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Des zweiten Buches Mose

34. Kapitel

1. Und Jehovah sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln, gleich den vorigen, so will Ich auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den vorigen Tafeln waren, die du zerbrochen hast.

2. Und sei bereit am Morgen, und steige am Morgen auf den Berg Sinai, und stelle dich Mir daselbst auf dem Haupt (Gipfel) des Berges.

3. Und niemand soll mit dir hinaufsteigen, und soll auch niemand gesehen werden auf dem ganzen Berge, auch kein Schaf noch Rind soll weiden gegen diesen Berg hin.

4. Da hieb (Mose) zwei steinerne Tafeln, gleich den vorigen, und Mose stand früh auf am Morgen und stieg auf den Berg Sinai, wie Jehovah ihm geboten hatte, und nahm in seine Hand die zwei steinernen Tafeln.

5. Und Jehovah kam hernieder in der Wolke, und stellte sich daselbst bei ihm, und rief an den Namen Jehovahs.

6. Und Jehovah ging vorüber vor seinem Angesicht, und rief: Jehovah, Jehovah, Gott, barmherzig und gnädig, langmütig und groß von Güte und Wahrheit.

7. Bewahrend Güte für Tausende, tragend (vergebend) Missetat und Übertretung und Sünde, aber nicht (immer) lossprechend, (sondern) heimsuchend die Missetat der Väter an den Söhnen, und an den Söhnen der Söhne, an dem dritten und vierten (d.i. bis zum vierten Geschlecht).

8. Da eilte Mose und neigte sich zur Erde, und betete an.

9. Und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, o Herr, so gehe doch der Herr in unserer Mitte; denn es ist ein hartnäckiges Volk; und vergib unsere Missetat und unsere Sünde, und mache uns zu Deinem Erbe.

10. Und Er sprach: Siehe, Ich schließe einen Bund; vor deinem ganzen Volk will Ich Wunderbares tun, das nicht geschaffen ist auf der ganzen Erde, und bei allen Völkerschaften; und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, wird sehen das Werk Jehovahs; denn wunderbar wird sein, was Ich tue mit dir.

11. Beobachte du, was Ich dir heute gebiete; siehe, Ich vertreibe vor deinem Angesichte die Amoriter, und die Kanaaniter, und die Hethiter, und die Pheresiter, und die Heviter, und die Jebusiter.

12. Hüte dich, daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst, daß sie nicht etwa zum Fallstrick werden in deiner Mitte.

13. Darum sollt ihr zerstören ihre Altäre, und ihre Bildsäulen zerbrechen, und ihre Haine ausrotten.

14. Deshalb sollst du keinen anderen Gott anbeten, denn Jehovah, Eiferer ist Sein Name, ein eifriger Gott ist Er.

15. Daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes (und sie), wenn sie ihren Göttern nachhuren, und opfern ihren Göttern, dich einladen, und du von ihren Opfern essest.

16. Und nehmest von ihren Töchtern für deine Söhne, und dann ihre Töchter ihren Göttern nachhuren, und machen, daß deine Söhne ihren Göttern nachhuren.

17. Gegossene Götter sollst du dir nicht machen.

18. Das Fest des Ungesäuerten sollst du beobachten; sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, wie Ich dir geboten habe, zur Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib (Ährenmond) bist du von Ägypten ausgezogen.

19. Alles, was den Mutterleib eröffnet, ist Mein, von all deinem Vieh sollst du das Männliche geben, die Eröffnung (das Erstgeborene) vom Ochs und Schaf.

20. Aber das Erstgeborene vom Esel sollst du lösen mit einem Schaf, und wenn du es nicht lösest, sollst du ihm das Genick brechen, jeden Erstgeborenen deiner Söhne sollst du lösen; und vor Meinem Angesichte soll man nicht leer erscheinen.

21. Sechs Tage sollst du arbeiten, und am siebenten Tage sollst du ruhen; auch beim Pflügen und beim Ernten sollst du ruhen.

22. Und das Fest der Wochen sollst du dir halten, mit den Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der Einsammlung beim Umlauf des Jahres.

23. Dreimal im Jahr sollen alle deine Mannsleute erscheinen vor dem Angesichte des Herrn Jehovah, des Gottes Israel.

24. Denn Ich werde die Völkerschaften vertreiben vor deinem Angesichte, und deine Grenze erweitern, und es wird niemand deines Landes begehren, wenn du hinaufgehst, zu erscheinen vor dem Angesichte Jehovahs, deines Gottes, dreimal im Jahr.

25. Du sollst nicht schlachten bei Gesäuertem das Blut Meines Opfers, und nicht soll über Nacht bleiben bis an den Morgen das Opfer des Passahfestes.

26. Das Erste von den Erstlingen deines Bodens sollst du bringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes. Du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter.

27. Und Jehovah sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf; denn nach diesen Worten schließe Ich mit dir einen Bund, und mit Israel.

28. Und er war daselbst bei Jehovah vierzig Tage und vierzig Nächte, Brot aß er nicht und Wasser trank er nicht; und Er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die Zehn Worte.

29. Und es geschah, da Mose herabstieg vom Berge Sinai, und die zwei Tafeln des Zeugnisses in der Hand Moses waren, als er vom Berg herabkam, da wußte Mose nicht, daß die Haut seines Angesichtes glänzte, weil er mit Ihm geredet hatte.

30. Da sah Aharon und alle Söhne Israels Mose, und siehe, die Haut seines Angesichtes glänzte; und sie fürchteten sich, ihm zu nahen.

31. Und Mose rief ihnen zu, und sie kehrten sich wieder zu ihm, Aharon und alle Obersten in der Gemeinde, und Mose redete zu ihnen.

32. Und danach traten herzu alle Söhne Israels, und er gebot ihnen alles, was Jehovah mit ihm geredet hatte auf dem Berg Sinai.

33. Und als Mose mit ihnen ausgeredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht.

34. Und wenn Mose hineinging vor Jehovah, mit Ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er herausging; und (dann) ging er heraus und redete zu den Söhnen Israels, was ihm geboten wurde.

35. Und die Söhne Israels sahen das Angesicht Moses, daß die Haut seines Angesichtes glänzte, und dann tat Mose die Decke wieder auf sein Angesicht, bis er hineinging, mit Ihm zu reden.

 

Inhalt

10598. Dieses Kapitel handelt im inneren Sinn von der Kirche, die bei der israelitischen Völkerschaft errichtet werden sollte; weil diese aber so geartet war, daß sie das Göttliche vom Inneren her nicht aufnehmen konnte, so wurde diese Völkerschaft in der Art angenommen, daß bei ihr das Vorbildliche der Kirche war, aber nicht die Kirche (selbst); hiervon ist die Rede von Vers 1-9.

10599. Nachher ist im inneren Sinn die Rede von den Hauptpunkten der Kirche, die durchaus beobachtet werden sollten, damit sie die Kirche vorbilden könnten: Vers 10-28.

10600. Endlich ist die Rede vom Durchscheinen des inneren Göttlichen des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes durch das Äußere derselben, aber nicht für jene Völkerschaft. Dies wird bezeichnet durch das Glänzen der Haut des Angesichts Moses, und durch das Vorlegen einer Decke, wenn er mit dem Volke redete: Vers 29-35.

 

Innerer Sinn

10601. Vers 1-9: Und Jehovah sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln, gleich den vorigen, so will Ich auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den vorigen Tafeln waren, die du zerbrochen hast. Und sei bereit am Morgen, und steige am Morgen auf den Berg Sinai, und stelle dich Mir daselbst auf dem Haupt (Gipfel) des Berges. Und niemand soll mit dir hinaufsteigen, und soll auch niemand gesehen werden auf dem ganzen Berge, auch kein Schaf noch Rind soll weiden gegen diesen Berg hin. Da hieb (Mose) zwei steinerne Tafeln, gleich den vorigen, und Mose stand früh auf am Morgen und stieg auf den Berg Sinai, wie Jehovah ihm geboten hatte, und nahm in seine Hand die zwei steinernen Tafeln. Und Jehovah kam hernieder in der Wolke, und stellte sich daselbst bei ihm, und rief an den Namen Jehovahs. Und Jehovah ging vorüber vor seinem Angesicht, und rief: Jehovah, Jehovah, Gott, barmherzig und gnädig, langmütig und groß von Güte und Wahrheit. Bewahrend Güte für Tausende, tragend (vergebend) Missetat und Übertretung und Sünde, aber nicht (immer) lossprechend, (sondern) heimsuchend die Missetat der Väter an den Söhnen, und an den Söhnen der Söhne, an dem dritten und vierten (d.i. bis zum vierten Geschlecht). Da eilte Mose und neigte sich zur Erde, und betete an. Und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, o Herr, so gehe doch der Herr in unserer Mitte; denn es ist ein hartnäckiges Volk; und vergib unsere Missetat und unsere Sünde, und mache uns zu Deinem Erbe.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet den Beschluß über die israelitische Völkerschaft;

"haue dir zwei steinerne Tafeln, gleich den vorigen" bedeutet das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, wie es wegen jener Völkerschaft beschaffen (sein sollte);

"so will Ich auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den vorigen Tafeln waren, die du zerbrochen hast" bedeutet das innere himmlisch und geistig Göttliche (solle) auch in diesem Äußeren sein;

"und sei bereit am Morgen, und steige am Morgen auf den Berg Sinai" bedeutet den neuen Anfang einer Offenbarung des göttlich Wahren;

"und stelle dich Mir daselbst auf dem Haupt des Berges" bedeutet, aus dem innersten Himmel, wo die göttliche Liebe (herrscht);

"und niemand soll mit dir hinaufsteigen" bedeutet die israelitische Völkerschaft könne nicht im göttlich Wahren sein,

"und soll auch niemand gesehen werden auf dem ganzen Berge" bedeutet, sie sei ganz von demselben entfernt, somit außerhalb desselben;

"auch kein Schaf noch Rind soll weiden gegen diesen Berg hin" bedeutet, sie könnten auch nicht über das innere und äußere Gute der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes belehrt werden;

"da hieb (Mose) zwei steinerne Tafeln, gleich den vorigen" bedeutet das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, wie es beschaffen (sein sollte) wegen der israelitischen Völkerschaft;

"und Mose stand früh auf am Morgen und stieg auf den Berg Sinai" bedeutet den neuen Anfang einer Offenbarung des göttlich Wahren;

"wie Jehovah ihm geboten hatte" bedeutet, daß es so geschehen durfte, weil sie darauf bestanden;

"und nahm in seine Hand die zwei (steinernen) Tafeln" bedeutet das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, wie es beschaffen war wegen der israelitischen Völkerschaft;

"und Jehovah kam hernieder in der Wolke, und stellte sich daselbst bei ihm" bedeutet das Äußere des Wortes, in dem das Göttliche war;

"und rief an den Namen Jehovahs" bedeutet die Verehrung des Herrn durch das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe;

"und Jehovah ging vorüber vor seinem Angesicht" bedeutet das innere Göttliche über dem äußeren;

"und rief: Jehovah, Jehovah, Gott, barmherzig und gnädig" bedeutet das Göttliche Selbst, das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Göttliche, von dem alles Gute;

"langmütig" bedeutet die göttliche Nachsicht;

"und groß von Güte und Wahrheit" bedeutet, es sei das Gute selbst und das Wahre selbst;

"bewahrend Güte für Tausende" bedeutet in Ewigkeit;

"tragend (vergebend) Missetat und Übertretung und Sünde" bedeutet die Entfernung des Bösen und seines Falschen, so daß es nicht erscheint;

"aber nicht (immer) lossprechend" bedeutet die Geduld bis zur Vollendung;

"heimsuchend die Missetat der Väter an den Söhnen, und an den Söhnen der Söhne" bedeutet die Verwerfung und Verdammung des Bösen und des daher stammenden Falschen in einer langen Reihe;

"an dem dritten und vierten (Geschlecht)" bedeutet des Falschen und daher Bösen;

"da eilte Mose und neigte sich zur Erde, und betete an" bedeutet, sofort Aufnahme infolge des Einflusses ins Äußere, und Verehrung aus Demut;

"und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, o Herr" bedeutet, weil ein solches Äußere angenommen worden;

"so gehe doch der Herr in unserer Mitte" bedeutet, so möge das Göttliche inwendig in demselben sein;

"denn es ist ein hartnäckiges Volk" bedeutet, obwohl die israelitische Völkerschaft das Göttliche vom Inneren her nicht aufnimmt;

"und vergib unsere Missetat und unsere Sünde" bedeutet, es möge ihr Inneres entfernt werden, das voll war von Falschem und Bösem;

"und mache uns zu Deinem Erbe" bedeutet, dennoch möge die Kirche bei ihnen sein.

10602. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 34/1, bedeutet den Beschluß über die israelitische Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn von Jehovah zu Mose (gesprochen wird), sofern es die Antwort bezeichnet, hier aber den Beschluß, weil das "Er sprach" das Folgende in sich schließt, insofern es das ist, was Er sprach, oder was gesagt wird. Hier also wird durch "Er sprach" bezeichnet der Beschluß über die israelitische Völkerschaft, von der die zwei vorhergehenden Kapitel handelten. Der Beschluß lautet dahin, daß zwar die Kirche bei ihr errichtet, und das Wort bei ihr geschrieben werden soll, daß sie aber bloß im Äußeren seien, und gar nicht im Inneren. Im Äußeren sein und nicht im Inneren heißt, Äußeres als heilig verehren, ohne Anerkennung des Herrn und ohne Liebe zu Gott um Gottes willen, sondern um seiner selbst willen, und das heißt, sich selbst und nicht Gott lieben, ja es heißt, sich von Gott abwenden und sich nicht zu Gott hinwenden. Weil sie aber im äußeren Heiligen um ihrer selbst willen sein konnten, und dieses auf wunderbare Art in ein äußeres Heiliges um Gottes willen durch Geister bei ihnen verwandelt und von diesen durch Engel aufgenommen und so in das innere Heilige erhoben werden konnte, darum wurde jene Völkerschaft dennoch angenommen, worüber man sehe Nr. 10500, 10570.

Dies ist der Beschluß, der in diesem Kapitel enthalten ist, der somit bezeichnet wird durch "Jehovah sprach zu Mose".

10603. "Haue dir zwei steinerne Tafeln, gleich den vorigen", 2. Mose 34/1, bedeutet das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, wie es wegen jener Völkerschaft beschaffen (sein sollte).

Dies erhellt aus der Bedeutung der steinernen Tafeln, sofern sie das Äußere des Wortes bezeichnen, wovon Nr. 10453, 10461; das Äußere des Wortes ist sein Buchstabensinn. Daß es auch das Äußere der Kirche und des Gottesdienstes ist, beruht darauf, daß die Kirche aus dem Wort stammt, wie auch der Gottesdienst; denn alles Wahre des Glaubens und Gute der Liebe, das die Kirche und auch den Gottesdienst macht, muß aus dem Wort sein; weil im Wort ein Äußeres und ein Inneres ist, darum ist auch in der Kirche und im Gottesdienst ein Äußeres und ein Inneres.

Ferner aus der Bedeutung von "sie aushauen", wenn es von Mose (geschieht), sofern es heißt, ein solches Äußere wegen jener Völkerschaft herstellen, worüber folgt; und aus der Bedeutung von "gleich den vorigen", sofern es soviel ist als nachgeahmt, denn die vorigen wurden von Jehovah gemacht, diese aber von Mose. Daß die vorigen, die von Jehovah gemacht waren, von Mose zerbrochen wurden, als er sah wie jene Völkerschaft das goldene Kalb als Jehovah verehrte, geschah aus (göttlicher) Vorsehung, weil das Äußere des Wortes, das durch die zwei steinernen Tafeln bezeichnet wird, bei jener Völkerschaft, die im Herzen ganz götzendienerisch war, nicht in solcher Weise geschrieben werden konnte. Dies ist der Grund, warum die vorigen Tafeln zerbrochen und nun zu Mose gesagt wurde, er soll andere Tafeln hauen, die den früheren ähnlich wären. Nachgeahmt wird gesagt, weil der innere Sinn der gleiche blieb, und nur der äußere Sinn verändert wurde. Der innere Sinn aber wird dadurch bezeichnet, daß Jehovah auf diese Tafeln die gleichen Worte schrieb, die auf den vorigen standen.

Um dies deutlicher zu machen, darf hier angegeben werden, wie der äußere oder Buchstabensinn wegen jener Völkerschaft verändert wurde:

Wegen jener Völkerschaft wurden die Altäre, die Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Trankopfer angeordnet, und darum werden sowohl im historischen als prophetischen Wort dieselben als das Heiligste des Gottesdienstes dargestellt, während dieselben doch nur gestattet waren, weil sie erst von Eber eingesetzt wurden, und ganz unbekannt waren in der Alten vorbildlichen Kirche, worüber man sehe Nr. 1128, 2180, 2818. Wegen jener Völkerschaft fand auch der Gottesdienst bloß in Jerusalem statt, und wurde deswegen diese Stadt für heilig gehalten, und auch heilig genannt, sowohl im historischen, als im prophetischen Wort; der Grund war, weil jene Völkerschaft im Herzen götzendienerisch war, und darum, wenn nicht alle in jener Stadt an den einzelnen Festen zusammengekommen wären, ein jeder an seinem Ort irgendeinen heidnischen Gott oder ein geschnitztes und gegossenes Bild verehrt hätte. Wegen jener Völkerschaft war es auch verboten, einen heiligen Dienst auf den Bergen oder in den Hainen zu halten, wie die Alten (taten). Dieses geschah, damit sie keine Götzen daselbst aufstellten und die Bäume selbst verehrten.

Wegen jener Völkerschaft wurde es auch erlaubt, mehrere Weiber zu nehmen, was in den alten Zeiten ganz unbekannt war, wie auch ihre Weiber aus verschiedenen Gründen zu entlassen. Daher wurden auch Gesetze in Beziehung auf solche Ehen und Scheidungen gegeben, die sonst nicht in das Äußere des Wortes hineingekommen wären; darum wurde auch dieses Äußere vom Herrn bezeichnet als dem Mose angehörig, und als "gestattet um ihres Herzens Härtigkeit willen": Matth.19/8.

Wegen jener Völkerschaft wird auch Jakob so oft erwähnt, wie auch die zwölf Söhne Israels, als die alleinigen Auserwählten und Erben, z.B. in der Joh.Offenb.7/4-8 und anderwärts, obwohl sie so geartet waren, wie sie beschrieben werden im Lied Mose: 5. Mose 32/15-43; wie auch bei den Propheten hie und da, und vom Herrn selbst. Außer anderem, was im Wort des Herrn vorkommt wegen jener Völkerschaft.

Dieses Äußere ist es, was durch die von Mose gehauenen zwei Tafeln bezeichnet wird. Daß gleichwohl in diesem Äußeren das göttliche Innere unverändert ist, wird dadurch bezeichnet, daß Jehovah auf diese Tafeln die gleichen Worte schrieb, die auf den vorigen Tafeln gestanden waren.

10604. "So will Ich auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den vorigen Tafeln waren, die du zerbrochen hast", 2. Mose 34/1, bedeutet die inneren himmlisch und geistig göttlichen Dinge seien auch in diesem Äußeren.

Dies erhellt aus der Bedeutung dieser Tafeln, sofern sie die äußeren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnen, wovon Nr. 10603; und aus der Bedeutung der Worte, die Jehovah darauf schrieb, sofern es innere göttliche Dinge sind, die somit dem inneren Sinn angehören, wovon Nr. 10453, 10461. Weil diese im Himmel vor den Engeln erscheinen, und im Licht daselbst, werden sie himmlische und geistige Dinge genannt. Himmlisch ist dort, was der Liebe, und geistig, was dem Glauben aus der Liebe angehört. Hieraus wird klar, daß durch "Ich will auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den vorigen Tafeln waren, die du zerbrochen hast" bezeichnet wird, die inneren himmlisch und geistig göttlichen Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes seien auch in diesem Äußeren. Wie es sich damit verhält, sehe man nachgewiesen im gleich vorhergehen Abschnitt.

Weil man heutzutage gar nicht weiß, daß im Wort ein innerer Sinn ist, ja (nicht einmal), was der innere Sinn des Wortes ist, so soll noch mit wenigen Worten davon gesprochen werden:

Die Denkvorstellungen der Engel sind nicht natürlich, wie es die Denkvorstellungen der Menschen sind, sondern sie sind geistig; wie beschaffen aber ihre geistigen Vorstellungen sind, kann der Mensch nicht wohl anders begreifen als durch ein inneres Denken und Reflektieren über die Grundanfänge seiner Gedanken, die nicht in die Worte einer Sprache gefaßt sind, was man daran erkennen kann, daß er in einem Augenblick mehr begreifen kann, als er durch die Rede innerhalb einiger Zeit auszusprechen vermag; diese Denkvorstellungen gehören seinem Geist an. Aber die Denkvorstellungen, die der Mensch begreift, und die in Worten sich äußeren, sind natürliche und werden von den wissenschaftlich Gebildeten materielle genannt. Die ersteren aber oder die inneren werden geistige, und von den wissenschaftlich Gebildeten immaterielle genannt. In solche Vorstellungen kommt der Mensch nach dem Tode, wenn er ein Geist wird, und durch diese Vorstellungen kann er sprechen mit anderen Geistern.

Zwischen diesen und zwischen jenen Vorstellungen findet eine Entsprechung statt, und durch die Entsprechung werden jene in diese, oder die geistigen in natürliche verwandelt, wenn der Mensch redet. Das weiß der Mensch nicht, weil der Mensch nicht darüber reflektiert, und darüber reflektieren können nur diejenigen, die mehr innerlich denken, d.h. in ihrem Geist, abgezogen vom Leib. Die sinnlichen Menschen vermögen dies gar nicht.

Weil nun eine Entsprechung zwischen dem geistigen Denken und dem natürlichen stattfindet, und weil die Engel in einem geistigen Denken sind, darum fassen die Engel das geistig auf, was der Mensch natürlich (auffaßt), und zwar in einem Augenblick, ohne alle Reflexion über den Unterschied. Dies geschieht hauptsächlich, wenn der Mensch das Wort liest, oder wenn er aus dem Wort denkt; denn das Wort ist so geschrieben, daß eine Entsprechung im ganzen und einzelnen ist, wie z.B. wenn er folgende Worte des Herrn liest:

Matth.24/29,30: "Nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne verdunkelt werden, und der Mond wird nicht geben sein Licht, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden bewegt werden; alsdann wird erscheinen das Zeichen des Sohnes des Menschen, und alsdann werden wehklagen alle Stämme des Landes; und sie werden sehen den Sohn des Menschen kommen in den Wolken des Himmels mit Kraft und Herrlichkeit".

Diese Worte vernehmen die Engel ganz anders als der Mensch: durch die Sonne, die verdunkelt werden wird, vernehmen sie nicht die Sonne, sondern die Liebe zum Herrn, durch den Mond vernehmen sie nicht den Mond, sondern den Glauben an den Herrn; durch die Sterne nicht Sterne, sondern die Erkenntnisse des Guten und Wahren; durch den Sohn des Menschen vernehmen sie den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren; durch die Stämme des Landes alle Wahrheiten der Kirche; durch die Wolken des Himmels vernehmen sie das Wort im Buchstabensinn; und durch Kraft und Herrlichkeit das Wort im inneren Sinn. In dieses Verständnis jener Worte kommen die Engel augenblicklich durch die Entsprechung, wenn der Mensch sie liest; und sie wissen nicht, daß der Mensch an Sonne, Mond, Sterne, Himmelswolken usw. denkt. Der Grund ist, weil die Engel eine geistige Vorstellung haben, und die geistige Vorstellung ist so beschaffen, daß das, was der Natur angehört, sich in Gegenstände des himmlischen Lichtes verwandelt, welches das göttlich Wahre vom Herrn ist.

Daß die Engel so das Wort inne werden, wenn der Mensch dasselbe liest, hat den Grund, weil die Engel beim Menschen sind, und in seinen Neigungen wohnen; und weil der Mensch seinem Geist nach in Gesellschaft mit Geistern ist, und in Ansehung des inneren Denkens, das ein geistiges ist, mit den Engeln des Himmels, daher hat auch der Mensch sein Denkvermögen.

Dies wurde gesagt, auf daß man wisse, was der innere Sinn des Wortes, oder was die inneren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sind, die Himmlisches und Geistiges genannt werden.

10605. "Und sei bereit am Morgen, und steige am Morgen auf den Berg Sinai", 2. Mose 34/2, bedeutet den neuen Anfang einer Offenbarung des göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Morgens, sofern er einen entstehenden Zustand oder einen Anfang (ein Entstehen - ortus) bezeichnet; hier einen neuen Anfang, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Berges Sinai, sofern er den Himmel bezeichnet, woher das göttlich Wahre, und somit die Offenbarung kommt, wovon Nr. 8805, 8931, 9420.

Daß der Morgen einen entstehenden Zustand oder einen Anfang bezeichnet, beruht darauf, daß alle Zeiten Zustände bezeichnen, aus dem Grund, weil man im Himmel nicht an die Zeit denkt, sondern nur an Zustandsveränderungen in betreff der Neigungen und der daher kommenden Gedanken, und weil die Zustandsveränderungen dort sich verhalten, wie die Tageszeiten, welche sind Morgen, Mittag, Abend und Nacht; und der Morgen es ist, mit dem sie beginnen.

Man kann sich wundern, daß es im Himmel keine Zeiten gebe, während sie doch dort leben wie die Menschen in der Welt, jedoch mit einem Unterschied in Ansehung der Einsicht, Weisheit und Seligkeit; aber die Ursache ist, weil das Licht dort von der Sonne, die der Herr ist, keine täglichen Wechsel erfährt wie das Licht von der Sonne in der Welt, sondern es gestaltet sich verschieden nach den Zuständen der Liebe und des Glaubens bei den Engeln; und diese Zustände wechseln, wie die Zustände der Wärme, des Lichts und des Schattens an jedem Tag auf der Erde. Der Grund hiervon ist, weil dort das Licht aus der Sonne, die der Herr ist, das göttlich Wahre ist, und die Wärme aus jener Sonne die Liebe ist; von diesen werden die Engel erregt, wie die Menschen vom Zustand des Lichtes und der Wärme in der Welt.

Daß das Licht im Himmel vom Herrn, als der Sonne, dort ist, sehe man in den Nr. 9548, 9684 angeführten Stellen.

Daß dieses Licht das göttlich Wahre ist, von dem die Engel und Menschen ihre Einsicht und Weisheit haben, in den Stellen, die angeführt sind Nr. 9548, 9571 E, 9684, 10569.

Daß Zeiten Zustände bezeichnen, in den Stellen, die angeführt sind Nr. 10133. Daß im Himmel die Zustände wechseln, wie die Tages- und Jahreszeiten in der Welt: Nr. 5962, 8426.

Daß der Morgen den Anfang jener Zustände, somit einen neuen Aufgang (ortus) bezeichnet: Nr. 8427, 10114.

Daß es im Himmel einen Zustand des Abends und der Dämmerung, nicht aber einen Zustand der Nacht gibt: Nr. 6110.

10606. "Und stelle dich Mir daselbst auf dem Haupt (Gipfel) des Berges", 2. Mose 34/2, bedeutet, aus dem innersten Himmel, wo die göttliche Liebe waltet.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges Sinai, sofern er den Himmel bezeichnet, woher die Offenbarung kommt, wovon Nr. 8805, 8931, 9420, und aus der Bedeutung seines Hauptes oder Gipfels, sofern er den innersten Himmel bezeichnet, wovon Nr. 9422, 9434. Daß es bedeutet, da, wo die göttliche Liebe herrscht, beruht darauf, daß im innersten Himmel die himmlische Liebe regiert, welche die Liebe zum Herrn vom Herrn ist; in den unteren Himmeln aber regiert die geistige Liebe, welche die Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist; man sehe Nr. 10438.

Hieraus wird klar, daß durch "sei bereit am Morgen und steige auf den Berg Sinai und stelle dich Mir daselbst auf dem Haupt des Berges" bezeichnet wird der neue Aufgang (oder Anfang) einer Offenbarung des göttlich Wahren aus dem innersten Himmel, wo die göttliche Liebe herrscht, somit aus der göttlichen Liebe; von daher kommt auch das Wort, das die göttliche Offenbarung ist.

10607. "Und niemand soll mit dir hinaufsteigen", 2. Mose 34/3, bedeutet, die israelitische Völkerschaft könne nicht im göttlich Wahren sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufsteigen, hier auf den Berg Sinai mit Mose, sofern es bezeichnet, nicht in den Himmel, woher die Offenbarung des göttlich Wahren kommt, somit nicht im göttlich Wahren sein können; denn durch den Berg Sinai wird der Himmel bezeichnet, woher die Offenbarung des göttlich Wahren kommt; man sehe Nr. 8805, 8931, 9420, 10605; und durch Mose wird vorgebildet das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes, welches das göttlich Wahre aufnimmt. Daß die israelitische Völkerschaft verstanden wird, ist klar, denn in Beziehung auf sie wird gesagt, niemand soll mit dir hinaufsteigen, und soll auch niemand gesehen werden auf dem ganzen Berg.

Daß Mose hier das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes vorbildet, welches das göttlich Wahre aufnimmt, erhellt aus dem einzelnen in diesem Kapitel, z.B. daß Mose auf den Berg Sinai hinaufsteigen, und dort auf dessen Haupt sich stellen sollte; und daß das Volk davon entfernt werden sollte. Im Folgenden redet auch der Herr zu Mose, als zu diesem, und nicht zum Volk, wie 2. Mose 34/10: "Sehen wird alles Volk, in dessen Mitte du bist, daß es wunderbar ist, was Ich tue mit dir". Vers 11: "Beobachte du, was Ich dir heute gebiete; siehe, Ich treibe aus vor deinem Angesichte". Vers 12: "Hüte dich, daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst". Vers 14: "Du sollst keinen anderen Gott anbeten". Vers 15: "Daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes, und sie dich einladen, und du essest von ihrem Opfer". Vers 16: "Du sollst nicht nehmen von ihren Töchtern für deine Söhne"; und so fort. Und nachher, daß die Haut des Angesichts Mose glänzte, und daß das Volk sich fürchtete, ihm zu nahen; und daß er ebendeswegen eine Decke auf sein Angesicht legte, wenn er mit dem Volk redete.

Hieraus erhellt, daß Mose in diesem Kapitel das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes vorbildet, welches das göttlich Wahre aufnimmt, durch das also das innere göttlich Wahre hindurchscheint.

Daß Mose dieses Äußere, und nicht das Innere vorbildet, erhellt auch aus dem einzelnen in diesem Kapitel, nämlich daß Jehovah in einer Wolke herabkam und zu ihm Sich stellte; denn durch die Wolke wird das Äußere des Wortes bezeichnet; und nachher, da Jehovah ihm das Äußere der Kirche und des Gottesdienstes gebot, das beobachtet werden sollte, und nicht das Innere. Das gleiche Äußere wurde durch Mose im vorhergehenden Kapitel vorgebildet, wie erhellt 2. Mose 33/7-11,17-23; man sehe Nr. 10563, 10571; hingegen das Äußere, welches das Innere nicht aufnahm, war bei der israelitischen Völkerschaft.

10608. "Und soll auch niemand gesehen werden auf dem ganzen Berge", 2. Mose 34/3, bedeutet, sie sei ganz von demselben entfernt, somit außerhalb desselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges, hier des Berges Horeb, sofern er den Himmel im ganzen Inbegriff bezeichnet, somit auch das göttlich Wahre; denn ob man sagt, der Himmel oder das göttlich Wahre ist gleich. Die Engel nämlich, aus denen der Himmel besteht, sind Wesen, die das göttlich Wahre aufnehmen. Die ganze Ausdehnung jenes Berges wurde Horeb genannt, und der höher emporstehende Berg in der Mitte desselben wurde der Berg Sinai genannt; daher wird durch Horeb der Himmel bezeichnet, oder was das gleiche ist, das göttlich Wahre im ganzen Inbegriff. Sein Inneres durch den Berg Sinai, und sein Äußeres durch das Gebirge umher. Dies ist der Grund, warum durch Horeb, wenn auch das Gebirge umher verstanden ist, das Äußere bezeichnet wird; man sehe Nr. 10543.

Weil die israelitische Völkerschaft in einem Äußeren war, welches das Innere nicht aufnahm, somit in dem vom Inneren getrennten Äußeren, oder, was gleich, außerhalb dessen, in dem das Innere war, darum wird geboten, niemand solle gesehen werden auf dem ganzen Berg. Das gleiche wird dadurch bezeichnet, daß jene Völkerschaft an der Türe des Zeltes stand, in dem Mose war, und sich vor demselben neigte: 2. Mose 33/8-10; man sehe Nr. 10545-10555.

Mit wenigen Worten soll hier noch gesagt werden, warum der Berg Horeb und Sinai den Himmel und das göttlich Wahre bedeuten: Man glaubt in der Welt, die Engel seien in einer Gegend oberhalb der Atmosphäre, und bestünden dort als ätherische Wesen, und hätten daselbst keinen Boden, auf dem sie stehen. Der Grund, warum viele Menschen diese Meinung hegen, ist der, weil sie nicht begreifen, daß die Engel und Geister die gleiche Gestalt haben, wie die Menschen auf der Erde, also ein Angesicht, Arme, Hände und Füße, kurz einen Leib. Und noch weniger, daß sie Wohnungen oder Bleibstätten haben, während doch die Engel und Geister beieinander wohnen, wie die Menschen auf einem Weltkörper, auf einer Erde, (nämlich) die himmlischen Engel auf Bergen, und die geistigen Engel auf Felsen, und die noch nicht Engel geworden sind, auf Ebenen zwischen den Bergen und zwischen den Felsen. Die höllischen Geister aber unter den Bergen und Felsen.

Dies wurde gesagt, auf daß man wisse, warum die Berge im Wort den Himmel bedeuten, und insbesondere den Berg Horeb und Sinai; auch wohnen die mehr innerlichen Engel weiter oben auf den Bergen, und je weiter oben, desto innerlicher und vollkommener sind sie.

Hieraus wird klar, warum Jehovah herniederkam auf den Gipfel des Berges Sinai, als das Gesetz verkündigt wurde, und warum dem Mose befohlen wurde, sich bei Ihm auf dem Haupt des Berges zu stellen.

Die Berge auf Erden sind nicht der Himmel, sondern sie bilden die Berge vor, auf denen die Engel im Himmel sind.

10609. "Auch kein Schaf noch Rind soll weiden gegen diesen Berg hin", 2. Mose 34/3, bedeutet, sie könnten auch nicht über das innere und äußere Gute der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes belehrt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schafherde, sofern sie das innere Gute bezeichnet, und aus der Bedeutung der Rinderherde, sofern sie das äußere Gute bezeichnet, wovon Nr. 5913, 6048, 8937; aus der Bedeutung von weiden, sofern es heißt belehrt werden, wovon Nr. 5201, 6277; und aus der Bedeutung des Berges, hier des Berges Horeb, sofern er das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes bezeichnet, wovon Nr. 10543.

Hieraus wird klar, daß durch jene Worte bezeichnet wird: jene Völkerschaft könne auch nicht über das innere und äußere Gute der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes belehrt werden, weil sie außerhalb jenes Äußeren seien, und auf keinerlei Weise innerhalb. Der Grund, warum sie darüber nicht belehrt werden konnten, war, weil sie in der Selbst- und Weltliebe waren. Diejenigen, die in diesen sind, können aber gar nicht wissen, was das himmlisch- und geistig Gute, somit was das Gute der Kirche sei, denn dieses Gute ist geistig und himmlisch, weil göttlich. Wenn man ihnen dieses Gute beschreiben wollte, so würden sie es gar nicht begreifen, weil das Innere, wo das Innewerden dieses Guten (stattfindet), bei ihnen verschlossen ist. Daß solches dadurch bezeichnet wird, daß kein Schaf und kein Rind weiden soll gegen den Berg hin, kann diejenigen befremden, die bloß auf das Historische des Wortes achten, und nicht weiter denken, daß es etwas bei jener Völkerschaft bedeute; und auch diejenigen wissen es nicht, die den inneren Sinn des Wortes nicht kennen, in dem die Schaf- und Rinderherde nicht die Schaf- und Rinderherde bedeuten, sondern das innere und äußere Gute beim Menschen. Denn was hat das Wort, das göttlich ist, mit Schafen und Rindern, oder überhaupt mit Tieren zu schaffen?, vielmehr mit Menschen, ihrem Gottesdienst, ihrer Liebe und ihrem Glauben, also mit solchem, was die Kirche bei ihnen macht; darin besteht das göttliche Wort.

Daß Schafe und Rinder solches bedeuten, und nicht Schafe und Rinder, erhellt aus Stellen im Wort, wo sie genannt werden, wie:

Ps.8/7,8: "Du hast Ihn zum Herrn gemacht über die Werke Deiner Hände, und alles unter Seine Füße getan, Schafe und Rinder allzumal, wie auch die Tiere des Feldes": hier ist die Rede vom Herrn und von Seiner Macht über alles im Himmel und auf der Erde; und durch Schafe und Rinder wird das innere und äußere Gute bei den Menschen bezeichnet, und durch die Tiere die Neigungen bei ihnen. Was für einen Zweck hätte sonst die Beschreibung der Macht des Herrn, die eine göttliche ist, über Schafe, Rinder und Tiere? Daß die Tiere die Neigungen im Menschen bezeichnen, sehe man in den Nr. 9280 angeführten Stellen.

Joel 1/18: "Nahe ist der Tag Jehovahs; wie eine Verwüstung von Schaddai (vom Allmächtigen) wird er kommen, es seufzt das Vieh, bestürzt sind die Scharen der Rinder, darum weil sie keine Weide haben; auch die Herden der Schafe sind verstört": auch hier bedeutet das Vieh die Neigungen beim Menschen, Rinder- und Schafherden das innere und äußere Gute; denn hier ist die Rede vom Kommen des Herrn (dieses wird durch den Tag Jehovahs bezeichnet), und von der Kirche, wie sie alsdann verwüstet ist, d.h. wie alsdann nichts Gutes der Liebe und nichts Gutes des Glaubens mehr da ist. Dieses Gute ist es, was durch Vieh, Rinderherden und Schafherden bezeichnet wird. Was sollte sonst das heißen, daß alsdann das Vieh seufzen, die Rinderherden bestürzt, und die Schafherden verstört sein werden? Was geht das die Kirche an? Durch die Weide, die sie alsdann nicht haben werden, wird bezeichnet, es sei nichts Wahres da, wodurch sie belehrt würden.

Jerem.3/24: "Schande hat verzehrt die Arbeit unserer Väter von unserer Jugend an, ihre Schafherden und ihre Rinderherden, und ihre Söhne und ihre Töchter": auch hier wird durch Schaf- und Rinderherden das Gute der Kirche bezeichnet, welches das innere und äußere Gute der Liebe und des Glaubens ist.

Jes.65/10: "Ich will Samen hervorbringen aus Jakob und aus Juda, den Erben Meiner Berge; alsdann wird Saron zur Wohnung der Schafherde sein und das Tal Achor zum Lagerplatz der Rinderherde für Mein Volk, das Mich gesucht hat": unter Jakob und Juda wird hier nicht das Volk Jakobs und Judas verstanden, sondern die äußere und innere himmlische Kirche; durch Jakob die äußere und durch Juda die innere. Das innere Gute dieser Kirche wird bezeichnet durch die Wohnung der Schafherde, und das äußere durch den Lagerplatz der Rinderherde. Saron bezeichnet das Innere, wo dieses Gute ist, und das Tal Achor bezeichnet das Äußere. Daß Saron das Innere der himmlischen Kirche bedeutet, erhellt aus den Stellen, wo Saron genannt wird, wie Jes.33/9 und 35/2, und daß das Tal Achor das Äußere dieser Kirche bedeutet: Hos.2/15.

Hos.5/6: "Israel, Ephraim und Juda werden mit ihren Schafherden und mit ihren Rinderherden gehen, den Jehovah zu suchen und werden Ihn nicht finden": auch hier bedeuten Schaf- und Rinderherden das Innere und Äußere bei denen, die unter Israel, Ephraim und Juda verstanden werden; denn was würde es sonst heißen, daß sie hingehen werden mit Schaf- und Rinderherden, um den Jehovah zu suchen?

10610. "Da hieb (Mose) zwei steinerne Tafeln, gleich den vorigen", 2. Mose 34/4, bedeutet das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, wie es beschaffen (sein sollte) wegen der israelitischen Völkerschaft.

10611. "Und Mose stand früh auf am Morgen und stieg auf den Berg Sinai", 2. Mose 34/4, bedeutet den neuen Anfang einer Offenbarung des göttlich Wahren. Dies erhellt aus dem, was schon Nr. 10605 gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

10612. "Wie Jehovah ihm geboten hatte", 2. Mose 34/4, bedeutet, daß es so geschehen durfte, weil sie darauf bestanden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah hat geboten", wenn es sich auf das wegen jener Völkerschaft so beschaffene Äußere des Wortes bezieht, welches durch die zwei von Mose ausgehauenen steinernen Tafeln bezeichnet wird, sofern es heißt, es dürfe so geschehen, weil sie darauf bestanden.

Im Wort wird hie und da, wo von der israelitischen Völkerschaft und von dem bei ihr eingesetzten vorbildlichen Gottesdienst die Rede ist, gesagt, Jehovah habe es geboten; aber es wird dadurch nicht ein Wohlgefallen bezeichnet, sondern eine Zulassung, daß es so geschehen dürfe, weil sie darauf bestanden; denn sie bestanden darauf, daß sie ins Land eingeführt würden und daß Jehovah bei ihnen sein, folglich daß bei ihnen die Kirche eingesetzt werden sollte. Daß sie darauf bestanden, sehe man Nr. 10430, 10535. Als Beispiel möge hier angeführt werden, daß sie auf Altären Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Trankopfer darbringen sollten, worüber mehrere Gesetze gegeben wurden; von diesen wird auch wirklich gesagt, Jehovah habe es geboten, während es doch nicht geboten oder befohlen, sondern nur zugelassen wurde, wie aus den aus dem Wort Nr. 2180 angeführten Stellen erhellen kann. Ebenso daß sie mehrere Frauen nehmen und einen Scheidebrief um irgendeiner Ursache willen geben durften, während es doch Jehovah nicht gebot, obwohl so gesagt wird, sondern nur zuließ wegen ihres Herzens Härtigkeit: Matth. 19/7,8; so auch in vielen anderen Stücken.

10613. "Und nahm in seine Hand die zwei steinernen Tafeln", 2. Mose 34/4, bedeutet das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, wie es beschaffen war wegen der israelitischen Völkerschaft. Dies erhellt aus dem, was über die Bedeutung der zwei Tafeln, die von Mose ausgehauen wurden, Nr. 10603 gezeigt wurde.

10614. "Und Jehovah kam hernieder in der Wolke, und stellte sich daselbst bei ihm", 2. Mose 34/5, bedeutet das Äußere des Wortes, in dem das Göttliche war.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wolke, sofern sie den Buchstabensinn des Wortes, somit sein Äußeres bezeichnet, wovon in der Vorrede zum 18. Kapitel der Genesis und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343 E, 6752, 8106, 8781, 9430, 10574; und aus der Bedeutung von "sich stellen bei Mose daselbst", wenn von Jehovah (die Rede ist), sofern es das Göttliche darin bezeichnet. Daß Jehovah dem Mose in einer Wolke erschien, hat den Grund, weil durch Mose in diesem Kapitel das Äußere des Wortes, welches das Innere aufnimmt, vorgebildet wird; man sehe Nr. 10607; denn der Herr erscheint einem jeden, je nachdem derselbe beschaffen ist: Nr. 6832, 8814, 8819, 9434, 10551.

Hier soll kurz gesagt werden, was das Äußere ist, welches das Innere aufnimmt, und was das Äußere ist, das es nicht aufnimmt:

Im Wort ist ein äußerer Sinn, ein innerer Sinn und ein innerster Sinn. Das Wort im äußeren Sinn ist so, wie es im Buchstaben erscheint. Dieser Sinn ist der natürliche, weil er der Fassungskraft der Menschen angemessen ist; denn die Menschen denken natürlich. Aber im inneren Sinn ist das Wort geistig, weil dieser dem Verständnis der Engel im geistigen Reich des Herrn angemessen ist; denn diese Engel denken geistig. Im innersten Sinn aber ist das Wort himmlisch, weil er dem Innewerden der Engel im himmlischen Reich des Herrn angemessen ist, denn die Engel daselbst denken übergeistig.

Weil das Wort so beschaffen ist, so folgt, daß das eine im anderen in der gleichen Ordnung ist, das Innerste im Inneren und das Innere im Äußeren, daher der Zusammenhang von allem und der Einfluß dem Zusammenhang gemäß, und daher auch das Bestehen des einen durch das andere. Hieraus wird klar, daß das der Ordnung nach Innere im Äußeren ist auf gleiche Weise, wie das Frühere in dem darauf folgenden Späteren, oder der Zweck in der Ursache und die Ursache in der Wirkung, oder wie beim Menschen der Wille im Gedanken und der Gedanke in der Rede. Wenn nun der Mensch so geartet ist, daß er in den äußeren Dingen des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes das Heilige inwendig in sich inne wird, dann ist bei ihm das Äußere, in dem das Innere, denn jenes Heilige kommt vom Inneren, weil aus dem Himmel. Dieses Äußere ist es, das Mose vorbildet. Ist aber der Mensch so geartet, daß er im Äußeren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes das innere Heilige nicht inne wird, dann ist bei ihm das Äußere, das getrennt ist vom Inneren. In diesem Äußeren war die israelitische Völkerschaft, man sehe Nr. 10396 E.

10615. "Und rief an den Namen Jehovahs", 2. Mose 34/5, bedeutet die Verehrung des Herrn durch das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe, und dadurch die Vorbereitung zur Aufnahme.

Dies erhellt aus der Bedeutung von anrufen den Namen Jehovahs, sofern es die Verehrung des Herrn durch Wahres und Gutes des Glaubens und der Liebe bezeichnet, denn durch anrufen wird die Verehrung bezeichnet; man sehe Nr. 440, 2724; und durch den Namen Jehovahs alles in einem Inbegriff, wodurch der Herr verehrt wird, somit das Ganze des Glaubens und der Liebe: Nr. 2724, 6674, 9310. Und daß der Name Jehovahs den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen bezeichnet: Nr. 2628, 6887; und daß Jehovah im Wort der Herr ist, in den Nr. 9373 angeführten Stellen.

Hieraus wird klar, daß durch "anrufen den Namen Jehovahs" die Verehrung des Herrn durch das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe bezeichnet wird. Daß es auch die Vorbereitung zur Aufnahme bedeutet, kommt daher, weil in dem nun Folgenden von der Annahme der israelitischen Völkerschaft, für die Mose bittet, gehandelt wird.

10616. "Und Jehovah ging vorüber vor seinem Angesicht", 2. Mose 34/6, bedeutet das innere Göttliche über den äußeren. Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Äußere darstellt, welches das Inwendige aufnimmt, wovon Nr. 10607, 10614. Daher wird durch "Jehovah ging vorüber vor seinem Angesicht" das inwendig Göttliche über dem äußeren bezeichnet.

10617. "Und rief: Jehovah, Jehovah, Gott, barmherzig und gnädig", 2. Mose 34/6, bedeutet das Göttliche Selbst, das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Göttliche, von dem alles Gute stammt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von anrufen den Jehovah, sofern es die Verehrung des Herrn bezeichnet, wovon Nr. 440, 2724; und weil das Göttliche des Herrn ein Dreieiniges ist, nämlich das Göttliche Selbst, das der Vater, das Göttlich-Menschliche, das der Sohn, und das ausgehende Göttliche, das der Heilige Geist genannt wird, darum wird hier gesagt: "Jehovah, Jehovah, Gott". Daß das Göttliche Selbst, das der Vater, und das Göttlich-Menschliche, das der Sohn ist, Jehovah, Jehovah heißt, und daß das ausgehende Göttliche Gott heißt, hat den Grund, weil der Herr in Ansehung des Göttlichen Selbst und in Ansehung des Göttlich-Menschlichen das göttlich Gute ist, und in Ansehung des ausgehenden Göttlichen das göttlich Wahre ist, daher heißt der Herr im Worte, wo vom göttlich Guten die Rede ist, Jehovah, und wo vom göttlich Wahren, heißt Er Gott; man sehe Nr. 2769, 2807, 2822, 3921 E, 4402, 9167, 10158.

Und aus der Bedeutung von barmherzig und gnädig, sofern es ausdrückt, daß von Ihm alles Gute kommt; denn Barmherzigkeit erweisen bedeutet das himmlisch Gute schenken, und Gnade erweisen bedeutet das geistig Gute schenken, wovon Nr. 10577. Was das himmlisch Gute und was das geistig Gute ist, sehe man ebenfalls dort.

10618. "Langmütig (zum Zorn)", 2. Mose 34/6, bedeutet die göttliche Nachsicht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von langmütig zum Zorn, wenn es sich auf Jehovah bezieht, sofern es heißt, daß Er das Böse des Menschen lang dulde; denn langmütig bedeutet lange dulden und tragen; und der Zorn bedeutet das Böse beim Menschen.

Der Grund, warum Zorn, wenn er von Jehovah ausgesagt wird, Böses beim Menschen bezeichnet, ist, weil das Böse zürnt und niemals das Gute, und das Böse ist beim Menschen und durchaus nicht beim Herrn, denn der Herr ist das Gute selbst. Gleichwohl aber wird es dem Herrn zugeschrieben, weil es dem Menschen so erscheint, wenn er nicht durchsetzt, was er begehrt, und wenn er wegen des Bösen bestraft wird. Weil nun langmütig zum Zorn, wenn es sich auf Jehovah bezieht, bedeutet, das Böse beim Menschen lange dulden, so folgt daraus, daß durch dasselbe die göttliche Nachsicht bezeichnet wird.

Was den Zorn betrifft, so ist weiter zu merken, daß das Böse zürnt und durchaus nicht das Gute; denn zürnen heißt, das Böse des anderen wollen, das kann das Gute nicht, denn gut heißt, das Gute des anderen wollen. Alles Böse hat in sich Feindschaft, Haß, Rache und Wut; hierin und hieraus hat das Böse seine Lust; und außerdem haßt das Böse das Gute, weil dieses seinen Lustreizen entgegen ist. Wenn daher das Böse nicht das Gute verletzen kann (das Gute zu verletzen liegt nämlich immer im Streben des Bösen), dann wird es zuerst unwillig und nachher zürnt es.

Ob man sagt das Böse, oder der böse Mensch, ist gleich, denn das Böse ist im Menschen, als in seinem Träger; und weil das Böse so gesinnt ist gegen das Gute, darum ist es auch so gesinnt gegen das Göttliche; denn alles Gute ist das Göttliche beim Menschen, weil es vom Göttlichen herkommt. Dies ist der Grund, warum der böse Mensch immer gegen das Göttliche zürnt, obwohl er äußerlich vor den Menschen anders redet. Daß er anders redet, geschieht entweder aus Heuchelei oder darum, weil er will, die Gottheit soll ihm in allem günstig sein dadurch, daß sie ihm alles gewährt was ihm irgend beliebt, so daß sie sogar um seinetwillen Strafe und Rache üben soll an allen, gegen die er Haß hegt. Sobald er aber sieht, daß das nicht geschieht, und noch mehr, wenn er selbst wegen seines Bösen bestraft wird, dann zürnt er gegen Gott, bis daß er Ihn leugnet, wie auch im Herzen lästert. Daß es so ist, offenbart sich klar im anderen Leben, denn dort handelt der Mensch seinem Inneren gemäß und nicht seinem Äußeren gemäß wie in der Welt, und dort folgt auch seinem Bösen die Strafe auf dem Fuß nach und liegt gleichsam darin.

Man sehe, was früher gezeigt wurde, nämlich daß der Zorn das Böse ist: Nr. 6358, 6359, daß der Zorn und das Böse Gott zugeschrieben werden, während es doch beim Menschen ist, und daß von Gott nichts Böses kommt, in den Nr. 9306, 10431 angeführten Stellen; und daß das Böse die Strafe mit sich führt: Nr. 1857, 8214, 8223, 8226, 9048.

10619. "Und groß von Güte und Wahrheit", 2. Mose 34/6, bedeutet, Er sei das Gute selbst und das Wahre selbst.

Dies erhellt daraus, daß das Göttliche unendlich ist, und vom Unendlichen kann nichts anderes gesagt werden, als daß Es selbst sei oder das ist, somit das Gute selbst. Und weil Es das Gute selbst ist, so ist Es auch das Wahre selbst, weil alles Wahre dem Guten angehört. Aber dieses Selbst wird im Buchstabensinn ausgedrückt durch "groß von Güte und Wahrheit", somit in endlicher Weise wegen des Zustandes des Innewerdens beim Menschen, das ein endliches ist.

Daß das Göttliche das Gute selbst ist, erhellt Matth.19/17: "Jesus sprach zu dem Jüngling: Warum heißest du Mich gut? Niemand ist gut, denn der einige Gott", worunter verstanden wird, daß der Herr es ist, Der allein gut, somit das Gute selbst ist; und daß Er das Wahre selbst ist, bei Joh.14/6: "Jesus sprach: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben".

10620. "Bewahrend Güte an Tausenden", 2. Mose 34/7, bedeutet in Ewigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Güte, wenn von Jehovah (die Rede ist), sofern sie das Gute selbst bezeichnet, wie Nr. 10619; und aus der Bedeutung von "an Tausenden", sofern es heißt, auf immer und ewig, wovon Nr. 2575, 8715.

HG 10621

10621. "Tragend (vergebend) Missetat und Übertretung und Sünde", 2. Mose 34/7, bedeutet die Entfernung des Bösen und seines Falschen, so daß es nicht erscheint.

Dies erhellt aus der Bedeutung von tragen oder aufheben, sofern es heißt entfernen, so daß es nicht erscheint, worüber folgt; und aus der Bedeutung der Missetat, Übertretung und Sünde, sofern sie das Böse bezeichnen, und weil das Böse, so bezeichnen sie auch das Falsche desselben, denn ein jedes Böse ist verbunden mit seinem Falschen. Aber was für ein Böses bezeichnet wird durch Missetat, was für eines durch Übertretung und was für eines durch Sünde, sehe man Nr. 9156.

Der Grund, warum das Böse tragen und aufheben, bedeutet, dasselbe entfernen, so daß es nicht erscheint, ist der, weil das Böse beim Menschen nicht aufgehoben, sondern nur entfernt werden kann, so daß es nicht erscheint; und weil man, wenn es nicht erscheint, glaubt, daß es aufgehoben sei, darum wird im Buchstabensinn des Wortes gesagt, es sei aufgehoben und ganz weggeworfen. Daß das Böse beim Menschen nicht weggenommen, sondern nur entfernt wird, so daß es nicht erscheint, sehe man in den Nr. 10057 angeführten Stellen.

10622. "Aber nicht (immer) lossprechend", 2. Mose 34/7, bedeutet die Geduld bis zur Vollendung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von lossprechen, sofern es heißt, Sünde vergeben. Wenn aber hinzugesetzt wird, "er wird nicht lossprechen", so heißt es dulden. Daß es bedeutet bis zur Vollendung, beruht darauf, weil vom Herrn das Böse geduldet wird, bis es vollendet oder erfüllt ist.

Im Wort wird hie und da gesagt Vollendung des Zeitlaufs, und vom Bösen, daß es vollendet sei oder nicht vollendet, und daß, wenn es vollendet sei, alsdann die Heimsuchung (stattfinde). Weil dieses bezeichnet wird durch die Worte: "Er wird nicht (immer) lossprechen", so soll mit wenigen Worten gesagt werden, was darunter verstanden wird:

Im allgemeinen wird durch Vollendung das Ende der Kirche verstanden; und ihr Ende ist dann vorhanden, wenn keine Liebtätigkeit und kein Glaube mehr da ist, weil alsdann die Kirche sich ganz vom Herrn abwendet und in keinem Guten mehr ist, sondern im Bösen. Alsdann wird gesagt, es sei ihre Vollendung, und alsdann erfolgt die Heimsuchung. Bei der Heimsuchung werden verworfen alle die, welche im Bösen sind, und angenommen alle die, welche im Guten sind. Die Heimsuchung geschieht im anderen Leben, wo alle beisammen sind, die der Kirche angehört haben von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende. Die Verwerfung der Bösen in die Hölle und die Seligmachung der Guten alsdann ist es, was das Letzte Gericht genannt wird.

Im besonderen geschieht die Vollendung bei einem jeden Menschen beinahe auf gleiche Weise: ein jeder wird, wenn er ins andere Leben kommt, was sogleich nach dem Tode geschieht, unter den Guten geduldet, obwohl er böse ist; aber nach Verlauf einiger Zeit wird sein Inneres geöffnet. Alsdann kommt er mehr und mehr in sein Böses hinein, bis daß er sein Böses ist in Ansehung des Willens und das Falsche seines Bösen in Ansehung des Verstandes. Ist dies geschehen, dann heißt das Böse bei ihm vollendet, und alsdann wird er in die Hölle geworfen.

Das ist es, was verstanden wird unter den Worten: Er wird nicht (immer) lossprechen. Das gleiche dadurch, daß Jehovah zu Mose sprach: "Nun gehe hin, führe das Volk, wohin Ich dir gesagt habe, siehe, Mein Engel wird vor dir hergehen, aber am Tage Meiner Heimsuchung werde Ich über ihnen heimsuchen ihre Sünde": 2. Mose 32/34.

Daß die Vollendung das Ende der Kirche ist, erhellt aus Folgendem:

Jerem.30/11-13; 46/28: "Mit Israel und mit Juda werde Ich keine Vollendung machen; als unschuldig werde Ich dich nicht hinstellen, denn es steht verzweifelt mit deiner Zerbrechung und deine Wunde ist schwer, Arzneien der Wiederherstellung hast du nicht".

Jerem.Klagel.4/22: "Vollendet ist deine Missetat, Tochter Zion; heimsuchen wird Er deine Missetat, Tochter Edoms, Er wird offenbaren deine Sünden".

Dan.9/24,27: "Siebzig Wochen sind bestimmt über dein Volk, zu vollenden die Übertretung und zu versiegeln die Sünden, und zu sühnen die Missetat; endlich kommt über den Vogel der Greuel der Verödung und zwar bis zur Vollendung".

Matth.13/39,40: "Die Ernte ist die Vollendung des Zeitlaufs; gleich wie das Unkraut gesammelt und mit Feuer verbrannt wird, so wird es sein in der Vollendung des Zeitlaufs".

Matth.24/3: "Die Jünger sprachen zu Jesu: Sage uns, welches ist das Zeichen Deiner Zukunft und der Vollendung des Zeitlaufs".

Matth.28/20: "Jesus sprach: Siehe, Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitlaufs".

10623. "Heimsuchend die Missetat der Väter an den Söhnen, und an den Söhnen der Söhne", 2. Mose 34/7, bedeutet die Verwerfung und Verdammung des Bösen und des daher stammenden Falschen in einer langen Reihe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heimsuchen, sofern es die Hinauswerfung und Verdammung des Bösen bezeichnet, worüber folgt; aus der Bedeutung der Väter, sofern sie das Gute und im entgegengesetzten Sinn das Böse bezeichnen, wovon Nr. 3703, 5902, 6050, 10490; und aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie das Wahre und im entgegengesetzten Sinn das Falsche bezeichnen, wovon Nr. 1147, 10490. Daher bedeuten die Söhne der Söhne Falsches aus Bösem in langer Reihe.

Unter der Hinauswerfung und Verdammung des Bösen und des Falschen daraus, wird verstanden die Hinauswerfung und Verdammung derjenigen, die im Bösen und im Falschen daraus sind; denn das Böse und Falsche ist nur möglich in Subjekten (Trägern), die Menschen sind. Man wisse, daß das Falsche des Bösen unter den Söhnen verstanden wird, weil die Väter, von denen sie herkommen, das Böse bedeuten. Was Falsches des Bösen und Falsches des Nichtbösen ist, sehe man in den Nr. 10109 angeführten Stellen.

Wer den inneren Sinn des Wortes nicht weiß, kann leicht glauben, daß Jehovah die Missetat der Väter an den Söhnen und an den Söhnen der Söhne heimsuchen, daß folglich die Söhne die Sünden ihrer Väter büßen müssen; daß aber dieses der Sinn nicht ist, ergibt sich offenbar aus dem göttlichen Gesetz: "Die Väter sollen nicht sterben um der Söhne willen, noch die Söhne um der Väter willen, sondern ein jeder wegen seines eigenen Bösen": 5. Mose 24/16. Hieraus erhellt, daß jene Worte anders als nach dem Buchstaben zu verstehen sind.

Daß die, welche im Bösen sind und daher im Falschen in einer langen Reihe, durch die Väter und deren Söhne und Sohnes-Söhne bezeichnet werden, ergibt sich aus dem inneren Sinn, in dem Väter und Söhne Böses und Falsches bedeuten. Von den Engeln, die das Wort, wenn es von Menschen gelesen wird, auch innewerden, wird unter den Vätern und unter den Söhnen nichts anderes verstanden; denn im Himmel, wo die Engel sind, weiß man nichts von einem Vater und von einem Sohn, wie bei den Menschen, denn dort erkennt man niemand als seinen Vater an und niemand als seinen Sohn, weil sie dort nicht geboren werden wie in der Welt. Wenn daher ein Vater und ein Sohn im Wort genannt werden, verstehen die Engel dieselben gemäß den geistigen Geburten, welche die des Guten und Wahren oder des Falschen und Bösen sind, und ebendeswegen unter den Vätern Gutes oder Böses und unter den Söhnen Wahres oder Falsches; denn das Gute ist der Vater des Wahren und das Böse ist der Vater des Falschen.

Daß Heimsuchung die Hinauswerfung und Verdammung bedeutet, kommt daher, weil dieselbe auf die Vollendung des Bösen folgt und der eigentlichen Verdammnis vorausgeht, die im Wort durch das Letzte Gericht verstanden wird, denn die Heimsuchung bedeutet die Erforschung, wie der Mensch beschaffen ist. Aber dies geschieht im anderen Leben im besonderen mit einem jeden, der aus der Welt dorthin kommt, und im allgemeinen mit allen am Ende der Kirche, wie Nr. 10622 bemerkt wurde.

Über die Heimsuchung sehe man, was Nr. 6588, 6895, 10509 gesagt und gezeigt wurde.

10624. "An den dritten und vierten (Geschlecht)", 2. Mose 34/7, bedeutet, die Verdammung des Falschen und des daher stammenden Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie das Falsche des Bösen bezeichnen, wovon Nr. 10623.

Der Grund, warum gesagt wird "an den dritten und vierten" ist der, weil drei gesagt wird vom Wahren oder Falschen und vier vom Guten oder Bösen; denn im Wort bedeuten alle Zahlen Sachen, und einige Zahlen gehören zur geistigen Klasse und einige zur himmlischen. Die Zahlen Drei, Sechs und Zwölf gehören zur geistigen Klasse, und die Zahlen Zwei, Vier und Acht zur himmlischen Klasse. Die Zahlen, die der geistigen Klasse angehören, werden vom Wahren oder Falschen gesagt, die der himmlischen Klasse vom Guten oder Bösen. Durch drei wird auch alles Wahre im Inbegriff und durch vier alles Gute im Inbegriff bezeichnet.

Aus diesem Grund wird durch die dritten und vierten Söhne Falsches und daher Böses bezeichnet; aber dieser Sinn jener Worte ist der himmlische Sinn, weil er aus dem hervorgeht, was von jenem gesagt wird. Was das Böse und das Falsche daraus und was das Falsche und das Böse daraus ist, sehe man in den Nr. 10109 angeführten Stellen.

Hier soll auch etwas von dem Bösen und dem Falschen daraus und vom Falschen und dem Bösen daraus gesagt werden: Das Böse ist die Quelle alles Falschen, weil das Falsche es ist, was das Böse begründet, und dieses wirkt beim Menschen zusammen wie der Wille und der Verstand; denn was der Mensch tun will, das will er auch verstehen. Durch den Verstand bildet er nämlich sein Böses sich selbst gegenüber in seinem Denken, vor den anderen aber in seiner Rede. Hieraus erhellt, was das Böse und das daraus hervorgehende Falsche oder das Falsche des Bösen ist. Das Böse des Falschen aber ist es, wenn der Mensch das Böse bei sich begründet und daraus geschlossen hat, es sei nicht böse und es daher auch tut. Alsdann tut er das Böse aus dem Falschen. Wer z.B. bei sich begründet hat, daß die Ehebrüche nicht böse seien und sie daher begeht, der ist im Bösen des Falschen, weil er sie aus einem falschen Grundsatz begeht. Hauptsächlich in den Religionen gibt es Böses des Falschen, denn durch das Falsche der Lehre beredet sich der Mensch, daß gut sei, was doch böse ist, und zuweilen, daß böse sei, was doch gut ist.

10625. "Da eilte Mose und neigte sich zur Erde, und betete an", 2. Mose 34/8, bedeutet, sofort die Aufnahme infolge des Einflusses ins Äußere, und Verehrung aus Demut.

Dies erhellt aus der Bedeutung von eilen, sofern es die Neigung bezeichnet, wovon Nr. 7695, 7866, hier die Aufnahme durch den Einfluß, weil aller Einfluß vom Göttlichen in die Neigung des Menschen geschieht, wie auch die Aufnahme vom Menschen in derselben; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes darstellt, welches das Innere aufnimmt, wovon Nr. 10607, 10614; aus der Bedeutung von sich neigen, sofern es die äußere Demütigung bezeichnet, wovon Nr. 5682, 7068; und aus der Bedeutung von anbeten, sofern es die Verehrung bezeichnet.

10626. "Und sprach: Wenn ich Gnade gefunden in Deinen Augen, o Herr", 2. Mose 34/9, bedeutet, weil ein solches Äußere angenommen worden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Äußere darstellt, welches das Innere aufnimmt, wovon Nr. 10607, 10614; und aus der Bedeutung von "Gnade finden in den Augen Jehovahs", wenn es von Mose gesagt wird, sofern es ausdrückt, (er sei) angenommen, weil so beschaffen; somit wenn dieses Äußere angenommen worden ist, wovon Nr. 10563.

10627. "So gehe doch der Herr in unserer Mitte", 2. Mose 34/9, bedeutet, so möge das Göttliche inwendig in demselben sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen, sofern es heißt leben, wovon Nr. 3335, 4882, 5493, 5605, 8417, 8420; und wenn es sich auf den Herrn bezieht, heißt es Leben geben und gegenwärtig sein; und aus der Bedeutung von "in der Mitte", sofern es ausdrückt, inwendig in demselben, wovon Nr. 1074, 5897, 6068, 6084, 6103, 9164.

Daß durch "Jehovah gehe in unserer Mitte" bezeichnet wird, das Göttliche möge im Äußeren sein, kommt daher, weil durch Mose das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes vorgebildet wird, welches das Innere aufnimmt, und weil in dem Äußeren derselben das Innere sein muß, das göttlich ist. Im Äußeren ist das göttliche Innere nur dann, wenn alles und jedes einen inneren Sinn hat, der für die Engel aller Himmel ist; wenn dieses stattfinden soll, muß der äußere Sinn, welcher der Buchstabensinn ist, aus lauter Entsprechungen bestehen; und er besteht dann aus lauter Entsprechungen, wenn alle Worte und alle Wortreihen im inneren Sinn Geistiges und Himmlisches bedeuten; das sind die inneren göttlichen Dinge im Äußeren.

10628. "Denn es ist ein hartnäckiges Volk", 2. Mose 34/9, bedeutet, obgleich die israelitische Völkerschaft das Göttliche vom Inneren her nicht aufnimmt.

Dies erhellt aus der Bedeutung des hartnäckigen Volkes, sofern es ein solches bezeichnet, das den Einfluß vom Göttlichen nicht aufnimmt, wovon Nr. 10429, also nicht das Göttliche vom Inneren her; denn das Göttliche fließt vom Inneren her bei dem Menschen ein.

Wie es sich damit verhält, ergibt sich aus dem, was in Beziehung auf die israelitische Völkerschaft früher gezeigt wurde, daß sie nämlich in den äußeren Dingen des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes war, aber durchaus nicht im Inneren, mithin außerhalb des Äußeren und nicht innerhalb. Was es heißt, außerhalb des Äußeren sein und nicht innerhalb, sehe man Nr. 10551, 10608.

10629. "Und vergib unsere Missetat und unsere Sünde", 2. Mose 34/9, bedeutet, es möge ihr Inneres, das voll war von Falschem und Bösem, entfernt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "vergeben Missetat und Sünde", wenn es sich auf das Äußere des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes bezieht, in dem das Volk war, sofern es ausdrückt, sein Inneres möge entfernt werden, weil es von Falschem und Bösem erfüllt ist. Daß dieses durch jene Worte bezeichnet wird, folgt aus dem Zusammenhang der Sache im inneren Sinn, der von der Errichtung der Kirche bei jenem Volk handelt. Die Kirche aber kann bei keinem Volk errichtet werden, wenn nicht das Innere desselben geöffnet ist, so daß durch dieses eine Gemeinschaft mit dem Himmel stattfindet. Und das Innere ist nur bei denen geöffnet, die in den Wahrheiten des Glaubens aus dem Guten des Lebens sind vom Herrn. Bei diesem Volk dagegen konnte das Innere nicht geöffnet werden, weil sie bei der Verehrung Jehovahs an nichts anderes dachten, als eine höhere Stellung und größeren Reichtum vor andern zu erlangen, somit nichts anderes im Sinn hatten, als sich und die Welt; und eben dieses ist es, was das Innere für den Himmel verschließt und es für die Hölle öffnet. Daß dieses das Innere jener Völkerschaft war, das verschlossen wurde, wenn sie im Gottesdienst war, sehe man Nr. 10575. Dies nun ist es, was bezeichnet wird.

10630. "Und mache uns zu Deinem Erbe", 2. Mose 34/9, bedeutet, dennoch möge die Kirche bei ihnen sein. Dies erhellt aus der Bedeutung des Erbes Jehovahs, sofern es die Aufnahme des Lebens des Himmels durch das Gute vom Herrn bezeichnet, wovon Nr. 9338, somit auch eine Kirche werden, denn eine Kirche werden heißt, das Leben des Himmels durch das Gute der Liebe und des Glaubens vom Herrn aufnehmen.

10631. Vers 10,11: Und Er sprach: Siehe, Ich schließe einen Bund; vor deinem ganzen Volk will Ich Wunderbares tun, das nicht geschaffen ist auf der ganzen Erde, und bei allen Völkerschaften; und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, wird sehen das Werk Jehovahs; denn wunderbar wird sein, was Ich tue mit dir. Beobachte du, was Ich dir heute gebiete; siehe, Ich vertreibe vor deinem Angesichte die Amoriter, und die Kanaaniter, und die Hethiter, und die Pheresiter, und die Heviter, und die Jebusiter.

"Und Er sprach: Siehe, Ich schließe einen Bund" bedeutet die Hauptpunkte, durch welche die Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht durch das Wort zustande kommt;

"vor deinem ganzen Volk will Ich Wunderbares tun" bedeutet das Wort, das göttlich ist im ganzen und einzelnen für die Kirche;

"das nicht geschaffen ist auf der ganzen Erde, und bei allen Völkerschaften" bedeutet, ein solches Göttliche sei noch nie dagewesen in der Welt; (weder) wo die Kirche, noch wo keine Kirche war;

"und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, wird sehen das Werk Jehovahs" bedeutet, daß alle, von denen das Wort aufgenommen wird, das Göttliche darin anerkennen werden;

"denn wunderbar wird sein, was Ich tue mit dir" bedeutet die Beschaffenheit des Wortes im ganzen und einzelnen;

"beobachte du, was Ich dir heute gebiete" bedeutet, wenn sie diese Hauptpunkte, die der ewigen Wahrheit angehören, halten;

"siehe, Ich vertreibe vor deinem Angesichte die Amoriter, und die Kanaaniter, und die Hethiter, und die Pheresiter, und die Heviter, und die Jebusiter" bedeutet, alsdann Entfernung des Bösen und des daraus hervorgehenden Falschen.

HG 10632

10632. "Und Er sprach: Siehe, Ich schließe einen Bund", 2. Mose 34/10, bedeutet die Hauptpunkte, durch welche die Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht durch das Wort (bewirkt wird).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Bundes, sofern er eine Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778; hier die Verbindung Jehovahs, d.h. des Herrn mit dem Menschengeschlecht durch das Wort, denn von dieser Verbindung handelt das jetzt Folgende. Dies erhellt auch aus dem Zusammenhang der Sachen im inneren Sinn.

Im Vorhergehenden war die Rede von dem Gesetz, das vom Berg Sinai herab gegeben und verkündigt wurde, und durch das im weiteren Sinn das Wort bezeichnet wird: Nr. 6752, 7463, dieses Gesetz war auch der Anfang des Wortes; denn dieses wurde nachher verkündigt zuerst durch Mose, hernach durch die übrigen (Propheten). Sodann war die Rede von der israelitischen Völkerschaft, daß sie nicht solcherart war, daß bei ihr ein solches Wort, wie es sonst möglich gewesen wäre, geschrieben werden konnte, weil bei ihr die Kirche nicht errichtet werden konnte, denn wo die Kirche, da ist das Wort, worüber man sehe, was im 2. Mose Kapitel 32 und 33 und von da an bis zu diesem Kapitel gesagt und gezeigt wurde. Weil aber Mose für das Volk Fürbitte tat, daß doch Jehovah in seiner Mitte sein und daß es als Erbe angenommen und so ins Land Kanaan eingeführt werden möchte, durch das alles im inneren Sinn bezeichnet wird, daß die Kirche bei diesem Volk errichtet und daß so das Wort daselbst geschrieben werden sollte, und weil nun dieses (Gesuch) angenommen wurde aus dem Grund, weil Mose so sehr darauf bestand, darum kommen nun die Hauptgebote zur Sprache, die durchaus beobachtet werden müssen, damit jenes geschehen konnte. Diese sind: daß der Herr allein verehrt werden soll und kein anderer, und daß man anerkennen soll, von Ihm komme alles Gute und Wahre, außer mehrerem, wovon im gleich Folgenden. Es wird gesagt, daß davon im gleich Folgenden gehandelt werde, allein man muß wissen, daß diese Gebote im inneren Sinn enthalten sind, der äußere Sinn aber, das der Buchstabensinn ist, enthält solches, was jene vorbilden, somit was sie bezeichnen, wie aus der Erklärung des Folgenden erhellen wird.

Es wird gesagt, daß durch diesen Bund, den Jehovah mit Mose geschlossen hat, die Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht im allgemeinen durch das Wort bezeichnet werde, deshalb soll hier gesagt werden, wie es sich mit dieser Verbindung verhält:

In den ältesten Zeiten gab es kein Wort, sondern eine unmittelbare Offenbarung für den Menschen der Kirche und eine Verbindung durch diese; denn wenn eine unmittelbare Offenbarung da ist, dann besteht eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen. Die Verbindung des Himmels mit dem Menschen ist die Verbindung des Herrn mit ihm, weil das Göttliche des Herrn bei den Engeln den Himmel macht. Als diese unmittelbare Offenbarung aufhörte, was geschah, als der Mensch vom Guten, worin er gewesen war, ablenkte, da erfolgte eine andere Offenbarung, die durch Vorbilder geschah, durch die dem Menschen alsdann zum Bewußtsein kam, was wahr und gut ist, daher wurde diese Kirche die vorbildliche Kirche genannt. In dieser Kirche war auch ein Wort, das aber nur dieser Kirche diente. Als aber auch diese Kirche verwüstet war, was geschah, weil man anfing, jene Vorbilder, durch welche die Verbindung der Kirche mit dem Himmel damals stattfand, abgöttisch zu verehren und in mehreren Ländern in Zauberei zu verwandeln, da wurde vom Herrn vorgesehen, daß das Wort geschrieben wurde, das göttlich sein sollte im ganzen und einzelnen bis auf jeden Buchstaben hinaus, und das aus lauter Entsprechungen bestehen und für das Innewerden der Engel in allen Himmeln geeignet sein sollte und zugleich für die Menschen, und zwar deshalb, damit dadurch eine Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht stattfinden möchte; denn ohne Verbindung durch ein solches Wort hätte sich der Himmel ganz vom Menschen zurückgezogen, und so wäre der Mensch zugrunde gegangen.

Im Folgenden wird nun von dieser Verbindung durch das Wort gehandelt, und es werden die Hauptgebote geoffenbart, die beobachtet werden müssen, damit der Mensch in dieser Verbindung durch das Wort sein kann.

Daß in den ältesten Zeiten eine unmittelbare Offenbarung stattfand, sehe man Nr. 2895, 3432, über die vorbildliche Kirche, die nachher folgte und über deren Wort: Nr. 2686, 2897, 3432, 10355; und daß eine Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht durch das Wort besteht, in den Nr. 10375 und 10452 angeführten Stellen.

10633. "Vor deinem ganzen Volk will Ich Wunderbares tun", 2. Mose 34/10, bedeutet das Wort, das göttlich ist im ganzen und einzelnen für die Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Volkes Moses, sofern es da ist, wo die Kirche ist, weil bei ihm die Kirche errichtet werden sollte; und aus der Bedeutung des Wunderbaren, das Jehovah tun wollte, sofern es das Göttliche im ganzen und einzelnen des Wortes bezeichnet: Denn darinnen ist das Wort wunderbar, daß es göttlich ist in jedem Jota, weil ein jeder Ausdruck irgendeiner geistigen Sache entspricht, und man kann sagen, daß diese darin verborgen sei, weil das Geistige (des Wortes) bei den Engeln zutage kommt, wenn das Wort vom Menschen gelesen wird. Damit verhält es sich auf folgende Weise:

Alles und jedes, was in der natürlichen Welt ist, hat seine Entsprechung mit den Dingen, die in der geistigen Welt sind, und zwar bis auf die einzelnen Worte hinaus. Das Wort aber ist so geschrieben, daß die darin enthaltenen Worte in ihrem Zusammenhang Reihenfolgen von geistigen Dingen in sich schließen, die dem Menschen nicht erscheinen, wenn er die Entsprechungen nicht weiß; darin liegt das Göttliche im Wort verborgen, und daher ist das Wort geistig, wie es auch genannt wird.

Das ist es also, was hier durch das Wunderbare bezeichnet wird, weil es vom Wort handelt, das bei jenem Volk geschrieben werden sollte.

10634. "Das nicht geschaffen ist auf der ganzen Erde, und bei allen Völkerschaften", 2. Mose 34/10, bedeutet, ein solches Göttliche sei noch nie dagewesen in der Welt; (weder) wo die Kirche, (noch da, wo) keine Kirche war.

Dies erhellt aus der Bedeutung des (Wunderbaren), sofern es die göttlichen Dinge des Wortes bezeichnet, wovon Nr. 10633. Von jenem Wunderbaren wird gesagt, es sei geschaffen, wenn es göttlich ist vom Innersten bis zum Äußersten oder vom Ersten bis zum Letzten. Aus der Bedeutung von "auf der ganzen Erde", sofern es heißt, überall wo die Kirche ist, (denn durch Erde (Land) wird im Wort die Kirche bezeichnet;) man sehe in den Nr. 9325 angeführten Stellen; und aus der Bedeutung von "bei allen Völkerschaften", sofern es heißt, wo keine Kirche ist, denn durch die Völkerschaften (Heiden) werden im Wort die bezeichnet, die außerhalb der Kirche sind, weil nicht im Licht des Wahren aus dem Wort.

Es wird gesagt, Jehovah wolle Wunderbares tun, das nicht geschaffen sei auf der ganzen Erde, weil durch Schöpfung das bezeichnet wird, was göttlich ist vom Innersten bis zum Äußersten oder vom Ersten bis zum Letzten. Denn alles, was vom Göttlichen herkommt, fängt von Ihm an und schreitet der Ordnung gemäß fort bis zum letzten Ende, somit durch die Himmel bis in die Welt, und dort ruht es als in seinem Letzten, denn das Letzte der göttlichen Ordnung ist in der Natur der Welt. Was so ist, das heißt geschaffen.

In solcher Ordnung entsteht und in solcher besteht alles, was in der Welt geschaffen ist; und in solcher Ordnung ist auch der Mensch der Kirche, der durch die Wahrheiten aus dem Wort vom Herrn wiedergeboren ist. Daher heißt der Herr im Wort der Schöpfer, und der Mensch, der wiedergeboren ist, heißt neugeschaffen, man sehe Nr. 10373, 10545. In solcher Ordnung ist auch das Wort, und weil es so beschaffen ist, darum wird von dem Wunderbaren desselben gesagt, es sei geschaffen.

Durch ebendieselben Worte, nämlich "vor deinem ganzen Volk will Ich Wunderbares tun, das nicht geschaffen ist auf der ganzen Erde und bei allen Völkerschaften", wird im historischen Sinn bezeichnet, daß Jehovah beim israelitischen Volk Wunder tun werde, wie sie auf der ganzen Erde nie gehört worden sind. Aber im inneren Sinn werden nicht Wunder verstanden, sondern Wunderbares, das der Herr tun wolle dadurch, daß Er ein solches Wort geben werde, durch das eine Verbindung des Himmels mit der Kirche und im allgemeinen eine Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht stattfinden sollte.

Daß das Wort so wunderbar ist, begreifen diejenigen nicht, die nichts von der Entsprechung der natürlichen Dinge mit den geistigen wissen, und die, welche nichts vom geistigen Denken wissen, worin die Engel sind, wissen auch nicht, daß inwendig im einzelnen des Wortes etwas liegt, worin der Himmel, ja worin göttliches Leben ist, während doch die einzelnen Ausdrücke des Wortes vermöge der Entsprechung von den Engeln geistig aufgefaßt werden, wenn sie von den Menschen natürlich (aufgefaßt werden). Darum und aus keinem anderen Grund ist das Wort göttlich, und so wunderbar, daß es nichts Wunderbareres gibt.

10635. "Und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, wird sehen das Werk Jehovahs", 2. Mose 34/10, bedeutet, daß alle, von denen das Wort aufgenommen wird, das Göttliche darin anerkennen werden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, wovon in den Nr. 9372 angeführten Stellen. Daher wird durch das Volk, in dessen Mitte Er ist, die Kirche bezeichnet, wo das Wort sich befindet, somit alle, von denen das Wort aufgenommen wird, denn andere erkennen das Göttliche nicht darin an. Und aus der Bedeutung von "sehen das Werk Jehovahs", sofern es heißt, das Göttliche darin anerkennen.

Daß es so ist, leuchtet ein, denn alle, die innerhalb der Kirche im Guten des Lebens sind, erkennen das Göttliche im Wort an; der Grund ist, weil bei ihnen das Heilige aus dem Himmel einfließt, wenn sie das Wort lesen, obwohl sie nicht wissen, daß dies mittelst der Entsprechungen geschieht. Wirklich wird das, was den Entsprechungen gemäß einfließt, nicht anders empfunden, denn als etwas allgemeines Heiliges, worin das Gemüt festgehalten wird; anders ist es aber bei denen, die nicht im Guten des Lebens sind, bei diesen ist das Innere, durch das der Himmel einfließt, geschlossen.

10636. "Denn wunderbar wird sein, was Ich tue mit dir", 2. Mose 34/10, bedeutet die Beschaffenheit des Wortes im ganzen und einzelnen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, wovon in den Stellen, die angeführt sind Nr. 9372; daher wird durch das Wunderbare, das Jehovah mit ihm tun will, bezeichnet (das Wort), göttlich im ganzen und einzelnen, wie Nr. 10633.

10637. "Beobachte du, was Ich dir heute gebiete", 2. Mose 34/11, bedeutet, wenn sie diese Hauptpunkte, die der ewigen Wahrheit angehören, halten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "beobachte du", sofern es heißt, wenn diejenigen, die das Wort anerkennen, so tun, denn durch Mose wird das Wort vorgebildet, wie oben. Und aus der Bedeutung von "was Jehovah heute gebietet", sofern es die Hauptpunkte bezeichnet, die der ewigen Wahrheit angehören, denn was Jehovah gebietet, sind göttliche Wahrheiten; und durch "heute" wird das Ewige bezeichnet: Nr. 2838, 3998, 4304, 6165, 6984, 9939.

Diese ewigen Wahrheiten sind es, was das Folgende von Vers 12-27 im inneren Sinn enthält. Was aber im äußeren Sinn enthalten ist, sind nicht ewige Wahrheiten, sondern das, was die israelitische Völkerschaft um der inneren Dinge willen beobachten sollte, denn es bezeichnet dieselben und schließt sie somit in sich. Dieses Äußere sollte auch wirklich von jener Völkerschaft beobachtet werden, ehe die inneren (geistigen) Dinge des Wortes vom Herrn aufgeschlossen wurden, und erst als sie aufgeschlossen waren, wurden jene äußeren Dinge abgeschafft, denn wenn der Mensch den Herrn aus Glauben und aus Liebe zu Ihm verehrt, worin das Innere besteht, dann braucht er jene äußeren bezeichnenden Dinge nicht; denn er ist alsdann in ihnen und nicht in ihren Sinnbildern. Zum Beispiel: daß das Fest der ungesäuerten Brote gehalten werden sollte im Monat Abib, und daß man alsdann Ungesäuertes essen sollte sieben Tage lang; daß man alles, was den Mutterleib eröffnet, Gott geben sollte; daß man das Erstgeborene vom Esel lösen oder ihm das Genick brechen sollte; daß man die Erstgeborenen der Söhne lösen sollte; daß das Fest der Wochen gefeiert werden sollte, wie auch das Fest der Ernte. Daß dreimal im Jahr alle Mannsleute vor Jehovah erscheinen sollten; daß man nicht opfern sollte bei Gesäuertem; daß man das Böcklein nicht kochen sollte in der Milch seiner Mutter.

Obwohl aber diese Gebote aufgehoben wurden, sind es doch heilige, göttliche Dinge des Wortes, weil etwas innerlich Heiliges darin liegt.

10638. "Siehe, Ich vertreibe vor deinem Angesichte die Amoriter, und die Kanaaniter, und die Hethiter, und die Pheresiter, und die Heviter, und die Jebusiter", 2. Mose 34/11, bedeutet, alsdann Entfernung des Bösen und des Falschen daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Vertreibens vor dem Angesichte, sofern es die Entfernung aus dem Inneren bezeichnet, das dem Denken und der Neigung angehört; denn vertreiben heißt entfernen, und das Angesicht bedeutet das Innere; man sehe in den Nr. 9546 angeführten Stellen. Und das Innere des Menschen gehört seinem Verstand und Willen, oder dem Denken und der Neigung an. Vertreiben vor dem Angesicht heißt daher, von demselben entfernen. Und aus der vorbildlichen Bedeutung der Völkerschaften im Lande Kanaan, sofern sie Böses und Falsches bezeichnen, wovon in den Nr. 9327 angeführten Stellen. Aber welches Böse und Falsche durch eine jede Völkerschaft vorgebildet wird, sehe man in den Erklärungen, wo von ihnen gehandelt wurde: was durch die Amoriter: Nr. 6306, 6859; was durch die Kanaaniter: Nr. 1573, 1574, 4818, und durch die Hethiter: Nr. 2913, 6858; durch die Pheresiter: Nr. 1573, 1574, 6859; durch die Heviter und Jebusiter: Nr. 6860.

Dieses wird aber vom Wort gesagt, weil durch Mose, vor dessen Angesicht die Völkerschaften vertrieben werden sollten, das Wort vorgebildet wurde, wie aus dem Vorhergehenden erhellen kann. Wie es sich damit verhält, soll in Kürze gesagt werden: Es heißt, wenn er beobachte, was Jehovah gebietet, so werde Er vor dessen Angesicht die Völkerschaften vertreiben, wodurch bezeichnet wird, wenn sie die Hauptgebote, die ewige Wahrheiten sind, tun, so werde das Böse und Falsche entfernt werden. Diese Gebote sind die, welche im inneren Sinn folgen, deren vornehmste sind: daß sie keinen anderen Gott anerkennen sollen als den Herrn, und daß von Ihm alles Gute und alles Wahre, wie auch, daß das Heil und das ewige Leben von Ihm komme.

Bei denen, die dieses glauben und es lieben, daß es so ist, wird alles Böse und Falsche entfernt, indem sie das Wort lesen, weil der Herr sie alsdann erleuchtet und sie führt; und dann denken sie nicht aus sich. Auch werden sie durch das Wort nicht angeregt aus sich, sondern aus dem Herrn; daher findet nichts Böses und Falsches des Bösen Eingang, denn der Herr entfernt es. Diese sind es, die das Wort verstehen und von den Wahrheiten daraus angeregt werden, und auch lieben danach zu leben. Hingegen diejenigen, die diese Hauptgebote, die der ewigen Wahrheit angehören, nicht anerkennen, werden, wenn sie das Wort lesen, nicht erleuchtet, somit sehen sie auch nicht vom Herrn die Wahrheiten in demselben, sondern was sie sehen, sehen sie von sich selbst aus, und von sich selbst aus sehen heißt, Falsches für Wahres sehen, und wenn sie auch Wahres sehen, so verfälschen sie es durch Grundsätze, die von ihnen selbst gefaßt worden sind, oder durch die eigenen Liebestriebe, zu denen sie die Wahrheiten hinwenden und denen sie so dieselben anpassen; daher entsteht dann das Falsche des Bösen.

Das ist es, was im inneren Sinn durch jene Worte bezeichnet wird. Der Grund, warum dieses bezeichnet wird, ist der, weil die Engel, die das Wort in seinem inneren Sinn innewerden, wenn es vom Menschen gelesen wird, nichts wissen von Mose, und nichts von Amoritern, Kanaaniter, Hethitern, Pheresitern, Hevitern und Jebusitern, (denn die Namen gehen nicht in den Himmel ein, sondern die Sachen, die durch sie bezeichnet werden,) somit (verstehen sie) unter Mose das Wort und unter jenen Völkerschaften das Böse und Falsche.

10639. Vers 12-17: Hüte dich, daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst, daß sie nicht etwa zum Fallstrick werden in deiner Mitte. Darum sollt ihr zerstören ihre Altäre, und ihre Bildsäulen zerbrechen, und ihre Haine ausrotten. Deshalb sollst du keinen anderen Gott anbeten, denn Jehovah, Eiferer ist Sein Name, ein eifriger Gott ist Er. Daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes (und sie), wenn sie ihren Göttern nachhuren, und opfern ihren Göttern, dich einladen, und du von ihren Opfern essest; und nehmest von ihren Töchtern für deine Söhne, und dann ihre Töchter ihren Göttern nachhuren, und machen, daß deine Söhne ihren Göttern nachhuren. Gegossene Götter sollst du dir nicht machen.

"Hüte dich, daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst" bedeutet, man solle keiner Religion anhangen, in der Böses ist;

"daß sie nicht etwa zum Fallstrick werden in deiner Mitte" bedeutet die Verführung dadurch im Wort selbst;

"darum sollt ihr zerstören ihre Altäre" bedeutet das Böse einer solchen Religion und des Gottesdienstes aus ihr solle man verwerfen;

"und ihre Bildsäulen zerbrechen" bedeutet das Falsche des Bösen solle man zerstören;

"und ihre Haine ausrotten" bedeutet, ihre Lehren solle man ganz verwerfen;

"deshalb sollst du keinen anderen Gott anbeten" bedeutet, den Herrn allein solle man verehren aus Glaube und Liebe;

"denn Jehovah, Eiferer ist Sein Name, ein eifriger Gott ist Er" bedeutet, wenn man einen anderen verehre, so weiche das göttlich Gute und das göttlich Wahre zurück;

"daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes" bedeutet, Verbindung dadurch mit dem Bösen einer jeden Religion;

"(und sie,) wenn sie ihren Göttern nachhuren" bedeutet, daher Falsches des Bösen;

"und opfern ihren Göttern" bedeutet, dadurch einen Gottesdienst aus Falschem;

"dich einladen, und du von ihren Opfern essest" bedeutet Anlockung, Annahme und Aneignung des Falschen aus dem Bösen;

"und nehmest von ihren Töchtern für deine Söhne" bedeutet die Verbindung der Neigungen zum Bösen mit den Wahrheiten;

"und dann ihre Töchter ihren Göttern nachhuren, und machen, daß deine Söhne ihren Göttern nachhuren" bedeutet, dadurch Entweihung des Guten und Wahren;

"gegossene Götter sollst du dir nicht machen" bedeutet die Verehrung seiner selbst und nicht des Herrn.

10640. "Hüte dich, daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst", 2. Mose 34/12, bedeutet, man solle keiner Religion anhangen, in der Böses ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "einen Bund schließen", sofern es heißt, sich verbinden, wovon in den Nr. 10622 angeführten Stellen, somit auch anhangen. Aus der Bedeutung der Einwohner des Landes, sofern sie eine Religion bezeichnen, worin das Böse ist, denn durch Einwohner wird das Gute bezeichnet: Nr. 2268, 2451, 2712, und daher im entgegengesetzten Sinn das Böse, und durch Land wird bezeichnet die Kirche und alles, was zur Kirche gehört; man sehe in den Nr. 9325 angeführten Stellen; somit auch die Religion. Und aus der Bedeutung von "in das du kommst", sofern es heißt, überall wo eine Religion, in der das Böse ist, denn durch die Völkerschaften im Lande Kanaan, in das sie kommen sollten, wird Böses und daher Falsches bezeichnet; man sehe Nr. 10638.

Hieraus wird klar, daß durch "du sollst keinen Bund schließen mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst" bezeichnet wird, man solle keiner Religion anhangen, in der das Böse ist. Weil dieses zu den Hauptpunkten gehört, wodurch der Mensch der Kirche erleuchtet wird, wenn er das Wort liest, und weil von diesem Gegenstand das Folgende handelt, so muß gesagt werden, wie es sich damit verhält:

Der Mensch, der vom Herrn erleuchtet werden will, muß sich hauptsächlich hüten, daß er sich keine Lehre aneignet, die das Böse in Schutz nimmt. Der Mensch eignet sich dieses alsdann an, wenn er es bei sich begründet, denn dadurch macht er es sich zu einer Sache seines Glaubens, und mehr noch, wenn er danach lebt. Wenn das geschieht, so bleibt das Böse seiner Seele und seinem Herzen eingeschrieben, und wenn das geschehen ist, so kann er nachher gar nicht durch das Wort vom Herrn erleuchtet werden; denn sein Gemüt ist ganz im Glauben und in der Liebe seines Prinzips (befangen), und alles, was diesem widerspricht, das sieht er entweder nicht, oder verwirft, oder verfälscht es. So zum Beispiel: wer da glaubt, er werde allein durch den Glauben selig, möge sein Leben sein wie es wolle, und dieses bei sich begründet und mit den übrigen Punkten seiner Lehre verbunden hat, bis daß er in der Folge gar nicht ans Leben denkt, sondern nur an den Glauben, der sieht nachher, mag er das Wort lesen wie er will, doch nichts darin vom Guten des Lebens, und am Ende weiß er nicht, was das Gute, was Liebtätigkeit, was Liebe ist, und wenn sie genannt werden, so sagt er, der Glaube allein sei das alles; während doch der alleinige Glaube, oder der Glaube ohne jenes, gleich ist einem leeren Gefäß, und gleich einem seelenlosen Ding. Das geistige Leben eines solchen Menschen kann man vergleichen mit dem Atmen der Lungen, ohne den Einfluß des Blutes aus dem Herzen, das kein Leben ist, als etwa ein solches, wie es ein Bildnis oder Automat hat.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, wie es sich mit dem Menschen verhält, der das Wort liest; daß er dadurch schlechterdings nicht erleuchtet werden kann, wenn er einer Religion anhängt, die das Böse in Schutz nimmt.

10641. "Daß sie nicht etwa zum Fallstrick werden in deiner Mitte", 2. Mose 34/12, bedeutet die Verführung dadurch im Wort selbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zum Fallstrick werden", sofern es heißt, gefangen und verführt werden von seinem Bösen und Falschen, wovon Nr. 7653, 9348; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, wovon in den Nr. 9372 angeführten Stellen. "In seiner Mitte" bedeutet daher, im Wort selbst. Wie es sich damit verhält, ergibt sich aus dem, was Nr. 10640 gesagt wurde.

10642. "Darum sollt ihr zerstören ihre Altäre", 2. Mose 34/13, bedeutet, das Böse einer solchen Religion und des Gottesdienstes aus ihr solle man verwerfen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altars, sofern er das Hauptvorbild des Herrn und Seiner Verehrung aus dem Guten ist, wovon Nr. 921, 2777, 2811, 4541, 8935, 8940, 9388, 9389, 9714, 9964, 10242, 10245; und daher ist er im entgegengesetzten Sinn das Vorbild des Götzendienstes, somit aus dem Bösen, worüber folgt; und aus der Bedeutung von zerstören, sofern es heißt, verwerfen, denn von den Altären wird gesagt, sie sollen zerstört werden, aber von dem Bösen des Gottesdienstes, das durch die Altäre der Völkerschaften bezeichnet wird, wird gesagt, es soll verworfen werden.

In diesem Vers werden Altäre, Bildsäulen und Haine erwähnt, und durch dieselben wird im allgemeinen alles bezeichnet, was zum Götzendienst gehört: durch die Altäre der Gottesdienst aus dem Bösen, durch die Bildsäulen der Gottesdienst aus dem Falschen des Bösen, und durch die Haine die Lehren desselben. Der Grund, warum sie ausgerottet werden mußten, war, weil durch diese Vorbilder nicht der Herr verehrt wurde, sondern die Götter, die Menschen gewesen waren, z.B. die Baalim, und mehrere andere, und dies war ein teuflischer und höllischer Gottesdienst; denn Menschen verehren anstatt Gottes selbst, Welcher ist der Herr, ist teuflisch. Der Mensch wird nämlich verbunden mit dem, der verehrt wird. Die Sache verhält sich aber in folgender Weise:

Wenn ein Mensch als Gott verehrt wird, alsdann wird ein (Geist) aus der Hölle mit ihm verbunden, denn der Glaube und die Liebe verbinden. Der Glaube des Wahren und die Liebe des Guten verbinden den Menschen mit dem Herrn, aber der Glaube des Falschen und die Liebe des Bösen verbinden den Menschen mit der Hölle. Bei einem jeden Menschen sind Geister nämlich von der Hölle, und sind Engel aus dem Himmel; ohne sie kann der Mensch nicht leben. Wenn nun einer verehrt wird, der ein Mensch gewesen war, alsdann wähnen die Geister aus der Hölle, sie selbst seien es, die verehrt werden, denn ein jeder in der Hölle will ein Gott sein, und diese Geister teilen einen solchen Gottesdienst der höllischen Gesellschaft mit, aus der sie sind. In dem Maß nun, als jene verehrt werden, treten die Engel, die aus dem Himmel sind, zurück. Die Folge davon ist, daß der Mensch in höllische Begierden hineingeführt, und zuletzt jenen Geistern gleich wird mit seinem ganzen Leben, und auch unter sie kommt nach dem Tode.

Dagegen aber, wenn der Herr verehrt wird, Welcher ist der Gott des Himmels und der Erde, alsdann nehmen die Engel, die aus dem Himmel beim Menschen sind, nichts vom Gottesdienst für sich in Anspruch, weil sie alles Wahre des Glaubens und alles Gute der Liebe dem Herrn zuschreiben, und nichts sich selbst. Daher wird durch sie der Weg bis zum Herrn selbst geöffnet, Der sie mit Sich verbindet durch Glauben und Liebe.

Aus diesem kann erhellen, wie gar viel daran liegt, daß man den Herrn selbst verehrt, Der alle Gewalt hat im Himmel und auf Erden, wie Er selbst sagt: Matth.28/18.

10643. "Und ihre Bildsäulen zerbrechen", 2. Mose 34/13, bedeutet, das Falsche des Bösen soll zerstört werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Bildsäulen, sofern sie Vorbilder der Verehrung des Herrn durch das Wahre sind, wovon Nr. 4580, 4582, 9388, 9389, und im entgegengesetzten Sinn, Vorbilder des Götzendienstes aus dem Falschen.

Daß die Bildsäulen Vorbilder des Gottesdienstes waren, hatte den Grund, weil es bei den Alten gebräuchlich war, Bildsäulen zu setzen, und sie mit Öl zu salben, und dadurch zu heiligen. Die Alten hatten ihren Gottesdienst hauptsächlich auf Bergen, auf Hügeln und in Hainen; daselbst stellten sie Bildsäulen auf. Auf den Bergen aus dem Grund, weil die Berge den Himmel bezeichneten, wo himmlische Liebe regiert, welche ist die Liebe zum Herrn; auf Hügeln aber aus dem Grund, weil die Hügel den Himmel bezeichneten, wo geistige Liebe regiert, welche ist die Liebe gegen den Nächsten; und in Hainen aus dem Grund, weil die Haine himmlische Weisheit und Einsicht bezeichneten; das alles vermöge der Entsprechungen. Die Bildsäulen, die daselbst aufgestellt wurden, bezeichneten das göttlich Wahre, denn die Bildsäulen waren Steine, und der Stein bezeichnet das Wahre. Darum wird der Herr in Ansehung des göttlich Wahren im Wort der Stein Israels genannt. Daher kommt es nun, daß die Bildsäulen die Verehrung des Herrn aus dem Wahren bezeichneten.

Als aber die Vorbilder der Kirche, die bei den Alten waren, teils zur Abgötterei und teils zur Zauberei verwendet zu werden anfingen, da wurden solche Dinge abgeschafft, hauptsächlich bei der israelitischen Völkerschaft, die im Herzen götzendienerisch war. Dies ist der Grund, warum durch die Bildsäulen der Götzendienst aus Falschem bezeichnet wird. So verhält es sich auch mit jedem Gottesdienst, wenn der Mensch äußerlich wird, was geschieht, wenn er sich selbst und die Welt als Zweck, und die göttlichen Dinge der Kirche als Mittel betrachtet, denn alsdann werden alle Gegenstände des Gottesdienstes bei denen, die im Gottesdienst bleiben, zu Götzen, weil Äußeres verehrt wird ohne das Innere. Daher werden die Wahrheiten des Gottesdienstes und die Lehren zu Falschem, denn sie werden verfälscht durch die Vorstellungen von sich und der Welt in ihnen, an die sich mehrere andere Vorstellungen anschließen, die das Göttliche von jenen Wahrheiten wegnehmen, und auf sich und auf die Welt übertragen. Dies kann man auch ersehen an den Altären der Heiden, auf denen sie zwar in gleicher Weise opferten, aber doch waren ihre Opfer Greuel.

Daß Bildsäulen bei den Alten im Gebrauch waren und das Heilige des Gottesdienstes bezeichneten, erhellt aus der Bildsäule, die Jakob aufrichtete, wovon es 1. Mose 28/18,19,22 heißt: "Und Jakob nahm einen Stein, den er als Unterlage seines Hauptes gelegt hatte, und setzte ihn als eine Denksäule, und sprach: Werde ich im Frieden wiederkommen zum Haus meines Vaters, so soll dieser Stein, den ich als eine Denksäule gesetzt habe, ein Haus Gottes werden".

Und an den zwölf Denksäulen, die Mose unter dem Berg Sinai aufstellte, wovon es 2. Mose 24/4 heißt: "Mose schrieb alle Worte Jehovahs, und stand früh auf am Morgen, und baute einen Altar unten am Berge, und zwölf Denksäulen für die zwölf Stämme Israels": Nr. 9389.

Jes.19/19: "An jenem Tag wird ein Altar für Jehovah sein inmitten des Landes Ägypten, und seine Denksäule bei seiner Grenze für Jehovah".

Hos.3/4: "Viele Tage werden die Söhne Israels wohnen ohne König, und ohne einen Fürsten, und ohne Opfer, und ohne eine Denksäule".

In diesen Stellen wird durch Denksäule der Gottesdienst aus Wahrheiten bezeichnet aus dem oben angegebenen Grund, weil der Stein das göttlich Wahre bezeichnete, aber die mit Öl gesalbte Denksäule das göttlich Wahre vom göttlich Guten.

Als man aber diese Vorbilder abgöttisch zu verehren anfing, da wurde befohlen, daß solche zerstört und zerbrochen werden sollen, wie in diesem Vers, und auch 2. Mose 23/24; 5. Mose 7/5; 12/3, und weil die israelitische Völkerschaft im Herzen götzendienerisch war, so wurde, damit sie nicht auf Bergen und Hügeln und in Hainen Denksäulen aufstellten und sie abgöttisch verehrten, verboten, Denksäulen zu setzen und Haine zu pflanzen, obwohl solches den Alten heilige Dinge des Gottesdienstes waren. Daß es jener Völkerschaft verboten war, erhellt 5. Mose 16/21,22: "Du sollst dir keinen Hain von irgendwelchen Bäumen pflanzen beim Altar deines Gottes, den du dir machen wirst; und sollst dir keine Bildsäule aufrichten, denn Jehovah, dein Gott, hasset dieselbe".

Und daß es darum verboten war, weil sie dieselben abgöttisch verehrten, 1.Kön.14/23: "Juda hat übel getan in den Augen Jehovahs; sie haben sich Höhen und Bildsäulen gebaut auf jedem hohen Hügel, und unter jedem grünen Baum".

Ebenso die Söhne Israels: 2.Kön.17/10.

Micha 5/12,13: "Zerhauen werde Ich deine Schnitzbilder, und deine Bildsäulen aus deiner Mitte, auf daß du nicht mehr anbetest das Werk deiner Hände; und werde ausrotten deine Haine aus deiner Mitte".

Jes.57/5: "Ihr seid warm geworden bei den Göttern unter jedem grünen Baum".

Hes.26/11: "Nebukadnezar wird mit den Hufen seiner Rosse zertreten alle deine Gassen, das Volk wird er mit dem Schwert töten, und die Bildsäulen deiner Stärke wird er zu Boden werfen"; außerdem anderwärts.

Aus diesem erhellt auch, was im inneren Sinn durch Denksäulen bezeichnet wird.

10644. "Und ihre Haine ausrotten", 2. Mose 34/13, bedeutet, ihre Lehren solle man ganz verwerfen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Haine, sofern sie die Lehren der Kirche bezeichnen, hier die Lehren der Religion bei den Götzendienern, die Lehren des Falschen aus dem Bösen sind. Daß die Haine Lehren bezeichnen, kommt daher, weil die Bäume Gefühle und Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnen. Gefühle bei denen, die im himmlischen Reich des Herrn, und Erkenntnisse bei denen, die in Seinem geistigen Reich sind. Und eine jede Art von Baum (bedeutet) eine Art von Gefühl und Erkenntnis. Dies ist der Grund, warum Paradiese und Gärten himmlische Einsicht und Weisheit bezeichnen, und Wälder das Wissen des natürlichen Menschen.

Hieraus kann man erkennen, woher es kommt, daß die Haine die Lehre bezeichnen, und woher es kommt, daß die Alten das Heilige des Gottesdienstes in den Hainen hatten, denn die Kirche bei den Alten war eine vorbildliche, und all ihr Äußeres bildete solche innere Dinge vor, die im Himmel sind und sich beziehen auf den Herrn, auf die Liebe und auf den Glauben an Ihn, und auf solches, was der Liebe und dem Glauben angehört.

Daß die Haine, wie auch die Wälder, Gärten und Paradiese, und auch die Bäume nach ihren Arten, solches bezeichnen, hat seinen Grund in den Vorbildern im anderen Leben, denn dort erscheinen solche Dinge gemäß der Einsicht und Weisheit der Engel. Die Erscheinungen daselbst stammen nämlich aus einem himmlischen und geistigen Ursprung.

Daß Haine die Lehre bedeuten, und daß die Alten ihren heiligen Gottesdienst in Hainen hatten, sehe man Nr. 2722, 4552. Daß die Paradiese himmlische Einsicht und Weisheit bezeichnen: Nr. 3220, 4528, 4529; die Gärten ebenfalls: Nr. 100, 108, 1588, 2722. Daß die Wälder das Wissen bezeichnen, das dem natürlichen Menschen angehört: Nr. 9011 E. Daß die Bäume die Gefühle und Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnen: Nr. 103, 2163, 2682, 2972, 7692, 8326. Daß die Alte Kirche ihren Gottesdienst in Hainen und in Gärten unter Bäumen je nach deren Bedeutungen hatte: Nr. 2722, 4552.

10645. "Deshalb sollst du keinen anderen Gott anbeten (vor ihm dich bücken)", 2. Mose 34/14, bedeutet, den Herrn allein solle man verehren aus Glauben und Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich bücken, sofern es heißt, anbeten und verehren. Daß es heißt, der Herr allein soll verehrt werden und kein anderer, hat den Grund, weil unter Jehovah und unter Gott der Herr verstanden wird; man sehe in den Stellen, die angeführt sind: Nr. 9315, 9373. Sodann weil der Herr der Gott des Himmels und der Erde ist, und auch der einige Gott: in den Nr. 9194 angeführten Stellen.

Es wird gesagt, daß man den Herrn verehren soll aus Glauben und Liebe, weil die Verehrung des Herrn entweder aus Glauben oder aus Liebe geschieht. Die Verehrung aus Glauben heißt, die Verehrung den Wahrheiten gemäß, denn die Wahrheiten sind Sache des Glaubens; und die Verehrung aus Liebe heißt, die Verehrung aus dem Guten; denn das Gute ist Sache der Liebe. Die, welche im geistigen Reich des Herrn sind, verehren Ihn aus Glauben; aber die, welche in Seinem himmlischen Reich sind, verehren Ihn aus Liebe. Wie es sich aber mit der Verehrung des Herrn aus Glauben und Liebe verhält, davon soll hier etwas gesagt werden:

Viele sind der Meinung, daß sie den Herrn durch den Glauben verehren, wenn sie die Sätze der Kirchenlehre glauben, und daß sie den Herrn durch die Liebe verehren, wenn sie Ihn lieben. Aber durch bloßes glauben und durch bloßes lieben, wird der Herr nicht verehrt, sondern dadurch, daß man nach Seinen Geboten lebt, weil nur solche es sind, die an den Herrn glauben und Ihn lieben; die übrigen sagen zwar, sie glauben an Ihn, aber dennoch glauben sie nicht; und sie sagen, sie lieben Ihn, und dennoch lieben sie nicht.

Der Grund, weshalb diejenigen allein an den Herrn glauben und Ihn lieben, die nach Seinen Geboten leben, ist der, weil der Herr nicht ist im Verstehen des Wahren ohne daß man es will (liebt), sondern Er ist im Verstehen des Wahren und im Wollen desselben; denn das Wahre geht nicht in den Menschen ein, und wird sein Eigen, ehe der Mensch dasselbe will, und aus dem Wollen es tut; denn der Wille ist der Mensch selbst, der Verstand aber ist nur insoweit der Mensch, als er (sein Leben) aus dem Willen hat. Der Herr ist auch wirklich beim Menschen gegenwärtig in seinen Wahrheiten, die aus dem Guten sind, aber die Wahrheiten aus dem Guten sind die, welche der Mensch will und daher tut, nicht aber die, welche er versteht und tut, ohne sie zu wollen; denn ohne wollen tun, ist Heuchelei; es geschieht nämlich nur vor den Menschen, aber nicht vor dem Herrn. Der Herr wohnt aber auch nicht bei einem leeren Menschen, d.h. bei einem Menschen, der Seine Wahrheiten nicht weiß und nicht tut. Nur in denjenigen Wahrheiten, die aus dem Guten sind, d.h., die der Mensch will und tut, ist der Herr gegenwärtig beim Menschen, denn die Wahrheiten, die aus dem Guten stammen, machen die Kirche bei ihm und machen den Himmel bei ihm. Mit einem Wort, sie machen, daß der Herr selbst bei ihm ist.

Daß es so ist, kann der Mensch schon durch die Vernunft wahrnehmen, wenn er es erwägt, denn er kann wissen, daß alles Verstehen des Menschen durch Wahres, und all sein Wollen durch Gutes gebildet wird; denn alles, was im Weltall ist, bezieht sich auf das Wahre und auf das Gute; und das Verstandesvermögen des Menschen ist gebildet zur Aufnahme des Wahren, und das Willensvermögen zur Aufnahme des Guten. Das Wahre, das geglaubt wird, nennt man Sache des Glaubens, und das Gute, das angenehm erregt, nennt man Sache der Liebe. Hieraus kann man erkennen, daß der Mensch so beschaffen ist, wie die Glaubenswahrheiten sind, durch die sein Verstand gebildet wird, und wie das Gute der Liebe ist, durch das sein Wille gebildet wird; denn der Mensch ist Mensch vermöge des Verstandes und des Willens. Wenn daher sein Verstand durch göttliche Wahrheiten gebildet ist, und diese Sache seines Glaubens werden, und sein Wille durch Gutes, das Sache seiner Liebe wird, so ist die Folge, daß im Menschen alsdann der Himmel ist, und daß der Herr bei ihm wohnen kann wie in Seinem Himmel; denn die göttlichen Wahrheiten, die den Verstand bilden, und das göttlich Gute, das den Willen bildet, sind vom Herrn, oder sind (Eigentum) des Herrn, und was des Herrn ist, ist Er selbst.

Hieraus wird klar, daß an den Herrn glauben heißt, seinen Verstand erfüllen mit Glaubenswahrheiten, und daß den Herrn lieben heißt, seinen Willen erfüllen mit Gutem der Liebe, und daß dieses nur geschehen kann dadurch, daß man die Wahrheiten aus dem Wort lernt, sie will und sie tut. Ob man sagt, wollen und tun, oder lieben ist gleich, denn was der Mensch liebt, das will er, und was er wirklich will, das liebt er auch. Aus diesem kann nun erhellen, was es heißt, den Herrn verehren aus Glaube und Liebe.

Daß es sich so verhält, erhellt auch offenbar daraus, daß der Herr das Heil aller will. Des Menschen Heil wollen heißt, ihn zu Sich in den Himmel bringen. Dies kann aber nicht geschehen, wenn der Herr nicht in ihm ist, und der Herr kann durchaus nicht in ihm sein, außer in solchem bei ihm, was von Ihm selbst ist: das sind die Wahrheiten aus dem Guten, somit Seine Gebote, die der Mensch tut aus Glauben und aus Liebe; denn keine anderen Aufnahmegefäße des Herrn und des Himmels gibt es beim Menschen, und kann es nicht geben. Der Himmel selbst besteht auch aus nichts anderem.

Daß an den Herrn glauben und Ihn lieben heißt, Seine Gebote tun, lehrt der Herr:

Joh.14/15,21,23,24: "Wenn ihr Mich liebt, so haltet Meine Gebote; wer Meine Gebote hat und sie tut, der ist es, der Mich liebt. Wer Mich liebt, wird Mein Wort halten, und Mein Vater wird ihn lieben, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer Mich nicht liebt, hält Meine Worte nicht".

Joh.15/9,10,14: "Bleibet in Meiner Liebe. Wenn ihr Meine Gebot haltet, so werdet ihr bleiben in Meiner Liebe. Ihr seid Meine Freunde wenn ihr tut alles, was Ich euch gebiete".

Die Befehle und Gebote, die man halten und nach denen man leben soll, lehrt die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens.

10646. "Denn Jehovah, Eiferer ist Sein Name, ein eifriger Gott ist Er", 2. Mose 34/14, bedeutet, wenn man einen anderen verehre, so weiche das göttlich Gute und das göttlich Wahre zurück.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Eiferers, sofern es den bezeichnet, der nicht leidet, daß ein anderer als er geliebt und verehrt werde; und aus der Bedeutung des Namens Jehovahs, sofern er alles bezeichnet, wodurch der Herr verehrt wird, wovon Nr. 2724, 3006, 6674, 9310; und weil dieses das von Seinem Göttlich-Menschlichen ausgehende göttlich Wahre ist, so ist es das Göttlich-Menschliche des Herrn, das im höchsten Sinn durch den Namen Jehovahs verstanden wird: Nr. 2628, 6887, 8274; das göttlich Wahre ist nämlich der Herr selbst im Himmel, denn was von Ihm ausgeht, ist Er selbst. Vom Göttlichen kann nichts anderes ausgehen, als Göttliches, und das Göttliche ist eines. Hieraus wird klar, daß durch "Eiferer ist Sein Name" bezeichnet wird, Er leide nicht, daß ein anderer verehrt werde als Er, weil von Ihm allein alles Wahre und alles Gute ausgeht, durch das Heil kommt.

Der Herr wird ein Eiferer genannt, weil, sobald ein anderer verehrt wird, alles Wahre und Gute zurückweicht; denn der Mensch wird durch das Gute und Wahre, das aus dem Herrn stammt, mit Ihm verbunden. Sobald daher ein anderer verehrt wird, erfolgt Scheidung, und an die Stelle des Wahren tritt alsdann das Falsche, und an die Stelle des Guten das Böse.

Der Grund, warum zweimal Eiferer gesagt wird, ist der, weil unter Jehovah das göttlich Gute, und unter Gott das göttlich Wahre verstanden wird. Daß im Wort, wo vom göttlich Guten gehandelt wird, der Herr Jehovah heißt, wo aber vom göttlich Wahren gehandelt wird, Er Gott heißt, sehe man Nr. 2586, 2769, 2921, 6303, 6905, 10158, 10617. Und weil beides vom Menschen zurückweicht, wenn ein anderer verehrt wird als der Herr, darum wird zweimal Eiferer gesagt.

Es wird gesagt, daß der Herr allein verehrt werden soll. Wer nicht weiß, wie es sich mit der Verehrung des Herrn verhält, kann glauben, daß der Herr es gern habe, wenn Er verehrt wird, und daß Er vom Menschen verherrlicht sein wolle, so wie ein Mensch, der dem anderen gewährt, was er bittet, wegen der Ehre, die ihm erzeigt wurde. Wer das glaubt, weiß gar nicht, was Liebe ist, und noch weniger, was göttliche Liebe ist. Göttliche Liebe ist, Verehrung und Herrlichkeit wollen, nicht um seiner selber, sondern um des Menschen und seines Heils willen; denn wer den Herrn verehrt, und dem Herrn Herrlichkeit gibt, ist in der Demut, und von dem, der in der Demut ist, weicht das Eigene zurück, und in dem Maß, als dieses zurückweicht, wird das Göttliche aufgenommen, denn das Eigene des Menschen ist es allein, was das Göttliche hindert, weil das Eigene desselben böse und falsch ist. Das ist die Herrlichkeit des Herrn, und das ist der Zweck Seiner Verehrung. Die Herrlichkeit um seiner selbst willen kommt aus der Selbstliebe, und die himmlische Liebe ist so weit verschieden von der Selbstliebe, als der Himmel von der Hölle, und noch unendlich mehr die göttliche Liebe.

10647. "Daß du nicht etwa einen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes", 2. Mose 34/15, bedeutet, Verbindung dadurch mit dem Bösen einer jeden Religion.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Bundes, sofern er eine Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778; einen Bund schließen heißt, somit sich verbinden. Und aus der Bedeutung der Bewohner des Landes, sofern sie eine Religion bezeichnen, in der Böses ist, wovon Nr. 10640. Ob man sagt, eine Religion worin das Böse, oder das Böse einer Religion, ist gleich. Daß jetzt abermals gesagt wird, man solle keinen Bund schließen mit den Einwohnern des Landes, ist wegen der Reihenfolge im inneren Sinn.

10648. "(Und sie,) wenn sie ihren Göttern nachhuren", 2. Mose 34/15, bedeutet, daher entstehe das Falsche des Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nachhuren den Göttern der Völkerschaften", sofern es heißt, sich mit Falschem des Bösen verbinden, denn durch huren wird eine unrechtmäßige Verbindung, und durch die Götter der Völkerschaften das Falsche des Bösen bezeichnet. Daß die Götter Falsches bedeuten, sehe man Nr. 4402 E, 4544, 7873, 8867; und die Völkerschaften Böses: Nr. 10638.

Es wird gesagt, daher komme das Falsche des Bösen, weil vom Bösen alles Falsche herkommt; Falsches aber, das nicht vom Bösen kommt, ist zwar in der äußeren Form falsch, aber nicht in der inneren; denn es gibt Falsches bei denen, die im Guten des Lebens sind, aber innerlich ist das Gute darinnen, und macht, daß das Falsche des Bösen entfernt wird, daher erscheint ein solches Falsche vor den Engeln nicht als falsch, sondern als eine Art von Wahrem; denn die Engel sehen auf das Innere des Glaubens und nicht auf das Äußere desselben. Daher kommt es, daß ein jeder, welcher Religion er auch immer angehöre, selig werden kann, auch die Heiden, die keine Wahrheiten aus dem Wort haben, wenn sie nur das Gute des Lebens als Zwecke im Auge haben; man sehe Nr. 2589-2604.

Im Wort wird öfters gesagt huren, und es wird dadurch die unrechtmäßige Verbindung mit dem Wahren bezeichnet, und durch ehebrechen die unrechtmäßige Verbindung mit dem Guten; daher wird durch huren die Verfälschung des Wahren, und durch ehebrechen die Schändung des Guten bezeichnet. Die Verfälschung des Wahren geschieht auf dreierlei Weise:

Erstens: wenn der Mensch im Bösen des Lebens ist, und dabei die Wahrheiten der Lehre anerkennt, denn alsdann ist inwendig in den Wahrheiten das Böse, und das Böse verfälscht das Wahre; denn das Böse vertreibt das Himmlische und Göttliche aus den Wahrheiten und pflanzt das Höllische ein, daher die Verfälschung.

Zweitens: wenn der Mensch zuerst in den Wahrheiten in Ansehung der Lehre ist, und nachher zum Falschen einer anderen Lehre sich wendet, was bloß bei denen geschieht, die im Bösen des Lebens sind, weil das Böse nach dem Falschen verlangt, und es gerne als Wahres ergreift.

Drittens: wenn der Mensch, der im Bösen in Ansehung des Lebens ist, und in Falschem in Ansehung der Lehre, die Wahrheiten einer anderen Lehre ergreift, so verfälscht er ebenfalls die Wahrheiten; weil ein solcher die Wahrheiten nicht anerkennt um der Wahrheiten willen, sondern um irgendeines Gewinnes, einer Ehre und eines Ruhmes willen.

Alle diese Verfälschungen werden im Wort Hurereien und Buhlereien genannt; aus dem Grund, weil durch die Ehe eine rechtmäßige Verbindung verstanden wird, welche die des Guten und Wahren ist; man sehe Nr. 2727-2759; daher werden unrechtmäßige Verbindungen unter Hurereien verstanden.

Daß es so ist, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen, von denen bloß diese zwei angeführt werden dürfen:

Hes.16/15-17,20,26,28,29 folg.: "Jerusalem, du hast gehurt um deines Namens willen; und hast deine Hurereien ausgegossen über jeden Vorübergehenden; hast genommen von deinen Kleidern, und dir bunte Höhen gemacht, und hast auf denselben gehurt; du hast genommen von den Geräten deines Schmuckes von Meinem Gold und von Meinem Silber, das Ich dir gegeben hatte, und hast dir Mannsbilder gemacht, und hast mit ihnen gehurt. Du hast genommen deine Söhne und deine Töchter, die du Mir geboren hast, und sie ihnen geopfert; war das noch zu wenig von deinen Hurereien? Du hast gehurt mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die groß sind an Fleisch; und hast deiner Hurereien viel gemacht, Mich zu reizen; hast gehurt mit den Söhnen Aschurs, und mit ihnen gehurt, und bist nicht satt geworden; und hast deiner Hurerei viel gemacht bis zum Handelsland Chaldäa".

Hes.23/2-4,7,8,11,12,14,16-49: "Zwei Weiber, die Töchter einer Mutter, haben gehurt in Ägypten; in ihrer Jugend haben sie gehurt; Ohola (ist) Samaria, und Oholiba Jerusalem; gehurt hat Ohola unter Mir, und hat lieb gewonnen ihre Buhlen, die nahen Assyrer, und trieb ihre Hurereien mit ihnen; ihre Hurereien aus Ägypten hat sie nicht verlassen; denn sie sind bei ihr gelegen in ihrer Jugend. Oholiba hat ihre Liebe noch mehr verdorben, als jene, und hat vermehret ihre Hurereien über die Hurereien ihrer Schwester, die Söhne Aschurs hat sie lieb gehabt; hat hinzugetan zu ihren Hurereien, und gesehen die Bilder der Chaldäer; sie hat sie liebgewonnen beim Anblick ihrer Augen; es kamen zu ihr die Söhne Babels zum Beilager der Liebeleien".

Außer vielen anderen Stellen, was man nebst diesen erklärt sehen möge Nr. 2466, 8904.

10649. "Und opfern ihren Göttern", 2. Mose 34/15, bedeutet, dadurch einen Gottesdienst aus Falschem.

Dies erhellt aus der Bedeutung von opfern, sofern es den Gottesdienst im allgemeinen bezeichnet, wovon Nr. 6905, 8680, 8936, und aus der Bedeutung der Götter der Völkerschaften, sofern sie das Falsche des Bösen bezeichnen, wie Nr. 10648.

10650. "Dich einladen, und du von ihren Opfern essest", 2. Mose 34/15, bedeutet Anlockung, Annahme und Aneignung des Falschen aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von einladen, sofern es Anlockung und Annahme bezeichnet, denn wer folgt und gehorcht, wenn er eingeladen wird, der wird angelockt und nimmt an. Aus der Bedeutung von essen, sofern es die Aneignung bezeichnet, wovon Nr. 3168, 3596, 4745; und aus der Bedeutung des Opfers, sofern es die Verehrung aus Falschem bezeichnet, wovon Nr. 10649, somit auch das Falsche, das dem Gottesdienst angehört; daß es Falsches des Bösen ist, beruht darauf, weil alles Falsche, das (wahrhaft) falsch ist, aus dem Bösen stammt; man sehe Nr. 10648.

10651. "Und nehmest von ihren Töchtern für deine Söhne", 2. Mose 34/16, bedeutet die Verbindung der Neigungen zum Bösen mit den Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nehmen, wenn es sich auf die Ehe bezieht, sofern es heißt, sich verbinden. Aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie Neigungen zum Guten, und im entgegengesetzten Sinn Neigungen zum Bösen bezeichnen, wovon Nr. 2362, 3963; und aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie die Wahrheiten bezeichnen, wovon Nr. 489, 491, 533, 1147, 3373, 4257, 9807, 10490.

10652. "Und dann ihre Töchter ihren Göttern nachhuren, und machen, daß deine Söhne ihren Göttern nachhuren", 2. Mose 34/16, bedeutet, dadurch Entweihung des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von huren, sofern es eine unrechtmäßige Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 10648, aus der Bedeutung der Töchter derselben, oder der Einwohner des Landes, sofern sie die Neigungen zum Bösen bezeichnen. Aus der Bedeutung ihrer Götter, sofern sie das Falsche der mit Wahrheiten verbundenen Neigungen zum Bösen bezeichnen, denn unter ihren Göttern werden verstanden die Götter der Töchter der Einwohner des Landes, die verbunden sind mit den Söhnen der israelitischen Völkerschaft, wovon Nr. 10651. Diese Verbindung ist eine Entweihung des Guten. Ferner aus der Bedeutung von "machen, daß deine Söhne ihren Göttern nachhuren", sofern es die Verbindung des Wahren mit Falschem bezeichnet, und diese ist eine Entweihung des Wahren. Daß die Götter Falsches bedeuten, sehe man Nr. 4402 E, 4544, 7873, 8867; und daß die Söhne Wahrheiten bedeuten: Nr. 489, 491, 533, 1147, 3373, 4257, 9807, 10490.

Dies wird so ausgedrückt, weil die erste Verbindung der Neigungen zum Bösen mit Wahrheiten, die bezeichnet wird durch "nehmen von den Töchtern der Einwohner des Landes für deine Söhne" noch nicht Entweihung ist; hingegen die andere Verbindung ist Entweihung, denn diese entsteht, wenn das Böse auf das Wahre und das Wahre auf das Böse angewandt wird, was geschieht durch unrichtige Erklärung des Wahren und Anwendung desselben auf das Böse, und somit durch Einpflanzung des einen in das andere. Infolgedessen bleibt das Wahre nicht mehr wahr, sondern es wird ertötet und entweiht. Diese Entweihung wird auch bezeichnet durch die Hurerei des Volkes mit den Töchtern Moabs, worüber Folgendes:

4. Mose 25/1-3,6,9: "Israel ließ sich nieder in Sittim, da fing das Volk an zu huren mit den Töchtern Moabs; diese luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter, und das Volk aß und betete ihre Götter an. Darum sprach Jehovah zu Mose: Nimm alle Häupter des Volkes, und hänge sie auf dem Jehovah vor der Sonne; und das Volk wurde geschlagen, und durch diese Plage starben vierundzwanzigtausend": durch Moab werden die bezeichnet, die das Gute schänden: Nr. 2468, 8315, und durch ihre Töchter die Neigungen zu diesem Bösen; und durch das Huren mit ihnen die Entweihung. Daher war die Strafe das Aufhängen der Häupter des Volkes vor der Sonne und der Tod von 24.000; denn die Weltsonne ist die Selbstliebe: Nr. 10584, das Aufhängen vor ihr ist das gänzliche Verlöschen des himmlisch Guten; und 24.000 bedeuten alles Wahre und Gute des Wahren im Inbegriff, ebenso wie 12.000: Nr. 2089, 3913, 7973; ihr Tod ist das Verlöschen aller Wahrheiten. Das geschieht bei denen, die entweihen.

10653. "Gegossene Götter sollst du dir nicht machen", 2. Mose 34/17, bedeutet die Verehrung seiner selbst und nicht des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "gegossene Götter machen", sofern es heißt, einen Gottesdienst nach der Selbstliebe einrichten, wovon Nr. 10406, 10503; und ein Gottesdienst nach der Selbstliebe ist die Verehrung seiner selbst und nicht des Herrn; denn die Selbstliebe ist der Zweck, aber die Verehrung des Herrn ist das Mittel zu diesem Zweck. Was Zweck ist, das herrscht, und was Mittel ist, das dient, und das Mittel wird vom Zweck nicht anders angesehen, als wie der Knecht von seinem Herrn. Ein solcher Gottesdienst ist bei denen, welche die heiligen Dinge der Kirche als Mittel ansehen, und das Herrschen als Zweck.

10654. Vers 18-23: Das Fest des Ungesäuerten sollst du beobachten; sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, wie Ich dir geboten habe, zur Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib (Ährenmond) bist du von Ägypten ausgezogen. Alles, was den Mutterleib eröffnet, ist Mein, von all deinem Vieh sollst du das Männliche geben, die Eröffnung (das Erstgeborene) vom Ochs und Schaf. Aber das Erstgeborene vom Esel sollst du lösen mit einem Schaf, und wenn du es nicht lösest, sollst du ihm das Genick brechen, jeden Erstgeborenen deiner Söhne sollst du lösen; und vor Meinem Angesichte soll man nicht leer erscheinen. Sechs Tage sollst du arbeiten, und am siebenten Tage sollst du ruhen; (auch) beim Pflügen und beim Ernten sollst du ruhen. Und das Fest der Wochen sollst du dir halten, mit den Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der Einsammlung beim Umlauf des Jahres. Dreimal im Jahr sollen alle deine Mannsleute erscheinen vor dem Angesichte des Herrn Jehovah, des Gottes Israel.

"Das Fest des Ungesäuerten sollst du beobachten" bedeutet die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Befreiung vom Bösen und vom Falschen des Bösen;

"sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen" bedeutet den heiligen Zustand alsdann und die Aneignung des göttlich Wahren, das gereinigt ist vom Bösen und vom Falschen des Bösen;

"wie Ich dir geboten habe" bedeutet der göttlichen Ordnung gemäß;

"zur Zeit des Monats Abib (Ährenmond)" bedeutet einen neuen Zustand;

"denn im Monat Abib bist du von Ägypten ausgezogen" bedeutet, weil alsdann die Befreiung von der Hölle (geschah);

"alles, was den Mutterleib eröffnet, ist Mein" bedeutet alles Gute der Unschuld, der Liebtätigkeit und des Glaubens soll dem Herrn zuerkannt werden;

"von all deinem Vieh sollst du das Männliche geben" bedeutet das, was gegeben wird durch das Wahre;

"die Eröffnung (das Erstgeborene) vom Ochs und Schaf" bedeutet im äußeren und inwendigen Menschen;

"aber das Erstgeborene vom Esel sollst du lösen mit einem Schaf" bedeutet der bloß natürliche Glaube solle dem Herrn nicht zuerkannt werden;

"und wenn du es nicht lösest, sollst du ihm das Genick brechen" bedeutet, wenn kein Wahres der Unschuld darinnen liege, so solle es getrennt und verworfen werden;

"jeden Erstgeborenen deiner Söhne sollst du lösen" bedeutet die Wahrheiten des Glaubens, die ohne das Gute sind, sollen dem Herrn nicht zuerkannt werden;

"und vor Meinem Angesichte soll man nicht leer erscheinen" bedeutet die Annahme aus Barmherzigkeit und die Danksagung;

"sechs Tage sollst du arbeiten" bedeutet den ersten Zustand der Wiedergeburt, wenn der Mensch in Wahrheiten ist, und alsdann in Kämpfen;

"und am siebenten Tage sollst du ruhen" bedeutet den anderen Zustand der Wiedergeburt, wenn der Mensch im Guten ist, und alsdann im Frieden;

"(auch) beim Pflügen und beim Ernten sollst du ruhen" bedeutet in betreff der Einpflanzung des Wahren in das Gute und seine Aufnahme;

"und das Fest der Wochen sollst du dir halten, mit den Erstlingen der Weizenernte" bedeutet die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Einpflanzung des Wahren ins Gute;

"und das Fest der Einsammlung beim Umlauf des Jahres" bedeutet die Wiedergeburt und völlige Befreiung von der Verdammnis;

"dreimal im Jahr sollen alle deine Mannsleute erscheinen vor dem Angesichte des Herrn Jehovah, des Gottes Israel" bedeutet die fortwährende Erscheinung und Gegenwart des Herrn auch in den Wahrheiten des Glaubens.

10655. "Das Fest des Ungesäuerten sollst du beobachten", 2. Mose 34/18, bedeutet die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Befreiung vom Bösen und vom Falschen des Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Festes, sofern es die Verehrung und Danksagung bezeichnet, wovon Nr. 7093, 9286, 9287; und aus der Bedeutung des Ungesäuerten, sofern es das bezeichnet, was gereinigt ist vom Bösen und vom Falschen des Bösen, wovon Nr. 9992; daher wird durch das Fest des Ungesäuerten bezeichnet die Verehrung und die Danksagung für die Befreiung vom Bösen und vom Falschen des Bösen. Daß solches durch dieses Fest bezeichnet wurde, sehe man Nr. 9286-9292.

Was dieses Fest betrifft, so möge man wissen, daß es eigentlich die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn bezeichnet, somit das Andenken daran und die Danksagung dafür; denn durch sie und durch die Unterjochung der Höllen vom Herrn wurde dem Menschen die Befreiung vom Bösen und die Seligmachung zuteil. Denn der Herr hat Sein Menschliches verherrlicht durch Kämpfe gegen die Höllen, und sodann durch fortwährende Siege über sie. Der letzte Kampf und Sieg war am Kreuz; dadurch hat Er Sich dann vollständig verherrlicht. Dieses lehrt Er auch selbst:

Joh.13/31,32: "Nachdem Judas hinausgegangen war, sprach Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht; ist Gott verherrlicht in Ihm, so wird Gott Ihn auch verherrlichen in Ihm selbst, und wird Ihn alsbald verherrlichen".

Joh.17/1,5: "Jesus hob seine Augen gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche Deinen Sohn, auf daß auch Dein Sohn Dich verherrliche, jetzt verherrliche Mich, Du Vater, bei Dir selbst mit der Herrlichkeit, die Ich hatte, ehe die Welt war, bei Dir".

Luk.24/26: "Mußte nicht Christus solches leiden und eingehen in Seine Herrlichkeit?".

Den Sohn des Menschen verherrlichen heißt, das Menschliche göttlich machen. Daß dieses in Beziehung auf Sein Leiden am Kreuz gesagt wurde, leuchtet ein. Daß Er durch diesen letzten Kampf, der das Leiden am Kreuz war, die Höllen völlig unterjochte, lehrt auch der Herr:

Joh.12/23,27,28,31-33: "Jesus sprach: Die Stunde ist gekommen, daß der Sohn des Menschen verherrlicht werde; jetzt ist Meine Seele beunruhigt; und Er sprach: Vater, verherrliche Deinen Namen; und es ging eine Stimme aus vom Himmel: Ich habe (Ihn) verherrlicht und werde Ihn abermals verherrlichen. Und Jesus sprach: Jetzt ist das Gericht dieser Welt, jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. Ich aber, wenn Ich erhöht bin von der Erde, will sie alle ziehen zu Mir selbst; das sprach Er andeutend, welchen Todes Er sterben würde": die Hölle in ihrem ganzen Inbegriff ist es, was genannt wird Fürst der Welt und Teufel.

Hieraus wird klar, daß der Herr durch das Leiden am Kreuz nicht nur die Höllen besiegt und unterjocht, sondern auch Sein Menschliches vollständig verherrlicht hat; daher kommt das Heil für das Menschengeschlecht. Ebendarum ist auch der Herr in die Welt gekommen, wie Er auch lehrt Joh.12/27. Zum Andenken daran ist auch das Fest des Ungesäuerten oder das Passah vornehmlich eingesetzt worden, deshalb ist Er an diesem Fest auferstanden. Aber auch wegen der Befreiung vom Bösen und vom Falschen des Bösen, weil durch die Unterjochung der Höllen vom Herrn und durch die Verherrlichung Seines Menschlichen alle Befreiung vom Bösen kommt und keine ohne sie; denn der Mensch wird durch Geister von der Hölle und durch Engel aus dem Himmel vom Herrn geleitet. Wenn daher die Höllen nicht ganz unterjocht worden wären, und das Menschliche des Herrn nicht ganz vereinigt worden wäre mit dem Göttlichen Selbst, und so auch göttlich gemacht, so hätte gar kein Mensch von der Hölle befreit und selig gemacht werden können, denn die Höllen hätten immer die Oberhand gehabt; weil nämlich der Mensch so beschaffen ist, daß er aus sich nichts anderes denkt, als was der Hölle angehört.

Hieraus wird klar, warum durch ebendasselbe Fest die Verehrung (des Herrn) und die Danksagung für die Befreiung vom Bösen und vom Falschen des Bösen bezeichnet wird.

10656. "Sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen", 2. Mose 34/18, bedeutet den heiligen Zustand alsdann und die Aneignung des göttlich Wahren, das gereinigt ist vom Bösen und vom Falschen des Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der sieben Tage, sofern sie einen heiligen Zustand bezeichnen vom Anfang bis zum Ende. Daß Tage Zustände bedeuten, sehe man Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850; und sieben das Heilige: Nr. 395, 433, 716, 881, 5265, 5268; und daß sieben Tage einen heiligen Zustand vom Anfang bis zum Ende bedeuten: Nr. 728, 6508, 9228, 10127. Aus der Bedeutung von essen, sofern es die Aneignung bezeichnet, wovon Nr. 3168, 3513 E, 3596, 4745; und aus der Bedeutung des Ungesäuerten, sofern es das vom Bösen und vom Falschen des Bösen gereinigte göttlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 9992.

10657. "Wie Ich dir geboten habe", 2. Mose 34/18, bedeutet, der göttlichen Ordnung gemäß. Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten, wenn es von Jehovah (geschieht), sofern es heißt, gemäß der göttlichen Ordnung, wovon Nr. 10119.

10658. "Zur Zeit des Monats Abib (Ährenmond)", 2. Mose 34/18, bedeutet einen neuen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Monats Abib, welcher der erste Monat des Jahres war, sofern er den Anfang eines neuen Zustandes bezeichnet, wovon Nr. 8053, 9291.

10659. "Denn im Monat Abib bist du von Ägypten ausgezogen", 2. Mose 34/18, bedeutet, weil alsdann die Befreiung von der Hölle.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Monats Abib, sofern er den Anfang eines neuen Zustandes bezeichnet, wie Nr. 10658, und aus der Bedeutung von ausziehen aus Ägypten, sofern es die Befreiung von der Anfechtung durch das Falsche, somit auch von der Hölle bezeichnet, wovon Nr. 9292, und in den Nr. 8866, 9197 angeführten Stellen.

Hieraus kann man erkennen, daß das Passahfest, das auch das Fest der ungesäuerten (Brote) genannt wurde, eingesetzt worden ist zur Erinnerung an die Befreiung des Menschen von der Hölle durch den Herrn. Diese Befreiung wurde aber dadurch bewirkt, daß der Herr die Höllen unterjochte und sein Menschliches verherrlichte; man sehe Nr. 10655.

Die meisten innerhalb der Kirche glauben, der Herr sei in die Welt gekommen, um den Vater durch das Leiden am Kreuz zu versöhnen; und daß nachher die angenommen werden sollten, für die Er bitte. Ferner, daß Er den Menschen von der Verdammnis erlöst habe dadurch, daß Er allein das Gesetz erfüllte, das sonst einen jeden verdammt hätte; und daß so alle selig werden, die diesen Glauben mit Zuversicht und Vertrauen haben. Allein die, welche in einiger Erleuchtung sind vom Himmel, können sehen, daß es sich nicht so verhält; z.B. daß das göttliche Wesen, das die Liebe selbst und die Barmherzigkeit selbst ist, das Menschengeschlecht von Sich verstoßen und zur Hölle habe verdammen können; und daß es notwendig versöhnt werden mußte durch das Leiden Seines Sohnes am Kreuz, und daß Es so und nicht anders zur Barmherzigkeit bewogen werden konnte. Ferner, daß fortan das Leben niemand verdamme, wenn er nur den Glauben an jene Versöhnung zuversichtlich habe, und daß alles Seligwerden durch den Glauben aus Barmherzigkeit geschehe.

Die, welche so denken und glauben, können gar nichts sehen; sie reden, aber verstehen nichts. Darum nennen sie es Geheimnisse, die man eben glauben müsse, und nicht mit dem Verstande begreifen dürfe. Die Folge davon ist, daß man alle Aufklärung aus dem Wort, daß die Sache sich anders verhält, verwirft; denn das Licht aus dem Himmel kann nicht eingehen, wo ein solches aus Widersprüchen gebildetes Schattendunkel herrscht. Schatten wird genannt, was man gar nicht versteht. Denen aber, die in der Erleuchtung sind, gibt der Herr zu verstehen, was sie glauben. Und diejenigen werden, wenn sie das Wort lesen und es verstehen, erleuchtet, die den Herrn anerkennen und es lieben, nach Seinen Geboten zu leben; nicht aber die, welche sagen, sie glauben und (nicht) danach leben; denn der Herr fließt in das Leben des Menschen ein und von daher in den Glauben, nicht aber in den vom Leben getrennten Glauben.

Die, welche vom Herrn durch das Wort erleuchtet werden, verstehen daher, daß der Herr in die Welt gekommen ist, um die Höllen zu unterjochen, und alles daselbst und in den Himmeln in Ordnung zu bringen. Und daß dieses gar nicht anders geschehen konnte, als durch das Menschliche; denn aus diesem konnte Er gegen die Höllen kämpfen, nicht aber aus dem Göttlichen ohne das Menschliche. Ferner auch, um sein Menschliches zu verherrlichen, damit Er durch dieses alles in der Ordnung, in die Er es gebracht hat, ewig erhalten kann. Daher (kommt) die Seligmachung des Menschen. Denn um einen jeden Menschen her sind Höllen; ein jeder ist in Böses aller Art geboren, und wo Böses ist, da sind auch Höllen, und wenn diese nicht durch die göttliche Macht des Herrn zurückgeworfen würden, so könnte gar niemand selig werden.

Daß es so ist, lehrt das Wort und begreifen alle, die den Herrn auf ihr Leben einwirken lassen. Das sind aber, wie oben gesagt, die, welche Ihn anerkennen und es lieben nach Seinen Geboten zu leben; man sehe, was aus dem Wort angeführt und gezeigt wurde Nr. 9937, 10019, 10152, 10597 und anderwärts öfters.

Vom Bösen abgelenkt, wiedergeboren und so selig werden, ist Barmherzigkeit. Diese aber ist nicht, wie man glaubt, eine unbedingte, sondern eine bedingte, d.h. nur für die, welche vom Bösen ablassen, und so dem Wahren des Glaubens und dem Guten der Liebe vom Herrn Zugang in ihr Leben verschaffen. Eine unbedingte Barmherzigkeit, nämlich eine solche, die einem jeden aus bloßem Wohlgefallen Gottes zuteil würde, ist gegen die göttliche Ordnung, und was gegen die göttliche Ordnung ist, ist auch gegen Gott; denn von Gott kommt die Ordnung, und Sein Göttliches im Himmel ist die Ordnung. Die Ordnung in sich aufnehmen heißt, selig werden, und dies geschieht einzig und allein durch ein Leben nach den Geboten des Herrn.

Der Mensch wird wiedergeboren zu dem Zweck, damit er die Ordnung des Himmels in sich aufnehme. Wer die Ordnung in sich hat, der ist im Himmel, und ist auch in einem gewissen Abbild ein Himmel. Wer sie aber nicht hat, ist in der Hölle, und ist auch in einem gewissen Abbild eine Hölle; das eine kann nicht ins andere verwandelt und umgesetzt werden durch unbedingte Barmherzigkeit, denn es sind Gegensätze. Das Böse ist nämlich entgegengesetzt dem Guten, und im Guten ist das Leben und der Himmel, aber im Bösen ist der Tod und die Hölle. Daß nicht das eine ins andere umgesetzt werden kann, lehrt der Herr:

Luk.16/26: "Abraham sprach zum Reichen in der Hölle: Zwischen uns und euch ist eine große Kluft befestigt, so daß die, welche von hier zu euch wollen hinabgehen, es nicht können, und auch die, welche dort sind, nicht zu uns herüberkommen".

Wenn es wirklich eine unbedingte Barmherzigkeit gäbe, so würden alle, soviel ihrer sind in der Welt, selig werden, und es würde keine Hölle geben, denn der Herr ist die Barmherzigkeit selbst, weil Er die Liebe selbst ist, die das Heil aller und niemands Tod will.

10660. "Alles, was den Mutterleib eröffnet, ist Mein", 2. Mose 34/19, bedeutet alles Gute der Unschuld, der Liebtätigkeit und des Glaubens soll dem Herrn zuerkannt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung dessen, was den Mutterleib eröffnet, sofern es das bezeichnet, was vom Herrn geboren wird; denn der Mensch wird von seinen Eltern natürlich, vom Herrn aber geistig empfangen und geboren. Diese Geburt ist es, was im inneren Sinn durch die Eröffnung des Mutterleibes verstanden wird. Was sollte es sonst heißen, daß das Erstgeborene des Viehs dem Jehovah, das ist dem Herrn gehöre? Der Mensch, der wiedergeboren wird, wird auch wirklich von neuem empfangen, geboren und erzogen und so abgelenkt vom Bösen des natürlichen Zustands, den er von seinen Eltern hatte.

Es ist hier die Rede von der Erstgeburt des Viehs, aber unter Vieh wird Gutes und Wahres beim Menschen verstanden; denn das Vieh aller Gattung entspricht solchen Neigungen, die der Mensch hat, wie erhellen kann aus den Nr. 9280 angeführten Stellen.

Hieraus kann man ersehen, daß durch das, was den Mutterleib eröffnet und dem Jehovah gehört, bezeichnet wird das Gute der Unschuld, der Liebtätigkeit und des Glaubens, was vom Herrn (denen gegeben) wird, die von neuem geboren, d.h. die wiedergeboren werden.

Es wird gesagt, dieses solle dem Herrn zuerkannt werden, d.h., es soll anerkannt werden, daß es von Ihm ist; denn wenn man nicht anerkennt und glaubt, daß es von Ihm ist, so ist es nicht gut, denn alles Gute ist von Ihm, und was nicht von Ihm ist, das ist vom Menschen, und alles, was vom Menschen ist, mag es auch in der äußeren Form noch so gut erscheinen, ist dennoch böse, denn das Eigene des Menschen ist lediglich nur böse und vom Bösen kann das Gute nicht erzeugt werden.

10661. "Von all deinem Vieh sollst du das Männliche geben", 2. Mose 34/19, bedeutet das, was durch das Wahre gegeben wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Männlichen, sofern es das Wahre bezeichnet, wovon Nr. 2046, 4005, 7838. Damit verhält es so:

Alles Gute, das der Mensch vom Herrn hat, wird ihm gegeben durch das Wahre; denn der Mensch wird in lauter Unwissenheit hineingeboren, und wenn er im Alter heranwächst, so ist er von sich aus ganz im Dunkel über geistige Dinge, denn er weiß nichts von Gott, vom Herrn, vom Himmel und der Hölle, vom Leben nach dem Tod. Was er von sich aus weiß, bezieht sich auf die Welt und auf ihn selbst. Und er nennt gut, was in der Welt für ihn ist, und das nennt er wahr, was dieses bestätigt. Wenn er daher das himmlisch Gute, das er mehr lieben soll, als sich selbst und die Welt, empfangen will, so muß er notwendig Wahrheiten aus dem Wort oder aus der Lehre der Kirche, die aus dem Worte stammt, erlernen, ehe er jene kennt, kann er sie nicht lieben, denn eine Neigung zu etwas Unbekanntem gibt es nicht. Daher kommt es, daß das Wahre es ist, wodurch dem Menschen das Gute zuteil wird. Es wird jedoch beim Menschen nur alsdann zum Guten, wenn er es liebt; denn alles, was man liebt, ist gut. Lieben heißt, wollen und tun, denn was der Mensch liebt, das will und tut er. Dadurch wird das Wahre zum Guten.

Dieses nun ist es, was dadurch bezeichnet wird, daß man von allem Vieh das Männliche geben soll.

10662. "Die Eröffnung (das Erstgeborene) vom Ochs und Schaf", 2. Mose 34/19, bedeutet im äußeren und inwendigen Menschen. Dies erhellt aus der Bedeutung des Ochsen und des Schafes oder der Rinderherde und der Schafherde, sofern sie das äußere und das innere Gute beim Menschen bezeichnen, wovon Nr. 2566, 5913, 6048, 8937, 9135, 10609.

10663. "Aber das Erstgeborene vom Esel sollst du lösen mit einem Schaf", 2. Mose 34/20, bedeutet, der bloß natürliche Glaube solle dem Herrn nicht zuerkannt werden, wohl aber das Wahre der Unschuld, das darinnen liegt. Dies erhellt aus dem, was Nr. 8078 gesagt und gezeigt wurde, wo die gleichen Worte sind.

10664. "Und wenn du es nicht lösest, sollst du ihm das Genick brechen", 2. Mose 34/20, bedeutet, wenn kein Wahres der Unschuld darinnen liege, so solle es getrennt und verworfen werden. Dies erhellt aus dem, was Nr. 8079 gesagt wurde, wo das gleiche.

10665. "Jeden Erstgeborenen deiner Söhne sollst du lösen", 2. Mose 34/20, bedeutet die Wahrheiten des Glaubens, die ohne das Gute sind, sollen dem Herrn nicht zuerkannt werden. Dies erhellt aus dem, was Nr. 8080 gesagt und gezeigt wurde, wo ebenfalls das gleiche.

10666. "Und vor Meinem Angesichte soll man nicht leer erscheinen", 2. Mose 34/20, bedeutet die Annahme aus Barmherzigkeit und die Danksagung. Dies erhellt aus dem, was Nr. 9293 gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

10667. "Sechs Tage sollst du arbeiten", 2. Mose 34/21, bedeutet den ersten Zustand der Wiedergeburt, wenn der Mensch in Wahrheiten, und alsdann in Kämpfen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der sechs Tage, welche die Tage der Mühe oder der Arbeit genannt werden, sofern sie den ersten Zustand der Wiedergeburt bezeichnen, wenn der Mensch in Wahrheiten ist und alsdann in Kämpfen gegen Böses und Falsches, wovon Nr. 8510, 8888, 9431, 10360.

10668. "Und am siebenten Tage sollst du ruhen", 2. Mose 34/21, bedeutet den anderen Zustand der Wiedergeburt, wenn der Mensch im Guten, und alsdann im Frieden ist.

Diese erhellt aus der Bedeutung des siebenten Tages, welcher der Tag der Ruhe oder des Sabbaths genannt wird, sofern er den anderen Zustand der Wiedergeburt bezeichnet, wenn der Mensch im Guten und alsdann im Frieden ist, wie auch im Himmel beim Herrn, wovon Nr. 8494, 8495, 8510, 8890, 8893, 9274, 9431, 10356, 10360, 10367, 10374.

10669. "Auch beim Pflügen und beim Ernten sollst du ruhen", 2. Mose 34/21, bedeutet in betreff der Einpflanzung des Wahren in das Gute und seine Aufnahme.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Pflügens, sofern es die Einpflanzung des Wahren in das Gute bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Erntens, sofern es die Aufnahme des Wahren im Guten bezeichnet.

Daß das Ernten dieses bezeichnet, kommt daher, weil durch die stehende Saat das Wahre in der Empfängnis bezeichnet wird: Nr. 9146, und durch die Ähre das enthaltende Wahre, durch Weizen und Gerste in der Ähre das aufnehmende, wie auch das aufgenommene Gute. Hier aber wird verstanden, daß die Arbeit des Menschen in dieser Beziehung aufhören soll, denn es wird gesagt, "beim Pflügen und Ernten sollst du ruhen"; denn durch die Ruhe am Sabbathtag wird der andere Zustand der Wiedergeburt bezeichnet, wenn der Mensch im Frieden und auch im Himmel ist und vom Herrn geführt wird, denn alsdann geschieht solches ohne die Arbeit und Bemühung des Menschen. Daß die Ernte die Aufnahme des Wahren vom Guten bedeutet, sehe man Nr. 9295; und daß der Sabbath der Zustand des Friedens ist, wenn der Mensch vom Herrn geführt wird, in den Nr. 10668 angeführten Stellen.

Daß das Pflügen die Einpflanzung des Wahren ins Gute bezeichnet, beruht darauf, daß durch das Feld die Kirche in Ansehung des Guten, somit auch das Gute der Kirche bezeichnet wird, und daß durch den Samen, der hineingesät wird, das Wahre des Glaubens bezeichnet wird. Daß das Feld die Kirche in Ansehung des Guten bedeutet, sehe man Nr. 2971, 3196, 3310, 3317, 7502, 9139, 9141, 9295; und daß der Same des Wahre des Glaubens bedeutet: Nr. 1940, 3310, 3373, 3671, 6158.

Im Wort wird sehr oft erwähnt das Land, der Boden, das Feld, das Saatfeld, die Ernte, das Erntefeld, die Tenne, das Getreide, der Weizen und die Gerste, und diese bedeuten daselbst solches, was zur Herstellung der Kirche und zur Wiedergeburt des Menschen in der Kirche gehört, somit was sich auf das Wahre des Glaubens und auf das Gute der Liebe bezieht, woraus sich die Kirche bildet. Daß solches bezeichnet wird, kommt von der Entsprechung her, denn alles, was auf der Erde und auch, was in ihrem Pflanzenreich ist, entspricht geistigen Dingen, die im Himmel sind, was aus den dort vorkommenden Erscheinungen deutlich erhellt; denn dort erscheinen Felder, Neubrüche, Auen, Fluren, Ernten, Baumgärten und dergleichen, wie auf Erden, und dort weiß man, daß in solcher Weise vor ihren Augen das erscheint, was dem Himmel, somit was der Kirche angehört.

Wer das Wort liest, glaubt, daß solche Dinge in demselben nur Vergleichungen sind, aber man wisse, daß es wirkliche Entsprechungen sind, z.B. Folgendes:

Jes.28/23-26: "Merket auf und höret Meine Stimme: Wird wohl der Ackermann immerfort pflügen, um zu säen, und immerfort öffnen und eggen seinen Boden? Nicht wahr, wenn er seine Fläche geebnet hat, so streut er Dill und sät Kümmel, so auch streut er hinein den gemessenen Weizen und die ausgewählte Gerste, und den Spelt nach seiner Bestimmung; so unterrichtet Er ihn zum Recht, sein Gott lehret ihn": dies scheinen Vergleichungen zu sein, aber es sind wirkliche Entsprechungen, durch welche die Besserung und Wiedergeburt des Menschen der Kirche beschrieben wird; deshalb wird auch gesagt: "so unterrichtet Er ihn zum Recht, sein Gott lehret ihn"; unterrichten zum Recht heißt, ihm Einsicht geben, denn durch das Recht (Gericht) wird die Einsicht des Wahren bezeichnet: Nr. 2235, und ihn lehren, wenn es von Gott geschieht heißt, ihm Weisheit geben.

Hieraus kann man erkennen, was eggen, pflügen, Dill ausstreuen, Kümmel säen, Weizen, Gerste und Spelt hineinstreuen bedeutet; daß nämlich pflügen bedeutet das Wahre ins Gute einpflanzen; Dill und Kümmel bezeichnen das Wißtümliche, weil dieses das erste ist, was erlernt wird, auf daß der Mensch Einsicht bekommt; daß der Weizen das Gute der Liebe des inwendigen Menschen bedeutet, sehe man Nr. 7605, die Gerste das Gute der Liebe des äußeren Menschen: Nr. 7602; Spelt sein Wahres: Nr. 7605.

Daß das Pflügen nicht vergleichsweise, sondern vermöge der Entsprechung das erste der Kirche im allgemeinen, wie im besonderen bei einem jeden, der wiedergeboren oder eine Kirche wird, bezeichnet, erhellt aus dem Folgenden:

5. Mose 22/9-11: "Du sollst deinen Weinberg nicht besäen mit Gemischtem; du sollst nicht pflügen mit Ochs und Esel beisammen, du sollst kein Kleid anziehen, das gemengt ist mit Wolle und Leinen zusammen": das schließt in sich, daß man die Zustände des Guten und des Wahren nicht untereinanderbringen soll, denn der Weinberg ist die Kirche in Ansehung des Wahren, das Feld aber die Kirche in Ansehung des Guten; pflügen mit einem Ochsen heißt, vorbereiten durch das Gute, pflügen mit einem Esel heißt, durch das Wahre, Wolle bezeichnet ebenfalls das Gute, Leinen aber das Wahre; denn die Sache verhält sich in folgender Weise:

Im Zustand des Guten sind die, welche im himmlischen Reich des Herrn sind, im Zustand des Wahren aber die, welche in Seinem geistigen Reich sind. Wer in dem einen ist, kann nicht im anderen sein. Wer kann nicht sehen, daß durch jene Worte Höheres bezeichnet wird? Denn wie sollte es sonst etwas Böses gewesen sein, den Weinberg mit Gemischtem zu besäen; mit einem Ochsen und Esel zusammen zu pflügen, und ein Kleid anzuziehen, das gemengt ist mit Wolle und Leinen zusammen?

10670. "Und das Fest der Wochen sollst du dir halten mit den Erstlingen der Weizenernte", 2. Mose 34/22, bedeutet die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Einpflanzung des Wahren ins Gute. Dies erhellt aus dem, was Nr. 9294, 9295 erklärt und gezeigt wurde, wo das gleiche.

10671. "Und das Fest der Einsammlung beim Umlauf des Jahres", 2. Mose 34/22, bedeutet die Verehrung aus dankbarem Gemüt für die Einpflanzung des Guten daher, somit für die Wiedergeburt und völlige Befreiung von der Verdammnis. Dies erhellt aus dem, was über dieses Fest Nr. 9296 gezeigt wurde.

10672. "Dreimal im Jahr sollen alle deine Mannsleute erscheinen vor dem Angesichte des Herrn Jehovah, des Gottes Israel", 2. Mose 34/23, bedeutet die fortwährende Erscheinung und Gegenwart des Herrn auch in den Wahrheiten des Glaubens. Dies erhellt aus der Erklärung dieser Worte Nr. 9297.

10673. Vers 24-27: Denn Ich werde die Völkerschaften vertreiben vor deinem Angesichte, und deine Grenze erweitern, und es wird niemand deines Landes begehren, wenn du hinaufgehst, zu erscheinen vor dem Angesichte Jehovahs, deines Gottes, dreimal im Jahr. Du sollst nicht schlachten bei Gesäuertem das Blut Meines Opfers, und nicht soll über Nacht bleiben bis an den Morgen das Opfer des Passahfestes. Das Erste von den Erstlingen deines Bodens sollst du bringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes. Du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Und Jehovah sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf; denn nach diesen Worten schließe Ich mit dir einen Bund, und mit Israel.

"Denn Ich werde die Völkerschaften vertreiben vor deinem Angesichte" bedeutet die Entfernung des Bösen und des Falschen des Bösen;

"und deine Grenze erweitern" bedeutet die Vermehrung und Ausbreitung des Wahren aus dem Guten;

"und es wird niemand deines Landes begehren" bedeutet die Abneigung gegen kirchliche Dinge bei denen, die im Bösen und Falschen des Bösen sind;

"wenn du hinaufgehst, zu erscheinen vor dem Angesichte Jehovahs, deines Gottes, dreimal im Jahr" bedeutet, wann die Gegenwart des Herrn auch in den Wahrheiten des Glaubens;

"du sollst nicht schlachten bei Gesäuertem das Blut Meines Opfers" bedeutet, die Verehrung des Herrn aus den Wahrheiten der Kirche soll nicht vermengt werden mit Falschem aus dem Bösen;

"und nicht soll über Nacht bleiben bis an den Morgen das Opfer des Passahfestes" bedeutet, das Gute des Gottesdienstes soll nicht aus dem Eigenen sein, sondern aus dem Herrn immer neu;

"das Erste von den Erstlingen deines Bodens sollst du bringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes" bedeutet alles Wahre des Guten und alles Gute des Wahren soll heilig sein, weil vom Herrn allein (stammend);

"du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter" bedeutet das Gute der Unschuld des nachherigen Zustandes soll nicht vermengt werden mit dem Wahren der Unschuld des vorigen Zustandes;

"und Jehovah sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf" bedeutet die Unterweisung in den Hauptwahrheiten, deren man sich erinnern und die man tun soll;

"denn nach diesen Worten schließe Ich mit dir einen Bund, und mit Israel" bedeutet, durch dasselbe (bestehe) eine Verbindung mit denen, die im äußeren und im inneren Gottesdienst sind.

10674. "Denn Ich werde die Völkerschaften vertreiben vor deinem Angesichte", 2. Mose 34/24, bedeutet die Entfernung des Bösen und des Falschen des Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vertreiben, wenn es sich auf das Böse und Falsche beim Menschen bezieht, sofern es heißt entfernen, denn das Böse und Falsche wird aus dem Menschen nicht vertrieben, sondern entfernt; man sehe in den Nr. 10057 E angeführten Stellen. Und aus der Bedeutung der Völkerschaften, die im Lande Kanaan waren, sofern sie das Böse und Falsche des Bösen bezeichnen, wovon in den Nr. 9327 angeführten Stellen.

10675. "Und deine Grenze erweitern", 2. Mose 34/24, bedeutet die Vermehrung und Ausbreitung des Wahren aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Grenze erweitern", sofern es die Vermehrung und Ausdehnung des Wahren aus dem Guten bezeichnet, wovon Nr. 8063, daß dieses durch die Erweiterung der Grenze bezeichnet wird, hat den Grund, weil in dem Maß, als das Böse und das Falsche des Bösen entfernt wird, die Wahrheiten, die aus dem Guten stammen, sich vermehren, weil dann dem Einfluß der Wahrheiten vom Herrn und ihrer Vermehrung beim Menschen kein anderes Hindernis entgegensteht, als das Böse und das Falsche aus demselben. Inwieweit daher dieses entfernt wird, insoweit treten die Wahrheiten an die Stelle desselben. Mit dem Verständigen des Menschen verhält es sich in folgender Weise:

Entweder muß es bestehen aus Wahrheiten, die aus dem Guten stammen, oder aus Falschem, das aus dem Bösen stammt. Aus beiden zugleich kann es nicht bestehen, denn es sind Gegensätze; und das Verständige beim Menschen ist es, das Wahrheiten aufnimmt und durch Wahrheiten gebildet wird; denn alles, was in seinem Verstand ist, bezieht sich auf das Wahre. Hieraus wird klar, daß in dem Maß, als Falsches aus dem Bösen entfernt wird, die Wahrheiten aus dem Guten vermehrt werden. Dies wurde durch die Vertreibung der Völkerschaften aus dem Lande Kanaan vorgebildet, denn durch die Völkerschaften daselbst wurde Böses und Falsches vorgebildet; man sehe in den Nr. 10057 am Ende angeführten Stellen; und durch die Söhne Israels Gutes und Wahres.

Es wird gesagt, daß das Verständige des Menschen es sei, das die Wahrheiten aufnimmt und durch Wahrheiten gebildet wird, weil im eigentlichen Sinn nichts anderes das Verständige genannt werden kann, als das, was von den Wahrheiten aus dem Guten kommt. Was von Falschem aus dem Bösen kommt, ist kein Verständiges, denn Einsicht und Weisheit kann durchaus nicht von Falschem aus dem Bösen gesagt werden, weil das Falsche aus dem Bösen die Einsicht und Weisheit gänzlich zerstört, und statt dieser Unsinn und Torheit hineinbringt. Deswegen wird das Verständige des Menschen nicht eher geöffnet, als wenn der Mensch die Wahrheiten inne wird und liebt, und das Innewerden und die Liebe des Wahren ist aus dem Guten. Dies ist der Grund, warum es die Wahrheiten aus dem Guten sind, aus denen das Verständige (sich bildet).

Wer glaubt, daß derjenige Verständnis habe, der gegen die Wahrheiten der Kirche mit Geschick vernünfteln kann, ist sehr im Irrtum; denn ein solcher sieht nichts in ihm selber, sondern außerhalb seiner; in ihm selber sehen heißt, aus dem Himmel sehen; außerhalb seiner sehen ist aus der Welt, und wer allein aus der Welt sieht, der sieht aus einem Irrlicht, und dieses Licht wird lauter Finsternis, wenn in dasselbe das Licht aus dem Himmel einfließt.

10676. "Und es wird niemand deines Landes begehren", 2. Mose 34/24, bedeutet die Abneigung gegen kirchliche Dinge bei denen, die im Bösen und Falschen des Bösen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nicht begehren", wenn es sich auf die bezieht, die im Bösen und im Falschen des Bösen sind, wenn sie Gutes und Wahres des Glaubens sehen und innewerden, sofern es heißt, Abneigung haben; denn zwischen dem Bösen und Guten ist eine fortwährende Feindschaft. Das Böse hat eine Abneigung gegen das Gute und haßt es, und das Gute hat eine Abneigung gegen das Böse und treibt es in die Flucht oder flieht es.

Ferner aus der Bedeutung des Landes, sofern es die Kirche und alles, was der Kirche angehört, bezeichnet, wovon in den Nr. 9325 angeführten Stellen.

10677. "Wenn du hinaufgehst, zu erscheinen vor dem Angesichte Jehovahs, deines Gottes, dreimal im Jahr", 2. Mose 34/24, bedeutet, wann die Gegenwart des Herrn auch in den Wahrheiten des Glaubens ist. Dies erhellt aus dem, was Nr. 9297 erklärt wurde.

10678. "Du sollst nicht schlachten bei Gesäuertem das Blut Meines Opfers", 2. Mose 34/25, bedeutet, die Verehrung des Herrn aus den Wahrheiten der Kirche soll nicht vermengt werden mit Falschem aus dem Bösen; dies erhellt aus der Erklärung dieser Worte Nr. 9298,

10679. "Und nicht soll über Nacht bleiben bis an den Morgen das Opfer des Passahfestes", 2. Mose 34/25, bedeutet, das Gute des Gottesdienstes soll nicht aus dem Eigenen (sein), sondern aus dem Herrn immer neu; dies erhellt aus dem, was Nr. 9299 erklärt wurde.

10680. "Das Erste von den Erstlingen deines Bodens sollst du bringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes", 2. Mose 34/26, bedeutet alles Wahre des Guten und alles Gute des Wahren soll heilig sein, weil vom Herrn allein; man sehe Nr. 9300.

10681. "Du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter", 2. Mose 34/26, bedeutet, das Gute der Unschuld des nachherigen Zustandes soll nicht vermengt werden mit dem Wahren der Unschuld des vorigen Zustandes. Dies erhellt aus dem, was Nr. 9301 gesagt und gezeigt wurde, wo das gleiche.

10682. "Und Jehovah sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf", 2. Mose 34/27, bedeutet die Unterweisung in den Hauptwahrheiten, deren man sich erinnern und die man tun soll,

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es von Jehovah zu Mose (geschieht), sofern es eine Unterweisung bezeichnet, wie auch in den Nr. 10280 angeführten Stellen. Aus der Bedeutung von schreiben, sofern es geschieht zur Erinnerung, daß man es tun soll, wovon Nr. 8620; und aus der Bedeutung "dieser Worte", sofern es die Hauptwahrheiten sind; denn durch Worte werden im allgemeinen Sachen bezeichnet, im besonderen Wahrheiten; hier die Hauptwahrheiten, deren man sich erinnern und die man tun soll, auf daß bei der israelitischen Völkerschaft ein vorbildlicher Gottesdienst eingesetzt und das Wort geschrieben werden könnte, wovon im Vorhergehenden dieses Kapitels.

10683. "Denn nach diesen Worten schließe Ich mit dir einen Bund, und mit Israel", 2. Mose 34/27, bedeutet, durch dieses (bestehe) Verbindung mit denen, die im äußeren und im inneren Gottesdienst sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nach diesen Worten", sofern es heißt, durch diese Hauptwahrheiten, die zu beobachten sind, wovon Nr. 10682, aus der Bedeutung von "einen Bund schließen", sofern es eine Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, von dem gesagt wird, daß mit ihm und mit Israel ein Bund geschlossen werde, sofern er das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, worin das Innere ist, darstellt, wovon Nr. 10563, 10571, 10607, 10614; und aus der Bedeutung Israels, sofern es das Innere der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, wovon Nr. 4286, 4292, 4570, 6426.

Dies ist der Grund, warum gesagt wird, es werde ein Bund geschlossen mit Mose und mit Israel und nicht mit den Söhnen Israels, denn durch die Söhne Israels werden in diesem und im vorhergehenden Kapitel die verstanden, die im Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sind ohne das Innere; man sehe Nr. 10454-10457, 10461, 10498, 10549, 10550, 10551, 10570, 10575, 10629.

Hier soll mit wenigen Worten gesagt werden, was das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes ist, was das Äußere derselben, wenn das Innere in demselben ist, und was das Äußere ohne das Innere ist:

Im Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sind diejenigen, die es lieben, das Wahre zu tun um des Wahren willen aus innerer Neigung, somit aus geistiger Neigung. Im Äußeren derselben, worin das Innere, sind die, die das Wahre lieben um des Wahren willen, aber aus äußerer Neigung, somit aus natürlicher Neigung. Diese sind Menschen der äußeren Kirche, jene aber der inneren, denn in jeder Kirche gibt es innerliche Menschen und äußerliche. Die aber, die im äußeren Gottesdienst ohne den inneren sind, lieben das Wahre nicht um des Wahren willen, sondern um weltlicher Vorteile willen, somit lieben sie es nicht, die Wahrheiten zu tun, außer um ihrer selbst willen, oder um zu scheinen. Diese sind nicht innerhalb der Kirche, sondern außer ihr.

Die es lieben das Wahre zu tun um des Wahren willen aus inwendiger oder geistiger Neigung, diese freuen sich, wenn sie die Wahrheiten hören und sind auf ein Leben danach bedacht; die aber das Wahre lieben um des Wahren willen aus äußerer oder natürlicher Neigung, diese freuen sich auch, wenn sie das Wahre hören, sie sind aber nicht auf ein Leben danach bedacht; es fließt aber doch ihnen unbewußt aus dem Inneren ein. Die aber das Wahre lieben um weltlicher Vorteile willen, diese sind gar nicht auf das Leben bedacht, und es fließt auch nichts vom Inneren ein, sie machen die Wahrheiten bloß zu Sachen des Gedächtnisses, in der Absicht, um darüber zu reden.

Die es lieben, das Wahre zu tun um des Wahren willen, diese lieben den Herrn, weil das Wahre vom Herrn ist, und der Herr macht, daß es gut wird durch das Wollen und Tun desselben, somit daß es Sache des Lebens beim Menschen wird, denn das Wahre wird nicht eher Lebenssache, als wenn es in den Willen eingeht. Daß es im Willen ist, kann man daraus merken und innewerden, daß er es tut, und noch mehr, daß er es liebt, es zu tun; denn in dem Maß, als der Mensch das Wahre will, liebt er es. Das Wahre lieben um des Wahren willen, und um danach zu leben, wird vom Herrn in folgender Weise beschrieben:

Matth.10/40-42: "Wer euch aufnimmt, nimmt Mich auf, wer aber Mich aufnimmt, der nimmt Den auf, Der Mich gesandt hat; wer einen Propheten aufnimmt im Namen eines Propheten, wird den Lohn eines Propheten empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt im Namen eines Gerechten, wird den Lohn eines Gerechten empfangen; ja wer auch nur einen dieser Kleinen tränket mit einem Trunk Wasser im Namen eines Jüngers, wahrlich Ich sage euch, er wird den Lohn nicht verlieren".

Wer den inneren Sinn des Wortes nicht kennt, kann nicht wissen, was es bedeutet, einen Propheten aufnehmen im Namen eines Propheten, einen Gerechten im Namen eines Gerechten, und einen Jünger des Herrn im Namen eines Jüngers, und daß solche einen Lohn der Aufnahme gemäß empfangen werden. Wer kann ohne diesen Sinn wissen, was es bedeutet, jemand aufnehmen in Seinem Namen? Die aber, die im inneren Sinn sind, achten nicht auf die Person, sondern auf die Sache, welche die Person bezeichnet, somit nicht auf einen Jünger und nicht auf einen Propheten, sondern auf die Sachen, die der Jünger und der Prophet bezeichnet. Der Jünger im inneren Sinn bedeutet das Wahre des Lebens, der Prophet aber das Wahre der Lehre, im Namen irgend jemand heißt, wegen seiner Beschaffenheit.

Hieraus wird klar, was durch jene Worte des Herrn bezeichnet wird, daß nämlich die, welche das Wahre lieben um des Wahren willen, den Herrn lieben, und daß sie den Himmel in sich aufnehmen, denn der Lohn, der vom Herrn (gegeben wird), ist die Neigung zum Wahren um des Wahren willen, und in der Neigung zum Wahren um des Wahren willen ist der Himmel.

Daß die Jünger alles, was der Liebe und dem Glauben angehört, im Inbegriff bezeichnen, somit im besondern die, welche vom Herrn geführt werden, sehe man Nr. 3488, 3858 E, 6397; daß der Prophet das Wahre der Lehre bedeutet: Nr. 2534, 7269; daß der Name die Beschaffenheit ist: Nr. 144, 145, 1896, 2009, 2724, 6674, 9310, daß der Lohn die Neigung zum Wahren und Guten ist: Nr. 3956, 6388; daß die Person im inneren Sinn in die Vorstellung einer Sache verwandelt wird: Nr. 5225, 5287, 5434, 8343, 8985, 9007, 10282; und daß das Wahre tun um des Wahren willen heißt, den Herrn lieben: Nr. 10336.

10684. Vers 28-35: Und er war daselbst bei Jehovah vierzig Tage und vierzig Nächte, Brot aß er nicht und Wasser trank er nicht; und Er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die Zehn Worte. Und es geschah, da Mose herabstieg vom Berge Sinai, und die zwei Tafeln des Zeugnisses in der Hand Moses waren, als er vom Berg herabkam, da wußte Mose nicht, daß die Haut seines Angesichtes glänzte, weil er mit Ihm geredet hatte. Da sah Aharon und alle Söhne Israels Mose, und siehe, die Haut seines Angesichtes glänzte; und sie fürchteten sich, ihm zu nahen. Und Mose rief ihnen zu, und sie kehrten sich wieder zu ihm, Aharon und alle Obersten in der Gemeinde, und Mose redete zu ihnen. Und danach traten herzu alle Söhne Israels, und er gebot ihnen alles, was Jehovah mit ihm geredet hatte auf dem Berg Sinai. Und als Mose mit ihnen ausgeredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht. Und wenn Mose hineinging vor Jehovah, mit Ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er herausging; und (dann) ging er heraus und redete zu den Söhnen Israels, was ihm geboten wurde. Und die Söhne Israels sahen das Angesicht Moses, daß die Haut seines Angesichtes glänzte, und dann tat Mose die Decke wieder auf sein Angesicht, bis er hineinging, mit Ihm zu reden.

"Und er war daselbst bei Jehovah vierzig Tage und vierzig Nächte" bedeutet die Versuchungen, ehe das Innere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes gegeben wird;

"Brot aß er nicht und Wasser trank er nicht" bedeutet, unterdessen keine Aneignung des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens;

"und Er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes" bedeutet das Wort, durch das eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen (besteht);

"die Zehn Worte" bedeutet alle göttlichen Wahrheiten darin;

"und es geschah, da Mose herabstieg vom Berge Sinai" bedeutet den Einfluß des Inneren in das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes;

"und die zwei Tafeln des Zeugnisses in der Hand Moses waren" bedeutet das Vorbildliche des Wortes;

"da wußte Mose nicht, daß die Haut seines Angesichtes glänzte, weil er mit Ihm geredet hatte" bedeutet das Innere des Wortes, wie es in seinem Äußeren hervorleuchtet, ohne daß es des Äußeren inne wird;

"da sah Aharon und alle Söhne Israels Mose" bedeutet die Wahrnehmung derer, die im Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sind ohne das Innere;

"und siehe, die Haut seines Angesichtes glänzte" bedeutet, daß das Innere durch das Äußere hervorleuchte;

"und sie fürchteten sich, ihm zu nahen" bedeutet, sie ertrugen das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes nicht, wenn es so beschaffen war;

"und Mose rief ihnen zu" bedeutet das Hinzutreten jener Völkerschaft zum Äußeren;

"und sie kehrten sich wieder zu ihm, Aharon und alle Obersten in der Gemeinde" bedeutet die Vornehmsten, die im Äußeren ohne das Innere waren, und doch das Innere vorbilden sollten;

"und Mose redete zu ihnen" bedeutet die Belehrung;

"und danach traten herzu alle Söhne Israels" bedeutet alle, die im Äußeren ohne das Innere waren, und doch das Innere vorbilden sollen;

"und er gebot ihnen alles, was Jehovah mit ihm geredet hatte auf dem Berg Sinai" bedeutet den Befehl in Beziehung auf die aus dem Himmel geoffenbarten Hauptwahrheiten, die vorgebildet werden sollten;

"und als Mose mit ihnen ausgeredet hatte" bedeutet, nach der Unterweisung über die Hauptwahrheiten, die im Äußeren vorgebildet werden sollten;

"legte er eine Decke auf sein Angesicht" bedeutet das Innere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sei der israelitischen Völkerschaft nicht erschienen, sondern nur das Äußere ohne das Innere;

"und wenn Mose hineinging vor Jehovah, mit Ihm zu reden" bedeutet den Zustand des Äußeren, wenn das Innere vom Herrn einfloß, und es die Unterweisung annahm;

"tat er die Decke ab, bis er herausging" bedeutet den Zustand der Erleuchtung alsdann;

"und (dann) ging er heraus und redete zu den Söhnen Israels, was ihm geboten wurde" bedeutet die Mitteilung an die, welche im Äußeren ohne das Innere waren, in Beziehung auf das, worin er durch das Innere unterwiesen worden;

"und die Söhne Israels sahen das Angesicht Moses, daß die Haut seines Angesichtes glänzte" bedeutet, die israelitische Völkerschaft erkannte zwar an, daß es im Wort ein Inneres gebe, aber sie wollten nicht wissen, wie es beschaffen sei;

"und dann tat Mose die Decke wieder auf sein Angesicht" bedeutet, darum wurde ihnen das Innere verschlossen;

"bis er hineinging, mit Ihm zu reden" bedeutet, mochten sie auch noch so sehr unterwiesen werden.

10685. "Und er war daselbst bei Jehovah vierzig Tage und vierzig Nächte", 2. Mose 34/28, bedeutet die Versuchungen, ehe das Innere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes gegeben wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vierzig Tagen und Nächten, wenn von der Kirche beim Menschen die Rede ist, sofern sie Zustände der Versuchungen bezeichnen, wovon Nr. 730, 862, 2272, 2273, 8098.

Daß es heißt, ehe das Innere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes gegeben wird, beruht darauf, daß das Innere, das der inwendige Mensch genannt wird, dem Menschen durch Versuchungen geöffnet und gegeben wird. Dies ist der Grund, warum ein jeder, der wiedergeboren wird, Versuchungen zu bestehen hat. Das Innere wird aber durch Versuchungen geöffnet und gegeben, weil, wenn der Mensch in Versuchungen ist, die Kämpfe gegen Böses und Falsches sind, der Herr vom Inneren aus einfließt, und für ihn kämpft. Dies kann der Mensch auch wirklich daran merken, daß, wenn er in Versuchungen ist, sein Inneres Widerstand leistet; denn würde das Innere nicht widerstehen, so würde er nicht siegen, sondern unterliegen. Dieser innere Widerstand alsdann kommt dem Menschen nicht zum Bewußtsein, weil er während der Versuchungen im Dunkeln ist aus dem Bösen und Falschen des Bösen, das ankämpft; wohl aber nach den Versuchungen bei denen, die im Innewerden des Wahren sind. Denn was vom Herrn dem Inneren des Menschen beigebracht wird, weiß der Mensch nicht, während er in der Welt lebt, weil er alsdann im äußeren oder natürlichen Menschen denkt und nicht vernehmbar im inwendigen, ehe er ins andere Leben kommt. Gleichwohl aber muß er wissen und anerkennen, wenn er in den Versuchungen gesiegt hat, daß nicht er gekämpft hat, sondern der Herr für ihn.

10686. "Brot aß er nicht und Wasser trank er nicht", 2. Mose 34/28, bedeutet, unterdessen keine Aneignung des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brotes, sofern es das Gute der Liebe bezeichnet, wovon Nr. 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 8410, 9545. Aus der Bedeutung des Wassers, sofern es das Wahre des Glaubens bezeichnet, wovon in den Nr. 10238 angeführten Stellen. Daß unter Brot und Wasser im Wort im allgemeinen alles Gute und Wahre verstanden wird, sehe man Nr. 9323. Aus der Bedeutung von essen, sofern es die Verbindung und Aneignung des Guten bezeichnet, wovon Nr. 2187, 2343, 3168, 3513 E, 3596, 4745, 5643, 8001; und aus der Bedeutung von trinken, sofern es die Aufnahme und Aneignung des Wahren bezeichnet, wovon Nr. 3069, 3089, 3168, 8562.

Damit verhält es sich in folgender Weise: Während der Mensch in Versuchungen ist, wird ihm das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens nicht angeeignet, sondern nach denselben. Denn solange die Versuchungen währen, wird von der einen Seite her Böses und Falsches erweckt, von der anderen Seite her Gutes und Wahres des Guten, das beim Menschen ist; dies bewirkt bei ihm einen unruhigen Zustand, in diesem wird das Innere eröffnet. Aber nach den Versuchungen wird es bei ihm heiter, und in diesem Zustand wird vom Herrn Gutes und Wahres des Guten in sein jetzt geöffnetes Inneres gebracht.

Hieraus wird klar, was verstanden wird unter der Nichtaneignung des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens, solange die Versuchungen währen, was dadurch bezeichnet wird, daß Mose vierzig Tage und vierzig Nächte kein Brot aß und kein Wasser trank.

10687. "Und Er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes", 2. Mose 34/28, bedeutet das Wort, durch das eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen (besteht).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tafeln, worauf das Gesetz geschrieben war, sofern sie das Wort bezeichnen, wovon Nr. 9416, 10375, 10376, 10453, 10461; und aus der Bedeutung des Bundes, sofern er die Verbindung bezeichnet, wovon in den Nr. 10632 angeführten Stellen.

Daß es die Verbindung des Himmels mit dem Menschen ist, beruht darauf, daß das Wort in lauter Entsprechungen geschrieben, und daher so beschaffen ist, daß es den Himmel mit dem Menschen verbindet; denn der Himmel ist im inneren Sinn des Wortes, und dem inneren Sinn entspricht der äußere Sinn. Wenn daher das Wort vom Menschen gelesen wird, so werden die Engel, die beim Menschen sind, dasselbe im geistigen Sinn inne, das der innere Sinn ist, und dadurch fließt das Heilige von den Engeln her ein, wodurch eine Verbindung (entsteht). Zu diesem Zweck ist ein solches Wort gegeben worden.

Daß die Verbindung des Herrn, somit des Himmels mit dem Menschen durch das Wort stattfindet, sehe man in den Nr. 10375 angeführten Stellen. Was die Entsprechungen sind, in denen das Wort geschrieben ist, wurde überall in den Erklärungen gezeigt.

10688. "Die Zehn Worte", 2. Mose 34/28, bedeutet alle göttlichen Wahrheiten darin. Dies erhellt aus der Bedeutung von 10, sofern es "alles" bezeichnet, wovon Nr. 4638; und aus der Bedeutung der Worte, sofern sie die göttlichen Wahrheiten sind, wovon Nr. 9987; daher kommt es, daß die Gebote auf jenen Tafeln der Zahl nach zehn waren.

10689. "Und es geschah, da Mose herabkam vom Berge Sinai", 2. Mose 34/29, bedeutet den Einfluß des Inneren in das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes.

Dies erhellt aus der Bedeutung von herabkommen, wenn es sich bezieht auf Mose, durch den das Äußere des Wortes, in dem das Innere ist, vorgebildet wird, sofern es den Einfluß des Herrn durch das Innere des Wortes in sein Äußeres bezeichnet. Daß dieses durch herabkommen bezeichnet wird, sehe man Nr. 5406. Aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, worin das Innere ist, vorbildet, wovon Nr. 10563, 10571, 10607, 10614; und aus der Bedeutung des Berges Sinai, sofern er den Himmel bezeichnet, wo der Herr ist, und woher das Gesetz oder das Wort stammt, wovon Nr. 9420.

HG 10690

10690. "Und die zwei Tafeln des Zeugnisses in der Hand Moses waren", 2. Mose 34/29, bedeutet das Vorbildliche des Wortes.

Dies erhellt aus der Bedeutung der zwei Tafeln des Zeugnisses, sofern sie das Gesetz im ganzen Inbegriff, somit das Wort bezeichnen, wovon in den Nr. 10687 angeführten Stellen; und aus der Bedeutung von "in der Hand Moses", sofern es das Vorbildliche desselben, nämlich des Wortes bezeichnet. Daß Mose das Wort vorbildete sehe man in den Nr. 9372 angeführten Stellen. Darum waren in seiner Hand die Tafeln, durch die als ein Zeichen der Vorbildung das Wort bezeichnet wurde.

10691. "Da wußte Mose nicht, daß die Haut seines Angesichtes glänzte, weil er mit Ihm geredet hatte", 2. Mose 34/29, bedeutet, das Innere des Wortes, wie es in seinem Äußeren hervorleuchtet, ohne daß es des Äußeren inne wird.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Äußere des Wortes, worin das Innere ist, darstellt, wovon Nr. 10563, 10571, 10607, 10614, und aus der Bedeutung von "nicht wissen", sofern es heißt, nicht innewerden. Aus der Bedeutung von glänzen, sofern es heißt, hervorleuchten, denn das Glänzen der Haut des Angesichts Moses kam vom Hervorleuchten aus dem Inneren her. Aus der Bedeutung der Haut, sofern sie das Äußere des Wahren und Guten bezeichnet, wovon Nr. 3540, 5554, 8980; und aus der Bedeutung des Angesichts, sofern es das Innere bezeichnet, wovon in den Nr. 9546 angeführten Stellen. Daher wird durch das Glänzen der Haut des Angesichts das Hervorleuchten des Inneren im Äußeren bezeichnet; hier im Äußeren des Wortes, das sein Buchstabensinn ist, weil durch Mose das Äußere des Wortes, worin das Innere ist, dargestellt wird. Und aus der Bedeutung von reden, sofern es den Einfluß bezeichnet. Daß reden, wenn es sich auf Jehovah bezieht, einen Einfluß bedeutet, sehe man Nr. 2951, 5743, 5797, 7270, 8128, 8660.

Hieraus wird klar, daß durch "Mose wußte nicht, daß die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Ihm geredet" bezeichnet wird das Innere des Wortes, wie es in seinem Äußeren hervorleuchtet, ohne daß es des Äußeren inne wird.

Man wisse aber, daß unter dem Hervorleuchten des Inneren des Wortes im Äußeren, der innere Sinn im Äußeren verstanden wird. Dieser Sinn leuchtet und glänzt immerfort in diesem, aber er wird nur von denen wahrgenommen, die im Inneren sind, von denen aber, die nur im Äußeren sind, worin das Innere (enthalten) ist und die Menschen der äußeren Kirche genannt werden, wird er nicht wahrgenommen, gleichwohl aber ist er ihnen unbewußt vorhanden, und regt an. Wer diejenigen sind, die im Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sind, und wer die im Äußeren, worin das Innere, sehe man Nr. 10683. Die aber, die im Äußeren sind ohne das Innere, wie es die israelitische Völkerschaft war, ertragen das Innere oder das Licht aus diesem im Äußeren gar nicht; deshalb wird von ihnen unten gesagt: sie fürchteten sich, zu Mose zu nahen, und Mose habe, wenn er mit ihnen redete, eine Decke auf sein Angesicht gelegt.

Der Grund, warum der innere Sinn leuchtet, ist, weil in demselben das göttlich Wahre wie es in den Himmeln ist, und das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre den Engeln als Licht erscheint, und auch das Licht des Himmels ist, worüber man in den Nr. 9548, 9684 angeführten Stellen sehe.

10692. "Da sah Aharon und alle Söhne Israels Mose", 2. Mose 34/30, bedeutet die Wahrnehmung derer, die im Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sind ohne das Innere.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es eine Wahrnehmung bezeichnet, wovon Nr. 2150, 3764, 4567, 4723, 5400; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons und der Söhne Israels in diesem und den beiden vorhergehenden Kapiteln, sofern sie die bezeichnen, die im Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes ohne das Innere sind. Was Aharon betrifft, sehe man Nr. 10397; was die Söhne Israels betrifft, in den Nr. 9380, 10396 angeführten Stellen; und ferner Nr. 10397, 10454-10457, 10461-10466, 10492, 10498, 10500, 10526, 10531, 10533, 10535, 10549, 10550, 10551, 10566, 10570, 10575, 10603, 10629, 10632.

10693. "Und siehe, die Haut seines Angesichtes glänzte", 2. Mose 34/30, bedeutet, das Innere leuchte hervor durch das Äußere. Dies erhellt aus dem, was Nr. 10691 erklärt wurde.

10694. "Und sie fürchteten sich, ihm zu nahen", 2. Mose 34/30, bedeutet, sie ertrugen das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes nicht, wenn es so beschaffen war.

Dies erhellt aus der Bedeutung von fürchten, ihm zu nahen, sofern es heißt, nicht ertragen; denn diejenigen, die das Innere nicht ertragen, fürchten sich zu nahen. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, worin das Innere ist, darstellt, wovon Nr. 10563, 10571, 10607, 10614. Damit verhält es sich so:

Diejenigen, die nur in den äußeren Dingen der Kirche, des Wortes und des Gottesdienstes sind, ohne das Innere, ertragen die inneren Dinge nicht, und zwar deshalb, weil die, welche im Äußeren sind ohne das Innere, in der Selbst- und Weltliebe sind, und daher in einem Lichtschein, welches das Naturlicht genannt wird. Die aber, die im Äußeren und zugleich im Inneren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sind, sind in der Liebe gegen den Nächsten und in der Liebe zum Herrn, und daher im Licht des Himmels. Weil diese Liebestriebe und somit auch das von ihnen stammende Licht, einander entgegengesetzt sind, darum erträgt das eine nicht das andere, denn wenn die himmlische Liebe, oder die Liebe zum Herrn und die Liebe gegen den Nächsten in die irdischen Liebestriebe einfließen, die Selbst- und Weltliebe sind, verursachen sie Bangigkeiten, wie die des Todes, und wenn das himmlische Licht in das Weltlicht einfließt, so verursacht es Finsternis und daher Entsetzen (stuporem). Daher kommt es, daß das Äußere ohne das Innere das Äußere nicht erträgt, solange in demselben das Innere ist.

Weil die jüdische Völkerschaft so geartet war, darum konnte sie es nicht über sich gewinnen, zu hören vom Herrn, von der Liebe und dem Glauben an Ihn, das die inneren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sind.

Das ist es nun, was bezeichnet wird dadurch, daß die Söhne Israels sich fürchteten Mose zu nahen, weil die Haut seines Angesichts glänzte. Was die Haut des Angesichts Mose bedeutet, sehe man Nr. 10691.

10695. "Und Mose rief ihnen zu", 2. Mose 34/31, bedeutet das Hinzutreten jener Völkerschaft zum Äußeren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ihnen zurufen", sofern es das Hinzutreten jener Völkerschaft bezeichnet, denn wer gerufen wird, tritt herzu. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Äußere des Wortes, worin das Innere ist, darstellt, wovon Nr. 10694.

10696. "Und sie kehrten sich wieder zu ihm, Aharon und alle Obersten in der Gemeinde", 2. Mose 34/31, bedeutet die Vornehmsten, die im Äußeren ohne das Innere (waren), und doch das Innere vorbilden sollten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons und der Obersten in der Gemeinde, sofern sie die Vornehmsten bezeichnen, die in äußeren Dingen ohne das Innere sind, denn Aharon war ihr Haupt, und die Obersten waren die Führer. Daß Aharon das Äußere ohne das Innere darstellt, sehe man Nr. 10397; und daß die Obersten die Vornehmsten bezeichnen: Nr. 1482, 2089, 5044. Daß es bedeutet, die vorbilden sollten, sehe man unten: Nr. 10698.

10697. "Und Mose redete zu ihnen", 2. Mose 34/31, bedeutet die Belehrung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, sofern es eine Belehrung bezeichnet, wovon in den Nr. 10280 angeführten Stellen.

10698. "Und danach traten herzu alle Söhne Israels", 2. Mose 34/32, bedeutet alle, die im Äußeren ohne das Innere waren, und doch das Innere vorbilden sollten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie diejenigen bezeichnen, die in äußeren Dingen ohne das Innere sind, wovon Nr. 10692. Daß es auch die bedeutet, die Inneres vorbilden sollten, beruht darauf, daß Mose es verlangt hatte, daß bei jener Völkerschaft die Kirche vorgebildet wurde, obwohl sie so geartet waren, daß bei ihnen keine Kirche errichtet werden konnte; denn bei denen, die in äußeren Dingen ohne das Innere sind, ist keine Kirche möglich, weil die Kirche im Inneren des Menschen ist, und nicht im Äußeren ohne dasselbe. Die Gemeinschaft des Menschen mit dem Himmel und mit dem Herrn geschieht nämlich durch das Innere, und wenn dieses nicht vorhanden, d.h. verschlossen ist, dann findet eine Gemeinschaft mit der Hölle statt. Obwohl aber die Söhne Israels so geartet waren, daß durch das Innere bei ihnen keine Gemeinschaft mit dem Himmel möglich war, konnten sie dennoch solches vorbilden was der Kirche und dem Himmel angehörte, was allein geschieht durch Äußeres dem Inneres entspricht; und darum wurden sie angenommen.

Daß bei jener Völkerschaft die Kirche nicht war, sondern nur ein Vorbild der Kirche, sehe man in den Nr. 9320 E, 10396 angeführten Stellen; und daß durch äußere Dinge, die Inneres vorbildeten, eine Gemeinschaft mit dem Himmel bewirkt wurde, ebenfalls in den Nr. 9320 E, 10396 angeführten Stellen, sodann Nr. 10492, 10500, 10549, 10550, 10551, 10570, 10575, 10602, 10629.

10699. "Und er gebot ihnen alles, was Jehovah mit ihm geredet hatte auf dem Berg Sinai", 2. Mose 34/32, bedeutet den Befehl in Beziehung auf die aus dem Himmel geoffenbarten Hauptwahrheiten, die vorgebildet werden sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten, wenn von Jehovah zu Mose (geredet wird), sofern es einen Befehl bezeichnet. Daß es ein Befehl ist in betreff der Hauptwahrheiten, die vorgebildet werden sollten, erhellt daraus, daß das, was befohlen wurde und 2. Mose 34/12-28 enthalten ist, die Hauptwahrheiten waren, die vorgebildet werden mußten, damit sie angenommen werden konnten, man sehe Nr. 10637. Und aus der Bedeutung von "was Jehovah mit ihm auf dem Berg Sinai geredet hatte", sofern es das bezeichnet, was aus dem Himmel geoffenbart worden, denn durch "Jehovah hat geredet", wird das Geoffenbarte bezeichnet und durch den Berg Sinai der Himmel, aus dem das göttlich Wahre kommt: Nr. 9420.

10700. "Und als Mose mit ihnen ausgeredet hatte", 2. Mose 34/33, bedeutet, nach der Unterweisung über die Hauptwahrheiten, die im Äußeren vorgebildet werden sollten. Dies erhellt aus dem, was Nr. 10699 gesagt wurde.

10701. "Legte er eine Decke auf sein Angesicht", 2. Mose 34/33, bedeutet, das Innere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sei der israelitischen Völkerschaft nicht erschienen, sondern nur das Äußere ohne das Innere.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "eine Decke auf das Angesicht legen", sofern es heißt, das Innere verschließen, so daß nur das Äußere ohne das Innere erscheint; denn durch das Glänzen der Haut des Angesichts Moses wird das Hervorleuchten des Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes im Äußeren bezeichnet; man sehe Nr. 10691.

Daß jene Völkerschaft im Äußeren ohne das Innere war, und noch heute ist, sehe man in den Nr. 10692 angeführten Stellen. Hieraus wird auch klar, wie das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bei jener Völkerschaft in den Himmeln erscheint, nämlich nicht einmal wie das Angesicht eines Menschen, sondern wie eine Decke vor dem Angesicht; denn in einem solchen Dunkel über die inneren Dinge des Wortes befinden sie sich.

10702. "Und wenn Mose hineinging vor Jehovah, mit Ihm zu reden", 2. Mose 34/34, bedeutet den Zustand des Äußeren, wenn das Innere vom Herrn einfloß, und es die Unterweisung annahm.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Äußere, worin das Innere ist, darstellt, wovon Nr. 10694; aus der Bedeutung von hineingehen vor Jehovah, sofern es den Zustand desselben, wenn der Herr einfließt, bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung von reden, sofern es eine Unterweisung ausdrückt, wovon in den Nr. 10280 angeführten Stellen.

Mit dem Äußeren, wenn in dasselbe das Innere einfließt, was bezeichnet wird durch "wenn Mose hineinging vor Jehovah", verhält es sich auf folgende Weise: Für den Menschen sind zwei Zustände in Beziehung auf das, was der Kirche, dem Gottesdienst und dem Wort angehört: manche wenden sich zum Herrn, somit zum Himmel, manche aber zu sich selbst und zur Welt. Die, welche sich zum Herrn oder zum Himmel wenden, nehmen den Einfluß von daher auf, und sind in der Erleuchtung, und so im Innewerden des Wahren inwendig in ihnen. Dieser Einfluß geschieht vom Herrn durch das Innere ins Äußere; und dies wird hier bezeichnet durch das Hineingehen vor Jehovah. Die aber, die sich zu sich selbst und zur Welt wenden, können keinen Einfluß vom Herrn oder aus dem Himmel aufnehmen, somit in keiner Erleuchtung und in keinem Innewerden des Wahren sein, denn durch den Blick auf sich fließt die Welt ein, und löscht aus, oder treibt weg, oder verkehrt alles was aus dem Himmel kommt. Daher sind sie in Finsternis über alles, was der Kirche, dem Gottesdienst und dem Wort angehört. Dies wird bezeichnet durch die Decke vor dem Angesicht Moses; das Innere richtet sich auch wirklich nach den Liebestrieben. Bei denen, die den Herrn lieben, wendet sich das Innere zum Herrn oder zum Himmel, somit einwärts, die aber, die sich selbst lieben, wenden sich zur Welt, somit auswärts. Sich zum Herrn wenden heißt, vom Herrn selbst gewendet werden, denn der Mensch kann von selbst sein Inneres nicht erheben; dagegen sich zu sich selbst wenden heißt, von der Hölle gewendet werden, und wenn dies geschieht, so wird das, was dem inwendigen Menschen angehört, verschlossen; damit der Mensch nicht zwei Herrn diene.

10703. "Tat er die Decke ab, bis er herausging", 2. Mose 34/34, bedeutet den Zustand der Erleuchtung alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Decke abtun", sofern es die Erscheinung des Inneren bezeichnet, denn wenn die Decke weggetan wurde, so zeigte sich das Angesicht und das Glänzen der Haut desselben. Durch das Angesicht aber wird das Innere bezeichnet, und durch das Glänzen das Licht von daher im Äußeren. Daß das Angesicht das Innere bedeutet, sehe man in den Nr. 9546 angeführten Stellen. Und daß das Glänzen der Haut des Angesichts Moses das Hervorleuchten oder das Licht vom Inneren im Äußeren des Wortes bedeutet: Nr. 10691.

Licht wird gesagt, weil das Licht, welches das Innere des Menschen erleuchtet, das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist. Daß dieses das Licht des Himmels ist, somit das, vermöge dessen die Engel und Geister sehen, wie auch, durch das der Mensch, der erleuchtet wird, Innewerden und Einsicht bekommt, sehe man in den Nr. 9548, 9684 angeführten Stellen.

Es wird gesagt "das Licht im Äußeren des Wortes von seinem Inneren", es wird aber verstanden das Licht im Äußeren des Menschen von seinem Inneren her, wenn er jenes liest, denn das Wort leuchtet aus sich nur vor dem Menschen, der im Lichte ist vom Inneren her, ohne dasselbe ist das Wort nur ein Buchstabe.

Hieraus wird nun klar, woher das Glänzen der Haut des Angesichts Moses (kam) und was es im inneren Sinn bedeutet.

10704. "Und (dann) ging er heraus und redete zu den Söhnen Israels, was ihm geboten wurde", 2. Mose 34/34, bedeutet die Mitteilung an die, welche im Äußeren ohne das Innere waren, in Beziehung auf das, worin er durch das Innere unterwiesen worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von herausgehen und reden, sofern es eine Mitteilung bezeichnet, denn was Mose von Jehovah gehört hatte, teilte er, wenn er herausging, den Söhnen Israels mit. Aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die darstellen, die im Äußeren ohne das Innere sind, wovon in den Nr. 10692 angeführten Stellen; und aus der Bedeutung von "was von Jehovah geboten wurde", sofern es das bezeichnet, worüber Mose vom Herrn unterwiesen wurde. Daß gebieten soviel ist als unterwiesen werden, ist klar, und daß Jehovah im Wort der Herr ist, sehe man in den Nr. 9373 angeführten Stellen.

10705. "Und die Söhne Israels sahen das Angesicht Moses, daß die Haut seines Angesichtes glänzte", 2. Mose 34/35, bedeutet, die israelitische Völkerschaft erkannte zwar an, daß im Wort ein Inneres vorhanden sei, wollte aber nicht wissen, wie dasselbe beschaffen sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es das Innewerden, den Verstand, den Glauben bezeichnet, wovon Nr. 2150, 2325, 2807, 3764, 3863, 3869, 4403-4421, 4567, 4723, 5114, 5400, 6805, 7650, 9128; daher auch die Anmerkung, Nr. 897, 3796. Aus der Bedeutung des Angesichts Moses, sofern es das Innere des Wortes bezeichnet, wovon Nr. 10703; und aus der Bedeutung des Glänzens der Haut seines Angesichtes, sofern es das Hervorleuchten des Inneren im Äußeren bezeichnet, wovon Nr. 10703.

Daß jene Völkerschaft anerkennt, daß es ein Inneres des Wortes gebe, ist bekannt, denn sie sagen, es seien darin göttliche Geheimnisse verborgen, sogar in jeder Silbe; wenn ihnen aber gesagt wird, daß diese Geheimnisse sich auf den Herrn, auf Sein Reich in den Himmeln und auf Erden, und auf die Liebe und den Glauben an Ihn beziehen, so wollen sie es nicht wissen.

Dies wird darunter verstanden, daß jene Völkerschaft zwar anerkenne, es gebe im Wort ein Inneres, aber sie wollen nicht wissen, wie dasselbe beschaffen ist; deshalb folgt auch: Mose habe die Decke wieder auf sein Angesicht getan, wodurch bezeichnet wird, darum sei ihnen das Innere verschlossen worden.

10706. "Und dann tat Mose die Decke wieder auf sein Angesicht", 2. Mose 34/35, bedeutet, darum wurde ihnen das Innere verschlossen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Decke wieder auf das Angesicht tun", wenn von Mose die Rede ist, durch den das Wort vorgebildet wird, sofern es heißt, das Innere des Wortes verschließen, wovon Nr. 10701. Wie es sich damit verhält, erhellt aus dem was Nr. 10705 am Ende gesagt wurde.

10707. "Bis er hineinging, mit Ihm zu reden", 2. Mose 34/35, bedeutet, wie sehr sie auch immer unterwiesen werden mochten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "bis Mose hineinging, zu reden mit Jehovah", sofern es den Zustand des Äußeren bezeichnet, wenn das Innere vom Herrn einfloß und es die Unterweisung annahm, wovon Nr. 10702. Daß es hier auch bedeutet, wie sehr sie auch immer unterwiesen werden mochten, beruht darauf, daß durch Mose das Äußere des Wortes, worin das Innere ist, vorgebildet wird: Nr. 10694; und er "vor Jehovah hineinging und herausging, und sie unterwies"; denn durch hineingehen und herausgehen wird die Mitteilung bezeichnet: Nr. 5249, 6901, und durch reden die Unterweisung, worüber in den Nr. 10280 angeführten Stellen.

Daß sie von den inneren Dingen des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, die sich auf den Herrn, auf Sein Reich und auf die Liebe und den Glauben an Ihn beziehen, nichts wissen wollen, erhellt offenbar daraus, daß sie den Herrn nicht anerkennen wollten, wie Er sie auch immer, als Er in der Welt war, aus dem Wort belehrte; und daß sie Ihn auch heutzutage nicht anerkennen wollen, obwohl sie unter Christen leben und wissen, daß im Worte vorhergesagt ist, daß der Messias, d.h. Christus kommen werde. Der Grund, warum sie Ihn nicht anerkannt haben, und nicht anerkennen, ist der, weil sie alles im Wort auf sich selbst und auf ihr Hervorragen über andere (beziehen), und somit zugunsten ihrer Liebestriebe anwenden, welche Selbst- und Weltliebe sind. Alle, die so tun, sehen nichts aus dem Himmel; ihr Inneres, das zum Himmel hin offenstehen sollte, ist verschlossen; darum haben sie kein Licht von daher. Daher ihre Finsternis und Blindheit in geistigen Dingen, somit in betreff des Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes.

Das Innere des Wortes ist geistig, sein Äußeres ist natürlich; wenn gesagt wird das Innere, so wird auch verstanden das Innere der Kirche und des Gottesdienstes, weil die Kirche ist, wo das Wort ist, und aus dem Wort (stammt), und der Gottesdienst aus dem (hervorgeht), was im Wort (enthalten ist). Wie daher das Verständnis des Wortes beschaffen ist, das der Mensch hat, so ist auch in ihm die Kirche beschaffen, und einen solchen Gottesdienst hat er.

 

Nr. 10708 - 10724 abgedruckt in Band


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