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Siebenunddreißigstes Kapitel

Kaum hatte Renzo die Schwelle des Lazaretts überschritten und sich auf den Weg gemacht – rechtshin, um den Fußsteig wiederzufinden, auf dem er am Morgen unter die Mauern gelangt war –, so brach es wie ein Hagel von gewaltig großen einzelnen Tropfen los, die auf den weißen, ausgetrockneten Weg niederschlugen und wieder aufsprangen; alsbald verdichteten sie sich zu Regen, und ehe er noch den Fußsteig erreichte, goß es wie mit Eimern herab. Er, weit entfernt, davon belästigt zu werden, watete darunter hin, ergötzte sich an dieser Erfrischung, an diesem Gemurmel, an diesem Gewimmel der bewegten, tröpfelnden, neu ergrünenden, leuchtenden Gräser und Blätter; er stieß häufige, volle, schwere Seufzer aus und fühlte in dieser Auflösung der Natur gleichwie freier und lebendiger jene, die in seinem Schicksal vorgegangen war.

Aber um wieviel reiner und voller würde diese seine Empfindung gewesen sein, wenn er hätte erraten können, was wenige Tage nachher sich zeigte, daß dieses Wasser die Seuche hinwegnahm, sozusagen abwusch; daß das Lazarett fortan, wenn es auch nicht alle Lebenden, die es enthielt, den Lebenden wiedergab, doch wenigstens keine anderen mehr verschlingen sollte, daß man binnen einer Woche Türen und Läden wieder geöffnet finden würde, fast nur noch von Kontumaz sprechen und von der Pest nur noch hin und wieder eine Spur übrig sehen würde; jenen Nachhall, den eine jede auf einige Zeit zurückließ.

Unser Wandersmann schritt also fröhlichen Mutes immer zu, ohne weder voraus zu wissen, wo, noch wie, noch wann, noch ob er irgendein Obdach zur Nacht finden würde; nur allein besorgt, weiterzukommen, bald in das Dorf zu gelangen, jemand anzutreffen, mit dem er reden, dem er erzählen dürfte, und vor allem sich schnell nach Pasturo auf den Weg machen zu können, um Agnes aufzusuchen. Er schritt einher, durch die Erlebnisse dieses Tages innerlich ganz in Aufruhr versetzt; aber unter dem Elend, den Schrecken, den Gefahren tauchte stets ein lieblicher Gedanke hervor: ich habe sie gefunden; sie ist geheilt; ist mein! Und damit tat er einen Satz, daß er um sich her spritzte wie ein Pudel, der aus dem Wasser ans Ufer gekommen ist; zuweilen begnügte er sich mit einem gelinden Reiben der Hände und dann ging es eilfertiger weiter als zuvor. Indem er auf den Weg sah, las er gewissermaßen die Gedanken wieder auf, die er am Morgen und tags vorher im Kommen da hinterlassen hatte, und mit der größten Lust gerade diejenigen, die er damals am meisten gestrebt, aus seiner Einbildung zu entfernen, die Zweifel; die Schwierigkeiten, sie zu finden, sie lebend vorzufinden, unter so vielen Toten und Sterbenden! »Und ich habe sie lebend gefunden!« schloß er. Er versetzte sich in die schlimmsten Augenblicke, in die fürchterlichsten Drangsale dieses Tages, er stellte mit jenem Klopfer in der Hand sich vor: wird sie darin sein oder wird sie nicht darin sein? und eine so wenig erfreuliche Antwort, und nicht einmal die Zeit zu haben, sie zu verwinden, sondern gleich die Wut des tollen Gesindels auf dem Halse; und jenes Lazarett, jenes Meer? Dahin wallte ich, um sie zu finden! Und ich habe sie gefunden! Er rief sich den Augenblick wieder zurück, als der Zug der Genesenen völlig an ihm vorüber war; was für ein Augenblick! Welch ein Herzbrechen, sie nicht darunter zu finden! und jetzt bekümmerte er sich doch gar nicht mehr deshalb. Und jenes Weiberviertel! Und dann hinter jener Hütte, als er es am wenigsten erwartete, jene Stimme, eben jene Stimme! und sie zu sehen! Sie frischauf zu sehen! Aber was half das? War ja doch der Knoten wegen des Gelübdes noch da und zwar enger zusammengezogen als jemals. Auch der gelöst. Und jener rasende Zorn über Don Rodrigo, jener verwünschte Haß, der alles Leid noch verbitterte und allen Trost vergiftete, auch der erstickt. Man würde sich schwerlich einen Zustand höherer Zufriedenheit denken können, wenn nicht die Ungewißheit über Agnes und die Betrübnis über Pater Cristoforo und über die noch fortdauernde Pest gewesen wäre.

Er langte in Sesto an als es dunkelte, und noch hatte es nicht den Anschein, als ob der Regen nachlassen wollte. Da er sich aber rüstiger als jemals und die Schwierigkeiten fühlte, die es für ihn haben würde, irgendwo unterzukommen, und wie durchweicht er sei, so dachte er gar nicht einmal an eine Herberge. Das einzige Bedürfnis, das er empfand, war, seinen Hunger zu stillen; denn Erlebnisse wie jene, hätten ihn wohl gern noch weit mehr als das bißchen Suppe des Kapuziners verdauen lassen. Er paßte auf, ob er nicht auch hier einen Bäckerladen auffände; er sah einen; bekam mittels der Zangen und anderen Umständlichkeiten ein paar Brote und das eine in der Tasche, das andere im Munde, ging es vorwärts.

Als er durch Monza kam, war es völlig Nacht; dessenungeachtet wußte er sich da hinauszufinden, wo er auf die rechte Straße gelangte. Aber obschon dies, die Wahrheit zu sagen, eine große Sache war, kann man sich doch vorstellen, wie es mit dieser Straße beschaffen war. Eingesenkt – wie sie alle waren, und wir müssen es schon anderswo gesagt haben – zwischen zwei Erdwänden, beinahe wie ein Flußbett, würde man sie zu dieser Stunde, wenn nicht einen Fluß, so doch in Wahrheit einen Wassergang haben nennen können, und bei jedem Schritt Löcher und Tümpel, so daß etwas dazu gehörte, die Schuhe und bisweilen die Füße wieder herauszuziehen. Aber Renzo half sich fort, so gut er konnte, ohne Ungeduld, ohne Schimpfreden, ohne Reue, indem er bedachte, daß jeder Schritt, wie sauer er ihm auch würde, ihn doch weiter brächte und daß der Regen doch aufhören müßte, wenn es Gott gefiele, und daß zu seiner Zeit doch auch der Tag anbräche und daß der Weg, den er unterdessen zurücklege, alsdann zurückgelegt wäre.

Und ich muß auch sagen, daß er eigentlich nur in den Augenblicken der größten Not daran dachte. Das waren Zerstreuungen; seine ganze Seele war voll davon, die Geschichte der vergangenen traurigen Jahre wieder durchzugehen, so viele Verwirrungen, so viele Widerwärtigkeiten, so viele Augenblicke, in denen er nahe daran gewesen war, auch der Hoffnung zu entsagen und alles für verloren zu geben, und die Bilder einer so verschiedenartigen Zukunft und Luciens Ankunft, und die Hochzeit, und die Haushaltung, und das Erzählen der vergangenen Schicksale, und das ganze Leben dagegen zu halten.

Wie er es bei Wegscheiden machte, deren es doch auch gab: ob es seine geringe Kenntnis derselben zusammen mit dem schwachen Dämmerlichte war, was ihn immer den rechten Weg finden ließ oder ob er immer nur aufs Geratewohl zuschritt, wüßte ich nicht zu sagen; denn er selbst, der seine Geschichte sehr ausführlich, beinahe etwas langweilig zu erzählen pflegte – und zwar spricht alles dafür, daß unser Anonymus sie mehr als einmal von ihm vernommen habe – er selbst sagte an dieser Stelle, daß er sich dieser Nacht nicht anders erinnere, als ob er sie träumend im Bette zugebracht hätte. So viel ist ausgemacht, daß er, als sie zu Ende ging, zur Adda hinuntergelangt war.

Es hatte noch immer nicht ausgeregnet; aber um eine gewisse Zeit war aus einem wahren Wolkenbruch ein derber Regen und dann ein feines, stilles, gleichmäßiges Sprühen oder Rieseln geworden; die hohen, dünnen Wolken bildeten einen ununterbrochenen, aber leichten und durchsichtigen Schleier, und der Schimmer der Morgendämmerung ließ Renzo die Umgegend erblicken. Sein Dorf lag darin, und was er bei dessen Anblick empfand, würde nicht zu beschreiben sein. Ich weiß nichts weiter zu sagen, als daß ihm jene Berge, jener nahe Resegone, das Gebiet von Lecco ganz wie sein Eigentum geworden waren. Er warf auch das Auge auf sich selbst und kam sich doch ein wenig seltsam vor, wie er, nach dem, was er bemerkte, sich allerdings auch einbildete, aussehen zu müssen; an seinem Leibe alles verdorben und wie verrissen; vom Wirbel bis zum Gürtel alles eine Nässe, eine Traufe; vom Gürtel bis zu den Sohlen Schlamm und Kot, so daß man gerade die Stellen, wo keiner war, hätte Spritzflecke nennen können. Und wenn er sich ganz und gar im Spiegel gesehen hätte, mit den schlaff herunterhängenden Hutkrempen und den über das Gesicht geflossenen und daran klebenden Haaren, so würde er sich noch verwunderlicher vorgekommen sein. Was Müdigkeit anlangte, die konnte wohl in ihm stecken, er wußte aber nichts davon, und die noch zu der Nacht kommende Frische des Morgens und des ausgestandenen Bades teilte ihm nur ein heftiges Verlangen mit, schneller zuzuschreiten.

Er ist in Pescate, geht die letzte Strecke an der Adda entlang, indem er jedoch einen schwermütigen Blick auf Pescarencio wirft, kommt über die Brücke, gelangt auf Wegen und über Felder weg in kurzem zu dem Hause des wirtlichen Freundes. Dieser, der, kaum aufgestanden, an der Tür nach dem Wetter aussah, richtete die Augen zu jener so triefenden, so beschmutzten, sagen wir auch so schmierigen und doch zugleich so rührigen und frei daherschreitenden Gestalt empor; sein Lebtag hatte er keinen schlimmer zugerichteten und seelenfroheren Menschen gesehen.

»Ohe!« sagte er, »schon hier? und bei diesem Wetter! Wie ist's gegangen?«

»Sie ist da,« sagte Renzo; »sie ist da, sie ist da.«

»Gesund?«

»Geheilt, was besser ist. Ich muß dafür dem Herrn und der Madonna danken, solange ich das Leben habe. Aber große Dinge, Wunderdinge; ich will dir nachher schon alles erzählen.«

»Aber wie hast du dich zugerichtet!«

»Ich sehe gut aus, he?«

»Die Wahrheit zu sagen, könntest du das Obere dazu verwenden, das Untere abzuwaschen. Aber warte, warte nur, ich mache dir ein gutes Feuer an.«

»Ich mache keine Umstände. Weißt du, wo es mich erwischt hat? gerade am Tore des Lazaretts. Aber was da! Das Wetter geht seiner Wege und ich meiner.«

Der Freund ging und kam mit zwei Armen voll Reisig wieder; er legte einen davon an den Boden und den andern auf den Herd und fachte bald mit ein wenig vom Abend übriggebliebener Kohlenglut eine hellauflodernde Flamme an. Renzo hatte sich unterdessen den Hut vom Kopfe genommen, und nachdem er ihn zwei-, dreimal ausgeschwenkt, auf die Erde geworfen und, nur nicht so leicht, sich auch die Jacke ausgezogen. Er zog sodann aus der Hosentasche das Messer mit ganz nasser Scheide, die wie eingeweicht zu sein schien; legte sie auf einen Tisch und sagte: »Die ist auch ordentlich zugerichtet; aber es ist Wasser! es ist Wasser! dem Herrn sei gedankt ...«

»Ich bin bei einem Haare! ... Nun, ich sage es dir nachher.« Und er rieb sich die Hände. »Jetzt tue mir einen andern Gefallen,« fügte er hinzu; »geh und hole mir das Bündelchen, das ich hier oben gelassen habe; denn ehe das Zeug trocknet, das ich auf dem Leibe habe! ...«

Mit dem Bündel zurückgekehrt, sagte der Freund: »Ich denke, du wirst auch Hunger haben; zu trinken mag es dir wohl unterwegs nicht gemangelt haben; zu essen aber ...«

»Ich habe mir zwar gestern abend spät noch zwei Brote gekauft, aber sie haben mir wahrhaftig kaum einen Zahn berührt.«

»Laß mich nur machen«, sagte der Freund, goß Wasser in einen Kessel, den er dann an die Kette hing, und fügte hinzu: »Ich gehe melken, wenn ich mit der Milch wiederkomme, wird das Wasser kochen, und da machen wir uns eine gute Polenta. Du kleide dich indessen nur nach deiner Bequemlichkeit um.«

Sobald Renzo allein geblieben, zog er nicht ohne Anstrengung die übrigen Kleidungsstücke vollends aus, die ihm wie an die Haut geleimt waren, trocknete sich ab und kleidete sich vom Kopf bis zu den Füßen neu an. Der Freund kehrte zurück und schickte sich an, die Polenta zuzubereiten; Renzo setzte sich derweil hin und wartete.

»Jetzt fühle ich nun, daß ich müde bin«, sagte er. »Das heiß' ich aber auch einen tüchtigen Marsch! Doch das tut nichts. Ich habe dir für den ganzen Tag zu erzählen. Wie ist Mailand zugerichtet! Was man da sehen muß! Was man da anfassen muß! Dinge, daß man sich hinterdrein vor sich selber ekelt. Ich muß sagen, es tat's halt auch ohne die kleine Wäsche, die ich aushalten mußte, nimmermehr. Und was mir die Herren dort unten nun gar haben anhaben wollen! Du wirst aber schon hören. Aber wenn du das Lazarett sehen solltest! Man wird von dem Jammer fast erstickt. Na, ich will dir alles erzählen ... Und sie ist da, und sie kommt her, und sie wird meine Frau, und du sollst bei der Trauung Zeuge sein, und Pest hin, Pest her, ein paar Stunden wenigstens wollen wir zusammen vergnügt sein.«

Übrigens hielt er Wort damit, was er dem Freunde gesagt hatte, ihm den ganzen Tag über erzählen zu wollen, und zwar um so mehr, als es immer fortfuhr fein zu regnen, und dieser ihn deshalb unter Dach und Fach zubrachte, teils dem Freunde zur Seite sitzend, teils mit einer Kufe und einem Fäßchen und andern Vorarbeiten zur Weinlese und Weinbereitung beschäftigt, wobei Renzo nicht unterließ, ihm an die Hand zu gehen; denn so wie er zu sagen pflegte, war er einer von denen, die vom Nichtstun müder werden als vom Arbeiten. Er konnte sich indessen nicht enthalten, einen Sprung zu Agnes' Hause hin zu tun, um ein gewisses Fenster wiederzusehen und sich auch dort einmal die Hände zu reiben. Er ging und kehrte unbemerkt zurück und legte sich beizeiten nieder. Beizeiten stand er am nächsten Morgen auf, und da er sah, daß es doch aufgehört hatte zu regnen, wo nicht schon wieder hell geworden war, so brach er ungesäumt nach Pasturo auf.

Es war noch früh, als er hinkam; denn er hatte nicht weniger Eile und Verlangen, ein Ende zu machen, als der Leser irgend haben kann. Er erkundigte sich nach Agnes, erfuhr, daß sie gesund und frisch sei, und es wurde ihm ein einzelnstehendes Häuschen bezeichnet, worin sie wäre. Er ging hin und rief sie von der Straße aus beim Namen; auf eine solche Stimme stürzte sie hastig ans Fenster, und derweil sie mit offenem Munde dastand, um wer weiß was für ein Wort oder was für einen Laut von sich zu geben, kam Renzo ihr zuvor und sagte: »Lucia ist geheilt, ich habe sie vorgestern gesehen; sie grüßt Euch, sie wird bald kommen. Und dann habe ich Euch noch Dinge, Dinge zu sagen.«

Vor Erstaunen über die Erscheinung und vor Freude über die Nachricht, und vor unwiderstehlichem Verlangen, mehr zu erfahren, fing Agnes bald einen Ausruf, bald eine Frage an, ohne den einen oder die andere zu vollenden; der Vorsicht uneingedenk, die sie seit langer Zeit gewohnt war zu beachten, sagte sie alsdann: »Ich komme und mache auf.«

»Halt! und die Pest?« sprach Renzo; »Ihr habt sie, glaube ich, nicht gehabt.«

»Ich nicht, und Ihr?«

»Ich, ja; aber darum müßt Ihr vernünftig sein. Ich komme aus Mailand, und Ihr werdet hören, ich habe bis über die Ohren in der Pest gesteckt. Ich habe mich freilich vom Kopf bis zu den Füßen umgezogen; aber der Unflat hängt sich einem mitunter wie ein Zauber an. Und da der Herr Euch seither behütet hat, so müßt Ihr Euch in acht nehmen, bis die Seuche vorüber ist; denn Ihr seid ja unser Mütterchen; und ich will, daß wir noch eine lange Zeit fröhlich miteinander verleben, um uns über das große Leiden zu trösten, das wir ausgestanden haben, ich wenigstens.«

»Aber ...«, hob Agnes wieder an.

»Eh!« fiel Renzo ein, »es tut's kein Aber mehr. Ich weiß, was Ihr sagen wollt; aber Ihr sollt schon hören, sollt schon hören, daß von keinem Aber mehr die Rede ist. Laßt uns nur irgendwohin ins Freie gehen, wo man gemächlich miteinander reden kann, ohne daß es Gefahr hat, und Ihr werdet hören.«

Agnes wies ihn nach einem Küchengarten, der hinter dem Hause war; er sollte da hineingehen und sich auf eine der beiden Bänke setzen, die einander gegenüber wären, sie würde gleich herunterkommen und sich auf der anderen niederlassen. Also geschah es, und ich bin gewiß, daß, wenn der Leser, unterrichtet, wie er von den vorgängigen Ereignissen ist, als ein dritter hätte dabei sein und mit Augen das so lebhafte Zwiegespräch ansehen, mit Ohren diese Erzählungen, diese Fragen, diese Erklärungen, diese Ausrufungen, diese Beileidsbezeigungen, diese Glückwünsche, und von Don Rodrigo und vom Pater Cristoforo und alles übrige, und diese Schilderungen der Zukunft, so klar und bestimmt wie die der Vergangenheit, anhören können, ich bin, sage ich, gewiß, er würde seine Freude daran gehabt haben und der letzte gewesen sein, der weggegangen wäre. Aber so die ganze Unterredung, mit stummen Worten schwarz auf weiß vor sich zu haben und ohne das mindeste Neue daraus zu erfahren, daran, bin ich der Meinung, wird ihm eben nichts liegen, und er wird es lieber sehen, wenn wir sie ihn erraten lassen. Was darin beschlossen wurde, war, daß alle miteinander nach dem Bergamaskischen ziehen wollten, um sich da niederzulassen, in dem Orte, wo Renzo schon so gut Bahn gebrochen hatte. Hinsichtlich der Zeit konnte man nichts bestimmen, weil die von der Pest und andern Umständen abhing; sobald die Gefahr vorüber wäre, sollte Agnes nach Hause zurückkehren, um Lucia zu erwarten, oder Lucia sie dort erwarten; unterdessen sollte Renzo noch öfters nach Pasturo herüberkommen, sein Mütterchen zu besuchen und ihr von allem, was vorfallen könnte, Nachricht zu bringen.

Ehe er von dannen schied, bot er auch ihr Geld an, indem er sagte: »Ich habe sie alle hier, seht Ihr, die Zechinen; ich hatte auch ein Gelübde getan, sie nicht eher anzurühren, bis die Sache im reinen wäre. Jetzt also, wenn Ihr sie nötig habt, bringt nur ein Näpfchen mit Wasser und Essig her, und ich werfe Euch die fünfzig schönen blanken Skudi hinein.«

»Nein, nein,« sprach Agnes, »ich habe deren noch genug für mich; haltet Ihr Eure nur warm, die werden uns zustatten kommen, um uns einzurichten.«

Um diesen Trost, eine so teure Person munter und wohl angetroffen zu haben, reicher, ging Renzo wieder zurück. Er brachte den übrigen Teil dieses Tages und die Nacht im Hause des Freundes zu; am andern Morgen brach er neuerdings, aber nach einer andern Seite hin, nach der neuerwählten Heimat auf.

Er traf hier auch Bortolo in guter Gesundheit und in geringerer Besorgnis an, sie zu verlieren; denn in den wenigen Tagen hatten die Dinge auch dort rasch eine äußerst günstige Wendung genommen. Die Erkrankungsfälle waren selten geworden, die Krankheit nicht mehr dieselbe, nicht mehr jene tödliche schwarzblaue Färbung der Haut, nicht mehr jene gewaltsamen Erscheinungen, sondern wohl leichte, meist nachlassende Fieber, höchstens hier und da mit einer kleinen, farblosen Pestbeule, die sich wie ein gewöhnliches Blutgeschwür heilen ließ. Bereits zeigte sich das Aussehen des Dorfes verwandelt; die Hinterbliebenen fingen an hervorzukommen, sich untereinander zu zählen, sich gegenseitig Beileid zu bezeigen und Glück zu wünschen. Es war schon davon die Rede, die Arbeiten wieder zu beginnen; die überlebenden Brotherren dachten daran, Arbeiter zu suchen und zu dingen und vornehmlich in den Gewerben, worin deren Anzahl auch vor der Seuche gering gewesen, wie das Seidenhandwerk war. Renzo, der sich nicht lange zierte, versprach dem Vetter – wiewohl mit Vorbehalt der gehörigen Zustimmungen –, wieder in Arbeit zu treten, sobald er mit den Seinigen ankommen werde, um sich in dem Dorfe anzusiedeln. Er traf inzwischen Anstalt zu den notwendigsten Vorbereitungen, versorgte sich mit einer geräumigeren Wohnung, was nur allzuleicht und unter billigen Bedingungen geschehen konnte, und versah sie mit Hausrat und Geschirr, indem er diesmal seinen Schatz angriff, ohne jedoch etwa einen großen Riß hinein zu machen, da alles im Überfluß und wohlfeil zu haben war.

Nach, ich weiß nicht, wie vielen Tagen kehrte er in das heimatliche Dorf zurück, das er noch merklicher zu seinem Vorteil verändert fand. Er lief spornstreichs nach Pasturo, traf Agnes ganz guten Mutes an und bereit, sich, sobald es wäre, heim zu begeben, so daß er sie selbst hinbrachte; doch sagen wir nichts von ihren Empfindungen, ihren Worten, als sie miteinander jene Orte wiedersahen. Agnes fand alles, wie sie es verlassen hatte, weshalb sie sagen mußte, daß diesmal, da es sich um eine arme Witwe und ein armes Mädchen gehandelt, die Engel Wache gehalten hätten.

»Und das andere Mal,« fügte sie hinzu, »wo man hätte glauben sollen, der Herr sähe anderswohin und dächte nicht an uns, da er uns unser bißchen Armut fortschleppen ließ, hat er uns gerade das Gegenteil dargetan, denn er hat mir von einer anderen Seite her ein hübsches Sümmchen geschickt, womit ich alles habe wieder ersetzen können. Ich sage alles, und das ist nicht recht, denn Luciens noch nagelneue, vollständige Ausstattung, die jene mit allem übrigen hinweggerafft hatten, die fehlte noch, und siehe, da kommt die uns nun von einer andern Seite zu. Wer hätte mir sagen sollen, als ich mich so plagte, jene andere fertig zu machen: Du bildest dir doch nicht ein, für Lucia zu arbeiten; ei, arme Frau! Du arbeitest, du weißt nicht für wen; weiß der Himmel, was für Geschöpfe diese Wäsche, diese Kleider tragen werden; die Luciens, die wahre Ausstattung, die ihr dienen soll, für die wird eine gute Seele sorgen, die du nicht kennst und von der du nicht einmal weißt, daß sie lebt.«

Agnes' erste Sorge war, in ihrem armen Häuschen eine möglichst anständige Wohnung für diese gute Seele einzurichten, darauf ging sie und holte sich Seide zum Haspeln und täuschte sich mit ihrer Haspel die Zeit hinweg.

Renzo seinerseits verbrachte jene für ihn schon so langen Tage nicht müßig; er verstand sich zum guten Glück auf zwei Gewerbe, er legte sich auf das des Landmanns. Teils ging er seinem Wirte mit an die Hand, für den es ein großes Glück war, in einer solchen Zeit des öfteren einen Arbeiter, und zwar einen Arbeiter von dieser Tüchtigkeit zur Beihilfe zu haben; teils bestellte er Agnes' Küchengärtchen und brachte es wieder zu Ehren, das in ihrer Abwesenheit gänzlich in Verfall geraten war. Um sein eigenes Gütchen bekümmerte er sich gar nicht, denn er sagte, das sei eine allzusehr zerzauste Perücke, und um die wieder in den Stand zu setzen, dazu gehörten mehr als zwei Hände. Auch betrat er es mit keinem Fuße, so wenig wie das Haus; denn es würde ihm wehgetan haben, die Zerstörung zu sehen, und er hatte schon den Entschluß gefaßt, um jeden Preis alles loszuschlagen und das, was er daraus lösen könnte, in seiner neuen Heimat anzulegen.

Wenn die am Leben Gebliebenen eines für das andere wie wiederauferstanden waren, so war gewissermaßen für die Leute seines Dorfes er es doppelt; ein jeder bewillkommnete und beglückwünschte ihn, ein jeder wollte von ihm seine Geschichte hören. Man wird vielleicht fragen: Wie stand es aber denn mit dem Verhaftsbefehle? Ganz erwünscht; er dachte fast nicht mehr daran, denn er setzte voraus, diejenigen, die ihn würden haben zur Vollziehung bringen können, dächten selbst nicht mehr daran, und darin betrog er sich auch eben nicht. Und zwar war es nicht etwa allein die Pest, die so vielerlei beseitigt hatte; es war, wie man ja auch aus mehr als einer Stelle dieser Geschichte hat ersehen können, vielmehr etwas Gewöhnliches zu jener Zeit, daß allgemeine wie besondere, gegen Personen gerichtete Befehle, es müßte denn irgendeine mächtige Privatleidenschaft sie belebt und geltend gemacht haben, des öfteren, wenn sie nicht im ersten Augenblick Erfolg gehabt hatten, erfolglos blieben, so wie Musketenkugeln, die, wenn sie nicht treffen, auf der Erde liegenbleiben, wo sie niemand Schaden tun. Es war das eine notwendige Folge der großen Leichtigkeit, mit der man jene Befehle erließ. Die Tätigkeit des Menschen ist begrenzt, und geradesoviel als im Befehlen zuviel getan wurde, mußte in der Ausführung zuwenig geschehen. Was in die Ärmel geht, das kann eben nicht in den Schweif gehen.

Wer auch etwa wissen möchte, wie Renzo in jener Zeit der Erwartung mit Don Abbondio stand, dem sage ich, daß einer dem anderen nicht zu nahe kam; dieser jenem nicht aus Furcht, von Trauung anfangen zu hören, und schon bei dem bloßen Gedanken daran sah er in seiner Einbildungskraft auf der einen Seite Don Rodrigo mit seinen Bravi, auf der anderen den Kardinal mit seinen Vernunftgründen erstehen, und Renzo hatte sich vorgenommen, ihm nicht eher wieder ein Wort davon zu sagen, als bis es zum Abschluß käme, indem er ihm eben nicht die gefährliche Gelegenheit geben wollte, sich im voraus schon dagegen aufzulehnen, wer weiß, was für Schwierigkeiten zu machen und die Sache mit unnützen Plaudereien zu verwirren. Seine eigenen Plaudereien nahm er mit Agnes vor: »Glaubt Ihr wohl, daß sie nun bald kommt?« fragte er. »Ich hoffe, ja«, antwortete sie, und häufig wurde die nämliche Frage wiederholt. Und mit diesen und ähnlichen Gesprächen bemühten sie sich die Zeit zu verkürzen, die ihnen desto länger vorkam, je mehr davon vergangen war.

Unserem Leser wollen wir alle jene Zeit in einem Augenblick vergehen lassen, indem wir mit kurzen Worten sagen, daß einige Tage nach dem Besuch Renzos im Lazarett Lucia mit der guten Witwe es verließ; daß, da eine allgemeine Kontumaz angeordnet war, beide zusammen in dem Hause der Witwe abgesperrt, sie bestanden; daß ein Teil der Zeit in der Anfertigung von Luciens Ausstattung zugebracht wurde, an der sie, nachdem sie einige Umstände gemacht, selbst mithelfen mußte, und daß nach Ablauf der Kontumaz die Witwe Gewölbe und Haus jenem ihrem Bruder, dem Kommissar, in Obhut gab, und die Vorbereitungen zu der Reise getroffen wurden. Wir könnten wohl gleich auch noch hinzufügen: Sie reisten ab, sie kamen an, und was da weiter folgt; aber bei allem guten Willen uns einer sotanen Eile des Lesers anzubequemen, ist doch dreierlei in diesem Zeitraum Gehöriges vorhanden, was wir nicht mit Stillschweigen übergehen mögen, und in betreff von zweierlei wenigstens glauben wir, daß der Leser selbst zu uns sagen dürfte, wir würden daran unrecht getan haben.

Das erste ist, daß, als Lucia dazu kam, der Witwe ihre Abenteuer umständlicher und in besserer Ordnung mitzuteilen, als sie dies in der Aufregung des ersten Vertrauens gekonnt hatte, und ausdrücklichere Meldung von dem Fräulein tat, das sie in das Kloster von Monza aufgenommen, sie von ihr Dinge erfuhr, die, indem sie ihr den Schlüssel zu vielen Geheimnissen gaben, ihr die Seele mit einer schmerzlichen und zaghaften Verwunderung erfüllten. Sie erfuhr von der Witwe, daß die Unglückselige, abscheulicher Untaten verdächtig, auf Befehl des Kardinals in ein Kloster von Mailand abgeführt worden; daß sie hier nach langem Wüten und langer Widerspenstigkeit in sich gegangen war und sich angeklagt hatte, und daß ihr gegenwärtiges Leben eine freiwillige Strafe der Art, daß, wofern man es ihr nicht nahm, niemand eine härtere würde haben erfinden können. Wer etwa diese traurige Geschichte genauer kennen lernen möchte, der findet sie in dem Buche und an der Stelle, wo wir dieselbe Person angeführt haben.

Das andere ist, daß Lucia, indem sie sich bei allen Kapuzinern, die sie im Lazarett erblicken konnte, nach Pater Cristoforo erkundigte, dort mit mehr Schmerz als Erstaunen vernahm, daß er an der Pest verstorben sei.

Endlich hätte sie vor ihrer Abreise auch gern etwas von ihrer ehemaligen Herrschaft erfahren, um, wie sie sagte, eine Schuldigkeit zu erfüllen, im Fall eines davon noch am Leben sei. Die Witwe begleitete sie nach dem Hause, wo sie hörten, daß der eine wie die andere den Weg der Mehrzahl gegangen wären. Wenn man von Donna Prassede sagt, sie war tot, so ist alles gesagt; aber, in Ansehung, daß Don Ferrante ein Gelehrter gewesen war, hat es der Anonymus der Mühe für wert erachtet, sich ein wenig mehr über ihn zu verbreiten, und so werden wir denn, auf unsere Gefahr ungefähr hier nachschreiben, was er über ihn schriftlich hinterlassen hat.

Er sagt also, daß bei der ersten Rede, die da von der Pest ging, Don Ferrante einer der Entschlossensten und hiernach immerfort einer der Beharrlichsten war, sie zu leugnen, nicht etwa mit Geschrei wie das Volk, sondern mit Vernunftschlüssen, denen niemand wenigstens den Zusammenhang absprechen kann.

» In rerum natura,« sagte er, »gibt es nur zweierlei: Wesen und Eigenschaften; und wenn ich beweise, daß die Seuche weder das eine noch das andere sein kann, so habe ich bewiesen, daß sie nicht besteht, daß sie ein Hirngespinst ist. Und hier ist der Beweis: Die Wesen sind entweder geistige oder körperliche. Daß die Seuche ein geistiges Wesen sei, ist eine Ungereimtheit, die niemand würde behaupten wollen; sonach ist es unnütz, davon zu sprechen. Die körperlichen Wesen sind entweder einfache oder zusammengesetzte. Nun denn, ein einfaches Wesen ist die Seuche nicht, und das tut sich mit zwei Worten dar. Sie ist kein luftiges Wesen; denn wenn sie es wäre, würde sie, anstatt von einem Körper zu dem anderen überzugehen, möglichst schnell in ihre Sphäre auffliegen. Sie ist kein wässeriges; denn da würde sie naßmachen und von den Winden ausgetrocknet werden. Sie ist kein feuriges; denn da würde sie brennen. Sie ist kein erdiges, denn da würde sie sichtbar sein. Ein zusammengesetztes Wesen ebensowenig; denn so müßte sie auf jeden Fall dem Auge oder dem Gefühl wahrnehmbar werden; und wer hat wohl je diese Seuche gesehen? Wer hat sie angefühlt? Es ist also zu erkennen übrig, ob sie eine zufällige Eigenschaft sein kann. Noch viel schlimmer das. Sie sagen uns, diese Herren Doktoren, daß sie sich von einem Körper zum anderen übertrage; denn dies ist ihre Achillesferse, dies der Vorwand, so viele sinnlose Verordnungen zu erlassen. Angenommen nun, sie sei eine Eigenschaft, so müßte sie eine übertragene Eigenschaft sein, zwei Worte, die sich nicht miteinander vertragen; weil in der ganzen Philosophie keine klarere, ausgemachtere Sache ist als die, daß eine Eigenschaft von einem Gegenstande zu dem anderen nicht übergehen kann. Wenn sie aber endlich, um diese Szylla zu vermeiden, sagen, sie sei eine erzeugte Eigenschaft, so fliehen sie die Szylla, um in die Charybdis zu versinken; denn ist sie erzeugt, so teilt sie sich also nicht mit, pflanzt sich nicht fort, wie sie es so hinplappern. Sind aber diese Grundsätze festgesetzt, wozu so viel Redensmachen von Flecken, Blattern, Karbunkeln! ...«

»Lauter Narretei«, entfuhr es einmal irgend jemand.

»Nein, nein,« hob Don Ferrante wieder an, »das sage ich nicht; die Wissenschaft ist Wissenschaft; man muß sie nur anzuwenden verstehen. Flecken, Blattern, Karbunkel, Speicheldrüsenentzündungen, violette Pestbeulen, schwärzliche Geschwüre, das sind lauter achtbare Worte, die ihren guten und richtigen Sinn haben; aber ich sage nur, daß darauf nichts bei dem Streite ankommt. Wer leugnet denn, daß es solcherlei Dinge geben könne, ja daß es deren gibt? Es fragt sich eben nur, woher sie entstehen.«

Hier begann das Leiden auch für Don Ferrante. So lange er nichts tat, als daß er sich gegen die Meinung von der Seuche auflehnte, fand er allenthalben geneigte, willige und achtungsvolle Ohren; denn es ist nicht zu sagen, wie groß der Einfluß eines Gelehrten von Fach ist, sobald er anderen dasjenige beweisen will, wovon sie bereits überzeugt sind. Aber als er dazu kam, hervorzuheben und dartun zu wollen, daß der Irrtum jener Ärzte nicht in der Behauptung, es sei ein furchtbares und allgemeines Übel vorhanden, sondern in der Angabe von dessen Ursache und Wesen bestände; dann – ich spreche von den ersten Zeiten, in denen man von der Krankheit nicht wollte reden hören – dann fand er anstatt der Ohren störrige, empörte Zungen; alsdann war es mit dem Predigen vorüber, und konnte er seine Gelehrsamkeit nicht anders mehr anbringen als stück- und bissenweise.

»Die wahre Ursache ist leider nur allzuwohl vorhanden,« sagte er, »und auch diejenigen sind genötigt, sie anzuerkennen, die es doch mit der anderen halten ... Sie mögen sie einmal leugnen, wenn sie können, die unselige Konjunktion des Saturnus mit dem Jupiter. Und wann hat man wohl jemals sagen gehört, daß Einflüsse sich fortpflanzten ... Und wollten mir die Herren gar die Einflüsse ableugnen? Sie mögen mir einmal abstreiten, daß es Sterne gibt, oder etwa behaupten, daß sie um nichts und wieder nichts da oben stehen, oder wie so viele Stecknadelköpfe in einem Nähkissen stecken? Was ich aber nicht begreifen kann, das sind die Herren Ärzte; einzugestehen, daß wir uns unter einer so schädlichen Konjunktion befinden, und darauf zu kommen und mit frecher Stirn zu uns zu sagen: ›Rühr das nicht an, rühr jenes nicht an, wenn du sicher sein willst!‹; Als ob man, wenn man die materielle Berührung irdischer Körper vermiede, die kräftige Einwirkung himmlischer Körper verhindern könnte! Und was für ein Getreibe, um Lumpen zu verbrennen! Armes Volk! werdet ihr den Jupiter verbrennen, werdet ihr den Saturn verbrennen?«

His fretus, auf diese Gründe nämlich, gebrauchte er keine Vorsicht gegen die Pest; bekam sie und legte sich zu Bett und kam zu sterben, wie ein Held Metastasios, mit den Sternen hadernd.

Und seine famose Bibliothek? Sie steht vielleicht noch an den alten Wänden aufgestellt.


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