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Schülertexte und Gedichte

(... von der Brandung)

(...) Augen von der Brandung verschlungen. Der Kapitän ließ nun die Yölle aussetzen, welche er mit 3 Passagieren, 4 Offizieren, 6 Matrosen und mir bestieg. Trotz der furchtbaren Wogen und der Brandung gelang es uns vom Schiffe zu stoßen, welches, da wir uns kaum eine halbe Seemeile davon entfernt hatten von einer ungeheuren Welle zertrümmert wurde und unter einem gräßlichen Schrei, der mir jetzt noch in den Ohren gällt, versanken fast 400 Menschen in den furchtbaren Abgrund. Trotz des wütenden Sturmes erreichten wir glücklich das Ufer. Auf den Knien und mit Freudetränen in den Augen dankten wir Gott für unsre wunderbare Rettung und verfielen hierauf in einen sanften Schlaf aus dem wir erst spät am Tage erwachten. Beim Erwachen fanden wir uns von einem Trupp neugieriger Chinesen umgeben, welche gerührt über unser trauriges Schicksal, das wir ihnen erzählten, uns zu unterstützen und nach Kanton zu schaffen versprachen. Wir folgten ihnen hierauf in ein nahgelegnes Dorf, wo sie uns trefflich bewirteten, und traten am folgenden Tage mit zweien von ihnen unsre Reise nach Kanton an, wo wir auch nach einigen Tagen wohlbehalten ankamen. Wir wurden von den Faktoren der Handelscompagnie sehr gut aufgenommen und aufs beste unterstützt. Die Matrosen nahmen auf andern Schiffen Dienste und der Kapitän, die Offiziere und ich mieteten uns auf einem andern Schiffe ein um nach England zurückzukehren und der Handelscompagnie Bericht über das traurige Schicksal des Schiffs abzustatten.

Nimm o bester der Väter mit willigem Geist dies Geschenk an,
Zwar ist es klein und gering; doch beweis' dir's die dankbare Liebe,
Welche mein Herz für Dich hegt geliebtester Vater.
Möge Gott noch lang Dein teures Leben erhalten
Und Dich mit schützender Hand vor allem Unglück behüten.
Mög' er noch lange Dich im Kreise der Kinder und Freunde
Feiern lassen den Tag an dem die Welt Du erblicktest
Und durch die sorgende Hand der treuen Gattin und Kinder
Dir das Leben versüßen, für dessen Erhaltung ich flehe.

Gebadet in des Meeres blauer Flut
Erhebt aus purpurrotem Osten sich
Das prächtig-strahlende Gestirn des Tags;
Erweckt, gleich einem mächt'gen Zauberwort,
Das Leben der entschlafenen Natur,
Von der der Nebel wie ein Opferrauch
Empor zum unermeß'nen Äther steigt.
Der Berge Zinnen brennen in dem ersten Strahl
Von welchem, wie vom flammenden Altar
Der Rauch des finstren Waldgebirges wallt –
Und fernhin in des Ozean's Fluten weicht
Die Nacht. So stieg auch uns ein schöner Tag
Vom Äther, der noch oft mit frohem Strahl
Im leichten Tanz der Horen grüßen mag
Den frohen Kreis, der den Allmächt'gen Heut
Mit lautem Danke preist, da gnädig er,
Uns wieder feiern läßt den schönen Tag,
Der uns die beste aller Mütter gab.
Auch Heute wieder in der üppigsten
Gesundheit, Jugend-Fülle steht sie froh
Im frohen Kreis der Kinder, denen sie
Voll zarter Mutterlieb' ihr Leben weiht.
Oh', stieg noch oft ihr holder Genius
An diesem schönen Tag zu uns herab
Ihn schmückend mit dem holden Blumenpaar
Der Kindesliebe und Zufriedenheit! –


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