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Die Fürst Alm

Infolge der durch den Sommer hereinbrechenden Reise- und Ferienzeit möchte ich all jene, die mit irgendeinem Kraftfahrzeug die südliche Grenze des deutschen Reiches in Richtung München-Garmisch-Partenkirchen einschlagen nach Tirol oder nach Oberammergau auf eine neu entstandene Station aufmerksam machen, auf die Fürst Alm auf dem Dünaberg bei Murnau am Staffelsee in Oberbayern.

Das ist ein langer Titel und ich will es gleich näher erklären. 75 km von München, 25 von Garmisch-Partenkirchen, liegt es 5 Minuten abseits der Straße von Murnau nach Oberammergau. Es ist der schönste Punkt am nördlichen Rande der bayerischen Alpen, den man mit Kraftfahrzeugen erreichen kann per Motor. »Schönste« ist ja allerdings immer eine relative Bezeichnung und ich will sagen die umfassendste.

Der Dünaberg bei Murnau gehört zu jenem Ausläufer westlich des Höhenzuges, bis zu dem sich um das Jahr 1600 die bayerischen Truppen von den Tirolern zurückgezogen haben und hier rettete sie die französische Verstärkung aus München. Hier wird auch noch jährlich in Erinnerung an diesen Tag ein Graf-Arco-Preisschießen von einer Kgl. priv. Schützengesellschaft veranstaltet, als Erinnerung an die Errettung Murnaus von der Plünderung durch die Tiroler.

Und nun zurück ins zwanzigste Jahrhundert! Der Vater Fürst war in seiner Jugend einer der Einführer der Lederhosen gegen das Geschrei der Klerikalen wegen der unsittlichen Tracht. Der Kampf um die Lederhose.

Heute ist er ein alter Herr mit einem Bart, der natürlich wirkt und ist auch tatsächlich mit Andreas Hofer verwandt. Von der Fürst Alm sieht man die Berge von Allgäu bis Tölz, Zugspitze und Wetterstein, Teufelsgrat, Wank und Krottenkopf, Heimgarten, Herzogstand, Benediktenwand und das Ettaler Manndl und alles, was sich um diese Berge herumgruppiert, Täler und Dörfer und den See nordwärts mit der oberbayerischen Hochebene.

Nirgends in ganz Oberbayern hat man solch einen instruktiven Überblick über eine typisch oberbayerische Landschaft.


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