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Godesberg.

Godesberg.

Nahe dem Ausgange des engeren Rheinthales, an der Bahnlinie Köln-Bingerbrück und unweit des linken Rheinufers oberhalb Bonn dehnt in der Ebene, malerisch schön die Landgemeinde Godesberg sich aus, ein wegen seines gesunden Klimas vielbesuchter Luftkur- und Badeort. Die Bade- und Trinkeinrichtungen mit Kursaal und anmuthigem Park stehen völlig auf der Höhe der Zeit; es war die alkalinisch-salinische Stahlquelle, Draischer- und Sauerbrunnen genannt, schon den Römern bekannt. Die schmucken stattlichen Landhäuser, deren Godesberg verhältnissmässig viel zählt, bieten wie die ganze Umgebung, einen angenehmen Sommeraufenthalt. Auch die dort bestehende Kaltwasserheilanstalt wird von Heilung Suchenden stark frequentirt.

Godesberg trägt ein vollständig städtisches Gepräge; von Bauten seien hervorgehoben die im Spitzbogenstil erbaute katholische Kirche, die neue evangelische Kirche. Die dortige Knaben-Erziehungsanstalt und mehrere Mädchen-Pensionsanstalten erfreuen sich eines guten Rufes.

Ein weithin sichtbares Denkmal aus alter Zeit ist die auf einem 75 Meter hohen Bergkegel stehende Burgruine, von der aus man einen wundervollen Ausblick über das gegenüberliegende Siebengebirge und das an dessen Fuss sich ausbreitende herrliche Thal geniesst. Das Schloss Godesberg wurde 1210-13 vom Kölner Erzbischof Dietrich von Heinsberg erbaut, diente 1582 dem zur protestantischen Confession übergetretenen und in Folge dessen abgesetzten Erzbischof Gebhard als Zufluchtsort, wurde 1583 vom Herzog Ferdinand von Bayern eingenommen und theilweise zersprengt. Später setzten die Franzosen dieses Zerstörungswerk fort, wobei nur der 30 Meter hohe, um 1340 vom Kölner Erzbischof Walram von Jülich erbaute Schlossthurm verschont blieb.

Godesberg.


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