Franz Graf Pocci
Lustiges Komödienbüchlein
Franz Graf Pocci

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Kasperl als Porträtmaler

Ein malerisches Lustspiel

(1858)

Personen

        Schmierpinsel, Porträtmaler

Kasperl, sein Farbenreiber und Stiefelwichser

Eine Madame, die sich malen lassen will

Karrnpichler, Polizeikommissar

(Maleratelier mit Staffeleien und Gemälden.)

(Kasperl reibt Farben.)

Kasperl. Tausendschlipperment, ist das eine Arbeit, da bin ich schön ankommen, hab' ein Purträtmaler werden wollen, und bis dato hab' ich's nur zum Farbenreiber 'bracht! Die Kenntnis der Farben, sagt mein Herr, das ist die Hauptsach'! Bist du einmal mit den Farben vertraut, dann kannst du weiterschreiten! – Jetzt reib' ich aber schon drei Jahr' und 's ist mir alleweil rot und blau vor'n Augen, daß ich nächstens einmal blind werd'. Ich hab's satt. (Singt.)

Ich möcht' einmal was anders treiben
Als immer und allweil Farben reiben;
    Vor lauter Farbenreiberei
    Werd' ich noch krumm und lahm dabei!

Was ist das für ein sauer's Leben,
Nur Farben und kein Bier daneben!
    Vor Durst und Hunger werd' ich hin,
    Zuletzt sauf' ich noch Terpentin.

Mei'm Herrn, dem regnet's nur Dukaten,
Ich krieg kaum einmal 's Jahr 'n Braten;
    Die Farben freß ich selber z'samm,
    Und endlich noch die Bilderrahm'!

(Es klopft an der Türe.)

Aha! kommt vermutlich eine Kundschaft, die sich abportrutieren lassen will. Gut und grad recht! Mein Herr bleibt den ganzen Tag aus bei der großen Künstlerfestivität, die 's dem Landschaftsmaler Eichbaum geben, weil er einen Orden kriegt hat. Nun werd' ich als Künstler auftreten und meinen Prinzipal, den berühmten Purträtmaler Schmierpinsel, vorstellen; laß mir aber gleich vorher etwas auf die Hand geben, denn das ist die Hauptsach' dabei. Also Kurasch', Kasperl! Herein, herein!

(Eine ältliche aufgeputzte Madame tritt ein.)

Madame. Habe ich das Vergnügen, den berühmten Herrn Schmierpinsel, zu treffen?

Kasperl (in affektiertem Hochdeutsch.) Ja, und vielmehr, sehr ja, allerdings! Ich bin nicht so fast Schmierpinsel als berühmt und deshalben zu einem so außerordentlichen Renommage gelungen, daß ich alle diejenigen für ungeheuer dumm zu halten Gelegenheit gefunden habe, die sich nicht von mir haben ab- und anschmieren lassen.

Madame (für sich.) Welch sprudelnde Genialität! Eigentümlich und originell. (Zu Kasperl) Wie sehr bin ich erfreut, den größten Künstler seines Zeitalters kennen zu lernen!

Kasperl. Dünstler hin, Dünstler her! Mein Beströben geht vorzüglich da hinaus oder vielmehr da hinein, wo das Bedürfnis zur Menschheit spricht und der Verstand stillzustöh'n anfangen möchte. Ich bin nämlich ein Genie! – Aber, was steht Ihnen zu Diensten, Madame!

Madame. Ich. wünschte mein Porträt von Ihrer Meisterhand ausgeführt.

Kasperl. Ich bedaure, Sie nicht ausführen zu können, denn ich muß zu Haus bleiben; allein –

Madame. Sie scherzen!

Kasperl. Ich schwärze nicht, denn man braucht auch andere Farben zum Malen als schwarz, insoferne der Purträtgegenstand nicht ein afrikanischer Mohr ist.

Madame (für sich). Wie liebenswürdig humoristisch!– (Zu Kasperl) Wann könnte ich die erste Sitzung haben?

Kasperl. Die erste Schwitzung können's gleich jetzt anfangen. Platzen Sie sich nur gefälligst auf diesen Stuhlsessel.

Madame. In welcher Stellung werden Sie mich auffassen?

Kasperl. Erstens in keiner Stellung, weil Sie nicht stehen, sondern sitzen, und zweitens weder auffassen noch viel weniger anfassen.

Madame. Ich meine: welche Position Sie wählen?

Kasperl. Nix Opposition, da wird nix draus!

Madame. Versteh'n Sie mich denn nicht, als Mann vom Fach? – Von welcher Seite werden Sie mich malen?

Kasperl. Jedenfalls von vorn.

Madame (für sich). Sonderbar! Jeder Künstler muß doch seinen Sparren haben!

Kasperl. Was? zum Narren haben? das verbitt' ich mir!

Madame. Verzeihen Sie, Herr Schmierpinsel; Sie haben mich mißverstanden.

Kasperl. Wenn Sie eine Miß sind, so müssen Sie jedenfalls eine Engländerin sein, und die können recht blechen, was mir sehr angenehm ist. – – Oha! jetzt hätt' ich mich beinah' verschnappt!

Madame. Wie meinen Sie das?

Kasperl. Nämlich so oder so: Vor ich zu malen anfang', werd' ich Sie um einen baren Vorschuß für Farben, Leinwand und Terpentinöl ersuchen, sonst fang ich gar nicht an.

Madame. Zweifeln Sie an meiner Noblesse?

Kasperl. Nobleß hin, Nobleß her! das ist einmal bei mir der Brauch, wenn sich jemand will malen lassen.

Madame. Es kommt mir darauf nicht an. Wieviel wünschen Sie? (Zieht die Börse hervor.)

Kasperl (für sich). Zwölf Paar Bratwürst machen 48 Kreuzer, 8 Maß Bier – 45 Kreuzer, 6 Batzenweckeln 24 Kreuzer, 2 Pfund Käs 32 Kreuzer – und noch was dazu – (laut). No, geben S'mir halt 5 Gulden.

Madame (für sich). Ein sonderbarer Mensch! Mit Künstlernaturen muß man Nachsicht haben. (Zu Kasperl). Hier haben Sie zwei Dukaten!

Kasperl (macht einen Freudensprung). Juhe! – (Besinnt sich.) Verzeih'n S', Madame; es kommt mir manchmal so ein lustiger Humor an.

Madame. Sie sind eben ganz Naturkind, Künstler in ursprünglicher Originalität.

Kasperl. Meine Uhr hat keinen Sprung; denn ich bin Nichtbusitzer einer Uhr – Doch, wenn's gefällig ist, so wollen wir anfangen.

Madame (setzt sich). Vermutlich werden Sie mich zuvor skizzieren?

Kasperl. Wie? sprizzieren? Wir malen nicht mit Spritzen, sondern mit Bemseln. (Hochmütig.) Nur gemeine Zimmeranstreicher budienen sich bisweilen der Spritze zum Marmorieren.

Madame. Machen Sie einstweilen den Kontur?

Kasperl. Das begreift sich, daß ich Sie nicht ohne Montur purträtiere.

Madame. Wie finden Sie mein Profil?

Kasperl. Oh, sehr viel!

Madame. Man hat mir schon öfters das Kompliment gemacht, ich hätte ganz griechische Züge.

Kasperl. O ja! Wenn die Falten, die Sie im Gesicht haben, griechisch sind, so hab' ich nix dagegen.

Madame (gereizt). Ihr Künstlerhumor fängt an, etwas insolent zu werden!

Kasperl. Insolvent bin ich immer; denn ich hab' nie ein Geld. (Er hat mittlerweile einen abscheulichen Kopf mit Eselsohren auf die Leinwand gezeichnet.)

Madame (aufstehend). Lassen Sie mich doch einmal den Entwurf sehen. (Besieht das Bild) Schändlich! Schändlich! – das ist empörend! Wie konnten Sie es wagen –?

Kasperl. Halten Sie's Maul, Madame! Mein' Vorschuß hab' ich und jetzt können's abmarschieren!

Madame. Ihr Benehmen ist unerhört! (Gibt ihm eine Ohrfeige.)

Kasperl. Für die Abschlagszahlung dank ich! (Er nimmt das Bild und schlägt es ihr über den Kopf.)

Madame. Hilfe, Hilfe!

(Nach einem Handgemenge stößt sie der Kasperl hinaus.)

Kasperl. So, die hat ihr Purträt und ich meine Dukaten. Jetzt nur gleich in mein eigentliches Atulier – nämlich in das Wirtshaus! Unterdessen kommt wohl mein Herr nach Haus und wird seinen Künstlerfestrausch ausschlafen. Juhe! Prrrrr! (Ab.)

(Maler Schmierpinsel tritt ein.)

Schmierpinsel (sinkt auf einen Stuhl hin.) Der Gram tötet mich noch! Ich möchte vor Neid bersten! Diesen Eichbaum so zu erheben! Ein Landschaftsmaler, der nur Ochsen und Schafe als Staffage malt, während ich die menschliche Individualität wiedergebe! Oh, es ist schändlich! Eichbaum mit dem Verdienstorden des »goldenen Pinsels« geschmückt und ich noch nicht! Vergebens also habe ich die Frau Ministerin mit ihren vier häßlichen Fratzen gemalt! Vergebens den alten Präsidenten mit seiner Burgundernase um einen Spottpreis! Alles umsonst! Und dieser Eichbaum ist durchgedrungen! Ha! vermutlich, weil seine Schwester Kammerjungfer der Ministerin ist. So sind aber die Menschen! Wahres Verdienst, echte Genialität übersehen sie aus Nebengründen; Mittelmäßigkeit, die sich zu schmiegen weiß, erheben sie! Ich möchte meine Palette zerbrechen und meinen Pinseln oder mir selbst die Haare ausreißen! (Es klopft) Weh' mir! in dieser Stimmung einen Besuch! – Herein!

(Polizeikommissar Karrnpichler tritt ein. Er stottert)

Schmierpinsel. Wen habe ich die Ehre, bei mir zu sehen?

Polizeikommissar. I-i-ich bin der Po-Po-Polizei-Kommissar Ka-ka-ka-karrnpi-pi-pi-pi-pichler.

Schmierpinsel. Was steht einer hohen Polizei zu Diensten?

Polizeikommissar. Ma-ma-ma-man hat in Erfa-fa-fahrung gebr-r-r-racht, da-da-daß Sie eine Da-da-da-dame mißhandelt haben.

Schmierpinsel. Wie? ich – eine Dame mißhandelt? Wie kann die Polizei so etwas von mir mutmaßen?

Polizeikommissar. Das Ge-ge-gericht mu-mu-mu-mutmaßet nie, es weiß alles gewi-wi-wi-wiß! Ma-ma-man hat A-A-A-Anzeige erhalten.

Schmierpinsel. Wer hat es gewagt, mich zu verleumden? Ich bitte um Beweise.

Polizeikommissar. Die Be-be-be-beweise sind, daß die Da-Dame selbst Anzeige gema-ma-macht hat und einen E-e-e-eselskopf in die A-A-A-Amtsstube gebracht hat!

Schmierpinsel. Was habe ich mit dergleichen zu tun? Was geht das mich an, wenn eine Dame mit einem Eselskopf auf die Polizei kommt?

Polizeikommissar. Die Dame behaupte-te-te-te-te-te, daß Sie diesen E-e-eselsko-ko-kopf als Porträ-trä-trä-trät gemalt und sie dann zur Tü-tü-tü-türe hinausgewo-wo-wo-worfen haben, und ich bin beauftragt, Sie deswegen zu arre-re-re-re-retieren. Der Herr Po-po-po-po-polizei-Direkto-to-to-tor wird selbst die Ko-ko-ko-ko-konfronta-ta-ta-tation vornehmen.

Schmierpinsel. Gut, ich bin bereit. Gehen wir! (Beide ab.)

Kasperl (kommt betrunken aus dem Wirtshaus zurück) Unter allen Künsten ist doch die Trinkkunst die erste, denn bei der geht alles in den Menschen hinein, und man hat etwas davon und müd' wird man auch nit dabei. Ma' setzt sich ruhig nieder und trinkt nacheinander still fort, und wenn der rechte Arm vom Heben müd' wird, so nimmt man den linken, und so kann einer alleweil abwechseln! Wenn's für die Kunst eine Belohnung gäb', da bekäm' ich gewiß den ersten Preis; aber das ist noch keinem Potentaten eing'fallen, eine solche Kunst zu belohnen! Diesen Hebel der Industrie läßt man unbelohnt! Wenn aber die Kunst verloren ging, nachher möcht' ich wissen, wie's mit Wein- und Bierfabrikanten ständ'! Ich werd' über die G'schicht' eine Abhandlung schreiben, und die schick' ich an eine Nudlversität ein; vielleicht haben die Herren doch ein Einsehen und geb'n mir a Prämie. Ich hab' schon oft g'hört, daß die Professoren selber der Kunst nit feind sind, wenn's darauf ankommt. Aber wenn ich nur 's Schreiben könnt'! Da laßt's mich sitzen. So muß ich halt meine gelehrte Abhandlung jemandem diktieren. Der Hausknecht vom »silbernen Kübel« drüben, der kann schreiben und hilft mir schon aus der Not!

(Schmierpinsel tritt ein)

Kasperl. Aha, mein Herr! G'horsamster Diener. Wie haben's Ihnen unterhalten beim Künstlerfest?

Schmierpinsel. Nichts davon. Ich habe mit dir ein Wörtchen zu reden.

Kasperl. No, so reden S'halt. Wir haben schon oft miteinander diskuriert.

Schmierpinsel (nimmt ihn beim Ohr). Was hast du wieder getrieben, während ich fort war?

Kasperl. Nix hab' ich getrieben, Ich hab' nur Farben g'rieben.

Schmierpinsel. Laß deine Späße! Ich weiß alles.

Kasperl. No, wenn S' alles wissen, warum fragen S' nachher?

Schmierpinsel. Welch empörendes Benehmen hinter dem Rücken deines Herrn!

Kasperl. Hinter Ihrem Rücken war ich gar nit; während Sie gegessen und getrunken haben, hab' ich g'hungert und gedurst't; denn wenn ich hinter Ihrem Rücken g'wesen wär', so hätten S' mir vielleicht auch ein' Bissen oder ein' Schluck zukommen lassen, also hab' ich aber hinter Ihrem Rücken gar nix anfangen können, weil ich Ihren Rücken gar net g'seh'n hab'. Das ist eine pure Verleumdung, hinter seinem Rücken so einen treuen, ordentlichen Dienstboten, wie ich bin! (Fängt zu weinen an.) Das hab' ich nicht verdient, das tut mir weh.

Schmierpinsel. Es kann aber nicht anders sein. Wer sollte denn in meiner Stube gewesen sein, als du?

Kasperl (weint immer heftiger). Ich weiß gar nix, als daß ich ein armer, verstoßener Dienstbot' bin. Ich kann bei Ihnen nimmer bleiben.

Schmierpinsel. Aber Kasperl, sei gescheit! War denn während meiner Abwesenheit nicht eine Dame hier?

Kasperl. Ja!

Schmierpinsel. Und was ist gescheh'n?

Kasperl. Ihr Purträt hab' ich gemacht.

Schmierpinsel. Aha, jetzt kommt's heraus!

Kasperl. Was kommt heraus?

Schmierpinsel. Deine Narrheit, deine Grobheit!

Kasperl. Oho! 's ist erst die Frag': wer grob war. Meine Höflichkeiten nehmen die Leut halt für Grobheiten, das ist nit meine Schuld.

Schmierpinsel. Kurz und gut. Man wird deinen Schlingeleien und Flegeleien ein Ende machen. Ich erwarte den Herrn Polizeikommissar, und der wird ein Protokoll mit dir aufnehmen, und du wirst der Strafe nicht entgehen.

Kasperl. Mir ist's recht; denn ich bin unschuldig.

Schmierpinsel. Das wird sich zeigen (ab).

Kasperl (allein). Jetzt heißt's Schläg' kriegen, oder sich 'rauslügen; und geht's gar nicht, so schlag' ich den Kommissarius tot und lauf nachher davon. Da kommt er schon!

(Polizeikommissar Karrnpichler. Kasperl.)

Polizeikommissar. Ah, Monsieur Kasperl, ko-ko-ko-kommen wir wie-wie-wie-wieder einmal zusammen?

Kasperl. Freut mich ungemein; (für sich) der Kerl red't aber!

Polizeikommissar. Ich we-we-werde jetzt ein Pr-r-r-r-r-rotokoll aufnehmen mit Ihnen.

Kasperl. Gut! so nehmen Sie halt ein Pr-r-r-r-r-rotokoll auf. Aber was ist denn eigentlich ein Pr-r-r-r-r-rotokoll? Das müssen's mir zuvor expluzieren.

Polizeikommissar. Das we-we-we-werden Sie gleich sehen, Monsieur Kasperl, – wa-wa-was das ist. (Zieht Papier, Feder und Tinte heraus und fängt zu schreiben an.)

Kasperl. No, da bin ich aber begierig!

Polizeikommissar. Zuvor Na-na-na-na-namen und Sta-sta-sta-stand.

Kasperl. Das versteh' ich nit.

Polizeikommissar. Wie-wie-wie Sie heißen?

Kasperl (ihn nachäffend). Ich heiße Ka-ka-ka-ka-kasperl Larifari.

Polizeikommissar. La-la-la-la-larifari. Weiter: Stand – das heißt: Wa-wa-wa-wa-was Sie sind?

Kasperl. Wa-wa-wa-wa-wa-warten's a bißl; da muß ich mich erst b'sinnen – – – –

Polizeikommissar. Nun, wi-wi-wird's bald?

Kasperl. Ich bin Budldienter beim Herrn Maler Schmierpinsel und privilegierter Farbenreiber.

Polizeikommissar. Gut! – Gebo-bo-bo-boren?

Kasperl. Allerdings, sonst wär' ich nicht auf der Welt.

Polizeikommissar. Ich frage, wo-wo-wo-wo und wa-wa-wa-wann?

Kasperl. Halten's, daß Ihnen's Radl nit laufend wird! Ich bin ein sogenanntes Findelkind; meinen Vater hab' ich net gekannt, und meine Mutter hab' ich nit g'sehn. Der Ort meiner Geburt liegt zwischen St. Niklas und Nimmermannstag, grad eine Viertelstund' hinter dem ersten April.

Polizeikommissar. Ma-ma-ma-man verbittet sich alle Späße vor Ge-ge-gerichtspersonen.

Kasperl. Ich mach' aber kein G'spaß.

Polizeikommissar. Wie-wie-wie-wie verhält sich der Vorfall mit der Dame, die sich bei Ihnen hat ma-ma-ma-malen wollen la-lassen?

Kasperl. Die G'schicht' war so: da hab' ich einen Pinsel genommen, (er nimmt einen großen Pinsel) und hab'n in eine Farb' eintaucht (tunkt den Pinsel in Farben) und hab' die Madam' abgemalt, wie jetzt den Herrn Po-po-po-polizeiko-ko-kommissar. (Schmiert dem Polizeikommissar das Gesicht voll Farbe).

Polizeikommissar. No-no-no-no, wa-wa-wa-was ist denn da-da-da- das – –?

Kasperl (immer schmierend). Jetzt machen S', daß hinaus kommen, miserabler Protokollist, sonst schütt' ich Ihnen auch noch den Terpentin übern Kopf. (Balgerei, der Polizeikommissar entflieht.)

(Singt)

            Trallirala, trallirala,
Zu was wär'n denn die Farben da?
Jetzt bin ich schnell ein Maler wor'n,
Hab' g'malt den Kerl bis über d'Ohren!
Ich geb' das Farbenreiben auf,
Palett' und Pinsel mir gleich kauf'!
            (Zum Publikum)
Und woll'n Sie schön bemalet sein,
So kommen's nur zu mir herein!

(Der Vorhang fällt.)

Ende.


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