Ludwig Tieck
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Ludwig Tieck

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Der Prediger Gottfried war indessen wieder nach dem großen Hause, in welchem er den alten Gärtner Friedmann hatte kennen lernen, hingeeilt. Es war ihm zu wichtig, nach den neuesten Aussichten, die ihm der wunderbare Magus gegeben hatte, von den Angehörigen seines vormaligen Zöglings etwas Näheres zu erfahren. Er mußte den kleinen Greis im Garten aufsuchen, der sich weit hinter diesem und vielen andern Häusern verbreitete. Der Alte arbeitete in einer Laube und ging dem Prediger, als er ihn kommen sah, mit den Worten entgegen: Gut, daß Sie da sind, ich 119 habe Sie meinem Herrn schon gemeldet. Er ist sehr begierig, Ihre Bekanntschaft zu machen.

Sie gingen durch den Garten, über den Hof und die große helle Treppe hinaus. Ein prächtiger Saal öffnete sich, welchen Gemälde in glänzenden Rahmen schmückten. Ein alter, feingekleideter Jude, dessen Gesichte ein kleiner greiser Bart sehr zierlich stand, erhob sich, und führte den verlegnen Gottfried zu einem seidnen Sessel. Lassen Sie sich nieder, mein geehrter Herr Prediger, sagte er freundlich, wir sprechen nachher mitsammen.

Der Jude begab sich wieder zu dem Herrn, mit welchem er im Gespräch begriffen gewesen, und in welchem der Prediger zu seinem Erstaunen den Polizei-Präsidenten wieder erkannte. Ja wohl, fuhr dieser fort, hat uns die Angabe dieses angeblichen Magus in die größte Verwunderung gesetzt. Er erbietet sich, uns den viel berüchtigten kleinen Caspar zu schaffen und nachzuweisen, wodurch er in der That ein Wohlthäter dieser Gegend werden würde; denn nur gestern sind wieder zwei sehr bedeutende Diebstähle verübt worden.

Der Jude erwiederte: könnte man auf irgend eine Weise diese Bande stören oder ganz aufheben, so wäre es für Stadt und Land ein Glück zu nennen. Aber wie er helfen, wie er etwas entdecken kann, ist mir unbegreiflich.

Auf jeden Fall, sagte der Präsident, werde ich den seltsamen Mann zu mir kommen lassen und mich mit ihm besprechen. Auch ein Charlatan kann zuweilen nützlich seyn. Daß er mit der weit verbreiteten Bande selbst irgend verknüpft wäre, läßt sich wohl nicht annehmen, weil er sonst die Blöße nicht geben und durch seine Deklaration selbst in die Untersuchung gezogen werden könnte.

Der Prediger konnte jetzt nicht länger schweigen, 120 sondern wendete sich mit den Worten zum Präsidenten: Daß dieser Mann eine gleichsam übernatürliche Kenntniß, wenigstens eine unbegreifliche, von unzähligen Dingen besitzt, davon bin ich selbst ein Zeuge gewesen; denn er hat mir so viele unbedeutende Vorfälle aus meinem früheren Leben so wahr und umständlich vorgetragen, daß mir seine Kunde Zauberei zu seyn schien.

Und in wiefern? fragte der Präsident begierig; was hat er Ihnen erzählt?

Kleinigkeiten, verehrter Herr, antwortete Gottfried, Dinge, die sich keinem Dritten mittheilen lassen. Es erschreckte mich nur, daß von Vorfällen meines kleinen Hauswesens, Kindereien und Thorheit plötzlich aus dem greisen Antlitze eines Magiers mir wieder lebendig wurden.

Als sich der Präsident entfernt hatte, gab der Banquier die Ordre, daß Niemand ihn stören möchte, und setzte sich dann vertraulich zum Prediger nieder, der in einer seltsam bewegten Stimmung war, daß dieser reiche Mann, der Besitzer eines so prachtvollen, vornehmen Hauses so gütig und freundlich mit ihm war; dazu kam, daß, arme Wandrer und Kleinkrämer abgerechnet, dieser Mann der erste Jude war, mit dem der Pfarrer zu verhandeln hatte. Mein Gärtner, sagte der reiche Wolf, hat mir erzählt, daß Sie der Mann sind, welcher vor vielen Jahren einen gewissen Bernhard in Kost und Pflege hatte. Erzählen Sie mir von diesem, und Sie sollen dann erfahren, in welcher Verbindung ich mit seinen Angehörigen stehe.

Gottfried trug Alles weitläufig vor, wie er an diesen Pflegesohn gerathen, was er mit ihm erlebt, und wie er ihn wieder verloren habe. Er zeigte die Briefe vor, die er mitgebracht, was er durch Kaufleute erhalten hatte, und was er nach dem strengen Rechte vielleicht noch fordern könnte, 121 wenn die Angehörigen ihm nicht vielleicht zürnten, daß der Wilde seiner Aufsicht entlaufen sei, und er in allen den Jahren keine Spur von ihm habe entdecken können.

Sie sind ein rechtlicher Mann, sagte der alte Wolf, das sagt mir Alles, was ich von Ihnen vernommen, und was ich jetzt von Ihnen gehört habe; daß Sie nicht eifriger im Wiederfinden des Wildfangs waren, ist sehr verzeihlich, und so lasse ich denn die Maske fallen, und spreche mit Ihnen als Freund zum Freunde. Wissen Sie also, daß Sie jenen Brief, auf einem Umwege, von mir erhielten, und da Sie eine Zeit lang die Vaterstelle bei Bernhard vertreten haben, so können Sie auch wohl verlangen, seine eigentliche Geschichte zu erfahren. Vor vielen Jahren, als unsre Familie noch keine Reichthümer besaß, und ich noch in Schwaben meine Geschäfte trieb, war mein Bruder, ein ziemlich ausgelassener Mensch, mein Compagnon. Er machte mir durch seinen Leichtsinn viele Noth. Immer waren Schulden zu bezahlen, von denen ich nichts wußte, Kaufleute, die er beleidigt hatte, wieder zu versöhnen, so daß ich beschloß, mich von ihm zu trennen, um meinen Kredit nicht völlig zu vernichten. Um so mehr wurde ich in diesem Entschluß bestärkt, weil ich plötzlich von mehreren Seiten hören mußte, mein Bruder sei Christ geworden, und zwar ein sehr eifriger, so daß er mit strengen Leuten und schwärmerischen Gemüthern gemeine Sache gemacht hatte, um Proselyten, besonders unter der Judenschaft, zu werben. Das Letzte war unwahr, aber gegründet allerdings, daß er sich zum Christenthum gewendet hatte. Er hatte ein schönes christliches Mädchen kennen gelernt, in die er sich so leidenschaftlich verliebt hatte, daß er sie heimlich heirathete. Die Eltern, die den Bruder für reicher mochten gehalten haben, als er es wirklich war, gaben ihre Einwilligung, doch nur unter 122 der Bedingung, daß er zum Christenthum übertreten müsse. Der Leichtsinnige fand dabei kein Bedenken. Mein Vater und die ganze Verwandtschaft entzog ihm aber nun allen Beistand, und da er nur weniges als sein Eigenthum erworben hatte, so gerieth er bald in Noth, und bereute den Schritt, den er ohne Ueberlegung gethan hatte.

Die Frau starb bald, nachdem sie mit einem Knaben, jenem Bernhard, niedergekommen war. Er war trostlos und schien zu verzweifeln. Ich nahm mich heimlich seiner an und versöhnte ihn wieder mit dem Vater. Die Annäherung wurde immer vertrauter und inniger, und mein Vater, ein eifriger Bekenner der mosaischen Lehre, vermochte über das schwache Gemüth des unbestimmten Mannes so viel, daß er ihn nach einiger Zeit zum Judenthum zurück bekehrte. Dies mußte aber geheim gehalten werden, denn sonst hätte es uns von eifrigen Christen und ihren Priestern eine gefährliche Verfolgung zuziehen können, weil eine so seltsame Begebenheit vielfachen Mißdeutungen unterliegen konnte; und viele, die die Juden bitterlich haßten, in einer Provinz, wo man unsern Reichthum mit neidischen Augen ansah, konnten eine so auffallende Thatsache benutzen, Kampf und Verfolgung gegen unsere bedrückte Gemeine zu erregen.

Wie es aber auch wohl zu geschehen pflegt, daß die schwächsten Menschen die hitzigsten sind und durch gesteigerte Leidenschaft als starke, kräftige und begeisterte erscheinen können, so ereignete es sich auch mit meinem armen Bruder. Es kam ihm nehmlich nach einiger Zeit ein, er dürfe nicht als Lügner und Heuchler dastehn, er müsse sich öffentlich als Israelit und Bekenner der mosaischen Lehre zeigen. Wir konnten und durften ihm das nicht gestatten, wenn auch viele Juden seiner Meinung waren und in unsern Schulen sich heftige Streitigkeiten über diesen Punkt entspannen. Der 123 Unbesonnene ging noch weiter. Er verlangte auch seinen Knaben von den Angehörigen zurück, die ihn indessen genährt und erzogen hatten, um ihn zum Juden zu bilden. Schadenfrohe Geister hatten die Sache aufgebracht, die sich auch nur schwer verheimlichen ließ, und so entstand ein Prozeß und viel Skandal. Alles zog sich von uns, als von verdächtigen Leuten zurück, wir verloren den Prozeß und unsern Credit, und waren gezwungen, den Ort zu verlassen, um uns anderswo zu etabliren, wo das Vorurtheil nicht so heftig gegen uns kämpfte. Wir mußten den Großeltern und Verwandten des Knaben Bernhard ein mäßiges Capital aussetzen, von dem er als Christ erzogen werden, und das ihm, wenn er mündig, als Eigenthum gehören sollte. So ward das Kind nach einigen Jahren einem Geistlichen übergeben, bald aber nach der Schweiz gebracht, weil mein Bruder Anstalten machte, es seinen Pflege-Eltern heimlich rauben zu lassen. Auch in der Schweiz hielten die Verwandten der Mutter es nicht sicher genug, und der Knabe war plötzlich ohne Spur verschwunden. Damals wurde er Ihnen übergeben. Mein Bruder verließ uns, ging erst nach England, wo er sich wieder mit einer reichen Jüdin verheirathete, und von dort nach Amerika.

So gingen Monden und Jahre hin. Ich hatte den Jungen, den Bernhard, ganz vergessen. Meine Bemühungen waren gesegnet, und schon vor geraumer Zeit kaufte ich mich in hiesiger Residenz an. Mit meinem Bruder und dessen Familie blieb ich in Verbindung, und wußte, daß ihm das Glück nicht so hold, wie mir, gewesen war. Seine Kinder starben alle, als sie erwachsen waren, die Frau war schon früher dahin gegangen, und so übermachte er mir sein Eigenthum, ein nicht unbedeutendes Capital, um in meinem Hause ruhig zu sterben, von allen Geschäften entfernt. 124 Umsonst erwartete ich ihn, eine Krankheit raffte ihn jenseit des Meeres hin. Nun gedachte ich jenes Bernhard, den er selbst in seinen Briefen erwähnt hatte. Umso mehr bedauerte ich diesen Hülflosen, als ich erfuhr, daß jener Kaufmann, bei welchem jenes Capital für ihn niedergelegt war, schon seit lange fallirt hatte. Die Großeltern waren längst todt, die Angehörigen verschollen, Bernhard selbst verschwunden. Da erhielten Sie jenen Brief von mir, denn es schien mir billig, daß der Arme, wenn er noch lebe, dieses Erbtheil seines Vaters, als der nächste, in Empfang nehmen müsse. – Nun – was kann aus ihm geworden seyn? Ich zittre, wenn ich von Diebesbanden, von eingefangenen Schelmen höre, denn wie möglich ist es, daß der Unglückselige, wenn er keinen festen Standpunkt in der Gesellschaft gefunden hat, aus Verzweiflung und Leichtsinn sich von Gesindel und Bösewichtern hat verführen lassen, und daß ich diesen, meinen Neffen, wohl noch einmal als Verbrecher wieder sehe.

Der Pfarrer suchte zu beruhigen und sagte einiges von der Güte Gottes, welches Wolf mit Geduld und Fassung anhörte. Als aber der Priester in seinem Eifer ganz vergaß, wen er vor sich hatte, und vom Gebet, der Gnade und dem Vertrauen auf den Heiland mit vieler Genügsamkeit und in fließenden Worten sprach, sagte der Banquier gelassen: brechen wir davon ab, Herr Pfarrer, denn ich bin kein Mitglied Ihrer Gemeine.

Gottfried ward roth und stotterte eine Entschuldigung, doch Wolf unterbrach ihn, indem er den Pfarrer erinnerte, daß er ihm von jenem Bernhard noch etwas Wichtiges habe mittheilen wollen.

Das Beste und Nöthigste hätte ich fast vergessen, erwiederte Gottfried, wie mir jener Magus nehmlich als 125 gewiß versichert hat, daß ich noch heut Nachmittag diesen verschollenen Bernhard im schönen Garten treffen werde. –

Der alte Kaufmann ward nachdenkend und sagte dann: Herr Pfarrer! Empfangen Sie vorerst mit meinem Dank die rückständige Summe, die wir Ihnen seit so langer Zeit haben schuldig bleiben müssen. Sie werden finden, ich habe nur mäßige Zinsen dem kleinen Capital berechnet, die Sie aber mit Recht erwarten können, weil Ihnen das Geldchen so lange ist entzogen worden. – Und – finden Sie den Bernhard, wie ich ihn wünsche, so führen Sie denselben noch heut zu mir, oder weisen Sie ihm mein Haus an, damit er mich besuche und wir unsre Rechnung mit einander stellen.

Der Pfarrer war gerührt, erschüttert und hoch erfreut, denn plötzlich war er Eigenthümer einer so großen Summe, wie er sie noch nie auf einmal besessen hatte. Als der Jude ihm die Hand gab, und er sie dem alten Manne herzlich drückte, umarmte ihn der Greis, und Gottfried vergoß Thränen in dieser Umhalsung.

Als der Pfarrer sich wieder auf der Straße befand, war er über sich selbst verwundert, daß er als Christ und Geistlicher in ein so inniges Verhältniß mit einem Juden gerathen sei. Er konnte es sich nicht ableugnen, daß er eine Ehrfurcht und zärtliche Liebe gegen den jüdischen Greis empfunden hatte. Je nun, sagte er zu sich selbst, man schreitet freilich immer mehr vorwärts, die Zeiten klären sich auf, der Jude selbst scheint mir auch von wahrhaft christlicher Gesinnung. Er wägte das Kapitel, welches er in Gold empfangen hatte, und welches ihm die Tasche niederzog; er dachte darüber nach, wie glücklich es sich für ihn getroffen, daß er den Amtmann nach der Residenz begleitet habe, und wie dieses eine Glück alle die kleinen erlittenen Unfälle und Drangsale hoch aufwiege. Er freute sich schon über die 126 erstaunten, weit geöffneten Augen der Frau, wenn er ihr die Goldstücke auf den Tisch vorzählen würde, und eilte deswegen nach dem Gasthofe.

Titus, der taumelnd über die Straße ging, um seinen Mäcen, den humoristischen Herrn von Wandel aufzusuchen, lief ihm entgegen. Gottfried war so voll von seinem Glück, daß er ihm das Wesentliche aller dieser sonderbaren Begebenheiten mittheilte, ihm von Bernhard, dem alten Wolf und dessen vielseitig religiösem Bruder stammelnd und verwirrt erzählte, ihm auch nicht verschwieg, daß der Magier ihm versprochen habe, daß sich noch heut Bernhard wieder einstellen würde. Dann ging er schnell auf den Umstand über, daß derselbe Zauberer auch die Diebesbande zerstreuen und den Anführer derselben zur gefänglichen Haft liefern wolle.

Titus sagte: Mein alter Freund, Sie verjüngen sich sichtlich in diesen wunderbaren Abentheuern. Sie haben also eine namhafte Summe unerwartet erhalten, welches fast so gut als wie ein Gewinn in der Lotterie anzusehen ist. Wenn es sich nun noch zutragen sollte, daß Ihr kleines Rosinchen die Gemahlin des vortrefflichen, geistreichen Fritz würde, so bliebe Ihnen in dieser Welt kaum noch etwas zu wünschen übrig.

Ein Auflauf trennte sie. Gottfried eilte nach der Herberge, um aus dem verdächtigen Gedränge sein Geld in Sicherheit zu bringen, und seine Gattin durch den Anblick desselben glücklich zu machen. Er dachte unterwegs über die sonderbare Einrichtung der menschlichen Seele nach, daß er in dieser Fluth von Begebenheiten die Lotterie so völlig vergessen hatte, daß er noch nicht wußte, ob seine ahndungsreichen Zahlen etwas gewonnen, oder ob sie durchgefallen wären. Er nahm sich vor, auch heut noch Erkundigung 127 darüber einzuziehen, so bald er die Frau gesprochen, gegessen, und dann den oft erwähnten Bernhard wiedergefunden habe.

Alle diese ihm so nahe liegenden Sachen beschäftigten ihn so sehr, daß er kaum darauf hinhörte, wie wieder in den Läden und auf den Straßen von einem Diebstahle erzählt wurde, der mit unerhörter Frechheit war ausgeführt worden. Man hatte ein Gewölbe, welches die feinsten und kostbarsten Brabanter Spitzen führte, fast ganz ausgeplündert.

Als Titus den Herrn von Wandel im bezeichneten Hause antraf, war dieser mit einigen Briefen beschäftigt, die ihn zu interessiren schienen. Er hörte anfangs auf das Geschwätz des redseligen Titus nicht sonderlich hin und sagte dann: Wissen Sie denn, daß man nun endlich einen bedeutenden Preis auf den Kopf des sogenannten kleinen Caspar gesetzt hat? Das hätte wohl früher geschehen sollen, um den verwegnen Menschen, wenn auch nicht zu fangen, wenigstens einzuschüchtern. Auch hörte ich, daß ein angeblicher Zauberer sich anheischig gemacht hat, den Dieb zu entdecken. Die Polizei, im Bunde mit dem Magier, kann ihres Zweckes kaum verfehlen. Haben Sie auch schon von dieser Geschichte etwas gehört?

Titus sagte ihm, was er in der Stadt erfahren, und was ihm außerdem sein Freund, der Pfarrer Gottfried aus Wandelheim erzählt hatte. Als der redselige Titus die sonderbare Geschichte von Bernhard vortrug, wurde Wandel sehr aufmerksam. Der Magier, sagte er endlich, ist nur ein kleines schmächtiges Männchen, und dieser vermißte Bernhard soll, wie ich einmal vor vielen Jahren gehört habe, ein großer, breitschultriger Gesell geworden seyn.

Also haben Sie ihn gekannt? fragte Titus.

Nichts weniger als das, sagte der Edelmann; sondern 128 ich habe vor vielen Jahren nur von ihm reden hören. – Er brach ab, um mit Titus nach dem Orte zu gehen, wo sie essen wollten. Titus wollte, so wie sie gespeiset hatten, einen Buchhändler aufsuchen, den man ihm als einen unternehmenden bezeichnet hatte, um diesem seinen humoristisch-sentimentalen Roman anzubieten. Er hatte ihn deshalb auch zu sich gesteckt, und wünschte nur, daß der Verleger Muße genug haben möge, um sich einige der glänzendsten Kapitel desselben vorlesen zu lassen.



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