Ernst Zahn
Der Schatten
Ernst Zahn

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7.

Nun ist es geschehen. Die Nagerin hat eine andre Magd, eine rechte, die die Violanta selber noch in ihre Pflichten eingeführt hat, wie es die Nagerin gern haben will. Die Violanta ist die Frau des Renner-Adelrich. Die von Oberalpen sind schon gewohnt daran; denn nun ist die Hochzeit schon ein paar gute Wochen vorbei. Eine einfache Hochzeit ist es gewesen. Frühmorgens zur Kirche, ein einfaches Mahl daheim in der großen Stube mit wenigen Gästen und vielem Gesindevolk, und nachher eine Reise ins Talland, eine ganze drei Tage dauernde Reise bis zu einem Geschäftsfreund des Adelrich, der zu Zürich wohnt. Seitdem ist die Violanta heimisch geworden. Die ersten zwei Tage war sie still, sah da zu und dort zu, ließ die Rennerin gewähren und horchte, was diese ihr zu sagen hatte; dann war es, wie wenn plötzlich zwei kraftvolle Hände sich neu an den Wirbel eines Treibrades legen. Die Rennerin und der Adelrich sehen einander jetzt nach Wochen drei-, viermal des Tages mit staunendem Lächeln an: wie die junge Frau eingreift! Die Ärmel aufgestülpt, in schlichtem Gewand, wie sie es immer getragen hat, geht die Violanta im Hause umher. In der Küche ist sie, im Keller, in den Stuben. Wenn es zu tun gibt, steigt sie dem Adelrich nach in die Alphütten; auf dem Land geht sie den Knechten mit Gabel und Sense voran; wenn es not tut, nimmt sie die Brennte auf den Rücken und holt selber die Milch aus den Ställen, die kein andrer just zu holen Zeit hat. »Lasset mich machen, Mutter, gönnt Euch mehr Ruhe,« das sind die Worte, die die Rennerin tagtäglich zu hören bekommt, und die Alte weiß selbst nicht, wie eine Last nach der andern ihr von den Schultern und der Jungen auf den Rücken gleitet. Dabei leuchtet der Violanta Gesicht, selbst eine leise Röte ist in ihren alabasterfarbenen Wangen um diese Zeit; wenn sie den Blicken ihres Mannes und denen seiner Mutter begegnet, lacht sie und wiegt sich im Gehen, und ihre ganze Gestalt schwillt von überschüssiger Kraft; ohne daß sie es sagt, ist ihr von den Lippen zu lesen: viel mehr noch möchte ich schaffen, viel mehr noch kann ich! Die von Oberalpen haben gelernt, den Hut zu ziehen vor des Adelrich Renners Weib, nicht nur, weil sie arbeitet wie zwei, sondern weil sie zu regieren weiß, als wäre sie ihrer Lebtag einem großen Haushalt vorgestanden. Und so gehen die Wochen und die Monate, und kein sichtbarer Schatten ist im Rennerhaus. Auch Violanta sieht keinen. Oder doch! Manchmal huscht etwas durch ihren hellen Tag, so flüchtig, daß sie nachher kaum weiß, daß es dagewesen. Was brauchen sie des Marianus Namen zu nennen! So selten seiner gedacht wird, manchmal erinnert doch ein Wort an ihn. Dann kann die Violanta nicht hindern, daß ihr der Herzschlag stockt und nachher um so stürmischer geht. Aber sie ficht die Erregung nieder, und es gelingt ihr so rasch, daß, wenn es vorbei ist, keine Erinnerung daran sie lange stört.

Eines Tages kommt sie über den Adelrich, wie er in ihrer Schlafstube oben an einem kleinen Tische sitzt und Geld zählt. Es ist sonderbar, daß er das Geschäft da oben abtut, sein Schreibtisch steht sonst unten in einer an die Wohnstube grenzenden Kammer. Sie sieht auch, wie sein Gesicht bei ihrem Eintritt sich rötet; es ist ihm leicht anzumerken, daß er ein Geschäft tut, bei dem er allein sein will. Violanta geht einmal hin, einmal her. »Ist es dir lieber, daß ich gehe?« sagt sie dann.

»Nein, nein,« unterbricht er sich hastig mitten im Zählen einer Silberrolle. Nach einer Weile fängt er an, das Geld fest zu verpacken, siegelt und kritzelt mit ungelenker Hand eine Adresse auf das Paket. Violanta hat indessen angehoben, die Stube aufzuräumen, sieht nicht nach ihm hin und erschrickt daher fast, als er plötzlich hinter ihr steht und ein: »Da, sieh,« sagt. Sie wirft einen Blick auf das Geldpaket, das er ihr hinstreckt. Es ist an ein Bankhaus gerichtet; sie liest die Adresse.

»Die schicken es an drei verschiedene Orte,« sagt der Adelrich. Sein Gesicht trägt einen seltsamen Ausdruck, halb von Zorn, halb von Kummer. »Verpacken muß ich es immer heimlich, damit es die Mutter nicht sieht.«

»Es geht den Marianus an?« fragt Violanta.

Der Adelrich dreht das Paket in der Hand. Es scheint ihn etwas zu würgen. »Ein Drittel ist für ein Mädchen im Bernbiet drüben, dem er das Kind erhalten muß,« sagt er; »ein Drittel geht noch an den Geldverleiher, der ihn einmal in den Fingern gehabt hat; das letzte Drittel schicken sie ihm hinüber nach Amerika.«

Ein Unbehagen faßt Violanta, sie weiß nicht, wohin sie blicken soll. Sie beißt die Lippen zusammen und steht steif und doch unruhig da. Adelrich fährt fort in Absätzen, zwischen denen zittrige Atemzüge liegen, zu sprechen: »Gerade eine Arbeit ist es, bis das alle Jahre aus dem Land heraus ist. Nachher erst kann man an sich denken und Gott danken, wenn für einen selber auch noch etwas übrig bleibt.«

Er wendet sich mit seinem Paket gegen die Tür, kommt aber noch einmal zurück, als Violanta schon wieder nach dem Lappen gegriffen hat, mit dem sie just fegt.

»Das ist noch nicht das Schlimmste,« sagt er, und seine hageren Züge zucken wie in einer mühsam zurückgehaltenen Angst, »aber weißt, Frau, an was ich immer denken muß?«

»An was?« fragt Violanta. Sie ist jetzt weiß wie das Sterben, aber sie hat sich gefaßt, steht kerzengerade da und sieht ihm fest ins Gesicht.

»Wenn er einmal heimkäme«, fährt er leise fort, »und wollte sein Geld haben. Es steckt alles im Land. Wie sollte es einer herausbringen! Das Land gilt nichts in den schlechten Zeiten. Und er ist keiner, mit dem man verständig reden kann. Mit ihm zusammen wirtschaften, das ginge auch nicht. Weiß Gott, was da werden müßte! Der Vater ist ein braver Mann, ein Ehrenmann gewesen; aber da, Gott verzeih mir's, hat er schlecht gesorgt. Ich wollte der Mutter nicht verraten, was an uns kommen könnte, wenn der Marianus will. Aber dir, Frau, du bist eine, der ich alles sagen kann.«

Er ist ganz nahe an Violanta herangetreten, faßt ihre Hand und drückt sie, immer wieder schließt er die knochigen Finger fest um die ihren. Dann lachen seine braunen Augen sie an. »Bah,« tröstet er sich selber, »man muß nicht immer ans Schlimmste denken!«

Violanta steht noch immer unbeweglich. »Du hast selber gesagt, daß er sich wohl hüten wird, heimzukommen,« sagt sie mit lauter, fester Stimme. Sie weiß nicht, daß sie das sagen muß, weil sie selber es zu hören verlangt. Adelrich nimmt den Trost auf. »Hast recht,« sagt er und wendet sich zum Gehen, »und jetzt will ich's forttragen, das Geld! Aus dem Haus, aus dem Sinn!« Damit schiebt er sich hinaus.

»Jetzt ist es einmal noch drüben in Amerika,« ruft Violanta ihm mit einem erzwungenen Lachen nach. »Denk doch, nach Amerika schickst ihm Geld, und das ist weit.«

Als sie nachher allein in der Stube ist, hält sie in der Arbeit plötzlich inne und sieht starr vor sich hin ins Leere. Es liegt ihr eine Last auf der Seele, vor dem Atem sitzt ihr's; mühsam und mit einem unterdrückten Ächzen schüttelt sie die Beklemmung ab und tut, was ihr zu tun bleibt.

Diesmal weicht der Schatten nicht so bald wie sonst. Ein paar Tage lang läuft Violanta herum, tut ihre Pflicht, stark und eifrig wie je, trägt aber ein heimliches Zagen in sich, daß einer von dem Marianus reden möchte. Dann aber, wiederum nach Tagen, kommt etwas in ihr Leben, das jede Sorge verjagt. Dem Adelrich, dem Mann, hat sie in derselben Stube, in der sie von dem Bösen, von dem Marianus, gesprochen haben, das Gute zu sagen, das, daß er ein kleines Korbbett neben die zwei Bettstellen setzen soll. Adelrich wird glührot vor Freude und macht vor Freude ein dummes Gesicht, und zittert und sieht sie immer an wie ein Wunder; dann läuft er ihr davon und sucht die Mutter und erzählt der unter Lachen, was er Neues weiß, lacht vorher, lacht nachher, und hat doch ganz nasse Augen dabei.

Nun ist erst recht das Glück im Hause. Die Violanta ist wie losgelöst von aller Alltagsmüh. Sie geht so leicht hin und her als wie ein tanzendes Mädchen, und geht doch gesegneten Leibes. Sie singt und lacht und arbeitet für vier; und die Monate vergehen darob. Noch am Tag vor der Nacht, in der dem Adelrich sein Mägdlein, das Fini, zur Welt kommt, ist die Violanta bei der Arbeit wie jede andre im Haus. Zum Verwundern rasch ist sie auch wieder auf den Beinen nachher. »Das ist halt eine, die noch gesund ist,« sagt die Rennerin von ihrer Schwiegertochter zu ein paar Weibern, die den Säugling anstaunen kommen.

»Das ist halt eine,« kommt das Echo auch aus dem Mund des Adelrich; seine und seiner Mutter Blicke sind wieder hinter der Violanta her dabei; die helle Lust an ihr leuchtet darin.

Im Korbbett oben liegt das Fini, ein kleines, rundes, gesundes Ding mit zwei großen Augen. Die Augen, als sie im Laufe der Wochen bestimmtere Farbe annehmen, sind weder die kohlschwarzen der Mutter noch die dunkelbraunen des Vaters, sondern sind so hell und klar wie ein Bergwasser und sehen aus dunkeln Brauen und Wimpern. Die sorgenlose Zeit fließt weiter. Es ist, als schaute alltäglich durch all die vielen Fenster im Haus die Sonne, schaute herein, auch wenn draußen der Himmel voller Regenwolken hängt oder die ganze Welt von Schneestieben wirr ist. Das Fini lernt stehen und gehen und reden. Als es zwei Jahre alt ist, muß es das Korbbett oben einem andern kleinen Gast abtreten, dem Adel. Als man erst weiß, was aus dem werden will, liegt ein überall runder, brauner Krauskopf in dem sauberen Bett, mit ein paar Augen groß und braun und klug. Sein Vater, der Adelrich Renner, geht, was er früher nie getan hat, alle Sonntage nach dem Gottesdienst zu einem Schoppen ins Kreuzgasthaus, nur damit er sich dort sagen lassen kann, was er für ein Glück daheim hat; es tut wunderbar wohl, das von allen Seiten zu hören und zu wissen, daß es noch wahrer als wahr ist. Daneben geht die Arbeit ihren steten Gang, der Adelrich lernt selbst das böse Geld, das alle Jahre einmal fort muß, mit ruhiger Fröhlichkeit verpacken. »Gerne gönn' ich's ihm,« sagt er zu Violanta, die stumm und flüchtig dazu nickt und sich anderm zuwendet.

Der Marianus gibt kein Lebenszeichen von sich; die Bank, die sein Geld besorgt, weiß, daß er lebt und wo er ist. Adelrich und sein Weib vergessen ihn das Jahr hindurch hundertmal über der Zufriedenheit, die an ihnen ist. Nur die Rennerin seufzt manchmal schwer, ganz selten entfährt ihr auch ein Wort, wie: »Es ist ein Kreuz, ein eigen Kind in der weiten Welt zu haben und so wenig von ihm zu wissen wie jeder Wildfremde.«

Der Adelrich blickt heiterer mit jedem neuen Jahr, und es sieht aus, als halte er sich aufrechter als früher und fühle sich sicherer. »Es fängt an, zu tagen,« sagt er zu seinem jungen Weibe; damit meint er, daß er schon zweimal kleine Summen zur Sparbank hat schicken können. Violanta streicht über die Häupter ihrer zwei Kinder, hält den Kopf hoch und hat strahlende Augen. Sie ist die Gesundheit selber, und wenn sie so die Hände auf den zwei Kinderköpfen liegen hat, ist eine unbeschreibliche Sicherheit, Ruhe und Kraft an ihr. An den zwei Kindern darf sie sich wohl freuen. Dem Fini, dem Mädchen, legt die Mutter das braune Haar in schlichten Zöpfen um den Kopf, und aus dem sauberen Gesichtlein schauen die bergbachklaren Augen. Der kleine Adel ist mit seinem dunkeln Kraushaar, dem tiefen Blick und der starken hohen Stirn einer zum Malen.

So ist alles gut und schön und recht im Hause. Und nun geht es wieder gegen den Herbst. Das Geld für den Marianus ist fort; der Sommer ist schön und ertragreich gewesen. Des Adelrichs zufriedenes Lachen tönt alle Tage wie ein Glockenzeichen zur Freude durchs Haus. Nun steht der Handel noch vor der Tür, der immer ein schönes Geld ins Haus bringt: das Vieh, das zum Schlachten ausgeschieden wird, soll an den Mann gebracht werden. Eines Tages kommt der Händler aus dem Tal herauf nach Oberalpen gestiegen, mit dem schon der Ratsherr Geschäfte gemacht und mit dem auch Adelrich regen Verkehr hat. Er ist ein breitschultriger, lauter Mensch mit einem roten, gedunsenen Gesicht, Händen wie Hämmern, aber ein ehrlicher Polterer. Adelrich steigt mit ihm nach den Gaden, die an der Ostlehne ob Oberalpen liegen, zuletzt hat er mit ihm in dem großen Stall zu tun, der an das Rennerhaus selber angebaut ist. Der Handel kommt zu einem guten Ende, und wie es so Sitte ist, nimmt Adelrich den Mann mit sich in die Wohnstube hinauf, wo die Violanta ihm Essen und Trinken vorsetzt. Der Händler ist ein Schwätzer, das Haus ist von seinem Reden und Lachen laut; das Fini und der kleine Adel, die in den Röcken der Mutter hängen, gaffen den Mann mit großen, ängstlichen Augen an. Die Sitte will, daß die Rennerin, die Violanta und der Adelrich ihm Gesellschaft leisten; sie sitzen mit ihm rund um das obere Ende eines der langen Tische, hören ihm zu und tun ihm beim Trinken ein paarmal Bescheid. Allerlei Neuigkeiten tischt er auf; er weiß bei jedem Bauern talauf und ab Bescheid und schwatzt wie ein wandelndes Wochenblatt. Er hat eben eine lange Geschichte zum besten gegeben; nun holt er Atem, tut einen tüchtigen Zug von dem schweren Welschwein und steckt einen Bissen in den Mund. Noch kauend und schluckend, stößt er plötzlich ein: »Ja so, beim Eid, das hätte ich fast vergessen,« heraus. Dann erzählt er: »Euren Bruder habe ich auch gesehen drüben im Bernbiet neulich, Renner.«

Adelrich schneidet die Rinde an einem Käsestück, das er in Händen hält, weg; er hält die Ellbogen breit auf den Tisch gestemmt; als der andre endet, fährt das Messer am Käse ab und hart am Finger vorbei ins Leere. »Meinen Bruder?« sagt er unwirsch. »Mein Bruder ist in Amerika, da werdet Ihr wohl einen andern für ihn angesehen haben.«

»Für ihn angesehen?« lacht der Händler schallend auf. »Mit ihm gesprochen habe ich.«

»So, so,« sagt der Adelrich. Er steht auf, um den andern der Mutter zulieb zum Schweigen zu bringet. Aber die Rennerin beugt sich über den Tisch: »Den Marianus habt Ihr gesehen?« Sie spricht nicht hastig, aber es ist ihr anzumerken, wie ein Verlangen in ihr schreit und sie sich halten muß, um gleichgültig zu scheinen.

Violanta hat sich über die Kinder geneigt, die noch immer sich an sie drängen. Tief hinab beugt sie sich zu des Adels Gesichtlein, flüstert mit dem und tut, als schenkte sie dem Gespräch keine Aufmerksamkeit mehr. Keiner weiß, daß ihr Stirn und Wangen glühen; ihr Gesicht ist so bleich wie sonst.

Adelrich ruft von einem Schranke herüber, wo er sich zu schaffen gemacht, dem Gast ein Wort zu, das er sich mühsam ausgesonnen und das diesen aus seiner Unterhaltung mit der Bäuerin reißt. Er bringt es fertig, daß der Geschwätzige auf andre Dinge zu sprechen kommt. Dann findet er einen Vorwand, ihn, der den Teller von sich geschoben, aus der Stube zu bringen. Die Rennerin geht ihnen nach, als sie zusammen die Stube verlassen. Die Violanta hat sich erhoben, hoch und gefaßt wie sonst, sie hat die Kinder dem Fremden die Hand geben heißen und selber zwischen ihnen gestanden, ruhig jenem Ade sagend. Nun fällt die Tür ins Schloß. Sie aber steht noch immer zwischen den zwei Kindern, deren Hände sie hält. In ihrem Gesicht ist kein Blut mehr, ihr Busen steigt und fällt in stoßweisem Atmen, ihre Augen starren mit einem wilden Blick ins Leere.

»Mutter, komm,« drängt der Adel weinerlich, nach ungeduldiger Kinder Art. Sie hört es nicht.

»Mutter,« sagt das Fini und blickt ängstlich zu ihr auf. Der Ton des Kindes ist wie das Zirpen eines furchtsamen Vogels; es trifft die Violanta.

Wie ein Ruck geht es durch ihren Leib. »Ja,« sagt sie und schiebt die Kinder von sich, heißt sie spielen und hebt an, den Tisch abzuräumen.

»Was hast auch gehabt, Mutter?« fragt das Fini, die ein kluges, weichherziges Ding ist; ihre Augen streifen noch immer alle Augenblicke forschend und ängstlich der Mutter Gesicht.

»Warum?« fragt Violanta mit einem mühsamen Lächeln.

»So – so – Augen hast gemacht, Mutter!«

Da lacht sie lauter, klappert mit den Gläsern, bricht ein Stück Käs in zwei Krumen und »da, da« reicht sie es den Kindern. »Was werde ich andre Augen machen als sonst!« sagt sie.


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