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Buchschmuck

Sechzehntes Kapitel

An einem heißen, schwülen Sommernachmittag im Juni arbeitete sich ein rasselnder Bauernwagen durch den tiefen Sand auf einem der Wege, die über den Hügel nach Tisvilde führen. Obgleich nur zwei Menschen in dem Wagen saßen, mußten die Pferde doch aus Leibeskräften ziehen; sie senkten die Köpfe beinahe bis zu den Wagengeleisen hinunter und versanken bis an die Kniee in Sand.

Das ist, so wahr ich dastehe, ein elender Weg! Dick! dick! dick!

Die armen Pferde! Sie können den Wagen kaum vorwärts bringen.

Es geht schon ... Dick! dick! dick! Der Teufel hole das Rad, wie das ächzt!

Der knirschende Laut, der während der letzten Stunde das Rollen des Wagens begleitet und die Leute vor die Thüren gelockt hatte, als sie durch Helsinge fuhren, wurde beim Hinauffahren auf den Hügel mit seinem langgezognen Stöhnen und Ächzen schließlich so unerträglich, daß der Mann, der den Wagen führte, abstieg, um die unter dem Wagen hängende Teerbüchse loszumachen.

Uf! ... Ob ich wohl diesen Nagel herausbringe! Er sah sich nach einem Stein um, den er als Hammer benutzen könnte, aber es war keiner von annähernd passender Größe in der Nähe.

Dann muß man es eben weiter krakehlen lassen! sagte er und machte die Teerbüchse wieder fest.

Aber die Leute lachen uns aus.

Ja, das ist freilich schlimm, daß die Leute uns auslachen, pflichtete er bei, indem er sich wieder auf den Wagen setzte. Das ist freilich, so wahr ich dastehe, sehr schlimm!

Nun, dann laß sie eben lachen.

Das sage ich auch: Dann laß sie eben lachen. Das hat gar nichts zu sagen, so wahr ich dastehe!

Gleich nachher nahm der Mann das Gespräch, mit dem er seine Begleiterin durch den ganzen Gribwald und den Rageruper Bezirk unterhalten hatte, von neuem auf. Es handelte von den verschiedenartigen Quellen, die es auf der Welt gebe, sowohl für Kopfschmerzen als auch fürs Reißen in den Gliedern oder für kranke Säfte in den Nieren und alle möglichen andern Gebrechen.

Die Worte klangen ihr in den Ohren, als ob sie ganz aus der Ferne kämen, und waren ihr ganz und gar gleichgiltig. Das unaufhörliche Ächzen des Rades, das langsame Dahinschleifen auf dem öden Sand und der warme Luftzug, der ihr ins Gesicht wehte, wirkte einschläfernd auf ihre Sinne und versetzte sie in einen stumpfen, matten Ruhezustand. Der feine, in der Luft umherfliegende Staub setzte sich in ihren Augenwimpern fest, sie senkten sich schwer und müde über ihre Augen.

Es handelt sich jetzt einzig und allein darum, daß du die richtige Quelle für deine Krankheit triffst; das ist die Sache ganz allein.

Ja.

Denn wenn es nicht die richtige Quelle ist, hilft sie dir gar nichts.

Ja.

Aber wenn es nun der richtige Ort für deine Krankheit ist, dann kann dir geholfen werden.

Ja.

Er schielte mit seinem schiefen Kopf nach ihr hinüber und nickte freundlich: Ja ja, das wird sich nun zeigen.

Die Schläfrigkeit nahm bei ihr überhand; sie wußte nicht mehr, ob sie zuhörte oder nicht, und es war ihr auch so unendlich gleichgiltig, was er sagte; die Augenlider sanken immer tiefer, öffneten sich noch einmal schläfrig, sanken wieder herunter und schlossen sich endlich ganz; aber in demselben Augenblick rollten einige Wagen an ihnen vorbei, und sie erwachte wieder für eine Weile.

Aber nun darfst du es ja nicht vergessen; du mußt morgen in aller Frühe deinen Kopf recht tüchtig mit dem Quellwasser waschen, hörst du?

Ja.

Nur recht früh, gleich wenn die Frösche im Teich aufwachen.

Ja.

Denn das ist von großer Wichtigkeit dabei; das sagte meine alte Muhme immer.

Ja.

Und Madame Bredal wußte es ganz genau, sobald ich davon redete, damals – als Madame Bredal das Fenster öffnete und mich herein rief, und ich dann lange mit ihr darüber sprach, daß ich Troels und deine Mutter um die Erlaubnis bitten wolle, dich hierher nach den Quellen zu führen. Es ist, so wahr ich dastehe, vollständig richtig, was der Mann sagt, rief Madame Bredal augenblicklich, ich habe auch immer gehört, man soll seinen Kopf morgens in der Frühe mit dem Quellwasser waschen, das helfe ganz gewiß. Das sagte sie, auf Ehre!

Später, als sich der Wagen dem Hügel von Hollöse näherte, erwachte sie mehr und mehr aus ihrem Schlummer. Lille Bendt schielte beständig zu ihr hinüber und nickte ihr freundlich zu.

So, jetzt haben wir Tisvilde da unten, erklärte er und deutete mit seinem kurzen, dicken, verkrümmten Finger, der sich auf einen Haufen Pflastersteine anstatt auf das Dorf richtete, in das Thal hinunter.

Jetzt richtete sich Anine auf und betrachtete aufmerksam die zerstreut umherliegenden Bauernhöfe.

Und dort draußen sehen wir den Hof, den er hatte, Svend – dort draußen – ja, das ist der Hof, so wahr ich dastehe! Denn ich bin ja selbst dort gewesen, damals, als er Hochzeit machte – nein, er ist es doch nicht, es ist der dort weiter drüben, der Hof dort!

So? sagte sie und betrachtete einen Kirchturm in einer ganz andern Richtung.

Ach! Gott soll mich bewahren! Wie er in jener Nacht mit ihr herumsprang! Die ganze Nacht hindurch! Das war eine Hochzeit! Suppe, Kaffee, Punsch und vieles andre; von allem gab es so viel, als man nur haben wollte. – Ja, die Kirche dort drüben, das ist die Vejbyer Kirche, dort drüben ist Boline in Dienst gewesen.

So? erklang es wieder gleichgiltig aus ihrem Munde, während sie mit ihrer ganzen Sehkraft nach dem Hofe hinüberstarrte, indessen seine Augen auf die Kirche gerichtet waren.

Ja, die alte Boline wußte genau Bescheid über die Quellen und alles andre; sie konnte genau Bescheid geben über den Flugsand und über alles, was damit zusammenhing.

Ja.

Ihre Mundwinkel begannen heftig zu zittern immer noch war ihr Gesicht gerade aus auf den Weg gerichtet, aber die von dem Kopftuch beschatteten Augen wandten sich auch nicht einen Augenblick von dem besprochnen Hofe ab.

Ja ja, es hat sich schon vieles auf der Welt zugetragen, fuhr Lille Bendt mit dem Ernst eines tiefen Denkers fort, und es schien, als wollte er sein schweres Haupt eine Weile auf seiner eignen Schulter ausruhen lassen, so tief neigte er es auf die eine Seite.

Die unzähligen wechselnden Eindrücke, die auf Anine einstürmten, als sie in den lebhaften bevölkerten Straßen von Tisvilde angekommen waren, sowie der erste Anblick des offnen Meeres und das Umhergehen zwischen den vielen, an den Quellen versammelten Kranken dämpften für einige Zeit die beim Anblick des Hofes in ihr erwachte Unruhe. Aber als sie sich am Abend in Madame Bredals alten Mantel hüllte und sich am Grabe der heiligen Helene zur Ruhe niederlegte, überkam sie der alte Schmerz der Liebe und der Eifersucht mit neuer Stärke. Was wollte sie denn eigentlich hier? Sie wußte ja zum voraus nur zu gut, daß es ihr nicht gut thun könnte, hierher in diese Gegend zu kommen. Man hätte sie doch auch zu Hause mit ihrem kranken Kopf in Frieden lassen können! Nicht einen einzigen Tag in den letzten drei Wochen hatte sie vor Madame Bredal und Mille Ruhe gehabt. Du mußt hinfahren! Denk doch daran, wie deine Mutter gesund wurde! so hieß es immer wieder. Wie wichtig hatte Frau Bredal es doch gehabt! Eine ganze Stunde lang stand sie draußen in der Küche und verhandelte mit Lille Bendt, während dieser auf einem Stuhle saß und sich an Butterbrot, Mettwurst, Bier und Branntwein gütlich that! Oh! das kleine, schiefköpfige Ungetüm! Sie hatte es wohl gesehen und gehört, als sie an der offenstehenden Thür vorbeiging, wie er dasaß und grinste, mit dem Kopf nickte und sagte: Ja, das ist, so wahr ich dastehe, das Einzige, was helfen kann!

Ein kleines, bleiches Nähmädchen von Kwärkeby bei Ringsted lag neben ihr und jammerte vor Schmerzen, als sie es versuchte, einen dicken, geschwollnen Fuß tiefer in das Loch unter dem Grabstein hineinzuzwängen; und auf ihrer andern Seite lag ein Dienstmädchen mit einem wimmernden Kinde, das seit zwei Jahren an Gichtern litt.

Von allen Seiten roch es nach Pflaster, Verbandzeug und Wunden; Männer, Weiber und Kinder lagen nebeneinander wie in einem einzigen, großen Krankenbett hier in der nächtlichen Öde und erfüllten die Luft mit ihren Gebeten und Schmerzenslauten.

Draußen auf dem Meer brauste es mit langen, rollenden Wellenschlägen; wie eine wehmütige Melodie klang es zu ihr herüber.

Anine lag ganz ruhig und sah zu ihrem Lieblingssterne, der Wega hinauf; wie manchen sehnsüchtigen Blick hatte sie diesem Stern schon in ihrem Leben zugesandt, und immer hatte er ihr mit verständnisinnigem Schimmer entgegengestrahlt. Sie wurde ganz gerührt, während sie zu diesem lieben, sanften Freundesauge aufblickte, das all ihre Kämpfe während ihrer Jugendzeit gesehen und so manchen versöhnenden Strahl in ihr Gedankenleben geschickt hatte. Wie vertrauenerweckend erschienen ihr diese milden Strahlen, immer bewegt und doch immer dieselben, zauberhaft in ihrer rätselhaften Ferne.

Was war denn das? Musik ...?

Jetzt erinnerte sie sich, daß in Tisvilde getanzt wurde.

Sie erhob den Kopf und strengte ihr Gehör aufs äußerste an, um aus den vereinzelten Tönen eine Melodie zusammenzubringen.

Ja, das war der Tirolerwalzer –

Mit einem Gefühl, als ob sie ersticken müßte, legte sie sich wieder zurück und drückte die Hände an die Ohren; aber ehe sie es selbst wußte, hatte sie den Kopf schon wieder erhoben, richtete sich auf den Ellenbogen auf und lauschte – lauschte – lauschte. Die Töne wurden deutlicher, die Luft füllte sich mit Ahnungen, all der geheimnisvolle, unwiderstehliche Zauber, der sich in einer Johannisnacht bei dem Klange einer entfernten Tanzmusik um eine jugendliche Einbildungskraft webt, stand jetzt vor ihren Sinnen mit hinreißender Gewalt. Und während sie lauschte, standen die Erinnerungen, gleich kunstfertigen unterirdischen Geistern, in ihrem Herzen auf und schmiedeten Bild auf Bild der Tanzvergnügungen, Vorgänge mit Traum, Glück und Schmerz in wunderbarem Ineinandergleiten zusammen; Traumbilder, die sie nie, nie wieder vergessen konnte.

Die Adern in ihren Schläfen pochten zum Zerspringen, und der Kopf schmerzte unerträglich. Aufs neue legte sie sich zurück, wickelte ihr Tuch um den Kopf und stieß einen tiefen Seufzer aus. Ach, wenn sie doch alle Gedanken aus ihrem armen Kopf verbannen und sich selbst in die Vergessenheit und Bewußtlosigkeit des Schlafs versenken könnte!

O weh! o weh! jammerte das Nähmädchen.

Thut es dir so weh?

Ja, und es friert mich so schrecklich!

Komm, du kannst mit mir hier unter meinem Mantel liegen. Sie zog sie zu sich her und deckte den Mantel über sie. So, nun in Gottes Namen! Wir wollen versuchen, noch ein wenig zu schlafen!

Wie viel Unglück und Leiden gab es doch auf der Welt! In eine tiefe Schmerzensstimmung vereinigte sie ihr Mitleid mit sich selbst, mit dem kranken, stöhnenden Mädchen und mit all den vielen leidenden Geschöpfen, die hier lagen und auf den heilenden Odem des Herrn warteten.

Da stand auf einmal die Gestalt des alten Frydendhal vor ihrer Seele, und sie dachte daran, wie betrübt alle Bewohner des Hauses Bredal gewesen waren, als Jens Ludwig vor ein paar Monaten die Nachricht von dem Tode des alten Schauspielers mitgeteilt hatte.

Ja ja, Gott segne euch, Kinder! hatte er damals gesagt. Wie mochte es Jens Ludwig jetzt gehen? Es that ihr bitter weh, denken zu müssen, daß sie an seinem Kummer schuld war. Aber warum hatte Madame Bredal sie auch getrennt? Denn sie war es doch gewesen, sie einzig und allein, die Jens Ludwig dazu gebracht hatte, das Verlöbnis wieder aufzuheben. Wie gut und lieb sie auch sonst war, in diesem Falle hatte sie sich nichts weniger als liebevoll und vorurteilsfrei gezeigt. Warum hatte sie sich überhaupt darein gemischt? Wie war sie in jener Zeit kopfschüttelnd im Hause herumgegangen und hatte immer wieder zu Jens Ludwig gesagt: Das ist keine Heirat für dich, Jens Ludwig, ihr würdet stets jedes in seiner eignen Welt leben und keine Stunde glücklich miteinander sein. – Freilich würden sie das geworden sein! Sie war ganz sicher, sie wäre mit der Zeit sogar recht glücklich mit Jens Ludwig geworden; er war ein guter Mensch, zehnmal besser als sie selbst, und er hätte ihr ein schönes, glückliches Heim geschaffen. Es quälte sie, daß sie ihm niemals auch nur einen einzigen Kuß gegeben hatte, nicht einmal an jenem Vormittag im Schloßgarten, als sie in seinem Arm geschlafen hatte. Damals war sie nahe daran gewesen, die Arme um seinen Hals zu schlingen und ihn zu küssen, gerade in dem Augenblick, als er sich über sie beugte und sie so zärtlich anblickte; aber sie war so müde gewesen ... armer Jens Ludwig, nun saß er in Kopenhagen auf dem Zeitungsbureau und härmte sich ab; sie war ganz sicher, es verging kein Tag und keine Stunde, an dem er nicht an sie dachte.

Der letzte Brief, den sie von ihm bekommen hatte, stand in all seiner wehmütigen Herzlichkeit vor ihren Gedanken: ... Ich sehe ja wohl ein, es bleibt nichts andres übrig, und ich ziehe mich zurück, aber ohne einen einzigen bittern Gedanken gegen dich im Herzen zu tragen. Mit deiner ganzen Ängstlichkeit, mit all deiner grübelnden Schwermut wirst du, solange ich lebe, unaussprechlich gut und liebenswert vor mir stehen, und ich danke Gott, daß er mir doch eine einzige glückliche Stunde gegönnt hat, einen einzigen Wonnetropfen aus dem Glücksbecher ...

Ach, ich kann nicht schlafen! jammerte die kleine Nähterin.

Und ich auch nicht!

Das Kind neben ihnen begann zu weinen.

Sei still, mein liebes Herzchen, beschwichtigte es die Mutter, morgen wirst du ganz gesund sein!

Jeder Luftzug brachte die Töne halbverklungner Melodien von der Stadt herüber, bekannte Stücke, Weisen, aus denen Sehnsucht und Heimweh beständig herüberklangen.

Aber konnte es denn nicht wieder zurückkehren, das verlorne Glück? Nein nein, es war zu weit von ihr weggegangen; sie würde ihn vielleicht nicht einmal wieder erkennen, wenn er jetzt vor sie hinträte; auf alle Fälle würde er nun ein ganz, ganz andrer sein als in jener Zeit, in der sie ihn gekannt hatte.

Sie stellte sich vor, wie er jetzt wohl aussehen müsse: groß, stolz, aufrecht, in all den Glanz gehüllt, den sein Ruf um ihn verbreitete; aber sie schob das Bild von sich, weit weg; sie wollte es nicht vor Augen haben. Was gingen denn sie seine Größe und seine Kenntnisse an? Nein, er war es gewesen, der sie in der ersten jubelnden Jugendzeit gefangen hatte, er, der frohe, frische, mutige Svend von dem Tanz in Tingstrup, er, der in einem Übermaß von Jugendkraft gestampft und gelärmt hatte, er, der sie an sich gedrückt hatte in heißem Begehren, der sorglose, herzensgute, wilde Svend – er, er war es, er ganz allein!

Und er war nicht mehr für sie da! –

Übrigens hatte sie jetzt durch ihre eignen letzten Erlebnisse und Kämpfe gelernt, sein treuloses Benehmen von damals etwas milder zu beurteilen. Das Leben des Herzens hat seine eignen, geheimen Wege, die sich kreuzen und sich so merkwürdig in fremde Bahnen verwickeln können, wie man es niemals für möglich gehalten hätte.

Aber wie sie auch das Ganze drehte und wendete, er war und blieb für sie verloren. Selbst wenn er jetzt noch an sie dachte, und selbst wenn sie ihm die Hand reichen und sagen könnte: Ich vergebe dir, so könnte sie doch nie die Seinige werden, nein nein, wenigstens nicht, solange sie, die andre lebte!

Der Hof drüben auf der Markung von Tisvilde tauchte in demselben Augenblick vor ihren Gedanken auf, ja um ihn drehte sich ihre Eifersucht und ihr Haß; abstoßend und drohend erschien er ihr, mit all den Erinnerungen an seinen Fall.

Ach, dieses Frauenzimmer! Warum erschuf doch Gott solche Menschen, die nichts als Unglück anrichten?

Aber diese Frau konnte ja sterben! Sterben? Bah, sie war noch zu jung dazu! Das Sprichwort: Der Mensch lebt lang, dem ein andrer auf den Tod wartet, fiel ihr ein und vermehrte für eine Weile ihre Bitterkeit; aber ihr Kopf war zu müde und abgequält, und ihre Gedanken versanken in stumpfe Gleichgiltigkeit.

Nein, sie wußte ganz genau, wie sich ihre Zukunft gestalten würde. Einsam würden ihre Tage dahingleiten, aber doch nicht unglücklich. In Bredals behaglichem Haus würden ihre Jugendjahre vollends vergehen – sie waren wohl bald vorüber –, und bei Mille und Brammer würden ihre Haare grau werden.

Sie fühlte einen förmlichen Schmerz, wenn sie daran dachte, wie diese Erinnerungen verbleichen, und sich all die brennende Liebe, die sie für ihn empfunden hatte, nach und nach in eine dumpfe Wehmut verlieren, und wie sie zuletzt vergehen würde, wie ein niemals gedachter Gedanke.

Horch! Waren das nicht die Kirchenglocken von Tisvilde?

Nein, es gab ja keine Kirche in Tisvilde. Dann mußten die zwei soeben verklungnen Schläge von Vejby oder Tibirke gekommen sein.

Ach! Wenn doch Gott ihr einige Stunden Schlaf schenken wollte! Jetzt lagen alle um sie herum ganz still, und es war, als ob selbst das Meer seinen Nachtgesang beendet hätte und sich zur Ruhe legen wollte.

Auf einmal erklang es aufs neue in ihren Ohren; sie meinte das Glockenspiel des Schloßturms mit dem herrlichen Ton von allen acht Glocken auf einmal zu vernehmen. – Es war ein Fest in der Stadt – königliche Wagen – Fahnen – Gesang und Orgelton in der Kirche. Ja, hörte sie den Pfarrer sagen, dreihundert Jahre, das ist eine lange Zeit, und doch stehen sie so lebhaft vor uns: Luther, Hans Tavsen, Jörgen Sadolin – wir wollen ein Fest feiern und Gott für das Licht nach dem Dunkel der Nacht danken ... O, sie konnte den Pfarrer nicht leiden!

Ihr Kopf wurde so schwer, die Augen schlossen sich, es legte sich ein leichter, nach und nach schwerer werdender Druck auf ihre Gedanken; sie wurde gleichgiltig gegen alles, vergaß alles; dann wich der Druck wieder für einen Augenblick, ein neuer Klageton des kranken Nähmädchens an ihrer Seite hatte sie noch einmal aufgeschreckt. Ein unklarer Ärger gegen das Mädchen erhob sich in ihrem Herzen, sie machte eine kleine ungeduldige Bewegung mit dem Kopfe. Dann legte es sich wie ein Schleier auf ihre Gedanken, langsam, langsam, und bedeckte ihr Bewußtsein, alles lief ineinander in ein nebelhaftes graues, totes Nichts – das Reformationsfest – Hans Tavsen – die Dunkelheit der Nacht –.

Anine erwachte bei dem Rasseln eines in der Ferne vorüberfahrenden Wagens und sah zu ihrer großen Verwunderung, daß die Morgendämmerung angebrochen war. Also hatte sie doch geschlafen.

Sie breitete ihren Mantel sorgfältig über das schlafende Mädchen, nickte dem Dienstmädchen, das mit dem Kind im Arm wachend dalag, freundlich zu, strich sich das Haar aus der Stirn und schlug den Weg nach den Quellen ein.

Nach wenig Minuten stand sie auf der Felswand und sah in die öde, dunkle Landschaft hinein. Alles lag in einem schweigsamen, erwartungsvollen Schlaf. Das Meer sah unter dem trüben, grauen Nebel wie eine farblose Fläche aus; nicht ein Laut drang von draußen her, in lautloser Stille breitete sich die Natur vor ihr aus, und nur ein entferntes Rollen von der Landseite her erinnerte sie an das menschliche Leben und Treiben.

Kam es von dem Schlaf auf dem Grabe oder von dem ungewohnten Gang in dieser fremden Natur: sie fühlte sich wohler und frischer und wie in eine leichtere, frohere Stimmung versetzt. Wollte Gott am Ende wirklich ein Wunder an ihr thun, die Schmerzen aus ihrem Kopf wegnehmen und ihren Gedanken die Freudigkeit zurückgeben?

Vorsichtig stieg sie zu dem Absatz in der Felswand hinunter und hielt bei einer kleinen Quelle an, die in einer Einfassung von taufeuchtem Gras quoll; sie nahm die Haube ab, löste ihr schönes, langes Haar, das schwer über ihren Rücken herunterfiel, neigte sich über die Quelle und netzte sich den Scheitel und die Schläfe.

Was war denn das ...? Es klang wie ein Rasseln von Steinen.

Sie setzte sich auf den Absatz nieder, der sich als ein schmaler Weg gegen die Kluft hin schräg hinunterzog und sich drunten im Sande zwischen den Haufen angeschwemmten Seetangs verlor. Ja, richtig – da kam ein Mädchen – oder war es ein Junge? Nein, es war ein alter Mann mit einer Eisenstange auf der Schulter. Es war doch merkwürdig, wie früh die Leute in dieser Gegend an die Arbeit gingen.

Sie beugte sich wieder über die Quelle und badete ihr Gesicht. Ach, wie herrlich war dieses frische, klare, kühle Quellwasser!

Der Mann kam den Pfad herauf gerade auf sie zu. – Nein, das war ja eine Flinte auf seiner Schulter. – Was wollte er denn eigentlich hier?

Sie faßte mit beiden Händen nach ihrem Haar und schlang es im Nacken zusammen; aber auf einmal sanken ihre Hände schlaff herunter, und ein Schreckensruf entrang sich ihrer Brust.

Guten Morgen, Anine!

Sie war todesbleich geworden und zitterte an allen Gliedern. Was willst du? fragte sie heiser.

Ich fuhr in der Nacht herüber, um auf Wildenten zu jagen; aber es giebt noch keine.

Sie bückte sich nach ihrer Haube und faßte mit der einen Hand wieder nach ihrem Haar, aber es wurde ihr schwindlig, und sie mußte sich niedersetzen. Ach geh, geh doch! stöhnte sie.

Er nahm die Büchse ab, legte sie auf den Boden, lief dann in den nahegelegnen Schuppen, kam mit einem Thongefäß zurück und bot es ihr mit Quellwasser gefüllt an.

Nein nein! – sie stieß seinen Arm zurück.

Den Thonkrug in der Hand stand er vor ihr und sah sie einige Sekunden lang schweigend an, während sie mit unruhig atmender Brust ihr Tuch und ihre Haube an sich riß.

Die Dunkelheit wich mehr und mehr der Morgendämmerung, diesem grauen Halblicht, das in seiner Unbestimmtheit so anziehend, wie mit zarten Ahnungen erfüllt, auf das Gemüt wirkt.

Er konnte die Züge ihres Gesichts noch nicht recht unterscheiden, aber anmutig sah sie aus, mit den dunkeln, geschweiften Augenbrauen und den blassen, von dem langen, schwarzen Haar halbbedeckten Wangen.

War das wirklich Anine, die hier saß, Anine aus der Kinderzeit, Anine, sein einziger Traum und Gedanke seit fünf langen, langen Jahren?

Angst und Erstaunen drängten sich in seinem Herzen zusammen – sie kam ihm so merkwürdig fremd vor, ein ganz andres Wesen. Und doch wußte er, sie war es in Wirklichkeit. Er sah sie unverwandt an und versuchte die alten, wohlbekannten Linien aus den undeutlichen Zügen wieder herauszufinden. Ja, jetzt meinte er eine Spur des alten, süßen Lachgrübchens im Kinn zu entdecken. Eine warme Blutwelle drang nach seinem Herzen. Er schaute und schaute. War das wirklich und wahrhaftig Anine, die hier saß? Ach, daß der liebe Gott es so gefügt hatte, daß er heute nacht hierherfahren mußte, um sie hier zu treffen, hier, wo er so manchen Herzenskampf durchgestritten hatte! Hier mit ihr zusammenzutreffen, bei den wunderthätigen Quellen, allein mit ihr in dem rätselhaften Dämmerschein der Morgendämmerung ... das mußte eine Bedeutung haben, ganz gewiß!

Der Krug in seiner Hand neigte sich auf die Seite, und das Wasser lief auf den Boden. Er stellte ihn neben der Quelle nieder und trat einen Schritt näher zu ihr hin.

Nein nein, ich kann nicht mit dir reden, ich kann nicht! Sie drückte die Hände an die Schläfe und wandte sich ab. Was sollte er nur thun, um sie zu beruhigen? Er begann ihr vorzustellen, wie sie doch früher so gute Freunde gewesen seien, und wie wunderbar es doch im Leben zugehe und sich alles ganz anders gestalte, als man gedacht habe.

Die Ellenbogen auf die Kniee gestützt, saß sie vornübergebeugt da und atmete schwer. Das Haar hing in dichten Massen über ihre Schultern herunter und reichte bis an den Boden.

Jetzt habe er es doch so weit gebracht, fuhr er fort, daß er wieder in seiner alten Heimat wohne; aber er komme sich noch gar nicht so recht wie zu Hause vor, Alsingröd sei gar nichts mehr gegen früher. Seine Stellung sei allerdings ganz schön – sozusagen; er habe ja etwas Schönes von den Alten geerbt und auch selbst noch etwas Erkleckliches dazu verdient, er glaube auch, er könne mit der Zeit sein Besitztum vergrößern.

Es überkam ihn wie Verzagtheit, als er daran dachte, daß er hier stehe und nun von Geld und Feldern mit ihr redete – mit ihr! Wo waren alle die herzlichen Worte, die er sich während der einsamen Nacht zurechtgelegt hatte? Aber nun mußte er fortmachen; sie mußte ja schließlich auch genau wissen, wie seine Stellung jetzt sei.

Keins von ihnen bemerkte, daß sich ein kleiner, schiefköpfiger Mann oben auf dem Felsen beinahe den Hals verrenkte, um sie zu beobachten und, nachdem er sie beisammen gesehen hatte, freudig vor sich hinmurmelte: Er ist wahrhaftig gekommen! Ja, dann ist hier, so wahr ich dastehe, der richtige Platz dazu.

Es sei auch seine Absicht, fuhr Svend fort, das Wohnhaus umzubauen und eine recht behagliche, hübsche Wohnung herzurichten. Er sei ja jetzt ein bekannter Mann geworden, wenn er das von sich selbst sagen dürfe; und wenn der liebe Gott seinen Segen dazu gebe, so sei es nicht unmöglich, daß er mit der Zeit in die Ständeversammlung gewählt werden könne.

Sie sah aus, als ob sie nicht ein Wort davon hörte; unruhig neigte sie sich hin und her und machte sich mit ihren Kleidern und den Bändern ihrer Haube zu schaffen.

Da schoben sich plötzlich alle seine Gedanken über Geld und Gut, über Stände und Berühmtheit in den Hintergrund, und hervordrängte sich all seine heiße Liebe, die sich in den letzten fünf Jahren in seiner Seele angesammelt hatte.

Anine ... ich begreife selbst nicht, wie es mir möglich ist, auf diese Weise von dem allen mit dir zu sprechen, denn es giebt nur ein einziges Wort, das ich dir zu sagen habe.

Zum erstenmal schien sie aufzumerken. Noch nie, in ihrem ganzen Leben nicht, hatte er mit so einem ernsten Ton zu ihr gesprochen.

Und das ist es, was ich dir vor Gott im Himmel droben, der uns hier sieht und hört, sagen will: Anine, ich habe bitter bereut, was ich damals gethan habe – damals im Sommer, und ich habe dich viel tausendmal in Gedanken um Verzeihung gebeten und gefleht, daß du mir dein Herz doch wieder zuwenden mögest.

Sie hatte die Haube auf die Seite gelegt und spielte mit ihren Haaren, indem sie sie um den Finger auf und ab wickelte.

Ein leichter Luftzug wehte über den Abhang, erfaßte ein paar Locken, die sich aus der großen Masse gelöst hatten, und wehte sie über ihre Stirn. Mit einem raschen Griff schob sie sie zurück und sah zugleich hinaus auf das Meer, wo jetzt das erste Morgenlicht auf der leicht gekräuselten Oberfläche glänzte.

Du mußt nicht glauben, Anine, es sei nur mein eignes Unglück gewesen, das mich so geschmerzt hatte; ach nein, ich habe zugleich auch gefühlt, was du um meinetwillen gelitten hast. Denn ich wußte ja, wie sehr du mich geliebt hast, immer, seit wir ganz kleine Kinder gewesen sind, und ich wußte zugleich ganz gut, du konntest mich nicht vergessen, wie böse du auch auf mich warst.

Nur ein einziges Wesen, fuhr er fort, sei ihm in all diesen schweren Jahren zum Troste gewesen, und das sei das kleine, kranke Töchterchen zu Hause. Sie habe ihn an das Haus gefesselt, und durch sie habe er einsehen gelernt, daß man außer für sich selbst auch noch für etwas andres auf dieser Welt da sei.

Ja, ich habe gar manches gelernt in diesen Jahren, Anine! Ich wollte, du könntest in meinem Herzen lesen!

Es wogte in ihrer Seele mit widerstreitenden Gefühlen; unverwandt sah sie hinaus auf das Meer, nach der in bläulicher Ferne schimmernden gegenüberliegenden Küste. Sie konnte weder denken noch überlegen. War es denn morgens früh? Freilich war es früh am Morgen. Sie hatte ja am Helenengrab übernachtet; sie war ja gerade vorhin erst zu der Quelle hierher gekommen! Ach, wie war es doch nur?

Svend hatte wieder inne gehalten und sie eine Weile stillschweigend angesehen, von freudiger Ahnung durchdrungen und doch mit ungewissen Zweifeln erfüllt. Durch seinen für die Eindrücke der Natur scharf ausgeprägten Sinn fühlte er, wie die Nacht mehr und mehr verschwand und sich allmählich der Morgen mit tausend kleinen Lichterscheinungen Bahn brach; aber diese Eindrücke des erwachenden Lebens wurden von dem Aufruhr seiner Gedanken wieder verwischt und versanken in dem Kampf seiner wechselnden Stimmungen.

Da, wie mit einem Zauberschlag, vereinigten sich auf einmal alle Züge ihres Gesichts zu dem vollkommnen Bilde, nach dem er bis jetzt unaufhörlich gespäht hatte.

Alles Veränderte, alles Fremde verschwand – das Kinn, der Mund, die Augenwimpern, jede Muskelbewegung, er erkannte sie jetzt deutlich wieder – ach, er hätte die Arme um sie schlingen und sich bei ihr ausweinen mögen.

Wieder trat er einen Schritt näher und legte leise die Hand auf ihre Schulter: Anine, wir können nicht ohne einander leben. Wir gehören ja zusammen, seit wir ganz kleine Kinder gewesen sind; wir haben zu Hause alles miteinander zu eigen gehabt, das Feld, den Wald, alles, alles!

Die tiefe Falte zwischen den zusammengewachsenen Brauen glättete sich, sie erhob den Kopf und strich sich über die Stirn.

Ehe sie es wußte, waren sie beide in dem großen, weiten Gebiet der Kinderzeit, dem gemeinsamen Reiche, dessen Grenzen nie abgeteilt worden waren und niemals abgeteilt werden konnten, denn ihr eignes Leben war in dem Wachstum dieses Reichs begründet und atmete neue Kraft aus seinem unerschöpflichen Born.

Wir liefen barhäuptig und barfüßig miteinander herum, zur Sommer- und Winterzeit. Wir waren immer bei einander, wir lachten, wir stritten, wir weinten zusammen; wie damals mit dem Zauberstein, weißt du es noch? Er ergriff ihre Haare und strich sie auseinander. Das Haar ist also doch wieder gewachsen, nicht wahr?

Ja freilich, antwortete sie und faßte mit der Hand an den Nacken. Aber damals hatte ich doch recht Angst, es würde nie wieder wachsen.

Ein Beben ging durch seine Glieder, er konnte beinahe kein Wort hervorbringen. Wie gut kannte er diesen raschen, kindlichen Tonfall und dieses schnelle Zurückwerfen des Kopfes.

Dann sprangen wir im Walde herum und stießen mit den Füßen den Kohlenstaub der Meiler hoch in die Luft, oder wir kletterten auf unsern großen Lieblingsbaum und liefen wie Katzen auf seinen Zweigen herum ... weißt du noch, Anine, wie schön es manchmal war, wenn die Sonne auf dem Arresee glänzte?

Ein Lächeln hatte sich über ihr Gesicht verbreitet; ein weiches, warmes Lächeln, das die Düsterheit aus ihren Zügen völlig verjagte. Ihre Blicke waren auf das Meer gerichtet, wo jetzt die glühenden Farben der aufgehenden Sonne am östlichen Himmel erschienen.

Er legte sachte seinen Arm um ihren Leib und fühlte ein Wallen in seinem Blute, sobald er ihren Körper berührte.

Ein leichter Kohlenduft strömte aus seinen Kleidern und wirkte wie ein Zauber auf ihre Sinne. Betäubt und verwirrt schlang sie die Arme um seinen Hals und wollte sich an ihn anlehnen, aber da war es plötzlich, als ob eine wilde Angst sie überfiele.

Svend, Svend! schrie sie und stieß ihn von sich. Herr Gott im Himmel – Sie sah sich scheu um, wie wenn sie ihm entfliehen wollte.

Da ergriff er sie fest bei der Hand und drehte sie mit einem starken Griff zu sich herum.

Anine, komm zu dir! Ich stehe hier ganz allein mit dir in der Gegenwart des allmächtigen Gottes, und jetzt sollst und mußt du dich mir ergeben!

Er umschlang sie mit seinem starken Arm, drückte sie fest an sich und sah ihr tief in die scheu zu ihm aufgeschlagnen Augen. Anine – nun bist du wieder mein, verstehst du?

Der Hals war ihr wie zugeschnürt, sie konnte kaum atmen. – Das waren die gewaltsamen Worte und Griffe von früher. Es war, als ob jede Fähigkeit in ihr erlahmte, als ob sich jeder ihrer Gedanken vor dem Willen seiner Liebe beuge und zu Boden sinke.

Er hielt sie um den Nacken gefaßt und sah sie unverwandt an.

Anine – wir zwei, wir zwei!

Unter dem Bann seiner Worte, seiner Blicke und seines Atemzugs fühlte sie sich wie verzaubert; ihr Atem ging schwer und unregelmäßig; sie schloß die Augen und lehnte den Kopf an seine Brust.

Aber auf einmal brach sie in ein herzzerreißendes, ihren ganzen Körper erschütterndes Weinen aus.

Svend! stammelte sie, ich habe seit fünf Jahren nicht einmal recht geweint, und nun – nun kommt es mit solcher Macht über mich.

Zugleich erhob die Sonne ihre goldne Scheibe über den Meeresrand, alles rund herum mit strahlendem Licht überflutend, und es war, als ob die ganze Natur aufatmete und in den Strahlen des großen leuchtenden Tagesgestirns selig erbebte.

Buchschmuck


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