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Gußjew

Deutsch von Korfiz Holm

I

Es dämmert schon. Bald wird es Nacht. Der zur Reserve entlassene Gemeine Gußjew setzt sich in der Koje auf und sagt halblaut:

»Hörst du, Pawel Iwanytsch? In Sutschan hat mir ein Soldat erzählt: als sie gefahren sind, ist ihr Schiff auf einen Fisch gerannt und hat ein Loch bekommen.«

Der Mensch, – man kennt seinen Beruf nicht – an den er sich wendet und den sie im Schiffslazarett alle Pawel Iwanytsch nennen, schweigt, als hörte er nicht.

Wieder herrscht die Stille ... Der Wind spielt im Takelwerk, die Schraube schüttert, die Wellen klatschen, die Kojen knarren. Aber daran hat sich das Ohr schon längst gewöhnt, und es ist, als läge ringsum alles in Schlaf und tiefer Lautlosigkeit. Langweilig. Die drei Kranken – zwei Soldaten und ein Matrose – die den ganzen Tag Karten gespielt haben, schlafen schon und phantasieren.

Es fängt zu schaukeln an, scheint es. Die Koje hebt sich langsam unter Gußjew und senkt sich, als atmete sie – einmal, zweimal, dreimal ... Etwas schlägt auf den Fußboden, ein heller Klang, ein Trinkbecher muß heruntergefallen sein.

»Der Wind hat sich von der Kette losgerissen,« sagt Gußjew und horcht auf.

Diesmal hustet Pawel Iwanytsch und erwidert ärgerlich:

»Bald rennt bei dir ein Schiff auf einen Fisch, bald reißt sich der Wind von der Kette los ... Ist der Wind vielleicht ein Tier, daß er sich von der Kette losreißt?«

»So sagen die rechtgläubigen Christen.«

»Die rechtgläubigen Christen sind genau so dumm wie du ... Die können viel sagen! Man soll seinen eigenen Kopf auf den Schultern haben und nachdenken. Du gedankenloser Mensch!«

Pawel Iwanytsch leidet an der Seekrankheit. Wenn es schaukelt, wird er gewöhnlich über jede Kleinigkeit ärgerlich und wütend. Und zum Aerger ist nach Gußjews Meinung doch wirklich kein Grund vorhanden. Was ist denn zum Beispiel an dem Fisch oder an dem Wind, der sich von der Kette losreißt, so sonderbar oder knifflich? Nimmt man mal an, der Fisch ist so groß wie ein Berg und hat einen harten Rücken wie ein Stör, oder nimmt man an, am Ende der Welt ständen dicke steinerne Mauern, und an die Mauern wären die bösen Winde geschmiedet ... Wenn sie sich nicht von der Kette losgerissen haben, warum fegen sie wie toll übers ganze Meer und raufen sich wie die Hunde? Wenn sie nicht angeschmiedet werden, wo kommen sie dann hin, wenn es still ist?«

Lange denkt Gußjew über Fische, groß wie ein Berg, und dicke, verrostete Ketten nach, dann wird es ihm langweilig, und er beginnt, an die Heimat zu denken, in der er jetzt nach fünf Dienstjahren im fernen Osten zurückkehrt. Vor seinen Augen ersteht das Bild eines großen Teiches, mit Schnee bedeckt ... Auf seinem einen Ufer der rote Ziegelbau der Porzellanfabrik, der hohe Schornstein, die schwarzen Rauchwolken; drüben – das Dorf ... Aus seinem Hofe, dem fünften vom Ende, kommt sein Bruder Alexej gefahren, auf dem Schlitten. Hinter ihm sitzen der kleine Wanjka, große Filzstiefel an den Füßen, und sein Töchterchen Akuljka, auch in Filzstiefeln. Alexej ist etwas berauscht, Wanjka lacht, Akuljkas Gesicht ist nicht zu sehen – sie hat sich eingewickelt.

»So was! Die Kinder werden noch erfrieren,« denkt Gußjew. – »Lieber Gott,« flüsterte er, »gib ihnen einen guten Verstand, daß sie ihre Eltern ehren und nicht klüger sind als Vater und Mutter.«

»Die müssen frisch gesohlt werden,« phantasiert der Matrose in tiefem Baß, »ja, ja.«

Gußjews Gedanken reißen ab, und plötzlich erscheint mir nichts dir nichts ein großer Ochsenkopf ohne Augen, und das Pferd und der Schlitten fahren jetzt nicht mehr, sondern wirbeln im schwarzen Rauch herum. Aber er ist doch froh, daß er die Seinen gesehen hat. Die Freude raubt ihm den Atem, kribbelt ameisengleich über seinen Körper, zittert in seinen Fingern.

»Gott hat uns das Wiedersehen beschert!« phantasiert er, aber dann macht er gleich die Augen auf und sucht in der Dunkelheit nach Wasser.

Er trinkt und legt sich wieder hin, und wieder sieht er den Schlitten fahren, dann wieder der Ochsenkopf ohne Augen, Rauch, Wolken ... Und so, bis der Morgen graut.

 

II

Zuerst zeichnet sich in der Finsternis ein blauer Kreis ab – das runde Fensterchen; dann beginnt Gußjew allmählich seinen Kojennachbarn, Pawel Iwanytsch, zu unterscheiden. Dieser Mensch schläft sitzend, weil ihm beim Liegen die Luft ausgeht. Sein Gesicht ist grau, seine Nase lang und spitz, die Augen sind infolge der schrecklichen Abmagerung sehr groß, die Schläfen eingefallen, der Bart dünn, das Haupthaar lang ... Wenn man ihn ansieht, weiß man nicht, von welchem Stande er ist: ein Herr, ein Kaufmann? Oder ist er aus dem Bauernstand? Nach dem Gesichtsausdruck, und den langen Haaren könnte er ein Faster, ein dienender Klosterbruder sein, aber hört man ihm zu, was er sagt, dann ist's doch wieder, als wäre er doch kein Mönch ... Das Schaukeln, die schlechte Luft und sein Leiden haben ihn ganz erschöpft, er atmet schwer und bewegt die vertrockneten Lippen. Als er merkt, daß Gußjew ihn betrachtet, dreht er ihm sein Gesicht zu und sagt:

»Ich fange an, es zu begreifen ... Ja ... Jetzt ist mir alles ganz klar.«

»Was ist Ihnen klar, Pawel Iwanytsch?«

»Das ... Mir kam es immer sonderbar vor, daß ihr da, Schwerkranke, statt eure Ruhe zu haben, auf dem Dampfer seid, wo die Luft so schlecht ist, wo es heiß ist und schaukelt, mit einem Wort, wo euch alles mit dem Tode bedroht. Jetzt aber ist mir alles klar ... Ja ... Eure Doktors haben euch aufs Schiff geschickt, um euch vom Hals zu haben. Es war ihnen zu langweilig, sich mit euch Viehzeug herumzuschleppen ... Geld kriegen sie von euch doch nicht, nur Plackerei haben sie davon, und dann verderbt ihr ihnen mit den vielen Todesfällen den Rechenschaftsbericht. Solche Viehstücker! Das könnte grade fehlen! Und euch los zu werden, ist ja nicht schwer ... Dazu braucht man nur kein Gewissen und keine Nächstenliebe zu haben, und zweitens muß man die Obrigkeit betrügen. Die erste Bedingung zählt gar nicht mit, in der Beziehung sind wir Künstler, und die zweite erfüllt sich leicht, wenn man nur erst ein bißchen Uebung hat. Unter vierhundert gesunden Soldaten und Matrosen fallen einem fünf Kranke nicht auf; na, man hat euch auf Deck gejagt und unter die Gesunden gemischt, dann ist schnell abgezählt worden, und in der allgemeinen Verwirrung hat keiner was Böses gemerkt. Und als das Schiff abgegangen war, da sah man die Bescherung: auf dem Verdeck wälzten sich Paralytiker und Schwindsüchtige im letzten Stadium.«

Gußjew versteht Pawel Iwanytsch nicht; in der Meinung, er mache ihm Vorwürfe, sagt er, um sich zu rechtfertigen:

»Ich lag deshalb auf dem Verdeck, weil ich keine Kraft mehr hatte; als wir aus dem Boot aufs Schiff gebracht wurden, wurde ich mit einemmal ganz kalt.«

»Empörend!« fährt Pawel Iwanytsch fort, »das ist's ja, sie wissen ganz genau, daß ihr die lange Ueberfahrt nicht aushaltet, und doch werdet ihr an Bord geschleppt! Na, nehmen wir an, ihr kommt bis zum Indischen Ozean, aber was dann? Schrecklich, es nur zu denken ... Und das ist der Dank für treuen, makellosen Dienst!«

Pawel Iwanytsch machte böse Augen, Falten des Ekels furchen sein Gesicht, und er sagt mit einem Seufzer:

»Die sollte man mal in der Zeitung zerrupfen, daß die Federn stieben!«

Die zwei kranken Soldaten und der Matrose sind schon wach und spielen wieder Karten. Der Matrose halb liegend in seiner Koje, die Soldaten daneben in den unbequemsten Stellungen auf dem Fußboden. Der eine Soldat hat den rechten Arm in der Schlinge und über die Handwurzel ist eine förmliche Mütze von Verbandstoff gewickelt, so hält er die Karten in der rechten Achselhöhle oder mit dem Ellenbogen und spielt mit der Linken aus. Es schaukelt heftig. Man kann weder aufstehen, noch Tee trinken, oder Medizin einnehmen.

»Du warst Offiziersdiener?« fragt Pawel Iwanytsch Gußjew.

»Jawohl, Offiziersdiener.«

»Ach du lieber Gott!« sagt Pawel Iwanytsch und schüttelt traurig den Kopf. »Einen Menschen aus dem heimatlichen Nest zu reißen, ihn fünfzehntausend Werst weit fortzuschleppen, ihm die Schwindsucht an den Hals zu jagen und ... Und wozu das alles, frage ich? Um aus ihm einen Burschen für einen xbeliebigen Hauptmann Kopejkin oder Midshipman Dyrka zu machen. Welch eine Logik!«

»Der Dienst ist nicht schwer, Pawel Iwanytsch. Morgens stehst du auf, putzt die Stiefel, stellst den Samowar auf, bringst die Zimmer in Ordnung, und dann hast du auch nichts mehr zu tun. Der Herr Leutnant zeichnet den ganzen Tag Pläne, und du kannst beten, wenn du willst, kannst Bücher lesen, wenn du willst, spazieren gehen, wenn du willst. Gebe Gott jedem so ein Leben.«

»Ja, sehr schön! Der Leutnant zeichnet Pläne, und du sitzt den ganzen Tag in der Küche und sehnst dich heim ... Pläne ... An den Plänen liegt wenig, aber am menschlichen Leben. Das hat man nur einmal, und man muß es schonen.«

»Das ist ja richtig, Pawel Iwanytsch, einem schlechten Kerl geht es nirgend gut, daheim nicht und im Dienst nicht, aber wenn du ordentlich bist und gehorchst, wem soll es dann einfallen, dir was zu tun? Die Herren haben eine Bildung und einen Verstand ... In den fünf Jahren bin ich nicht ein einziges Mal im Arrest gewesen, und gehauen, Gott stärke mein Gedächtnis, gehauen hat er mich nicht mehr wie einmal ...«

»Weshalb?«

»Für eine Keilerei. Ich habe eine schwere Hand, Pawel Iwanytsch. Auf unseren Hof kamen vier Chinesen; sie trugen Holz, oder – ich weiß nicht mehr. Na, ich hatte Langweile, und ich verwalkte ihnen den Buckel, einem von den Verdammten lief das Blut aus der Nase ... Der Herr Leutnant sah es durchs Fenster, er wurde böse und gab mir eins hinter die Ohren.«

»Du dummer, elender Mensch ...« flüstert Pawel Iwanytsch, »keinen Begriff hast du ...«

Ihm ist vom Schaukeln ganz elend geworden, und er schließt die Augen. Sein Kopf fällt hintenüber, bald sinkt er auf die Brust. Ein paarmal versucht er, sich zu legen, aber es geht nicht, er kann dann nicht atmen.

»Aber warum hast du die vier Chinesen geprügelt?« fragte er nach einer Weile.

»Nur so. Sie kamen auf den Hof, da hab' ich sie verprügelt.«

Und wieder kommt die Stille ... Die Kartenspieler haben zwei Stunden lang gespielt, hitzig und mit Geschimpfe, aber auch sie macht das Schaukeln müde; sie hören auf und legen sich hin. Wieder erscheint vor Gußjews Augen der große Teich, die Fabrik, das Dorf ... Wieder fährt da der Schlitten, wieder lacht Wanjka, und Akuljka hat den Pelz aufgemacht und zeigt ihre Füße: »Guckt nur, liebe Leute, ich hab' nicht solche Filzstiefel wie Wanjka, ich hab' neue!«

»Sechse ist sie schon, aber immer noch keine Vernunft,« phantasiert Gußjew, »statt deine Füße zu zeigen, bring' lieber deinem Onkel, dem Reservemann, was zu trinken. Ich hab' dir auch was mitgebracht.«

Da kommt Andron, die Steinschloßflinte auf der Schulter und bringt einen Hasen, den er erlegt hat, und hinter ihm her geht der alte Jude Issajtschik und will ein Tauschgeschäft mit ihm machen, ein Stück Seife für den Hasen; da in der Scheune ist auch das schwarze Kuhkalb, und da näht Domna an einem Hemd und weint über irgend was, und da wieder der Ochsenkopf ohne Augen, schwarzer Rauch ...

Oben schreit jemand laut, einige Matrosen laufen über das Deck; irgend was Schweres scheint da oben geschleppt zu werden, oder es ist was geplatzt. Wieder Schritte ... Wenn nur nichts passiert ist? Gußjew hebt den Kopf und horcht auf. Er sieht, die beiden Soldaten und der Matrose spielen wieder Karten; Pawel Iwanytsch sitzt da und bewegt die Lippen. Es ist schwül, man kann kaum atmen. Er möchte trinken, aber das Wasser ist warm und widersteht einem ... Das Schaukeln läßt nicht nach ...

Plötzlich geschieht etwas Merkwürdiges mit dem kartenspielenden Soldaten. Er verwechselt Herz und Schellen, verzählt sich und läßt die Karten fallen, dann lächelt er erschrocken und dumm und läßt seine Augen über die anderen schweifen.

»Gleich, gleich, Brüder,« sagt er und legt sich auf den Fußboden.

Alles ist in bangem Zweifel. Sie rufen ihn an, er gibt keine Antwort.

»Stepan, was? Ist dir nicht gut? He?« fragt der andere Soldat, der mit der verbundenen Hand, »soll ich den Popen rufen? Was?«

»Du, Stepan, trink Wasser ...« sagt der Matrose, »na, Bruder, trink.«

»Na, was haust du ihn denn den Krug in die Zähne,« sagt Gußjew, »hast du keine Augen, Kohlkopf?«

»Was ist denn los?«

»Was los ist!« höhnt Gußjew, »er atmet nicht mehr, tot ist er. Das ist los! Ist das ein dummes Volk, Herr, du mein Gott! ...«

 

III

Es schaukelt nicht mehr, und Pawel Iwanytsch ist heiter. Er ist nicht mehr wütend. Er macht ein prahlerisches, boshaftes und spöttisches Gesicht, als wollte er sagen: »Ja, jetzt erzähl' ich euch gleich eine Geschichte, daß ihr euch den Bauch halten werdet.« Das runde Fensterchen ist offen, und ein weiches Windchen kommt zu Pawel Iwanytsch herein. Man hört Stimmen, Ruderschläge im Wasser ... Grade vor dem Fenster klingt eine dünne, eklige Stimme, wahrscheinlich ein Chinese, der singt.

»Ja,« sagt Pawel Iwanytsch mit einem spöttischen Lächeln, »da wären wir nun auf der Reede. Jetzt noch höchstens ein Monat, und wir sind in Rußland. Tja, hochgeschätzte Herren und Freunde. Wenn ich in Odessa bin, fahr' ich aber direkt nach Charkow. In Charkow hab' ich einen Freund, der ist Schriftsteller. Zu dem geh' ich und sag' ihm: ›Freundchen, jetzt laß mal gefälligst deine jämmerlichen Süjetchen, deine verliebten Weibergeschichten und schönen Naturschilderungen eine Zeitlang beiseite und rücke der zweibeinigen Gemeinheit auf den Pelz ... Das nenn' ich noch ein Thema‹ ...«

Einen Augenblick denkt er nach, dann sagt er:

»Gußjew, weißt du eigentlich, wie ich sie angeschwindelt habe?«

»Wen denn, Pawel Iwanytsch?«

»Ja, die Kerle ... Du mußt nämlich wissen, auf dem Dampfer gibt's nur erste und dritte Klasse, und dritte Klasse lassen sie nur Bauern fahren. Hast du aber einen städtischen Rock an und siehst auch nur entfernt so aus, wie ein Herr, oder wie ein Bourgeois, dann fahr' gefälligst erster Klasse. Werde kaput, aber rück' fünfhundert Rubel raus. ›Warum‹, frag' ich die Kerle, ›haben Sie so eine Ordnung eingeführt? Wollen Sie dadurch am Ende das Prestige der russischen Intelligenz erhöhen?‹ – ›Durchaus nicht, wir lassen Sie nur deshalb nicht herein, weil ein anständiger Mensch da überhaupt nicht fahren kann. Die dritte Klasse ist wirklich zu ekelhaft und scheußlich.‹ – ›So? Herzlichen Dank, daß Sie so gut für die anständigen Leute sorgen. Aber kurz und gut, ob's da scheußlich ist oder schön, fünfhundert Rubel hab' ich nicht. Ich hab' keine Amtsgelder unterschlagen, hab' die Eingeborenen nicht exploitiert, mich nicht mit Schmuggel beschäftigt, hab' keinen zu Tode gepeitscht, also urteilen Sie selbst: hab' ich ein Recht, erster Klasse zu fahren und mich zur russischen Intelligenz zu rechnen?‹ Aber mit der Logik kommt man denen nicht bei ... Ich mußte mich also aufs Schwindeln legen. Also, ich zieh' einen Bauernkittel und hohe Stiefel an, schneide eine recht versoffene Bauernfratze, geh zum Agenten und sage: ›Hochwohlgeboren, gib mir ein Billettchen!‹«

»Und was sind Sie denn?« fragt der Matrose.

»Ein Popensohn. Mein Vater war ein rechtschaffener Pope. Immer hat er den Großen dieser Welt die Wahrheit ins Gesicht gesagt und viel dafür leiden müssen.«

Pawel Iwanytsch ist müde vom Sprechen und außer Atem, aber doch fährt er fort:

»Ja, ich sage jedem die Wahrheit ins Gesicht ... Ich fürchte mich vor niemand und nichts. In der Hinsicht ist zwischen mir und euch ein riesiger Unterschied. Ihr seid trübe, blinde, dumm geprügelte Kerle, nichts seht ihr, und was ihr seht, begreift ihr nicht ... Ihr laßt euch erzählen, der Wind reißt sich von der Kette los, oder ihr wäret Viecher, Kalmücken, und ihr glaubt es; haut euch einer ein paar ins Genick, küßt ihr ihm die Hand; plündert euch irgendein Tier in einem Waschbärpelz aus und schmeißt euch nachher einen Fünfer zu Schnaps hin, sagt ihr: ›Küß' die Hand, gnädiger Herr.‹ Parias seid ihr, traurige Kerle ... Ich – das ist ganz was anderes. Ich lebe bewußt, ich sehe alles, wie ein Adler oder ein Falke alles sieht, wenn er über der Erde schwebt, und ich verstehe alles. Ich bin der verkörperte Protest. Seh' ich Willkür – ich protestiere, seh' ich Frömmelei und Heuchelei – ich protestiere, seh' ich ein triumphierendes Schwein – ich protestiere. Ich bin unbesiegbar, keine spanische Inquisition könnte mich zwingen, zu schweigen. Ja ... Schneidet mir die Zunge heraus – meine Gebärden werden protestieren, mauert mich in einen Keller ein, ich werde da unten so laut schreien, daß man es eine Meile weit hören soll, oder ich werde verhungern, damit euer schwarzes Gewissen einen Zentner mehr zu tragen hat, schlagt mich tot, ich erscheine euch als Gespenst. Alle meine Bekannten sagen: ›Sie sind ein unausstehlicher Mensch, Pawel Iwanytsch.‹ Stolz bin ich auf eine solche Reputation. Drei Jahre war ich im fernen Osten angestellt, aber erinnern werden sie sich dort hundert Jahre an mich. Mit allen hab' ich mich verkrakeelt. Meine Freunde in Rußland schreiben mir: ›Komm' lieber nicht.‹ Dann grade, ihnen zum Trotz, komm' ich ... Ja ... Das ist noch ein Leben, ich kenn' es. Das heiß' ich leben.«

Gußjew hört nicht zu und schaut zum Fenster hinaus. Auf dem durchsichtigen, zart türkisfarbenen Wasser, über dem blendender, glühender Sonnenschein liegt, schaukelt sich ein Boot, in dem ein paar nackte Chinesen stehen. Sie bieten Käfige mit Kanarienvögeln zum Verkauf an und rufen:

»Kann singen! Kann singen!«

An das Boot stößt ein anderes Boot, eine Dampfpinasse gleitet vorüber. Und da ist noch ein Boot, darin sitzt ein dicker Chinese und ißt seinen Reis mit den Fingern. Träge atmet das Meer, träge lassen sich die Möven darüber von der Luft tragen.

»Dem fetten Luder da möcht' ich mal an den Kragen,« murmelt Gußjew und schaut gähnend auf den dicken Chinesen.

Er ist im Halbschlaf, und ihm ist, als läge die ganze Welt in dem leichten Schimmer. Schnell, schnell läuft die Zeit ... Unmerklich geht der Tag dahin, unmerklich kommt die Dämmerung ... Das Schiff liegt schon nicht mehr vor Anker, es fährt wieder weiter.

 

IV

Zwei Tage gehen dahin. Pawel Iwanytsch sitzt nicht mehr, er liegt, seine Augen sind geschlossen, die Nase ist scheinbar spitzer geworden ...

»Pawel Iwanytsch!« ruft ihn Gußjew an, »he, Pawel Iwanytsch!«

Pawel Iwanytsch öffnet die Augen und bewegt die Lippen.

»Ist Ihnen unwohl?«

»Nein,« antwortet Pawel Iwanytsch, schwer atmend, »nein, im Gegenteil, sogar ... besser ... Sieh mal, ich kann schon wieder liegen ... Mir ist viel leichter ...«

»Na, dann Gott sei Dank, Pawel Iwanytsch.«

»Ja, wenn ich mich ansehe und euch, tut ihr mir leid ... Armer Teufel! Meine Lunge ist gesund, der Husten kommt aus dem Magen. Die Hölle könnte ich ertragen. Was ist da das bißchen Rote Meer! Und zudem verhalte ich mich auch meiner Krankheit und den Arzeneien gegenüber kritisch. Aber ihr, ihr trüben Kerle ... Schwer habt ihr's, sehr ... sehr schwer!«

Es schaukelt nicht, still ist's, aber dafür schwül und drückend. Gußjew hat seine Arme um die Knie geschlungen, den Kopf darauf gelegt und denkt an sein Heimatland. Herrgott, was für eine Erquickung ist es, in dieser Hitze an Schnee und Frost zu denken! Er fährt im Schlitten; plötzlich scheuen die Gäule vor Gott weiß was und gehen durch ... Sie scheren sich viel um Wege, Gräben, Schluchten, wie wahnsinnig sausen sie dahin, durchs ganze Dorf, über den Teich, vorbei an der Fabrik, aufs Feld hinaus ... »Halt auf!« schreien die Fabrikarbeiter aus voller Kehle, und wer sonst des Weges kommt. – »Halt auf!« – Aber wozu! Mag doch der scharfe, kalte Wind mir ins Gesicht schlagen und mich in die Hände beißen, mögen die Schneeklumpen, die von den Hufen rückwärts geschleudert werden, mir auf die Mütze fallen, oder in den Kragen hinein, oder auf die Brust, mögen die Kufen kreischen und die Stränge reißen, der Teufel hole den ganzen Dreck! Was ist das für eine Erfrischung, wenn der Schlitten umstürzt, und du fliegst in vollem Schwung in eine Schneewehe, gradaus mit dem Gesicht in den Schnee, und dann stehst du auf, ganz weiß, Eiszapfen im Schnurrbart; ohne Mütze, ohne Handschuh, der Gürtel aufgegangen ... Die Leute lachen, die Hunde bellen ...

Pawel Iwanytsch öffnet ein Auge zur Hälfte, heftet es auf Gußjew und fragt leise:

»Gußjew, hat dein Leutnant auch gestohlen?«

»Du lieber Gott, wer kann das wissen, Pawel Iwanytsch? Wir wissen's nicht, und uns geht's auch nichts an.«

Dann geht eine lange Zeit im Schweigen hin. Gußjew denkt nach, phantasiert und trinkt auch mal Wasser; ihm fällt es schwer, zu sprechen und schwer zuzuhören, und er hat Angst davor, daß ihn jemand ansprechen könnte. Eine Stunde vergeht, noch eine, die dritte! Der Abend kommt, dann die Nacht, aber er merkt nichts davon, er sitzt die ganze Zeit und denkt an den Frost ...

Dann ist es, als käme jemand ins Lazarett herein, man hört Stimmen, aber nach fünf Minuten ist alles wieder still ...

»Gott schenk ihm das Himmelreich, die ewige Ruhe,« sagt der Soldat mit der verbundenen Hand, »er war ein unruhiger Mensch!«

»Was,« fragt Gußjew, »wen?«

»Tot. Grade haben sie ihn auf Deck getragen.«

»Na ja,« murmelt Gußjew und gähnt dabei, »Gott schenk' ihm das Himmelreich.«

»Was glaubst du, Gußjew?« fragt nach kurzem Schweigen der Soldat mit der verbundenen Hand, »kommt er in den Himmel oder nicht?«

»Wen meinst du?«

»Pawel Iwanytsch.«

»Er kommt hinein ... Er hat sich lange gequält. Und dann nimm mal an, er ist ein Popensohn, und so ein Pope hat viele Verwandte. Die werden für ihn beten.«

Der Soldat mit dem Verbande setzt sich zu Gußjew auf die Koje und sagt halblaut:

»Und du, Gußjew, wirst auch nicht alt auf dieser Erde. Du kommst nicht bis Rußland.«

»Hat das am Ende der Doktor oder der Feldscher gesagt?« fragt Gußjew.

»Nicht, weil's einer gesagt hätte, aber ich seh' es ... Wenn einer nicht mehr lange lebt, das sieht man gleich. Du ißt nicht, trinkst nicht, bist ganz abgemagert, Auszehrung, mit einem Wort. Ich sag' das nicht, um dir Angst zu machen, sondern du möchtest vielleicht das Abendmahl und die letzte Oelung. Und wenn du Geld hast, solltest du's dem ersten Offizier geben.«

»Ich habe nicht nach Hause geschrieben,« seufzt Gußjew, »ich werde sterben, und sie hören nichts davon.«

»Sie hören's schon,« sagt der kranke Matrose in tiefem Baß. »Wenn du stirbst, wird es ins Schiffsjournal eingetragen, und in Odessa bekommt das Bezirkskommando einen Auszug, und die melden es dann der Gemeinde oder was ...«

Gußjew fällt dieses Gespräch schwer aufs Herz, und irgendein Wunsch beginnt ihn zu peinigen. Er trinkt Wasser – das ist es nicht; er schleppt sich zu dem runden Fensterchen und atmet die heiße, feuchte Luft ein – das ist es nicht; er müht sich, an das Heimatland zu denken, an den Frost – das ist es nicht ... Endlich wird es ihm so, als müßte er ersticken, wenn er noch eine Minute im Lazarett bliebe.

»Mir ist so schwer, Bruder ...« sagt er, »ich gehe hinauf. Führt mich um Christi willen nach oben!«

»'s ist recht,« sagt der Soldat mit dem Verband, »du kommst nicht hinauf, ich trag' dich. Faß mich um den Hals.«

Gußjew legte seinen Arm um den Hals des Soldaten, der umfaßt ihn mit seinem gesunden Arm und trägt ihn nach oben. Auf dem Verdeck schlafen reihenweise die Reservisten und Matrosen; es sind so viele, daß man kaum durch kann.

»Stell' dich auf den Boden ...« sagt flüsternd der Soldat mit dem Verband, »geh' leise hinter mir her, halt' dich an meinem Hemd fest ...«

Es ist dunkel. Kein Licht auf dem Schiff, auf den Masten, ringsum auf dem Meer. Ganz vorn an der Spitze steht unbeweglich wie eine Bildsäule der Posten, aber es sieht aus, als schliefe auch er. Es ist, als wäre das Schiff seinem eigenen Willen überlassen und ginge den Weg seiner Laune.

»Ins Meer hinunter muß jetzt auch Pawel Iwanytsch,« sagt der Soldat mit dem Verbande, »in einen Sack genäht, und dann in's Wasser.«

»Ja, so ist die Vorschrift.«

»Aber besser liegt sich's doch daheim in der Erde. Wenigstens die Mutter kommt immer zum Grabe und weint.«

»Natürlich.«

Auf einmal riecht es nach Mist und Heu. Gesenkten Kopfes stehen an der Bordwand Ochsen. Eins, zwei, drei ... acht Stück! Und ein kleines Pferdchen ist auch da.

Gußjew streckt die Hand aus und will es streicheln, aber er schüttelt seinen Kopf, fletscht die Zähne und will ihn in den Aermel beißen.

»Verdammtes ...« schimpft Gußjew.

Die beiden, er und der Soldat, schleichen sich leise aufs Vorderdeck, stellen sich an die Bordwand und schauen schweigend bald hinauf, bald hinunter. Oben der tiefe Himmel, die klaren Sterne, die Ruhe, das Schweigen – ganz wie zu Hause im Dorf, unten aber – Finsternis und Unordnung. Wer weiß es, warum die hohen Wellen tosen. Sieh jede Welle an, die du willst, jede will höher steigen als alle anderen, sie erdrückt, sie verjagt die andere; und auf sie stürzt sich lärmend, schimmernd mit ihrem weißen Kamm, die dritte, wild und häßlich, wie sie.

Das Meer hat keine Vernunft und kein Erbarmen. Wäre der Dampfer kleiner und nicht aus dickem Eisen gefügt, die Wellen würden ihn ohne jedes Mitleid zerschmettern und alle die Menschen auf ihm verschlingen, Gerechte wie Ungerechte ... Auch der Dampfer hat ein vernunftloses und hartes Gesicht. Dieses scharfnasige Ungeheuer stürmt vorwärts und zerschneidet auf seinem Wege Millionen Wellen; es fürchtet sich nicht vor der Dunkelheit, noch vor dem Wind, noch vor der Ferne, noch vor der Einsamkeit, ihm ist alles gleich, und hätte auch der Ozean seine Menschen, das Ungeheuer würde sie morden, Gerechte wie Ungerechte.

»Wo sind wir jetzt?« fragte Gußjew.

»Ich weiß nicht. Im Ozean, denk' ich.«

»Kein Land zu sehen ...«

»Ach wo! In acht Tagen vielleicht wieder, hat mir einer gesagt.«

Die beiden Soldaten sehen auf den weißen Gischt hinunter, der im Phosphorglanz leuchtet, sie schweigen, in Gedanken. Zuerst bricht Gußjew das Schweigen.

»Dabei ist nichts Schreckliches,« sagt er, »es ist nur so erdrückend, als säße man im dunklen Wald, aber wenn zum Beispiel jetzt gleich ein Boot ins Wasser gelassen würde, und der Offizier befiehlt mir, ich soll hundert Werst weit ins Meer hinausfahren und einen Fisch fangen – ich tät es. Oder, sagen wir, ein rechtgläubiger Christ fiele hier gleich ins Wasser – ich spränge ihm nach. Einen Deutschen oder Chinesen würd' ich nicht retten, aber einem rechtgläubigen Christen spräng' ich nach.«

»Hast du Angst vor dem Sterben?«

»Ja. Mir ist es um den Hof leid. Mein Bruder, weißt du, zu Hause, das ist kein gesetzter Mann; er säuft, haut die Frau, ehrt seine Eltern nicht. Ohne mich geht alles zugrunde, und Vater und Mutter, wer kann's wissen, kommen noch an den Bettelstab auf ihre alten Tage. Aber, Bruder, meine Füße wollen nicht mehr recht stehen, und hier ist's schwül ... Wir wollen schlafen gehn.«

 

V

Gußjew kehrt ins Lazarett zurück und legt sich in die Koje. Wie zuvor quält ihn ein unbestimmter Wunsch, und er kann gar nicht begreifen, was ihm fehlt. Auf der Brust so ein Druck, im Kopf hämmert es, der Mund ist so ausgetrocknet, daß er die Zunge kaum bewegen kann. Er liegt im Halbschlaf und phantasiert. Ermattet durch die Mücken, den Husten und die Schwüle, schläft er endlich am Morgen fest ein. Er träumt, daß in der Kaserne grade das Brot aus dem Backofen genommen ist und er in den Ofen gekrochen ist und darin ein Dampfbad nimmt und sich mit einem Besen von Birkenreisern quästet. Er schläft zwei Tage, und am Mittag des dritten kommen zwei Matrosen herunter und schaffen ihn aus dem Lazarettt.

Er wird in Segeltuch eingenäht, und damit er schwerer wird, werden zwei Eisenklötze mit hineingetan. Als er im Segeltuch eingenäht ist, gleicht er einer Möhre oder einem Rettig: am Kopfende breit, nach den Füßen zu schmal ... Vor Sonnenuntergang wird er auf Deck getragen und auf ein Brett gelegt. Das eine Ende des Brettes ruht auf der Bordwand, das andere auf einer Kiste, die auf einem Hocker steht. Herum stehen die Reservisten und die Besatzung mit entblößten Häuptern.

»Heilig ist unser Gott,« beginnt der Geistliche, »immer, heute und von Anbeginn und von Ewigkeit zu Ewigkeit!« »Amen,« singen drei Matrosen.

Die Reservisten und die Besatzung bekreuzigen sich und blicken von der Seite in die Wellen. Sonderbar, daß da ein Mensch liegt, in Segeltuch genäht, und daß er gleich in die Wellen fliegen wird. Kann es am Ende nicht jedem so gehen?

Der Geistliche wirft Erde auf Gußjew und neigt sich tief. Dann wieder Gesang.

Der Wachthabende hebt das Ende des Brettes. Gußjew gleitet hinunter, den Kopf voran, dreht sich dann in der Luft um und – platsch! Der Gischt bedeckt ihn, und einen Augenblick sieht es aus, als wäre er in Spitzen gewickelt, aber schon ist dieser Augenblick vorüber, und er verschwindet in den Wellen.

Er geht schnell zu Grunde. Wird er den Grund erreichen? Es sollen vier Werst bis hinunter sein. Als er achtzig Faden gefallen ist, beginnt er langsam und langsamer zu sinken, leise schaukelt er, als besänne er sich, und von der Strömung erfaßt, geht er bald schneller nach der Seite, als nach unten.

Da begegnet er auf seinem Wege einem Schwarm der kleinen Fische, die Piloten genannt werden. Als sie den dunklen Körper erblicken, bleiben die Fischchen stehen, wie angeschmiedet, und plötzlich kehren sie alle zugleich um und verschwinden. In weniger als einer Minute fliegen sie wieder schnell wie Pfeile auf Gußjew zu und beginnen das Wasser um ihn im Zickzack zu durchschneiden ... Dann erscheint ein anderer dunkler Körper. Es ist der Hai. Stolz und gleichgültig, als bemerke er ihn nicht, schwimmt er unter Gußjew hin, der sich auf den Rücken legt und zu ihm hinunter sinkt. Dann kehrt der Hai seinen Bauch nach oben, dehnt sich behaglich in dem warmen, klaren Wasser und öffnet träge den Rachen mit den zwei Reihen Zähnen. Die Piloten sind begeistert; sie stehen still und schauen, was nun kommen wird. Als der Hai genug mit der Leiche gespielt hat, nähert er ihr von unten seinen Rachen, berührt sie vorsichtig mit den Zähnen, und das Segeltuch zerreißt seiner ganzen Länge nach, vom Kopf bis zu den Füßen; der eine Eisenklotz fällt heraus, erschreckt die Piloten, gibt dem Hai einen Stoß in den Bauch und geht schnell zu Grunde.

Zu derselben Zeit ballen sich oben Wolken, auf der Seite, wo die Sonne untergeht; eine Wolke sieht wie ein Triumphbogen aus, eine andere wie ein Löwe, eine dritte wie eine Schere ... Hinter den Wolken schießt ein breiter grüner Strahl empor und reckt sich bis ganz in die Mitte des Himmels. Bald darauf legt sich neben ihn ein violetter, daneben ein goldener, dann ein rosiger ... Der Himmel wird zart fliederfarben ... Als er den herrlichen bezaubernden Himmel sieht, verfinstert sich der Ozean zuerst, aber alsbald nimmt er selbst zärtliche, lustige, leidenschaftliche Farben an, für die die menschliche Sprache keine Namen hat.


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