Ernst von Wolzogen
Der Thronfolger – Zweiter Band
Ernst von Wolzogen

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Vierzehntes Kapitel

In welchem viel gute Worte in den Wind gesprochen werden.

Etwa eine Woche nach den zuletzt geschilderten Ereignissen, an einem wundervollen Maientage, waren die Herren von Kospoth, Vater und Sohn, wieder einmal auf Schloß Treysa zu Besuch. Hans Jochen hatte seinen Vater nicht ohne Schwierigkeit dazu überredet, ihn diesmal zu begleiten; denn der joviale alte Baron ließ sich nicht gern in seiner Behaglichkeit stören, und Melanies Anblick schuf ihm das allerpeinlichste Unbehagen, seit er wußte, daß sie und ihr unglückseliges Schicksal es war, was seinen guten, vernünftigen Jungen so gänzlich aus dem Häuschen gebracht hatte – wie er sich ausdrückte. Heute aber brauchte ihn sein Sohn ganz unumgänglich nötig zu dem Zwecke, den alten General zu beschäftigen, damit er ungestört mit Melanie reden könnte.

Die Briefe, die er mit der Prinzessin Eleonore gewechselt, hatten seine Hoffnung, daß vielleicht doch noch alles wieder gut werden könnte, aufs neue belebt. Seiner energischen Natur war es geglückt, den furchtbaren Druck, den das tiefe Mitgefühl mit der Verzweiflung der Geliebten auf seine verwundete Seele ausübte, abzuwälzen. Jetzt, wo er aus voller Ueberzeugung ihr gegenüber als Anwalt des Prinzen auftreten konnte – die Briefe der klugen, hochherzigen Prinzessin hatten ihm diese Ueberzeugung verschafft – jetzt durfte er hoffen, daß sein hingebendes Bemühen, Melanies Lebensmut wieder aufzurichten, doch vielleicht nicht vergebens sein werde. Jedes Wort, das er ihr sagen wollte, hatte er sich sorgfältig überlegt, die Einwendungen, die sie vorbringen konnte, erwogen – wenn sie ihn überhaupt anhörte, wenn sie nur bei ihrer krankhaften Erregung fähig war, einer vernünftigen Auseinandersetzung zu folgen, so konnte diesmal sein Bemühen nicht gänzlich ohne Erfolg bleiben. Und diese Ansicht trieb ihm das Blut rascher durch die Adern, rötete aufs neue seine in den letzten schweren Wochen bleich gewordenen Wangen, und der köstliche Ritt durch den im jungen Grün prangenden Forst that noch ein Uebriges, seine Zuversicht zu stärken.

Auf Melanie aber schien der verheißungsvolle Witterungsumschlag, die lebenstrotzende Pracht des voll erblühten Lenzes nicht die geringste Wirkung ausgeübt zu haben. Die beiden Kospoth erschraken unwillkürlich bei ihrem Anblick. So geisterhaft bleich hatten sie sie noch nie gesehen. Eine unheilvolle Entschlossenheit prägte sich in ihren Zügen aus, und als der alte Baron seinem Sohne bei der ersten Gelegenheit zuraunte: »Du, die hat etwas vor!« sprach er damit nur Hans Jochens eigene bange Empfindung aus. Es war ihnen auch nicht entgangen, daß ihr Besuch Melanie so ungelegen wie möglich komme.

Der greise General dagegen war außerordentlich erfreut, die beiden Herren bei sich zu sehen. Es schien überhaupt, als ob der Frühling mit neu belebendem Hauche in sein nur noch glimmendes Lebensfünkchen geblasen habe; denn er vermochte nicht nur dem Gespräche mit Verständnis zu folgen, sondern war auch auf seine Art so redselig, wie seit langer Zeit nicht. Trotzdem er darüber klagte, daß seine Augen seit diesem Winter schwächer zu werden anfingen, entwickelte er doch allerlei Pläne, wie er das edle Waidwerk auszuüben gedenke; ja er sprach sogar die Absicht aus, demnächst eine Anzahl Herren zu einer Treibjagd einzuladen.

Man nahm den Kaffee im Garten ein, wobei Melanie einsilbig und mit müden Bewegungen die Wirtin machte. Der Verabredung gemäß schlug Baron Kospoth dem General eine Partie Piquet vor, und als Melanie um die Erlaubnis bat, sich zurückzuziehen, folgte ihr Hans Jochen nach.

»Wollen wir nicht einen Gang durch den Park machen?« begann er freundlich.

»Wozu? Wir sind ja schon vor dem Kaffee ringsherum gewesen. Ich bin so müde, entschuldige mich!« versetzte sie, ohne ihn dabei anzusehen. Sie war augenscheinlich ungeduldig, von ihm loszukommen.

Doch er ergriff ihre Hand und sprach: »Nein, ich lasse dich heute nicht los, Melanie, ich habe Wichtiges mit dir zu reden.«

»Laß doch nur! Es hilft ja doch nichts!« antwortete sie mürrisch und suchte ihm ihre Hand zu entziehen.

Aber er ließ sie nicht los. »Ich habe Briefe aus der Residenz bekommen, die dich sehr nahe angehen. Sieh, ich habe mich bisher immer gescheut, mit dir vom Erbgroßherzog zu reden. Ich habe mir Mühe gegeben, deine Gedanken auf alle mögliche Weise abzulenken; aber jetzt sehe ich ein, daß das ganz nutzlos war. Komm, wir müssen uns einmal offen aussprechen. Jetzt erst weiß ich selbst ganz sicher, was ich von Georg Friedrich zu halten habe, und du wirst mir nicht mehr vorwerfen können, daß ich aus Eifersucht ungerecht gegen ihn sei.«

Mit einem bittern Lächeln zog sie ihre Mundwinkel nach unten und sagte: »Ah so! Ich weiß schon, was du meinst. Der Klatsch ist auch bis zu mir gedrungen. Irgend ein ungenannter Freund, oder wahrscheinlicher noch eine Freundin, hatte die Aufmerksamkeit, mir das abscheuliche Schmutzblatt zuzuschicken, in dem die Hochzeit der Prinzessin Georgine in so boshafter Weise beschrieben wurde. Der Thronfolger hätte dabei die freie Liebe leben lassen und den vortrefflichen Weinen so eifrig zugesprochen, daß er schließlich gar habe anfangen wollen, sich mit dem Professor zu raufen, worauf ihn dieser in seinem eigenen Wagen hatte nach Hause schaffen müssen. Zum Schluß hieß es dann noch so recht höhnisch: Sicherem Vernehmen nach steht die Verlobung dieses jovialen Prinzen mit einer ***schen Prinzessin schon in allernächster Zeit zu erwarten. – Das wolltest du mir doch wohl auch erzählen, nicht wahr?«

»Nein, Melanie! Von dieser Schurkerei weiß ich noch gar nichts. Traust du mir wirklich eine so niedrige Rachsucht zu?«

Er sah sie traurig vorwurfsvoll an, und sie senkte beschämt den Blick zu Boden, und dann sagte sie leise: »Verzeih! – Komm, laß mich hören was du mir zu sagen hast!«

Am grünen Ufer des Baches, der, munter plätschernd, den Park durchschnitt, gingen sie entlang, bis sie einen kleinen Hügel erreichten, auf dem unter einem sogenannten Pilzdach eine Gartenbank zum rastenden Genuß der lieblichen Aussicht einlud. Dort nahmen sie Platz, und er las ihr einen Brief vor, den er am heutigen Morgen erst von Wally von Katz empfangen hatte, und worin sie ihm mit allen Einzelheiten, und zwar in einem sehr geschickten, drollig anschaulichen Stile, die kurze Geschichte ihrer Verlobung erzählte und daran einen langen Bericht über den so aufregenden Verlauf des Cordellschen Hochzeitsfestes anschloß. Es ging daraus hervor, daß allerdings die überwiegende Mehrheit der Anwesenden den Erbgroßherzog für betrunken gehalten hatte; doch ihr Bräutigam und der Professor hatten sich hernach aufs eifrigste bemüht, ihn als krank darzustellen – und das sei in der That Wahrheit gewesen. Infolge des traurigen Endes der unglücklichen Doris von der Rast sei auch die Erinnerung an die Gerüchte, die seiner Zeit über die Besuche des Prinzen in der Hofjägerei umgingen, wieder aufgefrischt worden, und nicht nur sie selbst mit ihrer »phänomenalen Kombinationsgabe, sondern auch ganz mediocre Intelligenzen« hätten nunmehr wohl begreifen müssen, woher sich die nervöse Aufregung des Erbgroßherzogs und sein Haß gegen den Kammerherrn schreibe, zumal da man wußte, daß die allgemein besprochene Verlobung mit der Prinzessin Clementine thatsächlich beschlossene Sache sei.

»Alle Duckmäuser und Philister der Residenz,« hieß es dann weiter, »die unserm liebenswürdigen Prinzen von jeher seine galanten Abenteuer nachgetragen haben, schwelgen jetzt in Entrüstung und wollen das nächstemal einen Republikaner in den Landtag wählen, falls ein solcher im Großherzogtum aufzutreiben sein sollte. Alle verständigen und gefühlvollen Leute aber, wie zum Beispiel meine Kleinigkeit, bedauern ihn nicht nur aufrichtig, sondern sehen auch diese traurigen Aeußerungen seines Herzeleides für einen Beweis dafür an, daß sich sein Empfinden in den letzten Jahren gerade durch diese schmerzliche Erfahrung bedeutend verfeinert und vertieft habe. – Wissen Sie eigentlich, wie es Melanie von Treysa geht? Von der hört man ja gar nichts mehr; denn in diesem Punkte darf sich mein Wölfchen leider nicht des Allerhöchsten Vertrauens rühmen, (Wölfchen ist übrigens zu süß! Denken Sie, gestern erst wagte ich ihm zu gestehen, daß ich schon sechsundzwanzig Jahre alt bin – ein geschlagenes halbes Jahr älter als er! Aber er fiel nicht einmal um vor Schreck. Wissen Sie, was er sagte? ›Habe ich dich so lange sitzen lassen, mein Schatz, dann kannst du jetzt auch einmal stehen bleiben, während ich dir ein paar Jahre vorausgaloppiere‹. Nett! Nicht wahr?) Ja richtig, die Melanie! Ich konnte sie erst aus gewissen Gründen nicht ausstehen; aber sie war doch eigentlich ein prachtvolles Mädchen. Wie trägt sie es denn nun? Ich möchte ihr etwas von meinem Leichtsinn wünschen, damit sie darüber wegkommt. Wenn Sie sie sehen sollten, so geben Sie ihr doch einen recht schönen Kuß von mir und sagen Sie ihr, es thäte meiner Hoheit schrecklich leid, daß sie sie damals beim Abschied so schlecht behandelt hat. Sie hat mich zwar nicht beauftragt, das zu sagen; aber ich habe es ihr doch aus allerlei gelegentlichen Aeußerungen angemerkt. Die Prinzessin ist überhaupt seit meiner Verlobung viel, viel liebenswürdiger zu mir. Ich glaube übrigens selbst, daß ich vorher nicht viel getaugt habe; aber jetzt bin ich wirklich ein ganz guter Kerl, und mein Wölfchen soll schon mit mir zufrieden sein! Da ich vor ihm keine Heimlichkeiten haben mag, so wird dies wohl der letzte Brief sein, den Sie von mir kriegen.

»Herrjeh! Beinah' hätte ich das Interessanteste vergessen! Denken Sie, neulich war ich so dreist, meiner Hoheit von Ihnen zu sprechen – und sie war gar nicht böse! Sie hätten nur sehen sollen, wie nett sie errötete und wie geduldig sie zuhörte, als ich dann ein Loblied auf Ew. Hochwohlgeboren anstimmte!

»Mit diesem angenehmen Eindruck will ich mich Ihnen empfehlen, mein verehrter Freund und Gönner. Fahren Sie nur immer unentwegt fort, recht freundlich zu gedenken

Ihrer aufrichtig ergebenen              
Wally von Katz, demnächst Gräfin Bracke.

»Bracke heißt bekanntlich Hund! Hund und Katz kommen da im heiligen Ehestand zusammen. Ist das nicht süß? Wölfchen findet es schneidig!«

Melanie war der Vorlesung aufmerksam, jedoch ohne eine besonders lebhafte Teilnahme an den Tag zu legen, gefolgt. Ihre großen, glänzenden Augen starrten trübsinnig in die Landschaft hinaus, nur zuweilen zuckte es über ihr Gesicht, wie wenn die scherzhaften Wendungen der Briefschreiberin sie verletzten. Nur ganz am Schlusse, als von dem veränderten Benehmen der Prinzessin die Rede war, horchte sie auf, und ihre erste Frage, nachdem Kospoth geendigt hatte, knüpfte auch an diese Stelle des Briefes an.

Er berichtete ihr in kurzen Worten, welch peinliches Mißverständnis damals die Rache der schmerzlich enttäuschten Prinzessin herausgefordert habe, und dann fuhr er fort: »Nun du dies weißt, wirst du es auch richtig zu schätzen wissen, was es bedeutet, wenn diese stolze Prinzessin mir freimütig ihr Unrecht eingesteht und mich um Verzeihung bittet für die harten Worte, mit denen sie uns beide in der ersten Erregung verblendeter Eifersucht gekränkt hat. Sieh, Melanie, da habe ich zwei Briefe von ihr! Willst du sie lesen? – Mein Gerechtigkeitsgefühl ruft die Prinzessin an, ich soll der Richter sein über ihres Bruders Handlungsweise! Denke dir, ich, dem er das Teuerste geraubt hat, was ich . . .« Er brach bewegt ab, denn er wollte nicht in dieser vielleicht entscheidenden Stunde sein eigenes Leid in den Vordergrund drängen.

Jetzt war ihre volle Teilnahme erweckt. Halb ängstlich, halb bewundernd schaute sie zu ihm empor und wartete darauf, daß er weiter sprechen sollte. Allein er schwieg und drückte ihr, ohne sie anzusehen, die Blätter in die Hand.

Erst nachdem sie eine ganze Weile gelesen hatte, wagte er sie wieder anzublicken und den Eindruck zu beobachten, den die beredten Worte der Prinzessin auf sie machten. Er sah, mit wie gespannter Teilnahme ihre Augen über die Zeilen hinflogen und wie ein sanftes Rot dabei ihre blassen Wangen zu beleben begann. Als sie sich dem Ende näherte, füllten sich ihre Augen mit Thränen, so daß sie mehrmals innehalten mußte, um sie zu trocknen. Und als sie dann endlich zu Ende war, lehnte sie sich, leise aufschluchzend, zurück und reichte ihm mit ihrer zitternden Rechten die Briefe hin.

Er ließ ihr Zeit, sich ein wenig zu beruhigen. Dann erst griff er nach ihrer Hand und sagte, sie leise streichelnd: »Nicht wahr, Melanie, du siehst es auch ein, daß sie Recht hat? – Ich will dir's nur gestehen, ich habe in der blinden Leidenschaft meiner ersten Empörung dem Erbgroßherzog aufgelauert, als er damals am Todestage deiner Mutter mit dir heimliche Zusammenkunft hatte, und ich habe ihm gedroht, ihn niederzuschießen, wenn er versuchen sollte, sich der einzig möglichen Sühne zu entziehen, die er dir schuldig war.«

»Das hast du gethan?« unterbrach sie ihn, rasch atmend, und starrte ihm mit entsetzter Miene ins Gesicht.

»Es war wohl verzeihlich,« entgegnete er leise, den Blick zu Boden senkend.

Da legte sie ihre Hand über die Augen und seufzte: »Ach, freilich! Ich vergesse immer . . . Verzeih' mir, Hans Jochen! Du bist so gut, so selbstlos, und ich . . . ich kann nur immer an das eine denken! Ich habe nicht mehr die Kraft, mich aufzuraffen. Ich . . . ich danke dir für deine treue Liebe, Hans Jochen! Kein Bruder hätte das für mich gethan, was du gethan hast, trotzdem ich dich so furchtbar . . .« Die Stimme versagte ihr, und sie legte den Kopf in ihre hohlen Hände auf den Rand des Gartentisches.

Er rückte ihr näher, strich ihr leise über das Haar und sagte liebevoll: »Du darfst dich nicht länger dieser dumpfen Verzweiflung hingeben. Du mußt doch einsehen, daß die Prinzessin recht hat mit jedem Worte, das sie da über ihren Bruder schreibt. Siehst du, er hat ja eigentlich noch schwerer zu leiden als du; denn er muß das Bewußtsein mit sich herumtragen, daß er allein schuld ist an dem tiefen Elend, das er über dich gebracht hat.«

»Schuldig?« fuhr Melanie heftig auf. »Ich begreife nicht, was für eine Schuld darin liegen soll, daß er mich liebte und daß er's mir gestand. Hast du das nicht auch gethan? Wer kann wissen, wozu die Leidenschaft uns treibt? Führt sie zum Unglück, dann ist es eben ein Verhängnis, dem wir nicht entgehen konnten.«

Kospoth schüttelte den Kopf und unterbrach sie ernst: »Nein, nein! Er mußte wissen, wozu die Leidenschaft euch beide treiben konnte; denn er kannte ja sein heißes Blut. Und er mußte auch wissen, daß es ein gewaltiger Unterschied ist, ob er als Fürst ein leidenschaftliches Verhältnis mit einem leichtsinnigen Mädchen gewöhnlichen Schlages eingeht, oder ob er die Ehre einer Dame . . .«

»Du verurteilst ihn also doch?« unterbrach sie ihn rasch und heftig.

»Nein, ich verurteile ihn nicht! Ich sage: er hat Unrecht gethan, und er hat sich nicht als ein starker Charakter bewährt, als er seiner Leidenschaft so die Zügel schießen ließ. Aber diese Leidenschaft selbst war tief und rein. Er wollte das Gute – und er täuschte sich nur über seine eigene Kraft, seine reine Absicht gegen die feindliche Macht der Verhältnisse zu verteidigen. Er unterschätzte den sittlichen Wert der bestehenden Gesellschaftsordnung, zu deren Hüter gerade er in erster Linie berufen ist. Und darum verdient sein Vergehen nicht Verurteilung sondern Mitleid. – Wir beide, die am schwersten unter seinem Irrtum haben leiden müssen, wir haben jetzt die Pflicht, ihm in seiner furchtbaren Gewissensnot beizustehen. Wir müssen uns selbst als freie, starke Menschen bewähren, damit wir ihm helfen können, seine Selbstachtung, die Kraft zur Pflichterfüllung wiederzugewinnen. Ach, Melanie, glaube mir, es geschehen so viele Verbrechen auf der Welt, an denen, im Grunde genommen, niemand schuld ist – und da gibt es meistens keine andre Sühne, als daß eben der Getroffene sich zu hochherziger Duldung emporrafft. Das ist ja der hohe und ewige Wert des Christentums, daß es uns ein so erhabenes Beispiel solcher allsühnenden Duldung vor Augen gestellt und den alten blutdürstigen Gott der Rache aus der Welt geschafft hat. Du weißt, Melanie, für mich gibt es kein Dogma und keine Konfession mehr – aber Christen laß uns sein! Verstehst du mich wohl?«

»Hast du in diesem Sinne an den Erbgroßherzog geschrieben?« fragte Melanie nach einer nachdenklichen Pause.

»Nein, ihm habe ich gar nicht geschrieben,« versetzte Kospoth. »Ich habe ja selbst unrecht gegen ihn gehandelt. Wie darf ich ihm da jetzt meine Verzeihung aufdrängen! Das sähe ja aus, als ob ich mich dadurch rächen wollte, daß ich ihn beschäme. Ich weiß ja auch durch die Prinzessin, wie sehr er leidet durch den Gedanken an das, was er mir angethan hat. Ich habe es ihr überlassen, ob sie ihm von meiner Sinnesänderung Mitteilung machen will oder nicht. Ich höre ja auch, daß er vorläufig noch so geistig und körperlich zu leiden hat unter der letzten gewaltsamen Erschütterung seiner Nerven, daß er unzugänglich ist für jede ruhige Erwägung. Du siehst ja auch aus dem Briefe, daß der Großherzog selbst auf die Vorstellungen der Prinzessin hin sich bemüht hat, einen Aufschub der Verlobung vom Könige zu erlangen. Aber es ist eben nur ein Aufschub – du wirst dich doch mit dem Gedanken vertraut machen müssen, ihn über kurz oder lang mit der Prinzessin Clementine verlobt zu sehen.«

Sie zuckte die Achseln und wandte sich ab. Er begriff nicht, was in ihr vorging, und versuchte in ihren Zügen zu lesen. Doch die waren wieder bleich und leblos geworden wie zuvor, und mit derselben starren Gleichgültigkeit wie zuvor ließ sie auch den Blick auf der Landschaft ruhen.

Er berührte ihre Schulter und sprach besorgt auf sie ein: »Melanie, ich bitte dich, sieh mich an, sage, was du denkst! Bleibt euch beiden etwas andres übrig, als der Verzicht? Eine andre Lösung gibt es wirklich nicht.«

»Vielleicht doch!« versetzte sie tonlos.

Tief aufseufzend ergriff er ihre beiden Hände und suchte ihr Auge; aber sie wandte sich nicht zu ihm, sondern hielt ihren Blick nach wie vor starr in die Weite gerichtet.

»Kannst du dich wirklich nicht von diesem unglückseligen Gedanken befreien?« begann er endlich mit leisem Vorwurf in sie zu dringen.

Sie zuckte nur die Schultern.

»Melanie, denke doch wenigstens an deine nächsten Pflichten! Denke an deinen alten Vater!«

»Er wird mich kaum mehr vermissen,« versetzte sie bitter. »In seinen lichten Augenblicken, wenn die Erinnerung an die jüngste Vergangenheit wieder in ihm lebendig wird, dann haßt er mich geradezu. Ich habe Angst vor ihm, wenn er mich dann so vernichtend ansieht – du mußt es doch auch schon bemerkt haben! Und sonst, wenn sein Geist wieder einschläft, dann ist ihm jede andre Pflege und Gesellschaft gerade so recht und lieb wie meine. Er würde höchstens eine Veränderung zum Besseren empfinden, wenn ihr irgend eine heitere und sorgfältige Wärterin für ihn engagiert!«

»Du irrst dich, Melanie,« entgegnete er eifrig. »Glaube mir, nichts quält und ärgert alte Leute mehr, als ein Wechsel in der gewohnten Umgebung. Uebrigens haben mein Vater und ich heute beide den Eindruck gehabt, als wäre der General in der herrlichen Frühlingsluft körperlich und geistig neu aufgelebt.«

»Das wäre nur ein Grund mehr für mich, ihm aus den Augen zu gehen,« rief sie ungeduldig, »Denke dir, heute morgen war er mir nachgeschlichen zu Mamas Grab. Ich hatte ihn nicht kommen hören auf dem weichen Rasen und erschrak furchtbar, als er plötzlich vor mir stand und mit seinem grimmigsten Gesicht mich anfuhr: ›Du brauchst gar nicht zu weinen um die da unten. Das ist gar nicht deine Mutter . . . die Dingsda – die Caffarelli, das ist deine Mutter!‹ O, ich . . . wenn noch irgend etwas gefehlt hätte, um mich in meinem Entschlusse zu bestärken, das war das Letzte!«

»Armes Kind!« flüsterte Kospoth tief erschüttert vor sich hin. Und dann versuchte er es mit einem neuen Einwande, indem er sie darauf hinwies, daß ihr ja nach dem Tode des Vaters aus der Verwaltung des Gutes Treysa eine so fruchtbringende, die trüben Gedanken ablenkende Thätigkeit erwachse, durch die sie gewiß Vergessen und Gesundheit wieder gewinnen werde.

Da aber ließ sie ihn gar nicht einmal ausreden, sondern entzog ihm vielmehr jäh ihre Hände, sprang auf die Füße und rief, mit zornfunkelnden Augen auf ihn herabblickend: »So, glaubst du wirklich, daß ich von diesem verfluchten Boden auch nur einen Fußbreit in meinem Besitz behalten würde, wenn mein Vater nicht mehr lebte? Gott weiß, wie rein mein Herz war, als ich . . . ein Rausch der Leidenschaft hatte uns beide . . . ach! Meine Seele war ja so frei von jeder niedrigen Berechnung – gerade so wie seine auch – – das mußt du mir glauben, ich bitte dich! Es ist die lautere Wahrheit und vielleicht meine letzte Bitte an dich. Aber wie sollt' ich es der abscheulichen Welt, unsrer fürchterlichen guten Gesellschaft klar machen, daß ich mich nicht auch für eine gute Versorgung verkauft habe, wie meine galante Großmutter? Wie eine schamlose Dirne würde ich mir vorkommen, wenn ich mich jemals Herrin von Treysa nennen wollte! Es hängt ein Fluch an diesem Sündenlohne, der wirkt bis ins dritte und vierte Glied! Das ist Schicksal – daran glaube ich fest – so fest wie an deine Vererbungslehre, mit der du mir damals als Student schon das bißchen Gottvertrauen verleidet hast, das ich mir noch aus der Kinderstube gerettet hatte. Jetzt habe ich ja die Wahrheit am eigenen Leibe erfahren müssen. – O ja, gewiß! Mädchen, die keine Caffarelli und keine fürstlichen Don Juans zu Großeltern gehabt haben, die werden wohl nicht in solche Versuchung kommen, wie ich – haha! Mögen die sich meinetwegen mit ihrer Tugend spreizen – für mich gab es überhaupt gar keine Versuchung, keine Ueberlegung, kein Schwanken zwischen Tugend und Sünde! Was geschehen ist, das mußte geschehen – das haben unsre edlen Ahnen zu verantworten! Aber in meinen Beziehungen zur Außenwelt, da erkenne ich kein Muß an, da will ich mir meinen freien Willen wahren – hast du es mich nicht selbst so gelehrt? Die allergnädigste Schenkungsurkunde über Schloß und Herrschaft Treysa würde ich dem Großherzoge mit einigen sehr passenden Worten zurückschicken, wenn ich Papas Tod erleben müßte!«

Diese letzten Worte bezeichnete sie mit entschiedenen und bezeichnenden Handbewegungen, und dann wandte sie sich rasch von ihm weg, wie um davonzuschreiten. Hans Jochen aber hielt sie fest, erhob sich gleichfalls und wollte reden: doch die Worte versagten ihm! – Wie schön sie war! Die Erregung hatte ihre Wangen gerötet, ihre Augen belebt – ja, sie war ganz so unwiderstehlich, so reizend, wie sie ihm nur je in seinen süßesten Träumen erschienen war. Und wie die Worte immer rascher, leidenschaftlicher aus ihrem Munde kamen, ein Echo der allerneuesten Philosophie, die er selber, ein frühreifer Pedant, dem Pensionatsfräulein vorgetragen hatte, da kam es ihm, ach, so schwer an, die Eifernde nicht gewaltsam an seine Brust zu reißen und ihr glühendes Gesicht mit glühenderen Küssen zu bedecken!

Doch er war Mannes genug, sich zu bezwingen. Ihre Hand haltend, ging er ein Stück Weges neben ihr her, und erst als eine neue Frage Melanies sein Urteil herausforderte, erwiderte er, stehen bleibend und seinen innigen Blick tief in ihren unruhig fordernden senkend: »Ja, Melanie, du hast recht mit allem, was du gesagt hast. Es ehrt dich, daß du so stolz denkst – und daß keine gemeine Schuld dich trifft, das weiß ich so gut wie du, mein liebstes Mädchen! Und siehst du, weil ich diesen Glauben an dich mir aufbewahrt habe, darum darf ich auch immer noch hoffen, daß du trotz alledem und alledem mit dem Leben fertig werden wirst. Zertrümmere doch, wie du gesagt hast, dieses steinerne Denkmal der Gründung deines Geschlechtes« – er deutete nach dem Schlößchen hinüber, das eben durch die Bäume hindurch sichtbar wurde – »und dann, das sollst du sehen, wirst du auch Raum gewinnen, um deinen freien Willen weiter zu bethätigen. Du sollst ja nicht allein stehen dabei, Melanie, ich will bei dir sein, ich will dich nie verlassen! Wenn wir beide zusammen kämpfen, dann müßte es uns doch wohl gelingen, es mit dem bißchen Leben aufzunehmen! Hier ist meine Hand, Melanie – nicht zum Abschied sollst du sie drücken – du sollst sie festhalten fürs Leben als deines treuesten Freundes, deines Bruders Hand – und vielleicht . . . später einmal . . . man verschmerzt ja so Großes und Schweres in einem reichen, thätigen Leben! – Vielleicht überzeugst du dich doch einmal davon, daß eine erste heiße Leidenschaft nicht immer den ganzen Vorrat eines Menschenlebens erschöpft, und dann . . .«

»Hans Jochen, was sagst du da!?« fiel sie ihm mit einer Art wilden Erstaunens ins Wort. »Du meinst doch nicht im Ernste . . .? Oder weißt du etwa nicht, was mir bevorsteht? Aber nein – ich bin ja doch erst durch deine Andeutungen darauf gebracht worden, was mein leidender Zustand zu bedeuten haben könnte!«

»Ich weiß alles und ich bedenke alles,« versetzte er, sie wieder bei den Händen fassend. »Aber selbst wenn du dich nicht täuschen solltest . . . es wäre ja schwer. Aber ich liebe dich einmal, Melanie, und ich weiß, daß meine Liebe auch stark genug wäre, dies zu überwinden, wenn ich dafür nur eine größere Gewißheit erlangen könnte, daß du einmal mehr als nur den Freund und Bruder in mir liebtest.«

Ihre Augen strahlten ihn in feuchtem Glanze an, immer noch in staunender Verwirrung auf ihm ruhend. Ihre Brust begann sich rascher zu heben und zu senken – sie war bewegt – Kospoth bemerkte es mit bebender, hoffnungsfreudiger Spannung – sie versuchte zu, lächeln – und dann löste sie rasch ihre Hände aus den seinen, barg ihr Gesicht hinein und brach in Thränen aus. –

Und er zog sie sanft an sich, lehnte ihr dunkles Haupt gegen seine Schulter und begann, ihre weiche Stimmung benutzend, ihr die Zukunft an seiner Seite als Genossin seines arbeitsreichen und vielleicht sehr einfachen Lebens mit beredten Worten zu schildern. Er war darauf vorbereitet, daß ihm nach dem Tode seines Vaters sehr wahrscheinlich das Majorat durch den Prozeß der entfernteren Verwandten entzogen und er dadurch ganz auf seine eigene Kraft gestellt sein werde – und er suchte auch ihr seine frohe Zuversicht mitzuteilen, daß gerade durch diese Notwendigkeit ernster Arbeit für sie beide innerer Friede und Gesundung gewährleistet werde.

Ein paar Minuten lang hörte sie, still vor sich hin weinend, zu und ließ sich von ihm langsam den dunkeln Laubengang hinabführen. Plötzlich aber stand sie still, hob ihr Haupt von seinem Ruheplatz, trocknete rasch ihre Thränen und sagte, Kospoth mitten in einem Satz unterbrechend: »Du lieber, lieber Hans Jochen! – Ich glaube, es gibt keinen hochherzigeren Menschen auf der Welt als dich! Daß ich unglückliches Geschöpf in meinem Jammer einen solchen Freund finden durfte, das ist eine unverdiente Wohlthat – oder nein, das ist vielleicht das Grausamste an meinem Geschick, daß ich alle, die mich lieben, unglücklich machen muß! Die arme Doris habe ich gar in den Tod getrieben – und du, Hans Jochen, wirst am ehrlichsten um mich trauern – dir allein werde ich einen wirklichen, tiefen Schmerz bereiten. – Aber siehst du, du bist ein Mann, du wirst dir durch deine Arbeit auch darüber hinweghelfen – das ist's eben, was wir nicht können – ich wenigstens sicherlich nicht! – Laß uns scheiden als Bruder und Schwester. – Wenn ich mich jetzt von dir überreden ließe und deine gütige, liebe, starke Hand annähme, dann würde ich dir deine Liebe schlecht lohnen. Ich weiß es ganz bestimmt, mein abscheulicher Stolz würde es nicht ertragen. Deine barmherzige, alles verzeihende Liebe würde mich zu Boden drücken – ich könnte dir nicht dankbar dafür sein – oder gerade meine Dankbarkeit würde in meinem Herzen keine volle, frohe Gegenliebe aufkommen lassen. Ich kenne mich zu gut! Wie eine aus einer Besserungsanstalt entlassene Verbrecherin, scheu und innerlich gedrückt, würde ich mich unter deinen sorgenden Augen durchs Leben quälen – – dein ganzes Leben würde ich dir so freudlos machen, daß du . . .«

Hier hielt sie plötzlich inne, um mit ängstlich gespannten Zügen die Schläge der nahen Schloßuhr zu zählen.

Kospoth hatte mehrmals versucht, sie zu unterbrechen. Auch jetzt wieder benutzte er die Gelegenheit, Einwände zu erheben gegen ihre Selbstanklage. Aber sie winkte ihm Schweigen zu – und während sie den Glockentönen lauschte, wich alle Farbe von ihrem Gesicht, das wieder jenen Ausdruck verzweifelter Entschlossenheit annahm, der Kospoth bei der ersten Begrüßung heute schon so erschreckt hatte.

»Sechs Uhr!« sagte sie ganz leise und doch deutlich vor sich hin. Dann fuhr sie sich mit der Hand über die Stirn, wandte sich Hans Jochen wieder zu und sagte hastig und tonlos: »Laß nur, laß, du Guter, es ist alles umsonst! Glaube mir, es muß sein! Leb' wohl, mein Bruder, und verzeih' mir, daß ich dich nicht anders habe lieben können. – Da – einen Kuß zum Abschied! Ich weiß, du wirst meinen letzten Kuß nicht verachten, weil ich . . . ich habe ja keinen andern Dank für dich. Leb' wohl, Hans Jochen!«

Und sie drückte ihre Lippen fest auf seinen Mund – zum erstenmal wieder seit ihren Kindertagen! Dann machte sie sich aus seiner Umarmung los und schritt rasch den Laubengang hinunter dem Schlosse zu.

Einen Augenblick nur stand Kospoth verwirrt und unschlüssig da; dann aber eilte er ihr mit großen Schritten nach und rief hinter ihr her: »Melanie, was heißt das? Um Gottes willen, was hast du vor!?«

Da kehrte sie sich ihm zu, streckte mit einem rührend flehenden Gesichtsausdruck die Arme abwehrend gegen ihn aus und bat: »Laß mich meinen Weg allein gehen – hörst du, Hans Jochen? Wenn du mich lieb hast, hindere mich nicht, mache auch niemand von den andern aufmerksam.– Es muß sein! Leb' wohl!«

Noch einmal winkte sie ihm zu – und dann verschwand die dunkle Gestalt im raschen Laufe um die nächste Biegung.

Nun war Kospoth wirklich fassungslos. Er rang im langsamen Vorwärtsschreiten die Hände, schlug sie gegen seine Stirn – und hätte am liebsten vor Schmerz laut aufgeschrieen.

Da sah er aus einem Seitenweg den alten Diener Friedrich mit allen Anzeichen lebhafter Aufregung auf sich zu eilen.

»Herr Baron, Herr Baron, haben Sie nicht vielleicht das gnädige Fräulein gesehen?« rief ihm der alte Graukopf schon auf fünfzehn Schritt Entfernung entgegen.

»Sie ist diesen Augenblick nach dem Hause zu von mir gegangen. Was gibt es denn?«

»Ach Gott! Herr Baron wissen ja auch alles, Ihnen darf ich es ja wohl sagen: Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog ist eben im Walde gesehen worden – sie wollen gewiß wieder mit unsrem gnädigen Fräulein ein Rendezvous haben. Ich hab's dem Herrn General schon gemeldet, wie's mir befohlen war – und jetzt suchen der Herr General das Fräulein Melanie überall. Ach, ich bin so froh, daß Ihr Herr Vater bei ihm ist – denn sonst wäre mir bange um unser armes gnädiges Fräulein, so aufgeregt wie der Herr General sind!«

»Der Erbgroßherzog, sagten Sie? Herr Gott im Himmel, sollte das . . .!?« Kospoth griff sich mit beiden Händen an den Kopf und dann fuhr er, den greisen Diener am Arme packend, fort: »Der Herr General weiß also?«

»Ja, gewiß! Wie sich die jungen Herrschaften das letztemal hier heimlich getroffen haben, da war mir's hinterbracht worden, und ich hielt es für meine Pflicht, dem Herrn General alles zu sagen, sobald er wieder einmal bei sich war; denn es ist doch . . .«

»Ja, ja, schon gut. Wissen Sie vielleicht, wo sie das vorigemal zusammen gekommen sind?«

»Jawohl, draußen bei der Krähenhütte nach Niklasrode zu, da hat man sie gesehen, und seitdem hat der Herr General mich beauftragt, daß ich immer fleißig aufpassen soll, falls der Herr Erbgroßherzog sie einmal wieder . . .«

»Ich danke Ihnen, lieber Friedrich,« unterbrach ihn Kospoth ungeduldig. »Bitte, sagen Sie meinem Vater, er möchte doch um keinen Preis den alten Herrn hier verlassen, bis ich zurückkomme, und auch das gnädige Fräulein im Auge behalten. Ich ginge jetzt in den Wald. – Und sonst zu niemand ein Wort, hören Sie, Friedrich?« Damit eilte er rasch davon. – – –



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