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St. Goar.

St. Goar.

Tief im Thal am linken Rheinufer, in höchst romantischer, von hochstrebenden Bergen bekränzter Umgebung, gegenüber St. Goarshausen, liegt an der Bahn Köln-Bingerbrück, St. Goar. Nach der Legende ist dieser Ort nach dem heiligen Goar genannt, welcher unter dem fränkischen König Childebert (511-558) aus Aquitanien an den Rhein kam, eine Zelle und eine Kapelle erbaute und dort das Christenthum verkündete. Die Kapelle wurde später zu einem Kloster und dieses 1137 zu einem Stift umgewandelt, neben dem dann das Städtchen St. Goar entstand. Sehenswerth sind die 1441 erbaute, 1842 restaurirte evangelische Stiftskirche mit Marmordenkmälern des hessischen Landgrafen Philipp II., die katholische Kirche mit dem alten Steinbild des heil. Goar, auf dem Kirchhofe die sogenannte Flammensäule, eine keltische Pyramide von 1,5 Meter Höhe, die von dem Dorfe Platzfeld auf dem Hundsrück 1845 dorthin gebracht wurde, und andere Denkwürdigkeiten.

St. Goar war bis 1794 Hauptort der kurhessischen Niedergrafschaft Katzenelnbogen, war befestigt (die alten Reste davon sieht man noch heute) und galt mit der stolzen Feste Rheinfels als einer der wehrhaftesten Punkte am Rheine.

Das Schloss und die frühere Festung Rheinfels, 1245 von Graf Diether III. von Katzenelnbogen erbaut, erhebt sich unterhalb St. Goar 115 Meter über dem Rhein. 1758 durch die Franzosen überrumpelt, hielten diese Rheinfels bis 1763 besetzt. Am 1. December 1794 räumte der hessische Kommandant v. Resius, als das französische Revolutionsheer anrückte, die Festung, welche 1797 durch die Franzosen zerstört wurde. Rheinfels wurde 1815 den preussischen Rheinlanden einverleibt, 1843 durch Prinz Wilhelm den nachmaligen König und Kaiser angekauft und ist nunmehr Eigenthum Kaiser Wilhelms II.

St. Goar.


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