Josef Victor Widmann
Maikäfer-Komödie
Josef Victor Widmann

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Episches Intermezzo:

Das Tulpenschiff.

Um des grauen Städtchens Mauern läuft der alte Festungsgraben,
Ausgefüllt mit stillen Gärten, drin die ersten Frühlingsgaben
Hyazinthen blühn und Tulpen und am Hausspalier Glycinen,
Die mit übersüßem Dufte locken zu sich her die Bienen.
Eine Kornelkirschenlaube wölbt im schönsten sich der Gärten,
Lieblingsspielplatz eines Knaben, der hier, selten mit Gefährten, 192
Oft allein auf rundem Tische stellt die Reihen der Soldaten,
Kleine, bleierne Figürchen, ihm ein Heer von großen Taten.
Was in Schlachten je vollbrachten Truppen hochberühmter Sieger,
Nachgeahmt ward hier es eifrig mit dem Zwergvolk dieser Krieger,
Und dieselben Uniformen, die heut Waterloo bedeuten,
Schmücken morgen trotz'ge Punier, die den Adler Roms erbeuten.

Doch es stehn seit ein'gen Tagen manchmal stundenlang die Glieder
Der Armeen unbeweglich. Lesend auf ein Buch sieht nieder
Der belockte Schlachtenlenker, und es glühn ihm heiß die Wangen
Ob der Welt voll hoher Wunder, die im Buch ihm aufgegangen.
Wohl schlecht zum Soldatenspielen paßt der Zauberkreis von Dramen,
Der geweiht ist und besiegelt von des größten Britten Namen.
Und es kämpft im jungen Geiste mit dem Hang zum kind'schen Spiele
Das Erwachen scheuer Sehnsucht, Ahnung hoher Lebensziele. 193
Nur wenn's in den Dramen trommelt, wenn bei Azincourt die Fahnen
Mit dem tapfern fünften Heinrich ziehn einher auf blut'gen Bahnen,
Legt mit ungeduld'gem Seufzer weg das Buch der junge Knabe,
Das Gelesene zu spielen. Denn gefährlich war die Gabe
Phantasie ihm zugemessen, mit dem Triebe, zu gestalten,
Greifbar sinnlich nachzubilden, selbst zu leben, fest zu halten,
Was nur soll wie Sonnenwolken schweben durch die Himmelsräume,
Als ein hohes Fest der Geister, Blüte sel'ger Dichterträume.
Ohne Schuld wird nie verkörpert, selbst nicht in den Kunstgebäuden,
Die der Mimen Spiel geweiht sind, die erhabenste der Freuden.

                                            *

Heute las er die Tragödie von Antonius dem Großen,
Dunkel seinem jungen Geiste, dem noch sproßten nicht die Flossen,
Um schon Aphroditens Meere, die purpurnen, zu durchschneiden,
Zu verstehn, was um die Liebe Menschen wagen, Menschen leiden. 194
Nur die äußre Pracht der Dichtung ward ein Goldnetz seinen Sinnen,
Die geblendet staunten, wie die Königin der Königinnen,
Wie Kleopatra, die üpp'ge, auf dem Prunkschiff kommt gefahren,
Dessen Wände goldne Spiegel, Seidenstoff die Segel waren.
Und, da ihn die andern Szenen, die er las, so stark nicht faßten,
Packt' ein kindisches Verlangen den verträumten Spielphantasten,
Diesen Vorgang aufzuführen mit den kleinen Bleifiguren
(Eines Meininger Theaters ferne dämmernde Konturen!)

Schnell geordnet steht die Heerschar, die Antonius befehligt,
Und mit Doppelkreidestrichen zieht der Knabe, still beseligt,
Auf dem Tisch die Bahn des Flusses, eine Krümmung nicht vergessend
Und für das ägypt'sche Prunkschiff breit genug das Strombett messend.
Doch woher das Schiff nun nehmen? – Ei dort in den Blumenbeeten
Stehn die feuerfarbnen Tulpen! Schnell zu einer hingetreten
Und gepflückt die Sonnenkinder aus dem fernen Lande Yemen, 195
Die im gelbgeflammten Sammet salomon'sche Pracht beschämen.
In dem Nähzeug, das die Schwester stehen ließ, sind rasch gefunden
Zwirn und Nadel und die Blätter leicht zu einem Ding verbunden,
Das mit sehr viel gutem Willen man als Schiffchen mag erkennen.
»Jetzt Kleopatra!« Schon naht sie. Wo die wärmsten Strahlen brennen
Auf den Gartenkies, hat atmend sich gesenkt ein gelber Falter.
Armer Elf! Stirbt deine Jugend um ein tausendjähr'ges Alter?
Ist dir kleinem Sonnenvogel heute früher Tod beschieden,
Weil ein schönes Weib einst wohnte fern im Land der Pyramiden?
Tröste dich! sie, die dich mordet einzig nur durch ihren Namen,
Längst ist selbst sie Moder worden, und in jener Pforte Rahmen,
Die das Reich des Todes abgrenzt, wird mit hohlen Neidesaugen,
Wenn du kommst, von deinen Flügeln sie den Duft der Sonne saugen.

Zugedeckt vom Tuch des Knaben war der Falter schnell gefangen 196
Und sein Lebenslicht erloschen unterm Druck der Fingerzangen.
Thronend in dem Tulpenschiffchen als Kleopatra, als bleiche,
Lag jetzt des Zitronenflüglers arg zerfetzte kleine Leiche.
Doch nun fehlte noch dem Fahrzeug, was erst Reiz gibt: die Bewegung!
Und vielleicht vom ersten Morde bebt' im Knaben eine Regung,
Mehr Lebend'ges noch zu opfern seinem Spiel. Warum nicht sollten –
Da in diesem Fluß aus Kreide leider keine Wellen rollten –
Ungetüme ziehn die Barke, vier gezähmte Krokodile?
Saßen dort doch die erwünschten schon auf einem Rosenstiele!
Denn Maikäfer können füglich Krokodile 'mal bedeuten,
Wo französische Husaren Cäsar sind mit seinen Leuten.

Schwer nicht war's, die vier zu fangen, auf den Rücken sie zu legen,
Gleich Schildkröten, die auf Schiffen, ohne nur sich zu bewegen,
Aus Westindiens heißen Meeren in das ferne London reisen,
Wo als Willkomm ihrer wartet Kohlenglut und Schlächtereisen. 197
Doch wird schneller hier das Schicksal dieser Käfer sich entscheiden.
Denn, als sie des Fadens Schlinge nicht am glatten Leibe leiden,
Als der Knoten immer gleitet, der sie soll ans Fahrzeug spannen,
Und es scheint ein Hexenwerk, sie in den Viererzug zu bannen,
Da, in ungeduld'gem Zorne, der nicht hört des Herzens Tadel,
Langt der mitleidlose Spieler nach dem Faden mit der Nadel
Und durchbohrt den Leib der Viere, die in seinen Henkershänden
Machtlos zappeln, nicht verstehend, wer sie darf so grausam schänden.
Angeschirrt sind sie gleich Rossen an den kleinen Blumenwagen,
Aber Rosse, die das Leitseil in den Eingeweiden tragen.
Doch der Knabe sieht nicht Tiere, die in Wahrheit Schweres dulden;
Fabelwesen sind die Aermsten, die ihm noch Gehorsam schulden.
Und er lenkt sie und regiert sie, treibt sie auf dem trocknen Flusse
Nach Belieben . . . da – ein Wunder! Mit urplötzlichem Entschlusse, 198
Wild gestachelt von den Schmerzen, die in gleichen Wunden brannten,
Alle vier auf einmal surrend breit zur Flucht die Flügel spannten.
Und mitsamt dem Tulpenschiffchen schnurrten die dem Tod Geweihten
In des nächsten Baumes Krone, draus viel weiße Blüten schneiten.
Flatternd zwischen diesen Grüßen aus dem luft'gen Wipfelreiche
Kam herab die Pharaonin auch, – des gelben Falters Leiche.

Mit weit aufgerißnen Augen sah der junge Missetäter
Das Geschehnis. Und ihn deuchte, daß im fernen blauen Aether
Sei das Tulpenschiff verschwunden wie einst des Elias Wagen.
Da befiel ihn der Gedanke: Vor den Thron des Höchsten tragen
Werden wahrlich diese Viere die durchbohrten Todesleiber
Und in ihrer Qual verstummend, laut verklagen ihren Treiber.
Weh! der Gott, der einst Elias zu sich hob, hat auch gegeben
Das Gebot: »Du sollst nicht töten!« Heilig, heilig ist das Leben. 199
Und ich griff mit Mord und Marter in dies Heiligtum! zerstörte,
Was unschuldigen Geschöpfen als ihr einzig Gut gehörte,
Raubt' ihr bißchen Lehensodem dieses Gartens stillen Bürgern,
Diesen friedlichen Gesellen! hin von all den tausend Würgern,
Die Natur auf allen Zweigen hält bereit zum Tod der Schwachen
Der verworfenste, weil jene nur aus ernster Not den Rachen
Oeffnen, wenn sie diese Kleinen jagen, um sie zu verschlingen,
Während ich so großen Frevel konnt' in närr'schem Spiel vollbringen.
Weh mir! Wo ich ihresgleichen künftig seh', muß ich erröten.
Und im Herzen als mein Urteil glüht das Wort: »Du sollst nicht töten!«

Weinend bittre Reuezähren, zwischen Buch und Bleisoldaten
Legte seinen Kopf der Sünder auf den Schauplatz seiner Taten,
Auf den Tisch, und sah die Fee nicht in dem weißen Zauberschleier,
Die, sich aus der Laube Wipfel lösend, scheu zuerst, dann freier 200
Hinter den verhärmten Knaben trat und wie ein Hauch berührte
Seinen Scheitel. Leise sprach sie, während ihre Hand sie führte
Lässig über seine Locken: »Höre, was ich dir verkünde!
Du bist mein. Und wenn du leidest, – ich verführte dich zur Sünde.
Denn ich spiegle deinem Geiste, deinen Sinnen, was dich blendet,
Und noch vieles wirst du leiden, bis die Zeit der Prüfung endet.
Doch, wenn du sie kannst bestehen, sei's in vielen, vielen Jahren,
Wenn vorbei ist deine Jugend, wenn du stehst in grauen Haaren,
Sieh, alsdann bin ich es wieder, die dir weist den Weg zur Sühne,
Die dich lehrt ein Denkmal bauen deinen Opfern, eine Bühne,
Drauf du mit bewegtem Herzen feierst dieser Kleinen Leiden,
Lehrend deine Menschenbrüder Liebe hegen, Frevel meiden.«

So die Göttin. Und der Knabe, schauernd noch in seiner Reue,
Fuhr empor. Da lag der Garten einsam. Nur des Himmels Bläue 201
Spannte hoch sich über all den frisch belaubten Blütenbäumen,
Und es zog durchs Herz des Knaben mit der Trauer scheues Träumen.

 

Fortsetzung der dritten Handlung

Letzter Auftritt.

Ein Hügel über Feldern mit junger Saat; in der Ferne ein See; Abend.

König, von der Kron, der rote Sepp und Hinterstoißer, alle vier verwundet, der letzte noch ein Endchen Faden mitschleppend.

König.
Befreit!

von der Kron
              Um welchen Preis!

König.
                                            Gleichviel! Zerrissen
Die Fesseln dieser niederträcht'gen Fron! 206

Der rote Sepp.
Zerrissen unser Leib! Wir sind verloren.

König.
Verlorne finden heim.

Der rote Sepp.
                                    Heißt das: »Heim finden«
Zum letzten Kampf sich strecken? – Ich bin fertig.

Hinterstoißer.
Auch ich bleib' liegen. Was hilft's, weiter fliehn?
Als ich gesund war, in der Kirmeßnacht,
Sagt' ich zu meinem Mädel auch: »Was zwirbeln
Und wirbeln ohne Ziel? Wir tragen bei uns,
Was uns von nöten.« Jetzt – dasselbe sag' ich.
Doch unsre Not ist's, die wir bei uns tragen.

Der rote Sepp.
Ja wohl! wir brauchen nicht erst weit zu suchen
Das Tor, das uns hinausführt aus der Welt.

Hinterstoißer.
Ich kann nicht mehr. (Legt sich hin.)

König.
                                    So bleiben wir. Der Anger
Ist friedlich, wie zum Sterben eingerichtet.
Die Sonne sehen wir und sie sieht uns. 207

Der rote Sepp.
Sie sinkt hinab.

von der Kron.
                          Wir kommen ihr zuvor.
Leb wohl, du schöne Welt! Es geht hinunter.

König.
Du sagtest: »schöne Welt«, und sagtest recht.
In aller Schönheit strahlt sie, da wir scheiden.
»Schön« ist ihr Zauberwort. Auf schönen Schein
Ist sie geschaffen, der uns wohl gefällt.
Seht in der jungen Saat die Wellenspiele
Des Windes, hört die Erlenkronen flüstern;
Und diese Tänze schaut, die Licht und Schatten
Von morgens früh bis spät und überall,
Auch wenn nicht Augen da sind, zu bewundern,
Am Waldesrand und auf den Wiesen hüpfen.
Und so zu eigner Lust in stillen Schluchten
Rinnt der kristallne Quell am Felsen nieder,
Wo dunkles Moos von seinem Segen träuft.
Hoch aber dort im Blau, unendlich hoch,
Türmt sich das Land der weißen Wolkenberge.
Und wo sich eine Wolke löst und schwimmt
Als Schiff im weiten Ozean der Luft,
Schwebt still ihr Schatten unten riesengroß
Hin über die smaragdnen hellen Fluren
Und über Hügel und den schwarzen Wald. 208

von der Kron.
Ich sehe sie, die Schattenwolke dort!
Es fährt auf ihr der Tod, der große Sammler,
Der alles Leben liest in seine Tasche.

Der rote Sepp (zum König).
Und du kannst – mit dem Stich im Leibe – preisen
Die Schönheit noch der Welt?

König.
                                                Den schönen Schein!
Ich rat' euch nicht, zu suchen unterm Busch,
Was zuckend dort verendet; unter Steine
Nicht kriecht neugierig jemals, zu erfahren,
Was sie bedecken. Wißt! Die Welt ist glatt
Und blank, wie wir es waren, ehe noch
Der Teufel, der uns fing, den spitzen Spieß
Uns in die Weichen trieb. Wo solche Spitze
Sich in die Welt hineinbohrt, dringt ihr Unrat
Und ihrer Eingeweide wüster Knäul
Ans Licht.

Der rote Sepp.
                Jetzt nähert sich dein Lob der Wahrheit.
Sieh! selbst dein armes Opfer ward verworfen.
Nicht künftige Geschlechter wirst du warnen.

König.
Und wenn ich's könnte, dennoch tät' ich's nicht.
Sei's, daß dies Leben eine Zaubermaske 209
Mit Augen, die erst locken, herrisch dann
Uns bannen, endlich arg und hohnvoll funkeln, –
Wer einmal dem gewalt'gen Zuge folgte,
Je in den Wirbeltanz gerissen ward,
Der kann sich denken nicht, noch möcht' er wünschen,
Er wäre nicht dabei gewesen! Nein!
Wer Leben je erfuhr, muß dennoch danken,
Daß ihn der Hauch berührte, der ein Nichts
Aus dumpfem Schlafe weckt, den Staub mit Atem
Beseelt und mit Gestaltung ihn bekleidet. –
Blüht, künftige Geschlechter! blüht wie wir,
Und tragt wie wir die Doppelfrucht des Lebens,
Die süße Lust und all das bittre Leid.

Der rote Sepp.
So dankst du Gott für diese Welt?

König.
                                                      Ich tät' es,
Wär' sie so gut als schön! Da aber fehlt's!
Warum du Starker, der am Feuer du
Von tausend Sonnen Lebensteig bereitest,
Warum das arme Bröschen Liebe sparen,
Das einz'ge, was ihm Wohlgeschmack verliehe?
Warum statt Liebe Haß?

Der rote Sepp.
                                        Wenn er das hört
Und schämt sich nicht! Sein eigenes Geschöpf,
Das ihn mit frommen Wünschen überflügelt! 210

König.
Und im Vollbringen arm ist wie er selbst.
    (sich unterbrechend)
Horch! Was ist das?

Der rote Sepp.
                                Die Menschen nennen's: Glocken.
Fern übern See herüber streift der Ton.
Mit diesem Schalle wollen Gott sie ehren.

König.
Du irrst. Sie wollen rühren ihm ans Herz,
Daß seine vielen Sünden er bereue.
Es lautet summend dieser Schall und lieblich.
Die beiden da – sie hören ihn nicht mehr.
Sahst du sie sterben?

Der rote Sepp.
                                    Plötzlich traf es sie.

König.
Bald liegen, ihnen gleich, so steif auch wir.
Komm, laß uns beten für den armen Gott,
Der das Gefäß der Welt, das schön er schuf,
Mit Duft und Lieblichkeit nicht konnte füllen.
    (betend)
Du armer König aller Könige,
Der du den Lebensstoff der Welt verwaltest,
Doch kärglich, weil er nicht für alle reicht
Und doch dein Ehrgeiz grenzenlos im Zeugen, 211
Der du darum ihn spärlich spendest nur,
Kein Leben schenkst, das nicht zuvor vergiftet
Du mit dem Keim des Todes, – armer Gott!
Du selbst vielleicht träumst nur als schweren Traum
Die Welt und liegst in Banden, die dich fesseln, –
Ich bleibe doch dir gut, ich danke dir.
Du gabst mir dieses Leibes kleine Hütte,
Aus der du jetzt mich wieder rauh vertreibst.
Sei's! – Ich verzeihe dir die Welt,
Wie man verzeiht dem Weibe, das uns log,
Um seiner argen Schönheit willen. – Ah!

(Stirbt.)

Der rote Sepp.
Da streckt er sich, der kleine Heldenkönig.
Der letzte seines Volks, ein Ueberwinder!
Ein Nichts, ein hingemartertes Geschöpf,
Wie wir es alle sind. Und doch ein Sieger.
Das Opfer würdiger als der Altar,
Auf dem's verblutet. Mich auch überwand er.
Ein Narr des Herzens! Die allein sind heilig.
—   —   —   —   —   —   —   —   —   —   —
Auch meine Zeit ist um. Bald liegen still
Die kleinen Leichen auf dem Moos des Angers.
Und wenn der schöne Sommer ging vorbei,
Sind wir nur ausgehöhlte Panzer noch,
Vom Herbstwind da und dort im Wald verstreut.
Und Einer kommt, vielleicht ein Musikant, 212
Der findet solch ein Ding und hält's ans Ohr,
Ob nicht ein Lied noch drin, ein leises, seufze,
So was von letztem Lebenswiderhall – –

        Maikäfer flieg!
        Allvater ist im Krieg.
        Wo ist das schöne Himmelsland?
        Himmelsland ist abgebrannt.
        Maikäfer . . . flieg!

(Stirbt.)

 


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