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Epilog

Wir aber fassen uns leicht an den Händen.
Den Reigen der Sterne sehen wir ohne Ergriffenheit an,
Allnächtlich, immer das Heilige gewohnt.
Stürzt eine Seele vom Weg in den neben ihr immer
Sie geleitenden Abgrund, so staunen wir wenig,
Als stürze ein Stern; wir schaun, und wir wünschen uns etwas
Dabei, – daß unser Leben beständiger sei, –
Und folgen so hoffend dem fallenden Glanz in die Nacht.
Ach, uns genügt
Ein einzig Herz zu wiegen, wie Blume im Gras
Den Falter wiegt, ihn säugend, und wieder auch
Mit unvergänglichem Staube bestäubt von ihm;
Und nennens Demut, wenn er das Haupt uns beugt
Mit seiner sanften Last. Die Anderen aber
Lassen wir ferne vorbei.

O so gieb uns, gnädiges über uns.
Lenkendes Wesen! gieb uns nahe das Herz
Uns unsre, wohlzutun einander im Zwiegespräch!
Gieb Nahes uns, das Haltbare, da umsonst
Vom fernen Leid uns gleitet der Blick, wie vom
Gestirn der Blick nur immer ins eigne Herz.
Die Schale gieb uns rein, und das reine drin:
Herzwasser der Liebe, – die Hände
Uns immer zu waschen in Unschuld,
Wenn Schwestermund von der düsteren Welle trank.



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