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Zum Geleit

Sie senden mir, lieber Herr Bongs, Ihr Manuskript und fragen mich, ob Sie ein Recht hätten, Ihrem Sammelbande den stolzen Titel zu geben: » Die besten Jagdgeschichten der Welt??«

Um das ehrlich beantworten zu können, muß ich die Bogen schon durchsehen, muß die Geschichten, so weit ich sie nicht kenne, durchlesen. Sie schreiben mir, daß Ihnen einzelne Verleger leider einen Korb gegeben hätten, so zwar, daß Ihnen nun Schillings, J. V. Jensen, Roosevelt fehlten. Das ist schade vielleicht um Schillings, und ganz gewiß um Jensen, aber ganz und gar nicht um den Expräsidenten Roosevelt, der nur ein Schießer und gar kein Jäger ist, und der sich ebensowenig auf die Kunst zu schreiben, wie aufs Weidwerk versteht. Nein, der gehört gewiß nicht in Ihr Buch!

Aber es kommt ja nicht an auf die Autoren, die Sie nicht bringen konnten, sondern auf die, die Sie bringen! – Und da finde ich Namen von solchem Klang, daß jedem das Herz lacht, der nur einmal eine Büchse in der Hand hielt: Deutsche und Engländer, Franzosen und Skandinavier! Mit besonderer Freude habe ich festgestellt, daß Sie auch dem alten Gerstäcker und Gérard, den »Löwenjäger«, zu ihrem Rechte verhelfen, sind sie doch die Väter aller Jagdgeschichten! Es macht gar nichts, daß sie »abfallen«, ich finde vielmehr, daß ihre naive, fast knabenhafte Art sehr wohltuend wirkt neben uns Modernen, die – oft allzusehr – »Künstler« sind. Und wie in einer Galerie die »Primitiven« nicht fehlen sollen, so gehören in Ihre Galerie der Jagdgeschichten auch ein Gérard und Gerstäcker durchaus hinein!

So, meine ich, haben Sie in Ihrem Bande wirklich das Beste gesammelt! Und ich wünsche Ihnen, lieber Herr Bongs, daß » Halali« allen, die eine Büchse spannen können, ebensogut gefallen möge, wie

Ihrem sehr ergebenen
Hanns Heinz Ewers.

Z. Z. Basel, Drei Könige, August 1913.


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