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Vierzehntes Kapitel.

Sir Vere, durch lange Übung in der Kunst sich zu verstellen recht wohl imstande, Gangart und Tritt nach Bedarf und Gefallen zu regeln, ging durch die steinerne Flur und die Treppe zu Isabels Zimmer hinauf mit dem kräftigen Tritt eines Mannes, der wohl weiß, daß er eine wichtige Angelegenheit zu erledigen hat, aber nicht im Zweifel darüber ist, daß dieselbe ihre befriedigende Lösung finden werde. Als er aber weit weg genug war, daß ihn die Herren, die er verlassen hatte, nicht mehr hören konnten, verlangsamte sich sein Schritt so, wie es seinem Zweifel und seiner Furcht besser entsprach.

Um seine Gedanken zu sammeln und sich über die Unterredung mit seiner Tochter, bevor er in das Zimmer derselben trat, einen bestimmten Plan zurecht zu legen, blieb Sir Vere im Vorzimmer stehen.

»Hat sich ein vom Unglück verfolgter Mensch wohl je in einen verzweifelteren Zustand verrannt?« dachte er bei sich; »verfallen wir in Zwist und Hader, so steht es wohl außer Zweifel, daß es mir als dem Haupträdelsführer an den Kragen gehen wird. Selbst angenommen, durch schnelle Unterwerfung sei Rettung noch möglich: bin ich dann nicht erst recht in der Patsche? Mit Ratcliffe habe ich vollständig gebrochen und kann von ihm auf das Schlimmste rechnen. Was bleibt mir übrig als in die weite Welt zu laufen, arm und entehrt? Ohne Mittel zum Lebensunterhalt? Daran, die Schande politischen Renegatentums auszuwetzen, die sich an meinen Namen hängen wird, kann ich gar nicht denken! Dazu wäre Geld notwendig und das besitze ich nicht. Und doch: bleibt mir eine andre Wahl als zwischen solchem Lose und schmachvollem Schafott? Was mich allein zu retten vermag, ist Ruhe und Frieden mit diesen Menschen: um deswillen habe ich Langley versprochen, daß Isabella vor Mitternacht sein Weib werden solle, habe ich Mareschal versprochen, keinerlei Zwang auf das Mädchen auszuüben. Nur ein einziges Mittel kann mich vor dem Untergange schützen: ihre Einwilligung, einem Manne die Hand zu reichen, der ihr zuwider ist, sie diesem Manne in solch kurzer Frist zu reichen, daß es sie aufbringen müßte, wenn es ihr Bräutigam wäre, der ihr dies Ansinnen stellte. Mir bleibt nur übrig, auf die romantische Seite ihres Wesens zu bauen. Und wenn ich es ihr noch so dringend vorstelle, wie notwendig es ist, daß sie mir gehorche, so werde ich doch nie imstande sein, der Wirklichkeit auch nur im entferntesten nahe zu kommen.«

Er trat in das Zimmer seiner Tochter. Trotz des Ehrgeizes, der ihn erfüllte, trotz seiner Gewandtheit in allen Lebenslagen, wohnte doch noch Vaterliebe genug in seinem Herzen, um über die Rolle zu erschrecken, die er jetzt spielen wollte; aber der Gedanke einerseits, daß seine Tochter durch die Verbindung mit Sir Frederick doch eine standesgemäße Partie schlösse, und anderseits die Gewißheit für ihn, im Fall des Mißlingens ein völlig ruinierter Mann zu sein, waren ausreichend, die Stimme seines Gewissens zu ertöten.

Isabel saß am Fenster, den Kopf in die Hand gestützt, in Schlummer oder Nachsinnen so tief versunken, daß sie das Geräusch seiner Tritte nicht hörte. Mit dem Ausdruck tiefen Kummers im ganzen Wesen näherte er sich ihr, setzte sich neben sie und nahm, tief aufseufzend, ihre Hand.

»Vater!« rief das Mädchen und fuhr empor. Aus ihrem Gesicht sprach Besorgnis in nicht geringerem Grade als Freude und Zuneigung.

»Isabel!« sprach Sir Vere, »dein Vater, von allem Glück verlassen, kommt als Bittender: um Verzeihung bittet er dich für die Kränkung, die er dir im Übermaß von Liebe zufügte – um dann auf immer von dir Abschied zu nehmen!«

»Vater! Verzeihung für eine Kränkung? und Abschied auf immer? Was sollen solche Worte heißen?« fragte Isabel.

»Isabel, aus meinem Munde spricht bitterer Ernst. Zuvörderst möchte ich die Frage an dich stellen, ob du mich irgendwelches Anteils an dem seltsamen Vorfalle beargwöhnst, der sich gestern morgen ereignet hat?«

»Ich? – Vater!« stammelte Isabel, in dem Bewußtsein sowohl, daß er ihre Gedanken richtig erraten habe, wie von Scham und Furcht befallen, sich der Möglichkeit solcher Frage ausgesetzt zu haben.

»Ja,« fuhr er fort, »deine Unsicherheit sagt mir, daß du von solchem Argwohn nicht frei bist; und mir fällt jetzt die peinliche Aufgabe zu, dir die Wahrheit zu sagen: daß du mir nämlich durch solchen Argwohn kein Unrecht getan hast. Aber leih meinen Gründen dein Ohr! In schlimmer Stunde ermutigte ich Sir Frederick Langley, um deine Hand anzufragen, weil ich es nicht für möglich hielt, daß deine Abneigung gegen eine Verbindung mit ihm Bestand haben könne, weil doch in fast allen Hinsichten der Vorteil auf deiner Seite lag. In noch schlimmerer Stunde ließ ich mich mit ihm in ein Komplott ein, dessen Zweck sein sollte, die Unabhängigkeit unsers Vaterlandes wiederherzustellen und unsern aus dem Lande verbannten König zurückzuführen. Sir Frederick Langley hat mein Vertrauen benützt, und jetzt liegt mein Leben in seiner Hand!«

»Euer Leben, Vater?« fragte mit matter Stimme Isabel.

»Jawohl, mein Kind!« fuhr ihr Vater fort, »das Leben desjenigen, der dir das Leben gab, liegt in Sir Fredericks Hand. Sobald ich das Unheil übersah, das seine zuchtlose Leidenschaft, die mir, wie ich nicht ungesagt lassen will, aus übergroßer Neigung zu dir zu entspringen scheint, über ihn bringen mußte, suchte ich mich aus der verdrießlichen Lage, in welche ich mich gebracht hatte, auf Zeit von einigen Wochen dadurch zu befreien, daß ich dich unter plausiblem Vorwand auf einige Wochen aus meinem Schloß entfernte. Ich gedachte dich, falls sich deine Abneigung gegen diese Heirat nicht verlieren sollte, heimlich nach Paris, in das Kloster deiner Tante mütterlicherseits zu bringen. Durch eine Kette von Irrungen und Wirrungen wurdest du aus dem Platze, wo du dich zunächst kurze Zeit aufhalten solltest, hinweggebracht. Ein widriges Geschick hat mir diese letzte Möglichkeit zur Rettung genommen. Mir bleibt jetzt bloß übrig, dich mit Herrn Ratcliffe aus dem Schlosse ziehen zu lassen. Es wird dir bekannt sein, daß Herr Ratcliffe das Schloß verläßt. Mein eignes Schicksal ist besiegelt und wird sich bald erfüllt haben.«

»Gerechter Himmel! Ist solches möglich?« rief Isabel. »Ach! warum bin ich aus dem Turm befreit worden, in den Ihr mich hattet bringen lassen? und warum habt Ihr mir nicht Kenntnis von, Eurem Willen gegeben?«

»Ziehe nicht weitere Schlüsse, Isabel! Wäre es dir recht gewesen, wenn ich den Freund, dem ich zu dienen wünschte, in deiner Meinung dadurch heruntersetzte, daß ich dich die Energie fühlen ließ, mit der er seinen Zweck verfolgte? Konnte ich als ehrenhafter Mann so verfahren, nachdem er mein Versprechen besaß, seiner Bewerbung nicht hinderlich sein zu wollen? Indessen darüber braucht jetzt kein Wort mehr zu fallen. Das ist vorüber! Mareschal und ich, wir sind entschlossen als Männer zu sterben. Mir liegt jetzt bloß noch ob, dich unter sicherm Geleit von Schloß Ellieslaw zu entfernen.«

»Ach Himmel! Gibt es keine Rettung?« rief erschreckt Miß Vere. »Keine Rettung, mein Kind!« versetzte Vere mit sanfter Stimme, »außer einer, einer einzigen, die ich aber verschmähe und als Ehrenmann verschmähen muß –«

»Sprecht, Vater!«

»Ich müßte der erste sein, der die Freunde anzeigt und verrät!«

»Nein, Vater, nein!« erwiderte sie mit Abscheu, »das nicht! das unter keiner Bedingung! Aber gibt es kein andres Mittel? Flucht? Intervention? Ich will das Knie beugen vor Sir Frederick!«

»Das würde fruchtlose Entwürdigung sein! Sir Frederick weiß, was er zu tun und zu lassen hat, und ich nicht minder. Nur unter einer Bedingung will er sein Tun dem meinigen anpassen, aber solche Bedingung soll mein Kind nimmer von meinen Lippen vernehmen.«

»Nennt sie mir, Vater!« rief Isabel. »Wozu sollte ich nicht bereit sein, da es doch gilt, dem schrecklichen Schicksal vorzubeugen, das Euch bedroht?«

»Erst wenn deines Vaters Haupt über das blutige Schafott rollt,« sprach Sir Vere in feierlichem Tone, »soll mein Kind erfahren, daß es ein Opfer gab, durch das er zu retten gewesen wäre!«

»Warum wollt Ihr es mir nicht nennen?« fragte Isabel, »fühlt Ihr Sorge, ich würde mich scheuen, mein Vermögen zu Eurer Rettung hinzugeben? oder würdet Ihr mir lebenslange Gewissenspein, daß ich mich einem Weg verschlossen hätte, der Euch noch Rettung schaffen konnte, als Euer Vermächtnis hinterlassen wollen?«

»Nun gut, mein Kind!« sprach Sir Vere, »da du mich drängst, das zu nennen, was ich tausendmal lieber verschwiegen hätte, muß ich dir sagen, daß er von keinem andern Lösegeld wissen will außer du reichst ihm deine Hand und zwar noch heute, bis Mitternacht!«

»Noch heute?« rief das junge Mädchen, von Schauder geschüttelt, – »solchem Menschen, solchem Ungeheuer, das die Tochter zu werben sucht, indem es den Vater am Leben bedroht – nein, Vater! das geht über meine Kraft!«

»Du redest wahr, meine Tochter!« pflichtete der Vater bei, »dergleichen ist unmöglich! Ich besitze weder das Recht, solches Opfer zu fordern, noch wünsche ich, daß meine Tochter solches Opfer bringe! Es ist ja Naturgesetz, daß das Alter stirbt und der Vergessenheit anheimfällt, und daß der Jugend Glück und Leben winken!«

»Mein Vater sollte sterben, wenn sein Kind ihn retten kann? Nein, Vater, das ist undenkbar! Daß kann nicht sein! Ihr wollt mich bloß Euren Wünschen gefügig machen. Freilich weiß ich, daß Ihr dabei nichts anderes im Auge haltet, als was Euch mein Glück zu sein bedünkt. All dies Entsetzliche berichtet Ihr mir nur, um mein Benehmen und Verhalten zu beeinflussen, um meine Bedenklichkeiten zu beseitigen.«

»Meine Tochter,« versetzte hierauf Laird Ellieslaw, in einem Tone, aus dem der Kampf zwischen gekränktem Stolz und väterlicher Liebe scharf herausklang, »du hegst Argwohn, daß ich auf falschen Bericht sänne, um auf dein Herz zu wirken! Auch das also muß ich noch hören! Sogar solche Unterstellung muß ich widerlegen! Du kennst die makellose Ehre unsers Vetters Mareschal, Isabel! Hier lies, was ich ihm schreibe, und urteile nach seiner Antwort, ob die Gefahr, von welcher ich sprach, über unsern Häuptern schwebt oder nicht, und ob ich alle Mittel, sie abzuwenden, versucht habe oder nicht!«

Er brachte hastig ein paar Zeilen zu Papier und reichte sie seiner Tochter, die erst nach wiederholten Anstrengungen imstande war, das Schreiben zu lesen und seinen Inhalt zu begreifen.

»Lieber Vetter,« hieß es darin, »wie ich erwartet habe, finde ich meine Tochter über Sir Langleys unzeitiges und voreiliges Drängen in Verzweiflung. Sie ist sogar nicht imstande, die Gefahr zu fassen, in welcher wir schweben, oder zu ermessen, bis zu welchem Grade wir uns in seiner Gewalt befinden. Ich bitte Euch inständig, gebraucht allen Einfluß, den Ihr über ihn habt, daß er sich bereit finden lasse zur Abänderung von Anträgen, zu deren Annahme ich mein Kind nicht drängen kann – aus Rücksicht nicht minder auf ihr persönliches Empfinden als auf die allgemeinen Rücksichten auf Anstand und Sitte.

Ihr verpflichtet hierdurch zu großem Danke

Euren Vetter R. V.«

Daß Miß Bere in dem Schreiben übersah, daß der Nachdruck ihrer Ablehnung mehr auf die Form und die Frist als auf ihre Abneigung gelegt wurde, ist bei der Aufregung, in der sie sich befand, und die sie im Vollbrauch ihrer Sinne in gewissem Maße beeinträchtigte, recht wohl erklärlich. Sir Vere klingelte, nach dem eintretenden Diener das Schreiben zur sofortigen Weitergabe an Herrn Mareschal und ging, die Antwort darauf erwartend, in großer Erregtheit mit weiten Schritten im Zimmer auf und ab. Es währte nicht lange, so kam die Antwort. Er überflog sie und säumte nicht, sie der Tochter zu geben.

»Lieber Vetter! Ich habe den Ritter in der von Euch mir aufgetragenen Sache bereits interpelliert, finde ihn aber so starr und unzugänglich wie die Cheviot-Berge. Es schmerzt mich lebhaft, daß meine schöne Base dermaßen gequält wird, auf das ihr zustehende Recht als Jungfrau zu verzichten. Aber Sir Frederik ist damit einverstanden, das Schloß gleich nach der Trauungsfeier zu verlassen, damit wir in keiner Weise behindert seien, unsre Anhänger zu sammeln und in den Kampf zu treten. Auf diese Weise ist wenigstens Hoffnung vorhanden, daß es dem Bräutigam früher, als er sich mit der Braut wiedersieht, an den Kragen geht und daß Isabel die beste Aussicht hat, auf höchst bequeme und billige Weise Lady Langley zu werden. Im übrigen beschränke ich mich auf den Hinweis, daß meine schöne Base, wenn sie die Verbindung überhaupt eingehen will, sich dazu mit Eile entschließen muß. Sonst wird uns allen zur Reue Muße genug oder vielleicht auch, je nachdem, in sehr bescheidenem Maße bleiben. Das sind die Mitteilungen, die ich Euch auf Eure diesbezügliche Anregung zu geben habe.

Euer Vetter R. M.

Nachschrift: Meiner Base dürft Ihr noch sagen, daß ich den Ritter lieber um einen Kopf kürzer mache, als sie dem Zwange ausgesetzt weiß, sich gegen ihren Willen zu verheiraten.«

Isabel drohte vom Stuhl zu sinken, als sie diesen Brief des Ritters Mareschal gelesen hatte. Ihr Vater stützte sie.

»Gott! Mein Kind wird sterben!« rief Sir Vere, hinter dessen väterlichem Empfinden politische Rücksicht auf einen Moment in den Hintergrund trat. »Sieh mich an, Isabel! Senke den Blick nicht so! Nein, nein! Du sollst, komme was wolle, das Opfer nicht sein! Soll ich fallen, so will ich mit dem Bewußtsein fallen, dich glücklich zu hinterlassen. Mein Kind mag weinend, nicht aber mit Grimm im Herzen an mein Grab treten!« Er trat auf die Schwelle und rief eine Dienerin. »Ich lasse Herrn Ratcliffe bitten, sich zu mir zu bemühen.«

Totenbleich, die Hände auf das Herz gepreßt, mit geschlossenen Augen und zusammengepreßten Lippen, stand Miß Vere da. Sie kämpfte einen schweren Kampf. Aber siegreich ging sie aus ihm hervor. Gehobenen Hauptes, den Atem haltend, sprach sie mit Festigkeit:

»Vater, ich willige ein!«

»Nein, Kind! Du sollst nicht! Ich nehme das Opfer nicht an! Ich will nicht Unglück über dich bringen, um Gefahr von mir zu wälzen,« rief Ellieslaw.

»Vater, ich willige ein,« wiederholte Isabel.

»Nicht doch, Kind! Zum wenigsten nicht jetzt!« wehrte Ellieslaw; »wir wollen uns demütigen, um Aufschub von ihm zu erhalten. Indessen, Isabel, wenn du den Widerwillen, der in Wirklichkeit auf schwachen Füßen steht, zu überwinden vermagst, dann bedenke nach der andern Seite den Glanz solcher Heirat – Reichtum, Rang, vornehme Kreise –«

»Vater, ich willige ein!« sprach Isabel zum dritten Male, scheinbar außer stande, anderes als diesen Satz zu sprechen.

»Des Himmels Segen über dich, meine Tochter!« rief Sir Vere, »er wird dich mit Reichtum, mit Freude und Macht überschütten!«

Mit schwacher Stimme bat Miß Vere, den Rest des Abends allein gelassen zu werden.

»Auch Sir Frederick soll nicht kommen?« fragte der Vater unruhig.

»Ich werde ihn sehen, wann und wo ich muß,« antwortete sie, »aber jetzt bitte ich um Rücksicht!«

»Sei es, mein Kind! Keinen Zwang, den ich dir sparen kann, sollst du von mir leiden. Urteile nicht hart über Sir Frederick! Seine Handlung wird diktiert von überheftiger Leidenschaft.

Isabel bewegte mit Ungeduld ihre Hand.

»Vergib mir, Kind – ich gehe – des Himmels Segen über dich! – falls du mich nicht früher rufst, werde ich um 11 Uhr hier sein und dich holen!«

Isabel sank in die Knie, als er das Gemach verlassen hatte.

»O Himmel, hilf mir, daß ich in dem gefaßten Entschlusse nicht wanke! Nur du, o Himmel, vermagst es! – Armer Earnscliff! wer wird ihm Trost bringen? Mit welcher Verachtung wird er meinen Namen sprechen, da ich erst heute ihn erhörte und noch in selbiger Nacht mit einem andern vor den Altar trete! Nun, mag er mich verachten! Tröstlich soll mir der Verlust seiner Achtung sein, wenn sein Gram hierdurch Linderung erfahrt!«

Bittere Tränen rannen über ihre Wangen. Immer und immer versuchte sie, sich im Gebete zu sammeln, war aber außer stande, ihr Gemüt zu andächtiger Ruhe zu stimmen.

Da tat sich langsam die Tür auf.


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