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Zweites Kapitel

Die Leichenschau hatte keine Tatsachen ergeben, die der Auffassung Gysanders widersprechen hätten. Der Gerichtsarzt bestätigte, daß der Verwundete noch eine Zeitlang gelebt und auch die kurze Strecke vom Ort der Tat bis zur Fundstelle zurückgelegt haben könne. Die beiden Stiche, die mit einer dreieckigen, etwa zwanzig Zentimeter langen Klinge mit großer Kraft gegen Herz und Lunge geführt worden waren, hatten sich schnell geschlossen und eine innere Blutung zunächst aufgehalten. Die Stiche hatten die sechste Rippe durchschnitten, waren in die Lunge eingedrungen und hatten den Herzbeutel geöffnet. Erst durch die Erschütterung des Aufstehens war ein starker innerlicher Bluterguß erfolgt, so daß sich der Herzbeutel bei der Öffnung der Brusthöhle straff gefüllt zeigte. Dieser Druck auf das Herz hatte eine Lähmung und damit den Tod durch Ersticken herbeigeführt.

Die Persönlichkeit des Toten war durch seine Papiere als die des Händlers Lovrence Brdo aus Hvar auf der Insel Lesina ausgewiesen. Die Fremdenpolizei wußte wenig über ihn; er war vor drei Wochen in Berlin angekommen, hatte seine Papiere in Ordnung gebracht und dann ruhig seine Beschäftigung aufgenommen. Er hatte geläufig Deutsch gesprochen und den Eindruck eines klugen und gewandten Menschen gemacht. Der Bericht des Bürgermeisters von Hvar teilte weiter mit: Gegen Ende des großen Krieges war Brdo als Kriegsfreiwilliger bei einem Infanterieregiment in Fiume eingetreten, hatte die letzten schweren Kämpfe an der mazedonischen Front mitgemacht, war in dem blutigen Rückzug mit fortgerissen und nach Wien geschwemmt werden. Nach Hause zurückgekehrt hatte er seinem Bruder in der Sardinenfischerei geholfen, da er aber zu wenig verdiente, hatte er den Handel angefangen. Seitdem wußte die Heimatbehörde nichts mehr von ihm, denn diese dalmatinischen Händler durchzogen zu Fuß halb Europa, gingen wohl auch, wenn sie sich genug erspart hatten, nach Amerika. Selten verdiente einer so viel, daß er in die Heimat zurückkommen und dort ein Geschäft gründen oder sich zur Ruhe setzen konnte.

Damit war der Fall erledigt, denn die Fahndung nach dem Mörder verlief ergebnislos, und es waren noch nicht drei Wochen vergangen, da wurden die Akten zur Registratur geschrieben.

Gysander war bereits mit andern Aufgaben beschäftigt und dachte längst nicht mehr an den ermordeten dalmatinischen Händler, als der Fall in einem ganz anderen Zusammenhang wieder auflebte.

Der Kriminalrat hatte den Tagesvortrag bei dem Dirigenten der Kriminalpolizei beendet, schloß seine Akten und wollte sich empfehlen, als der Vorgesetzte ihn auf den Stuhl zurücknötigte:

»Ich habe einen ganz besonderen Fall mit Ihnen zu besprechen … Zunächst eine Vorfrage: Hätten Sie Lust, eine Reise nach dem Süden Zu machen?«

»Sie haben nur zu bestimmen, Herr Oberregierungsrat.«

»Nicht so dienstlich, lieber Freund. Unser Beruf läßt sich nicht auf die einfache Formel, Befehl und Gehorsam, bringen. Der Polizist muß mehr auf dem Kasten haben als Kadavergehorsam, er muß Lust und Liebe zum Beruf besitzen, und der Fall muß ihm liegen.«

»Habe ich Veranlassung gegeben, diese in meiner Tätigkeit zu vermissen?«

»Eben weil ich weiß, daß Sie mit Leib und Seele Polizist sind, habe ich an Sie gedacht. Also hören Sie: Seit einiger Zeit   es sind vielleicht acht bis zehn Wochen her   wird unsere Ostmark, das alte Österreich, mit südslawischen Zigaretten überschwemmt, die offenbar ohne Zoll ins Land kommen. Es handelt sich um eine der besten Marken, die unter dem Namen Trebinjac verkauft wird. Anscheinend liegt ein Großschmuggel vor, da die Zigaretten unter dem Preis abgesetzt werden, den sie im Erzeugerland haben.«

»Ich verstehe, man befürchtet ein Übergreifen auf das Altreich.«

»Ja und Nein. Aber der Fall liegt noch etwas anders. Die Polizei des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen hat auf diplomatischem Weg um einen deutschen Kriminalbeamten bitten lassen.«

»Und der Grund?«

Der Vorgesetzte zuckte mit den Schultern:

»Die Zusammenarbeit der Polizei aller Länder im Kampf gegen das internationale Verbrechertum ist ein alter und sehr wünschenswerter Brauch. Kurz und gut, ich habe den Auftrag, einen mir geeignet scheinenden Beamten namhaft zu machen, und Sie scheinen mir geeignet, weil Sie keine Leidenschaft haben.«

»Keine Leidenschaft? So was gibt's ja nicht … Wohl, wohl, ich trinke nicht, ich spiele nicht, bin kein Damenmann, aber meine Leidenschaft habe ich doch. Nannten Sie meine Leidenschaft nicht einmal Sammelwut, Herr Oberregierungsrat?«

»Richtig«, gab der Vorgesetzte lächelnd zurück. »Sie schwärmen ja für alte Klamotten.«

»Ich sammle vorgeschichtliche Feuersteinwaffen und -werkzeuge.«

»Aber das ist eine Leidenschaft, die Sie nicht so sehr erregt, daß Ihre polizistischen Sinne eingeschläfert werden.«

»Bestimmt nicht.«

»Also Sie würden die Aufgabe übernehmen?«

»Ohne Bedenken.«

»Gut. Ich werde Sie bei der Gesandtschaft anmelden, und es würde sich empfehlen, wenn Sie gleich hinführen, um sich über die Lage und die Verhältnisse unterrichten zu lassen.«

Auf der Gesandtschaft wurde der Kriminalrat nach einer kurzen Besprechung mit dem Gesandten bei der Handelsabteilung eingeführt. Er fand in dem Attaché einen feingebildeten Mann, der in Leipzig und Berlin studiert hatte und ein vorzügliches Deutsch sprach. Die Begrüßung war höflich und gemessen, Gysander verhielt sich abwartend.

»Ich darf volles Vertrauen zu Ihnen haben«, begann der Attaché.

Der Kriminalrat verbeugte sich.

»Hat der Gesandte Ihnen etwas über die Beweggründe gesagt, die es uns wünschenswert machten, einen deutschen Kriminalisten zu erbitten?«

»Exzellenz deutete an, daß die jugoslawische Polizei noch im Aufbau sei und gewisse Störungen …«

»Ich bin im Bilde, Herr Kriminalrat, und ich will deutlicher werden. Wir haben kein rechtes Vertrauen zu der Polizei Dalmatiens, sowohl was ihre Erfahrung, wie auch … nun, ich brauche nur zu sagen, wir sind die Eroberer, die Fremdlinge, und unser Königreich befindet sich auf dem Balkan … Sie verstehen …«

»Sehr wohl.«

»Sie können sich denken«, fuhr der Attaché fort, »daß eine stark gegliederte Küste wie die Dalmatiens zum Schmuggel geradezu anreizt. Die andern Grenzen sind nicht minder günstig für den Schleichhandel. Gegen Italien führt die Grenze über das wilde Hochgebirgsgebiet des Triglav, gegen das alte Österreich durch die Karawanken und die Steiner Alpen, dann schließt sich Ungarn an. Und wenn Sie sich erst Bosnien und die Herzegowina, diesen Vorhof des Orients denken, können Sie ermessen, mit welchen Schwierigkeiten unsere Zollbeamten und Grenzgendarmen zu kämpfen haben. Dabei liegt der ganze Schleichhandel in der Hand eines einzigen, geradezu genialen Mannes …«

»Den Sie nicht kennen.«

»Doch, wir kennen ihn.«

»Und machen ihn nicht unschädlich?«

»Das ist leichter gesagt als getan. In einem geordneten Staat wäre seine Festnahme und Verurteilung eine sichere Sache, nicht in unserem Königreich, das aus verschiedenen Völkern besteht, die alle der regierenden serbischen Oberschicht feindlich sind. So hat der Schmugglerkapitän überall Helfer und Schlupfwinkel. Im Zivil, wenn man so sagen darf, lebt er als ehrbarer Kaufmann auf seinem Hof in Jelsa und handelt mit allen möglichen Waren, macht Einkaufsreisen bis nach Konstantinopel, hat Bankverbindungen in Athen, Rom, Paris und sogar in Berlin.«

»Und Sie sind überzeugt, daß die ungesetzliche Zigaretteneinfuhr nach der Ostmark von diesem Mann betrieben wird?«

»Nur von ihm … Sprach der Gesandte auch von einer Verschwörung?«

»Ja, er machte Andeutungen in diesem Sinne.«

»Verschwörungen kosten Geld, und durch den Schmuggel wird viel verdient.«

»Sie glauben demnach an Zusammenhänge?«

»Es ist jedenfalls in Betracht zu ziehen. Wir versteuern den Tabak auf der Pflanze, was die Überwachung sehr erschwert. Außerdem unterliegen die Zigarettenhülsen einer Abgabe … Wann gedenken Sie die Reise nach Belgrad anzutreten?«

»Jederzeit.«

»Vorzüglich. Ich werde Ihre Ausweise und Vollmachten noch heute persönlich in Ihrer Wohnung abgeben. Alle Kosten trägt natürlich das Königreich.«

Gysander verabschiedete sich.

Im Polizeipräsidium erwartete ihn eine große Überraschung: Wachtmeister Bergmann hatte einen dalmatinischen Hausierer festgenommen, dessen Papiere ihn als Lovrence Brdo aus Hvar auf der Insel Lesina erwiesen.

Das war der Name des Ermordeten. Sollte es in einer kleinen Inselstadt zwei Männer gleichen Namens geben?

Gysander ließ die Akten holen und verglich die Pässe.

Sie waren völlig gleich, nur das Datum der Ausstellung war verschieden. Der des Ermordeten war etwa ein Jahr früher erteilt.   Wer hatte nun das Recht, den Namen Lovrence Brdo zu führen, der Tote oder der Lebende? Dieser erklärte, sein Paß sei ihm gestohlen worden, und er habe sich einen neuen ausstellen lassen.

»Sagen Sie die Wahrheit, guter Freund«, mahnte Gysander, »wir fragen in Hvar an.«

»Das können Sie.«

»Wo ist Ihnen der Paß gestohlen worden?«

»In Wien.«

»Und wann?«

»Vor einem Jahr.«

»Sie sind also die ganze Zeit ohne Paß hausieren gegangen?«

»Unser Konsul hat mir einen Ausweis gegeben.«

»Wo ist der Ausweis?«

»Den hab ich zurückgeben müssen, als der neue Paß ankam.«

»Den neuen Paß hat das Wiener Konsulat besorgt?«

»Jawohl.«

Gysander blätterte in den Akten und legte dem Hausierer überraschend die Photographie des Toten vor:

»Kennen Sie den Mann?«

»Ja, natürlich, das ist Alexander Milotsch. Ich hatte den Halunken gleich im Verdacht, daß er mir meine Papiere gestohlen habe.«

»Gut, Sie bleiben solange hier, bis die Antwort von Ihrer Heimatbehörde eingetroffen ist.«

Der Hausierer wurde abgeführt.

Gysander überlegte scharf. Der Ermordete rückte wieder in den Vordergrund. Warum hatte er einen fremden Paß gestohlen? Hatte er einen eigenen gehabt, und wo war der hingekommen? Wollte er sich durch den Diebstahl bloß eine Handelsmöglichkeit schaffen oder seine Person tarnen? Wer war der Mörder, und welches die Beweggründe zu der Bluttat? Plötzlich fuhr der Kriminalrat aus seinem Sinnen auf:

»Bergmann, wir müssen das Lastauto haben.«

»Welches Lastauto, Herr Kriminalrat?«

»Aber Mensch, das in der Nacht um den toten Dalmatiner herumfuhr.«

»Wird seine Schwierigkeiten haben nach so langer Zeit.«

»Schwierigkeiten gibt's nicht.«

Gysander wußte, was er von seinem Wachtmeister verlangen konnte. Zwar war seit dem Mord längere Zeit vergangen, aber Bergmann hatte sich ja Aufzeichnungen gemacht, ohne die eine Auffindung des Wagens freilich unmöglich oder ein glücklicher Zufall gewesen wäre. In den Akten befand sich die Photographie der Wagenspur. Er entheftete dieses Bild und verglich es mit seinen Notizen.

»Nun, Bergmann, haben Sie etwas gefunden?«

»Wenig, Herr Kriminalrat. Der Reifen des linken Hinterrades ist am Rand beschädigt, anscheinend ist der Wagen einmal über eine scharfe Bordschwelle gefahren, die ein Stück Gummi von 3, 4 Zentimetern Länge herausgerissen hat. Die Entfernung von den Hinterrädern zu den Vorderrädern beträgt sieben Meter. Das war leicht festzustellen gewesen, da beim Bogenfahren sich Vorder- und Hinterräder genau abzeichneten.«

»Das ist alles?«

»Leider … aber es gibt doch einen Anhaltspunkt, und wenn es ein Berliner Wagen war, läßt sich schon allerhand damit anfangen. Man muß die großen Fuhrgeschäfte abklappern, ein bißchen Glück gehört auch dazu.«

»Dann machen Sie sich gleich auf die Socken. Zuerst zum Verkehrskommissariat, vielleicht können Sie da etwas erfahren.«

»Nur die Liste der Fuhrgeschäfte.«

Bergmann ging mit seiner Bärenruhe an die Arbeit. Es war keine leichte Aufgabe, unter den vielen tausenden von Lastautos das eine mit dem beschädigten Reifen herauszufinden. Jeder andere wäre verzweifelt, Bergmann nicht. Er suchte und suchte, fragte und forschte, horchte und lauschte, aber Tag um Tag ging hin, ohne daß er das geringste Anzeichen von einer Spur gefunden hätte.

Wenn der Reifen nur nicht ausgewechselt werden ist. Ganz neu war er sicher nicht mehr gewesen, sonst hätte die Bordschwelle nicht einen solchen Fetzen Gummi herausgerissen. Mit diesem Gedanken eröffnete sich ein anderes Forschungsgebiet: Die Aufkäufer von Altgummi. Dieser Kreis war weniger groß als der andere, dafür aber desto unsicherer in den Ermittlungsmöglichheiten. Bergmann nahm unverdrossen die neue Richtung auf. Und nun kam der Erfolg. In einem Autoschlachthof bei Köpenick fand er den gesuchten Reifen, er lag in einem wüsten Durcheinander von altem Bruch. Wer konnte wissen, von wem gerade dieser Reifen stammte.

Bergmann fragte den Geschäftsmann, ob er kein Buch über Ein- und Verkäufe von Altmaterial führe.

»Natürlich«, war die Antwort, aber in dem Buche würden die einzelnen Stücke nicht besonders bezeichnet, er kaufe in Bausch und Bogen.

»Und sie tragen nicht ein, von wem Sie kaufen?«

»Das weist ja der Quittungsblock aus.«

»Aha … dann geben Sie mir mal die Quittungen der letzten zwei Monate.«

»Gerne, Herr Wachtmeister.«

Jetzt war Bergmann seines Erfolges sicher. Es handelte sich um rund fünfzig Einkäufe von meist Fuhrgeschäften.

Nun begann ein fieberhaftes Jagen, der Wachtmeister flog auf seinem Motorrad Straße auf Straße ab, und am folgenden Tag schon hatte er das Lastauto ermittelt.

Bei einer Güter-Fern-Verkehrs-A.-G.‚ die einen bedeutenden Wagenpark hielt und hauptsächlich Stückgut nach und von Süddeutschland beförderte, war der Wagen in Betrieb.

Der Prokurist der Gesellschaft staunte Bauklötzer, als ihm der Wachtmeister die Einzelheiten vorführte, an denen der Wagen zu erkennen war, der am 7. Juli die Potsdamer Chaussee in der Richtung auf Berlin passiert hatte.

»Wer hat den Wagen gesteuert«, fragte der Wachtmeister.

»Warten Sie, ich will im Buch nachsehen.« Er blätterte in einer dickleibigen Kladde: »Also, das war Johannes Melde, und sein Mitfahrer war Fritz Popp.«

»Kann ich die Papiere der Leute haben?«

»Bitte sehr, alles zu Ihrer Verfügung, Herr Wachtmeister … Alles da, nur die Führerscheine nicht, denn die beiden sind auf der Reise, müssen aber morgen oder übermorgen zurückkommen.«

Um die gleiche Zeit hatte Gysander eine Besprechung mit dem Dirigenten der Kriminalpolizei wegen seiner Dienstreise.

»Es ist mir gar nicht recht, daß Sie jetzt Berlin verlassen sollen, aber der Gesandte fragt jeden Tag mindestens zweimal sehr höflich an, wann Sie verfügbar seien.«

»Diese Reise war doch Ihr ausdrücklicher Wunsch.«

»Richtig, aber ich konnte die Entwicklung der Dinge nicht voraussehen. Sie wären zur Zeit in Berlin nötiger als in Dalmatien … Lesen Sie dies Telegramm der Kölnischen Zeitung.«

Gysander nahm das Blatt und las:

»In Spalato wurde eine weitverzweigte kroatische Verschwörung gegen den Bestand des Königreichs aufgedeckt. Die Drahtzieher sollen nach Berlin und Wien geflüchtet sein.«

»Demnach hätte der Zigarettenschmuggel einen politischen Hintergrund.«

»Ach was geht uns der Zigarettenschmuggel an … wir halten unsere Grenzen schon sauber, aber das ausländische Verschwörergewürm müssen wir ausräuchern. Der Mord an dem dalmatinischen Händler war ein Sturmzeichen der Banditen … Wir können unser schönes Vaterland nicht zum Zufluchtsort fremder Verbrecher machen lassen.« Der Dirigent schwieg und sann vor sich hin. »Wissen Sie, in Kriminalsachen glaube ich an die große Unbekannte. Vielleicht soll es so sein, daß Sie nach Dalmatien gehen, vielleicht entdecken Sie die deutsche Filiale der kroatischen Verschwörer dort. Darauf richten Sie besonders Ihr Augenmerk.«

»Der serbischen Regierung ist damit wahrscheinlich mehr gedient, als wenn der Schmuggel lahmgelegt wird, die Gesandtschaft glaubt an Zusammenhänge.«

»So was fühlt ein Blinder mit dem Krückstock. Vergessen Sie bei der Zusammenarbeit mit den serbischen Beamten nicht, daß Gendarmerie und Polizei noch in der Entwicklung sind. Sie müssen sich im wesentlichen auf sich selbst verlassen … Es hilft nun einmal nichts, wir haben A gesagt und müssen nun auch B sagen. Der Preis ist groß … Wenn es Ihnen gelingt, das Verschwörernest zu ermitteln, so daß wir es ausheben und die Kerle …?«

»Ausliefern?«

»I wo, die strafen wir hier ab, das wirkt besser, wir machen mit solchem Gesindel verdammt wenig Umstände, die Zeit der Gefühlsduselei gegenüber den ›Herren Verbrechern‹ ist vorbei … Und nun ein letztes Wort als ehrlicher Kollege: Sie gehen einer großen und schönen, aber auch einer sehr gefährlichen Aufgabe entgegen.«


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