüchtigen Werken.

6391. "Und er sieht die Ruhe, daß sie gut ist", 1. Mose 49/15, bedeutet, die guten Werke ohne Wiedervergeltung seien voller Glückseligkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ruhe, insofern sie den Zustand im Himmel bezeichnet, und somit auch das, was im Guten der Liebtätigkeit oder in den Werken des Guten ohne Wiedervergeltung (liegt), worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung von "daß sie gut ist", insofern es ausdrückt, daß sie voller Glückseligkeit sind.

Die Ruhe bezeichnet die guten Werke ohne Wiedervergeltung, weil Ruhe oder Friede im höchsten Sinn den Herrn bedeutet, im bezüglichen Sinn den Himmel, und somit das Gute, das vom Herrn ist, man sehe Nr. 3780, 4681, 5662; und weil zu dem, was bezeichnet wird durch Ruhe oder Frieden, nur diejenigen gelangen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, mithin in den guten Werken ohne Wiedervergeltung, deshalb wird dies durch Ruhe bezeichnet; dies ergibt sich nämlich aus dem Zusammenhang im inneren Sinn.

Was die Sache selbst anbelangt, so können diejenigen, die das Gute nur tun zu dem Zweck der Wiedervergeltung, durchaus nicht wissen, daß im Gutestun ohne Wiedervergeltung eine so große Glückseligkeit liegt, daß darin sogar die himmlische Glückseligkeit besteht. Die Ursache ist, weil sie nur im Lustreiz ihrer Eigenliebe das Glück empfinden; und inwieweit der Mensch in dieser Liebe einen Lustreiz empfindet, insoweit empfindet er keinen Lustreiz in der himmlischen Liebe, denn beide sind einander entgegengesetzt. Jener Lustreiz, der aus der Eigenliebe fließt, löscht nämlich den Lustreiz, welcher der himmlischen Liebe angehört, gänzlich aus, so daß man gar nicht mehr weiß, was der himmlische Lustreiz ist, und daß man, wenn gesagt wird, wie er beschaffen ist, es nicht glaubt, sondern vielmehr leugnet.

Dies durfte ich erkennen an den bösen Geistern im anderen Leben, die, während sie lebten, weder anderen, noch ihrem Vaterland Gutes taten, außer um ihrer selbst willen. Diese glauben nicht, daß im Gutestun ohne Wiedervergeltung eine Lust (oder Wonne) liegen könne, denn sie meinen, wenn der Zweck der Wiedervergeltung nicht dabei sei, so höre aller Lustreiz auf; und wenn ihnen noch dazu gesagt wird, gerade wenn dieser Lustreiz aufhöre, fange der himmlische Lustreiz an, so staunen sie, wenn sie dies hören, und mehr noch, wenn sie hören, daß dieser himmlische Lustreiz durch das Innerste des Menschen einfließe, und sein Inneres mit unaussprechlicher Glückseligkeit erfülle; darüber staunen sie noch mehr und sagen, das könnten sie nicht begreifen, und sie wollten es auch nicht, denn sie glauben, sie würden höchst unglücklich, wenn sie den Lustreiz ihrer Selbstliebe verlören, weil sie dann ohne alle Lebensfreude seien, auch nennen sie diejenigen, die in einem anderen Zustand sind, Einfältige. Diesen sind diejenigen ganz ähnlich, welche die guten Werke zum Zweck der Wiedervergeltung vollbringen, denn sie tun dieselben für sich und nicht für andere, weil sie bei denselben den Nächsten, das Vaterland auch den Himmel und den Herrn, nur als solche im Auge haben, welche die Verpflichtung haben, ihnen Gutes zu erweisen.

Solche sind es, die in diesem Verse, in dem von Jisaschar gehandelt wird, im inneren Sinn beschrieben werden.

6392. "Und das Land, daß es lieblich ist", 1. Mose 49/15, bedeutet, daß diejenigen, die im Reich des Herrn sind, eine solche Glückseligkeit besitzen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, insofern es die Kirche bezeichnet, und mithin auch das Reich des Herrn, worüber Nr. 662, 1066, 1067, 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118, 4447; daß das Land dies bedeutet, kommt daher, weil das Land Kanaan, das unter Land im Worte verstanden wird, das Reich des Herrn vorbildete, und zwar, weil die Kirche von der ältesten Zeit an daselbst gewesen war: Nr. 3038, 3481, 3705, 3686, 4447, 4454, 4516, 4517, 5136; und aus der Bedeutung von "daß es lieblich war", das die Glückseligkeit bedeutet, die den guten Werken ohne Wiedervergeltung eigen ist.

Es heißt: "er sieht die Ruhe, daß sie gut, und das Land, daß es lieblich ist", (durch beides wird die Glückseligkeit bezeichnet, die im Reich des Herrn ist,) kommt daher, weil die Ruhe sehen, daß sie gut, sich auf das Himmlische oder Gute bezieht, und das Land sehen, daß es lieblich, sich auf das Geistige oder Wahre bezieht, und zwar wegen der Ehe des Guten und Wahren, worüber 6343.

Was ferner die Glückseligkeit in den guten Werken ohne Wiedervergeltung anbelangt, so muß man wissen, daß heutzutage die wenigsten erkennen, daß die himmlische Glückseligkeit im Gutestun ohne Wiedervergeltung besteht, denn sie wissen nicht, daß es noch eine andere Glückseligkeit gibt, als Ehrenstellen zu erlangen, von anderen bedient zu werden, Überfluß an Reichtümern zu haben und in Wollüsten zu leben. Daß es darüber hinaus eine Glückseligkeit gebe, und das Innere des Menschen anregt, davon haben sie keinen Begriff. Daher wissen sie auch nicht, daß es eine himmlische Glückseligkeit gebe, und daß diese Glückseligkeit mit der echten Liebtätigkeit verbunden sei. Frage nur die Weisen des Tages, ob sie wissen, was himmlische Glückseligkeit ist, (sie wissen es nicht). Daher kommt es auch, daß viele die guten Werke verwerfen, indem sie glauben, daß dieselben bei niemandem möglich seien ohne die Absicht, durch dieselben sich Verdienst zu erwerben; denn sie wissen nicht, daß die, welche vom Herrn geführt werden, nichts mehr wünschen, als gute Werke zu vollbringen, und daß sie an nichts weniger denken als an Verdienst durch dieselben. Der neue Wille, der vom Herrn denen gegeben wird, die wiedergeboren werden, bringt nämlich dies mit sich, weil dieser Wille bei dem Menschen vom Herrn stammt.

6393. "Und er neigt seine Schultern zum Lasttragen", 1. Mose 49/15, bedeutet, daß er dennoch mit aller Mühe arbeite.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schultern, insofern sie alle Macht oder alle Mühe bezeichnen, worüber Nr. 1085, 4931-4937; und aus der Bedeutung des Lasttragens, insofern es heißt, Werke tun, um Verdienst zu erwerben. Daher wird durch "die Schultern zum Lasttragen neigen" bezeichnet, mit aller Mühe arbeiten, und Werke tun um des Verdienstes willen. Diese Bedeutung hat das Lasttragen, weil sie das Gute nicht aus Neigung zum Guten tun, somit nicht aus Freiheit, sondern aus der Liebe zu sich, worin eben das Knechtische liegt: Nr. 6390.

Was ferner diejenigen anbelangt, die Lohn verlangen für die Werke, die sie vollbringen, so muß man wissen, daß sie keineswegs zufrieden sind, sondern unwillig werden, wenn ihnen nicht mehr Lohn zuteil wird als den übrigen, und wenn sie sehen, daß andere glücklicher sind als sie, so fühlen sie sich gekränkt und beklagen sich. Sie suchen auch nicht das innere Glück, sondern ein äußeres, nämlich vor anderen hervorzuragen, zu herrschen und bedient zu werden von den Engeln, also über den Engeln zu stehen, und also Fürsten und Gewaltige im Himmel zu sein. Während doch die himmlische Seligkeit darin besteht, daß man nicht herrschen, und nicht von anderen bedient werden, sondern anderen dienen und der Geringste sein will, wie der Herr lehrt:

Mark.10/35-45: "Jakobus und Johannes, die Söhne Zebedäi traten hinzu und sprachen: Gib uns, daß wir, der eine zu Deiner Rechten und der andere zu Deiner Linken sitzen in Deiner Herrlichkeit; Jesus sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr bittet; zu sitzen zu Meiner Rechten und zu Meiner Linken steht Mir nicht zu, (einem jeden) zu geben, sondern nur denen es bereitet ist; ihr wisset, daß die, welche als Regenten über die Völker gelten, über sie herrschen, und die Großen haben Macht über sie; so soll es nicht unter euch sein, sondern wer groß unter euch sein will, sei euer Diener, und wer unter euch der Erste sein will, sei euer aller Knecht; denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, sich dienen zu lassen, sondern zu dienen".

Und daß denen der Himmel zuteil wird, die das Gute tun ohne die Absicht auf Wiedervergeltung, bei Luk.14/11-14: "Ein jeder, der sich selbst erhöht, soll erniedrigt werden, und jeder, der sich selbst erniedrigt, soll erhöht werden. Wenn du ein Mittags- oder ein Abendmahl bereitest, so lade nicht deine Freunde ein, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch deine reichen Nachbarn, damit sie nicht dich etwa wieder laden, und dir vergolten werde; sondern wenn du ein Gastmahl machst, so lade die Armen, die Krüppel, die Lahmen und die Blinden; dann wirst du selig sein, weil sie nicht haben, es dir wieder zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten": die Vergeltung bei der Auferstehung der Gerechten ist die innere Seligkeit aus dem Gutestun ohne Wiedervergeltung (zu wollen), die sie vom Herrn erhalten, wenn sie Nutzen leisten; und die, welche zu dienen lieben ohne Wiedervergeltung, werden, je mehr sie das lieben, zu desto edleren Nutzzwecken verwendet, und sind wirklich vor anderen Große und Mächtige.

Diejenigen, die gute Werke tun um der Wiedervergeltung willen, sagen zwar auch (weil sie es aus dem Worte wissen), sie wollten die Geringsten im Himmel sein, aber dabei denken sie, daß sie durch solches Reden groß werden und somit liegt dennoch dieselbe Absicht zugrunde. Die aber ohne Vergeltung das Gute tun, denken in Wirklichkeit nicht an die Hoheit, sondern nur an das Dienstleisten.

Man sehe, was schon früher über die Verdienstlichkeit aus den Werken gesagt und gezeigt worden, und wie solche im anderen Leben beschaffen sind:

daß sie nämlich wie Holzspalter und Grasmäher erscheinen: Nr. 1110, 1111, 4943;

wie sie dargestellt werden: Nr. 1774, 2027;

daß diejenigen, die das Gute tun aus Liebe zu sich und zur Welt, für dieses Gute keine Vergeltung empfangen im anderen Leben: Nr. 1835;

daß die, welche ein Verdienst in die Werke setzen, das Wort nach dem Buchstaben zu ihren Gunsten deuten, und das Innere desselben verhöhnen: Nr. 1774, 1877;

daß die wahre Liebtätigkeit ohne alles Streben nach Verdienstlichkeit sei: Nr. 2340, 2373, 2400, 3816;

daß die, welche den Glauben von der Liebtätigkeit trennen, die Werke, die sie tun, zu verdienstlichen machen: Nr. 2373 E;

daß die, welche in den Himmel kommen, das Eigene und Verdienstliche ablegen: Nr. 4007 E;

daß der Glaube, man tue das Gute aus sich und erwerbe sich durch dieses Gute ein Verdienst, bei den meisten zu Anfang ihrer Bekehrung vorhanden, daß sie ihn aber ablegen, sobald sie wiedergeboren werden: Nr. 4174.

6394. "Und wird zinsbarer (d.i. fronpflichtiger) Knecht sein", 1. Mose 49/15, bedeutet, damit er sich Verdienst erwerbe.

Ein zinsbarer Knecht sein, bedeutet, untertan sein und dienen; und weil von denen, die durch Werke verdienen wollen, gesagt wird, sie seien knöcherne Esel, liegend zwischen ihren Bürden, und daß sie die Schultern neigen zum Lasttragen, werden auch durch den zinsbaren Knecht diejenigen bezeichnet, die durch Werke Verdienst erwerben wollen; denn daß diese die untersten Diener sind, sehe man Nr. 6389.

Daß zinsbarer Knecht sein bedeutet, untertan sein und dienen, erhellt

5. Mose 20/10,11: "Wann du vor eine Stadt ziehst, sie zu bekämpfen, sollst du sie zum Frieden auffordern, wenn sie dir friedlich antwortet und dir öffnet, so soll alles Volk, das sich in ihr findet, dir zinsbar sein und dir dienen".

Jerem.Klagel.1/1: "Wie einsam liegt die Stadt, die voll Volkes war, sie ist geworden wie eine Witwe, die groß war unter den Völkern, und geherrscht hat über die Länder, ist zinsbar geworden": daß hier zinsbar und fronpflichtig werden soviel ist als dienen, ist klar.

Matth.17/25-27: "Jesus sprach: Was dünket dich, Simon, von wem nehmen die Könige der Erde Zins oder Schatzung, von ihren Söhnen oder von Fremden? Petrus spricht zu Ihm: von den Fremden. Jesus sagte zu ihm: so sind also die Söhne frei. Auf daß wir ihnen aber keinen Anstoß geben, gehe hin an das Meer, wirf eine Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufsteigt, den nimm, und wenn du seinen Mund auftust, wirst du einen Stater finden; denselben nimm, und gib ihn für Mich und für dich": auch hier werden unter denen, die Zins oder Schatzung geben, diejenigen verstanden, die dienen, weshalb gesagt wird, die Fremden müßten geben und die Söhne seien frei, denn die Fremden waren Knechte: Nr. 1097. Daß Petrus aus dem Meere den Fisch nehmen, und in dessen Mund einen Stater finden sollte, den er hergeben könnte, bildete vor, daß das unterste Natürliche als das Dienstbare dies tun solle; denn Fische bedeuten dieses Natürliche.

6395. Vers 16-18: Dan wird richten sein Volk, wie einer der Stämme Israels. Dan wird sein eine Schlange auf dem Wege, wie die Hornschlange auf dem Pfade, welche beißt in die Fersen des Pferdes, daß rücklings fällt sein Reiter. Auf Dein Heil harre ich, Jehovah!

"Dan" bedeutet diejenigen, die im Wahren sind und noch nicht im Guten;

"wird richten sein Volk, wie einer der Stämme Israels" bedeutet, daß er eine von den Wahrheiten im allgemeinen bezeichne, welche die Stämme Israels vorbilden;

"Dan wird sein eine Schlange auf dem Wege" bedeutet ihre Vernünftelei über das Wahre, weil das Gute sie noch nicht führt;

"wie die Hornschlange auf dem Pfade" bedeutet aus dem Wahren über das Gute;

"welche beißt in die Fersen des Pferdes" bedeutet die Sinnestäuschungen aus dem Untersten der Natur;

"daß rücklings fällt sein Reiter" bedeutet das dadurch erfolgende Zurückweichen (oder Abfallen);

"auf Dein Heil harre ich, Jehovah" bedeutet, wenn der Herr nicht Hilfe schafft.

6396. "Dan", 1. Mose 49/16, bedeutet diejenigen, die im Wahren sind, aber noch nicht im Guten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Dans, insofern er das Gute des Lebens bezeichnet, worüber Nr. 3922, 3923, hier aber diejenigen, die in einigem Guten des Lebens aus dem Wahren sind, aber noch nicht aus dem Guten; denn mit dem Menschen, der vom Herrn wiedergeboren wird, verhält es sich auf folgende Weise:

Zuerst ist er in dem Wahren, aber in keinerlei Gutem des Lebens aus dem Wahren; dann kommt er in das Gute des Lebens aus dem Wahrem, aber noch nicht aus dem Guten, nachher aber, wenn er wiedergeboren ist, befindet er sich im Guten des Lebens aus dem Guten, und dann wird er das Wahre aus dem Guten inne, und vermehrt es bei sich. Das sind die Stufen der Wiedergeburt.

Unter Dan werden diejenigen verstanden, die im Guten des Lebens aus dem Wahren sind, doch noch nicht aus dem Guten. Das Gute liegt bei ihnen noch tief verborgen im Wahren, gibt ihnen die Neigung zum Wahren, und treibt sie an, nach dem Wahren zu leben. Die so beschaffen sind, befinden sich im Reich des Herrn, aber weil sie das Gute nicht aus dem Guten tun, sondern aus dem Wahren, d.h. nicht aus einem neuen Willen, sondern aus ihrer Einsicht und mithin nicht aus Liebe, sondern aus Gehorsam, weil es so geboten ist, deshalb sind sie im Reich des Herrn, unter denen, die im ersten, d.h. untersten Himmel sind. Diese sind es, die durch Dan vorgebildet werden, denn in dieser Weissagung Israels werden im inneren Sinn durch seine zwölf Söhne im allgemeinen in Ansehung ihrer Beschaffenheit alle beschrieben, die im Reich des Herrn sind. Daß diejenigen, die durch Dan bezeichnet werden, im untersten Himmel oder im Untersten des Reiches des Herrn sich befinden, weil sie im Wahren, aber noch nicht im Guten sind, wird dadurch vorgebildet, daß das Los für Dan zuletzt fiel, als das Land Kanaan zum Erbe unter den Stämmen verteilt wurde: Jos.19/40-48; und daß Dan dann das Erbe zufiel an der äußersten Grenze jenes Landes: Richt. Kapitel 18; denn das Los wurde vor Jehovah geworfen: Jos.18/6; deswegen empfing ein jeder nach seiner Vorbildung.

Daß das Land Kanaan das Reich des Herrn vorbildete, sehe man Nr. 1607, 3038, 3481, 3686, 3705, 4447, 4454; daher waren alle Grenzen daselbst vorbildlich: Nr. 1607, 1866, 4116; somit bildete das Letzte dieses Landes das Letzte im Reich des Herrn vor: Nr. 4240; deswegen bildete auch Dan diejenigen vor, die im Letzten daselbst sind, denn bevor das Wahre mit dem Guten verbunden ist, ist es im Letzten, wenn aber das Wahre völlig vom Guten getrennt ist, dann ist es gar nicht im Gebiet des Reiches des Herrn, sondern außerhalb desselben.

Daß das Erbteil Dans das Äußerste des Landes Kanaan war, erhellt daraus, daß, wenn die ganze Ausdehnung des Landes beschrieben werden soll, gesagt wurde: "von Beerscheba bis Dan": 2.Sam.3/10; 17/11; 24/2,15; 1.Kön.5/5; durch Beerscheba wird hier das Innerste des Landes bezeichnet, weil Abraham und Jischak daselbst wohnten, aber diese (Bezeichnung) galt nur, bevor Jerusalem und Zion das Innerste des Landes wurden.

Die Beschaffenheit derer, die im Wahren sind und noch nicht im Guten, wurde auch durch die Daniten vorgebildet, die das Land auskundschafteten, wo sie wohnen sollten: Richt. Kapitel 18; auch dadurch, daß sie aus dem Hause Michas den Leviten fortführten, und das Ephod, die Theraphim und das Schnitzbild wegnahmen, durch welche Dinge der Gottesdienst derer bezeichnet wird, die im Wahren sind, und noch nicht im Guten, denn sie beten das Äußere an, und bekümmern sich nicht um das Innere. Das Innere wird niemand inne, außer wer im Guten ist.

Daß dies durch die Söhne Dans daselbst vorgebildet wurde, kann daraus erhellen, daß alles Historische im Wort, sowohl was in den Büchern Mose, als was in den Büchern Josua, der Richter, Samuels und der Könige steht, himmlische und geistige Vorbildungen vom Reich des Herrn bildet, mithin auch dieses Historische im Buche der Richter von den Söhnen Dans.

Was ferner diejenigen betrifft, die im Wahren und noch nicht im Guten sind, so wird in dem nun über Dan Folgenden im inneren Sinn ihre Beschaffenheit beschrieben.

6397. "(Dan) wird richten sein Volk wie einer der Stämme Israels", 1. Mose 49/16, bedeutet, daß er eine von den Wahrheiten im allgemeinen bezeichnet, welche die Stämme Israels vorbilden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von richten, insofern es das Wahre in seinem Amte bezeichnet, worüber im Folgenden; aus der Bedeutung des Volkes, insofern es diejenigen bezeichnet, die im Wahren sind, worüber Nr. 1259, 1260, 2928, 3295, 3581, 4619; hier diejenigen, die im Wahren und noch nicht im Guten sind, denn diese sind Dan oder das Volk Dans: Nr. 6396; aus der vorbildlichen Bedeutung der Stämme Israels, insofern sie alles Wahre und Gute des Glaubens im allgemeinen bezeichnen, worüber Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335.

Daher bedeutet "er wird richten sein Volk wie eines der Stämme Israels", daß das Wahre, was durch Dan vorgebildet, auch unter den allgemeinen Wahrheiten sei, welche die Stämme Israels vorbilden.

Daß "sein Volk richte" das Wahre in seinem Amte bezeichnet, kommt daher, weil durch die Stämme alles Wahre im allgemeinen vorgebildet wird, wie aus den oben angeführten Stellen erhellen kann, und die Wahrheiten es sind, die richten. Somit wird durch "sein Volk richten" das Wahre in seinem Amte (officio) bezeichnet.

Im Worte liest man, daß die vierundzwanzig Ältesten auf Thronen sitzen und die Heiden und Völkerschaften richten werden, ferner daß die zwölf Apostel ebenfalls auf Thronen sitzen werden, um zu richten die zwölf Stämme Israels. Wer den inneren Sinn des Wortes nicht kennt, muß glauben, daß es so geschehen werde. Wie es aber (wirklich) zu verstehen sei, kann man erkennen, wenn man aus dem inneren Sinn weiß, was die vierundzwanzig Ältesten, die zwölf Apostel, und was die Throne bedeuten, daß sie nämlich alle Wahrheiten in ihrer Zusammenfassung bezeichnen, denen gemäß das Urteil (gefällt wird). Ebenso wird hier durch "das Volk richten wie einer der Stämme Israels" nicht verstanden, daß sie oder einige ihrer Ältesten richten werden, sondern die Wahrheiten selbst, die durch sie bezeichnet werden, somit der Herr allein, denn von Ihm geht alles Wahre aus.

Von den vierundzwanzig Ältesten, die auf Thronen sitzen und richten werden, heißt es bei Joh.Offenb.4/4; 11/16: "Um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste sitzen, mit weißen Kleidern angetan, und sie hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen".

Joh.Offenb.20/4: "Ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und Gericht zu halten ward ihnen gegeben".

Von den zwölf Aposteln bei Matth.19/28: "Jesus sprach: Ihr, die ihr Mir nachgefolgt seid in der Wiedergeburt, wenn des Menschensohn sitzen wird auf dem Throne Seiner Herrlichkeit, werdet auch ihr sitzen auf zwölf Thronen, richtend die zwölf Stämme Israels".

Luk.22/30: "Wie Mir der Vater das Reich übergeben hat, so übergebe Ich es euch, damit ihr esset und trinket an Meinem Tische in Meinem Reich; und sitzet auf Thronen, richtend die zwölf Stämme Israels": daß hier nicht vierundzwanzig Älteste, noch die zwölf Apostel zu verstehen sind, sondern alles Wahre und Gute im allgemeinen, kann daraus erhellen, daß kein Mensch, nicht einmal ein Engel, irgend jemand richten kann; denn wie das Innere (der Menschen) beschaffen ist und beschaffen sein werde, und zwar in Ewigkeit, kann niemand wissen, als der Herr allein. Daß durch die zwölf Apostel das gleiche wie durch die zwöfl Stämme bezeichnet wurde, nämlich alles Wahre und Gute in seiner Zusammenfassung, sehe man Nr. 2129, 2553, 3488, 3858 E.

Hieraus erhellt nun, daß durch "Dan wird sein Volk richten wie einer der Stämme Israels" bezeichnet wird, daß die durch Dan vorgebildete Wahrheit eine sei von den allgemeinen Wahrheiten (d.h. von den Gesetzen der göttlichen Vorsehung; Anmerk.d.Übers.), vermittelst derer das Gericht (gehalten wird).

6398. "Dan wird sein eine Schlange auf dem Wege", 1. Mose 49/17, bedeutet ihre Vernünftelei über das Wahre, weil das Gute sie noch nicht führt.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Dans, insofern er diejenigen bezeichnet, die im Wahren sind und noch nicht im Guten, worüber Nr. 6396; aus der Bedeutung der Schlange, insofern sie die Vernünftelei aus dem Sinnlichen bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Weges, insofern er das Wahre ist, worüber Nr. 627, 2333; mithin wird durch "Dan wird sein eine Schlange auf dem Wege", ihre Vernünftelei über das Wahre bezeichnet, weil das Gute sie noch nicht führt. Von welcher Art diese Vernünftelei sei, und das aus derselben hervorgehende Wahre, soll im Falschen gesagt werden:

Die Schlange bezeichnet die Vernünftelei aus dem Sinnlichen, weil die inneren (Wesenheiten) des Menschen im Himmel durch Tiere von verschiedener Gattung vorgebildet werden, und daher auch im Worte das gleiche durch dieselben bezeichnet wird. Das Sinnliche des Menschen wurde durch Schlangen vorgebildet, weil das Sinnliche das Unterste beim Menschen ist, und verhältnismäßig wie das Irdische, und gleichsam kriechend, wie man auch aus den Formen erkennen kann, durch die das Sinnliche einfließt, worüber, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, an einer anderen Stelle; daher wurde dieses Sinnliche durch Schlangen vorgebildet, und zwar insoweit, daß auch das göttlich Sinnliche des Herrn durch eine eherne Schlange in der Wüste vorgebildet wurde: Nr. 4211.

Auch wird die Klugheit und die Umsicht selbst, die im Äußeren sich darstellt, durch Schlangen bezeichnet, bei Matth.10/16: "So seid nun klug wie die Schlangen, und einfältig (d.h. ohne Falsch) wie die Tauben". Wenn aber der Mensch im Sinnlichen lebt, entfernt vom Inneren, (wie es bei denen ist, die im Wahren und noch nicht im Guten sind,) und aus dem Sinnlichen redet, dann wird durch Schlange seine Vernünftelei bezeichnet; und so auch hier, wo von Dan gehandelt wird, die Vernünftelei über das Wahre, weil das Gute ihn noch nicht leitet.

Sonst wird auch Bosheit, Schlauheit und List durch Schlangen bezeichnet, aber durch giftige Schlangen, z.B. Ottern und ähnliche, bei solchen ist die Vernünftelei dem Gift ähnlich.

Daß die Schlange das Vernünfteln aus dem Sinnlichen bedeutet, sehe man Nr. 195-197; daß ferner Schlange alles Böse im allgemeinen bezeichnet, und daß das Böse nach den Arten der Schlangen unterschieden wird, sehe man Nr. 251, 254, 257.

6399. "Wie die Hornschlange auf dem Pfade", 1. Mose 49/17, bedeutet die Vernünftelei über das Gute aus dem Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hornschlange, insofern sie das Vernünfteln über das Gute bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Pfades, insofern er das Wahre ist, worüber Nr. 627, 2333, 3477.

Daß "die Hornschlange auf dem Pfade" das Vernünfteln aus dem Wahren über das Gute bezeichnet, kommt daher, weil durch Schlange die Vernünftelei bezeichnet wird, mithin durch Hornschlange die Vernünftelei, die sich hervordrängt, nämlich aus dem Wahren zum Guten, denn das Wahre ist bei denen, die durch Dan vorgebildet werden, unterhalb, und das Gute oberhalb.

6400. "Welche beißt in die Fersen des Pferdes", 1. Mose 49/17, bedeutet Sinnestäuschungen aus dem Untersten der Natur.

Dies erhellt aus der Bedeutung von beißen, insofern es soviel ist als sich anhängen und dadurch Schaden zufügen; aus der Bedeutung der Fersen des Pferdes, insofern sie die Sinnestäuschungen aus dem Untersten der Natur bezeichnen; denn die Ferse bedeutet das unterste Natürliche und das Körperliche: Nr. 259, 4938-4952, das Roß aber bezeichnet das Verstandesmäßige: Nr. 2761, 2762, 3217, 5321, 6125. Hier bedeutet Pferd die Sinnestäuschung, weil es das Verstandesmäßige des untersten Natürlichen oder Sinnlichen ist.

Daß diejenigen, die im Wahren sind, aber noch nicht im Guten, in Sinnestäuschungen dem untersten Natürlichen verfallen, kann daraus erhellen, daß das Wahre in keinerlei Licht ist, wenn nicht bei demselben, oder in demselben das Gute ist, denn das Gute ist wie die Flamme, die das Licht von sich aussendet, und wo dann das Gute auf etwas Wahres stößt, da erleuchtet es nicht nur dasselbe, sondern führt auch zu sich in sein Licht hinein.

Daher sind die, welche im Wahren sind und noch nicht im Guten, in Verschattung und Dunkel, weil das Wahre kein Licht von sich hat, und das Licht, das sie aus dem Guten haben, schwach ist, weil ein erlöschendes Licht. Wenn daher solche über das Wahre denken und vernünfteln und aus dem Wahren über das Gute, sind sie denen gleich, die im Finstern Phantasiegebilde sehen und dieselben für wirkliche Körper ansehen, oder die im Halbdunkel an einer Wand Streifen sehen, und durch die Phantasie aus ihnen irgendein Bild entwerfen, entweder eines Menschen oder eines Tieres. Wenn jedoch das Licht aufgeht, zeigt es sich, daß es nur Streifen ohne Bild sind. Ebenso verhält es sich mit den Wahrheiten bei ihnen, denn sie sehen als Wahrheiten, was nicht Wahrheiten sind, die vielmehr den Phantasiegebilden und Streifen an der Wand ähnlich sind.

Von solchen, die in irgendeinem Wahren aus dem Worte waren, nicht aber im Guten, sind auch alle Ketzereien in der Kirche ausgegangen, denn das Ketzerische erscheint ihnen ganz und gar als Wahrheit; ebenso die falschen Meinungen innerhalb der Kirche. Daß diejenigen, die sie gelehrt haben, nicht im Guten waren, kann daraus erhellen, daß sie das Gute der Liebtätigkeit weit hinter dem Wahren des Glaubens zurücksetzten, und zum Teil solche Dinge aussannen, die mit dem Guten der Liebtätigkeit keineswegs übereinstimmen. Es wird gesagt, daß diejenigen, die im Wahren und noch nicht im Guten sind, über das Wahre und Gute aus den Sinnestäuschungen des untersten Natürlichen vernünfteln, daher soll noch gesagt werden, was unter Sinnestäuschungen zu verstehen ist: Als Beispiel diene das Leben des Menschen nach dem Tode:

Diejenigen, die sich in Sinnestäuschungen aus dem untersten Natürlichen befinden, wie die, welche im Wahren und noch nicht im Guten sind, glauben, daß beim Menschen nichts anderes lebe als sein Körper, und daß, wenn der Mensch stirbt, er nicht wieder auferstehen könne, wenn er nicht seinen Körper wieder empfängt. Wenn ihnen gesagt wird, es sei der innere Mensch, der im Körper lebt, und der vom Herrn wiedererweckt wird, wenn der Körper stirbt, und daß dieser Mensch einen solchen Körper habe wie die Geister und Engel, und daß derselbe wie der Mensch in der Welt sieht, hört, redet, mit anderen in der Gesellschaft ist, und sich völlig als Mensch erscheint, können sie es nicht begreifen. Die Täuschungen aus dem untersten Natürlichen machen, daß sie glauben, es könne derartiges nicht geben; besonders deswegen, weil sie es mit den Augen ihres Körpers nicht sehen. Solche haben auch, wenn sie über den Geist oder die Seele denken, gar keine Vorstellung von ihr, außer einer solchen, wie von unsichtbaren Dingen in der Natur, weshalb sie dieselbe entweder zu etwas Hauchartigem, oder zu etwas Luftigem, oder zu etwas Ätherischem oder Flammigen machen, einige zu einem bloßen Gedankending, das fast gar kein Leben hat, bevor es wieder mit dem Körper verbunden wird. So denken sie, weil alles Innerliche bei ihnen schattenhaft und dunkel, und nur das Äußerliche im Licht ist.

Hieraus geht deutlich hervor, wie leicht solche in Irrtum fallen können, denn wenn sie nur an den Körper denken, wie er wieder zusammenwachse, an den Untergang der Welt, der in so vielen Jahrhunderten vergeblich erwartet wurde, über die unvernünftigen Tiere, daß sie ein dem menschlichen nicht unähnliches Leben haben, daß keine Toten erscheinen und den Zustand ihres Lebens anzeigen, wenn sie dieses und ähnliches denken, dann verlieren sie leicht den Glauben an die Auferstehung; ebenso in vielen anderen Dingen. Der Grund ist, weil sie nicht im Guten sind, und durch das Gute im Lichte. Weil ihr Zustand von dieser Art ist, wird auch gesagt "daß rücklings fällt sein Reiter, auf Dein Heil harre ich, Jehovah!" bedeutet, daß dadurch ein Abfallen (stattfindet), wenn nicht der Herr Hilfe bringt.

6401. "Daß rücklings fällt sein Reiter", 1. Mose 49/17, bedeutet, daß dadurch ein Abfallen (oder Zurückweichen) entstehe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von rücklingsfallen, insofern es ein Zurückweichen ist, nämlich vom Wahren; und aus der Bedeutung des Reiters, insofern er diejenigen bezeichnet, die in Sinnestäuschungen aus dem untersten Natürlichen sind. Daß durch Pferd diese Täuschungen bezeichnet werden, sehe man Nr. 6400, weshalb durch Reiter diejenigen bezeichnet werden, die in diesen Täuschungen sind. Wie sich dies verhalte, ist gleich oben gesagt worden.

Weil durch Dan diejenigen innerhalb der Kirche bezeichnet werden, die so beschaffen sind, wie sie Nr. 6400 beschrieben wurden, und die somit unter den letzten im Reich des Herrn sind, deshalb werden durch Dan auch diejenigen bezeichnet, die Falsches aus den Sinnestäuschungen ausbrüten und verbreiten. Ihr Falsches wird auch durch Pferde und ihre Vernünfteleien über das Wahre und Gute durch Schlangen bezeichnet:

Jerem.8/16,17: "Von Dan wurde das Schnauben seiner Pferde gehört, von dem Schalle des Wieherns seiner Starken erzittert das ganze Land, und sie sind gekommen und haben verzehrt das Land und dessen Fülle, die Stadt und ihre Bewohner; denn siehe, Ich schicke gegen euch Schlangen, Basilisken, gegen die kein Zauberspruch hilft und sie werden euch beißen".

6402. "Auf Dein Heil harre ich, Jehovah", 1. Mose 49/18, bedeutet, wenn nicht der Herr Hilfe bringe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Heil erwarten, insofern es hier heißt, Hilfe bringen. Daß Jehovah der Herr ist, sehe man Nr. 1343, 1736, 2156, 2329, 2447, 2921, 3023, 3035, 5663, 6303.

Was die Hilfe anbelangt, die der Herr bringt, wenn die, welche im Wahren sind, und noch nicht vom Guten geleitet werden, zurückweisen, was bezeichnet wird durch "rücklings fällt sein Reiter, auf Dein Heil harre ich, Jehovah", so muß man wissen, daß sie niederwärts oder auswärts blicken, weil sie noch nicht im Guten sind; die aber im Guten sind, wie die Wiedergeborenen, sehen aufwärts oder einwärts, denn wenn der Mensch wiedergeboren wird, wird die Ordnung in solcher Weise umgekehrt.

Weil diejenigen, die im Wahren sind und noch nicht im Guten, niederwärts oder auswärts schauen, daher sind sie auch unter denen, die zur Gegend der äußeren Haut im Größten Menschen gehören, denn die äußere Haut wendet sich von dem Inneren des Körpers nach außen, und empfängt von dem, was außerhalb ist, die Empfindung des Gefühls, nicht aber auf fühlbare Weise von dem, was innerhalb. Hieraus erhellt, daß sie zwar auch im Reiche des Herrn sind, weil auch im Größten Menschen, jedoch im Letzten desselben. Von denen, welche die Haut bilden, sehe man Nr. 5552-5559.

6403. Vers 19: Gad, eine Kriegsschar wird ihn bedrängen, und er wird ihre Ferse drängen.

"Gad" bedeutet die Werke aus dem Wahren, aber noch nicht aus dem Guten;

"eine Kriegsschar wird ihn bedrängen" bedeutet die Werke ohne Urteil, insofern sie (den Menschen) vom Wahren hinwegtreiben;

"und er wird ihre Ferse drängen" bedeutet die daraus entstehende Unordnung im Natürlichen.

6404. "Gad", 1. Mose 49/19, bedeutet die Werke aus dem Wahren, aber noch nicht aus dem Guten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Gads, insofern er die Werke bezeichnet, worüber Nr. 3934, 3935; hier die Werke aus dem Wahren, und noch nicht aus dem Guten, wie aus der Beschreibung desselben im inneren Sinn erhellt. Das folgt auch in seiner Ordnung, denn durch Dan werden gleich oben diejenigen vorgebildet, die im Wahren sind und noch nicht im Guten: Nr. 6396, hier nun durch Gad diejenigen, die in den Werken sind aus dem Wahren und nicht aus dem Guten. Wie diese Werke beschaffen sind, wird im Folgenden gesagt werden.

6405. "Gad, eine Kriegsschar wird ihn bedrängen (oder verwüsten)", 1. Mose 49/19, bedeutet die Werke ohne Urteil, insofern sie (den Menschen) vom Wahren abbringen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kriegsschar, insofern sie die Werke bezeichnet, worüber Nr. 3934, hier die Werke ohne Urteil; denn diejenigen, die aus dem Wahren und noch nicht aus dem Guten ihre Werke tun, haben nur ein dunkles Verständnis; die hingegen, die aus dem Guten (handeln), haben ein erleuchtetes Verständnis, weil das Gute erleuchtet; denn das Licht des Wahren fließt vom Herrn in das Verstandesgebiet durch das Gute ein, und so in das Wahre, nicht aber unmittelbar in das Wahre. Es verhält sich dies wie das Sonnenlicht, das in die Gegenstände des Pflanzenreiches, z.B. in Bäume, Pflanzen, Blumen, durch die Wärme einfließt und macht, daß sie wachsen und blühen, nicht aber unmittelbar, denn wenn das Licht ohne Wärme einfließt, wächst und blüht nichts, wie zur Winterszeit. Ferner aus der Bedeutung von "ihn bedrängen", insofern es heißt, vom Wahren abbringen.

Welche aber diejenigen sind, die hier durch Gad bezeichnet werden, soll nun gesagt werden: Es sind solche, die über das Wahre im Unklaren sind, und dennoch aus demselben ihre Werke tun, also Werke, die nicht aus dem Wahren, und weniger noch aus dem Guten hervorgehen. Daher werden sie durch ihre Werke vom Wahren abgebracht, denn sobald der Mensch, der im Wahren ist und noch nicht im Guten, aus Religion etwas in Handlung setzt, verteidigt er es nachher, als wäre es das Allerwahrste und bleibt dabei. Auch läßt er nur insoweit, als er in das Gute kommt, eine Verbesserung zu, weil er durch die Tat (das Falsche) aufnimmt und es liebt. So bringen ihn die Werke vom Wahren ab. Dabei hält er das für Wahrheit, was nicht wahr ist, denn auch diese urteilen aus dem Sinnlichen gleich denen, die durch Dan bezeichnet werden, somit ohne (richtiges) Urteil.

Zur Erläuterung mögen folgende Beispiele dienen: Wer einen jeden in gleicher Weise für seinen Nächsten hält und daher ebensowohl den Bösen als den Guten Wohltaten erzeigt, und dadurch, daß er den Bösen wohltut, anderen Böses tut, der verteidigt, wenn er einige Male so gehandelt hat, sein Verfahren, indem er sagt, ein jeder sei der Nächste, und er bekümmere sich nicht darum, wie er beschaffen sei, wenn er nur etwas Gutes tue. Auf diese Weise vollbringt er Werke ohne Urteil, somit auch gegen das eigentliche Wahre, denn das Wahre selbst ist, daß alle die Nächsten sind, aber in verschiedenem Grade, und daß vor anderen diejenigen die Nächsten sind, die im Guten sind: Nr. 2417, 3419, 3820, 5025.

Durch Gad werden auch diejenigen bezeichnet, die alles Heil in die Werke setzen, wie jener Pharisäer, von dem der Herr Luk.18/11,12, im Gleichnisse gesagt hat: "Ein Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: Gott, ich danke Dir, daß ich nicht bin wie andere Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner; ich faste zweimal in der Woche, und gebe den Zehnten von allem, was ich besitze"; er hielt also das Äußere für das eigentlichste Wahre. Solche sind zwar auch im Reich des Herrn, jedoch nur an der Schwelle; deshalb sagt der Herr Luk.18/14: "Ich sage euch, der Zöllner ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, mehr als der Pharisäer"; daß somit auch der Pharisäer gerechtfertigt hinabging, weil er die Werke nach dem Gebote (Gottes) getan hatte.

Um es mit einem Wort zu sagen: durch Gad werden diejenigen vorgebildet, die für Wahrheit erklären, was nicht wahr ist, und aus diesem Nichtwahren ihre Werke tun; daher sind ihre Werke nur scheinbar wahr, denn die Werke sind nichts als der Wille und der Verstand, die in der Handlung hervortreten. Was ihnen dabei Heil bringt, ist die Absicht, etwas Gutes zu tun, und einige Unschuld vermöge ihrer Unwissenheit.

Die in den äußeren Werken aus dem Nichtwahren sind, was sie aber für wahr halten, werden auch bei Jesaja durch Gad bezeichnet: Jes.65/11: "Ihr, die ihr Jehovah verlasset, und Meines heiligen Berges vergaßet und dem Gad einen Tisch richtet, und Trankopfer bringet dem Wein": dem Gad den Tisch richten, bedeutet, sich nur mit Werken abgeben.

Jerem.49/1: "Wider die Söhne Ammons spricht Jehovah: Hat denn Israel keinen Erben, weshalb erbt ihr König (das Land) Gad, und sein Volk wohnt in dessen Städten?": Gad beerben bedeutet in den Werken aus dem Nichtwahren leben. Die Söhne Ammons bezeichnen diejenigen, welche die Wahrheiten verfälschen, und nach diesem Verfälschten leben: Nr. 2468, und auf diese wird bei dem Propheten das von Gad Gesagte bezogen.

6406. "Und er wird ihre Ferse drängen", 1. Mose 49/19, bedeutet die daraus entstehende Unordnung im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von drängen (oder verwüsten), insofern es bezeichnet, vom Wahren abbringen, wie Nr. 6405, somit die Ordnung stören, oder Unordnung verursachen; und aus der Bedeutung der Ferse, insofern sie das unterste Natürliche bezeichnet, worüber Nr. 259, 4938-4952; daraus erhellt, daß durch "er wird ihre Ferse drängen" die Unordnung im Natürlichen bezeichnet wird.

Diejenigen, welche die Werke aus dem Wahren tun, aber noch nicht aus dem Guten, müssen notwendig Unordnung in ihr Natürliches bringen, denn die Werke wirken auf das Natürliche ein; und folglich müssen sie ihr Inneres insoweit verschließen; denn die Grundlage, in die das Inwendigere ausläuft, ist das Natürliche. Ist aber dieses ungeordnet, dann kommt auch das in Unordnung, was vom Inneren einfließt. Was aber in Unordnung ist, das ist in Verschattung und Finsternis. Deswegen können sie auch nicht sehen, was wahr ist, sondern in dieser Verschattung und Finsternis ergreifen sie als Wahres, was nicht wahr ist, und aus diesem Nichtwahren vollbringen sie ihre Werke. Übrigens sind die Werke höchst notwendig, denn sie sind die Liebtätigkeit und der Glaube in Wirkung und Leben. Wer könnte nicht einsehen, daß es ohne sie keine Liebtätigkeit gäbe. Die Werke sind nichts anderes als das Gute und Wahre selbst in seiner äußeren Form; denn das Gute, das dem Willen angehört, und das Wahre, das Sache des Verstandes ist, werden, wenn sie in Handlung übergehen, Werke genannt.

Hieraus ist klar, daß wie das Gute und Wahre so auch die Werke beschaffen sind.

6407. Vers 20: Von Ascher (kommt) Fettes, sein Brot, und er wird geben die Leckerbissen des Königs.

"Von Ascher" bedeutet das Selige der Neigung;

"kommt Fettes, sein Brot" bedeutet der Lustreiz aus dem Guten;

"und er wird geben die Leckerbissen des Königs" bedeutet das Angenehme aus dem Wahren.

6408. "Von Ascher", 1. Mose 49/20, bedeutet das Selige der Neigungen, nämlich der himmlischen, die der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten angehören.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aschers, insofern er die Glückseligkeit des ewigen Lebens und das Selige der Neigungen bezeichnet, worüber Nr. 3938, 3939. Ascher wurde auch genannt von der Seligkeit (hebr. Aescher).

Was diese Seligkeit anbelangt, so kann sie nicht leicht beschrieben werden, weil sie eine innerliche ist, und selten bei jemanden auf den Körper selbst einwirkt, somit selten auf das Gefühl; denn solange der Mensch im Körper lebt, fühlt er nur das deutlich, was im Körper ist, und nur sehr dunkel das, was in seinem Geist ist, denn die weltlichen Sorgen verhindern es, solange der Mensch noch im Körper lebt. Das Selige seiner Neigungen kann nur dann bis zu dem Sinn des Körpers, wo jene Sorgen sind, eindringen, wenn das Natürliche und Sinnliche zur Übereinstimmung mit dem Inwendigeren gebracht ist, und auch dann nur dunkel, gleichsam wie ein Gefühl der Ruhe, das aus der Zufriedenheit seines Gemütes hervorgeht. Nach dem Tode aber gibt es sich kund, und wird als etwas Wonniges und Glückliches empfunden, das sowohl das Innere als das Äußere anregt. Kurz, das Selige der himmlischen Neigungen ist der Seele oder dem Geist selbst eigen, fließt nur auf dem inneren Wege ein, und dringt bis zum Körper vor, wo es insoweit aufgenommen wird, als die Lustreize der natürlichen und sinnlichen Triebe nicht widerstehen.

Diese Seligkeit ist aber keineswegs möglich bei denen, die im Lustreiz der Eigenliebe und Weltliebe sind; denn diese Liebesarten sind völlig entgegengesetzt. Deswegen können auch diejenigen, die von solcher Liebe getrieben werden, durchaus nicht begreifen, daß es irgendeine andere Seligkeit geben soll, als die, zu hohen Würden zu gelangen, als ein Gott verehrt zu werden, Überfluß an Reichtum zu besitzen, und mehr Macht als andere zu haben. Wenn ihnen gesagt wird, der Lustreiz aus solcher Liebe sei nur ein äußerer, und gehe mit dem Körper zugrunde, und was von demselben in der Seele zurückbleibe, verkehre sich nach dem Tode in Trauriges und Häßliches, wie bei denen in der Hölle; und daß es einen inneren Lustreiz gebe, und daß dieser die Wonne und die Glückseligkeit derer sei, die im Himmel sind, so können sie es durchaus nicht begreifen, weil bei ihnen das Äußere herrscht, und das Innere verschlossen ist.

Hieraus kann man erkennen, was verstanden wird unter dem Seligen der Neigungen, das durch Ascher bezeichnet wird.

6409. "Kommt Fettes, sein Brot", 1. Mose 49/20, bedeutet den Lustreiz aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fettes, insofern es etwas Liebliches bezeichnet, denn Fett bedeutet das Himmlische oder das Gute der Liebe, man sehe Nr. 353, 5943. Wenn aber vom Fett gesprochen, und dasselbe mit Brot in Verbindung gebracht wird, welches das Gute der Liebe bedeutet, dann bedeutet Fett den Lustreiz dieser Liebe. Daß das Brot das Gute der Liebe bedeute, sehe man Nr. 276, 680, 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 5915.

6410. "Und er wird geben die Leckerbissen des Königs", 1. Mose 49/20, bedeutet das Angenehme aus dem Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Leckerbissen, insofern sie das Angenehme bezeichnen; und aus der Bedeutung des Königs, insofern er das Wahre ist, worüber Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 6148; somit heißt "die Leckerbissen des Königs geben", das Angenehme aus dem Wahren.

Daß von beiden gesprochen wird, nämlich vom Lustreiz aus dem Guten und vom Angenehmen aus dem Wahren, geschieht wegen der himmlischen Ehe in den einzelnen Teilen des Wortes: Nr. 6343. Der Lustreiz aus dem Guten und das Angenehme aus dem Wahren, die das Glück im Himmel machen, bestehen nicht in Müßiggang, sondern in Tätigkeit, denn der Lustreiz und das Angenehme wird im Müßiggang zur Unlust und zum Unangenehmen. Bei der Tätigkeit dagegen bleibt der Lustreiz und das Angenehme und erhebt fortwährend (das Gemüt) und macht es glückselig.

Bei denen, die im Himmel sind, besteht die Tätigkeit darin, Nutzen zu leisten; das ist ihr Lustreiz aus dem Guten, und weise zu werden aus den Wahrheiten um des Nutzzweckes willen, das ist für sie das Angenehme aus dem Wahren.

6411. Vers 21: Naphthali ist eine losgelassene Hindin, und gibt schöne Reden.

"Naphthali" bedeutet den Zustand nach den Versuchungen;

"ist eine losgelassene Hindin" bedeutet die Freiheit der natürlichen Neigung;

"und gibt schöne Reden" bedeutet die Freude des Gemüts.

6412. "Naphthali", 1. Mose 49/21, bedeutet den Zustand nach den Versuchungen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Naphthalis, insofern er die Versuchung bezeichnet und auch die Zustände nach den Versuchungen, worüber Nr. 3927, 3928; Naphthali hat auch seinen Namen von den Kämpfen (patal = kämpfen, ringen. Anm.d.Übers.), die im geistigen Sinn Versuchungen sind.

6413. "(Naphthali) ist eine losgelassene Hindin", 1. Mose 49/21, bedeutet die Freiheit der natürlichen Neigung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hindin (Hirschkuh), insofern sie die natürliche Neigung bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung von losgelassen, insofern es die Freiheit bezeichnet, denn wenn die gefangene Hindin losgelassen wird, dann ist ihr die Freiheit zuteil geworden.

Die Befreiung vom Zustand der Versuchungen wird mit einer losgelassenen Hindin verglichen, weil die Hindin ein Tier des Waldes ist, das die Freiheit mehr als andere liebt, und diesem ist auch das Natürliche ähnlich, denn dieses liebt nichts mehr, als in dem Lustreiz seiner Neigungen und somit in der Freiheit zu sein, denn frei ist, was aus der Neigung hervorgeht.

Die Hindin bezeichnet die natürliche Neigung, weil sie zu den Tieren gehört, die Neigungen bedeuten, und zu diesen gehören alle, die zur Speise dienen und nützlich sind, als Lämmer, Schafe, Ziegen, Ziegenböcklein, Böcke, ferner Ochsen , junge Rinder, und auch Kühe; aber diese Tiere sind auch Bezeichnungen für geistige Neigungen, weil sie zu den Brand- und Schlachtopfern dienten; die Hindinnen aber waren, weil sie nicht zu solchem Dienst verwendet wurden, nur Sinnbilder der natürlichen Neigungen. Daß die Tiere Neigungen bedeuten, sehe man Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 719, 776, 1823, 2179, 2180, 3519, 5198; und daß sie Neigungen bedeuten, rührt von dem Vorbildlichen in der geistigen Welt her: Nr. 3218, 5198.

Die natürlichen Neigungen werden auch durch Hindinnen bezeichnet bei

Ps.18/34: "Jehovah macht meine Füße wie die der Hindinnen, und stellt mich auf Seine Höhen".

Hab.3/19: "Der Herr Jehovih ist meine Stärke, Der meine Füße macht wie die der Hindinnen, und mich gehen läßt auf meinen Höhen": die Füße machen wie die der Hindinnen bedeutet das Natürliche in der Freiheit der Neigungen. Daß die Füße das Natürliche bedeuten, sehe man Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952, 5327, 5328; daß "die Füße machen wie die der Hindinnen" diese Bedeutung habe, kann daraus erhellen, daß "die Füße wie die der Hindinnen leicht und zum Laufen geschickt machen", nicht etwas Geistiges ist, daß es jedoch Geistiges in sich schließt, ist dort deutlich aus dem, was gleich folgt, daß Jehovah auf Höhen stellt und gehen macht, wodurch die geistige Neigung bezeichnet wird, die über der Natürlichen ist.

Ebenso verhält es sich bei Jes.35/6: "Springen wird der Lahme wie ein Hirsch": denn durch lahm wird derjenige bezeichnet, der im Guten ist, aber noch nicht im echten: Nr. 4302.

Ps.42/2: "Wie der Hirsch schreit an den Wasserbächen, so schreit meine Seele nach Dir": Hirsch steht hier für die Neigung zum Wahren, schreien zu den Wasserbächen, für: die Wahrheiten begehren, daß die Wasser Wahrheiten bezeichnen, sehe man Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668.

Jerem.Klagel.1/6: "Von der Tochter Zion ist weggegangen alle ihre Ehre, ihre Fürsten sind wie die Hirsche geworden, die keine Weide gefunden": die Tochter Zions für die Neigung zum Guten, die der himmlischen Kirche angehört: Nr. 2362; Fürsten bedeuten die Hauptwahrheiten dieser Kirche: Nr. 1482, 2089, 5044; diese werden mit Hirschen verglichen, durch welche die Neigungen des natürlich Wahren bezeichnet werden; und dadurch, daß die Hirsche keine Weide gefunden, wird bezeichnet, die natürlichen Neigungen seien ohne die Wahrheiten und deren Gutes. Daß die Weide das Wahre und das Gute des Wahren bezeichnet, die das geistige Leben des Menschen erhalten, sehe man Nr. 6078, 6277.

Ebenso durch Hindinnen bei Jerem.14/4,5: "Der Boden lechzt, weil kein Regen gekommen ist im Lande, die Ackerleute stehen beschämt, sie verhüllen ihr Haupt, denn auch die Hindin, die auf dem Felde geboren hat, verläßt (ihre Jungen), weil kein Gras da ist": Hindin für die Neigung des natürlich Guten; sie hat auf dem Felde geboren, bedeutet die natürlichen Neigungen mit den geistigen, die der Kirche angehören, verbinden; doch weil diese Neigungen ohne Wahres und Gutes waren, heißt es, daß sie ihre Jungen verließ, weil kein Gras da war. Jeder kann sehen, daß ein innerer Sinn in dem von der Hindin Gesagten liegt, denn welche Bedeutung würde es ohne den inneren Sinn haben, daß eine Hindin auf dem Felde Junge gebar, aber sie verließ, weil kein Gras da war.

Ps.29/9: "Die Stimme Jehovahs macht die Hindinnen gebären, und entblättert Wälder; aber in Seinem Tempel spricht alles: Ehre!": daß ein innerer Sinn, der geistig ist, in diesem liegt: "Die Stimme Jehovahs läßt die Hindinnen gebären", erhellt offenbar daraus, daß gleich nachher gesagt wird: "aber in Seinem Tempel spricht alles: Ehre!" was mit dem, was von den Hindinnen und Wäldern gesagt wurde, ohne geistigen Sinn nicht zusammenhängen würde.

6414. "Und gibt schöne Reden", 1. Mose 49/21, bedeutet die Freude des Gemüts.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "schöne Reden", insofern sie die Freude des Gemüts bezeichnen, denn jede Rede geht aus dem Gemüt hervor, und wenn das Gemüt fröhlich und heiter ist, redet man schön. Daß nach den Versuchungen eine Fröhlichkeit und Vergnügen eintritt, sehe man Nr. 1992, 3696, 1572, 5628.

6415. Aus dem, was Israel in dieser Weissagung von Dan, Gad, Ascher und Naphthali sagt, geht deutlich hervor, daß es einen inneren Sinn gibt, und daß ohne inneren Sinn kaum etwas verstanden oder erkannt werden könnte, was es bedeute, z.B. daß Dan eine Schlange auf dem Wege, eine Hornschlange auf dem Pfade sei, welche beißt in die Fersen des Rosses, daß rücklings fällt sein Reiter; daß den Gad eine Kriegsschar bedrängen, und er ihre Fersen drängen werde; daß Ascher fettes Brot habe, und die Leckerbissen des Königs geben werde; und daß Naphthali wie eine losgelassene Hindin sei, und schöne Reden führe. Wer kann verstehen, was dies bedeute ohne den Schlüssel aus dem inneren Sinn?

Daß es (im inneren Sinn) nicht von den Söhnen Jakobs gesagt wurde, auch nicht von den Stämmen, kann daraus erhellen, daß ihnen nichts dergleichen am Ende der Tage begegnete, obwohl Israel sagt, er wolle verkünden, was ihnen begegnen solle: 1. Mose 49/1; und weil nicht von ihnen, so folgt, daß von solchem geredet wurde, was durch sie vorgebildet ist, was dieses sei, ist im Vorhergehenden erklärt worden.

6416. Vers 22-26: Sohn eines Fruchtbaumes ist Joseph, Sohn eines Fruchtbaumes an der Quelle, Töchter ranken empor über die Mauer. Und Bogenschützen reizen ihn, und schießen auf ihn, und feinden ihn an. Aber er wird sitzen in der Festigkeit seines Bogens, und es werden gestärkt die Arme seiner Hände, von den Händen des Starken Jakobs, von dorther kommt der Hirte, der Stein Israels. Von dem Gotte deines Vaters, Er wird dir helfen, und mit Schaddai (dem Allmächtigen), Er wird dich segnen, mit Segnungen des Himmels von oben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes. Die Segnungen deines Vaters werden überragen die Segnungen meiner Erzeuger, bis zur Wonne der ewigen Hügel; sie werden kommen auf das Haupt Josephs, und auf den Scheitel des Nasirs, (des Auserwählten) unter seinen Brüdern.

"Sohn eines Fruchtbaumes ist Joseph" bedeutet die geistige Kirche, im höchsten Sinn den Herrn, in Ansehung des göttlich Geistigen;

"Sohn eines Fruchtbaumes an der Quelle" bedeutet die Fruchtbarkeit vom Wahren aus dem Worte;

"Töchter ranken empor über die Mauer" bedeutet, um zu kämpfen gegen das Falsche;

"und Bogenschützen reizen ihn" bedeutet den Widerstand aus dem Falschen;

"und schießen auf ihn" bedeutet, daß sie aus demselben kämpfen;

"und feinden ihn an" bedeutet jede Feindseligkeit;

"aber er wird sitzen in der Festigkeit seines Bogens" bedeutet, daß er sicher sei durch das kämpfende Wahre der Lehre;

"und es werden gestärkt die Arme seiner Hände" bedeutet die Macht seiner Kräfte zum Kämpfen;

"von den Händen des Starken Jakobs" bedeutet von der Allmacht des Göttlich-Menschlichen des Herrn;

"von dorther (kommt) der Hirte, der Stein Israels" bedeutet, daß durch sie alles Gute und Wahre dem geistigen Reich zuteil werde;

"von dem Gotte deines Vaters" bedeutet, daß es der Gott der Alten Kirche sei;

"und mit Schaddai" bedeutet den Herrn als den Wohltäter nach den Versuchungen;

"Er wird dich segnen, mit Segnungen des Himmels von oben" bedeutet durch das Gute und Wahre vom Inwendigeren her;

"mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt" bedeutet durch die wißtümlichen Kenntnisse, die im Natürlichen sind;

"mit Segnungen der Brüste" bedeutet durch die Neigungen zum Guten und Wahren;

"und des Mutterleibes" bedeutet die Verbindung derselben;

"die Segnungen deines Vaters werden überragen die Segnungen meiner Erzeuger" bedeutet, daß jene Kirche ihr geistig Gutes aus dem Natürlichen habe, nicht aus dem Vernünftigen;

"bis zur Wonne der ewigen Hügel" bedeutet bis zur gegenseitigen himmlischen Liebe;

"sie werden kommen auf das Haupt Josephs" bedeutet, daß diese Segnungen sich auf das Inwendigere beziehen;

"und auf den Scheitel des Nasirs, (des Auserwählten) unter seinen Brüdern" bedeutet auch auf das Äußere.

6417. "Sohn eines Fruchtbaumes ist Joseph", 1. Mose 49/22, bedeutet die geistige Kirche , im höchsten Sinn den Herrn, in Ansehung des göttlich Geistigen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er im höchsten Sinn den Herrn bezeichnet, in bezug auf das göttlich Geistige, im inneren Sinn das geistige Reich und das Gute des Glaubens, und im äußeren die Fruchtbarkeit und die Vermehrung, worüber Nr. 3969, 3971; und weil Joseph die Fruchtbarkeit des Guten und Vermehrung des Wahren bezeichnet, heißt er ein Sohn des Fruchtbaumes.

Durch Joseph wird hier vom geistigen Reich des Herrn gehandelt, wie oben durch Jehudah von Seinem himmlischen Reich. Es gibt nämlich zwei Reiche, die den Himmel bilden: das himmlische und das geistige. Das himmlische Reich bildet den innersten oder dritten Himmel, das geistige Reich den mittleren oder zweiten. Im geistigen Reich erscheint der Herr als Mond, im himmlischen Reich hingegen als Sonne: Nr. 1053, 1521, 1529, 1530, 1531, 4060.

Es heißt, daß durch Joseph der Herr im höchsten Sinn vorgebildet wird in Ansehung des göttlich Geistigen; hiermit verhält es sich aber in folgender Weise: Der Herr ist nichts (anderes) als das göttlich Gute. Was aus seinem göttlich Guten hervorgeht und in den Himmel einfließt, wird in Seinem himmlischen Reich das göttlich Himmlische genannt, und in Seinem geistigen Reich das göttlich Geistige; mithin heißt es das göttlich Himmlische und das göttlich Geistige in bezug auf die (verschiedene) Aufnahme.

6418. "Sohn eines Fruchtbaumes an der Quelle", 1. Mose 49/22, bedeutet die Fruchtbarkeit durch das Wahre aus dem Worte.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sohnes, insofern er das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 489, 491, 533, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704; aus der Bedeutung des Fruchtbaumes, insofern er die Fruchtbarkeit durch das Wahre bezeichnet, denn Fruchtbarkeit, sowie Gebären und Geburt, beziehen sich im geistigen Sinn auf das Wahre und Gute: Nr. 1145, 1255, 3860, 3868, 4070, 4668, 5598; und aus der Bedeutung der Quelle, insofern sie das Wort ist, worüber Nr. 2702, 3424, 4761. Hieraus erhellt, daß durch Sohn des Fruchtbaumes an der Quelle die Fruchtbarkeit oder das Fruchtbringen durch das Wahre aus dem Worte verstanden wird.

Die, welche der geistigen Kirche des Herrn angehören (welche Kirche hier durch Joseph vorgebildet wird), lernen durch das Wahre aus dem Worte, was gut ist, und so werden sie durch das Wahre in das Gute eingeführt. Daher kommt dann die Fruchtbarkeit, die durch Fruchtbaum bezeichnet wird.

6419. "Töchter ranken empor über die Mauer", 1. Mose 49/22, bedeutet, um zu kämpfen gegen das Falsche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Töchter, insofern sie die Kirche bezeichnen, worüber Nr. 2362, 3963, hier die geistige Kirche, weil von ihr gehandelt wird; aus der Bedeutung von "über die Mauer emporranken", insofern es heißt, um gegen das Falsche zu kämpfen, wie aus dem gleich Folgenden deutlich ist: "und die Bogenschützen reizen ihn und schießen auf ihn und feinden ihn an; aber in Festigkeit wird sitzen sein Bogen", wodurch die Kämpfe des Falschen gegen das Wahre bezeichnet werden.

Es wird gesagt: ranken empor über die Mauer, weil im inneren Sinn von der Bekämpfung des Wahren durch das Falsche und der Beschützung des Wahren gegen das Falsche gehandelt wird; denn die geistige Kirche, die durch Joseph vorgebildet wird, wird beständig bekämpft, der Herr beschützt sie jedoch beständig. Daher werden im Worte die Dinge, die Angehör der Kirche sind, mit einer Stadt verglichen, welche Mauern, Verschanzungen, Tore und Riegel hat; so werden durch die Kämpfe gegen diese Stadt die Bekämpfungen des Wahren durch das Falsche beschrieben. Deswegen bezeichnet die Stadt auch die Lehrbestimmungen: Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216, 4492, 4494, und die Mauer die Glaubenswahrheiten, die sie verteidigen: auch im entgegengesetzten Sinn das Falsche, das zerstört wird.

Daß die Glaubenswahrheiten verteidigen, erhellt bei Jes.26/1: "Wir haben eine feste Stadt, zum Heile (d.i.zur Rettung) macht Er Mauern und Wall; öffnet die Tore, damit einziehe ein gerechtes Volk, das die Treue bewahrt".

Jes.60/18: "Deine Mauern wirst du Heil und deine Tore Lob nennen".

Jes.49/16: "Siehe, in die Hände habe Ich dich gezeichnet, deine Mauern sind beständig vor Mir": Mauern steht für Glaubenswahrheiten.

Jes.62/6: "Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter gestellt, den ganzen Tag und die Nacht schweigen sie nicht, sondern gedenken an Jehovah": ebenso (zu erklären).

Jerem.21/4: "So spricht Jehovah Zebaoth: Ich will die Kriegswaffen umkehren, mit denen ihr kämpfet gegen den König von Babel, der euch außerhalb der Mauern belagert; Ich selbst will wider euch streiten mit ausgestreckter Hand".

Jerem.Klagel.2/8,9: "Jehovah hat gedacht, zu verderben die Mauern der Tochter Zions, Er machte trauern Wall und Mauer, sie sanken zusammen; ihre Tore sind zur Erde gesunken, vernichtet und zerbrochen hat Er ihre Riegel".

Hes.27/11: "Die Söhne Arvads und dein Heer waren ringsumher auf deinen Mauern und die Gamadäer waren auf deinen Türmen; ihre Schilde haben sie ringsum gehängt an deine Mauern und vervollkommnet deine Schönheit": wo von Tyrus gehandelt wird, durch das die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet werden.

Daß Städte und Mauern solches bedeuten, kann man deutlich ersehen aus der Beschreibung des heiligen Jerusalems, das niedersteigt aus dem Himmel und gesehen ward von Johannes. Daß durch dasselbe eine neue Kirche bezeichnet wird, erhellt aus dem einzelnen und durch die Mauer desselben wird das göttliche Wahre bezeichnet, das vom Herrn hervorgeht. Davon heißt es

Joh.Offenb.21/10-12,15,17-19: "(Die große Stadt,) das heilige Jerusalem, herabsteigend aus dem Himmel; sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore. Die Mauer der Stadt hatte zwölf Gründe und auf ihnen die Namen der zwölf Apostel des Lammes; der mit mir redete, maß die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer; ihre Mauer war hundertvierundvierzig Ellen, das Maß eines Menschen, das ist eines Engels; und der Bau ihrer Mauer war von Jaspis und die Stadt von reinem Gold, wie reines Glas; und die Gründe der Mauer der Stadt mit jedem kostbaren Stein gezieret": daß die Mauer das göttlich Wahre bezeichnet, das vom Herrn hervorgeht und daher auch das Wahre des Glaubens aus dem Guten der Liebtätigkeit, erhellt aus dem einzelnen, was hier von der Mauer gesagt wird, z.B. daß die Mauer zwölf Gründe habe und auf ihnen die Namen der zwölf Apostel des Lammes; denn zwölf bedeutet alles: Nr. 3272, 3858, 3913. Durch Mauer und ihre Gründe werden die Glaubenswahrheiten bezeichnet, ebenso auch durch die zwölf Apostel: Nr. 3488, 3858, 6397. Ferner, daß die Mauer hundertvierundvierzig Ellen betrug, denn durch diese Zahl wird gleiches bezeichnet wie durch zwölf, nämlich alles, denn sie ist zusammengesetzt aus zwölf, vervielfältigt mit zwölf, und weil diese Zahl, wenn von der Mauer geredet wird, alles Wahre und Gute des Glaubens bedeutet, wird hinzugefügt, daß sie das Maß eines Menschen, d.h. eines Engels sei; und auch daß der Bau ihrer Mauer von Jaspis sei und ihre Gründe mit jedem kostbaren Steine geziert, denn durch Stein und durch kostbare Steine werden die Glaubenswahrheiten bezeichnet: Nr. 114.

Daß Mauer im entgegengesetzten Sinn das Falsche bedeutet, das zerstört werden soll, ist deutlich aus folgenden Stellen:

Jes.22/5-7: "Es ist ein Tag des Getümmels im Schautale, denn der Herr Jehovih zerstört die Mauer, so daß das Geschrei zum Berge hinschallt; denn Elam hat den Köcher erhoben mit dem Wagen des Menschen, (mit) den Reitern; die Reiter haben sich gelagert bis zum Tore".

Jes.25/12: "Die Zufluchtsschutzwehr deiner Mauern wird er hinabdrücken, niederwerfen, zur Erde schleudern in den Staub".

Jerem.5/10: "Steiget auf seine Mauern und werfet (sie) hinab".

Jerem.49/27: "Ich will Feuer anzünden auf der Mauer von Damaskus, das den Palast Benhadads verzehren wird".

Jerem.51/12: "Gegen die Mauern Babels traget das Banner, haltet Wache, stellet Wächter auf".

Hes.26/4,8,9,12: "Sie werden verheeren die Mauern von Tyrus und dessen Türme zerstören, und Ich werde den Staub von ihr wegnehmen und sie zu einem ausgetrockneten Felsen machen".

6420. "Und die Bogenschützen reizen ihn", 1. Mose 49/23, bedeutet den Widerstand aus dem Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reizen, insofern es einen Widerstand bezeichnet, denn so groß der Widerstand ist, so groß ist die Aufreizung oder Erbitterung in dem Kampfe, von dem nun folgen wird. Daß es der Widerstand aus dem Falschen ist, erhellt aus dem nun Folgenden.

6421. "Und schießen auf ihn", 1. Mose 49/23, bedeutet, daß sie aus demselben kämpfen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schießen, insofern es heißt, aus dem Falschen kämpfen; denn der Bogen bedeutet die Lehre, und die Wurfspieße oder Geschosse das, was der Lehre angehört, somit die Wahrheiten der Lehre bei denen, die in den Wahrheiten sind, und das Falsche der Lehre bei denen, die im Falschen sind; man sehe Nr. 2686, 2709. Daß hier schießen bedeutet, aus dem Falschen kämpfen, kommt daher, weil hier von denen gehandelt wird, die im Falschen sind.

6422. "Und feinden ihn an", 1. Mose 49/23, bedeutet, (daß sie kämpften) mit aller Feindseligkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Haß (oder Anfeindung), insofern es jede Feindseligkeit bezeichnet, denn wer gegen jemanden Feindschaft hegt, verfolgt ihn, soweit er kann, mit aller Feindseligkeit; und aus der Bedeutung der Bogenschützen, insofern sie hier die Gegner der geistigen Kirche bezeichnen; denn der Bogenschütze bedeutet den geistigen Menschen, weil der Bogen die Lehren der geistigen Kirche bedeutet: Nr. 2686, 2709; daß der Bogenschütze den geistigen Menschen bedeutet, sehe man Nr. 2686, 2709. Daher ist im entgegengesetzten Sinn der Bogen- oder Pfeilschütze derjenige, der als Feind mit dem geistigen Menschen kämpft, man sehe Nr. 2686, 2709.

Hieraus erhellt, daß durch "es feinden ihn an die Bogenschützen" bezeichnet wird, daß diejenigen, die im Falschen sind, mit aller Feindseligkeit den Menschen der geistigen Kirche verfolgen.

6423. "Aber er wird sitzen in der Festigkeit seines Bogens", 1. Mose 49/24, bedeutet, daß er sicher sei durch das kämpfende Wahre der Lehre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sitzen, insofern es soviel ist, als sicher sein, denn wer in Festigkeit seines Bogens sitzt (d.h. im Schutze seines festen Bogens), der ist sicher. Aus der Bedeutung des Bogens, insofern er die Lehre bezeichnet, worüber Nr. 2686, 2709. Die Festigkeit der Lehre ist das Wahre, denn die Lehre, in der nicht das Wahre enthalten ist, vermag nichts. Daß im Wahren Macht und Festigkeit ist, sehe man Nr. 878, 3091, 4931, 4934, 4937, 6344.

Das Wahre ist zugleich das Starke, weil das Gute durch das Wahre wirkt; denn das Gute ist so beschaffen, daß nichts Böses und Falsches zu ihm herankommen kann, also auch keiner von der höllischen Rotte. Diese entflieht auf große Entfernung, wenn das Gute sich nähert, oder ein Engel, der im Guten ist. Damit aber das Gute mit jener Rotte, die aus der Hölle bei dem Menschen ist, kämpfen und ihn in jeder Weise schützen kann und so auch die Geister, die als Neulinge aus der Welt kommen, wie auch die, welche in der unteren Erde sind, wirkt das Gute durch das Wahre, denn so kann es sich nähern.

Welch große Macht dem Wahren innewohnt, konnte ich aus dem erkennen, was mir im anderen Leben zu sehen gegeben wurde: ein Gewisser, der im natürlich Wahren sich befand, durchwanderte, weil er während seines Lebens auf der Welt Gerechtigkeit geübt hatte, (ohne Nachteil) mehrere Höllen und redete dann mit mir und beschrieb dieselben. Er war in solcher Macht und Stärke, daß die höllischen Geister ihm durchaus nichts anhaben konnten, so daß er sicher von der einen Hölle in die andere ging, was in keiner Weise diejenigen tun können, die nicht im Wahren sind.

Hieraus ist deutlich, daß durch "er wird sitzen in Festigkeit seines Bogens" bezeichnet wird, daß er sicher sei durch das Wahre der Lehre; daß dies aber durch das kämpfende Wahre der Fall sei, folgt aus dem Vorhergehenden, daß die Bogenschützen auf ihn schießen und ihn anfeinden.

6424. "Und es werden gestärkt die Arme seiner Hände", 1. Mose 49/24, bedeutet die Macht seiner Kräfte zum Kämpfen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Arme und der Hände, insofern sie die Macht bezeichnen, worüber Nr. 878, 3091, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544. Daß es die Macht der Kräfte zum Kämpfen sei, ist klar, weil von Kampf gehandelt wird.

6425. "Von den Händen des Starken Jakobs", 1. Mose 49/24, bedeutet von der Allmacht des Göttlich-Menschlichen des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, insofern sie die Macht bezeichnet, worüber Nr. 6424, und im höchsten Sinn, in dem vom Herrn gehandelt wird, die Allmacht: Nr. 878, 3387, 4592, 4933; und aus der Bedeutung des Starken Jakobs, insofern er das göttlich Natürliche des Herrn bezeichnet, also Sein Göttlich-Menschliches: Nr. 1893, 3305, 3576, 3599, 4286, 4538, 6098, 6185, 6276.

Daß es der Herr ist, der unter dem Starken Jakobs verstanden wird, erhellt auch bei Ps.132/2,3,5: "Welcher Jehovah schwur und gelobte dem Starken Jakobs: Ich will nicht eingehen in das Zelt meines Hauses, bis ich eine Stätte gefunden für Jehovah, die Wohnungen des Starken Jakobs".

Jes.49/26: "Damit alles Fleisch erkenne, daß Ich, Jehovah, bin dein Erlöser und dein Erretter, der Starke Jakobs".

Jes.44/1,2,5: "Höre, Jakob, Mein Knecht, und Israel, den Ich erwählt habe: Ich will Meinen Geist ausgießen auf deinen Samen und Meinen Segen auf deine Kinder. Dieser wird sagen: ich gehöre Jehovah an, und jener wird sich nennen mit dem Namen Jakobs; dieser wird sich mit seiner Hand dem Jehovah verschreiben und jener mit dem Namen Israels sich benennen".

Daß auch Israel im höchsten Sinn der Herr ist, (erhellt) bei Hos.11/1: "Als Israel ein Knabe war, liebte Ich ihn und aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen": daß es der Herr sei, der hier unter Israel verstanden wird, erhellt bei Matth.2/14,15: "Joseph zog mit dem Knaben weg nach Ägypten, damit erfüllt würde der Ausspruch durch den Propheten: Aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen".

6426. "Von dorther (kommt) der Hirte, der Stein Israels", 1. Mose 49/24, bedeutet, daß durch sie (die Allmacht des Herrn) alles Gute und Wahre dem geistigen Reiche zuteil werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hirten, insofern er den bezeichnet, der zum Guten der Liebtätigkeit durch das Glaubenswahre führt, worüber Nr. 343, 3795, 6044, hier im höchsten Sinn, weil vom Herrn, das Gute und Wahre selbst; aus der Bedeutung des Steins, insofern er das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1298, 3720, 3769, 3771, 3773, 3789, 3798; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern er die geistige Kirche ist, worüber Nr. 3305, 4286; denn Israel bezeichnet das geistig Gute oder das Gute des Wahren: Nr. 4286, 4598, 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833; und weil das Gute des Wahren das eigentliche Wesen der geistigen Kirche ist, deshalb wird durch Israel die geistige Kirche bezeichnet und im höchsten Sinn das geistige Reich des Herrn. Hieraus erhellt, daß durch "von dorther (kommt) der Hirte, der Stein Israels" bezeichnet wird, daß von daher alles Gute und Wahre dem geistigen Reich des Herrn zuteil werde.

Daß der Stein Israels im höchsten Sinn der Herr ist in Ansehung des Wahren Seines geistigen Reiches, kommt daher, weil durch Stein im allgemeinen der Tempel bezeichnet wird und im besonderen sein Grund. Auch bedeutet der Tempel das Göttlich-Menschliche des Herrn, wie bei Joh.2/19,21 erhellt und auch durch dessen Grundstein bei Matth.21/42,44 und bei Jes.28/16.

Daß Stein im höchsten Sinne den Herrn bezeichnet in Ansehung des göttlich Wahren, das in Seinem geistigen Reich herrscht, erhellt bei

Ps.98/22,23: "Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein geworden, von Jehovah ist dies geschehen und wunderbar vor unseren Augen": daß unter dem Stein hier der Herr zu verstehen ist, erhellt bei

Luk.20/17,18: "Es steht geschrieben: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden; wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert, auf wen er aber fällt, der wird zermalmt werden": dies spricht der Herr von Sich.

Jes.8/13-15: "Er (Jehovah Zebaoth) sei eure Furcht und euer Schrecken, denn Er wird sein zum Heiligtum, obgleich ein Stein des Anstoßens und ein Fels des Ärgernisses den beiden Häusern Israels; straucheln werden viele unter ihnen und fallen und zerschmettert werden": wo vom Herrn die Rede ist.

Jes.28/16: "Es spricht der Herr Jehovih: Siehe, Ich will einen Stein in Zion legen, einen Stein der Prüfung, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist; wer da glaubt, wird nicht fliehen".

Sach.10/3,4: "Jehovah Zebaoth wird heimsuchen Seine Herde, das Haus Jehudahs und wird sie machen zu Rossen der Ehre im Kriege; aus ihm wird kommen der Eckstein, aus ihm die Nägel, aus ihm die Kriegsbogen".

Dan.2/34,35,44,45: "Solches sahst du, bis sich ein Stein losriß, nicht durch (Menschen-) Hände, und er schlug das Bild auf seine Füße, die Eisen und Ton waren, und zermalmte sie; der Stein, der das Bild schlug, wurde zu einem großen Fels und erfüllte das ganze Land. Der Gott des Himmels wird ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht wird zerstört werden, und die Regierung desselben wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird zermalmen und verzehren alle diese Reiche, es selbst aber wird bestehen in Ewigkeit; deswegen hast du gesehen, daß ein Stein von dem Felsen sich losgerissen, aber nicht durch (Menschen-) Hände und das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmt hat": hier wird unter Stein im höchsten Sinn der Herr verstanden und im bezüglichen Sinn Sein geistiges Reich. Daß ein Stein sich von dem Felsen losgerissen, bedeutet von dem Wahren des Glaubens, denn dieses wird im Worte durch Fels bezeichnet, und weil das Wahre des Glaubens durch Stein und Felsen bezeichnet wird, so auch das geistige Reich des Herrn; denn dieses steht im Wahren des Glaubens und dadurch im Guten.

Auch durch den Stein, auf dem Jakob schlief und den er nachher als Denksäule aufrichtete, wird das gleiche bezeichnet, worüber es 1. Mose 28/16-18,22 heißt: "Da erwachte Jakob von seinem Schlaf und sprach: Gewißlich ist Jehovah an diesem Orte, und ich habe es nicht gewußt; und er fürchtete sich und sprach: Wie ehrwürdig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und dieses ist die Pforte des Himmels! Und Jakob stand des Morgens früh auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte und stellte ihn auf als Denkstein und goß Öl darauf und sprach: Dieser Stein, den ich gesetzt als Denkstein, wird ein Haus Gottes sein".

Daß unter Stein von den Alten im höchsten Sinn der Herr verstanden wurde und im bezüglichen Sinn Sein geistiges Reich, erhellt auch bei

Jos.24/26,27: "Josua richtete einen Stein auf unter einer Eiche, die im Heiligtume Jehovahs; und Josua sprach zum ganzen Volke: Siehe, dieser Stein wird euch zum Zeugen sein, denn er hat gehört alle Reden Jehovahs, die Er mit uns geredet hat; und er wird zum Zeugen gegen euch sein, auf daß ihr nicht verleugnet euren Gott".

6427. Was in diesen beiden Versen, 1. Mose 49/23,24, im inneren Sinn enthalten ist, erhellt deutlich aus dem, was erklärt worden ist, gleichwohl aber muß es dunkel erscheinen, wenn man nicht weiß, wie das geistige Reich beschaffen sei: dieses Reich besteht aus denen, die im Wahren des Glaubens sind, dieses Wahre aber zum Leben machen und dadurch zum Guten. Das Glaubenswahre wird, wenn man demselben gemäß lebt, zum Guten und heißt das Gute des Wahren, doch ist es seinem Wesen nach das Wahre im Tun.

Das Glaubenswahre in der geistigen Kirche des Herrn ist verschieden, denn in der einen Kirche wird als wahr anerkannt, was in der anderen als nicht wahr, und zwar gemäß der Lehre einer jeden Kirche. Es sind somit die Lehrbestimmungen, die Wahrheiten genannt werden. Diese Wahrheiten sind es, die mit dem Guten verbunden werden und (dann) das Gute der geistigen Kirche ausmachen, daher ist das Gute so beschaffen wie das Wahre, denn das Gute hat seine Beschaffenheit vom Wahren.

Hieraus kann man erkennen, daß das Gute der geistigen Kirche (noch) unrein ist, und daß, weil es unrein ist, die Geistigen nicht anders in den Himmel eingelassen werden können als durch göttliche Vermittlungen. Die eigentlichste göttliche Vermittlung bestand darin, daß der Herr in die Welt kam und das Menschliche in Sich göttlich machte. Durch dieses wurden die Geistigen selig gemacht. Weil aber das Gute bei ihnen noch unrein ist, so müssen sie notwendig vom Bösen und Falschen beunruhigt werden und dadurch im Kampf sein. Der Herr sorgt aber dafür, daß durch diese Kämpfe das Unreine bei ihnen stufenweise gereinigt wird, denn der Herr kämpft für sie. Dies ist es, was bezeichnet wird durch: "Töchter ranken empor über die Mauer; und es reizen ihn und schießen, und feinden ihn an die Bogenschützen, aber er wird sitzen in der Festigkeit seines Bogens und es werden gestärkt sein die Arme seiner Hände, von den Händen des Starken Jakobs, von dorther kommt der Hirte, der Stein Israels".

Man sehe, was über die Angehörigen der geistigen Kirche des Herrn im vorigen gesagt worden,

daß nämlich bei ihnen noch Dunkel herrsche in Ansehung des Wahren und des daraus stammenden Guten: Nr. 2708, 2715, 2718, 2831, 2935, 2937, 3241, 3246, 3833, 6289.

Daß dieses Dunkel erleuchtet werde vom Göttlich-Menschlichen des Herrn: Nr. 2716;

daß vor der Ankunft des Herrn das geistige Reich nicht so beschaffen war wie nach seiner Ankunft: Nr. 2661, 2716, 2833, 2834, 3969.

Hieraus erhellt auch, daß durch "gestärkt werden die Arme seiner Hände, von den Händen des Starken Jakobs, von dorther kommt der Hirte, der Stein Israels" bezeichnet wird, die Macht der Kräfte zum Kämpfen durch die Allmacht des Göttlich-Menschlichen des Herrn, von der alles Gute und Wahre des geistigen Reiches stammt: Nr. 6424, 6425, 6426.

6428. "Von dem Gott deines Vaters, Er wird dir helfen", 1. Mose 49/25, bedeutet, daß Er der Gott der Alten Kirche ist.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, der hier unter "Vater" gemeint ist, insofern er die Alte Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4439, 4564, 4680, 4772; diese Kirche war die geistige Kirche und in ihr wurde der Herr verehrt, Der hier unter dem Gott der Alten Kirche, von dem Hilfe in den Kämpfen, (wovon gleich oben,) verstanden wird.

6429. "Und mit Schaddai", 1. Mose 49/25, bedeutet den Herrn als Wohltäter nach den Versuchungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Schaddai, insofern der Herr so genannt worden in bezug auf die Versuchungen und auf die Wohltaten nach den Versuchungen, worüber Nr. 1992, 3667, 4572, 5628.

6430. "Er wird dich segnen mit Segnungen des Himmels von oben", 1. Mose 49/25, bedeutet, mit Gutem und Wahrem vom Inwendigen her.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Segnungen, insofern sie Vermehrung des Wahren und die Fruchtbarkeit des Guten bezeichnen; segnen im geistigen Sinn ist nichts anderes; aus der Bedeutung des Himmels von oben, insofern es bezeichnet vom Inwendigeren her, denn der Himmel des Menschen ist in seinem Inneren, weil der Mensch, der im Guten des Lebens ist, in Ansehung seines Inneren sich in Gesellschaft mit den Engeln befindet, also im Himmel ist, und in Ansehung seines Äußeren in Gesellschaft mit Menschen, also in der Welt. Wenn daher der Mensch das Gute und Wahre aufnimmt, das vom Herrn durch den Himmel vom Inwendigeren einfließt, so wird er gesegnet mit Segnungen des Himmels von oben.

6431. "Mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt", 1. Mose 49/25, bedeutet, durch die wißtümlichen Kenntnisse, die im Natürlichen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden mit Segnungen, insofern es heißt, solcher Dinge teilhaftig werden, die aus der geistigen Welt sind; und aus der Bedeutung der Tiefe, die unten liegt, insofern dadurch die wissenschaftlichen Kenntnisse im Natürlichen bezeichnet werden.

Das Natürliche wird Tiefe genannt, die unten liegt, in bezug auf das Inwendigere, das Angehör des Himmels ist, worüber Nr. 6430; und weil das Natürliche durch die Tiefe, die unten liegt, bezeichnet wird, so ist dies auch bei den wißtümlichen Kenntnissen, denn diese befinden sich samt ihrem Lustreiz im Natürlichen und bilden das Leben desselben, besonders beim geistigen Menschen; denn dieser wird durch die wißtümlichen Kenntnisse in die Wahrheiten eingeführt und durch das Wahre in das Gute. Daraus erhellt, daß "segnen mit den Segnungen der Tiefe, die unten liegt" bedeutet, die wißtümlichen Kenntnisse, somit die Wahrheiten im Natürlichen, als Gabe erlangen.

Durch Tiefe werden auch die wißtümlichen Wahrheiten im Natürlichen bezeichnet im Segen Josephs, 5. Mose 33/13: "Gesegnet von Jehovah ist Sein Land mit Köstlichem des Himmels, mit Tau, auch mit der Tiefe, die unten liegt".

6432. "Mit Segnungen der Brüste", 1. Mose 49/25, bedeutet mit den Neigungen des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Brüste, insofern sie die Neigungen des Guten und Wahren bezeichnen. Daß die Brüste diese Neigungen bezeichnen, kommt daher, daß sie mit den Geschlechtsorganen in Verbindung stehen und dadurch auch zum Gebiet der ehelichen Liebe gehören (über dieses Gebiet sehe man Nr. 5050-5062), und die eheliche Liebe entspricht der himmlischen Ehe, welche die Ehe des Guten und Wahren ist, denn aus dieser Ehe geht die eheliche Liebe hervor: Nr. 2618, 2728, 2729, 2803, 3132, 4434, 4835, 6179; daher werden durch Brüste die Neigungen des Guten und Wahren bezeichnet und auch deshalb, weil durch die Brüste die kleinen Kinder ernährt werden und jene durch diese Neigung die Verbindung der ehelichen Liebe mit der Liebe zur Nachkommenschaft bezeichnen.

Diese Neigungen werden durch Brüste bezeichnet auch bei Jes.60/16,17: "Du wirst die Milch der Völker und die Brüste der Könige saugen, statt des Erzes will ich Gold herbeibringen und statt des Eisens Silber": die Brüste der Könige saugen, bedeutet das Gute aus dem Wahren, denn durch Könige werden die Wahrheiten bezeichnet: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 3670, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Daß unter Milch der Völker und Brüste der Könige etwas Geistiges und Verborgenes bezeichnet wird, ist klar, denn sonst wären diese Worte ohne Sinn; daß das Gute und Wahre gemeint ist, geht aus dem Folgenden hervor: "statt des Erzes will ich Gold und statt des Eisens Silber herbeibringen"; denn Erz bezeichnet das natürlich Gute: Nr. 425, 1551, Gold das himmlisch Gute: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, Eisen das natürlich Wahre: Nr. 425, 426, und Silber das geistig Wahre: Nr. 1551, 2954, 5658, 6112.

Hes.16/7: "Ich habe dich vermehrt wie das Gras des Feldes, deshalb bist du gewachsen und groß geworden und zur vollen Blüte gekommen, deine Brüste wurden stark und dein Haar wuchs": hier von Jerusalem, durch das hier die geistige Alte Kirche bezeichnet wird. Starke Brüste bedeutet die inneren Neigungen des Guten und Wahren, dein Haar wuchs, geht auf das Äußere des Natürlichen; daß Haar das Natürliche bezeichnet in bezug auf das Wahre, sehe man Nr. 3301, 5247, 5569-5573; daß in diesen Dingen ein geistiger Sinn liegt, der nicht im Buchstaben erscheint, ist offenbar, denn ohne diesen Sinn, was sollte es heißen, von Jerusalem zu sagen: "ihre Brüste seien stark geworden und ihr Haar gewachsen".

Hes.23/2,3,8,21: "Es waren zwei Weiber, Töchter einer Mutter, die Unzucht trieben in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie, daselbst wurden ihre Brüste gedrückt und ihre jungfräulichen Busen betastet": daß die beiden Weiber Jerusalem und Samaria bezeichnen, wird an dieser Stelle ausdrücklich gesagt; durch sie werden im inneren Sinn die Kirchen bezeichnet. Daß sie in ihrer Jugend Unzucht trieben mit Ägypten, bedeutet, daß sie die Wahrheiten der Kirche durch Wißtümliches verfälschten; daß die Verfälschung der Wahrheiten hierdurch bezeichnet werde, sehe man Nr. 2466, 4865, und daß Ägypten das Wißtümliche ist: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 5700, 5702. Gedrückt wurden ihre Brüste, bedeutet daher, daß die Neigungen des Guten und Wahren durch Verfälschungen verkehrt wurden; daß durch Unzucht der Weiber und Drücken ihrer Brüste solches bezeichnet werde, kann von denen erkannt werden, die in den Sinn der Beschreibung dieser Weiber tiefer eindringen.

Hos.2/2,3: "Streitet mit eurer Mutter, entfernet ihre Hurereien von ihrem Angesicht und ihren Ehebruch von ihren Brüsten, damit ich sie nicht nackt ausziehe und mache sie wie eine Wüste und darstelle als ein trockenes Land und sie töte durch Durst": Mutter bedeutet hier die Kirche: Nr. 289, 2691, 2717, 3703, 4257, 5581; Hurerei steht für Verfälschungen des Wahren: Nr. 2466, 4865; Ehebruch für Verfälschungen des Guten: Nr. 2466, 2729, 3399; Ehebruch von den Brüsten bedeutet daher die verfälschten Neigungen des Guten und Wahren; und nackt ausziehen bedeutet alles Wahren berauben: Nr. 1073, 4958, 5433; sie machen wie eine Wüste, darstellen wie ein trockenes Land und töten durch Durst, bedeutet, alles Wahre ausrotten.

Hos.9/14: "Gib ihnen einen unfruchtbaren Leib und vertrocknete Brüste": vertrocknete Brüste für die Neigungen zum Nichtwahren und Nichtguten.

Jes.32/9,11,12: "Stehet auf, ihr sorglosen Weiber, höret Meine Stimme; ihr Töchter, die ihr voll Zuversicht seid, vernehmet mit euren Ohren Meine Rede: Ziehe dich aus und entblöße dich, umgürte die Lenden, schlaget auf eure Brüste wegen der schönen Felder und des fruchtbaren Weinstocks": Töchter für Neigungen: Nr. 2362, 3024, 3963; entblößt werden für des Wahren beraubt werden: Nr. 1073, 4958, 5433; die Lenden umgürten für in Schmerzen sein wegen des verlorenen Guten; die Brüste schlagen für in Schmerzen sein wegen des verlorenen Guten des Wahren. Weil solches bezeichnet wird, heißt es: wegen der schönen Felder und des fruchtbaren Weinstocks, denn Feld (oder Acker) bedeutet die Kirche in Ansehung des Guten, also das Gute der Kirche: Nr. 2971, 3196, 3310, 3766; und der Weinstock die geistige Kirche, daher das Gute des Wahren: Nr. 5113, 6375, 6376.

Joh.Offenb.1/12,13: "Ich sah sieben goldene Leuchter und in der Mitte der sieben Leuchter Einen, der dem Sohn des Menschen ähnlich, mit einem Talare bekleidet und an der Brust mit einer goldenen Binde umgürtet": die goldenen Leuchter sind die Wahrheiten des Guten, Sohn des Menschen das göttlich Wahre, an der Brust mit einer goldenen Binde umgürtet, bedeutet das Gute der Liebe.

Daß in dem, was dem Johannes erschien, solches enthalten war, was sich auf das Reich des Herrn und seine Kirche bezog, kann jeder aus der Heiligkeit des Wortes schließen, denn was wäre dabei heilig, wenn man von den Reichen der Welt etwas vorhersagte? Hieraus kann klar erhellen, daß es himmlische Dinge sind, die durch die Leuchter bezeichnet werden und dadurch, daß der Sohn des Menschen mit einem Talar bekleidet war und an der Brust umgürtet mit einer goldenen Binde.

Luk.11/27,28: "Ein Weib aus dem Volke erhob seine Stimme und sprach zu Jesu: Selig ist der Leib, der Dich getragen hat, und die Brüste, die Du gesogen hast. Jesus aber sprach: Ja, wohl selig sind, die Gottes Wort hören und es bewahren": aus der Antwort des Herrn ist deutlich, was der selige Leib und was die Brüste bedeuten, nämlich diejenigen, die Gottes Wort hören und es bewahren, also die Neigungen des Wahren, welche diejenigen haben, die das Wort Gottes hören, und die Neigungen des Guten, welche die haben, die es bewahren, d.h. danach tun.

6433. "Und des Mutterleibes", 1. Mose 49/25, bedeutet die Verbindung derselben, nämlich des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Mutterleibes, insofern er das Innerste der ehelichen Liebe bezeichnet; und weil die eheliche Liebe aus der himmlischen Ehe stammt, die eine Ehe des Guten und Wahren ist, deshalb wird durch Mutterleib diese Verbindung bezeichnet. Daß das Innerste der ehelichen Liebe durch Mutterleib bezeichnet werde, sehe man Nr. 4918; und daß die eheliche Liebe aus der himmlischen Ehe stammt, oder aus der Verbindung des Guten und Wahren im Himmel: Nr. 2618, 2728, 2729, 2803, 3132, 4434, 4835, 6179.

6434. "Die Segnungen deines Vaters werden überragen die Segnungen meiner Erzeuger", 1. Mose 49/26, bedeutet, daß jene Kirche das geistig Gute aus dem Natürlichen habe.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er die geistige Kirche bezeichnet, worüber Nr. 6417; aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, (der hier der Vater ist,) insofern er das geistig Gute aus dem Natürlichen bezeichnet, worüber Nr. 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833; aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks und Abrahams, (die hier die Erzeuger sind,) insofern sie im höchsten Sinn das göttlich Innere des Herrn bezeichnen, Jischak das Göttlich-Menschliche Innere oder das göttlich Vernünftige des Herrn: Nr. 1893, 2066, 2072, 2083, 2630, 3012, 3194, 3210, und Abraham das eigentliche Göttliche des Herrn: Nr. 2011, 3251, 3439, 4615, im bezüglichen Sinn aber bezeichnen Abraham und Jischak das Innere des Reiches und der Kirche des Herrn: Nr. 6098, 6185, 6276.

Hieraus kann einigermaßen ersehen werden, was durch "die Segnungen deines Vaters werden überragen die Segnungen meiner Erzeuger" verstanden wird, daß nämlich die geistige Kirche ihr Gutes aus dem natürlichen oder äußeren Menschen haben muß, nicht aber aus dem vernünftigen oder inneren, denn das Gute im Menschen der geistigen Kirche ist im Natürlichen, und geht nicht weiter, aber das Gute der himmlischen Kirche ist im Vernünftigen.

Daß dies der Sinn ist, kann keineswegs erkannt werden, wenn man nicht weiß, was Israel und was Jischak und Abraham vorbilden, ferner, wo und woher das Gute der geistigen Kirche sei.

HG 6435

6435. "Bis zur Wonne der ewigen Hügel", 1. Mose 49/26, bedeutet bis zur gegenseitigen himmlischen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung der ewigen Hügel, insofern sie das bezeichnen, was der gegenseitigen Liebe angehört, worüber im Folgenden; daß die geistige Kirche bis zu dieser Liebe komme, wird bezeichnet durch "zur Wonne der ewigen Hügel".

Bevor aus anderen Stellen des Wortes bewiesen wird, daß durch ewige Hügel die gegenseitige Liebe bezeichnet wird, muß gesagt werden, was unter der gegenseitigen Liebe verstanden wird, zu der zu gelangen der Mensch der geistigen Kirche, die durch Joseph vorgebildet wird, sich bemüht.

Aus dem, was schon oft im vorigen gesagt und nachgewiesen wurde, kann man ersehen, daß es zwei Reiche gibt, die den Himmel ausmachen, nämlich das himmlische Reich und das geistige Reich. Der Unterschied zwischen diesen beiden Reichen ist, daß das innere Gute des himmlischen Reiches das Gute der Liebe zum Herrn ist, und das äußere Gute das Gute der gegenseitigen Liebe. Die, welche jenem Reich angehören, sind im Guten der Liebe, nicht aber in dem Wahren, welches das Wahre des Glaubens genannt wird; denn dieses liegt inwendig im Guten dieses Reiches, so zwar, daß es nicht vom Guten getrennt gesehen werden kann, weshalb die Angehörigen dieses Reiches nicht einmal den Glauben nennen können: Nr. 202, 203, 4448; denn anstatt des Wahren des Glaubens ist bei ihnen das Gute der gegenseitigen Liebe. Was hingegen das geistige Reich anbelangt, so ist das Innere desselben das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, das Äußere aber das Wahre des Glaubens.

Hieraus kann erhellen, welcher Unterschied zwischen diesen beiden Reichen ist, dann aber auch, daß sie darin übereinkommen, daß das Äußere des himmlischen Reiches zusammenfällt mit dem Inneren des geistigen Reiches, durch eine Vermittlung, die man das Himmlische des Geistigen nennt; denn das Äußere des himmlischen Reiches ist, wie oben gesagt wurde, das Gute der gegenseitigen Liebe, und das Innere des geistigen Reiches ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten; doch das Gute der gegenseitigen Liebe ist innerlicher, als das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, denn jenes ist aus dem Vernünftigen, dieses aber aus dem Natürlichen. Wiewohl aber das Gute der gegenseitigen Liebe, die das Äußere der himmlischen Kirche bildet, inwendiger ist, und das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten auswendiger, verbindet dennoch der Herr beides Gute durch Vermittlung, und verbindet dadurch diese beiden Reiche.

Damit man unterscheide zwischen dem äußeren Guten der himmlischen Kirche und dem inneren Guten der geistigen Kirche, möge im Folgenden jenes Gute das Gute der gegenseitigen Liebe, und dieses das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten genannt werden, welcher Unterschied in dem Vorhergehenden nicht beobachtet wurde.

Nach dieser vorgängigen Bemerkung kann nun gesagt werden, was die Wonne der ewigen Hügel bedeutet, die unter den Segnungen Israels in bezug auf diese geistige Kirche vorkommt. Es wird nämlich damit gesagt, die geistige Kirche werde über das Gute der Liebtätigkeit hinaus bis zum Guten der gegenseitigen Liebe kommen, die dem himmlischen Reich angehört, und so diese beiden Reiche innig verbunden werden. Das ist es, was durch diese Worte bezeichnet wird.

Im prophetischen Wort werden an mehreren Stellen Berge und Hügel genannt, und durch diese im inneren Sinn das mannigfache Gute der Liebe bezeichnet: durch Berge das Gute der Liebe zum Herrn, welches das Innere des himmlischen Reiches bildet, und durch Hügel das Gute der gegenseitigen Liebe, welches das Äußere desselben Reiches ist. Wo aber vom geistigen Reich gehandelt wird, da bedeuten Berge das Gute der Liebtätigkeit, welches das Innere dieses Reiches bildet und Hügel das Wahre des Glaubens, welches das Äußere desselben ist. Man merke wohl, daß jede Kirche des Herrn eine Innere und Äußere ist, mithin auch jedes Seiner beiden Reiche.

Daß die Hügel solches bedeuten, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jes.2/2; Micha 4/1: "In der Zukunft der Tage (d.i. in späteren Zeiten) wird der Berg Jehovahs das Haupt der Berge sein und hervorragen über die Hügel": Jehovahs Berg, der Zion ist, bedeutet das himmlische Reich des Herrn, also das Gute dieses Reiches, das der Liebe zum Herrn angehört, mithin im höchsten Sinn der Herr selbst, denn jede Liebe und alles Gute im himmlischen Reich ist des Herrn.

Das gleiche wird anderwärts durch den Berg Zion im Worte bezeichnet, und Hügel das Gute der gegenseitigen Liebe, wie

Jes.31/4: "Der Herr Zebaoth wird herniederfahren, zu streiten auf dem Berge Zion, und auf dessen Hügel": hier steht Hügel für das Gute der gegenseitigen Liebe; und weil Hügel das Gute der gegenseitigen Liebe und Berg das Gute der himmlischen Liebe bedeutet, das der Liebe zum Herrn angehört, so heißt es, daß Jehovah hinabsteige, um zu streiten auf diesem Berge. Jehovah streitet, aber nicht auf dem Berge Zion und auf dessen Hügel, sondern wo das Gute der Liebe ist, da streitet der Herr, Der hier Jehovah ist, für dasselbe, d.h. für diejenigen, die in demselben sind. Für Zion und für Jerusalem stritt Er, weil diese die himmlische Kirche vorbildeten; daher wurde auch der Berg Zions ein heiliger (Berg) genannt, und auch Jerusalem wurde heilig genannt, während es doch in sich unrein war, wie bei den Propheten erhellt, wo von Greueln desselben gehandelt wird.

Ps.72/3: "Die Berge werden Frieden bringen, und die Hügel in Gerechtigkeit".

Ps.148/9: "Lobet Jehovah, ihr Berge, und alle Hügel".

Ps.114/4,6: "Die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie die Lämmer".

Ps.68/16,17: "Berg Gottes (ist) der Berg Basans, Berg der Hügel ist Basans Berg; warum sehet ihr neidisch, ihr Berge, ihr Hügel der Berge, (auf den Berg) den Gott erwählt, darauf zu wohnen, ja ewig wird Jehovah ihn bewohnen". Berge an diesen Stellen für die himmlische Liebe, und Hügel für die geistige Liebe.

Daß nicht Berge und Hügel im (buchstäblichen Sinn) verstanden werden, und auch nicht die, welche auf den Bergen und auf den Hügeln lebten, ist ganz offenbar:

Jes.30/25: "Auf jedem hohen Berg und auf jedem erhabenen Hügel sollen Bäche sein (und) Wasserleitungen": Wasserleitungen für die Erkenntnisse des Guten und Wahren, und diese sollen auf jedem hohen Berge und auf jedem erhabenen Hügel sein, weil diese Erkenntnisse aus dem Guten der himmlischen und geistigen Liebe fließen.

Hab.3/6: "Jehovah stand und maß das Land, Er sah es, und zerstreute die Völker, denn zerteilt sind die Berge der Ewigkeit, und es haben sich geniedrigt die ewigen Hügel": Berge der Ewigkeit für das Gute der Liebe, das der Ältesten Kirche angehörte, die eine himmlische war. Ewige Hügel für das Gute der gegenseitigen Liebe, das (ebenfalls) dieser Kirche angehörte; jenes als ihr Inneres, dieses als ihr Äußeres. Wenn diese Kirche im Worte gemeint ist, so wird, weil sie die Älteste war, bisweilen Ewigkeit hinzugefügt, wie hier Berge der Ewigkeit und anderwärts Tage der Ewigkeit: Nr. 6239, auch wird ewig hinzugefügt, wie hier: ewige Hügel, so auch in der Weissagung Israels: "Bis zur Wonne der ewigen Hügel". Hieraus kann erhellen, daß durch ewige Hügel das Gute der gegenseitigen Liebe bezeichnet wird, die Angehör der himmlischen Kirche ist, oder des himmlischen Reiches des Herrn.

Ebenso 5. Mose 33/15,16, in seiner Weissagung über Joseph: "Mit den Erstlingen der Berge des Aufgangs und mit dem Köstlichen der ewigen Hügel wird Segen kommen über das Haupt Joseph".

Jes.55/12: "Die Berge und die Hügel werden von Gesang ertönen, und alle Bäume des Feldes in die Hände klatschen".

Joel 4/18 und Amos 9/13: "An jenem Tage werden die Berge triefen von Most, und die Hügel fließen von Milch, und alle Bäche Jehovahs mit Wasser fließen".

Hes.34/6,26: "Es irren Meine Schafe auf allen Bergen, und auf allen hohen Hügeln, und auf allen Teilen der Erde sind sie zerstreut; Ich will ihnen im Umkreise Meines Hügels Segen geben und will Regen herabsenden zu seiner Zeit".

Jerem.12/12: "Über alle Hügel in der Wüste kamen die Verstörer, denn das Schwert Jehovahs ist verzehrend".

An diesen Stellen wird das verschiedene Gute der himmlischen Liebe durch Berge bezeichnet, und desgleichen durch Hügel, doch in geringerem Grade.

Weil Berge und Hügel solches bedeuten, war auch in der Alten Kirche der Gottesdienst auf den Bergen und auf den Hügeln; und späterhin errichtete das Volk der Hebräer auf den Bergen und auf den Hügeln Altäre, und opferte und räucherte daselbst; und wo keine Hügel waren, machten sie Höhen; und weil dieser Gottesdienst götzendienerisch wurde, dadurch daß sie die Berge und Hügel selbst für heilig hielten, und ganz und gar nicht an das Heilige dachten, was sie bedeuteten, deshalb wurde er dem israelitischen und jüdischen Volke verboten, da dieses Volk vor anderen zum Götzendienst höchst geneigt war. Um jedoch dieses Vorbildliche, das zu den alten Zeiten war, zu erhalten, wurde der Berg Zion erwählt, und durch denselben im höchsten Sinn das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn vorgebildet, und im bezüglichen Sinn das göttlich Himmlische und das göttlich Geistige in Seinem Reich. Weil solches dadurch bezeichnet wurde, erhielt Abraham den Befehl, seinen Sohn auf einem Berge im Lande Moriah zu opfern, auch erschien der Herr auf einem Berge dem Moses, und auf einem Berge wurde das Gesetz verkündet, denn dem Moses erschien Er auf dem Berge Horeb, und das Gesetz wurde auf dem Berge Sinai verkündet. Auch wurde der Tempel zu Jerusalem auf einem Berg erbaut.

Daß man nach altem Gebrauch heiligen Gottesdienst auf Bergen und Hügeln hielt, und daß nachher die Völker, wie auch das israelitische und jüdische als Götzendiener auf ihnen opferten und räucherten, wird deutlich gesagt bei

Jerem.13/27: "Dein Ehebrechen und dein Wiehern, die Schandtat deiner Hurerei auf den Hügeln im Felde, deine Greuel habe Ich gesehen": hier von Jerusalem.

Hes.6/13: "Wenn ihre Durchbohrten liegen werden mitten unter ihren Götzen, um ihre Altäre her, auf jedem hohen Hügel, auf allen Gipfeln der Berge, und unter jedem grünen Baum, und unter jeder dichten Eiche".

Jerem.2/20; 17/10: "Auf jedem hohen Hügel, und unter jedem grünen Baum hast du gesündigt als Buhlerin".

Weil der Götzendienst auf den Bergen und Hügeln stattfand, bedeuten sie im entgegengesetzten Sinn das Böse der Eigenliebe:

Jerem.4/24,25: "(Ich sah) die Berge und siehe, sie bebten, und alle Hügel wankten; Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Vögel unter dem Himmel waren entflogen".

Jes.40/4: "Alle Täler sollen erhöht und alle Berge und Hügel erniedrigt werden".

Jes.41/15: "Siehe, Ich habe dich gemacht zum scharfen, neuen Dreschwagen, der Zacken hat, daß du sollst Berge zerdreschen und Hügel wie Spreu machen".

Jes.42/15: "Aböden will Ich Berge und Hügel, und vertrocknen lassen all ihr Gras".

Micha 6/1: "Höret doch, was Jehovah redet, stehe auf, streite mit den Bergen, und es sollen hören die Hügel Seine Stimme".

Jerem.50/6: "Wie die verlorenen Schafe war Mein Volk, ihre Hirten hatten sie verführt, widerspenstige Berge, vom Berge gingen sie auf den Hügel, und vergaßen ihrer Lagerstätte".

Und außerdem noch an anderen Stellen, wie Jerem.16/16; Nahum 1/5,6.

Berge und Hügel bezeichnen das Gute der himmlischen und geistigen Liebe, weil sie hervorragten über das Land, und durch das Hervorragende und Hohe das bezeichneten, was sich auf den Himmel und im höchsten Sinn, was sich auf den Herrn bezieht; denn das Land Kanaan bezeichnete das himmlische Reich des Herrn: Nr. 1607, 3038, 3481, 3705, 4240, 4447; und daher war alles bezeichnend, was in demselben war, und zwar bezeichneten die Berge und Hügel solches, was erhaben ist. Wenn die Uralten, die der himmlischen Kirche angehörten, einen Berg bestiegen, so dachten sie an die Höhe, und durch die Höhe an das Heilige, weil von Jehovah oder dem Herrn gesagt wurde, Er wohne in dem Höchsten, und weil die Höhe im geistigen Sinn das Gute der Liebe bezeichnete: Nr. 650.

6436. "Sie werden kommen auf das Haupt Josephs", 1. Mose 49/26, bedeutet, daß (jene Segnungen) sich auf das Inwendigere beziehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauptes, insofern es das Inwendigere bezeichnet, weil hier alles in seinen Prinzipien (oder Grundursachen) bei dem Menschen ist. Daß durch Haupt das Inwendigere bezeichnet wird, kommt auch von der Entsprechung her, daher bedeutet der Hals das Vermittelnde, der Leib das Äußere und die Füße mit den Fußsohlen das Unterste. Diese Entsprechung kommt daher, weil der Himmel den Größten Menschen darstellt, nämlich der innerste Himmel, wo das himmlische Reich des Herrn ist; das Haupt, der mittlere oder zweite Himmel, wo das geistige Reich ist, den Leib; und der unterste oder erste Himmel die Füße; man sehe Nr. 4938, 4939, 5328, 6292.

6437. "Und auf den Scheitel des Nasirs (des Auserwählten) unter seinen Brüdern", 1. Mose 49/26, bedeutet, auch auf das Äußere.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Scheitels des Nasirs, insofern er das Äußere bezeichnet, wovon im Folgenden; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die geistigen Wahrheiten im Natürlichen bezeichnen, worüber Nr. 5414, 5879, 5951, die auch verhältnismäßig das Äußere bilden; denn der Mensch der geistigen Kirche ist im Guten des Wahren, und dieses Gute ist inwendiger, weil es im inwendigeren Natürlichen ist.

Der Nasir bezeichnete das Äußere, weil die Nasire (oder Gottgeweihten) den Herrn vorbildeten in Ansehung des göttlich Natürlichen, d.h. des äußeren Göttlich-Menschlichen. Diese Bedeutung hatte ihren Grund darin, daß das Nasiräat in dem (freiwachsenden) Haare lag und Haare waren und seine Heiligkeit im Haare bestand; zwar deshalb, weil das Haar in seiner vorbildlichen Bedeutung dem Natürlichen entspricht, und daher das Natürliche bezeichnet, man sehe Nr. 3301, 5247, 5569-5573. Dies zeigt sich auch deutlich an denen, die das Gelübde des Nasiräats ablegten, denn alsdann war ihnen verboten, ihr Haar abscheren zu lassen: 4. Mose 6/5; nachher aber, wenn die Tage des Nasiräates vorüber waren, mußten sie ihr Haupt vor der Türe des Versammlungszeltes scheren, und die Haare in das Feuer werfen während des Dankopfers: 4. Mose 6/13,18. Dasselbe zeigt sich auch deutlich bei Simson, der ein Nasiräer war, indem seine Stärke in seinen Haaren lag: Richt.13/3,5 und Kapitel 16; man sehe Nr. 3301. Daher Jerem.7/29: "Schneide ab die Haare deines Nasiräats, und wirf sie weg, und erhebe auf den Hügeln ein Klagegeschrei".

Hieraus erhellt, daß durch Scheitel des Nasiräers das Äußere bezeichnet wurde, denn der Scheitel des Nasirs ist da, wo sein Haar ist. Dies ist das Geheimnis, das durch die Nasiräer im Worte bezeichnet wird.

6438. Aus dem, was Israel über Joseph vorhersagte, kann man auch erkennen, daß in den Einzelheiten ein innerer Sinn liegt, und daß ohne diesen Sinn kaum etwas davon verstanden wird. Wer nur den Buchstabensinn ins Auge faßt, kann glauben, daß das von Joseph Gesagte seinen Nachkommen aus Menasche und Ephraim begegnen sollte: 1. Mose 49/1; aber aus den historischen Büchern Mosis, Josuas, der Richter, Samuelis und der Könige wird nichts Derartiges über sie gefunden, denn sie hatten nicht mehr Segen als die anderen; und wurden, wie die übrigen, in die Gefangenschaft geführt, und zerstreut unter den Völkern. Hieraus erhellt, daß es nicht (bloß) das bezeichnet, was im Buchstabensinn liegt, sondern etwas anderes, was im inneren Sinn.

Ohne den inneren Sinn könnte man auch durchaus nicht verstehen, was alles über Joseph Gesagte in sich schließe, wie z.B. daß Joseph ein Sohn des Fruchtbaumes sei, des Fruchtbaumes an der Quelle, daß die Töchter über die Mauer emporranken, daß die Bogenschützen ihn reizen, auf ihn schießen, ihn anfeinden, daß er wohne in der Festigkeit seines Bogens, und gestärkt werden die Arme seiner Hände von den Händen des Starken Jakobs, daß von dorther der Hirte komme, der Stein Israels. Daß die Segnungen seines Vaters überragen würden die Segnungen von dessen Erzeugern bis zur Wonne der ewigen Hügel, und daß sie kommen werden auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Nasirs unter seinen Brüdern. Das alles aber ist im ganzen und im einzelnen von der Art, daß niemand erkennen kann, was es bedeutet, außer durch den inneren Sinn.

6439. Vers 27: Benjamin (ist) ein Wolf, der zerreißt, des Morgens wird er rauben; er wird den Raub verzehren, und am Abend die Beute verteilen.

"Benjamin" bedeutet das Wahre des Guten der geistigen Kirche, die Joseph vorbildete;

"(ist) ein Wolf, der zerreißt" bedeutet die Begierde, die Guten zu erretten und zu befreien;

"des Morgens wird er rauben; er wird den Raub verzehren" bedeutet, daß es geschehe, wenn der Herr gegenwärtig ist;

"und am Abend die Beute verteilen" bedeutet ihren Besitz im Reiche des Herrn, wenn sie noch im Dunkeln sind.

6440. "Benjamin", 1. Mose 49/27, bedeutet das Wahre des Guten der geistigen Kirche, die Joseph (vorbildete).

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Benjamins, insofern er das Geistige des Himmlischen bezeichnet, worüber Nr. 4592. Das Geistige des Himmlischen ist das Wahre des Guten, hier das Wahre dieses Guten, das der geistigen Kirche angehört, die durch Joseph in dieser Weissagung Israels vorgebildet wird; denn weil durch Joseph die geistige Kirche vorgebildet wird: Nr. 6417, so wird durch ihn auch das Gute, das Angehör dieser Kirche ist, vorgebildet, denn die Kirche ist Kirche aus dem Guten, das Wahre dieses Guten aber ist Benjamin.

6441. "Ein Wolf (ist er)", 1. Mose 49/27, bedeutet die Begierde, die Guten zu erretten und zu befreien.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wolfes, insofern er raubt und zerstreut; und weil die Tiere im Worte Begierden bezeichnen, so bedeutet der Wolf die Begierde zu rauben, wie auch aus den Stellen, wo der Wolf genannt wird, wie bei

Matth.7/15: "Hütet euch vor den falschen Propheten, die zu euch kommen in Schafskleidern, inwendig aber sind sie reißende Wölfe."

Joh.10/12: "Der Mietling, der nicht der Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, siehet den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht, und der Wolf raubt sie und zerstreuet die Schafe."

Ebenso anderwärts, z.B. Luk.10/3; Jerem.5/6; Hes.22/27; Zeph.3/3.

Hieraus wird deutlich, daß durch den Wolf diejenigen bezeichnet werden; hier aber derjenige, der aus der Hölle diejenigen errettet, die geraubt sind.

Es verhält sich mit der Bedeutung des Wolfes ebenso, wie mit der Bedeutung des Löwen, der auch ein reißendes Tier ist, von dem es auch heißt, daß er auf Raub ausgehe, den Raub sammle und Beute mache, so wie hier vom Wolf, und doch bedeutet der Löwe im guten Sinn das Wahre in der Macht vom Guten, man sehe Nr. 6367. Dasselbe gilt auch von anderen reißenden Tieren, wie von den Pardern (= Leopard) und den Adlern.

6442. "Der zerreißt, des Morgens wird er rauben; er wird den Raub verzehren", 1. Mose 49/27, bedeutet, daß es geschehe, wenn der Herr gegenwärtig ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Morgens, insofern er im höchsten Sinn den Herrn bezeichnet, worüber Nr. 2405, 2783; daher bedeutet, "er wird rauben des Morgens", daß, wenn der Herr gegenwärtig ist, die Errettung und Befreiung der Guten (stattfindet); und aus der Bedeutung "den Raub verzehren", insofern es heißt, sich diejenigen aneignen, die Er errettet und befreit hat. Daß verzehren soviel ist als aneignen und mit sich verbinden, sehe man Nr. 3168, 3513, 3596, 5643; daß Raub diejenigen bedeutet, die errettet und befreit wurden, ist klar.

Daß auch vom Herrn, weil Er die Guten errettet und befreit, die Worte rauben, Geraubtes, Raub, Beute gebraucht werden, erhellt aus dem, was 1. Mose 49/9 von Jehudah gesagt worden: "Ein junger Löwe ist Jehudah, von der Beute bist du aufgestiegen, mein Sohn", wodurch bezeichnet wird, daß vom Herrn durch das Himmlische die Befreiung von der Hölle (bewirkt werde), man sehe Nr. 6368; ferner aus anderen Stellen im Worte, wie

Jes.5/29: "Das Brüllen Jehovahs ist wie eines Löwen, Er brüllt wie die jungen Löwen, er brauset daher, und faßt die Beute, damit niemand retten kann".

Jes.31/4: "Gleichwie ein Löwe brüllt und ein junger Löwe über seinem Raub, so wird Jehovah hinabsteigen zu streiten auf dem Berge Zion".

Jerem.39/18: "Dich will Ich erretten an jenem Tage, ja erretten werde Ich dich, und du sollst deine Seele zur Beute haben, darum, daß du auf Mich vertraut hast".

Zeph.3/8: "Harret auf Mich, spricht Jehovah, bis zu dem Tage, da Ich Mich aufmache zur Beute".

Jes.53/12: "Ich will Ihm seinen Teil geben unter vielen, daß Er den Raub teile mit den Starken": hier vom Herrn im ganzen Kapitel.

Daß den Raub oder die Beute verzehren bedeute, sich das Gute aneignen, was von den Bösen geraubt worden, erhellt aus der Weissagung Bileams 4. Mose 23/24: "Siehe, dies Volk wird aufstehen, wie ein alter Löwe, und wie ein junger Löwe sich erheben; es wird nicht ruhen, bis daß es verzehrt hat seinen Raub".

Hieraus erhellt, daß Geraubtes, Raub, Beute, eine Errettung und Befreiung der Guten vom Herrn bezeichnet. Es wird dieses gesagt von dem Wahren, das durch Benjamin vorgebildet wird, weil dem Wahren Macht beigelegt wird: Nr. 3091, 4931, die es durch das Gute erlangt: Nr. 6344, 6423.

6443. "Und am Abend die Beute verteilen", 1. Mose 49/27, bedeutet ihren Besitz im Reiche des Herrn, während sie noch im Dunkeln sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Abends, insofern er das Dunkle bezeichnet, worüber Nr. 3056, 3833; und aus der Bedeutung von Beute teilen, insofern es heißt zum Besitz geben im himmlischen Reich; denn durch Beute werden diejenigen bezeichnet, die vom Herrn errettet und befreit worden sind. Daher wird durch "Beute teilen" die Verteilung bezeichnet, nämlich unter diejenigen, die im Himmel sind, was das gleiche ist wie ihr Besitz im Reich des Herrn.

Am Abend soll es geschehen, weil diejenigen, die in den Himmel erhoben werden, zuerst im Dunkeln sind, denn sie können nicht zur Klarheit kommen, bevor sie in den Himmel gelangt sind und vom Herrn durch die Engel, in deren Gesellschaft sie gebracht werden, über die Wahrheiten belehrt worden sind; denn es bedarf einer gewissen Zeit, damit das vom Falschen verursachte Dunkel zerstreut wird.

6444. Diese Dinge sind es, die durch Benjamin bezeichnet werden. Aber wer könnte ohne den inneren Sinn sagen, was das von ihm Gesagte in sich schließe, z.B. daß er ein Wolf sei, daß er raube des Morgens, den Raub verzehre und am Abend die Beute teile. Dies würden ganz verborgene Dinge sein, wenn der innere Sinn sie nicht enthüllte. Dergleichen gibt es sehr vieles bei den Propheten, wovon, wenn man es nach dem Buchstaben betrachtet, nur wenig verstanden wird, alles aber, wenn nach dem inneren Sinn.

Hieraus kann man nun deutlich erkennen, daß unter den Söhnen Jakobs und den nach ihnen benannten Stämmen solche Dinge bezeichnet werden, die sich auf die Kirche und auf das Reich des Herrn beziehen.

6445. Vers 28: Das sind alle die zwölf Stämme Israels; und das ist es, was zu ihnen geredet ihr Vater, da er sie segnete, einen jeden gemäß seinem Segen segnete er sie.

"Das sind alle die zwölf Stämme Israels" bedeutet alles Wahre und Gute in Zusammenfassung;

"und das ist es, was zu ihnen geredet ihr Vater" bedeutet die Mitteilung durch den Einfluß vom geistig Guten;

"da er sie segnete, einen jeden gemäß seinem Segen segnete er sie" bedeutet die Vorhersage über das geistige Leben, was einem jeden begegnen wird, wenn er in solchem Zustand sich befindet.

6446. "Das sind alle die zwölf Stämme Israels", 1. Mose 49/28, bedeutet alles Wahre und Gute in Zusammenfassung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der zwölf Stämme Israels, insofern sie alles Wahre und Gute in Zusammenfassung bezeichnen, worüber Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335, 6397. Daß solches durch die Stämme bezeichnet werde, erhellt nicht nur aus dem, was von den Stämmen in den angeführten Stellen gesagt worden, sondern auch aus dem, was in diesem Kapitel von ihnen (mitgeteilt wurde).

6447. "Und das ist es, was zu ihnen geredet ihr Vater", 1. Mose 49/28, bedeutet die Mitteilung durch den Einfluß vom geistig Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, insofern es einfließen ist, worüber Nr. 2951, 5481, 5743, 5797; hier Mitteilung durch Einfluß; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels (der hier als ihr Vater gemeint ist), insofern er das geistig Gute bezeichnet, worüber Nr. 4598, 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833.

6448. "Da er sie segnete, einen jeden gemäß seinem Segen segnete er sie", 1. Mose 49/28, bedeutet die Vorhersage über das geistige Leben, was (nämlich) einem jeden begegnen wird, wenn er in einem solchen Zustand sich befindet.

Dies erhellt aus der Bedeutung von segnen, insofern es ein Vorhersagen ist, worüber Nr. 6230, 6254; und aus der Bedeutung von "einen jeden gemäß seinem Segen segnete er sie", insofern es heißt, was einem jeden begegnen werde. Daß gemeint ist, was jedem im geistigen Leben (begegnen werde), wenn er in einem solchen Zustand ist, erhellt aus allem, was von den Söhnen Israels und den nach ihnen benannten Stämmen in diesem Kapitel gesagt worden; denn durch sie werden alle Zustände der Kirche in bezug auf das Gute und Wahre beschrieben, also in bezug auf das geistige Leben eines jeden innerhalb der Kirche.

6449. Vers 29-33: Und er gebot ihnen, und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volke, begrabet mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Acker Ephrons, des Chittäers. In der Höhle, die im Felde Machpelah ist, die gegen Mamre liegt, im Lande Kanaan, und die Abraham kaufte mit dem Acker von Ephron, dem Chittäer, zum Eigentum des Begräbnisses. Daselbst haben sie Abraham begraben, und Sarah sein Weib; daselbst hat man Jischak und Rebecka, sein Weib, begraben, und daselbst habe ich Leah begraben. Der Ankauf des Feldes und der Höhle, die in demselben, (fand statt) von den Söhnen Cheths. Und Jakob hörte auf seinen Söhnen zu gebieten, und zog seine Füße ins Bett, und hauchte seine Seele aus, und ward versammelt zu seinen Völkern.

"Und er gebot ihnen, und sprach zu ihnen" bedeutet die Anweisung (oder Belehrung insinuatio);

"ich werde versammelt zu meinem Volke" bedeutet, daß er in dem natürlich Guten und Wahren, das von (jenem Volke) stammt, sein müsse;

"begrabet mich bei meinen Vätern" bedeutet, daß auch hier (im Natürlichen) ein Inwendigeres und ein Innerstes sei;

"in der Höhle" bedeutet wo Dunkel herrscht;

"die auf dem Acker Ephrons, des Chittäers" bedeutet, daß doch Klarheit entstehen könne;

"in der Höhle, die im Felde Machpelah ist" bedeutet in diesem Dunkel;

"die gegen Mamre liegt" bedeutet die Größe und Beschaffenheit desselben;

"im Lande Kanaan" bedeutet wo die Kirche war;

"und die Abraham kaufte mit dem Acker von Ephron, dem Chittäer" bedeutet die Loskaufung;

"zum Eigentum des Begräbnisses" bedeutet die Wiedergeburt;

"daselbst haben sie Abraham begraben, und Sarah sein Weib; daselbst hat man Jischak und Rebecka, sein Weib, begraben, und daselbst habe ich Leah begraben" bedeutet, daß im Natürlichen alles Innere seiner Ordnung nach im Guten und Wahren sei;

"der Ankauf des Feldes und der Höhle, die in demselben, fand statt von den Söhnen Cheths" bedeutet die Loskaufung derer, die das Wahre aufnehmen und durch das Wahre das Gute;

"und Jakob hörte auf seinen Söhnen zu gebieten" bedeutet die Wirkung der Einführung;

"und zog seine Füße ins Bett" bedeutet, daß er sein Unteres, in dem das Inwendigere sich befand, zum Guten und Wahren des unteren Natürlichen (gebracht habe);

"und hauchte seine Seele aus" bedeutet das neue Leben in demselben;

"und ward versammelt zu seinen Völkern" bedeutet, daß er im Guten und Wahren des Natürlichen war, das aus ihm stammte.

6450. "Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen", 1. Mose 49/29, bedeutet die Anweisung.

Dies erhellt aus dem Folgenden, wo Israel von seinem Begräbnis in der Höhle des Feldes Machpelah, wo Abraham und Jischak begraben waren, zu seinen Söhnen spricht, wodurch das Leben im Wahren und Guten des Natürlichen, wo ein Inwendigeres und ein Innerstes ist, bezeichnet wird. Und weil darüber in dem nun Folgenden gehandelt wird, deshalb wird durch "er gebot seinen Söhnen und sprach zu ihnen", die Anweisung zu jenem (Wahren und Guten) bezeichnet.

Daß gebieten auch einfließen bedeutet, sehe man Nr. 5486, 5732; mithin auch Anweisung (oder Belehrung).

6451. "Ich werde versammelt zu meinem Volke", 1. Mose 49/29, bedeutet, daß er in dem natürlich Guten und Wahren, das von jenem (herstammt), sein müsse.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels und der nach ihnen benannten Stämme, die hier unter seinem Volke gemeint sind, insofern sie das Gute und Wahre im Natürlichen bezeichnen, worüber Nr. 3858, 3926, 3939, 5414, 5879, 5951, 6335, 6337; daß diese von demselben (herkommen), ist klar; ferner aus der Bedeutung von versammelt werden zu seinem Volke, insofern es heißt, in ihnen sein.

Weil hier und in dem Folgenden gehandelt wird von der Versammlung oder dem Dasein des geistig Guten, das Israel ist, in dem natürlich Guten und Wahren, das seine Söhne oder die nach ihm benannten Stämme sind, so soll gesagt werden, wie dies zu verstehen sei: es gibt im Menschen ein Innerstes, ein Inneres unter dem Innersten, und ein Äußeres. Diese alle sind auf das genaueste unter sich unterschieden; sie folgen in der Ordnung aufeinander, somit vom Innersten bis zum Äußersten. Gemäß der Ordnung, in der sie aufeinanderfolgen, fließen sie auch ein. Daher kommt es, daß das Leben vom Innersten in das Innere einfließt, und durch das Innere in das Äußere, also gemäß der Ordnung, in der sie aufeinanderfolgen; und daß es nicht eher ruht als im Letzten der Ordnung, wo es stehen bleibt.

Und weil das Innere der Ordnung gemäß bis zum Letzten einfließt und hier Bestand hat, so erhellt hieraus, daß das Innere im Letzten beisammen ist, aber in folgender Ordnung: das Innerste, das eingeflossen, bildet hier den Mittelpunkt, das Innere, das unter dem Innersten steht, umgibt den Mittelpunkt, und das Äußere bildet die Umkreise (Peripherie), und zwar nicht nur im allgemeinen, sondern auch im einzelnen. Die erstere Ordnung heißt die aufeinanderfolgende, diese hingegen die gleichzeitige, und diese geht aus jener hervor, denn alles Gleichzeitige (simultanum) entsteht aus dem Aufeinanderfolgenden, und wenn es entstanden ist, bleibt es so.

Weil alles Inwendigere auch im Letzten beisammen ist, so hat es den Anschein, als ob das Leben im Letzten wäre, d.h. im Körper, während es doch im Inwendigeren ist, und auch nicht darin, sondern im Höchsten, d.h. im Herrn, von Dem alles Leben stammt. Daher kommt es auch, daß das Leben im Äußeren dunkel ist im Verhältnis zum Leben im Inneren, denn im Äußeren ist das allgemeine Leben, das aus dem Einfluß vieler, ja unzähliger Dinge vom Inwendigeren entsteht, die nun zusammen und gemeinsam erscheinen.

Hieraus erhellt nun einigermaßen, wie es zu verstehen ist, daß das geistig Gute, das Israel ist, im natürlich Guten und Wahren, das seine Söhne und Stämme sind, sein muß; denn das geistig Gute, das Israel ist, ist im Inneren des Natürlichen, und das Gute und Wahre, das seine Söhne sind, ist in dem Äußeren desselben. Daß in diesen das geistig Gute sein muß, wird bezeichnet durch "ich werde versammelt zu meinem Volke".

6452. "Begrabet mich bei meinen Vätern", 1. Mose 49/29, bedeutet, daß auch hier (im Natürlichen) ein Inneres und ein Innerstes sei.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams und Jischaks (die hier unter seinen Vätern gemeint sind), insofern sie das Innere und Innerste bezeichnen: Abraham das Innerste, und Jischak das Innere, das unter dem Innersten steht, worüber Nr. 3245, 6098, 6185, 6276, 6434.

Daß auch das Innerste und Inwendigere (oder Innere) zugleich im Äußeren sind, also im Guten und Wahren im Natürlichen, das die Söhne und Stämme Israels bezeichnen, sehe man Nr. 6451.

6453. "In der Höhle", 1. Mose 49/29, bedeutet, wo Dunkel (herrscht).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Höhle, insofern sie das Dunkle bezeichnet, wovon Nr. 2935. Daß auch im äußeren Natürlichen, wo das Wahre und Gute, das durch die Söhne und Stämme Israels vorgebildet wird, sich Dunkles findet, weil hier das Allgemeine ist, sehe man Nr. 6451.

6454. "Die auf dem Acker Ephrons, des Chittäers", 1. Mose 49/29, bedeutet, daß dennoch Klarheit entstehen könne.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Ackers, insofern es die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 2971, 3766; und aus der vorbildlichen Bedeutung Ephrons, des Chittäers, insofern er diejenigen bezeichnet, bei denen das Wahre und Gute aufgenommen werden kann, worüber Nr. 2933, 2940, 2969; bei denen somit das Dunkle des Glaubens zur Klarheit werden kann.

Hiermit verhält es sich auf folgende Weise: Alles, was im Natürlichen ist, und mehr noch, was im äußeren Natürlichen, ist im Verhältnis zu dem, was im inneren Natürlichen ist, dunkel, und mehr noch im Verhältnis zu dem, was im Vernünftigen ist: Nr. 6451, 6453. Aber dieses Dunkel wird zur Klarheit in zweifacher Weise: zuerst, wenn das Äußere zum Gehorsam gegen das Innere, und somit zur Entsprechung gebracht wird; und zweitens, wenn der Mensch vom Äußeren zum Inneren erhoben wird, und so vom Inwendigeren aus das Äußere sehen kann. Dies ist aber nur bei denen möglich, die im Inneren der Kirche sind, jenes hingegen findet bei denen statt, die im Äußeren derselben sind. Doch weder das eine noch das andere wird erlangt, außer durch die Wiedergeburt vom Herrn.

Hieraus erhellt, was darunter verstanden sei, daß das Dunkel zur Klarheit werden könne.

6455. "In der Höhle, die auf dem Felde Machpelah ist", 1. Mose 49/30, bedeutet, in diesem Dunkel.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Höhle, und von Machpelah, insofern sie das Dunkle bezeichnen. Daß die Höhle das Dunkle ist, sehe man Nr. 2935, 6453; daß auch Machpelah Nr. 2935; doch bedeutet Machpelah die Beschaffenheit des Dunkels.

6456. "Die gegen Mamre liegt", 1. Mose 49/30, bedeutet die Größe und Beschaffenheit derselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Mamre, insofern es die Größe und Beschaffenheit dessen bezeichnet, dem es beigefügt wird, worüber Nr. 2970, 4613.

6457. "Im Lande Kanaan", 1. Mose 49/30, bedeutet, wo die Kirche ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes Kanaan, insofern es die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 3705, 3686, 4447, 5136.

6458. "Und die Abraham kaufte mit dem Acker von Ephron, dem Chittäer", 1. Mose 49/30, bedeutet die Loskaufung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von kaufen, insofern es ein Aneignen ist, worüber Nr. 5374, 5397, 5410, 5426; somit auch ein Loskaufen, denn was losgekauft wird, das wird angeeignet; aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, insofern er im höchsten Sinne den Herrn bezeichnet worüber Nr. 1965, 1989, 2011, 3245, 3251, 3305, 3703, 4615, 6098, 6185, 6276; aus der Bedeutung des Ackers, insofern er die Kirche ist, worüber Nr. 2971, 3766; und aus der vorbildlichen Bedeutung Ephrons, des Chittäers, insofern er diejenigen bezeichnet, bei denen das Gute und Wahre aufgenommen werden kann, worüber Nr. 2933, 2940, 2969.

Hieraus geht deutlich hervor, was der Sinn dieser Worte ist, daß es nämlich die Loskaufung (oder Erlösung) derer in der Kirche vom Herrn ist, bei denen das Gute und Wahre aufgenommen werden kann.

6459. "Zum Eigentum des Begräbnisses", 1. Mose 49/30, bedeutet die Wiedergeburt.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Begräbnisses, insofern es die Wiedergeburt bezeichnet, worüber Nr. 2916, 2917, 5551.

6460. "Daselbst haben sie Abraham begraben, und Sarah, sein Weib; daselbst hat man Jischak und Rebecka, sein Weib, begraben, und daselbst habe ich Leah begraben", 1. Mose 49/31, bedeutet, im Natürlichen sei alles Innere der Ordnung nach im Guten und Wahren.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 6451, 6452 erklärt worden.

6461. "Der Ankauf des Feldes und der Höhle, die in demselben, fand statt von den Söhnen Cheths", 1. Mose 49/32, bedeutet die Loskaufung derer, die das Wahre aufnehmen und durch das Wahre das Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Ankaufes, insofern es eine Loskaufung ist, worüber Nr. 6458; aus der Bedeutung des Feldes, insofern es die Kirche ist, worüber Nr. 2971, 3766; somit auch der Mensch der Kirche, denn dieser ist die Kirche; aus der Bedeutung der Höhle, insofern sie das Dunkle ist, worüber Nr. 2935, 6453; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Cheths, insofern sie die geistige Kirche bezeichnen, die von der Alten (Kirche stammte), worüber Nr. 2913, 2986; und weil die Söhne Cheths die geistige Kirche bezeichnen, die von den Alten herstammt, so werden durch sie auch diejenigen bezeichnet, die das Wahre und durch das Wahre das Gute aufnehmen, denn aus diesen bildet sich die geistige Kirche.

Hieraus erhellt, daß durch den Ankauf des Feldes und der Höhle, die in demselben ist, von den Söhnen Cheths die Loskaufung derer bezeichnet wird, die in der Kirche und noch im Dunkeln sind, aber durch das Wahre das Gute aufnehmen.

6462. "Und Jakob hörte auf, seinen Söhnen zu gebieten", 1. Mose 49/33, bedeutet die Wirkung der Anweisung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "seinen Söhnen gebieten und zu ihnen sprechen", insofern es die Belehrung oder Anweisung bezeichnet, worüber Nr. 6450. Somit bedeutet, aufhören ihnen zu gebieten, die Wirkung der Anweisung.

6463. "Und zog seine Füße ins Bett", 1. Mose 49/33, bedeutet, daß er sein Unteres, in dem das Inwendigere ist, zum Guten und Wahren des unteren Natürlichen (gebracht habe).

Dies erhellt aus der Bedeutung von "seine Füße an sich ziehen", insofern es heißt, sich zurückbegeben zum Unteren. Daß an sich ziehen, bedeutet, sich zurückbegeben, ist klar, da die Füße das Untere bezeichnen.

Daß die Füße das Natürliche bedeuten, sehe man Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952, somit das, was das Untere bildet: Nr. 6436. Daß sie das Untere bezeichnen, in dem das Inwendigere ist, erhellt aus dem, was Nr. 6451 gesagt wurde.

Ferner aus der Bedeutung des Bettes, insofern es das Natürliche bezeichnet, worüber Nr. 6188, 6226, somit auch das Gute und Wahre des Natürlichen, denn dieses macht das Natürliche beim Menschen aus. Daß es das Gute und Wahre des unteren Natürlichen bezeichnet, geht daraus hervor, daß dieses Natürliche es ist, zu dem das Inwendigere sich begibt, gemäß dem, was Nr. 6451, 6452 erklärt worden ist. Daß es ein unteres und ein oberes Natürliches gibt, oder ein inneres und ein äußeres, sehe man Nr. 3293, 3294, 5118, 5126, 5497, 5649.

Weil durch Israel das geistig Gute aus dem Natürlichen vorgebildet wird, und durch Jakob das geistig Wahre im Natürlichen, und durch seine Söhne das Gute und Wahre im Natürlichen, unterschieden nach seinen Arten, deshalb wird hier das Bett erwähnt, denn durch dieses wird das Natürliche bezeichnet: Nr. 6188, 6226; so wie hier: "wie er denn auch, als er aufhörte, mit seinen Söhnen zu reden, seine Füße ins Bett zog"; dann auch, als Joseph zu ihm kam, heißt es: "daß Israel sich stark machte, und sich aufsetzte in seinem Bette": Nr. 6226; ferner als er mit Joseph über sein Begräbnis im Grabe seiner Väter geredet hatte, wird gesagt: "daß Israel sich über das Haupt des Bettes gebeugt habe": Nr. 6188; daher erscheint auch, was merkwürdig ist, in der geistigen Welt, wenn an Jakob gedacht wird, ein Bett, in dem ein Mann liegt; dies erscheint in einiger Entfernung über dem Haupt zur Rechten gegen vorn. Diese Erscheinung rührt daher, daß die Denkvorstellungen über Jakob im Himmel sich umwandelt zu einem Denkbilde über das Natürliche; denn im Himmel wird man nicht inne, was Jakob ist, sondern das, was durch ihn vorgebildet wird, nämlich das Natürliche, was auch durch Bett bezeichnet wird.

6464. "Und hauchte seine Seele aus", 1. Mose 49/33, bedeutet das neue Leben in demselben, nämlich im Guten und Wahren des unteren Natürlichen, die beide durch seine Söhne und Stämme vorgebildet werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "aushauchen" oder sterben, insofern es ein neues Leben bezeichnet, worüber Nr. 3498, 3505, 4618, 4621, 6036.

6465. "Und ward versammelt zu seinen Völkern", 1. Mose 49/33, bedeutet, daß er in dem Guten und Wahren des Natürlichen war, das von ihm stammte.

Dies erhellt aus Nr. 6451, wo die gleichen Worte; man sehe, was dort angeführt wurde über das Dasein und das Leben des geistig Guten, das Israel, in dem Guten und Wahren des unteren Natürlichen, das seine Söhne und die zwölf Stämme sind.

Über das Dasein (oder Hervortreten) des Inneren im Äußeren muß man ferner wissen, daß alles nicht nur bei dem Menschen, sondern auch in der ganzen Natur durch aufeinanderfolgende Gestaltungen besteht, somit das Spätere durch Gestaltungen aus dem Früheren. Daher kommt es, daß zwar eine jede Gestaltung getrennt von der anderen besteht, dennoch aber die spätere von der früheren abhängt, so zwar, daß sie nicht bestehen könnte ohne die frühere, denn das Spätere wird in seiner Verknüpfung und seiner Gestaltung vom Früheren gehalten. Hieraus erhellt auch, daß in dem Späteren alles Frühere in seiner Ordnung ist. Ebenso verhält es sich mit den Eigenschaften (modis) und Kräften, die von ihnen als ihren Substanzen hervorgehen. So verhält es sich mit dem Inneren und Äußeren beim Menschen, und auch mit dem, was Sache des Lebens bei ihm ist.

Wer das Innere und Äußere im Menschen nicht nach solchen Gestaltungen auffaßt, kann durchaus keine Vorstellung vom äußeren und inneren Menschen haben, und von dem Einfluß des einen in den anderen, noch weniger von dem Dasein und dem Leben des inneren Menschen oder des Geistes und von der Beschaffenheit desselben, wenn das Äußere oder Körperliche durch den Tod abgetrennt wird. Wer das Äußere und Innere als solches auffaßt, was allmählich immer reiner wird, und hierdurch stetig zusammenhängt, also ohne die späteren Gestaltungen von den früheren zu unterscheiden, der muß notwendig glauben, daß mit dem Äußeren auch das Innere sterbe; denn er denkt, beide hängen zusammen, und wegen des Zusammenhanges und der Stetigkeit müsse, wenn das eine stirbt, auch das andere sterben, denn das eine ziehe das andere mit sich.

Dies ist gesagt worden, damit man wisse, daß das Innere und das Äußere unter sich verschieden sind, und daß das Innere und das Äußere in der Ordnung aufeinanderfolgen, wie auch, daß alles Innere zugleich im Äußeren sei, oder was das gleiche ist, alles Frühere in dem Späteren, worüber auch in diesen Versen nach dem inneren Sinn gehandelt wurde.

 

Nr. 6466 - 6496 abgedruckt in Band


 << zurück weiter >>