Sagen aus Franken
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Das Brettener Hundle

Vor langer Zeit war Bretten einmal belagert worden. Der Feind hatte die Stadt ringsum eingeschlossen und ließ nichts herein und nichts heraus. Bald gab es in Bretten nur wenig mehr zu essen, und die Not wurde täglich größer. Da beschloß der Rat, die Belagerer durch eine List zum Abzug zu bringen. Ein runder Mops – man sagt, er habe dem Schultheissen gehört – wurde recht fett gefüttert und dann zum Tor hinausgelassen, damit der Feind glaube, in Bretten gebe es noch genug zu essen.

Als die Feinde das fette Hundle zum Tor heraus »quaddeln« sahen, glaubten sie wirklich, die Brettener müßten noch Nahrung im Überfluß haben, wenn sie sogar die Hunde so mästen könnten, und sie zogen ab. Damit aber niemand ihnen nachsagen könne, sie hätten keinen Schwanz von Bretten mit heimgebracht, schnitten sie dem Hund das Schwänzle ab. Die Bürger aber errichteten dem Hündchen ein Denkmal, das heute noch an der Kirche zu sehen ist.

 


 


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