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Der letzte Ritter

In guten wie in bösen Tagen ist Maximilian immer beim Volk beliebt gewesen. Er mochte siegreich sein oder im Unglück, die breiten Massen fühlten sich zu ihm hingezogen, blickten voll Sympathie und freundlicher Neugierde zu ihm auf, empfanden ihn als die prangende Gestalt eines geborenen Herrschers, verehrten ihn, unbekümmert um zeitweilige kriegerische Mißerfolge, als einen Helden, und wie auch die Fürsten von ihm dachten, wie auch die Könige von ihm redeten, sein persönliches Ansehen bei der Menge ward nie erschüttert.

Das ist die wunderbare Wirkung, die von einem bedeutenden Menschen ausgeht, der geheimnisvolle Zauber, den eine echte und starke Persönlichkeit vollbringt. Männer von dieser Art überzeugen durch ihre bloße Existenz. Einfach ihr Dahinwandeln in der Welt erwirbt ihnen Zutrauen, Bewunderung und Schwärmerei. Das Urteil, das ihnen gesprochen wird, gründet sich gar nicht auf ihr augenblickliches Tun; sonst würde es ja von Tag zu Tag schwanken. Aber es steht fest, kümmert sich nicht um den Wert einzelner Leistungen, sondern richtet sich ein für allemal nur nach dem Gesamtwert des Mannes. Die Daseinskraft, die solch ein Mann gleichsam durch sein bloßes Atmen rings um sich her versprüht, wirbt für ihn und sichert ihm den Anteil der Zeitgenossen wie der Nachwelt.

Turnier zur Zeit Kaiser Maximilians

Und in Maximilian lebte eine ungeheure Kraft des Daseins. Wie er zu Worms bei der Kunde von des Ritters Claude de Barrés Herausforderung so hoch in seinem Mut aufschäumte, so flammend in Kampfeslust entbrannte, daß er ganz seine Kaiserhoheit vergaß und gegen den Edelmann in die Schranken ritt, so trieb es ihn oft im Leben, seine Stärke, seinen Überschwang, sein Selbstvertrauen an Gefahren und Abenteuer zu wagen. Daß er einst zu München allein in einen Käfig stieg, dem Raubtier den Rachen aufriß und ihm die Zunge herauszog, war ein Ausbruch seines Kraftgefühls, daß er zu Ulm auf dem höchsten Turmkranz des Münsters die vorragende schmale Eisenstange, an der die Feuerlaterne hing, wie ein Seiltänzer betrat, und hoch oben, freistehend ein Bein noch in die Luft streckte, um die Schauer dieser Balance auf Tod und Leben zu genießen, war wieder nur ein Ausbruch seiner überschäumenden Lebenskraft.

Diese zufahrende Tapferkeit brach auch auf der Jagd sehr oft aus ihm hervor. Im Brabanter Wald begegnete er in einem Hohlweg einst einem kapitalen Hirsch, der im plötzlichen Erschrecken über Maximilian hinwegspringen wollte. Maximilian, von dem Hirsch beinahe überrannt, warf sich rücklings nieder und stach von unten her das Schwert dem Tier ins Herz. Ein andermal wieder traf er in Tirol auf einem Felsschroffen mit einem unbändigen Bären zusammen und erlegte ihn nach einem wütenden, hart am Abgrund geführten Kampf.

Auf seinen Jagdzügen nahm der rastlose Mann Schreiber und Räte mit, um unterwegs mit ihnen zu arbeiten. Am liebsten aber streifte er allein und von niemandem begleitet umher. Viele Male hat er sich verklettert und verstiegen, war in einsame Höhen geraten, die niemals noch eines Menschen Fuß betreten hatte, und ging in die Irre, um sich dann unter gefährlichen Strapazen langsam wieder heimzufinden. Berühmt ist sein Abenteuer auf der Martinswand bei Innsbruck, 1490, wo er auf eine Felsplatte geriet, von der er weder vorwärts noch zurück konnte. Zwei Tage und zwei Nächte, so wird erzählt, habe er, vom Ostermontag an, in dieser Not zugebracht; dann rettete ihn der Gemsjäger Oswald Zips vor dem Hungertod, indem er ihm Holla zurief, dann durch Zuruf auffand, zu ihm stieg und ihn talwärts geleitete. Oswald Zips wurde von Maximilian geadelt und nach diesem Holla-Ruf mit dem Ehrennamen Hollauer von Hohenfels bedacht. Es ist aber bezeichnend für die Liebe, die Maximilian im Volke genoß, daß sich alsbald die Sage verbreitete, ein Engel des Herrn habe den Kaiser aus seiner Gefahr befreit.

Sogar auf Kriegszügen durch fremdes Feindesland ging Maximilian, wenn ein schönes Jagdgebiet ihn anlockte, pirschen, zog abseits von seinen Truppen, einsam schweifend, dem flüchtigen Wild nach, ohne Weg und Richtung noch die Möglichkeit, gefangen oder ermordet zu werden, in Acht zu nehmen. So sorglos und natürlich war sein Mut.

Tirol liebte er, denn es war das erste Land, das er frei für sich allein erworben hat. Dafür bewahrte er ein bleibendes Erinnern, wie ihm auch wieder unangenehme Eindrücke niemals aus dem Gedächtnis wichen. So mochte er Wien nicht leiden, weil er da als fünfjähriger Knabe einmal, während die Wiener seinen Vater in der Hofburg belagerten, schrecklichen Hunger hatte leiden müssen. Mit dem Tiroler Bauernvolk verstand er sich trefflich. Die Tiroler Berge waren ihm die liebsten Jagdreviere und der blühende Tiroler Handel gefiel ihm. Er trug sich auch tirolisch, wenn er auf Reisen oder sonst im Alltag umherging. Götz von Berlichingen, der ihn bei Konstanz vor dem Treffen zu Schwaderloch gesehen hatte und ihn »an seiner Nase« erkannte, erzählt vom Kaiser: »Der hatte ein kleines, altes grünes Röcklein an und ein grünes Stutzkäpplein auf, so daß ihn keiner für den Kaiser angesehen hätte.« Aus der einfachen Kleidung des Volkes zog Maximilian auch den treffenden Vergleich, wenn er von Tirol zu sagen pflegte: »Es ist ein grober Bauernkittel, er hält aber warm.«

Er hat viele treffliche Aussprüche getan, die seinen beweglichen Geist, seinen Witz und seine Schlagfertigkeit beweisen. Wenn er seine widerspenstigen Fürsten und seinen trotzigen Adel bedachte, die ihm zeitlebens viel zu schaffen machten, ebenso die nackensteifen Bürger der freien Reichsstädte, dann verglich er sein Los humorvoll manchmal mit dem der anderen Herrscher, und dann sagte er: »Der König von Frankreich sei ein König der Esel, da seine Untertanen alles trügen, was er ihnen aufpacke. Der König von Spanien sei ein König der Menschen, denn die gehorchen ihm in allen billigen Dingen; den König von England nannte er einen König der Engel, denn er gebiete ihnen nichts Unrechtes und sie gehorsamten ihm auch bereitwillig und gerecht. Sich selbst aber nannte er einen König der Könige, denn: ›sie gehorchen Uns, wenn es ihnen gefällt‹.«

Einem seiner Leute, mit dem er sonst recht zufrieden war und den er auch wohl leiden mochte, war er dahinter gekommen, daß er ein paar tausend Gulden aus des Kaisers Geschäften veruntreut habe. Maximilian legte ihm so beiläufig die Frage vor, was ein Dieb für eine Strafe verdiene, der so und so viel gestohlen habe. Jener antwortete: »Er verdient, gehangen zu werden.« Der Kaiser klopfte ihm auf die Schulter und sagte lächelnd: »Nicht so, wir bedürfen deines Dienstes noch länger!«

Wie sehr er auch von seinem Rang und Adel erfüllt war, kam doch seine natürliche Weisheit und sein Mutterwitz zutage, wenn ihn dienstfertige Schmeichler mit Weihrauchwolken benebeln wollten. Einem Poeten, der ihm mit solch einer Lobhudelei nahekam, sagte er einfach: »Lieber Gesell, du kennst wohl mich und andere Fürsten nicht recht.« Sehr zutreffend bemerkt ein Geschichtsschreiber von ihm, er sei voll weiser, tiefer Sprüche gewesen, wie ein morgenländischer Khalif. Als Maximilian nach seiner Stammtafel forschen ließ und allgemein davon die Rede war, der Kaiser wolle seine Abkunft von Karl dem Großen hergeleitet haben, schrieb ihm ein unbekannter Spötter an die Wand seines Burghofes:

»Als Adam hackt' und Eva spann,
Wo war denn da der Edelmann?«

Maximilian las es, merkte die Absicht und schrieb sofort darunter:

»Ich bin ein Mann wie ander Mann,
Nur daß mir Gott die Ehre gann.«

Seine vornehme Gesinnung wie seine Schlagfertigkeit geht auch aus einer Antwort hervor, die er zu Nürnberg einst einem Edelmann gegeben hat. Er war da mit seinem Gefolge zu Albrecht Dürer gegangen, um sich in der Werkstatt des Meisters mit diesem über allerlei Arbeit und künstlerische Angelegenheit zu besprechen. Weil nun Dürer an diesem Tag ein Bild, das ziemlich hoch hing, herunterholen wollte, gebot der Kaiser einem Edelmann seiner Begleitung, dem Meister die Leiter zu halten. Der adelige Herr war aber zu stolz und weigerte sich. Da sagte Maximilian zu ihm: »Albrecht Dürer ist mehr als ein Edelmann. Wißt ihr denn nicht, daß ich aus jedem Bauer einen Edelmann machen kann? Aber nicht aus einem Edelmann einen Dürer.«

Die Kunst liebte er aufrichtig und vom Herzen. Er hat auch die werbende und volksbildende Kraft erkannt, die dem Holzschnitt wegen seiner leichten Verbreitungsmöglichkeit innewohnt. Es lag ja im lebhaften Geist Maximilians, daß er alle zukunftskräftigen Dinge sogleich erkannte und ihnen geneigt war. So wollte er denn auch den Holzschnitt dazu benutzen, den Ruhm seines Hauses, das Andenken seiner Taten und seiner Person im weiten Kreise zu verkünden und für kommende Zeiten zu befestigen. Bernhard Strigel, Hans Bürgkmayr und allen voran Albrecht Dürer arbeiteten im Dienst des Kaisers, waren ihm durch näheren Umgang vertraut und empfingen manche Anregung von ihm.

Unaufhörlich und auf allen Gebieten gingen Anregungen von seinem feurig beschwingten Geiste aus. Er hat die Geschichte seiner ritterlichen Fahrten, Turniere, bestandenen Gefahren entworfen, hat zum Helden dieser Geschichte einen auf Abenteuer denkenden Ritter gemacht, den er den »Theuerdank« nannte. Das Buch selbst, das diesen Namen führt und zu welchem Albrecht Dürer die Illustrationen zeichnete, hat Melchior Pfinzing, der Propst von St. Sebaldus zu Nürnberg, unter der Aufsicht des Kaisers in Verse gebracht. Maximilian hat seinem Geheimschreiber Treuzsauerwein die Geschichte seines Vaters und seine eigene unter dem Titel: »Der weiß' Kunig« (Der weise König) diktiert. Er selbst hat über theologische, künstlerische, politische und allgemein menschliche Themen etwa zweiundzwanzig Bücher verfaßt, die sich jetzt in der Hofbibliothek zu Wien befinden, als Zeugnis der unglaublichen Vielseitigkeit und der nie erschöpften Arbeitslust dieses fürstlichen Menschen. Ihm danken wir auch die Erhaltung des Nibelungenliedes und eine frisch einsetzende Tätigkeit der Geschichtsschreibung. Fugger, der Verfasser des »Ehrenspiegels«, sagt sehr zierlich, Maximilian habe die »Historia« geliebt, »das edel Fräulein, das unter ihm aus ihrem finstern Kerker voll Staub und Motten wieder ans Licht der Tage geführt wurde«.

Maximilian bei den Zimmerleuten

Der letzte Ritter wird Maximilian genannt, und so sehen wir ihn noch als Kaiser vom Scheitel bis zur Sohle bewappnet auf geharnischtem Streitroß in die Turnierschranken reiten, haben wir in ihm das romantisch-strahlende Bild eines Ritters vor uns. Wenn wir seiner Kampfeslust gedenken, die ihn dazu trieb, als Feldhauptmann für die Venetianer und Mailänder ins Gefecht zu rücken, stellen auch wir ihn zu der alten, fehdefrohen Ritterschaft. Allein die Eigenschaft eines mittelalterlichen Ritters füllt sein Wesen keineswegs aus. Seine hochfliegenden, weit in die Zukunft vorauseilenden Pläne waren nicht die Pläne eines Ritters. Der letzte Ritter ist er freilich in seinem Herzen gewesen, in seinem hellen, feurigen Denken aber war er zugleich auch der erste Fürst und Kaiser einer neuen Zeit. Seine Nachdenklichkeit, die sich über alle Probleme des Lebens und Glaubens hinbeugt, ist nicht mehr das Gedankenleben eines Ritters nach altem Stil; und nicht eines mittelalterlichen Ritters Beschäftigung war seine Hingabe an die Künste, an die Poesie, an die Geschichtsschreibung, an die Mechanik, an die Technik der »Artollerie«, an die neue Ordnung und den neuen Drill der Truppen. Die Ritter, denen er noch angehörte, deren letzter er gewesen, wurden unter seiner Herrschaft niedergeworfen, der Landfriede, den er verkündete und dessen Einhaltung er mit unbedingter Strenge durchgesetzt hat, machte dem Wesen der Ritter, ihrer Selbsthilfe, ihrem Recht, auf eigene Faust mitten im Reich blutigen Streit auszufechten, Burgen und Städte zu belagern, die Straßen zu sperren, Kaufleute aus »feindlichen« Gebieten zu überfallen, sein Ende. Maximilian, den man den letzten Ritter nennt, war der erste Kaiser, der dem Stolz und der weiteren Entwicklung der Ritterschaft für immer ein Ziel setzte und sie einer neuen Ordnung zu unterwerfen begann. Seine Stellung in der Weltgeschichte ist es, daß er zugleich und in Einem ein Letzter und ein Erster war. Er war der letztgeborene Sohn des Mittelalters und war zugleich der erstgeborene Sprosse einer neuen Epoche. Mit ritterlichen Zweikampfgedanken zog er noch ins Feld, aber in seinen Schlachten brüllen und donnern schon die Ungeheuer des neuen Krieges, die Kanonen, speien Feuer und Verderben; und Maximilian selber kann sich nicht genugtun, diese neuen Drachen zu verbessern, deren eiserner Atem den stärksten Ritterharnisch zuschanden machen sollte. Gleich einem echten Ritter der schon im Schwinden und Untergang begriffenen Art sinnt er all seine Tage auf eine Kreuzfahrt gegen die Ungläubigen. Zugleich aber ist er als Kaiser der Schöpfer einer neuen Reichsordnung, der Gründer eines Gerichtswesens, formt die Hoheitsrechte seiner Stellung neu, und unter ihm bilden sich an Stelle des Ritterstandes, der seine Rolle ausgespielt hat, neue Stände, denen fortan für lange die Zukunft gehört: der Soldatenstand, der Juristenstand und die Beamtenschaft.

Wunderbar und ergreifend ist dieser Mann, den das Schicksal zwischen zwei Welten gestellt hat, zwischen eine versinkende und eine, die eben erst neu zu werden begann. Sein Wesen ist von Urväterhausrat vollgestopft, aber alle seine Pforten sind weit geöffnet, und der Frühling, der mit Brausen sich nahen wollte, blies ihm den Sturm der Neuzeit in Herz und Hirn. Während Martin Luther noch im Dunkeln, unbekannt und schweigsam noch mit seiner Erkenntnis rang, wandelten auch durch Maximilians Seele die Ahnungen neuer Erkenntnisse. Er stellt an die Priester, mit denen er sich bespricht, Fragen, in denen nichts mehr von der unbedenklich naiven »Frumbheit« der Ritter zu spüren ist. Er will von dem Abt Trittheim Aufklärungen über die ewige Seligkeit und über die Offenbarungen. Er ruft verwundert aus: »Wie sollen Heren über die bösen Geister Macht haben, und ein ehrlicher Mann kann von keinem Engel was erhalten?«

Er beschäftigt sich plötzlich und insgeheim für sich mit dem Plan, eine deutsche Nationalkirche aufzurichten, die vom römischen Papsttum unabhängig wäre. Wie merkwürdig prophetisch greift dieser Plan in die Zukunft, wie fliegen hier Maximilians Gedanken den Ereignissen voraus. Ist es nicht, als ob seine Seele irgendwo in ihrer Tiefe die kommende Epoche der Reformation geahnt hätte? Ist es nicht, als hätte er den Wettersturm des Glaubensstreites, der nach seinem Tod hereinbrach, vorausgefühlt, und gleicht er darin nicht dem Sturmvogel, der in seinen feinen Sinnen das anziehende Gewitter spürt, auch wenn der Himmel noch lächelt?

Wenn er aber in seinen späten Jahren selber Papst werden möchte, dann regt sich in diesem halb wunderlichen, halb komischen Vorhaben doch wieder der tollkühne Abenteurerinstinkt des Ritters. Er denkt ernsthaft daran, bei den Fuggers in Augsburg viel Geld zu borgen, um sich durch Bestechung seine Wahl im Konklave zu sichern, oder, wie er sagt: »die dürren Kardinäle zu erfrischen«. Er schreibt seiner Tochter, er werde Priester werden und später heilig sein, seine Tochter werde sich genötigt sehen, ihn nach seinem Tod »zu adorieren«, worüber er sich sehr »glorifiziert« finden werde.

Es kommen Zweifel über ihn, wie sie nur die Brust eines modernen Menschen erschüttern. Aber zu Würzburg fleht er den berühmten Abt Trittheim, der im Ruf großer Magie stand, einmal kniefällig an, er solle ihm den Schatten der Maria von Burgund heraufbeschwören. Der Abt stellt die Bedingung, der Kaiser dürfe bei seinem Heile die Gestalt, die erscheinen werde, nicht anreden. Maximilian aber vermag seine Gefühle, seine Sehnsucht nach dem unaufhörlich betrauerten Weibe nicht zu beherrschen. Er sieht sie schon vor sich, noch ehe der Schatten Form gewinnt. Hingerissen spricht er in den zärtlichsten, süßesten Liebesworten zu ihr und vereitelt so die Beschwörung.

Klare Vernunft und ungezügelte Phantasie mengen sich in ihm. Verheißungen der Zukunft beflügeln seine Seele und eherne Bande der Vergangenheit bilden seinen Schritt. Eine herrliche Gestalt, die aus der Dämmerung hervortretend zu Dämmerungen hinwandelte, zieht er in wundervoll wechselnden Beleuchtungen an uns vorüber. Es ist sein Zauber und sein Verhängnis, daß er in der Zeitenwende stand, daß er einen Anfang bedeutet und einen Abschluß, daß er der erste moderne Mensch gewesen ist und zugleich der letzte Ritter.


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