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Strahlt, ihr Säle meiner Träume!

Strahlt, ihr Säle meiner Träume,
Schön in vieler Kerzen Glanz,
Lied und Wort durchhall die Räume,
Saitenspiel und muntrer Tanz.

Tovelein, komm, laß uns wandern,
Schwer ist hier die Luft und warm.
Laß uns eilen von den andern,
In den Garten, Arm in Arm:

Hier verklingt des Festes Dröhnen,
Schweigend ist die Nacht und weich;
Sieh, des Mondes Strahlen tönen
Auf dem Kahne, auf dem Teich.

Komm, ins Wasser gleiten lassen
Wir den Nachen, steig an Bord;
Meine Augen dich umfassen,
Und ich rudre mit dir fort.

Kleine Lieder sollst du singen,
Schaukelnd zieht indes der Kahn
Bei dem liebeswarmen Klingen
Über Tiefen seine Bahn.

Dank soll deinen Sang belohnen
Und des Herzens Klang dabei,
Selbst die Nacht in Waldeskronen
Seufzet: ach, es ist vorbei.

Laß doch, während wir uns wiegen,
Nachtwind sich im Haar verfängt,
Wange sich an Wange schmiegen.
Wo das Blut zum Kusse drängt.

Laß mein Auge bittend sprechen,
Tove, rühren soll es dich,
Deinen Willen soll es brechen,
Daß er immer will wie ich.

Meine Stimme soll zerstören
Der Gedanken strenge Reihn,
Daß du dann vermagst zu hören
Deines Herzens Wort allein.

Deinem Herzen will ich sagen
Küssend Worte, die ich weiß,
Seine Stimme darf nicht zagen.
Mir zum Herzen sprech sie heiß.

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