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Die Königin hatte in der fieberhaftesten Aufregung den Morgen zugebracht, denn ihrem ahnenden Herzen war es das Todesurtheil, welches sie für immer von dem angebeteten Gatten trennen würde, wenn der Beschluß durchging, sie nach Frankreich zu senden. Unfähig, länger über den Gegenstand zu denken oder zu sprechen, hatte sie ihre vertrautesten Frauen um sich versammelt, und von einer zur andern gehend, mit Allen sprechend, Kleinigkeiten beachtend und im selben Augenblick vergessend, steigerte sich dieser Zustand noch, als endlich ein Page eintrat, den Lord Bristol versprochen hatte in dem Augenblick zu senden, wo die Verhandlungen die persönliche Angelegenheit der Königin berühren würden.

»Wer bist du?« rief die Königin dem still sich verneigenden Pagen zu – und ihre Stimme hatte etwas rauhes und wildes. –

»Der Page des Lord von Bristol,« entgegnete der Knabe schüchtern. –

»Es ist gut – entferne dich!« stieß die Königin hervor und starr blieb sie stehen, als die Thür sich schloß; unbeweglich hafteten ihre Augen auf derselben und bald überzeugten sich ihre trauernden Frauen, unter denen die Gräfin von Casambort nicht fehlte, daß sie ein Starrkrampf ergriffen habe, der sie völlig der Gegenwart entzog und sie unempfindlich machte für die Thränen und Bemühungen ihrer Umgebungen.

So blieb die unglückliche Gattin stehn, und ihr Körper hielt die Anstrengung aus, die ihr kranker Geist über ihn verhängte, bis zu dem Augenblick, als dieselbe Thür sich öffnete und der König, blaß mit der entschlossenen Miene völliger Resignation, in ihr sichtbar wurde. Ein Blitz schien die Königin zu erschüttern – ein Gemurmel drang zuerst über ihre schwere Zunge – dann stieß sie einen Schrei aus, als fühlte sie ihren Tod und Karl faßte die Ohnmächtige in seinen Armen auf.

Mit Hülfe der weinenden Frauen, welche ebenso wie die Königin in den Zügen des unglücklichen Gatten die Entscheidung gelesen, die sie überwältigt hatte – brachte man die Königin, welche einer Leiche glich, auf ein Ruhebett und lüftete ihre Kleider, wodurch der verschwundene Athem in einzelnen Seufzern wieder eintrat. Früher als sie die Augen öffnete, stieg eine plötzliche tiefe Röthe auf ihren Wangen empor, heftig rissen die Augenlieder sich auf, sie suchte ihren Gatten, der neben ihr kniete und sie stützte, und so heftig war ihr Seelenzustand, daß augenblicklich alle körperliche Schwäche damit überwunden war, und ihn erkennend, stürzte sie sich von dem Ruhebette herab zu seinen Füßen und rief mit dem herzzerreißenden Tone wahrer Seelenangst:

»Karl, ich bleibe bei dir – du wirst mich nicht verstoßen – nicht verbannen. Sage es – sage es, daß ich bleibe! und nie soll eine Klage wieder meine Lippen berühren – nie soll mein verrätherisches Herz mir noch von Kummer sprechen – nie soll dieser feige Körper wieder zusammen brechen dürfen – nie diese Wangen erblassen – diese Augen Thränen weinen – aber sage, daß ich bleibe – mit dir unzertrennlich und ewig vereint, wie es Gott gemeint hat, da er mich zu deinem Weibe machte. Sage, daß diese Männer, die du befragt, wie Menschen, wie Christen fühlten, als du sie fragtest, ob du selbst dein Weib opfern müßtest? sage nicht, daß sie anders handelten,« rief die Königin aufspringend, denn sie zweifelte, je länger der König schwieg, nicht mehr an ihrem Schicksal – »sage es nicht, denn ich würde mit Schaudern denken, daß sie mit dieser unmenschlichen Entscheidung den Fluch des erbarmenden Gottes über ihr Haupt herab gezogen, daß sie mein unschuldiges Herz vergiftet und mit dem heiligen Haß über die größte Mißhandlung, die ein Weib nur erfahren kann, bis zum Rande erfüllt. Und du, du! mein Karl – mein Gemahl – der Vater meiner Kinder – du hast sie nicht gehört, als sie wie wilde Thiere mein Herzblut begehrten – du bist gegen sie aufgetreten – du hast ihnen zugerufen: Zurück – zurück! was für ein Recht habt ihr, auch nach meinem Herzen zu langen, wenn eure gierigen Hände sich schon nach meiner Krone ausstrecken?«

»Sprich, Karl, so war es,« fuhr sie mit sinkender Stimme fort – »sie sind verstummt vor Deinem Herzensschrei, sie sanken dir zu Füßen, sie gaben dir dein Weib zurück, sie sagten: sie soll den Schweiß von deiner Stirne trocknen, sie soll lächeln, wenn du seufzest, sie soll dein müdes Haupt an ihrem Busen stützen, sie soll mit dir wandern – sinken – sterben« – was sie noch sagte, endigte in einem unverständlichen Murmeln – sie fiel abermals in eine tiefe Ohnmacht!

Der König bat die Damen, sich zurückzuziehen und ihm allein die schwere Pflicht zu überlassen, die Königin bei ihrem Erwachen von der nothwendig gewordenen Maaßregel zu unterrichten – aber er bat Alle, in der Nähe zu bleiben, da er ihren liebevollen Beistand später nöthig haben werde.

Im Vorzimmer hatten sich die Hofleute versammelt, die zu den näheren Freunden der Königin gehörten. Als die Damen alle mit verweinten Augen und erschüttert von der Scene, die sie so eben mit durchgemacht, eintraten, nahten sich ihnen die Lords, die nicht minder traurig nach Nachrichten von der Königin fragten. Die Gräfin Comenes führte der Marquis von Montrose zu Urica, welche blaß und so schmerzlich weinend, wie sie es früher nie gekannt, auf einen Balkon hinaus getreten war.

»Madame,« sagte die Gräfin Comenes – »erlaubt, daß ich von hier die Aussicht genieße; es wird euch nicht hindern, hoffe ich, Milord von Montrose aufrichtig zu sprechen.«

»Ach nein,« sagte Urica, als dieser ernst und schweigend zu ihr trat – »bleibt meine würdige Freundin. Wer könnte einen andern Gedanken haben, als den Schmerz der edelsten und unglücklichsten Frau? O sagt mir – habt ihr gegen sie gesprochen, tratet ihr der entsetzlichen Entscheidung bei, die vielleicht zu schwer ist, die ihr vielleicht das Leben kostet?«

»Urica,« sagte er sanft, aber ernst – »könnt ihr die Wahrheit vertragen?«

Urica sah ihn mit trostlosen Augen an und sagte dann: »Ach, Montrose, noch nie war ich so weich, so tief ergriffen, als jetzt; ich fürchte, ich werde Alles verdammen, was das Herz dieser so zärtlichen, so vollkommenen Gattin brechen half. O, mein Freund – ich zweifle nicht, ich weiß es vielmehr, was ihr gethan habt – und doch – o! dachtet ihr mit keinem Gedanken an Urica?«

»So wahr mir Gott helfe,« entgegnete Montrose – »ich kann nicht lügen – nein! nein – Urica! ich dachte nicht an euch. Was wollt ihr auch,« – fuhr er fort – »sollte der, den ihr eben so namenlos glücklich gemacht hattet, so hoch geehrt, der eine Würde, eine Berechtigung fühlte, die der edelste Stolz war, sollte der vor etwas Anderm stehen, als vor Gott und der durch ihn gewordenen Ueberzeugung? Mit welchem Recht hätte mir der Muth kommen sollen, das härteste und schwerste Opfer von meinem vielgeprüften edlen König zu fordern, wenn nicht mit dem der freisten unabhängigsten Ueberzeugung? und wie durfte ich ihr um so mehr vertrauen, als eure Vorstellungen sie so wenig erschüttert hatten, daß sie im Augenblick der Entscheidung ganz dieselbe wie früher war. O, Urica! denkt ihr, ich möchte jetzt vor euch stehen, wenn ich das Gefühl des Rechts, das Gott in die Brust des Mannes legt, gebeugt hätte aus Liebe zu euch? Urica,« fuhr er weicher und wärmer fort – »jetzt, jetzt bin ich berechtigt euren Schmerz zu theilen – jetzt darf ich den tiefen Kummer gestehen, den mir unsere theure Königin macht – jetzt, da ich weiß: hätte es blos ein Opfer gekostet, auch das schwerste hätte ich gebracht, diesen Schlag von ihrem Herzen fern zu halten. Urica, laßt mich nicht denken, daß ihr zürnt.«

»Nein, nein,« rief Urica, sich aus ihrem Schmer; empor ringend und tief ergriffen von Montrose's Worten, ihm ihre Hand reichend – »ich verstehe euch zu meinem Leidwesen – ich will nicht, daß ihr anders handelt, als euer edles Selbst es will – aber es ist entsetzlich doch, daß ihr – ihr Montrose es sein müßt, der diese Entscheidung herbei geführt.«

»Ob das ist, wüßte weder ich noch ein Anderer zu bestimmen. Es haben Viele mit mir in einem Sinne gesprochen – ich war der Letzte, den der König aufrief und nach meinen Worten hat er den Entschluß ausgesprochen, der das Opfer entschied.«

»Was liegt daran,« sagte Urica – »Ihr wart entschlossen, so viel an euch war, die Entscheidung so zu lenken, wie sie ausgefallen ist. Ach, Montrose,« fuhr sie plötzlich mit völliger Hingebung fort – »und ich achte euch nur noch höher darum.«

Als Montrose sich niederbeugte und Urica's Hand küßte, hatte sich sein edles blasses Gesicht mit dem alten Glanz seiner schönen männlichen Farbe geschmückt – »dies Zeugniß hat mich glücklich gemacht,« sagte er leise – »es durfte mir nicht fehlen.«

»Aber,« sagte Urica mit einem halben Lächeln – »wenn es gefehlt, hätte es euch nicht erschüttert?«

»Nein,« erwiederte Montrose einfach und ruhig – und Urica fühlte, wie die Liebe zu ihm mit starken Wellen ihr Herz hob.

Montrose theilte nun Urica sowohl seine früheren Verhältnisse mit, als seine augenblicklichen. Urica hatte sich nicht getäuscht, wenn sie erwartet hatte, daß mit ihm ihr Schicksal auf das Theater des Krieges verpflanzt worden sei, daß sie in Montrose zugleich den Feldherrn lieben mußte. Aber weder dies, noch die mit näheren Ansprüchen auftretenden häuslichen Verhältnisse Montrose's konnten ihr Gefühl, ihre Ueberzeugung erschüttern, daß er allein der Mann sei, der ihre Liebe verdiene und gewonnen habe.

Montrose war in seinem neunzehnten Jahre zuerst vermählt gewesen mit der Tochter des Grafen von Southhesk; er besaß einen einzigen Sohn von elf und eine einzige Tochter von zehn Jahren aus dieser Ehe, welche Beide nach ihrer Mutter katholisch waren. Beide lebten nach dem frühen Tode der Mutter unter der Pflege der alten Lady Southhesk; aber Montrose sehnte sich, sie Urica zu übergeben und diese willigte mit Freuden in die Erfüllung dieser ihr von Montrose geschenkten Pflicht.

Die Hofleute blieben lange sich selbst überlassen. Später wurden die Kammerfrauen gerufen, doch Karl blieb noch in dem Zimmer seiner Gemahlin. Plötzlich erschütterten die Pagen der Königin die ganze Versammlung mit der Meldung, sie werde erscheinen, den Hof einen Augenblick zu sehen.

Die Thüren öffneten sich und das unglückliche, so schwer geprüfte königliche Paar zeigte sich im Eingang.

Unbeschreiblich war der Eindruck, den Beide machten und die ganze Versammlung stand lautlos und unbeweglich.

Der König stützte seine Gattin, welche kaum vorzuschreiten vermochte. Sie war so todtenblaß, so verändert, daß man hätte sagen können, wenige Stunden hätten den Einfluß vieler Jahre über sie ausgeübt. Sie hatte sich bemüht, die Wirkung ihrer Leiden zu verbergen – ihr dunkles Haar war wie gewöhnlich von der Stirn gescheitelt und fiel in Locken bis auf ihre Schultern – ein Band von Edelsteinen umschloß die bleiche Stirn – sie trug ein schwarzes Sammtkleid mit brillantnen Schleifen und Alles war von ihren Frauen nach der Vorschrift geordnet. – Aber sie selbst! – Welche Kämpfe der Selbstüberwindung mußten ihr diesen Grad von Fassung zurückgegeben haben – und wie rührte sie grade durch diesen bezwungenen Schmerz auch das kälteste Herz.

Sie schritt von Karls zärtlichster Sorgfalt gestützt, langsam vor und versuchte, mit der blassen Hand grüßend, ein holdes versöhnendes Lächeln hervorzurufen.

Der König wollte sie zu ihrem Stuhl führen, aber sie blieb plötzlich stehen – sie öffnete die Lippen mit dem Versuch zu sprechen – erst nach einer langen Pause, die das Beben ihres ganzen Körpers verrieth – trat ihre Stimme ein – so leise und matt, so völlig ihren früheren sonoren Tönen unähnlich. –

»Meine Freunde,« sagte sie – »ich komme euch zu sagen, daß ich eingewilligt habe – nach – Frankreich zu gehen. – Mein edler Gemahl,« fuhr sie fort und ihr Gesicht zuckte im hervorbrechenden Schmerz – »hofft durch meinen Einfluß dort günstige Stimmungen zu erwecken für unser armes England – ihr Milords und meine Peers,« sagte sie plötzlich sich aufrichtend mit einem Anfluge der alten Kraft – »ihr – die ihr diese Meinung theilt – geht denn hin und sagt dem Volke, das euch zu seinen Vertretern wählt: – Seine Königin brachte mit diesem Dienste das größte Opfer, was je von einem Weibe verlangt worden, je eine Königin zum Wohle ihres Landes vollbracht habe – und wenn die Erkenntniß über die Größe dieser Forderung an uns, bei meinen Unterthanen eintritt, und einige Dankbarkeit dafür in ihren Herzen auflebt, dann sagt ihnen: hier, hier sei die Stelle, wo die Schuld an ihre Königin abzutragen sei – Henriette von England verweise sie damit an ihren Herrn und König!«

Gegen das Ende ihrer Rede lebte sie auf mit ihrer klangreichen Stimme und als sie – hier! hier! rief und die Brust ihres Gemahls mit ihrer Hand berührte, hatte sie sich von ihm losgemacht und stand frei und in erhabener Stellung vor der Versammlung.

Der Eindruck war überwältigend. Im selben Augenblick sanken Männer und Frauen auf ihre Knie – ein Murmeln des Beifalls – einzelne Worte der Exaltation – lautes Schluchzen ward gehört – sie hätte alle drei Königreiche so bezwungen, wenn sie so sie gesehen hätten.

Die Königin fühlte den Eindruck, den sie gemacht hatte und es stärkte ihre überreizte Kraft. Sie ging festen Schrittes von Einem zum Andern – sie reichte Allen die Hand, die sie kniend mit Thränen benetzten – Allen sagte sie einige erschütternde Worte über ihren Gemahl – für sich hatte sie kein Wort, keinen Wunsch – ihr Leben war aufgegangen in dem seinigen – der letzte Kampf hatte sie wie todt für sich selbst zurückgelassen – sie weinte nicht mehr und jetzt schien sie auch die körperliche Schwäche besiegt zu haben.

Vor Montrose und Urica blieb sie schweigend stehen – Beiden überließ sie ihre Hände, aber sie sprach nicht. Im Wegwenden sagte sie: »Dort erwartet mich« – sie zeigte auf ihre Privatzimmer.

Als sie zu Karl zurückkehrte, welcher mit festem Blick und einer tiefen Ehrfurcht den Handlungen der angebeteten Gattin zusah, nahm sie seinen Arm und sagte:

»Ich nehme Abschied von Euch, denn die Stunden, die ich noch hier zu verleben habe, gehören meinem Gemahl, meinen Kindern, welche ich selbst nach Holland bringen werde. Gottes Segen sei über Euch – damit ihr nie verkennen mögt, von welchem Punkt aus euch allein Heil kommen kann.«

Sie grüßte dann mit vollkommener Fassung und verließ gleich darauf den Audienzsaal.

Ein Page winkte unmittelbar darauf Montrose und Urica, und Beide traten zum großen Erstaunen der Zurückbleibenden vereint in die Gemächer der Königin.

So wie diese sich aber schlossen, trat die Gräfin Comenes vor und machte im Kreise herum wandelnd, die Versammlung mit der Verlobung der Gräfin von Casambort und des Marquis von Montrose bekannt.

Als die Verlobten in das Zimmer der Königin traten, saß diese allein in einem Sessel und ihr Kopf war auf die Brust gesunken, ihre Arme hingen über die Lehne des Stuhls – sie war entweder in tiefe Gedanken oder in völlige Abspannung versunken.

Urica und Montrose blieben einen Augenblick an der Thür stehn, dann eilte Urica von ihrem Gefühl getrieben vor, und kniete neben der Königin nieder, Montrose folgte ihr.

»Ah sieh,« sagte die Königin erwachend – »das bist Du!« Ihre todtkalte Hand glitt dabei über Urica's Gesicht – dann blickte sie zu Montrose auf, hob plötzlich die andere Hand gen Himmel und rief tief bewegt: »Montrose! Montrose! war das nöthig?«

»Gott wird nicht wollen, daß die reinste und treuste Ueberzeugung eines Mannes zur Lüge wird,« sagte Montrose, indem er neben Urica niederkniete.

Die Königin sah Beide an, wie sie vor ihr knieten – Beide so schön mit dem Gepräge des edelsten Geistes. »Wie ist es« – sagte sie milde – »sagte mir nicht die Gräfin Comenes, du Urica habest deinen Meister gefunden – in Montrose gefunden? Erröthe nicht, du bist auch ohne dem schön genug! Nicht wahr,« fuhr sie fort – »er ist dein Ideal – er hat dir eben eine Probe gegeben, daß er selbstständig bleiben kann? O, Montrose, kann das Eure Meinung sein, wenn ihr Frankreich kennt – so zerrissen – so Jeder für sich sorgend« –

»Und so leicht zu trennen,« fuhr Montrose fort, »so zugänglich für die Lockung auf fremdem Boden dem Cardinal – ihrer ewigen Zuchtruthe – die Kränkungen zu bezahlen, die sie unter seinen Augen hinnehmen müssen!«

»Urica,« sagte die Königin – »ich gehe zuerst mit meinen Kindern nach Holland – wirst du mich dorthin begleiten?«

»Urica,« rief Montrose – »will die Unterthanin Euer Majestät werden – Urica wird in dieser Zeit nicht Bedenken tragen, meine gewonnenen Rechte zu bestätigen, die allein unserm Verhältniß die freie Bewegung, die Benutzung der Zeit, welche die Zustände des Landes zulassen werden, möglich machen – ich bitte Euer Majestät, nicht abzureisen, ohne mir Urica's Hand am Altar zu geben.«

»O Montrose,« sagte die Königin – »wie bist du schnell, für dein Glück zu sorgen und deine Königin zur Hülfe herbei zu rufen. Montrose – hattest du mit dieser Liebe im Herzen keine Ahnung, wie weh es thut, wenn ein solcher Bund zerrissen wird? Mann!« rief sie plötzlich heftig und leise – »Gott behüte dich, daß du je diesem schönen Wesen gegenüber fühlen lernst, wie es thut, wenn alle Rechte des Herzens von den Machtgeboten despotischer Gewalt erdrückt werden.«

»Gott gebe mir dann ein so ruhiges Gewissen, als ich es in diesem Augenblick habe,« sagte Montrose ernst und milde – »der Schmerz um das eigene Mißgeschick wird nicht tiefer sein können, als der um meine leidende Königin!«

»Urica,« sagte die Königin – »sage mir, ob du ihm auch Alles glaubst, was er sagt? Mir – mir hat er so unsäglich weh gethan, mich bis in's tiefste Leben getroffen und ich glaube ihm doch, daß er nicht anders gekonnt hat! Es ist etwas wunderbares mit der Wahrheit! Sprich doch, Urica – wie bist du so weich geworden – siehst du denn, daß ich weine? – Sage mir – wann willst du Montrose deine Hand geben?«

»Wann er es will!« sagte Urica tonlos und weinend. –

»Also,« fuhr die Königin fort – »er ist der Rechte! er ist der, dem du dich ohne Erröthen beugen kannst – ihm brauchst du nicht Geist und Herz auszustatten mit dem eignen Reichthum?«

»Nein,« sagte Urica gefaßter – »zu ihm kann ich aufsehen, denn er steht weit über mir – seine Liebe bereichert mich und ich erröthe nicht vor meiner Liebe zu ihm!«

»O, Urica, halt ein,« sagte Montrose leise – »wer sagt dir, daß ich Kraft haben werde, so hohen Lohn würdig zu empfangen?«

»Du!« sagte Urica – und sie legte eine Würde und Heiligkeit in dies eine Wort, daß Alle einen Augenblick verstummten.

»Also werde ich ohne dich nach Holland zurückkehren,« fuhr die Königin fort – »und wo werdet ihr Urica hinbringen, Montrose – ist in diesem revoltirten Lande, wo sich Alles zum Kriege rüstet auch Raum, wo die Liebe ihre Schätze bergen kann?«

»In dem alten Stammschloß der Montrose – an der Grenze zwischen Schottland und Northumberland, wo die mächtigen Grahams die Verwandten der Stuarts und meine Urahnen ihre Herrschaft begründeten, in Castletown, dort wo Sicherheit sich mit den Reizen der Natur und mit dem Glanz und der Würde meines alten Stammes vereinigt – dort wird Urica leben, und dort werde ich mit ihr leben können, da der Punkt der gelegenste bleibt bei meiner augenblicklichen, militairischen Stellung. Dorthin werde ich ihr meine Kinder bringen und sie wird aus diesen schönen, unschuldigen Wesen, Menschen erziehen, wie sie die Zeit fordert – Menschen, welche durch innern Werth gegen die Wechselfälle des Lebens gesichert bleiben!«

»So sichere euch Gott dies Glück!« sagte die Königin mit der alten Güte ihres schönen Herzens. – »O meine Freunde! Ihr thut mir wohl! Fühle ich doch, indem noch Antheil für euch erwacht, daß dies gebrochene, erdrückte Herz in seinem maaßlosen Schmerz noch Kraft behielt für Andere zu fühlen! Urica! gestern Morgen zürntest du noch und zweifeltest an Montrose – heute bist du seine Braut und morgen wirst du seine Gattin sein – verstehst du dich selbst?«

»Ja,« sagte Urica mit wieder erlangter Fassung – »ich habe Zeit meines Lebens erwartet, daß dies mein Schicksal sein würde – ich habe ihn lang vorher in meinem Geist gekannt – ich wußte, daß ich gegen Solchen keinen Zweifel haben würde. Als Euer Majestät gestern von ihm sprachen, selbst als ich ihn angriff, horchte ich nach der großmüthigen Vertheidigung meiner Königin, und immer fort sagte es in mir: er ist es und du wirst ihn erkennen als deinen Herrn!«

»Wunderbar offnes, liebes Wesen,« rief die Königin, während Montrose mit Entzücken auf die ernsten, feierlichen Züge seiner Braut blickte, deren gesenkte Augen seinen Blicken nicht begegneten. »Sag' mir,« fuhr die Königin fort: »hörtest du nie von Montrose vor dieser Zeit?«

Eine schnelle Röthe belebte das blasse Gesicht der schönen Braut. – »Ja,« sagte sie leise – »mehrere Mal! Montrose kennt fremde Länder, wie Ihr wißt – ich hörte in Frankreich und Italien von ihm – doch vor Allem half sein größter Feind sein Bild in meinem Herzen zu vervollständigen – Argyle schilderte den Nachtheil, den Montrose's Abfall vom König der Sache gethan – und sein Tadel schilderte ihn als einen Mann, wie ich ihn bis dahin nicht gefunden. Stumm und erstaunt, horchte ich, wenn Argyle sein Bild entwarf – ich sah wohl ein, wie nachtheilig es werden mußte, ihn zu den Gegnern zählen zu müssen, aber ich fühlte, daß er auf jedem Punkt der Welt ein Mann bleiben mußte, dem zu vertrauen war!«

»Glücklicher,« sagte die Königin – »genieße denn dein Glück! ihr Beide werdet weder das Vertrauen, was ihr euch jetzt beweist, noch die Liebe, die ihr fühlt, an einander verrathen – was das Schicksal thut, das bestimmt heute Keiner von uns – und wer ist gesichert, wer bleibt es – aber an eure Treue will ich glauben, denn was du erfahren, ist mein Schicksal! Von Karl hatte ich gehört und ihn bewundert und verehrt – und als ich ihn sah, liebte ich ihn nicht minder vom ersten Augenblick an – und die Liebe, die er theilte, hat uns nicht belogen! – O möchte in Nichts dein Schicksal sonst dem Meinigen gleichen,« rief sie auf sich zurückkommend und weckte mit diesem Ausruf die ganze schreckliche Erinnerung an ihre Leiden.

In diesem Augenblick öffnete sich die Thür und der König trat ein, als habe der Instinkt der Liebe ihm gesagt, daß das Weib seines Herzens einem neuen Schmerzesausbruch unterliegen werde.

Die Königin erhob sich sogleich, trotz ihrer Schwäche, obwohl mit Anstrengung, und suchte ihrem Gemahl entgegen zu gehen. Einen Augenblick ruhte sie an seiner Brust, als sie aber aus einem Geräusch aufmerksam darauf wurde, daß Montrose und Urica sich zu entfernen, für schicklich hielten, wandte sie sich in Karl's Armen und sagte: »Bleibt! bleibt und kommt näher! Sieh' Karl,« sagte sie mit bezaubernder Güte – »wie sie sich lieben! Montrose ist es gelungen – Urica wird künftig deine Unterthanin sein!«

»Wie,« sagte der König überrascht – »so schnell? Seit gestern?«

»O Karl,« sagte die Königin – »du wirst sie doch nicht um das schelten, was wir selbst thaten? Sag! hättest du mich gern nach Frankreich zurück geschickt, als ich an Englands Ufern von dir empfangen wurde? Bedurften wir mehr Zeit als diese?«

Beide blickten sich an und es trat ein glücklicher Augenblick der Selbstvergessenheit ein. »O wer hatte mir gesagt,« fuhr die Königin endlich mit Schmerzenstönen auf – »daß ich auf diesem Wege dereinst mit Gewalt gezwungen werden würde zurück zu kehren!«

»Henriette,« sagte der König mit dem zärtlichsten Ton des Vorwurfs – die Königin barg schaudernd ihr Haupt an seine Brust.

»Verzeiht, Montrose,« sagte der König, bemüht, seine Fassung zu erhalten – »daß mein Glückwunsch so lang ausblieb – und ihr Gräfin von Casambort – , ich wüßte wenig Frauen, die ich mit solchem Stolze zu meinen Unterthanen zählen würde – Gott gebe euch ungetrübtes Glück!«

»Und wir, Karl,« sagte die Königin sanft – »wir werden ihnen, so lange wir noch beisammen sind, behülflich sein! Urica wird morgen vor meiner Abreise nach der Abendandacht in der Kapelle mit Montrose eingesegnet werden, wenn du deine Einwilligung dazu giebst.«

»Die ist in deinem Wunsche eingeschlossen, meine Liebe,« entgegnete der König – »und ich willige um so leichter ein, da ich so eben durch Hamilton die Meldung erhalten habe, daß Argyle ohne Abschied zu nehmen für gut gehalten hat abzureisen; wie er vorgiebt – und Hamilton mir wiederholte – hielt er sich als Abgesandter durch euch, Montrose, vielleicht auch durch mich selbst beleidigt in seiner Freiheit und Würde, in seinem Leben bedroht und er ist auf dem Wege nach Glasgow, wo die schottischen Covenants sich versammelt haben, um dort seine Rechtfertigung vorzubringen – und vielleicht auch, um euch gelegentlich anzuklagen.

»Dies war zu erwarten und es überrascht mich nicht,« sagte Montrose mit großer Ruhe. – »Doch zweifle ich für jetzt noch nicht, durch meine persönliche Erscheinung den bösen Willen Argyle's zerstören zu können, und ich bin doppelt glücklich, daß das edle Vertrauen meiner Braut jedes Hinderniß aus dem Wege räumt, da sie entschlossen ist, mir sogleich zu folgen; ich werde in meiner jetzigen Stellung nichts versäumt haben, wenn ich über Castletown gehe, wo die Gräfin einwilligt, vorläufig zu leben!«

»Wir werden sorgen, daß eurer Entlassung nichts hinderlich werde,« sagte der König – »und indem ihr die Vollstreckung der Forderungen bringt, um die euch eure Landsleute absandten, scheint mir auch eure Rechtfertigung leicht und Argyle's Rache unwirksam.«

»Doch seid sicher,« sagte die Königin – »und richtet euch darnach – Argyle wird auch um dieser schönen Augen willen euer unversöhnlichster Feind bleiben! Denn verbergen werdet ihr ihm grade nicht, daß ihr in wenigen Stunden erlangtet, worum Argyle Jahre lang vergeblich mit einer an Wahnsinn grenzenden Leidenschaft geworben hat!«

»Er weiß es bereits,« sagte Montrose. – »Er störte diesen Morgen die schönsten Augenblicke unserer Liebe!«

»Nun,« sagte der König – »dann ist mir seine unverantwortlich wilde Aufregung, als er in dem Geheimen Rath seinen Vortrag hielt, erklärt!«

 

Urica behielt Zeit zu der nöthig werdenden Umgestaltung ihrer Angelegenheiten. Die Gräfin Comenes willigte ein, in dem Gefolge der Königin nach Holland zurückzugehn, und die Angelegenheiten der Gräfin von Casambort dort als Intendantin zu verwalten, bis dieselbe zu einer Uebersicht ihrer gegenwärtigen Lage gelangt sein werde, und zugleich durch die Beobachtung jeglicher äußeren Form der officiellen Anzeigen bei Hofe und bei den Verwandten der Gräfin, allen Gerüchten vorzubeugen, welche durch die übereilt geschlossene Verbindung sich verbreiten konnten. In diese Anordnungen war die Sorge für Angela van der Nees und deren Mutter mit eingeschlossen und in einem Brief an Frau von Marseeven, worin Urica bemüht war, dieser ihrer theuersten Verwandtin eine klare Ansicht ihrer gegenwärtigen Verhältnisse zu geben, empfahl sie ihr, das Schicksal dieser armen Wesen zu überwachen und stellte ihr alle ihre Mittel dazu zur Verfügung.

Die Königin sprach nur noch einzeln die Personen, welchen sie irgend eine Pflicht für ihren zurückbleibenden Gemahl aufzutragen hatte – sie erlaubte aber, daß sich der ganze Hof zur stummen Abschiedsaudienz, wie es genannt wurde, beim Abendgottesdienst in der Kapelle einfinden dürfte, um sie noch einmal zu sehen.

Dies war in Wahrheit eine erschütternde Stunde, welche die verschiedensten Beziehungen gewann.

Es war befohlen, daß Niemand die Königin anreden dürfe, aber die Kirche war so gedrängt voll, daß die Logen und Chorstühle nicht mehr die vornehmen Herrn und Damen des Hofes fassen konnten, und sie auf ihren Knien liegend, schluchzend und betend nur eine kleine Gasse ließen, zwischen der die Königin an der Seite ihres Gemahls, gefolgt von ihren Kindern und ihrem Reisegefolge, endlich daherkam, um mit ihnen die Stühle vor dem Altar einzunehmen.

Alle richteten die von Thränen überströmenden Augen auf die erhabene Dulderin, und Alle sagten sich, der Schmerz der verflossenen Stunden habe den Raub jahrelanger Leiden an ihrem Aeußeren vollbracht.

Sie hatte jetzt keine Thränen mehr! Sie war ein Bild thränenloser Ergebung, aber indem sie sich der Gewalt der Umstände beugte, fehlte ihr doch die Erhebung der Ueberzeugung, daß sie zugleich das Beste thun sollte, und vor Allem war ihrem Herzen keine Hoffnung auf eine glückliche Wiedervereinigung mit ihrem Gemahl einzuflößen. Eine ahnende Stimme sagte ihr, daß der Tod sie nicht sicherer, als diese Abreise trennen werde.

Der Erzbischof von York hielt selbst die Abendandacht und segnete endlich die Königin mit erschütternden Worten zu ihrem großen Unternehmen ein und beendigte mit der Anstimmung eines Psalmes, in den die bewegten Zuhörer und die Accorde der Orgel einfielen, den Gottesdienst.

Der Altar wurde dann etwas verändert; es wurden zwei Kissen auf die Stufen gelegt und sobald der Erzbischof und die assistirenden Geistlichen ihre Plätze dahinter eingenommen, führte der Marquis von Montrose die Gräfin von Casambort vor den König und die Königin, welche beide die Kniebeugung des schönen Paares mit großer Huld verhinderten, worauf sie zum Altar traten und der Erzbischof mit kurzer Feierlichkeit ihre eheliche Einsegung vollzog.

Beide waren in der ernstesten und erhabensten Stimmung, Beide ohne allen Schmuck in Silberstoff gekleidet und nur durch ihre glänzende Schönheit ausgezeichnet – und es war kaum möglich sie neben einander zu sehen, ohne überzeugt zu werden, die Natur habe sie selbst für einander bestimmt. Das erstaunte, ironische, übelwollende Gemurmel des Hofes über diese schnelle Verbindung erstarb fast vor der Gewalt des Eindrucks, der von Beiden ausging und eine Rechtfertigung in sich zu schließen schien, von der sich Niemand ganz unberührt fühlte, und den Freunden und Wohlwollenden die Beherrschung der Meinung wieder zuwandte.

Wie Urica sich als die eingesegnete Gattin Montrose's von ihren Knien erhob, warf sie sich mit solcher Heftigkeit vor der Königin hin, daß ihre Stirn einen Augenblick deren Fuß berührte.

Die Königin aber war durch nichts mehr zu erschüttern – sie hob Urica vom Boden auf, küßte mit ihren blassen, kalten Lippen stumm ihre glühende Stirn – reichte Montrose die Hand zum Kusse, gab ihrem Gemahl einige Secunden Zeit, Beide zu entlassen und wandelte dann still mit gesenkten Augen durch die jetzt laut weinende Menge, und hatte für Niemand mehr einen Blick, eine Bewegung, obwohl sie fühlte, daß ihr Kleid oft ihren Schritt aufhielt, weil es von Jedem, der es erreichen konnte, mit Thränen und Küssen bedeckt wurde.

In ihrem Gedenkbuch fand man lange nachher über diese Stunden verzeichnet:

»Vergebe der Allbarmherzige Gott meinem gebrochenen Herzen die Gefühle, die unüberwindlich trotz Altar, Gebet und dem Segen des Erzbischofs mit bitterm Widerwillen gegen Alle, welche mir ihre Theilnahme ausdrücken wollten, mich erfüllten. – Ihre Schwäche, Untreue und Eigennützigkeit waren Flecken, die ihre Thränen nicht abwaschen konnten, und nicht ein Gefühl der Rührung, der Milde oder der Verzeihung bezwang die erstarrende Kälte, von der ich mich gelähmt fühlte, und es war mir, als müßte ich sie schon jetzt um neue Verschuldungen hassen, welche die Zukunft noch vor uns Allen verhüllte und welche ich ihnen mit der richtigen Vorahnung ihrer späteren Verbrechen schon jetzt bezahlte!«

Urica blieb im stummen Gebet neben Montrose auf ihren Knien liegen, bis alle Andern die Kapelle verlassen hatten, – und in dem Gebet dieser beiden vereinten Liebenden, stieg doch kein Gedanke an das eigene so schnell erlangte Glück herauf – ihre Bitten um Schutz und Hülfe drangen in uneigennütziger Hingebung für das Schicksal der unglücklichen Königin zum Himmel.

Als sie sich endlich erhoben, sahen sie, daß die Nacht herein gebrochen war und Montrose führte Urica vor die kleine Seitenthür, welche durch einen Laubweg des Gartens mit ihren Zimmern zusammenhing.

Die Sterne bedeckten den dunklen Himmel, die duftendste Frühlingsnacht goß ihren Balsam über sie aus! Beide blieben überwältigt stehen – als sie sich endlich anblickten, erfaßte sie das Gefühl des großen Glückes, was sie fühlten in einander erlangt zu haben, und ein erhabenes Entzücken verklärte Beider Blicke – und Urica sank an Montrose's Brust – und sie hatten keine Worte, als ihren Namen! Dann gingen Beide vereint nach den Zimmern, wo Urica und Montrose sich auf kurze Zeit trennten, um ihre Reisekleider anzulegen, denn die Nacht sollte Urica noch ihrer neuen Heimat entgegen tragen.

Der Abschied von der Gräfin Comenes erschütterte Urica weniger, als sie gefürchtet; er war übereilt, da die alte Dame zu dem Gefolge der Königin gehörte, mit dem sie genöthigt war, sogleich voranzugehen, weil die Königin noch in derselben Nacht mit ihren Kindern und in einer kleinen Begleitung nachzufolgen wünschte.

Montrose hatte Urica's Wunsch, einen Theil der Reise zu Pferde an seiner Seite zu machen, mit Entzücken erfüllt und die schwerfälligen Kutschen und Packwagen waren Tages vorher voran gegangen. Sie sollten mit den Courieren, die Montrose abgesendet hatte, ihre Ankunft anzuzeigen, der jungen Herrin alle gewohnten Bequemlichkeiten vorbereiten helfen.

*


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