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Drittes Kapitel.


Ein Zurückgekehrter und eine Bekehrte.

»Er will nicht gehen, Herr... er wies das Geldstück zurück, er müsse selbst mit dem Herrn Doctor sprechen war seine stete Antwort...«

Marecampus Diener war es, der so zu dem Museendirector sprach, welcher aufgebracht über die Störung in wichtiger, sich drängender Arbeit einen Menschen, der nun seit einer Stunde draußen im Vorsaal wartete, schon zweimal abgewiesen und auf Morgen mit seinem Anliegen wieder bestellt hatte..

»Unerträglich diese Zähigkeit roher Naturen,« murmelte der Museendirector vor sich hin und die Feder wegwerfend fügte er heftig hinzu:

»So lasse ihn eintreten den Zudringlichen, aber er möge sich kurz fassen, sag' es ihm im Voraus, Heinrich!«

Heinrich ging... Marecampus erhob sich und schritt langsam durch's Zimmer.... In ernsten Falten lag die hohe Stirne, das dunkle Auge heftete sich sinnend an die Diele des Zimmers... Gedanken, Thatsachen, Erinnerungen, Pläne wogten in seiner Seele durcheinander...

Er war nicht unzufrieden mit dem, was seine Thätigkeit bis jetzt errungen, nicht mehr in so nebelhafter Ferne lag das Ziel, das er sich gesteckt... Die Energie, mit welcher er in dem »Propheten« die gegnerische Partei und ihre Bestrebungen angriff, hatte den Anhängern der Lehre von der absoluten Königs- und Priestergewalt neuen Muth eingeflößt und sie zu größerer Thätigkeit angespornt. Eine Menge Officiere der Armee sprachen laut davon, daß es Zeit sei mit der constitutionellen Wirtschaft aufzuräumen und die Raisonneure mit nummerirten Achselklappen in Reihe und Glied einzustellen; auf dem Lande bildeten die adeligen Grundherren conservative Wahlcomités, die mit dem Motto »mit Gott für König und Altar« jede Bauernseele fingen, welche ihr Bewußtsein in dem Medocglase verloren, mit dem der Herr Baron auf Michel Pflug's und seiner Ehehälfte Gesundheit bei dem Vorwahls-Frühstück angestoßen hatte...

Herr von Olbers, dem geschäftliche Angelegenheiten auf eines seiner Güter unweit der Residenz geführt, hatte einem solchen Frühstück mit beigewohnt... Dem feinen Diplomaten hatte besonders eine Aeußerung, die er auch Marecampus wiedererzählte, großes Vergnügen bereitet...

Es war ein Herr von Britzow-Poseberg, ein Rittergutsbesitzer, der besonders viel Schaafszucht trieb; nebenbei ein Mann mit einem runden Gesicht von jener bläulich-rothen, vollsaftigen Färbung, wie ein Maler sie dem personificirten Schlagflusse geben würde, mit flachsblondem Schnurrbart, kleinen, grauen Augen, die von fetten Wimpern bedeckt wurden und lichtem, dünnem, kurzgeschnittenem Haar...

Bei der sechsten Flasche Pontet-Canet beugte sich dieser Herr von Britzow-Poseberg über den Tisch und schrie mit seiner schnarrenden Stimme dem Geheimerath zu:

»Verdammt theuerer Wein, den die Kerls« und er deutete auf die vollgetrunkenen Bauern, »dort unten sich in die Kehle laufen lassen... Sollen sich wundern, wenn wieder ordentlich Re'ment im Lande... Ablösungswein... ha... ha... Haben Triftgerechtigkeit abgelöst – Alles capitalisirt... Wollen nicht mehr Schaafe auf Wiesen und Felder lassen... Wollens den Kerl's klar machen...«

Und nun der Lärm, der über das Wort des Freiherrn entsprang, denn noch waren einige der Bauern so helle, um des Freiherrn Rede zu begreifen... Und wie man dann den Edlen von Britzow-Poseberg hinüber in die »Todtenkammer« getragen, in das gute Zimmer der Frau Gastwirthin »zur goldnen Krone,« um seinen Rausch auszuschlafen.

Marecampus hatte dazu freilich achselzuckend gemeint:

»Traurig, daß die Herren nur um des Beutels halber zur guten Sache halten – allein noch immer besser als jene frivole Gesinnung, die unbekümmert über das Elend, welches mit dem Sieg der revolutionären Ideen über das Menschengeschlecht hereinbricht, alle diese Kämpfe nur als Object für geistreiche Witze behandelt.«

Und er hatte dem Geheimerath mit ernsten Blicken in die Augen gesehen.

Herr von Olbers lächelte diplomatisch, wie immer und meinte: »Es muß auch solche Käuze geben...«

Doch waren die Erfolge in der Armee und bei dem Feudaladel nicht die einzigen, welche Marecampus sich in der kurzen Zeit seiner Thätigkeit schon errungen hatte.

Auch Majestät wurde beherzter und hörte die Andeutungen, welche der Museendirector in vertraulichem Abendgespräch über einen kühnen Entschluß des königlichen Willens fallen ließ, schon aufmerksamer an. Wenigstens schnitt er nicht, wie damals das Gespräch ab und auch den Ministern gegenüber machte die Majestät zuweilen ihren souverainen Willen mehr geltend...

Mit allen conservativen Wahlcomités stand Marecampus in Verbindung, mit allen conservativen Vereinen correspondirte er...

Nur eine Angelegenheit ging ihm nicht nach Wunsche. Es war seine Wahl in der Hauptstadt...

Jedenfalls hätte es ihm nicht schwer werden können, irgendwo in der Provinz gewählt zu werden, aber es war nun einmal sein Vorsatz als Abgeordneter der Hauptstadt in die Kammern zu treten und je mehr sich die Schwierigkeiten und mißlichen Aussichten häuften, desto hartnäckiger beharrte er auf der Idee...

Diese Hartnäckigkeit hängt bei manchen Naturen mit einem gewissen Aberglauben zusammen. Der Ausgang irgend einer einzelnen Unternehmung, welche nur ein einziges, oft unbedeutendes Glied in der Kette ihrer Pläne bildet, wird von Manchen als ein Orakelspruch der Gottheit aufgefaßt.

Gelingt dir dies – so gelingt dir Alles...

Mißlingt dir dies – so mißlingt dir Alles. So spricht eine geheime Stimme in ihnen – und nun setzen sie jeden Hebel, jede Kraft an das Gelingen und erschöpfen sich oft an einer unbedeutenden Sache...

Es ist dies ein Aberglaube, den wir oft bei Männern finden, die berühmt in der Geschichte dastehen, als große Eroberer, wie als große Staatsmänner. Es ist dies der Aberglaube der Genie's, oft verhängnißvoller, als der Aberglaube des Volks, der in Flur und Wald, in Haus und Hof spukt...

Hardungen, welcher, wie der Museendirector gestern erfahren bei dem vorgestrigen Wasser-Corso auf dem Fasanen-Insel-See nicht ertrunken war, hatte in der letzten Zeit überwiegende Chancen...

Der demokratische Philister, wie Herr von Olbers sich ausdrückte, war gerade in diesem Wahlbezirke ziemlich stark vertreten...

Indessen gab der Museendirector die Hoffnung noch nicht auf; war ihm schon so Vieles gelungen, warum sollte er gerade hier scheitern...

Und dann der Hauptmann – und sein Versprechen. Noch waren von den verhängnißvollen acht Tagen, die der Hauptmann dem Redacteur der Tribune als Lebensfrist gegeben, erst drei abgelaufen...

Da klopfte es und jener zudringliche Mensch, welcher sich nicht hatte abweisen lassen, trat herein...

Der Museendirector hatte der Thüre gerade den Rücken gewandt und sah durch das Fenster in den Garten hinab.

»Guten Tag, Herr,« sprach der Eintretende mit jener rauhen Stimme, wie man sie bei jenen Trunkenbolden findet, die sich ihren Rausch im schlechtesten Branntwein holen...

Bei dem Klange dieser Stimme, die dem Museendirector nicht unbekannt erschien, wendete er sich rasch um, und ein, wenn auch nur augenblicklich vorübergehendes Erschrecken malte sich in seinen Zügen...

»Wo kommt Ihr her?« frug er den Mann mit einem deutlich hörbaren Beben der Stimme und indem er einen Schritt auf ihn zutrat...

»Wie Sie mich sehen... direct von Hamburg...« grinste der Andere mit einem gemeinen Lachen.

Welche Beziehungen konnten zwischen dem Museendirector, dem hochbegabten, in der Gesellschaft eine hervorragende Stellung einnehmenden Manne und diesem Menschen, der sich jetzt, ohne eine Aufforderung abzuwarten, auf einen Stuhl niederließ und auf den gestickten Teppich spuckte, bestehen?..

Es war eine wüste, abgerissene Figur, eine jener Gauner-Gestalten, wie sie so häufig vor dem Zucht-Polizei-Gericht großer Städte erscheinen...

Ein aufgedunsenes, vom Trunk geröthetes Gesicht, mit niedriger, höckeriger Stirn, krauses, sandfarbiges Haar, verworren, ungekämmt, die Stirne halb bedeckend... Ein kurzer Hals, um welchen ein schmutziger, zerrissener Shwal von grüner Wolle geschlungen, saß auf einem gedrungenen, untersetzten Körper... Eine abgeschabte, schwarze Tuchweste, eine lange Jacke von grobem Zeug, beschmutzt und an den Aermeln zerrissen, Beinkleider von Drell und grobe, kothige Schuhe vervollständigten den Anzug dieses Menschen, in dessen Nähe sich ein unangenehmer Geruch von Kornschnaps und Tabak verbreitete...

»Von Hamburg?... So war Euer Vorgeben, nach Amerika auszuwandern, eine Lüge, erfunden, um mir Geld abzuschwindeln...« frug der Museendirector drohend.

Der Mensch zuckte lächelnd und phlegmatisch die Schultern..

»Das gerade nicht – aber die Jette gönnte mir wohl die Wasserpartie nicht... sie schwimmt, mich ließ sie auf dem Trockenen sitzen... verdammt!« sein Gesicht nahm hier einen Ausdruck brutaler Wuth an, »Gott sei dem Kerl gnädig, wenn er unter meine Fäuste kommt, ich will ewig...«

»Schweigt,« herrschte Marecampus, der bei den Worten des Stromers »sie schwimmt« sichtlich beruhigt worden, den wüsten Menschen an, »und antwortet nur auf das, was ich Euch frage...«

Der Andere, wie alle Menschen dieses Gelichters bis zu einem gewissen Punkt durch ein festes Auftreten leicht einzuschüchtern, schwieg...

»Warum seid Ihr nicht nach Amerika gegangen?«

»Weil die Jette mich nicht mitnahm. Sie hatte das Geld und ging mit einem Andern, den sie während der Reise nach Hamburg kennen gelernt, heimlich fort. Sie warf mir immer vor, ich hätte zu viel Durst... aber ich weiß schon, der Andere war so ein junger Gelbschnabel, eine leichtfüßige Schneiderseele, die so recht zu carressiren...«

Eine gebieterische Geberde des Museendirectors unterbrach einen neuen Wuthausbruch des verlassenen Geliebten...

»Und das Kind... das nahm sie mit...?« fuhr in heftiger Spannung Marecampus fort...

»Das Kind?« lachte der Andere plump und schadenfroh, »bewahre, das nahm sie gar nicht mit, das ließ sie gleich hier... Unnützes Gepäck, Fritz, sagte sie, wie wir von hier mit der Eisenbahn fortfuhren, ist auf einer so großen Reise sehr unbequem...«

Der Museendirector, welcher während dieser im Dialect der ungebildetsten Bevölkerungsklasse gefühlten Unterhaltung abwechselnd roth und bleich geworden, hielt nur mit äußerster Mühe den Zorn, der in ihm tobte, zurück...

»Also hier habt Ihr das Kind gelassen... hier in dieser Stadt... und wem, Ihr Elenden, habt Ihr es übergeben?..«

Der wüste Mensch, der wohl bemerkte, welchen Eindruck diese Nachricht auf den Museendirector hervorbrachte, zuckte mit einer gewissen, resignirten Geberde die Achseln...

»Wem sollten wir den Wurm übergeben?... Umsonst nimmt heut zu Tage Niemand solch fressendes Kapital in's Haus. Das wußte die Jette auch. Und deshalb hat sie sich gleich an den Rechten gewendet...«

»An den Rechten...« stammelte der Museendirector von einer urplötzlichen Angst ergriffen, »was wollt Ihr damit sagen, sprecht deutlicher, Unglücklicher...«

»Nun was ist da noch viel zu erklären.. Sie gab's eben dem, der die Sperlinge füttert und die Raben...«

Bei diesen Worten, die in dem Munde dieses Mannes wie die abscheulichste Gotteslästerung klangen, stürzte sich der Museendirector von einem wilden Wuthanfall erfaßt auf den Bestürzten los und ihm am Halse fassend schrie er:

»Elender! Ihr habt das Kind ermordet...«

Der so plötzlich Ueberfallene vermochte sich kaum zu wehren und stöhnte jämmerlich:

»Laßt los.. Donnerwetter... Ihr erdrosselt mich... Es hat Niemand dem Wurm... etwas... zu.. Leid gethan... Nur... stehen... hat.. ihn die.. Jette... lassen..«

Der Museendirector ließ bei diesen Worten die Hände von dem Menschen, der kirschroth im Gesicht geworden und wie ein dem Ertrinken nahe Gewesener pustete, ab..

»Ihr habt das Kind nicht erwürgt,« sprach er mit dumpfer Stimme, indem er erschöpft in einen Sessel sank, »aber Ihr habt es auf die Straße hinaus gestoßen...«

»Das müssen Sie mit der Jette ausmachen,« meinte der Andere, den die Mißhandlung, die er eben erduldet, erbittert hatte, trotzig, »was ging mich der Balg an.. Aerger genug hab' ich um den Jungen gehabt...«

Es trat eine Pause in dem Gespräch der beiden Männer ein...

Der Museendirector sah düster und wie von einem peinlichen Gedanken niedergedrückt vor sich hin; der Andere drehte zögernd und unentschlossen seinen abgeschabten Filzhut zwischen den Händen...

»Und Ihr wißt nicht,« hub Marecampus endlich wieder an, indem er sein Auge forschend auf den Menschen richtete, »was aus dem Knaben geworden ist?«

»So wahr ich Fritz Schlepke heiße.. ich weiß es nicht,« betheuerte der Andere und spuckte wie zur Bekräftigung energisch aus, »die Jette sagte, sie hätte den Jungen vor einem Laden mit Puppen geführt und da stehen lassen...«

Von Neuem starrte der Museendirector vor sich hin.

Dann trat er dicht vor Fritz Schlepke heran und sprach mit einem Ausdruck bestimmtester Entschlossenheit, die auf den Vagabunden sichtlichen Eindruck machte, Folgendes:

»Ich kann mir, ohne Euch zu fragen, wohl denken, was Euch zu mir geführt hat... Ihr wollt Geld haben, Ihr wollt wieder Eure Lungerei beginnen. Aber ich sage Euch, daß Ihr von mir nicht einen Pfennig erhaltet, wenn Ihr mir nicht Nachricht darüber verschafft, was aus dem Kinde geworden ist. Hört es, Fritz Schlepke, nicht einen Pfennig. Und hütet Euch wohl über die Geschichte gegen Andere zu plaudern. Der Polizeidirector hat auf einen gewissen Jemand einen dringenden Verdacht, daß er bei dem Einbruch in der Jacobsgasse betheiligt« – hier schrak der Mensch zusammen, wie das leibhaftige böse Gewissen – »ein Wort von mir,« fuhr Marecampus mit drohend-flüsternder Stimme fort, »und man faßt Euch... Aber ich verspreche Euch hundert Thaler, wenn Ihr mir binnen acht Tagen Nachricht, gewisse Nachricht darüber bringt, was aus dem Knaben geworden ist...«

Der Mensch stotterte einige Worte von keinen Pfennig in der Tasche haben, von Hunger und Obdachlosigkeit.

Marecampus zog stillschweigend die Börse, aus welcher er fünf Thaler nahm, die er dem Andern gab.

»Damit bestreitet, was Ihr für die nächsten Tage zu Eurer Nothdurft braucht... Aber merkt es Euch, es ist das Erste und Letzte, was Ihr von mir empfangt, wenn Ihr mir nicht Kunde von dem Knaben bringt... Und nun geht und prägt Euch wohl ein, was ich Euch gesagt.«

Der Mensch ging.

Als Marecampus wieder allein, sank er erschöpft in den Sessel an seinem Arbeitstisch, ließ das Haupt auf die Brust niederfallen und brütete in dumpfem, traurigem Schweigen... War es eine Regung väterlichen Schmerzes, der ihn erfaßte, oder war es der Kummer und die Sorge über eine Gefahr, die er auf immer entfernt glaubte und die plötzlich so unerwartet an ihn heran trat und seine Pläne bedenklich zu kreuzen drohte... Denn wie leicht war hier eine Entdeckung möglich – die ihm Linda für immer geraubt haben würde!..

Linda! Auch auf ihn hatte dieses Mädchen einen tiefen, eigenthümlichen Einfluß ausgeübt...

Diese edle, ursprüngliche, von aller Erkünstlung freie Begeisterung für alles Erhabene, Große, für die Hingabe an eine Idee war für ihn etwas so Neues, daß er oft mit einer gewissen Scheu zu ihr emporblickte...

In dem Blute und der Seele dieses Mädchens war kein unreiner Tropfen, kein niedriger Gedanke. Es war wahr: mit ihren Gesinnungen und Neigungen stand sie mehr auf der Seite seiner Gegner als auf der, auf welcher er stand, aber gerade dies zog ihn an. Er wollte sie gewinnen für sich und seine religiösen und politischen Ideen, er wollte sie zu einer Proselytin seines Glaubens machen, er wollte sich ihr verbinden zum gemeinschaftlichen Kampfe gegen die Gegner seiner Weltordnung... Und dann – der Museendirector mochte sich noch so sehr gegen das Spiel seiner Sinne sträuben und wehren, es kehrte doch immer wieder: Linda hatte einen Funken in seine Seele geworfen, der zur lichterlohen Flamme aufzuschlagen drohte...

Marecampus war ein Mann von lebhafter, feuriger Phantasie, mit einer sinnlichen Neigung für Frauenreiz, die er oft gedämpft, aber niemals ganz zu unterdrücken vermochte...

Mathilde war einst ein Opfer dieser Leidenschaft geworden... Und wenn er so in einsamen Stunden, erschöpft von der politischen Thätigkeit, die er nach den verschiedensten Seiten hin entfaltete, in seinem einsamen Gemache saß und sich Bilder glühenden Liebesglückes in Linda's Armen ausmalte, da übermannte ihn die Leidenschaft oft mit solcher Gewalt – doch verwünscht die Störung!

Schon wieder klopfte es und der Diener trat in's Gemach...

»Eine Dame, die ihren Namen nur dem Herrn Director selbst nennen will, begehrt einen Augenblick...«

»Eine Dame... kennst du sie?« frug Marecampus, von einem eigenthümlichen, ahnungsvollen, süßen Schauer ergriffen..

»Sie ist verschleiert...«

»So lasse sie eintreten – doch sorge dafür, daß keine Störung während der Anwesenheit der Dame vorfällt...«

Der Diener ging. Marecampus erhob sich in fieberhafter Aufregung vom Sessel...

Es war nur eine Dame, die zu ihm kommen konnte: Linda! so flog es durch seine Seele...

Aber was führte sie zu ihm?

Doch noch ehe er sich diese Frage beantworten konnte, öffnete der Diener die Thüre und ließ die Dame eintreten, um dann hinter ihr das Gemach wieder zu schließen...

Der Museendirector, welcher der Unbekannten, die verschleiert eintrat, einige Schritte entgegenkam, stutzte. Das war nicht Linda. Die Gestalt war etwas größer, voller, die Formen hatten das Gepräge entwickelter Weiblichkeit, nicht jener jungfräulichen Schlankheit, welche Linda's Erscheinung zeigte...

Dem Museendirector flog eine Erinnerung an ein Bild eines italienischen Meisters in der Gallerie des Königs bei dieser Gestalt durch den Sinn... Es war Herkules am Scheideweg. Die Fremde erschien ihm wie die verlockende Truggestalt, welche den Sohn des Zeus in ihre Arme ziehen will...

Die Dame grüßte durch eine stumme Verbeugung, in welcher eine gewisse Schüchternheit und Zaghaftigkeit lag, die in eigenthümlichen Contrast stand mit der übrigen stolzen und eleganten Erscheinung...

Marecampus, der in einem Zustande hoher Spannung und Aufregung war, geleitete die Dame zu dem Divan, der unweit des Fensters stand...

»Mein Herr,« begann die Unbekannte, indem sie langsam ihren Schleier zurückschlug, mit sanfter, melodischer Stimme, »es gehört zu dem Schritte, den ich gewagt, sicherlich entweder viel Muth und Kühnheit oder ein Vertrauen, wie man es...« sie stockte, eine tiefe Röthe überzog ihre Züge und ihr Auge senkte sich zu Boden...

Aber was war dem Museendirector widerfahren? Die Hand emporgehoben, mit abwehrender Geberde, die Augen starr auf die Fremde gerichtet, so stand er vor ihr, wie ein Mann, der ein Zauberbild von verführerischer Frauenschönheit urplötzlich erblickt, der fliehen will und sich doch dem Banne nicht entreißen kann.

Diese Züge, sie waren ihm nicht fremd, er hatte sie jüngst erst gesehen, er kannte dieses Weib – und doch war sie es wieder nicht, war eine Veränderung in ihrer Erscheinung vor sich gegangen, die er im ersten Moment der Ueberraschung nicht zu begreifen vermochte...

Vielleicht wäre es jedem Andern, der Selma Schütz, wie sie da auf dem Divan saß, gesehen, ebenso ergangen, wie es dem Museendirector geschah...

Selma Schütz? Sie war es wirklich; die Schauspielerin in der Wohnung des Museendirectors...

Aber war das wirklich Selma Schütz, die Frau, von deren bewegtem Leben, deren galanten Abenteuern sich die Welt so viel in die Ohren flüsterte?...

War das dieselbe Selma Schütz, die Marecampus vor zwei Tagen in der Begleitung Hardungens auf der Fasanen-Insel gesehen hatte, die elegante Modedame, verführerisch, coquett, mit ihren Glutblicken die Männerwelt in Brand setzend?...

Marecampus glaubte in der That zu träumen...

Ein hoch heraufgehendes, schwarzes Atlaskleid floß in schwerem Faltenwurf um ihre schöne Gestalt. So ängstlich und nonnenhaft Selma Schütz Schultern und Busen auch verhüllt, so traten doch ihre plastisch-schönen Formen kennbar hervor und diese keusche Verhüllung erhöhete sogar noch ihren Reiz...

Da, wo das Kleid am schöngeformten Nacken endigte, umschloß ein kleiner, vielgefälteter Kragen, ähnlich jenen, die ihren Namen nach der schottischen Königin Maria Stuart haben, ihren weißen, wie aus blendendem Marmor gemeißelten Hals.

Ein Hals, schön, wie der einer Römerin...

Und nun dieses reiche, wundervolle Haar, das sonst in üppigen Schlangenlocken verführerisch, wie ein goldner Wellenmantel herab auf ihre Schultern fiel!..

Heute umrahmte es, in jene Madonnenscheitel getheilt, die manchen Frauenköpfen ein so keusches, züchtiges, jungfräuliches Ansehen verleihen, ihre reine, weiße Stirn...

Ein goldnes Kreuz auf der Brust noch – und man würde sie für eine Diakonissin gehalten haben, die ihre Schönheit, ihre Jugend dem Glauben und dem Dienste der leidenden Menschheit geweiht hat: so gar nichts Weltliches war an ihr!..

Doch um eins nicht zu vergessen...

Einen einzigen Reiz bot sie fast unverhüllt dem Auge dar, ihre schönen Arme, die bis zum Ellbogen von den seidnen weit ausgeschnittenen Aermeln des Kleides und von da bis zum Gelenk der zarten, kleinen Hand von einer Wolke leichter, durchsichtiger Spitzen umwallt wurden...

So frisch, so rosig, so fein geformt...

Und nun dazu diese mädchenhaft, schüchtern, zagend zur Erde gesenkten Augen, mit den langen, dunklen Wimpern beschattet – und jetzt, jetzt – es zuckte dem Museendirector glühend heiß durch alle Nerven – dieser langsame, demüthig bittende Augenaufschlag...

Indessen der Museendirector war nicht der Mann, der sich lange unter dem Einfluß eines so plötzlich ihn durchglühenden Gefühls beugte... Er suchte sich zu fassen, den Eindruck, den dieses Weib auf ihn hervorgebracht, zu beherrschen, abzuschütteln...

Er frug nach ihrem Begehr, so förmlich und mit so viel Gemessenheit und Kälte in Ton und Geberde, als es ihm nur möglich...

Die Künstlerin setzte an, stockte, begann von Neuem und erzählte endlich mit leiser, oft von leisen, hingehauchten Seufzern, jähem Erröthen und plötzlichem Stocken unterbrochener Rede dem Museendirector – die Geschichte ihres Lebens...

Es war ein Roman, wunderbarer noch als ein Roman, denn das Leben übertrifft in höherem Grade, als es der nüchterne Sinn Vieler glaubt, die Erfindungsgabe und Einbildungskraft der Dichter...

Der Museendirector hörte, wie ein wachend Träumender neben der schönen, jungen Frau sitzend, zu...

Als diese Frau mit einer so demüthigen, fast zerknirschten Miene ihm, dem ihr fremden Manne, ein Geständniß aller der Verirrungen ablegte, an welchen das Leben dieses Weibes so reich, da erschien er sich selbst wie ein Priester, in dessen Händen eine Sünderin das Geständniß, die Beichte ihrer Sünden ablegt...

Mit jedem Worte, das sie sprach, schwand die Kälte und Abneigung, mit welcher er sich gegen diese Frau gerüstet glaubte...

Bemerkte Selma den Eindruck, den ihre Worte in der Seele dieses Mannes hervorriefen?..

Noch tiefer neigte sie ihr Haupt, als sie mit flüsternder, kaum hörbarer Stimme mit der Bitte endete, ihr einen Weg zu zeigen, wie sie mit der ganzen Vergangenheit brechen und ein neues Leben beginnen könne...

Marecampus war in einer seltsamen Erregung.

Er erhob sich und indem er seine Blicke mit einem heißen leidenschaftlichen Ausdruck auf die schöne, bußfertige Sünderin richtete, rief er aus:

»Den Weg von Babylon nach Jerusalem soll ich Ihnen zeigen... Sie wollen sich retten aus der Verderbniß, die Sie umfluthet und kommen zu mir?.. Aber warum fiel Ihre Wahl gerade auf mich?..«

Und ein unbestimmter Argwohn über die Motive, welche die Schauspielerin zu ihn geführt, regte sich in seinem Innern; sie die – in einem so intimen Verhältniß zu Hardungen, seinem Todfeind stand?...

Die Antwort, welche Selma gab, würde auch einen kundigeren Kenner der Frauen, als es Marecampus war, der außer mit Mathilde, dieser offenen, keiner Verstellung und Heuchelei fähigen Seele und neuerdings mit Linda, mit keiner andern Frau in näherem Verkehr gestanden, befriedigt haben...

»Es kommen,« sprach sie, die Scheitel aus der Stirn streichend und mit einer sanften, an das Schwärmerische streifenden Wehmuth vor sich hinblickend, »es kommen gerade bei denen, die sich unserer Kunst gewidmet, häufiger Augenblicke innerer Einkehr, als Viele meinen, die in der Schauspielerin nur zu oft nichts sehen, als eine begehrliche Eintagsfliege, die sich von dem Ruhm und Genuß des Tages sättigt...

Von der innern Leere, von jener öden Hohlheit, die wir empfinden, wenn wir, erschöpft von den Aufregungen des Abends, allein mit uns sind – davon haben die Meisten keine Ahnung...

O, wie gähnt uns dann oft der innere, tiefe Abgrund an, wie trostlos, wie nichtig erscheint uns dann oft unser Dasein...

Dann stürzen wir uns, nur um der Qual dieser Situation zu entgehen, von Neuem in den Strudel der Genüsse...«

Sie hielt inne, die Hand an die Stirn gelegt, wie mit sich kämpfend, ob sie sich ganz diesem Manne offenbaren solle...

Marecampus, dessen Interesse an der schönen Frau immer mehr wuchs, ergriff theilnahmvoll bewegt ihre Linke, die er innig in die seinige drückte und redete ihr mit Wärme zu, ihr Herz ihm ganz zu erschließen...

Selma schlug das Auge zu ihm auf... Zum ersten Male empfand der Museendirector die magische Gewalt dieses Blickes, dieser schwarzen Augen, die so madonnenhaft leuchteten, aus denen so viel Schmerz um ein verlorenes Leben, so viel Wehmuth und Reue sprach...

Selma sprach, wie ihr durch einen besonderen Umstand ein Blatt des »Propheten« in die Hände gefallen. Hardungen, der Redacteur der Tribune, mit welchem sie durch einen Vorfall, der dem Museendirector vielleicht nicht unbekannt, in nähere Beziehung gekommen, habe ihr das Blatt mit spottenden Worten gebracht:

»Hier eine Bußpredigt unserer neuen Propheten... Man sagt, der neue Jeremias vom Schloßplatze,« an diesem lag des Museendirectors Wohnung, »habe es besonders auf die schönen Sünderinnen abgesehen... willst du nicht auch zu ihm hingehen und Buße thun..?«

»Ich spottete mit ihm... Das Blatt blieb auf meinem Toilettentische liegen... Gestern Abend kam wieder eine jener Stunden, von denen ich Ihnen eben sagte... Ich wollte mich zerstreuen, die Gedanken ablenken und griff, nach dem Propheten...

Wie mir die Worte in's Herz fielen... wie es mich ergriff, an allen Fäden meiner Seele... und über Nacht reifte mein Entschluß – ich ging zu Ihnen...«

Die Gefühle, welche Marecampus bei dieser Offenlegung ihres Innern durchströmten!.. Wie er sich gehoben und groß fühlte, als er eine so auffällige Wirkung von der Macht seines Wortes sah... Wenn es ein Mann gewesen wäre – der so zu ihm gesprochen, es würde ihn nicht mit solchem Stolz, mit solcher aufregenden Freude erfüllt haben...

Es ist eine eigenthümliche, aber begründete Wahrnehmung, daß den Männern das Lob, die Anerkennung ihres Ruhms durch den Mund der Frauen viel höher und werthvoller erscheint als der Lorbeerkranz von Männern dargebracht...

Marecampus, den Selma schon ganz bezaubert, frug nun nach ihren weitern Plänen. Jedenfalls werde sie doch dem Theater auf immer entsagen..?

Auf die Frage sah die Schauspielerin lange nachdenkend vor sich hin...

Marecampus glaubte den innern Kampf, den es ihr kostete, sich von einem Berufe, der ihr so viel Erfolge gebracht, loszusagen, in ihren Zügen zu lesen...

»Ich will es,« hauchte sie endlich mit matter, fast tonloser Stimme, »eben dieser Entschluß war es hauptsächlich, der mich mit zu Ihnen führte und die Bitte, mir zu Erlangung des neuen Berufs Ihre mächtige Fürsprache, Ihren Beistand zu leisten: ich will Diakonissin werden...«

»Diakonissin!« rief Marecampus aus, »so entschieden wollen Sie mit Ihrer Vergangenheit brechen? O! das ist ein heroischer, ein heldenhafter Entschluß!..«

Prinzessin Auguste, eine Gönnerin des Museendirectors, stand an der Spitze des Ordens der Diakonissinnen, welche sich neben der Krankenpflege auch zugleich der innern Mission im Sinne der strengsten Orthodoxie widmeten...

»Ich werde mit Prinzessin Auguste sprechen – und Sie können versichert sein,« und er drückte dabei der schönen jungen Frau mit leidenschaftlicher Wärme die kleine, zarte Hand, »ich werde Alles aufbieten, um Ihren Wunsch zu erfüllen...«

Selma erhob sich...

Marecampus frug, ob er hoffen dürfte, sie bald wieder zu sehen...

Sie entgegnete, daß sie in ihrer bisherigen Wohnung bleiben, aber jeden weitern Umgang mit allen denen, die sie bis jetzt besucht, abbrechen werde...

Der Museendirector verstand die Bedeutung dieser Antwort. Er hege die Hoffnung, antwortete er, sie nächstens, vielleicht morgen schon wieder zu sehen...

Beim Abschied küßte er ihr die Hand, so leidenschaftlich, so brennend, daß Selma tief erröthete...

Er begleitete sie bis zur Treppe...

»Welch' ein Weib, welch' ein Weib!« sprach er vor sich hin, als er wieder allein war und die Einzelheiten dieses merkwürdigen Besuchs sich vor die Seele führte... Er war in einer unbeschreiblichen Aufregung. Mit einer Art Gier sog er die von dem feinen Parfüm, welches Selma's Gewänder ausgehaucht, geschwängerte Luft ein, und als er sich in den Divan setzend das von der Schauspielerin wahrscheinlich in der Aufregung vergessene, feine, mit Spitzen besetzte Taschentuch gewahrte, da preßte er es in leidenschaftlicher Aufwallung an seine Stirne...


Am Abend des andern Tags verbreitete sich unter den Bekannten Selma's und unter den Kreisen, aus denen die Besucher ihres Salons und ihres Spieltisches stammten, eine so wunderbare Nachricht, daß die Meisten dieselbe mit ungläubiger, spöttelnder Miene und frivolen Scherzen aufnahmen...

Man erzählte sich nämlich, daß Frau Selma Schütz, die schöne Schauspielerin, von einer plötzlichen Gemüthserschütterung ergriffen worden sei und in Folge der dadurch entstandenen Sinneswandlung sich entschlossen habe, mit ihrer Vergangenheit und ihrem bisherigen Leben entschieden zu brechen...

Sie habe die Absicht, zum katholischen Glauben überzutreten und in ein Kloster zu gehen, behaupteten die Einen, während Andere erklärten, daß dies zwar ein übertriebenes Gerücht sei, daß sie aber allerdings Willens sei, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen und in den evangelischen Diakonissinenorden zu treten...

Thatsache, darin stimmten Alle überein, war wenigstens, daß alle Besucher von ihrem Mädchen mit dem Bemerken abgewiesen wurden, daß ihre Frau nicht zu sprechen wäre...

Wir unterlassen es die Glossen und Bemerkungen, mit denen man sich diese pikante Neuigkeit, die Herr von Olbers noch an demselben Abend mittheilte, in die Ohren raunte, wiederzugeben, und wollen nur noch den Brief folgen lassen, welchen Hardungen am Abend dieses bedeutungsvollen Tags von Selma Schütz empfing.

Er lautete:

»Wenn du von einer Reise erfahren solltest, die ich in diesen Tagen von Babylon nach Jerusalem angetreten, so wundere dich nicht allzusehr darüber und zerbrich dir nicht den Kopf über Dinge, die dir nicht lange räthselhaft bleiben werden. Wundere dich überhaupt über Nichts und halte Alles für möglich, was man dir über meine Reise von Babylon nach Jerusalem erzählt. Nur noch eine Bitte, die zu sehr in deinem Interesse liegt, als daß du sie nicht erfüllen solltest. Du darfst mich nicht mehr besuchen... Das Warum? wirst du nach meiner Rückkehr von Zion nach Babylon erfahren... Wenn ich also für dich nicht zu Hause bin, so erkläre es dir auf die einfachste Art: ich bin verreist.

Bis auf Weiteres

Deine Freundin

Selma Schütz...«

Hardungen wunderte sich zwar im ersten Augenblicke etwas über diesen so mysteriös klingenden Brief, allein Selma's Einfälle waren oft so sonderbar, daß ihn die Mittheilung nicht zu sehr überraschte. Auch von der Bekehrungsgeschichte hatte er schon gehört. Er hatte darüber gelacht und die Sache nicht geglaubt und war Willens gewesen, eben zu Selma, die er seit dem vorgestrigen Abend auf der Fasanen-Insel nicht wieder gesehen, zu gehen und sich zu erkundigen, was zu dem Mährchen Anlaß gegeben, als er – vielleicht eine Stunde nach dem Empfange von Selma's wunderlicher Botschaft einen Brief erhielt, der ihm alles Andere vergessen ließ...

Dieser Brief enthielt nur die folgenden, wenigen, aber inhaltsschweren Zeilen:

»Eine hülflose Frau, die Niemand weiter kennt, dem sie sich anvertrauen kann, bittet Sie um Ihren Beistand. Es handelt sich um das Lebensglück eines edlen Herzens und um die Ruhe einer unglücklichen Mutter.

Die Ehre Ihres Namens bürgt mir für Ihre Verschwiegenheit. Ich erwarte Sie heute Abend um Ihnen mündlich das mitzutheilen, was die Feder nicht dem Papier anzuvertrauen wagt.

Mathilde von Olbers.«

Am Rande des Briefes stand der Ort bezeichnet, an welchem Mathilde mit Hardungen zusammentreffen wollte.



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