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Elftes Kapitel

Eine Überraschung.

Den ganzen nächsten Tag saß er in seinem Atelier, rührig und emsig und that die letzten Striche an einem Bilde; und da er in solchen Augenblicken seine Arbeit niemals im Stich ließ, hörte er von den Anordnungen, die seine Schwester getroffen, weiter nichts mehr. Als er aber abends, nachdem er alles beiseite gelegt, hinunter in das Wohnzimmer kam, traf er Mrs. Armadale auf dem Wege aus der Kinderstube mit dem kleinen Bündelchen aus weißen Linnen- und Spitzenstoff auf dem Arm, aus dem ein rosig angehauchtes Gesichtchen hervorguckte, und das immer das Wahrzeichen für die Anwesenheit des »Baby« oder des »kleinen Cherub« darstellte. Mit entzücktem Gesicht blieb Mrs. Armadale auf dem Treppenabsatze stehen.

»Kommst Du jetzt mit in das Wohnzimmer? Ich hoffe doch. Sie ist gekommen, Karl, und ich habe sie wirklich von Herzen liebgewonnen. Ich weiß schon jetzt, wir werden gute Freunde zusammen sein.«

Karl lächelte. Er wußte, daß es der Fehler der fremden Dame sein würde, wenn sie keine Freundinnen werden würden. Der Gedanke, daß Barbara mit jemand auf anderem als freundschaftlichem Fuße verkehren könnte, kam ihm fast vor wie ein Scherz. Sie hatte ein so zuthuliches, liebenswürdiges und wahrhaft gutmütiges Wesen an sich, daß die verhärtetsten Herzen ihr nicht hätten widerstehen können. Karl folgte ihr nach dem unteren Stock und auf dem Wege dorthin plauderte Barbara beredt über ihre neue Bekanntschaft. Die neue Gouvernante wäre so vornehm, so elegant und so schön und – »o, Karl! so süß! so süß!«

Mrs. Armadale war überzeugt, daß sie die neue Gouvernante lieben würde wie eine Schwester. Die neue Gouvernante hätte vom ersten Augenblick an die Herzen der Kinder gewonnen, und Mrs. Armadale sei eben im Begriffe, das Baby zu ihr hinunter zu bringen.

»Ja, siehst Du,« fuhr die gutherzige, kleine Matrone fort, »ich möchte, daß sie sich bei uns recht schnell zu Hause fühlt, Karl. Sie scheint sich so einsam, so allein zu fühlen. Sie hat weder Mutter, noch Vater, noch sonst welche Verwandten. Die Tante, die sie erzogen hat, ist erst vor wenigen Monaten gestorben. Natürlich kann man ja doch keine Fragen stellen, aber ich weiß ganz bestimmt, daß sie von Geburt eine feine Dame ist. Ihr Aussehen ist ja so vornehm, so echt aristokratisch.«

»Wie heißt sie?« fragte Karl. »Hast Du es jetzt erfahren, oder hast Du sie engagiert auf Grund ihres aristokratischen Aussehens?«

»Nein,« lachte Mrs. Armadale, während sie das Tragkleid des kleinsten Söhnchens für den Eintritt in das Wohnzimmer in Ordnung strich – »klüger als Alf bin ich nun doch. Der Name, den sie trägt, ist so aristokratisch wie ihr Gesicht. Davenant – Käthe Davenant. Klingt das nicht sehr hübsch? Aber mach' doch, bitte, die Thür auf!«

Und als Karl sich über sie neigte und die Klinke herumdrehte, drang ein süßes, leises Lachen-Tremolo heraus bis zu ihnen – und dann traten sie hinein in das Zimmer.

Es saß jemand am Feuer in einem Lehnstuhle, im Gespräch begriffen mit Mr. Armadale, der mit hohem Vergnügen, das in jedem Zuge seines Gesichts ausgeprägt stand, zuhörte. Der Stuhl stand mit der Lehne nach der Thüre zugewandt, aber Karl konnte die Falten eines schwarzen, über den Teppich herniederfallenden Kleides und eines prall sitzenden Ärmels sehen, der ein feines, rundes Handgelenk und eine zierliche Hand erkennen ließ, die auf dem Arm des Stuhles ruhte.

Bei dem Geräusch, das durch die Öffnung der Thür hervorgerufen wurde, blickte die Dame auf, und Barbara trat mit dem Baby auf dem Arm einen Schritt vorwärts in das Licht des Kaminfeuers.

»Mein Bruder, Mr. Seymour – Miß Davenant,« stellte sie lächelnd vor – »und hier, hier ist das Baby« –

Miß Davenant stand aufrecht in dem Schein des Kaminfeuers; die scharlachrote Glut fiel auf ihre Gestalt, auf die schweren Falten des mit dem alten, königlichen Chic der Gewänder »der Circe« über den Teppich niederfallenden schwarzen Kleides auf die Krone des glänzenden braunen Haares mit seinem metallischen Leuchten, auf das »La-Vallière«-Gesicht und auf den weinfarbigen Purpur der Augen, die jetzt Karl Seymour in die Augen sahen. Just ein Blick, ein einziger, auf dem einen dieser beiden Gesichter ins andere, und diese beiden Menschen, die einander einstmals geliebt hatten, deren Leben einstmals znsammengekettet zu sein schien, begrüßten sich mit einer ruhigen Verbeugung wie zwei Fremde, ohne sich die Hände zu reichen, ohne auch nur zu lächeln, außer der fast wie ein Hohn über das Gesicht des Mannes zuckende Zug ließ sich ein Lächeln nennen.

»Ach! dies ist das Baby?« sagte Miß Davenant, sich zu den Linnen und Spitzen in Mrs. Armadales Arme wendend – »gehört das Baby auch zu meinen Zöglingen?«

Es war ein echt fröhliches Gesicht, das mit dem alten süßen Lächeln sich über Barbaras Schatz niederbeugte – ein Gesicht, weit fröhlicher als das Karl Seymours. Er hatte sich mit einem bitteren Lächeln, das keineswegs angenehm anzuschauen war, zur Seite gewandt. Mrs. Crozier war also nicht Miß Davenant? und – und dieses Mädchen hatte wiederum den Pfad seines Lebens gekreuzt?

Der Gedanke, daß ein solches Weib in dem Daheim der harmlosen lauteren Barbara wohnen und die Obhut über die Kinderchen seiner braven Barbara in die Hände gelegt bekommen sollte! Als er sah, wie sie sich über die Lippen des Baby neigte und einen Kuß auf sie drückte, da fühlte er, wie sich Verdruß und Groll in seinem Herzen regten! In jeder ihrer Bewegungen lag noch der alte Liebreiz, auf dem vollendet-schönen Antlitz lag noch der alte Zauber – aber für Karl war all der Reiz und all der Zauber verloren. Wenn er alles, alles gewußt hätte, so hätte er so hart, so rauh nicht sein können! Da er aber nur das wußte, was ihm bekannt geworden – daß sie sich als falsch und käuflich erwiesen hatte und ihm zum Verderb geworden – so war keine Spur von Verzeihung oder Nachsicht in seinem Herzen.

Die harmlose Barbara schwebte im siebenten Himmel des Entzückens. Dieses schöne Mädchen hielt ihr Baby so über die Maßen lieb und wert! Als sich Miß Davenant zuletzt doch Alfs Bitte fügte und sich an das Pianino setzte, rückte die kleine Dame ihren Stuhl an den ihres Bruders heran.

»Hast Du jemals ein solches Zusammentreffen von Umständen erlebt, Karl. Diese ›La Vallièr‹ und diese ›Käthchen Mavourneen‹ sind die richtigen Abbilder ihres Gesichts. Ist es denn möglich, daß Du sie schon vorher einmal gesehen?«

»Es ist ein Zusammentreffen, für das ich nicht verantwortlich bin,« erwiderte der Herr kurz. »Ich kann es kaum glauben, aber diese Deine Miß Davenant ist die junge Dame, die mir in Newport als Mr. Croziers künftige Gattin gezeigt wurde – und bis heute Abend, wo ich sie hier bei euch sehe, habe ich gemeint, sie sei die Mrs. Crozier, die Du in Saratoga getroffen.«

»Das ist doch Dein Ernst nicht! O nein! Meine Mrs. Crozier war eine kleine Dame mit braunem Haar und einem verhärmten Gesicht mit eingeschüchtertem Ausdruck. So unähnlich Miß Davenant, wie zwei Frauen einander nur irgend sein können. Das Verlöbnis muß auseinander gegangen sein. Was für eine Stimme sie hat! Höre doch nur!«

Sie sang ein kurzes Lied, das sie vormals Karl an die hundertmale vorgesungen hatte. Ein kleines spanisches Liebeslied mit einer Begleitung so silberhell wie rieselndes Wasser, und einem leisen, zuckenden Weh, das sich gleich einem Faden durch das Lied hindurch zog. Karl mochte es jetzt nicht hören. Er hätte sich seine Ohren mit Freuden verschlossen, und doch mußte er sitzen bleiben und bis zu Ende zuhören, und mußte sich auch noch Barbaras begeisterte Ausrufe: »Schön! schön!« mit anhören.

Aber schließlich schlief das Baby ein, und Barbara trug es nach der Kinderstube; nach ein paar Minuten schickte sie hinunter und ließ Alf bitten, herauf zu kommen. Alf entschuldigte sich und ging. Es könnte ja sein, daß Johny Husten hätte oder Klaras Gesicht röter als sonst wäre, und unter solchen Umständen müßte doch eine ernste Beratung gepflogen werden.

Nachdem er sie allein gelassen, stand Käthe von ihrem Sessel vor dem Pianino auf und trat ans Feuer. Es war keine angenehme Lage, in der sie sich jetzt befand, aber sie benahm sich mit Anmut und Ruhe wie sonst. Karl maß sie mit dem Blicke – vom Kopf bis zu Füßen. Verblüht und vergrämt! Zwei Jahrzehnte würden sie kaum verändern! Jede Färbung auf ihrem zarten Kinne war von so seltener Lebendigkeit und von so zäher Festigkeit, wie die Perle einer Seemuschel. Ganz ebenso sehr noch »die Circe« jetzt, wo sie bloß Mrs. Armadales Gouvernante war, wie damals, als sie noch unter der Obhut von Mrs. Montgomery gestanden und die beauté von Newport gewesen war!

»Ich hatte keine Ahnung –« begann sie, und dann zitterte sie ein wenig unter seinen kalten Augen und stockte.

»Ich auch nicht,« lautete die eisige Antwort – »Wissen möchte ich aber, ob einer von uns beiden hiervon sonderlich angenehm berührt ist!«

Röte überflog ihr Antlitz, aber die nach ihm hin gerichteten Augen zeigten nichts als ruhiges, wohlgesittetes Erstaunen über seine sarkastische Bitterkeit. Seine Liebe war zu schlimmerem als bloß zu Gleichgültigkeit gesunken, denn auch seine Achtung war ihr zugleich mitgeraubt worden. Er war in seinem Cynismus fast ungeschliffen, und er war seiner Ehrerbietigkeit gegen sie in solchem Maße verlustig gegangen, daß er sich beinahe vergaß und daß es ihm beinahe ums Herz war, als wenn eine wohlverdiente Rache darin läge, daß er ihre stolze Vornehmheit mit Hohn zurückwiese! Aber ein leichtes Beginnen war das nicht!

»Ich fürchte, nein,« sagte sie in Erwiderung auf seinen Sarkasmus. »Aber ich sehe nicht recht, wie wir es ändern können – oder wie zum wenigstens ich es ändern kann. Hätte ich das gewußt, so würde ich nicht hierher gekommen sein. Wie die Dinge liegen, so vermute ich, daß ich meinen Teil an der Unannehmlichkeit der Situation zu tragen haben werde: außer Sie sagen Mrs. Armadale, daß sie mich fortschicken solle.«

Es wurde dies alles sehr ruhig, in der That fast weich und mild, gesprochen, aber die Worte und der Ton der Rede gingen ihm jäh und scharf zu Herzen. Es war eine harte Aufgabe, ein Weib zu schelten, das ihm auf Gnade und Ungnade in die Hände gegeben war, und das noch immer zeigte, daß sie keine Furcht empfände, in dem Augenblicke sogar, wo sie sich ihrer Hilflosigkeit klar bewußt war.

»Mrs. Armadale sagen, daß Sie sie fortschicken solle!« höhnte er. »Meinen Sie denn, ich sei ein Grobian? Was ich erfahren, das hat mich zu keinem sonderlich guten oder etwa gar ritterlichen Menschen gemacht. Wie Sie sehen, habe ich meinen zarten Glauben an das ›Walten von Engeln‹ und dergleichen überwunden; und gegen Damen, die ich weder lieben noch achten kann, bin ich nicht sonderlich höflich. Ich habe Ihnen gesagt, daß ich Ihnen niemals verzeihen werde – und ich werde Ihnen auch niemals verzeihen. Sie haben mich zu dem gemacht, was ich bin; was aber das weitere anbetrifft, so –«

Er hielt inne und zuckte voller Verachtung die Achseln.

Käthe Davenant trat einen Schritt näher und sah ihn furchtlos an. Sie hatte die Zeit verwunden, wo seine harten, rauhen Worte Ursache gewesen waren, daß sie ohnmächtig zu seinen Füßen gestürzt war, und sein fast beleidigender und ganz unmännlicher Ton empörte sie. Es war entsetzlich bitter, ihn von »Damen, die er weder liebte noch achtete« reden zu hören; aber der Unwille, der sie erfüllte, half ihr die Bitterkeit zu ertragen.

»Ich bin sehr arm, Mr. Seymour,« sagte sie klar und bestimmt. »Ich habe keinen Freund, keinen Beschützer auf Erden. Ich bin eine Bettlerin in Ihrem Hause und vermute, daß ich Ihrer Gnade in die Hände gegeben bin – aber – ich habe Sie noch nicht gebeten, mir zu verzeihen. Wenn ich Sie darum bitte, dann wird es Zeit genug noch sein, mir Verzeihung zu weigern – bis dahin nicht.«

Zum erstenmal im Verlauf dieser drei Jahre hatte er die Empfindung, als wenn er dieses Mädchen achten müsse. Sie hatte keine Furcht vor ihm und hatte, ebenso wie er vergessen hatte, selbst vergessen. Er wußte, daß sie ihm genau das zu sagen im Begriffe stand, was er zu hören verdiente, und so schwieg er und ließ sie fortfahren.

»Ich meine nicht, daß es notwendig ist, daß wir uns feindlich gegenüber stehen,« sagte sie. »Ich würde keinen Krieg begonnen haben. Ich war es zufrieden, daß die Vergangenheit, die tot hinter uns liegt, ihre Toten begräbt. Wenn Sie es für angemessen erachten, Mrs. Armadale zu sagen, daß ich nicht in Ihrem Hause bleiben soll – (daß es Ihr Haus ist, höre ich) – dann mögen Sie das thun. Was den Grobian anbetrifft, dessen Sie vorhin Erwähnung thaten, so habe ich Sie nicht so genannt; ich weiß aber nicht genau, wie ich einen Mann nennen soll, der eine Frau beleidigt, die, selbst wenn sie ihm Unrecht gethan, doch noch immer eine Frau ist und keine Gewalt hat zur Wiedervergeltung.«

Ihr schneeweißer Hals wölbte sich, und ihre Augen öffneten sich weit – es sprühte ein sternartiges Feuer in ihnen, als sie den Blick auf ihn gerichtet hielt. Keine Spur von Weichheit oder schmerzlichem Sehnen lag in ihrem ganzen Wesen: das konnte er sehen. Es war ein Fall offenen Konfliktes zwischen gleichen Mächten, auch wenn die eine Macht nur ein Weib war. Held und Heldin waren endlich aneinander geraten, und nun begann der Zweikampf im heftigsten Maße. Ein leises Beben schoß zuckend durch die Adern des Mannes. Es war Erinnerung, war Groll, war Bewunderung. Sie war so schön! so schön! von so wunderbarer, stolzer Vollkommenheit! und dann – es hätte, hätte sein können! und dennoch – dennoch gab er ihr Antwort so trotzig, wie sie gesprochen hatte.

»Danke Ihnen!« sagte er. »Sie sind sehr gütig. Und da Sie so gnädig disponiert sind, so meine ich, wir lassen die Dinge hierbei bewenden. Ich meinesteils sehe keinen Grund zu herrischen Experimenten, trotz meiner gelinden Unhöflichkeit. Ich vergaß mich selbst. Entschuldigen Sie mich, bitte.«

Käthe verneigte sich. Genau das stolze, und doch huldvolle Kompliment, das ihr in verwichenen Tagen einen so hehren Ruf eingetragen hatte. Dann setzte sie sich, nahm die Frivolitäten-Handarbeit auf, die Barbara aus der Hand gelegt hatte, und fing an, emsig zu arbeiten. Mr. Seymour hatte ihre Selbstherrschaft nicht im geringsten erschüttert. Es war weder eine Spur von Erregung noch von Verdruß in ihrem Gesichte wahrzunehmen, und als Mrs. Armadale zurückkehrte, war Käthe noch immer fleißig mit dem Schiffchen beschäftigt, das sie in ihren Händen auf- und niederfliegen ließ mit einer Miene von Ungezwungenheit und Fröhlichkeit, über die sich die junge Hausfrau namenlos freute.

Am anderen Tage wurden die Kinder in Unterricht genommen. Johny, der jüngste Zögling, war ein blauäugiger Knirps mit einem wunderbar gutmütigen Temperament und gravitätischem Benehmen, das ihn in kleinem Grade zu einem förmlichen Typus machte. Nachdem er, die Hände hinten auf dem Rücken haltend, ein Paar Minuten lang eine ruhige, gesetzte Musterung vorgenommen hatte, überlieferte er sich bedingungslos Miß Davenants Zauberkräften und sagte seine Lektionen her, starr und unverwandt und voll wundernder Neugierde ihr in das schöne Gesicht sehend. Ein einziger Blick gewann die liebliche, ruhige kleine Klara. Sie war eine zweite Barbara; all das feine Empfinden und die begeisterte Verehrung für Schönheit, die ihre Mutter auszeichnete, war ihr angeboren. Vom ersten Kusse ab führte Miß Davenant eine unbeschränkte Herrschaft über klein Klärchen.

Mrs. Armadale war, wie ich schon früher gesagt, nicht neugierig, aber es muß doch zugestanden werden, daß die neue Gouvernante sie lebhaft interessierte. Wie in aller Welt konnte die beauté von Newport zu solcher Stellung hinunter sinken? Aber Karl war in diesem Punkte sonderbar zurückhaltend. Er sprach bloß von ihr als einer Bekanntschaft vom Hörensagen und ließ sich niemals merken, daß er jemals vorher ein Wort mit ihr gewechselt. Außerdem schien er es keineswegs ängstlich zu haben, das Thema zu verfolgen; ein paarmal bildete sie sich thatsächlich ein, daß er ihm aus dem Wege gegangen war.


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