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General Marquez.

In der Hauptstadt Mexiko blieb in den nächsten Tagen anscheinend alles beim alten, wenn auch der Kaufmannsstand, durch Privatbriefe unterrichtet, keinen Augenblick mehr an der Einnahme Queretaros und der Gefangenschaft des Kaisers zweifelte. Die Einnahme der Festung bestritt die Regierung nicht, aber dagegen erklärte das »Diario del Imperio« auf das bestimmteste und brachte immer neue, angeblich authentische Berichte, daß der Kaiser mit seiner ganzen Armee Queretaro geräumt habe und sich auf dem Marsch nach Mexiko – ja endlich schon ganz in der Nähe befinde.

Bei den deutschen Obersten war indessen eine Dame, die Prinzeß Salm, die Gemahlin des in Queretaro befindlichen Prinzen Salm, außerordentlich tätig gewesen, um sie zur Übergabe zu bewegen und zu dem Zweck zwischen Mexiko und dem Hauptquartier des Porfeirio Diaz fortwährend, bald zu Pferd, bald zu Fuß hin und her gewechselt. Sie hatte genaue Nachrichten von Queretaro und fürchtete natürlich für das Leben ihres Gatten wie das des Kaisers, wenn hier längerer Widerstand geleistet würde. Die deutschen Obersten Kodolich und Graf Khevenhüller lehnten aber natürlich ein derartiges Ansinnen auf das entschiedenste ab, bis sie nicht erst die volle Gewißheit hätten, daß der Kaiser wirklich gefangen sei; wonach die Sache dann allerdings verloren und weiteres Blutvergießen nutzlos und selbst verbrecherisch gewesen wäre.

General Diaz bekam das ewige Drängen ohne Erfolg aber auch satt, er mißtraute der Sennora außerdem, die fortwährend mit seinen Offizieren, bei denen er Bestechung fürchtete, verkehrte. Er verweigerte jede Unterhandlung weiter mit ihr und erteilte ihr nur widerstrebend, und auf die Bitten einflußreicher Leute hin, die Erlaubnis, nach Queretaro zu gehen und sich dort von dem Stand der Dinge zu überzeugen.

Dies war die Situation, als am 28. Mai in der Hauptstadt die Nachricht zur öffentlichen Kenntnis gelangte, daß eine Depesche des Kaisers aus Queretaro eingetroffen sei, worin der preußische Gesandte, Baron Magnus, aufgefordert wurde, sich in Begleitung des Advokaten Riva Palacio (Vater des Juaristischen Generals) und Martinez de la Torre – beide bekannte Liberale – zum Kaiser nach Queretaro zu begeben, da er in den nächsten Tagen vor ein Kriegsgericht gestellt werden sollte. Gleichzeitig eintreffende Privatbriefe bestätigten alles; Marquez aber, den man mit Recht beschuldigte, an ihn gerichtete, eigenhändige Privatbriefe des Kaisers unterschlagen zu haben – erklärte das Telegramm an Baron Magnus für gefälscht und legte der Abreise der Advokaten wie Diplomaten mehrere Tage Hindernisse in den Weg, bis es die fremden Gesandten endlich doch durchsetzten, und der preußische, belgische, österreichische und später auch der italienische Gesandte am 1. und 2. Juni die Hauptstadt verließen. – Eulalio Ortega, ebenfalls ein tüchtiger und gleich so der liberalen Partei getreuer Advokat, schloß sich ihnen an.

Die Not in der Stadt nahm indessen mehr und mehr überhand, das Volk rottete sich zusammen, und der Präfekt stellte sich verschiedene Male selber an die Spitze solcher Raubbanden und erbrach Läden und Häuser, wo man aufgespeicherte Lebensmittel vermuten durfte. – Dabei wurde die Stadt auf das hartnäckigste von außen her beschossen, und viele unglückliche Menschen ereilte eine Kugel mitten in der Straße. – Was kümmerte das aber Marquez – er verkehrte außer mit O'Horan fast mit niemandem, und hielt sich abgeschlossen von allen, allein über seinen dunklen, verräterischen Plänen brütend.

Padre Fischer spielte indessen in Mexiko eine sehr unglückliche Rolle, denn wie gern und häufig die Konservativen wie Klerikalen noch in Orizaba seinen Rat gesucht und seine Hilfe erbeten hatten, so schienen sie beides jetzt vollkommen entbehren zu können, denn – man brauchte ihn nicht mehr. Der Kaiser war so ziemlich aufgegeben worden – in gut unterrichteten Kreisen wußte man schon genau, wie es mit ihm stand, und daß von daher keine Hilfe mehr kommen konnte – wozu also sollte der ebenfalls beiseite gesetzte Padre dienen – er konnte nur noch lästig werden.

Allerdings hatte ihn der Kaiser in Mexiko gewissermaßen als Aufsicht für das Ministerium zurückgelassen, mit dem Auftrag, genauen Bericht über dessen Tätigkeit zu geben. Man ließ ihn aber schon unter Lares gar nicht mehr zu den Beratungen, und das jetzige, von Marquez eingesetzte Ministerium hatte überhaupt keine Verpflichtungen gegen ihn – oder wenn doch, so setzte es sich über dieselben hinweg.

Padre Fischer mochte aber schon selber ahnen, wie die Sache stand, und versuchte sein Heil bei dem Erzbischof – freilich mit nicht besserem Erfolg. Der stolze Priester kannte den einfachen Padre nicht mehr, dem er sich früher, als er ihn notwendig gebraucht, so huldvoll gezeigt, und überall abgewiesen und zurückgesetzt, warf sich Fischer jetzt mit desto größerem Eifer auf die Wissenschaften, und schleppte aus der National-Bibliothek eine Menge Bände in seine Wohnung, die er auch mit bestem Erfolg für sich selber Padre Fischer hat später eine äußerst wertvolle mexikanische Bibliothek hier in Europa durch Auktion auf den Markt gebracht und eine sehr bedeutende Summe dafür gelöst. studierte.

Erzbischof Labastida hatte einen geheimen Kurier von Vera-Cruz bekommen und augenblicklich nach Marquez geschickt und ihn zu sich bitten lassen. So eifrig dieser nämlich früher mit ihm unterhandelte, so fast entschieden zog er sich von dem Klerus zurück, als er endlich merkte, daß auch dieser nur Versprechungen für ihn hatte, und immer auf das hartnäckigste verlangte, er, Marquez, müsse erst Garantien geben, daß er es wirklich ehrlich mit der Kirche meine. – Das aber sollte er dadurch bestätigen, daß er ohne weiteres und rechtskräftig als Stellvertreter des nun doch einmal beseitigten Kaisers die leyes de reforma aufhob und ein Konkordat mit dem Klerus abschloß.

Die Zumutung an sich war schon Wahnsinn, aber was kümmerte sich der ehrgeizige und habgierige Priester um irgendwelche Partei, so lange er die seinige – und sei es nur vorderhand durch ein totes Gesetz – wieder an die Spitze brachte. Marquez hatte sich auch direkt geweigert und mit Recht betont, daß er dazu keine Vollmacht besitze – er fühlte ja selber recht gut, daß er keinen genügenden Anhang im Land habe, um einen derartigen Schritt, der ihm selber noch dazu nicht den geringsten Nutzen brachte, zu wagen. Der Verkehr zwischen ihm und dem Erzbischof war deshalb fast vollständig abgebrochen, und etwas Wichtiges mußte es sein, das diesen heute veranlaßte, seine Gegenwart und eine Unterredung zu verlangen. Er folgte denn auch der Aufforderung und fand den Kirchenfürsten in seinem Gemach mit einem untergeordneten Geistlichen, Padre Zaloga, allein und ihn erwartend.

Als er es betrat, kam ihm Labastida mit gewinnender Freundlichkeit entgegen und sagte, ihm die Hand reichend und herzlich schüttelnd:

»Aber amigo mio – Sie machen sich ja so selten, daß man Sie wirklich halb mit Gewalt zitieren muß, um Ihrer nur einmal auf ein Viertelstündchen habhaft zu werden.«

»Monsennor,« erwiderte Marquez trocken und zurückhaltend, denn er kannte den Priester zu gut, um nicht zu wissen, daß diese Aufnahme, nach allem, was bisher zwischen ihnen vorgefallen, einen ganz besonderen Grund haben müsse. Er war deshalb auf seiner Hut. – »Sie wissen gewiß recht gut, wie es uns in der Stadt geht, und daß ein Oberbefehlshaber in einer so lange schon und so eng eingeschlossenen Stadt gerade nicht auf Rosen gebettet ist. Wir haben für unsere Soldaten sehr wenig Nahrung und für unsere Pferde fast gar keine mehr, und lange halten wir es jetzt nicht mehr aus.«

»Sie haben recht, lieber Freund,« nickte der Erzbischof, plötzlich ernst werdend, »und es ist sogar die höchste Zeit, daß ein entscheidender Schlag geführt wird; denn sobald die fremden Truppen die Bestätigung bekommen, daß der Kaiser wirklich gefangen ist, so dürfen wir nicht mehr auf sie rechnen.«

»Ein entscheidender Schlag?« lachte Marquez bitter – »und womit? Die Pferde selber sind so matt, daß sie kaum noch ihre Reiter tragen können, und wenn wir uns hinauswürfen – wohin?«

Der Erzbischof faßte ihn am Arm, bog sich zu ihm hinüber und sagte halb flüsternd, indem er ihn fest ansah:

»Wissen Sie, daß Santa Anna an der mexikanischen Küste gelandet, daß er in diesem Augenblick, wenn auch noch unter anderem Namen, in Vera-Cruz und seine Partei um sich gesammelt hat?«

»Caracho!« entfuhr es unwillkürlich den Lippen des Soldaten – »und woher haben Sie die Kunde?«

»Da steht mein Bote,« sagte der Erzbischof triumphierend, auf den Padre zeigend, »direkt kommt er von Vera-Cruz herauf und hat uns die gute Kunde gebracht.«

»Und seine Partei hat er um sich gesammelt?« sagte Marquez finster, mit dem Kopf schüttelnd – »wer wird das sein! Die nämliche Geschichte wie hier in der Stadt. Ein paar Dutzend Menschen, die Minister, Postmeister, Steuerbeamte oder sonst etwas derartiges werden wollen, und vor und nach Gott schwören, daß sie willens sind, Blut und Leben für ihn zu opfern, aber nicht einmal daran denken, auch nur etwas Ähnliches zu versuchen. Gehen Sie mir mit Ihren Parteien, Monsennor, ich kenne sie zur Genüge und zum Ekel, und weiß, was ich von ihnen zu halten habe.«

»Gut, lieber Freund,« sagte da der Erzbischof, indem er langsam und lächelnd mit dem Kopf nickte – »ich kenne sehr genau die Beweggründe, die Sie veranlassen, so zu denken, wie Sie sich da eben aussprechen – doch sehen wir davon ab und hören Sie vor allen Dingen, was uns der Padre über die Zustande in Vera-Cruz – nach eigener Anschauung, wohlverstanden, und nicht auf ein bloßes Gerücht hin – berichten kann. Er hat selber mit Santa Anna gesprochen, und was er Ihnen sagt, darauf dürfen Sie sich verlassen.«

»Und was ist das?«

»Erzählen Sie, Zaloga, was haben Sie in Vera-Cruz gesehen?«

»Gesehen, Monsennor,« entgegnete der Padre unterwürfig, »noch nicht viel, aber gehört desto mehr. Santa Anna ist voller Hoffnung und Zuversicht. Er ist in seinen Kreisen mit Jubel aufgenommen, denn man setzt jetzt auf ihn seine letzte Hoffnung. Juarez' Regiment ist überall verhaßt, selbst bei den Fremden, weil sie wissen, wie er mit der Douane gewirtschaftet hat. Der religiöse Sinn des Volkes empört sich dabei in dem Gedanken, ihn wieder das Ruder ergreifen zu sehen.«

Um Marquez' Lippen zuckte ein spöttisches Lächeln, aber er erwiderte kein Wort, und der Padre fuhr fort:

»Ganz Vera-Cruz befand sich in Bewegung, wenn sich die Leute auch der kaiserlich gesinnten oder wenigstens so gehaltenen Besatzung wegen noch nicht öffentlich darüber aussprechen durften. Soldaten selber waren, wie ich aus ganz sicherer Quelle weiß, schon gewonnen, denn sie haben von Maximilian wenig gesehen und betrachten ihn nur als einen Fremden, der ihnen von den überall verhaßten Franzosen aufgezwungen wurde. Ein einziger Aufruf Santa Annas, und die ganze Garnison geht, wie ein Mann, zu ihm über, aber er hat ihn bis jetzt noch nicht gewagt, weil er sich im Lande gar keiner Unterstützung sicher weiß – das heißt keiner Armee, auf die er sich werfen könnte, und die dann natürlich rasch zu Tausenden anschwellen würde.«

»Und wozu das alles? Haben wir eine solche?« sagte Marquez bitter, »und kann ich mich, sobald sich die deutschen Regimenter von uns zurückziehen, etwa auf meine jetzt schon demoralisierten Mexikaner verlassen? Schon bei Puebla würden sie in hellen Haufen zum Feind übergehen und, wenn es sein müßte, selbst ihren Führer verraten. Ich bin überhaupt gar nicht sicher, ob ich noch einen, einzigen Soldaten in der ganzen Stadt behalte, sobald der Sturz des Kaisers erst einmal bekannt wird. Nicht daß die Soldaten selber des Dienstes müde wären, aber ihre Weiber, die jetzt zu einem fabelhaften Schwarm angewachsen sind, drängen und treiben sie fortwährend zum Desertieren, und – ich habe schon ein paar Exempel statuieren müssen, um dem nur Einhalt zu tun.«

»Ganz mit Ihnen einverstanden, Generalleutnant,« nickte Labastida, und sein stolzes Auge blickte den kleinen vor ihm stehenden und den scheuen, tückischen Blick abwendenden Mann an, »ganz mit Ihnen einverstanden. Sie haben die Situation vollkommen richtig erfaßt, scheinen aber nur noch nicht auf den Ausweg verfallen zu sein, der uns allein aus dieser Lage retten und dem ganzen Krieg plötzlich eine für uns günstige Wendung geben kann.«

»Ich verstehe Sie nicht, Monsennor,« sagte der General, »sprechen Sie deutlicher.«

»Gut denn – so hören Sie mit wenigen Worten. Wir haben mexikanische Truppen noch genug, um die Stadt wochenlang gegen die Angreifer zu halten, sobald wir sie nur ein klein wenig auch außen unterstützen. Lassen Sie das meine Sorge während Ihrer Abwesenheit sein.«

»Während meiner Abwesenheit?«

»Ja – Sie nehmen Ihre besten Truppen indes – wenigstens Ihre ganze Kavallerie, die Ihnen doch im Augenblick wenig in der Stadt nützt, und nur zur ersten Unterstützung auch von dem deutschen Infanterie-Regiment, daß Sie nachher, wo Sie wollen, zurücklassen können, um rascher vorwärts zu dringen, und brechen durch. Diesem ersten, mit aller Wucht geführten Anprall widersteht der Feind nicht. Sie gewinnen jedenfalls das offene Land und werfen sich dann ohne weiteres und ohne den geringsten Aufenthalt nach Vera-Cruz. Rascher als Sie noch eilt Ihnen Padre Zaloga hier voraus, der jeden Bergpfad kennt und die Mittel von uns erhält, seine Reise ununterbrochen und auf frischen Tieren zurückzulegen, denn wir haben überall unsere Posten, und sobald Sie Vera-Cruz erreichen, pronunziert sich Santa Anna in der Stadt, nimmt den für uns wichtigen Hafen, der uns die ganzen Zölle sichert, vereinigt sich mit Ihnen und kehrt dann mit Ihnen hierher zurück nach Mexiko, während Ihnen unterwegs alles zuströmt. – Denken Sie an Miramon: mit sieben Mann zog er hier aus der Hauptstadt aus, mit einem Bataillon kam er nach Queretaro und mit mehreren Regimentern schlug er gleich darauf den Feind. Santa Anna an Ihrer Spitze und das Banner der heiligen Jungfrau von Guadelupe – und das ganze Heer des Feindes geht zu Ihnen über.«

Marquez hatte ihm still und schweigend zugehört, und sein dunkles Auge haftete, während er sprach, scharf und sinnend auf dem Prälaten. Er täuschte sich nicht über die Gesinnung von Porfeirio Diaz' Truppen, wie es der Priester in seiner Verblendung tat, der da glaubte, wenn er nur das Kreuz erhöbe, müßte sich das ganze Volk ihm beugen. Die Zeit war vorüber – aber andere Pläne waren es, die ihm durch den Sinn kreuzten, sich aber merkwürdig leicht – bei einem ganz anderen Ziele freilich, mit denen des Kirchenfürsten vereinigen ließen und ihm die Hand zu reichen schienen.

Hier bot sich eine günstige Gelegenheit, zum Meeresufer zu entkommen; den deutschen Truppen gegenüber war leicht ein Vorwand gefunden – er brauchte ihnen nur unterwegs zu sagen, daß Maximilian aus Queretaro ausgebrochen sei, und sie sich in der Nähe der Küste mit ihm vereinigen wollten. Draußen fanden sie auch Unterhalt genug, und daß sie ihre Bahn ungehemmt verfolgen konnten, davon war er überzeugt. Nur Geld mußte er haben, und was nachher aus den Truppen wurde, wenn er sie nicht mehr brauchte, was kümmerte das den Schlächter von Tacubaya – es waren Fremde, weshalb kamen sie überhaupt nach Mexiko?

Langsam nickte er mit dem Kopfe – und Santa Anna nachher? Aber welche Verpflichtungen hatte er gegen den? – Ausgenommen die Chancen zeigten sich vollkommen zu dessen Gunsten – doch schien das nicht wahrscheinlich, denn der Exdiktator konnte, wie er das recht gut wußte, auf keine wirklichen Sympathien im Lande rechnen. Eine kleine Partei mochte wohl noch an ihm hängen und auf ihn zählen, um ihre eigenen Zwecke dabei zu verfolgen, aber diese war nicht mächtig genug, um auf sie zu vertrauen – man konnte sie höchstens, wenn es sich nötig zeigen sollte, für einen Moment benützen.

»Es ist möglich, Monsennor,« sagte er nach einer kleinen Pause, in der ihn der Erzbischof erwartungsvoll ansah, sich aber vergebens bemühte, das in seinen Zügen zu lesen, was jetzt in seinem Innern vorging – »es ist vielleicht ausführbar.«

»Vielleicht?« rief Labastida rasch – »es ist ein sicherer Sieg, dem Sie entgegengehen, und der Ihnen die beste Waffe in die Hand gibt, Rache und Vergeltung an Juarez wie an den Feinden der Kirche zu nehmen. Santa Anna ist in diesem Augenblick nach dem Verrat Miramons an der Kirche der einzige Mann in ganz Mexiko, der nach des Kaisers Sturz über das Volk verfügen kann, und Sie mit ihm vereint sind unüberwindlich.«

» Veremos-veremos« – nickte der General – »wir können wenigstens den Versuch machen.«

»Aber lange zögern dürfen Sie nicht!« rief der Erzbischof – »die fremden Gesandten sind nach Queretaro aufgebrochen, und wir wissen nicht, welche Mittel sie finden, um den deutschen Obersten Nachricht zu senden. Wir sind wenigstens keinen Tag mehr sicher.«

»Nein – nein, ich weiß es!« rief Marquez, »rebellisches Gesindel, die schon jetzt heimlich mit dem Feind verkehrt haben – aber so geht es« – rief er plötzlich, sich hoch emporrichtend, aus – »über welche Geldmittel verfügen Sie, Monsennor?«

»Ich stelle Ihnen zwanzigtausend Pesos zur Verfügung.«

»In Gold natürlich?«

»In Gold.«

»Gut« – nickte Marquez »es ist freilich nicht viel, aber ich 'denke, ich kann das andere in den nächsten Tagen zusammentreiben,« und ein boshaftes Lächeln zuckte dabei um seine Lippen. »Bis wann haben Sie das Geld bereit?«

»Zu jeder Stunde – und außerdem noch einen kleinen Vorrat Mais, den ich für meine Tiere aufgespart, mit dem Sie aber den Pferden, ehe Sie den Marsch antreten, ein gutes, reichliches Futter geben mögen.«

»Das ist nötig,« rief Marquez rasch – »aber das sparen wir bis für die letzte Stunde auf – und nun adios, denn mein Plan verlangt Vorbereitung und ich muß jetzt mit Minuten geizen.«

»Gott segne Sie,« sagte der blut- und machtgierige Priester, indem er beide Hände gegen den hundertfachen Mörder erhob, und Marquez, der sich fromm und ehrfurchtsvoll bekreuzte und verneigte, verließ rasch den Saal.

Am nächsten Morgen in aller Frühe durcheilten eine Anzahl von Ordonnanzen die Stadt, die aber heute nur Privathäuser, und zwar die der angesehensten und reichsten Bewohner Mexikos aufsuchten. Sie überbrachten auch sämtlich eine gleichförmig, aber sehr artig lautende Aufforderung an die verschiedenen Herren, sich nämlich um neun Uhr in dem Konvent von Santiago, in dem gegen Guadelupe zu liegenden Fort, wo Marquez sein Hauptquartier hatte, einzufinden.

Was sie da sollten? Die Ordonnanzen zuckten auf die verschiedenen Fragen mit den Schultern. Sie wußten es nicht – es war nur der Befehl vom Oberkommando, und sie baten die Herren, pünktlich zu erscheinen.

Roneiro, Lucido, Almeja, Rodriguez, alle diese Herren erhielten solche Einladungen – aber diese nicht allein, auch fast sämtliche in Mexiko angesessene fremde Kaufleute (Franzosen, Deutsche, Amerikaner, Engländer, selbst einige Konsuln unter ihnen), und als sie nach und nach dort eintrafen, wurden sie hinauf in den Konvent und in einen großen, langen und öden Saal, eine Art von Korridor geführt, der allerdings nicht wie ein Empfangszimmer für solche ausgewählte Gesellschaft aussah. Es befand sich weder Stuhl noch Tisch noch Bank darin, keine Gardinen an den Fenstern – gar nichts in dem ganzen weiten Raum als die öden Wände, die dadurch natürlich nicht freundlicher wurden, daß eine Anzahl von Soldaten unter Waffen auf dem vorderen Gang postiert standen – und auch dort blieben.

Es mochten in dem weiten Raum einige dreißig Herren versammelt sein und gingen jetzt, da sich überall Bekannte zusammentrafen, ihre Zigarren rauchend, auf und ab. Sie erwarteten auch nichts anderes, als daß Marquez selber erscheinen und vielleicht eine Anrede an sie halten würde, die natürlich nichts anderes bezwecken konnte, als eine Geldforderung an sie zu stellen. Dahin verständigten sich übrigens bald alle untereinander, daß man dieser Regierung, die in der Tat kaum selbst eine provisorische genannt werden konnte, kein Geld mehr anvertrauen dürfe, denn auf eine Wiederbezahlung wäre nie zu rechnen gewesen. Die nächsten Tage schon mußten ja auch eine Entscheidung bringen; die erste sichere, oder vielmehr offizielle Kunde, die von Queretaro kam, denn sichere Kunde hatten sie schon von dort her – und dann blieb dem jetzigen Oberkommandanten von Mexiko nichts auf der Welt übrig, als mit den Siegern zu kapitulieren. Das Kaiserreich war gefallen, und die jetzige kaiserliche Regierung in der Hauptstadt ja doch nur noch eine auf kurze Zeit künstlich, und sogar widerrechtlich hingehaltene.

Da trat ein Ordonnanz-Offizier in den Saal. Er hielt eine Anzahl von Zetteln in der Hand, und sich mit einem derselben an den ihm nächststehenden Herrn – es war Almeja, wendend, sprach er einige Worte mit ihm, die aber eine heftige Entgegnung von dessen Seite hervorriefen.

Hier schien eine Aufklärung der rätselhaften Einladung zu folgen, und alles drängte jetzt herzu, um zu hören, um was es sich denn eigentlich handle, denn was den einen hier betraf, interessierte sie wahrscheinlich alle.

»Caramba, Sennor,« hörten sie jetzt, wie Almeja sagte, »General Marquez muß jedenfalls glauben, daß ich in Gold schwimme, oder es auch haufenweise bei mir im Hause liegen habe. Das ist jedenfalls ein etwas unzarter Scherz, den sich der General mit uns erlaubt.«

»Was ist es, Almeja?« fragte Lucido, der auf ihn zuging – »was haben Sie?«

»O, nichts,« lachte der Angeredete – »nur eine Kleinigkeit. General Marquez verlangt von mir, daß ich ihm heute morgen zwanzigtausend Pesos auszahle.«

»Zwanzigtausend Pesos?« riefen die ihm Nächsten, viel weniger erstaunt als erschreckt, denn im stillen berechneten sich alle gleich, was man nach diesem Maßstabe jetzt von ihnen fordern würde – »aber das ist ja nicht möglich!«

»Für die anderen Herren,« sagte der Ordonnanz-Offizier ruhig, der wie ein Fels in dem allgemeinen Sturm stand, »habe ich ebenfalls die Karten – Sennor Rodriguez hier die Ihrige.«

»Zwölftausend Pesos,« stammelte der Herr, wie er nur einen Blick darauf warf – »das wäre nicht übel.«

»Sennor Roneiro – hier die Ihrige,« fuhr der Offizier fort, ohne sich irre machen zu lassen – »Sennor Gonzales – Sennor Galway – welcher von den Herren ist das?«

»Ich heiße Galway,« sagte eine nicht sehr große, aber sehnige Gestalt, ein Amerikaner, der die Hände in den Taschen, den Hut hinten auf dem Kopf, langsam herankam und den für ihn bestimmten Zettel nahm. Kaum hatte er übrigens den Blick darauf geworfen, als er lachend ausrief:

»Dreihundert Unzen? – Ich wollte, ich wäre so reich,« und den Zettel mitten auseinander reißend, drehte er sich ab und schritt der Tür zu. Der Ordonnanz-Offizier ließ ihn auch ruhig gehen, sowie er aber dort, mit der größten Nonchalance, die Soldaten passieren wollte, hielten ihm diese einfach ihre Bajonette vor, und die versammelten Herren, die sämtlich aufmerksame Zeugen dieser Szene gewesen, sahen jetzt deutlich, daß sie wirklich Gefangene waren und sich in den Händen des gewissenlosesten Schurken von ganz Mexiko, in denen des Generals Marquez befanden.

Der Offizier hatte sich indessen um diese Zwischenszene anscheinend gar nicht bekümmert; nur ein leichtes, halb spöttisches Lächeln spielte um seine Lippen, und ruhig verteilte er indessen die noch übrigen Zettel, die er in der Hand hielt, an die Betreffenden. Jetzt stellte sich auch bald heraus, daß Fremde wie Mexikaner ziemlich unparteiisch, wie man etwa ihre Vermögensverhältnisse abgeschätzt hatte, verurteilt worden waren (denn ein Zwangs anlehen konnte man es nicht einmal nennen), so und so viel Tausend Pesos Strafe für ihre Existenz zu zahlen.

Gutwillig fügte sich übrigens keiner – die Fremden beriefen sich auf ihre Ausnahmestellung im Reiche, die Mexikaner auf ihre leeren und schon durch den Krieg ausgesogenen Kassen, der Offizier hatte nichts als ein Achselzucken für sie, und sagte, als sich der erste Sturm gelegt zu haben schien:

»Sennores, ich erfülle hier nur die Befehle meines Chefs – beruhigen Sie sich, es wird sich alles regulieren lassen. Hier in dem Nebenzimmer steht Schreibmaterial – ich werde augenblicklich jemanden zu Ihnen senden, mit dem Sie sich über die Summe, die Sie unmittelbar zur Verfügung haben, verständigen können.«

»Gut, Sennor,« rief Almeja – »dann erlauben Sie uns aber auch, daß wir uns ohne weiteres in unsere Geschäftslokale zurückverfügen dürfen, um dort selber nachzusehen, denn darauf wird hier keiner von uns allen vorbereitet sein.«

» Das bedauere ich, verehrter Herr,« erwiderte, wenn auch mit größter Höflichkeit, der Offizier – »betrachten Sie sich nicht etwa als Gefangene, aber – mir ist strenge Order geworden, Sie hier zurückzuhalten, bis Sie sich nicht allein entschieden, sondern das auch vorher bestimmte Geld herbeigeschafft haben. Nehmen Sie sich nur Zeit dazu,« setzte er freundlich hinzu, »Sie sollen gar nicht gedrängt werden – korrespondieren Sie mit Ihren verschiedenen Häusern, vereinigen Sie sich untereinander.«

»Und dazu dürfen wir dies Lokal nicht verlassen?« rief Roneiro, der sich auf seinem Zettel ebenfalls mit einer runden Summe von fünfzehntausend Pesos verzeichnet fand.

»Das allerdings nicht,« sagte der Offizier.

»Caramba Sennor,« sagte Almeja, dem der Schreck über die zwanzigtausend Pesos doch in die Glieder gefahren war, indem er sich mit seinem Tuch den kalten Schweiß von der Stirn wischte, »das ist – Sie nehmen mir das nicht übel, ein wunderliches Benehmen gegen Männer gerade, die ihr ganzes Leben eben der Partei gewidmet haben, zu der sich der General selber bekennt. Und geht die Order direkt von ihm aus?«

»Direkt von ihm, Sennor.«

»Und hat er selber die aufgeführten Namen gesehen?«

»Nicht allein das, Sennor, sondern auch eigenhändig die beigefügten Summen ausgefüllt.«

»In der Tat? – Sehr freundlich und liebenswürdig von dem General – aber es ist doch kein Gedanke daran, daß wir die von uns verlangten Summen auch nur zahlen können, davon ganz abgesehen, ob wir die Handlung billigen oder nicht, und uns für diese Regierung aufopfern möchten.«

»Der betreffende Finanzbeamte wird augenblicklich zu Ihrer Verfügung stehen, verehrter Herr –«

»Sehr schön – sehr schön,« nickte Almeja, »und indessen wird uns dann wohl gestattet, es uns hier so bequem als möglich zu machen,« setzte er mit einem bitteren Blick auf die kahle und trostlose Umgebung hinzu. – »Caramba, Sennor, das ist eine unwürdige Behandlung, die uns hier zuteil wird, und wir haben es wahrlich nicht gerade um General Marquez verdient. Doch wie dem auch sei, wir werden uns vorderhand fügen müssen – dürfte ich Sie nur jetzt,« fuhr der alte Herr fort, indem er sich überall im Zimmer umsah, »ersuchen, einen Diener nach einer Flasche Wasser und einem Glas zu senden. Mir klebt die Zunge am Gaumen.«

»Ich bedauere sehr, verehrter Herr,« erwiderte der Offizier mit äußerster Höflichkeit, »Ihnen darin nicht willfahren zu können. Es ist strenger Befehl gegeben, die Herren in keiner Weise mit Lebensmitteln zu versorgen.«

»Caramba!« rief Almeja aus – »auch selbst kein Glas Wasser?«

»Auch selbst kein Glas Wasser,« sagte der Offizier bestimmt – »es hängt ja von den Herren ab, in kürzester Frist wieder auf freiem Fuß zu sein.« Damit empfahl er sich, nach einer achtungsvollen Verbeugung gegen die Gefangenen. Er gab sich aber nicht einmal die Mühe, den Spott zu verbergen, der in seinen Zügen lag, und ließ die Versammelten in nicht geringer Aufregung zurück.

Im Nu hatte es sich nämlich im Saal ausgesprochen, daß man Almeja selbst ein Glas Wasser verweigerte, es lag also auf der Hand, wie man gegen sie vorzugehen gedachte; mit Höflichkeit und dabei Folterzwang durch Hunger – allerdings der schnellste Weg, um zum Ziel zu kommen. – Und trotzdem beschlossen einige der Herren, es auf das Schlimmste ankommen zu lassen. Der versprochene Finanzbeamte erschien allerdings sehr bald und brachte die Furchtsamsten dahin, sich rasch zu fügen. Er bestand auch nicht fest auf den angegebenen, und vielleicht absichtlich so hoch gegriffenen Summen, die, wie er recht gut wußte, in Wirklichkeit nicht herbeigeschafft werden konnten. Er ließ fünfzig und mehr Prozent von seinen Forderungen ab, erklärte aber auch dabei auf das bestimmteste, daß keiner der Herren den Konvent, der indessen von den draußen liegenden Liberalen unaufhörlich scharf beschossen wurde, verlassen dürfe, bis er sich nicht der »notwendigen Forderung der Regierung« gefügt habe.

Einige der Herren weigerten sich aber trotzdem und erklärten, sie könnten und würden das Geld nicht unter solchem Zwang herbeischaffen, und man ließ sie dann auch ruhig gewähren, ja bekümmerte sich gar nicht um sie.

Unter diesen befand sich auch der Amerikaner Galway, einige Deutsche und einzelne Mexikaner, die sich nicht denken konnten, daß das Ganze mehr als eine freche Drohung sein würde; aber die Nacht brach an – eine Forderung, die sie stellten, nach Lebensmitteln ausschicken zu dürfen, wurde mit einfachem Achselzucken beantwortet; dabei schien das Feuern von draußen heftiger als je zu werden, und sogar dort, wo sie sich befanden, konnten sie fühlen, wie die schweren Kugeln gegen das Steingebäude schmetterten, ohne daß bis jetzt eine derselben zu ihnen hereingeschlagen wäre.

Sie baten jetzt die Soldaten, ihnen Matratzen oder wenigstens eine Decke für die Nacht zu verschaffen. – Die Leute schüttelten schweigend mit dem Kopf, so gern sie auch wohl selber – gegen eine gute Belohnung natürlich – bereit gewesen wären, die verschiedenen Wünsche zu erfüllen. Sie wurden zu streng überwacht und durften ihre Posten nicht verlassen.

Einige der Gefangenen waren ältliche Herren, die für ihre Gesundheit fürchteten, wenn sie, noch dazu ohne Lebensmittel, gezwungen würden, eine zweite solche Nacht durchzumachen – sie gaben am nächsten Morgen nach. Das Geld, nachdem so viel als möglich abgehandelt, wurde herbeigeschafft, und man entließ sie dann mit der größten Artigkeit.

Galway, auf seine Nationalität trotzend, hielt noch bis zuletzt aus, aber auch er fand bald, daß ihm die ganzen Vereinigten Staaten nichts nützen konnten, wenn er hier verhungerte, und nachdem er seinen Beitrag auf hundert Goldunzen heruntergehandelt hatte, zahlte er ebenfalls.

*

Am 9. Juni, etwa nach Mitternacht, gab Marquez plötzlich den Befehl, daß alle Adjutanten ihre Pferde bereithalten sollten – Ordonnanzen flogen nach allen Richtungen, und etwa gegen zwei Uhr kam der Befehl zum Aufsitzen.

Marquez, ein großer Teil der Generale und sämtliche Adjutanten mit ihren Ordonnanzen versammelten sich (etwa vierzig Pferde zusammen) im Kloster San Jago und ritten von dort aus, ohne daß jemand, als die oberen Befehlshaber vielleicht, eine Ahnung gehabt hätte, was beabsichtigt wurde. Galt es nur eine Rekognoszierung, einen ernstlichen Ausfall, einen Durchbruch vielleicht gegen Queretaro? – Die Leute zerbrachen sich darüber den Kopf. Da rasselte plötzlich die Artillerie durch die Straßen heran, die Rifleros de la Frontera und die Gendarmerie folgte, die Husaren schlossen sich an, und es blieb jetzt keinem Zweifel mehr unterworfen, daß irgendein entscheidender Schlag ausgeführt und gewagt werden sollte. – Aber das konnte nicht gegen Queretaro gehen, denn bei der Calzada S. Antonio Abad, gerade nach Süden zu, ging der Zug, und Queretaro lag im Norden, oder wollte Marquez den Feind täuschen und nachher erst die Schwenkung machen?

Draußen, unmittelbar vor der Stadt, wurde Halt gemacht und das Ausfallskorps geordnet, bis etwa drei Uhr morgens die Jäger den Befehl erhielten, vorzudringen und sich in wildem Ansturm gegen die nächste Schanze zu werfen. Aber mit heftigem Gewehrfeuer wurden sie empfangen und konnten nicht, trotz allem Heldenmut, in die mit tiefen Gräben umzogenen Befestigungen gelangen.

Jetzt donnerten die roten Husaren heran und allen voran ihr wackerer und heldenmütiger Führer Graf Khevenhüller – umsonst – Rittmeister Schädler erhielt gleich beim ersten Anprall einen Schuß mitten in die Stirn, und ein furchtbares Kleingewehrfeuer, von sausenden Granaten unterstützt, zeigte den Stürmenden nur zu deutlich, daß sie es mit einer unverhältnismäßig und noch dazu wohlvorbereiteten Übermacht zu tun hatten.

Nach fast vierstündigem Gefecht und Kleingewehrfeuer sah Marquez, daß ein Durchbruch nicht möglich sei – er gab den Befehl zum Rückzug, und das blutige Feld von Toten und Verwundeten bedeckt, von dem jetzt siegreichen Feind verfolgt, wurde die Truppe in die Stadt und hinter die Wälle zurückgetrieben.

Marquez hatte in seiner Begleitung zwei schwer bepackte Maultiere, denen er nicht von der Seite wich, und hinter ihnen ritt er erst selber wieder in die garrita ein.


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