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Des ersten Buches Mose

46. Kapitel

1. Und Israel brach auf mit allem was er hatte, und er kam nach Beerscheba, und brachte Opfer dar dem Gotte seines Vaters Jischak.

2. Und Gott redete zu Israel in nächtlichen Gesichten und sprach: Jakob, Jakob? Und er sprach: Hier bin ich?

3. Und Er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters, fürchte dich nicht nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einem großen Volke will Ich dich daselbst machen.

4. Ich will mit dir hinabziehen nach Ägypten und Ich will dich auch wieder heraufführen; und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.

5. Und Jakob machte sich auf von Beerscheba, und die Söhne Israels führten ihren Vater Jakob und ihre Kinder und ihre Weiber in die Wagen, die Pharao geschickt hatte, ihn zu führen.

6. Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie erworben hatten im Lande Kanaan, und kamen nach Ägypten, Jakob und all sein Same mit ihm.

7. Seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne und all seinen Samen führte er mit sich nach Ägypten.

8. Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, des Jakob und seiner Söhne: der Erstgeborene Jakobs (war) Ruben.

9. Und die Söhne Rubens: Chanoch und Phallu, und Chezron und Karmi.

10. Und die Söhne Schimeons: Jemuel und Jamin und Ochad und Jachin und Zochar und Saul, der Sohn einer Kanaanitin.

11. Und die Söhne Levis: Gerschon und Kehath, und Merari.

12. Und die Söhne Jehudahs: Er und Onan und Schelah, und Perez und Serach; Er und Onan aber waren gestorben im Lande Kanaan, und die Söhne Perez waren Chezron und Chamul.

13. Und die Söhne Jisaschars: Thola und Puja, und Job und Schimron.

14. Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel.

15. Dies sind die Söhne der Leah, die sie dem Jakob gebar in Paddam Aram, nebst Dinah, seiner Tochter; alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter (waren) dreiunddreißig.

16. Und die Söhne Gads: Ziphion und Chaggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli.

17. Und die Söhne Aschers: Jimna und Jischwa, und Jischvi und Beria, und Serech, ihre Schwester. Und die Söhne Berias: Cheber und Malkiel.

18. Dies sind die Söhne der Silpah, die Laban Leah, seiner Tochter, gab, und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen.

19. Und die Söhne Rachels, des Weibes Jakobs: Joseph und Benjamin.

20. Und dem Joseph wurden geboren im Lande Ägypten, die ihm gebar Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On: Menasche und Ephraim.

21. Und die Söhne Benjamins: Bela und Becher, und Aschbel, Gera und Naaman, Echi und Rosch, Muppim, und Chuppim, und Arde.

22. Dies sind die Söhne Rachels, die dem Jakob geboren wurden, allesamt vierzehn Seelen.

23. Und die Söhne Dans: Chuschim.

24. Und die Söhne Naphthalis: Jachzeel und Guni, und Jeger und Schillem.

25. Dies sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rachel gab, und sie gebar dieselben dem Jakob; allesamt sieben Seelen.

26. Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden gekommen waren, außer den Weibern der Söhne Jakobs, (waren) alle zusammen sechsundsechzig Seelen.

27. Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren waren, zwei Seelen; alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.

28. Und er schickte Jehudah vor sich her zu Joseph, um vor ihm her (den Weg) zu weisen nach Gosen, und sie kamen in das Land Gosen.

29. Da spannte Joseph seinen Wagen an und fuhr hinauf, Israel, seinem Vater, entgegen nach Gosen, und er zeigte sich vor ihm und fiel ihm um den Hals, und weinte lange an seinem Halse.

30. Und Israel sprach zu Joseph: Nunmehr will ich sterben, nachdem ich dein Angesicht gesehen, daß du noch lebst.

31. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern, und zum Hause seines Vaters: Ich will hinaufgehen, und es Pharao anzeigen, und zu ihm sagen: Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen.

32. Und die Männer sind Hirten, denn es sind Leute, die Viehzucht treiben; und ihre Schafe und ihre Rinder, und alles, was ihnen gehört, haben sie mitgebracht.

33. Und wenn Pharao euch ruft, und sagt: Was ist euer Geschäft?

34. So sollt ihr sagen: Leute, die Viehzucht treiben, sind deine Knechte von ihrer Jugend an bis jetzt, sowohl wir, als auch unsere Väter; damit ihr wohnen möget im Lande Gosen; denn ein Greuel der Ägypter ist jeder Hirte der Schafe.

 

Inhalt

5994. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn von der Verbindung des inneren Himmlischen, das Joseph bezeichnet, mit dem geistig Guten aus dem Natürlichen, das Israel ist, gehandelt.

Sodann werden die Wahrheiten und das Gute der Kirche der Ordnung nach aufgezählt, mit denen späterhin eine Verbindung stattfinden soll. Die Wahrheiten und das Gute der Kirche sind die Söhne und Enkel Israels, die nach Ägypten gekommen waren.

 

Innerer Sinn

5995. Vers 1: Und Israel brach auf mit allem, was er hatte, und er kam nach Beerscheba, und brachte Opfer dar dem Gotte seines Vaters Jischak.

"Und Israel brach auf mit allem, was er hatte" bedeutet den Anfang der Verbindung;

"und er kam nach Beerscheba" bedeutet die Liebtätigkeit und den Glauben;

"und brachte Opfer dar dem Gotte seines Vaters Jischak" bedeutet den Gottesdienst aus jenen und den Einfluß aus dem göttlich Verständigen.

5996. "Und Israel brach auf mit allem was er hatte", 1. Mose 46/1, bedeutet den Anfang der Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von aufbrechen, insofern es das Aufeinanderfolgende und Zusammenhängende bezeichnet, worüber Nr. 4375, 4882, 5493, hier die Fortsetzung und Aufeinanderfolge der Verherrlichung des Herrn, Der im höchsten Sinn Israel und Joseph ist; aber im inneren Sinn das Zusammenhängende und Aufeinanderfolgende bei der Wiedergeburt des Menschen.

Und weil nun in diesem Kapitel von der Verbindung des natürlichen Menschen mit dem geistigen, oder des äußeren mit dem inneren in ihrer Reihenfolge und Fortsetzung (gehandelt wird), deshalb wird durch "Israel brach auf mit allem was er hatte", der Anfang der Verbindung bezeichnet.

5997. "Und er kam nach Beerscheba", 1. Mose 46/1, bedeutet die Liebtätigkeit und den Glauben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Beerscheba, insofern es die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens bezeichnet, worüber Nr. 2858, 2859, 3466; hier die Liebtätigkeit und den Glauben, nicht aber die Lehre derselben, denn es wird vom geistig Guten gesagt, das Israel ist.

Das geistig Gute ist mehr als die Lehre, (denn) die Lehre geht aus diesem Guten hervor. Deswegen bedarf, wer zum geistig Guten gelangt ist, nicht mehr die Lehrbestimmungen, die er von anderen (empfangen hat), denn er steht nun am Ziele, nach dem er strebte, nicht mehr in den Mitteln; und die Lehrbestimmungen sind nichts anderes als Mittel, um zum Guten als zum Zweck zu gelangen.

Daher kommt es nun, daß durch Beerscheba die Liebtätigkeit und der Glaube bezeichnet wird.

5998. "Und brachte Opfer dar dem Gotte seines Vaters Jischak", 1. Mose 46/1, bedeutet den Gottesdienst aus jenen und den Einfluß vom göttlich Verständigen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Opfer darbringen, insofern es den Gottesdienst bezeichnet, worüber Nr. 922, 923, 2180; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, der im höchsten Sinn das göttlich Vernünftige oder das Verständige des Herrn bezeichnet, worüber Nr. 1893, 2066, 2072, 2083, 2630, 3012, 3194, 3210. Daß aus diesem ein Einfluß auf den Gottesdienst (stattfindet), ergibt sich als Folgesatz, denn es wird hier der Gottesdienst aus der Liebtätigkeit und dem Glauben verstanden, der durch Beerscheba bezeichnet wird: Nr. 5997, wo er Opfer darbrachte.

Daß Jakob dem Gotte seines Vaters Jischak Opfer darbrachte, zeigt an, welcher Art die Väter des jüdischen und israelitischen Volkes waren, daß nämlich jeder derselben seinen eigenen Gott verehrte. Daß Jischak einen anderen Gott hatte als Jakob, erhellt daraus, daß dieser ihm Opfer darbrachte, und daß ihm in nächtlichen Gesichten gesagt wurde: "Ich bin Gott, der Gott deines Vaters", und auch daraus, daß er bei demselben schwor, worüber 1. Mose 31/53: "Der Gott Abrahams und der Gott Nachors mögen richten zwischen uns, der Gott ihres Vaters; dann schwur Jakob bei der Furcht (d.i. bei der Religion oder dem Gotte) seines Vaters Jischaks". Auch ist es klar, daß Jakob im Anfang Jehovah nicht anerkannt hatte, denn er sprach: "Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf diesem Wege, den ich wandle, und mir Brot geben zu essen und ein Kleid anzuziehen, und werde ich wiederkommen im Frieden zum Hause meines Vaters, dann soll Jehovah mir zum Gott sein": 1. Mose 28/20,21; somit erkannte er Jehovah nur bedingungsweise an.

Es war ihre Sitte, die Götter ihrer Väter anzuerkennen, aber den eigenen noch besonders. Das hatten sie von ihren Vätern in Syrien; denn Therach, der Vater Abrahams, und auch selbst Abraham beteten dort andere Götter an als Jehovah, man sehe Nr. 1356, 1992, 3667. Ihre Nachkommen, die Jakob und Israel genannt wurden, waren daher von einer solchen Gemütsart, daß sie mit dem Herzen die Götter der Heiden verehrten und Jehovah nur mit dem Munde und nur dem Namen nach; von solcher Art waren sie deshalb, weil sie bloß im Äußerlichen, ohne irgendein Inneres waren; und diejenigen, die so geartet sind, können gar nicht anders als glauben, daß der Gottesdienst nur im Nennen ihres Gottes bestehe und im Sagen, daß Er ihr Gott sei, und dies nur, solange Er ihnen Gutes erweist. Ferner, daß der Gottesdienst keineswegs im Leben der Liebtätigkeit und des Glaubens bestehe.

5999. Vers 2-4: Und Gott redete zu Israel in nächtlichen Gesichten und sprach: Jakob, Jakob? Und er sprach: Hier bin ich? Und Er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters, fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einem großen Volke will Ich dich daselbst machen. Ich will mit dir hinabziehen nach Ägypten und Ich will dich auch wieder heraufführen; und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.

"Und Gott redete zu Israel in nächtlichen Gesichten" bedeutet eine dunkle Offenbarung;

"und sprach: Jakob, Jakob" bedeutet für das natürlich Wahre;

"und er sprach: Hier bin ich" bedeutet die Wahrnehmung;

"und Er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters" bedeutet das göttlich Verständige, von dem der Einfluß (kam);

"fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen" bedeutet, daß das natürlich Wahre mit allem, was ihm angehört, eingeführt werden solle in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche;

"denn zu einem großen Volke will Ich dich daselbst machen" bedeutet, daß die Wahrheiten zum Guten werden sollen;

"Ich will mit dir hinabziehen nach Ägypten" bedeutet die Gegenwart des Herrn in diesem Zustand;

"und Ich will dich auch wieder heraufführen" bedeutet die nachherige Erhebung;

"und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen" bedeutet, daß das innere Himmlische es lebendig machen werde.

6000. "Und Gott redete zu Israel in nächtlichen Gesichten", 1. Mose 46/2, bedeutet eine dunkle Offenbarung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Gott redete in Gesichten", insofern es eine Offenbarung bezeichnet, denn die Offenbarungen geschehen entweder durch Träume, oder durch nächtliche Gesichte, oder durch Gesichte am Tage, oder durch eine Rede innerhalb des Menschen, oder durch eine Rede außerhalb seiner durch sichtbare Engel, auch durch eine Rede außerhalb seiner von unsichtbaren Engeln. Durch dergleichen werden im Worte die verschiedenen Arten der Offenbarungen bezeichnet, und durch nächtliche Gesichte eine dunkle Offenbarung, denn die Nacht bedeutet das Dunkle: Nr. 1712, 2514, und Dunkles ist im geistigen Sinn das, was nicht als Wahres erscheint.

Nacht bedeutet auch im Wort Falsches aus dem Bösen; denn die aus dem Bösen im Falschen sind, befinden sich im Dunkel der Nacht; daher wird von allen, die in der Hölle sind, gesagt, sie seien in der Nacht. Sie sind zwar daselbst in einem Lichte, denn sie sehen sich gegenseitig, aber dieses Licht ist wie ein Licht aus glimmendem Kohlenfeuer, und verwandelt sich in Dunkelheit und dichte Finsternis, wenn das Licht des Himmels einfließt; daher kommt es, daß man von denen, die in der Hölle sind, sagt, sie seien in der Nacht, und daß sie Engel der Nacht und der Finsternis genannt werden; diejenigen dagegen, die im Himmel sind, Engel des Tages und des Lichtes.

Daß die Nacht Dunkles und auch Falsches bezeichnet, kann auch aus folgenden Stellen im Wort erhellen:

Joh.11/9,10: "Jesus sprach: sind nicht zwölf Stunden am Tage? wenn jemand am Tage wandelt, stößt er sich nicht; wenn aber jemand in der Nacht wandelt, stößt er sich, weil das Licht nicht in ihm ist": zwölf Stunden (steht) für alle Zustände des Wahren; am Tage wandeln bedeutet, im Wahren leben, und in der Nacht wandeln heißt, im Falschen leben.

Joh.9/4: "Ich muß wirken die Werke Dessen, Der Mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann": Tag bedeutet das Wahre aus dem Guten, und Nacht das Falsche aus dem Bösen; es ist die erste Zeit der Kirche, die (hier) unter Tag verstanden wird, denn dann wird das Wahre aufgenommen, weil sie (die Angehörigen der Kirche) im Guten sind; und es ist die letzte Zeit, die durch Nacht (verstanden wird), denn dann wird nichts Wahres aufgenommen, weil sie nicht im Guten sind. Wenn nämlich der Mensch nicht im Guten ist, d.h. nicht in Liebtätigkeit gegen den Nächsten, dann nimmt er, wenn auch das Allerwahrste ihm gesagt wird, es nicht auf; denn alsdann wird er gar nicht inne, was wahr ist, weil das Licht des Wahren in solche Dinge fällt, die Angehör des Körpers und der Welt sind, mit denen (solche Menschen) allein sich beschäftigen und die sie allein lieben, und als das Wesentliche (pro reali) betrachten, nicht aber in solche, die Angehör des Himmels sind, weil sie diese im Vergleich damit für gering und nichtig erachten. Daher wird das Licht des Wahren in der dichten Finsternis wie das Licht der Sonne im Schwarzen aufgesaugt und erstickt. Dies wird dadurch bezeichnet, daß "eine Nacht kommt, da niemand wirken kann". Eine solche Zeit ist auch heutzutage.

Matth.25/5-7: "Da nun der Bräutigam verzog, wurden alle Jungfrauen schläfrig, und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt": um Mitternacht (steht) auch für die letzte Zeit der alten Kirche, wenn kein Glaube und keine Liebtätigkeit mehr da ist und auch für die erste Zeit der neuen Kirche.

Luk.17/34: "Ich sage euch, in jener Nacht werden zwei auf einem Bette sein, der eine wird angenommen, der andere wird verworfen werden": Nacht steht hier gleichfalls für die letzte Zeit der alten Kirche und für die erste der neuen.

Matth.26/31,34: "Jesus sprach zu Seinen Jüngern: Ihr werdet euch alle an mir ärgern in dieser Nacht". Und zu Petrus: "In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen": daß es dem Herrn gefiel, in der Nacht gefangen genommen zu werden, bedeutete, daß das göttlich Wahre bei jenen (Menschen) im Dunkel der Nacht und Falsches aus dem Bösen an dessen Stelle war; und daß Petrus in dieser Nacht dreimal den Herrn verleugnete, bildete auch die letzte Zeit der Kirche vor, wo das Wahre des Glaubens zwar gelehrt, aber nicht geglaubt wird, und diese Zeit ist Nacht, weil der Herr dann in den Herzen der Menschen völlig verleugnet wird; denn die zwölf Apostel, ebenso wie die zwölf Stämme Israels, bildeten das Ganze des Glaubens vor: Nr. 577, 2089, 2129 E, 2130 E, 3272, 3354, 3488, 3858, 3913, 3926, 3939, 4060; und Petrus bildete den Glauben der Kirche vor, man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18; dann die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22, sowie auch Nr. 3780, 4738. Daher kommt es, daß der Herr zu Petrus sagte, er werde Ihn in dieser Nacht dreimal verleugnen, und zu Seinen Jüngern: Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an Mir ärgern.

Jes.21/11,12: "Zu mir (kommt) der Ruf aus Seir: Wächter, was ist von der Nacht verflossen? Wächter, was ist von der Nacht (verflossen)? Der Wächter sprach: Es kommt der Morgen und auch eine Nacht": hier von der Ankunft des Herrn, Welcher der Morgen ist, und diese Ankunft fand statt, als kein geistig Wahres mehr auf Erden war, welcher Zustand eine Nacht ist.

Sach.14/7-9: "Es wird ein Tag sein, der Jehovah bekannt ist, weder Tag noch Nacht, weil um die Zeit des Abends Licht sein wird; es wird geschehen, an jenem Tage werden lebendige Wasser von Jerusalem ausgehen, und Jehovah wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tage wird Jehovah Einer sein und Sein Name Einer": auch hier vom Herrn, wie auch von der neuen Kirche; Jehovah, Welcher König, Jehovah, Welcher Einer und dessen Name Einer sein wird, ist der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, welches eins sein wird mit dem Göttlichen Selbst, das Vater heißt. Vor der Ankunft des Herrn war das Göttlich-Menschliche Jehovah in den Himmeln, denn vermittelst des Durchganges durch die Himmel stellte es sich dar als den Gott-Menschen vor vielen auf Erden, und damals war das Göttlich-Menschliche nicht so ganz eins mit dem Göttlichen Selbst, das Vater genannt wird, wie dann, als der Herr es in Sich völlig eins machte. Daß beides vorher gleichsam geschieden war, erhellt aus 1. Mose 19/24, wo gesagt wird, "daß Jehovah regnen ließ über Sodom und Gomorrah Schwefel und Feuer, von Jehovah aus dem Himmel", Nr. 2447. Der Tag, an dem weder Tag noch Nacht, ist der, als der Herr geboren wurde; denn damals war Abend, d.h. das Ende der Vorbildungen der Kirche. Das Licht um die Abendzeit ist das göttlich Wahre, was dann erscheinen sollte.

Jes.15/1: "Fürwahr in der Nacht ist Ar verwüstet, Moab ist zerstört, fürwahr in der Nacht ist Kir Moab verwüstet": Moab für das natürlich Gute und im entgegengesetzten Sinn für das verfälschte Gute: Nr. 2468, hier von dessen Verwüstung. Von den Verwüstungen heißt es, daß sie in der Nacht geschehen; denn dann wird das Wahre verdunkelt und das Falsche tritt ein.

Jerem.Klagel.1/2: "Die große Stadt wird sehr weinen in der Nacht, und Tränen werden ihr auf den Wangen sein": hier von der Verwüstung des Wahren: Nacht steht für das Falsche.

Ps.91/5,6: "Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der am Tage fliegt, noch vor dem Tode, der am Mittag verwüstet": Schrecken der Nacht für Falsches des Bösen, das aus der Hölle (stammt). Pfeil, der am Tage fliegt, für das Falsche, das offenkundig gelehrt wird, durch welches das Gute zerstört wird. Tod, der verwüstet am Mittag, für das Böse, in dem man offenbar lebt, wodurch das Wahre zerstört wird.

Joh.Offenb.21/25: "Die Tore des heiligen Jerusalems werden nicht geschlossen werden des Tages, denn Nacht wird nicht da sein".

Joh.Offenb.22/5: "Nacht wird nicht da sein, und sie bedürfen keiner Leuchte, noch des Lichts der Sonne, denn der Herr, (ihr) Gott, wird sie erleuchten": Nacht wird nicht da sein, bedeutet, kein Falsches.

Dan.7/2,7: "Daniel sprach: Ich sah in meinem Gesichte, als es Nacht war. Nachher auch sah ich in nächtlichen Gesichten": nächtliche Gesichte (steht) ebenfalls für dunkle Offenbarungen; denn es wird von den vier Tieren und von ihren Hörnern gehandelt, sowie von mehreren Dingen, die sich auf eine dunkle Offenbarung beziehen. Ebenso die Pferde von verschiedener Farbe, die Sacharja in der Nacht sah: Sach.1/8f.

6001. "Und sprach: Jakob, Jakob?", 1. Mose 46/2, bedeutet, für das natürlich Wahre.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, insofern er das natürlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 3305, 3509, 3525, 3546, 3599, 3775, 4009, 4234, 4520, 4538.

Jakob wird gesagt und nicht Israel, weil das natürlich Wahre mit all dem Seinigen in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche eingeführt werden muß, die dadurch bezeichnet werden, daß Jakob mit seinen Söhnen hinabziehen sollte nach Ägypten, man sehe unten Nr. 6004.

6002. "Und er sprach: Hier bin ich", 1. Mose 46/2, bedeutet die Wahrnehmung. Dies erhellt ohne Erklärung.

6003. "Und Er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters", 1. Mose 46/3, bedeutet das göttlich Verständige, von dem der Einfluß (kam).

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, der hier unter Vater verstanden ist, insofern er das göttlich Vernünftige oder das Verständige des Herrn bezeichnet, wie Nr. 5998, denn es wird gesagt: Gott, der Gott deines Vaters; der Einfluß geht von jenem aus, weil alles Wahre dem Verständigen angehört, das durch Jakob vorgebildet wird: Nr. 6001. Was das göttlich Vernünftige oder Verständige sei, das durch Jischak vorgebildet wird, sehe man Nr. 1893, 2066, 2072, 2083, 2630, 3012, 3194, 3210.

In der Grundsprache wird Gott an der ersten Stelle in der Einzahl genannt, an der zweiten Stelle aber in der Mehrzahl, nämlich an der ersten El, an der zweiten Elohim, und zwar deshalb, weil durch Gott an der ersten Stelle bezeichnet wird, daß Gott Einer und der Alleinige ist, und durch Gott an der zweiten, daß Ihm mehrere Attribute zukommen, daher (der Name) Elohim oder Gott in der Mehrheit, wie im Worte beinahe allenthalben. Weil Ihm mehrere Attribute (zukommen) und die Alte Kirche jeder derselben einen Namen beilegt, deshalb glaubten die Nachkommen, bei denen die Wissenschaft solcher Dinge verlorengegangen war, daß es mehrere Götter gebe, und die Familien wählten sich einen von ihnen zu ihrem Gott, wie Abraham (den Gott) Schaddai: Nr. 1992, 3667, 5628; Jischak den Gott, welcher Pachad oder die Furcht (das ist der Furchtbare) genannt wurde, und weil der Gott eines jeden eines von den göttlichen Attributen war, deshalb sprach Gott zu Abraham: "Ich bin der Gott Schaddai": 1. Mose 17/1; und hier zu Jakob: "Ich bin der Gott deines Vaters".

6004. "Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen", 1. Mose 46/3, bedeutet, das natürlich Wahre müsse mit all dem Seinen eingeführt werden in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, welcher derjenige ist, der nach Ägypten hinabziehen soll, insofern er das natürlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 6001; aus der Bedeutung von hinabziehen, insofern es heißt, eingeführt werden, denn damit diese Einführung vorgebildet würde, zog Jakob mit allen den Seinen nach Ägypten hinab; und aus der Bedeutung Ägyptens, insofern es die Kenntnisse der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 1462, 4749, 4964, 4966.

Mit der Einführung des Wahren in die Kenntnisse der Kirche verhält es sich auf folgende Weise: Die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche waren zu dieser Zeit Vorbildungen und Bezeichnungen der heiligen Gebräuche (oder Zeremonien), denn alle Gebräuche der Kirche bestanden in dergleichen Vorbildungen. Dann waren es auch die wißtümlichen Kenntnisse, die den Lehren der Liebtätigkeit, die sie hatten, dienten. Aus diesen Kenntnissen wußten sie, welcherlei (Menschen) verstanden wurden unter den Armen, Dürftigen, Elenden, Betrübten, Unterdrückten, Witwen, Unmündigen, Fremdlingen, Gefangenen, Nackten, Kranken, Hungernden, Dürstenden, Lahmen, Blinden, Tauben, Stummen und anderen mehr, durch die sie den Nächsten unterschieden, und so lehrten sie, wie man die Liebtätigkeit ausüben müsse. Von solcher Art waren die wißtümlichen Kenntnisse zu jener Zeit. Daß diese aber heutzutage gänzlich in Vergessenheit geraten sind, erhellt daraus, daß, wo sie im Worte genannt werden, kaum jemand anderes weiß, als daß solche verstanden werden, die man (gewöhnlich) so nennt: z.B. wo Witwen genannt werden, daß es (wirkliche) Witwen seien, wo Fremdlinge, daß es (wirkliche) Fremdlinge, wo Gefangene, daß es (wirklich) solche seien usf. Wißtümliche Kenntnisse aber von jener Art blühten in Ägypten; deswegen werden dieselben auch durch Ägypten bezeichnet.

Daß das natürlich Wahre, das durch Jakob bezeichnet wird, in solche Kenntnisse eingeführt werden sollte, wird dadurch vorgebildet, daß Jakob mit all den Seinen nach Ägypten hinabziehen sollte. Vom Wahren sagt man, es werde in die Kenntnisse eingeführt, wenn es so in dieselben eindringt, daß es sich in ihnen befindet, und dies geschieht zu dem Ende, damit, wenn eine solche Kenntnis in die Gedanken kommt, zugleich auch das Wahre, das hineingebracht wurde, in Erinnerung komme. Wenn z.B. an einen Fremdling gedacht wird, so stellen sich, weil durch ihn die zu Belehrenden bezeichnet werden, sogleich alle Erweisungen der Liebtätigkeit gegen solche dar, somit die (darin liegenden) Wahrheiten. Ebenso bei den übrigen Ausdrücken.

Wenn die Kenntnisse mit solchen Wahrheiten erfüllt sind, alsdann verbreitet und ergießt sich, wenn man aus den Kenntnissen heraus denkt, der Gedanke weit hin, und zwar zu gleicher Zeit zu mehreren Gesellschaften in den Himmeln, denn weil eine solche Kenntnis aus so vielen in ihr liegenden Wahrheiten besteht, so entwickelt sie sich in solcher Weise, ohne daß es der Mensch weiß; allein das, was darinnen liegt, muß auch wahr sein.

Aber der göttlichen Ordnung ist es auch gemäß, daß das Inwendigere in das Äußere, oder was dasselbe ist, das Vorausgehende in das Nachfolgende, somit alles Frühere schließlich in das Letzte eindringe und darin beisammen sei. Dasselbe findet auch in der ganzen Natur statt, wenn es nicht in solcher Weise geschähe, könnte der Mensch nicht völlig wiedergeboren werden, denn durch solches Eindringen der Wahrheiten in die wißtümlichen Kenntnisse stimmen die inneren und die äußeren (Anschauungen) überein und machen eins aus. Widrigenfalls würden sie unter sich uneins sein, und wenn sie uneins sind, dann ist der Mensch nicht im Guten, weil nicht im Aufrichtigen. Überdies sind die wißtümlichen Kenntnisse fast in demselben Lichte, wie die Sinneswahrnehmungen des Menschen, und dieses Licht ist von der Art, daß es, wenn es nicht inwendig vom Lichte, das aus dem Wahren kommt, erleuchtet wird, in Falsches einführt, besonders vermöge der Sinnestäuschungen, und auch in Böses vermöge des Falschen. Daß dem so ist, wird man aus Erfahrungsbeweisen über das Einfließen am Ende des Kapitels sehen.

6005. "Denn zu einem großen Volke will Ich dich daselbst machen", 1. Mose 46/3, bedeutet, die Wahrheiten sollen zum Guten werden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, von dem dies gesagt wurde, insofern er das natürlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 1259, 1260, 1416, 1849.

Völkerschaften (gentes) und Völker (populi) werden oft im Worte genannt, aber allenthalben mit dem Unterschied, daß durch Völkerschaften Gutes oder Böses bezeichnet wird und durch Völker Wahres oder Falsches.

6006. "Ich will mit dir hinabziehen nach Ägypten", 1. Mose 46/4, bedeutet die Gegenwart des Herrn in diesem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinabziehen mit dir, insofern es die Gegenwart des Herrn bezeichnet; denn unter dem Gott, der in nächtlichen Gesichten mit Jakob geredet hat, wird der Herr verstanden.

6007. "Und Ich will dich auch wieder heraufführen", 1. Mose 46/4, bedeutet die nachherige Erhebung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufführen, insofern es eine Erhebung bezeichnet, worüber Nr. 3084, 4539, 5406, 5817; die Erhebung, die hier bezeichnet wird, ist die von den wißtümlichen zu den inwendigeren Kenntnissen; denn sobald die wißtümlichen Kenntnisse, wie Nr. 6004 gesagt wurde, mit Wahrheiten erfüllt sind, wird der Mensch vom Wißtümlichen zu den tieferen (inwendigeren) Kenntnissen erhoben, und dann dienen ihm die wißtümlichen Kenntnisse zur untersten Grundlage seiner Anschauungen.

Gegen das Inwendigere hin erhoben werden heißt, innerlicher denken, und endlich (so denken) wie die Geister und Engel; denn je tiefer das Denken geht, um so vollkommener ist es, weil es dem Einfließen des Wahren und Guten vom Herrn näher steht. Daß es ein mehr inneres und mehr äußeres Denken gibt, sehe man Nr. 5127, 5141.

6008. "Und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen", 1. Mose 46/4, bedeutet, das innere Himmlische werde (das Natürliche) beleben.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das innere Himmlische bezeichnet, worüber Nr. 5869, 5877; und aus der Bedeutung von "die Hand auf die Augen legen", insofern es ein Beleben bezeichnet; denn die Hand auf die Augen legen bedeutet, daß die äußere oder körperliche Sinneswahrnehmung verschlossen und die innere aufgetan werden soll, also daß eine Erhebung und demgemäß eine Belebung stattfinden muß. Dies geschah, wenn sie starben, weil durch den Tod die Wiedererweckung zum Leben bezeichnet wurde: Nr. 3498, 3505, 4618, 4621; denn wenn der Mensch stirbt, stirbt er nicht wirklich, sondern legt nur den Körper ab, der ihm zum Gebrauch in der Welt gedient hatte und geht in das andere Leben über in den Körper, der ihm dort zum Gebrauche dient.

6009. Vers 5-7: Und Jakob machte sich auf von Beerscheba, und die Söhne Israels führten ihren Vater Jakob und ihre Kinder und ihre Weiber in die Wagen, die Pharao geschickt hatte, ihn zu führen. Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie erworben hatten im Lande Kanaan, und kamen nach Ägypten, Jakob und all sein Same mit ihm. Seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne und all seinen Samen führte er mit sich nach Ägypten.

"Und Jakob machte sich auf" bedeutet die Erleuchtung des natürlich Wahren;

"von Beerscheba" bedeutet zufolge der Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens;

"und die Söhne Israels führten ihren Vater Jakob" bedeutet, daß die geistigen Wahrheiten das natürlich Wahre weiter gefördert hatten;

"und ihre Kinder" bedeutet zugleich mit dem, was der Unschuld angehört;

"und ihre Weiber" bedeutet, und was der Liebtätigkeit angehört;

"in die Wagen, die Pharao geschickt hatte, ihn zu führen" bedeutet die Lehrbestimmungen, die aus den wißtümlichen Kenntnissen der Kirche stammen;

"und sie nahmen ihr Vieh" bedeutet das Gute des Wahren;

"und ihre Habe, die sie erworben hatten im Lande Kanaan" bedeutet die Wahrheiten, die sie sich schon früher durch die Kirche erworben hatten;

"und kamen nach Ägypten" bedeutet die Einführung in die Kenntnisse der Kirche;

"Jakob und all sein Same mit ihm" bedeutet das natürlich Wahre und aller seiner Glaubenskenntnisse;

"seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm" bedeutet die Wahrheiten der Ordnung nach;

"seine Töchter und die Töchter seiner Söhne" bedeutet das Gute der Ordnung nach;

"und all seinen Samen" bedeutet das Ganze des Glaubens und der Liebtätigkeit;

"führte er mit sich nach Ägypten" bedeutet, daß sie zusammen in die Kenntnisse der Kirche eingeführt wurden.

6010. "Und Jakob machte sich auf", 1. Mose 46/5, bedeutet die Erleuchtung des natürlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich aufmachen", insofern es eine Erhebung in den Zustand des Lichtes bezeichnet, also Erleuchtung, wovon Nr. 4881; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, insofern er das natürlich Wahre ist, worüber Nr. 6001.

6011. "Von Beerscheba", 1. Mose 46/5, bedeutet, zufolge der Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Beerscheba, insofern es die Lehre des Glaubens und der Liebtätigkeit bezeichnet, worüber Nr. 2858, 2859, 3466.

6012. "Und die Söhne Israels führten ihren Vater Jakob", 1. Mose 46/5, bedeutet, daß die geistigen Wahrheiten das natürlich Wahre weiter förderten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie geistige Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 5414, 5879, und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, insofern er das natürlich Wahre ist, worüber Nr. 3305, 3509, 3525, 3546, 3599, 3775, 4009, 4234, 4520, 4538.

Sie brachten (oder führten) bedeutet, daß sie ihn weiter förderten, weil es von den geistigen Wahrheiten in bezug des natürlich Wahren gesagt wird. Das natürlich Wahre kann auch durch nichts anderes als durch das geistig Wahre gefördert werden, denn von diesem hat es sein Leben und seine Kraft zu handeln. Daher kommt es nun, daß die Söhne Jakobs hier Söhne Israels genannt werden, Jakob aber Jakob (genannt wird).

6013. "Und ihre Kinder", 1. Mose 46/5, bedeutet, zugleich mit dem, was der Unschuld angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kinder, insofern sie die Unschuld bezeichnen, worüber Nr. 3183, 5608.

Zugleich mit dem, was der Unschuld angehört, wie auch der Liebtätigkeit, wird gesagt, weil ohne Unschuld und Liebtätigkeit das natürlich Wahre nicht durch die geistigen Wahrheiten gefördert werden kann, denn damit das Wahre echt sei, muß es aus der Liebtätigkeit und diese aus der Unschuld ihr Wesen und Leben annehmen, denn die inneren Dinge, die das Wahre beleben, folgen in dieser Ordnung aufeinander. Das Innerste ist die Unschuld, das unter dieser Stehende ist die Liebtätigkeit und das Unterste ist das Werk der Liebtätigkeit aus dem Wahren oder dem Wahren gemäß. In solcher Ordnung folgen sie aufeinander, weil sie auch in den Himmeln so aufeinanderfolgen; denn der innerste oder dritte Himmel ist der Himmel der Unschuld, der mittlere oder der zweite Himmel ist der Himmel der Liebtätigkeit, in der Unschuld aus dem innersten Himmel liegt, und der letzte oder erste Himmel ist der des Wahren, in dem Liebtätigkeit aus dem zweiten Himmel liegt, und in dieser Unschuld aus dem dritten.

Diese Dinge müssen in derselben Ordnung auch beim Menschen sein, denn der Mensch ist in bezug auf sein Inneres nach dem Bilde der drei Himmel gebildet, dadurch ist auch wirklich der wiedergeborene Mensch ein Himmel im besonderen oder in kleinster Form. Aber in bezug auf das Äußere, besonders hinsichtlich des Körpers, ist er nach dem Bilde der Welt geformt, weshalb er von den Alten eine Welt im Kleinen genannt wurde, denn das Ohr ist gebildet gemäß der ganzen Natur der Luft und des Schalles; das Auge gemäß der ganzen Natur des Äthers und des Lichtes, die Zunge vollständig passend für das Gefühl der in den flüssigen Körpern aufgelösten und fließenden Bestandteile; die Nase für das Gefühl der in der Atmosphäre befindlichen Teile; der Tastsinn für das Gefühl der Kälte und der Wärme, wie auch der Schwere der Körper usf.

Wie die äußeren Sinne des Menschen ganz nach dem Bilde der natürlichen Welt, so sind seine inneren Sinne, die Angehör des Verstandes und des Willens sind, ganz nach dem Bilde des Himmels gebildet, zu dem Ende, damit der Mensch im besonderen ein Aufnehmer des göttlich Guten vom Herrn sei, wie der Himmel es ist im allgemeinen.

6014. "Und ihre Weiber", 1. Mose 46/5, bedeutet das, was der Liebtätigkeit angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Weiber, insofern sie das Gute bezeichnen, wenn ihre Männer das Wahre sind, worüber Nr. 4823, daher auch das, was Sache der Liebtätigkeit ist; denn alles geistig Gute bezieht sich auf die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und alles himmlisch Gute auf die Liebe zum Herrn.

6015. "In die Wagen, die Pharao geschickt hatte, ihn zu führen", 1. Mose 46/5, bedeutet die Lehrbestimmungen, die aus den wißtümlichen Kenntnissen der Kirche stammen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wagen insofern sie Lehrbestimmungen bezeichnen, worüber Nr. 5945; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er das Wißtümliche der Kirche im allgemeinen bezeichnet, denn durch Ägypten wird das Wißtümliche der Kirche bezeichnet: Nr. 1462, 4749, 4964, 4966; daher durch den König desselben dieses Wißtümliche im allgemeinen, wie auch anderwärts im Worte. Aber an den meisten Stellen wird, wie durch Ägypten, so auch durch Pharao das verkehrte Wißtümliche bezeichnet. Daß Pharao das Wißtümliche im allgemeinen bedeutet, erhellt

Jes.19/11: "Toren sind die Fürsten Zoans, die Weisen der Räte Pharaos, ihr Rat ist dumm geworden; wie sagt ihr zu Pharao: Ich bin ein Sohn der Weisen, ein Sohn der Könige des Altertums": Pharao bedeutet hier das Wißtümliche der Kirche im allgemeinen, daher heißt er ein Sohn der Weisen und Sohn der Könige von Alters her; Weise und Könige des Altertums bedeuten die Wahrheiten der Alten Kirche; aber dieses Wißtümliche wird hier aufgefaßt als ein zur Torheit gewordenes; denn es heißt: Toren sind die Fürsten Zoans, ihr Rat ist dumm geworden.

Jes.30/2,3: "Sie gehen und ziehen nach Ägypten, Meinen Mund haben sie aber nicht befragt, um durch Pharaos Macht sich zu verstärken, und um zu vertrauen im Schatten Ägyptens; deshalb soll ihnen die Stärke Pharaos zur Schande und das Vertrauen auf den Schatten Ägyptens zur Schmach werden": sich verstärken durch die Macht Pharaos und vertrauen auf den Schatten Ägyptens bedeutet, auf das Wißtümliche in Glaubenssachen vertrauen und dem geistig Wahren kein Vertrauen schenken, wenn das Wißtümliche und das Sinnliche es nicht gebietet, was doch die umgekehrte Ordnung ist; denn an erster Stelle müssen die Glaubenswahrheiten stehen, und an der zweiten die bestätigenden wißtümlichen Kenntnisse; weil, wenn diese die erste Stelle einnehmen, gar nichts Wahres geglaubt wird.

Jerem.46/25: "So spricht Jehovah Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, Ich werde heimsuchen über Amon in No, und über Pharao und über Ägypten, und über seine Götter und über seine Könige, besonders über Pharao, und die, welche ihm vertrauen": Pharao steht auch hier für das Wißtümliche im allgemeinen. Die ihm vertrauen, sind die, welche sich auf das Wißtümliche verlassen, aber nicht auf das Wort, d.h. auf den Herrn im Wort; daher kommt alle Verkehrtheit in den Glaubenslehren, und aus dieser das Falsche und auch die Verleugnung des Göttlichen und Himmlischen; solche führen besonders (die Rede) im Munde: "Laß mich dies mit den Augen sehen oder beweise wissenschaftlich, daß es so ist, dann will ich es glauben"; gleichwohl aber würden sie nicht glauben, wenn sie es auch sehen würden, und wenn man es bewiese, aus dem Grunde, weil bei ihnen die Verneinung durchwaltend herrscht.

Jerem.47/1-3: "Gegen Pharao: siehe, die Wasser kommen herauf von Mitternacht, die zu einem überflutenden Strome werden, und sie werden das Land und dessen Fülle überfluten, die Stadt und die Bewohner in ihr, daß die Menschen schreien werden, und alle Bewohner des Landes werden heulen vor dem Getöse des Stampfens der Hufe seiner starken Rosse und vor dem Geräusch seiner Wagen, vor dem Rollen seiner Räder": aus allem was hier über Pharao gesagt ist, geht hervor, daß Pharao das Wißtümliche im allgemeinen ist; hier aber in einer verkehrten Ordnung, welche die Glaubenswahrheiten zerstört. Der überflutende Strom ist das Wißtümliche, welches das Verständnis des Wahren zerstört und also Verwüstung anrichtet; sie werden das Land und dessen Fülle überfluten, d.h. die ganze Kirche. Die Stadt und ihre Bewohner, das ist das Wahre der Kirche und daher auch das Gute. Das Getöse der Hufe der Rosse bezeichnet das unterste, unmittelbar aus dem Sinnenhaften kommende Wissen. Geräusche der Wagen, bedeutet die aus demselben hervorgehende falsche Lehre. Das Rollen der Räder bedeutet das Sinnliche und Täuschungen, die es hervorruft.

Hes.29/2-4: "So spricht der Herr Jehovih: Siehe, Ich bin gegen dich, Pharao, König von Ägypten, du großes Untier, das da liegt inmitten seiner Ströme, der da spricht: Mein ist der Strom, und ich habe mich gemacht; deswegen will Ich Haken in deine Kinnbacken geben, und werde den Fisch deiner Ströme an deine Schuppen hängen lassen": Pharao (steht) auch hier für das Wißtümliche im allgemeinen, was ebenso aus dem einzelnen, das von ihm gesagt wird, hervorgeht.

Hes.32/2,3,7,8: "Erhebe Klage über Pharao, den König von Ägypten, du bist wie die Walfische in den Meeren, und bist hervorgekommen mit deinen Strömen und hast das Wasser getrübt mit deinen Füßen und aufgewühlt seine Ströme; Ich werde die Himmel bedecken, wenn Ich dich werde vertilgt haben und werde verfinstern ihre Sterne und die Sonne mit einer Wolke bedecken, und der Mond wird sein Licht nicht leuchten lassen, alle Leuchten des Lichtes über dir will Ich verfinstern und Finsternis bringen über dein Land": daß dieses, sowie vieles bei den Propheten ohne den inneren Sinn von niemanden verstanden werden kann, ist klar; z.B. daß Pharao gleich den Walfischen in den Meeren sei, daß er hervorgegangen aus seinen Strömen und das Wasser mit seinen Füßen getrübt habe; daß über ihm die Himmel bedeckt, die Sterne und alle Leuchten des Lichtes verfinstert, die Sonne mit einer Wolke bedeckt werden, der Mond nicht leuchten und Finsternis über sein Land gegeben werden soll. Aber der innere Sinn lehrt, was diese Dinge bedeuten; nämlich daß die wißtümlichen Kenntnisse die Wahrheiten der Kirche verkehren, wenn der Mensch durch sie in die Geheimnisse des Glaubens eindringt und nichts glaubt, wenn er es nicht aus ihnen oder vielmehr aus dem Sinnenhaften erkennt.

Daß dies der innere Sinn ist, erhellt aus der Erklärung des einzelnen: Pharao heißt der König Ägyptens aus dem wißtümlich Wahren, denn das Wißtümliche ist das Wahre im Natürlichen. Daß der König das Wahre bezeichnet, sehe man Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 3670, 4575, 4581, 4966, 5044; und daß das gleiche bezeichnet wird durch König des Volkes, wie durch Volk: Nr. 4789, somit durch Pharao das gleiche, was durch Ägypten, aber im allgemeinen; daß Ägypten das Wißtümliche bedeutet, ist öfters gezeigt worden.

Pharao wird mit den Walfischen in den Meeren verglichen, weil der Walfisch oder das Seetier das Allgemeine der Wissenschaften bedeutet: Nr. 42, und das Meer die Zusammenstellung oder die Sammlung der wißtümlichen Kenntnisse: Nr. 28.

Dann wird gesagt, daß er hervorgegangen sei mit seinen Strömen, weil durch Ströme diejenigen Dinge bezeichnet werden, die Sache des Verständnisses sind: Nr. 108, 109, 2702, 3051; hier diejenigen, die Sache der Widersinnigkeit (infaniae) sind, weil aus dem Sinnlichen und Wißtümlichen: Nr. 5196.

Dann wird gesagt, daß er die Wasser mit den Füßen getrübt und seine Ströme aufgewühlt habe, weil durch Wasser geistige Wahrheiten bezeichnet werden: Nr. 680, 739, 2702, 3058, 3424, 4976, 5668; und durch Füße diejenigen Dinge, die Angehör des Natürlichen sind: Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952; somit bedeutet Wasser trüben mit den Füßen, die Glaubenswahrheiten durch die wißtümlichen Kenntnisse, die Angehör des Natürlichen sind, verunreinigen und verkehren. Und ihre Ströme aufwühlen heißt, ebenso die Einsicht (verderben).

Zuletzt wird gesagt, wenn er (Pharao) vertilgt werde, sollen bedeckt werden die Himmel, weil durch Himmel das Inwendige des Menschen bezeichnet wird, indem dieses sein Himmel ist; dieser wird verdunkelt, wenn die wissenschaftlichen Kenntnisse über die Wahrheiten des Glaubens herrschen oder das Natürliche über das Geistige. Daß alsdann die Erkenntnisse des Wahren und Guten zugrunde gehen, wird bezeichnet durch: Ich werde verfinstern die Sterne der Himmel und alle Leuchten des Lichtes; daß die Sterne diese Erkenntnisse bezeichnen, sehe man Nr. 2495, 2849, 4697; daß Leuchten Gutes und Wahres sind: Nr. 30-38, daß dann auch das Gute der Liebe nicht mehr einfließen könne, wird bezeichnet durch: Ich werde die Sonne mit einer Wolke bedecken; und daß auch nicht das Gute des Glaubens, wird bezeichnet durch: Der Mond wird sein Licht nicht leuchten lassen. Daß die Sonne das Gute der Liebe und der Mond das Gute des Glaubens bedeutet, sehe man Nr. 1529, 1530, 2120, 2495, 3636, 3643, 4060, 4696; und daß dann nur Falsches das natürliche Gemüt einnehmen werde, wird bezeichnet durch: Ich werde Finsternis geben über dein Land. Finsternisse bezeichnet Falsches: Nr. 1839, 1860, 4418, 4531; und das Land Pharaos oder das Land Ägypten das natürliche Gemüt: Nr. 5276, 5278, 5280, 5288, 5301. Hieraus erhellt nun, welcher Sinn in diesen Weissagungen liegt.

Weil Pharao das Wißtümliche im allgemeinen bezeichnet, so wird durch denselben auch das Natürliche im allgemeinen bezeichnet: Nr. 5799.

6016. "Und sie nahmen ihr Vieh", 1. Mose 46/6, bedeutet das Gute des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Viehs, insofern es das Gute des Wahren bezeichnet. Unter Vieh werden nämlich sowohl Schafe als Rinder und auch Pferde, Kamele, Maulesel, Esel verstanden, und weil Schafe im inneren Sinn das inwendige Gute und Rinder das äußere Gute bezeichnen, hingegen Pferde, Kamele, Maulesel und Esel das, was Sache des Verständnisses ist und was samt und sonders sich auf das Wahre bezieht, deshalb wird durch Vieh das Gute des Wahren bezeichnet.

6017. "Und ihre Habe, die sie erworben hatten im Lande Kanaan", 1. Mose 46/6, bedeutet die Wahrheiten, die sie sich schon früher durch die Kirche erworben hatten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Habe, insofern sie das erworbene Wahre bezeichnet, worüber Nr. 4105, und auch das erworbene Gute: Nr. 4391, 4487, und aus der Bedeutung des Landes Kanaan, insofern es die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 3686, 3705, 4447, 4517, 5136. Daß sie durch die vorausgehende Belehrung der Kirche (erworben wurden), kommt daher, weil die Wahrheiten, wenn sie infolge des Guten sich vermehren, von den früheren Wahrheiten aus vervielfältigt werden.

6018. "Und kamen nach Ägypten", 1. Mose 46/6, bedeutet das natürlich Wahre und alle seine Glaubenskenntnisse, nämlich dessen Einführung in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nach Ägypten kommen oder hinabziehen", insofern es die Einführung des Wahren in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 6004.

6019. "Jakob und all sein Same mit ihm", 1. Mose 46/6, bedeutet das natürlich Wahre und alle seine Glaubenskenntnisse, nämlich dessen Einführung in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche; dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, insofern er das natürlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 3305, 3509, 3525, 3546, 3599, 3775, 4009, 4234, 4520, 4538; und aus der Bedeutung des Samens, insofern er den Glauben der Liebtätigkeit bezeichnet, worüber Nr. 255, 1025, 1447, 1610, 1940, 2848, 3310; somit bedeutet all sein Same mit ihm, alle Kenntnisse des Glaubens, die im Besitz des natürlich Wahren sind.

6020. "Seine Söhne und die Söhne seiner Söhne", 1. Mose 46/7, bedeutet die Wahrheiten ihrer Ordnung nach.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne, insofern sie Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373; somit auch die Söhne der Söhne; aber Wahrheiten, die der Ordnung gemäß aus jenen hervorgegangen sind.

6021. "Seine Töchter und die Töchter seiner Söhne", 1. Mose 46/7, bedeutet das Gute seiner Ordnung nach.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Töchter, insofern sie das Gute bezeichnen, worüber Nr. 489, 490, 491, 2362, 3963; somit auch die Töchter der Söhne; aber das Gute, das aus jenen stammt, also in seiner Ordnung ist, wie gleich oben von den Söhnen (gesagt wurde).

6022. "Und all seinen Samen", 1. Mose 46/7, bedeutet das Ganze des Glaubens und der Liebtätigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Samens, insofern er den Glauben der Liebtätigkeit bezeichnet, wie Nr. 6019, somit auch den Glauben und die Liebtätigkeit, denn wo das eine derselben, da ist auch das andere.

6023. "Führte er mit sich nach Ägypten", 1. Mose 46/7, bedeutet, daß sie zusammen in die Kenntnisse der Kirche eingeführt wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nach Ägypten kommen oder hinabziehen", insofern es heißt die Wahrheiten einführen oder hineinbringen in die Kenntnisse der Kirche, wovon Nr. 6004, 6018. Dasselbe bedeutet auch "mit sich nach Ägypten führen"; man sehe Nr. 5373, 6004.

Dann aber sind sie eingeführt und hineingebracht, wenn die wißtümlichen Kenntnisse von den Wahrheiten regiert werden, und sie werden dann von den Wahrheiten regiert, wenn das Wahre anerkannt wird, weil der Herr so im Worte gesagt hat, und dann werden auch die Kenntnisse, die bestätigen, angenommen, die aber, die widerstreben, entfernt. Auf solche Weise herrscht das Wahre in seiner Bejahung, weil das Nichtbejahende zurückgewiesen ist.

Wenn es so steht, dann wird der Mensch, wenn er aus den wißtümlichen Kenntnissen denkt, nicht zum Falschen hingeleitet, wie es geschieht, wenn die Wahrheiten nicht darinnen sind, denn die wissenschaftlichen Kenntnisse sind nicht Wahrheiten aus sich, sondern aus den Wahrheiten in ihnen, und wie die Wahrheiten beschaffen sind, die in ihnen, so ist auch das allgemeine wißtümliche Wahre beschaffen; denn das Wißtümliche ist nur ein Gefäß: Nr. 1469, 1496, das ebensowohl Wahres als Falsches aufnehmen kann und zwar mit außerordentlicher Verschiedenheit. Nehmen wir als Beispiel den wißtümlichen Satz (oder das Dogma) der Kirche: Jeder Mensch ist der Nächste. In diesen wißtümlichen Satz können unendlich viele Wahrheiten eingeführt und hineingetragen werden, wie z.B.:

daß jeder Mensch zwar der Nächste sei, aber ein jeder mit Unterschied, und daß am meisten derjenige der Nächste sei, der im Guten ist, und auch dies mit Unterschied gemäß der Beschaffenheit des Guten. Und daß der Ursprung des Nächsten vom Herrn selbst herzuleiten sei, daß also jeder um so mehr der Nächste sei, je näher er dem Herrn, d.h., je mehr er im Guten ist; und um so weniger der Nächste, je mehr er von Ihm entfernt ist. Dann auch, daß eine Gesellschaft mehr der Nächste sei als ein einzelner Mensch, und ein Reich im allgemeinen mehr als eine Gesellschaft, das Vaterland aber mehr als die anderen Reiche. Daß die Kirche noch mehr der Nächste sei als das Vaterland, und mehr noch das Reich des Herrn, sowie auch, daß der Nächste dann geliebt werde, wenn jeder auf die rechte Weise sein Amt verwaltet zum Wohl der anderen oder des Vaterlandes oder der Kirche usf.

Hieraus erhellt, wie viele Wahrheiten in einen wißtümlichen Satz der Kirche hineingebracht werden können, denn es sind deren so viele, daß es schwer ist, sie in (verschiedene) Arten einzuteilen, und einer jeden Art, damit sie unterschieden und anerkannt werde, ihre besonderen Wahrheiten zuzuteilen. Dies war eine Hauptbeschäftigung in den alten Kirchen.

Daß eben derselbe Erkenntnissatz mit unendlich viel Falschem erfüllt werden könne, läßt sich dadurch erkennen, wenn man jene Wahrheiten umdreht und behauptet, daß jeder sich selbst der Nächste sei, und daß ein jeder den Ursprung des Nächsten von sich selbst herleiten müsse. Daß somit derjenige ihm mehr der Nächste sei, der ihn mehr begünstige und eins mit ihm sei, und sich dadurch wie sein Ebenbild darstellt. Ja, daß auch das Vaterland nur so weit ihm der Nächste sei, als er Gewinn von demselben ziehe, und dergleichen unzähliges andere.

Der wißtümliche Satz bleibt aber immer derselbe, daß nämlich jeder Mensch der Nächste sei. Allein er wird von dem einen mit Wahrheiten, von dem anderen mit Falschem erfüllt. Ebenso verhält es sich mit den übrigen wißtümlichen Satzungen.

6024. Vers 8-27: Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, des Jakob und seiner Söhne: der Erstgeborene Jakobs (war) Ruben. Und die Söhne Rubens: Chanoch und Phallu, und Chezron und Karmi. Und die Söhne Schimeons: Jemuel und Jamin und Ochad und Jachin und Zochar und Saul, der Sohn einer Kanaanitin. Und die Söhne Levis: Gerschon und Kehath, und Merari. Und die Söhne Jehudahs: Er und Onan und Schelah, und Perez und Serach; Er und Onan aber waren gestorben im Lande Kanaan, und die Söhne Perez waren Chezron und Chamul. Und die Söhne Jisaschars: Thola und Puja, und Job und Schimron. Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel. Dies sind die Söhne der Leah, die sie dem Jakob gebar in Paddam Aram, nebst Dinah, seiner Tochter; alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter (waren) dreiunddreißig.

Und die Söhne Gads: Ziphion und Chaggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli. Und die Söhne Aschers: Jimna und Jischwa, und Jischwi und Beria, und Serech, ihre Schwester. Und die Söhne Berias: Cheber und Malkiel. Dies sind die Söhne der Silpah, die Laban Leah, seiner Tochter gab, und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen.

Und die Söhne Rachels, des Weibes Jakobs: Joseph und Benjamin. Und dem Joseph wurden geboren im Lande Ägypten, die ihm gebar Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On: Menasche und Ephraim. Und die Söhne Benjamins: Bela und Becher, und Aschbel, Gera und Naaman, Echi und Rosch, Muppim, und Chuppim, und Arde. Dies sind die Söhne Rachels, die dem Jakob geboren wurden, allesamt vierzehn Seelen.

Und die Söhne Dans: Chuschim. Und die Söhne Naphthalis: Jachzeel und Guni, und Jeger und Schillem. Dies sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rachel gab, und sie gebar dieselben dem Jakob; allesamt sieben Seelen.

Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden gekommen waren, außer den Weibern der Söhne Jakobs, (waren) alle zusammen sechsundsechzig Seelen. Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren waren, zwei Seelen; alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.

"Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen" bedeutet die Beschaffenheit der Wahrheiten vom geistigen aus in ihrer Ordnung, die hineingebracht wurden in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche;

"des Jakob und seiner Söhne" bedeutet das Wahre des Natürlichen im allgemeinen und die Wahrheiten des Natürlichen im besonderen;

"der Erstgeborene Jakobs war Ruben" bedeutet der Verstandes-Glauben, der anscheinend an erster Stelle ist;

"und die Söhne Rubens: Chanoch und Phallu, und Chezron und Karmi" bedeutet die Lehrbestimmungen des Glaubens im allgemeinen;

"und die Söhne Schimeons: Jemuel und Jamin und Ochad und Jachin und Zochar" bedeutet den Glauben im Willen und dessen Lehrbestimmungen im allgemeinen;

"und Saul, der Sohn einer Kanaanitin" bedeutet die Lehre aus nicht echtem Ursprung;

"und die Söhne Levis: Gerschon und Kehath, und Merari" bedeutet die geistige Liebe und ihre Lehrbestimmungen im allgemeinen;

"und die Söhne Jehudahs: Er und Onan und Schelah, und Perez und Serach" bedeutet die himmlische Liebe und ihre Lehrbestimmungen;

"Er und Onan aber waren gestorben im Lande Kanaan" bedeutet das Falsche und Böse sei ausgerottet worden;

"und die Söhne Perez waren Chezron und Chamul" bedeutet die Wahrheiten dieses Guten, die das Gute der Liebtätigkeit sind;

"und die Söhne Jisaschars: Thola und Puja, und Job und Schimron" bedeutet die himmlisch eheliche Liebe und ihre Lehrbestimmungen;

"und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel" bedeutet die himmlische Ehe und ihre Lehrbestimmungen;

"dies sind die Söhne der Leah, die sie dem Jakob gebar in Paddam Aram" bedeutet, daß (jene Lehren) aus geistiger Neigung im Natürlichen (hervorgingen) durch die Erkenntnisse des Guten und des Wahren;

"nebst Dinah, seiner Tochter" bedeutet die Kirche;

"alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter (waren) dreiunddreißig" bedeutet den Zustand des geistigen Lebens und dessen Beschaffenheit;

"und die Söhne Gads: Ziphion und Chaggi, Schumi und Ezbon, Eri und Arodi und Areli" bedeutet das Gute des Glaubens und die daraus hervorgehenden Werke, nebst ihren Lehrbestimmungen;

"und die Söhne Aschers: Jimna und Jischwa, und Jischwi und Beria, und Serech, ihre Schwester. Und die Söhne Berias: Cheber und Malkiel" bedeutet die Glückseligkeit des ewigen Lebens und den Lustreiz der Neigungen, sowie ihre Lehrbestimmungen;

"dies sind die Söhne der Silpah" bedeutet, daß sich das Folgende auf die äußere Kirche beziehe;

"die Laban Leah, seiner Tochter gab" bedeutet von der Neigung des äußeren Guten stammend;

"und sie gebar diese dem Jakob" bedeutet aus dem Natürlichen;

"sechzehn Seelen" bedeutet den Zustand derselben und ihre Beschaffenheit;

"und die Söhne Rachels, des Weibes Jakobs" bedeutet aus himmlischer Neigung;

"Joseph und Benjamin" bedeutet das Innere der Kirche, Joseph ihr Gutes und Benjamin das Wahre daraus;

"und dem Joseph wurden geboren im Lande Ägypten" bedeutet das innere Himmlische und Geistige im Natürlichen;

"die ihm gebar Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On" bedeutet aus der Ehe des Guten mit dem Wahren und des Wahren mit dem Guten;

"Menasche und Ephraim" bedeutet den neuen Willen und dessen Verständiges, die Angehör der Kirche sind;

"und die Söhne Benjamins: Bela und Becher, und Aschbel, Gera und Naaman, Echi und Rosch, Muppim, und Chuppim, und Arde" bedeutet das innere Geistige und dessen Lehrbestimmungen;

"dies sind die Söhne Rachels, die dem Jakob geboren wurden" bedeutet, daß sie aus himmlischer Neigung (stammen);

"allesamt vierzehn Seelen" bedeutet ihren Zustand und ihre Beschaffenheit;

"und die Söhne Dans: Chuschim" bedeutet das Heilige des Glaubens und das Gute des Lebens und deren Lehrbestimmung;

"und die Söhne Naphthalis: Jachzeel und Guni, und Jeger und Schillem" bedeutet die Versuchungen, in denen Siege (erlangt werden), und die Lehrbestimmungen darüber;

"dies sind die Söhne Bilhas" bedeutet, daß sie der inneren Kirche angehören;

"die Laban seiner Tochter Rachel gab" bedeutet von der Neigung des inneren Guten;

"allesamt sieben Seelen" bedeutet ihren Zustand und ihre Beschaffenheit;

"alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen" bedeutet alles in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche eingebrachte Wahre und Gute;

"die aus seinen Lenden gekommen waren" bedeutet die aus der Ehe (stammten);

"außer den Weibern der Söhne Jakobs" bedeutet ausgenommen die Neigungen, derer, die nicht aus dieser Ehe;

"waren alle zusammen sechsundsechzig Seelen" bedeutet ihren Zustand und ihre Beschaffenheit;

"und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren waren" bedeutet Himmlisches und Geistiges im Natürlichen;

"zwei Seelen" bedeutet das daher kommende Wollen und Verstehen, das sich auf die Kirche bezieht;

"alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren siebzig" bedeutet das volle Ganze in seiner Ordnung.

6025. Dieses weiter zu erklären, wird unterlassen, weil es lauter Namen sind. Was sie bedeuten, kann nun aus der allgemeinen Erklärung Nr. 6024 ersehen werden; und was die Söhne Jakobs selbst (bedeuten), findet man in der Erklärung, wo von ihrer Geburt gehandelt wird.

Das aber ist beachtenswert, daß den Söhnen Jakobs kein Sohn in Ägypten, wohin sie kamen, geboren wurde, obgleich sie noch junge Männer waren, sondern daß alle im Lande Kanaan (geboren wurden); sie selbst aber in Paddan Aram, außer Benjamin. Dies geschah vermöge einer besonderen göttlichen Vorsehung des Herrn, damit die Dinge, die Angehör der Kirche sind, durch sie gleich von ihrer Geburt an vorgebildet wurden. Daß sie in Paddan Aram geboren wurden, bildete vor, daß der Mensch der Kirche durch Erkenntnisse des Guten und Wahren von neuem geboren oder wiedergeboren werden muß, denn Paddam Aram bedeutet Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 3664, 3680, 4107; und die Geburt bildete die neue Geburt durch Glauben und Liebtätigkeit vor: Nr. 4668, 5160, 5598, also vor allem durch die Erkenntnisse dieser. Daß aber alle ihre Söhne im Lande Kanaan geboren wurden, bildete vor, daß von daher kommen sollte, was der Kirche angehört, denn das Land Kanaan bezeichnet die Kirche: Nr. 3686, 3705, 4447, 4454, 4516, 5136, 5757. Daß aber dem Joseph Söhne in Ägypten geboren wurden, geschah, damit die Herrschaft des inneren Menschen in dem äußeren vorgebildet würde, insbesondere die des himmlisch Geistigen im Natürlichen: Menasche bezeichnet das Wollende und Ephraim das Verständige, in Beziehung auf die Kirche, im Natürlichen.

6026. Vers 28-30: Und er schickte Jehudah vor sich her zu Joseph, um vor ihm her (den Weg) zu weisen nach Gosen, und sie kamen in das Land Gosen. Da spannte Joseph seinen Wagen an und fuhr hinauf, Israel, seinem Vater, entgegen nach Gosen, und er zeigte sich vor ihm und fiel ihm um den Hals, und weinte lange an seinem Halse. Und Israel sprach zu Joseph: Nunmehr will ich sterben, nachdem ich dein Angesicht gesehen, daß du noch lebst.

"Und er schickte Jehudah vor sich her zu Joseph" bedeutet die Gemeinschaft des Guten der Kirche mit dem inneren Himmlischen;

"um vor ihm her (den Weg) zu weisen nach Gosen" bedeutet von der Mitte aus im Natürlichen;

"und sie kamen in das Land Gosen" bedeutet den Standort (Wohnsitz) des Lebens daselbst;

"da spannte Joseph seinen Wagen an" bedeutet die Lehre vom Inneren her;

"und fuhr hinauf, Israel, seinem Vater, entgegen" bedeutet den Einfluß;

"nach Gosen" bedeutet mitten im Natürlichen;

"und er zeigte sich vor ihm" bedeutet die Wahrnehmung;

"und fiel ihm um den Hals" bedeutet die Verbindung;

"und weinte lange an seinem Halse" bedeutet die Barmherzigkeit;

"und Israel sprach zu Joseph" bedeutet das Innewerden des geistig Guten;

"nunmehr will ich sterben" bedeutet das neue Leben;

"nachdem ich dein Angesicht gesehen" bedeutet nach der Wahrnehmung der Barmherzigkeit;

"daß du noch lebst" bedeutet die Wahrnehmung des Lebens daraus in sich.

6027. "Und er schickte Jehudah vor sich her zu Joseph", 1. Mose 46/28, bedeutet die Gemeinschaft des Guten der Kirche mit dem inneren Himmlischen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jehudahs, insofern er das Gute der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 5583, 5603, 5794, 5782, 5833; und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das innere Himmlische ist, worüber Nr. 5869, 5877; daß vor sich herschicken bedeutet, Gemeinschaft anknüpfen, ist klar.

Daß Jehudah geschickt wurde und kein anderer, geschah deshalb, um die unmittelbare Gemeinschaft des einen Guten mit dem anderen zu bezeichnen, nämlich des äußeren Guten, das Jehudah, mit dem inneren Guten, das Joseph vorbildet; denn das Gute vom Herrn, das dem der Liebe zu Ihm und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten angehört, fließt durch das Innere in das Äußere ein, und soviel Gutes, als in dem Äußeren ist, soviel wird in demselben aufgenommen. Wenn aber im Äußeren des Menschen nur Glaubenswahres ist, nicht aber Gutes, dann wird der Einfluß des Guten vom Herrn durch das Innere im Äußeren nicht aufgenommen, denn es gibt keine unmittelbare Gemeinschaft mit dem Wahren, sondern nur eine durch das Gute vermittelte. Dies ist der Grund, weshalb kein anderer von Jakob zu Joseph geschickt wurde als Jehudah.

6028. "Um vor ihm her (den Weg) zu weisen nach Gosen", 1. Mose 46/28, bedeutet, daß von der Mitte aus im Natürlichen die Gemeinschaft ausgehe.

Dies erhellt aus der Bedeutung Gosens, insofern es die Mitte bezeichnet, d.h. das Innerste im Natürlichen, worüber Nr. 5910.

Durch die Mitte oder das Innerste im Natürlichen wird das Beste darin bezeichnet, denn das Beste ist in der Mitte, d.h. im Zentrum oder Innersten. Um dasselbe herum ist von allen Seiten das Gute in himmlischer Form geordnet, näher oder entfernter nach den Abstufungen der Güte vom Besten in der Mitte aus; von solcher Art ist die Anordnung des Guten bei den Wiedergeborenen.

Bei den Bösen hingegen ist das Schlimmste in der Mitte und das Gute ist bis auf die äußersten Grenzen zurückgedrängt, wo es beständig nach außen getrieben wird. Diese Form ist bei den Bösen im besonderen und in den Höllen im allgemeinen; somit ist es die höllische Form.

Aus dem, was von dem Besten in der Mitte, und von dem Guten, (das) in seiner Ordnung an den Seiten (sich befindet), bemerkt wurde, kann man erkennen, was unter der Gemeinschaft des Guten der Kirche mit dem inneren Himmlischen von der Mitte aus im Natürlichen verstanden wird.

6029. "Da spannte Joseph seinen Wagen an", 1. Mose 46/29, bedeutet die Lehre vom Inneren her.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere bezeichnet, worüber öfter; und aus der Bedeutung des Wagens, insofern er die Lehre bezeichnet, worüber Nr. 5321.

6030. "Und fuhr hinauf, Israel, seinem Vater, entgegen", 1. Mose 46/29, bedeutet den Einfluß, nämlich vom himmlisch Inneren in das geistig Gute aus dem Natürlichen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, der hinauf und entgegen fuhr, insofern er das innere Himmlische bezeichnet, worüber Nr. 5869, 5877; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern er das geistig Gute vorbildet, worüber Nr. 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833. Daß "hinauffahren, ihm entgegen" den Einfluß bezeichnet, folgt daraus, denn hinauffahren entgegen heißt hier, sich hinbegeben und zu ihm kommen.

6031. "Nach Gosen", 1. Mose 46/29, bedeutet mitten im Natürlichen. Dies ist deutlich aus dem, was von Gosen Nr. 6028 gesagt worden ist.

6032. "Und er zeigte sich vor ihm", 1. Mose 46/29, bedeutet die Wahrnehmung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es ein Verstehen und Wahrnehmen bezeichnet, worüber Nr. 2150, 3764, 4567, 4723, 5400; und auch insofern es heißt Glauben haben: Nr. 2325, 2807, 3863, 3869, 4403-4421, 5400.

In betreff dessen, daß sehen soviel ist als verstehen und daher wahrnehmen, wie auch Glauben haben, muß man wissen, daß beim Menschen zweierlei ist, was sein Leben ausmacht, nämlich das geistige Licht, und die geistige Wärme. Das geistige Licht macht das Leben seines Verstandes aus, und die geistige Wärme das Leben seines Willens. Das geistige Licht ist vermöge seines Ursprungs das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten des Herrn und daher das Wahre des Glaubens aus dem Guten der Liebtätigkeit, und die geistige Wärme ist vermöge ihres Ursprungs das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn und daher das Gute der himmlischen Liebe, die auf den Herrn gerichtet ist, und das Gute der geistigen Liebe gegen den Nächsten. Diese zwei bilden das ganze Leben des Menschen.

Was das geistige Licht anbelangt, so verhält sich dasselbe im Verstande des Menschen ebenso wie das natürliche Licht in seiner äußeren Sehkraft; damit nämlich das Auge sehe, ist es notwendig, daß ein Licht da sei, welches es erleuchte, und dann sieht das Auge in diesem Licht alles, was außerhalb seiner ringsumher ist. So auch das verständige Gemüt, welches das innere Auge des Menschen ist; damit dieses Auge sehe, ist es notwendig, daß das Licht des Himmels, das vom Herrn ist, es erleuchte, und wenn dieses Auge von diesem Licht erleuchtet ist, dann sieht es die Dinge, die außerhalb seiner ringsumher sind; aber die Gegenstände, die es sieht, sind geistige, nämlich wißtümliche Kenntnisse und Wahrheiten. Wenn aber jenes Licht diese Gegenstände nicht beleuchtet, dann ist das verständige Gemüt oder das innere Auge des Menschen, wie das äußere oder körperliche Auge, in Finsternis und sieht nichts, d.h. aus den Kenntnissen nichts Wahres, und aus dem Wahren nichts Gutes. Das Licht, welches das verständige Gemüt erleuchtet, ist ein wirkliches Licht und zwar ein solches, das tausendmal das Mittagslicht der Welt übertrifft, und dies kann ich bezeugen, weil ich es gesehen habe. Aus diesem Lichte sehen alle Engel in den Himmeln alle Dinge, die außerhalb ihrer ringsumher sind, und aus diesem Lichte sehen und vernehmen sie auch die Glaubenswahrheiten und deren Beschaffenheit.

Daher nun kommt es, daß durch sehen im geistigen Sinn nicht nur der Verstand bezeichnet wird, sondern auch alles, was Sache des Verstandes ist, nämlich das Denken, die Überlegung, die Beobachtung, die Klugheit und dergleichen mehr. Ferner nicht nur der Glaube, sondern auch alles, was Sache des Glaubens ist, wie das Wahre, die Lehre aus dem Wort und dergleichen.

Was aber die geistige Wärme anbelangt, so verhält sich diese im Willen des Menschen, wie die natürliche Wärme im Körper, den sie belebt; aber die geistige Wärme ist ihrem Ursprung nach, der vom Herrn ist, nichts anderes als die göttliche Liebe gegen das ganze menschliche Geschlecht, und daher die erwidernde (Liebe) des Menschen gegen Ihn und gegen den Nächsten; und diese geistige Wärme ist eine wirkliche Wärme, welche die Körper der Engel durch Wärme und zugleich ihr Inneres durch Liebe beseligt. Daher kommt es, daß durch Wärme, Flamme, Feuer im Wort im echten Sinn die Dinge bezeichnet werden, die Angehör der Liebe sind, wie die Neigungen zum Guten und Wahren, ferner das Gute selbst.

6033. "Und fiel ihm um den Hals", 1. Mose 46/29, bedeutet die Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "um den Hals fallen", insofern es eine enge und innige Verbindung bezeichnet, worüber 5926.

Daß um den Hals fallen eine Verbindung ausdrückt, kommt daher, weil der Hals den Kopf und den Leib verbindet, und durch Kopf das Innere, durch Leib das Äußere bezeichnet wird, deshalb bezeichnet der Hals die Verbindung des Inwendigen mit dem Äußeren; man sehe 3542, 5320, 5328, und daher auch die Gemeinschaft des Inneren mit dem Äußeren, wie auch die des Himmlischen mit dem Geistigen (eben daselbst); und diese Gemeinschaft, infolge der Verbindung, wird auch durch dieselben Worte bezeichnet, denn Joseph bedeutet das Innere und Israel beziehungsweise das Äußere.

6034. "Und weinte lange an seinem Halse", 1. Mose 46/29, bedeutet die Barmherzigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von weinen, insofern es Barmherzigkeit bezeichnet, worüber Nr. 5480, 5873, 5927; es wird gesagt "lange an seinem Halse", weil das erste wie auch das Fortdauernde der Verbindung die Barmherzigkeit ist, nämlich die des Herrn, Der im höchsten Sinn durch Joseph bezeichnet wird.

HG 6035

6035. "Und Israel sprach zu Joseph", 1. Mose 46/30, bedeutet das Innewerden des geistig Guten, nämlich vom inneren Himmlischen her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, insofern es ein Innewerden bezeichnet; aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, an dessen Hals Joseph weinte, insofern er das geistig Gute bezeichnet; und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das innere Himmlische bezeichnet; lauter Dinge, von denen schon oft im vorigen (die Rede war).

6036. "Nunmehr will ich sterben", 1. Mose 46/30, bedeutet das neue Leben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sterben, insofern es eine Wiedererweckung zum Leben bezeichnet, also ein neues Leben, worüber Nr. 3326, 3498, 3505, 4618, 4621, 6008. Warum sterben ein neues Leben bedeute, ist auch an diesen Stellen gezeigt worden, deshalb nämlich, weil der Mensch, wenn er stirbt, sofort ein neues Leben beginnt; er wird zum Leben erweckt, sobald er den materiellen Leib abgelegt hat, der ihm zum Nutzzweck in der Welt gedient hatte. Das neue Leben wird hier durch sterben bezeichnet, weil es durch den Einfluß vom Inneren kommt, und wird dadurch bezeichnet, daß Joseph hinauffuhr, Israel, seinem Vater, entgegen: Nr. 6030; und es entsteht infolge der Verbindung, die dadurch bezeichnet wird, daß Joseph Israel um den Hals fiel: Nr. 6033.

6037. "Nachdem ich dein Angesicht gesehen", 1. Mose 46/30, bedeutet, nach der Wahrnehmung der Barmherzigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es eine Wahrnehmung bezeichnet, wovon Nr. 6032; und aus der Bedeutung des Angesichtes, wenn es vom Herrn gesagt wird, insofern es die Barmherzigkeit bezeichnet, worüber Nr. 222, 223, 5585, 5816.

6038. "Daß du noch lebst", 1. Mose 46/30, bedeutet die daraus hervorgehende Wahrnehmung des Lebens in sich selber.

Dies erhellt aus der Bedeutung von leben, insofern es im inneren Sinn das geistige Leben bezeichnet: Nr. 5890. Daß es die Wahrnehmung dieses Lebens in sich bedeutet, folgt aus dem Vorhergehenden, daß ihm nämlich neues Leben aus dem Einfluß und der Verbindung zuteil geworden: Nr. 6036; und aus dem Gefühl der Freude, daß er ihn sah. Dieses Gefühl erzeugt die Wahrnehmung des Lebens in sich.

6039. Vers 31-34: Und Joseph sprach zu seinen Brüdern, und zum Hause seines Vaters: Ich will hinaufgehen, und es Pharao anzeigen, und zu ihm sagen: Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen. Und die Männer sind Hirten, denn es sind Leute, die Viehzucht treiben; und ihre Schafe und ihre Rinder, und alles, was ihnen gehört, haben sie mitgebracht. Und wenn Pharao euch ruft, und sagt: Was ist euer Geschäft? So sollt ihr sagen: Leute, die Viehzucht treiben, sind deine Knechte von ihrer Jugend an bis jetzt, sowohl wir, als auch unsere Väter; damit ihr wohnen möget im Lande Gosen; denn ein Greuel der Ägypter ist jeder Hirte der Schafe.

"Und Joseph sprach zu seinen Brüdern" bedeutet das Innewerden der Wahrheiten im Natürlichen;

"und zum Hause seines Vaters" bedeutet das Innewerden des Guten darin;

"Ich will hinaufgehen, und es Pharao anzeigen" bedeutet die Gemeinschaft mit dem Natürlichen, wo die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche sind;

"und zu ihm sagen: Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen" bedeutet von den Wahrheiten und dem Guten der Kirche, insofern sie eingeführt werden sollen;

"und die Männer sind Hirten" bedeutet, daß jene zum Guten führen;

"denn es sind Leute, die Viehzucht treiben" bedeutet, daß bei ihnen Gutes aus den Wahrheiten sich findet;

"und ihre Schafe und ihre Rinder, und alles, was ihnen gehört, haben sie mitgebracht" bedeutet, daß das inwendige und äußere Gute, und alles, was daraus hervorgeht, gegenwärtig sei;

"und wenn Pharao euch ruft" bedeutet, wenn das Natürliche, in dem die Kenntnisse der Kirche sind, verbunden werden will;

"und sagt: Was ist euer Geschäft?" bedeutet, und euer Gutes wissen (will);

"so sollt ihr sagen: Leute, die Viehzucht treiben, sind deine Knechte von ihrer Jugend an bis jetzt" bedeutet, daß es die Wahrheiten sind, aus denen das Gute bei ihnen von Anfang an war und auch noch ist;

"sowohl wir, als auch unsere Väter" bedeutet, daß es so war vom ersten Guten an;

"damit ihr wohnen möget im Lande Gosen" bedeutet, somit muß eure Wohnung inmitten des Natürlichen sein, wo sich die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche befinden;

"denn ein Greuel der Ägypter ist jeder Hirte der Schafe" bedeutet, auf diese Weise (entstehe) die Trennung von den verkehrten wißtümlichen Kenntnissen, die den (echten) Kenntnissen der Kirche entgegengesetzt sind.

6040. "Und Joseph sprach zu seinen Brüdern", 1. Mose 46/31, bedeutet das Innewerden der Wahrheiten im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, insofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon öfter; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie geistige Wahrheiten im Natürlichen bezeichnen, worüber Nr. 5414, 5879, und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das innere Himmlische vorbildet, wovon Nr. 5869, 5877. Hieraus erhellt, daß "durch Joseph sprach zu seinen Brüdern", das Innewerden der Wahrheiten im Natürlichen vom inneren Himmlischen bezeichnet wird.

Durch "Joseph sprach", wird nicht sein eigenes Innewerden bezeichnet, weil Joseph das Innere ist, und jedes Innewerden durch das Innere in das Äußere oder Natürliche einfließt, denn das Natürliche wird aus sich selbst gar nichts inne, sondern was es wahrnimmt, kommt aus einem ihm Vorangehenden, und auch dieses Frühere vernimmt nichts aus sich, sondern aus einem noch Früheren, und somit zuletzt aus dem Herrn, Der aus Sich ist. Von solcher Art ist das Einfließen und das Innewerden aus demselben.

Der Einfluß verhält sich wie das Entstehen und das Bestehen: nichts entsteht aus sich, sondern aus einem Früheren, somit zuletzt alles vom Ersten, d.h. vom Sein und Entstehen aus sich. Und aus demselben besteht auch alles, denn es verhält sich das Bestehen wie das Entstehen, weil das Bestehen ein fortwährendes Entstehen ist. Es wird dies das Innewerden der Wahrheiten im Natürlichen genannt, nicht aber das Innewerden derer, die in diesen Wahrheiten waren, weil die geistige Rede von solcher Art ist. Denn auf solche Weise werden die Vorstellungen des Denkens von den Personen hinweggeleitet und auf die Sachen gerichtet, und die Sachen, nämlich das Wahre und das Gute, sind es, die in dem Menschen leben und den Menschen lebendig machen, denn sie sind vom Herrn, von Dem alles Leben stammt; auf diese Art wird auch das Denken davon abgebracht, daß es das Wahre und Gute der Person zuschreibt; durch solche Rede erhält man auch eine allgemeine Vorstellung, die sich weiter ausdehnt, als wenn man die Vorstellung der Person damit verbindet; wenn man z.B. sagte: "das Innewerden derer, die in diesen Wahrheiten sind", dann würden sich die Vorstellungen zugleich auf diejenigen richten, die so beschaffen sind, (wie es auch gewöhnlich geschieht), und dann werden sie vom Allgemeinen abgeleitet, wodurch die Erleuchtung vom Lichte des Wahren vermindert wird. Überdies werden durch das Denken an die Personen im anderen Leben diejenigen aufgeregt, an die man denkt, denn im anderen Leben teilt sich jedes Denken mit. Dies sind die Ursachen, weshalb im abgezogenen Sinne (abstracte) gesprochen wird, wie hier, das Innewerden des Wahren im Natürlichen.

6041. "Und zum Hause seines Vaters", 1. Mose 46/31, bedeutet das Gute darin, nämlich das Innewerden desselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauses, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 3128, 3652, 3720, 4982, und aus der Bedeutung des Vaters, insofern er auch das Gute ist, worüber Nr. 2803, 3703, 3704, 5581, 5902.

6042. "Ich will hinaufgehen und es Pharao anzeigen", 1. Mose 46/31, bedeutet die Gemeinschaft mit dem Natürlichen, wo die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von anzeigen, insofern es eine Gemeinschaft bezeichnet, worüber Nr. 4856, und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er das Natürliche bezeichnet, wo das Wißtümliche der Kirche ist, worüber Nr. 5799, 6015.

6043. "Und zu ihm sagen: Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen", 1. Mose 46/31, bedeutet, von den Wahrheiten und dem Guten der Kirche, insofern sie eingeführt werden sollen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier durch "seine Brüder" bezeichnet sind, insofern sie geistige Wahrheiten im Natürlichen bezeichnen, worüber Nr. 6040; aus der Bedeutung des Hauses des Vaters, insofern es das Gute darin bezeichnet, worüber Nr. 6041; aus der Bedeutung des Landes Kanaan, insofern es die Kirche vorbildet, worüber Nr. 3686, 3705, 4447, 4517, 5136; und aus der Bedeutung von "zu Joseph kommen", oder nach Ägypten, wo Joseph war, insofern es heißt einführen in die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche, worüber Nr. 6004, 6018.

Über die Einführung der Wahrheiten der Kirche in die Kenntnisse des Natürlichen sehe man Nr. 6023, und über ihre Verbindung unten, Nr. 6047.

6044. "Und die Männer sind Hirten", 1. Mose 46/32, bedeutet, daß sie zum Guten führen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hirten, insofern sie es sind, die zum Guten führen, worüber Nr. 343, 3795, 5201; denn der Hirte lehrt und führt, und die Herde wird gelehrt und geführt. Aber im inneren Sinn werden die Wahrheiten verstanden, die zum Guten führen, denn durch die Söhne Israels, die hier als Hirten bezeichnet sind, werden geistige Wahrheiten vorgebildet: Nr. 6040, auch sind die leitenden Wahrheiten in denen, die lehren.

Daß die Glaubenswahrheiten zum Guten der Liebtätigkeit führen, ist früher gezeigt worden; und es erhellt auch daraus, daß alles und jedes sich auf seinen Zweck bezieht und auf ihn abzielt, und was nicht auf den Zweck abzielt, nicht bestehen kann; denn der Herr hat gar nichts geschaffen, außer zu einem bestimmten Zweck, und zwar so, daß man sagen kann, der Zweck sei alles in allem, was geschaffen ist. Und alles Erschaffene ist in solcher Ordnung, daß, wie der Zweck vom Ersten aus durch Mittel auf das Letzte abzielt, so der Zweck im Letzten den Zweck im Ersten im Auge hat; daher der (innere) Zusammenhang der Dinge. Der Zweck selbst in seinem ersten Ursprung ist nichts anderes als das göttlich Gute der göttlichen Liebe, somit der Herr selbst; weshalb Er auch im Worte der Erste und der Letzte, das Alpha und Omega genannt wird: Jes.41/4; 44/6; 48/12; Joh.Offenb.1/8,17; 2/8; 21/6; 22/13. Da sich die Sache so verhält, so muß notwendig alles und jedes, was dem Leben des Menschen angehört, sich auf den Zweck beziehen und diesen im Auge haben.

Wer nur irgend etwas Vernunft besitzt, kann einsehen, daß die wißtümlichen Kenntnisse beim Menschen auf die Wahrheiten als ihren Zweck abzielen und die Wahrheiten auf das Gute und das Gute auf den Herrn als den letzten und ersten Zweck; als den letzten Zweck vom Wahren aus (betrachtet), und als den ersten Zweck vom Guten aus.

So verhält es sich mit den Wahrheiten der Kirche, insofern sie zum Guten führen, und dies wird bezeichnet durch die Männer, die Hirten sind, und durch die Leute, die Viehzucht treiben, wie nun folgt.

6045. "Denn es sind Leute, die Viehzucht treiben", 1. Mose 46/32, bedeutet, daß bei ihnen Gutes aus den Wahrheiten sich findet.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Viehs, insofern es das Gute des Wahren bezeichnet, oder das Gute aus den Wahrheiten, worüber Nr. 6016. Es wird von den Söhnen Israels gesagt, welche die geistigen Wahrheiten im Natürlichen bezeichnen: Nr. 5414, 5879, somit von den Wahrheiten, und hier, daß sie zum Guten führen, worüber man Nr. 6044 sehe.

6046. "Und ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was ihnen gehört, haben sie mitgebracht", 1. Mose 46/32, bedeutet das äußere und innere Gute und alles, was daraus hervorgeht, sei gegenwärtig.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schafe, insofern sie das innere Gute, und aus der Bedeutung der Rinder, insofern sie das äußere Gute bezeichnen, worüber Nr. 5913; aus der Bedeutung von "alles, was ihnen gehört", insofern es alles aus jenen Hervorgehende bezeichnet, wie Nr. 5914; und aus der Bedeutung von "sie haben mitgebracht", insofern es ausdrückt, gegenwärtig sein.

6047. "Und wenn Pharao euch ruft", 1. Mose 46/33, bedeutet, wenn das Natürliche, in dem die Kenntnisse der Kirche sind, verbunden werden will.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zu sich rufen", insofern es soviel ist als verbunden werden wollen; denn zu sich rufen, infolge des Wunsches, daß sie in seinem Lande wohnen und ein Volk mit ihm ausmachen sollen, heißt verbunden werden wollen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er das Natürliche ist, in dem die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche sind, wie Nr. 6042. Durch das Rufen des Pharao wird das Gegenseitige der Einführung und Verbindung bezeichnet, nämlich der wißtümlichen Kenntnisse der Kirche mit den Wahrheiten und dem Guten im Natürlichen, denn jede Verbindung fordert Gegenseitigkeit, dadurch entsteht Zustimmung von beiden Seiten.

Es handelt sich hier von der Verbindung der Wahrheiten der Kirche mit den wißtümlichen Kenntnissen derselben; aber man muß wissen, auf welche Weise sie verbunden werden müssen. Denn nicht von den wißtümlichen Kenntnissen darf man ausgehen und durch sie in die Glaubenswahrheiten eindringen, denn die wißtümlichen Kenntnisse beim Menschen stammen aus dem Sinnlichen, somit aus der Welt, von der unzählige Täuschungen kommen, sondern man muß von den Glaubenswahrheiten ausgehen, und zwar auf folgendem Wege:

Zuerst muß man die Lehren der Kirche erlernen, und dann aus dem Worte erforschen, ob sie wahr sind. Denn sie sind nicht deshalb schon wahr, weil die Vorsteher der Kirche so gesagt haben, und ihre Anhänger sie bestätigen, denn sonst müßte man die Lehren aller Kirchen und Religionen als Wahrheiten anerkennen, bloß infolge der Heimat und der Geburt (eines jeden), somit wären nicht nur die Lehren der Päpstlichen und der Quäcker wahr, sondern auch die der Juden und der Mohammedaner, weil ihre Vorsteher so gesagt haben und ihre Anhänger es bestätigen. Hieraus erhellt, daß man das Wort erforschen und daraus ersehen muß, ob jene (Lehren) Wahrheiten sind. Und wenn dies aus Neigung zum Wahren geschieht, dann wird der Mensch vom Herrn erleuchtet, daß er, er weiß nicht wie, innerlich fühlt was wahr ist, und wird darinnen, gemäß dem Guten, in dem er ist, bestärkt. Wenn diese Wahrheiten von den Lehren abweichen, dann hüte er sich, Störungen in der Kirche hervorzurufen.

Späterhin, wenn er begründet (d.h. befestigt), und aus dem Worte in der Bejahung (oder Gewißheit) ist, daß es wirklich Glaubenswahrheiten sind, dann ist es ihm erlaubt, sie durch alle seine wissenschaftlichen Kenntnisse, welchen Namens und welcher Natur sie auch sein mögen, zu begründen, denn weil alsdann die Bejahung durchwaltend in ihm herrscht, so nimmt er nur die Kenntnisse auf, die übereinstimmen, und verwirft diejenigen, die, wegen der Sinnestäuschungen, die in ihnen liegen, nicht übereinstimmen.

Durch die wißtümlichen Kenntnisse wird der Glaube befestigt, deswegen soll man keinem verwehren, die Schrift zu durchforschen aus dem Verlangen zu wissen, ob die Lehren der Kirche, innerhalb der er geboren, wahr sind, denn er kann gar nicht auf andere Weise erleuchtet werden.

Auch darf ihm nicht verwehrt werden, sich nachher durch wissenschaftliche Kenntnisse zu befestigen. Vorher aber ist es ihm nicht erlaubt, denn dieser und kein anderer ist der Weg, die Glaubenswahrheiten mit den wißtümlichen Kenntnissen zu verbinden, nicht nur mit den Kenntnissen der Kirche, sondern überhaupt mit allen Kenntnissen, welche es auch sein mögen.

Aber die wenigsten schreiten heutigen Tages auf diesem Wege vor, denn die meisten, die das Wort lesen, lesen es nicht aus Neigung zum Wahren, sondern aus dem Verlangen, die Lehren der Kirche, innerhalb der sie geboren sind, daraus zu begründen, wie dieselben auch sein mögen.

Im Worte wird das Reich des Herrn beschrieben, daß nämlich Geistiges, Vernünftiges und Wißtümliches in demselben verbunden werden muß. Es wird aber durch Namen beschrieben, die diese Verhältnisse bedeuten, nämlich durch Israel, Aschur und Ägypten. Durch Israel wird das Geistige beschrieben, durch Aschur das Vernünftige und durch Ägypten das Wißtümliche:

Jes.19/19-25: "An jenem Tage wird ein Altar dem Jehovah inmitten des Landes Ägypten sein, und ein Denkmal neben dessen Grenzen dem Jehovah, und es wird zum Zeichen und Zeugen dem Jehovah Zebaoth im Lande Ägypten sein; denn sie werden zu Jehovah rufen wegen der Unterdrücker, und Er wird ihnen einen Retter und Fürsten senden und wird sie befreien, und es wird Jehovah in Ägypten bekannt werden, und die Ägypter werden Jehovah an jenem Tage anerkennen, und werden Schlachtopfer und Speisopfer bringen, und werden dem Jehovah ein Gelübde tun und es halten. An jenem Tage wird ein Pfad von Ägypten nach Aschur sein, und Aschur wird nach Ägypten kommen, und Ägypten nach Aschur, und Ägypten wird Aschur dienen; an jenem Tage wird Israel der dritte für Ägypten und Aschur sein, ein Segen inmitten des Landes, das Jehovah Zebaoth segnen wird und sagen: Gesegnet (sei) Mein Volk Ägypten, und das Werk Meiner Hände Aschur, und Mein Erbe Israel": daß hier nicht Ägypten, und auch nicht Aschur, und nicht einmal Israel, sondern unter einem jeden derselben etwas anderes zu verstehen ist, kann jeder sehen; nämlich durch Israel das Geistige der Kirche: Nr. 3654, 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833; durch Aschur das Vernünftige: Nr. 119, 1186; und durch Ägypten die wißtümlichen Kenntnisse: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 4749, 4964, 4966, 5700, 6004, 6015. Diese drei werden bei dem Propheten als verbunden in dem Menschen der Kirche beschrieben, (indem gesagt wird,) "es werde ein Pfad sein von Ägypten nach Aschur, und Aschur nach Ägypten kommen und Ägypten nach Aschur, und Ägypten werde Aschur dienen; an jenem Tage werde Israel der dritte für Ägypten und Aschur sein, gesegnet inmitten des Landes", denn damit der Mensch ein Mensch der Kirche sei, muß er notwendig ein Geistiger sein und auch ein Vernünftiger, dem das wißtümliche Erkennen dienen muß.

Hieraus kann man nun deutlich ersehen, daß das Wißtümliche keineswegs von den Glaubenswahrheiten verworfen werden darf, sondern mit denselben verbunden werden muß, aber auf direktem Wege (a priori), d.h. vom Glauben aus, nicht auf indirektem Wege (a posteriori), d.h. vom wißtümlichen Erkennen aus; man sehe auch, was Nr. 128, 129, 130, 195, 196, 232, 233, 1226, 1911, 2568, 2588, 4156, 4760, 5510, 5700 gezeigt worden ist.

6048. "Und sagt: Was ist euer Geschäft?", 1. Mose 46/33, bedeutet, und euer Gutes wissen (will).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geschäfte, insofern sie Gutes bezeichnen. Daß die Geschäfte Gutes bezeichnen, kommt daher, weil sie aus dem Willen hervorgehen, und was aus dem Willen kommt, ist entweder Gutes oder Böses, was aber aus dem Verstande, wie die Reden, ist entweder Wahres oder Falsches.

Das Geschäft der Söhne Jakobs, wie auch das ihrer Väter, war Viehzucht zu treiben, also Hirten zu sein. Dieses Geschäft bedeutet auch wirklich Gutes, besonders Gutes aus dem Wahren. Diese Bedeutung hat es infolge der Entsprechungen, denn Lämmer, Schafe, Böcke, Ziegen, welche die Herde bilden, entsprechen dem Guten der Liebtätigkeit; desgleichen Stiere und Ochsen, welche die Rinderherde bilden. Daß sie entsprechen, geht daraus hervor, daß, wenn die Engel aus himmlischer Neigung unter sich über das Gute der Liebtätigkeit reden, an mehreren Orten in der geistigen Welt und auch im ersten oder letzten Himmel Herden von Kleinvieh und Rindern erscheinen; wenn von dem mehr inwendigen Guten der Liebtätigkeit (die Rede ist), Schafherden; aber wenn von der mehr äußerlichen, Rinderherden; man sehe Nr. 3218, 3219, 3220. Daher kommt es nun, daß im Worte durch Schafe und Rinder solches bezeichnet wird.

Im allgemeinen muß man wissen, daß alles Bezeichnende, was im Worte vorkommt, seinen Ursprung von den Vorbildungen im anderen Leben hat, und diese von den Entsprechungen. Der Grund ist, weil die natürliche Welt aus der geistigen Welt hervorgegangen ist, wie die Wirkung aus ihrer Ursache, und zwar zu dem Ende, damit die geistige Welt in die natürliche Welt einfließen und in ihr als Ursache wirken könne. Auf diese Weise wird auch wirklich alles in seiner Stellung und Ordnung erhalten, was in derselben sich befindet. Daß die gesamte Natur ein Schauplatz der Vorbildungen des Reiches des Herrn ist, d.h. der geistigen und himmlischen Dinge, die in demselben sind, sehe man Nr. 2758, 2987-3002, 4939, 5116.

6049. "So sollt ihr sagen: Leute, die Viehzucht treiben sind deine Knechte, von ihrer Jugend an bis jetzt", 1. Mose 46/34, bedeutet, daß es die Wahrheiten sind, aus denen das Gute bei ihnen von Anfang an hervorging, und auch jetzt noch.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Leute, die Viehzucht treiben" (oder Hirten), insofern sie die Wahrheiten bezeichnen, aus denen das Gute stammt, worüber Nr. 6016, 6045; und aus der Bedeutung (des Ausdrucks) "von Jugend an bis jetzt", insofern es soviel ist als von Anfang an und jetzt noch.

In betreff dessen, daß durch Vieh die Wahrheiten bezeichnet werden, aus denen das Gute herkommt, muß man wissen, daß unter Vieh alle größeren und kleineren Tiere der Herde gemeint sind, sowohl die, welche zur Herde des Kleinviehs als, die, welche zur Rinderherde gehören, und außerdem noch Kamele und Pferde, Maulesel und Esel. Diese Tiere bedeuten solches, was sich auf die Wahrheiten bezieht, jene aber, nämlich Rinder und Schafe solches, was sich auf das Gute bezieht. Daher kommt es nun, daß alle diese Tiere im allgemeinen, die unter Vieh gemeint sind, Wahrheiten bedeuten, aus denen Gutes kommt. Der Ausdruck "Vieh" stammt in der Grundsprache von einem Wort, das auch Erworbenes (oder Besitz) bedeutet, und das Erworbene bezeichnet auch wirklich im geistigen Sinn Wahres, aus dem Gutes hervorgeht, und zwar deshalb, weil das Gute durch das Wahre erworben wird. Das Kleinvieh aber bedeutet das inwendigere Gute, denn zu der Herde desselben gehören Lämmer, Schafe, Böcke, Ziegen, Widder.

Durch Vieh wird auch an anderen Stellen im Worte Wahres bezeichnet, aus dem Gutes hervorgeht, z.B.:

Jes.30/23: "Dann wird Er Regen geben deinem Samen, womit du das Land besäest, und Brot, des Ackers Frucht; und es wird Fett und Überfluß da sein; dein Vieh wird an jenem Tage auf breiter Aue weiden": weiden bedeutet unterrichtet werden in den Wahrheiten und über das Gute: Nr. 5201; breite Aue bedeutet die Lehre des Wahren; breit wird gesagt, weil Breite das Wahre bezeichnet: Nr. 3433, 3434, 4482. Hieraus erhellt, daß durch Vieh die Wahrheiten bezeichnet werden, aus denen Gutes kommt.

Hes.38/12: "Um deine Hand zu legen an die verwüsteten Orte, die wieder bewohnt sind, und an ein Volk, das gesammelt wurde aus den Heiden, und Mühe verwendet auf Vieh und Besitz, wohnend in der Mitte des Landes": Vieh steht hier ebenfalls für Wahrheiten, durch die Gutes kommt, Besitz für das Gute.

6050. "Sowohl wir als auch unsere Väter", 1. Mose 46/34, bedeutet, daß es so war vom ersten Guten an.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Väter, insofern sie Gutes bezeichnen, worüber Nr. 2803, 3703, 3704, 5581, 5902; daß auch ihre Väter solche waren, bedeutet daher, vom ersten Guten an. Unter Väter werden auch an vielen Stellen des Wortes im inneren Sinn nicht Abraham, Jischak und Jakob verstanden, sondern die Angehörigen der Alten Kirche, die im Guten waren.

6051. "Damit ihr wohnen möget im Lande Gosen", 1. Mose 46/34, bedeutet: somit wird eure Wohnung inmitten des Natürlichen sein, wo sich die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche befinden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wohnen, insofern es das Leben bezeichnet, und so auch den Wohnsitz des Lebens, worüber Nr. 1293, 3384, 4451; und aus der Bedeutung von Gosen, insofern es das Mittlere oder Innerste im Natürlichen bezeichnet, worüber Nr. 5910, 6028; daß hier die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche es sind, die durch Ägypten bezeichnet werden, ist klar, denn Gosen war in Ägypten die beste Gegend des Landes.

HG 6052

6052. "Denn ein Greuel der Ägypter ist jeder Hirte der Schafe", 1. Mose 46/34, bedeutet, auf diese Weise entstehe die Trennung von den verkehrten Meinungen, die im Gegensatz stehen zu den Kenntnissen der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Greuels der Ägypter, insofern er die Trennung vom Wißtümlichen bezeichnet, denn was zum Greuel und Abscheu gereicht, das ist abgesondert, denn der Grund der Verabscheuung liegt eben darin, daß es den aus den Grundneigungen hervorgegangenen Grundsätzen zuwider und somit entgegengesetzt ist; hier entgegengesetzt den verkehrten Wissensmeinungen, die durch die Ägypter bezeichnet werden, indem gesagt wird, daß ihnen ein Greuel sei jeder Hirte der Schafe; und aus der Bedeutung des Hirten der Schafe, insofern er einen solchen bezeichnet, der zum Guten hinleitet, worüber Nr. 6044.

Das Wissen, welches das Gute begründet, ist dasjenige, dem das verkehrte Wissen entgegengesetzt ist. Verkehrte wißtümliche Meinungen sind die, welche das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit zerstören, und auch solche, welche die Ordnung umkehren, wie die magischen Kenntnisse, die in Ägypten betrieben wurden, denn vieles, was der Ordnung gemäß war, mißbrauchten die Magier, wie z.B. die Entsprechungen und Vorbildungen, deren Kenntnis bei ihnen mehr als bei anderen ausgebildet war. Diese (Entsprechungen) folgen ihrer Ordnung, auch wenn sie von Bösen angewendet werden; und wenn solche dieselben zur Herrschaft über andere anwenden, oder um anderen zu schaden, dann sind sie verkehrt, weil magisch wirkend.

Was ihre Absonderung, von der hier gehandelt wird, anbelangt, so geschieht sie durch ein (bestimmte) Anordnung; wenn nämlich das Gute mit den Wahrheiten in der Mitte ist oder im Innersten, das durch Gosen bezeichnet wird, dann werden die verkehrten Wissensmeinungen, die entgegengesetzt sind, ausgestoßen.

Bisher wurde von der Verbindung der Wahrheiten mit den wißtümlichen Kenntnissen gehandelt, von dieser Verbindung ist aber noch ferner zu merken, daß die Verbindung des inneren oder geistigen Menschen mit dem Äußeren oder Natürlichen keineswegs stattfinden kann, wenn nicht den wißtümlichen Kenntnissen Wahrheiten eingepflanzt werden, denn diese Kenntnisse bilden im Verein mit den Lustreizen der natürlichen Neigungen den äußeren oder natürlichen Menschen, deswegen kann jene Verbindung gar nicht stattfinden, wenn nicht eine solche mit den wißtümlichen Kenntnissen eintritt. Und doch muß, damit der Mensch wiedergeboren werde, sein Inneres und Äußeres verbunden werden, denn wenn dies nicht geschieht, dann wird alles Gute, das vom Herrn durch den inneren Menschen in den äußeren oder natürlichen einfließt, entweder verdreht oder erstickt, oder verworfen, und dann wird auch das Innere verschlossen. Die Art und Weise, in der diese Verbindung stattfindet, ist es, die in diesem Kapitel beschrieben wurde, und dieselbe kommt durch Einpflanzung der Wahrheiten in die wißtümlichen Kenntnisse zustande.

 

Nr. 6053 - 6058 abgedruckt in Band


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