Johann Elias Schlegel
Die stumme Schönheit
Johann Elias Schlegel

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Eilfter Auftritt.

Richard. Jungwitz. Leonore.

Richard. Ihr Leutchen, laufft doch nicht. Charlotte, bleib doch da.
Charlotte, nun! wohin? Charlotte, wilst du hören,
Wenn dich dein Vater rafft.

Leonore.                                     Sie fürchtet sie zu stören.

Richard. Sie hat sie wol sehr lieb, weil sie so für sie spricht?

Leonore. Als Tochter hier vom Haus, ist dieses meine Pflicht.
Erlauben sie, ich geh und will sie wiederholen.

Richard. Nein!

Leonore.           Ich empfehle mich.

Richard.                                           Nein! nein! nicht gleich empfohlen.

Leonore. Die Jungfer Tochter . . .

Richard.                                         Ey! ich seh sie Zeit genug.

Leonore. Doch ihr gilt das nicht gleich.

Richard.                                                 Das Mägdchen spricht ganz klug.

Jungwitz. Sie zeigen sich ja kaum, da sie sich schon entfernen.

Leonore. Ich bitte . . .

Richard.                       Soll man sie denn gar nicht kennen lernen?

Leonore. Dabey verlier ich nur, wenn man mich kennen lernt.

Richard. Und wir verlieren viel, wenn sie sich gleich entfernt.

Leonore. Sehr gut! ich werde sie in diesem Irrthum lassen.

Richard. Als Kind vom Hause hier muß ich sie doch umfassen.

Leonore. Ich weiß, die Ehre kömmt nur ihrer Tochter zu.

Richard. Nun! nun! was läufst du denn. Du kleine Närrin! du.


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