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II.
Das Bewusstsein der Seele

Wir haben gesehen, daß es das Streben des alten Indiens war, in Brahma zu leben und zu weben und in ihm seine Freude zu haben, in ihm, dem allbewußten und alldurchdringenden Geiste, indem es den Bereich seines Bewußtseins über die ganze Welt ausdehnte. Aber man kann einwenden, daß dies für den Menschen eine unmögliche Aufgabe ist. Wenn diese Ausdehnung des Bewußtseins ein Zunehmen nach außen bedeutete, so wäre diese Aufgabe endlos; es wäre, als wollten wir versuchen, das Meer auszuschöpfen, um an die andre Seite zu gelangen. Solcher Versuch, alles zu erkennen, würde damit enden, daß wir nichts erkennten.

Aber in Wahrheit ist die Forderung nicht so unsinnig, wie sie klingt. Der Mensch steht jeden Tag wieder vor der Aufgabe, wie er sich genug Raum schaffen und seine Lasten tragen kann. Seiner Lasten sind viel, zuviel als daß er sie tragen könnte, aber er weiß, daß er durch Anordnung nach einem System ihr Gewicht erleichtern kann. Wenn sie ihm zu schwer und unhandlich werden, so weiß er, es kommt daher, daß es ihm noch nicht gelungen ist, das System zu finden, das jede an ihre richtige Stelle rückt und das Gewicht verteilt. Dies Suchen nach einem System ist im Grunde ein Suchen nach Einheit, nach Synthese; es ist unser Versuch, die heterogene Zusammengesetztheit des äußeren Stoffes durch innere Anordnung in Harmonie zu wandeln. Bei dem Suchen wird es uns allmählich klar, daß, wenn wir das Eine finden, wir alles besitzen; daß darin in Wahrheit unser letztes und höchstes Vorrecht besteht. Dies beruht auf dem Gesetz jener Einheit, die, sobald wir sie nur erkennen, unsre dauernde Stärke ist. Ihr Lebensprinzip ist die Kraft, die in der Wahrheit liegt; in der Wahrheit jener Einheit, die die Vielheit in sich schließt. Der Tatsachen sind viele, aber die Wahrheit ist Eine. Der Verstand, den wir mit den Tieren gemein haben, weiß Tatsachen, aber die Menschenseele vermag die Wahrheit zu begreifen. Der Apfel fällt vom Baum, der Regen strömt zur Erde – wir können unser Gedächtnis mit einer endlosen Reihe solcher Tatsachen belasten und kommen doch nie zum Ziel. Aber wenn wir einmal das Gesetz der Schwere erkannt haben, so brauchen wir nicht mehr endlos Tatsachen zu sammeln. Wir sind zu einer Wahrheit vorgedrungen, von der aus wir zahllose Tatsachen überblicken. Solche Entdeckung einer Wahrheit ist eine reine Freude für den Menschen; sie ist eine Befreiung seines Geistes. Denn eine bloße Tatsache ist wie eine Sackgasse, sie führt nur zu sich selbst und nicht über sich hinaus. Aber eine Wahrheit eröffnet uns einen ganzen Horizont, sie führt uns ins Unendliche. Daher kommt es, daß, wenn ein Mensch wie Darwin eine einfache, allgemeine Wahrheit auf dem Gebiete der Biologie entdeckt, diese dort nicht Halt macht, sondern – wie eine Lampe ihr Licht weit über den Gegenstand, den sie erhellen soll, ausdehnt, – über ihren ursprünglichen Zweck hinausgeht und den ganzen Bereich menschlichen Lebens und Denkens erleuchtet. So sehen wir, daß die Wahrheit, während sie alle Tatsachen einschließt, doch kein bloßes Aggregat von Tatsachen ist, – sie geht nach allen Seiten über sie hinaus und weist uns auf das unendliche Sein.

Wie nun im Bereich des Wissens, so muß der Mensch auch im Bereich des Bewußtseins eine zentrale Wahrheit deutlich erkennen, die ihm den Ausblick über ein möglichst weites Feld gewährt, und das ist das Ziel, das die Upanischaden vor Augen haben, wenn sie sagen: »Erkenne deine eigene Seele.« Oder mit andern Worten: »Erkenne das eine große Prinzip der Einheit, das in jedem Menschen enthalten ist.«

All unsre selbstsüchtigen Triebe, unsre eigennützigen Wünsche, trüben unsern Blick für das wahre Wesen der Seele. Denn sie zeigen uns nur unser enges Ich. Sobald wir uns unsrer Seele bewußt werden, so erkennen wir das innere Wesen, das über unser Ich hinausgeht und seine tiefere Verwandtschaft mit dem All hat.

Wenn die Kinder anfangen, die einzelnen Buchstaben des Alphabets zu lernen, so finden sie kein Vergnügen daran, weil sie den wahren Zweck des Unterrichts noch nicht begreifen; es ist natürlich, daß die Buchstaben, so lange sie an sich und als isolierte Dinge unsre Aufmerksamkeit fordern, uns ermüden. Sie werden erst eine Quelle der Freude für uns, wenn sie sich zu Wörtern und Sätzen zusammenfügen und uns Gedanken vermitteln.

So verliert auch unsre Seele, wenn sie losgelöst und in den engen Grenzen unsres Ichs eingefangen ist, ihre Bedeutung. Denn ihr innerstes Wesen ist Einheit. Sie kann nur zu ihrer Wahrheit gelangen, indem sie sich mit andern vereint, und nur darin hat sie ihre Freude. Der Mensch war voll Unruhe und Furcht, solange er die Gesetzmäßigkeit in der Natur noch nicht erkannt hatte; bis dahin war die Welt ihm fremd. Das Gesetz, das er entdeckte, ist nichts anderes als die Innewerdung der Harmonie zwischen der Vernunft, die ein Teil der menschlichen Seele ist, und den Vorgängen in der Welt. Dies ist das Band, durch das der Mensch mit der Welt, in der er lebt, verbunden ist, und er fühlt unendliche Freude, sobald er dieses erkennt, denn dann fühlt er sich eins mit seiner Umgebung. Irgend etwas verstehen heißt etwas von unserm eigenen Wesen in ihm wiederfinden, und die Entdeckung unsrer selbst außerhalb unser ist es, was uns froh macht. Dies Verstehen des andern verbindet uns mit einem Teil seines Wesens, aber das Band, das die Liebe schlingt, macht ihn uns ganz zu eigen. In der Liebe ist das Gefühl der Verschiedenheit ausgelöscht, und die menschliche Seele hat ihr letztes Ziel erreicht, indem sie aus den Schranken des Ichs hinaustritt und die Schwelle der Unendlichkeit überschreitet. Daher ist die Liebe die höchste Seligkeit, die der Mensch erlangen kann, denn durch sie allein erkennt er, daß er mehr als er selbst, daß er eins mit dem All ist.

Dies Prinzip der Einheit, das der Mensch in seiner Seele hat, ist immer tätig und schafft weit und breit Verbindungen in Literatur, Kunst, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Religion. Unsre großen Offenbarer sind die, die uns den wahren Sinn der Seele kundtun, indem sie aus Liebe zur Menschheit sich selbst hingeben. In ihrem Dienst der Liebe bieten sie Verleumdung und Verfolgung, Mangel und Tod mutig Trotz. Sie leben das Leben der Seele, nicht des Ichs, und so beweisen sie uns die letzte Wahrheit der Menschheit. Wir nennen sie Mahātmās, »die Menschen der großen Seele.«

Es heißt in einer der Upanischaden: Es ist nicht so, daß du deinen Sohn liebst um seinetwillen; du liebst ihn um deiner eigenen Seele willen. na vā are putrasya kāmāya putraḥ priyo bhavati, ātmanas tu kāmāya putraḥ priyo bhavati. [Bṛhad-āraṇyaka-Up. 2, 4, 5, wo allerdings der Plur. steht: putrāṇām ... putrāḥ priyā bhavanti; »fürwahr nicht um der Söhne willen sind die Söhne lieb, sondern um des Selbstes willen sind die Söhne lieb.« Das will sagen: Wen immer wir lieben, in dem haben wir unsre eigene Seele im höchsten Sinn gefunden. Hierin liegt die endgültige Wahrheit unsres Daseins beschlossen. Paramātmā, die höchste Seele, ist in mir wie in meinem Sohn, und meine Freude an meinem Sohn besteht in der Erkenntnis dieser Wahrheit. Es ist eine ganz alltägliche Tatsache geworden, und doch ist es wundervoll zu denken, daß die Freuden und Leiden unsrer Lieben auch für uns Freuden und Leiden sind, – ja, es noch in erhöhtem Maße sind. Wie kommt dies? Weil wir in ihnen uns selbst erweitert, weil wir in ihnen die große Wahrheit berührt haben, die das ganze Weltall umfaßt.

Es geschieht oft, daß unsre Liebe zu unsern Kindern, unsern Freunden oder andern geliebten Wesen uns in der weiteren Entfaltung unsrer Seele hemmt. Sie erweitert wohl den Bereich unsres Bewußtseins, doch setzt sie seiner freien Ausdehnung Schranken. Und dennoch ist diese Liebe der erste Schritt, und dieser Schritt schon enthält das ganze Wunder. Er zeigt uns die wahre Natur unsrer Seele. An ihm erkennen wir mit Gewißheit, daß unsre höchste Freude in der Aufgabe unsres selbstsüchtigen Ichs und in dem Einswerden mit andern besteht. Diese Liebe gibt uns neue Kraft und Einsicht und Schönheit der Seele, soweit ihre Grenzen reichen, aber sie hört auf, dies zu tun, wenn jene Grenzen ihre Dehnbarkeit verlieren und sich gegen den Geist der allgemeinen Liebe stemmen; dann werden unsre Freundschaften ausschließlich, unsre Familien selbstsüchtig und ungastlich, unsre Nationen schließen sich ab und stehen andern Völkern feindlich gegenüber. Es ist, wie wenn man ein brennendes Licht unter einen hermetisch verschlossenen Behälter stellt; es strahlt hell, bis die giftigen Gase sich häufen und die Flamme ersticken. Dennoch hat es seine Wahrheit bewiesen, bevor es starb, und hat uns die Freude empfinden lassen, aus der Gewalt des blinden, leeren und kalten Dunkels befreit zu sein.

Nach der Lehre der Upanischaden ist der Schlüssel zum kosmischen Bewußtsein, zum Gottesbewußtsein, das Bewußtsein der Seele. Unsre Seele erkennen, ganz losgelöst von unserm Ich, das ist der erste Schritt zur Verwirklichung der vollkommenen Befreiung. Wir müssen mit absoluter Sicherheit wissen, daß wir unserm eigentlichen Wesen nach Geist sind. Dies können wir, indem wir die Herrschaft über unser Ich gewinnen, indem wir uns über allen Stolz, über alle Begierde und Furcht erheben, indem wir erkennen, daß irdische Verluste und leiblicher Tod dem wahren Wesen und der Größe unsrer Seele nichts nehmen können. Das Vöglein weiß, wenn es die egozentrische Abgeschlossenheit seines Eis durchbricht, daß die harte Schale, die es solange umhüllte, nicht wirklich ein Teil seines Lebens ist. Diese Schale ist ein totes Ding, sie hat kein Wachstum, sie gewährt nicht den geringsten Ausblick auf das große weite Drüben außerhalb ihrer Wände. Wie vollkommen in sich und schön gerundet sie auch sein mag, sie muß einen Stoß erhalten, sie muß durchbrochen werden, damit der Vogel zur Freiheit von Licht und Luft gelangen und den Zweck seines Vogeldaseins voll erfüllen kann. Im Sanskrit heißt der Vogel der Zweigeborene. Ebenso auch der Mann, der wenigstens zwölf Jahre lang durch die strenge Zucht der Selbstbeherrschung und der Meditation hindurchgegangen ist und dann aus ihr hervorgeht, einfach in seinen Bedürfnissen, rein im Herzen und bereit, die ganze Verantwortung des Lebens in weitherzigem und selbstlosem Sinne auf sich zu nehmen. Von ihm sagten die Alten, daß er von neuem geboren ist, aus der blinden Hülle des Ichs zur Freiheit des Seelenlebens; daß er in lebendige Beziehung zu seiner Umgebung getreten und mit dem All eins geworden ist.

Ich warne meine Zuhörer noch einmal vor der falschen Vorstellung, als hätten die Lehrer Indiens eine Welt- und Selbstentsagung gepredigt, die nur zur öden Leere der Verneinung führt. Ihr Ziel war, ihre Seele zu verwirklichen, oder mit andern Worten, sich in Wahrheit die Welt zu eigen zu machen. Als Jesus sagte: »Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen«, meinte er dies. Er verkündete die Wahrheit, daß dem Menschen, der seinen Ichstolz überwindet, sein wahres Erbe zuteil wird. Er braucht sich nicht mehr seine Stellung in der Welt zu erkämpfen; sie ist ihm überall gesichert durch das unsterbliche Recht seiner Seele. Der Ichstolz hält die Seele von ihrer eigentlichen Aufgabe zurück: durch Vereinigung mit der Welt und ihrem Gott zur Vollendung zu gelangen.

In seiner Rede an Sadhu Simha sagt Buddha: Es ist wahr, Simha, daß ich Tätigkeit rüge, aber nur solche Tätigkeit, die in Worten, Gedanken oder Taten zum Bösen führt. Es ist wahr, Simha, daß ich Auslöschung predige, aber nur die Auslöschung von Stolz, Lust, bösen Gedanken und Unwissenheit, nicht von Vergebung, Liebe, Barmherzigkeit und Wahrheit.«

Die Lehre von der Befreiung, die Buddha predigte, war die Befreiung aus der Knechtschaft der avidyā. Avidyā ist die Unwissenheit, die unser Bewußtsein verdunkelt und es auf die Grenzen unsres persönlichen Ichs zu beschränken sucht. Diese avidyā, diese Unwissenheit, diese Einschränkung des Bewußtseins ist es, die die starre Absonderung des Ichs schafft und so die Quelle alles Bösen, das mit der Selbstsucht verbunden ist, die Quelle von Stolz, Gier und Grausamkeit, wird. Wenn der Mensch schläft, ist er eingeschlossen in der engbegrenzten Tätigkeit seines physischen Lebens. Er lebt, aber er weiß nichts von den mannigfachen Beziehungen seines Lebens zu seiner Umgebung – daher weiß er nichts von sich selbst. So ist auch der Mensch, der ein Leben der avidyā lebt, in sich selbst eingeschlossen. Es ist geistiger Schlaf. Sein Bewußtsein steht der höchsten Wirklichkeit, die ihn umgibt, nicht offen, daher kennt er nicht die Wirklichkeit seiner eigenen Seele. Wenn er zur bodhi gelangt, das heißt zum Erwachen aus dem Schlaf des Selbst zur Vollkommenheit des Bewußtseins, dann wird er zum Buddha.

Einst traf ich in einem bengalischen Dorfe zwei Asketen einer religiösen Sekte. »Könnt ihr mir sagen,« fragte ich sie, »worin das Besondere eurer Religion besteht?« Nach einigem Zögern antwortete der eine: »Es ist schwer, das zu erklären.« Der andre sagte: »Nein, es ist ganz einfach. Wir halten dafür, daß wir zuerst unsre eigene Seele kennenlernen müssen, unter der Leitung eines geistlichen Lehrers, und wenn wir das getan haben, können wir ihn, der die höchste Seele ist, in uns finden.« »Warum predigt ihr nicht allen Menschen auf der Welt eure Lehre?« fragte ich. »Wer durstig ist, wird schon von selbst zum Fluß kommen«, war seine Antwort. »Aber wie ist es damit, findet ihr, daß dies geschieht? Kommen sie von selbst?« Der Mann lächelte milde, und ohne den leisesten Hauch von Ungeduld oder Besorgnis erwiderte er zuversichtlich: »Sie müssen kommen, alle bis zum letzten.«

Ja, er hat recht, dieser schlichte Asket aus unserm bengalischen Dorfe. Der Mensch ist in der Tat immer auf der Suche nach etwas, das ihm mehr bedeutet als Nahrung und Kleidung. Er ist auf der Suche nach sich selbst. Die Geschichte des Menschen ist die Geschichte seiner Wanderung nach dem Unbekannten, das Streben nach der Verwirklichung seines unsterblichen Selbst, seiner Seele. Indem er Weltreiche aufbaut und zerstört, Riesenmassen von Reichtümern anhäuft und unbarmherzig in den Staub schleudert, seinen Träumen und seiner Sehnsucht in ganzen Scharen von Symbolen Gestalt gibt und sie dann beiseite wirft wie das Kind das Spielzeug, dem es entwachsen ist, indem er Zauberschlüssel schmiedet, um die Geheimnisse der Schöpfung aufzuschließen und, die Arbeit von Jahrtausenden achtlos vergeudend, in seine Werkstatt zurückkehrt, um irgendein neues System zu erfinden, schreitet der Mensch von Epoche zu Epoche der vollkommensten Verwirklichung seiner Seele zu – der Seele, die größer ist als alle Schätze, die er anhäuft, als alle Taten, die er verrichtet, als alle Theorien, die er aufbaut – der Seele, deren Aufstieg weder Tod noch Verwesung hemmt. Des Menschen Fehler und Mißerfolge sind gewiß nicht geringfügig und klein, sie haben seinen Weg mit gewaltigen Trümmern bedeckt; sein Leiden ist ungeheuer wie die Wehen bei der Geburt eines Riesenkindes, es sind die Vorboten einer Erfüllung, die unendlich ist. Der Mensch hat alle Arten von Martyrien auf sich genommen und nimmt sie noch auf sich: seine Institutionen sind die Altäre, die er errichtet hat und auf denen er täglich seine Opfer darbringt, Opfer wundersam von Art und überwältigend an Menge. Alles dies würde ganz sinnlos und unerträglich sein, wenn er nicht jene tiefe Freude der Seele in sich empfände, die im Leiden ihre göttliche Kraft erprobt und in der Entsagung ihre unerschöpflichen Reichtümer offenbart. Ja, sie kommen, die Pilger, alle bis zum letzten – sie kommen, um ihr wahres Erbe in der Welt anzutreten; sie sind immer dabei, ihr Bewußtsein zu erweitern, eine immer höhere Einheit zu suchen, sie nähern sich immer mehr der einen zentralen Wahrheit, die allumfassend ist.

Des Menschen Armut ist abgrundtief, seine Begierden unersättlich, bis er sich seiner Seele wahrhaft bewußt wird. Bis dahin ist die Welt für ihn in einem Zustande beständigen Fließens – ein Phantom, das zugleich ist und nicht ist. Für den Menschen, der seine Seele erkannt hat, gibt es ein festes Zentrum des Universums, um das alles andere sich leicht ordnet, und nur von diesem Zentrum aus kann er die Glückseligkeit eines harmonischen Lebens erwerben und genießen.

Es gab eine Zeit, wo die Erde nur eine Nebelmasse war, deren kleinste Teile durch die Expansionskraft der Wärme weithin verstreut waren, eine Zeit, wo sie noch nicht ihre bestimmte Gestalt erlangt und weder Schönheit noch Zweckmäßigkeit hatte, sondern nur Hitze und Bewegung. Allmählich, als ihre Dämpfe sich zu einem zusammenhängenden und runden Ganzen verdichteten, vermittelst einer Kraft, die alle auseinanderstrebenden Stoffe unter die Herrschaft eines Mittelpunkts zu bringen suchte, nahm sie ihren Platz unter den Planeten des Sonnensystems ein, wie ein Smaragd in einem Halsband von Diamanten. So ist es auch mit unsrer Seele. Solange die Hitze und Bewegung blinder Triebe und Leidenschaften sie nach allen Seiten auseinanderzerren, können wir nichts wahrhaft geben und empfangen. Aber wenn wir unsern Mittelpunkt in unsrer Seele finden durch die Kraft der Selbstbeherrschung, durch die Kraft, die alle streitenden Elemente in Harmonie und alle, die getrennt sind, zur Einheit bringt, dann sammeln sich alle unsre einzelnen Eindrücke zu Weisheit, und all die flüchtigen Impulse unsres Herzens finden ihre Vollendung in der Liebe; dann offenbaren all die unscheinbaren Begebenheiten unsres Lebens einen unendlichen Zweck, und all unsre Gedanken und Taten vereinen sich unzertrennlich in innerer Harmonie.

Die Upanischaden sagen mit großem Nachdruck: Erkenne das Eine, die Seele. Sie ist die Brücke, die zur Unsterblichkeit führt. tam evaikaṃ jānathātmānam. (anyā vāco vimuñcatha.) amṛtasyaiṣa setuḥ. [Muṇḍaka-Up. 2, 2, 5.]

Das ist das letzte Ziel des Menschen, das Eine zu finden, das in ihm ist, das sein wahres Wesen, das seine Seele ist, der Schlüssel zu der Tür des geistlichen Lebens, zum himmlischen Reich. Seiner Begierden sind viele, und sie jagen wie wahnsinnig den mannigfaltigen Dingen der Welt nach, denn darin haben sie den Sinn und Zweck ihres Daseins. Aber das Eine, Ungeteilte in ihm strebt immer nach Einheit, – Einheit in der Erkenntnis, Einheit in der Liebe, Einheit in den Zielen des Wollens; und in dem Gefühl der ewigen Einheit mit dem Unendlichen findet es seine höchste Freude. Daher heißt es in den Upanischaden: Nur die, die stillen Gemütes sind, können zu dauernder Freude gelangen, indem sie in ihrer Seele den erkennen, der sein eigenes Wesen in einer Mannigfaltigkeit von Formen offenbart. [eko vaśī sarvabhūtāntarātmā] ekaṃ rūpam bahudhā yaḥ karoti,
tam ātmasthaṃ ye 'nupaśyanti dhīrās teṣāṃ sukhaṃ śāśvataṃ netareṣām.
[Kāṭhaka-Up. 5, 12; Deussen S.283:

Den einen Herrn und innres Selbst der Wesen,
Der seine eine Form ausbreitet vielfach,
Wer den, als Weiser, in sich selbst sieht wohnen,
Der nur ist ewig selig, und kein and'rer.

Durch alle Vielgestaltigkeit der Welt tastet das Eine in uns sich mühsam seinen Weg zu dem Einen im All; das ist seine Natur und seine Freude. Aber auf diesem vielfach verschlungenen Wege könnte es sein Ziel nie erreichen, wenn es nicht sein eigenes Licht hätte, das ihm das, was es sucht, blitzartig erhellt. Die Vision des Höchsten in unsrer Seele ist unmittelbares Schauen und gründet sich auf keine Überlegung oder Beweisführung der Vernunft. Unsre Augen sehen von Natur einen Gegenstand als ein Ganzes, nicht indem sie ihn in einzelne Teile zerlegen, sondern indem sie alle Teile zusammen in eine Einheit mit uns bringen. So ist es auch mit der unmittelbaren Wahrnehmung unsres Seelenbewußtseins, das seine Einheit mit dem Höchsten ganz aus sich selbst voll erkennt.

In der Upanischad heißt es: Dieser Gott, der sich in dem Wirken des Universums offenbart, wohnt immer im Herzen des Menschen als die höchste Seele ... Wer ihn durch die unmittelbare Wahrnehmung des Herzens erkennt, gelangt zur Unsterblichkeit. eṣa devo viśvakarmā mahātmā sadā janānāṃ hṛdaye
sanniviṣṭaḥ.
hṛdā manīṣā manasābhikḷpto. ya etad vídur amṛtās te bhavanti.

[Śvetāśvatara-Up. 4, 17.

Er ist Viśvakarmā, das heißt, seine äußere Offenbarung in der Natur besteht in einer Mannigfaltigkeit von Formen und Kräften, aber seine innere Offenbarung in unsrer Seele besteht in Einheit. Daher ist der Weg, auf dem wir im Gebiete der Natur der Wahrheit zustreben, der analytische, stufenweise fortschreitende Weg der Wissenschaft, aber zur Erkenntnis der Wahrheit in unsrer Seele gelangen wir durch unmittelbares Schauen. Wir können den Höchsten nie erreichen, indem wir Erkenntnisse Stück für Stück aneinanderreihen, und wenn wir dies auch in alle Ewigkeit fortsetzten, denn er ist ein einiges Wesen und nicht aus Teilen zusammengesetzt; wir können ihn nur erkennen als das Herz unsres Herzens und die Seele unsrer Seele; wir können ihn nur erkennen, in der Liebe und Freude, die wir fühlen, wenn wir unser Selbst aufgeben und Antlitz in Antlitz ihm gegenüberstehen.

Das tiefste und inbrünstigste Gebet, das je aus dem Menschenherzen aufgestiegen ist, ist in unsrer alten Sprache erklungen: O du, der du dich selbst offenbarst, offenbare dich in mir. āvir āvir mayy edhi. Wir leben im Elend, weil wir Geschöpfe des Ichs sind, des Ichs, das hart und engherzig ist, das kein Licht zurückstrahlt, das für das Unendliche blind ist. Unser Ich hat nur seine eigenen lauten, schrillen Töne, seine Saiten erzittern nie von der Musik des Ewigen. Seufzer der Unzufriedenheit und Mutlosigkeit, müßige Klagen um die Vergangenheit und bange Sorgen um die Zukunft beunruhigen unsre seichten Herzen, weil wir unsre Seelen nicht gefunden haben und der göttliche Geist sich noch nicht in uns offenbart hat. Daher rufen wir: O du Furchtbarer, erlöse uns für und für durch das Lächeln deiner Gnade! udra yat te dakṣiṇam mukhaṃ tena mām pāhi nityaṃ. [Śvetāśvatara-Up. 4, 21.]

Jene Selbstzufriedenheit, jene unersättliche Gier, jener Stolz auf Besitz, jenes hochmütige Sichabwenden des Herzens hüllt uns ein wie ein Leichentuch. Rudra, o du Furchtbarer, zerreiße diese dunkle Hülle und laß den erlösenden Strahl deines Gnadenlächelns diese Nacht der Finsternis durchbrechen und meine Seele erwecken!

Aus dem Nichtsein führe mich zum Sein, aus dem Dunkel zum Licht, aus dem Tode zur Unsterblichkeit! asato mā sad gamaya, tamaso mā jyotir gamaya, mṛtyor mā 'mṛtaṃ gamaya. [Bṛhad-āraṇyaka-Up. 1, 3, 28.] Aber wie können wir hoffen, daß unser Gebet erhört wird? Denn unendlich ist der Abstand, der zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Tod und Unsterblichkeit liegt. Doch diese unermeßliche Kluft wird in einem Augenblick überbrückt, wenn Gott sich in unsrer Seele offenbart. Dort geschieht das Wunder, denn dort ist der Ort, wo das Endliche und das Unendliche sich begegnen. Vater, tilge alle meine Sünden! víśvāni deva savitar duritā́ni párā suva. [Ṛgveda 5,82,5.] Denn wenn der Mensch sündigt, so nimmt er die Partei des Endlichen gegen das Unendliche in sich selbst. Die Sünde ist die Besiegung seiner Seele durch sein Ich. Es ist ein gefährlich verlustreiches Spiel, wobei der Mensch sein Alles wagt, um Weniges zu gewinnen. Die Sünde verdunkelt die Wahrheit und trübt den klaren Blick unsres Bewußtseins. In der Sünde verlangen wir nach Genüssen, nicht weil sie wirklich begehrenswert sind, sondern weil das rote Licht unsrer Leidenschaft sie so erscheinen läßt; wir trachten nach Dingen, nicht weil sie an sich groß sind, sondern weil unsre Gier sie uns übertrieben darstellt und groß erscheinen läßt. Diese Übertreibungen, diese Fälschungen der Perspektive stören bei jedem Schritt die Harmonie unsres Lebens; wir verlieren das richtige Maß für den Wert der Dinge und werden durch die falschen Ansprüche der mannigfaltigen und sich widerstreitenden Lebensinteressen verwirrt. Das vergebliche Bemühen des Menschen, alle Elemente seiner Natur in Einheit mit dem Höchsten und unter seine Herrschaft zu bringen, ist es, was ihn die Qual seiner Trennung von Gott fühlen und inbrünstig beten läßt: O Gott, Vater, tilge alle unsre Sünden! Gib uns das Gute! víśvāni deva. savitar savitar duritā́ni suva | yád bhadráṃ tán na ā́ suva.|| [Ṛgveda 5, 82, 6.], das wahre Gute, das das tägliche Brot unsrer Seele ist. In unsern Genüssen sind wir auf uns selbst beschränkt, im Guten sind wir befreit und gehören allen. Wie das Kind im Leib der Mutter durch die Vereinigung seines Lebens mit dem größeren und weiteren Leben der Mutter seine Nahrung erhält, so wird auch unsre Seele nur durch das Gute ernährt, durch das sie sich mit dem Unendlichen verwandt und verbunden fühlt und das der Kanal ist, durch welchen ihr ihre tägliche Nahrung zugeführt wird. Daher heißt es: »Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.« Denn die Gerechtigkeit ist die göttliche Speise der Seele, nur sie kann den Menschen sättigen, kann ihm die Kraft geben, das Leben des Unendlichen zu leben, und ihm helfen, ins Ewige hineinzuwachsen. Anbetung dir, von dem die Freuden unsres Lebens kommen! Anbetung dir, von dem auch das Glück unsrer Seele kommt! Anbetung dir, dem Gütigen, dem Allgütigen námaḥ śambhavā́ya [ca mayobhavā́ya ca], námaḥ śaṅkarā́ya ca [mayaskarā́ya ca], námaḥ śívā́ya ca śívátarāya ca. [Vājasaneyi-Saṃhítā 16, 41.] durch den wir mit allem, was da ist, in Frieden und Harmonie, in Liebe und Güte verbunden sind.

Des Menschen Sehnsucht ist, den vollkommensten Ausdruck seines Wesens zu finden. Diese Sehnsucht des Menschen nach Selbstverwirklichung ist es, die ihn dahin führt, Reichtum und Macht zu suchen. Aber er muß lernen, daß Anhäufung von äußeren Dingen nicht Verwirklichung ist. Es ist das innere Licht, das sein wahres Wesen offenbart. Wenn dieses innere Licht angezündet ist, dann erkennt er in einem Augenblick, daß des Menschen höchste Offenbarung Gottes eigene Offenbarung in ihm ist. Und dahin geht seine Sehnsucht: auf die Offenbarung seiner Seele, das heißt die Offenbarung Gottes in seiner Seele. Der Mensch wird vollkommen, erreicht seine höchste Ausprägung, wenn seine Seele sich in dem Unendlichen erkennt, dessen eigentliches Wesen Āviḥ, das heißt Offenbarung ist.

Das wahre Elend des Menschen besteht darin, daß es ihm nicht ganz gelungen ist, sein eigentliches Wesen zum Ausdruck zu bringen, daß es durch sein Ich getrübt und in seinen eigenen Wünschen und Begierden verloren ist. Sein Selbstgefühl reicht nicht hinaus über seine persönliche Umgebung, sein größeres Selbst ist verdunkelt, sein wahres Wesen nicht Wirklichkeit geworden. Daher steigt aus seiner tiefsten Seele das Gebet auf: Du, der du der Geist der Offenbarung bist, offenbare dich in mir! āvir āvir mayy edhi. [S. S. 56.] Diese Sehnsucht nach vollkommener Ausprägung seines Wesens wurzelt tiefer im Menschen als Hunger und Durst nach Essen und Trinken und als die Begierde nach Reichtum und Auszeichnung. Und dies Sehnen ist nicht nur in ihm, es ist in der Tiefe aller Kreatur, es ist das unaufhörliche Drängen des Āviḥ, des Geistes der ewigen Offenbarung in ihm. Die Offenbarung des Unendlichen im Endlichen, die die Triebkraft der ganzen Schöpfung ist, zeigt sich in ihrer Vollkommenheit nicht in dem gestirnten Himmel, nicht in der Schönheit der Blumen. Sie geschieht nur in der Seele des Menschen. Denn dort sucht sich der Wille zu offenbaren im Willen des Menschen, und die Freiheit sucht ihren höchsten Lohn in seiner freien Hingabe.

Daher ist es das Selbst des Menschen allein, das der große König des Weltalls nicht mit seinem Thron überschattet, das er freigelassen hat. In seinem physischen und geistigen Organismus, durch den der Mensch mit der Natur zusammenhängt, muß er die Herrschaft seines Königs anerkennen, aber in seinem Selbst hat er die Freiheit, ihn zu verleugnen. Hier, muß unser Gott sich Zutritt gewinnen. Hier kommt er als Gast, nicht als König, und daher muß er warten, bis er eingeladen wird. Über des Menschen Selbst hat Gott seine Herrschaft aufgegeben, weil er um seine Liebe werben will. Seine bewaffnete Macht, die Naturgesetze, bleiben draußen vor dem Tor, und nur die Schönheit, der Bote seiner Liebe, findet Einlaß in seinen Bereich.

Nur im Bereich des Willens ist Anarchie erlaubt; nur in des Menschen Selbst können Lüge und Gottlosigkeit regieren und die Harmonie des Ganzen stören; nur hier kann es dahin kommen, daß wir in unsrer Verzweiflung ausrufen: »Solch äußerste Zerrüttung könnte nicht herrschen, wenn es einen Gott gäbe!« – Ja, Gott steht draußen vor unserm Selbst und wartet mit unermüdlicher Geduld, bis wir ihm freiwillig die verschlossene Tür öffnen. Denn dies unser Selbst kann nicht durch den Zwang der göttlichen Macht, sondern nur durch Liebe seinen letzten Sinn, die Seele, finden und so in Freiheit mit Gott vereint werden.

Der, dessen Geist eins geworden ist mit Gott, steht vor den Menschen da als die höchste Blüte der Menschheit. In ihm erkennt der Mensch sein wahres Wesen, in ihm findet er die vollkommenste Offenbarung Gottes, die Vereinigung des höchsten Willens mit seinem Willen, die Vereinigung seiner Liebe mit der ewigen Liebe.

Daher wird in unsrem Lande dem, der Gott wahrhaft liebt, von den Menschen solche Verehrung zuteil, wie sie im Abendlande fast gotteslästerlich erscheinen würde. Wir sehen in ihm Gottes Wunsch erfüllt, das schwerste aller Hindernisse seiner Offenbarung beseitigt, und Gottes eigene, vollkommene Freude in der Menschheit zur herrlichsten Blüte gebracht. Durch ihn erscheint uns die ganze Welt des Menschen von einem göttlichen Glanz überstrahlt. Sein Leben, das von Gottes Liebe durchglüht ist, verklärt all unsre irdische Liebe. Alle nahen Beziehungen unsres Lebens, all seine Freuden und Leiden gruppieren sich um diese Entfaltung der göttlichen Liebe und gestalten so das Drama, das wir in ihm dargestellt sehen. Der Hauch eines unergründlichen Geheimnisses streift das Alltägliche und Gewohnte und läßt es in unaussprechlich süße Musik ausbrechen. Die Bäume und die Sterne und die blauen Hügel erscheinen uns als Symbole, voll Verlangen, uns einen Sinn zu offenbaren, den Worte nie ausdrücken können. Es ist uns, als ob wir dem Meister bei der Erschaffung einer neuen Welt zusähen, wenn eines Menschen Seele den schweren Vorhang des Ichs zurückzieht, den Schleier lüftet und der ewigen Liebe Antlitz in Antlitz gegenübersteht.

Was ist diesem Zustand vergleichbar? Er ist wie ein Frühlingsmorgen, der mannigfach an Leben und Schönheit ist und doch ein einiges Ganzes. Wenn eines Menschen Leben von allen Verwirrungen erlöst ist und seine Einheit in der Seele gefunden hat, dann wird das Bewußtsein des Unendlichen ihm sogleich unmittelbar und natürlich wie der Flamme das Licht. Alle Konflikte des Lebens sind gelöst, alle Widersprüche versöhnt, Wissen, Lieben und Handeln in Harmonie gebracht; Freude und Schmerz werden eins in Schönheit, Genuß und Entsagung gleich in Reinheit, die Kluft zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen füllt sich mit überquellender Liebe, jeder Augenblick bringt Botschaft vom Ewigen, der Gestaltlose erscheint uns in der Gestalt der Blume und der Frucht, der Grenzenlose nimmt uns als Vater in seine Arme und geht als Freund an unsrer Seite. Nur die Seele, das eine Ungeteilte im Menschen ist es, die alle Schranken überwindet und ihre Verwandtschaft mit dem Höchsten erkennt. Solange wir die innere Harmonie und die Ganzheit unsres Wesens noch nicht erlangt haben, bleibt unser Leben in Gewohnheiten stecken. Solange erscheint uns die Welt als eine Maschine, die wir meistern müssen, wo sie nützlich ist, und vor der wir uns in acht nehmen müssen, wo sie gefährlich ist, während wir nie erfahren, wie nahe sie uns verwandt ist, sowohl in ihrer physischen Natur wie in der Schönheit ihres innern Lebens.


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