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Im Siebenjährigen Kriege war in der Gegend ein finnischer Offizier, ein Herr von Zansen, einquartiert und hatte mit der schönen Tochter des alten Schlagenteuffel zu Grabitz eine Liebschaft angesponnen. Hinrich, damals ein junger Bursch, trug öfters Briefe zwischen beiden. Er ward auch bestellt und mußte wieder Besteller sein, als diese Liebe auf eine mystische Weise ganz eigentümlich befestigt werden sollte. Man schickte ihn nämlich in der Nacht zum Küster in Rambin, der um die Mitternachtstunde mit den Schlüsseln und einer Laterne an der Kirchtüre bereit stehen sollte. Da traten in der grausigen Mitternachtstunde auf den Schlag Zwölf die vier Häupter, Zansen, das Fräulein, Hinrich und der Küster, in die widerhallende Kirche und verfügten sich unter den Glockenturm, wo der Küster den Glockenstrang weit herunterzog und die beiden Liebenden sich damit umwanden und zu gleicher Zeit die Hände ineinanderschlangen. Als sie so einige Minuten umschlungen und verschlungen gestanden, ging alles ohne einen Laut, wie man gekommen war, schweigend auseinander. Hinrich aber pflegte zu sagen: Dies Mittel ist probat in der Liebe; Leute, welche sich so mit dem Glockenstrange umwunden haben, können nimmer voneinander lassen. Das Fräulein aber, setzte er hinzu, war so gewaltig verliebt, daß sie in den Briefen an ihren Liebsten ihren Namen immer mit ihrem eigenen Blute unterschrieb. Ich habe es selbst gesehen, wie sie sich das Blut aus dem kleinen Finger der linken Hand mit einem Messerchen geritzt hat. Denn sie sagen, in diesem kleinen Finger sei das feinste und treueste Blut der Herzenshand, und aus ihm müsse das Blut genommen werden, das Beständigkeit wirken solle. Auch der Böse, wann er die armen Sünder durch höllischen Betrug festbinden will, läßt sich seinen Vertrag mit Blut aus der linken Hand von ihnen unterschreiben. Das sagen die Leute auch, aber bei solchen teuflischen Liebschaften und Spiegeleien bin ich nimmer mit gewesen. Das mögen die verantworten, welche es mit angesehen haben.