Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Des zweiten Buches Mose

30. Kapitel

1. Und du sollst einen Altar zur Räucherung des Rauchwerks machen; aus Schittimholz sollst du ihn machen.

2. Eine Elle seine Länge und eine Elle seine Breite; viereckig soll er sein, und zwei Ellen seine Höhe; aus ihm sollen seine Hörner (hervorgehen).

3. Und sollst ihn überziehen mit reinem Golde sein Dach (d.i. seine obere Fläche), und seine Wände ringsumher und seine Hörner; und sollst ihm einen goldenen Kranz ringsum machen.

4. Und zwei goldene Ringe sollst du ihm machen unter seinem Kranz, an seinen zwei Rippen (Wänden), auf seinen beiden Seiten sollst du sie machen, und sollen sein zu Behältern für die Stangen, ihn damit zu tragen.

5. Und sollst die Stangen von Schittimholz machen und sie mit Gold überziehen.

6. Und sollst ihn setzen vor den Vorhang, der über der Lade des Zeugnisses, vor den Gnadenstuhl, der über dem Zeugnis, woselbst Ich mit dir zusammenkommen will.

7. Aharon aber soll darauf räuchern mit wohlriechendem Rauchwerk alle Morgen; wenn er die Lampen zurichtet, soll er damit räuchern.

8. Und wenn Aharon die Lampen aufgehen läßt gegen Abend, soll er damit räuchern; als ein immerwährendes Rauchwerk vor Jehovah bei euren Geschlechtern.

9. Ihr sollt nicht darauf bringen ein fremdes Rauchwerk, noch Brandopfer und Mincha (Speisopfer), und Trankopfer sollt ihr nicht darauf gießen.

10. Und Aharon soll auf seinen Hörnern einmal im Jahr versöhnen mit dem Blute des Sündopfers der Versöhnungen, einmal im Jahr soll er darauf versöhnen bei euren Geschlechtern; das Heilige des Heiligen (d.i. hochheilig) ist er (der Altar) für Jehovah.

11. Und Jehovah redete zu Mose und sprach:

12. Wenn du aufnimmst die Summe der Söhne Israels in betreff ihrer Gezählten, so soll ein jeder eine Sühne seiner Seele geben dem Jehovah, wenn man sie zählt, auf daß ihnen keine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden.

13. Das sollen sie geben, ein jeder, der übergeht auf die Gezählten, die Hälfte eines Sekels nach dem Sekel des Heiligtums, zwanzig Gera auf einen Sekel; die Hälfte eines Sekels soll die Hebe für Jehovah sein.

14. Jeder, der übergeht auf die Gezählten, zwanzig Jahre alt und darüber, soll geben die Hebe Jehovahs.

15. Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme soll nicht weniger geben als die Hälfte eines Sekels, zu geben die Hebe Jehovahs, zur Versöhnung über eure Seelen.

16. Und du sollst das Silber der Versöhnungen (das Sühngeld) nehmen von den Söhnen Israels, und sollst es geben zum Dienst des Zelts der Zusammenkunft; und es soll den Söhnen Israels zum Gedächtnis sein vor Jehovah, zur Versöhnung über eure Seelen.

17. Und Jehovah redete zu Mose und sprach:

18. Du sollst auch ein Waschbecken von Erz machen und sein Gestell von Erz, zum Waschen; und sollst es zwischen das Zelt der Zusammenkunft und zwischen den Altar setzen und sollst Wasser hineintun.

19. Und Aharon und seine Söhne sollen daraus waschen ihre Hände und ihre Füße.

20. Wenn sie ins Zelt der Zusammenkunft hineingehen, sollen sie sich mit Wasser waschen, daß sie nicht sterben, oder wenn sie zum Altar hintreten zum Dienste, um Feuerung anzuzünden für Jehovah.

21. Und sie sollen ihre Hände und ihre Füße waschen, daß sie nicht sterben; und es soll ihnen eine ewige Satzung sein, ihm und seinem Samen, für ihre Geschlechter (Nachkommen).

22. Und Jehovah redete zu Mose und sprach:

23. Und du, nimm dir die besten Spezereien, die edelste Myrrhe, fünfhundert (Sekel), und gewürzhaften Zimt, die Hälfte davon fünfzig und zweihundert, und gewürzhaften Kalmus, fünfzig und zweihundert.

24. Und Kasia, fünfhundert, nach dem Sekel des Heiligtums, und Olivenöl ein Hin.

25. Und mache daraus das heilige Salböl, eine Salbenmischung, ein Werk des Salbenmischers; das heilige Salböl soll es sein.

26. Und sollst damit salben das Zelt der Zusammenkunft und die Lade des Zeugnisses.

27. Und den Tisch und alle seine Geräte, und den Leuchter und seine Gefäße, und den Rauchaltar.

28. Und den Brandopferaltar und alle seine Geräte, und das Waschbecken und sein Gestell.

29. Und sollst sie heiligen, und sie sollen das Hochheilige sein, ein jeder, der sie anrührt, soll geheiligt werden.

30. Und auch Aharon und seine Söhne sollst du salben und sie heiligen, daß sie Mir als Priester dienen.

31. Und zu den Söhnen Israels sollst du reden und sprechen: Das heilige Salböl soll Mir dies sein bei euren (künftigen) Geschlechtern.

32. Auf das Fleisch eines Menschen soll es nicht gegossen werden; und nach seiner Qualität (d.i. Zusammensetzung) sollt ihr keines dergleichen machen; heilig ist es, heilig soll es euch sein.

33. Wer eine Salbe mischt wie diese, und wer davon an einen Fremden gibt, der soll ausgerottet werden aus seinem Volke.

34. Und Jehovah sprach zu Mose: Nimm dir wohlriechende Spezereien: Stakte und Räucherklaue und Galbanum, wohlriechende (Spezereien), und reinen Weihrauch; zu gleichen Teilen soll es sein.

35. Und mache daraus ein Rauchwerk, eine Mischung, ein Werk des Salbenmengers, gesalzen, rein, heilig.

36. Und sollst davon klein zu Pulver stoßen und davon bringen vor das Zeugnis im Zelt der Zusammenkunft, woselbst Ich mit dir zusammenkommen werde; hochheilig soll es euch sein.

37. Und solch Rauchwerk, das du machst in seiner Qualität (Zusammensetzung), sollt ihr euch nicht machen; heilig soll es dir sein für Jehovah.

38. Wer immer dergleichen macht, um sich einen Wohlgeruch damit zu machen, der soll ausgerottet werden aus seinem Volke.

 

Inhalt

10175_. Dieses Kapitel handelt von dem Rauchaltar; von der Sühnung eines jeden durch Silber; vom Waschbecken und der Waschung aus demselben, und von der Zubereitung des Salböls und des Rauchwerks. Durch das Räuchern wird im inneren Sinn bezeichnet die Erhörung und die Annahme alles Gottesdienstlichen, was aus der Liebe und Liebtätigkeit stammt, vom Herrn; durch die Sühnung eines jeden durch Silber wird bezeichnet, daß man alles Gottesdienstliche dem Herrn und nichts sich selbst zuerkennen soll, so daß niemanden ein Verdienst zukommt; durch das Waschbecken und die Waschung wird bezeichnet die Reinigung vom Bösen als das erste in jedem Gottesdienst; durch die Zubereitung des Salböls wird bezeichnet die Beschaffenheit der Liebe im Gottesdienst; und durch die Zubereitung des Rauchwerks die Beschaffenheit des Gottesdienstes, der aus jener stammt.

 

Innerer Sinn

10176. Vers 1-10: Und du sollst einen Altar zur Räucherung des Rauchwerks machen; aus Schittimholz sollst du ihn machen. Eine Elle seine Länge und eine Elle seine Breite; viereckig soll er sein, und zwei Ellen seine Höhe; aus ihm sollen seine Hörner (hervorgehen). Und sollst ihn überziehen mit reinem Golde sein Dach (d.i. seine obere Fläche), und seine Wände ringsumher und seine Hörner; und sollst ihm einen goldenen Kranz ringsum machen. Und zwei goldene Ringe sollst du ihm machen unter seinem Kranz, an seinen zwei Rippen (Wänden), auf seinen beiden Seiten sollst du sie machen, und sollen sein zu Behältern für die Stangen, ihn damit zu tragen. Und sollst die Stangen von Schittimholz machen und sie mit Gold überziehen. Und sollst ihn setzen vor den Vorhang, der über der Lade des Zeugnisses, vor den Gnadenstuhl, der über dem Zeugnis, woselbst Ich mit dir zusammenkommen will. Aharon aber soll darauf räuchern mit wohlriechendem Rauchwerk alle Morgen; wenn er die Lampen zurichtet, soll er damit räuchern. Und wenn Aharon die Lampen aufgehen läßt gegen Abend, soll er damit räuchern; als ein immerwährendes Rauchwerk vor Jehovah bei euren Geschlechtern. Ihr sollt nicht darauf bringen ein fremdes Rauchwerk, noch Brandopfer und Mincha (Speisopfer), und Trankopfer sollt ihr nicht darauf gießen. Und Aharon soll auf seinen Hörnern einmal im Jahr versöhnen mit dem Blute des Sündopfers der Versöhnungen, einmal im Jahr soll er darauf versöhnen bei euren Geschlechtern; das Heilige des Heiligen (d.i. hochheilig) ist er (der Altar) für Jehovah.

"Und du sollst einen Altar zur Räucherung des Rauchwerks machen" bedeutet das Vorbild der Erhörung und wohlgefälligen Annahme alles Gottesdienstlichen, das aus der Liebe und Liebtätigkeit kommt, vom Herrn;

"aus Schittimholz sollst du ihn machen" bedeutet aus göttlicher Liebe;

"eine Elle seine Länge und eine Elle seine Breite" bedeutet das Gleichmäßige in Rücksicht des Guten und in Rücksicht des Wahren;

"viereckig soll er sein" bedeutet: so vollkommen;

"und zwei Ellen seine Höhe" bedeutet die Stufen des Guten und Wahren und deren Verbindung;

"aus ihm sollen seine Hörner (hervorgehen)" bedeutet die Kräfte des Wahren aus dem Guten der Liebe und Liebtätigkeit;

"und sollst ihn überziehen mit reinem Golde" bedeutet das Vorbild alles Gottesdienstlichen aus dem Guten;

"sein Dach (d.i. seine obere Fläche)" bedeutet das Innerste;

"und seine Wände ringsumher" bedeutet das Innere;

"und seine Hörner" bedeutet das Äußere;

"und sollst ihm einen goldenen Kranz ringsum machen" bedeutet die Begrenzung durch das Gute, damit jenes nicht angegriffen und verletzt werde vom Bösen;

"und zwei goldene Ringe sollst du ihm machen unter seinem Kranz" bedeutet die Sphäre des göttlich Guten, wodurch Verbindung und Erhaltung;

"an seinen zwei Rippen (Wänden)" bedeutet mit den Wahrheiten einerseits;

"auf seinen beiden Seiten sollst du sie machen" bedeutet mit dem Guten andererseits;

"und sollen sein zu Behältern für die Stangen" bedeutet die Macht des Wahren aus dem Guten daselbst;

"ihn damit zu tragen" bedeutet daher die Erhaltung im (guten) Stand;

"und sollst die Stangen von Schittimholz machen" bedeutet die Macht aus dem Guten der Liebe des Herrn;

"und sie mit Gold überziehen" bedeutet alles soll gegründet sein auf das Gute;

"und sollst ihn setzen vor den Vorhang, der über der Lade des Zeugnisses" bedeutet im inneren Himmel, wo dieser verbunden ist mit dem innersten Himmel;

"vor den Gnadenstuhl, der über dem Zeugnis" bedeutet, wo die Erhörung und Annahme alles Gottesdienstlichen aus dem Guten der Liebe vom Herrn (stattfindet);

"woselbst Ich mit dir zusammenkommen will" bedeutet die Gegenwart und den Einfluß des Herrn dadurch;

"Aharon aber soll darauf räuchern" bedeutet die Erhebung des Gottesdienstes aus Liebe und Liebtätigkeit vom Herrn;

"mit wohlriechendem Rauchwerk" bedeutet die Erhörung und wohlgefällige Annahme;

"alle Morgen" bedeutet, wenn der Zustand der Liebe im Klaren ist;

"wenn er die Lampen zurichtet, soll er damit räuchern" bedeutet, wenn auch das Wahre in sein Licht kommt;

"und wenn Aharon die Lampen aufgehen läßt gegen Abend, soll er damit räuchern" bedeutet die Erhebung auch im dunklen Zustand der Liebe, wenn auch das Wahre in seinem Schatten ist;

"als ein immerwährendes Rauchwerk vor Jehovah" bedeutet in jedem Gottesdienst aus Liebe vom Herrn;

"bei euren Geschlechtern" bedeutet ewig bei denen, die im Glauben aus der Liebe sind;

"ihr sollt nicht darauf bringen ein fremdes Rauchwerk" bedeutet keinen Gottesdienst aus einer anderen Liebe als der zum Herrn;

"noch Brandopfer und Mincha (Speisopfer)" bedeutet, in denselben sei kein Vorbild der Wiedergeburt durch Wahres und Gutes der himmlischen Liebe;

"und Trankopfer sollt ihr nicht darauf gießen" bedeutet in demselben sei kein Vorbild der Wiedergeburt durch Wahres und Gutes der geistigen Liebe;

"und Aharon soll auf seinen Hörnern versöhnen" bedeutet die Reinigung vom Bösen durch das Wahre des Glaubens, das aus dem Guten der Liebe stammt;

"einmal im Jahr" bedeutet immerfort;

"mit dem Blute des Sündopfers der Versöhnungen" bedeutet durch das Wahre, das aus dem Guten der Unschuld (stammt);

"einmal im Jahr soll er darauf versöhnen" bedeutet die immerwährende Entfernung des Bösen;

"bei euren Geschlechtern" bedeutet die Angehörigen der Kirche, die im Wahren und Guten des Glaubens sind;

"das Heilige des Heiligen (d.i. hochheilig) ist er (der Altar) für Jehovah" bedeutet, weil aus dem himmlisch Göttlichen.

10177. "Und du sollst einen Altar zur Räucherung des Rauchwerks machen", 2. Mose 30/1, bedeutet das Vorbild der Erhörung und wohlgefälligen Annahme alles Gottesdienstlichen, das aus Liebe und Liebtätigkeit, vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altares zur Räucherung von Rauchwerk, sofern er das Vorbild von solchem Gottesdienstlichen ist, das zum Herrn erhoben wird. Daß solches gemeint ist, das aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, wird im Folgenden klar werden. Durch den Altar wird das gleiche bezeichnet wie durch das auf ihm (Dargebrachte), weil der Altar das Enthaltende ist, und das, was auf ihm ist, das Enthaltene. Das Enthaltende aber und der Inhalt machen eins aus, wie der Tisch und das Brot auf ihm, der Becher und der Wein darinnen. Daß ein Altar für das Räuchern gemacht wurde und kein Tisch, hatte den Grund, weil die Altäre bei der israelitischen Völkerschaft die Hauptvorbilder des Gottesdienstes aus Liebe waren, denn es war Feuer auf demselben und durch Feuer wird die Liebe und die Liebtätigkeit bezeichnet, aus welcher der Gottesdienst (hervorgehen soll). Daß die Altäre Hauptvorbilder des Gottesdienstes waren, sehe man Nr. 4192, 4541, 8623, 8935, 8940, 9714.

Daß der Rauchaltar die Erhörung und wohlgefällige Annahme aller gottesdienstlichen Handlungen, die aus Liebe und Liebtätigkeit hervorgehen, vorbildete, beruhte darauf, daß durch den Rauch und daher auch durch das Räuchern das bezeichnet wurde, was in die Höhe erhoben wird, und durch den Geruch des Rauches das, was wohlgefällig ist, mithin das, was vom Herrn erhört und angenommen wird. Aber nur das ist angenehm und wird vom Herrn angenommen, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt; daher kam es auch, daß jener Altar mit Gold überzogen war und der goldene Altar hieß; denn Gold bezeichnet das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9874, 9881.

Daß nur das wohlgefällig ist und darum vom Herrn erhört und angenommen wird, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, beruht darauf, daß die Liebe den ganzen Menschen macht; denn der Mensch ist so beschaffen wie seine Liebe; daher kommt es, daß die Engel in den Himmeln (ihrem Wesen) nach Liebe und Liebtätigkeit in (mannigfaltiger) Gestaltung sind. Daher ist die Gestalt, die sie haben, die menschliche Gestalt, weil der Herr, Der in ihnen ist und sie gestaltet, in Ansehung des Göttlich-Menschlichen die göttliche Liebe selbst ist. Daher kommt es, daß man aus ihren Angesichtern, aus ihrer Rede und aus ihren Gebärden, und hauptsächlich aus den Sphären der Neigungen, die von ihnen auf eine Entfernung hin ausströmen, deutlich wahrnimmt, wie beschaffen sie in Ansehung der Liebe sind.

Weil ferner die Liebe zum Herrn und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten vom Herrn kommt, und weil die Liebe eine geistige Verbindung ist, darum wird alles, was daraus hervorgeht, vom Herrn erhört und angenommen. Das Heilige aber und das Fromme, das nicht von daher kommt, wird zwar gehört, aber nicht wohlgefällig aufgenommen, denn dieses Heilige und Fromme ist heuchlerisch, weil es nur ein Äußeres ohne ein Inneres ist; und das äußere Heilige ohne das innere (Heilige) dringt nur bis zur ersten Himmelsschwelle und wird dort zerstoben. Aber das äußere Heilige aus dem inneren (Heiligen) dringt bis in den Himmel gemäß der Beschaffenheit des inneren (Heiligen), somit zum Herrn; denn das äußere Heilige ohne das innere (Heilige) kommt bloß aus dem Munde und aus den Gebärden, hingegen das äußere Heilige aus dem inneren (Heiligen) kommt zugleich aus dem Herzen. Über dieses und jenes Heilige sehe man, was Nr. 8252-8257 gesagt und gezeigt worden ist.

Im Zelte außerhalb des Vorhanges war der Tisch, worauf die Schaubrote (lagen), ferner der Leuchter mit den Lampen, sodann der Rauchaltar: durch die Schaubrote wurde vorgebildet die Liebe zum Herrn; durch die Lampen des Leuchters wurde vorgebildet die Liebtätigkeit und der Glaube; und durch das Räuchern auf dem Altar wurde vorgebildet der daher stammende Gottesdienst. Deshalb wurde geräuchert alle Morgen und alle Abend, wenn die Lampen zugerichtet wurden. Hieraus erhellt auch, daß durch das Räuchern die Verehrung des Herrn aus Liebe und Liebtätigkeit vorgebildet wurde. Durch das Zelt selbst, in dem jene Gegenstände waren, wurde der Himmel vorgebildet, wo jeder Gottesdienst so beschaffen ist. Daß die Brote das himmlisch Gute vorbildeten, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, sehe man Nr. 9545, daß der Leuchter das geistig Gute vorbildete, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens ist: Nr. 9548-9561; und daß das Zelt den Himmel vorbildete: Nr. 9457, 9481, 9485, 9784, 9963.

Wenn gesagt wird "Gottesdienst", so wird dasjenige Heilige verstanden, das durch Gebete, Anbetungen, Bekenntnisse und dergleichen geschieht, das aus Inwendigem, nämlich aus Regungen der Liebe und Liebtätigkeit hervorgehen; diese gottesdienstlichen Handlungen sind es, die durch das Räuchern verstanden werden, wie aus den folgenden Stellen erhellen kann:

Ps.141/2: "Angenehm sind meine Gebete, ein Rauchwerk vor Dir".

Joh.Offenb.5/8: "Die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder vor dem Lamme und sie hatten ein jeder Zithern und goldene Schalen voll Rauchwerks, welches sind die Gebete der Heiligen".

Joh.Offenb.8/3,4: "Der Engel hatte ein goldenes Rauchfaß und es wurden ihm gegeben viele Rauchwerke, sie zu geben für die Gebete aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Throne (stand); es stieg auf der Rauch der Rauchwerke von den Gebeten der Heiligen".

Weil unter dem Räuchern der Gottesdienst und seine Erhebung, somit die Erhörung und Annahme vom Herrn bezeichnet wurde, darum wurde von Mose befohlen: "sie sollten Pfannen mit Weihrauch nehmen und räuchern vor Jehovah, um zu erfahren, wen Jehovah erwählen, somit wen Er erhören würde": 4. Mose Kapitel 16; und als das Volk murrte, sei "Aharon in die Mitte der Gemeinde gelaufen mit Rauchwerk, als die Plage anfing, und dadurch habe er sie gestillt": 4. Mose 17/11-13.

Mal.1/11: "Vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang wird groß sein der Name Jehovahs bei den Völkerschaften und an jedem Ort Rauchwerk dargebracht werden Meinem Namen und reine Mincha": es wird beigesetzt reine Mincha (Speisopfer), weil durch sie das Gute der Liebe bezeichnet wurde: Nr. 10137.

5. Mose 33/10: "Die Söhne Levi werden Jakob die Rechte lehren und Israel Dein Gesetz; Rauchwerk werden sie bringen Deiner Nase, und Brandopfer auf Deinen Altar": es wird gesagt "Rauchwerk bringen der Nase", weil durch die Nase das Innewerden bezeichnet wird: Nr. 4624-4634; Brandopfer wird beigefügt, weil durch dieses ebenfalls bezeichnet wird, was aus dem Guten der Liebe kommt.

Durch Räuchern wird aber im entgegengesetzten Sinn bezeichnet ein Gottesdienst aus entgegengesetzten Liebestrieben, welche die der Selbst- und Weltliebe sind, so z.B. durch "anderen Göttern räuchern": Jerem.1/16; 44/3,5; durch "den Götzen räuchern": Hes.8/11; 16/18; und durch "Rauchwerk anzünden dem Baalim": Hos.2/13.

Weil die Räucherungen solches bezeichnen, was emporgehoben und von der Gottheit angenommen wird, darum wurden sie auch von den Heiden bei ihren Religionsgebräuchen angewendet.

Daß Weihrauch, Weihrauchfässer und Rauchpfannen beim römischen Volk im Gebrauch waren, ist aus der Geschichte bekannt. Dieser Religionsgebrauch stammte aus der Alten Kirche, die sich in mehrere Gegenden Asiens, z.B. Syrien, Arabien, Babylonien, Ägypten, Kanaan erstreckt hatte. Diese Kirche war eine vorbildliche Kirche und bestand somit in äußeren Dingen, die Inneres, das ist Himmlisches und Geistiges vorbildeten. Von dieser Kirche pflanzten sich mehrere Religionsgebräuche fort auf die Völkerschaften umher, unter andern auch die Räucherungen, und von da über Griechenland über Italien. Ebenso auch die ewigen Feuer, zu deren Hut man keusche Jungfrauen aufstellte, die man Vestalinnen nannte.

Die Rauchwerke in der Alten Kirche und von daher in der israelitischen bereitete man aus wohlriechenden Substanzen als: Stakte, Onyx (Räucherklaue), Galbanum und Weihrauch, aus dem Grunde, weil der Geruch das Innewerden bezeichnete und der Wohlgeruch das wohlgefällige Innewerden, man sehe Nr. 925, 1514, 1517, 1518, 1519, 3577, 4624-4634, 4748, 10054.

Der Weihrauch aber insbesonders bezeichnet das Wahre des Glaubens; darum wird, wenn der Weihrauch im Wort genannt wird, noch Öl, Brot, Mincha oder Gold beigefügt, durch die das Gute der Liebe bezeichnet wird:

Jes.60/6: "Alle werden aus Scheba kommen, Gold und Weihrauch werden sie bringen und den Ruhm Jehovahs verkündigen".

Ebenso diejenigen, die aus dem Morgenland kamen, bei Matth.2/1,2,11: "Es kamen Weise aus dem Morgenlande, die fragten nach dem Herrn, Der eben geboren war; sie öffneten ihre Schätze und brachten dar Gold, Weihrauch und Myrrhe": daß die, welche aus dem Morgenlande kamen und Söhne des Morgenlandes genannt wurden, im Wort diejenigen bezeichnen, die Erkenntnisse des Guten und Wahren besaßen, sehe man Nr. 3249, 3762; ebenso Scheba: Nr. 1171, 3240; daß Gold das Gute der Liebe bezeichnet, (sehe man), was Nr. 9874, 9881 angeführt worden.

Jerem.17/26: "Sie werden bringen Brandopfer und Schlachtopfer und Mincha und Weihrauch": durch Mincha wird ebenfalls das Gute der Liebe bezeichnet: Nr. 9992, 10137.

Hieraus wird klar, daß durch Weihrauch im Worte das Wahre bezeichnet wird, das dem Glauben angehört; denn wo im Worte die Rede ist vom Guten, ist auch die Rede vom Wahren wegen der himmlischen Ehe, welche die des Guten und Wahren ist im einzelnen desselben, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9263, 9314. Daher kam es auch, daß "auf der Mincha Öl sein sollte und auch Weihrauch": 3. Mose 1/1,2,15; "nicht aber auf der Mincha für die Sünde": 3. Mose 5/11, und "auf der Mincha des Eiferopfers": 4. Mose 5/15; der Grund, warum sie nicht auf diesen Speisopfern sein sollten, war der, weil sie dargebracht wurden zur Sühnung (oder Reinigung) vom Bösen, und solange der Mensch in der Sühnung ist, kann er das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens nicht aufnehmen, denn das Böse verhindert es. Anders ist es nach der Sühnung oder Entfernung desselben.

Weil das Gute, das der Liebe angehört, nicht möglich ist, wenn nicht auch das Wahre dabei ist, das dem Glauben angehört (denn das Gute bringt das Wahre hervor und im Wahren verschafft es sich seine Beschaffenheit und gestaltet es sich), ebendarum sollte auf jeder Mincha Weihrauch sein, wie auch "auf den Schaubroten, die auf dem Tische im Zelte der Zusammenkunft (lagen)": 3. Mose 24/7; denn die Brote bezeichneten das Gute der Liebe: Nr. 3478, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 8410, 9323, 9545, 10040, 10137.

10178. "Aus Schittimholz sollst du ihn machen", 2. Mose 30/1, bedeutet aus göttlicher Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung aus Schittimholz, sofern es das Gute des Verdienstes und der Gerechtigkeit bezeichnet, das dem Herrn allein gehört, wovon Nr. 9472, 9486, 9715; daß es auch die Liebe bezeichnet, beruht darauf, weil der Herr, während Er in der Welt war, aus göttlicher Liebe gegen alle Höllen kämpfte und sie unterjochte und so das Menschengeschlecht rettete, und daher allein Verdienst erwarb und die Gerechtigkeit wurde, man sehe Nr. 9486, 9715, 9809, 10019, 10152; deshalb ist das Gute des Verdienstes des Herrn Seine göttliche Liebe.

Der Grund, warum das Schittimholz eine solche und eine so wichtige Bedeutung hat, ist der, weil alles, was in den drei Weltreichen ist, nämlich im Tierreich, Pflanzenreich und Mineralreich, Geistiges und Himmlisches bezeichnet, wie auch, was diesem entgegengesetzt ist; denn die ganze Natur ist eine das Reich des Herrn vorbildende Schaubühne (man sehe, was Nr. 9280 angeführt wurde); und weil Holz im allgemeinen das Gute der Liebe und im besonderen das Gute des Verdienstes bedeutet: Nr. 2784, 2812, 3720, 4943, 8354, 8740; daher kommt es, daß Holz im höchsten Sinn das göttlich Gute bezeichnet, weil alles, was im inneren Sinn solches bedeutet, was der Kirche und dem Himmel angehört, im höchsten Sinn Göttliches bezeichnet.

10179. "Eine Elle seine Länge und eine Elle seine Breite", 2. Mose 30/2, bedeutet das Gleichmäßige in Rücksicht des Guten und in Rücksicht des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Länge, sofern sie das Gute bezeichnet, und der Breite, sofern sie das Wahre bezeichnet, wovon Nr. 1613, 3433, 3434, 4482, 9487; das Gleichmäßige in beiderlei Rücksicht wird bezeichnet dadurch, daß jene eine Elle und diese eine Elle beträgt, daß somit das Maß ein gleiches ist, weil durch die Maße im Worte eine Sache in Ansehung der Quantität und Qualität bestimmt wird, und dies durch Zahlen geschieht.

Das, was hier durch das Maß, das eine Elle ist, bestimmt wird, ist das Gute und das Wahre: jenes durch die Länge und dieses durch die Breite. Daß die Länge das Gute bezeichnet, beruht darauf, daß dieselbe berechnet wird von Ost nach West, und durch Ost und West das Gute von einer Grenze bis zur anderen bezeichnet wird. Die Breite aber von Süd nach Nord (berechnet) und durch Süd und Nord das Wahre von einer Grenze bis zur anderen bezeichnet wird, denn so verhält es sich auch im Himmel, wo der Herr die Sonne ist, und auch der Aufgang, von dem alle Bestimmungen dort (ausgehen).

Diejenigen, die dort vor dem Angesichte stehen, sind im Innewerden des Guten je nach dem Abstand; die, welche in einem klaren Innewerden des Guten sind, befinden sich im Osten: Nr. 3708, 9668; die in einem dunklen Innewerden des Guten sind, befinden sich im Westen: Nr. 3708, 9653; die aber in einem klaren Licht des Wahren sind, befinden sich im Süden: Nr. 9642; und die in einem dunklen Licht des Wahren sind, befinden sich im Norden: Nr. 3708. Daher kommt es, daß durch diese vier Himmelsgegenden im Wort solches bezeichnet wird, und durch die Länge das Gute und durch die Breite das Wahre.

10180. "Viereckig soll er sein", 2. Mose 30/2, bedeutet: so vollkommen; was aus der Bedeutung von viereckig erhellt, sofern es das Gerechte bezeichnet und auch das Vollkommene: Nr. 9717, 9861.

10181. "Und zwei Ellen seine Höhe", 2. Mose 30/2, bedeutet die Stufen des Guten und Wahren und deren Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zwei, sofern es eine Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 1686, 5194, 8423; und aus der Bedeutung der Höhe, sofern sie die Stufe des Guten und daher des Wahren bezeichnet, wovon Nr. 9489, 9773; unter den Stufen (oder Graden) der Höhe werden verstanden die Grade vom Inneren zum Äußeren oder vom Innersten zum Äußersten; was das für Grade sind, sehe man erklärt und gezeigt: Nr. 3405, 3691, 4145, 5114, 5146, 8603, 8945, 10999.

Es gibt zweierlei Grade, nämlich Grade in die Länge und Breite und Grade in Ansehung der Höhe und Tiefe; diese Grade sind von jenen sehr verschieden. Die Grade der Länge und Breite gehen von der Mitte aus zu den Peripherien, hingegen die Grade der Höhe gehen vom Inneren zum Äußeren.

Jene Grade, nämlich die der Länge und Breite, sind die Grade, die von der Mitte aus immerfort abnehmen bis zu den Peripherien, wie das Licht von der Flamme aus abnimmt, bis es verdunkelt, und wie das Sehen des Auges von den nächsten bis zu den abgelegensten Gegenständen, und auch wie des Sehen des Verstandes von dem, was im Licht ist bis zu dem, was in den Schatten übergeht.

Aber die Grade der Höhe, die vom Innersten zum Äußersten oder vom Obersten zum Untersten gehen, sind nicht gleichmäßig fortlaufend, sondern abgesetzt. Sie verhalten sich wie das Innerste des Samens zu seinen äußeren Teilen, und wie das Innerste des Menschen zu seinem Äußersten, und wie das Innerste des Engelshimmels zu seinem Äußersten. Diese Grade sind abgeteilt, somit unterschieden wie das Erzeugende und das Erzeugte. Was in einem inwendigeren Grade ist, das ist vollkommener als das, was in einem auswendigeren Grade sich befindet und es findet keine andere Ähnlichkeit dazwischen statt als durch Entsprechungen. Daher kommt es, daß die, welche im innersten Himmel sind, vollkommener sind als die im mittleren, und diese vollkommener als die im letzten.

Ebenso im Menschen, in dem der Himmel ist: sein Innerstes ist in einem vollkommeneren Zustand als sein Mittleres, und dieses in einem vollkommeneren als sein Letztes, und sie gesellen sich nicht anders zusammen als durch Entsprechungen; von welcher Art diese sind, ist in den vorausgehenden Erklärungen vielfach gezeigt worden.

Wer sich keine klare Kenntnis von diesen Graden verschafft, kann die Unterschiede der Himmel und die Unterschiede der inneren und äußeren Fähigkeiten des Menschen, also auch den Unterschied zwischen Seele und Leib durchaus nicht erkennen. Er kann auch gar nicht begreifen, was der innere Sinn des Wortes und sein Unterschied vom äußeren Sinn ist, ja sogar auch nicht den Unterschied zwischen der geistigen Welt und der natürlichen Welt. Er kann nicht einmal verstehen, was und woher die Entsprechungen und Vorbildungen sind und kaum, was der Einfluß ist. Die sinnlichen Menschen begreifen diese Unterschiede nicht, denn sie denken sich bei diesen Graden eine fortlaufende Zunahme und Abnahme, somit machen sie diese Grade gleich den Graden der Länge und Breite, deshalb stehen sie auch draußen und ferne von der Einsicht.

Diese Grade sind die Höhengrade und darum wird unter dem Hohen im Worte das Innere verstanden, Nr. 2148, 4210, 4599, und weil das Innere, darum auch das Vollkommenere; daher kommt es, daß der Herr im Worte der Höchste heißt, weil Er die Vollkommenheit selbst, die Einsicht und Weisheit selbst und das Gute und Wahre selbst ist; und daher kommt es, daß vom Himmel gesagt wird, er sei in der Höhe, weil in der Vollkommenheit, Einsicht, Weisheit, im Guten und Wahren vom Herrn; und darum wird von der Hölle gesagt, sie sei in der Tiefe, weil in ihr keine Vollkommenheit, keine Einsicht und Weisheit und nichts Gutes und Wahres ist.

10182. "Aus ihm sollen seine Hörner (hervorgehen)", 2. Mose 30/2, bedeutet die Kräfte des Wahren aus dem Guten der Liebe und Liebtätigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hörner, sofern sie die Kräfte des Wahren bezeichnen, wovon Nr. 2832, 9719, 9720, 9721; sie kommen aber aus dem Guten der Liebe und Liebtätigkeit, weil alle Macht des Wahren daher kommt. Deshalb waren die Hörner eine Fortsetzung des Altares selbst oder aus ihm, denn dieser Altar war das Vorbild der Erhörung und Annahme alles Gottesdienstlichen, das aus der Liebe und Liebtätigkeit vom Herrn kommt: Nr. 10177.

Daß alle Macht dem Wahren aus dem Guten der Liebe angehört, können diejenigen nicht begreifen, die bloß eine materielle Vorstellung von der Macht haben; deshalb muß gesagt werden, wie es sich damit verhält:

In den Himmeln kommt alle Macht aus dem göttlich Wahren, das ausgeht vom göttlich Guten des Herrn; daher haben die Engel Macht, denn die Engel sind Wesen, die das göttlich Wahre vom Herrn aufnehmen: Nr. 1752, 4295, 8192, durch die Macht, die sie von daher haben, schützen sie den Menschen, indem sie die Höllen von ihm entfernen, denn ein einziger Engel vermag Standzuhalten gegen tausend aus den Höllen. Diese Macht ist es, die unter den "Schlüsseln Petri" verstanden wird; aber unter Petrus, der dort Fels genannt wird, wird der Herr in Ansehung des Glaubenswahren aus dem Guten der Liebe verstanden, man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22, und Nr. 3750, 4738, 6000, 6073, 6344, 10087; und daß der Fels den Herrn in Ansehung des Glaubenswahren bezeichnet: Nr. 8581.

Die Macht des göttlich Wahren wird auch verstanden durch die Stimme Jehovahs:

Ps.29/3-5,7-9,11: "Die Stimme Jehovahs ist über den Wassern; die Stimme Jehovahs ist in Kraft; die Stimme Jehovahs zerbricht Zedern; die Stimme Jehovahs spaltet die Flamme des Feuers; die Stimme Jehovahs macht erzittern die Wüste, die Stimme Jehovahs entblößt die Wälder; Jehovah gibt Stärke Seinem Volk": daß die Stimme Jehovahs das göttlich Wahre bedeutet, das ausgeht von Seinem göttlich Guten, sehe man Nr. 9926.

Die Macht des göttlich Wahren wird auch verstanden durch das Wort bei Joh.1/3: "Alles ist durch das Wort gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist": daß das Wort das vom göttlich Guten ausgehende göttlich Wahre bedeutet, sehe man Nr. 9987; darum hat auch der Herr, da Er in der Welt war, Sich zuerst zum göttlich Wahren gemacht, was auch darunter verstanden wird, daß "das Wort Fleisch geworden sei": Joh.1/14; der Grund, warum der Herr Sich damals zum göttlich Wahren machte, war der, weil Er gegen alle Höllen kämpfen und sie unterjochen und so alles dort und zugleich in den Himmeln wieder in Ordnung bringen sollte: Nr. 9715, 9809, 10019, 10052.

Daß die Wahrheiten aus dem Guten alle Macht haben und umgekehrt, daß das Falsche aus dem Bösen keine Macht hat, ist allbekannt im anderen Leben, daher kommt es, daß den Bösen, die aus der Welt dorthin kommen, der Beredungsglaube, wie auch die Erkenntnis alles Wahren genommen wird, und sie so dem Falschen ihres Bösen überlassen werden.

Daß die Wahrheiten aus dem Guten eine solche Macht haben, können diejenigen nicht begreifen, die sich das Wahre und seinen Glauben als ein bloßes Denken vorstellen, während doch das Denken des Menschen aus seinem Willen die ganze Stärke seines Leibes macht, und wenn dasselbe vom Herrn durch Sein göttlich Wahres inspiriert, d.i. durchhaucht würde, so hätte der Mensch die Stärke des Simson; aber es ist das Wohlgefallen des Herrn, daß der Mensch Stärke habe durch den Glauben aus der Liebe in Ansehung dessen, was seinen Geist betrifft und zum ewigen Heil dienlich ist. Aus diesem kann erhellen, was verstanden wird unter der Macht des Wahren aus dem Guten, die durch die Hörner sowohl des Brandopfers als des Rauchaltars bezeichnet wird. Daß die Hörner diese Macht bedeuten, erhellt aus den Stellen im Wort, wo die Hörner genannt werden:

Hes.29/21: "An jenem Tage werde Ich wachsen lassen ein Horn dem Hause Israels".

Amos 6/13: "Haben wir nicht durch unsere Tapferkeit uns Hörner genommen?".

1.Sam.2/10: "Jehovah wird Stärke geben Seinem König und erhöhen das Horn Seines Gesalbten".

Ps.148/14: "Jehovah hat erhöht das Horn Seines Volkes".

Ps.75/11: "Alle Hörner der Gottlosen werde Ich abhauen; erhöht sollen werden die Hörner des Gerechten".

Jerem.Klagel.2/3,17: "Der Herr hat abgehauen im Grimm Seines Zorns alle Hörner Israels und erhöht das Horn deiner Feinde".

Hes.34/21: "Mit der Seite und Schulter dränget ihr, und mit euren Hörnern stoßet ihr alle schwachen Schafe, bis ihr sie versprengt habt ins Weite".

Sach.2/1-4: "Ich sah vier Hörner; der Engel sprach: das sind die Hörner, die Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben; Schmiede sind gekommen abzuwerfen die Hörner der Völkerschaften, die ihr Horn erhoben gegen das Land Juda".

5. Mose 33/17: "Hörner des Einhorns sind Seine Hörner; mit diesen wird er die Völker stoßen allzumal bis an die Enden der Erde".

Daß in diesen Stellen durch Hörner die Macht bezeichnet wird, ist klar, und zwar die Macht in beiderlei Sinn, nämlich die des Wahren gegen das Falsche und die des Falschen gegen das Wahre, denn überall in denselben wird dem inneren Sinne nach vom Zustand der Kirche gehandelt.

Amos 3/14: "An jenem Tage werde Ich heimsuchen die Altäre Bethels und es sollen ausgerottet werden die Hörner des Altars und zur Erde fallen": durch die Altäre Bethels und durch seine Hörner wird das Böse und Falsche bezeichnet, welches das Gute und Wahre der Kirche zerstört, und von ihnen wird gesagt, sie sollen ausgerottet werden.

Aus diesem kann erhellen, was unter den Hörnern verstanden wird, davon so oft Erwähnung geschieht bei Daniel und bei Johannes in der Offenbarung:

bei Daniel: "Das Tier hatte zehn Hörner und ein Horn, das redete": 7/8,11,20; "Das Horn führte Krieg mit den Heiligen und siegte, bis der Sohn des Menschen kam": 7/11,21,22,24; "die Hörner des Widders und die Hörner des Ziegenbocks, womit sie gegeneinander Krieg führten": 8/8-21.

Und bei Johannes in der Offenbarung: "Der Drache hatte zehn Hörner": 12/3; ebenso "das Tier, das aus dem Meer aufstieg": 13/1; sodann "das scharlachrote Tier": 17/12; wo auch gesagt wird "die zehn Hörner seien zehn Könige": 17/13,14; ebenso Dan.7/24.

Daß durch Könige im Wort Wahrheiten bezeichnet werden und im entgegengesetzten Sinn Falsches, sehe man Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148.

Weil durch das Horn das Wahre in seiner Macht bezeichnet wird, und im entgegengesetzen Sinn das Falsche, welches das Wahre zerstört, darum wird dem Horn Rede zugeschrieben: Joh.Offenb.9/13; Dan.7/8; Ps.22/22.

Daß die Könige mit Öl aus einem Horn gesalbt wurden: 1.Sam.16/1,13; 1.Kön.1/39, bildete das Wahre aus dem Guten in seiner Macht vor, denn die Hörner bedeuten die Wahrheiten in ihrer Macht, Öl bedeutet das Gute und Könige diejenigen, die in den Wahrheiten aus dem Guten sind. Daß Öl das Gute bedeutet, sehe man Nr. 886, 9780, und daß Könige diejenigen bedeuten, die in Wahrheiten aus dem Guten sind, somit im abstrakten Sinn die Wahrheiten aus dem Guten: Nr. 6148; daher kommt es auch, daß vom Horn gesagt wird, "es sprosse hervor": Ps.132/17, weil alles geistige Hervorsprossen dem Wahren aus dem Guten eigen ist. Und darum dachte man sich ehemals die Hörner hervorsprossend.

Daß alle Macht dem Guten durch das Wahre zukommt, oder was gleich ist, dem Wahren aus dem Guten eigen ist, sehe man in dem Nr. 10019 Angeführten.

10183. "Und sollst ihn überziehen mit reinem Golde", 2. Mose 30/3, bedeutet das Vorbild alles Gottesdienstlichen aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Goldes, sofern es das Gute der Liebe bezeichnet, wovon Nr. 9874; und daß "mit Gold überziehen" bedeutet, auf dieses Gute gründen: Nr. 9490; daß es aber ein Vorbild desselben ist, ist an sich klar.

10184. "Sein Dach", 2. Mose 30/3, bedeutet das Innerste.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Daches, sofern es das Innerste bezeichnet, und zwar aus dem Grunde, weil es das Oberste oder Höchste ist, und was das Oberste oder Höchste ist, das bezeichnet das Innerste, gemäß dem, was Nr. 10081 gezeigt worden, und weil Dach das gleiche bezeichnet wie das Haupt des Menschen, denn alle Vorbilder in der Natur beziehen sich auf die menschliche Gestalt und haben ihre Bedeutung gemäß der Beziehung auf dieselbe: Nr. 9496. Daß das Haupt das Innerste bezeichnet, sehe man Nr. 5328, 6436, 7859, 9656, 9913, 9914.

Das Innerste, das hier durch das Dach des Rauchaltares bezeichnet wird, ist das Innerste des Gottesdienstes; denn im Gottesdienst ist das gleiche wie im Menschen selbst, nämlich ein Inneres, ein Mittleres und ein Äußeres. Das Innere wird das Himmlische, das Mittlere das Geistige, und das Äußere das Natürliche genannt: Nr. 4938, 4939, 9992, 10005, 10017, 10068. Diese Grade werden vermöge der Entsprechung durch Haupt, Brust und Füße bezeichnet; ebenso durch das Dach, die Wände und die Hörner des Rauchaltares.

Weil durch Dach das Himmlische bezeichnet wird, welches das Innerste ist, so wird auch das Gute bezeichnet; denn das Gute ist überall das Innerste, und das Wahre geht von ihm aus, wie vergleichsweise das Licht von der Flamme. Dies wird verstanden unter dem Dache bei

Matth.24/17; Mark.13/15; Luk.17/31: "Alsdann, wer auf dem Dach des Hauses ist, steige nicht herab, etwas zu holen aus seinem Hause": hier ist die Rede von den letzten Zeiten der Kirche, und durch "auf dem Dache sein" wird der Zustand des Menschen bezeichnet, der im Guten ist; und durch hinabsteigen, um etwas aus dem Hause zu holen, wird die Rückkehr zu dem früheren Zustand bezeichnet; man sehe Nr. 3652.

Jerem.48/38: "Auf allen Dächern Moabs, und in ihren Gassen ist nichts als Trauern": durch Trauer auf allen Dächern wird die Verwüstung alles Guten bezeichnet bei denen, die im vorbildlichen Sinn durch Moab verstanden werden, und das sind die, welche im natürlich Guten sind, und sich leicht verführen lassen: Nr. 2468; und durch Trauer in den Gassen wird die Verwüstung aller Wahrheiten bezeichnet. Daß die Gassen Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 2336.

Weil Dach das Gute bezeichnete, darum hatten die Alten (flache) Dächer auf den Häusern, wo sie lustwandelten, und wo sie auch beteten; wie man ersehen kann aus 1.Sam.9/25,26; 2.Sam.11/2; Zeph.1/5.

5. Mose 22/8-11: "Wenn du ein neues Haus baust, so sollst du ein Geländer machen für dein Dach, daß du kein Blut ladest auf dein Haus, wenn jemand davon herabfiele. Du sollst deinen Weinberg nicht bepflanzen mit Gemischtem (Gewächs), damit nicht heilig werde das Eingesammelte vom Samen, den du gesät hast, und aus dem Ertrag des Weinbergs. Du sollst nicht pflügen mit einem Ochsen und einem Esel zugleich. Du sollst kein Kleid anziehen, das gemengt ist mit Wolle und Leinen zugleich". Auch aus diesem erhellt, daß durch Dach das Gute der Liebe bezeichnet wird; denn diese einzelnen Gebote schließen gleiches in sich, was nun deutlich hervortritt durch den inneren Sinn, und dieser ist, daß wer im Guten ist (und dieser Zustand ist der Zustand des wiedergeborenen Menschen), nicht zurückkehren soll in den Zustand des Wahren, denn dies ist sein früherer Zustand, nämlich als er wiedergeboren wurde. In diesem Zustand wird der Mensch durch das Wahre zum Guten geführt, somit teilweise von ihm selbst; in jenem aber oder dem nachherigen (nämlich wenn er wiedergeboren ist), wird der Mensch vom Guten, d.h. durch das Gute vom Herrn geführt. Dieses Geheimnis ist es, das in jenen einzelnen Sätzen innerlich verborgen liegt; somit das gleiche, wie in des Herrn Worten bei

Matth.24/17,18: "Alsdann wer auf dem Dache ist, steige nicht herab, etwas zu holen aus seinem Hause; und wer auf dem Feld, kehre nicht um, seine Kleider zu holen".

Mark.13/16: "Wer auf dem Dache ist, steige nicht hinab ins Haus, und gehe nicht hinein, etwas zu nehmen aus seinem Hause; und wer auf dem Feld ist, wende sich nicht mehr zurück, um sein Kleid zu nehmen".

Luk.17/31,32: "An jenem Tage, wer auf dem Hause sein wird, und seine Geräte im Haus, steige nicht hinab, sie zu holen; und wer auf dem Felde, kehre ebenso nicht zurück in das, was hinter ihm; gedenket an das Weib Lots".

Wer könnte nicht sehen, daß in diesen Stellen Geheimnisse des Himmels enthalten sind? Denn was sollte es sonst heißen, daß man nicht vom Hause herabsteigen und aus dem Felde zurück- und einkehren, und daß man an das Weib Lots gedenken sollte, ebenso in dem, was bei Mose steht, man solle ein Geländer machen um das Dach, daß keine Blutschuld entstehe, wenn jemand herabfiele; und gleich darauf: der Acker solle nicht mit Gemischtem besät werden, wegen des Samens und des Ertrages des Weinbergs; man solle nicht pflügen mit einem Ochsen und einem Esel zugleich; und man solle kein Kleid anziehen, das gemengt wäre mit Wolle und Leinen zugleich. Durch Dach wird nämlich das Gute bezeichnet, und durch "sein auf dem Hause oder auf dem Dache" der Zustand, wenn der Mensch im Guten ist; durch fallen von da wird bezeichnet der Rückfall in den früheren Zustand; und durch Blut wird bezeichnet die Gewalt, die alsdann dem Guten und Wahren angetan wird: Nr. 374, 1005, 4735, 6978, 7317, 7326. Durch den Weinberg wird bezeichnet die Kirche beim Menschen; durch den Ertrag des Weinbergs der Zustand des Wahren: Nr. 9139, durch den Samen des Weizens oder der Gerste der Zustand des Guten: Nr. 3941, 7605. Auch durch den Ochsen wird das Gute bezeichnet, und durch pflügen mit dem Ochsen der Zustand desselben: Nr. 2781, 9135; ebenso durch Wolle und durch anziehen ein Kleid aus Wolle: Nr. 9470; und durch den Esel wird das Wahre bezeichnet: Nr. 2781, 5741, und auch durch Leinen: Nr. 7601, 9959; was für eine weitere Bewandtnis aber es mit diesem Geheimnis habe, darüber sehe man, was in den Nr. 9274 angeführten Stellen erklärt wurde.

10185. "Und seine Wände", 2. Mose 30/3, bedeutet das Innere.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wände oder Seiten, sofern sie das Innere bezeichnen; denn wenn das Dach das Innerste bedeutet, so bedeuten die Wände, die tiefer unten sind, das Innere. Durch das Innere wird bezeichnet, was unterhalb des Innersten und oberhalb des Letzten ist, also das Mittlere.

Daß die Wände das Innere bezeichnen, beruht darauf, daß die Seiten und die Brust beim Menschen das Innere bezeichnen; denn alle Vorbilder in der Natur beziehen sich auf die menschliche Gestalt, und haben ihre Bedeutung gemäß der Beziehung auf dieselbe: Nr. 9496; so z.B. das Haus: sein Oberstes, das Dach genannt wird, bezeichnet dasselbe, wie das Haupt; das Innere, das unterhalb des Obersten ist, bezeichnet das gleiche wie die Brust und die Seiten, und sein Fundament das gleiche wie die Füße und deren Sohlen. Es verhält sich aber deshalb so, weil der ganze Himmel einen Menschen darstellt, und von ihm aus ein Einfluß in die ganze Natur stattfindet; denn die natürliche Welt entsteht und besteht aus der geistigen Welt. Wenn gesagt wird "die geistige Welt", so wird das Göttliche des Herrn verstanden, das in ihr (waltet).

Daß alles in der Natur sich auf die menschliche Gestalt bezieht, erhellt auch aus dem einzelnen im Pflanzenreich. Alles bekleidet sich in dieser mit Blättern, blüht, ehe es Früchte bringt, und die Früchte sind die letzten Zwecke, um derentwillen das Frühere ist, und auf die alles hinzielt; denn die Blätter beziehen sich auf die Lungen, und sind gleichsam zum Atmen da, denn mittelst ihrer wird der Saft angesogen, deshalb trägt ein seiner Blätter beraubter Baum keine Frucht. Daher kommt es auch, daß die Blätter im Wort die Wahrheiten des Glaubens bezeichnen: Nr. 885; denn durch diese wird ebenso die Lebenskraft herbeigeführt, wodurch das Gute gebildet wird. Das Blühen vor der Frucht entspricht dem Zustand desjenigen Lebensalters beim Menschen, wo das eheliche Gefühl in die Gemüter dringt und sie fröhlich stimmt, somit wo das Wahre verbunden wird mit dem Guten; die Frucht aber entspricht dem Guten selbst, das in dem Maß, als es reift wie die Frucht, sich in Werken äußert. Daher kommt es, daß die Früchte im Wort die Werke der Liebtätigkeit bezeichnen; und daß das Blühen vor der Frucht mit der Stimme und Freude der Braut und des Bräutigams verglichen wird. So auch im übrigen.

Wer mit Weisheit nachdenken kann, wird darum bald deutlich wahrnehmen, daß das himmlische Paradies in dem irdischen Paradies vorgebildet wird, und daß daher alles in der Natur sich auf solches bezieht, was in der geistigen Welt ist; und wer weiter zu schließen vermag, wird innewerden, daß die Natur nicht durch sich selbst besteht, sondern kraft des Einflusses aus dem Himmel, d.h. aus dem Göttlichen daselbst, so daß, wenn die Gemeinschaft (mit demselben) aufgehoben würde, alles auf der Erde in Nichts zerfiele. Daß es so ist, begreifen die Einfältigen, aber nicht die Weltweisen; der Grund ist, weil die Einfältigen dies alles dem Göttlichen zuschreiben, die Weltweisen aber der Natur.

10186. "Und seine Hörner", 2. Mose 30/3, bedeutet das Äußere.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hörner, sofern sie die Kräfte des Wahren aus dem Guten bezeichnen, wovon Nr. 10182. Sie bedeuten aber auch das Äußere, weil im Äußersten oder Letzten das Wahre aus dem Guten in seiner Macht ist: Nr. 9836; und weil die Hörner des Altars sich auch auf die Arme und Hände beim Menschen beziehen, durch die ebenfalls das Wahre in seiner Macht im Letzten oder Äußersten bezeichnet wird; man sehe was Nr. 10019 und 10062, 10076, 10082 angeführt wurde.

10187. "Und sollst ihm einen goldenen Kranz ringsum machen", 2. Mose 30/3, bedeutet die Begrenzung durch das Gute, damit jenes nicht angegriffen und verletzt werde vom Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kranzes, sofern er eine Begrenzung bezeichnet, zur Abwehr des Angriffs und der Verletzung durch das Böse, wovon Nr. 9492; und aus der Bedeutung des Goldes, sofern es das Gute bezeichnet, wovon Nr. 9874, 9881.

Der Kranz sollte aber von Gold gemacht werden aus dem Grund, weil er den Abschluß durch das Gute vorbildete; denn das Gute kann vom Bösen nicht angegriffen werden, weil das Böse keineswegs die Sphäre des Guten verträgt. Wenn das Böse, d.h. diejenigen, die im Bösen oder von der Hölle sind, in diese Sphäre kommen, welche die Sphäre des Himmels ist, werden sie schrecklich geängstigt, und in dem Maß, als sie in diese Sphäre eindringen, fühlen sie höllische Qualen in sich, und werden dadurch wie diejenigen, die im Todeskampfe liegen. Deshalb stürzen sie sich alsbald in die Hölle hinab, und wagen nicht mehr das Haupt zu erheben. Dies ist der Grund, warum die, welche im Himmel sind, von der Anfechtung des Bösen, das aus der Hölle kommt, sicher sind. Dies wird auch verstanden durch Abrahams Worte zum Reichen in der Hölle:

Luk.16/26: "Zwischen uns und euch ist eine große Kluft befestigt, so daß die, welche hinübertreten wollen von hier zu euch, nicht können, und auch nicht die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen".

Joh.Offenb.6/16; Hos.10/8: "Sie werden sagen zu den Bergen und Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Sitzenden auf dem Thron, und vor dem Zorn des Lammes".

Was aber das Wahre betrifft, so kann dieses vom Bösen angegriffen werden, aus dem Grund, weil die Bösen die Wahrheiten durch unrichtige Auslegungen verkehren, und so zugunsten ihrer Begierden anwenden. Aber in dem Maß, als Gutes in den Wahrheiten gegenwärtig ist, können die Wahrheiten nicht angegriffen werden. Hieraus kann man erkennen, welchen Schutz im anderen Leben die haben können, die bloß in den Wahrheiten sind, die Glaubenswahrheiten genannt werden, und nicht zugleich im Guten. Durch das Gute wird verstanden die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und die Liebe zum Herrn; denn alles Gute kommt daher.

Hieraus wird nun klar, warum rings um die Wände des Rauchaltars ein Kranz gemacht wurde.

10188. "Und zwei goldene Ringe sollst du ihm machen unter seinem Kranz", 2. Mose 30/4, bedeutet die Sphäre des göttlich Guten, wodurch Verbindung und Erhaltung (stattfindet).

Dies erhellt aus der Bedeutung von zwei, sofern es eine Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 5194, 8423; aus der Bedeutung von Gold, sofern es das Gute bezeichnet, wovon Nr. 9874, 9881; und aus der Bedeutung des Kranzes, sofern er die Begrenzung bezeichnet, damit man nicht vom Bösen angegriffen und verletzt werde, wovon Nr. 10187.

Hieraus wird klar, daß durch die zwei goldenen Ringe unter dem Kranz die Sphäre des göttlich Guten bezeichnet wird, durch die Verbindung (stattfindet). Daß auch die Erhaltung bezeichnet wird, beruht darauf, daß (der Altar) durch die in die Ringe eingeschobenen Stangen getragen wurde, und durch tragen die Erhaltung bezeichnet wird: Nr. 9900. Was die Sphäre des göttlich Guten ist, soll mit wenigen Worten gesagt werden:

Die Sphäre des göttlich Guten erfüllt den ganzen Himmel und erstreckt sich auch in die Hölle, denn sie verhält sich wie die Sphäre der Sonnenwärme in der Welt, die im Sommer auch in finstere Orte eindringt, wo die Sonne nicht erscheint. Diese göttliche Sphäre wurde von den Alten versinnlicht durch Strahlenkreise, in deren Mitte Gott und ringsumher die Engel waren. Daher sind die, welche sich vom Herrn führen lassen, und somit das Göttliche von Ihm aufnehmen, in dem Maße in der Sphäre des göttlich Guten, als sie es aufnehmen. Die aber, die es nicht aufnehmen, sind zwar in ebenderselben Sphäre, aber das Innere bei ihnen ist in dem Maß verschlossen, daß sie den Einfluß nicht fühlen; denn die, welche sich in der Hölle befinden, sind im Äußeren und nicht im Inneren. Aus ihrem Äußeren dringt auch wirklich Böses und Falsches dunstartig hervor, das um sie her wie ein Rauch aus einem Ofen erscheint. Daher wird die äußere Sphäre des göttlich Guten bei ihnen abgeschwächt, wobei gleichwohl die innere bleibt, die aber nicht aufgenommen wird, weil sie für dieselbe verschlossen sind, aber dennoch regiert der Herr durch sie die Höllen.

Daß es die Sphäre des göttlich Guten ist, die vom Herrn ausgeht, beruht darauf, daß die Himmelssonne, die der Herr ist, die göttliche Liebe ist, denn diese erscheint so. Die davon ausgehende Wärme ist das Gute der Liebe, und das davon ausgehende Licht ist das Wahre des Glaubens. Daher wird im Wort unter der Sonne die göttliche Liebe verstanden, unter dem Feuer und der Wärme das Gute der Liebe und unter dem Licht das Wahre des Glaubens.

Außerdem geht von einem jeden Engel eine Sphäre aus von seiner Liebe, auch von einem jeden guten und bösen Geist gemäß den Trieben ihrer Liebe. Aber die von ihnen ausgehenden Sphären erstrecken sich nicht weit; die göttliche Sphäre aber dringt in das Weltall ein, denn sie geht vom Innersten aus, und das Innerste ist alles in allem, was aus demselben hervorgeht.

Über diese Sphären sehe man, was früher zum Teil auch aus Erfahrung gezeigt wurde: Nr. 1048, 1053, 1316, 1504-1512, 1695, 2401, 4464, 5179, 6206, 7454, 6598-6613, 8063, 8630, 8794, 8797, 9490, 9491, 9492, 9498, 9499, 9534, 9606, 9607.

10189. "An seinen zwei Rippen (Wänden)", 2. Mose 30/4, bedeutet mit den Wahrheiten einerseits nämlich trete die Verbindung ein, und durch dieselben die Erhaltung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Rippen, wenn durch sie die Seiten verstanden werden, sofern sie die Wahrheiten bezeichnen; denn die Seiten, die Rippen genannt werden, sind gegen Süden und Norden gerichtet, und durch Süd wird das Wahre in seinem Lichte bezeichnet: Nr. 9642; und durch Nord das Wahre in der Verschattung: Nr. 3708. Durch die Seiten aber, die im eigentlichen Sinne so genannt werden, wird das Gute bezeichnet, weil sie gegen Ost und West gerichtet sind, und durch Ost wird das Gute im Klaren bezeichnet; und durch West das Gute im Dunklen: Nr. 3708, 9653: darum wird hier gesagt: "Zwei goldene Ringe sollst du ihm machen unter dem Kranze; an seinen zwei Rippen sollst du sie machen, auf seinen beiden Seiten". Daß die Seiten, die eigentlich Seiten sind, gegen Ost und West gerichtet sind, die Seiten aber, die Rippen heißen, gegen Süd und Nord, erhellt 2. Mose 26/13,26,27,35. Auch werden durch die Rippen, weil sie die Stützen der Brust sind, die Wahrheiten bezeichnet, die dem Guten einen Halt gewähren.

Im Himmel verhält es sich auf folgende Weise: Zur Rechten sind dort diejenigen, die im Lichte des Wahren sind, somit die, welche im Süden, zur Linken aber die, welche im Schatten des Wahren sind, somit die im Norden. Vor dem Angesicht sind die, welche im klaren Innewerden des Guten, somit die im Osten sind; rückwärts aber die, welche im dunklen Innewerden des Guten, somit die im Westen sind. Diese, die im Guten sind, bilden das himmlische Reich des Herrn; jene aber, die im Wahren sind, bilden das geistige Reich des Herrn. Diese Erscheinung haben die Engel dort, wohin sie sich auch wenden mögen, denn die Engel haben vor dem Angesicht immerfort den Herrn, Welcher der Osten (Aufgang) selbst ist. Das Gegenteil aber findet statt bei denen, die in der Hölle sind, denn diese haben den Herrn immerfort im Rücken.

Im anderen Leben gibt es keine Himmelsgegenden, wie in der Welt, die sich nach feststehenden Regionen hinwenden, sondern (sie richten sich) nach den feststehenden und herrschenden Liebestrieben; denn der Engel und Geist ist (wesentlich) seine Liebe, und wo diese ist, dahin wendet er sich. Die, welche in der Liebe zum Herrn sind, und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und daher im Glauben, erblicken vor sich den Herrn bei jeder Wendung ihres Leibes mit ihrem Angesicht; denn der Herr wendet sie zu Sich; Er geht nämlich durch den Weg des Aufgangs in sie ein, und hält sie fortwährend in der Richtung auf Ihn. Daher kommt es, daß ihr äußeres Gesicht, das bestimmt wird von ihrem inneren Gesicht, das dem Verstand angehört, wie dieser von der Liebe, die dem Willen angehört, dahin gewendet ist, wohin die Liebe zieht. Ebenso verhält es sich mit den Menschen in der Welt in betreff ihres Inneren, das ihrem Geiste angehört. Aus der Wendung (Richtung) eines jeden werden auch wirklich alle im anderen Leben erkannt.

Daß die Räume und Orte im anderen Leben sich nicht anders verhalten, und daß sie daher Zustände bezeichnen, sehe man Nr. 2625, 2837, 3356, 3387, 4321, 4882, 5605, 7381, 9440, 9967, 10146.

10190. "Auf seinen beiden Seiten sollst du sie machen", 2. Mose 30/4, bedeutet mit dem Guten andererseits, trete Verbindung ein, und dadurch Erhaltung. Dies erhellt aus dem, was Nr. 10189 gesagt und gezeigt wurde.

Hieraus kann man auch erkennen, wie es sich mit der göttlichen Sphäre ringsumher verhält, daß nämlich die Sphäre des Guten der Liebe vom Herrn als der Sonne von Ost nach West geht, und die Sphäre des Wahren aus dem Guten von Süd nach Nord; somit bildet die Sphäre des göttlich Guten in der Mitte gleichsam die Achse, und die Sphäre des davon ausgehenden göttlich Wahren ist auf beiden Seiten, zur Rechten und zur Linken.

10191. "Und sollen sein zu Behältern für die Stangen", 2. Mose 30/4, bedeutet die Macht des Wahren aus dem Guten daselbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Behälter oder Ringe, denn diese waren die Behälter, sofern sie die göttliche Sphäre bezeichnen, wovon Nr. 10188; und aus der Bedeutung der Stangen, sofern sie die Macht des Wahren aus dem Guten bezeichnen, wovon Nr. 9496.

10192. "Ihn damit zu tragen", 2. Mose 30/4, bedeutet daher (komme) die Erhaltung im (guten) Stand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von tragen, sofern es heißt, im Stande des Guten und Wahren erhalten, somit existieren und bestehen, wovon Nr. 9500, 9737, und erhalten: Nr. 9900.

10193. "Und sollst die Stangen von Schittimholz machen", 2. Mose 30/5, bedeutet die Macht aus dem Guten der Liebe des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stangen, sofern sie die Macht bezeichnen, wovon Nr. 9496; und aus der Bedeutung von Schittimholz, sofern es das Gute der Liebe des Herrn bezeichnet, wovon Nr. 10178.

10194. "Und sie mit Gold überziehen", 2. Mose 30/5, bedeutet, alles soll sich auf das Gute gründen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "mit Gold überziehen", sofern es heißt, auf das Gute gründen, wovon Nr. 9490.

Was es heißt, gegründet werden auf das Gute, soll mit wenigen Worten gesagt werden: Manche haben den Glauben, das Wahre sei es, auf das sich alles gründe; aber sie sind sehr im Irrtum; denn beim Menschen gibt es nichts Wahres, wenn er nicht im Guten ist. Das Wahre, das beim Menschen ist ohne das Gute, ist ein Äußeres ohne ein Inneres, somit wie eine Schale ohne Kern. Es hat seinen Sitz nur im Gedächtnis. Dieses Wahre kann man vergleichen mit einem Gemälde, sei es von einer Blume, oder einem Baum, oder einem Tier, worin inwendig nur Kot ist; aber das Wahre aus dem Guten wohnt nicht nur im Gedächtnis, sondern ist auch dem Leben eingewurzelt, und kann verglichen werden mit einer wirklichen Blume, oder einem Baum, oder Tier, deren Vollkommenheit nach innen immer zunimmt; denn was die Gottheit geschaffen, ist je inwendiger, desto vollkommener.

Dies läßt sich recht deutlich aus den Vorbildern im anderen Leben erkennen; in diesem stellen sich die Vorbildungen dar je nach den Zuständen des Inneren bei den Geistern, denn es sind Entsprechungen. Um die Geister her, die in den Wahrheiten sind aus dem Guten, erscheinen äußerst schöne Vorbilder, nämlich Häuser und Paläste, die von Gold und Edelsteinen strahlen, wie auch Gärten und Paradiese von unaussprechlicher Schönheit; dies alles vermöge der Entsprechung. Dagegen um die her, die in den Wahrheiten sind, aber nicht aus dem Guten, erscheinen nur steinige Orte, Klippen und Seen, und zuweilen Baumpflanzungen, aber reizlose und unfruchtbare; auch diese kraft der Entsprechung. Aber um diejenigen her, die im Falschen sind aus dem Bösen, erscheinen Sümpfe, Kloaken und viele ungeheuerliche Dinge. Der Grund hiervon ist, weil alle Vorbilder dort äußere Dinge sind, in denen sich die Zustände des Inneren bildlich gestalten, denn nur in solcher Weise kann sich die geistige Welt dort sichtbar darstellen. Hieraus kann erhellen, was es heißt, auf das Gute gegründet werden.

10195. "Und sollst ihn setzen vor den Vorhang, der über der Lade des Zeugnisses", 2. Mose 30/6, bedeutet im inneren Himmel, wo dieser verbunden ist mit dem innersten Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Vorhangs, der zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten vor der Lade war, sofern er das Mittlere bezeichnet, das den zweiten und den dritten Himmel vereinigt, wovon Nr. 9670, 9671, und aus der Bedeutung der Lade des Zeugnisses, sofern sie den innersten Himmel bezeichnet, wovon Nr. 9485.

Daß das Zelt mit dem Raum innerhalb des Vorhangs, und außerhalb des Vorhangs, und mit dem Vorhof, die drei Himmel vorbildete, sehe man Nr. 9457, 9481, 9485, 9741.

10196. "Vor den Gnadenstuhl, der über dem Zeugnis", 2. Mose 30/6, bedeutet, wo die Erhörung und Annahme alles Gottesdienstlichen aus dem Guten der Liebe vom Herrn stattfindet.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gnadenstuhls, sofern er die Erhörung und Annahme alles Gottesdienstlichen aus dem Guten der Liebe vom Herrn bezeichnet, wovon Nr. 9506; und aus der Bedeutung des Zeugnisses, sofern es den Herrn in Ansehung des Wortes bezeichnet, wovon Nr. 8535, 9503, somit in Ansehung des göttlich Wahren, denn der Herr in Ansehung des göttlich Wahren ist das Wort: Nr. 9987.

Mit wenigen Worten soll hier vom göttlich Guten und vom göttlich Wahren gesprochen werden: Der Herr in Ansehung des Göttlichen Selbst, das der Vater genannt wird, und in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, das der Sohn heißt, ist die göttliche Liebe selbst, somit das göttlich Gute selbst. Aber der Herr als der Himmel, der unterhalb des Herrn als Sonne, ist das göttlich Wahre. Dieses göttlich Wahre hat jedoch in sich das göttlich Gute, so wie es geeignet ist zur Aufnahme der Engel und Geister. Dieses Göttliche ist es, das der Geist Jehovahs und das Heilige genannt wird.

Der Grund, warum dieses das göttlich Wahre und nicht das göttlich Gute heißt, ist der, weil die Engel und Geister Geschöpfe sind, und daher Wesen, die das vom göttlich Guten ausgehende göttlich Wahre aufnehmen. Auch sie besitzen wie die Menschen zwei Fähigkeiten, nämlich Verstand und Willen, aber der Verstand ist gebildet zur Aufnahme des göttlich Wahren, und der Wille zur Aufnahme des göttlich Guten. Der Verstand dient ihnen zur Aufnahme und auch zum Innewerden.

Eine Vorstellung davon können sich die Einfältigen machen aus der Vergleichung mit der Sonne der Welt und mit der Welt, die aus ihr existiert. In der Weltsonne ist Feuer, was aber davon ausgeht, ist Wärme und Licht. Jeder kann wissen, daß nicht in der Sonne selbst das Licht ist, sondern daß das Licht von ihr ausgeht; und in dem Maß, als das von der Sonne ausgehende Licht Wärme in sich hat, leben und wachsen die Pflanzen, und bringen sie Früchte und Samen hervor. Dies ist vergleichsweise gesagt, weil die ganze Natur eine das Reich des Herrn vorbildende Schaubühne ist. Sie ist aber eine vorbildende Schaubühne, weil die natürliche Welt durch die geistige Welt aus dem Göttlichen entstanden ist, und immerfort entsteht, d.h. besteht.

Daher kommt es, daß im Wort unter der Sonne der Herr in Ansehung der göttlichen Liebe verstanden wird, ebenso unter dem Feuer; und daß unter dem Licht der Herr in Ansehung des göttlich Wahren verstanden wird, wie Joh.1/9; 3/19; 9/5; 12/46.

10197. "Woselbst Ich mit dir zusammenkommen will", 2. Mose 30/6, bedeutet die Gegenwart und den Einfluß des Herrn dadurch.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zusammenkommen, wenn es von Jehovah (ausgesagt wird), sofern es die Gegenwart und den Einfluß des Herrn bezeichnet, wovon Nr. 10147, 10148.

10198. "Aharon aber soll darauf räuchern", 2. Mose 30/7, bedeutet die Erhebung des Gottesdienstes aus Liebe und Liebtätigkeit vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von räuchern, sofern es die Erhebung alles Gottesdienstlichen aus Liebe und Liebtätigkeit bezeichnet, wovon Nr. 10177; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, als des Hohenpriesters, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des Werkes der Seligmachung vorbildet, wovon Nr. 9806, 9965, 10068.

Daß räuchern die Erhebung des Gottesdienstes bedeutet, kommt daher, weil das Feuer das Gute der Liebe bezeichnete; daher bezeichnete alles, was vom Feuer ausging solches, was von der Liebe ausgeht. Aus diesem Grunde hatte nicht nur das Licht, sondern auch der Rauch eine vorbildliche Bedeutung. Daß durch Feuer das Gute der Liebe bezeichnet wird, sehe man Nr. 4906, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324, 10055; daß auch der Rauch eine vorbildliche Bedeutung hatte, erhellt bei

Jes.4/5,6: "Schaffen wird Jehovah über aller Wohnung Zions eine Wolke bei Tag, und Rauch und Glanz der Feuerflamme bei Nacht".

Joh.Offenb.15/8: "Der Tempel war erfüllt von Rauch aus der Herrlichkeit Gottes und Seiner Kraft".

Daß der Rauch der Rauchwerke die Erhebung der Gebete, somit überhaupt aller gottesdienstlichen Handlungen bezeichnet, erhellt Joh.Offenb.8/4: "Es stieg auf der Rauch der Räucherwerke aus den Gebeten der Heiligen".

10199. "Mit wohlriechendem Rauchwerk", 2. Mose 30/7, bedeutet die Erhörung und wohlgefällige Annahme.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rauchwerks, sofern es die Erhörung und Annahme alles Gottesdienstlichen aus Liebe und Liebtätigkeit vom Herrn bezeichnet, wovon Nr. 10177; und aus der Bedeutung der wohlriechenden (Spezereien), sofern sie das Wohlgefällige bezeichnen.

Daß Spezereien das Wohlgefällige bedeuten, hat seinen Grund im Geruch, denn der Geruch bezeichnet das Innewerden, Vernehmen (perceptivum), daher Wohlgeruch das angenehme Innewerden, und übler Geruch das unangenehme Innewerden; denn alles, was durch die Sinnesorgane vom Menschen empfunden wird, bezeichnet Geistiges, das sich auf das Gute der Liebe und auf die Wahrheiten des Glaubens bezieht, wie der Geruch, der Geschmack, das Gesicht, das Gehör, der Tastsinn. Daher bezeichnet der Geruch das Innewerden des inneren Wahren aus dem Guten der Liebe; der Geschmack das Innewerden und den Trieb zu wissen und weise zu sein; das Gesicht das Verständnis der Wahrheiten des Glaubens; das Gehör das Innewerden aus dem Guten des Glaubens und aus dem Gehorsam; und der Tastsinn im allgemeinen die Mitteilung, Übertragung und Aufnahme.

Der Grund, warum es sich so verhält, liegt darin, daß alle äußeren Sinnesempfindungen ihren Ursprung aus den inneren Sinnesempfindungen haben, die dem Verstand und Willen angehören, somit beim Menschen aus den Wahrheiten des Glaubens und aus dem Guten der Liebe; denn diese bilden das Verstandes- und Willensvermögen des Menschen. Die inneren Sinnesempfindungen, die dem Verstand und Willen im Menschen eigen sind, haben aber nicht denselben Sinn, den die äußeren haben; allein sie verwandeln sich in solches, wenn sie einfließen; denn alles, was vom Menschen durch die äußeren Sinnesorgane empfunden wird, fließt vom Inneren her ein. Aller Einfluß geht vom Inneren ins Äußere, nicht aber umgekehrt, weil es keinen physischen Einfluß, d.h. keinen Einfluß aus der natürlichen Welt in die geistige Welt gibt, sondern aus der geistigen Welt in die natürliche. Das Innere des Menschen, das seinem Verstand und Willen eigen ist, befindet sich in der geistigen Welt, und sein Äußeres, das den leiblichen Sinnen eigen ist, befindet sich in der natürlichen Welt. Hieraus kann man auch erkennen, was Entsprechung ist, und wie beschaffen sie ist.

Daß der Geruch im allgemeinen dem Innewerden gemäß der Beschaffenheit einer Sache entspricht, sehe man Nr. 1514, 1517, 1518, 1519, 3577, 4642-4634, 10054; der Geschmack dem Innewerden und dem Trieb zu wissen und weise zu sein: Nr. 3502, 4791-4805; das Gesicht dem Verständnis der Wahrheiten des Glaubens: Nr. 3863, 4403-4421, 4567, 5114, 5400, 6805; das Gehör dem Innewerden des Glaubensguten und dem Gehorsam: Nr. 3869, 4652-4660, 7216, 8361, 9311, 9926; und daß der Tastsinn Mitteilung, Übertragung und Aufnahme ist: Nr. 10130.

Aus diesem wird klar, daß wohlriechende (Spezereien) solches bedeuten, was mit Wohlgefallen wahrgenommen wird, wie alles, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, insbesondere die inneren Wahrheiten, weil diese dorther stammen, wie aus folgenden Stellen im Wort erhellt:

Jes.3/24: "Anstatt Wohlgeruchs wird Moder sein, und statt des Gürtels Zerschneidung, und statt der geflochtenen Haare Kahlheit": hier ist die Rede von den Töchtern Zions, durch welche die himmlische Kirche bezeichnet wird, und diese Kirche ist in den inneren Wahrheiten aus dem Guten der Liebe zum Herrn. Wohlgeruch bedeutet hier das innere Wahre, Moder die Beraubung desselben, Gürtel bedeutet Verbindung, und Zerschneidung ist die Auflösung des Zusammenhangs und der Ordnung. Die geflochtenen Haare bedeuten das wißtümlich Wahre oder das äußere Wahre oder das Wahre des äußeren Menschen, und Kahlheit die Beraubung desselben.

Daß der Gürtel die Verbindung und das Band bedeutet, wodurch alles im Zusammenhang erhalten werden soll, so daß es auf einen Zweck abzielt, sehe man Nr. 9828; daß die geflochtenen Haare das wißtümlich Wahre bezeichnen: Nr. 2831; und daß Kahlheit die Beraubung desselben ist: Nr. 9960.

Hes.17/3,4: "Ein Adler mit großen Flügeln kam auf den Libanon, und von da brachte er das Zweiglein einer Zeder ins Land Kanaan, in die Stadt der Spezereihändler brachte er das oberste Reis derselben": hier ist im inneren Sinn die Rede von den Anfängen der geistigen Kirche und ihrem Wachstum, und hernach von ihrer Verkehrung und ihrem Ende. Durch den Adler mit großen Flügeln wird das innere Wahre dieser Kirche bezeichnet: Nr. 3901, 8764; die Flügel bedeuten die äußeren Wahrheiten: Nr. 8764, 9514; der Libanon bedeutet diese Kirche; die Zedern daselbst bedeuten das Wahre der geistigen Kirche; die Stadt der Spezereihändler ist, wo die Lehre des inneren Wahren ist. Daß Städte im Wort Lehren bezeichnen, sehe man Nr. 402, 2449, 3216, 4492, 4493; Stadt der Spezereihändler wird gesagt wegen der inneren Wahrheiten.

Hes.27/22: "Die Händler von Scheba und Raamah, mit köstlicher Spezerei und mit allerlei Edelsteinen und Gold, betrieben ihren Handel": hier ist die Rede von Tyrus, durch das die Kirche in Ansehung der Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet wird. Händler sind die, welche dieselben haben und mitteilen; Scheba und Raamah sind die, welche in Erkenntnissen himmlischer und geistiger Dinge sind; köstliche Spezerei bedeutet, was wohlgefällig ist aus den inneren Wahrheiten; Edelsteine sind diese Wahrheiten selbst und Gold ist das Gute derselben.

Daß Tyrus die Kirche in Ansehung der inneren Erkenntnisse des Guten und Wahren bedeutet, und im abgezogenen Sinn diese Erkenntnisse selbst, sehe man Nr. 1201; daß die Händler diejenigen bezeichnen, die sie haben, und sie mitteilen: Nr. 2967, 4453; Scheba und Raamah die, welche in Erkenntnissen himmlischer und geistiger Dinge sind: Nr. 1171, 3240; daß der Edelstein das innere Wahre bedeutet: Nr. 9863, 9865, 9873, 9874; und daß Gold das Gute desselben ist, (sehe man) das Nr. 9874, 9881 Angeführte.

Hieraus wird klar, was dadurch vorgebildet wurde, daß die Königin von Scheba nach Jerusalem zu Salomo kam "mit Kamelen, die Spezereien trugen, und Gold und Edelsteine": 1.Kön.10/1,2; und daß Weise aus dem Morgenland zu dem neugeborenen Jesus "Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten": Matth.2/11.

Weil die Spezereien die inneren Wahrheiten bezeichneten, somit die, welche wohlgefällig sind, darum wurde das Rauchwerk wohlriechend (aromatisch) gemacht, wie auch das Salböl, wovon im Folgenden dieses Kapitels.

Unter den inneren Wahrheiten werden diejenigen Wahrheiten verstanden, die Sache des Lebens und der Neigung des Menschen geworden, und die somit inwendig bei ihm sind; nicht aber die Wahrheiten, die bloß im Gedächtnis, und nicht Sache des Lebens geworden sind, diese Wahrheiten werden beziehungsweise äußere Wahrheiten genannt, denn sie sind nicht ins Leben eingeschrieben, sondern bloß ins Gedächtnis; sie haben nämlich ihren Sitz im äußeren Menschen und nicht im inneren. Die Glaubenswahrheiten, die dem Leben eingeschrieben sind, sind im Willen, und die im Willen, sind im inneren Menschen, denn durch die Glaubenswahrheiten wird der innere Mensch aufgeschlossen, und es entsteht eine Gemeinschaft mit den Himmeln.

Hieraus erhellt, daß die inneren Wahrheiten bei dem Menschen solche sind, die aus dem Guten der Liebe und Liebtätigkeit stammen. Ob man sagt Wille oder Liebe, ist gleich, denn was dem Willen des Menschen angehört, das gehört seiner Liebe an, deshalb sind die dem Leben eingeschriebenen Wahrheiten, die innere Wahrheiten genannt werden, solche, die der Liebe, somit die dem Willen eingeschrieben sind, aus dem sie nachher hervortreten, wenn sie in die Rede und ins Tun (übergehen); denn der Himmel, in dem der innere Mensch, der geöffnet ist, (sich befindet), fließt nicht unmittelbar in die Wahrheiten ein, sondern mittelbar durch das Gute der Liebe. Der Himmel kann aber nicht beim Menschen eingehen, wenn der innere Mensch verschlossen ist, weil kein Gutes der Liebe in ihm ist, das ihn aufnimmt; deshalb fließt bei denen, bei denen der innere Mensch nicht durch Wahrheiten aus dem Guten der Liebe und Liebtätigkeit geöffnet ist, die Hölle mit Falschem aus dem Bösen ein, mögen auch immerhin Glaubenswahrheiten, auch innere im äußeren Menschen, d.h. im Gedächtnis sich befinden.

Aus diesem kann nun erhellen, was verstanden wird unter inneren Wahrheiten, die wohlgefällig sind, und die durch wohlriechende (Spezereien) bezeichnet werden, nämlich solche, die aus dem Guten der Liebe und Liebtätigkeit stammen.

10200. "Alle Morgen", 2. Mose 30/7, bedeutet, wenn der Zustand der Liebe im Klaren ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Morgens, sofern er bezeichnet, wenn der Zustand der Liebe im Klaren ist, wovon Nr. 10134; daher bedeutet alle Morgen oder an jedem Morgen (die Zeit), wenn dieser Zustand vorhanden ist.

Daß in den Himmeln die Zustände der Liebe und des Lichtes, d.h. des Guten und Wahren, immerfort aufeinanderfolgen, wie auf Erden Morgen, Mittag, Abend und Dämmerung, und wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter, ist früher öfters gezeigt worden; wie auch, daß diese Tages- und Jahreszeiten ihren Ursprung daher haben; denn was in der Welt existiert, besteht in Bildern der Dinge, die in den Himmeln sind, aus dem Grund, weil alles Natürliche vom Geistigen, d.h. vom Göttlichen in den Himmeln herkommt. Hieraus wird klar, von welcher Art die Veränderungen der Zustände in den Himmeln sind, denn sie werden erkannt aus der Vergleichung mit den Zuständen der Wärme und des Lichtes in der Welt. Die Wärme in den Himmeln ist nämlich das Gute der Liebe vom Herrn, und das Licht daselbst ist das Wahre des Glaubens vom Herrn.

Der Grund, warum dort in solcher Weise die Zustände aufeinanderfolgen, liegt darin, daß die Engel dort immerfort vervollkommnet werden sollen, denn auf diese Weise machen sie alle Verschiedenheiten des Guten und Wahren durch, und nehmen sie in sich auf. Die Unterschiede der mancherlei Arten des Guten der Liebe und des Glaubenswahren verhalten sich dort auch wirklich wie die Unterschiede der Wärme und des Lichts in den einzelnen Gegenden und Klimaten der Erde, nämlich anders in der Nähe des Äquators, und anders in der Entfernung von demselben auf beiden Seiten, und anders an jedem Tag eines jeden Jahres, und auch anders in einem jeden Jahr; denn ganz das gleiche oder dasselbe kehrt niemals wieder. Es ist nämlich vorgesehen, daß es nicht ganz dasselbe gibt, sowohl in der geistigen Welt als in der natürlichen Welt; daher nimmt die Vollkommenheit fortwährend zu.

10201. "Wenn er die Lampen zurichtet, soll er damit räuchern", 2. Mose 30/7, bedeutet, wenn auch das Wahre in sein Licht kommt.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lampen, sofern sie das göttlich Wahre bezeichnen und daher Einsicht und Weisheit, wovon Nr. 9548, 9783; daß sie zurichten oder anzünden bedeutet, wenn jenes in sein Licht kommt, ist klar. Und aus der Bedeutung von räuchern, sofern es die Erhörung und Annahme alles Gottesdienstlichen bezeichnet, wovon Nr. 10177, 10198.

Hieraus erhellt, daß durch das Räuchern alle Morgen, wenn die Lampen zugerichtet werden, bezeichnet wird, die Erhörung und Annahme aller gottesdienstlichen Handlungen finde hauptsächlich dann statt, wenn sie im klaren Zustand der Liebe geschehen und daher in der Einsicht und Weisheit des Wahren.

Es wird gesagt "in der Einsicht und Weisheit des Wahren daher", weil das Licht des Wahren beim Menschen sich ganz dem Zustand seiner Liebe gemäß verhält: inwieweit die Liebe entzündet wird, insoweit leuchtet das Wahre, denn das Gute der Liebe ist das eigentliche Lebensfeuer, und das Wahre des Glaubens ist das eigentliche Verstandeslicht, das Einsicht und Weisheit ist; jene beiden halten gleichen Schritt.

Unter Einsicht und Weisheit wird nicht verstanden die Fähigkeit, über einen jeden Gegenstand zu denken und zu vernünfteln (denn diese findet sich ebenso bei den Bösen wie bei den Guten), sondern die Fähigkeit, Wahres und Gutes, das dem Glauben und der Liebtätigkeit und der Liebe zum Herrn angehört, zu sehen und inne zu werden. Diese Fähigkeit ist nur bei denen vorhanden, die in der Erleuchtung sind vom Herrn, und sie sind in dem Maß in der Erleuchtung, als sie in der Liebe zu Ihm und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind; denn der Herr geht durch das Gute ein, somit durch die Liebe und Liebtätigkeit, die im Menschen sind, und führt in die Wahrheiten ein, die dem Guten entsprechen. Wenn aber fremdartige Liebestriebe (amores), wie solche, die vom Herrn und vom Nächsten weg zu sich selbst und zu der Welt hingewendet sind, (den Menschen beherrschen), dann führen ihn diese Liebestriebe; aber (sie führen ihn) von den Wahrheiten hinweg in Falsches, wobei immerhin die Fähigkeit zu denken und zu vernünfteln bleibt. Der Grund ist, weil sie nicht in der Erleuchtung sind vom Herrn, sondern von sich selbst und von der Welt. Diese Erleuchtung ist lauter Finsternis in geistigen Dingen, d.h. in Sachen des Himmels und der Kirche; denn bei solchen ist der inwendige Mensch, der vom Licht des Himmels aus sieht, verschlossen, und der äußere, der aus dem Licht der Welt sieht, geöffnet; aber etwas sehen aus dem Licht der Welt ohne den Einfluß des Lichtes aus dem Himmel, heißt in der Finsternis sehen das, was dem Himmel angehört; ja inwieweit er alsdann durch Selbst- und Weltliebe das Naturlicht angezündet hat, insoweit stürzt er in Falsches, folglich löscht er insoweit die Glaubenswahrheiten aus. Daher kommt es auch, daß die weltlich Gebildeten, die in der Selbstliebe sind und eine größere Fertigkeit haben, Falsches zu begründen, blinder sind als die Einfältigen.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, daß der Glaube eines jeden so ist wie seine Liebe, und damit man verstehe, was es heißt, daß das Wahre in sein Licht kommt, wenn die Liebe in ihre Klarheit, was dadurch bezeichnet wird, daß alle Morgen geräuchert werden sollte, wenn die Lampen zugerichtet wurden.

10202. "Und wenn Aharon die Lampen aufgehen läßt gegen Abend, soll er damit räuchern", 2. Mose 30/8, bedeutet die Erhebung auch im dunklen Zustand der Liebe, wenn auch das Wahre in seinem Schatten ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "aufgehen lassen oder anzünden die Lampen", sofern es heißt, erleuchten mit dem göttlich Wahren und daher mit Einsicht und Weisheit, wovon Nr. 10201. Aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des Werkes der Seligmachung vorbildet, wovon Nr. 9806, 9965, 10068; aus der Bedeutung von "gegen Abend", sofern es den dunklen Zustand der Liebe bezeichnet und daher den Zustand des Wahren im Schatten, wovon Nr. 10134, 10135; und aus der Bedeutung von räuchern, sofern es die Erhebung des Gottesdienstes bezeichnet, wovon Nr. 10198.

Hieraus wird klar, daß durch "beim Aufgehenlassen der Lampen gegen Abend soll Aharon räuchern" bezeichnet wird die Erhebung aller gottesdienstlichen Handlungen vom Herrn im dunklen Zustand der Liebe, wenn auch das Wahre in seinem Schatten ist. Wie es sich damit verhält, kann aus dem erhellen, was Nr. 10200, 10201 gesagt wurde, daß nämlich die Zustände der Liebe in den Himmeln abwechseln wie die Tages- und Jahreszeiten in der Welt, und daß das Wahre in seinem Licht wie das Gute in seiner Wärme, d.h. in seiner Liebe ist. Wenn daher die Liebe nicht so ganz in ihrer Wärme ist, so ist auch das Wahre nicht in seinem Licht. Weil es so ist, wird gesagt, "die Lampen am Morgen zurichten" und "die Lampen am Abend aufgehen lassen", denn aufgehen lassen heißt, das Licht des Wahren erheben und vermehren alsdann, soweit es geschehen kann.

10203. "Als ein immerwährendes Rauchwerk vor Jehovah", 2. Mose 30/8, bedeutet in jedem Gottesdienst aus Liebe vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rauchwerks, sofern es den Gottesdienst aus Liebe bezeichnet, wovon Nr. 9475; aus der Bedeutung von "immerwährend", sofern es ausdrückt, alles in allem, wovon Nr. 10133, und aus der Bedeutung von "vor Jehovah", sofern es soviel ist als vom Herrn, wovon Nr. 10146.

Gottesdienst aus Liebe vom Herrn wird gesagt, weil vom Herrn sowohl die Liebe als der Glaube kommt, die das Wesentliche des Gottesdienstes sind, und auch vom Herrn die Erhebung aller gottesdienstlichen Handlungen zu Ihm ausgeht.

Der Mensch, der die Geheimnisse des Himmels nicht weiß, meint, der Gottesdienst sei von ihm, weil er denkt und anbetet; aber der Gottesdienst, der vom Menschen selbst kommt ist kein Gottesdienst, sondern der, welcher vom Herrn beim Menschen ist; denn die Liebe und der Glaube machen den Gottesdienst, und wenn die Liebe und der Glaube vom Herrn sind, so ist auch der Gottesdienst von Ihm. Auch kann der Mensch nichts von sich aus in den Himmel erheben, sondern der Herr erhebt es; im Menschen liegt bloß die Fähigkeit, daß es geschehen kann, und diese wird ihm geschenkt, wenn er wiedergeboren wird: Nr. 6148; aber alles Wirksame und Lebendige dieser Fähigkeit ist vom Herrn.

Daß das Leben selbst vom Herrn ist und daß der Mensch und der Engel nur aufnehmende Formen sind, sehe man Nr. 1954, 2021, 2536, 2706, 3001, 3318, 3484, 3741, 3742, 3743, 4151, 4249, 4318, 4319, 4320, 4417, 4523, 4524, 4882, 5847, 5986, 6325, 6467, 6468, 6470, 6472, 6479, 9338.

10204. "Bei euren Geschlechtern", 2. Mose 30/8, bedeutet ewig bei denen, die im Glauben aus der Liebe sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geschlechter, sofern sie das bezeichnen, was dem Glauben und der Liebe angehört, wovon Nr. 613, 2020, 2584, 6239, 9042, 9079, 9845; und daß "bei den Geschlechtern" soviel ist als in Ewigkeit: Nr. 9789.

10205. "Ihr sollt nicht darauf bringen ein fremdes Rauchwerk", 2. Mose 30/9, bedeutet keinen Gottesdienst aus einer anderen Liebe als der zum Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rauchwerks, sofern es den Gottesdienst aus Liebe bezeichnet, wovon Nr. 9475; und aus der Bedeutung des Fremden, sofern es den bezeichnet, der innerhalb der Kirche ist, aber den Herrn nicht anerkennt, wovon Nr. 10112. Hieraus wird klar, daß durch "ihr sollt nicht darauf bringen ein fremdes Rauchwerk" bezeichnet wird, daß ein Gottesdienst aus einer anderen Liebe als aus der zum Herrn kein Gottesdienst sei.

Damit verhält es sich in folgender Weise: Anerkennung, Glaube und Liebe zum Herrn sind die Haupterfordernisse bei allen gottesdienstlichen Handlungen innerhalb der Kirche. Die Anerkennung und der Glaube bei denselben verbindet den Verstand und die Liebe den Willen, und diese zwei machen den ganzen Menschen. Wer also den Herrn innerhalb der Kirche nicht anerkennt, der hat keine Verbindung mit dem Göttlichen, denn alles Göttliche ist im Herrn und vom Herrn; und wo keine Verbindung mit dem Göttlichen ist, da ist kein Heil; daher kommt es, daß der Gottesdienst aus einem anderen Glauben und aus einer anderen Liebe als aus der zum Herrn kein Gottesdienst ist.

Anders ist es bei denen, die außerhalb der Kirche sind; weil diese in Unwissenheit sind in Beziehung auf den Herrn, so wird der Gottesdienst dennoch vom Herrn angenommen, wenn sie ihrer Religion gemäß in einiger Liebtätigkeit gegeneinander leben und in einigem Glauben und einiger Liebe zu Gott, den die meisten von ihnen unter einer menschlichen Gestalt verehren. Diese erkennen den Herrn auch wirklich im anderen Leben an, wenn sie von den Engeln über Ihn belehrt werden, daß Er das Göttliche Selbst in menschlicher Gestalt sei, und in dem Maße, als sie im Guten des Lebens gewesen waren, verehren sie Ihn aus Glauben und Liebe; man sehe Nr. 2589-2604.

10206. "Noch Brandopfer und Mincha (Speisopfer)", 2. Mose 30/9, bedeutet, in denselben sei kein Vorbild der Wiedergeburt durch das Wahre und Gute der himmlischen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brandopfers, sofern es das Vorbild der Reinigung vom Bösen, der Einpflanzung des Guten und Wahren und der Verbindung desselben, somit die Wiedergeburt ist, wovon Nr. 10042, 10053, 10057; und aus der Bedeutung der Mincha (oder des Speisopfers), sofern sie das himmlisch Gute bezeichnet, in das der Mensch durch die Wiedergeburt eingeführt wird, wovon Nr. 4581, 9992, 10079, 10137, und auch ein Vorbild der Wiedergeburt ist: Nr. 9993, 9994.

Hieraus wird klar, daß durch "sie sollen kein Brandopfer und keine Mincha auf den Rauchaltar bringen" bezeichnet wird, daß in demselben kein Vorbild der Wiedergeburt durch Wahres und Gutes des Glaubens und der Liebe sei, sondern nur ein Vorbild der Verehrung des Herrn aus demselben; denn etwas anderes ist die Wiedergeburt und etwas anderes der Gottesdienst. Das Wichtigste ist nämlich die Wiedergeburt und gemäß der Beschaffenheit derselben bei dem Menschen ist der Gottesdienst. Denn in dem Maß, als der Mensch gereinigt ist vom Bösen und Falschen daher, und dann auch in dem Maß, als Wahres und Gutes des Glaubens und der Liebe eingepflanzt ist, wird der Gottesdienst angenommen und ist wohlgefällig. Unter Gottesdienst wird nämlich alles verstanden, was aus Liebe und Glauben beim Menschen hervorgeht und zum Herrn vom Herrn erhoben wird. Weil dieses die (notwendige) Ergänzung ist, darum wird der Rauchaltar, durch den der Gottesdienst vorgebildet wurde, zuletzt beschrieben, denn es folgt alles in der Ordnung der Reihe nach, was beschrieben wird:

Zuerst wird nämlich das Zeugnis beschrieben, unter dem der Herr verstanden wird, hernach die Lade, worin das Zeugnis, durch die der inwendigste Himmel bezeichnet wird, wo der Herr ist. Hierauf der Tisch, auf dem die Brote sind, durch den das daher kommende Gute der Liebe bezeichnet wird; sodann der Leuchter mit den Lampen, durch den das vom göttlich Guten ausgehende göttlich Wahre bezeichnet wird; hernach das Zelt selbst, durch das der Himmel und die Kirche bezeichnet wird, die aus jenem herkommen. Ferner der Brandopferaltar, durch den die Wiedergeburt durch Wahrheiten aus dem Guten bezeichnet wird; und zuletzt der Rauchaltar, durch den der Gottesdienst aus diesem allem im Himmel und in der Kirche bezeichnet wird.

10207. "Und Trankopfer sollt ihr nicht darauf gießen", 2. Mose 30/9, bedeutet in demselben sei kein Vorbild der Wiedergeburt durch Wahres und Gutes der geistigen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Trankopfers, sofern es ein Vorbild der Wiedergeburt durch Wahres und Gutes des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, wovon Nr. 10137; denn dieses ist das Wahre und Gute der geistigen Liebe. Die Liebe zum Herrn wird nämlich himmlische Liebe genannt, aber die Liebtätigkeit gegen den Nächsten heißt die geistige Liebe; jene Liebe regiert im innersten Himmel, diese aber im mittleren und letzten; man sehe, was angeführt worden Nr. 9277, 9596, 9684.

10208. "Und Aharon soll auf seinen Hörnern versöhnen", 2. Mose 30/10, bedeutet die Reinigung vom Bösen durch das Wahre des Glaubens, die aus dem Guten der Liebe stammen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von versöhnen, sofern es die Reinigung vom Bösen bezeichnet, wovon Nr. 9506; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des Werkes der Seligmachung vorbildet, wovon Nr. 9806, 9946, 10017; und aus der Bedeutung der Hörner, sofern sie Kräfte bezeichnen, wovon Nr. 10182, und auch das Äußere, Nr. 10186. Das Versöhnen bedeutet die Reinigung durch die Wahrheiten aus dem Guten der Liebe, weil die Versöhnung durch Blut geschah, und durch Blut das Wahre des Glaubens aus dem Guten der Liebe bezeichnet wird: Nr. 4735, 7317, 7326, 7846, 7850, 7877, 9127, 9393, 10026, 10033, 10047; und alle Reinigung vom Bösen durch die Wahrheiten des Glaubens aus dem Guten der Liebe geschieht: Nr. 2799, 5954, 7044, 7918, 9088. Daß die Sühnungen durch Blut auf den Hörnern des Brandopferaltars und des Rauchaltars geschahen, ist zu ersehen in 3. Mose 4/3,7,18,25,30,34; 16/18.

Der Grund, warum die Altäre so gesühnt wurden, war, weil die heiligen Dinge durch die Sünden des Volkes befleckt wurden; denn das Volk bildete die Kirche vor, weshalb die Dinge, die der Kirche angehörten und seine Heiligtümer genannt wurden, z.B. der Altar und das Zelt samt dem, was darinnen war, verunreinigt wurden, wenn das Volk selbst sündigte, denn jene Heiligtümer gehörten der Kirche an. Dies kann man auch ersehen bei

3. Mose 15/31: "Ihr sollt die Söhne Israels fernhalten von ihrer Unreinigkeit, auf daß sie nicht sterben in ihrer Unreinigkeit, indem sie verunreinigen Mein Heiligtum, das in ihrer Mitte".

3. Mose 16/16,33: "Aharon soll das Heiligtum sühnen von der Unreinigkeit der Söhne Israels; also soll er sühnen das Heiligtum der Heiligkeit, und das Zelt der Zusammenkunft, und den Altar".

Damit verhält es sich in folgender Weise: Das, was Heiliges der Kirche genannt wird, ist nicht heilig, wenn es nicht in heiliger Weise aufgenommen wird, denn wenn es nicht heilig aufgenommen wird, fließt das Göttliche nicht in dasselbe ein, und alles Heilige beim Menschen ist nur heilig vermöge des göttlichen Einflusses, z.B. die Kirchengebäude, die Altäre darin, das Brot und der Wein für das heilige Abendmahl werden einzig und allein heilig durch die Gegenwart des Herrn. Wenn daher der Herr in ihnen nicht gegenwärtig sein kann wegen der Sünden des Volkes, so ist das Heilige abwesend, weil das Göttliche (abwesend ist). Auch werden die heiligen Dinge der Kirche durch Sünden entweiht, weil diese das Göttliche davon entfernen.

Dies ist nun der Grund, warum gesagt wird, die Heiligtümer seien verunreinigt durch die Unreinigkeit des Volkes, und warum sie jährlich gesühnt werden sollten.

Daß auf den Hörnern der Altäre und nicht auf den Altären selbst die Sühnungen durch Blut geschahen, hatte seinen Grund darin, daß die Hörner ihre äußersten Teile waren und nichts am Menschen gereinigt ist, wenn nicht das Äußerste gereinigt ist; denn das Äußerste ist es, in welches das Innere einfließt, und gemäß dem Zustand, in dem sich dieses befindet, geschieht der Einfluß. Wenn daher das Äußerste verkehrt ist, so wird in demselben auch das Innere verkehrt, denn wenn dieses einfließt, so richten sich die aufnehmenden Formen des Inneren nach dem Zustand, in dem sich jenes befindet. Es verhält sich damit, wie wenn das Auge krank ist: alsdann sieht die Sehkraft, die vom Inneren her kommt, nicht anders als gemäß dem Zustand des Auges, oder wie wenn die Arme krank sind, alsdann äußern sich die Kräfte, die vom Inneren kommen, nicht anders als gemäß denselben. Wenn daher der natürliche Mensch verkehrt ist, alsdann hat der geistige nur die Fähigkeit, verkehrt auf jenen einzuwirken; die Folge davon ist, daß alsdann der geistige oder inwendige Mensch verschlossen wird. Man sehe aber, was hierüber früher gezeigt wurde, nämlich daß der Mensch, wenn er gereinigt sein will, in Ansehung des natürlichen oder äußeren Menschen gereinigt sein muß, was Nr. 9325 a.E angeführt wurde, und zwar deshalb, weil aller Einfluß vom inwendigen in den äußeren geht und nicht umgekehrt: Nr. 5119, 6322, denn das Natürliche des Menschen ist der Boden, in den der Einfluß aus der geistigen Welt ausläuft: Nr. 5651.

Daß das Äußere des Menschen dazu gebildet ist, daß es dem Inneren diene, sehe man Nr. 5947, 9216, 9828; somit muß der äußere Mensch schlechterdings dem inwendigen unterworfen sein: Nr. 5786, 6275, 6284, 6299; aus dem Grund, weil der inwendige Mensch im Himmel ist, und der äußere in der Welt: Nr. 3167, 10156, und der äußere Mensch von sich aus oder sich selbst überlassen dem inwendigen entgegengesetzt ist: Nr. 3913, 3928. Was der inwendige Mensch ist und was der äußere, sehe man Nr. 9701-9709.

10209. "Einmal im Jahr", 2. Mose 30/10, bedeutet immerfort.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "einmal im Jahr", sofern es soviel ist als fürs ganze Jahr; denn die Versöhnung auf den Hörnern des Rauchaltars einmal im Jahr schloß in sich die Versöhnung für das ganze Jahr, und das Jahr wie alles, was der Zeit angehört, bezeichnet den Zustand und seine Dauer, wie auch die Fortdauer; hier den Zustand der Reinigung vom Bösen durch die Wahrheiten des Glaubens, denn dieser Zustand wird bezeichnet durch die Versöhnung auf den Hörnern des Rauchaltars einmal im Jahr; und alle Reinigung vom Bösen oder die Wiedergeburt wächst nicht nur immerfort in der Welt, sondern auch immerfort im anderen Leben.

Daß das Jahr das Fortwährende und Ewige bezeichnet, sehe man Nr. 2906, 7828, wie auch gestern, heute, morgen und dergleichen Zeitbestimmungen: Nr. 2838, 3998, 4304, 6165, 6984, 9939; daß ferner die Reinigung vom Bösen oder die Wiedergeburt in Ewigkeit fortdauere, sehe man, was angeführt worden: Nr. 9334 und 10048.

10210. "Mit dem Blute des Sündopfers der Versöhnungen", 2. Mose 30/10, bedeutet durch das Wahre, aus dem das Guten der Unschuld stammt.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es das göttlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 4735, 6978, 7317, 7326, 7846, 7850, 9127, 9393, 10026, 10033, 10047; aus der Bedeutung des Sündopfers der Versöhnungen oder des Opfers für die Sünde, wodurch die Versöhnung geschieht, sofern es die Reinigung vom Bösen und dem daher kommenden Falschen bezeichnet.

Daß unter Sünde (peccutum) das Opfer für die Sünde verstanden wird, sehe man Nr. 10039; und daß die Versöhnung die Reinigung vom Bösen und dem daher kommenden Falschen ist: Nr. 9506.

Daß diese Reinigung durch das Wahre geschieht, das aus dem Guten der Unschuld stammt, beruht darauf, daß das Blut, wodurch die Versöhnung geschah, von einem jungen Stier (Farren) oder Lamm war, und durch den Farren wird das Gute der Unschuld im äußeren Menschen bezeichnet: Nr. 9391, 9990, 10132; und durch Lamm das Gute der Unschuld im inwendigen Menschen: Nr. 10132, Unschuld muß aber da sein, wenn das Wahre und Gute aufgenommen werden soll, man sehe Nr. 3111, 3994, 4797, 6013, 6765, 7836, 7840, 9262, 10134, sodann was Nr. 10021 angeführt worden; denn das Gute der Unschuld ist anerkennen, daß alles Wahre und Gute vom Herrn ist und nichts vom Eigenen des Menschen, somit ist es, vom Herrn geführt werden wollen und nicht von sich selbst.

Hieraus wird klar, daß der Mensch, je mehr er sich selber traut und glaubt, somit je mehr er in der Selbstliebe ist, um so weniger im Guten der Unschuld ist; daher kommt es, daß der Mensch vom Bösen nicht gereinigt werden kann, wenn er nicht im Guten der Unschuld ist; denn wenn er nicht in diesem Guten ist, wird er nicht vom Herrn geführt, sondern von sich selbst, und wer von sich selbst geführt wird, der wird von der Hölle geführt; denn das Eigene des Menschen ist lediglich nur böse, und alles Böse gehört der Hölle an.

Daß alle Versöhnung durch Blut entweder von einem Farren oder einem Lamm oder von Turteltauben oder von jungen Tauben geschah, erhellt 2. Mose 29/36; 3. Mose 4/1-7,13-18,27-35; 5/1-7; 15/14,24,28-31; 4. Mose 6/9-11; durch Turteltauben und durch junge Tauben wird ebenfalls das Gute der Unschuld bezeichnet.

10211. "Einmal im Jahr soll er darauf versöhnen", 2. Mose 30/10, bedeutet die immerwährende Entfernung des Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "einmal im Jahr", sofern es soviel ist als immerfort, wovon Nr. 10209; und aus der Bedeutung von versöhnen, sofern es die Reinigung vom Bösen und dem daher stammenden Falschen bezeichnet, wovon Nr. 9506; und die Reinigung vom Bösen ist eben nur Abhaltung von demselben oder Entfernung desselben; man sehe, was angeführt worden: Nr. 10057.

10212. "Bei euren Geschlechtern", 2. Mose 30/10, bedeutet die Angehörigen der Kirche, die im Wahren und Guten des Glaubens (stehen).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geschlechter, sofern sie das bezeichnen, was dem Glauben und der Liebtätigkeit angehört, wovon die Rede war in dem, was Nr. 10204 angeführt worden.

Daß es die Angehörigen der Kirche sind, beruht darauf, daß das echte Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe nur bei diesen möglich ist, denn bei ihnen ist das Wort, und durch die Söhne Israels, deren Geschlechter hier verstanden sind, wird die Kirche bezeichnet; man sehe, was angeführt worden: Nr. 9340.

10213. "Das Heilige des Heiligen ist er (der Altar) für Jehovah", 2. Mose 30/10, bedeutet, weil aus dem himmlisch Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung vom Heiligen des Heiligen, sofern es das himmlisch Göttliche bezeichnet, wovon Nr. 10129. Was das himmlisch Göttliche und das geistig Göttliche sei, und was für ein Unterschied zwischen ihnen, darüber sehe man, was angeführt worden: Nr. 9277, 9596.

10214. Vers 11-16: Und Jehovah redete zu Mose und sprach: Wenn du aufnimmst die Summe der Söhne Israels in betreff ihrer Gezählten, so soll ein jeder eine Sühne seiner Seele geben dem Jehovah, wenn man sie zählt, auf daß ihnen keine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden. Das sollen sie geben, ein jeder, der übergeht auf die Gezählten, die Hälfte eines Sekels nach dem Sekel des Heiligtums, zwanzig Gera auf einen Sekel; die Hälfte eines Sekels soll die Hebe für Jehovah sein. Jeder, der übergeht auf die Gezählten, zwanzig Jahre alt und darüber, soll geben die Hebe Jehovahs. Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme soll nicht weniger geben als die Hälfte eines Sekels, zu geben die Hebe Jehovahs, zur Versöhnung über eure Seelen. Und du sollst das Silber der Versöhnung (das Sühngeld) nehmen von den Söhnen Israels, und sollst es geben zum Dienst des Zelts der Zusammenkunft; und es soll den Söhnen Israels zum Gedächtnis sein vor Jehovah, zur Versöhnung über eure Seelen.

"Und Jehovah redete zu Mose und sprach" bedeutet die Erleuchtung durch das Wort vom Herrn;

"wenn du aufnimmst die Summe der Söhne Israels" bedeutet alles Kirchliche;

"in betreff ihrer Gezählten" bedeutet in betreff der Anordnung und richtigen Bestimmung;

"so soll ein jeder eine Sühne seiner Seele geben dem Jehovah, wenn man sie zählt" bedeutet die Reinigung oder Befreiung vom Bösen durch die Anerkennung und den Glauben, daß alles Gute und Wahre des Glaubens und der Liebe und die Anordnung und richtige Bestimmung desselben vom Herrn sei, und keineswegs vom Menschen;

"auf daß ihnen keine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden" bedeutet, damit keine Strafe des Bösen kommen möge beim Tun des Guten wie aus sich;

"das sollen sie geben, ein jeder, der übergeht auf die Gezählten" bedeutet, alles dem Glauben und der Liebe Angehörige soll dem Herrn zuerkannt werden;

"die Hälfte eines Sekels nach dem Sekel des Heiligtums" bedeutet alles Wahre aus dem Guten;

"zwanzig Gera auf einen Sekel" bedeutet alles Gute;

"die Hälfte eines Sekels soll die Hebe für Jehovah sein" bedeutet, alles Wahre aus dem Guten sei allein des Herrn;

"zwanzig Jahre alt und darüber" bedeutet den Zustand der Einsicht des Wahren und des Guten;

"soll geben die Hebe Jehovahs" bedeutet die Zuerkennung dem Herrn allein;

"der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme soll nicht weniger geben als die Hälfte eines Sekels, zu geben die Hebe Jehovahs" bedeutet daß alle, mögen sie eine Fähigkeit haben, welche sie wollen, alles Wahre und Gute dem Herrn zuerkennen sollen;

"zur Versöhnung über eure Seelen" bedeutet, auf daß das Böse entfernt werde;

"und du sollst das Silber der Versöhnung nehmen von den Söhnen Israels" bedeutet die reinigenden Wahrheiten aus dem Guten, die der Kirche angehören;

"und sollst es geben zum Dienst des Zelts der Zusammenkunft" bedeutet die Verbindung mit dem Himmel durch die Anerkennung, daß alles Wahre und Gute vom Herrn sei;

"und es soll den Söhnen Israels zum Gedächtnis sein vor Jehovah" bedeutet dadurch Erhaltung der Kirche und alles Kirchlichen vom Herrn;

"zur Versöhnung über eure Seelen" bedeutet, weil so das Böse entfernt worden.

10215. "Und Jehovah redete zu Mose und sprach", 2. Mose 30/11, bedeutet die Erleuchtung durch das Wort vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, wenn es von Jehovah zu Mose geschieht, sofern es eine Erleuchtung vom Herrn durch das Wort bezeichnet; denn Jehovah ist im Wort der Herr, und durch Mose wird das Wort vorgebildet. Durch das Reden wird nämlich Einfluß, Innewerden und Belehrung bezeichnet: Nr. 2951, 5481, 5743, 5797, 7226, 7241, 7270, 8127, 8128, 8221, 8262, 8660, mithin auch Erleuchtung; denn Erleuchtung ist Einfluß, Innewerden und Belehrung vom Herrn, wenn das Wort gelesen wird. Daß Jehovah im Wort der Herr ist, sehe man in den Nr. 9373 angeführten Stellen, und daß Mose das Wort im vorbildlichen Sinn ist: Nr. 9372.

Daß dies durch "Jehovah redete zu Mose" bezeichnet wird, beruht darauf, daß diese Worte im Himmel nicht ebenso aufgefaßt werden wie auf Erden; denn im Himmel werden die Worte nach dem inneren Sinn aufgefaßt, auf Erden aber nach dem äußeren Sinn, weil im Himmel alles geistig verstanden wird, auf Erden aber natürlich. Jenes Verständnis tritt augenblicklich ein, ohne Berücksichtigung dessen, was im äußeren oder buchstäblichen Sinn vom Menschen verstanden wird; denn solcherart ist die Zusammengesellung der Engel des Himmels mit dem Menschen, aus dem Grunde, damit das Ganze seines Denkens aus der geistigen Welt einfließe und dadurch sein Denken in seinem ersten Ursprung geistig sei und im äußeren Menschen durch den Einfluß natürlich werde.

10216. "Wenn du aufnimmst die Summe der Söhne Israels", 2. Mose 30/12, bedeutet alles Kirchliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Summe, sofern sie das Ganze bezeichnet; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Kirche darstellen, wovon das Nr. 9340 Angeführte.

Durch die Summe der Söhne Israels wird aber alles der Kirche Angehörige bezeichnet, weil der innere Sinn des Wortes so beschaffen ist wie der Sinn desselben in den Himmeln. In diese gehen die Namen nicht über, z.B. die Namen Israel, Mose, Aharon usf., denn diese gehören zu den materiellen Dingen, die bloß für den körperlich-sinnlichen Menschen sind, sondern statt derselben werden auf geistige Weise die Dinge aufgefaßt, die dem Himmel und der Kirche angehören; denn die Engel des Himmels sind geistig, und was vorkommt, das fassen sie ihrem Wesen gemäß, d.h. geistig auf.

Daß man dort statt der Söhne Israels die Kirche versteht, kommt daher, weil in dem innersten Himmel, wo der Herr gegenwärtiger ist als in den Himmeln unterhalb, unter den Namen im Wort im guten Sinn der Herr selbst verstanden wird, z.B. unter Abraham, Jischak, Jakob, Mose, Aharon, David, Joseph, Juda, Israel; und weil unter diesen (Namen) dort der Herr verstanden wird, darum gelangen durch ebendieselben die göttlichen Dinge, die dem Himmel und der Kirche angehören und vom Herrn kommen, sowie es der jedesmalige Zusammenhang im Wort mit sich bringt, zum Innewerden. Das Innewerden fließt ein vom Herrn, Der das Wort ist, denn vom Herrn kommt alles, was Sache der Einsicht und Weisheit ist, und nichts ohne Ihn.

10217. "In betreff ihrer Gezählten", 2. Mose 30/12, bedeutet in betreff der Anordnung und richtigen Bestimmung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zählen, wenn es sich bezieht auf alles Kirchliche, welches das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe ist, sofern es die Anordnung und richtige Bestimmung bezeichnet; daher bedeuten die Gezählten das, was geordnet und aufgestellt ist.

Daß zählen dies bedeutet, beruht darauf, daß das Zählen eine Musterung in sich schließt, und was vom Herrn gemustert wird, das wird auch geordnet und richtig bestimmt. Auch bezeichnet das Wörtchen, womit hier das Zählen ausgedrückt wird in der Grundsprache mustern, schätzen, wahrnehmen, wie auch heimsuchen, befehlen, vorstehen, somit auch anordnen und richtig bestimmen. Der Grund, warum diese Bedeutungen in jenem Wörtchen enthalten sind, liegt darin, daß das eine das andere im geistigen Sinn in sich schließt, und der geistige Sinn ist der innere Sinn der Worte, der gar oft in den Worten der Sprachen liegt, hauptsächlich der morgenländischen.

Daß zählen im geistigen Sinn, in dem vom Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe gehandelt wird, soviel ist als ordnen und richtig bestimmen, erhellt auch aus den Stellen im Worte, wo zählen, wie auch, wo die Zahl vorkommt, z.B.

Jes.13/4: "Die Stimme des Getümmels der Königreiche und der versammelten Völkerschaften; Jehovah Zebaoth zählt (ordnet) das Kriegsheer".

Jes.40/26: "Hebet in die Höhe eure Augen und sehet, wer hat dieses geschaffen, wer hat ausgeführt nach der Zahl ihr Heer? Allen ruft Er mit Namen; von der Menge der Mächtigen und Starken an Kraft fehlt kein Mann".

Ps.147/4: "Jehovah, Der zählt das Heer der Sterne; alle ruft Er mit Namen".

Daß zählen in diesen Stellen ordnen und richtig bestimmen bedeutet, ist klar, denn es ist die Rede von Jehovah, d.h. vom Herrn, Der kein Heer und keine Sterne zählt, sondern dasjenige ordnet und richtig bestimmt, was durch Heer und durch Sterne bezeichnet wird, nämlich das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe; denn es wird nicht von Kriegen in der natürlichen Welt gehandelt, sondern von Kriegen in der geistigen Welt, das Kriege oder Kämpfe der Wahrheiten aus dem Guten gegen das Falsche aus dem Bösen sind. Daß Kriege im geistigen Sinn solche Kämpfe bedeuten, sehe man Nr. 1664, 2686, 8273, 8295; daß das Heer Wahres und Gutes des Himmels und der Kirche bedeutet: Nr. 7988, 8019, und daß die Sterne Erkenntnisse des Wahren und Guten sind: Nr. 2495, 2849, 4697.

Wenn bekannt ist, was durch zählen und was durch die Söhne Israels bezeichnet wird, so kann man erkennen, warum David das Volk nicht zählen durfte und warum, nachdem er es doch gezählt hatte, der Prophet Gad zu ihm gesandt wurde und die Strafe verkündigte: 2.Sam.24/1-15; und warum hier gesagt wird, ein jeder soll eine Sühne für seine Seele geben, auf daß ihnen keine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden; denn durch die Söhne Israels wird das Wahre und Gute der Kirche bezeichnet und durch zählen wird bezeichnet ordnen und richtig bestimmen. Und weil es Sache des Herrn allein ist, das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe bei einem jeden in der Kirche und im Himmel zu ordnen und richtig zu bestimmen, darum wird, wenn das von einem Menschen geschieht, wie es von David durch Joab geschah, alsdann die Anordnung und Bestimmung solcher Dinge vom Menschen und nicht vom Herrn bezeichnet, was nicht ordnen und richtig bestimmen heißt, sondern zerstören. Wenn die Zählung der Söhne Israels nicht solches angedeutet hätte, so wäre keine Sünde oder Schuld im Zählen derselben gewesen.

Daß durch die Söhne Israels geistig Wahres und Gutes oder das Wahre und Gute der Kirche und des Himmels bezeichnet wird, sehe man Nr. 5414, 5801, 5803, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833, 5879, 5951, 7957, 8234, 8805, ebenso durch die Stämme, in welche die Söhne Israels abgeteilt waren: Nr. 3855, 3926, 4060, 6335, 6397.

Weil durch die Söhne Israels und durch die Stämme solches bezeichnet wird und dieses unzählig ist, darum wird im Wort davon gesagt, "ihre Zahl sei wie der Sand des Meeres, der nicht gemessen, noch gezählt werden kann": Hos.1/10. "Wer wird zählen den Staub Jakobs und die Zahl Israels?": 4. Mose 23/10. Jehovah sprach zu Abraham: "Ich will deinen Samen machen wie den Staub der Erde, so daß, wenn man den Staub der Erde zählen kann, auch geschehen wird, daß dein Same gezählt wird": 1. Mose 13/16; 16/10; und "Blicke auf zum Himmel und zähle die Sterne, ob du sie zählen kannst; also wird dein Same sein": 1. Mose 15/5.

Daß durch die Söhne Israels und durch den Samen Abrahams nicht seine Nachkommenschaft verstanden wurde, sondern geistig Wahres und Gutes, das unzählig und größtenteils auch unaussprechlich ist, kann daraus erhellen, daß ihre Menge keine größere war, als die anderer Völkerschaften, was auch Moses bezeugt: "Nicht wegen eurer Menge vor allen Völkern hat Jehovah euer begehrt, daß Er euch erwählte, zumal ihr weniger seid als alle Völker": 5. Mose 7/7.

Durch zählen wird auch bezeichnet ordnen und richtig bestimmen, bei

Jerem.33/13: "In den Städten Jerusalems und Judas werden noch hinübergehen Herden nach den Händen der Zählenden": Herden bedeuten ebenfalls Gutes und Wahres der Kirche: Nr. 6048, 8937, 9135; nach den Händen des Zählenden heißt gemäß der Bestimmung des Herrn.

Ps.90/11,12: "Wer erkennt die Heftigkeit Deines Zorns; (lehre uns) zählen unsere Tage, tue uns das Richtige kund, auf daß wir anziehen das Herz der Weisheit": die Tage zählen bedeutet die Lebenszustände ordnen und richtig bestimmen; und die Tage heißen gezählt, wenn sie geordnet und richtig bestimmt, somit wenn sie beendigt sind, wie

Jes.38/10: "Durch das Abschneiden meiner Tage soll ich hingehen zu den Toren der Hölle; ich bin gezählt, der Rest meiner Jahre".

Dan.5/25: "Eine Schrift erschien vor dem König Belsazar, gezählt, gewogen und geteilt"; denn wenn "zählen" bedeutet ordnen und bestimmen, dann bezeichnet "gezählt" abgeschlossen, wie wenn ein Strich unter die Zahlen gezogen wird, nachdem die Rechnung beendigt ist.

Durch zählen wird aber auch ordnen und bestimmen bezeichnet, weil durch die Zahl die Beschaffenheit einer Sache und eines Zustandes bezeichnet und die Beschaffenheit durch eine beigefügte Zahl angegeben wird, daher ist zählen soviel als qualifizieren, (d.h. die Beschaffenheit) bestimmen, und die Qualifikation einer Sache in geistigen Dingen geschieht durch Anordnung und Bestimmung vom Herrn. Dieses wird auch durch Zahl bezeichnet bei

Joh.Offenb.13/16-18: "Es macht, daß man allen ein Malzeichen setzt auf die rechte Hand oder auf die Stirne, und daß niemand kaufen oder verkaufen kann, als wer das Malzeichen oder den Namen des Tieres hat oder die Zahl seines Namens; dies (erfordert) Weisheit; wer Einsicht hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist die Zahl eines Menschen, nämlich 666": in diesem Kapitel wird vom Tier aus dem Meer und vom Tier aus dem Lande gehandelt; durch das Tier aus dem Meer wird das Wahre der Kirche verstanden, das verfälscht ist durch Wißtümliches, das aus der Welt kommt; und durch das Tier aus dem Lande wird verstanden das Wahre der Kirche, das verfälscht ist durch den buchstäblichen Sinn des Wortes, indem er angewandt wird zur Begünstigung des Bösen der Triebe der Selbst- und Weltliebe; denn das Land bedeutet die Kirche in Ansehung des Guten und Wahren (siehe, was angeführt worden Nr. 9325), und das Meer bedeutet das Wißtümliche im allgemeinen: Nr. 28, 2120, 2850; sein Malzeichen auf der Hand und auf der Stirne haben heißt, alles anerkennen, mag es beschaffen sein wie es wolle, denn Stirne bezeichnet die Liebe: Nr. 9936, und Namen bezeichnet die ganze Beschaffenheit dessen, von dem die Rede ist: Nr. 3006, 3421, 6674, 8274, 9310. Die Zahl des Tieres berechnen heißt, erforschen und erkennen die verfälschten Wahrheiten jener Kirche; die Zahl eines Menschen bezeichnet die Sache und den Zustand jener Kirche; 666 bezeichnet ihre Beschaffenheit in Ansehung aller Wahrheiten, die verfälscht sind aus dem Bösen, sowie die Entweihung des Heiligen, wie auch das Ende. Dieselben erkennen und erforschen ist Sache eines Weisen und Verständigen; deshalb wird gesagt, dies (erfordert) Weisheit. Wer Einsicht hat, berechne seine Zahl; denn die Zahl Sechs bezeichnet dasselbe wie die Zahl Zwölf, weil es ihre Hälfte ist: Nr. 3960, 7973, 8148; und zwölf bezeichnet alles Wahre und Gute der Kirche im Inbegriff: Nr. 2129, 2130, 3272, 3858, 3913, 3973, daher auch im entgegengesetzten Sinn alles Falsche und Böse im Inbegriff. Das dreimalige Vorkommen der Sechszahl schließt auch das Ende in sich, und das Ende ist da, wenn das Wahre ganz entweiht ist. Aus diesem erhellt augenscheinlich, daß die Zahlen im Wort Sachen und Zustände in sich schließen, und daß sie die Beschaffenheit je nach bestimmten Zahlen bezeichnen, wie auch in Folgendem bei

Joh.Offenb.21/17: "Der Engel maß die Mauer des heiligen Jerusalems, 144 Ellen, das ist das Maß eines Menschen, das ist eines Engels": auch hier wird durch die bestimmte Zahl alles Wahre und Gute im Inbegriff bezeichnet, denn 144 bezeichnet das gleiche, was zwölf: Nr. 7973; denn diese Zahl kommt heraus, wenn man zwölf mit sich selbst multipliziert; deshalb wird hier auch gesagt, daß sein Maß das Maß eines Menschen sei. Weil aber hier Wahres aus dem Guten bezeichnet wird, so wird hinzugesetzt, daß dieses Maß auch das Maß eines Engels sei, denn der Engel bezeichnet im Wort das Wahre aus dem Guten, weil er ein Wesen ist, welches das göttlich Wahre vom Herrn aufnimmt: Nr. 8192.

10218. "So soll ein jeder eine Sühne seiner Seele geben dem Jehovah, wenn man sie zählt", 2. Mose 30/12, bedeutet die Reinigung oder Befreiung vom Bösen durch die Anerkennung und den Glauben, daß alles Gute und Wahre des Glaubens und der Liebe und die Anordnung und richtige Bestimmung desselben vom Herrn sei, und nicht vom Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "eine Sühne seiner Seele geben", sofern es soviel ist als gereinigt oder befreit werden vom Bösen durch das Wahre des Glaubens, und dieses ist hier die Anerkennung, daß alles Wahre und Gute vom Herrn sei; und aus der Bedeutung von "Israel zählen", sofern es bezeichnet, daß die Ordnung und Bestimmung desselben vom Herrn allein sei, und nicht vom Menschen.

Daß dies bezeichnet wird, erhellt aus allem dem, was hier gesagt wird von dem halben Sekel, der dem Jehovah gegeben werden sollte, und von der Sühnung dadurch, wenn das Volk gezählt würde; denn durch den Sekel des Heiligtums wird das Wahre bezeichnet, das dem Herrn allein angehört; durch die Sühnung mittelst desselben wird die Reinigung und Befreiung vom Bösen bezeichnet: Nr. 9506, und durch das Zählen der Kinder Israel wird bezeichnet, alles Wahre und Gute der Kirche ordnen und bestimmen. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Es war verboten, die Söhne Israels zu zählen, weil durch zählen das Ordnen und Bestimmen, und durch die Söhne Israels und die Stämme, in die sie unterschieden waren, alles Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe im Inbegriff bezeichnet wurden; und weil die Anordnung und Bestimmung desselben allein Sache des Herrn war und nicht des Menschen, darum war das Zählen derselben eine Versündigung, wie sie bei denjenigen ist, die das Wahre, das dem Glauben, und das Gute, das der Liebe angehört, und die Anordnung und Bestimmung desselben sich selbst anmaßen. Wie diese beschaffen sind, ist in der Kirche bekannt, denn es sind diejenigen, die sich selbst rechtfertigen dadurch, daß sie alles dem Glauben und der Liebe Angehörige sich zum Verdienst anrechnen und folglich glauben, daß sie durch Glauben und durch Werke von selbst den Himmel verdienen. Dieses Böse deutete die Zählung des Volkes von David an, worüber Folgendes gesagt wird:

2.Sam.Kap.1: "Weiter entbrannte der Zorn Jehovahs gegen Israel; darum reizte er David gegen sie und sprach: Gehe hin; zähle Israel und Juda. Da sagte (der König) zu Joab: Durchwandre alle Stämme Israels und zähle das Volk, daß ich erfahre die Zahl des Volkes. Joab aber sprach zum König: Es möge Jehovah, dein Gott, zum Volk hinzutun noch hundertmal so viel; aber warum begehrt der Herr, mein König, diese Sache? Aber das Wort des Königs machte sich geltend gegen Joab und gegen die Fürsten des Heeres, deshalb gingen sie hinaus, zu zählen das Volk Israel. Danach aber strafte den David sein Herz, darum sprach er zu Jehovah: Ich habe sehr gesündigt, daß ich das getan habe; nun aber, Jehovah, laß doch vorübergehen die Missetat deines Knechtes, denn ich habe sehr töricht gehandelt. Aber es wurde der Prophet Gad zu David gesandt, daß er ein Übel von dreien wählen sollte; und der wählte die Pest, an der bei siebzigtausend Männer starben".

Hieraus wird klar, welch große Sünde es war, Israel zu zählen, nicht als ob die Zählung an sich betrachtet eine Sünde gewesen wäre, sondern weil, wie gesagt, die Zählung der Söhne Israels von David die Anordnung und Bestimmung alles dessen, was Sache des Glaubens und der Liebe ist, von ihm selbst und nicht vom Herrn bezeichnete. Die Zählung selbst (bezeichnete) die Anordnung und Bestimmung, und die Söhne Israels alles Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe. Um daher von der Sünde, die in der Zählung der Söhne Israels (lag), frei zu werden, wurde ein halber Sekel zur Sühnung gegeben; denn es wird gesagt: "ein jeder soll eine Sühne seiner Seele geben dem Jehovah, wenn man sie zählt, auf daß ihnen keine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden".

Hieraus erhellt, daß durch diese Worte bezeichnet wird die Reinigung oder Befreiung vom Bösen durch die Anerkennung, daß alles Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe und die Anordnung und Bestimmung desselben vom Herrn sei und nicht vom Menschen. Daß es sich so verhält, nämlich daß alles Gute und Wahre des Glaubens und der Liebe vom Göttlichen ist und gar nicht vom Menschen, ist auch in der Kirche bekannt, sowie auch, daß es böse ist, dasselbe sich selbst zuzuschreiben, und daß diejenigen von diesem Bösen befreit sind, die anerkennen und glauben, dasselbe sei vom Herrn; denn auf diese Weise maßen sie sich nichts an, was göttlich ist, und was von Gott kommt.

Man sehe jedoch, was hierüber früher gezeigt wurde, daß nämlich diejenigen, die glauben aus sich Gutes zu tun und nicht vom Herrn, den Himmel zu verdienen glauben: Nr. 9974; daß das Gute aus sich und nicht aus dem Herrn nicht gut sei, weil diejenigen, die Gutes aus sich tun, es aus dem Bösen tun: Nr. 9975, 9980; daß diese den Nächsten verachten und daß sie auf Gott selbst zürnen, wenn sie keinen Lohn empfangen: Nr. 9976; daß solche den Himmel nicht in sich aufnehmen können: Nr. 9977; daß sie gegen die Höllen gar nicht streiten können, daß aber für die, welche anerkennen und glauben, daß alles Gute und Wahre vom Herrn sei, der Herr streite: Nr. 9978; daß der Herr allein das Verdienst und die Gerechtigkeit sei: Nr. 9486, 9715, 9809, 9979-9984, 10019, 10152.

10219. "Auf daß ihnen keine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden", 2. Mose 30/12, bedeutet, auf daß keine Strafe des Bösen kommen möge, wenn man das Gute tut wie von sich.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Plage, sofern sie die Strafe des Bösen bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung von "zählen die Söhne Israels", sofern es heißt, das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe ordnen und bestimmen, wovon Nr. 10217, somit dasselbe (aus sich) tun.

Es wird gesagt "wie von sich", weil der Mensch das Gute, das er tut, wie aus sich tut; er wird es nicht anders inne, ehe er im Glauben ist aus der Liebe, denn das Gute fließt vom Herrn ein und wird vom Menschen aufgenommen, und was aufgenommen wird, wird zuerst nicht anders empfunden, als wie wenn es in ihm und von ihm selbst wäre; und man wird nicht inne, daß es vom Herrn ist, ehe man zur Erkenntnis und nachher zur Anerkennung aus dem Glauben kommt, denn vorher kann man nicht reflektieren (d.h. darüber nachdenken), daß etwas vom Göttlichen einfließt und es gar nicht innewerden, d.h. in sich empfinden, ehe man anfängt, zu wollen und es gerne zu haben, daß es so sei.

Es verhält sich damit wie mit dem Leben selbst beim Menschen, und wie mit den beiden inneren Vermögen des Lebens, nämlich mit dem Verstande und dem Willen. Wer glaubt nicht, ehe er belehrt ist, daß das Leben in ihm selbst sei, und daß somit, was er daraus tut, von ihm sei? Ebenso der Verstand und der Wille, während doch sowohl das Leben im allgemeinen, als der Verstand und der Wille (im besonderen) einfließen. Die Wahrheiten des Verstandes und das Gute des Willens aus dem Himmel vom Herrn, aber das Falsche des Verstandes und das Böse des Willens von der Hölle, denn wenn keine Geister und Engel beim Menschen sind, durch die der Einfluß geschieht, kann der Mensch nicht einmal einen Augenblick leben, mithin weder denken, noch wollen, wie aus vielfältiger Erfahrung erhellen kann, man sehe Nr. 9223, 9276, 9682.

Solange aber der Mensch glaubt, daß er alles von sich tue, sowohl Gutes als Böses, so lange regt das Gute ihn nicht an und das Böse bleibt an ihm hängen. Sobald er aber anerkennt und glaubt, daß das Gute vom Herrn einfließe und nicht von ihm selber und daß das Böse von der Hölle komme, dann regt das Gute ihn an und das Böse bleibt nicht an ihm hängen. Und in dem Maße, als das Gute ihn anregt, wird auch das Böse entfernt, somit wird er davon gereinigt und befreit.

Solange aber der Zustand des Menschen solcherart ist, daß er den Einfluß des Guten vom Herrn nicht innewerden und empfinden kann, so lange tut er das Gute wie von sich, gleichwohl aber muß er anerkennen und glauben, daß es vom Herrn (stammt). Wenn dieses geschieht, so wird er auch vom Bösen befreit. Wenn er aber vom Bösen befreit werden soll, so darf diese Anerkennung nicht ein bloßes Mundbekenntnis sein, sondern ein Bekenntnis des Herzens selbst.

Daß die Plage die Strafe des Bösen bedeutet, erhellt ohne Erklärung; es sind aber drei Plagen, die diejenigen treffen, die sich selbst das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe zuschreiben, oder die glauben, sie verdienen den Himmel mit ihren Werken. Denn die, welche dasselbe sich zuschreiben, glauben auch, den Himmel aus sich zu verdienen; diese drei Strafen sind:

1) Daß sie nichts Gutes der Liebe und nichts Wahres des Glaubens aufnehmen können; 2) daß das Böse und Falsche sie immerfort verfolgt, und 3) daß das von Kindheit an aufgenommene Wahre und Gute verlorengeht.

Diese drei Strafen werden auch verstanden durch die drei Plagen, die dem David durch den Propheten Gad wegen der Zählung des Volks vorgelegt wurden und waren: 1. sieben Jahre Hunger; 2. drei Monate Flucht vor den Feinden, und 3. drei Tage Pest: 2.Sam.24/13; denn durch Hunger wird bezeichnet das Fehlen und der Mangel des Guten und Wahren des Glaubens und der Liebe. Dieses wird nämlich durch Brot, Speise, Weizen, Gerste, Öl und Wein, die fehlen, solange der Hunger währt, bezeichnet; durch die Flucht aber vor den Feinden wird im inneren Sinn verstanden die Verfolgung durch Böses und Falsches; denn die, welche sich selbst das Gute und Wahre zuschreiben, können gegen das Böse und Falsche, das aus der Hölle kommt, nicht streiten, denn das sind die Feinde im geistigen Sinn, vor denen man flieht, und durch die man verfolgt wird; durch die Pest aber wird bezeichnet die Verwüstung und Aufzehrung des Guten und Wahren, das von Kindheit an aufgenommen wurde: Nr. 7505. Daß David die Pest wählte, und durch sie bei siebzigtausend Männer starben, bezeichnet, daß bei der israelitischen und jüdischen Völkerschaft alles Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe zugrunde gehen werden, was auch geschehen ist, denn sie erkannten den Herrn nicht an, von Dem doch alles Gute und Wahre kommt; drei Tage deuteten das Vollständige (des Verlustes) an, wie auch die siebzigtausend Männer, die starben.

10220. "Das sollen sie geben, ein jeder, der übergeht auf die Gezählten", 2. Mose 30/13, bedeutet, alles dem Glauben und der Liebe Angehörige soll dem Herrn zuerkannt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von geben, nämlich die Sühne der Seele, die ein halber Sekel war, sofern es die Befreiung vom Bösen, durch die Anerkennung, daß das Ganze des Glaubens und der Liebe vom Herrn ist und nichts vom Menschen, bezeichnet, wovon Nr. 10218; daher bedeutet "ein jeder, der übergeht auf die Gezählten" alles Wahre und Gute, das vom Herrn geordnet und bestimmt wird; denn ein jeder, der übergeht, ist ein jeder von den Söhnen Israels, und durch die Söhne Israels wird alles geistig Gute und Wahre bezeichnet: Nr. 5414, 5801, 5803, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833, 5879, 5951, 5957, 8234, 8805; und durch die Gezählten wird bezeichnet, was vom Herrn geordnet und bestimmt wird: Nr. 10218.

10221. "Die Hälfte eines Sekels nach dem Sekel des Heiligtums", 2. Mose 30/13, bedeutet alles Wahre aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hälfte, insofern sie bezeichnet "alles", und aus der Bedeutung des Sekels, sofern er das Wahre aus dem Guten bezeichnet.

Daß die Hälfte "alles" bedeutet, beruht darauf, daß ein halber Sekel zehn Gera oder Obolen betrug, und durch zehn "alles" bezeichnet wird: Nr. 4638, und auch die Überreste: Nr. 576, 1906, 1988, 2284, die das Wahre und Gute sind, das beim Menschen in seinem Inneren vom Herrn aufbewahrt wird: Nr. 5135, 5342, 5897, 5898, 7560, 7564. Der Sekel bedeutet aber das Wahre aus dem Guten, weil der Sekel ein Gewicht des Silbers und auch des Goldes war, und durch Silber das Wahre und durch Gold das Gute bezeichnet wird. Die Quantität aber des Wahren aus dem Guten und des Guten durch das Wahre wird durch die Zahl der Gera oder Obolen des Sekels bestimmt. Der Sekel aber an sich als Gewicht betrachtet bezeichnet die Quantität; und wenn gesagt wird "Sekel des Heiligtums", so bedeutet es die Quantität des Wahren und Guten, denn das Wahre und Gute ist es, was heilig heißt, weil es vom Herrn stammt, Der allein heilig ist. Mehreres über den Sekel und seine Bedeutung sehe man Nr. 2959.

10222. "Zwanzig Gera auf einen Sekel", 2. Mose 30/13, bedeutet alles Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung von 20, sofern es ebenfalls bezeichnet "alles" und auch die Überreste des Guten, wie auch das Heilige.

Daß diese Zahl "alles" und daher das Volle bezeichnet, sehe man Nr. 9641, daß sie die Überreste des Guten bezeichnet: Nr. 2280; und auch das Heilige: Nr. 4759, 7842, 7903; denn wenn zwanzig sich auf den Herrn bezieht, bedeutet es Sein Eigenes, welches das Heilige selbst ist: Nr. 4176.

Hieraus erhellt, warum der Sekel zwanzig Gera oder Obolen betrug und warum gesagt wird, er soll der Sekel des Heiligtums sein, wie hier und anderwärts, z.B. 3. Mose 27/3; 4. Mose 3/47,50; 7/13,14,25,31,37,43,49,55,61,67,73; 18/16; daß der Sekel ein Gewicht sowohl des Silbers als des Goldes war: 1. Mose 24/22; 2. Mose 38/24; Hes.4/10; 45/12.

10223. "Die Hälfte eines Sekels soll die Hebe für Jehovah sein", 2. Mose 30/13, bedeutet, alles Wahre aus dem Guten sei allein des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hälfte des Sekels, sofern sie alles Wahre aus dem Guten bezeichnet, wovon Nr. 10221; und aus der Bedeutung der Hebe für Jehovah, sofern sie das bezeichnet, was dem Herrn allein angehört, wovon Nr. 10093.

10224. "Jeder, der übergeht auf die Gezählten", 2. Mose 30/14, bedeutet alles Wahre des Guten soll dem Herrn allein zuerkannt werden, wie aus dem erhellt, was Nr. 10220 gezeigt wurde.

10225. "Zwanzig Jahre alt und darüber", 2. Mose 30/14, bedeutet den Zustand der Einsicht des Wahren und des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zwanzig, wenn es sich auf das Lebensalter des Menschen bezieht, sofern (diese Zahl) den Zustand der Einsicht des Wahren und Guten bezeichnet. Daß zwanzig den Zustand der Einsicht des Wahren und Guten bedeutet, beruht darauf, daß der Mensch, wenn er zwanzig Jahre alt geworden ist, anfängt, aus sich zu denken; denn der Mensch geht von der ersten Kindheit an bis zum letzten Greisenalter durch mehrere Zustände in betreff seines Inneren durch, nämlich durch Zustände der Einsicht und Weisheit. Der erste Zustand geht von der Geburt bis zu seinem fünften Lebensjahr; dieser Zustand ist ein Zustand der Unwissenheit und der Unschuld in der Unwissenheit, und wird die Kindheit genannt. Der zweite Zustand geht vom fünften Lebensjahr bis zum zwanzigsten; dieser Zustand ist ein Zustand der Belehrung und des Wissens, und wird das Knabenalter genannt. Der dritte Zustand geht vom zwanzigsten Lebensjahr bis zum sechzigsten, und dieser Zustand ist ein Zustand der Einsicht, und wird Jugend (adolescentia), Jünglingsalter (juventus) und Mannesalter genannt. Der vierte Zustand oder der letzte geht vom sechzigsten Lebensjahr an weiter hinauf, und dieser Zustand ist der Zustand der Weisheit, und der Unschuld in der Weisheit. Diese nacheinander folgenden Lebenszustände des Menschen werden durch die Zahlen der Lebensjahre Fünf, Zwanzig und Sechzig bezeichnet:

3. Mose 27/2-7: "Wenn jemand ein besonderes Gelübde tut, so soll die Schätzung eines Mannsbilds von zwanzig Jahr alt bis zu sechzig Jahr alt fünfzig Sekel Silber sein, ist es aber eine weibliche Person, so soll die Schätzung dreißig Deckel sein. Jedoch von fünf Jahr alt bis zu zwanzig Jahr alt soll die Schätzung von einem Mannsbild zwanzig Sekel sein, bei einer weiblichen Person zehn Sekel. Aber von einem Monat bis zu fünf Jahr alt soll die Schätzung eines männlichen Kindes fünf Sekel sein, eines weiblichen Kindes drei Sekel, aber von sechzig Jahr alt und darüber soll die Schätzung (für eine Mannsperson) fünfzig Sekel, für eine weibliche Person aber zehn Sekel sein".

Daß der erste Zustand ein Zustand der Unwissenheit ist, wie auch der Unschuld in der Unwissenheit, ist klar. Solange dieser Zustand währt, wird das Innere zum Gebrauch gebildet, mithin ist es noch nicht geöffnet, sondern nur das Äußerste, das dem sinnlichen Menschen angehört. Wenn dieses allein offen ist, so ist noch Unwissenheit da; denn alles, was der Mensch versteht und inne wird, kommt aus dem Inneren. Hieraus kann man auch erkennen, daß die Unschuld, die alsdann da ist, und die Unschuld der Kindheit genannt wird, eine ganz äußerliche Unschuld ist.

Daß der zweite Zustand ein Zustand der Belehrung und des Wissens ist, ist ebenfalls klar. Dieser Zustand ist noch nicht der Zustand der Einsicht, weil der Knabe alsdann noch nichts aus sich schließt, und noch nicht zwischen Wahrheiten und Wahrheiten unterscheidet, nicht einmal zwischen Wahrem und Falschem, von sich aus, sondern aus anderen. Er denkt und redet nur Gedächtnissachen, somit aus bloßem Wissen, und sieht nicht und wird nicht selbst inne, ob etwas so sei, sondern er glaubt eben seinem Lehrer, mithin, weil ein anderer so gesagt hat.

Der dritte Zustand aber wird der Zustand der Einsicht genannt, weil der Mensch alsdann von sich aus denkt, urteilt und schließt; und was er dann erschließt, ist sein, und nicht eines anderen. In dieser Zeit fängt der Glaube an, denn der Glaube ist kein Glaube des Menschen selbst, ehe dieser durch die Vorstellungen des eigenen Denkens begründet, was er glaubt. Vorher ist der Glaube nicht sein, sondern eines anderen in ihm, denn er hat der Person geglaubt, nicht der Sache. Hieraus kann erhellen, daß der Zustand der Einsicht beim Menschen dann anfängt, wenn er nicht aus dem Lehrer, sondern aus sich denkt; und das geschieht nicht eher, als bis sein Inneres gegen den Himmel zu geöffnet wird. Man merke, daß das Äußere beim Menschen in der Welt ist, und das Innere im Himmel, und daß der Mensch nur so viel Einsicht und Weisheit hat, als Licht aus dem Himmel in das einfließt, was er aus der Welt hat; und dies geschieht in dem Maß und in der Art, wie sein Inneres geöffnet ist; und dieses wird in dem Maß geöffnet, als der Mensch für den Himmel lebt, und nicht für die Welt.

Der letzte Zustand aber ist ein Zustand der Weisheit, und der Unschuld in der Weisheit. Dieser ist vorhanden, wenn der Mensch nicht mehr sich bestrebt, Wahres und Gutes zu verstehen, sondern es zu wollen und es zu leben; denn das heißt weise sein. Und der Mensch kann insoweit das Wahre und Gute wollen und im Leben üben, als er in der Unschuld ist, d.h., als er glaubt, daß er nicht aus sich weise ist, sondern alle Weisheit dem Herrn verdankt. Ferner insoweit, als er es liebt, daß es so ist. Daher kommt es, daß dieser Zustand auch ein Zustand der Unschuld in der Weisheit ist.

Aus der Aufeinanderfolge dieser Zustände kann der Mensch, der weise ist, auch die Wunder der göttlichen Vorsehung erkennen, die sich darin zeigen, daß der vorhergehende Zustand immer die Grundlage der folgenden bildet, und daß die Öffnung oder Aufschließung des Inneren vom Äußeren bis zum Innersten nach und nach vor sich geht; und zuletzt so, daß das, was das erste war, aber im Äußersten, dann auch das letzte ist, aber im Innersten, nämlich die Unwissenheit und die Unschuld; denn wer da weiß, daß er von sich aus gar nichts weiß, und daß alles, was er weiß, vom Herrn ist, der ist in der Unwissenheit der Weisheit, und auch in der Unschuld der Weisheit.

Hieraus kann man nun erkennen, was der Zustand der Einsicht ist, der durch zwanzig bezeichnet wird, wenn diese Zahl vom Lebensalter des Menschen gesagt wird. Das gleiche wird unter dieser Zahl auch anderwärts im Wort verstanden, wie:

4. Mose 1/2,3,18-47: "Nehmet auf die Summe der ganzen Gemeinde von zwanzig Jahren an und darüber, einen jeden, der auszieht zum Heere in Israel": hier wird gehandelt von der Lagerung und Wanderung der Söhne Israels nach Stämmen, und durch diese wird auch die vom Herrn ausgehende Ordnung und Bestimmung des Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe bezeichnet; durch das Lagern die Anordnung und Bestimmung: Nr. 4236, 8103, 8130, 8131, 8155; und durch die Stämme das Gute und Wahre des Glaubens und der Liebe in seinem ganzen Inbegriff: Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335, 6337, 6397; daher werden unter "zwanzig Jahre alt und darüber" solche verstanden, die im Zustand der Einsicht sind, denn bei ihnen kann das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe vom Herrn geordnet und recht bestimmt werden, weil der Herr in ihr Verstandes- und Willensvermögen einfließt und alles ordnet und bestimmt; und Er entfernt auch das Falsche und Böse und wirft es nieder; darum wird gesagt "von zwanzig Jahre an und darüber, ein jeder, der auszieht zum Heer", denn durch Heer wird das Wahre bezeichnet, das in eine solche Ordnung gestellt ist, daß es das Falsche und Böse nicht fürchtet, sondern es vertreibt, wenn es anfechten will. Daß solches durch Heer im inneren Sinn verstanden wird, sehe man Nr. 3448, 7236, 7988, 8019.

Bei denen aber, die im Stand der Kindheit und des Knabenalters sind, und somit unter zwanzig Jahren, ist das Wahre und Gute nicht so geordnet, daß es zum Heer und in den Kriegsdienst ausziehen kann, weil sie noch nichts aus sich urteilen und erschließen, mithin noch nichts Falsches oder Böses durch die Vernunft zerstören können, und die, welche dieses nicht können, werden auch nicht in den Kampf geschickt. Deshalb wird der Mensch nicht eher in Versuchungen, d.h. in geistige Kämpfe gegen Falsches und Böses zugelassen, als bis er im Zustand der Einsicht ist, d.h., wenn er selbst urteilen kann: Nr. 3928, 4248, 4249, 8963. Das gleiche wird durch das Alter von zwanzig Jahren und darüber auch anderwärts bezeichnet:

4. Mose 26/2,3: "Jehovah sprach zu Mose und Eleasar: Nehmet die Summe der ganzen Gemeinde der Söhne Israels auf, von zwanzig Jahren und darüber, jeden, der auszieht zum Kriegsdienst in Israel": durch ausziehen zum Kriegsdienst wird im geistigen Sinn bezeichnet, ausziehen in die Kämpfe gegen Falsches und Böses, das aus der Hölle ist.

Wer nicht weiß, daß zwanzig Jahre alt und darüber den Zustand der Einsicht bezeichnet, oder diejenigen, die in diesem Zustand sind, kann auch nicht wissen, warum gesagt wurde, als sie wider Jehovah murrten, "sie sollen sterben in der Wüste, von zwanzig Jahren an und darüber; alle, die aus Ägypten heraufgezogen sind": 4. Mose 14/29; 32/10,11, denn die, welche im Zustand der Einsicht sind, daß sie aus sich unterscheiden, schließen und urteilen können, tragen die Schuld ihres Bösen, nicht aber die, welche noch nicht in diesem Zustand sind.

Hieraus wird auch klar, daß durch zwanzig Jahre, wenn sie vom Lebensalter gesagt werden, der Zustand der Einsicht oder der Zustand des Urteils bezeichnet wird. Dagegen wird durch die Zahl zwanzig etwas anderes bezeichnet, wenn es sich um einen anderen Gegenstand handelt; man sehe Nr. 10222.

10226. "Soll geben die Hebe Jehovahs", 2. Mose 30/14, bedeutet die Zuerkennung dem Herrn allein.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hebe Jehovahs, sofern sie das bezeichnet, was dem Herrn allein angehört, wovon Nr. 10093. Daß alles Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe dahin gehört, wie auch die Anordnung und Bestimmung desselben, ergibt sich aus dem Vorhergehenden.

10227. "Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme soll nicht weniger geben als die Hälfte eines Sekels, zu geben die Hebe Jehovahs", 2. Mose 30/15, bedeutet daß alle, mögen sie eine Fähigkeit haben, welche sie wollen, auf gleiche Weise alles Wahre aus dem Guten dem Herrn zuerkennen sollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Reichen, sofern er denjenigen bezeichnet, der an Wahrem und Gutem, und an den Erkenntnissen desselben Überfluß hat, worüber folgt; aus der Bedeutung des Armen, sofern er den bezeichnet, der keinen Überfluß daran hat, worüber ebenfalls folgt; aus der Bedeutung von "nicht mehr geben und nicht weniger geben", sofern es heißt, alles auf gleiche Weise; aus der Bedeutung der Hälfte eines Sekels, sofern sie alles Wahre aus dem Guten bezeichnet, wovon Nr. 10221; und aus der Bedeutung von "geben dem Jehovah", sofern es heißt, dem Herrn zuerkennen. Durch Jehovah wird nämlich im Wort der Herr verstanden, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9373.

Hieraus erhellt, daß durch "der Reiche soll nicht mehr geben, und der Arme soll nicht weniger geben, als die Hälfte eines Sekels zu geben dem Jehovah" bezeichnet wird, daß alle, mögen sie eine Fähigkeit haben, welche sie wollen, auf gleiche Weise alles Wahre und Gute dem Herrn zuerkennen sollen. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Alle haben die Fähigkeit zu verstehen und weise zu sein, daß aber der eine weiser ist als der andere, hat seinen Grund darin, daß sie nicht auf gleiche Weise alles, was der Einsicht und Weisheit angehört, nämlich alles Wahre und Gute, dem Herrn zuerkennen. Diejenigen, die alles dem Herrn zuerkennen, sind weiser als die übrigen, weil alles Wahre und Gute, das die Weisheit macht, aus dem Himmel, d.h. aus dem Herrn daselbst einfließt. Wenn man alles dem Herrn zuerkennt, dann wird das Innere des Menschen gegen den Himmel zu geöffnet; denn dann erkennt man an, daß nichts Wahres und Gutes aus dem eigenen Ich kommt, und in dem Maß, als dieses anerkannt wird, weicht die Selbstliebe, und mit ihr die Finsternis aus dem Falschen und Bösen, und insoweit kommt der Mensch auch in die Unschuld, in die Liebe und in den Glauben an den Herrn. Die Folge davon ist die Verbindung mit dem Göttlichen, der Einfluß aus demselben und die Erleuchtung.

Hieraus erhellt, woher es kommt, daß der eine mehr und der andere weniger weise ist, und weshalb der Reiche nicht mehr geben soll, und der Arme nicht weniger; daß nämlich alle auf gleiche Weise die Fähigkeit haben, weise zu sein. Es haben zwar nicht alle die gleiche Fähigkeit, weise zu sein, aber sie haben sie auf gleiche Weise, weil der eine wie der andere weise werden kann.

Unter der Fähigkeit weise zu sein wird nicht verstanden die Fähigkeit, über Wahres und Gutes vermöge der Wissenschaften zu vernünfteln, somit auch nicht die Fähigkeit, alles Beliebige zu begründen, sondern die Fähigkeit, zu durchschauen, was wahr und gut ist, zu wählen was zuträglich ist, und es anzuwenden für die Nutzzwecke des Lebens. Die, welche alles dem Herrn zuerkennen, durchschauen, wählen und wenden an; die aber, die es nicht dem Herrn zuerkennen, sondern sich selbst, wissen bloß über Wahres und Gutes zu vernünfteln, und sehen auch nichts, als was anderen angehört, nicht aus Vernunft, sondern aus der Tätigkeit des Gedächtnisses. Weil sie nicht in die Wahrheiten selbst hineinblicken können, stehen sie draußen und begründen alles, was sie annehmen, sei es wahr oder falsch. Die, welche vermöge der Wissenschaften dies mit mehr Geschick tun können, hält die Welt für weiser als andere; aber je mehr sie sich selbst alles zuschreiben, somit, je mehr sie das lieben, was sie selbst aus sich denken, desto unsinniger sind sie; denn sie begründen das Falsche mehr als das Wahre, und das Böse mehr als das Gute. Sie haben nämlich ihr Licht nur aus den Täuschungen und Scheinbarkeiten, die in der Welt sind, und daher aus ihrem eigenen Licht, welches das natürliche Licht genannt wird, und getrennt ist vom Himmelslicht. Ist aber jenes Licht von diesem getrennt, dann ist es in Beziehung auf das Wahre und Gute, das dem Himmel angehört, lauter Finsternis.

Daß Reichtümer und Güter das bedeuten, was der Einsicht und Weisheit angehört, mithin auch die Erkenntnisse des Wahren und Guten, die auch geistige Güter und Reichtümer genannt werden, erhellt aus den Stellen im Wort, wo sie erwähnt werden:

Jes.10/12-14: "Heimsuchen werde Ich die Frucht des Hochmuts des Königs von Aschur (Assyrien), darum, weil er gesagt hat: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es getan, und durch meine Weisheit, weil ich verständig bin; darum werde ich entfernen die Grenzen der Völker, und ihre Schätze plündern; wie ein Nest wird meine Hand die Güter der Völker finden": hier ist im inneren Sinn die Rede von denen, die ihrer eigenen Einsicht vertrauen, und nicht glauben, daß die wahre Weisheit vom Himmel kommt, sondern aus ihnen selbst. Der König von Aschur bezeichnet das Vernünfteln, hier das aus der eigenen Einsicht: Nr. 1186, die Schätze und Güter der Völker plündern heißt daher, diejenigen Wahrheiten zerstören, die der Einsicht und Weisheit angehören.

Jes.30/6,7: "Weissagung über die Tiere des Mittags: sie bringen auf der Schulter der Esel ihre Güter, und auf dem Rücken der Kamele ihre Schätze nach Ägypten": Tiere des Mittags bedeuten die, welche innerhalb der Kirche sind, somit in Licht des Wahren aus dem Wort, gleichwohl aber das Wort nur lesen um des Wissens willen, und nicht um der Nutzzwecke des Lebens willen; denn Mittag ist, wo das Licht des Wahren, somit wo das Wort ist: Nr. 3195, 3708, 5672, 9642; der Esel bedeutet das Wissen, so auch das Kamel und Ägypten. Daß der Esel dies bedeutet, sehe man Nr. 5492, 5741, 7024; das Kamel: Nr. 3048, 3071, 3143, 3145, 4156; und Ägypten, was angeführt worden Nr. 9391. Daß diese prophetischen Worte im geistigen Sinn zu verstehen sind, kann man daraus ersehen, daß ohne diesen Sinn niemand wüßte, was die Tiere des Mittags bedeuten, und was es heißt, auf der Schulter der Esel ihre Güter, und auf dem Rücken der Kamele ihre Schätze bringen, und zwar nach Ägypten.

Jes.45/3: "Ich will dir die Schätze der Finsternis geben und die verborgenen Güter der Heimlichkeiten, auf daß du erkennst, Ich sei Jehovah": Schätze der Finsternis und verborgene Güter der Heimlichkeiten bedeuten das, was der himmlischen Weisheit und Einsicht angehört, und dem natürlichen Menschen verborgen ist.

Jerem.17/3: "Die Sünde Judas ist geschrieben mit einem eisernen Griffel, o mein Berg auf dem Felde! Dein Vermögen und alle deine Schätze werde Ich zur Beute geben": Juda wird ein Berg auf dem Felde genannt, weil bei ihm das Vorbild der himmlischen Kirche war, denn der Berg bedeutet die Liebe der himmlischen Kirche: Nr. 6435; und das Feld ist die Kirche: Nr. 2971, 3766, 7502, 9139, 9295; Vermögen und Schätze, die zur Beute gegeben werden sollen, bedeuten alles Wahre und Gute der Kirche, das zerstört werden sollte.

Jerem.48/7: "Wegen deines Vertrauens auf deine Werke, und auf deine Schätze wirst auch du gefangen werden": Schätze bedeuten auch hier die Lehren und Erkenntnisse der Kirche.

Jerem.50/36-38: "Schwert, (mache dich auf) gegen ihre Rosse, und gegen ihre Wagen und gegen den Pöbel, der in seiner Mitte; Schwert, (mache dich auf) gegen ihre Schätze, daß sie geraubt werden, Trockenheit über die Wasser, daß sie vertrocknen": dies gegen die Chaldäer, unter denen die verstanden werden, die im äußeren Gottesdienst sind ohne den inneren, und also mit dem Mund die Wahrheiten des Wortes bekennen, aber im Herzen leugnen. Schwert bedeutet das Falsche, das gegen die Wahrheiten kämpft: Nr. 2799, 4499, 6353, 7102, 8294; Rosse bezeichnen das Verständige: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321; Wagen das, was der Lehre angehört: Nr. 5321, 8215; Schätze, die geraubt werden sollen, sind das Wahre und Gute der Kirche, das durch Anwendung zum Bösen der Selbst- und Weltliebe verkehrt werden und zugrunde gehen soll; Trockenheit über den Wassern bedeutet die Beraubung und Verzehrung der Glaubenswahrheiten. Daß das Wasser das Glaubenswahre bezeichnet, sehe man Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 8568, 9323. Wer kann nicht sehen, daß der buchstäbliche Sinn nicht der echte Sinn dieser Worte ist; denn welches Heilige, oder welches auf die Kirche bezügliche, oder welches auf den Himmel bezügliche, oder welcher Sinn liegt darin, daß das Schwert sein soll gegen die Rosse, gegen die Wagen, gegen den Pöbel, gegen die Schätze, und daß Trockenheit kommen soll über die Wasser, daß sie vertrocknen? Daher kann man aus diesen und aus den übrigen Aussprüchen des Wortes deutlich erkennen, daß ein geistiger Sinn, der vom natürlichen verschieden ist, in allem einzelnen ist, und daß das Wort ohne diesen Sinn nicht heilig genannt werden, und in sehr vielen Stellen nicht einmal begriffen werden kann.

Jerem.51/13: "Babel, die du wohnst auf vielen Wassern, reich an Schätzen": Babel bezeichnet die, welche das Wort, und daher alles Wahre und Gute der Kirche besitzen, dasselbe aber zur Selbstliebe anwenden, und so entweihen: Nr. 1326. Dies wurde auch dadurch vorgebildet, daß der König von Babel "alle Gefäße des Tempels, die von Gold und Silber waren, nahm, und daß er daraus trank und dabei die goldenen und silbernen Götter pries": Dan.5/2-4, daher wird gesagt, Babel wohne auf vielen Wassern, reich an Schätzen. Wasser bedeutet Wahrheiten, und im entgegengesetzten Sinn Falsches: Nr. 2702, 3058, 4976, 8568, 9323. Dies wird weiter beschrieben in der Offenbarung, wo die Reichtümer Babylons, die daselbst Waren heißen, aufgezählt werden: Joh.Offenb. Kapitel 18.

Hes.26/7,12: "Ich werde Nebukadnezar herführen gegen Tyrus; mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Gassen zertreten; rauben werden sie deine Güter, und plündern deine Waren": unter Tyrus wird verstanden die Kirche in Ansehung der Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1201; unter Nebukadnezar, dem König Babels, das Unheilige, das verwüstet: Nr. 1327. Dies geschieht, wenn die Wahrheiten und das Gute des Wortes zu Mitteln dienen, das Böse der Triebe der Selbst- und Weltliebe zu begünstigen, durch eine unrichtige Erklärung; denn alsdann ist das Böse jener Triebe inwendig im Herzen, und das Heilige der Kirche im Munde. Die Hufe der Rosse bedeuten das äußerste Natürliche, das ganz sinnlich Wißtümliches ist: Nr. 7729; und die Gassen bedeuten die Glaubenswahrheiten: Nr. 2336; Güter und Waren sind Erkenntnisse des Guten und Wahren. Weil durch Tyrus die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet werden, Nr. 1201, darum ist, wo von Tyrus die Rede ist, auch von Waren und Reichtümern verschiedener Gattung die Rede, wie

Hes.Kap.27: "Tharsis (war) eine Händlerin, mit der Menge von allerlei Gütern, mit Silber, Eisen, Zinn und Blei. Damaskus deine Händlerin wegen der Menge von allerei Gütern; mit der Menge deiner Güter und deines Handels hast du reich gemacht alle Könige der Erde".

Hes.28/4,5: "Durch deine Weisheit und deine Einsicht hattest du dir Güter erworben, Gold und Silber (war) in deinen Schätzen; durch die Menge deiner Weisheit hast du dir deine Güter gemehrt": ebenfalls von Tyrus.

Hierdurch erhellt offenbar, daß unter den Gütern und Reichtümern im Worte geistige Güter und Reichtümer verstanden werden, welche die Erkenntnisse des Guten und Wahren, und also Mittel zur Weisheit sind.

Sach.9/3,4: "Tyrus sammelt Silber wie Staub, und Gold wie Straßenkot; siehe, der Herr wird sie arm machen, und ihre Güter ins Meer schütteln".

Ps.45/13: "Die Tochter Tyrus wird dir Geschenke bringen, die Tochter des Königs; vor deinem Angesicht werden flehen die Reichen des Volkes": hier wird die Kirche in Ansehung der Neigung zum Wahren beschrieben, und Tochter des Königs genannt, denn Tochter bedeutet die Kirche in Ansehung der Neigung: Nr. 2362, 3963, 6729, 9055, und der König das Wahre: Nr. 1672, 2015, 2069, 3670, 4575, 4581, 4966, 6148; deshalb wird gesagt, daß die Tochter von Tyrus Geschenke bringen, und daß die Reichen des Volkes vor ihrem Angesichte flehen werden. Die Reichen des Volkes sind die, welche Überfluß haben an Wahrem und Gutem.

Hos.12/9: "Ephraim sprach: Gewiß, ich bin reich geworden, habe mir Güter gefunden": unter den Worten "ich bin reich geworden und habe mir Güter gefunden", wird auch nicht verstanden, er sei reich geworden an weltlichen Gütern und Reichtümern, sondern an himmlischen; denn unter Ephraim wird das Verständige, (d.h. die Einsicht) der Kirche verstanden, das erleuchtet wird, wenn das Wort gelesen wird: Nr. 5354, 6222, 6238, 6267.

Joh.Offenb.3/17,18: "Dem Engel der Kirche der Laodicäer (sage): Weil du sagst: ich bin reich und habe mich bereichert, und bedarf nichts, während du nicht weißt, daß du bist elend und jämmerlich und arm und blind und nackt; Ich rate dir, daß du Gold von Mir kaufst, das durch Feuer geläutert ist, auf daß du reich werdest, und weiße Kleider, daß du dich bekleidest": hier ist die Rede von einer Kirche, die das Ganze der Kirche in nackte Erkenntnisse setzt, und sich daher über andere erhebt, während doch die Erkenntnisse nichts weiter sind als Mittel zur Besserung und Vervollkommnung des Lebens. Wer daher dieselben besitzt ohne ein ihnen gemäßes Leben, der ist elend, jämmerlich, arm, blind und nackt. Gold kaufen, das durch Feuer gereinigt ist, heißt, sich vom Herrn das echte Gute verschaffen; und weiße Kleider heißt, sich vom Herrn echte Wahrheiten aus diesem Guten verschaffen. Daß Gold das Gute der Liebe bedeutet, darüber sehe man, was angeführt worden: Nr. 9874; und daß Kleider die Wahrheiten des Glaubens bedeuten: Nr. 4545, 5248, 5319, 5954, 9212, 9216, 9814, 9952.

Jerem.17/11: "Ich, Jehovah, gebe einem jeden nach seinen Wegen, nach den Früchten seiner Werke; wie ein Rebhuhn (Eier) sammelt, aber selbst nicht legt, ist, wer Reichtümer erwirbt, aber nicht mit Recht; in der Mitte seiner Tage wird er sie verlassen; am Ende der Tage wird er ein Tor sein": hier ist die Rede von denen, die sich Kenntnisse verschaffen, ohne einen anderen Nutzzweck, als um reich zu werden, d.h. um zu wissen, da doch das Leben es ist, dem sie dienen sollen. Dies wird verstanden unter sammeln wie ein Rebhuhn, und doch nicht legen, und unter Reichtümer erwerben, aber nicht mit Recht.

Luk.14/33: "Ein jeder unter euch, der nicht verleugnet alle seine Habe, kann nicht Mein Jünger sein": wer nicht weiß, daß Habe im inneren Sinn Reichtümer und geistige Güter bedeutet, nämlich Erkenntnisse aus dem Wort, muß notwendig meinen, er müsse sich aller seiner Güter entledigen, um selig werden zu können; während dies doch keineswegs der Sinn dieser Worte ist. Unter Habe wird hier verstanden alles, was aus der eigenen Einsicht kommt; denn niemand kann aus sich selbst weise sein, sondern aus dem Herrn. Alle Habe verleugnen heißt daher, sich selbst gar keine Einsicht und Weisheit zuschreiben; und wer dies nicht tut, kann vom Herrn nicht belehrt werden, d.h. Sein Jünger nicht sein.

Weil durch Habe, Reichtümer, Güter, Silber und Gold das bezeichnet wird, was der Einsicht und Weisheit angehört, darum wird auch vom Herrn das Himmelreich verglichen mit "einem Schatz, der verborgen ist im Acker": Matth.13/44; und wird gesagt: "sie sollen sich einen Schatz erwerben, der nicht vergeht in den Himmeln; weil, wo der Schatz, da auch das Herz ist": Matth.6/19-21; Luk.12/33,34.

Die, welche nicht wissen, daß unter den Reichen diejenigen verstanden werden, welche die Erkenntnisse des Wahren und Guten besitzen, somit das Wort haben, und daß unter den Armen solche verstanden werden, die jene nicht besitzen, aber dennoch ein Verlangen danach haben, können nicht anders wissen, als daß unter dem Reichen, der sich in Purpur und Byssus kleidete, und unter dem Armen, der an seiner Vorhalle lag (Luk.Kap.16), ein Reicher und ein Armer im gewöhnlichen Sinn verstanden werden, während doch unter dem Reichen daselbst das jüdische Volk verstanden wurde, welches das Wort hatte, unter dem Purpur, worein er sich kleidete, das echte Gute: Nr. 9467; und unter Byssus das echte Wahre: Nr. 5319, 9469, 9596, 9744, und unter dem Armen, der an seiner Vorhalle lag, werden die verstanden, die außerhalb der Kirche sind, und das Wort nicht haben, und doch ein Verlangen nach dem Wahren und Guten des Himmels und der Kirche. Hieraus wird auch klar, daß unter den Reichen die verstanden werden, die das Wort, mithin die göttlichen Wahrheiten haben, wie auch in der Weissagung der (Maria bei) Elisabeth gesagt wird:

Luk.1/53: "Gott hat die Hungrigen gefüllt mit Gutem, und die Reichen leer gelassen": die Hungrigen sind hier die, welche sonst Arme genannt werden, somit die kein Brot und Wasser haben, also die, welche Hunger und Durst haben, d.h., die das Gute und Wahre nicht wissen, und doch danach verlangen: durch Brot und Wasser wird im Wort das Gute und Wahre bezeichnet: Nr. 9323, und durch hungern und dürsten, somit auch durch Hunger und Durst, das Verlangen danach. Solche werden auch anderwärts unter den Armen verstanden, wie

Luk.6/20,21: "Selig seid ihr Armen, denn euer ist das Himmelreich; selig seid ihr, die ihr hungert, denn ihr werdet gesättigt werden".

Luk.14/21: "Der Hausvater sprach zu seinem Knecht, er solle hingehen auf die Gassen und Straßen der Stadt, und hereinführen die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden".

Luk.7/22: "Den Armen wird das Evangelium gepredigt werden".

Matth.11/5: "Die Armen hören das Evangelium".

Jes.14/30: "Alsdann werden weiden die Erstgeborenen der Armen, und die Dürftigen werden sicher liegen".

Jes.29/19: "Die Dürftigen unter den Menschen werden über den Heiligen Israels frohlocken".

Zeph.3/12,13: "Ich will in deiner Mitte übriglassen ein elendes und armes Volk, die hoffen werden auf den Namen Jehovahs, diese werden weiden und ruhen, ohne daß sie jemand schreckt".

Jes.41/17,18: "Die Armen und Dürftigen suchen Wasser, aber es ist keines da; ihre Zunge verschmachtet vor Durst; Ich, Jehovah, will sie erhören; auf den Anhöhen will Ich Ströme öffnen, und in die Mitte der Täler Quellen setzen": die Armen und Dürftigen, die Wasser suchen, sind die, welche nach den Erkenntnissen des Guten und Wahren ein Verlangen haben; Wasser bedeutet das Wahre; das Verlangen wird dadurch beschrieben, daß ihre Zunge vor Durst verschmachtet; und der Überfluß, den sie haben werden, dadurch, daß Ströme auf den Anhöhen eröffnet werden, und Quellen in der Mitte der Täler.

Aus diesem wird weiter klar, daß das Himmlische, nämlich das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe verstanden wird unter dem Irdischen, nämlich unter Wasser, Ströme auf den Anhöhen, Quellen in den Tälern, ferner, daß dieses der buchstäbliche Sinn des Wortes ist, jenes aber der geistige, und daß das Wort kraft dieses Sinnes göttlich ist, aber ohne denselben es nicht ist.

Daß Güter und Reichtümer solches bedeuten, was der Einsicht und Weisheit angehört, beruht auch auf der Entsprechung; denn im Himmel bei den Engeln erscheint alles wie strahlend von Gold, Silber und Edelsteinen, und zwar weil sie in der Einsicht des Wahren und in der Weisheit des Guten sind; denn das Innere der Engel stellt sich so sichtbar dar vermöge der Entsprechung. Auch bei den Geistern, die sich unterhalb der Himmel befinden, sind Reichtümer in der Scheinbarkeit, gemäß dem Zustand der Aufnahme des Wahren und Guten vom Herrn.

10228. "Zur Versöhnung über eure Seelen", 2. Mose 30/15, bedeutet, auf daß das Böse entfernt werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "versöhnt werden über ihre Seelen", sofern es heißt, gereinigt und befreit werden vom Bösen durch das Wahre des Glaubens, wovon Nr. 10218; und weil die Reinigung und Befreiung vom Bösen nichts anderes ist, als die Entfernung desselben, darum wird auch dieses durch die gleichen Worte bezeichnet.

Daß der Mensch nicht befreit werde vom Bösen, und so gereinigt, sondern daß er davon abgehalten werde, wenn er im Guten vom Herrn erhalten wird, und daß so das Böse entfernt werde, darüber sehe man, was angeführt worden Nr. 10057 E.

10229. "Und du sollst das Silber der Versöhnungen (das Sühnegeld) nehmen von den Söhnen Israels", 2. Mose 30/16, bedeutet die reinigenden Wahrheiten aus dem Guten, die der Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Silbers, sofern es das Wahre aus dem Guten bezeichnet, wovon Nr. 1551, 2594, 5658, 6112, 6914, 6917, 8932; aus der Bedeutung der Versöhnung, sofern sie die Reinigung vom Bösen bezeichnen, wovon Nr. 10218; somit bedeutet das Silber der Versöhnungen das reinigende Wahre. Ferner aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Kirche bezeichnen, wovon das, was Nr. 9340 angeführt worden. Das reinigende Wahre wird gesagt, weil alle Reinigung vom Bösen durch Wahrheiten geschieht, man sehe Nr. 2799, 5954, 7044, 7918, 9089. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Der Mensch denkt aus sich nur Böses, denn aus sich denkt er nicht an Gott, auch nicht an Güte und Gerechtigkeit gegen den Nächsten, außer um seiner selbst willen. Ja auch nicht an den Himmel und an das ewige Leben, sondern an die Welt und an das Leben in ihr. Solange der Mensch in einem solchen Zustand ist, denkt er aus dem, was unter ihm ist, und nicht aus dem was über ihm ist, somit aus der Hölle und nicht aus dem Himmel. Wenn also der Mensch Gutes denken will, so muß er aus dem Himmel denken, mithin muß sein Gemüt dahin erhoben werden. Dies geschieht einzig durch solche Wahrheiten, wie sie in der Kirche sind aus dem Wort; denn diese lehren, was Gott, was der Nächste ist, daß es einen Himmel, ein ewiges Leben gibt, und im besonderen, was böse und was gut ist. Wenn diese Wahrheiten Eingang finden, dann wird das Innere über sich erhoben, und so abgezogen von dem, was unter ihm ist, somit vom Bösen.

Hieraus kann erhellen, daß alle Reinigung oder Entfernung vom Bösen durch die Wahrheiten geschieht, die daher reinigende Wahrheiten heißen.

10230. "Und sollst es geben zum Dienst des Zelts der Zusammenkunft", 2. Mose 30/16, bedeutet die Verbindung mit dem Himmel durch die Anerkennung, daß alles Wahre und Gute vom Herrn sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Dienstes des Zelts der Zusammenkunft, sofern er das bezeichnet, was der Himmel wirkt und tut; denn Dienst bedeutet das, was er wirkt und tut, und das Zelt der Zusammenkunft ist der Himmel, wo der Herr ist. Daß das Zelt der Zusammenkunft den Himmel bedeutet, wo der Herr ist, sehe man Nr. 9457, 9481, 9485, 9784, 9963; somit auch, was den Menschen mit dem Himmel verbindet; denn was der Himmel beim Menschen wirkt und tut, das verbindet ihn auch mit dem Himmel. Die Verbindung mit dem Himmel wird bezeichnet durch die Anerkennung, daß alles Wahre und Gute vom Herrn ist, weil das, was zum Dienst des Zeltes der Zusammenkunft gegeben wurde, ein halber Sekel war, der das Silber der Sühnungen wegen der Zählung des Volkes genannt wird, und durch das Geben eines halben Sekels wird bezeichnet die Anerkennung, daß alles, was dem Glauben und der Liebe angehört, dem Herrn zu verdanken sei: Nr. 10220, 10221; und durch die Zählung wird bezeichnet die Anordnung und Bestimmung von allem durch den Herrn: Nr. 10218.

10231. "Und es soll den Söhnen Israels zum Gedächtnis sein vor Jehovah", 2. Mose 30/16, bedeutet dadurch Erhaltung der Kirche und alles Kirchlichen vom Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Kirche darstellen, worüber man sehe, was angeführt worden Nr. 9340; aus der Bedeutung von Gedächtnis, wenn es von Jehovah (ausgeht), sofern es die Erhaltung bezeichnet, wovon Nr. 9849; und aus der Bedeutung von "vor Jehovah", sofern es heißt, vom Herrn, wovon Nr. 10146.

10232. "Zur Versöhnung über eure Seelen", 2. Mose 30/16, bedeutet, weil so das Böse entfernt worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von versöhnen über ihre Seelen, sofern es heißt, das Böse durch Wahrheiten entfernen, wovon Nr. 10228. Durch die "Versöhnung über eure Seelen" wird bezeichnet, weil so das Böse entfernt worden, aus dem Grund, weil dieses so aus dem Vorhergehenden folgt; denn der innere Sinn sieht nicht auf den Sinn der Worte, wie er im Buchstaben zusammenhängt, sondern wie er in seinem Sinn zusammenhängt, und dieser ist, daß die Erhaltung der Kirche und alles Kirchlichen vom Herrn geschieht, weil das Böse entfernt worden; denn die Kirche wird beim Menschen nur darum erhalten, weil das Böse nicht hindert; denn der Herr fließt stets und fortwährend mit Seiner Barmherzigkeit ein, und sorgt dafür, daß das Wahre und Gute, das der Kirche angehört, nicht nur beim Menschen erhalten wird, sondern auch, daß es sich mehrt und wächst. Solang aber das Böse regiert, wird das Wahre und Gute der Kirche, das vom Herrn einfließt, vom Menschen entweder verworfen, oder erstickt, oder verkehrt; hingegen wenn das Böse entfernt ist, wird es angenommen und anerkannt.

10233. Vers 17-21: Und Jehovah redete zu Mose und sprach: Du sollst auch ein Waschbecken von Erz machen und sein Gestell von Erz, zum Waschen; und sollst es zwischen das Zelt der Zusammenkunft und zwischen den Altar setzen und sollst Wasser hineintun. Und Aharon und seine Söhne sollen daraus waschen ihre Hände und ihre Füße. Wenn sie ins Zelt der Zusammenkunft hineingehen, sollen sie sich mit Wasser waschen, daß sie nicht sterben, oder wenn sie zum Altar hintreten zum Dienste, um Feuerung anzuzünden für Jehovah. Und sie sollen ihre Hände und ihre Füße waschen, daß sie nicht sterben; und es soll ihnen eine ewige Satzung sein, ihm und seinem Samen, für ihre Geschlechter.

"Und Jehovah redete zu Mose und sprach" bedeutet ein Innewerden aus der Erleuchtung durch das Wort vom Herrn;

"du sollst auch ein Waschbecken von Erz machen" bedeutet das Gute des Natürlichen des Menschen, in dem die Reinigung (stattfindet);

"und sein Gestell von Erz" bedeutet das Gute im Letzten des Natürlichen, das dem Sinnlichen angehört;

"zum Waschen" bedeutet die Reinigung vom Bösen und Falschen;

"und sollst es zwischen das Zelt der Zusammenkunft und zwischen den Altar setzen" bedeutet, auf daß eine Verbindung des Wahren und Guten stattfinde,

"und sollst Wasser hineintun" bedeutet die Wahrheiten des Glaubens, durch welche die Reinigung im Natürlichen (bewirkt wird);

"und Aharon und seine Söhne sollen daraus waschen" bedeutet das Vorbild der Reinigung und Wiedergeburt des Menschen vom Herrn;

"ihre Hände und ihre Füße" bedeutet das Innere und Äußere des Menschen;

"wenn sie ins Zelt der Zusammenkunft hineingehen" bedeutet den Gottesdienst aus dem Guten des Glaubens;

"sollen sie sich mit Wasser waschen" bedeutet die Reinigung durch Glaubenswahrheiten;

"daß sie nicht sterben" bedeutet, daß das Vorbildliche nicht zugrunde gehe;

"oder wenn sie zum Altar hintreten zum Dienste, um Feuerung anzuzünden für Jehovah" bedeutet den Gottesdienst aus dem Guten der Liebe;

"und sie sollen ihre Hände und ihre Füße waschen" bedeutet die Reinigung des Inneren und Äußeren des Menschen;

"daß sie nicht sterben" bedeutet, daß das Vorbildliche nicht zugrunde gehe;

"und es soll ihnen eine ewige Satzung sein" bedeutet ein ewiges Ordnungsgesetz;

"ihm und seinem Samen, für ihre Geschlechter" bedeutet alle, die das, was vom Herrn ausgeht, aufnehmen, somit die, welche von Ihm wiedergeboren werden.

10234. "Und Jehovah redete zu Mose und sprach", 2. Mose 30/17, bedeutet ein Innewerden aus der Erleuchtung durch das Wort vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Redens Jehovahs zu Mose, sofern es die Erleuchtung durch das Wort vom Herrn ist, wovon Nr. 10215; und aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon Nr. 2862, 3509, 5743, 8660.

Man merke, daß wenn etwas Neues, das vom vorigen unterschieden ist, zur Erörterung kommt, gesagt wird: "Jehovah redete zu Mose", wie in diesem Kapitel Vers 11,17,22,34, und auch anderwärts; der neue Gegenstand, der nun erörtert wird, betrifft die Reinigung vom Bösen und Falschen.

10235. "Du sollst auch ein Waschbecken von Erz machen", 2. Mose 30/18, bedeutet das Gute des Natürlichen des Menschen, in dem die Reinigung (stattfindet).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Waschbeckens, worin das Wasser zur Reinigung war, sofern es das Natürliche des Menschen bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung von Erz, sofern es sein Gutes bezeichnet.

Im nun Folgenden ist vom Waschen die Rede, und wird gesagt, Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände und ihre Füße waschen, wenn sie in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen, oder zum Altar hinzutreten zum Dienst; und anderwärts wird gesagt, die unrein Gewordenen sollen sich und ihre Kleider waschen, und dann seien sie rein. Hieraus kann erhellen, daß das Waschen die Reinigung vom Bösen vorbildete; somit das Waschen des Leibes und der Kleider die Reinigung des Herzens und Gemüts.

Ein jeder, der aus einiger Erleuchtung denkt, kann sehen, daß durch das Waschen das Böse des Herzens und Gemütes nicht weggewischt wurde, sondern nur der Schmutz des Leibes und der Kleider, und nachdem dieser weggewischt worden, dennoch das Böse zurückgeblieben ist; und daß das Böse durchaus nicht durch Wasser weggewischt werden konnte, sondern durch Buße. Hieraus wird wiederum klar, daß das, was bei dem israelitischen Volke angeordnet wurde, Äußeres war, das Inneres vorbildete, und daß das Innere das eigentlich Heilige der Kirche bei ihnen war, und nicht das Äußere ohne dieses. Daß aber dieses Volk dennoch alles Heilige ins Äußere und gar nicht ins Innere setzte, erhellt aus den Worten des Herrn bei Matthäus:

Matth.23/25-27: "Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, das Inwendige aber ist voll von Raub und Unmäßigkeit, du blinder Pharisäer, reinige zuvor das Inwendige des Bechers und der Schüssel, dann wird auch das Äußere rein werden. Ihr macht euch gleich den weißgetünchten Gräbern, die auswendig zwar hübsch erscheinen, inwendig aber voll sind von Totengebeinen und aller Unreinigkeit". Sodann Mark.7/2-8; Luk.11/39.

Daß das Waschbecken das Natürliche bezeichnet, beruht darauf, daß durch das Waschen in demselben die Reinigung vom Bösen bezeichnet wird, und die Reinigung vom Bösen im Natürlichen geschieht; und außerdem wird durch Gefäße überhaupt das bezeichnet, was dem natürlichen Menschen angehört: Nr. 3068, 3079, 9394, weil das Natürliche der Behälter der geistigen Dinge ist, die dem inwendigen Menschen angehören. Unter dem Natürlichen wird das Äußere des Menschen verstanden, d.h. das, was der äußere Mensch genannt wird.

Es kann befremden, daß durch das Waschbecken das Natürliche des Menschen bezeichnet werde; aber man wisse, daß im inneren Sinn hier von der Reinigung vom Bösen gehandelt wird, und der Mensch es ist, der gereinigt wird. Hieraus folgt, daß etwas am Menschen bezeichnet wird durch das, worin das Waschen geschah, wodurch die Reinigung bezeichnet wird. Dies ist aber das Natürliche, weil in diesem die Reinigung geschieht. Außerdem bezeichnet alles, was des Gottesdienstes halber bei dem israelitischen und jüdischen Volke angeordnet wurde, das, was dem Himmel und der Kirche angehört, mithin solches, was im Menschen ist; denn wenn es nicht etwas im Menschen bezeichnet hätte, so würde es keine vorbildliche Bedeutung gehabt haben.

Weil durch das Waschbecken das Natürliche des Menschen bezeichnet wird, durch die Wasser im Waschbecken die Wahrheiten, die Sache des Glaubens sind, und durch das Waschen die Reinigung vom Bösen, so kann man daraus annehmen, was durch das eherne Meer neben dem Tempel, wie auch, was durch die zwölf Rinder, die dasselbe trugen, (bezeichnet wurde). Ebenso, was durch die zehn übrigen Waschbecken, die ebenfalls neben dem Tempel aufgestellt waren, und durch die darin eingegrabenen Löwen, Ochsen und Cherube, sodann durch die Räder wie eines Wagens unter ihnen bezeichnet wurde. Was dieses alles bezeichnete, ist klar, wenn bekannt ist, was bezeichnet wird durch Waschbecken, Wasser und Waschen, und wenn bekannt ist, wie es sich mit der Reinigung vom Bösen beim Menschen verhält; denn alles und jegliches enthielt Vorbilder himmlischer und geistiger Dinge.

Das eherne Meer, das von Salomo gemacht und neben dem Tempel aufgestellt wurde, wird 1.Kön.7/23,24,26,39, so beschrieben: "Er machte ein gegossenes Meer, zehn Ellen von einem Rande zum anderen, gerundet ringsum; fünf Ellen hoch; und eine Schnur von dreißig Ellen umgab dasselbe ringsum. Koloquinthen gingen unterhalb des Randes ringsum, zehn Ellen weit umgeben sie das Meer ringsumher. Es stand auf zwölf Rinder, drei waren gerichtet gegen Mitternacht, und drei gegen Abend, und drei gerichtet gegen Mittag, und drei gegen Morgen, das Meer aber war oben über ihnen, und alle ihre Hinterteile waren einwärts; seine Dicke war eine Hand breit, sein Rand war gleich dem Werk des Randes eines Kelches, die Blüte einer Lilie. Zweitausend Bath faßte es. Und das Meer wurde gestellt auf der rechten Schulter (Seite) des Hauses nach Osten zu, gegen den Mittag":

Dieses Gefäß oder dieses Waschbecken wird Meer genannt, weil durch Meer das Wißtümliche im allgemeinen bezeichnet wird, und alles Wißtümliche gehört dem natürlichen Menschen an. Daß das Meer das Wißtümliche bedeutet, sehe man Nr. 28, 2850, 8184: und daß das Wißtümliche dem natürlichen Menschen angehört: Nr. 1486, 3019, 3020, 3309, 3310, 5373, 6004, 6023, 6071, 6077, 9918; daß dieses das Waschgefäß gleich dem Werk des Randes eines Kelches (oder Bechers) war, hatte den Grund, weil durch Kelch, Trinkgefäß oder Becher ebenfalls das Wißtümliche, das dem natürlichen oder sinnlichen Menschen angehört, bezeichnet wird: Nr. 9557, 9996; durch die zwölf Rinder wurde alles Gute des natürlichen und sinnlichen Menschen im Inbegriff bezeichnet, weil sie anstatt des Gestelles waren, und durch Gestell wird das bezeichnet, was das Letzte ist und stützt. Daß zwölf alles im Inbegriff bedeutet, sehe man Nr. 3272, 3858, 3913, und daß das Rind das Gute des natürlichen Menschen bezeichnet, sehe man Nr. 2781, 9135; daß sie nach allen Weltgegenden gerichtet waren, beruhte darauf, daß das Gute des natürlichen Menschen das Aufnahmegefäß von allem ist, was aus der Welt einfließt, sowohl was sich auf das Gute, als was sich auf das Wahre bezieht. Der Durchmesser von zehn Ellen bezeichnete das Volle: Nr. 3107; und der Umfang von dreißig Ellen bezeichnete den vollständigen Inbegriff: Nr. 9082; zweitausend Bath bezeichneten die Verbindung des Guten und Wahren, somit die Reinigung und Wiedergeburt, denn die Wiedergeburt ist nichts anderes als die Verbindung des Guten und Wahren. Zweitausend bezeichnet das gleiche, wie zwei, denn die multiplizierten Zahlen bedeuten das gleiche wie die einfachen, woraus sie entstehen: Nr. 5291, 5335, 5708, 7973; daß zwei die Verbindung bezeichnet, sehe man Nr. 5194, 8423. Daß das eherne Meer zur rechten Schulter (oder Seite des Hauses), gegen Morgen, gegenüber dem Mittag gesetzt war, bezeichnete die Richtung zum Herrn, denn der Herr ist der Aufgang: Nr. 101, 9668; das Haus oder der Tempel ist der Himmel und die Kirche, wo der Herr ist: Nr. 3720.

Aus diesem kann nun erhellen, was durch das eherne Meer, folglich auch, was durch das Waschbecken bezeichnet wurde, nämlich das Natürliche des Menschen, in dem die Reinigung vor sich geht.

10236. "Und sein Gestell von Erz", 2. Mose 30/18, bedeutet das Gute im Letzten des Natürlichen, das dem Sinnlichen gehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gestells des Waschbeckens, worin das Wasser zum Waschen war, sofern es das Letzte des Natürlichen bezeichnet, welches das Sinnliche genannt wird; und aus der Bedeutung des Erzes, sofern es das Gute bezeichnet, wovon Nr. 10235.

Der Grund, warum das Gestell das Letzte des Natürlichen bezeichnet, welches das äußere Sinnliche genannt wird, ist, weil durch das Waschbecken, das oben darauf ist, das Natürliche bezeichnet wird, in dem die Reinigung vor sich geht, daher wird durch das, was unten ist, bezeichnet, was an der untersten, d.h. an der letzten Stelle ist, somit das äußere Sinnliche des Menschen.

Das Natürliche des Menschen ist ein äußeres, ein mittleres und ein inneres; das Äußere des Natürlichen hat Gemeinschaft mit der Welt und wird das äußere Sinnliche genannt; das innere Natürliche ist es, das Gemeinschaft hat mit dem inwendigen Menschen, der im Himmel ist, das mittlere Natürliche aber ist das, welches beide verbindet. Denn wo ein Äußeres und ein Inneres ist, da muß ein Mittleres sein, das verbindet. Daß der Mensch ein äußeres, mittleres und inneres Natürliches hat, sehe man Nr. 4009, 4570, 5118, 5120, 5649, 9216.

Durch das Sinnliche, welches das Letzte des Natürlichen ist, wird eigentlich das verstanden, was Fleisch genannt wird, und zugrunde geht, wenn der Mensch stirbt, somit das, was dem Menschen zu seinen Verrichtungen in der Welt dient, wie das Sinnliche des Gesichts, des Gehörs, des Geruchs, des Geschmacks und des Gefühls. Daß dieses Sinnliche die letzte Unterlage ist, in der das Leben des Menschen sich abschließt, und auf dem es als auf einem Gestell ruht, kann man leicht erkennen, denn es schließt sich unmittelbar an die Welt an, und durch dasselbe als das Äußerste geht die Welt ein, und geht der Himmel hervor. Dieses Sinnliche hat der Mensch jedoch mit den unvernünftigen Tieren gemein; aber das äußere Sinnliche, das der Mensch nicht so mit ihnen gemein hat, und dennoch ein äußeres Sinnliches ist, ist dasjenige, das der Mensch im Gedächtnis hat von der Welt her, und bloß aus weltlichen, leiblichen und irdischen Dingen daselbst besteht. Ein Mensch, der bloß aus diesen denkt und vernünftelt, und nicht aus inneren, wird ein sinnlicher Mensch genannt. Dieses Sinnliche bleibt dem Menschen nach dem Tode, aber es ruht; dieses äußere Sinnliche ist es, was eigentlich durch Gestell bezeichnet wird; wie beschaffen dieses ist, wurde vorgebildet durch die Gestelle der zehn Waschbecken, die neben den Tempel gesetzt waren; diese Gestelle werden in folgender Weise beschrieben:

1.Kön.7/27-39: "Salomo machte zehn Gestelle von Erz, vier Ellen die Länge eines jeden Gestells, und vier Ellen die Breite; drei Ellen die Höhe. Auf den Feldern, die zwischen den Fugen (Leisten), waren Löwen, Rinder und Cherubim; und auf den Fugen ebenso oberhalb. Überdies hatte ein jedes Gestell vier Räder und eherne Tafeln; aber seine vier Ecken hatten Schultern (Arme); unter dem Waschbecken waren gegossene Schultern (Arme); das Werk der Räder war gleich dem Werk eines Wagenrads; ihre Hände (Achsen) und ihre Rücken (Felgen), ihre Speichen und ihre Naben waren alle gegossen. Auf diese Weise machte er zehn Gestelle; einen Guß, ein Maß, ein Verhältnis hatten sie alle. Daher machte er zehn Becken von Erz; vierzig Bath faßte ein jedes Waschbecken; vier Ellen ein jedes Waschbecken": die Beschaffenheit des äußeren Sinnlichen beim Mensch wird hier durch Vorbilder beschrieben, hauptsächlich aber der Schutz des Herrn, daß der Mensch nicht aus seinem Sinnlichen, somit aus der Welt, in das eindringe, was dem Himmel oder der Kirche angehört; denn das ist gegen die göttliche Ordnung.

Die Welt kann nämlich nicht in den Himmel eingehen, wohl aber der Himmel in die Welt; dies geschieht, wenn der Herr durch den Himmel beim Menschen einfließt, ihn erleuchtet, ihn lehrt, und ihn führt durch das Wort. Daß aus der Welt eingehen in das, was dem Himmel angehört, gegen die göttliche Ordnung ist, kann man an denjenigen sehen, die aus ihrem Sinnlichen, somit aus dem Wißtümlichen, das aus der Welt ist, eingehen, sofern sie gar nichts glauben. Der Schutz, daß dieses nicht geschehe, wird bezeichnet durch Löwen, Rinder und Cherubim; durch Löwen wird nämlich der Schutz bezeichnet, daß die Wahrheiten nicht eingehen, denn die Löwen bedeuten Wahrheiten in ihrer Macht: Nr. 6367, 6369; durch Rinder wird bezeichnet der Schutz, daß das Gute nicht eingehe, denn die Rinder bedeuten das Gute in seiner Macht: Nr. 2781; daß durch Cherubim bezeichnet wird der Schutz des Herrn, damit dieses nicht geschehe, sehe man Nr. 308, 9509; daß die Schultern, deren auch Erwähnung geschieht, die Macht und den Widerstand bedeuten, sehe man Nr. 1085, 4931-4937, 9836; durch die Räder wie eines Wagens wird bezeichnet die Fähigkeit, weise zu sein, wenn alles aus dem Himmel eingeht, denn dann geht alles der Ordnung gemäß vor sich; die Wagenräder bedeuten nämlich die Fähigkeit fortzuschreiten, also zu lernen: Nr. 9872, 8215; und Wagen bezeichnet das, was der Lehre des Himmels und der Kirche angehört: Nr. 5321, 8215.

Was ein sinnlicher Mensch sei, soll abermals mit wenigen Worten gesagt werden: Ein sinnlicher Mensch heißt, wer bloß aus solchem denkt, was er im Gedächtnis aus der Welt hat, und wer gegen das Innere hin nicht erhoben werden kann. Solcherart sind hauptsächlich die, welche nichts vom Himmel und nichts vom Göttlichen glauben, weil sie es nicht sehen, denn sie trauen bloß ihren Sinnen, und was vor diesen nicht erscheint, halten sie für nichts.

Solche kommen nahezu der Art der unvernünftigen Tiere gleich, die auch bloß durch die äußeren Sinne geführt werden; gleichwohl sind sie listig und gewandt im Handeln und Vernünfteln, aber sie sehen das Wahre nicht aus dem Licht des Wahren. Solche hießen ehemals Schlangen vom Baum der Erkenntnis; die höllische Rotte ist größtenteils solcherart.

Was aber der sinnliche Mensch und was das Sinnliche ist, sehe man Nr. 9331 E, 9726, 9730, 9731, 9922, 9996; und was es heißt erhoben werden, über das Sinnliche oder von demselben abgezogen werden: Nr. 9922.

Das Gute des Sinnlichen, das durch das Gestell von Erz bezeichnet wird, ist das, was das Reizende und Angenehme genannt wird, welches das Denken der Einbildungskraft anregt, und dieses Denken kommt nur aus solchem, was irdisch, leiblich und weltlich ist, und unterscheidet sich von anderen Lustreizen dadurch, daß es sich auf keine anderen Nutzzwecke bezieht als auf selbstische, d.h. solche, die das Ich betreffen; denn der sinnliche Mensch ist in der Selbst- und Weltliebe, und was ihm Vergnügen macht, bezieht auf diese Liebestriebe. Weil aber die Liebestriebe des sinnlichen Menschen solcherart sind, so ist klar, daß er gewandter ist als andere im Vernünfteln und in der Tätigkeit für gewinnsüchtige und ehrgeizige Zwecke; denn sein Leib entbrennt vom Feuer dieser Liebe, und dieses Feuer zündet ein Licht an, welches das natürliche Licht genannt wird, und wenn dieses angezündet ist bis zum Erglänzen, alsdann wird das Himmelslicht, das dem inwendigen Menschen angehört, ganz verdunkelt; daher wird das, was diesem Lichte angehört, weil es in Finsternis ist, für nichts erklärt. Anders aber ist es bei denjenigen, die aus dem Feuer des Himmels handeln und aus dem Licht desselben denken.

Hieraus kann erhellen, was unter dem Guten des Sinnlichen verstanden wird, das bezeichnet wird durch das Gestell des Waschbeckens.

10237. "Zum Waschen", 2. Mose 30/18, bedeutet die Reinigung vom Bösen und Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von waschen, sofern es die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichnet, wovon Nr. 3147, 5954. Weil im inneren Sinn von der Reinigung vom Bösen und Falschen durch Glaubenswahrheiten in dem nun Folgenden die Rede ist, darum soll in Kürze gesagt werden, wie es sich damit verhält, denn durch das Waschen wird die Reinigung bezeichnet; durch Wasser die Wahrheiten des Glaubens, und durch das Waschbecken, worin das Wasser, das Natürliche, weil alle Reinigung im Natürlichen geschieht.

Der Mensch hat ein Äußeres und ein Inneres. Das Äußere wird das Natürliche genannt und auch der natürliche Mensch, das Innere aber wird das Geistige und auch der geistige Mensch genannt, aus dem Grunde, weil das Innere des Menschen in der geistigen Welt ist, wo die Geister und Engel sind, und sein Äußeres in der natürlichen Welt ist, wo die Menschen sind. Beides, sowohl das Innere als das Äußere, wird gereinigt, das Innere im Himmel und das Äußere, während der Mensch in der Welt lebt, somit im Natürlichen, das in der Welt ist.

Der Grund, warum die Reinigung alsdann im Natürlichen vollzogen wird, ist, weil die Glaubenswahrheiten im Natürlichen zum deutlichen Bewußtsein kommen; denn sie sind in diesem unter dem Wißtümlichen oder unter den Sachen des Gedächtnisses, deren man, wenn sie gedacht werden, deutlich bewußt wird, nicht aber dessen, was gedacht wird im inwendigen Menschen. Dieses kommt nicht zum deutlichen Bewußtsein, solange der Mensch in der Welt ist, weil die Vorstellungen, die jener hat, geistig sind; daher kommt es, daß die Reinigung im Natürlichen geschieht.

Daß sie durch die Glaubenswahrheiten geschieht, kann daraus erhellen, daß die, welche gereinigt werden, nicht nur wissen müssen, was böse und falsch ist, sondern dieses auch erkennen und hernach verabscheuen und fliehen müssen. Wenn dieses geschieht, dann erst wird der Mensch davon gereinigt. Das Böse und Falsche kann man aber nur wissen und somit auch erkennen im Natürlichen durch die Wahrheiten des Glaubens, denn diese lehren jenes, somit machen sie es offenbar. Wer da glaubt, er werde vom Bösen und Falschen gereinigt, ehe er es bei sich sieht und erkennt, ist in einem großen Irrtum, man sehe Nr. 8388, 8390.

Es wurde gesagt, daß der Mensch sein Böses und Falsches wisse durch die Wahrheiten des Glaubens im Natürlichen, d.h. im äußeren Menschen, nicht aber im inwendigen. Der Grund davon ist, weil die Vorstellungen des Denkens im inwendigen Menschen geistig sind, und die geistigen Vorstellungen können nicht begriffen werden im Natürlichen, denn es sind Vorstellungen des Verstandes, die keine Gegenstände haben, wie sie in der materiellen Welt sind. Gleichwohl aber fließen jene Vorstellungen, nämlich die geistigen, die dem inwendigen Menschen eigen sind, in die natürlichen Vorstellungen ein, die dem äußeren Menschen angehören, und erzeugen und bilden diese, was durch Entsprechungen geschieht.

Von den geistigen Vorstellungen aber, die der inwendige Mensch hat, soll, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, die Rede sein, wo vom Himmel und von den Geistern und Engeln (gehandelt wird); denn diese denken durch geistige Vorstellungen, und durch solche reden sie auch miteinander.

10237_. "Und sollst es zwischen das Zelt der Zusammenkunft und zwischen den Altar setzen", 2. Mose 30/18, bedeutet, auf daß eine Verbindung des Wahren und Guten stattfinde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zwischen dem Zelt der Zusammenkunft und dem Altar", sofern es die Verbindung des Wahren und Guten bezeichnet, wovon Nr. 10001, 10025.

Daß das Waschbecken zwischen das Zelt der Zusammenkunft und den Altar gesetzt wurde, und daß Aharon und seine Söhne darin Hände und Füße wuschen, war deshalb, weil die Reinigung des Herzens und die Wiedergeburt vorgebildet werden sollte, die in ihrem Wesen eine Verbindung des Wahren und Guten ist; denn die Verbindung des Wahren und Guten ist der Himmel selbst bei dem Menschen. Deshalb wird auch der Himmel im Wort mit einer Ehe verglichen. Diese Verbindung geschieht durch die Glaubenswahrheiten, weil diese lehren, wie man leben soll. Wenn man also nach den Wahrheiten des Glaubens lebt, so kommt die Verbindung des Wahren und Guten zustande; denn das Wahre wird alsdann gut durch das Leben; das Leben des Wahren ist das Gute. Dies wird auch dadurch verstanden, daß der Mensch wiedergeboren wird durch Wasser und Geist. Wasser bedeutet das Wahre des Glaubens und Geist das Leben desselben.

Daß die Wiedergeburt die Verbindung des Wahren und Guten ist, sehe man Nr. 2063, 3155, 3158, 3607, 4353, 5365, 5276, 8516, 8517, 8772, 10067.

10238. "Und sollst Wasser hineintun", 2. Mose 30/18, bedeutet die Wahrheiten des Glaubens, durch welche die Reinigung im Natürlichen zustande kommt.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wasser, sofern sie die Wahrheiten des Glaubens bezeichnen, wovon Nr. 28, 739, 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8568, 9323; und aus der Bedeutung des Waschbeckens, sofern es das Natürliche bezeichnet, wovon Nr. 10235.

Wer nicht weiß, daß die Wasser die Wahrheiten des Glaubens bezeichnen, wird gar vieles im Wort nicht begreifen, z.B. was bezeichnet wird durch den Satz bei

Joh.3/5: "Es sei denn, daß der Mensch geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht eingehen in das Reich Gottes": die, welche hier unter Wasser nichts anderes verstehen als Wasser, glauben, das Wasser der Taufe sei es, durch das der Mensch wiedergeboren werde, während doch das Wasser zur Wiedergeburt nichts hilft, sondern das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe; denn das Wasser wäscht bloß den Schmutz des Leibes ab und durchaus nicht das Böse des Herzens.

Wer nicht weiß, daß die Wasser Wahrheiten des Glaubens bedeuten, kann auch nicht wissen, was die Taufe bedeutet, denn er glaubt, daß dieses Äußere den Menschen selig mache, da doch das Äußere nichts hilft sondern das Innere, das bezeichnet wird, und das ist die Wiedergeburt durch die Wahrheiten des Glaubens; denn die Angehörigen der Kirche werden von den übrigen auf dem Erdkreis durch die Taufe unterschieden, weil diese durch die Wahrheiten des Glaubens wiedergeboren werden können, nicht aber, die außerhalb der Kirche sind; denn innerhalb der Kirche ist das Wort, in dem die Wahrheiten des Glaubens (enthalten sind).

Wer nicht weiß, daß die Wasser Wahrheiten des Glaubens bedeuten, kann auch nicht wissen, was 1. Mose 1/6-10 verstanden wird unter "den Wassern über der Ausbreitung und unter den Wassern unterhalb der Ausbreitung"; während doch durch die Wasser über der Ausbreitung die Wahrheiten des Glaubens im inwendigen Menschen, und durch die Wasser unterhalb der Ausbreitung die Wahrheiten des Glaubens im äußeren bezeichnet werden; denn jenes Kapitel handelt von der Neuschöpfung des Menschen der Ältesten Kirche, somit von seiner Wiedergeburt.

Wer nicht weiß, daß die Wasser Wahrheiten des Glaubens bedeuten, kann auch nicht wissen, was durch Wasser bezeichnet wird Joh.4/13,14: "Wer von dem Wasser trinkt, das Ich geben werde, wird ewiglich nicht dürsten; aber das Wasser, das Ich geben werde, wird in ihm werden eine Quelle des Wassers, das ins ewige Leben quillt".

Jes.41/17,18: "Die Armen und Dürftigen suchen Wasser, aber es ist keines da, ihre Zunge verschmachtet vor Durst; öffnen will Ich auf den Anhöhen Ströme, und inmitten der Täler will Ich Quellen setzen, die Wüste zu einem Wassersee und das dürre Land zu Wasserquellen".

Jes.48/20,21: "Sie werden nicht dürsten; Ich werde ihnen aus dem Felsen Wasser quellen lassen, und Er wird den Fels spalten, daß Wasser herausfließen"; und sonst öfter.

Man sehe aber, was hierüber früher gesagt und gezeigt wurde, z.B. daß die Reinigung vom Bösen und Falschen durch Glaubenswahrheiten geschehe: Nr. 2799, 5954, 7044, 7918, 9089, 10229, und auch die Wiedergeburt, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9959. Daß die Taufe die Wiedergeburt durch die Wahrheiten des Glaubens bedeutet: Nr. 4255, 5120, 9089. Daß die Reinigung im Natürlichen geschehe: Nr. 3147, 9572, und auch die Wiedergeburt, was angeführt worden: Nr. 9325.

10239. "Und Aharon und seine Söhne sollen daraus waschen", 2. Mose 30/19, bedeutet das Vorbild der Reinigung und Wiedergeburt des Menschen vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von waschen, sofern es die Reinigung bezeichnet, wovon Nr. 10237; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er den Herrn in Ansehung des himmlisch göttlich Guten vorbildet, wovon Nr. 9806, 10068; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Aharons, sofern sie den Herrn in Ansehung des geistig göttlich Guten vorbilden, wovon Nr. 9807, 10068.

Hieraus wird klar, daß durch "Aharon und seine Söhne sollen daraus waschen", das Vorbild der Reinigung des Menschen vom Herrn bezeichnet wird; daß es auch das Vorbild der Wiedergeburt ist, beruht darauf, daß die Wiedergeburt ebenfalls durch das Waschen vorgebildet wurde, aber durch das Waschen des ganzen Leibes; dieses Waschen wurde Taufe genannt. Daß das Taufen oder die Taufe die Wiedergeburt bedeutet, sehe man Nr. 4255, 9088.

Aber die Wiedergeburt ist von der Reinigung darin unterschieden, daß die Wiedergeburt das Vorhergehende ist und die Reinigung das Nachfolgende. Denn niemand kann vom Bösen und Falschen gereinigt werden, als wer wiedergeboren wird und nachdem er wiedergeboren ist; denn wer nicht wiedergeboren ist, wird zwar vom Bösen abgelenkt, so weit er es geschehen läßt, aber er wird nicht davon gereinigt, sondern er ist immer unrein.

Anders der wiedergeborene Mensch; dieser wird täglich gereinigt. Dies wird verstanden durch die Worte des Herrn zu Petrus: "Wer gewaschen ist, bedarf nur, daß er an den Füßen gewaschen werde, so ist er ganz rein": Joh.13/10. Wer gewaschen ist bedeutet, wer wiedergeboren ist. Daß die gänzliche Waschung eine Taufe genannt wird, erhellt bei Mark.7/4, und das Waschen des ganzen Leibes bei Matth.3/13-16; Mark.1/10; wie auch 2.Kön.5/10,14; der Jordan, in dem die Waschungen, die Taufen waren, geschahen: Matth.3/6,13; Mark.1/5; 2.Kön.5/10,14, bezeichnete das Natürliche: Nr. 1585, 4255; daß durch das Taufwaschen auch die Versuchung bezeichnet wird: Matth.20/22,23, beruht darauf, daß alle Wiedergeburt durch Versuchungen geschieht: Nr. 5036, 5773, 8351, 8958, 8959.

Hier soll auch kurz gesagt werden, warum der Herr, als Er in der Welt war, selbst auch getauft werden wollte, da doch durch das Taufen die Wiedergeburt des Menschen vom Herrn bezeichnet wird. Der Grund war, weil das Getauftwerden des Herrn selbst die Verherrlichung Seines Menschlichen bezeichnete; denn was im Wort die Wiedergeburt des Menschen bezeichnet, das bezeichnet auch die Verherrlichung des Menschlichen im Herrn, denn die Wiedergeburt des Menschen ist das Bild der Verherrlichung des Herrn: Nr. 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688. Deshalb sagte der Herr, als Er Sich von Johannes taufen ließ: "Also gebühret uns, alle Gerechtigkeit Gottes zu erfüllen", Matth.3/15: alle Gerechtigkeit Gottes erfüllen heißt, die Höllen unterjochen, und sie und die Himmel in Ordnung bringen, durch eigene Macht, und zugleich Sein Menschliches verherrlichen; dies geschah durch Versuchungen, die Er an Sich herankommen ließ, somit durch fortwährende Kämpfe mit den Höllen bis zum letzten am Kreuz. Daß dieses die Gerechtigkeit ist, die der Herr erfüllt hat, sehe man Nr. 9486, 9715, 9809, 10019, 10152; das gleiche wird auch bezeichnet dadurch, daß alles erfüllt werden sollte, was in Beziehung auf den Herrn geschrieben ist im Gesetz und in den Propheten: Luk.18/31; 22/37; 24/44; und daß der Herr gekommen sei, alles im Gesetz zu erfüllen: Matth.5/17,18.

Wer die Geheimnisse des Wortes nicht weiß, glaubt, der Herr sei die Gerechtigkeit dadurch geworden, daß Er alles im Gesetz erfüllt, und daß Er durch die Erfüllung das Menschengeschlecht vom Joch des Gesetzes, somit von der Verdammnis befreit habe; aber das ist nicht der Sinn jener Worte, sondern daß Er die Gerechtigkeit wird durch die Unterjochung der Höllen, durch die Wiederbringung der Himmel in die Ordnung und durch die Verherrlichung Seines Menschlichen; denn durch diese verschaffte Er Sich die Macht, durch Sein Göttlich-Menschliches die Höllen in Ewigkeit zu unterjochen und die Himmel in Ordnung zu erhalten, und so kann Er den Menschen wiedergebären, d.h. ihn von den Höllen befreien und ihn selig machen.

10240. Weil durch das Waschen auch die Wiedergeburt bezeichnet wird, so soll noch etwas von dieser gesagt werden:

Wer nicht weiß, daß der Herr sowohl bei den Propheten als bei den Evangelisten durch Entsprechungen geredet hat und daß mithin im Worte ein innerer Sinn ist, kann durchaus nicht wissen, was durch die Worte des Herrn verstanden wird:

Joh.3/5,6,8: "Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, wer nicht geboren wird aus Wasser und Geist, kann nicht eingehen in das Reich Gottes. Was geboren ist aus dem Fleisch, das ist Fleisch; was aber geboren ist aus dem Geist, das ist Geist. Der Wind weht, wo er will, und seine Stimme hörst du, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht: also ist ein jeder, der geboren ist aus dem Geist".

Entfaltet man diese Worte durch die Entsprechungen, so wird klar, welches der Sinn derselben ist; denn es sind Geheimnisse des Himmels. Nach der Entsprechung bedeutet "Wasser" das Wahre des Glaubens, das im natürlichen Menschen zum deutlichen Bewußtsein kommt. "Geist" ist das göttlich Wahre, das vom Herrn durch das Inwendige des Menschen in sein Äußeres oder Natürliches einfließt, wodurch dem Menschen, der wiedergeboren wird, das Leben des Glaubens zuteil wird. "Fleisch" ist das Eigene des Menschen, das nur böse ist. "Der Wind weht, wo er will" bedeutet, daß der Herr durch das göttlich Wahre aus Barmherzigkeit neues Leben gibt. "Du hörst seine Stimme" bedeutet, daß dieses im äußeren oder natürlichen Menschen zum Bewußtsein kommt; die Stimme ist die Verkündigung aus dem Wort. "Du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht" bedeutet, daß der Mensch nicht weiß, wie die Wiedergeburt geschieht, denn sie geschieht durch unzählige und unaussprechliche Geheimnisse vom Herrn.

Daß nach der Entsprechung die Wasser Wahrheiten des Glaubens bedeuten, sehe man Nr. 28, 739, 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8568, 9323, 10238; daß der Geist das göttlich Wahre ist, aus dem das Leben des Glaubens kommt: Nr. 9229, 9818; daß das Fleisch das Eigene des Menschen bedeutet, das nur böse ist: Nr. 8409; daß wehen der Zustand des Glaubenslebens bezeichnet: Nr. 9281; daß die Stimme die Verkündigung aus dem Wort bezeichnet, somit das Wahre daher: Nr. 9926; hören bedeutet das Innewerden (Bewußtsein): Nr. 9311, 9926; "kommen und hingehen" oder "eingehen und ausgehen" bezeichnet den Zustand einer Sache vom Anfang bis zum Ende: Nr. 9927. Die Geheimnisse der Wiedergeburt sind unzählig und unaussprechlich: Nr. 3179, 3573, 5398, 9334, 9336, und es kommt nicht zum Bewußtsein, was im inwendigen Menschen vorgeht, solange der Mensch in der Welt ist, sondern nur, was im äußeren oder natürlichen Menschen vorgeht: Nr. 10236.

10241. "Ihre Hände und ihre Füße", 2. Mose 30/19, bedeutet das Innere und Äußere des Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hände, sofern sie das Innere des Menschen bezeichnen, worüber folgt; und aus der Bedeutung der Füße, sofern sie das Äußere des Menschen oder sein Natürliches bezeichnen, denn dieses ist das Äußere. Daß die Füße das Natürliche bedeuten, somit das, was dem äußeren Menschen angehört, sehe man Nr. 2162, 3761, 3986, 4280, 4938-4952, 9406.

Die Hände bedeuten aber das Innere, weil die oberen Teile des Leibes sich in die Arme fortsetzen und dort sich endigen. Daher wird durch die Hände alles bezeichnet, was im Menschen ist und auch seine Macht, man sehe die angeführten Stellen Nr. 10019. Wenn aber sowohl die Hände als die Füße genannt werden, dann wird alles bezeichnet, was im inwendigen und auch im äußeren Menschen ist, oder das Geistige und das Natürliche. Daher kommt es, daß "die Hand erheben" die Macht im Geistigen und "den Fuß erheben" die Macht im Natürlichen bedeutet: Nr. 5327, 5328; außerdem wird durch das Äußerste des Menschen all das Seine bezeichnet: Nr. 10044, und das Äußerste sind Hände und Füße.

Hieraus kann man erkennen, warum Aharon und seine Söhne die Hände und Füße waschen sollten, wenn sie ins Zelt der Zusammenkunft hineingingen oder zum Altar hinzutraten, um zu dienen.

10242. "Wenn sie ins Zelt der Zusammenkunft hineingehen", 2. Mose 30/20, bedeutet den Gottesdienst aus dem Guten des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von eingehen ins Zelt der Zusammenkunft, wenn von Aharon und seinen Söhnen die Rede ist, sofern es heißt, alles Gottesdienstliche aus dem Guten des Glaubens vorbilden. Daß dieses durch das Hineingehen ins Zelt der Zusammenkunft vorgebildet wurde, beruht darauf, daß durch das Hinzutreten zum Altar alles Gottesdienstliche aus dem Guten der Liebe vorgebildet wurde.

Es gibt zwei wesentliche Stücke des Gottesdienstes: das Gute des Glaubens und das Gute der Liebe; der Gottesdienst muß entweder aus jenem Guten oder aus diesem geschehen. Das Gute des Glaubens ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und das Gute der Liebe ist das Gute der Liebe zum Herrn. Dieses zweierlei Gute ist voneinander verschieden wie das Geistige und das Himmlische. Was für ein Unterschied zwischen diesen ist, sehe man in den angeführten Stellen Nr. 9277.

Der Gottesdienst aus dem Guten des Glaubens oder aus dem Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten wurde vorgebildet durch den Dienst Aharons und seiner Söhne im Zelt der Zusammenkunft, worin täglich Dienst war, weil durch dieses Zelt der Himmel, wo das geistig Gute herrscht, vorgebildet wurde; aber der Dienst aus dem himmlisch Guten, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, wurde vorgebildet durch den Dienst Aharons und seiner Söhne am Altar, man sehe Nr. 9963, 9964, 10001, 10025.

10243. "Sollen sie sich mit Wasser waschen", 2. Mose 30/20, bedeutet die Reinigung durch die Glaubenswahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von waschen, sofern es die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichnet, wovon Nr. 10237; und aus der Bedeutung des Wassers, sofern es Glaubenswahrheiten bedeutet, wovon ebenfalls Nr. 10238.

Wer nicht weiß, was das Waschen und was Füße und Hände bedeutet, kann durchaus nicht wissen, was das Folgende bei Joh.13/5-10 in sich schließt:

"Jesus tat Wasser in ein Becken und fing an, die Füße der Jünger zu waschen und sie abzuwischen mit einem leinenen Tuch, womit er umgürtet war; und Er kam zu Simon Petrus, der sagte zu Ihm: Wäschest Du meine Füße? Jesus antwortete: Was Ich tue, weißt du jetzt nicht, wirst es aber nachher erfahren. Da sagte Petrus zu Ihm: Nimmermehr sollst Du meine Füße waschen. Jesus aber antwortete ihm: Wenn Ich dich nicht wasche, so hast du keinen Teil mit Mir. Da sprach Petrus zu Ihm: Herr, nicht nur meine Füße, sondern auch Hände und Haupt. Da sagte Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nur noch an den Füßen gewaschen zu werden, so ist er ganz rein; jetzt seid ihr rein".

Wer kann wissen, was das in sich schließt, was der Herr gesagt hat: "Was Ich tue, weißt du jetzt nicht, wirst es aber nachher erfahren?" Sodann: "Wenn Ich dich nicht wasche, so hast du keinen Teil mit Mir?" Wie auch: "Wer gewaschen ist, bedarf nur an den Füßen gewaschen zu werden, so ist er ganz rein?"

Daß von der Reinigung vom Bösen und Falschen hier die Rede ist, kann man nur aus dem inneren Sinn erkennen, aus dem erhellt, daß unter dem Waschen die Reinigung vom Bösen und Falschen verstanden wird. Durch das Wasser im Waschbecken das Wahre des Glaubens im Natürlichen; durch das leinene Tuch, womit der Herr umgürtet war und womit Er abwischte, das von Ihm ausgehende göttlich Wahre; durch die Füße das Natürliche des Menschen; durch das Waschen des Hauptes, der Hände und der Füße die Wiedergeburt; ebenso durch "wer gewaschen ist"; somit wird unter der Fußwaschung die Reinigung des Natürlichen des Menschen verstanden, denn wenn dieses nicht beim Menschen, solange er in der Welt lebt, gereinigt und gesäubert wird, kann es nachher in Ewigkeit nicht gereinigt werden. Denn wie beschaffen das Natürliche des Menschen ist, wenn er stirbt, so bleibt es, weil es nachher nicht gebessert wird; denn das ist der Boden, in den das Innere oder das Geistige einfließt, es ist der Behälter desselben. Wenn dieses daher verkehrt ist, so wird auch das Innere, wenn es einfließt, zur gleichen Art desselben verkehrt.

Es verhält sich damit, wie wenn das Auge verletzt ist oder ein anderes Sinnesorgan oder ein Glied des Leibes; alsdann empfindet und handelt das Innere durch jene (Organe) nicht anders als gemäß der Aufnahme daselbst. Daß also der Mensch in Ewigkeit nicht gereinigt werden kann, wenn er nicht in Ansehung seines Natürlichen in der Welt gereinigt wird, ist zu verstehen unter den Worten des Herrn: "Was Ich tue, weißt du noch nicht, wirst es aber nachher erfahren".

Daß der, welcher wiedergeboren ist, nur in betreff des Natürlichen zu reinigen ist, wird verstanden durch die Worte: "Wer gewaschen ist, bedarf nur in Ansehung der Füße gewaschen zu werden, so ist er ganz rein" und daß alle Reinigung vom Herrn allein geschehe, durch die Worte: "Wenn Ich dich nicht wasche, so hast du keinen Teil mit Mir" und daß dieses geschehe durch das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, wird dadurch bezeichnet, "daß Er mit dem leinenen Tuche, womit Er umgürtet war, abwischte". Daß die Leinwand das Wahre vom Göttlichen bedeutet, sehe man Nr. 7601; somit bedeutet das leinene Tuch, womit der Herr umgürtet war, das göttlich Wahre von Ihm. Daß das Wasser das Wahre des Glaubens bedeutet: Nr. 10238; daß das Becken oder Waschgefäß, worin das Wasser ist, das Natürliche bedeutet: Nr. 10235; daß die Waschung des Hauptes, der Hände und der Füße oder des ganzen Leibes die Wiedergeburt vorbildet: Nr. 10239; und daß die Füße das Natürliche des Menschen bezeichnen: Nr. 10241.

Aus diesem kann abermals erhellen, daß der Herr in Entsprechungen geredet hat, somit aus dem inneren Sinn, weil aus dem Himmel, in dem dieser Sinn ist, und daß deshalb das Wort des Herrn, wenn man es nicht nach diesem Sinn versteht, nur wenig verstanden wird.

10244. "Daß sie nicht sterben", 2. Mose 30/20, bedeutet, damit das Vorbildliche nicht zugrunde gehe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sterben, wenn von der Dienstverrichtung Aharons und seiner Söhne die Rede ist, sofern es das Aufhören des Vorbildlichen ist, und daher die Verbindung mit dem Himmel bezeichnet, wovon Nr. 9928. Es verhält sich damit in folgender Weise:

Die Verbindung mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn war in der Kirche bei jenem Volk einzig vermittelt durch Vorbildliches, d.h. durch Äußeres, das Inwendiges vorbildete; sobald sie daher ihren Dienst nicht nach den vorgeschriebenen Gebräuchen (Ritus) verrichteten, ging das Vorbildliche zugrunde und mit demselben die Verbindung mit dem Himmel. Und wenn die Verbindung mit dem Himmel zugrunde ging, hatten sie keinen Schutz wider die Hölle; daher der Tod der Söhne Aharons Nadab und Abihu, weil sie das Rauchwerk auf ein fremdes Feuer legten: 3. Mose 10/1,2, wodurch ein Gottesdienst aus einer anderen Liebe als der Liebe zum Herrn vorgebildet wurde, daher ihre Trennung vom Himmel und ihre Vertilgung. Das gleiche hätte sich zugetragen, wenn Aharon und seine Söhne ungewaschen zum Dienst hinzugetreten wären, denn dann hätten sie keinen Gottesdienst aus dem Himmel vorgebildet, sondern einen unheiligen, der aus der Hölle (stammt).

Hieraus wird klar, daß durch sterben, wenn von der Dienstverrichtung Aharons und seiner Söhne die Rede ist, das Aufhören des Vorbildlichen und dadurch der Verbindung mit den Himmeln vorgebildet wird.

10245. "Oder wenn sie zum Altar hintreten zum Dienste, um Feuerung anzuzünden für Jehovah", 2. Mose 30/20, bedeutet den Gottesdienst aus dem Guten der Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "hinzutreten zum Altar zum Dienst", sofern es heißt, den Herrn in Ansehung des Guten der Liebe vorbilden, wovon Nr. 9964, und aus der Bedeutung von "Feuerung anzünden für Jehovah", sofern es den Gottesdienst aus der Liebe des Herrn bezeichnet, denn durch anzünden oder opfern wird der Gottesdienst bezeichnet: Nr. 6905, 8936, und durch die Feuerung für Jehovah wird das bezeichnet, was aus der göttlichen Liebe des Herrn stammt: Nr. 10055. Wie es sich damit verhält, sehe man Nr. 10241.

10246. "Und sie sollen ihre Hände und ihre Füße waschen", 2. Mose 30/21, bedeutet die Reinigung des Inneren und Äußeren des Menschen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10239, 10240 gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

10247. "Daß sie nicht sterben", 2. Mose 30/21, bedeutet, daß das Vorbildliche nicht zugrunde gehe; wie Nr. 10243.

10248. "Und es soll ihnen eine ewige Satzung (eine Satzung des Zeitlaufs) sein", 2. Mose 30/21, bedeutet ein ewiges Ordnungsgesetz.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Satzung, sofern sie ein Gesetz der Ordnung bezeichnet, wovon Nr. 7884, 7995, 8357; und aus der Bedeutung des Zeitlaufs, sofern er das Ewige bezeichnet.

Daß der Zeitlauf (saeculum) das Ewige bedeutet, kommt daher, weil durch den Zeitlauf die Dauer bis zum Ende verstanden wird; und durch diese Dauer wird im inneren Sinn das Ewige bezeichnet. Auch bedeutet das Wort, wodurch der Zeitlauf ausgedrückt wird, in der Grundsprache die Ewigkeit.

Daß der Zeitlauf das Ewige bedeutet, hat seinen Grund darin, daß der Zeitlauf im Wort, wenn von der Kirche die Rede ist, die Dauer derselben bis zum Ende bedeutet; wenn daher vom Himmel, wo es kein Ende gibt, und vom Herrn die Rede ist, bedeutet er das Ewige. Er wird auch im allgemeinen von jeder Kirche, insbesondere aber von der himmlischen Kirche gesagt. Ferner bedeutet der Zeitlauf auch die Welt und das Leben in derselben, wie auch das Leben nach diesem in der Ewigkeit.

Was das erste betrifft, daß nämlich der Zeitlauf, wenn von der Kirche die Rede ist, ihre Dauer bis zum Ende bedeutet, erhellt aus folgenden Stellen:

Matth.24/3: "Die Jünger sprachen zu Jesu: Sage uns, welches ist das Zeichen Deiner Zukunft und der Vollendung des Zeitlaufs?": durch die Vollendung des Zeitlaufs wird die letzte Zeit der Kirche, somit ihr Ende bezeichnet, wenn kein Glaube mehr vorhanden ist, weil keine Liebtätigkeit. Daß die Vollendung des Zeitlaufs dies bedeutet und daß mithin der Zeitlauf die Dauer der Kirche bis zum Ende bezeichnet, kann aus allem erhellen, was vom Herrn in jenem Kapitel gesagt wurde, das man erklärt sehen möge 1. Mose vor den Kapiteln 26-40. Das gleiche wird durch Zeitlauf und die Vollendung desselben bezeichnet anderwärts bei ebendemselben:

Matth.13/39,40,49: "Die Ernte ist die Vollendung des Zeitlaufs".

Matth.28/20: "Ich bin mit euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitlaufs": unter Zeitlauf wird auch hier die Dauer der Kirche vom Anfang bis zu ihrem Ende verstanden.

Hes.37/25,28: "Sie werden wohnen in dem Lande, sie und ihre Söhne und die Söhne ihrer Söhne bis in den Zeitlauf; David soll ihr Fürst sein in den Zeitlauf. Mein Heiligtum soll in ihrer Mitte sein in den Zeitlauf": dies wird von Israel gesagt, durch das im inneren Sinn die geistige Kirche verstanden wird. Durch das Land, in dem sie wohnen werden, wird ebenfalls die Kirche bezeichnet; durch das Heiligtum das Ganze der Kirche, und durch David der Herr. Hieraus wird klar, daß durch "in den Zeitlauf" bezeichnet wird, bis ans Ende. Daß Israel im Wort die geistige Kirche bedeutet, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9340; daß das Land die Kirche bedeutet, in den angeführten Stellen: Nr. 9325; daß das Heiligtum das Ganze der Kirche bedeutet und daß es vom Guten und Wahren der geistigen Kirche gesagt wird: Nr. 8330, 9479, und daß David den Herrn vorbildet: Nr. 1888, 9954.

Ps.90/2: "Ehe die Berge geboren wurden und das Land und der Erdkreis gebildet wurde, von Zeitlauf bis in den Zeitlauf, warst Du, o Gott": unter den Bergen, die geboren wurden, und dem Lande das gebildet wurde, und dem Erdkreis wird nicht die Schöpfung der Welt verstanden, sondern die Herstellung der Kirche; denn die Berge bezeichnen im Worte die himmlische Liebe, somit die Kirche, in der diese Liebe (waltet); auch das Land und der Erdkreis bezeichnen die Kirche. "Von Zeitlauf zu Zeitlauf" bedeutet daher, von der Herstellung der Kirchen an bis zu ihren Enden, denn die Kirchen folgen aufeinander, eine nach der anderen; denn wenn die eine beendigt oder verwüstet ist, wird die andere hergestellt. Daß der Berg die himmlische Liebe bedeutet, mithin die Kirche, die in dieser Liebe ist, sehe man Nr. 795, 796, 4210, 6435, 8758; und daß das Land die Kirche im besonderen ist, der Erdkreis aber im allgemeinen, in den angeführten Stellen Nr. 9325.

Zweitens: daß der Zeitlauf, wenn vom Himmel wo kein Ende ist, und vom Herrn die Rede ist, das Ewige bedeutet, erhellt aus folgenden Stellen:

Ps.10/16 und 2. Mose 15/18: "Jehovah ist König in den Zeitlauf und für immer".

Ps.145/13: "Dein Reich ist das Reich aller Zeitläufe, und Deine Herrschaft von Geschlecht zu Geschlecht".

Jerem.10/10: "Der lebendige Gott ist der König des Zeitlaufs".

Dan.7/14,18,27: "Seine Herrschaft ist die Herrschaft des Zeitlaufs, die nicht vorübergehen wird; nachher werden die Heiligen des Höchsten das Reich empfangen, und werden befestigen das Reich bis in den Zeitlauf und bis in die Zeitläufe der Zeitläufe, (d.i. von Ewigkeit zu Ewigkeit)".

Matth.6/13: "Dein ist das Reich, die Kraft und die Herrlichkeit in die Zeitläufe".

Luk.1/32,33: "Gott wird ihm geben den Thron Davids, daß Er regiere über das Haus Jakobs in die Zeitläufe".

Joh.Offenb.1/6: "Jesu Christi sei Herrlichkeit und Stärke in die Zeitläufe der Zeitläufe".

Joh.Offenb.1/18: "Siehe, Ich lebe in die Zeitläufe der Zeitläufe".

Joh.Offenb.5/13,14; 10/6; 11/15: "Dem Lamme Preis und Ehre und Herrlichkeit und Stärke in die Zeitläufe der Zeitläufe. Die 24 Ältesten beteten an Den, Der da lebt in die Zeitläufe der Zeitläufe".

Jes.51/6,8: "Mein Heil wird in den Zeitlauf sein und Meine Gerechtigkeit in das Geschlecht der Geschlechter".

Jes.63/9: "Der Engel des Angesichts trug sie alle Tage des Zeitlaufs".

Dan.12/2: "Viele von den Schlafenden werden aufwachen zum Leben des Zeitlaufs".

Joh.6/51,58: "Wer von diesem Brot ißt, wird leben in den Zeitlauf".

Joh.10/28: "Ich gebe ihnen ein ewiges Leben und sie werden nicht umkommen in den Zeitlauf".

Ps.139/24: "Führe mich auf dem Wege des Zeitlaufs".

Ps.148/6: "Er hat sie eingesetzt auf immer und in den Zeitlauf, eine Satzung hat Er gegeben, die nicht vorübergehen wird".

In diesen Stellen bedeutet Zeitlauf das Ewige, weil die Rede ist vom Herrn und von Seinem Reich und vom Himmel und vom Leben daselbst, die kein Ende nehmen.

Die Zeitläufe der Zeitläufe bedeuten nicht Ewigkeiten der Ewigkeiten, sondern das Ewige, aber es wird so gesagt in Beziehung auf die Kirchen auf Erden, von denen eine auf die andere folgt. Aus dem Wort ist ersichtlich, daß die Kirche auf dieser Erde viermal hergestellt wurde: die erste derselben war die Älteste, vor der Sündflut, die andere die Alte, die nach der Sündflut war, die dritte die israelitische und jüdische, und zuletzt die christliche. Die Periode einer jeden vom Anfang bis zum Ende ist ein Zeitlauf. Nach der gegenwärtigen wird ebenfalls eine neue beginnen. Diese Aufeinanderfolge der Kirchen wird verstanden unter den Zeitläufen der Zeitläufe. Daß der Zeitlauf die Dauer der Kirche bis zu ihrem Ende ist, wurde oben gezeigt.

Drittens: Daß der Zeitlauf im allgemeinen von jeder Kirche, insbesondere aber von der himmlischen Kirche gesagt wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Amos 9/11: "Aufrichten will Ich das zerfallene Zelt Davids und es bauen wie in den Tagen des Zeitlaufs (d.i. der Vorzeit)": durch die Tage des Zeitlaufs wird die Zeit verstanden, wo die Älteste Kirche bestand, die eine himmlische war.

Micha 5/1: "Von dir, Bethlehem Ephrata, wird Mir ausgehen, Welcher der Herrscher sein soll in Israel und Dessen Ausgang von Alters her, von den Tagen des Zeitlaufs".

5. Mose 32/7: "Gedenke der Tage des Zeitlaufs, versteht die Jahre des Geschlechts und Geschlechts": die Tage des Zeitlaufs bedeuten die Zeit der Ältesten Kirche, die eine himmlische Kirche war, und die Jahre des Geschlechts und Geschlechts die Zeit der Alten Kirche, die eine geistige Kirche war.

Jes.51/8,9: "Wache auf, wache auf, zieh Stärke an, du Arm Jehovahs; wache auf wie in den Tagen des Altertums, des Geschlechts der Zeitläufe": wie in den Tagen des Geschlechts der Zeitläufe, heißt gemäß den Zuständen der Liebe und des Glaubens in den alten Kirchen, die von der Ältesten abstammten.

Ps.77/6: "Ich dachte an die Tage von Alters her, an die Jahre der Zeitläufe".

Jes.46/9: "Erinnert euch an das Vorige vom Zeitlauf her".

Mal.3/4: "Alsdann wird angenehm sein dem Jehovah die Mincha Judas und Jerusalems, wie in den Tagen des Zeitlaufs und wie in den alten Jahren".

Joel 4/20: "Juda wird wohnen in den Zeitlauf, und Jerusalem in Geschlecht und Geschlecht": durch Juda wird hier die himmlische Kirche bezeichnet, von der deswegen gesagt wird "wie in den Tagen des Zeitlaufs und in den Zeitlauf"; und durch Jerusalem wird die geistige Kirche bezeichnet, von der gesagt wird "wie in den alten Tagen und in Geschlecht und Geschlecht". Daß Juda die himmlische Kirche bedeutet, sehe man Nr. 3654, 3881, 6363, 8770, und Jerusalem die geistige Kirche: Nr. 402, 3654.

Viertens: daß der Zeitlauf die Welt und das Leben daselbst bedeutet, erhellt:

Matth.13/22: "Der unter die Dornen gesät ist, das ist der, der das Wort hört, aber die Sorge dieses Zeitlaufs und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort".

Luk.16/8: "Die Söhne dieses Zeitlaufs sind klüger als die Söhne des Lichts".

Luk.20/34: "Die Söhne dieses Zeitlaufs freien und lassen sich freien".

Ps.73/12: "Die Gottlosen und die Sichern des Zeitlaufs vermehren ihre Güter".

Fünftens: daß der Zeitlauf das Leben nach dem Tod in Ewigkeit bedeutet:

Mark.10/30: "Er wird es hundertfältig empfangen in dieser Zeit und im kommenden Zeitlauf das ewige Leben".

Hes.26/20: "Wenn Ich dich hinabfahren lassen werde mit denen, die hinabfahren zur Grube, zum Volk des Zeitlaufs".

Und anderwärts wie Luk.18/9-30; 20/35; Jes.34/10,17; Joh.Offenb.14/11; 20/10; 22/5.

10249. "Ihm und seinem Samen, für ihre Geschlechter", 2. Mose 30/21, bedeutet alle, die das, was vom Herrn ausgeht, aufnehmen, somit die, welche von Ihm wiedergeboren werden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, wovon Nr. 9806, 9946; aus der Bedeutung des Samens, sofern er die bezeichnet, die geboren werden vom Herrn, somit die wiedergeboren werden; denn die, welche wiedergeboren werden, heißen von Gott Geborene und auch Söhne; in dem von den Personen absehenden Sinn aber wird durch den Samen Aharons das bezeichnet, was vom Herrn ausgeht, somit das, wodurch der Mensch wiedergeboren wird, und dies ist das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens.

Und aus der Bedeutung der Geschlechter, sofern sie Gutes und Wahres bezeichnen, das von jenen als von seinen Eltern ausgeht und davon abstammt; denn durch die Geschlechter im Wort werden im inneren Sinn geistige Zeugungen verstanden, die der Liebe und dem Glauben angehören; man sehe, was angeführt worden: Nr. 10204.

Weil unter Aharon im vorbildlichen Sinn der Herr verstanden wird, darum werden durch den Samen Aharons insbesondere die verstanden, die im himmlischen Reich des Herrn sind, und durch die Geschlechter, die in Seinem geistigen Reich; denn so wird das Gute und Wahre der Liebe und des Glaubens in den Himmeln vom Herrn geboren und geht von Ihm aus.

Daß durch Samen, Geborene und Geschlechter diejenigen verstanden werden, die in der Liebe und im Glauben an den Herrn sind, und im abgezogenen Sinn das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens, erhellt aus mehreren Stellen im Wort, von denen bloß folgende angeführt werden sollen:

Jes.43/5: "Vom Aufgang werde Ich herbringen deinen Samen, und vom Niedergang her dich sammeln": dies wird von Jakob und Israel gesagt, unter denen im inneren Sinn die äußere und innere Kirche verstanden wird, deren Same das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit ist.

Jes.44/3: "Ausgießen will Ich Meinen Geist auf deinen Samen, und Meinen Segen auf deine Geborenen": auf den Samen und auf die Geborenen heißt, auf die Angehörigen der Kirche, somit auf das, was der Kirche angehört, nämlich das Gute und Wahre, die Liebtätigkeit und der Glaube; denn diese bilden die Kirche beim Menschen.

Jes.45/25: "Jehovahs wird sich rühmen aller Same Israels".

Jes.53/10: "Wenn er seine Seele als Schuldopfer gegeben, wird er Samen sehen": hier vom Herrn; Samen desselben heißen die, welche von Ihm geboren, somit wiedergeboren sind.

Jes.54/3: "Zur Rechten und zur Linken wirst du ausbrechen und dein Same wird die Völkerschaft erben".

Jerem.31/27: "Siehe, Tage kommen, in denen Ich besamen werde das Haus Israels und das Haus Judas mit dem Samen des Menschen und mit dem Samen des Tieres": dies kann man nicht verstehen, wenn man nicht weiß, was das Haus Israels und das Haus Judas, sodann was der Same des Menschen und der Same des Tieres bedeutet. Die, welche nicht über den Buchstabensinn hinaus denken, werden glauben, der Sinn sei, daß in Israel und Juda Menschen und Tiere sich mehren werden, aber dieser Sinn schließt nichts Heiliges der Kirche in sich, sondern unter dem Hause Israel wird hier die geistige Kirche und unter dem Hause Judas die himmlische Kirche verstanden. Der Same des Menschen ist das innere Gute jener Kirchen, und der Same des Tieres das äußere Gute derselben. Daß das Tier die Neigung zum Guten bedeutet, sehe man in den Nr. 9280 angeführten Stellen, und daß, wenn gesagt wird Mensch und Tier, das Innere und das Äußere bezeichnet wird: Nr. 7523.

Jerem.33/22: "Gleichwie das Heer der Himmel nicht gezählt und der Sand des Meeres nicht gemessen werden kann, so will Ich mehren den Samen Davids".

Ps.89/4,5: "Ich habe einen Bund geschlossen mit Meinem Auserwählten, geschworen dem David: In den Zeitlauf will Ich befestigen deinen Samen, und bauen ins Geschlecht und Geschlecht deinen Thron": durch den Samen Davids wird nicht verstanden die Nachkommenschaft von David als Vater, denn diese hat sich nicht so sehr vermehrt und es lag nicht so viel daran, daß sie sich vermehren sollte wie das Heer der Himmel und wie der Sand des Meeres, sondern unter David wird hier wie auch anderwärts der Herr verstanden in Ansehung des göttlich Wahren, somit unter seinem Samen diejenigen, die vom Herrn wiedergezeugt oder geboren sind, und im abgezogenen Sinn das, was vom Herrn bei ihnen ist, nämlich das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit. Daß David den Herrn vorbildet, sehe man Nr. 1888, 9954.

Ps.22/31: "Ein Same wird sein, der dienen wird dem Jehovah, er wird gezählt werden dem Herrn zum Geschlecht".

Jes.61/9: "Ihr Same wird bekannt sein unter den Völkerschaften, und ihre Geborenen in der Mitte der Völker": Same bedeutet diejenigen, die wiedergeboren sind, somit die Angehörigen der Kirche, in denen die Kirche ist, somit in dem von den Personen abgezogenen Sinn das, was den Wiedergeborenen macht oder was die Kirche beim Menschen macht, nämlich der Glaube und die Liebtätigkeit vom Herrn.

Joh.Offenb.12/17: "Der Drache wurde zornig gegen das Weib, und ging hin Krieg zu führen mit den Übrigen ihres Samens, welche die Gebote Gottes hielten und das Zeugnis Jesu Christi haben": unter dem Drachen werden die verstanden, welche die Kirche des Herrn, die nachmals errichtet werden soll, zu zerstören suchen werden; unter dem Weibe wird diese Kirche verstanden, und unter denen, die ihres Samens sind, werden die verstanden, die in der Liebe und im Glauben an den Herrn vom Herrn sind.

Aber im entgegengesetzten Sinn bedeutet Samen diejenigen, die gegen das sind, was der Kirche angehört, somit die im Bösen sind und daher im Falschen und im abgezogenen Sinn das Böse und Falsche:

Jes.1/4: "Wehe der sündigen Völkerschaft, dem Samen der Bösen".

Jes.57/3,4: "Ihr Söhne der Zauberin, Samen des Ehebrechers, seid ihr nicht Geborene (Kinder) der Übertretung, ein Same der Lüge?"

Jes.14/20: "Nicht wird genannt werden in Ewigkeit der Same der Übeltäter?".

10250. Vers 22-33: Und Jehovah redete zu Mose und sprach: Und du, nimm dir die besten Spezereien, die edelste Myrrhe, fünfhundert (Sekel), und gewürzhaften Zimt, die Hälfte davon fünfzig und zweihundert, und gewürzhaften Kalmus, fünfzig und zweihundert. Und Kasia, fünfhundert, nach dem Sekel des Heiligtums, und Olivenöl ein Hin. Und mache daraus das heilige Salböl, eine Salbenmischung, ein Werk des Salbenmischers; das heilige Salböl soll es sein. Und sollst damit salben das Zelt der Zusammenkunft und die Lade des Zeugnisses. Und den Tisch und alle seine Geräte, und den Leuchter und seine Gefäße, und den Rauchaltar. Und den Brandopferaltar und alle seine Geräte, und das Waschbecken und sein Gestell. Und sollst sie heiligen, und sie sollen das Hochheilige sein, ein jeder, der sie anrührt, soll geheiligt werden. Und auch Aharon und seine Söhne sollst du salben und sie heiligen, daß sie Mir als Priester dienen. Und zu den Söhnen Israels sollst du reden und sprechen: Das heilige Salböl soll Mir dies sein bei euren (künftigen) Geschlechtern. Auf das Fleisch eines Menschen soll es nicht gegossen werden; und nach seiner Qualität sollt ihr keines dergleichen machen; heilig ist es, heilig soll es euch sein. Wer eine Salbe mischt wie diese, und wer davon an einen Fremden gibt, der soll ausgerottet werden aus seinem Volke.

"Und Jehovah redete zu Mose und sprach" bedeutet ein anderes Innewerden aus der Erleuchtung durch das Wort vom Herrn;

"und du, nimm dir die besten Spezereien" bedeutet aus dem Worte Wahrheiten mit Gutem, die wohlgefällig wahrgenommen werden;

"die edelste Myrrhe" bedeutet das Innewerden des sinnlich Wahren;

"fünfhundert" bedeutet das Volle;

"und gewürzhaften Zimt" bedeutet das Innewerden und das Gefühl des natürlich Wahren;

"die Hälfte davon fünfzig und zweihundert" bedeutet die entsprechende Menge;

"und gewürzhaften Kalmus" bedeutet das Innewerden und das Gefühl des inneren Wahren;

"fünfzig und zweihundert" bedeutet die entsprechende Quantität und Qualität;

"und Kasia" bedeutet das noch inwendigere Wahre aus dem Guten;

"fünfhundert" bedeutet das Volle;

"nach dem Sekel des Heiligtums" bedeutet die Schätzung des Wahren und Guten;

"und Olivenöl" bedeutet das himmlisch göttlich Gute des Herrn;

"ein Hin" bedeutet die Quantität der Verbindung;

"und mache daraus das heilige Salböl" bedeutet das Vorbild des göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn;

"eine Salbenmischung" bedeutet im ganzen und einzelnen Seines Menschlichen;

"ein Werk des Salbenmischers" bedeutet kraft des Einflusses und der Wirkung des Göttlichen Selbst, das im Herrn ist von der Empfängnis her;

"das heilige Salböl soll es sein" bedeutet das Vorbild des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen;

"und sollst damit salben das Zelt der Zusammenkunft" bedeutet um das Göttliche des Herrn in den Himmeln vorzubilden;

"und die Lade des Zeugnisses" bedeutet im himmlisch Guten, das dem innersten Himmel angehört;

"und den Tisch und alle seine Geräte" bedeutet im geistig Guten aus dem Himmlischen, das dem zweiten Himmel angehört, und im dienenden Guten und Wahren;

"und den Leuchter und seine Gefäße" bedeutet im geistig Wahren, das dem zweiten Himmel angehört, und den dienenden Wahrheiten;

"und den Rauchaltar" bedeutet in allem Gottesdienstlichen aus diesem Guten und Wahren;

"und den Brandopferaltar" bedeutet um das Göttlich-Menschliche des Herrn und Seine Verehrung im allgemeinen vorzubilden;

"und alle seine Geräte" bedeutet göttlich Gutes und göttlich Wahres;

"und das Waschbecken und sein Gestell" bedeutet alles was zur Reinigung vom Bösen und Falschen und zur Wiedergeburt vom Herrn gehört;

"und sollst sie heiligen, und sie sollen das Hochheilige sein" bedeutet, daß sie dadurch den Einfluß und die Gegenwart des Herrn im Gottesdienst der vorbildlichen Kirche (darstellen);

"ein jeder, der sie anrührt, soll geheiligt werden" bedeutet das sich Mitteilende an alle, die es mit Liebe und Glauben aufnehmen;

"und auch Aharon und seine Söhne sollst du salben" bedeutet die Weihe zur Vorbildung des Herrn in beiden Reichen;

"und sie heiligen, daß sie Mir als Priester dienen" bedeutet um den Herrn vorzubilden in Ansehung des ganzen Werkes der Seligmachung;

"und zu den Söhnen Israels sollst du reden und sprechen" bedeutet die Belehrung für die Angehörigen der Kirche;

"das heilige Salböl soll Mir dies sein" bedeutet das Vorbild des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen;

"bei euren (künftigen) Geschlechtern" bedeutet im Ganzen der Kirche;

"auf das Fleisch eines Menschen soll es nicht gegossen werden" bedeutet nicht mitteilbar an das Eigene des Menschen;

"und nach seiner Qualität sollt ihr keines dergleichen machen" bedeutet keine Nachahmung durch eigenwillige Bestrebung (studium) des Menschen;

"heilig ist es, heilig soll es euch sein" bedeutet, weil es das Göttliche des Herrn ist;

"wer eine Salbe mischt wie diese" bedeutet die künstliche Nachahmung göttlicher Dinge;

"und wer davon an einen Fremden gibt" bedeutet die Verbindung mit denen, die den Herrn nicht anerkennen, und die somit im Bösen und im Falschen des Bösen sind;

"der soll ausgerottet werden aus seinem Volke" bedeutet Trennung und geistigen Tod.

10250_. "Und Jehovah redete zu Mose und sprach", 2. Mose 30/22, bedeutet ein anderes Innewerden aus der Erleuchtung durch das Wort vom Herrn.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10215 erklärt wurde, wo die gleichen Worte. Daß es ein anderes Innewerden ist, beruht darauf, daß wenn etwas von neuem geoffenbart und befohlen wird, so gesagt wird; man sehe Nr. 10234.

10251. "Und du, nimm dir die besten Spezereien", 2. Mose 30/23, bedeutet aus dem Worte Wahrheiten mit Gutem, die wohlgefällig wahrgenommen werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Spezereien, sofern sie Wahrheiten bezeichnen, die mit Gutem verbunden und wohlgefällig sind, wovon Nr. 10199. Daß es bedeutet, die wohlgefällig wahrgenommen werden, beruht darauf, daß der Geruch eine Wahrnehmung oder Innewerden bezeichnet und daher der aromatische Geruch die wohlgefällige Wahrnehmung. Daß der Geruch die Wahrnehmung (das Innewerden) bezeichnet, sehe man Nr. 3577, 4624-4634, 4748, 10054. Dies sind aber Wahrheiten verbunden mit Gutem aus dem Wort, weil es zu Mose gesagt wird, denn es heißt: "du", nimm "dir" Spezereien, und durch Mose wird der Herr in Ansehung des Wortes vorgebildet: Nr. 9372. Außerdem ist es das Wort, aus dem alle Wahrheiten der Kirche stammen, denn das Wort ist selbst das göttlich Wahre, das aus dem Himmel vom Herrn herabgekommen ist.

10252. "Die edelste Myrrhe", 2. Mose 30/23, bedeutet das Innewerden des sinnlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der wohlriechenden Myrrhe, sofern sie das Innewerden des sinnlich Wahren bezeichnet, denn der Geruch derselben bedeutet das Innewerden: Nr. 10251, und die Myrrhe das sinnlich Wahre.

Das nun Folgende handelt vom Salböl, durch welches das himmlisch Gute bezeichnet wird, welches das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn im innersten Himmel ist. Seine Beschaffenheit wird durch wohlriechende Stoffe bezeichnet, aus denen es bereitet wurde, und diese waren die edelste Myrrhe, gewürzhafter Zimt, gewürzhafter Kalmus, Kasia und Olivenöl, wodurch himmlisch Wahres und Gutes in seiner Ordnung bezeichnet wird, nämlich vom Letzten bis zum Ersten, oder vom Äußersten bis zum Innersten; das Letzte oder Äußerste wird durch die Myrrhe bezeichnet.

Der Grund, warum das himmlisch Gute oder das Gute des innersten Himmels so beschrieben wird, ist, weil dieses Gute durch diese Wahrheiten, die bezeichnet werden, entsteht, und auch durch sie besteht. Weil dieses aber eine Sache tieferer Forschung ist, so darf noch weiter erörtert werden, wie es sich damit verhält: Wenn das himmlische Gute, welches das innerste Gute ist, beim Menschen geboren werden soll, was durch die Wiedergeburt vom Herrn geschieht, so müssen Wahrheiten aus dem Wort oder aus der Kirchenlehre, die aus dem Worte stammt, erworben werden. Diese Wahrheiten bekommen zuerst ihren Sitz im Gedächtnis des natürlichen oder äußeren Menschen; von da aus werden sie in den inwendigen Menschen vom Herrn gebracht, was geschieht, wenn der Mensch danach lebt; und in dem Maß, wie der Mensch davon angeregt wird oder sie liebt, werden sie noch höher oder tiefer ins Innere vom Herrn erhoben und werden hier zum himmlisch Guten. Das himmlisch Gute ist das Gute der Liebe, die Wahrheiten aus dem Wort zu tun um des Guten, somit um des Herrn willen; denn der Herr ist die Quelle des Guten, somit das Gute; dies ist der Entwicklungsgang dieses Guten, woraus erhellt, daß dieses Gute durch Wahrheiten aus dem Wort entsteht, zuerst im äußersten oder sinnlichen Menschen, hernach durch ihre Erhebung in das Innere und zuletzt ins Innerste selbst, wo sie das himmlisch Gute werden. Und weil so dieses Gute durch Wahrheiten in seiner Ordnung entsteht, so besteht es nachher in der gleichen Ordnung durch ebendieselben Wahrheiten, denn das Bestehen ist ein fortwährendes Entstehen; und wenn es so besteht, wie es entstanden ist, dann ist es vollständig, denn alsdann besteht, ruht und stützt sich das Obere der Ordnung gemäß auf das Untere als auf seine Grundlagen, und auf das Äußerste oder Letzte, das die sinnlich wißtümlichen Wahrheiten sind, als auf sein Fundament.

Die Wahrheiten werden bei Johannes in der Offenbarung durch Edelsteine beschrieben, aus denen das Fundament der Mauer des vom Himmel herabkommenden heiligen Jerusalems besteht, Kap.21/19,20; durch Edelsteine werden die göttlichen Wahrheiten bezeichnet, die aufgenommen werden im Guten; man sehe Nr. 9476, 9863, 9873, 9905.

Daß die wohlriechende Myrrhe das sinnlich Wahre bedeutet, erhellt auch bei

Ps.45/8,9: "Du hast Gerechtigkeit geliebt, darum hat dich Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl mehr als deine Genossen, mit Myrrhen, Aloe und Kasia, alle deine Kleider": dies wird gesagt in Beziehung auf den Herrn, Der allein der Gesalbte Jehovahs ist, weil das göttlich Gute der göttlichen Liebe, das durch Salböl bezeichnet wird, in Ihm war: Nr. 9954; durch Seine Kleider, von denen gesagt wird, sie seien gesalbt mit Myrrhen, Aloe und Kasia, werden die göttlichen Wahrheiten aus Seinem göttlich Guten im Natürlichen bezeichnet: Nr. 5954, 9212, 9216, 9814, somit durch die Myrrhe das göttlich Wahre im Sinnlichen, weil sie an erster Stelle genannt wird.

Matth.2/11: "Die Weisen aus dem Morgenland öffneten ihre Schätze und brachten dem neugeborenen Herrn Geschenke dar, Gold, Weihrauch und Myrrhe": Gold bedeutet hier das Gute, Weihrauch das innere Wahre, und Myrrhe das äußere Wahre, beides aus dem Guten; der Grund, warum hier an erster Stelle das Gold genannt wird, ist, weil Gold das Gute bezeichnet, welches das Innerste ist; an zweiter Stelle der Weihrauch, weil er das innere Wahre aus dem Guten bezeichnet; und der Grund, warum an dritter oder letzter Stelle die Myrrhe genannt wird, ist, weil sie das äußere Wahre aus dem Guten bezeichnet. Daß Gold das Gute bedeutet, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9874, 9881; und daß der Weihrauch das inwendige Wahre aus dem Guten bezeichnet, wird man im Folgenden beim 34. Vers dieses Kapitels sehen: Nr. 10296.

Daß die Weisen aus dem Morgenland dieses dem Herrn, Der damals geboren war, darbrachten, hatte seinen Grund darin, daß sie Sein Göttliches im Menschlichen bezeichnen wollten; denn sie wußten, was das Gold, was der Weihrauch und was die Myrrhe bedeutete, weil sie in der Wissenschaft der Entsprechungen und Vorbildungen waren. Diese war die Hauptwissenschaft zu jenen Zeiten bei den Arabern, Äthiopiern und bei anderen im Morgenland; deshalb werden auch im Wort durch Arabien, Äthiopien und durch die Söhne des Morgenlandes im inneren Sinn diejenigen verstanden, die in den Erkenntnissen himmlischer Dinge sind: Nr. 1171, 3240, 3242, 3762. Allein diese Wissenschaft ging mit der Zeit verloren, weil sie, als das Gute des Lebens aufhörte, in Magie verkehrt wurde; zuerst aber kam sie in Vergessenheit bei dem israelitischen Volke und nachher bei den übrigen; und heutzutage ist sie so sehr verlorengegangen, daß man von ihrem Dasein nicht einmal etwas weiß. In der Christenheit aber in solchem Grade, daß, wenn man sagt, alles und jedes im Wort bezeichne im Buchstabensinn vermöge der Entsprechung himmlische Dinge und daher komme sein innerer Sinn, man nicht weiß, was das ist.

Weil die Myrrhe das äußerste Wahre, welches das sinnlich Wahre ist und sein Innewerden bezeichnet, darum wurden die Leiber der Toten ehemals mit Myrrhen und Aloe gesalbt und durch diese Salbung wurde die Erhaltung alles Wahren und Guten beim Menschen bezeichnet, wie auch die Auferstehung; deshalb wurde auch solches gebraucht, was das Letzte des Lebens beim Menschen bezeichnete, und dieses Letzte wird das sinnliche Leben genannt. Daß der Leib des Herrn mit solchem gesalbt und zugleich mit einem Leintuch umgeben wurde und daß dies bei den Juden Sitte war, sehe man bei Joh.19/39,40; sodann bei Luk.23/55,56. Man muß aber wissen, daß das, was in Beziehung auf den Herrn selbst im Wort gesagt wird, in einem besonders erhabenen Sinn zu verstehen ist; daher bezeichnet dies an jener Stelle Sein göttliches Leben im Sinnlichen, welches das dem Leibe eigene Leben ist, und dessen Auferstehung. Daß der Herr mit dem ganzen Leibe, den Er in der Welt hatte, auferstanden ist, nicht so wie andere Menschen, ist bekannt, denn Er hat nichts im Grab zurückgelassen. Deshalb hat Er auch zu Seinen Jüngern, die einen Geist zu sehen meinten, als sie den Herrn sahen, gesagt: "Warum seid ihr so bestürzt? Sehet Meine Hände und Meine Füße, betastet Mich und sehet; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß Ich habe": Luk.24/38,39.

10253. "Fünfhundert", 2. Mose 30/23, bedeutet das Volle.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl Fünfhundert, sofern sie das Volle bezeichnet. Daß fünfhundert das Volle bedeutet, beruht darauf, daß diese Zahl zusammengesetzt ist auch fünf und zehn, wenn man sie zweimal miteinander multipliziert, oder aus fünf mal hundert; und fünf bedeutet "vieles", ebenso zehn und hundert; daher wird durch fünfhundert das Volle bezeichnet.

Daß fünf die Bedeutung des Vielen hat, sehe man Nr. 5708, 5956, 9102, ebenso zwanzig: Nr. 3107, 4638, sodann auch hundert: Nr. 4400, 6582, 6594; daß alle Zahlen im Wort Sachen bedeuten, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9488; und daß die zusammengesetzten Zahlen das gleiche bedeuten wie die einfachen, aus denen sie durch Multiplikation entstehen: Nr. 5291, 5335, 5708, 7973.

Daß die Zahlen Sachen bedeuten, erhellt augenscheinlich bei Hesekiel, wo das Haus Gottes mit all seinen inneren und äußeren Bestandteilen und auch das neue Land gemessen und durch Zahlen, die das Maß angeben, beschrieben werden Hes. Kapitel 40-48, und durch das neue Land wird daselbst die Kirche und durch das Haus Gottes das Heilige derselben verstanden. Ebenso bei Johannes in der Offenbarung, wo das neue Jerusalem, wodurch ebenfalls eine neue Kirche verstanden wird, auch durch Zahlen des Maßes beschrieben wird. Wenn die Zahlen keine Sachen bezeichnet hätten, so wären alle jene Maße bedeutungslos gewesen.

Daß fünfhundert das Ganze von einem Ende bis zum anderen, somit das Volle bedeuten erhellt:

Hes.42/15-20: "Er maß außer dem Hause oder dem Tempel gegen den Aufgang fünfhundert Ruten ringsum, gegen Mitternacht fünfhundert Ruten ringsum, gegen Mittag fünfhundert Ruten und gegen das Meer fünfhundert Ruten; seine Mauer ringsum war fünfhundert Ruten lang und fünfhundert Ruten breit, zum Unterschied zwischen dem Heiligen und Unheiligen": hieraus wird klar, daß fünfhundert das Ganze im Inbegriff bezeichnet oder alles Heilige von einem Ende zum anderen, somit das Volle; denn es wird gesagt, die Mauer, die so lang und breit im Geviert war, sollte zwischen dem Heiligen und Unheiligen unterscheiden.

Daß fünfhundert "viel" bedeutet, und der zehnte Teil davon oder fünfzig beziehungsweise "etwas" (oder einiges), erhellt aus den Worten des Herrn zu Simon:

Luk.7/41-50: "Jesus sprach: Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner, der eine war ihm fünfhundert Denare schuldig, der andere aber fünfzig; da sie nicht hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Welcher von ihnen wird ihn mehr lieben? Simon antwortete: Der, dem er mehr geschenkt hat. Jesus sprach: Darum sind dem Weibe viele Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat; wem aber wenig vergeben wird, der liebet wenig": daß der Herr diese Zahlen brauchte, hatte den Grund, weil sie "viel" und "etwas" bedeuteten; denn Er hat aus dem Göttlichen geredet, somit durch Bezeichnendes gemäß den Entsprechungen, ebenso überall sonst, z.B. wo Er von den Jungfrauen spricht, von denen Er sagte, es seien zehn, und daß ihrer fünf klug waren und fünf töricht; zehn sagte Er, weil durch diese Zahl bezeichnet werden alle, nämlich die der Kirche angehören, und fünf, weil durch diese Zahl ein Teil derselben bezeichnet wird; man sehe Nr. 4637, 4638.

10254. "Und gewürzhaften Zimt", 2. Mose 30/23, bedeutet das Innewerden und das Gefühl des natürlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des gewürzhaften Zimt, sofern er das Innewerden und das Gefühl des natürlichen Wahren bezeichnet, welches Wahre das innere Wahre des äußeren Menschen ist.

Der Mensch hat ein sinnliches Leben und ein natürliches Leben; beides gehört dem äußeren Mensch an, aber das sinnliche Leben ist ein äußeres, das seine Wahrheiten von den Gegenständen hernimmt, die auf Erden und im Leibe sind, und das natürliche Leben ist ein mehr inneres, das seine Wahrheiten von den Ursachen jener Gegenstände her bekommt.

Das Leben des inwendigen Menschen ist in gleicher Weise ein äußeres und ein inneres; das äußere bekommt seine Wahrheiten von dem her, was im Letzten des Himmels ist, das innere aber von dem, was im Inneren des Himmels ist; die Wahrheiten werden durch die jetzt folgenden wohlriechenden Stoffe bezeichnet.

Daß durch den gewürzhaften Zimt das Innewerden und das Gefühl des Wahren bezeichnet wird, beruht darauf, daß durch das Gewürzhafte das wohlgefällige Innewerden bezeichnet wird. Das wohlgefällige Innewerden kommt aber aus der Neigung, die der Liebe angehört, denn von nirgend anders her kommt das Wohlgefällige im Innewerden.

Daß alle Gerüche ein Innewerden bezeichnen, sehe man Nr. 3577, 4626, 4748, und die angenehmen Gerüche das Innewerden des Wahren aus dem Guten: Nr. 1514, 1517, 1518, 1519, 4628, 10054, somit aus der Neigung, die der Liebe angehört; und daß die Sphären der Innewerdungen bei den Geistern und Engeln sich in Gerüche verwandeln: Nr. 4626. Außerdem wisse man, daß alle die Spezereien, aus denen das Salböl bereitet wurde, zur himmlischen Klasse, d.h. zum Gebiet des himmlischen Reichs gehören; die Spezereien aber, aus denen das Rauchwerk gemacht wurde, zur geistigen Klasse, d.h. zum Gebiet des geistigen Reichs.

Deshalb haben auch in der Grundsprache die Gewürze, aus denen das Salböl bestand, einen anderen Ausdruck und Ableitung, als die Gewürze, aus denen das Rauchwerk bestand; denn im Wort sind besondere Ausdrücke für die Dinge, die dem himmlischen Reich angehören, und besondere Ausdrücke für die Dinge des geistigen Reiches, und andere, die für beide gemeinschaftlich sind.

Um aber zu wissen, welches diese sind, muß zuvor bekannt sein, daß der Himmel in zwei Reiche geteilt ist, ebenso die Kirche; und daß das Wesentliche im himmlischen Reich das Gute der Liebe zum Herrn ist, im geistigen Reich aber das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten; was das für ein Unterschied ist, sehe man in den Nr. 9277 angeführten Stellen.

Daß das Gewürz, das hier genannt wird, das Innewerden und das Gefühl des himmlischen Wahren bedeutet, erhellt bei

Jes.3/24: "Statt wohlriechenden Gewürzes wird Moder sein, und statt eines Gürtels Zerschneidung, und statt der Haarflechten Kahlheit": es ist hier die Rede von den Töchtern Zions, durch welche die himmlische Kirche bezeichnet wird, und zwar hier die verkehrte; daher steht für Gewürz (Spezereien) dies gleiche Wort, wie in diesem Vers; statt "wohlriechenden Gewürzes Moder" bedeutet aber, statt des Innewerdens und Gefühls für das Wahre aus dem Guten und für das Leben daher wird ein Innewerden und Gefühl für das Falsche aus dem Bösen da sein, worin kein Leben.

Hes.27/22: "Die Händler von Scheba und Raamah, die Händler mit dem Besten von allem Gewürz und mit Edelstein und Gold": dies ist von Tyrus gesagt, durch das die Erkenntnisse des Guten und Wahren in der Kirche bezeichnet werden; und durch Scheba und Raamah werden die bezeichnet, die in Erkenntnissen himmlischer Dinge sind. Ebenso, wo die Rede ist von der Königin von Scheba 1.Kön.10/10: "Die Königin von Scheba gab dem Salomo hundertzwanzig Talente Gold, und sehr viel Gewürze (aromata, Spezereien) und Edelgestein; es kam niemals mehr so viel Gewürz (als damals)": daß Scheba hauptsächlich diejenigen bezeichnet, die Erkenntnisse himmlischer Dingen besitzen, sehe man Nr. 1171, 3240.

Hieraus wird klar, daß jene Spezereien, aus denen das Salböl bereitet wurde, das Innewerden und das Gefühl für das Wahre bedeuten, wie es diejenigen haben, die im himmlischen Reich des Herrn sind. Daß die Gewürzstoffe, durch die das Salböl bereitet wurden, nämlich edle Myrrhe, gewürzhafter Kalmus und Kasia zur himmlischen Klasse, d.h. zum Gebiet des himmlischen Reiches gehören, hat seinen Grund darin, daß das Salböl das göttlich Gute der göttlichen Liebe im Herrn bezeichnete, das im Himmel Sein himmlisch Göttliches ist; daß das Salböl diese Bedeutung hat, sehe man Nr. 9954, 10019.

HG 10255

10255. "Die Hälfte davon, fünfzig und zweihundert", 2. Mose 30/23, bedeutet die entsprechende Menge.

Dies erhellt aus der Hälfte der vorigen Zahl, sofern sie etwas und ziemlich viel oder so viel als für den Bedarf nötig bezeichnet, somit auch die entsprechende Menge. Daher kommt es, daß fünfzig und zweihundert, weil sie die Hälfte des vorigen sind, nämlich die Hälfte der Zahl Fnfhundert, die entsprechende Menge bedeuten.

Wie es sich damit verhält, kann aus Beispielen erhellen, z.B. wenn die Zahl Zehn: wenn diese Zahl bedeutet "alle", dann bedeutet deren Hälfte oder fünf "etliche"; wenn zehn das "Volle" bedeutet, dann bedeuten fünf "ziemlich viel"; wenn aber zehn "viel" bedeutet, dann bedeuten fünf "etwas", und so fort. Ebenso verhält es sich mit den übrigen Zahlen, wenn sie halbiert werden.

Daß fünf etliche bedeutet, sodann etwas, wie auch ziemlich viel, und so viel als zum Bedarf nötig ist, sehe man Nr. 4638, 5708, 5956, 9102, 9689, und so ist es mit einigem Unterschied in Beziehung auf die Zahl 10, wenn diese bedeutet alle, das Volle oder viel.

Die gleiche Bedeutung hat fünfzig in Beziehung auf hundert, und die gleiche fünfzig in Beziehung auf fünfhundert. Ob die Zahl größer oder kleiner ist, gilt gleich, weil die größeren Zahlen das gleiche bedeuten, wie die kleineren, aus denen sie bestehen; man sehe Nr. 5335, 5708, 5793; und daß die Zahlen im Wort Sachen bedeuten, in den angeführten Stellen: Nr. 9488, 10127.

Hieraus kann man ersehen, daß diese Zahl, welche die Hälfte der vorigen ist, nicht die Hälfte des Innewerdens des inneren Wahren in Beziehung auf das Innewerden des äußeren Wahren bezeichnet, sondern das entsprechende Quantum; denn die Dinge in den Himmeln werden nicht gemessen und gezählt wie die Dinge auf Erden, weil in den Himmeln keine Räume und Zeiten sind, sondern statt derselben die Zustände, die in Ansehung der Qualität und Quantität wahrgenommen werden, ohne Rücksicht auf irgendeine Zählung; denn die Zählung und Messung schließt solches in sich, was dem Raum und was der Zeit angehört, somit auch, was der Natur im Letzten eigen ist.

10256. "Und gewürzhaften Kalmus", 2. Mose 30/23, bedeutet das Innewerden und Gefühl des inneren Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des gewürzhaften Kalmus, sofern er ein Innewerden und Gefühl des inneren Wahren bezeichnet, denn dieser Kalmus bedeutet das Wahre, und das Gewürzhafte bedeutet das Innewerden und Gefühl desselben; daß der Kalmus das Wahre bedeutet, wird man unten sehen; und daß das Gewürzhafte das Gefühl desselben bezeichnet, sehe man Nr. 10254.

Unter dem inneren Wahren wird hier verstanden das Wahre des inneren Menschen, welches das äußere in demselben ist, gemäß dem, was Nr. 10254 gesagt wurde, daß nämlich im äußeren Menschen sei ein Äußeres und ein Inneres, ebenso im inwendigen Menschen. Daher kommt es, daß zur Bereitung des Salböls vier Gewürzstoffe gebraucht wurden, nämlich edle Myrrhe, gewürzhafter Zimt, gewürzhafter Kalmus und Kasia; und durch edle Myrrhe wird bezeichnet das Innewerden des äußeren Wahren im äußeren Menschen, welches das sinnlich Wahre ist; durch gewürzhaften Zimt das innere Wahre in demselben, welches das natürliche Wahre ist; durch gewürzhaften Kalmus das äußere Wahre im inwendigen Menschen und durch Kasia das innere Wahre in demselben, und durch Olivenöl das Gute selbst, aus dem die Gefühle und Innewerdungen jener Wahrheiten kommen.

Daß der Kalmus das innere Wahre bedeutet, kann aus den Stellen im Wort erhellen, wo er erwähnt wird; aber in diesen wird nicht gesagt gewürzhafter Kalmus, sondern nur Kalmus und guter Kalmus, wie bei

Jes.43/22,24: "Mich hast du nicht gerufen, Jakob; und bist nicht müde geworden für Mich, Israel; du hast Mir nicht um Silber Kalmus gekauft und mit dem Fett deiner Opfer Mich nicht gesättigt".

Hes.27/19: "Dan (Bedan) und Javan haben Garn in deinen Handel gegeben; blankes Eisen, Kasia und Kalmus war in deiner Handelschaft".

Jerem.6/20: "Was soll Mir der Weihrauch, der aus Scheba kommt, und guter Kalmus aus fernem Lande?".

Daß in diesen Stellen etwas zur Kirche und zum Gottesdienst in derselben Gehöriges bezeichnet wird, ist klar; denn was sollte das heißen, daß sie dem Jehovah um Silber Kalmus kaufen sollten; und daß für Ihn guter Kalmus aus fernem Lande kommen sollte? Und weil etwas zur Kirche in ihrem Gottesdienst Gehöriges bezeichnet wird, so folgt, daß es das Wahre oder das Gute ist, weil alles zur Kirche und ihrem Gottesdienst Gehörige sich auf diese bezieht. Was für ein Wahres oder Gutes bezeichnet wird, das himmlische oder das geistige, des äußeren oder des inwendigen Menschen, erhellt aus dem inneren Sinn, wenn man ihn an diesen Stellen in seinem Zusammenhang betrachtet; daß es das innere Wahre ist, leuchtet ein.

10257. "Fünfzig und zweihundert", 2. Mose 30/23, bedeutet die entsprechende Quantität und Qualität. Dies erhellt aus dem, was Nr. 10255 gezeigt wurde.

10258. "Und Kasia", 2. Mose 30/24, bedeutet das noch inwendigere Wahre aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Kasia, sofern es das innere Wahre des inwendigen Menschen bezeichnet. Daß Kasia diese Bedeutung hat, wird aus dem klar, was oben gesagt und gezeigt wurde, denn das Himmlische folgt in dieser Ordnung vom Äußersten bis zum Innersten; daher ist es das innerste Wahre, das durch Kasia bezeichnet wird, denn es ist das vierte in der Ordnung.

Daß Kasia das Wahre aus dem Guten bedeutet, beruht darauf, daß das inwendigste Wahre unmittelbar vom Guten ausgeht und gemeinschaftlich mit dem Guten in den unteren Regionen wirkt, und dies geschieht, wenn der Verstand ganz zusammenwirkt mit dem Willen, so daß man nicht unterscheidet, ob es von diesem oder von jenem kommt, denn je inwendiger die himmlischen Dinge sind, desto vollkommener sind sie, weil alle Vollkommenheit nach innen zunimmt, und alle Vollkommenheit aus dem Guten ist, d.h. durch das Gute vom Herrn. Kasia wird unter denjenigen Gegenständen erwähnt, die himmlisch sind:

Hes.27/19: "Dan und Javan haben Garn in deinen Handel gegeben, blankes Eisen, Kasia und Kalmus war in deiner Handelschaft": hier ist die Rede von Tyrus, durch das die Erkenntnisse des Wahren und Guten in der Kirche bezeichnet werden; man sehe Nr. 1201; und durch Dan und Javan diejenigen, die in den Erkenntnissen himmlischer Dinge sind. Blankes Eisen bedeutet das letzte himmlisch Wahre, und Kasia das innerste Wahre.

Kasia wird im Wort sonst nicht erwähnt, wohl aber Kesia Ps.45/8,9 das auch eine Art von Kasia ist: "Gesalbt hat dich Gott, dein Gott, mit Freudenöl, mit Myrrhen, Aloe, Kesia, alle deine Kleider": dieser Psalm handelt vom Herrn und zwar von der Verherrlichung Seines Menschlichen.

Wer den inneren Sinn des Wortes nicht weiß, kann durchaus nicht wissen, was durch das Salben aller Kleider mit Myrrhen, Aloe und Kesia hier, wo vom Herrn die Rede, bezeichnet wird. Daß keine Kleider verstanden werden, ist klar, auch nicht Myrrhe, Aloe und Kesia, womit sie gesalbt wurden, sondern göttlich Wahres aus dem göttlich Guten, das der Herr in Ansehung Seines Menschlichen anzog; denn die Salbung war nichts anderes als das Vorbild des göttlich Guten im Göttlich-Menschlichen des Herrn. Daher werden durch Myrrhen, Aloe und Kesia die göttlichen Wahrheiten bezeichnet, die in ihrer Ordnung vom göttlich Guten, das in Ihm war, ausgehen. Deshalb wird durch die Kleider Sein Göttlich-Menschliches bezeichnet, denn ob man sagt, das Göttlich-Menschliche des Herrn oder das göttlich Wahre, ist gleich, weil der Herr, während Er Sich in der Welt befand, das göttlich Wahre selbst war, und als Er aus der Welt ging, Sich zum göttlich Guten machte, aus dem das göttlich Wahre kommt; man sehe, was in den Absätzen, die Nr. 9199 und 9315 angeführt wurden, enthalten ist.

Im Wort wird auch wirklich das ein Kleid genannt, was etwas anderes bekleidet, mag dieses sein, was es will. Das gleiche wird durch die Kleider des Herrn bezeichnet bei Jes.63/2,3, und auch anderwärts. Daß die Kleider die Wahrheiten bedeuten, die das Gute bekleiden, sehe man Nr. 2576, 4545, 4736, 5248, 5319, 5954, 9093, 9212, 9216, 9952.

Hieraus wird nun klar, daß in jener Stelle durch Kesia, das eine Art von Kasia ist, das göttlich Wahre bezeichnet wird, das vom göttlich Guten unmittelbar ausgeht, und dieses Wahre ist das innerste Wahre.

10259. "Fünfhundert", 2. Mose 30/24, bedeutet das Volle. Dies erhellt aus dem, was Nr. 10253 gezeigt wurde.

Daß fünfhundert Sekel nach dem Sekel des Heiligtums genommen wurden von der Myrrhe und fünfhundert von der Kasia, aber nur fünfzig und zweihundert vom gewürzhaften Zimt und vom gewürzhaften Kalmus, hatte seinen Grund darin, daß die Myrrhe das sinnlich Wahre bezeichnete, welches das letzte Wahre in der Ordnung ist, und Kasia das Wahre, das unmittelbar vom Guten ausgeht, welches das innerste Wahre ist. Aber der gewürzhafte Zimt und der gewürzhafte Kalmus bezeichneten die inneren Wahrheiten, welche die mittleren sind; und aus dem Letzten und dem Innersten muß das Volle hervorgehen, aus dem Mittleren aber das entsprechende Quantum; denn das Mittlere muß sich zum Ersten und Letzten in entsprechender Weise verhalten.

10260. "Nach dem Sekel des Heiligtums", 2. Mose 30/24, bedeutet die Schätzung des Wahren und Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sekels des Heiligtums, sofern er den Wert und die Schätzung des Wahren und Guten in Ansehung seiner Qualität und Quantität bezeichnet, wovon Nr. 2959, 10221.

10261. "Und Olivenöl", 2. Mose 30/24, bedeutet das himmlisch göttlich Gute des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Öls, sofern es sowohl das himmlisch als das geistig Gute bezeichnet, wovon Nr. 886, 4582, 9780; und aus der Bedeutung des Ölbaums, sofern er die himmlische Liebe bezeichnet, worüber folgt. Daher wird durch Olivenöl das Gute der himmlischen Liebe, oder was dasselbe ist, das himmlisch Gute bezeichnet.

Es wird gesagt das himmlisch Gute des Herrn, weil alles Gute, das wesentlich gut ist in den Himmeln, aus dem Göttlichen des Herrn kommt. Aber man muß wissen, daß das göttlich Gute des Herrn an sich einzig ist, denn es ist unendlich und enthält Unendliches in sich. Was unendlich ist, das ist einzig, weil das Unendliche, das es enthält, eine Einheit bildet. Daß es sich aber in ein Himmlisches und ein Geistiges unterscheidet, kommt von seiner Aufnahme von den Engeln in den Himmeln und von den Menschen auf Erden her. Das von den Engeln und Menschen, die dem himmlischen Reich des Herrn angehören, Aufgenommene wird das geistig göttlich Gute genannt; denn alle Engel und Menschen nehmen das eine göttlich Gute in verschiedener oder ungleicher Weise auf.

Es verhält sich damit vergleichsweise wie mit der Wärme und dem Licht aus der Weltsonne, die, obwohl sie an sich betrachtet einzig sind, dennoch sich verschieden gestalten nach den Jahreszeiten und den Tageszeiten, und auch ungleich in einer jeden Gegend der Erde. Dieser Wechsel der Wärme und des Lichtes kommt nicht von der Sonne her, sondern von der verschiedenen Stellung der Erde, gemäß den Verschiedenheiten ihres Umlaufs und ihrer Umdrehung, so auch von der Aufnahme. Auch gestaltet sich dasselbe Licht verschieden in den einzelnen Gegenständen gemäß der Aufnahme, und daher die Farbe.

Hieraus kann erhellen, woher es kommt, daß das göttlich Gute des Herrn, das einzig ist, weil unendlich, ein himmlisches und ein geistiges heißt.

Daß das Öl sowohl das himmlische, als das geistig Gute bezeichnet, erhellt in den oben angeführten Stellen. Daß aber die Olive die himmlische Liebe und der Ölbaum das Innewerden und Gefühl dieser Liebe bedeutet, erhellt aus den Stellen im Wort, wo der Ölbaum und die Olive genannt werden, wie z.B. aus den folgenden:

Sach.4/2,3,11,12,14: "Der Prophet sah einen Leuchter ganz von Gold, seine sieben Lampen waren auf ihm, zwei Ölbäume neben ihm, einer zur Rechten der Schale (des Ölbehälters) und einer zur Linken derselben, er sprach zu dem Engel: Was sind diese zwei Ölbäume, und was die zwei Olivenbeeren, die in der Hand der zwei goldenen Röhren sind? Er sprach: das sind die zwei Söhne der Oliven (oder des Öls), die stehen neben dem Herrn des ganzen Landes": was diese prophetischen Worte in sich schließen, kann niemand wissen, als wer aus dem inneren Sinn erkennt, was der Leuchter und was der Ölbaum bedeutet. Daß der Leuchter den geistigen Himmel bedeutet, und seine Lampen die heiligen Wahrheiten daselbst, sehe man Nr. 9548, 9551, 9555, 9558, 9561, 9684. Hieraus erhellt, daß der Ölbaum das himmlische Reich bedeutet wegen des Innewerdens und Gefühls des Guten und die Olivenbeeren das heilige Gute daselbst. Die Wahrheiten desselben werden durch die Söhne der Oliven bezeichnet. Zwei bedeuten das Innere und das Äußere jenes Reichs und die Verbindung.

Das gleiche wird durch das Öl und den Leuchter bezeichnet Joh.Offenb.11/4: "Meinen zwei Zeugen werde ich geben, daß sie weissagen tausendzweihundertsechzig Tage, angetan mit Säcken; diese sind zwei Ölbäume und zwei Leuchter, die vor dem Gott des Landes stehen".

Jes.41/19: "Ich will in der Wüste geben die Zeder, Schittim, und die Myrte und das Ölholz": es wird die Zeder und das Ölholz genannt, weil die Zeder das geistig Gute und das Ölholz das himmlisch Gute bezeichnet. Das geistig Gute ist die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das himmlisch Gute ist die Liebe zum Herrn. Diese in der Wüste geben heißt, in den Ländern außerhalb der Kirche, somit unter die Heiden.

Hos.14/6,7: "Seine Zweige werden sich ausbreiten und gleich dem Ölbaum wird seine Ehre sein, und sein Geruch wie der Libanon": durch den Ölbaum wird auch hier das himmlisch Gute bezeichnet und durch Libanon das geistig Gute, somit durch Libanon das gleiche, was durch die Zeder, weil der Libanon ein Wald von Zedern war.

Jes.24/13; 17/6: "So wird es sein in der Mitte des Landes, inmitten der Völker, wie beim Abschütteln des Ölbaums, wie bei der Nachlese, wenn die Weinlese vorüber ist": Abschütteln des Ölbaums wird gesagt und Nachlese bei der vollendeten Weinlese, weil der Ölbaum die Kirche bezeichnet, die im himmlisch Guten, und der Weinstock die Kirche, die im geistig Guten ist; denn wo im Wort vom Guten die Rede ist, ist auch vom Wahren die Rede wegen der Ehe beider; ebenso wo vom Himmlischen, auch vom Geistigen, denn das Himmlische wird gesagt vom Guten und das Geistige vom Wahren; man sehe die angeführten Stellen in Nr. 9263, 9314; deshalb auch vom Weinstock und vom Ölbaum. Daß der Weinstock die geistige Kirche und ihr Gutes und Wahres bedeutet: Nr. 1069, 5113, 6376, 9277; darum wird auch anderwärts der Weinstock und der Ölbaum miteinander genannt:

Ps.128/3,4: "Deine Gattin ist gleich einem fruchtbaren Weinstock an den Seiten deines Hauses, deine Söhne gleich Olivenpflanzen um deinen Tisch her".

Hab.3/17: "Der Feigenbaum wird nicht blühen, und kein Ertrag sein an den Weinstöcken, täuschen wird das Werk des Ölbaums".

Amos 4/9: "Eure meisten Gärten und eure Weinberge und eure Feigenbäume und eure Ölbäume hat die Raupe abgefressen": auch der Feigenbaum wird erwähnt, weil der Feigenbaum das Gute der äußeren Kirche bezeichnet: Nr. 5113, der Weinstock aber das Gute der inneren geistigen Kirche, und der Ölbaum das Gute der inneren himmlischen Kirche; ebenso anderwärts.

Weil das Ölholz (das Holz des Ölbaums) das Gute der himmlischen Liebe bezeichnete, darum wurden die zwei Cherubim, die im Chor (adytum) des Tempels waren, aus Ölholz gemacht, ebenso die Türen, die Oberschwelle und die Pfosten: 1.Kön.6/23,31,32, denn durch das Chor des Tempels wurde der innerste Himmel vorgebildet, wo das himmlisch Gute ist, darum bezeichnete alles dort Befindliche himmlische Dinge. Daß die Lade, die sich dort befand und derenthalber das Chor da war, den innersten Himmel, wo der Herr ist, bezeichnete, sehe man Nr. 9485. Auch durch den Ölberg, der dem Tempel gegenüberlag, wurde das gleiche bezeichnet, wie durch den Ölbaum, wie auch durch den Libanon das gleiche, wie durch die Zeder.

Damit nun in den Himmeln alles, was der Herr tat, als Er in der Welt war, und hauptsächlich das himmlisch Göttliche vorgebildet würde, deshalb war der Herr, als Er in Jerusalem war, sehr oft auf dem Ölberg, wie erhellt bei

Luk.21/37: "Jesus lehrte des Tages im Tempel, des Nachts aber ging Er hinaus und übernachtete auf dem Berg, der Ölberg heißt".

Luk.22/39: "Jesus ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit auf den Ölberg".

Daß dieser Berg dem Tempel gegenüberlag, sehe man Mark.13/3; Matth.24/3.

Daß der Ölberg das himmlisch göttlich Gute bezeichnete, erhellt bei Sach.14/4, wo es heißt: "Die Füße Jehovahs werden stehen auf dem Ölberg, der vor dem Angesichte Jerusalems ist und dort wird Er streiten wider die Völkerschaften; und spalten wird sich jener Berg, ein Teil gegen den Aufgang, und gegen das Meer mit einem großen Tal, und ein Teil desselben wird zurückweichen gegen Mitternacht und ein Teil gegen Mittag": hier wird der Zustand des Himmels und der Kirche beschrieben, als der Herr in der Welt war und wider die Höllen kämpfte und sie besiegte, und zugleich die Himmel in Ordnung brachte. Die Völkerschaften, wider die Er stritt, bedeuteten das Böse aus den Höllen. Der Ölberg, auf dem Seine Füße standen, bedeutet das göttlich Gute der göttlichen Liebe, denn aus dieser kämpfte und siegte Er. Die Zerklüftung des Berges gegen Aufgang und gegen das Meer mit einem großen Tal bezeichnet die Trennung des Himmels und der Hölle, ebenso sein Zurückweichen gegen Mitternacht und Mittag; denn daß sie im Mittag seien, sagt man von denen, die im Licht des Wahren sind. Im Aufgang, die in der Liebe des Guten, am Meer aber, die im Bösen und gegen Mitternacht, die im Falschen sind.

10262. "Ein Hin", 2. Mose 30/24, bedeutet die Quantität der Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hin, das ein Maß für Flüssigkeiten war, hier für Öl, sofern es die Quantität der Verbindung bezeichnet, denn durch Öl wird das himmlische göttlich Gute des Herrn bezeichnet, welches das eigentliche Mittel der Verbindung für alles in den Himmeln ist. Daher wird durch sein Maß der Grad der Verbindung und das Ganze der Verbindung bezeichnet. Das himmlische göttlich Gute des Herrn ist aber das eigentliche Verbindungsmittel für alles, weil es das eigentliche Sein des Lebens von allem ist, denn es belebt alles durch das göttlich Wahre, das von jenem göttlich Guten ausgeht und belebt es gemäß der Beschaffenheit der Aufnahme. Die Engel sind aufnehmende Wesen und auch die Menschen; das Wahre und Gute bei ihnen bestimmt die Beschaffenheit, denn dieser gemäß geschieht die Aufnahme, somit die Verbindung.

Zweierlei Maße, die zu heiligem Gebrauch dienten, werden im Wort erwähnt: das eine für Flüssigkeiten, das Hin genannt wurde, das andere für trockene Sachen, das Epha benannt wurde. Mit dem Hin wurde das Öl und der Wein gemessen und mit dem Epha das (gewöhnliche) Mehl und das Semmelmehl. Das Maß Hin, das für Öl und Wein, wurde in vier Teile geteilt, aber das Maß Epha in zehn Teile. Daß das Maß Hin in Viertel geteilt wurde, war deshalb, damit es das Verbindende bezeichnete, denn vier bedeutet die Verbindung. Daß aber das Maß Epha in Zehntel geteilt war, geschah aus dem Grund, damit es die Aufnahme bezeichnete, deren Beschaffenheit durch Zahlen bestimmt wurde, denn zehn bedeutet das Viele, das Ganze und das Volle. Daß vier die Verbindung bezeichnet, sehe man Nr. 8877, 9601, 9674, 10136, 10137; und daß zehn das Viele, das Ganze und das Volle bezeichnet, ebenso wie 100: Nr. 1988, 3107, 4400, 4638, 8468, 8540, 9745, 10253.

Daß das Hin für Öl und Wein bei den Opfern gebraucht wurde, und daß es in Viertel geteilt war, das Maß Epha aber für das Mehl und Semmelmehl, das für das Speisopfer bei den Opfern verwendet wurde, und daß es in Zehntel geteilt war, kann man ersehen: 2. Mose 29/40, 3. Mose 5/11; 23/13; 4. Mose 15/3-10; 28/5,7,14. Aus diesem wird klar, daß durch das Hin die Quantität (Maß) der Verbindung und durch das Epha die Quantität der Aufnahme bezeichnet wurde. Das Öl verband auch wirklich das Semmelmehl und dieses nahm es auf, denn im Speisopfer war Öl und Semmelmehl.

Außerdem gab es noch andere Maße, die im allgemeinen Gebrauch waren, sowohl für Trockenes, als für Flüssiges. Die Maße für Trockenes wurden genannt Chomer und Omer, und die Maße für Flüssiges Kor und Bath. Der Chomer enthielt zehn Epha und das Epha zehn Omer. Der Kor aber enthielt zehn Bath und das Bath zehn kleinere Teile, worüber man sehe 2. Mose 16/36; Hes.45/11,13,24. Aber bei Hesekiel, wo vom neuen Tempel (die Rede ist), besteht eine andere Einteilung des Epha und des Bath, dort wird das Epha und das Bath nicht in Zehntel, sondern in Sechstel geteilt, und das Hin entspricht dort dem Epha, wie erhellt: Hes.45/13,14,24; 46/5,7,11,14; der Grund ist, weil hier nicht vom himmlischen Guten und dessen Verbindung, sondern vom geistig Guten und dessen Verbindung gehandelt wird, und im geistigen Reich entsprechen die Zahlen Zwölf, Sechs und Drei, weil durch diese bezeichnet wird "alles" und wenn sie vom Wahren und Guten gesagt werden, alles Wahre und Gute im Inbegriff. Daß dieses durch zwölf bezeichnet wird, sehe man Nr. 3272, 3858, 3913, 3973; auch durch sechs: Nr. 3960, 7973, 8148, 10217; ebenso durch drei, durch die bezeichnet wird "vom Anfang bis zum Ende", somit das Volle, und in Beziehung auf Sachen das Ganze: Nr. 2788, 4495, 5159, 7715, 9825, 10127. Diese Zahlen schließen aber das gleiche in sich, weil die größeren Zahlen dasselbe bezeichnen wie die einfachen, aus denen sie durch Multiplikation entstehen: Nr. 5291, 5335, 5708, 7973.

Weil durch das Hin die Quantität der Verbindung auch mit dem geistig Wahren bezeichnet wird, darum wurde auch zur Mincha bei den Opfern eines Widders das Dritteil eines Hin Öl genommen, und zum Trankopfer das Dritteil Wein: 4. Mose 15/6,7; denn durch den Widder wird das geistig Gute bezeichnet: Nr. 2830, 9991.

Hieraus erhellt nun wieder augenscheinlich, daß durch die Zahlen im Worte Sachen bezeichnet werden; was für einen Zweck hätte sonst die Angabe der Quantität und des Maßes durch Zahlen gehabt, wie so oft bei Mose, bei Hesekiel und anderwärts?.

10263. "Und mache daraus das heilige Salböl", 2. Mose 30/25, bedeutet das Vorbild des göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn.

Dies erhellt aus dem, was vom Salböl Nr. 9954, 10011, 10019 gezeigt wurde.

10264. "Eine Salbenmischung", 2. Mose 30/25, bedeutet im ganzen und einzelnen Seines Menschlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Salbe, wenn vom Salböl die Rede ist, durch welches das Vorbild des göttlich Guten des Göttlich-Menschlichen des Herrn bezeichnet wird, sofern sie das Göttliche im ganzen und einzelnen Seines Menschlichen bezeichnet.

Daß dieses durch die Salbenmischung bezeichnet wird, beruht darauf, daß alle Gewürzstoffe, die oben erwähnt wurden, nämlich die edelste Myrrhe, gewürzhafter Zimt, gewürzhafter Kalmus und Kasia, unter der Salbenmischung verstanden werden. Auch wird in der Grundsprache das Gewürzhafte im allgemeinen durch jenen Ausdruck bezeichnet; aber die Ausleger sagen die Salbe aus der Salbung. Das Gewürzhafte des Gewürzes bedeutet aber, in allem und jedem, was dem Menschlichen des Herrn angehört, weil die Wahrheiten des ganzen Menschlichen mit ihren Innewerdungen und Gefühlen bezeichnet werden, nämlich:

Das letzte Wahre, das dem Sinnlichen angehört, mit dem Innewerden desselben durch die Myrrhe: Nr. 10252. Das innere Wahre des natürlichen oder äußeren Menschen, mit dem Innewerden und Gefühl desselben, durch den gewürzhaften Zimt: Nr. 10254, das noch inwendigere Wahre, das dem inwendigen Menschen angehört, mit dem Innewerden und Gefühl desselben, durch den gewürzhaften Kalmus: Nr. 10256; und das innerste Wahre mit seinem Innewerden und Gefühl durch Kasia: Nr. 10258;

somit wird durch diese Stoffe das ganze Menschliche (bezeichnet), denn alles und jedes beim Menschen bezieht sich auf die Wahrheiten, und die Innewerdungen und Gefühle derselben, weil sie sein Leben ausmachen. Es kann nämlich bekannt sein, daß der Mensch ohne das Innewerden und Gefühl des Wahren und Guten kein Mensch ist, weil alles und jedes, was er denkt, sich auf das Wahre und die Innewerdungen desselben, und auf das Gute und die Regungen desselben bezieht; die Gedanken und Neigungen des Menschen sind nichts anderes, denn der Mensch hat einen Verstand und einen Willen. Der Verstand bildet sich durch das Innewerden des Wahren, und der Wille durch die Neigung zum Guten. Daß der ganze Mensch vom Kopf bis zur Ferse, innerlich und äußerlich nichts ist als sein Wahres oder Falsches und sein Gutes oder Böses, und daß der Leib die äußere Form desselben ist, das ist ein bisher in der Welt unbekanntes Geheimnis.

Aus diesem kann nun erhellen, daß durch das gewürzhafte des Gewürzes oder die Salbe der Salbenmischung, unter der alles Wahre vom Letzten bis zum Inwendigsten, somit die Wahrheiten im ganzen Inbegriff verstanden werden, alles und jedes im Menschen, oder das, woraus der Mensch besteht, bezeichnet wird. Mithin daß jenes Gewürzhafte, wenn es in Beziehung auf den Herrn gesagt wird, das Ganze und Einzelne Seines Menschlichen bezeichnet.

Es wird gesagt, "mache daraus das Salböl, das Gewürzhafte des Gewürzes, das Werk des Gewürzmischers", weil das Salböl das eigentlich göttlich Gute der göttlichen Liebe bedeutet, das im Herrn von der Empfängnis her war: Nr. 9954, 10011, 10019. Das Gewürzhafte des Gewürzes bedeutet dasselbe im ganzen und einzelnen Seines Menschlichen, und das Werk des Gewürz- oder Salbenmischers bedeutet, vermöge des Einflusses und der Wirkung des Göttlichen Selbst. Der Herr allein war in Ansehung seines Menschlichen der Gesalbte Jehovahs; man sehe Nr. 9954.

10265. "Ein Werk des Salbenmischers", 2. Mose 30/25, bedeutet kraft des Einflusses und der Wirkung des Göttlichen Selbst, das im Herrn ist von der Empfängnis her.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Salbenmischers oder Gewürzmischers, sofern es der ist, der dieses bewirkt. Deshalb wird, wenn es in Beziehung auf den Herrn gesagt wird, das Göttliche Selbst bezeichnet, und durch das Werk seine Wirkung. Alles, was im Wort gesagt wird, ist in Beziehung auf das, wovon es gesagt wird, zu verstehen, deshalb ist es, wenn vom Göttlichen (die Rede ist), vom Göttlichen, und vom Einfluß, der Wirkung und den Eigenschaften desselben zu verstehen, möge es im Buchstabensinn lauten, wie es wolle.

Im innersten Himmel werden alle Teile des Wortes auf das Göttlich-Menschliche des Herrn bezogen, denn die Engel denken dort unmittelbar aus dem Herrn, und werden das Wort in seinem innersten Sinn, das der himmlische Sinn ist, inne, deshalb werden sie durch die Salbe der Salbenmengung, das Werk des Salbenmischers, nichts anderes inne, als was dem Göttlichen Selbst, das im Herrn von der Empfängnis her war, angehört, und den Einfluß und die Wirkung auf das Ganze und Einzelne Seines Menschlichen; denn das Menschliche des Herrn ist das Göttliche Selbst bei ihnen. Sie wissen, daß das göttlich Gute der göttlichen Liebe, das der Vater genannt wird, im Göttlich-Menschlichen des Herrn, das der Sohn genannt wird, in wechselseitiger Weise ist, gemäß den Worten des Herrn Joh.14/10,11: "Daß der Vater in Ihm, und Er im Vater sei"; und Joh.10/30: "daß Sie eins seien".

Man wundere sich nicht, daß durch den Salbenmischer oder Gewürzmischer das Göttliche Selbst bezeichnet wird, da Jehovah hie und da im Wort Sich den Bildner, den Werkmeister, ja auch den Töpfer nennt, wie Jes.64/7: "Jehovah, Du bist unser Vater, wie der Ton, und Du unser Töpfer, und das Werk Deiner Hände (sind) wir alle"; und auch anderwärts bei ebendemselben, und Jerem.18/2-4,6.

10266. In dem eben Vorhergehenden wurde durch die Bereitung des Salböls das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn in Seinem Göttlich-Menschlichen beschrieben, und im bezüglichen Sinn das Gute der Liebe beim Menschen vom Herrn; denn was im Wort im höchsten Sinn vom Herrn gesagt ist, wird im bezüglichen (Sinn) auch vom Menschen gesagt, weil die Wiedergeburt des Menschen ein Bild der Verherrlichung des Menschlichen des Herrn ist: Nr. 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688.

Hieraus wird klar, daß die Zubereitung des Salböls auch in sich schließt die Erzeugung und Bildung des Guten der Liebe beim Menschen vom Herrn; folglich daß das Gute der Liebe gebildet wird durch die Wahrheiten der Kirche, die aus dem Wort geschöpft, und zuerst äußere, hernach mehr und mehr innere sind, gemäß der Beschreibung im gleich Vorhergehenden; und daß so zuerst der äußere Mensch, hernach der inwendige allmählich von ihnen durchdrungen wird.

Man wisse aber, daß, in der Ordnung jenes Gute durch die Wahrheiten vom Herrn gebildet worden, oder in der Ordnung es entstanden ist, es in derselben auch vom Herrn erhalten wird, und fortbesteht, denn die Erhaltung ist eine fortwährende Bildung, wie das Bestehen ein fortwährendes Entstehen ist. Hieraus folgt, daß das Gute der Liebe, das der Mensch hat, so ist, wie das Innewerden und Gefühl, und wie die Ordnung ist, mit der und in der er die Wahrheiten in sich aufnimmt. Wenn seine Neigung zum Wahren um des Wahren und um des Guten willen war, ohne Neigung um seiner selbst und um der Welt willen, und wenn die Ordnung stufenweise vom Äußersten zum Inneren ging, dann ist das Gute der Liebe echt; wo nicht, so ist es unecht, oder nicht gut. Es schadet nichts, wenn im Anfang, wo der Mensch gebildet zu werden beginnt, seine Neigung zum Wahren auch um seiner selbst und der Welt willen ist, aber dies muß abgelegt werden, so wie das Gute durch die Wahrheiten wächst; und der Mensch wird auch allmählich immerfort davon gereinigt, wie der Magen von unnützen Stoffen.

Wer da glaubt, der Mensch könne mit dem Guten der Liebe begabt werden ohne die Wahrheiten des Glaubens, täuscht sich sehr.

10267. "Das heilige Salböl soll es sein", 2. Mose 30/25, bedeutet das Vorbild des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Salböls, sofern es das Vorbild des göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn ist, wovon Nr. 9954, 10011, 10019. Dieses heißt hier das heilige Salböl, damit der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen verstanden werde, denn dieses ist das eigentlich Heilige in den Himmeln. Die Engel in den Himmeln wissen und anerkennen nämlich kein anderes Göttliches, als das Göttlich-Menschliche des Herrn, denn an dieses können sie denken, und dieses können sie lieben. An das Göttliche aber, das der Vater genannt wird, können sie nicht denken, somit dasselbe auch nicht lieben, weil es unbegreiflich ist, nach den Worten des Herrn:

Joh.5/37: "Sie haben weder Seine Stimme jemals gehört, noch Seine Gestalt gesehen"; was nicht gesehen und nicht gehört werden kann, das kann auch in keine Denkvorstellung und in keine Liebesneigung eingehen. Ein Gegenstand muß angemessen sein, wenn er mit dem Glauben und mit der Liebe erfaßt werden soll. Daß aber das unbegreifliche Göttliche, das der Vater genannt wird, zugleich mit verehrt wird, wenn der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen verehrt wird, erhellt auch aus den Worten des Herrn selbst:

Joh.14/6: "Daß Er der Weg sei, und daß niemand zum Vater komme, denn durch Ihn"; Matth.11/27: "Daß den Vater niemand kenne als der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren"; Joh.1/18: "Daß niemand den Vater je gesehen habe, als der eingeborene Sohn, Der im Schoß des Vaters ist, und Der (Ihn) darstellt"; weshalb der Herr, Matth.11/28, sagt: "Kommet zu Mir alle, Ich will euch erquicken".

Daß das Göttlich-Menschliche des Herrn alles in allem des Himmels, und das eigentliche Heilige daselbst ist, sehe man Nr. 9933, 9972, 10067, 10159; daß der Herr allein heilig, und daß alles Heilige von Ihm ist: Nr. 9229, 9479, 9680, 9818, 9820, 9956.

10268. "Und sollst damit salben das Zelt der Zusammenkunft", 2. Mose 30/26, bedeutet um das Göttliche des Herrn in den Himmeln vorzubilden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von salben mit dem heiligen Öl, sofern es heißt die Vorbildung des göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen hineinlegen. Denn salben bedeutet, eine Vorbildung hineinlegen; was nämlich gesalbt war, hieß heilig, nicht wegen des Öls, sondern wegen der Vorbildung des Göttlichen, das durch Öl bezeichnet wird; denn das Öl bedeutet das göttlich Gute der göttlichen Liebe, und die Heiligkeit das Göttlich-Menschliche, weil dieses allein das Heilige ist, wie aus dem erhellen kann, was Nr. 9954, 10011, 10019, 10264, 10265, 10266, 10267 gezeigt wurde.

Ferner aus der Bedeutung des Zeltes der Zusammenkunft, sofern es den Himmel in seinem ganzen Inbegriff bezeichnet: den innersten oder dritten (bezeichnet es) da, wo die Lade des Zeugnisses war, den mittleren oder zweiten da, wo der Tisch stand, auf dem die Brote des Angesichts, der Leuchter und der Rauchaltar waren, und den letzten oder den ersten, da, wo der Vorhof war, worüber man sehe Nr. 9457, 9481, 9485, 9784, 9963, 10230, 10242, 10245.

Hieraus erhellt, daß durch das Salben des Zeltes der Zusammenkunft bezeichnet wird, das Hineinlegen der Vorbildung des göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen; und weil dieses durch das Salben des Zeltes der Zusammenkunft bezeichnet wird, so wird auch bezeichnet, um das Göttliche des Herrn in den Himmeln vorzubilden; denn der Himmel ist nicht Himmel aus den Engeln in ihrem Eigenen betrachtet, sondern aus dem Göttlichen des Herrn bei ihnen; man sehe Nr. 9408, 10125, 10151, 10157, 10159.

10269. "Und die Lade des Zeugnisses", 2. Mose 30/26, bedeutet im himmlisch Guten, das dem innersten Himmel angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Lade des Zeugnisses salben", sofern es bedeutet die Vorbildung des Göttlichen im himmlisch Guten, das dem inwendigsten Himmel angehört, hineinlegen; denn durch salben wird bezeichnet, die Vorbildung des Göttlichen des Herrn hineinlegen, wie Nr. 10268. Und durch die Lade des Zeugnisses wird das Gute des innersten Himmels bezeichnet.

Daß die Lade den innersten Himmel bezeichnet, und das Zeugnis den Herrn daselbst, sehe man Nr. 9485; und weil das Gute, das in diesem Himmel regiert, das Gute der Liebe zum Herrn ist, welches das himmlisch Gute genannt wird, darum wird durch "salben die Lade des Zeugnisses" bezeichnet, die Vorbildung des Göttlichen des Herrn im himmlisch Guten, das dem inwendigsten Himmel angehört, hineinlegen.

Wie es sich damit verhält, kann aus dem erhellen, was früher hie und da gezeigt wurde, daß nämlich die Salbung den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen vorbildete; denn der Herr in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen war allein der Gesalbte Jehovahs, weil in Ihm das Göttliche des Vaters von der Empfängnis her war, und daher auch in Seinem Menschlichen.

Daß der menschliche Leib hervorgeht aus dem Sein des Vaters, welches die Seele (des Leibes) genannt wird, kann bekannt sein; denn die Ähnlichkeit des Vaters in Ansehung der verschiedenen Neigungen, die der Liebe angehören, zeigt sich bei den Kindern, sogar in ihren Angesichtern; daher hat eine jede Familie ihre Eigentümlichkeit, wodurch sie von der anderen unterschieden wird. Wieviel mehr muß dies beim Herrn der Fall sein, in Dem das Göttliche Selbst das Ihm eigene Sein war, das die Seele genannt wird.

Daher kommt es, daß der Herr sagt. "Wer Mich gesehen, der hat den Vater gesehen; glaubet Mir, daß Ich im Vater, und der Vater in Mir ist": Joh.14/9, 11.

10270. "Und den Tisch und alle seine Geräte", 2. Mose 30/27, bedeutet im geistig Guten aus dem Himmlischen, das dem zweiten Himmel angehört, und im dienenden Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zeltes der Zusammenkunft außerhalb des Vorhangs, wo jener Tisch war, sofern es den zweiten Himmel bezeichnet, wovon Nr. 9457, 9481, 9485; aus der Bedeutung des Tisches, auf dem die Brote der Angesichte (Schaubrote) lagen, sofern er das geistig Gute aus dem Himmlischen bezeichnet; denn die Brote bedeuten das himmlisch Gute: Nr. 9545, und der Tisch, worauf dieselben waren, das geistig Gute: Nr. 9684, 9685; und aus der Bedeutung seiner Geräte, sofern sie die Erkenntnisse des himmlisch Guten und Wahren bezeichnen, wovon Nr. 9544, somit das dienende Gute und Wahre, dem die Erkenntnisse dienen.

Daß das geistig Gute aus dem Himmlischen es ist, was durch den Tisch bezeichnet wird, auf dem die Brote der Angesichte lagen, kommt daher, weil durch das Zelt der Zusammenkunft außerhalb des Vorhangs der zweite Himmel vorgebildet wurde, in dem das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten regiert, welches Gute das geistig Gute genannt wird, und dieses Gute ist in dem Maße gut, als in ihm das himmlisch Gute ist, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist.

Es gibt nämlich drei Gattungen von Gutem, die drei Himmel machen: es gibt ein Gutes der Liebe zum Herrn, welches das himmlisch Gute genannt wird, dieses macht den innersten Himmel; es gibt ein Gutes der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, welches das geistig Gute genannt wird, und den zweiten Himmel macht; und es gibt ein Gutes des Glaubens, welches das geistig natürlich Gute genannt wird, dieses macht den letzten Himmel.

In das himmlisch Gute, das dem innersten Himmel angehört, fließt der Herr aus dem Göttlich-Menschlichen unmittelbar ein; ins geistig Gute, das dem zweiten Himmel angehört, fließt der Herr aus dem Göttlich-Menschlichen ein, und auch mittelbar durch das himmlisch Gute; und ins natürlich Gute, das geistig ist, und dem letzten Himmel angehört, fließt der Herr aus dem ein, auch wieder mittelbar.

Es wird gesagt "auch mittelbar", weil der Herr ins Gute dieser Himmel nicht nur mittelbar einfließt, sondern auch unmittelbar, wie aus dem erhellen kann, was über den unmittelbaren und mittelbaren Einfluß in den Nr. 9682 angeführten Stellen gezeigt wurde.

10271. "Und den Leuchter und seine Gefäße", 2. Mose 30/27, bedeutet im geistig Wahren, das dem zweiten Himmel angehört, und den dienenden Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Leuchters, sofern er ein Vorbild des Herrn in Ansehung des geistig Wahren ist, das dem zweiten Himmel angehört, wovon Nr. 9548, 9551, 9555, 9558, 9561, 9684; und aus der Bedeutung seiner Geräte, sofern sie die wißtümlichen Wahrheiten bezeichnen, welche die dienenden sind, wovon Nr. 3068, 3079, 9572, 9724.

10272. "Und den Rauchaltar", 2. Mose 30/27, bedeutet in allem Gottesdienstlichen aus diesem Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rauchaltars, sofern er das Vorbild aller gottesdienstlichen Handlungen ist, die aus Liebe und Liebtätigkeit vom Herrn geschehen, wovon Nr. 10177, 10198.

Es wird gesagt ein Vorbild des Herrn im Guten und Wahren, und in den dienenden (Wahrheiten), und in allem Gottesdienstlichen, aus dem Grund, weil das Gute und Wahre, das vorgebildet wird, in dem Maß gut und wahr ist, als das Göttliche des Herrn in demselben ist, denn alles Gute und Wahre, das beim Menschen und Engel ist, stammt vom Herrn. Ohne das Leben vom Herrn darin sind es tote Dinge, ja sogar Böses; denn wenn es nicht vom Herrn, sondern vom Menschen ist, zielt es auf den Menschen und die Welt, und was den Menschen und die Welt zum Zweck hat, ist an sich böse, denn der Zweck ist das Inwendigste des Menschen, weil er die Seele ist alles dessen, was in ihm ist. Hieraus kann erhellen, wie das Vorbildliche des Herrn im Guten und Wahren, und dem, was ihnen dient, zu verstehen ist.

Unter dem dienenden Guten und Wahren wird das Gute und Wahre verstanden, das im natürlichen oder äußeren Menschen ist, und Erkenntnisse und Wißtümliches genannt wird, denn dieses ist es, in das der Mensch hineinsieht, und aus dem er das Bestärkende hernimmt, das mit dem Leben seiner Neigungen und seiner Liebe übereinstimmt. Und weil dieses so untergeordnet ist, darum wird es Dienendes genannt.

Es gibt auch Gutes und Wahres, das diesem wiederum dient, und dieses wird das sinnlich Wißtümliche genannt; denn das Gute und Wahre beim Menschen verhält sich wie die Familien oder wie die Häuser, wo ein Hausvater ist, und Söhne, Töchter, Schwiegersöhne und Schwiegertöchter, und Knechte und Mägde sind. An unterster Stelle ist in jenen was unter dem sinnlich Wißtümlichen verstanden wird, obwohl es heutzutage bei den meisten an höchster Stelle ist.

10273. "Und den Brandopferaltar", 2. Mose 30/28, bedeutet um das Göttlich-Menschliche des Herrn und Seine Verehrung im allgemeinen vorzubilden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung des Brandopferaltares, sofern er das Hauptvorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn und Seiner Verehrung ist, wovon Nr. 2777, 2811, 8935, 8940, 9388, 9389, 9714, 9964, 10123, 10151.

10274. "Und alle seine Geräte", 2. Mose 30/28, bedeutet göttlich Gutes und göttlich Wahres.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Geräte, sofern sie Erkenntnisse und Wißtümliches bezeichnen, wovon Nr. 3068, 3079, 9394, 9544, 9724.

Wenn sie aber vom Göttlich-Menschlichen des Herrn gesagt werden, so sind sie dienendes göttlich Gutes und göttlich Wahres.

10275. "Und das Waschbecken und sein Gestell", 2. Mose 30/28, bedeutet alles was zur Reinigung vom Bösen und Falschen und zur Wiedergeburt vom Herrn gehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Waschbeckens, in dem das Waschen geschieht, sofern es das bezeichnet, was vom Bösen und Falschen reinigt, und auch was der Wiedergeburt dient, wovon Nr. 10235; und aus der Bedeutung seines Gestells, sofern es das unterstützende und dienende Sinnliche bezeichnet, wovon Nr. 10246.

10276. "Und sollst sie heiligen, und sie sollen das Hochheilige sein", 2. Mose 30/29, bedeutet, daß sie dadurch den Einfluß und die Gegenwart des Herrn im Gottesdienst der vorbildlichen Kirche (darstellen).

Dies erhellt aus der Bedeutung von geheiligt werden, sofern es soviel ist, als den Herrn vorbilden in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, und die Aufnahme des göttlich Guten und des göttlich Wahren von Ihm; denn der Herr allein ist der Heilige, und daher ist nur das heilig, was von Ihm ausgeht. Hieraus wird klar, daß durch geheiligt werden auch bezeichnet wird der Einfluß und die Gegenwart des Herrn im Gottesdienst der vorbildlichen Kirche.

Daß geheiligt werden bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen vorbilden, sehe man Nr. 9956, 9988, 10069; wie auch die Aufnahme des göttlich Guten und des göttlich Wahren von Ihm: Nr. 8806, 9820, 10128. Daß der Herr allein heilig und nur das heilig ist, was von Ihm ausgeht: Nr. 9229, 9479, 9680, 9818; daß somit die heiligen Dinge bei der israelitischen und jüdischen Völkerschaft vorbildlich heilig waren: Nr. 10149. Ferner aus der Bedeutung des Hochheiligen, sofern es das himmlisch göttlich Gute bezeichnet, wovon Nr. 10129.

Hieraus erhellt, daß alles das, was gesalbt wurde, hochheilig hieß wegen des Einflusses und der Gegenwart des Göttlich-Menschlichen des Herrn; und aller Einfluß und alle Gegenwart des Herrn geschieht unmittelbar, und auch in den unteren Himmeln mittelbar durch das himmlisch Gute, welches das Gute des innersten Himmels ist. Inwieweit daher das Gute der unteren Himmel das himmlisch Gute, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, in sich enthält und birgt, insoweit ist es gut. Daher kommt es, daß, was gesalbt war, hochheilig hieß. Unter den unmittelbaren und mittelbaren Einfluß des Herrn sehe man in den Nr. 9682 und 9683 angeführten Stellen. Damit man aber erkenne, wie es sich damit verhält, muß man wissen, was Vorbildung, und was die vorbildliche Kirche ist. Was sie sind, wurde in den Nr. 9229, 9280, 10030 angeführten Abschnitten ausführlich gezeigt. Weil aber heutzutage wenige wissen, was sie sind, so darf ich diesen Gegenstand noch mit einigem beleuchten:

In den innersten Himmeln bei den Engeln sind es die Neigungen zum Guten und Wahren vom Herrn, die ihr Leben und ihre Seligkeit machen. Dieses stellt sich im letzten Himmel in äußeren Formen dar, die unzählig sind, mit unendlicher Verschiedenheit. Alles, was sie dort mit ihren Augen sehen, kommt daher. Es sind vorbildliche Darstellungen ihres Inneren, das in den Neigungen zum Guten und Wahren besteht, und himmlisch und geistig genannt wird. Die guten Geister, die in diesen Vorbildungen als in Trägern (ut subjectis) das Heilige des Himmels wahrnehmen, werden davon innerlich angeregt. So zum Beispiel sehen sie Paradiese mit unzähligen Arten von Bäumen und Früchten, ebenso Rosengärten, grüne Auen, Felder mit Saaten, Häuser und Paläste und sehr vieles andere. Dies alles entspricht den Neigungen zum Guten und Wahren, das vom Herrn in den oberen Himmeln ist.

Es gibt auch in diesen Himmeln Vorbilder, aber diese übertreffen an Vollkommenheit, Wonne und Seligkeit unermeßlich die, welche im letzten Himmel sind. Diese Vorbilder sind es, von denen gesagt wird, daß kein Auge jemals solches gesehen habe; wenn auch etwas davon gesagt würde, so ginge es über den menschlichen Glauben hinaus. Aus diesem kann erhellen, was die Vorbilder sind.

Alle (Vorbilder), die bei der israelitischen Völkerschaft angeordnet waren, glichen denen, die im letzten Himmel sind, aber in minderer Vollkommenheit, weil in der Natur der Welt; so das Zelt mit der Lade, mit dem Tisch, worauf die Schaubrote waren, mit dem Leuchter und seinen Lampen, mit dem Rauchaltar. Die Kleider Aharons und seiner Söhne, und nachher der Tempel, mit dem Chor (oder dem innersten Raum) daselbst, wo die Lade, auf welcher der Gnadenstuhl und die Cherubim waren. Das eherne Meer, die Waschbecken und dergleichen. Aber unzählig mehrere erscheinen im letzten Himmel, jedoch in größerer Vortrefflichkeit und Vollkommenheit.

Aus diesem Himmel wurden diejenigen (Vorbilder), die bei der israelitischen Völkerschaft angeordnet werden sollten, dem Mose vom Herrn auf dem Berg Sinai gezeigt, was zu ersehen ist 2. Mose 25/40; 26/30; 27/8. Mose hat sie aber nicht mit seinen leiblichen Augen, sondern mit den Augen seines Geistes gesehen.

Von welcher Art die Vorbilder sind, kann weiter erhellen aus denen, die den Propheten, wie dem Daniel, dem Johannes in der Offenbarung und den übrigen erschienen. Diese alle bergen in sich geistig und himmlisch göttliche Dinge. Daß diese ohne Deutung aus dem inneren Sinn nicht verständlich sind, kann jeder einsehen. Hieraus wird nun abermals klar, was die vorbildliche Kirche ist.

Diese Kirche wurde im Land Kanaan hauptsächlich wegen des Wortes errichtet, auf daß dieses in Vorbildern und Bezeichnungen verfaßt würde, somit in solchem, was bei jener Völkerschaft in ihrer Kirche und in ihrem Lande war, denn alle Orte im Lande Kanaan, alle Berge und Flüsse daselbst, bildeten von den ältesten Zeiten her solches vor, was in den Himmeln ist: Nr. 3686, 4240, 4447, 4454, 5136, 6516; und so auch später die Erbteile, die Stämme und so weiter. Der buchstäbliche Sinn des Wortes des Alten Testaments bestand aus solchem, damit ein Letztes vorhanden wäre, in welches das Innere auslaufen, und worauf es stehen konnte, wie ein Gebäude auf seinem Fundament; man sehe Nr. 9360, 9824, 10044.

Wer verständig ist, kann aus diesem merken, daß das Wort höchst heilig ist, und daß sein buchstäblicher Sinn heilig ist wegen seines inneren Sinnes, daß aber der von diesem getrennte Sinn nicht heilig ist; denn der vom Inneren getrennte Sinn ist wie das von seinem Inwendigen getrennte Äußere des Menschen, das ein lebloses Bildnis ist, und wie die Schale eines Baumes, einer Blume, einer Frucht oder eines Samens ohne das Innere von diesen. Und wie eine Grundlage ohne Haus. Deshalb können diejenigen, die sich bloß an den Buchstabensinn des Wortes halten, und keine Lehre aus dem Wort haben, oder sich verschaffen, die mit seinem inneren Sinn übereinstimmt, in alle möglichen Irrlehren gezogen werden. Daher kommt es auch, daß das Wort wegen solcher ein Buch der Ketzereien genannt wird. Die eigentliche Lehre aus dem Wort muß immerdar vorleuchten und führen. Eben diese Lehre lehrt aber der innere Sinn, und wer diese Lehre kennt, hat den inneren Sinn des Wortes.

Weil die jüdische Völkerschaft nichts Heiliges im Wort anerkannte, als in seinem Buchstabensinn allein, den sie ganz vom inneren Sinn trennte, darum fiel sie in solche Finsternis, daß sie den Herrn nicht erkannten, da Er in die Welt kam. Von solcher Art ist jene Völkerschaft noch heutzutage, und deshalb erkennt sie, obwohl sie unter den Christen lebt, dennoch den Herrn aus dem Wort noch nicht an. Daß jene Völkerschaft im Äußeren ohne das Innere von der ersten Zeit an war, darüber sehe man, was in den angeführten Stellen: Nr. 9320 und 9380 gezeigt wurde. Wenn daher der Herr nicht in die Welt gekommen wäre, und das Innere des Wortes geöffnet hätte, so wäre die Gemeinschaft mit den Himmeln durch das Wort unterbrochen gewesen; und infolge dieser Unterbrechung wäre das Menschengeschlecht auf dieser Erde zugrunde gegangen, denn der Mensch kann nichts Wahres denken, und nichts Gutes tun, wenn nicht aus dem Himmel, d.h. durch den Himmel vom Herrn. Das Wort ist es, was den Himmel öffnet.

10277. "Ein jeder, der sie anrührt, soll geheiligt werden", 2. Mose 30/29, bedeutet das sich Mitteilende an alle, die es mit Liebe und Glauben aufnehmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von anrühren, sofern es die Mitteilung bezeichnet, wovon Nr. 10130; und aus der Bedeutung von geheiligt werden, sofern es den Einfluß und die Gegenwart des Herrn bezeichnet, wovon Nr. 10276. Und weil der Einfluß und die Gegenwart des Herrn in der Liebe und im Glauben ist, somit bei denen, die Ihn mit Liebe und Glauben aufnehmen, daher sind es diese, die hier geheiligt heißen; aber es ist das Göttliche bei ihnen, das allein heilig ist, und durchaus nicht ihr Eigenes.

10278. "Und auch Aharon und seine Söhne sollst du salben", 2. Mose 30/30, bedeutet die Weihe zur Vorbildung des Herrn in beiden Reichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von salben, sofern es heißt, die Vorbildung hineinlegen, wie oben; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er den Herrn in Ansehung des himmlisch göttlich Guten darstellt, somit im himmlischen Reich; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Aharons, sofern sie den Herrn in Ansehung des geistig Guten darstellen, somit im geistigen Reich, wovon Nr. 9807, 10017, 10068.

10279. "Und sie heiligen, daß sie Mir als Priester dienen", 2. Mose 30/30, bedeutet um den Herrn vorzubilden in Ansehung des ganzen Werkes der Seligmachung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, sofern es heißt, den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen vorbilden, wovon Nr. 10276; und aus der Vorbildung des Priesterdienstes Aharons und seiner Söhne, sofern derselbe das Werk der Seligmachung in aufeinanderfolgender Ordnung bezeichnet, wovon Nr. 9809, 10017.

10280. "Und zu den Söhnen Israels sollst du reden und sprechen", 2. Mose 30/31, bedeutet die Belehrung für die Angehörigen der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Kirche darstellen, wovon in den angeführten Stellen: Nr. 9340; und aus der Bedeutung von reden und sprechen, wenn es von Jehovah geschieht, sofern es eine Belehrung bezeichnet, wovon Nr. 6879, 6881, 6883, 6891, 7186, 7226, 7241, 7267, 7304, 7380, 7517, 8127.

10281. "Das heilige Salböl soll Mir dies sein", 2. Mose 30/31, bedeutet das Vorbild des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, wie aus dem erhellt, was Nr. 10267 gezeigt wurde.

10282. "Bei euren künftigen Geschlechtern", 2. Mose 30/31, bedeutet im Ganzen der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geschlechter, wenn von den Söhnen Israels die Rede ist, durch welche die Kirche bezeichnet wird, sofern sie die Angehörigen der Kirche darstellen, wovon Nr. 10212; somit, abgesehen von den Personen, das, was der Kirche angehört. Abgesehen von den Personen, wird gesagt, weil die göttlichen Dinge, die vom Herrn ausgehen, die Kirche machen, und durchaus nichts vom Menschen. Beim Menschen fließen sie zwar ein, gleichwohl aber werden sie nicht (Eigentum) des Menschen, sondern sind des Herrn beim Menschen.

Weil es sich so verhält, reden die Engel, wenn sie miteinander reden, so, daß von den Personen abgesehen (nicht an sie gedacht) wird, darum geht kein Name irgendeiner Person, die im Wort erwähnt wird, in den Himmel ein, sondern nur die Sache, die durch die Person dort bezeichnet wird.

Daß alle Namen von Personen und Orten im Wort Sachen bezeichnen, sehe man Nr. 1888, 4442, 5095, 5225; und daß die Namen nicht in den Himmel eingehen: Nr. 1876, 6516, 10216.

10283. "Auf das Fleisch eines Menschen soll es nicht gegossen werden", 2. Mose 30/32, bedeutet nicht mitteilbar an das Eigene des Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fleisches des Menschen, sofern es sein Eigenes bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung von gießen, sofern es soviel ist als mitteilen, denn durch gießen wird das gleiche bezeichnet, wie durch anrühren; aber "gießen" wird von Flüssigkeiten gesagt, wie von Öl, Wein und Wasser; und "ausgießen" von göttlichen, himmlischen und geistigen Dingen; hingegen anrühren von trockenen und leiblichen Dingen. Daß anrühren soviel ist als mitteilen, sehe man Nr. 10130.

Hieraus folgt, daß dadurch, daß das Salböl auf das Fleisch eines Menschen nicht gegossen werden soll, bezeichnet wird, das göttlich Gute der göttlichen Liebe sei nicht mitteilbar an das Eigene des Menschen. Der Grund ist, weil das Eigene des Menschen eben nur böse ist, und das göttlich Gute des Herrn mit dem Bösen keine Gemeinschaft haben kann. Daß das Eigene des Menschen durchaus nur böse ist, sehe man Nr. 210, 215, 731, 874, 875, 876, 987, 1023, 1024, 1047, 5660, 5786, 8480.

Bei dem Menschen ist ein Eigenes des Willens und ein Eigenes des Verstandes. Das Eigene seines Willens ist das Böse, und das Eigene seines Verstandes ist das Falsche daher. Jenes, nämlich das Eigene des Willens, wird durch das Fleisch des Menschen bezeichnet, und das Eigene des Verstandes durch das Blut jenes Fleisches. Daß es so ist, erhellt aus folgenden Stellen:

Matth.16/17: "Jesus sprach: selig bist du, Simon, denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart; sondern Mein Vater, der in den Himmeln ist": daß Fleisch hier das Eigene des Menschen bedeutet, und auch Blut, ist augenscheinlich klar.

Joh.1/12,13: "So viele (Ihn) aufnahmen, denen gab Er Macht, Söhne Gottes zu sein, die nicht aus Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, sondern aus Gott geboren sind": durch Blut wird hier das Falsche bezeichnet, das aus dem Eigenen im Verstand des Menschen hervorgeht, und durch den Willen des Fleisches das Böse, das aus dem Eigenen seines Willens stammt; daß Blut das Falsche aus dem Bösen bedeutet, somit das Eigene des Verstandes aus dem Eigenen des Willens, sehe man Nr. 4735, 9127.

Jes.49/26: "Speisen werde Ich deine Unterdrücker mit ihrem Fleisch, und wie von Most werden sie von ihrem Blut trunken gemacht werden": sie speisen mit ihrem Fleisch und trunken machen mit ihrem Blut bedeutet, anfüllen mit dem Bösen und mit dem Falschen des Bösen, also mit dem Eigenen; denn beides, sowohl das Böse als das Falsche, ist aus dem Eigenen.

Jerem.17/5: "Verflucht ist der Mensch, der sein Vertrauen auf Menschen setzt, und Fleisch zu seinem Arm macht": sein Vertrauen auf Menschen setzen, und Fleisch zu seinem Arm machen heißt, sich selbst und seinem Eigenen trauen.

Jes.9/19,20: "Mein Volk ist geworden wie Speise des Feuers; schneidet es zur Rechten, so wird es hungern, und ißt es zur Linken, so werden sie nicht satt werden. Ein jeder wird das Fleisch seines Armes essen, Menasche den Ephraim, und Ephraim den Menasche": durch die Speise des Feuers wird bezeichnet die Aneignung des Bösen oder der Begierden der Selbst- und Weltliebe; durch hungern und nicht satt werden, wird bezeichnet, nicht aufnehmen das Gute und Wahre des Glaubens; durch das Fleisch des Armes das zweifache Eigene des Menschen; durch Menasche das Böse des Willens; durch Ephraim das Falsche des Verstandes; und durch essen aneignen. Daß Feuer das Böse oder die Begierden der Selbst- und Weltliebe bedeutet, sehe man Nr. 5071, 5215, 6314, 6832, 7324, 7575, 9141; daß hungern und nicht satt werden bedeutet das Gute und Wahre des Glaubens nicht aufnehmen, kommt daher, weil durch Hunger und Durst die Verödung des Guten und Wahren bezeichnet wird: Nr. 5360, 5376, 6110, 7102, 8568 E. Daß das Rechte das Gute bedeutet, aus dem das Wahre, und das Linke das Wahre, durch welches das Gute (besteht): Nr. 10061; "schneiden zur Rechten und hungern und essen zur Linken, und nicht satt werden" bedeutet daher, daß sie, wie sie auch immer belehrt werden über das Gute und Wahre, es dennoch nicht aufnehmen. Daß Menasche das Gute des Willens bedeutet: Nr. 5348 E, 5351, 5353, 6222, 6234, 6238, 6267; und Ephraim das Wahre des Verstandes ist: Nr. 3969, 5354, 6222, 6234, 6238, 6267; daher bedeutet im entgegengesetzten Sinn Menasche das Böse des Willens, und Ephraim das Falsche des Verstandes, denn beinahe alles im Wort hat auch einen entgegengesetzten Sinn. Daß essen soviel ist als aneignen: Nr. 3168, 3513 E, 3596, 4745. Hieraus wird klar, was es heißt, das Fleisch seines Armes essen, nämlich das Böse und Falsche aus seinem Eigenen sich aneignen. Fleisch des Armes wird gesagt, weil durch den Arm ebenso wie durch die Hand das bezeichnet wird, was beim Menschen ist, und worauf er vertraut; man sehe in den angeführten Stellen: Nr. 10019.

Sach.11/9: "Ich sprach: Ich werde euch nicht weiden; was stirbt, soll sterben, die übrigen werden essen, ein jedes Fleisch des anderen": nicht weiden steht für nicht belehren und bessern; sterben für zugrunde gehen in Ansehung des geistigen Lebens; essen das Fleisch des anderen bedeutet, sich das Böse aneignen, das aus dem Eigenen des anderen stammt.

Hes.16/26: "Jerusalem hat Unzucht getrieben mit den Söhnen Ägyptens, seinen Nachbarn, groß von Fleisch": Jerusalem bedeutet die verkehrte Kirche; Unzucht treiben mit den Söhnen Ägyptens, groß von Fleisch bedeutet, die Wahrheiten der Kirche verfälschen durch Wißtümliches, das bloß aus dem natürlichen Menschen stammt, somit durch sinnlich Wißtümliches. Daß Jerusalem die Kirche ist, sehe man Nr. 402, 2117, 3654; hier die verkehrte Kirche. Daß Unzucht treiben heißt, Wahrheiten verfälschen: Nr. 2466, 2729, 8904; daß die Söhne das Wahre bedeuten, und auch das Falsche: Nr. 1147, 3373, 4257, 9807; daß Ägypten das Wißtümliche in beiderlei Sinn bezeichnet, in den angeführten Stellen: Nr. 9340; und daß es das Natürliche bezeichnet, in den angeführten Stellen: Nr. 9391. Daher heißen groß von Fleisch die, welche aus Sinnlichem vernünfteln und Schlüsse machen über die Wahrheiten der Kirche; die, welche solches tun, ergreifen Falsches für Wahres, denn aus Sinnlichem vernünfteln und schließen heißt, aus den Täuschungen der Sinne des Leibes, deshalb sind es die sinnlichen Menschen, die unter den Großen von Fleisch verstanden werden, weil sie aus dem fleischlich Eigenen denken.

Jes.31/3: "Ägypten ist ein Mensch, und nicht Gott; und seine Rosse sind Fleisch, nicht Geist": Ägypten (steht) auch hier für das Wißtümliche, seine Rosse für das Verständige daher; dieses heißt Fleisch, nicht Geist, wenn man aus dem Eigenen und nicht aus dem Göttlichen schließt. Daß die Rosse das Verständige bedeuten, sehe man Nr. 2761, 2762, 3217, 5321, 6534, und daß die Rosse Ägyptens das Wißtümliche aus dem verkehrten Verständigen bezeichnen: Nr. 6125, 8146, 8148.

Daß durch Fleisch das Eigene des Menschen, oder was dasselbe ist, das Böse seines Willens bezeichnet wird, erhellt bei Mose, wo von der Begierde des israelitischen Volkes, Fleisch zu essen, gehandelt wird, und wo es heißt:

4. Mose 11/4,18-20,31-34: "Das Gesindel, das unter dem Volke war, hatte ein großes Gelüste, und sie sprachen: Wer wird uns mit Fleisch speisen? Jehovah sprach: Morgen werdet ihr Fleisch essen; nicht einen Tag werdet ihr essen, nicht zwei Tage, nicht fünf Tage, nicht zehn Tage, nicht zwanzig Tage, sondern bis zu einem Monat von Tagen. Und es fuhr ein Wind daher durch Jehovah, und brachte Wachteln daher von dem Meere, und schüttelte sie über das Lager aus, bei zwei Ellen über der Fläche der Erde; das Volk stand auf den ganzen Tag und die ganze Nacht, und den ganzen anderen Tag, und sammelten und breiteten sie aus um das Lager her. Noch war das Fleisch zwischen ihren Zähnen, ehe es verschluckt wurde, entbrannte der Zorn Jehovahs gegen das Volk, und schlug das Volk mit einer sehr großen Plage; daher nannte man den Namen des Orts die Lustgräber": daß das Fleisch das Eigene jener Völkerschaft bezeichnete, kann hier aus dem einzelnen erhellen, denn wäre es nicht so, warum sollte das Verlangen nach Fleisch eine Sünde gewesen sein, da ihnen doch früher Fleisch verheißen war?: 2. Mose 16/12; weil es aber das Eigene, somit das Willensböse bezeichnete, worin jene Völkerschaft vor anderen Völkerschaften war, darum wird gesagt, als sie Fleisch verlangten, "sie hatten ein großes Gelüste", und darum wurden sie mit einer großen Plage geschlagen; und darum wurde der Name des Ortes, wo sie begraben wurden, Lustgräber genannt.

Ob man sagt das Willensböse oder die Begierde ist gleich, denn das Willensböse ist die Begierde, weil das Eigene des Menschen eben nur das Seinige begehrt, und nichts, was des Nächsten, oder was Gottes ist, außer um seiner selbst willen. Weil jene Völkerschaften von solcher Art waren, darum wird gesagt, sie sollen Fleisch essen nicht 1 Tag, nicht 2, nicht 5, nicht 10, nicht 20, sondern einen ganzen Monat lang, wodurch bezeichnet wird, jene Völkerschaft sei immerfort so beschaffen, denn ein Monat von Tagen bedeutet "immerfort", und darum wird gesagt, "noch war das Fleisch zwischen den Zähnen, ehe es verschluckt ward, da wurden sie geschlagen mit einer großen Plage", denn durch die Zähne wird das fleischliche Eigene bezeichnet, welches das Unterste des Menschen ist: Nr. 4424, 5565-5568, 9062. Daß jene Völkerschaft von solcher Art gewesen sei, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9380; und im Lied Moses: 5. Mose 32/20,22-26,28,32-34.

Im Wort wird Geist entgegengesetzt dem Fleisch, weil durch Geist das Leben vom Herrn bezeichnet wird, und durch Fleisch das Leben vom Menschen, wie

Joh.6/63: "Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt nichts; die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist, und sind Leben": hieraus erhellt, daß der Geist das Leben vom Herrn ist, nämlich das Leben der Liebe und des Glaubens an Ihn von Ihm, und daß das Fleisch das Leben vom Menschen ist, somit sein Eigenes; darum heißt es "das Fleisch nützt nichts".

Joh.3/6: "Was geboren ist vom Fleisch, ist Fleisch, was aber gezeugt ist vom Geist, ist Geist".

Ps.78/39: "Gott gedachte, daß sie Fleisch sind; ein Geist, der hingehen und nicht wiederkehren sollte".

Weil durch Fleisch, wenn vom Menschen die Rede ist, das Eigene bezeichnet wird, welches das Böse der Selbst- und Weltliebe ist, so ist klar, was durch Fleisch bezeichnet wird, wenn vom Herrn die Rede ist, nämlich Sein Eigenes, welches das göttlich Gute der göttlichen Liebe ist. Dies wird bezeichnet durch das Fleisch des Herrn bei

Joh.6/51,53-55: "Das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch; wenn ihr nicht esset das Fleisch des Sohnes des Menschen, und trinket Sein Blut, so werdet ihr kein Leben in euch haben; wer Mein Fleisch ißt, und trinkt Mein Blut, hat ewiges Leben; denn Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und Mein Blut ist wahrhaft ein Trank".

Daß durch das Fleisch des Herrn das göttlich Gute Seiner göttlichen Liebe bezeichnet wird, und durch das Blut das göttlich Wahre, das von diesem göttlich Guten ausgeht, somit das gleiche, wie durch das Brot und den Wein im heiligen Abendmahl; und daß jenes das Eigene in Seinem Göttlich-Menschlichen ist, sehe man Nr. 1001, 3813, 4735, 6978, 7317, 7326, 7850, 9127, 9393, 10026, 10033, 10152; und daß die Opfer Gutes, das vom Herrn kommt, vorbildeten und daß ebendarum ihr Fleisch Gutes bezeichnete: Nr. 10040, 10079.

Außerdem wird im Wort hie und da gesagt "alles Fleisch" und wird dadurch verstanden jeder Mensch, wie 1. Mose 6/12,13,17,19; Jes.40/5,6; 49/26; 66/16,23,24; Jerem.25/31; 32/27; 45/5; Hes.20/48 (oder 21/4); 21/4,5 und anderwärts.

10284. "Und nach seiner Qualität (d.i. Zusammensetzung) sollt ihr keines dergleichen machen", 2. Mose 30/32, bedeutet keine Nachahmung durch eigenwillige Bestrebung (studium) des Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nach seiner Qualität dergleichen machen" oder das gleiche Öl aus den gleichen Gewürzstoffen machen, sofern es heißt, nachahmungsweise bereiten durch das eigenwillige Bestreben des Menschen. Daß dieses durch jene Worte bezeichnet wird, folgt aus dem Zusammenhang der Sachen im inneren Sinn; denn zuerst wird gesagt, "es soll nicht auf das Fleisch eines Menschen gegossen werden", wodurch bezeichnet wird, es sei nicht mitteilbar an das Eigene des Menschen; und nachher, "es soll euch heilig sein", was aber aus dem Menschen geschieht und durch sein (eigenes) Streben, das geschieht aus seinem Eigenen und ist nicht heilig, weil dieses Bestreben aus dem Eigenen des Menschen nichts als Falsches aus dem Bösen ist, denn es hat sich selbst und die Welt zum Zweck, aber nicht den Nächsten und Gott. Darum wird auch gesagt Nachahmung.

Es verhält sich damit in folgender Weise: Alles das ist gut und wahr, was vom Herrn ist, aber das Gute und Wahre, das jenem nachgemacht wird vom Menschen, ist nicht gut und wahr; die Ursache ist, weil alles Gute und Wahre Leben in sich hat von seinem Zweck. Der Zweck, der vom Menschen stammt, ist nur ein selbstsüchtiger, hingegen das Gute und Wahre vom Herrn hat das Gute und Wahre selbst, somit den Herrn zum Zweck, weil vom Herrn alles Gute und Wahre ist; somit der Zweck, den der Mensch hat, ist der Mensch selbst, denn er ist sein Wille und ist seine Liebe. Alle Liebe beim Menschen vom Menschen ist Selbstliebe und Weltliebe um seiner selbst willen, aber die Liebe beim Menschen vom Herrn ist Liebe gegen den Nächsten und Liebe zu Gott. Zwischen diesen Liebesarten ist ein so großer Unterschied wie zwischen Hölle und Himmel. Die Selbstliebe und die Weltliebe um seiner selbst willen regieren auch wirklich in der Hölle und sind die Hölle, aber die Liebe zum Nächsten und die Liebe zum Herrn regieren im Himmel und sind der Himmel.

Der Mensch ist auch so beschaffen und bleibt so in Ewigkeit, wie seine Liebe ist; denn die Liebe ist das Ganze des Willens des Menschen und daher auch seines Verstandes, weil die Liebe, die den Willen macht, immerfort in den Verstand einfließt und ihn entzündet und erleuchtet. Daher kommt es, daß die, welche das Böse lieben, das Falsche denken, das durch das Böse ihrer Liebe (mit demselben) gleichförmig ist, wenn sie bei sich denken, obwohl sie vor den Menschen anderes reden aus Heuchelei und zwar aus einem Beredungsglauben. Was das für ein Glaube ist, sehe man Nr. 9364, 9369.

Man wisse, daß der Mensch geflissentlich (ex studio) das Göttliche selbst nachahmen und sich als einen Engel des Lichts vor die Menschen hinstellen kann; aber vor dem Herrn und vor den Engeln erscheint nicht die äußere Gestalt, sondern die inwendige, die, wenn aus dem Eigenen, eine häßliche ist; inwendig ist bei solchen das nackte Natürliche und nichts Geistiges. Sie sehen bloß aus dem natürlichen Licht und nichts aus dem Himmelslicht; ja sie wissen nicht einmal, was das Himmelslicht und was das Geistige ist; denn all ihr Inneres kehrt sich nach außen, beinahe wie das Innere der Tiere, und sie lassen sich nicht emporheben vom Herrn, während doch der Mensch vor den Tieren das Eigentümliche voraus hat, daß er zum Himmel und zum Herrn vom Herrn erhoben und so geführt werden kann.

In solcher Weise werden alle diejenigen erhoben, die das Gute und Wahre lieben um des Guten und Wahren willen, was das gleiche ist, wie den Nächsten und Gott lieben; denn der Nächste im allgemeinen Sinn ist das Gute und Wahre und im niedrigeren Sinn ist es das Gerechte und Rechte; und Gott ist auch das Gute und Wahre und das Gerechte und Rechte, weil es von Gott ist.

Aus diesem kann erhellen, was es heißt, Göttliches nachahmen durch menschliches Streben (ex studio hominis). Wie beschaffen solche sind, wird hie und da im Wort beschrieben durch Ägypten und Pharao; denn durch Ägypten und Pharao wird das Wißtümliche bezeichnet, das dem natürlichen Menschen angehört, und auch durch Aschur, durch den die Vernünftelei aus dem Wißtümlichen bezeichnet wird. Über Ägypten sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9340, 9391, und über Aschur Nr. 1186.

Unter den Geistern gibt es ziemlich viele, die Göttliches geflissentlich und künstlich (studio et arte) nachahmen; denn sie geben sich den Anschein der Redlichkeit, Rechtschaffenheit und Frömmigkeit dermaßen, daß selbst die guten Geister verführt würden, wenn der Herr sie nicht erleuchtete und das Innere derselben sehen ließe, und wenn dieses erscheint, so schaudern die guten (Geister) und entfliehen. Aber solche (Heuchler) werden ihres Äußeren entkleidet und in ihr Inwendiges versetzt, das teuflisch ist und sinken so von selbst in die Hölle hinunter. Mehreres hierüber sehe man im folgenden Absatz: Nr. 10286.

10285. "Heilig ist es, heilig soll es euch sein", 2. Mose 30/32, bedeutet, weil es das Göttliche des Herrn ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Heiligen, wenn vom Salböl die Rede ist, sofern es das Göttliche des Herrn bezeichnet; denn das Salböl war das Vorbild des göttlich Guten der göttlichen Liebe im Göttlich-Menschlichen des Herrn, somit das Vorbild Seines Göttlich-Menschlichen. Denn ob man sagt das göttlich Gute der göttlichen Liebe oder das Göttlich-Menschliche, ist gleich, weil dieses durch das Salböl bezeichnet und durch die Salbung vorgebildet wurde und dasselbe allein heilig ist, und daher auch das, was von Ihm ausgeht, heilig ist, weil es Ihm angehört; darum wird so oft gesagt, daß es heilig sei; man sehe auch Nr. 10266.

10286. "Wer eine Salbe mischt wie diese", 2. Mose 30/33, bedeutet die künstliche Nachahmung göttlicher Dinge.

Dies erhellt aus der Bedeutung von machen wie dieses, sofern es eine Nachahmung bezeichnet; und aus der Bedeutung der Salbe, sofern sie die göttlichen Wahrheiten bezeichnet, die des Herrn und vom Herrn allein sind, wovon Nr. 10264. Daß eine künstliche Nachahmung bezeichnet wird, hat den Grund, weil alle Nachahmung göttlicher Dinge von dem Menschen durch Kunst geschieht. Wie es sich damit verhält, kann aus dem erhellen, was Nr. 10284 gesagt und gezeigt wurde. Dies kann aber noch weiter beleuchtet werden aus dem, was bei den Geistern vorkommt:

Diejenigen unter ihnen, die alles dem Glück und der eigenen Klugheit und nichts dem Göttlichen zuschreiben, wie sie auch in der Welt getan haben, wissen auf mancherlei Weise, Göttliches nachzuahmen; denn sie stellen Paläste dar, beinahe wie sie in den Himmeln sind; sie stellen Haine und Gefilde dar, die beinahe ebenso aussehen, wie die vom Herrn bei den guten Geistern; sie schmücken sich mit glänzenden Kleidern, auch sogar die Sirenen bringen sich eine beinahe engelhafte Schönheit bei, aber dies alles künstlich durch Phantasien. Aber alles dieses, wie sehr es auch der äußeren Form nach ähnlich erscheint, ist dennoch seiner inneren Form nach häßlich. Dies wird den guten Geistern auch sogleich vom Herrn geoffenbart, denn wenn es nicht geoffenbart würde, so würden sie verführt; das Äußere wird nämlich weggenommen, und ist dieses weggenommen, dann kommt das Teuflische, das inwendig ist, heraus. Es wird aber weggenommen durch das aus dem Himmel hineingesendete Licht, durch welches das falsche Licht, das von den Phantasien herkommt und durch das sie solches bewirken, vertrieben wird. Hieraus kann man ersehen, wie beschaffen die künstliche Nachahmung göttlicher Dinge ist. Was aber aus dem Herrn stammt, ist inwendig himmlisch, und je inwendiger, desto himmlischer; denn die göttlichen Dinge nehmen an Vollkommenheit nach innen zu, so daß sie zuletzt von einer unaussprechlichen Vollkommenheit und Schönheit sind.

Ebenso verhält es sich mit der Nachahmung des Guten und Wahren bei denen, die böse leben. Diejenigen von ihnen, die gute Gesinnungen und eine Art von Liebtätigkeit und von Liebe zu Gott zu heucheln verstehen, und zugleich mit jenen (erheuchelten) Gesinnungen die Wahrheiten des Glaubens wie von Herzen aussprechen und sie predigen, sind in dem gleichen Falschen und phantastischen Licht. Wenn ihnen daher das Äußere, das sich den Schein des Inneren gegeben, genommen wird, dann erscheint das Höllische, das innen verborgen war und welches das nackte Böse und das Falsche des Bösen ist; und alsdann stellt es sich ebenso sichtbar heraus, daß dieses Böse ihre Liebe und das Falsche des Bösen ihr Glaube ist.

Aus diesem wird abermals offenbar, was die Nachäffung göttlicher Dinge durch das Eigenbestreben des Menschen ist, wovon Nr. 10284.

10287. "Und wer davon an einen Fremden gibt", 2. Mose 30/33, bedeutet die Verbindung mit denen, die das Göttliche nicht anerkennen, und die somit im Bösen und im Falschen des Bösen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "geben an jemand", wenn es sich auf die göttlichen Wahrheiten bezieht, die durch die gewürzhafte Salbe bezeichnet werden, sofern es heißt verbinden; und aus der Bedeutung des Fremden, sofern er einen solchen bezeichnet, der nicht der Kirche angehört, somit den Herrn nicht anerkennt, und daher im Bösen und Falschen ist; denn wer den Herrn nicht anerkennt, der gehört der Kirche nicht an. Und wer den Herrn leugnet, der ist im Bösen und Falschen; denn das Gute und Wahre kommt nirgendwo anders her, als von Ihm.

Daß die Fremden solche bedeuten, wird aus den Stellen im Wort erhellen, die folgen werden. Zuvor aber muß einiges gesagt werden von der Verbindung des göttlich Wahren mit denen, die den Herrn nicht anerkennen. Diese Verbindung ist eine Entweihung, denn Entweihung ist Verbindung des göttlich Wahren mit Falschem aus dem Bösen; und bei solchen und nur bei solchen findet diese Verbindung, die Entweihung ist, statt, die zuvor das, was der Kirche angehört, und hauptsächlich den Herrn anerkannt hatten, und nachher ebendasselbe leugnen; denn durch die Anerkennung der Wahrheiten der Kirche und des Herrn entsteht eine Gemeinschaft mit den Himmeln, und dadurch die Öffnung des Inneren des Menschen gegen den Himmel hin und durch die nachherige Leugnung eine Verbindung ebendesselben mit Falschem aus dem Bösen; denn alles, was der Mensch anerkennt, bleibt eingepflanzt; denn nichts geht verloren beim Menschen, was durch Anerkennung eingedrungen ist.

Der Zustand des Menschen, bei dem eine Entweihung (stattfindet), ist von der Art, daß er Gemeinschaft mit den Himmeln hat und zugleich mit den Höllen: durch die Wahrheiten mit den Himmeln, und durch das Falsche des Bösen mit den Höllen. Daher tritt im anderen Leben bei ihnen eine Zerrissenheit ein, infolge derer alles innere Leben zugrunde geht. Nach dieser Zerreißung erscheinen sie kaum als Menschen mehr, sondern wie versengte Knochen, in denen wenig Leben ist.

Man sehe, was über die Entweihung früher gesagt und gezeigt wurde, daß nämlich diejenigen entweihen, die vorher die göttlichen Wahrheiten anerkannt haben und nachher dieselben leugnen: Nr. 1001, 1010, 1059, 2051, 3398, 4289, 4601, 6348, 6960, 6963, 6971, 8394; daß diejenigen, die sie von Kindheit an geleugnet haben, wie die Juden und andere, nicht entweihen: Nr. 593, 1001, 1010, 1059, 3398, 3489, 6963; und daß vom Herrn gar sehr verhütet werde, daß beim Menschen keine Entweihung geschehe: Nr. 301, 302, 303, 1327, 1328, 2426, 3398, 3402, 3489, 6595.

Aber man wisse, daß es sehr viele Gattungen von Entweihungen gibt, und wieder sehr viele Arten derselben, denn es gibt solche, die Gutes der Kirche entweihen, und es gibt solche, die ihre Wahrheiten entweihen. Es gibt solche, die viel entweihen, und es gibt solche, die wenig entweihen; es gibt solche, die innerlich entweihen, und solche, die mehr und mehr äußerlich entweihen. Es gibt solche, die durch den Glauben gegen das Wahre und Gute der Kirche entweihen, und solche, die durch das Leben entweihen; und es gibt solche, die durch den Gottesdienst entweihen. Es gibt daher mehrere Höllen für die Entweiher, die nach den Verschiedenheiten der Entweihung voneinander unterschieden sind. Die Höllen der Entweihungen des Guten sind hinter dem Rücken; aber die Höllen der Entweihungen des Wahren sind unter den Füßen und auf den Seiten; sie sind tiefer als die Höllen der übrigen Bösen und werden selten geöffnet.

Daß die Fremden diejenigen bezeichnen, die den Herrn nicht anerkennen und nicht anerkennen wollen, mögen sie außerhalb der Kirche oder innerhalb derselben sein, somit die, welche im Bösen sind und im Falschen des Bösen und in dem von den Personen abgezogenen Sinn, Böses und Falsches des Bösen sind, erhellt aus mehreren Stellen im Worte. Es wird gesagt, die den Herrn nicht anerkennen, somit die im Bösen und Falschen des Bösen sind, weil die, welche den Herrn nicht anerkennen, notwendig im Bösen und Falschen des Bösen sein müssen, denn vom Herrn ist alles Gute und Wahre des Guten; deshalb sind die, welche den Herrn leugnen, im Bösen und Falschen des Bösen, nach den Worten des Herrn bei Joh.8/24: "Wenn ihr nicht glaubt, daß Ich bin, werdet ihr sterben in euren Sünden".

Daß durch Fremde solche bezeichnet werden, erhellt aus folgenden Stellen:

Jes.1/7: "Euer Land ist eine Einöde, eure Städte vom Feuer verbrannt; Fremde verzehren euern Acker vor euren Augen und eine Einöde wird sein wie eine Umkehrung durch Fremde": unter Land wird hier nicht ein Land verstanden, auch nicht unter Städten und unter Acker Städte und Acker, sondern unter Land wird die Kirche verstanden, ebenso unter dem Acker und unter den Städten die Wahrheiten der Kirche, die Lehren genannt werden, und diese heißen vom Feuer verbrannt, wenn sie vom Bösen der Selbst- und Weltliebe verzehrt sind. Hieraus wird klar, was dadurch bezeichnet wird, daß Fremde den Acker verzehren werden, nämlich daß Böses und Falsches des Bösen die Kirche verderben werde, und dadurch, daß das Land eine Einöde sein wird. Daß das Land die Kirche bedeutet, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9325, und ebenso der Boden: Nr. 566, 1068; daß Städte die Lehren der Kirchen bedeuten, somit ihre Wahrheiten: Nr. 2268, 2451, 2712, 2943, 3216, 4492, 4493, und daß das Feuer das Böse der Selbst- und Weltliebe ist: Nr. 1297, 1861, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7575, 9141.

Jerem.51/51: "Schmach hat unsere Angesichter bedeckt, als die Fremden kamen gegen die Heiligtümer des Hauses Jehovahs": die Fremden gegen die Heiligtümer des Hauses Jehovahs bezeichnen das Böse und das Falsche des Bösen gegen das Wahre und Gute der Kirche. Fremde hießen diejenigen von den Heiden, die in der jüdischen Kirche dienten, und durch die Heiden jenes Landes wird auch Böses und Falsches bezeichnet: Nr. 9320.

Jerem.2/25: "Du sagst: Es ist umsonst, nein! sondern ich will die Fremden lieben und ihnen nachgehen": die Fremden lieben und ihnen nachgehen heißt, das Böse und das Falsche des Bösen lieben und es verehren.

Hes.11/8,9: "Das Schwert werde Ich bringen über euch und euch geben in die Hand der Fremden": das Schwert bringen bedeutet das Falsche aus dem Bösen, das streitet gegen das Wahre aus dem Guten. In die Hand der Fremden geben, bedeutet, so daß sie diesem Falschen glauben und dienen. Daß das Schwert das gegen Falsches kämpfende Wahre bezeichnet und im entgegengesetzten Sinn das gegen Wahres kämpfende Falsche, sehe man Nr. 2799, 6353, 7102, 8294.

Hes.28/10: "Den Tod der Unbeschnittenen wirst du erleiden in der Hand der Fremden": Unbeschnittene sind solche, die in unsauberen Liebestrieben und deren Begierden in Ansehung des Lebens sind, mögen sie auch immerhin in den Lehren sein: Nr. 2049, 3412, 3413, 4462, 7045, 7225; ihr Tod ist der geistige Tod. In der Hand der Fremden heißt, im Bösen selbst und im Falschen des Bösen.

Hes.16/32: "Jerusalem ist ein ehebrecherisches Weib unter ihrem Manne, sie nimmt Fremde an": Jerusalem ein ehebrecherisches Weib, bedeutet die Kirche, in der das Gute geschändet ist. Fremde annehmen, bedeutet Böses und Falsches des Bösen anerkennen mit dem Leben und mit der Lehre.

Joel 4/17: "Jerusalem wird ein Heiligtum sein, und Fremde werden nicht mehr durch dasselbe gehen": Jerusalem steht auch hier für die Kirche, aber für die, in der man den Herrn anerkennt, für das Gute lebt und den Wahrheiten glaubt, die vom Herrn sind. Fremde werden nicht mehr durch dasselbe gehen, bedeutet das Böse und das Falsche des Bösen, das von der Hölle stammt, werde nicht hineinkommen.

Ps.54/5: "Fremde sind aufgestanden gegen mich und Gewalttätige haben meine Seele gesucht": die Fremden bedeuten auch hier das Böse und das Falsche des Bösen, die Gewalttätigen ebendasselbe, sofern es dem Guten und Wahren Gewalt antut. Die, welche bloß den Buchstabensinn des Wortes ansehen, verstehen unter Fremden keine anderen als diejenigen, die außerhalb der Kirche sind und daß diese gegen David aufstehen wollen; aber in die Himmel geht nichts Persönliches ein, sondern die Sachen, die bezeichnet werden: Nr. 8343, 8985, 9007, somit keine Fremden, sondern statt derselben Fremdes, d.h. solches, das der Kirche entfremdet ist, somit das Böse und das Falsche des Bösen, das die Kirche zerstört. Auch wird unter David, gegen den sie aufstehen wollen, der Herr verstanden: Nr. 1888, 9954.

5. Mose 32/15: "Es hat den Gott verlassen, Der es gemacht hat, und hat verachtet den Fels seines Heils; zum Zorn haben sie Ihn gereizt durch Fremde": Gott verlassen und verachten den Fels des Heils bedeutet den Herrn leugnen; reizen durch Fremde heißt, durch das Böse und das Falsche des Bösen. Daß der Fels der Herr in Ansehung der Wahrheiten des Glaubens ist, sehe man Nr. 8581.

Außerdem bedeuten auch anderwärts die Fremden das Böse und das Falsche, wie Jes.25/2,4,5; Jerem.30/8; Hes.31/11,12.

Weil die Fremden solche bezeichneten, die im Bösen und im Falschen des Bösen sind, und daher im abgezogenen Sinn das Böse und das Falsche des Bösen, darum war es verboten, daß "ein Fremder Heiliges esse": 3. Mose 22/10; "ein Fremder sollte nicht herzunahen zum Priesterdienst oder zur Hut des Heiligtums, und sollte, wenn er herzutrete, getötet werden": 4. Mose 1/51; 3/10,38; 18/7. Auch sollte "nicht geräuchert werden mit fremden Feuer", weshalb Nadab und Abihu, weil sie mit solchem räucherten, vom Feuer aus dem Himmel verzehrt wurden: 3. Mose 10/1,2; denn durch das heilige Feuer, das vom Altar hergenommen war, wurde die göttliche Liebe bezeichnet, durch fremdes Feuer aber die höllische Liebe und daher auch das Böse und die Begierden desselben; man sehe Nr. 1297, 1861, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7575, 9141.

Es werden auch genannt Ausländer (alienigenae) mit einem anderen Wort in der Grundsprache, als die Fremden (alieni), und durch sie wird das Falsche selbst bezeichnet, wie in den Klageliedern:

Jerem.Klagel.5/1,2: "Jehovah, siehe an unsere Schmach; unser Erbe ist den Fremden zugefallen und unsere Häuser den Ausländern".

Obadja Vers 11: "Fremde haben sein Heer gefangen genommen und Ausländer sind eingezogen in seine Tore, und über Jerusalem werfen sie das Los": das Los werfen über Jerusalem bedeutet die Kirche zerstören und ihre Wahrheiten zerstäuben.

Zeph.1/8: "Heimsuchen werde Ich die Fürsten und die Söhne des Königs und alle, die angetan sind mit dem Gewand des Ausländers": angetan mit dem Gewand des Ausländers bezeichnet diejenigen, die im Falschen sind; denn die Fürsten und Söhne des Königs, über die eine Heimsuchung kommen soll, bedeuten die Hauptwahrheiten und im entgegengesetzten Sinn die Hauptfalschheiten. Daß die Fürsten dies bedeuten, sehe man Nr. 1482, 2089, 5044; daß die Könige die Wahrheiten selbst bedeuten und im entgegengesetzten Sinn das Falsche selbst: Nr. 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148; daher bedeuten Söhne des Königs das, was daher kommt.

Ps.144/7,8,11: "Befreie und errette mich von der Hand der Söhne des Ausländers, deren Mund Eitles redet, und ihre Rechte ist die Rechte der Lüge". Daß die Söhne des Ausländers die sind, die im Falschen sind, somit das Falsche, ist augenscheinlich klar, denn es wird gesagt: "deren Mund Eitles redet und ihre Rechte ist die Rechte der Lüge", denn Eitelkeit bedeutet die Falschheit der Lehre und Lüge das Falsche des Lebens: Nr. 9248.

10288. "Der soll ausgerottet werden aus seinem Volke", 2. Mose 30/33, bedeutet Trennung und geistigen Tod.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausgerottet und getötet werden, sofern es heißt, getrennt werden von denjenigen, die im Guten und daher im Wahren sind, und zugrunde gehen in Ansehung des geistigen Lebens, wovon Nr. 6767, 8902. Und aus der Bedeutung des Volkes, sofern es die Angehörigen der Kirche bezeichnet, die im Wahren und Guten des Glaubens sind, wovon Nr. 3581, 4619, 6451, 6465, 7207; somit wird durch ausgerottet werden aus dem Volke bezeichnet, von diesen getrennt werden und zugrunde gehen.

Die Angehörigen der Kirche werden im Wort bald Volk, bald Völkerschaft genannt, wie das israelitische Volk und die jüdische Völkerschaft. Durch Volk werden die Angehörigen der geistigen Kirche und durch Völkerschaft die Angehörigen der himmlischen Kirche bezeichnet. Daher kommt es, daß die Völker Wahres und Gutes des Glaubens, die Völkerschaften aber Gutes der Liebe bezeichnen; man sehe in den soeben angeführten Stellen.

10289. Vers 34-38: Und Jehovah sprach zu Mose: Nimm dir wohlriechende Spezereien: Stakte und Räucherklaue und Galbanum, (wohlriechende Spezereien), und reinen Weihrauch; zu gleichen Teilen soll es sein. Und mache daraus ein Rauchwerk, eine Mischung, ein Werk des Salbenmengers, gesalzen, rein, heilig. Und sollst davon klein zu Pulver stoßen und davon bringen vor das Zeugnis im Zelt der Zusammenkunft, woselbst Ich mit dir zusammenkommen werde; hochheilig soll es euch sein. Und solch Rauchwerk, das du machst in seiner Qualität (Zusammensetzung), sollt ihr euch nicht machen; heilig soll es dir sein für Jehovah. Wer immer dergleichen macht, um sich einen Wohlgeruch damit zu machen, der soll ausgerottet werden aus seinem Volke.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet abermals Erleuchtung und Innewerden durch das Wort vom Herrn;

"nimm dir wohlriechende Spezereien" bedeutet Neigungen zum Wahren aus dem Guten, die im Gottesdienst vorhanden sein müssen;

"Stakte" bedeutet die Neigung zum sinnlich Wahren;

"und Räucherklaue" bedeutet die Neigung zum inneren natürlich Wahren;

"und Galbanum" bedeutet die Neigung zu dem noch inwendigeren Wahren;

"wohlriechende Spezereien" bedeutet die Neigung aus dem geistig Guten;

"und reinen Weihrauch" bedeutet das innerste Wahre, welches das geistig Gute ist;

"zu gleichen Teilen soll es sein" bedeutet Entsprechung in allen Beziehungen;

"und mache daraus ein Rauchwerk" bedeutet, aus diesem solle der Gottesdienst (bestehen);

"eine Mischung, ein Werk des Salbenmengers" bedeutet aus dem Einfluß und der Wirkung des Göttlichen des Herrn auf das Ganze und Einzelne;

"gesalzen" bedeutet das Verlangen des Wahren nach dem Guten;

"rein" bedeutet ohne das Böse;

"heilig" bedeutet ohne das Falsche des Bösen;

"und sollst davon klein zu Pulver stoßen" bedeutet die Verteilung der Wahrheiten in ihre Reihen;

"und davon bringen vor das Zeugnis im Zelt der Zusammenkunft" bedeutet die Verehrung des Herrn im Himmel und in der Kirche;

"woselbst Ich mit dir zusammenkommen werde" bedeutet durch den Einfluß des Herrn;

"hochheilig soll es euch sein" bedeutet, weil aus dem Herrn;

"und solch Rauchwerk, das du machst in seiner Qualität, sollt ihr euch nicht machen" bedeutet, der Gottesdienst aus den heiligen Wahrheiten der Kirche soll nicht gebraucht werden zu den Liebestrieben des Menschen;

"heilig soll es dir sein für Jehovah" bedeutet der Gottesdienst solle gebraucht werden zu der göttlichen Liebe;

"wer immer dergleichen macht, um sich einen Wohlgeruch damit zu machen" bedeutet die Nachahmung des Gottesdienstes durch Neigungen zum Wahren und Guten aus dem Eigenen;

"der soll ausgerottet werden aus seinem Volke" bedeutet die Scheidung aus dem Himmel und der Kirche, wie auch den geistigen Tod.

10290. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 30/34, bedeutet abermals Erleuchtung und Innewerden durch das Wort vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es sich auf Jehovah bezieht, sofern es Erleuchtung und Innewerden bezeichnet. Daß es Erleuchtung bedeutet, sehe man Nr. 7019, 10215, 10234 und daß es ein Innewerden bedeutet: Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2862, 3509, 5877; ferner aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt: Nr. 6572, 7014, 7089, und daß Jehovah im Wort der Herr ist, in den angeführten Stellen: Nr. 9373.

Hieraus erhellt, daß durch "Jehovah sprach zu Mose" bezeichnet wird Erleuchtung und Innewerden durch das Wort vom Herrn. Daß dies bezeichnet wird, kommt daher, weil der Herr mit dem Menschen der Kirche nicht anders redet, als durch das Wort, denn alsdann erleuchtet Er, so daß der Mensch das Wahre sieht, und gibt auch ein Innewerden, so daß er innerlich vernimmt, daß es so sei. Dieses geschieht aber nach der Beschaffenheit des Verlangens nach dem Wahren beim Menschen, und das Verlangen nach dem Wahren bei ihm verhält sich wie seine Liebe. Die, welche das Wahre lieben um des Wahren willen, sind in der Erleuchtung, und die das Wahre lieben um des Guten willen, die sind im Innewerden. Was das Innewerden ist, sehe man Nr. 483, 495, 521, 536, 597, 607, 784, 1121, 1387, 1919, 2144, 2145, 2171, 2515, 2831, 5228, 5920, 7680, 7977, 8780.

Der Herr hat aber mit Mose und den Propheten geredet mit lauter Stimme, aus dem Grund, damit das Wort veröffentlicht werden möchte, und dieses sollte so beschaffen sein, daß alles und das einzelne einen inneren Sinn hätte, daher auch diese Worte: Jehovah sprach zu Mose. Die Engel, die im inneren Sinn sind, wissen nichts von Mose, weil die Personennamen nicht in den Himmel eingehen: Nr. 10282, sondern statt Mose werden sie das Wort inne, und der Ausdruck sprechen verwandelt sich bei ihnen in etwas, das dazu paßt, so hier in "erleuchtet werden und innewerden"; auch ist sprechen und reden, wenn es vom Herrn durch das Wort geschieht, nichts anderes in der Vorstellung der Engel.

10291. "Nimm dir wohlriechende Spezereien", 2. Mose 30/34, bedeutet Neigungen zum Wahren aus dem Guten, die im Gottesdienst vorhanden sein müssen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Spezereien (Gewürze), sofern sie Innewerdungen und Gefühle des Wahren und Guten bezeichnen, wovon Nr. 10254. Daß es bedeutet, die im Gottesdienst sein müssen, kommt daher, weil durch das Rauchwerk, das daraus gemacht wurde, der Gottesdienst bezeichnet wird, wovon im Folgenden.

Die Spezereien, die hier erwähnt werden, gehören zu einer ganz anderen Gattung, als die Spezereien, aus denen das Salböl bereitet wurde, wovon 2. Mose 30/23,24, zwar werden diese auch Spezereien genannt, aber in der Grundsprache werden sie durch ein anderes Wort ausgedrückt. Die Spezereien, aus denen das Salböl bereitet wurde, bedeuten Innewerdungen und Gefühle des Wahren und Guten, ebenso wie diese Spezereien, aber mit dem Unterschied, daß jene Wahrheiten zur himmlischen Klasse gehören, diese aber zur geistigen Klasse. Daß jene Wahrheiten zur himmlischen Klasse gehören, sehe man Nr. 10254; daß diese Wahrheiten zur geistigen Klasse gehören, wird man im Folgenden sehen.

Was es heißt, zur himmlischen Klasse und zur geistigen Klasse gehören, soll noch kurz gesagt werden: Oft schon wurde gesagt, der Himmel sei in ein himmlisches Reich und in ein geistiges Reich abgeteilt; in beiden Reichen ist das Wahre wie das Gute verschieden. Das Gute des himmlischen Reichs ist das Gute der Liebe zum Herrn, und das Gute des geistigen Reichs ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Jedes Gute hat seine Wahrheiten, das himmlisch Gute die seinigen und das geistig Gute die seinigen, die ganz voneinander verschieden sind. Was für ein Unterschied ist, kann aus dem erhellen, was über beide Reiche in den Nr. 9277 angeführten Stellen gezeigt wurde.

Daß jedes Gute seine Wahrheiten hat, beruht darauf, daß das Gute durch Wahrheiten gebildet wird, man sehe Nr. 10252, 10266, und es offenbart sich auch durch Wahrheiten. Sie verhalten sich, wie beim Menschen Wille und Verstand. Sein Wille wird gebildet durch den Verstand und offenbart sich auch durch ihn. Was dem Willen angehört, wird gut genannt, und was dem Verstand angehört, wird wahr genannt.

HG 10292

10292. "Stakte", 2. Mose 30/34, bedeutet die Neigung zum sinnlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Stakte, sofern es das sinnlich Wahre bezeichnet. Daß es die Neigung zum sinnlich Wahren bedeutet, kommt von dem Duften her; denn der Geruch bezeichnet das Innewerden; der angenehm duftende Geruch das wohlgefällige Innewerden, der widrige Geruch das mißfällige Innewerden; und alles Wohlgefällige und Mißfällige des Innewerdens kommt aus der Neigung, die der Liebe angehört und richtet sich nach ihr; man sehe Nr. 925, 1514, 1517, 1518, 1519, 3577, 4624-4634, 4748, 5621, 10054.

Im allgemeinen ist zu merken, daß alles, was es auch sei im Pflanzenreich, sowohl was die Wälder, als was die Gärten, Äcker, Gefilde hervorbringen, wie Bäume, Saaten, Blumen, Gräser und Gemüse im allgemeinen und im besonderen geistige und himmlische Dinge bezeichnet. Der Grund davon ist, weil die ganze Natur eine das Reich des Herrn vorbildende Schaubühne ist; man sehe in den Nr. 9280 angeführten Stellen.

Daß Stakte die Neigung zum sinnlich Wahren bezeichnet, beruht darauf, daß es an erster Stelle genannt wird; denn es sind vier Spezereien, aus denen das Rauchwerk gemacht wurde, wie es auch vier Spezereien sind, aus denen das Salböl bereitet wurde. Und was an erster Stelle genannt wird, das ist das Äußerste, wie dasjenige, das an erster Stelle zur Bereitung des Salböls genannt wurde, welches war die edelste Myrrhe; daß dies das Innewerden des sinnlich Wahren ist, sehe man Nr. 10252.

Daß vier Spezereien zur Bereitung beider, sowohl des Öls, als des Rauchwerks genommen wurde, geschah aus dem Grund, weil sie die Wahrheiten in ihrer Ordnung vom Äußeren bis zum Innersten bezeichneten, und sie beim Menschen auch so aufeinanderfolgen, denn der Mensch hat ein Äußeres, das der äußere Mensch genannt wird, und ein Inneres, das der innere Mensch heißt; und in beiden ist wieder ein Äußeres und ein Inneres. Das Äußerste wird genannt das Sinnliche; dieses ist es daher, was durch Stakte bezeichnet wird. Was das Sinnliche sei und wie beschaffen, sehe man Nr. 9996, 10236.

Daß Stakte die Neigung zum sinnlich Wahren bedeutet, kann aus anderen Stellen im Wort nicht begründet werden, weil es anderwärts nicht erwähnt wird. Aber eine Stakte von einer anderen Gattung, was auch mit einem anderen Wort in der Grundsprache ausgedrückt wird, wird unter denjenigen Spezereien genannt, die nach Ägypten gebracht wurden: 1. Mose 37/25; 43/11; und was nach Ägypten gebracht worden, schließt solches in sich, was im äußeren oder natürlichen Menschen ist, weil durch Ägypten das Wißtümliche bezeichnet wird, was dem natürlichen Menschen angehört; man sehe in den Nr. 9391 angeführten Stellen.

10293. "Und Räucherklaue", 2. Mose 30/34, bedeutet die Neigung zum inneren natürlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der wohlriechenden Räucherklaue, sofern sie die Neigung zum natürlich Wahren bezeichnet. Durch Räucherklaue wird dieses Wahre bezeichnet, und durch wohlriechend das Innewerden des Wohlgefälligen, das von der Neigung zum Wahren herkommt, somit die Neigung selbst. Daß gesagt wird "wohlriechende Räucherklaue" beruht darauf, daß weiter oben und nach Aufzählung dieser Spezereien folgende Worte gebraucht werden: "Nimm dir wohlduftende Spezereien, Stakte und Räucherklaue und Galbanum, wohlriechende".

Daß es die Neigung zum Wahren im Natürlichen ist, die durch Räucherklaue bezeichnet wird, hat seinen Grund darin, daß es an zweiter Stelle genannt wird, denn die Spezereien werden in der Ordnung nach den Wahrheiten beim Menschen von den äußersten bis zu den innersten genannt. Daher kommt es, daß durch Stakte bezeichnet wird die Neigung zum sinnlich Wahren, welches das äußerste Wahre ist; durch Räucherklaue die Neigung zum natürlich Wahren, welches das innere Wahre im natürlichen Menschen ist; durch Galbanum die Neigung zum noch inwendigeren Wahren, und dieses Wahre ist das inwendige Wahre im geistigen oder inwendigen Menschen; und durch Weihrauch das innerste Wahre im inwendigen Menschen, welches das geistig Gute ist; ebenso wie es durch die Spezereien bezeichnet wurde, aus denen das Salböl bestand, und diese waren: edelste Myrrhe, gewürzhafter Zimt, gewürzhafter Kalmus und Kasia; daß dies die Wahrheiten in solcher Ordnung bezeichnet, sehe man Nr. 10252, 10254, 10256, 10258, aber mit dem Unterschied, daß diejenigen Wahrheiten, die durch die Spezereien des Salböls bezeichnet werden, zur himmlischen Klasse gehören, diese Wahrheiten aber, die durch die Spezereien des Rauchwerks bezeichnet werden, zur geistigen Klasse gehören, worüber man sehe Nr. 10254, 10291.

10294. "Und Galbanum", 2. Mose 30/34, bedeutet die Neigung zu dem noch inwendigeren Wahren. Dies erhellt aus dem, was gleich oben, Nr. 10293 gesagt wurde.

Daß Räucherklaue und Galbanum innere Wahrheiten in der Aufeinanderfolge bezeichnen, kann nicht anders begründet werden, als aus der Ordnung, weil sie im Wort sonst nicht vorkommen.

10295. "Wohlriechende (Spezereien)", 2. Mose 30/34, bedeutet die Neigung aus dem geistig Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der wohlriechenden Gewürze, sofern sie Neigungen zum Wahren aus dem Guten bezeichnen, wovon Nr. 10291; daß sie aus dem geistig Guten (stammen), sehe man Nr. 10254, 10290, 10293.

Das Rauchwerk wurde aber aus Spezereien gemacht, die Wahrheiten aus dem geistig Guten bezeichnen, oder was dasselbe ist, die Wahrheiten, die durch jene Spezereien bezeichnet werden, gehören zur geistigen Klasse aus dem Grund, weil durch Rauchwerk der Gottesdienst bezeichnet wird, der durch Wahrheiten aus jenem Guten geschieht, denn es sind Bekenntnisse, Anbetungen, Gebete und dergleichen, die insbesondere durch das Rauchwerk bezeichnet werden, man sehe Nr. 9475; solche kommen aus dem Herzen durch Gedanken und durch die Rede. Daß dieser Gottesdienst vermittelst geistiger Wahrheiten geschieht, kann aus den Vorstellungen erhellen, in denen der Mensch ist, wenn er diesen Gottesdienst begeht, denn die Vorstellungen, die der Mensch alsdann hat, sind aus seinem Gedächtnis und daher aus dem Verstand, und was aus diesem hervorgeht, wird Geistiges genannt.

Was aber den Gottesdienst aus dem himmlisch Guten betrifft, wie er bei denen beschaffen ist, die im himmlischen Reich des Herrn sind, so geschieht dieser nicht durch Bekenntnisse, Anbetungen und Gebete in der Art, wie bei denen, die im geistigen Reich sind, somit nicht durch Wahrheiten aus dem Gedächtnis, sondern durch Wahrheiten aus dem Herzen, die eins ausmachen mit der Liebe selbst, in der sie sind. Denn die Wahrheiten bei ihnen sind ihrer Liebe eingeschrieben und deshalb tun sie, wenn sie aus Liebe die Gebote tun, dieselben zugleich aus den Wahrheiten, ohne daran aus der Lehre zu denken, somit ohne sie aus dem Gedächtnis hervorzurufen.

Daß der Zustand derjenigen, die im himmlischen Reich sind, so beschaffen ist, kann aus dem erhellen, was über dieses Reich und über das geistige Reich in den Nr. 9277 angeführten Stellen gezeigt wurde. Daß das Rauchwerk Bekenntnisse, Anbetungen und Gebete bedeutet, die durch den Mund aus dem Denken hervorgehen, sehe man Nr. 9475, 10177, 10198.

HG 10296

10296. "Und reinen Weihrauch", 2. Mose 30/34, bedeutet das innerste Wahre, welches das geistig Gute ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weihrauchs, sofern er das bezeichnet, was gereinigt ist vom Falschen des Bösen.

Daß das innerste Wahre, das durch Weihrauch bezeichnet wird, das geistig Gute ist, beruht darauf, daß das Gute bei denen, die im geistigen Reich des Herrn sind, eben nur das Wahre ist. Dieses wird gut genannt, wenn der Mensch aus Gewissen und aus Neigung es will und tut; denn bei den Geistigen ist der ganze Wille verdorben, aber der Verstand wird vom Herrn unverletzt erhalten, und in diesen wird ein neuer Wille durch die Wiedergeburt vom Herrn eingepflanzt. Dieser Wille ist das Gewissen bei ihnen, welches das Gewissen des Wahren ist; denn alles, was dem Verstand eingepflanzt wird, und vom Verstand ausgeht, ist das Wahre. Der Verstand des Menschen hat nämlich die Bestimmung, die Wahrheiten, die Sache des Glaubens sind, aufzunehmen; der Wille aber hat die Bestimmung, das Gute, das Sache der Liebe ist, aufzunehmen. Hieraus wird klar, daß das geistig Gute seinem Wesen nach das Wahre ist. Daß der neue Wille bei den Geistigen in ihr Verstandesgebiet eingepflanzt wird, und daß daher das Gute bei ihnen seinem Wesen nach das Wahre ist, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9277, 9596, 9684.

Vom innersten Wahren wird gesagt, daß es das Gute sei, aus dem Grund, weil je inwendiger, desto vollkommener, und weil das Innerste des Menschen sein Wille ist; was aber Sache des Willens ist, das wird gut genannt. Daß der Weihrauch das innerste Wahre bedeutet, somit das geistig Gute, kann aus den Stellen erhellen, die aus dem Wort angeführt wurden, oben Nr. 10177.

Weil der Weihrauch das geistig Gute ist, und das Gute, das in allen Wahrheiten regiert, sie ordnet und verbindet und ihnen Anregung gibt, darum wird der Weihrauch an letzter Stelle genannt, und darum wurden die Gefäße des Räucherns nach ihm Weihrauchfässer genannt; denn die Benennung richtet sich nach dem Wesentlichen, welches das Gute ist. Ebenso wie das Salböl vom Olivenöl benannt wurde, und nicht von den Spezereien, aus denen zusammen es bereitet wurde, aus dem gleichen Grund, weil Öl das Gute bezeichnete, und die Spezereien die Wahrheiten.

Reiner Weihrauch wird gesagt, weil rein soviel ist als gereinigt vom Falschen des Bösen, und in der Grundsprache durch dieses Wort die innere Reinheit bezeichnet wird, durch ein anderes Wort aber die äußere Reinheit oder Sauberkeit. Daß eine innere Reinheit durch jenes Wort bezeichnet wird, erhellt:

Jes.1/16: "Waschet euch, machet euch rein, tut weg die Bosheit eurer Werke vor Meinen Augen".

Ps.73/13: "Vergeblich habe ich mein Herz rein gemacht, und in Unschuld gewaschen meine Hände": das Herz rein machen heißt, innerlich gereinigt werden, und in Unschuld die Hände waschen heißt, äußerlich (gereinigt werden).

Ps.51/6: "Rein sollst du sein in deinem Richten".

Daß durch das andere Wort die äußerliche Reinheit oder Sauberkeit bezeichnet wird, sehe man 3. Mose 11/32; 12/7,8; 13/6,13,17,23,28,34,37,58; 14/7-9,20,48,53; 15/13,28; 16/19,30; 22/7; Jerem.13/27; Hes.24/13; 39/12 und anderwärts.

10297. "Zu gleichen Teilen soll es sein", 2. Mose 30/34, bedeutet Entsprechung in allen Beziehungen.

Unter "zu gleichen Teilen" wird verstanden: ebensoviel von dem einen als von dem anderen, oder soviel vom Weihrauch, als von den übrigen Spezereien, und durch die Quantität sowohl des Maßes als des Gewichts wird die Entsprechung bezeichnet, hier die Entsprechung in allen Beziehungen.

10298. "Und mache daraus ein Rauchwerk", 2. Mose 30/35, bedeutet, aus diesem solle der Gottesdienst (bestehen).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rauchwerks, sofern es Bekenntnisse, Anbetungen, Gebete und solche gottesdienstliche Handlungen bezeichnet, die vom Herzen in das Denken und die Rede übergehen, wovon Nr. 9475; denn durch den Rauch der Räucherung wird die Erhebung bezeichnet: Nr. 10177, 10198, und durch den wohlriechenden Duft das wohlgefällige Innewerden und die Annahme (in den angeführten Stellen: Nr. 10292).

Weil hier der Gottesdienst beschrieben wird, der durch das Rauchwerk der Spezereien bezeichnet wird, und durch die Spezereien, aus denen dieses Rauchwerk gemacht wurde, die Wahrheiten in ihrer Ordnung bezeichnet werden, so muß hier kurz gesagt werden, wie es sich mit diesem Gottesdienst verhält; dies ist aber ein Geheimnis, das nicht geoffenbart werden kann, wenn man nicht weiß, wie der Mensch beschaffen ist. Der Mensch ist (nämlich) nicht Mensch durch sein Angesicht, nicht einmal durch die Rede, sondern durch seinen Verstand und Willen. Wie sein Verstand und sein Wille beschaffen ist, so ist der Mensch.

Daß er keinen Verstand hat, wenn er geboren wird, und auch keinen Willen, ist bekannt, und ferner, daß sein Verstand und sein Wille stufenweise gebildet wird von Kindheit an. Dadurch wird der Mensch ein Mensch, und zwar ein solcher Mensch, wie beides bei ihm gebildet ist. Der Verstand wird gebildet durch Wahres und der Wille durch Gutes, so daß sein Verstand nichts anderes ist, als eine Zusammensetzung von solchem, was sich auf Wahres bezieht, und der Wille nichts anderes, als die Neigung zu solchem, was gut genannt wird. Hieraus folgt, daß der Mensch nichts ist als das Wahre und das Gute, aus dem seine beiden Vermögen gebildet sind.

Alle und jede Teile seines Körpers entsprechen diesem, was man daraus erkennen kann, daß der Körper im Augenblick tut, was der Verstand denkt und der Wille will; denn der Mund redet gemäß dem, was gedacht wird, das Angesicht verändert sich gemäß den Neigungen, und der Körper bildet Gebärden gemäß den Winken beider. Hieraus wird klar, daß der Mensch ganz so ist, wie sein Verstand und sein Wille, somit wie er ist in Ansehung des Wahren und in Ansehung des Guten; denn das Wahre macht seinen Verstand, und das Gute seinen Willen, oder was gleich ist, der Mensch ist sein Wahres und sein Gutes.

Daß es so ist, erhellt augenscheinlich bei den Geistern; diese sind nichts anderes, als ihr Wahres und ihr Gutes, das sie angenommen haben, während sie als Menschen in der Welt lebten, und gleichwohl sind sie menschliche Gestalten. Daher leuchtet aus ihrem Angesicht heraus, was für Wahres und Gutes sie haben, wie auch aus dem Ton und Affekt ihrer Rede, und aus den Gebärden; hauptsächlich aus den Worten ihrer Sprache, denn die Worte ihrer Sprache sind nicht so beschaffen wie bei den Menschen in der Welt, sondern sie sind ganz übereinstimmend mit dem Wahren und Guten in ihnen, so daß sie aus demselben natürlich hervorgehen; in dieser Sprache sind die Geister und Engel, wenn sie miteinander reden. In der gleichen ist auch der Mensch in Ansehung seines Geistes, solange er in der Welt lebt, obgleich er es alsdann nicht weiß, denn er denkt aus gleichen Vorstellungen.

Diese Wahrnehmung wurde auch von etlichen Gelehrten gemacht, welche die Vorstellungen immaterielle und intellektuelle (Vorstellungen) nannten. Diese Vorstellungen werden nach dem Tode zu Worten, sobald der Mensch ein Geist wird. Hieraus wird wiederum klar, daß der Mensch nur sein Wahres und sein Gutes ist, und daher kommt es, daß der Mensch nach dem Tod so bleibt, wie er ein Wahres und Gutes geworden ist. Es wird gesagt "wie er ein Wahres und ein Gutes geworden ist", und dabei wird auch verstanden, wie er ein Falsches und ein Böses geworden ist, denn die bösen Menschen nennen das Falsche wahr, und das Böse gut.

Dies ist das Geheimnis, das man durchaus wissen muß, wenn man erkennen will, wie es sich mit dem Gottesdienst verhält. Aber außer diesem ist noch eines (damit verbunden), nämlich daß in jeder Vorstellung des Denkens, das vom Willen des Menschen ausgeht, der ganze Mensch ist. Dieses folgt auch aus dem vorigen, denn der Mensch denkt aus seinem Wahren, und will aus seinem Guten, das er selbst ist. Daß es so ist, kann man aus folgender Erfahrung sehen:

Wenn die Engel eine einzige Vorstellung eines Menschen, oder eine einzige Vorstellung eines Geistes inne werden, wissen sie sogleich, wie der Mensch oder der Geist beschaffen ist.

Dies wurde gesagt, auf daß man wisse, wie es sich mit dem Gottesdienst verhält, der durch das Rauchwerk der Spezereien bezeichnet wird. Daß nämlich der ganze Mensch in allem und jedem seines Gottesdienstes ist, weil (in demselben) das Wahre und das Gute ist, das er selbst ist. Dies ist der Grund, warum vier Spezereien erwähnt werden, durch die alle Wahrheiten im Inbegriff bezeichnet werden.

Hieraus folgt auch, daß es gleich ist, ob man sagt, der Gottesdienst bestehe aus diesem Wahren und Guten, oder ob man sagt, der Mensch bestehe aus demselben, weil der ganze Mensch in den einzelnen Denkvorstellungen ist, die dem Gottesdienst angehören.

10299. "Eine Mischung, ein Werk des Salbenmengers", 2. Mose 30/35, bedeutet aus dem Einfluß und der Wirkung des Göttlichen des Herrn auf das Ganze und Einzelne.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Mischung oder des Aromatischen, sofern es die Wahrheiten im ganzen und einzelnen des Gottesdienstes bezeichnet, wovon Nr. 10264; und aus der Bedeutung des Werkes des Salbenmengers oder Gewürzmengers, sofern es den Einfluß und die Wirkung des Göttlichen Selbst bezeichnet, wovon Nr. 10265. Wie es zu verstehen ist, daß der Einfluß und die Wirkung auf das Ganze und Einzelne des Gottesdienstes gehen muß, soll auch mit wenigen Worten gesagt werden: Diejenigen, welche die Geheimnisse des Himmels nicht wissen, glauben, der Gottesdienst sei vom Menschen, weil er vom Denken und von der Neigung ausgeht, die in ihm sind; aber der Gottesdienst, der vom Menschen kommt, ist kein Gottesdienst, folglich sind die Bekenntnisse, Anbetungen und Gebete, die vom Menschen ausgehen, keine Bekenntnisse, Anbetungen und Gebete, die vom Herrn erhört und angenommen werden, sondern sie müssen vom Herrn selbst beim Menschen sein.

Daß es so ist, weiß die Kirche; denn sie lehrt, daß vom Menschen nichts Gutes ausgehe, sondern daß alles Gute aus dem Himmel, d.h. vom Göttlichen daselbst kommt, daher auch alles Gute im Gottesdienst; und ein Gottesdienst ohne das Gute ist kein Gottesdienst. Deshalb betet die Kirche (oder Gemeinde), wenn sie in Andacht ist, Gott möge gegenwärtig sein, und die Gedanken und die Predigt leiten.

Damit verhält es sich in folgender Weise:

Wenn der Mensch in einem echten Gottesdienste ist, dann fließt der Herr in das Gute und Wahre ein, das beim Menschen ist, und erhebt es zu Sich und mit demselben den Menschen, in dem Maß und in der Weise, als er darin ist. Diese Erhebung wird dem Menschen nicht bemerklich, wofern er nicht in der echten Neigung zum Wahren und Guten ist, und in der Erkenntnis und Anerkennung und im Glauben, daß alles Gute von oben herab vom Herrn kommt. Daß es so ist, können auch die begreifen, die aus der Welt weise sind, denn diese wissen vermöge ihrer wissenschaftlichen Bildung, daß es keinen natürlichen Einfluß gibt (der von ihnen der physische Einfluß genannt wird), sondern einen geistigen Einfluß; d.h., daß aus der natürlichen Welt nichts in den Himmel einfließen kann, sondern umgekehrt. Hieraus kann erhellen, wie es zu verstehen ist, daß der Einfluß und die Wirkung des Göttlichen des Herrn auf das Ganze und Einzelne des Gottesdienstes geht.

Daß es so ist, durfte ich auch öfters erfahren, denn ich durfte den Einfluß selbst, die Erweckung der in mir befindlichen Wahrheiten, deren Anwendung auf die Gegenstände des Gebetes, die damit verbundene Neigung zum Guten, und die Erhebung selbst erfahren.

Aber obwohl es so ist, so darf doch der Mensch die Hände nicht sinken lassen, und den Einfluß erwarten, denn das hieße tun, als ob man ein lebloses Bild wäre. Immerhin muß er denken, wollen und handeln wie von sich, und doch alles Denken des Wahren und Streben nach dem Guten dem Herrn zuerkennen. Dadurch wird ihm vom Herrn die Fähigkeit eingepflanzt, Ihn und den Einfluß von Ihm aufzunehmen. Denn der Mensch ist zu nichts anderem geschaffen, als zu einem Aufnahmegefäß des Göttlichen, und die Fähigkeit, das Göttliche aufzunehmen, wird nicht anders gebildet. Ist aber die Fähigkeit gebildet, so will er dann auch nicht anders, als daß es so sein soll, denn dann liebt er den Einfluß vom Herrn, und verabscheut das Wirken von sich, weil der Einfluß vom Herrn der Einfluß des Guten ist, aber das Wirken von sich, das Wirken des Bösen.

In einem solchen Zustande sind alle Engel des Himmels, deshalb wird durch sie das Wahre und Gute bezeichnet, das vom Herrn kommt, weil sie Wesen sind, die solches aufnehmen, man sehe Nr. 1925, 3039, 4085, 4295, 8192.

10300. "Gesalzen", 2. Mose 30/35, bedeutet das Verlangen des Wahren nach dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Salzes, sofern es das Verlangen bezeichnet, das der Liebe des Wahren zum Guten angehört, worüber folgt; daher ist gesalzen, was dieses Verlangen in sich hat.

Der Grund, warum ein Verlangen des Wahren nach dem Guten da sein muß, ist der, weil dieses Verlangen das Mittel der Verbindung von beidem ist. Die Verbindung des Wahren und Guten ist es, was die himmlische Ehe genannt wird, die der Himmel selbst beim Menschen ist. Wenn daher im Gottesdienst, und im ganzen und einzelnen desselben ein Verlangen nach dieser Verbindung ist, dann ist der Himmel im ganzen und einzelnen desselben, somit der Herr. Dies wird dadurch bezeichnet, daß das Rauchwerk gesalzen sein sollte.

Daß Salz dies bedeutet, kommt von der verbindenden Beschaffenheit desselben; denn es verbindet alles, und daher gibt es ihm Schmackhaftigkeit; ja, es verbindet sogar Wasser und Öl, die sonst sich nicht verbinden.

Wenn bekannt ist, daß durch Salz das Verlangen nach der Verbindung des Wahren und Guten bezeichnet wird, so kann man auch wissen, was bezeichnet wird durch die Worte des Herrn:

Mark.9/49,50: "Ein jeder muß mit Feuer gesalzen werden; und jedes Opfer muß mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut, wenn aber das Salz ungesalzen wird (oder seine Kraft verliert), womit wollet ihr es würzen? Habt Salz in euch!": ein jeder muß mit Salz gesalzen werden, bedeutet, ein jeglicher solle aus echter Liebe verlangen. Jedes Opfer muß mit Salz gesalzen werden heißt, ein Verlangen des Wahren nach dem Guten (haben). Daß das Feuer die Liebe bezeichnet, sehe man Nr. 4906, 5071 E, 5215, 6314, 6832, 10055; und daß Opfer den Gottesdienst im allgemeinen bedeutet: Nr. 922, 6905, 8680, 8936.

Wer kann wissen, was es heißt, mit Feuer gesalzen werden, und weshalb das Opfer gesalzen werden sollte, und warum man Salz bei sich haben soll, wenn er nicht weiß, was Feuer, Salz und gesalzen werden (bedeutet)?

Luk.14/34,35: "Jeder von euch, der nicht verleugnet alle seine Habe kann nicht Mein Jünger sein, das Salz ist gut; wenn aber das Salz dumm (geschmacklos) geworden ist, womit soll man es salzen? Weder ins Land, noch in den Mist taugt es; man wird es hinauswerfen": alle seine Habe verleugnen heißt, den Herrn über alles lieben; die Habe (oder Vermögen) bedeutet, was der Mensch eigen hat; dumm gewordenes Salz bezeichnet das Verlangen aus dem Eigenen, somit aus der Selbst- und Weltliebe. Ein solches Verlangen ist dumm gewordenes Salz und zu nichts tauglich.

Matth.5/13,14: "Ihr seid das Salz der Erde, wenn aber das Salz dumm wird, womit soll man salzen? Es dient zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und zertreten werde von den Menschen".

Daß in jedem Gottesdienst ein Verlangen des Wahren nach dem Guten sein muß, wird auch dadurch bezeichnet, daß "alle Gabe der Mincha gesalzen werden sollte; und daß auf jeder Gabe das Salz des Bundes Jehovahs sein sollte": 3. Mose 2/13. Durch Mincha und Gabe, die das Opfer ist, wird der Gottesdienst bezeichnet, wie oben; und Salz wird das Salz des Bundes Jehovahs genannt, weil durch Bund die Verbindung bezeichnet wird; man sehe Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778, 9396, 9416.

Das Verlangen bedeutet auch die Glut der Liebe selbst, somit ihre Fortdauer, und Liebe ist geistige Verbindung. Wie das Verlangen des Wahren nach dem Guten verbindet, so zertrennt das Verlangen des Falschen nach dem Bösen, und was zertrennt, das zerstört auch. Daher wird durch Salz im entgegengesetzten Sinn die Zerstörung und Verwüstung des Wahren und Guten bezeichnet:

Jerem.17/5,6: "Verflucht ist der Mann, der Fleisch für seinen Arm hält, er wird es nicht sehen, wenn kommen wird das Gute, sondern er wird wohnen in hitzigen Orten, in salzigem Lande, das nicht bewohnt wird": Fleisch für seinen Arm halten heißt, sich selbst oder seinem Eigenen vertrauen, und nicht dem Göttlichen: Nr. 10238; und weil das Eigene ist, sich selber mehr lieben als Gott und den Nächsten, so ist es die Selbstliebe, die so beschrieben wird. Daher wird gesagt, er werde es nicht sehen, wenn kommen wird das Gute, und er werde wohnen in hitzigen Orten und in einem salzigen Lande, d.h. in unsauberen Liebestrieben und deren Begierden, die das Gute und Wahre der Kirche zerstört haben.

Zeph.2/9: "Die Söhne Ammons werden sein wie Gomorrah, eine Nesselheide und Salzgrube und Wüstenei in Ewigkeit": Nesselheide bedeutet die Hitze und den Brand des Lebens des Menschen aus der Selbstliebe, die Salzgrube das Verlangen nach dem Falschen. Weil dieses das Wahre und Gute zerstört, wird gesagt "eine Wüstenei in Ewigkeit". Es wird gesagt: sie werden sein wie Gomorrah, weil durch diese (Stadt) und Sodom die Selbstliebe bezeichnet wird: Nr. 2220. Daß Lots Weib in eine Salzsäule verwandelt wurde, weil sie ihr Angesicht zu diesen Städten hinwandte: 1. Mose 19/26, bezeichnete die Verwüstung des Wahren und Guten, denn das Angesicht zu etwas hinwenden heißt im inneren Sinn, es lieben: Nr. 10189; darum sagt der Herr:

Luk.17/31,32: "Er solle sich nicht zurückwenden zu dem, was hinter ihm; gedenket an das Weib Lots".

5. Mose 29/22: "Schwefel und Salz und Brand ist ihr ganzes Land, gleich der Umkehrung von Sodom und Gomorrah": unter Land wird hier, wie auch anderwärts im Wort, die Kirche verstanden; man sehe in den angeführten Stellen: Nr. 9325.

Daher nun kam es, daß die Städte, die nicht mehr bewohnt werden sollten, nach ihrer Zerstörung "mit Salz bestreut werden sollten": Richt.9/45.

Hieraus wird klar, daß durch Salz im echten Sinn das Verlangen des Wahren nach dem Guten, somit das Verbindende und im entgegengesetzten Sinn das Verlangen des Falschen nach dem Bösen, somit das Zerstörende bezeichnet wird. Wer daher weiß, daß Salz das Verlangen des Wahren nach dem Guten und das Mittel der Verbindung beider bezeichnet, kann auch wissen, was es bedeutet, "daß die Wasser zu Jericho gesund gemacht wurden von Elisa, dadurch, daß er Salz hineinwarf in ihre Quelle": 2.Kön.2/19-22; denn durch Elisa, wie durch Elias, wird der Herr in Ansehung des Wortes vorgebildet: Nr. 2762, 8029; und durch Wasser werden die Wahrheiten des Wortes bezeichnet; durch die Wasser Jerichos die Wahrheiten des Wortes im Buchstabensinn, ebenso durch die Quelle der Wasser; und durch Salz wird bezeichnet das Verlangen des Wahren nach dem Guten, und die Verbindung beider, daher die Gesundheit.

10301. "Rein", 2. Mose 30/35, bedeutet ohne das Böse.

Dies erhellt aus der Bedeutung von rein, sofern es soviel ist als ohne das Böse. Weil alles Böse unrein, und alles Gute rein ist, darum wird gesagt "gereinigt werden von Sünden und von Missetaten", und dies wird gesagt vom Herzen, das heißt vom Willen, denn das Herz bezeichnet im Wort den Willen: Nr. 2930, 7542, 8910, 9300, 9495, weil die Liebe: Nr. 3883-3896, 9050.

10302. "Heilig", 2. Mose 30/35, bedeutet ohne das Falsche des Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Heiligen, sofern es das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, wovon Nr. 6788, 7499, 8302, 8330, 9229, 9818, 9820; daher heißt heilig, was ohne das Falsche des Bösen ist.

"Das Falsche des Bösen" wird gesagt, weil es auch ein Falsches ohne das Böse gibt, wie bei manchen Frommen unter den Völkerschaften außerhalb der Kirche, und wie auch bei manchen unter den Christen innerhalb der Kirche. Das Falsche aber, das befleckt ist durch das Böse, ist an sich böse, denn es stammt aus demselben. Hingegen das Falsche bei denen, die im Guten sind, ist nicht befleckt durch das Böse, sondern davon gereinigt. Daher wird auch ein solches Falsches vom Herrn angenommen beinahe wie das Wahre, und läßt sich auch leicht ins Wahre umwandeln; denn die im Guten stehen, sind geneigt zur Annahme des Wahren.

Über beiderlei Falsches, das aus dem Bösen, und das, welches nicht aus dem Bösen, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9304, 10109.

10303. "Und sollst davon klein zu Pulver stoßen", 2. Mose 30/36, bedeutet die Verteilung der Wahrheiten in ihre Reihen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von stoßen, wenn es sich auf den Weihrauch bezieht und auf die Spezereien, durch welche die Wahrheiten bezeichnet werden, sofern es die Verteilung der Wahrheiten in ihre Reihen bezeichnet, denn durch stoßen wird das gleiche bezeichnet, wie durch mahlen; aber mahlen wird gesagt von Weizen, Gerste, Dinkel und stoßen von Öl, Weihrauch und Spezereien.

Was durch stoßen und mahlen insbesondere bezeichnet wird, kann man nicht wissen, wenn man nicht weiß, wie es sich mit dem Guten und Wahren verhält, das durch Weizen, Gerste, Mehl, Semmel, Öl, Weihrauch und Spezereien bezeichnet wird, wenn sie zum Gebrauch hergestellt sind; denn mahlen und stoßen heißt, brauchbar machen. Wenn mahlen vom Gutem gesagt wird, das durch Weizen oder Gerste bezeichnet wird, dann wir durch mahlen die Zubereitung und Weiterführung des Guten in das Wahre, und somit die Anwendung zu Nutzzwecken bezeichnet. Das Gute äußert sich auch in den Nutzleistungen nie anders als durch das Wahre, es wird für dieses zubereitet, und so qualifiziert; denn wenn das Gute nicht für das Wahre zurechtgelegt ist, hat es keine Qualität, und wenn es für das Wahre zurechtgelegt wird, dann wird es in Reihen verteilt zur Anwendung auf Sachen gemäß den Nutzzwecken, und in diese Sachen geht das Gute als Regung der Liebe ein, wodurch das Wohlgefällige, Liebliche und Angenehme entsteht. Das gleiche wird bezeichnet durch klein stoßen; denn reiner Weihrauch bedeutet das geistig Gute: Nr. 10296; und die Wahrheiten, die von diesem Guten zubereitet werden, sind die Spezereien: Stakte, Räucherklaue und Galbanum: Nr. 10292, 10293, 10294.

Was die Anordnung in Reihen ist, soll auch kurz gesagt werden: Die Wahrheiten heißen in Reihen geordnet, wenn sie geordnet sind nach der Form des Himmels, in der die Engelsgesellschaften sind. Wie beschaffen diese Form ist, erhellt aus der Entsprechung aller Glieder, Eingeweide und Organe des Menschen mit dem Größten Menschen, welcher der Himmel ist. Über diese Entsprechung sehe man in den Nr. 10030 am Ende angeführten Stellen. In diesen Gliedern, Eingeweiden und Organen ist alles und jedes geordnet in Reihen und in Reihen von Reihen. Die Fibern und Gefäße bilden diese, wie diejenigen wissen, welche die Gewebe und Verschlingungen der inneren Teile des Leibes aus der Anatomie kennen. In gleiche Reihen sind die Wahrheiten aus dem Guten beim Menschen geordnet. Daher kommt es, daß der wiedergeborene Mensch ein Himmel ist in kleinster Gestalt, entsprechend dem Größten; und daß der Mensch seinem ganzen Wesen nach sein Wahres und Gutes ist.

Daß der wiedergeborene Mensch ein Himmel in kleinster Gestalt ist, sehe man in den Nr. 9279 angeführten Stellen; und daß der Mensch sein Wahres und Gutes ist, Nr. 10298; und daß die Wahrheiten geordnet sind in Reihen gemäß den Engelsgesellschaften bei den Wiedergeborenen: Nr. 5339, 5343, 5530.

Die Reihen, in welche die Wahrheiten bei den Guten geordnet sind, und die Reihen, in welche die Falschheiten bei den Bösen geordnet sind, werden im Wort bezeichnet durch Garben und Bündel, wie 3. Mose 23/9-15; Ps.126/6; 129/7; Amos 2/13; Micha 4/12; Jerem.9/21; Sach.12/6; Matth.13/30.

Wenn daher klar ist, was durch stoßen und mahlen bezeichnet wird, kann man auch wissen, was im inneren Sinn dadurch bezeichnet wird, "daß die Söhne Israels das Manna mit Mühlen gemahlen, oder in Mörsern zerstoßen, und zu Kuchen gebacken haben": 4. Mose 11/8, denn durch Manna wurde das himmlisch und geistig Gute bezeichnet: Nr. 8464; und durch mahlen und stoßen die Zubereitung, daß es dem Nutzzweck diente. Denn alles, was im Wort gesagt wird, ist eine Bezeichnung von solchen Dingen, die im Himmel und in der Kirche sind, weil alles einzelne einen inneren Sinn hat. Sodann, was bezeichnet wird dadurch, "daß man zum Pfand nicht nehmen soll eine Mühle oder einen Mühlstein, weil ein solcher die Seele nimmt zum Pfand": 5. Mose 24/6, denn durch Mühle und Mühlstein wird das bezeichnet, was das Gute zubereitet, daß es zu Nutzzwecken verwendet werden kann. Durch Gerste und durch Weizen wird auch das Gute bezeichnet, und durch Mehl und Semmelmehl das Wahre, und das Gute wird durch sein Wahres nutzbar gemacht, wie oben gesagt wurde.

Hieraus kann man erkennen, was bezeichnet wird durch Mühle, Mühlstein und durch sitzen an den Mühlen, in folgenden Stellen:

Matth.24/41: "Alsdann werden zwei mahlen, die eine wird angenommen, die andere wird verlassen werden".

Matth.18/6; Mark.9/42: "Wer einen dieser Kleinen ärgert, die an Mich glauben, dem würde es frommen, daß ein Eselsmühlstein an seinen Hals gehängt, und er ersäuft würde in der Tiefe des Meeres".

Joh.Offenb.18/21,22: "Ein starker Engel hob einen Stein auf, groß wie ein Mühlstein, und warf ihn ins Meer, und sprach: Also wird mit Sturm Babylon hinuntergeworfen werden, keine Stimme der Mühle wird mehr in ihr gehört werden".

Jerem.25/10: "Wegnehmen will Ich von ihnen die Stimme der Freude, die Stimme der Mühlen, und das Licht der Lampe".

Jes.47/1,2: "Tochter Babels, sitze auf die Erde, ohne Thron, du Tochter der Chaldäer; nimm eine Mühle und mahle Mehl".

Wie die Mühle und das Mahlen im guten Sinn die Anwendung zu guten Nutzzwecken bedeutet, so bedeutet es im entgegengesetzten Sinn die Anwendung zu bösen Nutzzwecken. Wenn es auf Babel und die Chaldäer bezogen wird, bedeutet es daher die Anwendung zugunsten ihrer bösen Liebestriebe, das die Triebe der Selbst- und Weltliebe sind, denn durch Gerste und Weizen bei ihnen wird das geschändete Gute, und durch das daraus bereitete Mehl das verfälschte Wahre bezeichnet. Die Entweihung des Guten und Wahren durch Anwendung zu diesen Trieben wird dadurch bezeichnet, daß Mose "das goldene Kalb klein zermalmte, und auf die Wasser streute, die vom Berg Sinai herabkamen, und es die Söhne Israels trinken ließ": 2. Mose 22/20; 5. Mose 9/21.

10304. "Und davon bringen vor das Zeugnis im Zelt der Zusammenkunft", 2. Mose 30/36, bedeutet die Verehrung des Herrn im Himmel und in der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rauchwerks, das vor das Zeugnis getan werden sollte, sofern es den Gottesdienst bezeichnet, wovon Nr. 10298; aus der Bedeutung des Zeugnisses, sofern es den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren bezeichnet, wovon Nr. 9503; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Zeltes der Zusammenkunft, sofern es den Himmel darstellt, wovon Nr. 9457, 9481, 9485; und weil es den Himmel bedeutet, so bedeutet es auch die Kirche, denn die Kirche ist der Himmel auf Erden.

10305. "Woselbst Ich mit dir zusammenkommen werde", 2. Mose 30/36, bedeutet durch den Einfluß des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zusammenkommen, wenn es vom Herrn gesagt wird, sofern es Seine Gegenwart und Seinen Einfluß bezeichnet, wovon Nr. 10147, 10148, 10197; hier, durch den Einfluß des Herrn, weil vom Gottesdienst die Rede ist, der durch das Rauchwerk bezeichnet wird; denn jede gottesdienstliche Handlung, die wahrhaft ein Gottesdienst ist, fließt vom Herrn ein, wie man aus dem ersehen kann, was Nr. 10299 gezeigt wurde.

10306. "Hochheilig soll es euch sein", 2. Mose 30/36, bedeutet, weil aus dem Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heilig, sofern es alles das, und allein das ist, was vom Herrn ausgeht, wovon Nr. 6788, 7499, 8302, 8320, 9229, 9818, 9820.

10307. "Und solch Rauchwerk, das du machst in seiner Qualität (Zusammensetzung), sollt ihr euch nicht machen", 2. Mose 30/37, bedeutet, der Gottesdienst aus den heiligen Wahrheiten der Kirche soll nicht angewandt werden zu den Liebestrieben des Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rauchwerks, sofern es den Gottesdienst bezeichnet, wovon Nr. 10298; aus der Bedeutung von "machen in seiner Qualität", sofern es heißt, aus den heiligen Wahrheiten der Kirche, denn "machen in seiner Qualität" heißt, aus den gleichen Spezereien, und durch die Spezereien, die Stakte, Räucherklaue, Galbanum waren, werden die heiligen Wahrheiten der Kirche in ihrer Ordnung bezeichnet: Nr. 10292, 10293, 10294; und aus der Bedeutung von "euch nicht machen", sofern es heißt, zu eigenen Nutzzwecken, somit zu seinen Liebestrieben anwenden, denn was der Mensch tut um seiner selbst willen, tut er um seiner Liebestriebe willen. Die Anwendung wird hier verstanden, weil gesagt wird, ihnen selbst machen.

Wie es sich damit verhält, soll auch gesagt werden: Alle Wahrheiten der Kirche zielen auf zweierlei Liebe, nämlich auf die Liebe zu Gott und die Liebe gegen den Nächsten. Daß das ganze Wort, welches das göttlich Wahre selbst ist, aus dem alle Wahrheiten der Kirche stammen, von diesen zwei Liebestrieben abhängt, erhellt bei Matth.22/37,40; Mark.12/30,31 und bei Luk.10/27. Hier wird gesagt, daß das ganze Gesetz und der Prophet davon abhängt, und durch das Gesetz und den Propheten wird das ganze Wort bezeichnet.

Das Gegenteil aber ist, das göttlich Wahre oder die Wahrheiten der Kirche zu den Liebestrieben des Menschen anwenden. Dadurch wendet sich der Mensch vom Herrn zu sich selbst, das ist vom Himmel zur Hölle, und wird wie einer von denen daselbst; denn in der Hölle haben sie den Herrn hinter dem Rücken, und ihre eigenen Liebestriebe vor dem Angesicht, ja, wenn sie von den Engeln angesehen werden, erscheinen sie verkehrt, mit dem Kopfe unten und mit den Füßen oben. Wenn die göttlichen Wahrheiten zu den Liebestrieben des Menschen angewandt werden, so sind sie keine Wahrheiten mehr, weil das Böse durch die Anwendungen in sie eindringt, und dies verkehrt sie, und gibt ihnen das Ansehen des Falschen. Wenn dann solchen gesagt wird, man dürfe es nicht so verstehen, sondern anders, wollen sie es nicht begreifen, und manche begreifen es auch nicht; denn gegen die Grundsätze sprechen, die durch die Triebe der Eigenliebe begründet sind, heißt, gegen den Menschen selbst sprechen, weil gegen den von seinem Willen beherrschten Verstand.

Von denen, die durch Anwendung zu ihren Liebestrieben das Wahre verfälschen, und das Gute schänden, ist im Wort mehrfach die Rede, wo von Babel (gehandelt wird), hauptsächlich in der Offenbarung.

10308. "Heilig soll es dir sein für Jehovah", 2. Mose 30/37, bedeutet, der Gottesdienst soll angewandt werden zu der göttlichen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heilig, sofern es alles bezeichnet, was vom Herrn ausgeht, wie Nr. 10306; aus der Bedeutung des Rauchwerks, von dem gesagt wird, "heilig soll es dir sein dem Jehovah", sofern es den Gottesdienst bezeichnet, wovon Nr. 10298.

Daß es heißt, es solle angewandt werden zur göttlichen Liebe, folgt aus dem gleich Vorhergehenden, wo gesagt wird, sie sollten sich kein solches Rauchwerk machen, wodurch bezeichnet wird, der Gottesdienst aus den heiligen Wahrheiten der Kirche solle nicht angewandt werden zu den Liebestrieben des Menschen: Nr. 10307.

Durch die göttliche Liebe wird verstanden die Liebe zum Herrn und die Liebe gegen den Nächsten. Daß diese Liebe auch die göttliche ist, beruht darauf, weil sie auch vom Herrn ausgeht; denn niemand kann den Nächsten aus sich lieben. Wer es aus sich tut, der liebt den Nächsten und tut ihm wohl um seiner selbst willen, und d.h. sich selbst lieben. Daß das ganze Wort, welches das göttlich Wahre selbst ist, aus dem alle Wahrheiten der Kirche stammen, auf diese beiden Liebestriebe abzielt, sehe man Nr. 10307; daher muß auch der Gottesdienst auf ebendieselben abzielen, weil aller Gottesdienst, der wahrhaft ein Gottesdienst ist, durch Wahrheiten geschieht, wie aus dem erhellen kann, was über die Spezereien des Rauchwerks, durch welche die Wahrheiten des Gottesdienstes bezeichnet werden, gezeigt wurde; und die Wahrheiten des Gottesdienstes werden dann zur göttlichen Liebe angewandt, wenn er vom Herrn beim Menschen geschieht, gemäß dem, was in Nr. 10299 gesagt wurde.

10309. "Wer immer dergleichen macht, um sich einen Wohlgeruch damit zu machen", 2. Mose 30/38, bedeutet die Nachahmung des Gottesdienstes durch Neigungen zum Wahren und Guten aus dem Eigenen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "dergleichen machen", sofern es die Nachahmung des Gottesdienstes bezeichnet, denn durch "machen" wird bezeichnet nachahmen, und durch das Rauchwerk, von dem dieses gesagt wird, wird der Gottesdienst bezeichnet, wie oben. Und aus der Bedeutung von "einen Geruch machen", sofern es bezeichnet, um zu gefallen, und weil dieses durch Neigungen zum Wahren und Guten geschieht, so bedeutet es das, was durch das Wohlgefallen bezeichnet wird; denn der Geruch bedeutet das Innewerden des Wohlgefälligen, somit das, was gefällt: Nr. 10292. Daß es aus dem Eigenen stammt ist klar, denn es wird gesagt, "wer dieses macht, soll ausgerottet werden aus seinem Volk". Aus dem Eigenen ist nämlich, was nicht aus der Neigung zum Wahren und Guten um des Wahren und Guten willen geschieht, sondern um seiner selbst willen, und "machen um seiner selbst willen" heißt, um des Gewinnes, der Ehrenstellen und des Ruhmes willen, als der Zwecke und nicht um des Heils des Nächsten und der Ehre des Herrn willen; daher ist es aus dem Bösen und nicht aus dem Guten, oder was dasselbe, aus der Hölle und nicht aus dem Herrn.

Dieses nun ist es, was verstanden wird durch die Nachahmung des Gottesdienstes durch Neigungen zum Wahren und Guten aus dem Eigenen, die bezeichnet werden durch das machen von dergleichen Rauchwerk, um sich damit einen Geruch zu machen. Die, welche es tun, sind daher solche, die die Welt mehr als den Himmel, und sich selbst mehr als Gott lieben. Wenn solche inwendig oder bei sich denken, glauben sie auch nichts vom Himmel und nichts vom Herrn, sondern nur, wenn sie außer sich denken, was geschieht, wenn sie vor den Leuten reden, alsdann reden sie vom Himmel und vom Herrn aus Neigung und Glauben besser als andere, und zwar in dem Maß besser als andere, als sie entbrannt sind von der Begierde nach Gewinn, Ehrenstellen und Ruhm. Ihr Zustand ist alsdann von der Art, daß sie innen schwarz, außen weiß sind, d.h., sie sind Teufel in der Gestalt von Engeln des Lichtes; denn ihr Inneres ist verschlossen, das gegen den Himmel zu offen stehen sollte, und ihr Äußeres ist aufgeschlossen, das gegen die Welt zu offen steht; und wenn sie dann aus einer scheinbaren Liebesregung Augen und Hände zum Himmel erheben, so gleichen sie künstlich gemachten Bildern, und als solche erscheinen sie auch den Engeln. Und wenn man es glauben will, es gibt viele solche in der Hölle, die bei dergleichen Menschen, hauptsächlich bei Predigern, die den Gottesdienst durch Neigungen zum Wahren und Guten aus dem Eigenen nachahmen, gegenwärtig sind und sie begeistern (inspirieren). Dies wird auch vom Herrn zugelassen, weil sie auch so Nutzen schaffen; denn die guten Menschen nehmen dennoch das Wort von ihnen gut auf, weil das Wort, mag es aus einem Munde kommen, aus welchem es will, vom Menschen gemäß der Beschaffenheit seines Guten aufgenommen wird. Solche Äußerlichkeiten aber werden, weil sie nur Blendwerk sind, ihnen im anderen Leben genommen und alsdann erscheint ihr Geist schwarz, wie er im Leibe gewesen war.

10310. "Der soll ausgerottet werden aus seinem Volke", 2. Mose 30/38, bedeutet die Ausscheidung aus dem Himmel und der Kirche, wie auch den geistigen Tod.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ausgerottet werden aus dem Volke", sofern es eine Lostrennung (Ausscheidung), und den geistigen Tod bezeichnet, wovon Nr. 10288. Daß es eine Ausscheidung aus dem Himmel bedeutet, erhellt aus dem, was Nr. 10309 gesagt wurde. Daß auch aus der Kirche, beruht darauf, daß diejenigen allein zur Kirche gehören, in denen die Kirche ist, und die Kirche ist in denjenigen, die in der Neigung zum Wahren um das Wahren willen und in der Neigung zum Guten um des Guten willen sind, und die somit in der Liebe gegen den Nächsten und in der Liebe zu Gott sind; denn der Nächste ist das Gute und das Wahre und ist auch Gott, weil das Gute und Wahre (Eigentum) Gottes ist, somit ist es Gott in ihnen. Diejenigen, die nicht so beschaffen sind, gehören der Kirche nicht an, wie sehr sie auch in der Kirche zu sein scheinen.


 << zurück weiter >>