Maurus Lindemayr
Gedichte
Maurus Lindemayr

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Die Hexe

        Auf dar Ofengabl fahrt mein Mueda
als a Hex in Lüftn umadum.
Fahrt grad ödla Meil wögs in ein Fueda,
und da Fex, mei Vada, weiß nix drum.

Han a Büxerl gseha,
möchts na gern daspeha,
ob's nöt öpa is a Hexenschmir.
Braucht's dös Toifelweri,
fahrt in Hexenberi,
und da Zaubajagl spant ihm für.

Z'nachsten bin i hoimla nahigschliha,
wie s' in Kella int hat Buda g'rirt.
Aft is höh und hat iehm d' Wang angstricha,
aftn hat 's da Schidl wögagführt.

Aft ist s' auiganga,
hat in Bock hergfanga,
hat 'n gmolla grad as wie a Geiß.
Wie da Bock hat gmegazt,
zan vagama glechazt;
aftn wurd's ma im Buckel endla heiß.

In da Thamasnacht hat's in da Kama
in an Kreis a Wösen ababrumt;
Hat in Luzifar grad gnent bam Nama,
Und a guedi Weil a sodl bumt.

Weiß nöd, ist's a Besen
oda a Gabl gwesen,
af dem 's gritten is, hans s' nöd recht betracht.
Is auf d' Nacht ban Essn
denast wida gsösn.
Had uns leicht da Toixel d' Suppen gmacht?

Ham a Kuehl, war nöd z' guet für'n Schinda,
umadum kein Fuederei dazua;
ham kam dreimal Buda grürt den Winta,
Testen Schmalz und Buda dena gnua.

Rutscht mein Mueda duri,
is 's kein Hexnfuri,
Mueß i mi, mein Eid, recht grob betrügn.
Na, ös werd's schan seha,
wie i sag, wird's gscheha:
Af'n Scheitahaufn muaß's krepirn.

 


 


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