Karl Philipp Moritz
Reisen eines Deutschen in England im Jahre 1782
Karl Philipp Moritz

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Windsor, den 13ten Juni.

Jetzt, lieber Freund, da ich von hier an Sie schreibe, habe ich schon so manches Ungemach als Fußgänger erfahren, daß ich beinahe unschlüssig bin, ob ich meine Reise so fortsetzen soll oder nicht.

Ein Fußgänger scheint hier ein Wundertier zu sein, das von jedermann, der ihm begegnet, angestaunt, bedauert, in Verdacht gehalten und geflohen wird, wenigstens ist es mir auf meinem Wege von Richmond bis Windsor so gegangen.

Mein Wirt in Richmond konnte sich gestern Morgen schon nicht genug verwundern, daß ich es wagen wollte, bis Oxford und noch weiter zu Fuß zu gehen. Doch gab er mir seinen Sohn, einen kleinen Knaben mit, der mich auf den Weg nach Windsor bringen mußte.

Zuerst ging ich einen sehr angenehmen Fußsteig längst dem Ufer der Themse hinauf, wo dicht neben mir zur rechten Seite des Königs Garten lag. Am jenseitigen Ufer der Themse lag Isleworth, ein Flecken, der sich aber durch einige Landhäuser und Gärten vortrefflich ausnahm. Hier mußte ich mich in einem Kahn übersetzen lassen, um auf Oxfordroad, oder die Straße nach Oxford zu kommen, welche zugleich nach Windsor führt.

Als ich über die Themse war, kam ich an ein Haus, wo ich einen Mann, der vor der Tür stand, fragte, ob ich auf dem rechten Wege nach Oxford sei? Yes, but you want a Carriage, to bring you there, (ja, aber ihr braucht ein Fuhrwerk, um euch hinzubringen) sagte er: als ich ihm antwortete, ich würde zu Fuße hingehen, sahe er mich bedeutend an, schüttelte den Kopf, und ging ins Haus hinein.

Ich war nun auf Oxfordroad, einem sehr breiten und schönen Wege, wo mir viele Fuhrwerke und Postkutschen begegneten, die denn doch zuweilen, wegen der Hitze einen etwas beschwerlichen Staub verursachten. Die schönen grünen Hecken, welche die Landstraßen in England einzäunen, tragen sehr viel zur Annehmlichkeit derselben bei, welches auch hier der Fall war, und wenn ich müde war, setzte ich mich zuweilen in den Schatten einer solchen Hecke und las im Milton. Allein es ward mir bald beschwerlich, daß mich die Vorbeireitenden und Fahrenden immer mit einer solchen Verwunderung angafften, und solche bedeutende Mienen machten, als ob sie mich für einen Verrückten hielten, so sonderbar mußte es ihnen vorkommen, einen Menschen an der öffentlichen Landstraße sitzen, und in einem Buche lesen zu sehen. Ich sah mich daher genötigt, wenn ich mich ausruhen und lesen wollte, mir irgendwo ein einsames Plätzchen auf einem Seitenwege von der Heerstraße aufzusuchen. –

Ging ich wieder, so rief mir jeder vorbeifahrende Kutscher zu, ob ich nicht auf der Outside der Postkutsche mitfahren wolle; wenn mir nur ein Bauer zu Pferde begegnete, so sagte er mitleidsvoll, warm walking Sir! (Es ist sehr warm zu gehen, mein Herr) und wenn ich durch ein Dorf kam bezeigte jedes alte Weib, ihr Bedauren, durch ein God almighty!

Bis Hounslow war der Weg sehr angenehm. Nachher ward er etwas schlechter, und ging über eine Heide, die sich ziemlich weit erstreckte, auf welcher ich aber doch hin und wieder Schafe weiden sahe.

Als ich etwas müde geworden war, fand ich auf einmal zu meiner Verwunderung mitten in der Heide einen Baum, der ganz einsam da stand, und einen Schatten, wie eine Laube um sich her verbreitete: unten war rund um den Stamm eine Bank zum Sitzen angebracht. Ich ruhte in dem Schatten dieses Baumes aus, las eine Weile im Milton, und schrieb in meine Schreibtafel, daß ich dieses Baums, der den müden Wanderer so wohltätig in seinen wirtbaren Schatten aufgenommen habe, gedenken wolle, welches ich nun getan habe.

Die Englischen kleinen Meilen sind vortrefflich zu gehen; man freut sich doch, so oft man eine Meile, in so kurzer Zeit zurückgelegt hat, ob es gleich nur eine Täuschung ist. Wenn ich einen ordentlichen Schritt gehe, lege ich in zwei Stunden sechs Englische Meilen zurück; und man kann auch beinahe so viel auf eine deutsche Meile rechnen, wenn man insbesondre die Güte der Wege mit in Anschlag bringt. Nun verursacht es einem aber eine angenehme Täuschung, wenn man sieht, daß man in ein Paar Stunden zwölf Meilen gegangen ist.

Ich mochte ohngefähr siebzehn Meilen von London sein, als ich an einen Gasthof kam, wo ich für ein wenig Wasser und Wein einen halben Schilling bezahlen mußte. Ein Engländer, der neben dem Wirt saß, erkannte mich für einen Deutschen, der folglich aus dem Vaterlande seiner Königin sei, die er mit vielen Lobsprüchen rühmte, und hinzusetzte, eine solche Königin habe England noch nicht gehabt, und werde auch nicht leicht eine solche wieder bekommen.

Es fing nun an heiß zu werden. Ich fand zur linken Seite nicht weit von der Heerstraße einen klaren Bach, und nachdem ich mich darin gebadet hatte, setzte ich meinen Weg weiter fort.

Die Heide hatte sich verloren, und es eröffnete sich wieder eine paradiesische Gegend vor mir bis nach Slough, das zwanzig und eine halbe Meile von London, auf dem Wege nach Oxford, liegt, und wovon zur linken Seite eine Straße nach Windsor geht, dessen hohes weißes Kastell man schon in der Ferne sieht.

Ich hielt mich hier nicht auf, sondern ging gleich rechter Hand, in einer sehr angenehmen Heerstraße, zwischen Wiesen und grünen Hecken, nach Windsor zu, wo ich denn um Mittag ankam.

Es ist einem Fremden sehr auffallend, wenn man durch die Englischen Städte kömmt, und nichts von dem bemerkt, wodurch sich die Städte in Deutschland von den Dörfern unterscheiden, weder Mauren noch Tore, noch sonst etwas dergleichen. Keinen laurenden Visitator, keine drohende Schildwache wird man gewahr; sondern frei und ungehindert geht man durch Flecken und Städte, wie durch die große offne Natur.

Dicht vor Windsor liegt Eaton College, eine berühmte öffentliche Erziehungsanstalt oder Gymnasium, deren es, wie ich schon bemerkt habe, in England nur wenige gibt. Es lag mir zur linken Seite, und zur Rechten, gerade gegenüber war ein Gasthof, in welchen ich einkehrte.

Jetzt mußte gerade eine Erholungsstunde für die jungen Leute sein, welche auf dem Hofe vor dem Kollegio, der mit einer niedrigen Mauer umgeben war, in großer Menge auf und nieder gingen.

Sehr auffallend, war mir ihre Tracht, denn sie trugen alle, vom größten bis zum kleinsten, schwarze Mäntel oder Chorröcke, wodurch sie die Ärme stecken konnten, über ihre farbigten Kleider, nebst einem viereckigten mit Samt überzognen Hut, wie bei uns an manchen Orten die Prediger tragen.

Sie beschäftigten sich auf allerlei Art mit Unterreden, Spazierengehen, und einige hatten auch ihre Bücher in der Hand und lasen. Doch ich mußte mich bald ihren Augen entziehen, so staunten sie mich an, da ich ganz bestäubt mit meinem Stabe gewandert kam.

Als ich nun in den Gasthof trat, und zu Essen forderte, prophezeite mir das Angesicht des Aufwärters sogleich eine sehr unfreundliche Aufnahme. Man gab mir alles mit Murren und Verachtung, wie einem Bettler, und ließ mich es doch wie einen Gentleman bezahlen. Ich glaube, es war dem Kerl nicht gelegen, daß er mir, als einem so erbärmlichen Menschen, der zu Fuße ginge, aufwarten sollte. Ich war müde und forderte ein Zimmer zum schlafen, und man wies mich in eines, das einem Gefängnis für Missetäter ziemlich ähnlich sahe. Ich forderte auf die Nacht ein besseres Zimmer, und bekam zur Antwort, daß man gar nicht gesonnen sei, mich die Nacht zu beherbergen, weil keine Gelegenheit dazu wäre, ich möchte nur nach Slough wieder zurückgehen, da würde ich wohl ein Nachtlager bekommen.

Daß ich mich mit meinem Gelde in der Tasche so mußte behandeln lassen, bloß weil ich zu Fuße ging, brachte mich denn doch etwas auf. Ich mußte für mein Mittagsessen und Kaffee zwei Schillinge bezahlen, die ich hinwarf, und schon den Staub von meinen Füßen schütteln wollte, um diesen unwirtbaren, unfreundlichen Ort zu verlassen, als die grünen Hügel von Windsor, mir so freundlich zulächelten, und mich einzuladen schienen, sie erst zu besuchen, und der Unfreundlichkeit der Menschen zu vergessen.

Ich stieg nun durch die Straßen von Windsor einen Hügel hinauf, und ein steiler Weg führte mich endlich ganz auf den Gipfel desselben, bis dicht an die Mauer des Kastells, wo ich auf einmal eine so weite, schöne, herzerhebende Aussicht vor mir hatte, daß ich in dem Augenblick jeden Gedanken an Beleidigung und Unrecht von Menschen vergaß. Denn hier lag nun die ganze reiche, üppige Natur, eine der schönsten Landschaften in der Welt, der herrlichste Stoff, den Popens Muse wählte, zu meinen Füßen, und vor meinen Blicken majestätisch ausgebreitet. Was hätt' ich in dem Augenblick mehr wünschen können!

Und das ehrwürdige Kastell, dies Königliche Gebäude, woran alles das Gepräge des grauen Altertums trägt, lächelte durch seine grünen Bäume, wie die frohe Stirn des Greises, den die Freude verjüngt hat.

Nichts hat mir mehr Ehrfurcht eingeflößt, als die uralte St. Georgenkirche, die im Heruntergehen vom Kastell zur rechten Seite liegt, und bei deren Anblick mir die verfloßnen Jahrhunderte, wieder emporzusteigen scheinen.

Aber keine Merkwürdigkeiten will ich mehr sehen, die mir ein fühlloser Mietling zeigt, der seine Lektion auswendig gelernt hat, und sie hundertmal des Tages mit Widerwillen hersagt. Der widrige Kerl, welcher mich für einen Schilling in der Kirche herumführte, hätte mir durch sein Geplapper beinahe den schönsten Eindruck verdorben. Heinrich der Achte, Karl der Erste, und Eduard der Vierte liegen hier begraben. Die Kirche hat inwendig sowohl als auswendig ein äußerst melancholisches Ansehen.

An dem Königlichen Palaste wurde gebauet, und eine Menge Steine dazu herbeigeschafft, womit eine große Anzahl Arbeiter beschäftigst waren.

Ich ging nun in dem herrlichen Windsor Park, einen sanften Abhang hinunter, wo er sich mit seinem immer zunehmenden Dunkel von allen Seiten wie ein Tempel eröffnete. Dieser Wald übertrifft gewiß an Schönheit alles, was man sich nur von der Art vorstellen kann. Dazu kam die Einsamkeit, die Kühle der Abendluft, und eine sanfte Musik, die in der Ferne vom Schlosse herunterschallte. Ich war wie in einer Art von angenehmer Bezauberung, und hielt mich für alle Beschwerden des Tages tausendfach belohnt.

Ich kehrte nun aus dem Walde zurück, die Glocke schlug sechs, und die Arbeiter gingen zu Hause.

Noch habe ich den großen runden Turm, ebenfalls ein uraltes Gebäude bei dem Königlichen Schlosse, vergessen. Die auswendigen Aufgänge auf denselben sind mit grünem Gebüsch bepflanzt, welches gegen das Altertum des Gemäuers einen sehr angenehmen Kontrast macht. Ganz oben auf dem Gipfel desselben war die Fahne von Großbrittannien ausgesteckt, die aber späte gegen Abend wieder eingezogen wurde.

Als ich vom Schloß hinunter ging, sahe ich den König in einem simpeln Wagen hinauffahren. Man war hier höflicher, wie man in London zu sein pflegt, denn jedermann zog doch, als er vorbeifuhr, den Hut vor ihm ab.

Ich kam nun wieder in die Stadt, und befand mich nicht weit vom Schlosse, vor einem sehr ansehnlichen Gasthofe, wo ich Officiere und viele andre Leute vom Stande hineingehen sahe, und hier ward ich, wider alles Vermuten, von dem Wirt, der ebenfalls eine vornehme Figur spielte, ohne Schwierigkeit aufgenommen, da man mich aus jenem weit schlechtern Gasthofe, bei Eaton Kollege, so unfreundlich weggewiesen hatte.

Allein, es schien einmal mein Schicksal zu sein, daß ich den Aufwärtern ein Anstoß und ein Dorn im Auge war. Mit Murren wies mir die Magd ein Zimmer an, wo ich meinen Anzug ein wenig in Ordnung bringen konnte, und nun ging ich wieder hinunter, in den großen Saal (Coffee Room) der gleich beim Eingange im Hause ist, wo ich dem Wirt sagte, daß ich noch einen kleinen Spaziergang vornehmen wollte; er beschrieb mir darauf, wie ich gleich hinter seinem Hause auf ein sehr angenehmes Feld, und über dasselbe ans Ufer der Themse kommen könne, daselbst würde ich einen sehr schönen Badeplatz antreffen.

Ich folgte seinem Rate, und dieser Abend war beinahe noch schöner, als der vorhergehende in Richmond. Die Themse fand ich hier in ihren sanften Krümmungen wieder; Windsor schimmerte fast noch schöner ins grüne Tal hinunter, wie die Häuser von Richmondhill, und das Grün der Wiese war eben so zart und weich. Das Feld nach der Themse zu war etwas schräg und abschüssig. Ich setzte mich an ein Gesträuch und erwartete den Untergang der Sonne. In der Ferne sah ich eine große Anzahl Leute, die sich in der Themse badeten. Als sie sich nach Sonnenuntergang etwas zerstreuet hatten, näherte ich mich dem Ufer der Themse, und tauchte mich hier zum erstenmale in ihre kühlen Fluten. Das Ufer war ziemlich abschüssig, aber es war eine Treppe in den Fluß hinunter gebaut, welche für die Badenden, die nicht schwimmen können, äußerst bequem ist. Es kamen noch ein Paar blühende muntre Handwerksjungen von der Stadt hergelaufen, die in der größten Geschwindigkeit ihre Kleider und Schurzfelle abgeworfen hatten, und sich sogleich über Kopf ins Wasser stürzten, wo sie mit ihren nervigten Armen die Flut durchschnitten, bis sie müde waren. Sie rieten mir sehr zutraulich, mein Haar erst loszubinden, und mich dann, wie sie, mit dem Kopfe hineinzutauchen.

Erfrischt und gestärkt durch das kühle Bad, machte ich noch einen Spaziergang im Mondschein längst dem Ufer der Themse hin; zu meiner Linken die Türme von Windsor, vor mir ein kleines Dorf, mit einem Turm, dessen Spitze aus den grünen Bäumen hervorragte; in der Ferne ein Paar reizende Hügel, die ich mir am künftigen Morgen zu besteigen vornahm, um mich das grüne Weizenfeld; o wie unbeschreiblich schön war dieser Abend und dieser Spaziergang! Und in der Ferne konnte ich zwischen den Häusern den Gasthof sehen, wo ich wohnte. Ich hatte also gleichsam eine Heimat, wohin ich zurückkehren konnte, und es war mir, als ob ich hier zu Hause wäre, und immer hier bleiben müßte.

Wie bald verflogen diese süßen und angenehmen Träume, als ich zu Hause kam, und von den Aufwärtern, die sich vielleicht ein schlechtes Trinkgeld von mir versprachen, wieder mit scheelem Blick empfangen wurde. Und wie groß war mein Erstaunen, da eben die mürrische Magd, welche mir ein Zimmer anwies, unten in die Stube trat, und mir mit einem Knix und spöttischem Wesen sagte: ich möchte mich nur nach einem andern Logis umsehen, denn hier könne ich die Nacht nicht bleiben, weil das Zimmer, das sie mir aus Versehen angewiesen habe, schon besetzt gewesen sei. Ich protestierte natürlicher Weise dagegen, bis endlich der Wirt dazu kam, auf den ich mich berief, und der mir sogleich ein Zimmer anweisen ließ, worauf ich aber selbander schlafen mußte. So wäre ich also hier in Windsor beinahe zum zweitenmal ausgestoßen worden.

Nun war gerade unter meinem Schlafzimmer ein Trinkgelag, daß der Boden zitterte. Es wurden Trinklieder gesungen, worin ähnliche Stellen mit den unsrigen vorkamen, so viel ich verstehen konnte. Die Gesellschaft bestand, wie ich vorhergesehen hatte, aus lauter Officieren. Kaum war ich bei diesem Lärm und Geräusch ein wenig eingeschlafen, so kam mein Schlafkamerad, vermutlich einer aus der saubern Trinkgesellschaft, in die Stube und an mein Bette getaumelt, bis er endlich mit vieler Mühe das seinige fand, und sich, so wie er war, mit Stiefeln und Kleidern hineinwarf.

Heute Morgen stand ich denn sehr früh auf, um, wie ich mir vorgenommen hatte, die beiden Hügel zu besteigen, welche mir gestern einen so reizenden Prospekt gaben, besonders der eine, auf dessen Gipfel ein hohes weißes Haus zwischen den dunkelgrünen Bäumen hervorragte. Der andre lag gleich darneben.

Ich fand keinen ordentlichen Weg, der zu diesem Hügel führte, ging also grade zu, ohne mich an eine Straße zu kehren, immer meiner einmal genommenen Richtung nach. Freilich war dies etwas mühsam, ich hatte oft einen Zaun oder Sumpf zu umgehen, endlich aber langte ich doch am Fuße des sehnlich gewünschten Hügels mit dem hohen weißen Hause an, und als ich im Begriff war, hinauf zu steigen, und mich schon auf die Aussicht von dem weißen Hause freute, las ich an einer aufgestellten Tafel die Worte: Take Care! Steeltraps and Springguns are laid here. (Nehmt euch in Acht, hier liegen Fußangeln!). Meine Mühe war also vergebens, und ich ging nun nach dem andern Hügel, aber auch hier waren Steeltraps und Springguns für den Wandrer gelegt, der auf dieser Anhöhe den schönen Morgen genießen wollte.

So kehrte ich, in meiner Hoffnung getäuscht, in die Stadt zurück, beinahe eben so, wie gestern Morgen, von Richmondhill, da mir ebenfalls mein Wunsch vereitelt war.

Da ich zu Hause kam, erhielt ich von der mürrischen Magd die schöne Bewillkommung, daß ich nun schlechterdings keine Nacht mehr hier logieren könne, welches aber auch mein Wille nicht war. Jetzt schreibe ich Ihnen unten im Coffee room, wo ein Paar Deutsche neben mir sprechen, die gewiß glauben, daß ich sie nicht verstehe, da ich mich also zu erkennen gebe, daß ich ein Deutscher sei, würdigen mich die Kerls nicht mit mir zu reden, weil ich ein Fußgänger bin. – Ich glaube es sind Hannoveraner! – Das Wetter ist so schön, daß ich ohngeachtet der kleinen Unbequemlichkeiten, denen ich ausgesetzt gewesen bin, dennoch meine Reise zu Fuße fortsetzen werde.


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