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Zarin Anna Iwanowna

Zarin Anna Iwanowna
Bildquelle: wikipedia.org

Liebschaft der Zarin Anna Iwanowna.


Annas Heirat mit dem Herzoge von Kurland. – Sein früher Tod. – Annas Günstling Bühren-Biron. – Birons Frau. – Birons Ende.


Die erste Prinzessin aus dem Hause Romanow, die einen deutschen Fürsten heiratete, war Peters des Großen Nichte, Prinzessin Anna Iwanowna.

Am 31. Oktober 1710 fand in Petersburg ihre Hochzeit mit dem Herzoge von Kurland statt.

Zwei Tage vorher fuhren nach russischer Sitte je zwei Kammerherren des Zaren diesseits und jenseits der Newa in je einer mit sechs Pferden bespannten Galaequipage von Palais zu Palais, die fremden und einheimischen Minister wie auch andere Standespersonen zu der Feier einzuladen.

Bei dieser hatte der Zar selbst die Rolle eines Obermarschalls übernommen, und als solcher trug er ein rotes Kleid mit Zobelpelzaufschlägen, einen silbernen Degen an einem silbernen Degengehänge, den Andreasorden an einem blauen Band, eine weiße Perrücke auf dem Haupte; in der Hand hielt er als Zeichen seiner Würde einen großen Stab, behängt mit bunten kostbaren Bändern.

Die Trauung fand – wie alle großen Festlichkeiten jener Zeit – im Palais des Fürsten Mentschikoff statt. In einem Zimmer war dort eine Kapelle errichtet. Auf einem kleinen Altar lag, wie ein zeitgenössischer Bericht erzählt, die mit Silber beschlagene Bibel, daneben standen ein brennendes Licht, ein silbernes Kästchen, in welchem sich der russische Bog oder »Gott« befand, und zwei rote Fürstenhüte, die während des feierlichen Aktes über dem Brautpaare gehalten wurden. Über den Häuptern der Braut, des Bräutigams und der Prinzessinnen hingen bei der Hochzeitstafel aus Lorbeerlaub geflochtene Kronen; die des jungen Ehepaares riß man am anderen Tage herunter, die der ledigen Prinzessinnen wurden nach der Sitte des Landes unversehrt aufbewahrt.

Den Beschluß der Feier bildete spät nachts ein Feuerwerk, das den Namenszug der Neuvermählten und ein Bild darstellte, wie Kupido zwei Herzen auf einem Ambos zusammenschmiedete; darunter die russische Inschrift: »Aus zwei mache ich eins!«

Der Herzog genoß sein junges Eheglück bloß 14 Tage. Auf der Heimreise nach Kurland raffte ihn ein jäher Tod hinweg.

Herzogin Anna verschmerzte den Verlust des Gatten und suchte und fand Ersatz – bei ihrem Kammerjunker Ernst Johann Bühren, genannt Biron …

Bührens Großvater war um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts Stallknecht bei dem Herzog Jakob dem Dritten von Kurland. Der Sohn dieses Stallknechts, Karl, stieg zum Amte eines herzoglichen Försters empor und kam dadurch in die Möglichkeit, seinen drei Söhnen Karl, Ernst Johann und Gustav eine bessere Erziehung angedeihen zu lassen.

Ernst Johann ward am 12. November 1690 geboren, studierte in Königsberg und suchte später, wie erzählt wird, am Hofe zu Petersburg eine Stelle als Kammerjunker beim Cäsarewitsch Alexey Petrowitsch, wurde aber seiner niedrigen Abstammung wegen verächtlich zurückgewiesen.

Was er in Petersburg nicht erreichen konnte, gelang ihm in Mitau, wo er 1720 Kammerjunker bei der verwitweten Herzogin Anna von Kurland wurde und die Gunst seiner Herrin in solchem Maße erwarb, daß sie ihm die Stelle ihres verstorbenen – Gatten einräumte …

Anna war keineswegs schön. Sie hatte eine übermäßig lange Nase und das Gesicht war voll Pockennarben. Ihr Gang war matt und schwerfällig watschelnd wie der einer Ente.

An Biron mag nur die kräftige Gestalt die Sinnlichkeit der Herzogin gereizt haben. Sein Antlitz besaß nach den meisten Berichten kaum einen sympathischen Zug. Wunderbar ist es, daß er trotzdem und trotz seines rohen Charakters diese Frau bis an ihr Lebensende so zu beherrschen vermochte, daß sie in ihrer sklavischen Furcht es auch nicht ein einziges Mal wagte, sich gegen seine wilde Tyrannei aufzulehnen.

Da Anna gern den Anstand wenigstens nach außen wahrte, sich aber bald in einer kompromittierenden Situation fühlte, verheiratete sie den Günstling mit einem Fräulein Benigen Gottliebe von Trotha oder Treyden, damit diese als Mutter des kaiserlichen Kindes gelten konnte.

Bühren hatte sich unterdessen den adlig klingenden Namen Biron zugelegt und versuchte es auch, in den kurischen Adelstand aufgenommen zu werden, wurde aber von den kurischen Edelleuten trotz Annas Protektion energisch abgelehnt.

Biron bezog – mit seiner Familie – den Palast der Geliebten, was er als nunmehriger Kammerherr der Herzogin anstandslos tun konnte. Sie speisten alle zusammen, gewöhnlich in Birons Appartements.

Nach dem Tode Peters des Zweiten wurde Anna Iwanowna, die Tochter des ehemaligen Zaren Iwan Alexejewitsch, die Nichte Peters des Großen, 1730 auf den russischen Thron berufen.

Vorher hatte sie eine ihr vorgelegte konstitutionelle Verfassung bestätigt und versprechen müssen, ihren Günstling Biron, der schon damals auch außerhalb Kurlands berüchtigt war, nicht nach Rußland mitzunehmen.

Sie hielt beides nicht.

Kaum hatte sie die Regierung erlangt, so war auch Biron schon an ihrer Seite; sie übertrug ihm alle Macht, und von einer konstitutionellem Verfassung war nicht mehr die Rede.

Statt die wortbrüchige Zarin und ihren Günstling zu verjagen, begannen nun das Volk und die Großen – und das ist für Rußland so charakteristisch – sich tief vor dem Emporkömmling zu beugen …

Biron wurde nacheinander zum Grafen und zum Ritter der höchsten russischen Orden ernannt. Bald erfuhr auch das Ausland von dem neuen Beherrscher Rußlands, und alle Höfe Europas beeilten sich, ihm zu huldigen. Kaiser Karl erhob ihn in den Reichsgrafenstand; der König von Polen beehrte ihn mit dem weißen Adlerorden.

Durch diese Auszeichnungen erfuhr der französische Duc de Biron, daß in Rußland ein mächtiger Namensvetter lebte, und er schrieb an ihn ebenso höflich wie ironisch, ob er etwa die Ehre hätte, mit ihm verwandt zu sein. Herr Bühren-Biron war so gescheit, darauf mit Schweigen zu antworten und den Spott gleichgültig hinzunehmen. … Er tröstete sich; stiegen sein Ansehn, seine Macht und sein Reichtum doch täglich mehr; er erlebte sogar schnell die glänzende Genugtuung, daß er nach dem Tode des letzten Kettlerschen Herzogs zum Herrscher Kurlands erhoben wurde – zum Oberhaupte jener stolzen Edelleute, welche einst die Aufnahme des Strebers in ihren Kreis stolz abgewehrt hatten … Kaum war das geschehen, besann sich auch der höfliche und spöttische Duc de Biron eines Besseren und sandte – diesmal im Ernst – eine Botschaft an seinen »durchlauchtigen Verwandten«, um ihm zur Thronbesteigung Glück zu wünschen.

Der Herzog Bühren-Biron, ein echter Parvenü, liebte Glanz und Pracht, und das genügte für Anna, um am russischen Hofe unermeßlichen Reichtum zu entfalten.

Die Memoiren der Zeitgenossen und die Geschichtswerke können nicht genug davon erzählen und nennen den russischen Hof den prächtigsten, der damals existierte. Weber, Das veränderte Rußland. 1738-1740. – Salmon und van Goch, Der gegenwärtige Staat von Rußland, Altona 1752. – Schmidt-Phiseldeck, Hermäa, Leipzig 1786. – G. A. W. von Heibig, Russische Günstlinge, Tübingen 1809. – Crusenstolpe, Der russische Hof, Hamburg 1855. – Ssolowjew, Geschichte Rußlands. Russisch. Band XIX ff. – Mémoires da duc de Liria, Paris 1788. Russisch: Petersburg 1840. – Zarin Praskowja (Mutter Annas) von M. J. Semewsky, St. Petersburg 1883. Russisch. – Geschichte der Wahl und Thronbesteigung der Kaiserin Anna Iwanowna. Im Moskowsky Wjestink 1830. Russisch. – Da Rußland freudenvoll die Ankunfft zu der Crone von seiner Kayserin glückwünschend celebriert … (Ein Gedicht mit 4 Vignetten, 6 Bll. Fol.). St. Petersburg 1735. – Manstein, Mémoires historiques, politiques et militaires sur la Russie, depuis 1727-1744. Avec la vie de l'auteur par Huber. Leipzig 1771. Deutsche Ausgabe erschien ebenfalls 1771. – Memoiren der Fürstin Natalia Borissowna Dolgorucky. Im »Freund der Jugend«, Jahrgang 1810, No. 1. Russisch. Dieselben Memoiren sind auch enthalten in den Erzählungen vom Geschlechte der Dolgorucky, Petersburg 1840, Seite 128-156, ferner im Russischen Archiv (russisch) 1867. I.

Allerdings war es nur eine äußerliche Pracht, unter der sich häufig barbarische Roheit und Geschmacklosigkeit bargen. »Vergebens kleidete man sich in Gold- und Silberstoffe,« spottet ein Chronist, »bei dem kostbarsten Kleide trägt man eine sehr übel gekräuselte Perücke. Oder das schönste Stück Stoff ist durch einen ungeschickten Schneider verpfuscht worden. Ein kostbar gekleideter Mensch sitzt in einer schlechten Kutsche oder wird von elenden Mähren gezogen. Die Kleidung der Frauen entspricht jener der Männer.

Auf eine, die hübsch angezogen ist, sieht man zehn geschmacklos geputzte. Inzwischen ist das weibliche Geschlecht im allgemeinen körperlich wohlgebildet. Man findet recht artige Gesichter, aber wenig feine Taillen.«

Die nämliche Disharmonie wie in den Trachten herrschte in der Möblierung und in dem Aufputze der Häuser und Wohnungen. In den mit dem raffiniertesten Luxus ausgestatteten Zimmern lag der Schmutz fingerdick in allen Winkeln, an allen Wänden.

Das Geld floß damals in endlosen Strömen aus Rußland nach dem Ausland, da man im eigenen Lande noch keine Luxusetablissements hatte. Wie hoch das Mitmachen der Hoffestlichkeiten kam, kann man sich wohl vorstellen, wenn man erfährt, daß ein jeder einigermaßen als nobel geltende Hofmann jährlich mindestens zwei bis dreitausend Rubel auf Kleider verwenden mußte – dreitausend Rubel zu jener Zeit, wo einer der stolzesten Paläste der Residenz nur 12+000 gekostet hatte! Man mußte der Schneider und Modehändler wegen zum Betrüger werden!

Biron führte trotz seines Verhältnisses mit der Kaiserin eine vortreffliche Ehe.

Die Herzogin, seine Gemahlin, verstand ihren Vorteil; sie war eitel und glanzsüchtig und brauchte viel Geld; ihre Diamanten allein hatten einen Wert von zwei Millionen; sie fuhr in prachtvollen Equipagen, vor denen die kostbarsten Rosse des Landes gespannt waren.

Diesen Luxus der Frau Biron bestritt die Geliebte des Herzogs, Kaiserin Anna, richtiger das russische Volk, das vom Emporkömmling im Namen der Zarin durch zehn lange Jahre in unerhörter Weise ausgesogen wurde. Hungersnöte herrschten infolgedessen weit und breit; ganze Dörfer verfielen. Eltern mordeten ihre Kinder, um sie vor dem Elend zu retten, in das die schweren blutigen Steuern alle stürzten.

Wen mag es wunder nehmen, daß die Gequälten endlich eine Empörung wagten, um den »Usurpator«, das »Ungeheuer Biron« aus dem Lande zu schaffen. Doch es wurde die Revolution verraten und im Keime erstickt und dadurch dem grausamen Würger Gelegenheit gegeben, sein Henkergeschäft noch energischer zu betreiben.

Die Zarin versuchte nicht, sich aufzuraffen und aufzulehnen. Biron hatte sie derartig in seiner Gewalt, daß er sie sogar zu schlagen wagte, wenn sie sich einmal getraute, für Leute, die er verurteilt haben wollte, um Gnade zu bitten …

Als die Zarin Anna sich endlich dem Ende ihres Lebens näherte, war Biron – wie einst sein Vorgänger und Muster Mentschikoff bei Katharina – bedacht, sich auch nach ihrem Tode die Herrschaft zu sichern. Er ließ von ihr ihren Neffen Joan Antonowitsch von Braunschweig, ein Wickelkind, zum Nachfolger ernennen; während dessen Minderjährigkeit aber sollte Biron als Regent walten.

Allein – wie es Mentschikoff ergangen, erging es Biron.

Seine Regentschaft zählte nur nach Wochen. Das Volk ermannte sich, und eines Nachts ward Biron samt seiner Familie nackt aus den warmen Prachtbetten in einen Schlitten gebracht und zunächst ins Gefängnis transportiert.

Sobald Biron in Sicherheit gebracht war, fing man an, sein mobiles Vermögen zu konfiszieren. Der Wert der Kostbarkeiten, die in seinem Palais aufgespeichert waren, belief sich auf 14 Millionen Rubel. Unter anderem befand sich daselbst eine ganz goldene Toilette mit Edelsteinen von hohem Wert. In Mitau, Libau und Windau wurden alle herzoglichen Effekten unter Siegel gelegt. Im Mai 1741 wurde über den vormaligen Herzog-Regenten das Urteil publiziert: es lautete auf Tod. Aber die Regentin Anna, die im Namen ihres Wickelkindes Joan Antonowitsch das Staatsruder führte, begnadigte den Herzog und früheren Machthaber zu ewiger Gefangenschaft in Sibirien, zur Verbannung nach Pelim. In dieser kleinen elenden Ortschaft von 60 Häusern, 600 Werst hinter Tobolsk, mußte der gestürzte Emporkömmling ein kleines hölzernes Hüttchen bewohnen, zu welchem Münnich, Birons Hauptgegner, selbst den Grundriß entworfen hatte. Das dauerte aber nur ein Jahr. Denn als nach dem gewaltsamen Tode des kleinen Joan Elisabeth den Thron bestieg, ließ sie Biron aus Sibirien nach Rußland zurückkehren, und da der Verbannte sich auf der Heimreise befand, traf er unterwegs seinen Gegner Münnich, der von Elisabeth verbannt nach Pelim wanderte, um daselbst in dem von ihm für Biron erbauten Hause über die Vergänglichkeit russischer Großen nachzudenken …

Biron ging nach seiner Heimkehr aus Sibirien nach Jaroslaw und lebte hier mit seiner Familie ein bescheidenes und ruhiges Leben bis zum Ende der Regierung Elisabeths. Peter der Dritte rief ihn wieder an den Hof. Er kam und warf sich dem Monarchen dankend zu Füßen. Am Hofe Peters des Dritten erschien bald auch Münnich. Peter begann ja seine Regierung mit der Zurückberufung der Verbannten, – einer edlen, aber unklugen Maßregel. Als Biron und Münnich sich das erste Mal bei Hofe sahen, rief ihnen Peter entgegen: »Ah, das sind ja zwei alte gute Freunde, sie müssen zusammen trinken.« Aber Biron und Münnich sahen sich mit finsteren Blicken an, setzten die Gläser auf den Tisch und kehrten sich den Rücken. Gr. A. von Halem, Lebensbeschreibung des Russisch Kais. Generalfeldmarschalls B. C. Grafen von Münnich. Oldenburg 1803. – (Chr. F. Hempel), Leben, Taten und berühmter Fall des Grafen Münnich. 2. Aufl., Bremen 1743. Die Thronbesteigung Katharinas war für Biron sehr glücklich; die Kaiserin setzte ihn 1763 – wieder als Herzog in Kurland ein. Die Urteile über seine letzte Regierungszeit lauten widersprechend. Nach einigen war er sehr streng, wie früher, nach anderen soll der alte Biron ein loyaler Monarch geworden sein und sogar Züge von Edelmut aufgewiesen haben. 1772 starb er, 82 Jahre alt, und der russische Hof trug 8 Tage lang Trauer um ihn. Biron hinterließ zwei Söhne und eine Tochter. Der ältere Sohn, Peter, 1724 geboren, war kaiserlichen Blutes; er hatte sogar mit Anna große Ähnlichkeit. Er führte schon in den letzten 10 Lebensjahren des alten Biron die Regierung in Kurland und zwar eine sehr stürmische, da das Volk ihn wegen seiner grenzenlosen Raubgier haßte. Die Kurländer riefen endlich 1795 Katharinas Hilfe an, um den Herzog loszuwerden. Katharina war großmütig bereit, den armen Kurländern zu helfen, entsetzte den Herzog Peter seines Thrones – und steckte Kurland in ihre eigene Tasche, in der schon Stücke der Türkei und ganz Polen Platz gefunden hatten. Peter war dreimal verheiratet, mit einer Prinzessin Waldeck, einer Fürstin Jussupow und der Gräfin Anna Charlotte Dorothea Medem. Die beiden ersteren hielten es mit ihm nicht aus und liefen ihm davon. Mit der letzteren führte er anfangs eine ganz glückliche Ehe, die aber bald wieder Elend genug hatte. Es war für die arme Frau ein großes Glück, daß der Exherzog endlich 1800 starb. Anna Charlotte Dorothea, Schwester der berühmten Schriftstellerin Frau Elise von der Recke und selbst eine sehr geistvolle, für alles Schöne schwärmende Dame, hatte mit Peter Biron vier Töchter; die älteste, Katharina Friederike, heiratete den Prinzen Rohan, trennte sich von ihm und nahm den Fürsten Trubetzkoy zum Gatten, trennte sich aber bald auch von diesem Manne; sie führte nach ihren Besitzungen den Namen Herzogin von Sagan; die zweite Tochter der Charlotte Dorothea, namens Maria Paulina, ward eine Erbprinzessin von Hohenzollern-Hechingen, lebte aber getrennt von ihrem Gemahl; die dritte, Johanna Katharina, nahm den Duca d'Acerenza-Belmonte-Pignatelli und trennte sich von ihm; die vierte machte es ähnlich.

Die Tochter des Herzogs Ernst Johann Biron, Hedwig Elisabeth, 1727 geboren, wurde schon 1740 umworben; unter anderen machte auch ein apanagierter Prinz von Sachsen-Meiningen ihrem Vater einen Heiratsantrag. Dem Herzog aber, der damals auf der Höhe seiner Macht stand, war ein apanagierter Prinz von Sachsen-Meiningen zu gering; erwies den Werber brüsk zurück. Und kurze Zeit darauf wurde Biron gestürzt, und seine Tochter wäre eine alte Jungfer geblieben, wenn sich nicht 1759 ein simpler Leutnant, Baron Tscherkasson, entschlossen hätte, sie zu heiraten; auch diese Ehe ward, wie alle Ehen der Bironschen Kinder, sehr unglücklich.


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