Sagen aus Hessen
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Entstehung von Helmarshausen

In uralter Zeit stand auf einem Berg hoch überm Diemelstrom ein Städtchen: Alten Köllen genannt. Drunten aber am Ufer baute ein Fischer namens Elmeri sich bequem zu seinem Gewerbe an. Er war ein freundlich-biederer Mann; ihn besuchten daher bisweilen die Bewohner des Städtchens, ließen sich beköstigen mit gerösteten Fischen und Met; und da bescheiden der gute Elmeri stets nur geringe Vergütung annahm, so kam seine Wirtschaft zu fröhlichem Gedeihen, und die Städter schmausten, tanzten und vergnügten sich je länger je öfter.

Das reizte manchen, es dem glücklichen Elmeri nachzutun; und sieben Männer kamen nacheinander, bauten Fischerhütten neben ihm an, kamen in Frieden, Freiheit, Ordnung gleichfalls zu Wohlstand, so daß die kleine Pflanzung trefflich ihren Anbau erweitern konnte.

Da geschah, daß schwerer Krieg hereinbrach, Haufen der Feinde stürmten durchs Land, und da die reisigen Männer fern beim Heer waren, so durften die Feinde ungeschoren sengen und brennen. So fiel auch Alten Köllen in Schutt und Asche; Greise, Weiber und Kinder suchten Obdach und Unterhalt bei den mildtätigen Fischern drunten am Fluß. Da nun aber die Männer aus dem Krieg heimkehrten und fanden die Ihrigen in der Pflege Elmeris und der andern Fischer, da beschlossen sie, hier ebenfalls zu bauen und zu wohnen.

Und aus den Trümmern Alten Köllens schafften sie Steine und Gebälk herab; bauten und nannten den Ort nach dem ersten Urheber: Elmeri.

 


 


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