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Nebel.

Still sehr still ist's in dem freundlichen Hafenstädtchen an der Weser. Selten nur rasselt ein Wagen über die von hohen Linden überschatteten Straßen. Wen nicht dringende Geschäfte aus den niedlichen, fast durchgehends einstöckigen Häusern fortlocken, der bleibt am liebsten daheim, – im grünen Gärtchen, oder während der rauhen Jahreszeit hinter dem Ofen des kajütenartigen Stübchens.

An Sommersonntagen verwandelt sich freilich das Bild: dann wogen Menschenmassen vom Bahnhofe und von den Dampfschiffsanlegern heran, ungezählte Scharen, welche die benachbarte große Stadt ausgespien hat. Die durchwandern den Ort und eilen den Dörfern und Wäldern der Umgegend zu. Das bringt dann Abwechselung in das sonst so gleichmäßig, ja öde verlaufende kleinstädtische Leben … Ja, und wenn nun die Flut nicht wäre, wie sähe es dann wohl aus!

Aber die Flut, vorausgesetzt, daß sie zur bequemen Stunde eintritt, veranlaßt die zahlreichen alten, abgetakelten Kapitäne, welche im Hafenstädtchen für den Rest ihres Lebens vor Anker gegangen sind, ihren Kurs regelmäßig noch nach der Weser zu setzen. Sie müssen dann ja einen Blick auf das Wasser werfen; vielleicht besuchen sie auch die eine oder die andere der Werften am Ufer, wo die gigantischen, modernen großen Dampfer und Segler gebaut werden. Und wenn sie genug gesehen haben, erholen sie sich beim Glase Grog oder Bier, räsonieren über dies und das und spinnen alte Geschichten in manchmal endlosem Garn ab. Wer Ohren hat zu hören, der kann da manches Interessante erfahren; offene Augen entdecken unter den eisgrauen Seebären noch Originale, – Originale, die mit dem allmählichen Absterben der alten gemütlichen Segelschiffahrt der noch nicht allzu fernen Vergangenheit auch zu Grabe gehen werden.

So anziehend stets das Bild war, welches sich bei Eintritt der Flut von den weit in den Strom hinausgebauten Hafenmolen den Augen entrollt, jetzt, da die Weser mit so großem Erfolge bis Bremen der Seeschiffahrt zugänglich gemacht wurde, hat es unvergleichlich an Schönheit und Großartigkeit gewonnen. Wo früher nur Küstenfahrer, Leichterfahrzeuge, Schleppzüge und kleine Personendampfer verkehrten, da fahren jetzt große Dreimaster, stattliche, ja gar schon transatlantische Dampfer. Hierzu gesellt sich die Flotte kleiner Fahrzeuge, die, von weißen, roten und dunkelbraunen Segeln beflügelt, den Strom bevölkert, dem Bilde erst das ganze, volle Leben verleihend. Wer das Wasser und das Leben aus dem Wasser liebt, dem gewährt es einen Hochgenuß, das Auf- und Abwogen der Schiffe von dem hohen Molenkopfe zu beobachten, dem Spiele der Wellen, dem Aufspritzen des Schaumes, welches die hin und her schießenden, den Hafen mit dem Geheul ihrer Signalpfeifen begrüßenden Dampfer erregen, zuzuschauen.

Und wer wollte nicht vorzugsweise den alten Kapitänen diesen Genuß, der sie an die längst vergangenen Tage erinnert, wo sie selbst auf großen Seglern das Kommando führten, gönnen? Auch drücken ihre gestrengen Hausfrauen ein Auge zu, wenn sie nicht ganz pünktlich zur Mittags- oder Abendmahlzeit zurückkehren, denn sie wissen, welch eine Wonne es den Mannsleuten ist, sich mal wieder die Augen ein wenig an Seeleben und Seeschiffen verklaren zu können. Hinterher sind ja die Haustyrannen auch keine stummen Götzen; im Gegenteil, sie wissen gar viel zu erzählen. Ein bißchen Schimpfen nehmen die Frauen wohl mit in den Kauf. Das gehört sich so, weil die Alten hin und wieder vielleicht etwas sahen, das ihnen mißfiel. Ja, zum soundsovielten Male wird der »verfl- Dampf«, der so vielem Guten den Garaus gemacht hat, bis in den tiefsten Abgrund hinein verdammt. …

… Jahre waren vergangen, ehe ich einst wieder auf einer jener Hafenmolen stand, meine Blicke auf den stolz unter mir hinfließenden, von der aufkommenden Flut geschwellten Strom richtend. So sehr denselben auch die Korrektionswerke verändert, ja gar in andere Bahnen gedrängt hatten, seine Umgebung war dieselbe geblieben: rechts, weserabwärts, die mit Villen und Parks gezierten hohen Ufer, drüben links der Deich des Stedingerlandes, überragt von niederen Strohdächern und hohen Bäumen, nach Süden und Norden die weite, volle Wasserfläche! In der Ferne dämmerten die Rauchwolken der Dampfer, die hohen Masten und Leinewandmassen der Segler auf. Seemöwen, der Flut folgend, den Schiffen voraufeilend, flogen landeinwärts, die Fahrwassertonnen tanzten vor ihren Ketten, die Häuser und Dorfschaften spiegelten sich in dem noch glatten Wasser der oberen Stromstrecke, während die zahllosen kleinen Torfkähne, von dem Handruder ihres Insassen bewegt, in den idyllischen Nebenfluß einlenkten. Ein wunderschönes, reiches Bild, dessen eigentümlichen Zauber, weil ich ihn so lange entbehren mußte, ich doppelt zu schätzen wußte.

»Dar kummt en groten transatlantischen Damper um de Huck,« sagte der diensthabende Hafenwächter zu dem inmitten einer Gruppe von Fahrensleuten stehenden Kapitän Schiphorst.

Der alte Mann richtete sein Marineglas nach der angegebenen Richtung und entgegnete:

»Wahrhaftigen Gott! Ja! Schade, dat de hier nich binnen kamen kann! Aberst use lüttje Pott von 'n Haben kann so 'n groten Kasten nich faten.«

Kapitän Brockstedt, welcher seine Blicke stromaufwärts gerichtet hatte, rief:

»Du, Schiphorst, kiek di nich de Ogen ut 'n Kopp! De Damper hett noch Tid, eher he hier passeeren deit. Du scholst man sunst uppassen! Di geit ja binahe dat Vullschip miß, wat dar von Bremen in 'n Släp dalkummt. Donner-* wär! Weiht dor nich von 'n Top de Kantoorflagge von dine olen Reeders?«

Kapitän Schiphorst wandte sich um und sah gespannt nach Süden zu. Er schüttelte dann wehmütig den Kopf, Tränen rollten ihm in den langen, grauen Bart.

»Weet Gott,« sagte er gerührt, »mine ole Elisabeth! Und vull beladen! Wat man doch alle belewen deit. Wer harr dacht, datt de Schäpen ens mit Ladung na de Stadt und von dar wedder beladen direkt na See to gahn konnen? Kinners, wi hefft to fröh aftakelt: Dat Plaiseer harren wie alle doch noch gern mitmakt!«

»Je, ja, ji, ja!« riefen die Kapitäne alle im Chore. Kapitän Brockstedt aber meinte:

»Na for Geld kann man allens hebben und ook den Düwel danzen sehn! Wat mutt von de välen Millionen doch towege kamen. Wenn man dat dicke End nich noch nakummt!«

Ein lautes Hurra erschallte vom Lande und von der Weser. Der große transatlantische Dampfer und die im Tau eines Schleppers befindliche »Elisabeth« kreuzten sich an der Mole vor den Augen der dort zahlreich versammelten Zuschauer. Fürwahr, ein stolzer Anblick! Der Dreimaster im vollen Schmuck der Flaggen, die Segel an den Rahen beschlagen, die hohen Masten schlank und majestätisch aufragend, – der Dampfer, voll beladen, mit ganzer Kraft fahrend! Die beiden Schiffe, einer und derselben Reederei angehörig, salutierten, die Kapitäne, der eine auf dem Quarterdeck, der andere neben dem Lotsen hoch oben auf der Kommandobrücke stehend, riefen sich seemännische Grüße zu. Der sonst so zahme Strom, zu schäumenden Wellen aufgeregt, spritzte seine Wasser fast bis auf die Kaje hin; die segelnden Leichterkähne und eleganten Lustjachten schwankten und tanzten, wie wenn sie auf hoher See wären.

Unsere alten Kapitäne sahen den beiden rasch entschwindenden Schiffen mit größter Aufmerksamkeit nach. Ja, sie vergaßen sogar dem Dampfer gegenüber ihre moralische Verpflichtung des Räsonierens und das Rühmen der verschwundenen alten Zeit. Vielleicht aber hätten sie beides bald nachgeholt, wenn nicht gerade ich ihren Gedanken eine andere Richtung gegeben hätte. Stromabwärts nämlich glaubte ich etwas ganz Besonderes zu bemerken: am Horizont erhob sich eine breite, niedrige, schwarze Wolke, inmitten welcher weiße Strahlen in die Höhe schossen. Dem Anschein nach wälzte sich die Erscheinung in großer Schnelligkeit heran.

»Dankelmann,« fragte ich den mit dem Aufhissen der großen Staatsflagge an dem Mast auf der Molenspitze beschäftigten Hafenwächter, »Dankelmann, wat hett dat dor gunnen to bedüden?«

»Wät't Se dat nich?« antwortete er. »Wi hefft so 'n Stucker twolf Torpedoböte to verwachten! De willt dat Fahrwater na Bremen mal utprowen und sick den Freehaben und dat ole Nest ankieken … Straland, wo kummt dat Satanstüg anbrusen! Dat ward höchste Tid, dat ick de Flagge na bawen kriege. Sunst heff ick am Enne noch wat von den Habenmeister und de Marinebehörde to besehn!«

»Dat di dat Donnerwär!« rief Kapitän Schiphorst. »Dat is ja, as wenn de Düwel de Fahrtügen kaart! Dat geit ja duller vörut as en Bahntug!«

In der Tat näherte sich eine Torpedobootflottille in unheimlichster Geschwindigkeit.

Die schwarze Rauchwolke ringelte sich, jetzt da die Schiffe eine Bucht passierten, wie eine Riesenschlange hinter ihnen her, der weiße Dampf stieg kerzengerade in die Höhe und legte sich dann in Spirallinien um. Die Schiffskörper verschwanden in dem von den Bugen aufgeworfenen, die Ufer überflutenden Schaum- und Wassermassen. Der ganze Strom war in Bewegung, alle Fahrzeuge hielten sich rechts und links an den Fahrwassergrenzen, den seltsamen und gefährlichen Gästen Platz machend.

Jetzt ging die Hafenflagge grüßend auf und nieder. Die ihre Geschwindigkeit beim Passieren des Hafens etwas mäßigenden, langen, niedrigen, schwarzen Ungetüme salutierten vorschriftsmäßig wieder, die kommandierenden Offiziere legten die Hand an die Mütze, die verräucherte und bespritzte Mannschaft an Deck sah neugierig auf die Gruppen am Lande hin.

»Dat mutt ja upstunns so 'n Düwelstüg gewen«, äußerte Kapitän Brockstedt, der rasch entschwindenden Flottille nachsehend. »Aberst en Jammer is 't, dat et so wat gifft. Herr Gott, wat mutt dat for 'n Deenst an Bord sin! Un denn de armen Jungens bi Ketel und Maschine! De möt 't ja ut Rand und Band kamen bi den Heidenschandal und de gläunige Hitz in de Satanskäken.«

»Sind dat noch Schäpen, Brockstedt, frag ik di!« versetzte Kapitän Schiphorst. »Nä, und nochmal wedder Nä! Maschinen und niks fudder sind dat! Gnade Gott, wenn dat mit den Damp dor mal nich klappen will buten bi Storm und Wär und hoge See. So 'n Beest geit ja nich mehr up und äwer't Water, dat geit 'r unner dör as 'n Fisch. Ik segge di, wenn dar mal wat passeeren deit, denn möt't sik de Lüde an Bord versuppen as de Rotten. Schade denn um dat junge dütsche Blood!«

Ich wandte ein, die Boote und Maschinen seien so gut gebaut, daß so leicht kein Unglück geschehen könne und daß bei Sturm und hoher See die Fahrzeuge auch nicht ausliefen und, wenn überrascht durch schlechtes Wetter, den nächsten Hafen zu erreichen suchten. Kapitän Brockstedt erwiderte, daß doch allerlei vorkomme. Gefährlich seien die Dinger im höchsten Grade. Noch neulich solle bei Nacht und Nebel und schlechtem Wetter ein Offizier über Bord geschlagen sein, ohne daß man es gleich gemerkt habe. Der Mann, ein tüchtiger Schwimmer, habe elend ertrinken müssen.

»Dar is ja kin Hoolt und Stahen up Deck. Bäter gar nicht swommen könen und glicks to grunne gahn, as sik en Tidlang henholen mit Hapen und Sparreln und sick dann doch to Dode zapeln möten! Ik heff nie swommen konnt. En Seemann, de unbemarkt to Water kummt, is bäter dran, wenn he nich swommen kann, – eene Pien for alle Pien! De Kunst kann em nich helpen, – und wo selten kann man em wedder to faten kriegen.«

»Dar bin ik annere Meenung,« sagte Kapitän Schiphorst. »Von eenen und den annern unglücklichen Fall schall man kinen allgemeenen Sluß trecken. – Ik, min gode Jung, stund hier nich, wenn ik nich harr swommen konnt und ik harr denn ook nich mine gode, lüttje, söte Fro tragen. Brockstedt, du weeßt woll noch nich, wo dat togan is: … He is,« flüsterte er mir zu, »noch en bäten grön hier bi us, – kummt ut 'n Stegerlanne na Vegesack und weet von use Angelegenheiten noch barmhartig wenig Bescheed. Laat 't us tosamen unner de Böme bi't Habenhus setten und en Glas Beer drinken. Ik kann denn ens mal wedder de ole Geschichte vertellen, wenn ji 't recht is.«

Die Kapitäne nickten einverstanden und gingen miteinander. Ich bat, mich anschließen zu dürfen.

»Wenn Se dat Freide makt totohören, denn schall mi dat en Ehre sin,« sagte Kapitän Schiphorst.

Wir ließen uns im Angesichte des Stromes nieder. Der alte Seemann begann zu spinnen, natürlich plattdeutsch.

Was er erzählte, darf ich wohl in meiner Weise wiedergeben. Hier und da soll er aber mit einem originellen Wörtchen dazwischenfahren.

Er erzählte etwa folgendermaßen:

Ich habe lange als Steuermann gefahren, – die Gelegenheit, ein Schiff zu erhalten, Kapitän zu werden, war gerade damals nicht sehr günstig, auch wechselte ich nicht gern meine Reeder und Kapitäne. Mit Kapitän Nedderhorst, der die schöne Bremer Brigg »Republik« führte, bin ich eine ganze Reihe von Jahren zusammengewesen. »Min Hart weer, as de Romanenschriwer seggt, free. Ik konn dohn und laaten, was ick woll. Seemann mit Liv und Seele, weer mi allens sunst in 'r Welt tämlich egal.«

Es mag jetzt etwa dreißig Jahr her sein. Wir kamen mit unserer Brigg von Jamaika, mit voller Ladung nach der Weser bestimmt. Anfangs Dezember hofften wir den Hafen zu erreichen. Die Reise ließ sich so gut an, daß wir schon Mitte November im Kanal waren. Dort aber ging das Kreuzen los, weil uns ein scharfer Ostwind in die Zähne blies, der unsern Fortgang natürlich sehr hinderte. Dabei wurde es bitter kalt, – wir mußten fürchten, die Weser voller Eis anzutreffen. Vorsichtshalber liefen wir einige Kanalhäfen an, um uns zu orientieren, und hörten zu unserer Befriedigung, daß weder die Elb- noch die Weserschiffahrt im geringsten behindert sei. So quälten wir uns denn nach und nach bis Dover weiter und kamen endlich in die Nordsee, wo wir wegen oftmaliger Stille auch nicht viel gewannen.

Als etwas Brise aufsprang, suchten wir möglichst von der Küste frei zu bleiben und nach Norden zu anzuliegen, um bei etwa eintretender Windveränderung nicht durch die dann entstehenden Strömungen an Leegerwall getrieben zu werden. Ein vorsichtiger Seemann zieht ja immer in Rechnung, daß in solchem Falle, wie wir sagen, »de Hollandschen Gaten bannig to trecken plägt«.

Es war bereits Mitte Dezember geworden. Da trat mit dem Mondwechsel südwestlicher Wind ein, der neues Leben und doppelte Energie an Bord zuwege brachte. Wir setzten an Segeln, was nur irgend stehen wollte, und kamen jetzt gut vorwärts. Die Höhe von Texel hofften wir bald zu erreichen, um dann von dort direkten Kurs nach der Weser zu steuern.

»Stürmann,« äußerte der Kapitän eines Tages, »to Winacht sind wi binnen. De an'n Lanne könt den Koken for us mit anröhren. Wi singt alle in de Karken mit: Dies ist der Tag, den Gott gemacht … Gewen Se de Jantjes en Extraration Rum, dat se sick vörut all freit und de Seele in't Liw torechte wärmt.«

Merkwürdig war's, daß niemand an Bord sich so ganz von Herzen freuen wollte, – uns allen lag etwas schwer in den Knochen. War der verschleierte graue Himmel, die fast undurchdringliche Finsternis der Nacht der Grund? Jan Maat, sonst gern zu Scherz und Lachen geneigt, blieb ernst und gleichgültig. Der alte Bootsmann brummte gar vor sich hin:

»Wer weet, wat noch kummt?«

Und wenn ich ihn ermahnte, nicht Schrullen nachzuhängen und wenigstens nichts davon den Leuten gegenüber verlauten zu lassen, dann erwiderte er:

»Wi willt dat Beste hapen, Stürmann. Aberst dat Wär gefallt mi nich. De Lucht druckt eenen ja dal als Blee.«

Mir kam das auch so vor. Die Seevögel flogen unruhig und unstet über die Wellen und kreischten ärger wie gewöhnlich. Die Kimmung war schmutzig und gelb, das Barometer stand niedrig, mehr Wind prophezeiend, der aber, wenn er eintrat, uns jedenfalls nicht hinderlich, ja, nur erwünscht sein konnte.

Wir brauchten fleißig das Lot, welches beruhigende Auskunft über den Schiffsort gab. Die Brigg war von der Küste frei und lag auf richtigem Kurse. Nachmittags wurde die bis dahin sichtige Luft etwas diesiger … Wir wandten alle Vorsichtsmaßregeln an, loteten noch fleißiger und fanden zu unserer Beruhigung alles in bester Ordnung. Da gegen Abend die Unsichtigkeit noch zunahm, so verdoppelten wir den Ausguck, trafen Vorsorge, die etwa nötigen Signale durch Läuten, Blasen, Laternen und farbige Feuer sogleich geben zu können.

Plötzlich wälzte sich eine Nebelwand heran, – wir waren in eine undurchdringliche Wolke eingehüllt.

»Dar hefft wi de Bescherung!« brummte der Bootsmann.

Kapitän Nedderhorst blickte mich besorgt an; die Leute steckten die Köpfe zusammen. Jeder an Bord fühlte die Unsicherheit. Nebel ist ja das Schlimmste für ein Schiff, besonders in der Nähe von Häfen und frequentierten Kursen wie hier. Der Gefahr, angerannt zu werden, ist es fast widerstandslos überliefert.

Was wir tun konnten in dieser Lage, geschah. Die Fahrt des Schiffes wurde so weit gemindert, daß es nur eben noch steuerfähig blieb; von Minute zu Minute erklang das Signalhorn, die Laternen brannten, vermochten aber kaum auf wenige Schritte hin den Nebelschleier zu durchdringen; die Glocke schlug in kurzen Zwischenräumen an. Noch hatte das Schiff Fortgang und hielt seinen Kurs inne; der Wind flaute aber zusehends ab und schlief nach Verlauf einer halben Stunde fast gänzlich ein, – die Segel hingen schlaff an den Masten herab. Wir waren vollständig bekalmt, widerstandslos etwa herannahendem Unglück gegenüber.

»Doht joe Pflicht und Schuldigkeit, Kinners!« rief Kapitän Nedderhorst den mutlos werdenden Matrosen zu: »Wer denkt denn gliks dat Slimmste? Wie staht ja in Gottes Hand. De ward use gode Brigg ok ditmal as so faken all in sinen gnädigen Schutz nehmen. Dat Wär klart woll bald wedder up, und denn kriegt wie goden und awerleidig genog Wind. In 'n paar Dagen sitt't wi bi Moder achter'n Aben und lacht äwer dat bäten Mist in'r Nordsee. Zio, du mußt nich verzagen, seggt se an de faste Wall. Makt mal en bäten ordentlichen Schandal, Jungens!«

Die Leute lachten, jeder suchte seine Schuldigkeit zu tun, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln den größtmöglichen Lärm zu verursachen, damit die etwa unsern Kurs kreuzenden Dampfer – wir lagen ja in ihrem Bereiche – von unserer Gegenwart unterrichtet würden.

… Ich hatte meinen Posten auf dem Quarterdeck. Obgleich mir der Mut in allen Lagen des Lebens nicht so leicht ausging, – es war mir doch etwas eigen ums Herz. Ich konnte eine gewisse Ängstlichkeit nicht zurückdrängen, – trübe Ahnungen, Gedanken, in welchen mein ganzes vergangenes Leben mir eitel, schal und schuldbeladen erschien, drückten mich nieder. Doch ermannte ich mich und horchte mit der gespanntesten Aufmerksamkeit über Bord hinaus. Ha, hallo! Was ist dort? Schlug da nicht ein eigentümliches Geräusch an mein Ohr? Ich hörte mein Herz pochen. Ich wandte mich an den Kapitän, der in diesem Augenblicke auf dem Quarterdeck erschien, und teilte ihm meine Wahrnehmung mit. Er legte die Hand an das Ohr und horchte gleichfalls.

»Ik kann nicks wahrnehmen, Stürmann,« sagte er. »Se bildet sick wat in. Man kummt licht darto in so 'ne Lage, wo wi nu in sind. Laaten Se man de Signale von Tid to Tid wedderholen, – en Kanonenschuß kann ook nich schaden.«

Ich ließ laden und feuerte das Geschütz selbst ab. Der Knall, hohl und dumpf, rollte in der Nebelschicht nicht fort; ich hatte das Gefühl, daß er nutzlos verhallte und gar nicht in die Ferne drang.

Wieder horchte ich in atemloser Spannung. Abermals jenes Geräusch, jetzt aber deutlicher! … War's nicht wie fernes Wasserrauschen? Dann und wann zischte etwas wie ein leiser Pfiff; ich hörte taktmäßiges Pochen.

»Kapitän,« rief ich, »hört Se nicks?«

»Wahrhaftigen Gott!« entgegnete er. »Stürmann, Se hefft recht, dar is en Damper up de Neegte!«

Ängstlich horchten wir beide. Es schien, als ob das Geräusch verstummte, dann wieder war es da, kam aber aus anderer Richtung und klang entfernter.

»Na, wi bliwt woll free«, meinte der Kapitän. »De Damper stürt to Norden von uns. Laaten Se man nochmal scheeten.«

Ich machte Anstalten, den Befehl auszuführen, während der Kapitän nach vorne ging, um das Läuten und Signalblasen persönlich zu überwachen.

Eine Zeitlang blieb alles still. Plötzlich jedoch glaubte ich ganz deutlich das Schlagen einer Schraube, Wasserrauschen und einen langgezogenen Pfiff zu hören. Mein Gott, das klingt ja ganz aus der Nähe! …. Dann aber war alles wieder still …..

Ich hielt mich krampfhaft an der Reling fest, lauschend und in den undurchdringlichen grauen Nebel hinausstarrend, wie wenn ich ihn mit den Augen durchbohren wollte. Immer unheimlicher ward mir zu Sinne. Ich stand jetzt allein auf dem Quarterdeck, – der Mann am Ruder hinter mir wahrte seinen Posten, damit bei eintretender Brise die Brigg sogleich wieder ihren Kurs verfolgen könne … Gott sei Dank! die Segel beginnen sich zu füllen, die »Republik« geht leise durch das Wasser ….

Da! … Allmächtiger Gott! … Ganz in der Nähe das taktmäßige Arbeiten einer Schiffsschraube! … Das Wasser rauscht … Hüben und drüben Geschrei, Signale, Pfeifen, Läuten! …. Angstvoll höre ich unsere Leute an Deck hin und her rennen … Kapitän Nedderhorst kommandiert mit heller, klarer Stimme. Ich lehne mich weit über Bord nach der Seite hin, von welcher das Geräusch kommt, ich rufe dem Mann am Ruder zu, sogleich die Richtung zu verändern, wenn ich es befehle. Er antwortet zustimmend …

Barmherziger Himmel! …. Wie ein Gespenst der Tiefe erhebt sich, näher und näher rückend, der weit ausladende Bug, der Klüverbaum eines großen Dampfers aus dem Nebel, wie feurige Augen leuchten die roten und grünen Seitenlichter … Die Schraube steht still, jetzt schlägt sie rückwärts … Ein furchtbarer Krach, ein Splittern! – Der scharfe Steven des Dampfers hat die Brigg erfaßt, die, in allen Fugen erbebend, sich auf die Seite legt. Über mir neigt sich die Galionfigur des mehr und mehr in unser Schiff einschneidenden Dampfers, alles auf seinem Wege zerscheiternd … Ich höre das Eindringen des glucksenden Wassers … Ich werde auf die Seite gedrängt … Wenn ich nicht vernichtet werden will, muß ich über Bord springen …

Hinab denn in die See! … Lieber noch den reinlichen Tod des Ertrinkens, als den blutigen des Zerschlagen- und Zermalmtwerdens! …. Gott, welch ein Augenblick! …. Nur kurze Sekunden hat das alles gewährt, und es war mir wie eine Ewigkeit ….

Ich befand mich im Wasser. Glücklicherweise hatte ich leichte Kleidung und Schuhe an. Die schweren Seestiefel würden mich sogleich in die Tiefe gezogen haben. Unwillkürlich regte ich Arme und Beine, denn ich war ein tüchtiger Schwimmer. Instinktmäßig entfernte ich mich von der Unglücksstelle. Mir konnte ja niemand helfen, ich niemandem von Nutzen sein. Ganz mit mir selbst beschäftigt, hörte ich anfangs nicht viel von dem, was in meiner Nähe vorging. Dann aber vernahm ich verzweifeltes Hilferufen. Die Pfeife des Dampfers gellte, das Wasser rauschte gewaltig, dann stürzte es nieder, brauste auf aus der Tiefe und dann – war alles still! …. Sehen konnte ich nichts, der Nebel war undurchdringlich. Das Pfeifen und langsame Fahren des Dampfers hörte ich noch eine Weile. Vielleicht machte man Versuche, Ertrinkende zu retten. Ich schrie aus Leibeskräften um Hilfe, aber ungehört verhallte meine Stimme über dem, Gott sei Dank! ganz ruhigen Wasser. Jetzt war's still um mich her … Dann wieder glaubte ich das regelmäßige Arbeiten der Maschine aus weiter Entfernung zu hören …. Endlich – Totenstille! …. Wo war Kapitän Nedderhorst, wo sind unsere Leute? … O Ewigkeit, du Donnerwort …

Noch schwamm ich, – nach welcher Richtung wußte ich nicht, da ich keinerlei Anhaltspunkte hatte. Allmählich ließen meine Kräfte nach, obgleich ich, auf dem Rücken liegend und nur eben mit Armen und Beinen arbeitend, mich öfter auszuruhen versuchte. Noch hatte ich meine Energie nicht verloren, die Liebe zum Leben ließ Gedanken an den Tod, der mir ja so grauenhaft nahe war, nicht aufkommen. Ich bat Gott, mich bis zum Anbruch des Tages kräftig zu erhalten. Bei der starken Schiffahrtsbewegung in diesem Teile der Nordsee konnte ich hoffen, wenn bis dahin meine Glieder nicht in der Kälte des Wassers den Dienst versagten, durch irgendein Fahrzeug gerettet zu werden. So wie anfangs vermochte ich sie schon längst nicht mehr zu regen; fast alle fünf Minuten mußte ich mir Rast gönnen und auf dem Rücken liegen.

Was blinkt dort über mir? Ein Stern ist's, der matt durch den Nebelschleier leuchtete. Ich rief jauchzend: Gott Lob und Dank! Der Nebel war am Verziehen. Ein Stern nach dem andern trat hervor, und bald funkelte der ganze Himmel in voller, glänzender Pracht. Wenn ich meinen Kopf erhob, konnte ich verhältnismäßig weit umherblicken, obschon es noch Nacht war. Das Auge eines Seemanns ist scharf und durchdringt selbst die Finsternis, sobald nicht der graue Feind, der Nebel, seinen undurchsichtigen Schild aufgestellt hat. Meine Zuversicht wuchs, ich verdoppelte meine Anstrengungen und schwamm jener Richtung zu, wo ich dem Stande der Sterne nach die nächste Küste wußte … Dieselbe zu erreichen war ja der Entfernung wegen unmöglich, doch nur so – unwillkürlich – und nicht anders konnte ich handeln.

Ich schwamm und schwamm, immer mehr ermattend. Aber das Spiel gab ich noch längst nicht verloren, so oft ich, von Hunger und Durst überdies gequält, mich auch erschöpft fühlte … Oft wollten mir die Sinne schwinden … Die Versuchung trat heran und flüsterte mir zu: Laß dich sinken und mach der Quälerei ein Ende! Doch immer siegte noch die Lust zum Leben, das feste Vertrauen auf meine Rettung kam immer wieder zum Durchbruch. Meine geschärften Augen spähten hierhin und dorthin, ob nicht irgendwo auf der endlosen Fläche etwas zu entdecken sei, ein Licht oder sonst etwas …. Da hob und senkte sich in der Schwellung ganz in meiner Nähe ein Gegenstand. Ich bot meine letzten Kräfte auf, denselben zu erreichen. Was war's? Ich ergriff ihn mit der Hand und packte fest zu: ein Stück Holz hatte ich gefaßt, eine Spiere – ich kannte sie nur zu gut, es war eine Reservespiere vom Deck der Brigg –, noch hingen die Taue daran, mit welchen sie festgebunden gewesen war, man mußte sie im letzten Augenblick gelöst haben. Ich kletterte hinauf … O, dort schwimmt noch ein zweites Holz, – welches Glück! Ich holte es heran und verband beide Stücke notdürftig durch die Taue miteinander. Nun besaß ich ein Floß, ich konnte ausruhen und das Weitere vertrauensvoll erwarten.

Welche Wonne, die Glieder zu strecken! Und ob sie gleich vom Wasser stetig überströmt wurden, was kümmerte mich das? Ich gebrauchte die Vorsicht, mich mit dem Tauende, meinem Taschentuche und Gürtel notdürftig festzubinden, damit ich nicht fortgespült werden konnte. Dann schloß ich die Augen, des lieben Gottes Hut bei der herannahenden Morgenröte mich überlassend. Im Lichte des Tages mußte sich ja finden, was zu beginnen war.

Ich schlief ein. Ich fühlte mich wie ein Kind in seiner Wiege geschaukelt. Zeitweise durchbebten mich Frostschauer. Es ward dunkel um mich her und in mir selbst; tiefer, immer tiefer fühlte ich mich sinken, tief, – so unendlich tief. Meine Sinne schwanden. Ich lag wie tot da. Wie lange, das weiß ich nicht ….

Mein Bewußtsein kehrte zurück. Ein Gefühl der Wonne und Behaglichkeit durchströmte mich, meine steifen, starren Glieder fühlten wieder Leben. Ich schlug die Augen auf.

Wo war ich?

Ich lag in den weichen, warmen Kissen eines Alkovens: freundlich schien die Sonne durch das niedrige, gegenüber befindliche Fenster. Ein Feuer brannte auf dem mit blauweißen Fliesen umgebenen Herde; der Teekessel am Feuerhaken summte und dampfte. Die Wanduhr tickte[*?]. Wie behaglich sah das alles aus! War ich im Paradiese?

Wie kam ich hierher? Es dauerte eine Weile, bis ich mich besinnen konnte auf das, was ich erlebt, was ich durchgemacht hatte. Und wie rätselhaft, daß ich, der noch eben in der See hilflos umhertrieb, hier geborgen, weich und warm ruhte! Meinen Kopf wendend – die Glieder waren steif und schmerzten bei jeder Bewegung – sah ich neben dem Herde eine Frau in niederländischer Tracht sitzen, die sogleich aufstand, als sie Geräusch vernahm, und an den Alkoven trat. Sie fragte freundlich, ob ich irgend etwas wünsche und bedürfe? Obschon sie holländisch sprach, so verstand ich sie doch ganz gut und bat um Wasser, meinen Durst zu löschen. Sie hatte auch mein Plattdeutsch verstanden und brachte mir sogleich ein Täßchen heißen Tee. Wie labte mich der Trank!

So sauer mir das Sprechen auch noch fiel, so stellte ich doch einige Fragen an die mich mit mütterlicher Sorgfalt zurechtlegende, aus lieben, freundlichen Augen mich anblickende Frau. Da erzählte sie mir, daß ihr Mann, der mit seiner Fischersmack draußen in See war, mich auf den Spieren treibend gefunden habe. Er barg mich, da er noch Leben in mir entdeckte. Ich wurde zu Koje gebracht; man flößte mir warme und starke Getränke ein. Zum Bewußtsein kam ich aber nicht an Bord der Smack. Ich lag im tiefen, tiefen Schlafe. Die Fischerleute brachten mich nach ihrer Heimat auf der Insel Terschelling. Jan van Moken übergab mich der Pflege seiner Frau und Tochter, während er selbst wieder seinem Berufe nachging.

Wie aufopfernd und liebreich haben die Leutchen für mich gesorgt, mit welcher Teilnahme behandelte mich der alte Jan – väterlich kann ich wohl sagen –, wenn er, aus See kommend, einige Tage zu Hause blieb …

Es dauerte lange, bis ich vollkommen hergestellt war. Aber nur zu gern blieb ich in dem kleinen Fischerdorfe, denn in der Tochter, Aldegonda van Moken, hatte ich eine Gefährtin gefunden, von welcher ich mich nicht wieder zu trennen vermochte. Sie stützte mich auf meinen ersten Gängen an den Strand und in die Dünen; das erste bescheidene Blümchen, welches sie fand, steckte sie mir in das Knopfloch und sah mich dabei so innig an, daß ich in ihren Augen ihr Herz erkannte. Was ich bisher gelebt hatte, das lag wie in einem grauen Nebelschleier da; in Aldegonda ging die Sonne auf, welche ihn zerriß. Nun zog der Frühling ein, in heiterem, goldigem Lichte sah ich die Zukunft vor mir. In Aldegonda lag all mein Glück und das ihre in mir, das fühlte, das wußte ich. Wir gehörten zueinander, waren füreinander geschaffen … Als ich endlich ganz genesen nach Bremen zurückkehrte, ließ ich meine Braut auf Terschelling zurück. Und gar bald wurde sie mein treues, liebes Weib, denn die Reeder der »Republik«, welche spurlos verschwunden blieb, vertrauten mir sogleich die Führung ihres neuesten Schiffes an. Wie der das Unglück verursachende Dampfer hieß, ist nicht bekannt geworden. Da er hoch und die Brigg ungewöhnlich tief im Wasser lag, so ist anzunehmen, daß er ohne wesentliche Beschädigung davonkam. Bei dem dicken Nebel hatten die Leute an Bord des Dampfers die Kollision wohl kaum für so ernst und verhängnisvoll angesehen, wie sie in der Tat für die Brigg war.

»Und«, so schloß Kapitän Schiphorst seine Erzählung, »nu möt't ji doch alle seggen, dat et god is, wenn de Seemann swommen kann. Von mi nochmal to spräken, so seet ik nich hier ahne dat und haar ook mine Aldegonda nich krägen. Mine Jungens hefft dat Swommen lehrt. Hapentlich kummt kiner darto, sin Schipp unfreewillig verlaten to möten as ik datomal de gode Brigg.«

»Prost, Schiphorst!« rief Kapitän Brockstedt. »Du und dine Olsche schält leben!«

Wir stießen unsere Seidel zusammen. Schiphorst erhob sich mit den Worten:

»Et is Tid, dat wie to Huse stürt! Ook de beste Fro kann toväl Unpünktlichkeit bi ähren Mann nich liden und fangt denn an to nuckern und to predigen. – Und Se,« wandte er sich an mich, »Se möt't noch en bäten mit mi kamen. Mine Fro kennt Ähren Namen all ganz god und ward sick freien, Se äwer dat slechte Hollandsch in Ähre Böker to konfirmeeren und von dit und dat an de Waterkant und den olen Damen-Kaptein mit Se to snacken. Jä, wat se is, mine Fro, so is se ja nich ganz jung mehr, aberst, as use Herr Pastor seggt, ›die schönste Matrone im Städtchen!‹ – en lüttje söte Olsche, so segge ik up Platt, und ik mutt dat wäten!« …


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