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Endlich nach langem Harren erschien die Marschorder. Zwei Kompagnien des Infanterieregiments gaben ihre sämtlichen Leute an die übrigen sechs Kompagnien desselben ab. Die Kapitäns der ersteren sowie ein Offizier von jeder Eskadron nebst den nötigen Unteroffizieren blieben auf Werbung in Braunau zurück. Es war am Morgen des 12. Mai, als die junge Freischar, in zwei Kolonnen geteilt, aus ihren Kantonierungen aufbrach. Die unsrige nahm ihren Marsch auf Trautenau; die Entfernung sollte nur drei Meilen betragen, aber es mochten gewiß fünf sein, denn die böhmischen Meilen sind gewaltig lang. Heiß schien die Sonne auf uns herab, der Weg war bergig und uneben, und die des Marschierens und Tragens ungewohnten Leute, unter denen sich viele von einem Alter von 16 bis 18 Jahren befanden, fingen schon nach zwei Stunden an, so zurückzubleiben, daß unsere kleine Kolonne einen Zug von einer halben Meile bildete. Vergebens waren alle Bemühungen, die Mannschaft zusammenzuhalten, kein Zureden, keine Drohungen halfen. So ging es bis abends fort. Vor Trautenau sammelte sich indes die Mannschaft nach und nach wieder, und wir konnten ziemlich vollzählig in das Städtchen einrücken. Den 13. Mai brachen wir nach Arnau auf; den 14. Mai, nachdem wir die dort kaum 30 Schritte breite Elbe passiert hatten, nach Komnitz; den 15. Mai nach Turnau, woselbst wir mit der anderen Kolonne der Schar, die ihren Weg über Königinhof und Gitschin genommen hatte, zusammenstießen. Der Herzog und der größte Teil des Korps lagen in Turnau, wo wir einige Tage rasteten. Am 16. Mai hielt der Herzog eine Spezialrevue, nach deren Beendigung er die Offiziere um sich versammelte und eine kräftige Anrede an uns hielt, in welcher er einige vorgefallene Unordnungen rügte, die strengste Subordination einschärfte und zuletzt noch erwähnte, jenen falschen Gerüchten, die sich unter den Soldaten, wie er wisse, verbreitet hätten, daß das Korps den Engländern und Österreichern verkauft sei, keinen Glauben zu schenken, vielmehr solchem Luge entgegenzuwirken und seinen Urhebern nachzuforschen, die sich nur bemühten, den Samen der Unzufriedenheit und Zwietracht auszustreuen.

Nachdem wir am andern Tage scharfe Patronen erhalten hatten, ward uns der Befehl, jeden Augenblick eines schleunigen Marsches gewärtig zu sein; zugleich wurden zwei Kommandos von 90 Pferden und 100 Mann Infanterie unter Anführung des Rittmeisters von Wiese gegen die sächsische Grenze entsandt. Ich mußte hierzu 20 Mann stellen, so daß mir kaum 15 Mann in meinem Zuge blieben. Diese Anordnungen, verbunden mit der Nachricht, daß die Sachsen sich an 3000 Mann stark bei Dresden zusammengezogen hätten und unsere Annäherung erwarteten, ließen mit Recht den baldigen Anfang der Feindseligkeiten vermuten. Leider trafen den Herzog hier Nachrichten, welche ihn und uns alle erschütterten, den Glauben fast erweckend, daß der Zeitpunkt schon entschwunden sei, mit dem Korps in Norddeutschland erfolgreich aufzutreten. Schill, ward uns gemeldet, ringe mit großem Mißgeschick, sein Unternehmen sei gänzlich gescheitert, sein Unterliegen nicht zweifelhaft; wohin er von der Elbe sich gewandt, wisse man nicht. Das Unglück der österreichischen Waffen in Bayern, das Vordringen Napoleons auf Wien habe die Patrioten entmutigt; zu einem Aufstande im Königreich Westfalen sei fast jede Hoffnung entschwunden, und England zögere noch immer mit einer Landung an den Mündungen der Elbe und Weser.

Auch hatte die Kunde von dem Mißlingen der hessischen Insurrektion der Oberst von Dörnberg bereits in Königinhof selbst überbracht, unter tausend Gefahren den Herzog dort erreichend. Es handelt sich hier um die sogenannten »kleinen Vendéen«, wie Napoleon sie knapp und schlagend nannte und – fürchtete. Es waren Aufstände in den einzelnen unterjochten Gebieten, die, nicht rechtzeitig unterdrückt, wie kleine Feuerbrände einen großen Brand verursachen konnten. Der westfälische Oberst Freiherr von Dörnberg wollte sich des Königs Jérôme bemächtigen und den hessischen Landesherrn zurückführen. Er hatte eine Verschwörung angestiftet und für seine Pläne ungefähr 8000 Bauern zusammengebracht, die aber dem Kartätschenfeuer der französisch-westfälischen Truppen nicht standhielten. Der Freiherr gelangte in der Verkleidung eines Bauern nach Böhmen, wo ihm sein Landesherr für das tollkühne Unternehmen eine – Tausendguldennote anbot. Dörnberg trat in das schwarze Korps ein. Auch der Handstreich des preußischen Leutnants von Katte auf Magdeburg, für den er eine Handvoll Bauern geworben hatte, mißlang infolge Verrates seines Planes. Um dieselbe Zeit begann auch Schill seinen ebenso tapferen wie unbesonnenen Zug, der in Stralsund scheiterte. Er fiel, und sein Kopf wurde, in Spiritus gesetzt, nach Leyden gebracht. Viele seiner Tapferen einten sich dem Braunschweiger. Ihm waren teils schon vorangeeilt, teils folgten ihm nach sein Bruder und andere Mitverbundene: die Gebrüder Karl und Wilhelm Berner, Gustav und Wilhelm von Girsewald, Schwarzenberg, von Weißen, Heusinger und Ernst von Eschwege, welcher, glücklicher als Gustav von Girsewald, nachdem er, um einen Paß zu erhalten, in Jena als Student sich hatte immatrikulieren lassen, unfern Magdeburg noch zu Schill gestoßen war und erst nach dem Blutbade von Stralsund zu dem Korps kam. Sie alle wurden sogleich angestellt. Auch der Rittmeister von Katte, dessen verwegener Plan, sich Magdeburgs durch einen Handstreich zu bemächtigen, bei Burg mißglückt war, hatte sich gleichfalls schon früher zu uns geflüchtet. Den 19. Mai verließen wir Turnau, woselbst das Korps, um die Werbung so schleunig als möglich zu betreiben, eine Kompagnie zurücklassen mußte. Wir waren wieder in zwei Kolonnen geteilt, von welchen jede nicht über 150 Mann stark war. In und bei Oschwitz übernachtend rückten wir, nachdem eine Abteilung nach Reichenberg detachiert worden, den folgenden Tag in das Städtchen Gabel, das ungefähr zwei Stunden von der sächsischen Grenze gelegen ist, ein. Der Weg zieht sich hier über einen bedeutenden Berg, der Hochwald genannt, nach der sächsischen Stadt Zittau und bildet einen schwierigen Paß. Der Ruf aber war dem Korps schon weit vorausgegangen, daß dasselbe, sobald es in Sachsen, einem mit Frankreich verbundenen Lande, dessen ganze Kriegsmacht an der Donau gegen Österreich kämpfte, eingedrungen sei, dort alles verheeren und plündern würde. Von einer Freischar findet ein solches Gerücht in der Regel bei vielen einigen Glauben, von unserem Korps aber war dies Gerücht bei dem Volke fast zur völligen Gewißheit geworden, da dasselbe in der schwarzen Uniform und in den an den Tschakos befestigten Totenköpfen mit kreuzweis gelegten Totenbeinen das Symbol der Rache und des Todes erblickte. Als der Herzog daher mit einer Abteilung des Korps am Morgen des 21. Mai – es war am Pfingstsonntage – in Zittau einrückte, waren die Einwohner voll Angst und Schrecken, für ihr Eigentum alles befürchtend. Die strengste Subordination und das gute Betragen unserer Leute, besonders aber die beruhigenden Versicherungen des Fürsten flößten indes bald Vertrauen ein und verscheuchten jedwede Besorgnis.

Der Herzog nahm sein Quartier im Gasthofe »zum weißen Engel«, obgleich man ihm das Haus des Scabin Schwabe zur Wohnung anbot. In die Stadt wurden von den Husaren 3 Offiziere und 36 Mann, von den Jägern 4 Offiziere und 84 Mann gelegt. Die übrige Mannschaft, 125 Husaren, erhielt ihre Quartiere in Olbersdorf, einem mit der Vorstadt verbundenen Dorfe. Am Abend gegen 8 Uhr mußten wir uns auf dem Marktplatze versammeln, woselbst ein Parolebefehl des Herzogs bekanntgemacht wurde, in welchem er zur Disziplin ermahnte. »Die Überzeugung,« hieß es unter anderem darin, »daß meine Soldaten für die gerechte Sache streiten, hat sie zu disziplinierten Truppen gemacht. Ich erwarte, daß Ihr Euch jetzt auch auf deutschem Grund und Boden diesem entsprechend betragen werdet. Verletzung dieses meines Befehls wird Euch die härtesten Ahndungen zuziehen. Euer Betragen muß so sein, wie wir es unseren Landsleuten schuldig sind.«

Der Schluß dieses Befehls enthielt die Nachricht über mehrere von den Österreichern über das französische Heer errungene Vorteile. Am folgenden Tage ließ der Herzog nachstehende Proklamation, welche er hier sogleich hatte drucken lassen, in der Gegend verbreiten und viele Exemplare derselben weithin verschicken.

»An meine Landsleute!

Welcher Deutsche sollte nicht mit mir das Unglück seines Vaterlandes fühlen? Welcher ist unter uns, der nicht vereint zu den Waffen greife?

Jetzt oder nie ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir Deutsche für unsere gesetzliche Freiheit kämpfen können. Wir sehen, daß bereits ein Teil unserer Landsleute im Kampfe begriffen ist, und wir sollten ruhig diesem zusehen, ohne auch unsererseits Hand ans Werk zu legen?

Wenn wir Deutsche früher Schlachten verloren, so lag es darin, daß wir nicht vereint handelten, daß man unter uns Mißverständnisse erhielt und durch Ränke das über uns zu gewinnen wußte, was eine kraftvolle deutsche Nation vereint nie gestattet hätte. Jetzt trete daher alles zusammen, Ihr möget Nord- oder Süddeutsche, diesem oder jenem Fürsten untergeordnet sein, alles greife zu den Waffen!

Ich bin bereit, auch nach meinen Kräften das Äußerste für mein Vaterland zu unternehmen, doch da man uns vielleicht nicht die Zeit läßt, uns ganz zu sammeln, um in Masse auf einen Punkt zu wirken, wie unsere Feinde es mit uns machen, so müssen wir in kleinen Abteilungen handeln. Der kleine Krieg ist derjenige, den ich meinen Landsleuten anempfehle; Ihr könnt mit schwachen Trupps wichtige Dinge leisten, Euch auf die Kommunikation des Feindes werfen, Kuriere, Rekrutentransporte, Magazine, Artillerie, mit einem Worte alles, was ihm gehört, wegführen oder vernichten.

So handle jeder, welcher zu weit entfernt ist, um sich an mich anzuschließen, alle anderen aber fordere ich auf, zu mir zu eilen; ich werde jeden gern und willig aufnehmen, nur muß keiner auf einem Rang bestehen, insofern er nicht die Verdienste dazu hat oder durch Führung von Mannschaften sich dessen würdig macht.

Für meine Truppen fordere ich nichts als Essen und Trinken; keine Gelderpressungen oder Mißhandlungen der Untertanen finden statt, sondern ich verspreche vielmehr, den Untertanen Abgaben zu erlassen, niemand aus seinem Amte zu setzen, und bleibt dies dem rechtmäßigen Besitzer der einzelnen deutschen Provinzen überlassen.

Auf denn, zu den Waffen! Laßt uns zeigen, daß wir Deutsche sind, die für ihre Gesetze, Verfassung und gegen Bedrückung kämpfen.

Welchem Deutschen kann es unbekannt sein, wie meine Familie ungerechterweise aus den Besitzungen meiner Voreltern vertrieben worden, und wer kann daher mehr Ursache finden, sich mit aller Wärme an Euch anzuschließen und Euch zum Beistande aufzufordern, als ich!

Zittau, den 21. Mai 1809.

Friedrich Wilhelm,
Herzog von Braunschweig-Öls.«

Aber leider fanden diese Worte des für deutsche Ehre und Freiheit hochbegeisterten Fürsten jetzt sowie späterhin auf dem Zuge nicht den gewünschten Anklang. Man las den Aufruf, aber man schritt nicht zur Tat. Der Kampf der Freiheit, die fränkischen Fesseln zu brechen, sollte da noch nicht siegreich gekämpft werden. Es fing der Herzog in seinen Erwartungen von dem Beitritt seiner deutschen Brüder zu der gemeinsamen Sache des Vaterlandes sich zu enttäuschen an. Stein sagt: man kann auf freiwillige, plötzliche, ausgebreitete, zugleich ausbrechende Insurrektion bei dem Phlegma der nördlichen Deutschen, der Weichlichkeit der oberen Stände, dem Mietlingsgeiste der öffentlichen Beamten nicht rechnen; man wird vielmehr, wofern es unter dem Schutze einer Armee geschehen kann, Volksbewaffnung, Bildung von Landwehrbataillonen, Rekrutenstellung befehlen und den Adel mit Degradation, den Beamten mit Totschießen, wenn sie Lauigkeit und Schlaffheit zeigen, bestrafen müssen.

In Zittau blieb indes der Herzog nicht lange Zeit, er kehrte sehr bald nach Gabel zurück, wohin er auch die Abteilung der Jäger, welche die Stadt mit den Husaren besetzt hielt, wieder aufbrechen ließ. Am 27. feierten wir des Erzherzogs Karl errungenen Sieg von Aspern und Eßlingen. An den Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern (21./22. Mai 1809) knüpften sich die größten Hoffnungen. Der Kaiser Napoleon hatte hier seine erste Niederlage erlitten. – Wäre jetzt Preußen entschlossen aufgestanden, wie es all die Feuerköpfe Blücher, Gneisenau, Boyen usw. wünschten, so hätte Napoleon in eine schlimme Lage kommen können. Indessen widerstrebte Friedrich Wilhelm III. beharrlich und wohl mit Recht, denn seine Verantwortung war riesengroß: eine Niederlage Preußens hätte den Staat von der Landkarte fortgewischt, und was hätte aus 1813 ohne Preußen werden sollen? Der Herzog hatte den Parolebefehl, durch welchen unserer Mannschaft dieses so glückliche Ereignis verkündet ward, in Zittau drucken lassen, wo selbiger auch unter Trompetenschall auf dem Markt vorgelesen und an die Ecken der Straßen geheftet wurde.

Nach dieser Feier mußte der größte Teil des dort befindlichen Husarenkommandos gleichfalls zurückkehren.

*

In Dresden war man von des Herzogs Plan, durch Sachsen vorzudringen, längst unterrichtet. Denn schon im April hatte der König dem Obersten Thielmann Der spätere General von Thielmann, der 1813 Torgau an die Verbündeten übergeben wollte und, als dies mißlang, sich selbst in das Lager des Kaisers Alexander begab. Damals aber war Thielmann noch ein glühender Napoleon-Anhänger. den Befehl über ein 1600 Mann starkes Korps, das bald zu der Stärke von 2500 Mann heranwuchs, übertragen, um mit diesem, würden wir in Sachsen eindringen, gegen uns zu agieren. Wenige Tage nach der Besetzung Zittaus fiel er daher in Böhmen ein, ohne auf das Korps zu stoßen. Der Rittmeister von Katte, welcher von Kamnitz aus mit einem Husarenkommando entsandt war, um einen, wie es hieß, für den König Jérôme von Westfalen bestimmten Transport arabischer Pferde an der Grenze zu nehmen, befand sich gerade, nicht ahnend die Nähe des Feindes, in dem Grenzorte Peterswalde, als die Avantgarde Thielmanns ihn daselbst plötzlich überraschte. Von der Übermacht umzingelt, ward sein aus einem Offizier, dem Leutnant von Schaper, und zehn Husaren bestehendes Kommando gefangengenommen, er selbst entging diesem Schicksale nur durch eine von glücklichen Zufällen begünstigte Flucht; verwundet und mit zerfetzten Kleidern kam er zu uns. Thielmann rückte hierauf mit seinem aus 200 Mann Kavallerie, einem Bataillon Infanterie und vier Kanonen bestehendem Streifkorps bis gegen Nollendorf vor, wo er auf einigen Widerstand von Seiten der Österreicher stieß. Obwohl diese sich nach einem geringen Verluste zurückzogen, so hielt er es dennoch für geratener, umzukehren und die sächsische Grenze wieder zu erreichen. Als er durch Peterswalde wieder kam, woselbst er auf die dort befindliche kaiserliche Kasse von nur geringem Bestände Beschlag gelegt hatte, erklärte er den Mautbeamten, »daß er weit davon entfernt sei, die kaiserlichen Kassen zu nehmen, daß seine Absicht nur gewesen wäre, die unberufenen Vaterlandsretter des braunschweigischen Korps zu züchtigen, und er einen jeden erneuten Besuch derselben zwiefach erwidern werde«.

Er faßte nun den Entschluß, unser Korps in den demselben angewiesenen, ihm so nahen Kantonierungen zu überfallen, sein Augenmerk besonders auf Zittau richtend. Solches auszuführen, rückte er wenige Tage nachher mit einem Teile seiner Truppen bis Lohmen und sandte zugleich ein Detachement Kavallerie gegen das fünf Stunden von Zittau entfernt liegende böhmische Städtchen Rumburg, in welchem der Herzog nur einige Mannschaft postiert hatte, vor. Der kommandierende Offizier desselben, Rittmeister von Schrader, zog sich bei der Annäherung des Feindes seiner Instruktion gemäß langsam und vorsichtig zurück. Auf seine Meldung brach sogleich den 28. Mai nachmittags ein Bataillon mit einem Geschütz von Gabel, wo des Herzogs Hauptquartier sich befand, dahin auf. Wir marschierten bis ungefähr eine Stunde hinter das böhmische Städtchen Zwickau. Dort stellten wir Vorposten aus und biwakierten die Nacht hindurch. Es ließ sich aber kein Feind erblicken, und da derselbe sich, den eingegangenen Nachrichten zufolge, wieder zurückgezogen hatte, so gingen wir den 28. nach Gabel zurück. Doch schon am Morgen des 29. Mai mußten wir denselben Marsch auf Rumburg noch einmal antreten, denn unsere Vorposten meldeten dem Herzoge die Annäherung sächsischer Kavallerie. Wir erfuhren aber zwischen Gabel und Rumburg, daß es nur schwache Patrouillen feindlicher Reiterei gewesen seien, die sich, nachdem sie durch Rumburg gesprengt, ebenso schnell entfernt hätten. Wir traten demnach den Rückmarsch wieder an und trafen am Abend des 30. Mai in Gabel ein. Der Herzog hatte indes sehr richtig vermutet, daß der Oberst Thielmann unter diesen Demonstrationen einen andern Zweck zu verbergen suche; er ließ deshalb dem Rittmeister von Wiese, welcher mit einem Kommando von 60 Husaren Zittau noch besetzt hielt, die größte Vorsicht anempfehlen und gebot ihm, bei Annäherung des Feindes sogleich auf Grottau, ein böhmisches Städtchen, welches nur eine Stunde von Zittau entfernt liegt, sich zurückzuziehen, woselbst er Verstärkung finden würde. Leider befolgte dieser Offizier die ihm gewordenen Warnungen nicht.

Thielmann hatte, wie Graf von Holtzendorff berichtet, am 30. seinen Marsch nach Zittau fortgesetzt, und schon mittags war eine Seitenpatrouille seiner Infanterie bei Seifhennersdorf auf einen kleinen Trupp braunschweigischer Husaren gestoßen, der sich mit dem Verluste von einem Pferde eilends zurückzog. Hiernach mußte er glauben, daß die in Zittau liegenden Braunschweiger von der Annäherung der Sachsen benachrichtigt wären. Aber auf eine halbe Stunde der Stadt genaht, wurde er vom Gegenteil überzeugt. Denn einige Mitglieder des dasigen Rats, welche zufällig dort zu einer Besichtigung anwesend waren und Zittau erst verlassen hatten, versicherten, in der Stadt wäre alles ruhig und sorglos, Vorposten hätten die Braunschweiger nicht ausgestellt, nur auf dem Turme der St. Johanniskirche befände sich ein Posten zur Beobachtung der Gegend. Als Thielmann diesen für sein Unternehmen so günstigen Umstand in Erfahrung gebracht hatte, ließ er die Husaren unter dem Oberstleutnant von Gablenz sich in Trab setzen, welchen in vollem Laufe die Schützen folgten.

Als der auf dem Turme postierte Husar die der Stadt schon so nahen Sachsen plötzlich erblickt, eilt er schleunig hinunter. Er trifft auf dem Marktplatze den Rittmeister von Wiese, welcher, ungeachtet der vom Herzoge ihm gegebenen Warnung, unbekümmert mit zweien seiner Offiziere dort umherwandelt, während vor dem nicht fern gelegenen Gasthofe mehrere Husaren gemächlich rauchen. Kaum hat er von dem herbeistürzenden Posten die Worte: »Die Sachsen sind da!« vernommen, so befiehlt er zum Aufsitzen und sprengt, sich eiligst auf ein Pferd werfend, nach dem Webertore hin; mehrere Husaren folgen ihm nach. Aber bald werden von jenem Tore her Schüsse gehört, in vollem Galopp kehrt er, von sächsischer Reiterei verfolgt, über den Markt zurück. Den Andringenden setzen sich hier unsere Husaren zur Gegenwehr. Auf den Straßen, welche zum böhmischen Tore führen, kämpfen jetzt einzelne Trupps Mann gegen Mann, und noch einmal versucht Rittmeister von Wiese, die Seinigen vor dem äußersten böhmischen Tore zu sammeln. Doch vergebens. Seine Mannschaft wird auseinandergesprengt, viele werden gefangengenommen, und es eilen die übrigen in wilder Flucht nach Grottau, von mehreren Zügen sächsischer Kavallerie verfolgt.

Der Verlust, welchen unser Husarenregiment durch diesen Überfall erlitt, war beträchtlich. Die Leutnants von Kleist und Rosentreter, beide sehr schwer verwundet, und der Leutnant Koesczeghy nebst 38 Mann gerieten in die Hände der Sachsen; außerdem erbeuteten diese noch einige 30 Pferde. Die Zahl der Toten und Verwundeten ist nicht bekannt geworden. Zwei Husaren wurden gleich bei der ersten Attacke von den sächsischen Schützen niedergeschossen.

Der Herzog, welchem sofort das Geschehene gemeldet wurde, war sogleich darauf bedacht, dem bösen Eindrucke, den dieser Verlust auf das ganze Korps hervorbringen mußte, schon im voraus zu begegnen, damit der Ruf desselben nicht gleich anfangs verunglimpft und der Mut seiner Krieger nicht niedergedrückt werde. Noch an demselben Tage erhielt der Major von Reichmeister den Befehl, mit 120 Mann Jäger, 40 Husaren und 2 Kanonen, koste es, was es wolle, Zittau noch in der nächsten Nacht wieder zu nehmen.

Thielmann ließ indes nach dem so glücklich gelungenen Überfalle seine Schützen, Von welchen 20 Mann jedes Tor besetzen mußten, in der genommenen Stadt zurück, während die Kavallerie und Artillerie außerhalb derselben auf der Löbauer Straße ein Biwak bezogen. Nach einem in Zittau eingenommenen Mahle begab er sich gegen elf Uhr des Abends dahin. Und obwohl er vielfältig gewarnt wurde vor dem nimmer ruhenden, kampfesmutigen Herzoge, der den erlittenen Verlust zu rächen gewiß sich beeilen werde, so beging er dennoch durch Unterlassung der bestmöglichen Vorsicht den nämlichen Fehler, den sich Rittmeister Wiese erst vor wenigen Stunden hatte zuschulden kommen lassen. Denn durch die Aufstellung einiger Infanteriefeldwachen an der über die Neiße führenden Brücke und durch die Absendung einiger Kavalleriepatrouillen auf der Straße nach Grottau hätte die Ausführung jenes Befehls des Herzogs leicht vereitelt werden können. Es gelang daher dem Major Reichmeister, sich unbemerkt gegen Mitternacht Zittau zu nähern. Das böhmische Tor findet er verschlossen und mit Wagen versperrt. In wenigen Minuten ist dasselbe gesprengt. Tapfer verteidigen es gegen die Andringenden die sächsischen Schützen, doch bald müssen sie der Übermacht weichen, und mit einem Hurra stürzen sich jetzt unsere Jäger, die Wagen zur Seite räumend, in die Stadt, hinter ihnen die Husaren. Ein hitziges Straßengefecht entsteht. Am hartnäckigsten ist der Kampf innerhalb der Stadt bei dem Budissiner- und Webertore, wohin man auch eine Kanone heranzieht. Aus den Fenstern wird auf die Unserigen gefeuert, und zweifelhaft bleibt eine Zeitlang, wer den Sieg davontragen werde. Da ziehen die Sachsen, obgleich durch Reiterei unterstützt, sich zurück, und auch der Major Reichmeister sieht sich genötigt, behutsam beim Nachdringen zu verfahren, weil Thielmann Granaten über die Stadt auf den Weg, welcher nach Grottau führt, werfen läßt. Es mochte wohl drei Uhr sein, als die Sachsen, die Stadt gänzlich räumend, sich auf der Straße nach Löbau zurückzogen und bei Seifersdorf, eine halbe Stunde von Zittau, eine Stellung einnahmen. Thielmann schien uns hier erwarten zu wollen, doch gegen Abend verließ er dieselbe und marschierte nach Löbau.

Unsere Leute hatten sich äußerst brav benommen; die Wiedereroberung Zittaus sollte für sie gleichsam das Vorspiel zu dem acht Wochen später so siegreich ausgeführten Sturme von Halberstadt sein. Wäre das zu dem Überfalle von dem Herzoge bestimmte Kommando stark genug gewesen, um das Tor, aus welchem die Sachsen ihren Rückzug nahmen, besetzen zu können, so würde deren Verlust bedeutend gewesen sein. Auch verlautete es, daß der Major von Reichmeister nach dem ersten Angriffe wenig Einsicht gezeigt, die Truppen sich selbst überlassen und so dem Feinde eine goldene Brücke gebaut habe. Unser Verlust betrug acht Tote, an Verwundeten zählten wir zwanzig; der Leutnant von Gillem hatte einen Schuß in den linken Arm und der Volontär Berner mehrere Wunden am Kopfe erhalten. Geplündert wurde nach der Vertreibung der Sachsen – mit Ausnahme weniger, bei solchen Gelegenheiten fast nicht zu hindernder ähnlicher Exzesse – zwar nicht, doch schlugen besonders die Jäger aus Rache gegen die Einwohner, denn sie wähnten, daß Thielmanns Überfall im Einverständnis mit denselben unternommen wäre, viele Fenster entzwei und flößten dadurch den Bewohnern großen Schrecken ein.

Für die Verwundeten wurde im Gasthofe »zur Sonne« sogleich ein Lazarett eingerichtet. In demselben lagen nach dem Gefechte die Leutnants von Kleist – welcher bald nachher starb – und Rosentreter nebst vier Soldaten vom Korps wie auch sechs sächsische Schützen und ein sächsischer Husar. Die übrigen Verwundeten von uns hatte man schon in der Nacht auf Wagen nach Grottau transportiert.

Noch an demselben Morgen, gleich nach dem Rückzuge Thielmanns, kam der Herzog in die Stadt. Er war in der Nacht dem Major von Reichmeister gefolgt und hatte mit einer Abteilung Jäger und Husaren in nicht weiter Entfernung von dem böhmischen Tore haltgemacht, um bei einem ungünstigen Ausgange des Unternehmens schnell herbeieilen zu können.

Zittau mußte in die herzogliche Kriegskasse eine Kontribution von 6000 Talern bezahlen, doch ward der städtischen Gemeinde vom Herzoge die Versicherung erteilt, daß eine Besetzung durch seine Truppen nicht wieder stattfinden solle, »wenn sächsischerseits keine weiteren Schritte geschähen; im entgegengesetzten Falle würde man es aber bereuen und könnte ihn solches zum äußersten reizen«. Gleich hierauf – es war sieben Uhr des Morgens – räumten unsere Truppen die von Kriegsdrangsalen so oft heimgesuchte Stadt und gingen teils nach Gabel, teils nach Grottau zurück.

Der Leutnant von Erichsen hatte von dem Herzoge den Befehl erhalten, mit 20 Husaren jene Kriegskontribution von dem Magistrate in Empfang zu nehmen und sie nach Olschwitz zu bringen. Zum Transport derselben ward eiligst eine mit zwei Pferden bespannte Postchaise herbeigeschafft. In dieselbe mußte sich ein alter Wachtmeister namens Strobel setzen, welchem das Geld in Beuteln zugezählt und übergeben wurde. Erst spät langte das Kommando mit dem Wagen in Oschitz bei dem Herzoge an, und ward das Geld durch Strobel, wie er solches empfangen, abgeliefert. Am anderen Morgen ließ der Herzog den Leutnant von Erichsen zu sich rufen. »Mein Kind,« redete er ihn an, »das Geld aus Zittau ist nicht richtig, es fehlen 400 Louisdor.« – Welch eine Nachricht für den armen Leutnant, der dem Herzoge genau den Hergang der Sache berichtete, wie das Geld dem Wachtmeister, welcher auf dem Wege stets in dem Wagen geblieben, nach Beutelzahl in Zittau übergeben worden, und, wenn keiner der empfangenen Beutel fehle, entweder in diesen die angegebenen Summen nicht enthalten gewesen sein oder möglicherweise das Fehlende Strobel herausgenommen haben müsse, dessen zu große Bereitwilligkeit zu diesem Geschäft ihm allerdings auffallend erschienen wäre. »Ich weiß es wohl,« erwiderte der Herzog sehr freundlich, »daß Sie das Geld nicht haben; aber der Wachtmeister soll bei dem Verdachte gegen ihn augenblicklich arretiert werden.« Dieses geschah. Ein Verhör wurde sogleich angestellt, welches aber kein genügendes Resultat ergab. Da schritt der Rittmeister von Otto, ohne Vorwissen des Herzogs, seinen Mann wohl kennend, zu einem Auskunftsmittel, das zwar jetzt aus der Mode gekommen, doch als äußerst praktisch sich bewährte. Er ließ nämlich dem Wachtmeister dreißig Hiebe aufzählen mit dem Bedeuten, daß deren noch mehrere erfolgen würden, wenn er nicht bekenne, wo er das fehlende Geld habe. Zuerst blieb derselbe hartnäckig beim Leugnen, als man aber Anstalten traf, die Zahl der Hiebe zu wiederholen, gestand er endlich, das Geld genommen und in einer Scheune vergraben zu haben, wohin derselbe auch geführt und wo das Gestohlene gefunden wurde. Der Dieb ward, nachdem man ihm die Uniform ausgezogen, augenblicklich weggejagt.

Nur allein das Schwert muß die gegenseitige Erbitterung der feindlichen Parteien im Kriege dartun, nicht die Feder. In persönliche Schmähungen auszubrechen, des Feindes Ehre zu verunglimpfen, um dadurch die Scharte eines erlittenen Nachteils auszuwetzen, ist eines edlen Gemüts unwürdig. Dieses schien Thielmann nicht zu fühlen. Denn kaum hatte derselbe, berichtet Graf Holtzendorff, in seiner Stellung bei Seifersdorf die Erklärung des Herzogs über die Folgen einer von sächsischer Seite etwa auszuführenden abermaligen Besetzung Zittaus erfahren, als er seinem Adjutanten sogleich eine Proklamation gegen den Herzog diktierte, von welcher einige tausend Exemplare abgedruckt werden mußten. Auf dringendes Bitten des Zittauer Magistrats und auf die Vorstellungen einiger seiner Offiziere unterblieb für jetzt noch die förmliche Publikation dieses merkwürdigen Aktenstücks, welches heutzutage äußerst selten geworden ist, da ein bereits am 9. Juni eingegangener Befehl die höchste Mißbilligung des Königs über den in jener Proklamation herrschenden unschicklichen Ton gegen einen deutschen Fürsten aussprach und die sofortige Unterdrückung der schon ausgegebenen Exemplare gebot. Die vorhandenen wurden hierauf vernichtet und die in Umlauf gebrachten möglichst wieder eingefordert. Die gebrauchten unziemlichen Ausdrücke waren um so mehr zu tadeln, da der Herzog stets strenge Mannszucht gehalten und in der bei seinem Abmärsche von Zittau gegebenen Erklärung keineswegs vom Verbrennen der Stadt gesprochen hatte.

Um aber wegen der in Zittau von uns eingeforderten Kontribution Repressalien zu gebrauchen, entsandte Thielmann ein Kommando von 40 Husaren nach Rumburg. Das Städtchen sollte eine Kontribution von 6000 Talern unter der Bedingung erlegen, das Geld sofort wiederzuerhalten, wenn der Stadt Zittau die nämliche Summe aus der herzoglichen Kriegskasse zurückgezahlt würde. Die dortige städtische Behörde mußte sich in das Gebot finden und stellte einen kurze Zeit nachher zahlbaren Wechsel über jene Summe aus, da die Zusammenbringung des Geldes wegen der Annäherung unserer Husaren nicht sogleich beschafft werden konnte.

Am 1. Juni erhielt plötzlich unser ganzes Korps die Order, in und bei Oschitz sich zusammenzuziehen. Die durch den Überfall von Zittau ermutigten Leute hielten diesen Marsch für einen schimpflichen Rückzug. In der Schar herrschte deshalb eine Unzufriedenheit, die sich nicht eher beseitigen ließ, bis der wahre Grund des erlassenen Befehls bekannt wurde.

*

Von österreichischer Seite war endlich beschlossen worden, einen Einfall in Sachsen zu unternehmen, zu dessen Ausführung der General Am Ende an die Spitze eines Korps gestellt ward, welches bei Leitmeritz sich sammelte. Thielmanns Streifzug in Böhmen hatte hauptsächlich diesen Beschluß des kaiserlichen Generalissimus veranlaßt.

An den Herzog war daher die Aufforderung ergangen, mit seiner Schar zu dem General Am Ende zu stoßen, um in Gemeinschaft mit ihm in Sachsen weiter vorzudringen. Eine solche Aufforderung wurde gern angenommen, sie erfüllte uns mit noch größerem Vertrauen, da es wohl keinem Zweifel unterworfen war, daß wir mit den Österreichern zusammen günstigere Erfolge erwarten durften.

Mit uns zugleich sollte noch eine andere österreichische Heeresabteilung unter dem General Radiwojewich nach dem bayerischen Obermainkreise vorrücken. Der Herzog ließ jetzt, um für die beschlossene Operation das Korps instand zu setzen, die auf Werbung stationierten Kompagnien und Kommandos nebst allen Depots heranziehen, so daß unsere Stärke wohl tausend Mann betragen mochte. An Rekruten hatten wir in dieser Zeit genug Zuwachs. Ein jeder, der seine Dienste anbot, war er rüstig und tüchtig, ward angenommen, sogleich in Montierung gesteckt und bewaffnet. An Exerzieren konnte freilich nicht gedacht werden, man mußte zufrieden sein, wenn die eben Geworbenen das Gewehr auf- und abzunehmen, zu laden, zu schießen und in Sektionen zu marschieren durch die Gewohnheit selbst erlernten. Doch bildeten alte, erfahrene Soldaten, vereint mit den jungen, feurigen Volontären, in den Kompagnien einen gediegenen Kern, sie waren tüchtige Anlehnungspunkte für die junge Mannschaft, der es während des ganzen Feldzugs an Mut und Ausdauer niemals gebrach. Einen Übelstand gab aber die Menge von Weibern ab, denn viele der Unteroffiziere und Soldaten schleppten ihre Frauen oder wenigstens ihre Liebchen mit sich; die Güte des Herzogs wollte hier keine Strenge ausüben, und so zogen denn auf dem Marsche neben jeder Kompagnie eine Menge Weiber in den buntesten und verschiedensten Trachten mit.

Die Komplettierung des Husarenregiments ließ sich noch immer nur langsam beschaffen, da man nicht, wie bei der Infanterie, einen jeden Geworbenen einstellen konnte, sondern zuerst darauf sehen mußte, ob man ihm ein Pferd anvertrauen könne und ob er schon einigermaßen mit dem Reiten und der Pferdewartung bekannt sei. Mangelte es bei der Kavallerie an Unteroffizieren und Soldaten, so war dagegen die Zahl der Offiziere bei derselben sehr beträchtlich, welches Veranlassung gab, daß von diesen eine Offizierseskadron gebildet wurde, in welcher dieselben das erste Glied, ihre Burschen aber das zweite formierten. Um die ankommenden Rekruten sogleich bekleiden zu können, führten wir einen bedeutenden Vorrat Waffen und fertige Montierungsstücke mit uns. Je größere Verwirrung und Unordnung früher in dem Equipierungswesen geherrscht hatte, desto größere Genauigkeit zeigte sich jetzt, seitdem von dem Herzoge dem Leutnant von Steinwehr die Aufsicht anvertraut worden war; derselbe unterzog sich diesem Geschäfte mit einer bewunderungswürdigen Pünktlichkeit.


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