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3. Die Praxis.

Erstes Experiment.

Zum ersten benötigt man drei möglichst gleichgroße alte oder neue Faßreifen, von denen der eine hinreichend großen Durchmesser haben muß. daß eine Person bequem darin stehen kann.

Diagramm

Abbildung 1

Ferner eine Haselnußrute von ca. 1½ cm Stärke, welche vom Gabelende bis zur Spitze etwa 25–30 cm mißt und so aussieht:

Haselnußrute

Abbildung 2

Kleine Differenzen an Maß und Wuchs sind nicht von Bedeutung, da die Rute nur als Energieleiter in Betracht kommt. Sodann ist nötig ein Stück neue oder geweihte Kreide. Diese sollte nur für das in vielen katholischen Gegenden übliche Beschreiben von Türpfosten mit den Zeichen der drei Könige K +  M + B benutzt worden sein. Bedingung ist ferner Vollmond. Wer bereits in der Magie orientiert ist, kann zur Unterstützung dieser einfachen Hilfsmittel andere bezw. entsprechende Manipulationen anwenden. Dem Neuling genügt das Angeführte vollkommen zu den ersten Versuchen, die mit wenigen Ausnahmen bei einigermaßen guter Veranlagung stets Erfolge zeitigen. Das Zuviel und Komplizierte in einem Experiment bedeutet für den Anfänger nur Kräftezersplitterung statt -Sammlung. Ist ein Experiment gelungen, dann kann man entsprechende Intelligenzen zur Weiterführung anziehen. Solange jemand noch kein erfolgreiches Experiment hinter sich hat, würde er selbst die umständlichste Beschreibung der Tätigkeit dieser Kräfte auf Führung kaum richtig verstehen.

Nachstehende Abbildung stellt ein Bruchstück des ersten Reifens dar. Mit Kreide wird ein Kreuzeszeichen (1) angebracht. Hierauf folgen die Logoszeichen 2–8 sowie das Siegel 9, dann die weiteren Logoszeichen 10–18 und ein Schlußkreuz 19. Sind diese Zeichen auf ungefähr den halben Umfang des Reifens angebracht, dann folgt vor das Anfangs- und Schlußkreuz (1–19) Je ein Siegel 20 und 21. Das leere Feld zwischen diesen Siegeln wird mit Kreuzen ausgefüllt, und zwar so, daß das erste nach Siegel 21 beginnt und das letzte an Siegel 20 anschließt.

Siegel

Abbildung 3

Die beiden anderen Reifen werden gleichfalls mittels Kreide laufend mit den Zeichen + I + H + S + I + H + S – – – –  –  versehen. Etwa 3–5 Minuten vor der Mitternachtsstunde legt man sie in Form eines Triangels auf einen einsamen Kreuzweg. (Es dürfen sich auch mehrere Straßen kreuzen.) Der vorderste Reifen muß mit der Spitze nach Süd-Ost zeigen.

Knapp vor dem Schlage der Mitternachtsstunde nimmt der Experimentator im vordersten Reifen in der Mitte Platz und wartet den letzten Glockenschlag ab. Zugleich faßt er die Haselrute an den beiden Enden und hält sie mit ausgestreckten Armen nach vorn. Die Spitze soll mit dem Siegel 9 parallel laufen. (Siehe Zeichen 9 in Abbildung 3.) Dabei beginnt er mit lauter, weithin schallender Stimme die Anrufung: »Bei Adonay, den allbezwingenden Kräften des Universums, beschwöre ich Dich, Astaroth, (Luzifer oder welchen sonst man wünscht) erscheine sofort!«

»Im Namen meines Blutes befehle ich dir, sofort zu erscheinen!«

»Astaroth, ich beschwöre dich bei der Kraft Adonays und befehle dir bei meinem Blute, hier sofort zu erscheinen!«

So schauerlich die Phänomene manchmal auftreten, nie lasse man sich die geringste Furcht einflößen. Der Triangel gewährt hinreichend Schutz, selbst wenn die Schatten sich dicht an die Reifen herandrängen. Wenn die Phänomene nahe sind, kann man den Dämon auffordern, sichtbar zu erscheinen und zu sprechen, was dann meist geschieht. Das Weitere ist nun Sache des Experimentators, je nach dem Ziele, dem er zustrebt. Der Experimentator muß auf drohende Gefahren und Fallstricke bedacht sein und sich nicht in Verträge mit den schwarzen Wesen einlassen, welche ihn rettungslos früher oder später in ein furchtbares Chaos stürzen würden. Er darf nur seinen Wissensdurst stillen und danach trachten, diese Kräfte zum eigenen seelischen Wachstum zu beherrschen und nicht von ihnen beherrscht zu werden. Es kommt selten vor, daß der Dämon bei diesem Experiment nicht schon beim dritten Ruf erscheint, bezw. die Phänomene einsetzen. Es kommt aber auch vor, daß mehrere Versuchsnächte nötig werden, bis sich Resultate einstellen.

Eine genaue Angabe der Ursachen aller etwa möglichen Hemmnisse läßt sich nicht machen. Da aber die seelischen Qualitäten des Experimentators für den Erfolg ausschlaggebend sind, ist die Ursache in erster Linie in den eigenen psychischen Strömungen zu suchen. Wer stets mit unablässiger Geduld allen Dingen auf den Grund zu kommen trachtet, wird bald jeden Fehler herausfinden und alle Hindernisse ausschalten. So kann auch keine Täuschung aufkommen, denn eine Verwechslung von Schein und Sein, der eigenen Gedankengebilde mit wirklichen astralen Manifestationen, wird hierdurch verhindert. Der Experimentator vergesse nie, daß die Bedingungen, welche dämonische Phänomene zur Auslösung bringen sollen, ein fester Wille und das unerschütterliche Vertrauen zur eigenen Kraft sind. Für etwaige dämonische Kräfte und Einflüsse, die dem Experimentator gefährlich zu werden drohen, hat er die stärkste Waffe in seiner Gedanken- und Willensfestigkeit, in seiner Geistesgegenwart, welche er ihnen entgegenzusetzen hat.

Die Entlassung.

Es ist von Wichtigkeit, die zitierten Kräfte auch wieder zu entlassen, sonst könnten sie den Experimentator schwer schädigen. Die Entlassungsformel ist auch dann zu sprechen, wenn sich beim Experiment nichts Wahrnehmbares eingestellt hat. Die dunklen Kräfte können auch unsichtbar in den Bereich des Experimentators gezogen worden sein. Der Logos »Adonay« hat immer eine der sichersten Wirkungen. Auch wenn der Experimentator aus irgend einer Unvorsichtigkeit von den zitierten Wesen überrumpelt wird, bringt ihm die, selbst nur intensiv in Gedanken ausgesprochene Formel: »Adonay ist stärker wie alle Wesen, bei seinem Namen weichet von mir, ihr bösen Mächte!« die Erlösung.

Die übliche Entlassungsformel ist folgende:

»Astaroth, ich danke dir für deine Bereitwilligkeit und bitte dich, nun wieder in dein Reich zurückzukehren.«

»Ich beschwöre dich, Astaroth, bei der Kraft und Macht Adonays, verlasse mich und meine Umgebung sofort und erscheine erst dann wieder, wenn ich dich rufe!«

Nach dieser Entlassung kann man unbedenklich aus dem Reifen treten und seines Weges gehen.

Zweites Experiment.

Zu diesem Experiment benötigt man gutes, starkes Pergamentpapier, das in jedem Papierwarengeschäft zu haben ist. Es ist davon eine Fläche von 1,20–1,40 Quadratmeter erforderlich, welche auch aus mehreren zusammengeleimten Stücken hergestellt werden kann. Ferner eine Räuchermischung von mit Vorteil magnetisiertem Holundermark und Gartensalbeiblättern und -blüten. Es ist gut, diese Drogen mit folgenden Zutaten zu ergänzen: Weihrauch, Myrrhen, Aloe und Lavendelkraut. Auch wird ein Quantum Blut eines Opfertieres, das einzig für diesen Zweck getötet worden ist, gebraucht. Als Opfertier sollte möglichst eine junge schwarze Katze oder ein ebensolches Kaninchen gewählt werden. Blut von Geflügel benutze man nur im Notfalle.

Man töte das Tier durch einen Schuß oder starken Schlag und stoße sofort ein scharfes Messer in sein Herz. Das entquellende Blut wird in einem reinen Gefäße gesammelt und durch schnelles Umrühren vor dem Eindicken bewahrt. Noch in völlig warmen Zustande wird dem Blute, je nach Quantum, 1–2 Eßlöffel reiner Weinessig beigegeben. Der Essigzusatz darf nie soviel betragen, daß das Mut dadurch farblos wird. Dieses gemengte Blut gießt man in eine kleine Flasche und schüttelt es eine Minute gründlich durch. Gut verkorkt, kann man es dann nach Bedarf verwenden.

Viel Kopfzerbrechen bereitet manchem Experimentator das erforderliche Räuchergefäß. Doch kann man sich ein solches mit etwas Geschicklichkeit selbst anfertigen. Das nach folgender Anleitung hergestellte Räuchergefäß ist einfach, billig und doch brauchbar. Es erfüllt seinen Zweck nicht weniger gut wie ein gekauftes.

Aus einem Stück engmaschigen Drahtgeflecht fertigt man sich einen kistchenartigen Behälter. Dieser entsteht rasch und ohne besondere Geschicklichkeit, indem man die vier Kanten des Drahtgeflechtes aufbiegt. Es ergibt sich so ein niederer oder höherer Behälter, ganz wie man ihn wünscht. Die aufgebogenen Kanten werden mittels starkem Bindedraht gut zusammengefügt. An allen vier Ecken schneidet man den Draht auf 45 cm Länge ab. Die Enden dieser vier Drähte werden über dem Behälter zusammengehalten und mit einer Zange festgefaßt. Alsdann macht man mit der Zange mehrere Umdrehungen, als wolle man ein Drahtseil drehen. Oft dies auf 6–8 cm Länge geschehen, so wird aus diesem Stück ein Haken gebogen. Auf solche Weise ist ein Räuchergefäß hergestellt, das überall leicht angebracht werden kann, z. B. an einer aufgespannten Schnur oder, mit entsprechender Verlängerung durch eine Schnur, an einem in der Zimmerdecke befindlichen Haken.

Diagramm

Abbildung 4

Mittels eines kleinen Pinsels wird mit dem beschriebenen Blute nachstehendes Pentagramm gezeichnet, und zwar so groß, als es das Pergament zuläßt. Die Dicke der Linien, deren Lauf von a links abwärts erfolgt, beträgt etwa 1 cm. Das Zentrum des Pentagrammes muß genügend groß sein, so daß sich der Experimentator bequem und ohne mit den Füßen die Linien zu berühren, darin aufstellen kann. In je eine Spitze wird, wie in der Zeichnung angegeben, ein Planetenzeichen in der Breite der Linien des Pentagramms eingezeichnet. Man achte darauf, daß namentlich die Planetenzeichen deutlich gezeichnet werden. Das gelingt am besten, wenn man zuvor alles mit Bleistift skizziert hat, so daß man mit dem Blute nur nachzufahren braucht. Vor Beginn des Experimentes wird das Pergament mittels Reißnägeln auf dem Fußboden befestigt. (Im Freien werden Steine usw. auf die vier Ecken gelegt.) Die vordere Spitze des Pentagramms muß nach Südosten zeigen. Man hängt nun das Räuchergefäß vor dieser Spitze ( a) auf und legt glühende Kohlen hinein. Besser wie Holzkohlen sind Braunkohlen (Briketts, auch Preßtorf), die aber gut durchglüht sein müssen, damit sie möglichst wenig Rauch entwickeln. Auf diese glühenden Kohlen wird nun der Räucherstoff gestreut. Dann stellt sich der Experimentator mit nach vorn (Süd-Ost) ausgestreckten Armen (Handrücken nach oben, Finger gestreckt) im Pentagramm auf und beginnt die Zitation:

»Astaroth (oder andere Geister), ich bitte und beschwöre dich, erscheine sofort hier!«

»Ich beschwöre dich bei meinem Blute, Astaroth, erscheine!«

»Bei den allbezwingenden Kräften des Universums, bei der Macht und Kraft Adonays, erscheine unverzüglich!«

Die Phänomene stellen sich oft sogleich ein, sind aber verschiedener Art. Öfter werden bei derartigen Experimenten die Rauchfluidal-Hilfskräfte ganz weggelassen, da die Erscheinungen auch manchmal ohne sie in Aktion treten. Für gewöhnlich muß aber zu diesen Hilfsmitteln gegriffen werden, mit dem Resultat, daß nach vorher nutzlosen Anstrengungen doch Erfolge eintreten.

Es ist auch hier Sache des Experimentators, in welcher Richtung er sein Wissen bereichern und mit welchen Kräften er in Verbindung kommen will. Dieses Experiment läßt sich in verschiedener Weise kombinieren und kann jederzeit im Zimmer oder im Freien ausgeführt werden. Obwohl jede Zeit für die Versuche geeignet ist, so ist doch die Nachtzeit am besten, sonst wird das Zimmer verdunkelt. Rotes (Rubin-) Licht ist sehr empfehlenswert. Es ist schon öfter vorgekommen, daß selbst Praktiker erst nach einer ganzen Reihe von Versuchen positive Erfolge erzielten. Sonst aber ist dies einfache Experiment schon in mehreren Forscherlogen und auch von einer Anzahl Laien mit phänomenalsten Erfolgen durchgeführt worden. Überhaupt können die hier angegebenen Experimente an Präzision und Objektivität kaum überboten werden.

Mit den Gestalten kann man sich oft eine halbe Stunde lang unterhalten. Man kann sie anfassen und glaubt einen wirklichen Körper zu verspüren. Es stellen sich manchmal all die im Spiritismus so oft bewunderten Erscheinungen, selbst Rapporte, ein. Vor Mißbrauch dieser transzendentalen Kräfte kann nicht eindringlich genug gewarnt werden. Sowie die Experimente in das Gebiet der schwarzen Magie übergehen, zieht man die unbekannten Kräfte in solchem Maße an sich, daß diese von ihrem Herrn völlig Besitz ergreifen. Mit vampyrartiger Gier saugen und plündern sie dann dessen Vitalität aus, so daß von seinen herrlichen Seelenkräften nur noch ein kleiner Rest übrig bleibt.

Die Entlassung und Abwehr erfolgt auch in diesem Experiment nach der Formel des ersten.

Drittes Experiment.

Enzyklopädischer Höllenzwang.

(Nach der »Clavicula«.)

Hier sei ein Experiment genannt, welches sich in der Praxis schon oft aufs beste bewährt hat. In ihm kommt die magische Kraft des Logos und der Siegel am stärksten zur Geltung. In der Vorschrift sind die Anweisungen zu umfangreich und umständlich. Deshalb wird hier das in vielseitiger Erfahrung als überflüssig Befundene fortgelassen. Die unterstützenden Kräfte der Hilfsmittel sind enorm und die Wirkung ist eine ganz außerordentliche.

Benötigt werden eine Räuchermischung, bestehend aus Weihrauch, Myrrhen, Wachholderbeeren, Salbeiblättern und Lavendelkraut. Ferner eine Haselnußrute, ein Blut- und ein Magnetstein, sowie ein großes Stück Pergamentpapier. Blut- und Magnetstein sind in jeder Apotheke zu haben.

An einem Freitag, bei zunehmendem Mond, sucht man sich gegen Abend eine ca. 1–1½ cm starke Haselnußrute. Man merkt sich den Standort und entfernt sich wieder. Am Samstag, morgens früh, wird sie beim Aufgang der Sonne abgeschnitten (etwa 25–30 cm lang) und sofort an beiden Gabelenden zugespitzt. Das eine Ende wird abgestumpft. Alsdann macht man zu Hause den Magnetstein heiß und bestreicht damit die Rute von der Gabelwurzel bis zu den Spitzen, indem man folgende Worte dazu spricht:

»Bei der Macht des großen Adonay, Elohim, Ariel und Jehova befehle ich dir, alle mir gefälligen Wesen und Materien anzuziehen. Ich befehle dir bei meinem Mute, alles anzuziehen und abzustoßen, wie es mein Wille ist. Im Namen Adonay, Elohim, Ariel und Jehova. Amen!«

Die Gabelstücke der Rute werden je zur Hälfte geschält und mit Opferblut folgende Namen daraufgeschrieben:

+ Ariel + Jauna + / + Etinamus + Membrot +

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Abbildung 5

Dann wird mit Bleistift die magische Anziehungs- und Schutzzeichnung skizziert. Das Dreieck wird mit je 95 cm Seitenlänge gezeichnet. Alle Linien müssen ca. 1 cm breit sein. Ist der Triangel angebracht, dann zieht man den Kreuz-Doppelpfeil. Hierauf zieht man einen Kreis, welcher die Spitzen des Dreiecks berührt; hierauf zieht man von diesem in etwa 10 cm Entfernung einen zweiten Kreis. Dann bringt man die aus Abbildung 6 ersichtlichen Worte und Zeichen an (nach der Pfeilrichtung).

Diagramm

Abbildung 6

Punkt a bedeutet den Standort des Experimentators. Die Punkte b zwei Kerzen, die zwar mit großem Vorteil angewendet, aber auch weggelassen werden können, c Standort des Räuchergefäßes. Es ist gut, wenn man für das Experiment zwei gleichgesinnte Teilnehmer gewinnt. Diese stellen sich an den Punkten d auf.

Samstags in der Mitternachtsstunde wird das Experiment ausgeführt. Vor dem Uhrschlage müssen der Experimentator und seine evtl. Teilnehmer im Pentagramm Aufstellung nehmen und die Räucherung – eventuell auch die beiden Kerzen anzünden. Nachdem der Experimentator seinen Standort eingenommen hat und der letzte Glockenschlag erklingt, beginnt der Ausübende mit großer Zuversicht und fester, klarer Stimme die Beschwörung. Die Rute muß in der rechten Hand gehalten werden und gegen Süd-Ost zeigen.

»O Herr aller rebellischen Geister, oberster Luzifer, ich bitte dich, sei meiner Beschwörung gewogen und veranlasse deinen Fürsten Luzifuge, hier vor meinem Kreis zu erscheinen, da ich mit ihm verhandeln will. Ich bitte dich, Fürst Belzebub, mich in meinem Unternehmen zu unterstützen! Mächtiger Fürst Astaroth, unterstütze auch du mich und mache, daß nun der große Luzifuge in menschlicher Gestalt und angenehm vor meinem Kreise erscheint, damit ich sofort mit ihm unterhandeln kann. O großer Luzifuge, ich bitte dich, erscheine unverzüglich hier. Verlasse augenblicklich dein Reich!«

Nach etwa 2 Minuten wird die Beschwörung, falls sich keine Erscheinung einstellt, in drohendem Tone fortgesetzt:

»Fürst Luzifuge, erscheine augenblicklich hier! Wenn du nicht freiwillig kommst, dann werde ich dich durch die große Macht des allgewaltigen Adonay, des großen, lebendigen Gottes, seines Sohnes und des heiligen Geistes, dazu zwingen. Erscheine unverzüglich, oder du sollst in Ewigkeit gequält werden durch die Kraft der mächtigen Worte der Clavicula Salomonis, die euch höllischen Geister zwingen, meinen Worten Folge zu leisten. Erscheine augenblicklich, oder ich will dich immerdar quälen durch die gewaltigen Worte der Clavicula Salomonis. Erscheine, bei dem allgewaltigen Tetagrammaton, Emmanuel, Erasim, Varzcheon, Sphrures, Irion, Ergonae, Esiton, Onera Stimulae, Moyim und Jehova! Amen.«

Obige Formel kann vorher auf ein Stück Papier geschrieben werden, so daß man sie bei der Beschwörung nur herunterzulesen braucht. Das empfiehlt sich für alle Experimentatoren, welche im Sprechen etwas unsicher sind.

Oft der Dämon auch setzt noch nicht erschienen, so ruft man den Obersten Luzifer:

»Oberster Luzifer, ich beschwöre dich, in dieser Minute zu erscheinen, bei der Gewalt des Groben Adonay, Elohim und Jehova.«

Jetzt wird die Zauberrute mit den beiden Spitzen in die Glut des Räuchergefäßes gesteckt.

»Luzifer, erscheine augenblicklich.«

Man wartet nun etwa 2 Minuten und zieht die Rute wieder aus der Glut. Erscheint der Dämon noch immer nicht, so steckt man sie abermals hinein.

»Nun, ich werde dich zwingen bei der Gewalt des allmächtigen Adonay, Elohim, Ariel, Jehova, Aglas, Taglas, Manthon, Darios, Membrot, Varios, Pychona, Magots, Salphae, Tabots, Gnamus, Terrao, Coelis, Godens, Aquae, Gingua, Jauna, Etinamus und Zariatnatmik.«

Wenn der Dämon nun erscheint, so kann man ihn ohne weiteres wieder entlassen, sonst könnte man den Einflüsterungen der schwarzen Macht unterliegen und in große Gefahr geraten.

»Durch die Kraft Adonays bist du vor mir erschienen, ich danke dir dafür. Verlasse mich nun wieder und gehe in dein Reich zurück. Ich befehle mich in Adonays Schutz. Gelobt sei Jesus Christus! Amen.«

Wenn der Dämon Drohungen ausstößt, dann sage man ihm:

»Adonay ist tausendmal stärker als du. Deine Macht ist gebrochen durch Jesus Christus.«

Die Erscheinungen, die sich bei diesem Experiment einstellen, sind vielseitig und phänomenal. An dieser Stelle soll noch erwähnt werden, daß bei allen Dämonzitationen auch ganz unbeabsichtigte Folgen eintreten können. Auf solche muß der Experimentator stets gefaßt sein. Es ist sogar öfter schon vorgekommen, daß, wenn sich ein Experimentator recht intensiv mit seinem Vorhaben in Gedanken beschäftigte, dämonische Kräfte autogen wurden. Es ist vielfach erwiesen, daß positive Gedankenschwingungen in jeder Form der Magie ähnliche Phänomene zeitigen können, wie sonst durch Zeremonien, Rituale und andere Hilfsmittel entstehende. Eine gewisse niedere moralische Stufe, hauptsächlich sexuelle Vertiertheit, zieht dämonische Kräfte schon an und für sich herbei. Durch solche Lebensführung gerät ein Mensch nach den natürlichen Gesetzen der Anziehung ähnlicher zu ähnlichen Kräften in Harmonie und Sympathie mit dunklen Gewalten. ES ist daher nicht zu verwundern, wenn ein solcher Mensch dämonischen Einflüssen besonders stark und fast schutzlos preisgegeben ist.

Wie steht es aber bei den sogenannten Besessenen, die nicht gerade moralisch tief stehen? wird man sich fragen. Nach der Geheimlehre kann dies auf karmischer Nemesis beruhen. Doch die moderne Psychologie steht solchen Erklärungen noch recht fern. Im Laufe der Zeit wird aber auch die Wissenschaft ihre Schlüsse aus verschiedenen Möglichkeiten ziehen müssen.

Viertes Experiment.

Der schwarze Spiegel.

Ein gern benutztes und viel erprobtes Konzentrationswerkzeug bildet der bekannte einfache schwarze Spiegel. Diesen stellt man am besten selbst her, indem man ein rundes Hohlglas auf der konvexen (hinteren erhöhten) Seite mit feinem schwarzem Lack bestreicht, ausodet und in reinem Flußwasser abspült. Hierauf wird er mehrere Nächte den Strahlen des zunehmenden Mondes ausgesetzt und bis zum jeweiligen Gebrauch in schwarzes Tuch gewickelt. Während der Bergkristall sich besser zu Hellsehversuchen eignet, ist der schwarze Spiegel das Beste für Konzentrationen auf dämonologische Phänomene. Diese Methoden einer durch Konzentration erschlossenen Astralwelt sind für den Experimentator ein sehr exponiertes Gebiet, in das sich nur ein vollbewußter, fern von abergläubischer Scheu stehender Mensch wagen darf. Hier wird man nur allzu leicht das Opfer eigener dämonischer Gedanken. Nur für den beherzten Forscher ist das Experiment ratsam. Im verdunkelten Zimmer, bei roter Beleuchtung, setzt man sich an einen Tisch und stellt den Spiegel sich gegenüber auf. Nun konzentriert man sich auf den lebhaften Wunsch, es möchten sich dämonische Kräfte offenbaren. Oft schon nach einviertelstündiger Sitzung treten sonderbare, zum Teil recht unheimliche Erscheinungen zutage, von denen sich nur derjenige einen Begriff machen kann, der selber experimentiert hat.

Fünftes Experiment.

Der indische Hanf.

Der indische Hanf (Cannabis indica) wird auch vielfach in der experimentellen Dämonologie angewandt. Während man früher das Kraut zu Räucherungen benutzte, zieht man heute die viel intensiver wirkende Tinktur dieser Pflanze, die Tinctura cannabis indica, vor. Die geistigen Kräfte dieses Krautes vermögen nicht nur den Experimentator in Narkose zu versetzen, in welcher er meist nur die Objekte seiner eigenen Phantasie schaut, sondern auch die astralen Sinne zu erschließen und somit eine reale Verbindung mit der Astralwelt herbeizuführen.

Der indische Hanf, sowohl In Form einer Räucherung als auch in der Tinktur, versetzt den Experimentator in mehr oder weniger tiefen Somnambulismus. Wer sich vor Beginn eines Experimentes über seine Ziele und Absichten im klaren ist, kann mit Vorteil die anormalen Seelenzustände des Somnambulismus zu vielerlei Zwecken anwenden. Zum Beispiel ein Maler, wenn er auch nur Dilettant ist, schafft in diesem Zustande Werke, die unvergleichlich an Farbenpracht und Formenschönheit sind. Allerdings setzen auch solche Werke gewisse seelische Qualitäten voraus. Das plastische Sehen und Empfinden der Phänomene im somnambulen Zustande geht durch das Unterbewußtsein in fror Weise vor sich, daß es gewisse Nervenzentren zu entsprechender Tätigkeit anregt. Die astralen Wellen und Bilder werden durch diese Nervenzentren dem Bewußtsein mitgeteilt und so wahrnehmbar wie sonst etwas greifbar Materielles. Es würde den Rahmen dieser Schrift zu weit überschreiten, sollten alle realen Erlebnisse auf diesem Gebiete angeführt werden. Auch hier kommt bei Geduld und Ausdauer der anspruchvollste Forscher auf seine Rechnung. Aber bei diesen Experimenten muß man sich besonders vor dem Zuviel und sich Gewalt antun wollen hüten, sonst könnte man sich folgenschwere Gesundheitsschädigungen zuziehen.

Die Experimente mit Cannabis indica sind so einfach, daß sie jedermann ohne weiteres durchführen kann. Zu den Versuchen eignen sich am besten die Abendstunden. Man nimmt, je nach der Konstitution, 5-8 Tropfen Cannabis indica in einem kleinen Trinkglas Wasser auf einmal ein. Dann legt man sich angekleidet hin und läßt alle Muskeln erschlaffen. Dabei konzentriert man sich auf den lebhaften Wunsch, mit dämonischen Kräften in Verbindung zu kommen, und gibt sich der Erwartung des selbstverständlichen Gelingens des Experimentes hin. Doch muß man auf der Hut sein, das Wachbewußtsein nicht in Träumerei übergehen zu lassen. Die verschiedenartig auftretenden Phänomene erfordern zur Bemeisterung volle Geistesgegenwart.

Wenn unser Bewußtsein von der Überzeugung durchdrungen ist, daß uns gegen unsern Willen keine noch so dunkle Macht zu schaden vermag, so dürfen wir ruhig einschlafen. Die Phänomene stellen sich im allgemeinen auch hier schon in einer viertel bis halben Stunde ein. Wer bei diesem Experiment m Schlaf verfällt, wird oft auf sehr derbe Art von diesen Kräften geweckt. Am Bettrande oder Fußende gewahrt man dann deutlich eine schwarze, ätherische Masse mit grünlich fluoreszierenden Augen. Der Dämon zeigt meist ein wildes, wutverzerrtes Gesicht und stiert eine Zeitlang auf den Experimentator. Dann tritt er allmählich ganz nahe an diesen heran und berührt mit eisig ekligen Händen Hals und Gesicht. Nun heißt es, die Geistesgegenwart nicht verlieren. Sobald der Dämon anfängt zu würgen oder sonst eine drohende Haltung einnehmen, verbannt man ihn im Namen der hundertmal stärkeren Macht Adonays.

Es ist auffallend, daß der meist bei dieser Art Experimente erscheinende Dämon den Experimentator auffordert, mit ihm zu gehen, um ihm alles, was er zu sehen wünscht, zu zeigen. Der Einfluß, welcher von dem Dämon ausgeht, ist so stark, daß man sich (im Astralleib) förmlich aus seinem Körper herausgezogen fühlt. Diese Aufforderung verweigere man ganz entschieden. Der Dämon droht zuweilen mit Gewalt. Davor lasse man sich jedoch nicht einschüchtern, denn gegen den eigenen Willen können diese Wesen keinen Menschen beherrschen, es sei denn, daß er sein Wachvollbewußtsein durch eigene Schuld gänzlich verloren hat. Wenn man den Logos »Adonay« oder »Christus« ausspricht, so weicht der Dämon meist unter Drohungen, die sich dann fast immer erfüllen. Würde man der Aufforderung des Dämons Folge leisten, dann wäre es sehr wahrscheinlich, daß man als Leiche liegen bleibt.

Die experimentelle Dämonologie hat schon manches Opfer auszuweisen. Der Tod kann durch die geringe Dosis eines narkotischen Mittels, wie Cannabis indica, nicht herbeigeführt werden. In solchem Falle ist die Ursache stets übersinnlicher Art, obwohl sie der Skeptiker in verschiedenen Dingen suchen wird. In allen okkulten Dingen, deren Wesenheit wir mit unseren grobstofflichen Sinnen nie richtig wahrzunehmen vermögen, ist größte Vorsicht bei der Lüftung des Schleiers, welcher die materielle Bewußtseinssphäre vom astralen Kräftebereich trennt, geboten. Wahnsinn und selbst Tod können die Folgen eines unbedachten Vorgehens in der Magie sein.

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