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Die Glaskugel

Es war wieder die Zeit gekommen, wo die Bäume, die am längsten zögern und sich gleichsam am bedächtigsten vorbereiten, ihre Blüten entfalten, wo die Rosen sich auftun und allen Menschen die Augen heller leuchten. Die Mädchen lustwandelten abends nicht mehr um den Stadtplatz herum, sondern gingen hinaus in die Baumgänge der Basteien, wo es jetzt selbst beim Gebetläuten noch licht war. Und hatten sich so viel zu sagen und wollten gar nicht nach Hause gehen, daß der einen oder der anderen der jüngere Bruder, der eben auch erst erhitzt von seinen Kameraden gekommen, nachgeschickt werden muß, sie heimzuholen. Aber hat sie der Fünfzehnjährige nun unter den Akazien- und Lindenbäumen endlich entdeckt, so überkommt es ihn, da er gerade noch in der hellen Sonne sich lärmend getummelt, so eigen in der abendlich erfrischten und duftgesättigten Stille der Dämmerung, daß er seines Auftrages vergißt, sich müd an den Arm der Schwester hängt und die Ohren spitzt nach den Reden, die jetzt nur mehr in andeutenden Worten, von Kichern oder Seufzern unterbrochen, gewechselt werden. Da lächelt er sein und sinnt stolz darüber nach, wie er es kundtun solle, daß er verstehe, was die Schwester und ihre Freundin an Neuigkeiten austauschen und daß er derartigen Dingen jetzt selber nicht mehr ganz gleichgültig gegenüberstehe.

Da waren Elise, Berta und der sich emporstreckende Knabe Karl. Und Berta machte: »Pst! Dein Bruder hört zu!«

Daraufhin schaut dieser übermütig empor und lacht in das helle Abendgold hinaus. Und er hat dabei die wohlige Empfindung, als würde er so alles bekennen, was die Bürgerschülerin Mizi oder Emma oder Marianne an Gefühlen in ihm wachgerufen.

»Ah, seh' mir einer den Buben an!« sagt dann die Freundin und stemmt den Arm in die Seite, indem sie ihn mit komischer Strenge ins Auge faßt.

»Na, glauben Sie ,…«, entgegnet er verwegen und reckt die Nase in die Höhe und einen Augenblick lang möchte er sein gleichgültiges Geheimnis vollends auskramen. Allein die Gedanken der Mädchen sind schon wieder weit von ihm, sie sehen seine letzte Pose gar nicht mehr und tuscheln sich bereits wieder ein Wort zu, welches ihnen so schwer dünkt, daß es nur zögernd von ihren Lippen will.

Aber Karl läßt sich nicht so leicht aus dem Felde schlagen. »Ich freue mich auch schon, daß morgen der Wilhelm kommt,« sagt er in einer lächelnd-sicheren Weise, daß die zwei wie aufgeschreckt sind.

»Was heißt auch?« fragt die Schwester und staunt selber darüber, in welch aufgebrachtem Ton ihr diese Frage entfuhr.

Der Knabe lacht nur und macht: »Ha!« Und die Schwester, aus aller Stimmung gerissen, fügt hinzu: »Wir gehen nun nach Hause!« und mag selbst zu der Vertrauten jetzt nichts mehr sagen als: »So ein kecker Bub!«

*

Am nächsten Abend entfiel der Spaziergang. Ein junger Gast war gekommen, den sein Oheim mit einem fröhlichen Mahl begrüßen wollte, da gab es genug vorzubereiten in Haus und Küche. Und nun war man bei Tisch neben dem großen Rosenbeet im Garten und Elisen gegenüber saß der Vetter, den sein Studium etwas blaß gemacht hatte, der unruhige, raschere Bewegungen zeigte, als sie im Hause der Brauch waren, aber im übrigen mir blinkenden und erwartungsvollen Augen um sich sah und sich die Freuden der Tafel wohl behagen ließ. Es wurde dies und das, wie es die Verhältnisse der Verwandten ergaben, besprochen, dann sagte der Oheim auf einmal: »Nun, wie gefällt dir denn deine Kusine? Du hast sie ja seit zwei Jahren nimmer gesehen.«

»Oh, sehr gut!« erwiderte der junge Mann verlegen lachend, indem er sich bemühte, auf den fröhlich-freimütigen Ton dieser Frage einzugehen.

Elise war rot geworden. Und ihre Mutter sagte: »Na, hörst du, Vater, auf was für Gedanken bringst du die jungen Leute!«

»Ach, die jungen Leute, die denken nicht so schlimm wie du!« erhielt sie zur Antwort.

Nun lachten alle und die Mutter gerne mit, und Wilhelm fand es für angemessen, dem Gelächter einen übermütigen Beiklang zu geben. Aber während die Runde bei solchem Tun die Augen zukniff oder unwillkürlich zur Höhe hob, liefen die des jungen Paares, als nützten sie die freigegebene Bahn, eilig einander zu und gleichzeitig legte sich ein weicher, warmer Ernst über die Züge des Mädchens.

»Überhaupt,« meinte der Vater, »unser Wilhelm hat jetzt andere Gedanken. Machen dir deine Prüfungen schon heiß?«

»Hm, wie man's nehmen will. Zeitweise heißt es schon ordentlich büffeln. Aber wenn es dann vorüber ist, kann man sich wieder bis zum nächsten Mal tüchtig ausfaulenzen.«

»So, triffst du denn das?« fragte die Hausmutter.

»Ja und nein. Nein, weil ich nie recht zur Ruhe komme und immer … unzufrieden bin.«

Der Großvater, der am oberen Ende des Tisches saß, lächelte: »Unzufrieden? Ja, warum denn?«

»Ach Gott, man möchte immer so viele Dinge gleichzeitig tun und hat am Schlusse gar nichts. Es gibt soviel Schönes auf der Welt, was man sehen möchte! Und überhaupt, ich möchte schon mehr Selbständigkeit, Freizügigkeit!«

»Ei, und was denn noch? Du hast ja ohnehin ein Leben wie ein Prinz,« sagte Elisens Mutter.

Und Elise selber fügte mit zärtlicher Stimme hinzu und es klang wie ein Trost: »Du weißt ja gar nicht, wie gut es dir geht!«

»Meinst du?« entgegnete Wilhelm mit unsicherer Betonung, und es war ihm, als käme dieser Einwurf aus einer anderen, besseren Welt. »Vielleicht!« Und er schickte dem Mädchen einen leuchtenden Blick zu.

Die anderen aber redeten unterdessen von den Lebensverhältnissen eines jungen Mannes der gegenwärtigen Zeit im allgemeinen. Der Großvater führte aus, wieviel Sorge die Erziehung der Kinder mache und daß man mit dem wenigen zufrieden sein müsse, was einem von allen Träumen und Schwärmereien der Jugendzeit übrig bleibe.

Und der Vater: Daß man nie aus den Augen verlieren dürfe, eine sichere Stellung und Versorgung fürs ganze Leben zu finden.

Und die Mutter: Es koste alles ohnehin soviel Geld, soviel Geld!

Wilhelm fand diese Auseinandersetzungen langweilig und hausbacken. Solche Dinge mußte er ohnehin zu Hause oft genug anhören. Er fühlte, wie sich ein schmerzlich geringschätziger Zug leise um seine Lippen legte, und er tat nichts, ihn zu verscheuchen. Elise vielleicht verstand ihn. Er hielt sich für einen Verkannten, mühselig um seine Ideale Ringenden, und es war ihm recht, wenn das Mädchen, das zuweilen verstohlene Blicke nach ihm herüberwarf, in dieser Sache nicht in Zweifel blieb.

Inzwischen hatten sich die Frauen an die Bereitung einer Erdbeerbowle gemacht und der Gast erhob sich, um auch etwas, wie er sagte, von dieser Kunst zu profitieren. Elise erklärte ihm mit vielem Eifer die Beisätze und den ganzen Vorgang und er meinte bei sich, das sei ihm eigentlich nichts Neues und das alles habe er ohnehin schon gewußt. Aber es war doch lieb, wie sie so sprach, und jetzt errötete sie auch gar nicht mehr. Dann wurden die Gläser gefüllt und der Hausvater erhob das vor ihm stehende auf das Wohl der Seinen, indem er zugleich den lieben jungen Gast herzlich willkommen hieß. Wilhelm stieß an, freudig und geschmeichelt, und trank und es schmeckte ihm vorzüglich. Und indem sein Oheim den früheren Gesprächsstoff wieder aufgriff, dünkte es ihn, es sei doch viel Wahres in den Reden erfahrener Leute und es lasse sich bei solchem Trank gut zuhören. Ja, und auf einmal, so hörte er sagen, komme der junge Mann in die Jahre, wo er heiraten wolle; und dann solle er, hätte er das Richtige erkannt, nicht lange zögern und zugreifen. Der Segen des Himmels werde nicht ausbleiben. – Diese Worte gefielen ihm. Er nickte ernst, trank wieder und sah unwillkürlich zu Elise hinüber, die wie scheu diese Szene verfolgte. Das schien ihm jetzt wirklich das einzige und richtige Lebensziel und er wunderte sich, daß alle seine Zukunftsplane, die er täglich hervorzog und so eifrig ausformte, jetzt überhaupt nicht schon ganz zerstoben waren, sondern sich nur in einem Winkel seines Innern zusammendrängten, als wären sie sicher, ihre Zeit käme schon wieder.

»So, wie du es hier hast, Onkel,« sagte er, »das ist ja wirklich das Schönste. So ein gemütliches Heim auf dem Lande, mehr tät' ich mir auch nicht wünschen.«

»Na also, daß es wahr wird,« rief der Oheim lachend, »daraus wollen wir anstoßen!« Und wiederum ließen sie die Gläser aneinander klingen.

Man kam in eine aufgeräumte Stimmung. Der Großvater erzählte Jugenderinnerungen, der Oheim warf gelegentlich ein lustiges Wort ein, die Holunderbüsche und Lindenbäume schickten unablässig die schwer gesättigten Wellen ihres Duftes herüber, die Gläser wurden leer und waren wieder gefüllt und Wilhelm suchte nach Möglichkeit mitzutun, lachte, redete und fand es nicht übel, zeitweise, wie in Gedanken versunken, ins nächtliche Dunkel des Gartens zu schauen – wenn sie zurückkehrten, begegneten seine Blicke dann immer wieder denen des Mädchens.

»Es wird uns in den Kopf steigen, wenn wir so fort trinken!« mahnte die Mutter. Aber es schlug doch schon elf, als sich die Gesellschaft endlich erhob. Jedes hatte noch da und dort, von einer Bank, einer Stuhllehne oder im Gartenhaus eine Mütze, ein Umhängstück, ein Zeitungsblatt zusammenzuraffen. Es traf sich, daß Wilhelm und Elise einen Augenblick allein beisammen standen.

»Gute Nacht!« sagte Wilhelm. »Schlaf recht wohl!« Er hätte noch gerne etwas passendes hinzugefügt, aber er konnte sich's nicht zurechtlegen. Statt dessen drückte er die ihm dargebotene Hand und führte sie an seine Lippen.

Er hörte den Atem des Mädchens gehen. Dann grüßte sie und verschwand langsam zwischen den blühenden Zweigen. Er warf sich auf eine Bank und lachte zu den Sternen empor.

*

Am andern Morgen erzählte der Großvater beim Frühstück: »Ich habe einen merkwürdigen Traum gehabt: Ich lag noch im Bett, aber draußen glänzte schon der helle Morgen – da klopfte es an die Tür, und als ich »Herein!« rief, trat der alte Irmler ins Zimmer, der Arme, der nun schon seit vielen Monaten siech darniederliegt. Ich erhob mich voller Freude und rief ihm entgegen: »Ah, lieber Freund, das ist eine Überraschung! So frisch und munter! Sei herzlich willkommen!« Er lächelte und winkte mir zu: »Freilich geht's mir wieder gut. Jetzt fängt ein neues Leben an! Ich habe mir Pferd und Wagen gekauft, die stehen draußen, und nun komme ich, dich zu einer Fahrt über Land abzuholen.« Vergnügt hörte ich zu und wollte eben antworten, doch da zerfloß das Bild und ich erwachte, vor den Fenstern dämmerte wirklich schon der Morgen. Aber der gute Irmler wird wohl nimmer zu mir kommen. Vielleicht ist er gar heut nacht gestorben.«

Alle hatten aufgehorcht. Und nun begann die Mutter: »Hört, was mir geträumt hat! Ich war mir unseren Jüngsten auf der Wiese, so wie gestern, und wieder pflückten sie Blumen, da sie ihrer Spiele schon müde geworden waren, plötzlich kamen sie voller Angst zu mir gelaufen und berichteten stammelnd, sie hätten, als sie die Stengel entzweigerissen, ein Klagen und Seufzen wie aus Menschenmund gehört. Und obwohl sie die Blumen sogleich zur Erde geworfen hatten, lagen sie nun alle auf meinem Schoß und sahen mich an wie brechende Augen, daß ich schaudernd zurückwich. Aber zugleich hatte ich das Gefühl: Das alles träumt dir ja nur! Sieh nur, das sind ja keine sterbenden Blumen, das ist ja Gold und Silber die Menge, was vor dir liegt, und da kommen schon die Armen, an die du es verteilen sollst! Und sie kamen, einzeln und in Gruppen, voran der zitternde Alte, den unser Karl immer so beneidet hat, weil er, trotzdem er kein Härchen auf dem Kopf hat, bei jedem Wetter mit dem Hut in der Hand an den Kirchenstufen steht, ohne einen Schnupfen zu bekommen. Ein rührend liebliches Kind, das ich noch nie in seiner Gesellschaft gesehen habe, führte ihn. Und ich glaube, was ich nur je an Armen und Erbarmungswürdigen auf Märkten und an Kirchentüren erblickt, kam hinter ihm drein – die Gestalten aus meiner Kindheit sogar, die wohl längst ihr vergessenes Grab gefunden haben. Aber dann waren es viele andre, Freunde und Bekannte, die scherzend auf mich zueilten und mir Gegengaben reichten, und es war nun nicht mehr die Wiese, und nicht mehr Sommer, sondern wir hatten schon Weihnachten und standen drüben im Eckzimmer unter dem leuchtenden Tannenbaum. Alle hatten schon ihre Geschenke aus meiner Hand empfangen, nur was ich für unser Nesthäkchen, die Magda, mit so vieler Liebe vorbereitet, konnte ich jetzt nirgends finden. Ich suchte in allen Winkeln, öffnete Kasten und Laden, aber vergeblich. Da wurde ich ganz verzagt und eine Beklemmung kam über mich, die ich jetzt noch nicht ganz überwunden habe. Das war so seltsam ,… Was es nur bedeuten mag!«

»Träume, Schäume!« sagte der Vater, »wenn man auf all das merken wollte, was einem zusammenträumt! Das war die Bowle von gestern abends. Und dann: wir sitzen zuviel über unseren Rechnungen, Büchern, Landarbeiten und Tarockkarten und sollten uns mehr Bewegung machen. Wilhelm, heut gilt es einen Ausflug! Du willst ohnehin nur zwei Tage hierbleiben, da heißt es die Zeit nützen ,… was hat mir nicht alles in dieser Nacht geträumt! Daß unser Weingarten nur mehr Haselnüsse tragen wollte und noch anderer Unsinn. Es fällt mir jetzt nicht alles ein, aber wahrscheinlich wird mir tagsüber noch das eine oder andere durch den Kopf gehen, und ich werde zuerst gar nicht wissen, wo ich es hintun soll.«

»Ja, nicht wahr, Vater, so ist es!« nahm Elise, die still dagesessen war, den Faden auf, und ihre braunen Augen sahen verwundert lächelnd in den Morgen, während die Worte langsam von ihren Lippen kamen. »Gelt, so ist es! Jetzt scheint es mir auch so, als hätte mir diese Nacht etwas geträumt, und doch meine ich gleich wieder, es sei ein Erlebnis oder ein Traum von früher einmal. Es hat keinen Anfang und kein Ende und steht wie einsam in meiner Erinnerung – wie von einem Zauberhauch hineingetragen. Mitten zwischen dem Greifbaren und Alltäglichen, von einem geheimnisvollen Licht beschienen. Man will es da anknüpfen, aber es haftet ihm etwas Fremdes an, man will es dort einreihen, aber es stimmt nicht, dann auf einmal erkennt man's: Es war nur ein Traum der letzten Nacht, nur ein Traum ,…! Nun wird's mir immer deutlicher. Es war im Garten. Ich ging zwischen den Beeten auf und ab, und mir war so wohl und weh zumut, denn ich sollte hinaus in die Welt, und das war mir schon recht, aber der Abschied von euch fiel mir schwer aufs Herz. Ja – – – dann saß ich auf der Bank unter den blühenden Rainweiden und sah euch drüben am Bach vorübergehen, den Großvater, dich, Vater, und dich, Mutter, und die Geschwister liefen hinter euch drein und riefen nach euch. Aber ihr achtetet nicht auf sie, und es war mir, als ob ihr mich suchen würdet. Es ist doch dumm und wunderlich: Ich blieb sitzen und dachte nur immer: Habt doch keine Angst um mich, ich komme schon wieder! – Und dann ,…«

Sie hatte die letzten Sätze rascher gesprochen, nun stockte sie von neuem, »was war nur dann? ,… Ja, nun weiß ich es: Auf einmal habe ich dann dich gesehen, Wilhelm, und ,… und ,…« Ihre Blicke waren wie nach innen gewendet, plötzlich errötete sie und brach jählings ab.

»Und, Elis', dann?« fragte der Großvater.

Aber in diesem Augenblicke trat das Dienstmädchen ein und brachte die Zeitungen und Briefe.

Und die Mutter sagte: »Sieh dich im Hause um, Elise, es ist noch manches zu richten. Du hast gehört, wir machen heute einen Ausflug.«

Und sie erhob sich und ging aus dem Zimmer, zierlich, rasch, umhaucht von allen Reizen unschuldsvoller Jugend.

Wilhelm sah ihr nach und es war ein verhaltenes Lächeln, vielsagend und verschämt zugleich, erfüllt von der Sicherheit alleinigen Wissens und enttäuscht durch die Wirklichkeit des wachen Tages, in seinen Blicken, auf denen noch das Siegel der Nacht lag und der Zauber eines verschwiegenen glückseligen Traumes.

*

Es ging in einem behaglichen Gesellschaftswagen zur Stadt hinaus nach einem großen hellen Dorfe, dessen alte, wie von Festungswällen umfriedete Kirche sich in einem blütenumrankten Gänseweiher spiegelte, dann weiter auf aussichtsreicher Straße bis zu einer Meierei, wo angehalten und unter breiten Kastanienbäumen das Jausenbrot eingenommen wurde. Kaffee, Butter, Honig, Luft und Schatten waren gut und erquickend, aber dann kamen doch wieder die Tarockkarten hervor und Wilhelm mußte mithalten. Die Mutter mit ihren Jüngsten folgte einer Einladung der Wirtin, Haus und Stall zu besichtigen, Elise pflückte Blumen an der Straße. Später jedoch gesellte sich der Förster zum Tisch und löste den Jüngling ab, der zu unaufmerksam gewesen war und nun mit Karl verabredete, daß sie in den Wald eindringen und bis zu einer Aussichtshöhe klimmen wollten.

»Elise, gehst du mit?« fragte Wilhelm draußen.

»Ja,« sagte sie nach kurzem Schwanken und sie schritten schweigend dahin.

Wilhelm schien nachdenklich. Auf einmal hellte sich sein Gesicht und er rief: »Karl, hier ist's uns zu steil. Gibt es keinen gemächlicheren Weg?«

»O ja, hier hinein! Aber ich bin eher droben.« Und er verdoppelte im Übermut seine Schritte und ließ die beiden weit hinter sich. Sie gingen nun langsam einen Seitenpfad dahin und Wilhelm war es, als ob er sich auf einer Sünde ertappe. Was würde er nun sagen? War es wirklich so gemeint, wie es herauskam? Den Arm um ihre Hüfte, einen Kuß, ja, das mochte er schon, das verlangte es ihn inbrünstig! Nippen und wieder auseinander! Aber er fürchtete die Worte, die sich dann ungeprüft auf seine Lippen drängten. Und schon hörte er sich reden:

»Was suchen wir oben?«

»Ich weiß es nicht,« sagte das Mädchen und sah ihn lächelnd an.

»Ich weiß aber, daß ich mir hier schon etwas holen könnte.« Und schon hatte er den Arm um ihren Leib gelegt.

Sie ließ ihn gewähren und schaute mit wundersamen Blicken nach ihm hinüber.

»Elise!«

Er faßte ihre Hand und drückte sie, lenkte sich ihr Mündchen zu und küßte es.

Sie seufzte und schloß die Augen.

»Elise, ich hab' dich lieb! Hast du mich auch lieb?«

Ein kurzes Zögern, dann ein strahlender Blick, der alle seine ernsten Bedenken von früher auslöschte.

Sie gingen eng aneinandergeschmiegt in langsamen Schritten weiter, hielten wieder an und küßten sich, nur, weil sie sich nun nichts mehr zu sagen wußten. Da brannte es ihn auf der Zunge und es mußte heraus:

»Wir bleiben beieinander! Wer kann uns jetzt noch trennen?«

Und ganz glücklich und munter antwortete Elise: »wir brauchen keine Zeugen und halten unsere Verlobung hier bei der Waldfee.«

Darauf gehörte wieder ein Kuß, das wußte Wilhelm. Zugleich aber war er erschrocken und fühlte schon eine seltsame Ernüchterung an sich heranschleichen.

»Wir haben uns tüchtig verirrt,« sagte er nach einer Weile.

»Das ist so schön!« schwärmte sie. »Mit dir bin ich nirgends fremd, wenn wir nur gar nicht mehr herausfinden würden!«

Und da er in künstlich gespannter Aufmerksamkeit nach allen Seiten ausblickte: »Was hast du denn! Du bist auf einmal so ernst!«

»Ich? Nein. Es ist mir nur ein Glück widerfahren, das ich mir nie hätte träumen lassen.« Nein, diese plötzliche Verlobung hatte er sich wirklich niemals träumen lassen. Und nun mußte er noch dazu ein glückliches Gesicht machen – aber es fiel säuerlich genug aus und ein beklemmendes Gefühl überrieselte ihn.

Dann freilich blickte er sie wieder an, deren Augen sich weit aufgetan hatten und leuchtend sich ins Grün des Waldes verloren, und da war ihm so wund in der Brust, daß er sie von neuem in seine Arme schließen mußte und alle Zweifel und Vorwürfe in ihren sanften Küssen zu ersticken suchte.

»Hast du mich lieb!« lispelte sie.

Er hätte beinahe »unendlich« gesagt, aber statt dessen vergrub er nur seine Lippen stöhnend in ihrem duftenden Haar. So wollte er bleiben und sich nicht rühren. Und sich alles zurechtlegen, vielleicht war doch das der vorgezeichnete Gang seines Lebens? Er mußte sich eben nur erst in den Gedanken eingewöhnen. Die Phantasie brauchte blos über zehn Jahre seines Lebens hinwegzusetzen und es war dann vielleicht doch alles in Ordnung. Gut, was er sich noch von seiner Jugend erträumte, waren vielleicht ohnehin nur Hirngespinste und Trugbilder ,… was seine Freunde wohl dazu sagen würden? Die Freunde, mit denen er noch vor einer Woche über andere gespöttelt hatte, die ins Philistertum gekrochen waren, und mit denen er noch manches Jahr ein fröhlicher Bursche hatte sein wollen. Ach, was für Pläne hatten sie für den nächsten Winter, für die kommenden Jahre geschmiedet! Von Wanderungen und Bergfahrten hatten sie miteinander gesprochen und er hatte noch gestern in der Eisenbahn gedacht, wie schön es wäre, mit einem Herzensfreunde so im Grünen zu sitzen, wie jetzt hier und zu schwärmen von deutschen Helden, guten Bäckern und ,… und ,… schönen Mädchen … und nun lehnte gar so ein schönes, liebes Mädchen an seiner Schulter und wollte ihn haben, ganz allein haben, wollte ihn seinen Freunden und seinen Schwärmereien und den einsamen Stunden entreißen, wo er über seinen Lieblingsbüchern lag. Das alles, meinte sie, werde sie ihm ersetzen dadurch, daß sie so gut war, so liebreich und sanftmütig. Er blickte sie wieder an, die in ruhigem Glücke diesen Blick erwiderte, und sagte für sich: Es ist zu früh, du Liebe, Schöne, Liebe, Liebe! und ließ seinen Kopf in ihren Schoß gleiten, sah gerührt in die mild wärmenden Lichter ihrer braunen Augen und das Mitleid mit dem lieben, vetrauensvollen Wesen war stärker in ihm als der Vorwurf, der sich leise regte, daß sie ihn nicht abgewiesen oder eigentlich – ausgelacht habe, wie es vielleicht das richtige gewesen wäre. Sie beugte sich nieder und küßte ihn und er schlang den Arm um ihren Nacken und ließ ihren Mund nicht los, um nicht in diese Augen sehen zu müssen.

Da ließ sich draußen am Waldesrand Karls Stimme hören, der ihren Namen rief. Sie fuhren auseinander und erwiderten die Rufe, indem sie ihre Sachen und die Blumen, die Elise getragen hatte, zusammenrafften und nach dem Wege zurücksuchten. Der Knabe kam ihnen lachend entgegen, faßte sie erstaunt ins Auge und wurde stiller. Wilhelm machte ein paar Scherze. Er ging befangen darauf ein, schmeichelte sich an die Schwester an, die ihm die Haare aus der Stirne strich und eilte mit ihr zu der Gesellschaft voraus, die sie nach kurzer Zeit bei einem kleinen Spaziergang längs der Straße auffanden.

»Wo ist Wilhelm?« fragte der Vater.

»Wir haben Blumen gesucht!« rief Karl. »Da sieh her, Vater, das ist die Rapunzelblume, die erst abends ihre gelben Lichtlein auseinanderfaltet. Hier das Vanillekraut, das so wunderbar duftet. Das Weiße ist der Augentrost, das Blaue der Ehrenpreis, hier Arnika, Steinklee, Kronenwicke – der Storchschnabel aber läßt seine roten Blüten schon zur Erde fallen ,…«

Der Vormittag des zweiten Tages war Wilhelm wüst verlaufen. Er hatte seine Base nur flüchtig gesehen und alle Zustände von Reue und Beklemmung bis zu neuem Verlangen und ungebärdiger Sehnsucht durchgemacht. Und als er sie. am späten Nachmittag von einem einsamen Ausflug unbemerkt zurückkehrend, an ihrem Arbeitstischchen im Garten fand, war er wieder Feuer und Flamme ohne alles Besinnen. Er wußte, und Elise bestärkte ihn darin, es hatte jetzt niemand auf sie acht. Die Mutter war überdies außer Haus gegangen.

Ein fröhlicher Übermut war plötzlich über ihn gekommen.

»Dies noch hier!« sagte er und küßte sie, »aber jetzt heraus und dorthin, wo es am lustigsten ist!«

Am lustigsten war es im Garten jetzt bei den kunstvoll gezogenen Johannisbeerbäumchen, die von kleinen roten Trauben überquollen. Die lassen sich auch brennend Verliebte schmecken. Dann zum Springbrunnen mit seinen Goldfischen. Dann erst zu den Blumen, wie süß die frühen Rosen dufteten! Aber da fand sich jetzt ein Spielzeug. Der Stock, an den dieses Rosenbäumchen gebunden war, trug oben eine große silberne Glaskugel. »Gott, Elise, bist du häßlich!« rief Wilhelm lachend und näherte seinen Kopf dem verzerrenden Spiegel, daß jetzt auch das Mädchen hellauf zu lachen begann. Da standen sie nun nebeneinander, zwei armselige Zwerglein mit entsetzlich großen Köpfen, und wenn sie ihre Arme ausstreckten, wuchsen diese an, wie die grauenhaften Fänge von Polypen.

»Das müssen wir genauer studieren,« sagte Wilhelm. »Und damit du dich nicht so zu strecken brauchst, wollen wir diesen Zauberspiegel einmal herunterholen.« Er hatte die Kugel schon in der Hand, und sie konnten des Spieles jetzt kein Ende finden. Andere Menschen hätten sich vielleicht gescheut, so furchtbar entstellte Bilder von sich sehen zu lassen. Aber diese beiden waren so jung und augenblicklich so übermütig, daß ihnen solch ängstliche Bedenken nicht aufstiegen, und waren so frisch und schön, daß sie lachend über die häßlichen Zerrbilder des Konvexspiegels triumphieren konnten.

Wilhelm hielt die Kugel seinem Liebchen vors Gesicht: »Pfui, Zwerg Nase!« Sie wieder nahm seine Hand und führte ihm den Spiegel ans Kinn: »Abscheulicher Nußknacker!« Dann hielt ihn Wilhelm an seine Knie. Entsetzlich! Er sah aus wie ein antediluvianisches Ungeheuer mit einem Stecknadelkopf. Hierauf ober ihre Stirne. Nun waren sie beide spinnenartige Gehirnmenschlein, die ein Goya oder Hogarth in schauerlichen Phantasien gezeichnet haben könnte. Zuletzt aber hob er die Kugel über ihre Köpfe empor und höher und höher, so weit sein Arm reichte. Da war die Verzerrung allmählich schier ganz geschwunden, und auf dem weißen Kiesweg neben den Rosenstöcken und Blumenbeeten mit den kräftig leuchtenden roten und blauen und gelben Punkten standen die beiden Menschenkinder fein und zierlich, und, oh, wunderbar! – Elise merkte es zuerst – sie standen auf einer Insel, auf einem kreisrunden Eiland, das rings von blauer Luft umflossen war. Die Gegenstände der näheren Umgebung aber ragten an den Rändern horizontartig in das Luftmeer des Spiegels hinaus: die weiße Laube, das blumenumsponnene freundliche Landhaus und auf der anderen Seite die Hecken und Büsche und darüber der große blühende Lindenbaum, der leise im Winde schwirrte.

Die jungen Leute sahen entzückt in das kleine Wunderwerk, das ihnen der Spiegel vortäuschte. Es war so überraschend und voll Liebreiz, daß die Freude in hellen Strahlen aus ihren Augen brach. »Das ist unsere selige Insel!« rief das Mädchen; »Unser Stern, eine Welt für uns allein!« der Jüngling, und er zog mit der anderen freien Hand die Glückliche an seine Brust.

Elise war von dem Bildchen ganz hingerissen. »Sag nur, wie kommt denn das?« fragte sie in voller Verwunderung.

»Oh, mit diesen optischen Gesetzen will ich mich nimmer plagen. Ein Glück, daß ich sie vergessen habe. Aber weißt du was? Unsere kleine Welt soll uns nicht so bald untergehen.« Und er lief ins Gartenhaus und kam mit einem langen Bindfaden zurück, den er zwischen die Kronen der zwei jungen Akazienbäumchen spannte, die vor dem Rosengarten zu beiden Seiten des Weges Wacht hielten. In die Mitte der Schnur aber hängte er an ein Endchen die Glaskugel und stellte dann eine Gartenbank darunter auf. So, und nun brauchten sie sich nur noch hinzusetzen und ihre Welt war fertig, ohne daß sie sich ihren Atlas noch länger selber machen mußten. »Und das Beste ist,« sagte Wilhelm, »daß ich nun beide Arme frei habe,« so daß sie im Küssen fürs erste auf ihren neuen Besitz ganz vergaßen.

»Die da droben küssen sich auch,« sagte Elise dann lachend, »aber wir können es nie sehen.« – »Und sie sehen es von uns wieder nicht,« ergänzte Wilhelm. »Aber sage, Herz, würde es dir wirklich auf einer so kleinen Welt nicht langweilig werden?«

»Solange du bei mir bist, niemals! Und dann hätten wir ja soviel zu tun, hier im Garten und drinnen im Hause. Und ganz allein wären wir ja auch nicht. Finken und Amseln würden in den Bäumen singen und Schmetterlinge um die Blumen streichen wie hier.«

»Und abends«, sagte ihr Vetter, »würden wir die Sterne und die Erde leuchten sehen.«

»Und es ist unsere Liebe,« hauchte Elise, »deren Leuchten sie sehen würden. Ich habe dich ja so lieb, so unendlich lieb!« Sie schlang ihre Arme um ihn.

Und sie sahen nicht, wie auf ihre kleine Welt aus der blauen Unendlichkeit an den Kugelrändern ein zartgeflügeltes Wesen zueilte, das segnend und schützend das Eiland umschwebte und sich neigte und behutsam mit seinen Händen über Zweiglein und Blüten strich. Und wie es dann plötzlich unruhig wurde und in die Ferne spähte und angstvoll bald weiter, bald ganz nahe herumflatterte.

»Wilhelm,« sagte das Mädchen, »sollten wir uns nicht den Eltern offenbaren?«

»Nein, noch nicht. Heimliche Liebe ist doch viel schöner! Dann fangen alle diese Förmlichkeiten an, die mir so verhaßt sind, diese Vorstellungen und Beglückwünschungen und dieses Angaffen, das so peinlich ist.«

»Und wann denn?«

»Ich weiß nicht,« sagte er langsam.

Elise war stumm geworden. Ihr Vetter biß die Lippen übereinander und sah sie verändert und wie in einem festen Entschluß, der auf einmal und rasch in ihm emporgestiegen, von der Seite an. Dann sprach er es aus, wenn er dabei auch einen schäkernden Ton versuchte: »Gelt, wir waren wohl recht töricht gestern?« Und als er an ihren Blicken sah, wie sie erst allmählich und schmerzlich begriff: »Du mußt mich nicht mißverstehen. Aber ich habe ja noch so viel vor! Zunächst meine Prüfungen. Dann möchte ich endlich einmal eine Reise machen. Und dann ,…«

»Dann?« fragte sie kleinlaut und sah an ihm weg nach den Rosenstöcken.

»Ich habe mich so nach der Freiheit gesehnt, wenn ich einmal Student bin! Du weißt ja gar nicht! Wenn man so acht Jahre auf dem Gymnasium hockt und gerade nur in den Ferien ein bißchen auf der Eisenbahn fahren darf! Ich hab' unbedingt nach Graz oder Innsbruck auf die Universität wollen, aber der Vater nannte das dumm, wo wir doch in Wien das alles vor der Nase hätten. So bin ich die vier Jahre wieder zu Hause geblieben, in engen Grenzen gehalten wie seinerzeit als Knabe, und wenn ich einen Schritt vor die Tür tun wollte, bekam ich hundert Ermahnungen mit, als wäre ich noch ein kleines Kind, war das eine Angst und eine Aufregung, als ich einmal auf einer Kneipe war und ziemlich spät, es war schon gegen Morgen, nach Hause kam! Ah, ich begreife gar nimmer, wie ich das alles aushalten konnte! Tag und Nacht habe ich davon geträumt, endlich frei zu sein, auf eigenen Füßen zu stehen und nur das zu tun, was mir gefällt ,… Aber jetzt wird es bald anders! Ich bekomme, das hab' ich schon erfahren, nur eine Stelle in der Provinz – das ist mir gerade recht, in einem kleinen romantischen Nest, etwa mit Giebeldächern und grauen Türmen, engen Gassen und alten lauschigen Gärten, so wie hier – nein, anders: und da soll dann endlich die Freiheit beginnen, das Leben und die Jugend!«

Elise sah ihn mit wunden, erschrockenen Blicken an. Aber er merkte es nicht und seine Augen leuchteten von einer erträumten Zukunft, durch die er fröhlich und ungebunden mir festen Schritten dahinging. Ein unterdrückter Seufzer hob den Busen des Mädchens, und da gewahrte sie oben die Glaskugel, die von dem hereinbrechenden Abend schon fast ganz verdunkelt war. Die Insel der Liebenden war nimmer zu sehen, und sie sah auch nicht, wie der Faden, der sie hielt, sich langsam aus der Schlinge löste.

Klirrend zerschellte die Kugel auf den harten Kieseln des Weges. Wilhelm sprang lachend auf: »Na, das darf der Oheim nicht sehen!« und er lief nach der Gerätekammer, Schaufel und Besen zu holen. Elise aber stand mit tränenden Augen vor den Scherben: »Meine Welt!«

*

Nun war der Gast fort. Sie saß wieder in der Laube, wie so manchen Tag, aber ihr Köpfchen war tiefer über die Handarbeit gebeugt als sonst. Sie erhob es auch nicht, als sie den Schritt Karls, ihres Bruders, herankommen hörte, der aus einem Stück Holz den Schaft für eine Armbrust schnitzen wollte. Er war nicht besonders sorgfältig dabei und sah, still stehend, immer wieder nach der Schwester, die sich nicht rührte. Schon merkte er, die Arbeit, die er in seinen Händen hielt, war verdorben, aber er setzte das Messer nur um so tiefer ein und verschnitt den Prügel vollends, daß er in zwei Stücken auseinanderfiel.

So, so war es ihm recht und nun brachte er es auch fertig, ein paar Worte auszusprechen: »Ja, so geht es. Die Stefi Zeininger sieht jetzt auch immer weg, wenn wir uns begegnen. Ich weiß nicht, was das ist.«

Und er war sehr erschrocken, als ihn nun die Schwester mit weitaufgerissenen Augen anstarrte und dann das Gesicht schluchzend auf ihre Arme niederfallen ließ.


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