Alfred Brust
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Alfred Brust

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Frühlingsspiel

Gestalten:

Lenz

Blümchen

Sommersproß

Bemerkung für die Darsteller:

Lenz ist hellgrün gekleidet. Sommersproß dunkelgelb. Blümchen trägt ein blutrotes Kleid. – Die Kopfbedeckungen fallen fort.

 

Blümchen (sitzt auf der Bank und legt gelbe Blumen zum Strauße).

Lenz (tritt lautlos von hinten zu ihr). Bist du mir böse?

Blümchen (sanft). Böse? Was ist das?

Lenz. Böse? Das heißt graulich! Das ist, wenn zwei glückliche Menschen sich einen schönen Tag verheddern wollen.

Blümchen. Hat sich der Groll deines Herzen gelegt?

Lenz. Ich rührte ein wenig in dem Wasser des sumpfigen Grabens, und die Kaulquappen, Wasserspinnen und Schnecken kamen schlimm durcheinander. Und nun denke ich immer: Weshalb mußte ich sie so stören in ihrem geringen Dasein?

Blümchen. Da war gewiß zu wenig Schmerz. Deshalb hat dich Gott gesandt, um der Lebewelt dieses elenden Tümpels eine plötzliche Qual zu sein.

Lenz. Und du warst das Schicksal blühender Himmelsschlüsselchen. Die sterbenden Blumenkörper legst du zum Strauß.

Blümchen. Sie hatten wohl ihren Zweck erfüllt und waren der Überfluß, den die Natur schafft, weil sie den Abgang weiß. (Schweigen.) 54

Lenz. Blümchen . . .

Blümchen. Sag mir ein Lied vom Leben, Lenz.

Lenz. Von meinem Leben. Von deinem Leben. Ein Lied vom Leben. Ja – auch das – – – (Schweigen.)

        Überm Moore schwebt ein Licht.
Sieh es nicht! Sieh es nicht!
Bist noch jung und viel zu schön,
irrem Leuchten nachzugehn.

Dunkel, Mädchen, ist die Welt.
Nur ein Leuchtlein sie erhellt.
Wer dies Leuchtlein stürmisch greift,
brandet aus, indes er reift.

Wenn die Jahre weiter sind,
dir vom Haupt der Schleier rinnt,
folge sacht, folge sacht
deinem Leuchtlein durch die Nacht.

Gürtlein springt und Mieder reißt,
und du weißt, und du weißt,
daß dein Licht in irdner Frist
Sonne, Regen, Acker ist. (Schweigen.)

Blümchen. Großer Dichter.

Lenz. Ja. Ich bin gewiß der größte. Denn das glauben alle Dichter von sich. Und wenn sie's nicht glauben, dann ist das schmerzlich.

Blümchen. Und das hetzt euch unruhvoll durch die Nächte bis zum Morgen.

Lenz. Und so fängt jeder Tag mit einem Trauerspiel an. 55

Blümchen. Sieh . . . zwei Trauermäntel um jene Blüten spielen.

Lenz. Sie spielen nicht, Blümchen. Sie spielen nicht.

Blümchen. Trauermäntel sah ich auf einem Kirchhof, so viele, daß die Bäume und Gräber ganz schwarz waren. Und vor dem einen Hügel lag eine Frau in Weinkrämpfen und klagte Gott an. Und die Scharen der Falter hoben sich auf und ließen sich nieder wie große schwarze Tücher. Ich war allein. Und da wurde mir zum ersten Male richtig Angst in meinem Leben.

Lenz. In deinem kleinen Leben.

Blümchen (sieht ihn ernst an). Weshalb machst du es nicht größer!

Lenz (ist fassungslos, findet keine Worte und stammelt schließlich): Blümchen . . . (Er greift nach ihrer Hand, will sie küssen, doch sie entreißt sie ihm.)

Blümchen (ist aufgestanden). Weshalb machst du es nicht größer?

Lenz. Ich – weiß nicht, Blümchen . . . Ich – ich will dich ja nur einmal küssen, – einmal nur küssen, süßes Kind! (Er umhalst und küßt sie. Sie küßt ihn wieder.)

Blümchen (klagend). Weshalb machst du es nicht größer? – Die Nachtigall wird Tag und Nacht nicht müde zu locken, und das Gurren der Waldtaube in den Wipfeln der Bäume geht bis her . . . 56

Lenz (nimmt sich zusammen und versucht lächerlich zu wirken). Die Waldtaube, würde Sommersproß sagen, dehnt ihr Brutgebiet bis ins nördliche Europa aus. Sie legt fünf bis sechs Eier . . . . . . (Schweigt betreten.)

Blümchen (hat sich abgewandt und weint).

Lenz (erschreckt). Ja – da kommt er. (Er geht zaudernd ab.)

Blümchen (sucht ihre Bewegung zu verbergen. Es gelingt ihr. Sie lächelt.)

Sommersproß (tritt auf, bleibt stehn, blickt lächelnd auf die Schlüsselblumen in ihrer Hand). Duftende Schlüsselblumen, liebstes Mädchen! Eine Frühlingspflanze, die gleichsam der Schlüssel ist, der den Himmel des Frühlings öffnet. Sie ist ein Einzelblütner mit merkwürdigen Verschiedenheiten, hat fünf Staubblätter, und der kugelige Fruchtknoten endigt auf einem Griffel in einer knopfförmigen Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, die durch den Duft und die leuchtende Farbe der Blüte angelockt werden. (Die Blüten fallen Blümchen aus der geöffneten Hand.)

Blümchen. Seltsam . . .

Sommersproß. Und du gleichest dieser Blume in jedem Glied deines reizenden Leibes. Deine Schritte federn so, daß mein Herz immer zittert. Weshalb bist du so kalt zu mir, Blümchen? Ich kann nicht dichten, siehst du – ich gehöre zu den bettelnden Menschen vor schönen Frauen. Ich erkenne ihren Reiz gar wohl, weil meinen Augen die herrliche Rundung ihrer Körper geläufig ist; aber ich habe nicht die Worte, ihnen das alles so zu sagen, wie sie es vielleicht gern hören möchten. Betteln, das kann ich. Doch es hat noch niemals eine Frau mir ein Ding geschenkt. 57

Blümchen. Du sprichst so ganz anders . . .

Sommersproß. Tu ich das wirklich? Du weißt nicht, wie du mich erfreust, da du das sagst! Ich bin ja doch nur ein Mensch, um den sich eine Frau sorgen muß, denn ein Mann ist bei allem Können furchtbar hilflos auf der Welt.

Blümchen. Jeden Tag bist du anders, bist du ganz neu. Ich habe deine Seele noch nicht kennen gelernt.

Sommersproß (hält krampfhaft den Faden fest). So, wie ich jetzt spreche, bin ich wirklich, Blümchen: arm, blind und bloß. Sieh mich an! Ich bin knochig und stark. Doch der Hauch einer schönen Seele muß mich berühren, damit ich sinnbar werde. In meinen Armen wärst du ein süßes Spielzeug. Meinem Herzen aber bist du tags die Sonne und nachts der Mond. So im Traum manchmal spiel ich mit deinen Zöpfen, so dicht am Halse, weißt du, daß mir ganz ängstlich wird.

Blümchen. Sei still. Es quält mich.

Sommersproß (heiser). Hast du im Frühling noch niemals alles rot gesehn, Blümchen? Alle Pflanzen und lebenden Wesen lieben. Sie gehen so selig und unbehindert ineinander ein. Die Blüten zittern in der Befruchtung, und die Frösche breiten das weiche Fleisch wollüstig aus in der Umarmung. Es ist zum Wahnsinnigwerden, darin studieren zu müssen, hörst du . . .

Blümchen (läßt sich matt auf die Bank sinken).

Sommersproß. Und dieses Ding ist es, das das Einzelwesen zur natürlichen Größe zieht. Es muß so heiß sein, daß alles dampft. Dann kocht jedes 58 Glied und schreit nach Berührung, Blümchen! Rot schwimmt alles vor den Augen, rot! Und das Harte und das Weiche heult zueinander hin. (Er wird von einer Art Aufweinen geschüttelt.)

Blümchen (fliegend). Sprich das nicht so schnell, du. Oder sag was anders! (Sie ist aufgestanden und biegt sich hastig, um vielleicht die Blüten aufzunehmen.)

Sommersproß. Bieg dich nicht! Bieg dich nicht!! Reiß mir nicht mit deinem vollen Fleisch die Augen aus; Herrgott, du, wer hat noch solche Arme! (Er greift danach.) Solche Arme! (Er läßt den Kopf auf ihren Arm sinken und beißt hinein.)

Blümchen (schreit auf).

Sommersproß. Das schmerzt. Ja – ja – ich weiß! Aber weshalb will man immer wieder! Die Zähne jauchzen! Und alles ist durcheinander! Beißen!! Blümchen! Blümchen! Laß mich neben dir ruhen! Sieh mir ins Gesicht. Sieh mich doch an. Es ist alles so stark, so hart an mir! In meinem Walde sind Mooslager, ganz weich und tief, gleich dort hinten; durch das grüne Dach blickt der blaue Himmel zu, und die Vögel freuen sich! Ich will dein Leben groß machen, und dir die Süße angewöhnen, hörst du!

Blümchen (klagend). Lenz . . . Lenz . . . Lenz . . .

Sommersproß (blickt sich verzweifelt um und sucht nach Worten). Blümchen! Blümchen! (Er hebt sie plötzlich auf.) Ich zwinge dich! Ich trage dich! Sage ja! Sage nein!! Ich trage dich!

Blümchen (sieht ihn entsetzt an).

Sommersproß. Du wirst weinen! Aber du wirst glücklich sein!! (Er trägt sie fort.) 59

* * *

Blümchen (sitzt auf der Bank und ist mit einer Handarbeit beschäftigt).

Lenz (steht daneben und erzählt). . . . und als sie den Kranz von gelben Butterblumen und blauen Veilchen fertig hatte, setzte sie ihn schweigend dem Geliebten aufs Haupt . . .

Blümchen (blickt auf). Das ist nicht wahr. Das erzählt ihr Dichter bloß so in Romanen, weil ihr das von euern Eltern oder weiß Gott von wem gehört habt.

Lenz. Was sagst du!

Blümchen. Heut windet man keine Kränze mehr. Nicht mit Lachen, sondern mit Tränen will die Jugend das schwere Leben zwingen.

Lenz. Du bist ernst, Blümchen. Aber du kennst nicht den Ernst des Lachens. Wirf doch das Handwerk fort, das du in Händen hältst und flechte mir den Kranz auf der bunten Wiese!

Blümchen (sieht ihn unsicher an). Ich bin – zu alt –

Lenz. Und ich?

Blümchen. Du bist – zu jung. Dichter sind wohl immer etwas zu jung.

Lenz (weiß sein Erstaunen nirgend zu lassen). Wie du das sprichst! Von welcher Warte drängst du dich da ins Leben! – Weißt du denn nicht, daß es im Wonnegefilde Mohammeds kein Alter gibt?

Blümchen. Rede dem himmlischen Tauscher von den Ketten der Erde!!

Lenz. Blümchen! Ernstlich! Was ist das mit dem Alter? 60

Blümchen. Das Alter ist die Liebe. Und die Liebe, das ist die Sorge. Und die Sorge – ich weiß nicht – Sieh mich nicht so an, Lenz.

Lenz. Glaubst du denn nicht an mein lyrisches Leben, Kind! Glaubst du denn nicht, daß die Dichtung ein wichtiges Geschäft ist?! Du arbeitest da ein Ding. Das Ding ist eine Sorge, was es auch sei. Es ist eine Sorge! Ist sie denn nicht für mich, diese Sorge?!

Blümchen (läßt erschreckt die Arbeit sinken). Das – nein – das ist – laß das . . . Es ist auch fertig. (Sie legt die Arbeit beiseite.)

Lenz. Nicht für mich. Und ich habe da tausend Wünsche hineingesehn! Verzeih.

Blümchen. Du bist so langsam. Nein – du bist vielleicht auch sehr schnell! Aber bevor du schnell wirst, bist du so langsam wie eine schwere Frucht.

Lenz. Langsam wie eine schwere Frucht . . .

Sommersproß (tritt auf). Hörst du den Vogel, Blümchen? Das ist die Mohrenlerche oder melanocorypha yeltonensis. Durch ihren herrlichen Gesang belebt sie die Salzsteppen von Transkaspien. Doch verirrt sie sich zuweilen bis zu uns. Und heuer habe ich hier eine ganze Anzahl von Exemplaren feststellen dürfen, was mir in der Forscherwelt einen großen Ruf eingebracht hat.

Lenz. Es muß schrecklich sein, wenn man die vielen Vogelliedchen hört und gleich dazu den lateinischen Namen des Piepsers weiß.

Sommersproß. Mitnichten. Es gewährt eine außerordentliche Befriedigung und 61 schützt vor der Überschätzung von Sinneseindrücken, die sogleich auf die natürliche Tatsache zurückgeführt werden. Zugleich gewährt es der Menschheit die außergewöhnliche Sicherheit, die keine Religion und kein Gedicht auszustrahlen imstande sind. (Mit Überzeugungskraft.) Die Wissenschaft ist der feste Punkt im Sein, von dem der Bürger diese Welt, soweit das menschliche Begriffsvermögen reicht, erforschen kann. Es ist dem Bürger nicht gegeben, nur einen Augenblick ohne diese Wissenschaft auf Erden auszuhalten. Sie ist der starke Boden, auf dem der Bau der Gesellschaft ruht.

Lenz. Punkt! Es lebe die bürgerliche Wissenschaft und ihre Ausstrahlungen der Sicherheit. Punkt.

Sommersproß (erfreut). Hast du das Täschchen fertig, Herz?

Blümchen (erhebt sich verlegen und hält ihre Arbeit in Händen). Ja – – –

Lenz (lächelt betreten). Es ist ein herrliches Werk geworden.

Sommersproß (nimmt ihr die Arbeit aus der Hand). Wie dank ich dir! (Er ist sehr ergriffen.)

Blümchen (wegwerfend). Ach . . .

Lenz (tritt weit zurück. Er beginnt zu reden: zunächst leise und leiernd, bis er sich zu anderen Tönen erhebt.) Bum! Bum! Wann es blitzt, da donnerts auch. Wenn der Blitz gezündet hat und man etwa ferne steht, dann dauerts bis zum Donner eine Weile. Aber die Blumenkelche schließen sich in der Wiese, und die Vögel ducken sich in ihren Nestchen. Und die 62 Menschen zittern unterm Blitzableiter und sind diesmal von der durch die Wissenschaft geschenkten Sicherheit nicht völlig überzeugt. Auch der Forscher wird bleich und bebt in den Lippen, wenn die Naturkräfte mit unvermutetem Ruck in sein Dasein stürzen.

Sommersproß (unsicher). Blümchen, ich glaube, dies kann uns nicht interessieren.

Blümchen (sieht unschlüssig von einem zum andern).

Lenz. Nein – das geht mich allein 'was an. Und ich red zu den Bäumen und Dingen hier, die die Sinfonie meiner Brust verstehn. Die kennen mondheller Nächte Sehnsucht auf dieser Bank und lichter Frühlingstage hoffnunggeschwängertes Drängen. Die suchten mit uns nach den ersten Gräsern und Blütensternen und strahlten vor Wonne, als sie die fetten Knospen platzen ließen. Die Graugänse reckten sich peipushin, und die Frösche lachten dazu aus vollem Halse. Und dann nickten die Blumen einander nachbarlich zu, verliebten sich gar im Eifer gegenseitigen Anblicks. Und dennoch konnten sie niemals wissen, ob nicht ein plötzlicher Wind ihren Blütenstaub einem fremden Kelch in die Narbe treiben würde! Ist es nicht so? Ich kann mich auch irren . . . Aber nein – hier irre ich nicht. Denn die Seele des Menschen, wer er auch sei, ist ein empfindsam Ding und fühlt die Richtung der Atemzüge einer erschauernden Schwester. Es gibt einen Klopf im eigenen Hause, und ein Hauch geht hinaus.

Blümchen. Wühl uns nicht so in den Eingeweiden, Lenz.

Lenz (mit drängender Gewalt). Tu ich dir weh, Kind? Nein! Sieh – dir blühen alle Wiesen der Welt ewig in meiner Brust. Ich hebe den Stab: und dir singen die Heere der ruhigen Fische in allen Meeren; Bo-Bäume und Zedern rauschen dir heilig den Nachtchoral, und die süßesten Rosen von Schiras freuen sich in den Knospen in Erwartung deines Gesichts. 63 Und die bunten Schiffe laufen nach fernen Ländern, die gewerkten Dinge seltsam-fremder Hände in deinen Hafen zu bringen. Ernste Maler rühren leuchtende Farben, seltene Geiger suchen aus wunder Brust ihre zartesten Töne dir zum Liede, dir – nur dir! Willst du all die schimmernden Worte missen, die seit Jahrtausenden selige Dichter nur für dich, für dich gedacht?

Blümchen (sieht Lenz trunken an).

Sommersproß (angstvoll). Hör' ihn nicht, hör' ihn nicht! Es ist Wahnsinn!

Lenz. Willst du den herrlichen Wahnsinn missen, der diesem Körper entflammt, Schicksale baut, Schemen zertrümmert, Menschen emporreißt und Völker regiert?

Sommersproß (hält ihr die Ohren zu). Halt dir die Ohren zu! Es ist wörtliches Gift, das er sprüht.

Lenz. Hast du noch nie den rasenden Rhythmus dieser entfesselten Seele gewußt?

Blümchen (reißt sich los und fliegt zu ihm). Halte mich fest! fest! fest!!!! (Ein Ruck geht durch die Szene.)

Sommersproß (trocken). Blümchen.

Blümchen (löst sich. Blickt ihn an.) Du bist der – Herrrr! Aber ich will nicht! – – –

Sommersproß. Du hast doch schon, Kind. Vergiß nicht, was wir gemeinsam haben. 64

Blümchen. Aber ich will nicht!! Begreifst du das denn?

Sommersproß. Ich begreife. Und ich begreife auch das Eine: ich bin's gewesen – und ich bin's . . . Und wenn es Tausende sein werden: ich bin's, ich und immer, immer nur ich.

Lenz (verzweifelt). Nein, nein, nein, nein . . .

Sommersproß. Sorge, Blümchen, – sorge . . . Pflück Beeren im Walde. Wem wirst du sie geben?

Blümchen. Ist denn kein Gott da, der mir den Schluß sagt?

Sommersproß (beginnt langsam den Platz zu verlassen).

Blümchen (wird von)

Lenz (durch die folgenden, mit tiefer Wärme langsam gesprochenen Worte Sommersproß nachgedrängt).

        Alles vergeht;
so auch dies.
Danke ihm früh und spät,
der dich ins Dunkel stieß.

Denn die Kraft,
die du am Boden findest,
treibt auch den Schaft,
an dem du dich aufwärts windest.

Dies ist das Glück:
jegliches Leben wird weise geendet,
in ihn, der es sendet,
rauscht es zurück.

 


 


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