Hugo Marti
Das Kirchlein zu den sieben Wundern
Hugo Marti

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193 Also ist das letzte der sieben Wunder geschehen. Zwar viele Menschen, denen jene wirre Zeit den alten Glauben nahm, zweifelten schon damals daran und behaupteten, das Bild der lieben Frau sei wie hundert andere von seiner Säule heruntergerissen und vor dem Kirchlein verbrannt worden, – weshalb auch die wilden Rosen dort seither viel dunkler blühen sollen als anderswo –, aber der Kriegsmann und sein geheiltes Weib und das starke, zahlreiche Geschlecht ihres Stamms und Namens, das weit in der Welt herum sich verbreitet hat, sie alle wußten und wissen es anders und besser, wenn sie schon nicht so viel darüber reden. In die wilden Rosen und ins Kirchlein zu den sieben Wundern, wie es seither all die Zeiten genannt worden ist, wallfahrten sie noch in unseren Tagen, und wenn sie am Abend auf dem Weg, der heute noch wie damals weiß durch die Matten und Felder des stillen Tälchens schimmert, langsam heimwärts wandern, so leuchten auch ihre Augen still vom großen Wunder, das an ihnen geschehen ist und das sich zu jeder Stunde offenbaren kann, heute wie damals und in alle Zeiten.


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