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Ems.

Ems.

In malerischer Schöne breitet sich in dem reizenden, von der schiffbaren Lahn durchzogenen und von waldreichen Bergen wie wohlgepflegten Rebenhügeln umkränzten, tief eingeschnittenen Thale das weltberühmte Bad Ems aus, dessen alkalisch-erdige Thermen von 29–40° R. (Haupttrinkquellen: Krähnchen-, Kessel-. Fürstenbrunnen- und Wilhelmsquelle) schon Tausenden Heilung gebracht haben. Die Quellen bieten einen unerschöpflichen Wasserreichthum. Zu den regelmässig wiederkehrenden Kurgästen zählte Kaiser Wilhelm I., welcher diesen Badeort von 1867–1887 alljährlich im Frühjahre besuchte. Das Kurhaus mit seinen Trinkquellen, der Kursaal und grössere Theile der Stadt liegt auf dem rechten, der Bahnhof und kleinere Theile der Stadt auf dem linken Lahnufer; beide Theile sind durch Brücken verbunden. Das Kgl. Kurhaus enthält die bedeutendsten Trinkquellen und in seinen verschiedenen Flügeln ca. 60 Bäder. Vom Kurhaus führt eine eiserne Colonnade nach dem im Kurgarten gelegenen Kursaal mit prächtig ausgestatteten Fest- und Lesesälen, Wandelbahn und Marmorstandbild Wilhelm I. von Professor Otto. Links der Lahn, durch die eiserne Kaiserbrücke mit dem Kurhaus verbunden und von schönen Gartenanlagen umgeben, befindet sich das neue Badehaus; in der Nähe die Drahtseilbahn nach dem 333 Meter hohen Malberg mit Aussichtsthurm. Rechts der Lahn ragt über die Landstrasse ein grosser zackiger Schieferfels mit Aussichtsthurm, die Bäderlei oder die Sieben Köpfe genannt.

Historisch bedeutsam ist Ems bereits seit dem 26. August 1786 durch die sogenannte Emser Punktation, die Uebereinkunft, welche die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln und Salzburg zur Wahrung ihrer Rechte gegenüber der römischen Kurie, allerdings erfolglos schlossen. Ein weiteres wichtiges Ereigniss war die Unterredung des Königs Wilhelm von Preussen mit dem französischen Gesandten Benedetti am 13. Juli 1870, welche der König mit den Worten abbrach: »Ich habe ihnen nichts mehr zu sagen;« die Folge war der deutsch-französische Krieg. Zur Erinnerung daran ist an der Stelle, in der Nähe des Musikpavillons, im Boden eine Marmorplatte mit entsprechender Inschrift angebracht.

Ems.


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