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X

Wieder lebten die sechs Menschen in ihrer Barraca isoliert von der Umwelt wie Pestkranke. Pimentó aber war zu einem Helden geworden, der sich für das Gemeinwohl geopfert hatte. Selbst diejenigen, die bislang von dem Trunkenbold nichts wissen wollten, bemitleideten ihn jetzt, fragten, ob seine Wunde gefährlich sei und versprachen ihm ihre Hilfe, um diesen Hungerleider, diesen hergelaufenen Strolch zu züchtigen, der nun sogar dazu überging, ehrbare Menschen niederzuschlagen.

Für Batiste bestand kein Zweifel, dass man sich rächen würde, blutig rächen würde nach der Sitte der Huerta. Und dazu gehörte weiter nichts als eine ruhige Hand und die Flinte. Nur nicht die Behörden sich einmischen lassen! Und wirklich, als am nächsten Tage zwei Gendarmen im »Vollen Gläschen« und bei den Bauern feststellen wollten, was an den bis nach Alboraya gedrungenen Gerüchten von Schlägerei und Blutvergiessen Wahres sei, wusste niemand etwas, hatte niemand etwas gesehen. Und Pimentós Kopfwunde? Unter rohem Lachen erzählte er ihnen, dass er bei der Rückkehr von der Taverne, schwerberauscht infolge der Wette, mit dem Kopf voran in einen Steinhaufen gestürzt wäre.

Von jetzt ab machte Batiste allein alle Besorgungen in Valencia, aber nie ohne die Flinte unter dem Arm, die er während seiner Gänge bei einem Bekannten in der Vorstadt liess. Bange Stunden des Wartens für Teresa, ein angstvolles Zusammenschrecken, sobald irgendwo ein Schuss aus der harmlosen Flinte eines Jägers fiel.

Batiste jedoch wurde immer ruhiger, je mehr Zeit verfloss, und allmählich fing er an, über die Ängste seiner Familie zu lachen. Einige Male hatte er sogar Pimentó gesehen, der seinen mit weissen Binden umwickelten Kopf gern in der Huerta zur Schau trug. Aber der Maulheld war ihm ausgewichen. Möglicherweise scheute er ein Zusammentreffen mehr als Batiste.

Die Leute, denen er begegnete, blickten ihn zwar scheel an, doch niemand wagte ein beleidigendes Wort. Man begnügte sich, ihm tunlichst den Rücken zu drehen oder sich über die Ackerfurchen zu beugen und fieberhaft zu arbeiten, bis er vorüber war.

Umsonst bat Teresa, er möchte sich nicht ohne Notwendigkeit in die Huerta hinauswagen, nicht die Gefahr heraufbeschwören. Er und sich verkriechen? …

Und am nächsten Sonntagnachmittag ging er nach Carraxeit, um Schwalben zu schiessen.

Dieses langgedehnte Sumpfgebiet bot mit seinem dunklen, stagnierenden Wasser, aus dem eine verfaulte Fischerbarke halb herausragte, einen trostlosen, finsteren Anblick. Niemand hätte jenseits der steilen Uferhänge die lachende grüne Fruchtbarkeit der Huerta vermutet.

In unermüdlichem Flug schossen die Schwalben über die mit Binsen bestandenen Moräste, und als der Abend hereinbrach, lag zu Batistes Füssen ein Haufen blutiger Federn – mehr als zwei Dutzend Vögel.

»Zu Hause werden sie Augen machen über den leckeren Braten,« schmunzelte er.

Im Jagdeifer hatte er die Zeit vergessen; die Dämmerung füllte schon die tiefen Schluchten mit dunklen Schatten, und stärker hauchte das übelriechende Wasser den vergifteten Atem des Sumpffiebers aus. Mit freudigem Gequake begrüssten Tausende von Fröschen die Nacht, die dieser fortgesetzten Knallerei, vor der sie sich mit einem Kopfsprung in die faulige Tiefe gerettet hatten, ein Ende bereitete.

Batiste band seine Beute am Gürtel fest und schlug den Heimweg ein. Die ersten Sterne funkelten schwach am Himmel, den das scheidende Licht mit einem zarten, violetten Schimmer färbte. Langsam schliefen die tausend Geräusche ein, die der Tag mit sich brachte. Aus der Stadt zurückkehrende Bauern – Leute aus Alboraya, die ihn nicht kannten – grüssten den Jäger mit freundlichem »Bòna nit!«

Aber je mehr er sich seiner Gegend näherte, desto seltener wurden die Grüsse der Vorübergehenden. Er kam auf feindliches Gebiet … Batiste blieb stehen, klappte die beiden Läufe seiner Doppelflinte auf und schob zwei Ladungen ein, die er selbst hergestellt hatte: schwere Rehposten mit gehacktem Blei. Fertig!

Gemächlich, die Kühle der Sommernacht geniessend, schritt er weiter.

Was war das, dieses leise Geräusch in seinem Rücken? … Schnell wie ein Blitz fuhr er herum und sah, wie etwas Dunkles im Buschwerk verschwand. Ein Mensch? Ein umherstrolchender Hund?

Pah! Wer flüchtet, ist nicht zu fürchten!

Nahe bei der blaugestrichenen Meierei machte der Weg mehrere Biegungen und verengerte sich zu einem schmalen Pfade, den auf der einen Seite eine steile, mit alten Feigenbäumen bewachsene Böschung, auf der anderen ein breiter Bewässerungsgraben begrenzte, dessen abschüssige Ränder hohes, dichtes Rohr bedeckte. Wie mit unheilverkündendem Seufzen erschauerte das Ried unter der nächtlichen Brise.

Ein prächtiger Ort für Pimentó, um sich auf die Lauer zu legen, fuhr es Batiste durch den Sinn. Doch noch hatte er den Gedanken nicht vollendet, als ein roter Blitz im Röhricht aufzüngelte. Eine Kugel pfiff an seinem Kopf vorbei. Instinktiv kauerte er sich nieder, um weniger Ziel zu bieten. Im gleichen Moment erdröhnte der zweite Schuss, und Batiste war es, als ob eine stählerne Kralle seine linke Schulter zerrisse. Was kümmerte ihn das? Sein Herz jubelte. Zwei Schüsse! … also hatte der Feind keine Kugel mehr im Lauf.

»Jetzt habe ich dich!«

Er brach durch das Rohr, sprang ins Wasser, das ihm bis zum Gürtel reichte. Vor ihm drang durch die Dunkelheit ein hastiges Plätschern. Ihm nach! … Und die Flinte hochhaltend, nahm er die Verfolgung auf.

Es war ein tolles Jagen. Die Sandalen blieben im Schlamm stecken; die Hosen klebten sich an die Beine und erschwerten ein schnelles Bewegen; die scharfen Blätter des überhängenden Schilfs zerkratzten das Gesicht.

Plötzlich glaubte er einen schwarzen Schatten zu sehen, der sich an das Rohr klammerte und Anstrengungen machte, die Böschung hochzuklimmen.

»Ha! denkst du, mir zu entkommen?«

Batiste riss die Flinte an die Backe. Feuer! … Unter einem Regen von trockenen Blättern und zerstückelten Stengeln fiel das dunkle Etwas in den Kanal zurück.

Los auf den Feind! … Doch von neuem ertönte das Plätschern, noch stärker jetzt, als triebe die Verzweiflung den Flüchtenden an.

Und weiter ging der rasende Lauf. Auf dem glitschigen Boden rutschte Batiste aus, sank ein paarmal in die Knie. Aber immer hielten seine Arme die Flinte hoch über dem Wasser. Nur den zweiten Schuss retten!

An einer Biegung des Kanals, wo die Ufer etwas flacher und kahl wurden, unterschieden seine mittlerweile an das Dunkel des Schilfdickichts gewöhnten Augen deutlich einen Mann, der auf seine Flinte gestützt, schwerfällig aus dem Graben stieg. Pimentó!

»Schurke, du entgehst mir nicht,« brüllte Batiste.

Bedächtig zielte er, drückte ab und sah, wie der andere zusammenbrach. Batiste wollte auf ihn los, sprang jedoch so hastig, so ungestüm, dass er fehltrat und der Länge nach in den Kanal fiel. Sein Kopf tauchte unter in den Schlamm; erdige, widrige Flüssigkeit drang in seinen Mund. Er glaubte, ersticken zu müssen. Mit einer heftigen Anstrengung löste er sich von dem zähen, klebrigen Grund und wischte sich den Kot aus den Augen. Als er sie wieder öffnen konnte, suchte sein Blick den Verwundeten … er war verschwunden.

Mühsam kroch Batiste ans Land und untersuchte die Stelle, wo sein Gegner gelegen hatte. Feuchte Flecken auf dem staubigen, trockenen Boden? … Also war seine Kugel nicht vorbeigegangen.

Und jetzt? Pimentó würde wohl kaum zurückkommen, doch besass er viele Freunde. Sollte er sich hier waffenlos überraschen lassen? Die Flinte ohne Munition konnte ihm nichts mehr nützen. Nach Hause!

Die ganze Gegend befand sich bereits in Aufregung. Die nächtlichen vier Schüsse konnten Feuer bedeuten, Diebe, irgendetwas – nur nichts Gutes. Überall ertönte wütendes Hundegekläff, Türen knarrten, Rufe erschallten, dunkle Gestalten kamen aus den Häusern, sicher nicht mit leeren Händen …

Ständig Deckung suchend, lief Batiste querfeldein, bis seine Barraca auftauchte, vor deren Tür Frau und Kinder angstvoll in die Nacht lauschten. Jubelnd zogen sie den atemlosen, zu Tode erschöpften Mann hinein, um in Tränen auszubrechen, als das Lampenlicht auf sein blutiges Hemd fiel.

»Heiligste Muttergottes! Wie hat man dich zugerichtet!« stöhnte Teresa.

»Hört auf mit Jammern!« befahl Batiste kurz. »Wasser, Tücher und Binden, auch die Flasche mit Arnika aus dem Schlafzimmer. Und etwas hurtig!«

Mit weicher Hand löste Roseta das angeklebte Hemd. Sie wurde bleich, sehr bleich, als das Blut immer von neuem aus der Wunde hervorquoll. Doch allmählich gelang es ihren zitternden Händen, von der Mutter unterstützt, einen Verband anzulegen.

Ein Seufzer der Erleichterung hob Batistes Brust. Aber sofort fuhr er wieder aus den Kissen hoch, als seine Frau davon sprach, den Arzt zu holen.

»Dann kannst du auch gleich die Gendarmen rufen! Niemand darf etwas davon erfahren, was hier vorgeht. Und die Wunde? Die heilt von selber …! Hör' zu, wie die Geschichte passierte.«

Und während er den ganzen Vorgang schilderte, unterzog der umsichtige Batistet unter der Lampe die Flinte einer peinlichen Reinigung.

Die Nacht war böse. Batiste wälzte sich im Wundfieber, erlebte im Delirium die grausige Jagd noch einmal und setzte mit seinen wilden Schreien Frau und Tochter, die ihm unablässig Zuckerwasser – ihr einziges Hausmittel – reichten, in Schrecken.

Am nächsten Morgen fühlte sich Batiste besser, doch eine neue Unruhe bemächtigte sich der Familie.

Teresa berichtete ihrem Mann, dass Scharen von Menschen nach Pimentós Hause eilten.

»Dann muss es schlimm um ihn stehen, vielleicht wird er sterben,« murmelte der Kranke, und überliess sich trüben Gedanken.

Was dann? Würde er auch im Zuchthaus enden wie Barret? Oder würde die Huerta ihr Gesetz, sich mit eigener Hand Vergeltung zu verschaffen, respektieren und es den Terreròla oder einem anderen Freunde Pimentós überlassen, den Toten zu rächen? Und Batiste wusste nicht, was mehr zu fürchten war, die Justiz der Stadt oder das Gesetz der Huerta …

Nachmittags stand er trotz Teresas Bitten auf. Sein athletischer Körper konnte dieses untätige Liegen nicht länger ertragen. Mit schwankenden Schritten ging er hinaus und setzte sich auf die Laubenbank vor der Tür.

Das Wetter war unfreundlich. Ein kühler Wind trieb graue Wolken vor sich her.

Anfänglich blickte Batiste über die Felder in der Richtung der Stadt, den Rücken Pimentós Barraca zugekehrt. Doch in ihm kämpfte Neugier zu sehen, was sich dort ereignete, mit der Furcht etwas zu erblicken, vor dem ihm bangte. Schliesslich siegte die Neugier – langsam wandte er den Kopf.

Himmel! Welche Menschenmenge! Männer, Frauen, Kinder, die ganze Huerta besuchte ihren Helden.

»Wie müssen sie mich hassen! …« In dem Rauschen seiner Ohren, in dem Ticken seiner heissen Fieberschläfen meinte er, ihr drohendes Gemurmel zu vernehmen.

Es dämmerte. Da trug der immer stärker wehende Wind ein verworrenes Geschrei zu ihm herüber. Gleichzeitig sah er, wie sich drüben zornige Fäuste reckten, Männer voll Wut ihr Kopftuch abrissen und auf den Boden warfen.

Sein Herz setzte sekundenlang aus. Er erriet, er wusste: Pimentó war tot.

Kalt überlief es ihn. Er hatte das Gefühl einer grenzenlosen Schwäche und atmete erst ruhiger, als er beim Lampenlicht hinter der verschlossenen Tür sass.

Während des Essens herrschte eine düstere Stimmung, und nach dem letzten Bissen ging alles übermüdet zu Bett.

Batiste litt kaum noch unter dem Stechen und Brennen der Wunde, aber im Herzen fühlte er einen seltsamen Schmerz.

In der Dunkelheit des Schlafzimmers glaubte er eine bleiche Gestalt auftauchen zu sehen, die allmählich Pimentós Züge annahm. Er hatte den Kopf mit weissen Binden umwickelt und einen rachsüchtigen Ausdruck im Gesicht.

Batiste schloss die Augen, um die Vision loszuwerden, und versuchte, einzuschlafen. Aber in der schwarzen Finsternis tanzten rote Punkte, wurden zu farbigen Flecken, die ineinander schwammen, und wieder war es Pimentó, der langsam näherkam.

Dem Kranken gelang es nicht, dieses Schreckbild zu verjagen, das ihn nicht losliess, trotzdem er jetzt wach war. Ja, völlig wach. Denn er hörte doch Teresa neben sich schnarchen, nur immer entfernter, als glitte sie langsam fort. Pimentó jedoch blieb und beugte sich so dicht über ihn, dass er seinen heissen Atem fühlte; Pimentó – aber nicht mehr mit verbundenem Kopf, sondern mit zwei grässlichen Wunden, aus denen das Blut wild herausquoll. Sein Blick bohrte sich in Batistes Augen, sank tiefer und tiefer, bis er seine Eingeweide durchwühlte.

»Verzeih mir!« stöhnte der Kranke. »Ich habe keine Schuld, du hast mich angegriffen!«

Aber Tote sind nicht für Gründe zugänglich. Mit einem Satz sprang Pimentó auf das Bett. Er kauerte sich auf Batistes Brust, riss den Verband ab und grub seine Nägel tief in die Schulterwunde. Batiste brüllte auf in rasendem Schmerz. Die Haare standen ihm vor Entsetzen zu Berge; sie wurden länger, drehten und ringelten sich in dem Zucken der Angst und verwandelten sich zu scheusslichen Schlangen. Und das Phantom ergriff ihn an diesen ekelhaften Haaren … Zum ersten Male begann er zu sprechen.

»Komm! Komm! …«

Es hob ihn auf, führte ihn in schwindelndem Flug zu einer Tür, durch deren Ritzen ein Geruch von brennendem Stroh quoll und dicker Qualm, der ihm den Atem nahm.

War es die Höllenpforte? Wollte Pimentó sein Opfer in das hinter ihr lodernde Feuer stürzen? …

Die ungeheure Angst überwand Batistes Erstarrung. In höchster Verzweiflung stiess er Pimentó von sich.

Er öffnete die Augen: das Gespenst war verschwunden, neben ihm schlief seine Frau. Hatte er in Fieberphantasien gelegen?

Aber wie denn? Phantasierte er noch immer? … Welch seltsamer Schein fiel durch den Vorhang des Schlafzimmers?

Aufrecht im Bett sitzend, rieb er sich die Augen. Nein, er war wach, wach und bei Besinnung. Doch das rote Flackern an der Tür blieb, der Rauch wurde dichter. Deutlich hörte er auch das Prasseln von brennendem Holz, das Heulen seines Hundes. Allmächtiger! …

»Teresa! Auf! Es brennt!«

Er stiess seine Frau aus dem Bett und riss die Kinder hoch. Schon fiel von dem brennenden Dach ein Funkenregen auf die Betten. Geblendet, von Rauch halb erstickt, tastete Batiste nach der Tür und drängte die Seinen ins Freie.

»Verflucht! Besser hätten sie es nicht machen können!«

An allen vier Seiten war das Feuer angelegt – auch am Wirtschaftshof. Stall und Schuppen standen in hellen Flammen.

Das Wetter hatte sich geändert; der Wind wehte nicht mehr. Kerzengerade stieg die weisse Rauchwolke, durch die die Sterne blinzelten, wie eine riesige Spirale zum dunkelblauen Himmel, wo sie, vom Widerschein des Feuers erhellt, im durchsichtigen Rosa leuchtete.

Aus allen Fenstern züngelten jetzt lange Flammen, und Teresa klammerte sich an ihren Mann, der durchaus in diese brennende Hölle zurückwollte, … nur eine Sekunde, nur solange, um das Säckchen mit dem Silber, den Ertrag der Ernte, aus dem Schlafzimmer zu retten.

Ach, brave Teresa! Sie brauchte Batiste nicht mehr zurückzuhalten. Eine Barraca brennt wie Zunder. Mit betäubendem Krach stürzte das Dach herunter, und aus der prasselnden Glut stob ein Meer von Funken in die Luft.

Vom Hof tönte ein Wiehern der Verzweiflung, angstvolles Gackern, wütendes Grunzen. Plötzlich fiel die eine Stallwand ein. Durch die schwarze Bresche stürmte ein schauerliches Monstrum mit brennendem Schweif und glühender Mähne und warf sich, vom Instinkt getrieben, aufzischend wie heisser Stahl, in den Graben. Und hinter dem Schimmel rannte unter entsetzlichem Grunzen ein anderes feuriges Wesen heraus, machte ein paar irrsinnige Sprünge, brach zusammen und glühte aus wie eine Fettfackel.

Vergebens klopfte Batistet, von einer törichten Hoffnung getrieben, an die Türen: Zu Hilfe! … Feuer! Feuer!«

Die Huerta blieb taub.

Doch im Innern dieser weissen Häuschen spähten sicher neugierige Augen durch die Ritzen, verzogen sich die Gesichter zu einem Lachen grausamer Freude.

Nur ein einziges Fenster war erleuchtet, mit einem bleichen, traurigen Licht. Dort wachte Pepeta an der Leiche ihres Mannes.

»Pimentó, du bist gerächt,« stöhnte Batiste. »Heller als die Kerzen deiner Frau leuchtet dir meine brennende Barraca.«

Wortlos sassen die Unglücklichen am Rande des Weges und blickten mit starren Augen in die rote Glut, die ihre Träume von Friede und Heim so grausam vernichtete.

 


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