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Des zweiten Buches Mose

32. Kapitel

1. Da das Volk sah, daß Mose verzog, vom Berg herabzukommen, versammelte sich das Volk zu Aharon und sprachen zu ihm: Auf, mache uns Götter, die vor uns hergehen, denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was mit ihm geschehen.

2. Und Aharon sprach zu ihnen: Reißet ab die goldenen Ringe, die in den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter sind, und bringet sie zu mir.

3. Da riß sich alles Volk die goldenen Ringe ab, die in ihren Ohren waren, und brachten sie zu Aharon.

4. Und er nahm sie aus ihrer Hand, und bildete es mit einem Griffel (Meißel) und machte daraus ein gegossenes Kalb; und sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland heraufgeführt haben.

5. Da Aharon dieses sah, baute er einen Altar vor ihm, und Aharon rief aus und sprach: Ein Fest Jehovahs ist morgen.

6. Und des anderen Tags standen sie früh auf, und opferten Brandopfer und brachten herzu Dankopfer und das Volk setzte sich zu essen und zu trinken, und standen auf zu spielen.

7. Und Jehovah redete zu Mose: Gehe, steige hinab; denn dein Volk, das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast, hat sich verdorben.

8. Und sind eilends abgewichen von dem Wege, den Ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, und es angebetet und ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland heraufgeführt haben.

9. Und Jehovah sprach zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein hartnäckiges Volk.

10. Und du, laß Mich, daß Mein Zorn wider sie entbrenne, und Ich sie verzehre, so will Ich dich zu einer großen Völkerschaft machen.

11. Aber Mose flehte vor dem Angesichte Jehovahs, seines Gottes und sprach: warum, Jehovah, soll Dein Zorn entbrennen wider Dein Volk, das Du aus Ägyptenland herausgeführt hast mit großer Kraft und mit starker Hand?

12. Warum sollen die Ägypter sagen: Zum Bösen (oder Unglück) hat er sie ausgeführt, um sie zu töten auf den Bergen, und sie zu vertilgen von dem Angesichte des Erdbodens; kehre Dich vom Grimm Deines Zorns, und es gereue Dich des Bösen wider Dein Volk.

13. Gedenke Abrahams, Jischaks und Israels, Deiner Knechte, denen Du geschworen hast bei Dir, und zu ihnen geredet: Ich will euren Samen mehren, wie die Sterne des Himmels, und dieses ganze Land, davon Ich gesagt habe, will Ich eurem Samen geben, und sie sollen es als Erbe besitzen ewiglich (in den Zeitlauf).

14. Da ließ sich Jehovah gereuen des Bösen, das Er gesagt hatte zu tun Seinem Volk.

15. Und Mose wandte sich, und stieg herab vom Berg und hatte die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand; die Tafeln waren geschrieben auf beiden Seiten, diesseits und jenseits waren sie beschrieben.

16. Und die Tafeln waren ein Werk Gottes und die Schrift eine Schrift Gottes, eingegraben auf den Tafeln.

17. Und Josua hörte die Stimme des Volkes in seinem Geschrei und sprach zu Mose: Die Stimme eines Kriegs ist im Lager.

18. Und er sprach: Es ist nicht die Stimme des Geschreis von Sieg, und nicht die Stimme des Geschreis von Niederlage; die Stimme eines erbärmlichen Geschreis höre ich. (andere: Die Stimme von Wechselgesängen höre ich. Anm.d.Übers.)

19. Und es geschah, als er nahe zum Lager kam und sah das Kalb und die Reigentänze, da entbrannte der Zorn Moses, und er warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge.

20. Und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es mit Feuer und zermalmte es zu Staub, und streute es auf das Wasser und ließ es die Söhne Israels trinken.

21. Und Mose sprach zu Aharon: Was hat dir dies Volk getan, daß du über dasselbe eine so große Sünde gebracht hast?

22. Da sprach Aharon: Es entbrenne nicht der Zorn meines Herrn; du kennst das Volk, daß es im Bösen ist.

23. Und sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen.

24. Und ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es ab; und sie gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, da ging dieses Kalb daraus hervor.

25. Und da Mose das Volk sah, daß es zügellos war, denn Aharon hatte es zügellos gemacht, daß sie zum Spotte würden bei ihren Widersachern.

26. Da stellte sich Mose in das Tor des Lagers und sprach: Zu mir her, wer Jehovah angehört! Und es sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi.

27. Und er sprach zu ihnen: So spricht Jehovah, der Gott Israels: Gürtet ein jeder sein Schwert an seine Hüfte; gehet hin und her, von Tor zu Tor im Lager, und tötet ein jeglicher seinen Bruder, und ein jeglicher seinen Genossen, und ein jeglicher seinen Nächsten.

28. Und die Söhne Levi taten nach dem Wort Moses, und es fielen vom Volke an jenem Tage bei dreitausend Mann.

29. Und Mose sprach: Füllet eure Hand heute dem Jehovah, weil ein jeder gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder war, daß heute ein Segen über euch gegeben werde.

30. Und es geschah Tags darauf, da sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; und nun will ich hinaufgehen zu Jehovah; vielleicht werde ich versöhnen für eure Sünde.

31. Und Mose kam wieder zu Jehovah und sprach: Ach! dieses Volk hat eine große Sünde getan, und sie haben sich goldene Götter gemacht.

32. Und nun, möchtest Du ihre Sünde vergeben; wenn aber nicht, so tilge mich doch aus Deinem Buch, das Du geschrieben hast.

33. Da sprach Jehovah zu Mose: Wer gegen Mich gesündigt, den werde Ich aus Meinem Buch tilgen.

34. Und nun gehe, führe das Volk, wohin Ich dir gesagt habe; siehe, Mein Engel wird vor dir hergehen; aber am Tage Meiner Heimsuchung, da werde Ich über ihnen heimsuchen ihre Sünde.

35. Und so schlug Jehovah das Volk darum, daß sie das Kalb gemacht, das Aharon gemacht hatte.

 

Inhalt

10393. Im inneren Sinn wird in diesem Kapitel gezeigt, daß beim israelitischen Volk die Kirche nicht errichtet werden konnte, weil sie bloß im Äußeren waren ohne alles Innere; und daß das Innere bei ihnen ganz verschlossen wurde, damit sie die heiligen Dinge des Himmels und der Kirche nicht entweihen möchten.

Daß jenes Volk ganz im Äußeren war ohne alles Innere, wird bezeichnet durch das goldene Kalb, das sie statt Jehovah anbeteten; und daß das Innere bei ihnen ganz verschlossen wurde, damit sie die heiligen Dinge des Himmels und der Kirche nicht entweihen möchten, wird dadurch bezeichnet, daß die Gesetztafeln von Mose zerbrochen wurden, und dadurch, daß Mose das goldene Kalb zermalmte, und den Staub in das Wasser streute, und ihnen zu trinken gab. Sodann auch dadurch, daß von den Söhnen Levi im Lager bei dreitausend Mann getötet wurden.

10394. Ferner wird im inneren Sinn beschrieben, daß, obwohl die Kirche bei ihnen nicht eingesetzt werden konnte, dennoch bei ihnen die Vorbilder waren, als die äußersten Formen der Kirche, und zwar darum, damit das Wort geschrieben werden konnte, das in jenen Formen als in sein Äußerstes auslaufen sollte. Dies wird dadurch bezeichnet, daß Jehovah sich von Mose erbitten ließ.

 

Innerer Sinn

10395. Vers 1-6: Da das Volk sah, daß Mose verzog, vom Berg herabzukommen, versammelte sich das Volk zu Aharon und sprachen zu ihm: Auf, mache uns Götter, die vor uns hergehen, denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was mit ihm geschehen. Und Aharon sprach zu ihnen: Reißet ab die goldenen Ringe, die in den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter sind, und bringet sie zu mir. Da riß sich alles Volk die goldenen Ringe ab, die in ihren Ohren waren, und brachten sie zu Aharon. Und er nahm sie aus ihrer Hand, und bildete es mit einem Griffel (Meißel) und machte daraus ein gegossenes Kalb; und sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland heraufgeführt haben. Da Aharon dieses sah, baute er einen Altar vor ihm, und Aharon rief aus und sprach: Ein Fest Jehovahs ist morgen. Und des anderen Tags standen sie früh auf, und opferten Brandopfer und brachten herzu Dankopfer und das Volk setzte sich zu essen und zu trinken, und standen auf zu spielen.

"Da das Volk sah, daß Mose verzog, vom Berg herabzukommen" bedeutet, als die israelitische Völkerschaft im Wort nichts aus dem Himmel vernahm;

"versammelte sich das Volk zu Aharon" bedeutet, es habe sich zu den äußeren Dingen des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes gewendet, die getrennt sind vom Inneren;

"und sprachen zu ihm" bedeutet eine Aufforderung;

"auf, mache uns Götter, die vor uns hergehen" bedeutet das Falsche der Lehre und des Gottesdienstes, somit das Götzendienerische;

"denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was mit ihm geschehen" bedeutet, es sei (dem Volke) ganz unbekannt, daß das göttlich Wahre im Wort etwas anderes sei, das den Menschen vom Äußeren zum Inneren erhebe;

"und Aharon sprach zu ihnen" bedeutet das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes ohne das Innere;

"Reißet ab die goldenen Ringe, die in den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter sind" bedeutet das Herausziehen solcher Dinge aus dem Buchstabensinn des Wortes, die den äußeren Trieben und den Grundsätzen aus denselben günstig sind;

"und bringet sie zu mir" bedeutet das Zusammenbringen in ein (Ganzes);

"da riß sich alles Volk die goldenen Ringe ab, die in ihren Ohren waren, und brachten sie zu Aharon" bedeutet, es sei geschehen;

"und er nahm sie aus ihrer Hand" bedeutet das, was ihrem Eigenen günstig war;

"und bildete es mit einem Griffel" bedeutet aus eigener Einsicht;

"und machte daraus ein gegossenes Kalb" bedeutet angemessen dem Lustreiz der Triebe jener Völkerschaft;

"und sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel" bedeutet, es sei zu verehren über alles;

"die dich aus Ägyptenland heraufgeführt haben" bedeutet, was sie geführt habe;

"da Aharon dieses sah" bedeutet die Billigung;

"baute er einen Altar vor ihm" bedeutet einen Gottesdienst;

"und Aharon rief aus und sprach: Ein Fest Jehovahs ist morgen" bedeutet, das sei das eigentlich Kirchliche, das zu feiern, und das eigentlich Göttliche, das anzubeten sei immerdar;

"und des anderen Tags standen sie früh auf" bedeutet die Erregung durch ihre Liebestriebe;

"und opferten Brandopfer und brachten herzu Dankopfer" bedeutet die Verehrung ihrer Liebestriebe, somit der Lustreize derselben und des Falschen von daher,

"und das Volk setzte sich zu essen und zu trinken" bedeutet die Aneignung desselben;

"und standen auf zu spielen" bedeutet die freudige Stimmung ihres Inneren dadurch und die Übereinstimmung.

10396. "Da das Volk sah, daß Mose verzog, vom Berg herabzukommen", 2. Mose 32/1, bedeutet, als die israelitische Völkerschaft im Wort nichts aus dem Himmel vernahm.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, wenn es sich auf das Verständnis des Wortes bezieht, sofern es eine Wahrnehmung bezeichnet, wovon Nr. 2150, 3764, 3863, 4567, 4723, 5400; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, wovon in den Nr. 9372 angeführten Stellen; aus der Bedeutung von "verziehen herabzukommen", wenn es sich auf die Vernehmung des göttlich Wahren aus dem Wort bezieht, sofern es heißt, nicht einfließen; denn vom göttlich Wahren, das beim Menschen einfließt, wird gesagt, es komme vom Himmel herab; und aus der Bedeutung des Berges Sinai, sofern er den Himmel in Ansehung des göttlich Wahren bezeichnet, wovon Nr. 9420.

Unter dem Volk wird hier die israelitische Völkerschaft im eigentlichen Sinn verstanden, weil in diesem Kapitel von derselben die Rede ist, wie sie beschaffen war in Ansehung der Vernehmung des göttlich Wahren aus dem Wort und in Ansehung der Wahrnehmung des Inneren, das in dem vorgebildet wurde, was von Jehovah durch Mose den Söhnen Israels vom Berg Sinai herab befohlen wurde, wovon in den vorhergehenden Kapiteln, 2. Mose Kapitel 25 bis einschließlich Kapitel 31. Aus diesem erhellt, daß durch "das Volk sah, daß Mose verzog, vom Berg herabzukommen" bezeichnet wird, als die israelitische Völkerschaft im Wort nichts aus dem Himmel vernahm, somit auch nicht, was vorgebildet wurde in dem, was vom Berg Sinai herab befohlen wurde, welches innere Dinge sind.

Damit verhält es sich in folgender Weise: Die vorhergehenden Kapitel handelten von den Satzungen, Rechten und Gesetzen, die von Jehovah den Söhnen Israels befohlen wurden, bei denen die Kirche errichtet werden sollte; es waren im ganzen und einzelnen äußere Dinge, die innere Dinge vorbildeten, wie in den Erklärungen über jene Kapitel gezeigt wurde; aber die israelitische Völkerschaft war von solcher Art, daß sie gar nichts von den inneren Dingen, die vorgebildet wurden, wissen wollte, sondern nur von den äußeren, die vorbildeten. Der Grund, warum sie von solcher Art waren, war, weil sie ganz in leiblichen und irdischen Liebestrieben waren, und bei denen, die in diesen Liebestrieben sind, ist das Innere, das sonst für den Himmel offenstehen würde, verschlossen.

Im Menschen ist nämlich ein Inneres und ein Äußeres; sein Inneres ist für den Himmel und sein Äußeres für die Welt. Wenn das Äußere regiert, alsdann regiert das Weltliche, Leibliche und Irdische; wenn aber das Innere, dann herrscht das Himmlische. Aber der Mensch ist so geschaffen, daß das Äußere untergeordnet sein soll dem Inneren, somit die Welt bei ihm dem Himmel; denn, das Äußere ist für die Welt und das Innere für den Himmel. Wenn also das Äußere regiert, so wird das Innere verschlossen aus dem Grund, weil der Mensch alsdann sich vom Himmel und vom Herrn abwendet zur Welt und zu sich selbst, und sein Herz ist da, wohin er sich wendet, mithin seine Liebe und mit der Liebe sein ganzes Leben, denn das Leben des Menschen ist seine Liebe.

Dies wurde gesagt, auf daß man wisse, wie es sich mit denjenigen verhält, die in leiblichen und irdischen Liebestrieben sind, daß nämlich das Innere bei ihnen verschlossen ist, und diejenigen, bei denen das Innere verschlossen ist, erkennen nichts Inneres an; sie sagen, nur das sei wirklich, was sie mit den Augen sehen und mit den Händen betasten; und vom übrigen, das sie nicht mit den Augen sehen und mit den Händen betasten, sagen sie, es sei nicht; daher haben sie auch keinen Glauben, daß der Himmel, daß das Leben nach dem Tod, und das Innere, das die Kirche lehrt, etwas (Wirkliches) sei. Solcherart war die israelitische Völkerschaft, und diese ihre Art wird in diesem Kapitel beschrieben.

Wer nicht weiß, daß das Innere die Kirche beim Menschen macht, und nicht das Äußere ohne jenes, kann nicht anderes wissen, als daß jene Völkerschaft vor anderen auserwählt gewesen, und auch von Jehovah geliebt worden sei; aber die Sache verhält sich ganz anders. Sie wurde angenommen, weil sie darauf bestand; aber nicht deshalb, damit die Kirche bei ihr sein sollte, sondern nur das Vorbild der Kirche zu dem Zweck, damit das Wort geschrieben werden konnte, das in solchen Dingen seinen letzten Ausdruck finden sollte. Der Grund, warum jenes Volk im Wort das Volk Jehovahs, die auserwählte und geliebte Völkerschaft heißt, ist der, weil in demselben unter Juda verstanden wird die himmlische Kirche, unter Israel die geistige Kirche und unter allen Söhnen Jakobs etwas von der Kirche. So auch unter Abraham, Jischak und Jakob der Herr selbst, wie auch unter Mose, Aharon und David. Weil aber von dieser Völkerschaft das ganze Kapitel handelt, daß nämlich bei ihr keine Kirche, sondern nur ein Vorbild der Kirche errichtet werden konnte, deshalb möge man, ehe man weiter gehen kann, nachsehen, was über diese Völkerschaft früher gesagt und gezeigt wurde,

daß nämlich bei ihr keine Kirche war, sondern nur ein Vorbild der Kirche: Nr. 4281, 4288, 4311, 4500, 4899, 4912, 6304, 7048, 9320;

daß sie somit nicht auserwählt waren, sondern angenommen, weil sie darauf bestanden: Nr. 4290, 4293, 7051, 7439;

daß sie ganz im Äußeren ohne alles Innere waren: Nr. 4293, 4311, 4320, 4459 E, 4834, 4844, 4847, 4865, 4868, 4874, 4903, 4913, 9373, 9380, 9381;

daß ihr Gottesdienst nur ein äußerer war: Nr. 3147, 3479, 8871;

daß sie auch die inneren Dinge des Gottesdienstes und des Wortes nicht wissen wollten: Nr. 3479, 4429, 4433, 4680;

daß sie eben deshalb sie nicht wissen durften: Nr. 301, 302, 304, 2520, 3769,

daß sie, wenn sie dieselben gewußt hätten, sie entweiht hätten: Nr. 3398, 3489, 4289;

daß dennoch durch das Äußere des Gottesdienstes bei ihnen, welches Vorbilder innerer Dinge waren, eine Gemeinschaft mit dem Himmel bestand und wie: Nr. 4311, 4444, 6304, 8588, 8788, 8806;

daß, wenn sie im Gottesdienst waren, ihr Inneres, das häßlich war, verschlossen blieb: Nr. 3480, 9962,

daß dieses bei jener Völkerschaft geschehen konnte, und sie ebendarum erhalten wurde noch bis auf diesen Tag: Nr. 3479, 4281, 6588, 9377;

daß sie den Jehovah bloß dem Namen nach verehrten: Nr. 3732 E, 4299, 6877;

daß sie im Herzen Götzendiener waren: Nr. 4208, 4281, 4820, 5998, 6877, 7401, 8301, 8882;

daß es überhaupt die schlimmste Völkerschaft war: Nr. 4314, 4316, 4317, 4444, 4503, 4750, 4751, 4815, 4820, 4832, 5057, 7248, 8819, 9320.

10397. "Versammelte sich das Volk zu Aharon", 2. Mose 32/1, bedeutet, es habe sich zu den äußeren Dingen des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes gewendet, die getrennt sind vom Inneren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von versammelt werden, sofern es heißt, sich (wohin) wenden; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er hier das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes darstellt, das getrennt vom inneren. Daß dieses durch Aharon hier vorgebildet wird, beruht darauf, daß er das Haupt jener Völkerschaft in Abwesenheit des Mose war, und durch Mose, der abwesend war, das Wort vorgebildet wird, aus dem die Kirche und der Gottesdienst (hervorgeht), sowohl im inneren, als im äußeren Sinn; man sehe in den Nr. 9372 angeführten Stellen. Daß solches durch Aharon vorgebildet wird, erhellt aus allem und jedem, was über Aharon im Folgenden erwähnt wird, daß nämlich er es war, der das Kalb machte und ein Fest ausrief und das Volk zügellos machte, das alles paßt zum Äußeren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, das getrennt ist vom Inneren.

Wer das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes vom Äußeren trennt, der trennt das heilige Göttliche davon, denn ihr Inneres ist ihr Geist, das Äußere aber ist der Leib dieses Geistes, und der Leib ohne Geist ist tot; etwas Totes verehren heißt daher, einen Götzen verehren, und hier, ein goldenes Kalb verehren und ihm ein Fest ausrufen und so das Volk zügellos machen. Hieraus kann man erkennen, was durch Aharon in diesem Kapitel bezeichnet wird.

Was das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes ist, und was ihr Äußeres, wurde im Vorhergehenden gezeigt.

10398. "Und sprachen zu ihm", 2. Mose 32/1, bedeutet eine Aufforderung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es sich auf die Religion bezieht, zu der das Volk hinneigte, sofern es eine Ermahnung bezeichnet; daß sprechen auch eine Ermahnung bedeutet, sehe man Nr. 5012, 7090, 7215, 8178; die Religion, zu der das Volk hinneigte, war die Verehrung des Äußeren ohne das Innere.

10399. "Auf, mache uns Götter, die vor uns hergehen", 2. Mose 32/1, bedeutet das Falsche der Lehre und des Gottesdienstes, somit das Götzendienerische.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Götter, sofern sie das Wahre bezeichnen, wovon Nr. 4295, 4402 E, 7010, 7268, 7873, 8301, und im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 4402, 4544, 7873; Götter machen heißt daher, Falsches der Lehre oder die Lehre aus Falschem (bilden); und aus der Bedeutung von "vor uns hergehen", sofern es heißt, denen sie folgen, somit wonach sie den Gottesdienst einrichten möchten. Daß "Götter machen, die vor uns hergehen", Götzendienerisches bedeutet, leuchtet ein; es ist auch wirklich Götzendienst, wenn man Äußeres ohne Inneres verehrt; man sehe Nr. 4825, 9424.

Von dieser Gattung von Götzendienst soll hier einiges wenige gesagt werden. Äußeres der Kirche, die bei der israelitischen Völkerschaft errichtet werden sollte, war alles das, was vom Herrn dem Mose befohlen wurde auf dem Berg Sinai, nämlich: das Zelt der Zusammenkunft mit der Lade darinnen, der Gnadenstuhl auf dieser, der Tisch mit den Schaubroten darauf, der Leuchter, der Rauchaltar, sodann der Brandopferaltar, die Kleider Aharons und seiner Söhne, hauptsächlich das Ephod mit dem Brustschildlein darauf. Außerdem auch das Salböl, das Rauchwerk, das Blut des Brandopfers und Schlachtopfers, der Wein fürs Trankopfer, das Feuer auf dem Altar und anderes mehr. Die israelitische und jüdische Völkerschaft verehrten alle diese Dinge als heilig, ohne das Heilige, das sie vorbildeten, und dachten gar nicht an den Herrn, an den Himmel, an die Liebe, an den Glauben, an die Wiedergeburt, somit an das, was bezeichnet wurde. Wenn sie nun einen solchen Gottesdienst hatten, so war es eine Verehrung von Holz, Brot, Wein, Blut, Öl, Feuer, Kleidern, nicht aber des Herrn in diesen. Daß dieser Gottesdienst bei ihnen kein Gottesdienst, sondern Götzendienst ist, leuchtet ein.

10400. "Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was mit ihm geschehen", 2. Mose 32/1, bedeutet, es sei (dem Volke) ganz unbekannt, daß das göttlich Wahre im Wort etwas anderes sei, das den Menschen vom Äußeren zum Inneren erhebe und die Kirche mache.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, somit das göttlich Wahre, wovon in den angeführten Stellen Nr. 9372; daher wird der Zweifel und die Leugnung, daß das göttlich Wahre etwas anderes sei, als was der Buchstabensinn bietet, bezeichnet durch "dieser Mose, der Mann, wir wissen nicht, was mit ihm geschehen"; daß gesagt wird dieser Mann, hat den Grund, weil durch Mann im Wort das Wahre bezeichnet wird; man sehe Nr. 3134, 3309, 3459, 7716, 9007. Und aus der Bedeutung von "heraufführen die Söhne Israels aus Ägyptenland", sofern es die Erhebung aus dem natürlichen oder äußeren Menschen zum inneren oder geistigen bezeichnet, wenn er eine Kirche werden soll; denn durch Ägyptenland wird das Natürliche oder Äußere der Kirche bezeichnet, durch heraufführen die Erhebung und durch die Söhne Israels die Kirche. Daß Ägyptenland das Natürliche oder Äußere der Kirche bedeutet, sehe man in den Nr. 9391 angeführten Stellen. Daß heraufführen, soviel ist als erheben vom Äußeren zum Inneren: Nr. 3084, 4539, 4969, 5406, 5817, 6007, somit vom natürlichen Menschen zum geistigen; und daß die Söhne Israels die Kirche vorbilden, in den Nr. 9340 angeführten Stellen.

Hieraus wird klar, daß durch "dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was mit ihm geschehen" bezeichnet wird, es sei (ihnen) ganz unbekannt, daß das göttlich Wahre im Wort nichts anderes ist, als was den Menschen vom Äußeren zum Inneren erhebt, und die Kirche macht, und etwas ganz anderes, als was der Buchstabensinn bietet.

So denken und reden auch alle die, welche im Äußeren ohne Inneres sind. Alle aber sind im Äußeren ohne Inneres, die in der Selbst- und Weltliebe sind; denn bei ihnen ist der inwendige Mensch verschlossen und bloß der äußere Mensch geöffnet, und was der äußere Mensch, wenn er das Wort liest, ohne den inwendigen sieht, das sieht er in der Finsternis; denn der natürliche Lichtschein ohne Licht aus dem Himmel ist in geistigen Dingen lauter Finsternis; und das Licht aus dem Himmel geht durch den inwendigen Menschen in den äußeren ein und erleuchtet diesen, daher kommt es, daß so viele Ketzereien entstanden sind, und das Wort von etlichen das Buch der Ketzereien genannt wird, und daß man gar nicht weiß, daß etwas Inneres im Wort ist, und daß die, welche denken, es sei doch ein solches darinnen, gleichwohl nicht wissen, wo es ist.

Daß von solcher Art diejenigen sind, die unter dem Drachen, der mit seinem Schwanz den dritten Teil der Sterne vom Himmel herabzog und auf die Erde warf, im 12. Kapitel der Offenbarung verstanden werden, wird anderswo, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, gezeigt werden. Die, welche wollen, mögen beobachten, ob jemand heutzutage anders weiß, als daß das eigentlich Göttliche des Wortes sein Buchstabensinn sei; sie sollen aber auch bedenken, ob jemand die göttlichen Wahrheiten des Wortes in diesem Sinn wissen könne, außer durch die Lehre aus ihm; und daß er, wenn er die Lehre nicht zur Leuchte hat, in Irrtümer gerät, wohin auch immer das Dunkel seines Verstandes und der Lustreiz seines Willens ihn führen und ziehen mag. Die Lehre, die zur Leuchte dienen muß, ist die, welche der innere Sinn lehrt, somit ist sie der innere Sinn selbst, der gewissermaßen einem jeden offensteht, wenn er auch nichts vom inneren Sinn weiß, wenn er im Äußeren ist vom Inneren her, d.h., wenn ihm der innere Mensch geöffnet ist; denn der Himmel, der im inneren Sinn des Wortes ist, fließt bei einem solchen Menschen ein, wenn er das Wort liest, erleuchtet ihn und gibt ihm ein Innewerden und belehrt ihn dadurch. Ja, wenn man es glauben will, der inwendige Mensch beim Menschen ist von selbst im inneren Sinn des Wortes, weil er ein Himmel im kleinsten Abbild und daher bei den Engeln im Himmel ist, wenn er (der inwendige Mensch) geöffnet ist. Daher ist er auch in einem gleichen Innewerden wie sie, was auch daraus erhellen kann, daß die inneren, verständigen Vorstellungen (intellektuellen Anschauungen) des Menschen nicht von solcher Art sind, wie seine natürlichen Vorstellungen, denen sie jedoch entsprechen. Welcher Art sie aber sind, weiß der Mensch nicht, solang er im Leibe lebt. Er kommt aber von selbst in dieselben, wenn er ins andere Leben kommt, weil sie ihm eingepflanzt sind, und er durch sie sogleich in Genossenschaft mit den Engeln ist.

Hieraus wird klar, daß ein Mensch, dem das Inwendige geöffnet ist, im inneren Sinn des Wortes ist, obgleich er es nicht weiß. Von daher wird ihm Erleuchtung zuteil, wenn er das Wort liest, aber gemäß dem Lichte, das er mittelst der Erkenntnisse, die bei ihm sich finden, haben kann. Welches aber solche Menschen sind, sehe man Nr. 9025, 9382, 9409, 9410, 9424, 9430, 10105, 10324.

10401. "Und Aharon sprach zu ihnen", 2. Mose 32/2, bedeutet das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes ohne das Innere.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons hier, sofern er das Äußere des Wortes der Kirche und des Gottesdienstes darstellt ohne das Innere, wovon Nr. 10397.

Daß bei der israelitischen und jüdischen Völkerschaft keine Kirche, sondern nur ein Vorbild der Kirche, somit ein Äußeres ohne das Innere war, erkennt man offenbar an Aharon, der, obwohl von solcher Art, gleichwohl der oberste Priester wurde, dem die heiligsten Dinge der Kirche anvertraut waren, und der eben deshalb für heiliger als die übrigen gehalten wurde; denn von ihm wird gesagt, er habe das goldene Kalb gemacht, für dasselbe einen Altar gebaut, ein Jehovahfest für dasselbe ausgerufen, er habe über das Volk diese Sünde gebracht, und er habe es zügellos gemacht: 2. Mose 32/2,4,5,21,25,35; und anderwärts: "Jehovah sei gegen Aharon sehr erzürnt worden, und habe ihn verderben wollen, und Mose habe für ihn gebeten": 5. Mose 9/20; was in sich schließt, daß Aharon gleich gewesen dem Volke, das im Herzen götzendienerisch war: Nr. 4208, 4281, 4820, 5998, 6877, 7401, 8301, 8882. Weil aber bloß das Äußere der Kirche bei jener Völkerschaft war ohne das Innere, und gleichwohl durch dasselbe eine Gemeinschaft mit dem Himmel stattfand, darum galt es gleich, von welcher Art der Mensch in dieser Kirche war, wenn er nur, während er im Äußeren war, nach den Satzungen handelte und sie (heilig) achtete.

Daß die Vorbilder nicht auf die Person abzielten, sondern auf die Sache, die vorgebildet wurde, sehe man Nr. 665, 1097 E, 3670, 4208, 4281, 4288, 4444, 8588.

10402. "Reißet ab die goldenen Ringe, die in den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter sind", 2. Mose 32/2, bedeutet das Herausziehen solcher Dinge aus dem Buchstabensinn des Wortes, die den äußeren Trieben und den Grundsätzen aus denselben günstig sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von abreißen, sofern es heißt herausziehen, hier aus dem Buchstabensinn des Wortes, weil von diesem die Rede ist. Aus der Bedeutung der goldenen Ringe, die in den Ohren waren, sofern sie die vorbildlichen Zeichen des Gehorsams und der Wahrnehmung der Lustreize sind, die den äußeren Liebestrieben angehören, denn durch die Ohren wird der Gehorsam und die Wahrnehmung bezeichnet, durch Gold das Gute der Liebe, hier der Lustreiz der äußeren Liebestriebe; daher sind die goldenen Ringe die vorbildlichen Zeichen derselben.

Daß durch die Ohren der Gehorsam und die Wahrnehmung bezeichnet wird, sehe man Nr. 2542, 4652-4660, 8990, 9397, 10061, durch Gold das Gute der Liebe: Nr. 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9510, 9874, 9881. Wenn es daher gesagt wird von den äußeren Liebestrieben, welche die Triebe der Selbst- und Weltliebe sind, so wird durch Gold der Lustreiz derselben, somit das Böse bezeichnet: Nr. 8932; und daß daher die Ringe in den Ohren die vorbildlichen Zeichen des Gehorsams und der Wahrnehmung sind: Nr. 4551. Aus der Bedeutung der Weiber, sofern sie das Gute der Kirche bezeichnen, wovon Nr. 3160, 4823, 6014, 7022, 8337, daher im entgegengesetzten Sinn ihr Böses: Nr. 409. Aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie Wahres bezeichnen und im entgegengesetzten Sinn Falsches, wovon Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704, 4257, 6583, 6584, 9807; und aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie die Neigungen zum Wahren und Guten bezeichnen und daher im entgegengesetzten Sinn die Neigungen zum Falschen und Bösen, wovon Nr. 2362, 3963, 6729.

Hieraus wird klar, daß durch "reißet ab die goldenen Ringe von den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter" bezeichnet wird das Herausziehen solcher Dinge aus dem Buchstabensinn des Wortes, von denen man wahrnimmt, daß sie den Lustreizen der äußeren Liebestriebe und den Grundsätzen daraus gehorchen oder günstig sind. Daß die Ohrringe die Zeichen des Gehorsams und der Wahrnehmung sind, erhellt bei

Hos.2/1-13: "Rechtet mit eurer Mutter, weil sie nicht Meine Gattin ist; sie soll wegtun ihre Hurereien von ihrem Angesichte, damit Ich sie nicht nackt ausziehe, und sie gleich mache der Wüste, und Mich ihrer Söhne nicht erbarme; denn sie hat gesagt: Ich will nachgehen meinen Buhlen, die mir mein Brot und mein Wasser geben, meine Wolle und mein Linnen (Flachs); und sie hat nicht gewußt, daß Ich ihr gegeben Getreide und Most und Öl, und ihr Silber gemehrt habe, und das Gold haben sie zum Baal gemacht; aber Ich will verwüsten ihren Weinstock und ihren Feigenbaum, und Ich will an ihr heimsuchen die Tage der Baalim, denen sie Rauchwerke angezündet hat, und angetan ihre Ohrringe und ihren Schmuck, und sie ging ihren Buhlen nach, Mich aber hat sie vergessen": Rauchwerk anzünden und die Ohrringe antun für die Baalim heißt, die Baalim als Götter verehren und ihnen gehorchen.

Das, was in diesem Kapitel vorausgeht, wurde auch angeführt zu dem Zweck, damit man erkenne, wie der äußere Sinn des Wortes beschaffen ist ohne den inneren, und wie er beschaffen ist zugleich mit dem inneren, somit in welcher Weise diejenigen das Wort auffassen, die im Äußeren sind ohne das Innere, und in welcher Weise die, welche im Äußeren sind aus dem Inneren. Die, welche in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, können jene Worte nicht anderes begreifen, als nach dem Buchstaben, der besagt, sie sollen rechten mit der Mutter der Söhne Israels, weil sie von Jehovah nicht mehr als Gattin geliebt wurde; und wenn sie ihre Hurereien nicht von sich wegtue, so würde sie nackt ausgezogen und einer Wüste gleich gemacht; und Jehovah solle sich ihrer Söhne nicht erbarmen, weil sie gesagt habe, sie gehe ihren Buhlen nach, die ihr Brot, Wasser, Wolle und Linnen geben; und sie wisse nicht, daß Jehovah ihr Getreide, Most und Öl gegeben und ihr Silber gemehrt habe, und sie hätten das Gold zum Baal gemacht; und ebendarum werde ihr Weinstock und ihr Feigenbaum verwüstet, und sie werde heimgesucht werden, weil sie den Baalim Rauchwerke angezündet, und für sie ihre Ohrringe und Schmuck angetan habe, und den Buhlen oder Ehebrechern nachgegangen sei, des Jehovah vergessend. Dies ist der Buchstabensinn, und so wird das Wort von denen verstanden, die im Äußeren sind ohne das Innere, so namentlich von den Juden heutzutage, und auch von etlichen Christen.

Daß dieses aber der Sinn des Wortes nicht ist, können alle diejenigen sehen, die in einiger Erleuchtung sind. Wenn diese unter der Mutter, von der jenes alles gesagt wird, keine Mutter, sondern die Kirche verstehen, wie sie bei jener Völkerschaft war, dann begreifen sie, daß etwas die Kirche Betreffendes bezeichnet wird durch das einzelne, was von ihr gesagt wird; denn es sind solche Dinge, die der Ordnung nach aufeinanderfolgen vom ersten Satze oder vom ersten Subjekt an; z.B. durch die Hurereien, durch die Buhlen, durch die Söhne, und durch Brot, Wasser, Wolle, Linnen, Getreide, Most, Öl, Silber, Gold, und durch den Weinstock und Feigenbaum, wie auch durch die Rauchwerke und den Ohrring. Was das einzelne an dieser Stelle bezeichnet, kann man durch nichts anderes erkennen, als durch den inneren Sinn, in dem die Mutter und Gattin die Kirche bezeichnet wird, sie nackt hinstellen und der Wüste gleich machen, bedeutet ohne Gutes der Liebe und Wahres des Glaubens. Das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe, dessen sie beraubt werden soll, wird bezeichnet durch Söhne, durch Brot und Wasser, durch Wolle und Linnen, durch Getreide, Most, Öl, Silber, Gold, und endlich durch den Weinstock und den Feigenbaum. Der Gottesdienst selbst aus dem Gehorsam gegen Falsches und Böses, das an die Stelle des Wahren und Guten treten werde, wird bezeichnet durch Rauchwerk anzünden, und für die Baalim Ring und Schmuck antun.

Daß die Mutter die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 289, 2691, 2717, 4257, 4581, und auch die Gattin: Nr. 252, 253, 409, 749, 770, 7022; daß nackt hingestellt werden bedeutet, des Guten der Liebe und des Glaubenswahren beraubt werden: Nr. 9960; daß die Wüste den Zustand ohne das Wahre und Gute der Kirche bezeichnet: Nr. 2708, 3900, 4736, 7055; daß die Hurereien Verfälschungen des Wahren bedeuten: Nr. 2466, 2729, 4865, 8904; daher sind die Buhlen diejenigen, die es verfälschen; daß die Söhne Wahres bezeichnen und im entgegengesetzten Sinn Falsches: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704, 4257, 6583, 6584, 9807; daß Brot und Wasser das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens bedeuten: Nr. 9323; daß die Wolle das Gute im äußeren Menschen bezeichnet: Nr. 9470; daß Linnen das Wahre in demselben ist: Nr. 7601, 9959; daß Getreide das Gute bedeutet, aus dem das Wahre: Nr. 5295, 5410, 5959; Most das Wahre daher: Nr. 3580; Öl das himmlisch Gute: Nr. 9780, 10261; Silber das Wahre und Gold das Gute im allgemeinen: Nr. 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9881; der Weinstock die innere geistige Kirche: Nr. 1061, 6376, 9277; und daß der Feigenbaum das äußere Gute dieser Kirche: Nr. 217, 4231, 5113; daß Rauchwerk anzünden den Gottesdienst bedeutet: Nr. 10177, 10298; und der Ohrring das vorbildliche Zeichen des Gehorsams ist: Nr. 4551; ihn antun heißt daher gehorchen.

Wenn dieses statt jenem oder zugleich mit jenem verstanden wird, dann zeigt es sich, wie das Wort beschaffen ist, wenn es geistig aufgefaßt wird, somit wie es seinem Geist nach ist. In diesem Sinn werden vom Herrn alle die gehalten, die das Wort lesen, aber es wird von keinem anderen aufgenommen, als von solchen, bei denen das Innere geöffnet ist, und weil es in den Erkenntnissen aufgenommen wird, darum (geschieht es) gemäß ihrem Verstand in dem Maß und in der Art, wie dieser durch die in ihnen befindlichen Erkenntnisse erleuchtet werden kann. Außerdem werden sie im allgemeinen vom Heiligen aus ihm angeregt.

10403. "Und bringet sie zu mir", 2. Mose 32/2, bedeutet das Zusammenbringen in ein (Ganzes).

Dies erhellt aus der Bedeutung von bringen zu Aharon, sofern es heißt, aus dem Buchstabensinn des Wortes solche Dinge zusammenbringen (oder vereinigen), die den äußeren Trieben und den Grundsätzen derselben günstig sind. Daß dieses durch bringen zu Aharon die goldenen Ringe, die in den Ohren der Weiber, Söhne und Töchter sind, bezeichnet wird, erhellt aus dem was Nr. 10402 gezeigt wurde.

10404. "Da riß sich alles Volk die goldenen Ringe ab, die in ihren Ohren waren, und brachten sie zu Aharon", 2. Mose 32/3, bedeutet, es sei geschehen. Dies erhellt ohne Erklärung.

10405. "Und er nahm sie aus ihrer Hand", 2. Mose 32/4, bedeutet das, ihrem Eigenen Günstige.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nehmen aus jemandes Hand, sofern es heißt, solches annehmen, was sein ist, somit was dem Eigenen angehört, also was dem Eigenen günstig ist; denn durch Hand wird bezeichnet die Macht oder das Können des Menschen und daher alles, was sein ist; man sehe in den Nr. 10019 angeführten Stellen, und Nr. 10082, 10241.

10406. "Und bildete es mit einem Griffel", 2. Mose 32/4, bedeutet aus eigener Einsicht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von bilden mit einem Griffel, wenn von einem Götzen die Rede ist, sofern es heißt, eine falsche Lehre aus eigener Einsicht zusammenfügen, was durch Anwendung des Buchstabensinns des Wortes zugunsten der Triebe der Selbst- und Weltliebe geschieht; denn wenn diese regieren, dann ist der Mensch in keiner Erleuchtung aus dem Himmel, sondern entnimmt alles seiner eigenen Einsicht und begründet es durch den Buchstabensinn des Wortes, den er durch unrichtige Anwendung und verkehrte Auslegung verfälscht, und nachher ist er für dasselbe eingenommen, weil es von ihm herkommt.

Im Worte werden hie und da geschnitzte Bilder und gegossene Bilder erwähnt; die, welche das Wort nur nach dem Buchstaben begreifen, meinen, es seien nur Götzen darunter verstanden; aber es werden nicht Götzen verstanden, sondern falsche Lehren der Kirche, und zwar solche, die vom Menschen selbst gebildet werden unter Anleitung irgendeiner Liebe, die ihn treibt. Die Gestaltung dieser Falschheiten, so daß sie zusammenhängen und so erscheinen, als ob es Wahrheiten wären, wird bezeichnet durch Schnitzbild. Die Verbindung derselben zugunsten äußerer Liebestriebe, so daß Böses als gut erscheint, wird bezeichnet durch das gegossene Bild. Weil beides unter dem goldenen Kalb verstanden wird, darum wird hier gesagt, Aharon habe es mit einem Griffel gebildet, worunter verstanden wird die Bildung der Falschheiten, so daß sie als Wahrheiten erscheinen, und darunter, daß er ein goldenes Kalb gegossen, und nachher, daß er es ins Feuer geworfen und ein Kalb herausgekommen sei: 2. Mose 32/24, wird verstanden die Verbindung zugunsten äußerer Liebestriebe, so daß das Böse als gut erscheint.

So verhält es sich auch mit jeder Lehre, die aus dem Menschen hervorgeht und nicht aus dem Herrn; und sie geht dann aus dem Menschen hervor, wenn er seinen Ruhm oder seinen Vorteil zum Zweck hat; aus dem Herrn aber, wenn man das Wohl des Nächsten und das Wohl des Reiches des Herrn zum Zweck hat.

Solches wird bezeichnet durch Schnitzbilder und gegossene Bilder in folgenden Stellen:

Jes.30/22: "Dann werdet ihr für unrein achten die Decke der Schnitzbilder von Silber und das Gewand des Gußbildes von Gold": die Decke der Schnitzbilder von Silber bedeutet den Schein des Falschen, als ob es Wahres wäre; das Gewand des Gußbildes von Gold den Schein des Bösen, als ob es Gutes wäre; denn Decke und Gewand sind äußere Scheinbarkeiten, die beigebracht werden, oder in die es gekleidet wird. Silber bedeutet das Wahre, darum heißen sie Schnitzbilder aus Silber, und Gold das Gute; man sehe Nr. 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9874, 9881.

Jes.40/19,20: "Das Schnitzbild gießt der Künstler, und der Schmelzer überzieht es mit Gold und schmilzt silberne Ketten daran; einen weisen Künstler sucht er sich, zu bereiten ein Schnitzbild, das nicht wankt": hier wird beschrieben die Bildung von Falschheiten, so daß sie zusammenhängen und scheinen, als ob sie Wahrheiten wären. Das Schnitzbild bezeichnet dieses Falsche; der Künstler bedeutet den Menschen, der aus eigener Einsicht dasselbe bildet; der Schmelzer überzieht es mit Gold, bedeutet, wenn er macht, daß es als gut erscheint; silberne Ketten schmilzt er daran heißt, durch Zusammenhang; was nicht wankt bedeutet, daß es deshalb nicht entkräftet und zerstört werden könne.

Jes.44/9-14: "Die Bildner der Schnitzbilder sind Eitelkeit, und ihr Köstliches ist unnütz. Wer hat einen Gott gebildet und einen Guß gegossen, daß es nichts nützt? Alle seine Genossen werden zuschanden werden, und die Verfertiger selbst; er verfertigt das Eisen mit der Zange, und bearbeitet es mit der Kohle, und mit scharfen Hämmern bildet er es; so wirkt er durch den Arm seiner Stärke; er verarbeitet Holz, spannt einen Faden aus und beschreibt es mit der Meßschnur, macht es in seine Ecken, und bestimmt es mit dem Zirkel, und macht es zur Gestalt eines Mannes, nach der Schönheit eines Menschen, zu wohnen im Hause": auch hier wird beschrieben, wie falsche Lehren gebildet werden, daß sie zusammenhängen und als Wahres und Gutes erscheinen. Durch das einzelne wird hier beschrieben, wie das geschieht, nämlich aus eigener Einsicht, durch Antrieb des Vergnügens, der Begierde und der Liebe.

Daß es so ist, können diejenigen sehen, die wissen, daß alles im Wort einen inneren Sinn hat, wodurch es geistig verstanden wird. Was für einen Zweck hätte sonst solche Beschreibung der Bildung eines Schnitzbildes. Daß es erscheint als Wahres und als Gutes, wird dadurch bezeichnet, daß er es macht in der Gestalt eines Mannes nach der Schönheit eines Menschen; denn Mann bedeutet im inneren Sinn das Wahre und Mensch das Gute dieses Wahren.

Jerem.10/14; 51/17: "Töricht geworden ist jeder Mensch vom Wissen, zuschanden worden ist jeder Schmelzer durch sein Schnitzbild, denn Lüge ist sein Gußbild und ist kein Geist darin": daß hier Schnitzbild bedeutet, was aus eigener Einsicht kommt, und Gußbild was seiner Liebe gemäß ist, zeigt sich klar, denn es wird gesagt, töricht geworden ist der Mensch durch sein Wissen und zuschanden geworden ist jeder Schmelzer durch sein Schnitzbild, und das Gußbild ist Lüge. Das Wissen bezeichnet hier die eigene Einsicht, und die Lüge das Falsche des Bösen und weil nichts Göttliches darin ist, so wird gesagt, es sei kein Geist darinnen.

Jerem.50/37,38: "Schwert, (erhebe dich) wider ihre Rosse und wider ihre Wagen, wider ihre Schätze, daß sie geraubt werden; Trockenheit über ihre Wasser, daß sie vertrocknen; denn es ist das Land der Schnitzbilder": daß das Land der Schnitzbilder die Kirche bedeutet, wo Falschheiten regieren, erhellt augenscheinlich aus dem einzelnen hier, wenn es im geistigen Sinn verstanden wird; denn was würde es ohne diesen Sinn bedeuten, daß das Schwert sich erheben soll wider die Rosse, wider die Wagen, wider die Schätze, und Trockenheit über die Wasser? Was wäre es, als schallende Worte ohne allen Geist darin? Aber aus dem einzelnen, wenn man es im inneren Sinn versteht, wird klar, daß hier die Zerstörung der Kirche in Ansehung des Wahren beschrieben wird, und daß dadurch das Falsche in ihr regieren werde, nämlich im Land der Schnitzbilder; denn das Schwert ist das Falsche, das die Wahrheiten bekämpft und zerstört; Rosse sind das Verständige, das erleuchtet wird, Wagen bedeuten die Lehren; Schätze sind die Erkenntnisse des Wahren und Guten; Wasser, über die Trockenheit kommt, sind Wahrheiten, sofern sie nicht mehr da sind, und das Land ist die Kirche.

Daß das Schwert, das gegen das Falsche kämpfende Wahre ist und im entgegengesetzten Sinn das gegen Wahres kämpfende und es zerstörende Falsche, sehe man Nr. 2799, 6353, 7102, 8294; Rosse sind das Verständige, das erleuchtet wird: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 6534; Wagen die Lehren: Nr. 5321, 8146, 8148, 8215; Schätze die Kenntnisse des Wahren und Guten: Nr. 10227; Wasser bedeutet die Wahrheiten: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5648, 8137, 8138, 8568, 9323, 10238; und das Land ist die Kirche, in den Nr. 9325 angeführten Stellen. Hieraus wird klar, was die Trockenheit über den Wassern, daß sie vertrocknen, und was das Land der Schnitzbilder bedeutet.

Hab.2/18: "Was hilft das Schnitzbild, daß es geschnitzt hat der Werkmeister, und das Gußbild, und der Lehrer der Lüge, daß der Verfertiger seines Gebildes darauf vertrauet?": hieraus erhellt gleichfalls, daß unter Schnitzbild und Gußbild nicht verstanden wird Schnitzbild und Gußbild, sondern das Falsche, das erdichtet wird, und das Böse, welches das Falsche in Schutz nimmt; denn es wird gesagt der Verfertiger seines Gebildes und der Lehrer der Lüge. Das gleiche wird durch Schnitzbild und Gußbild bezeichnet in folgenden Stellen:

Jes.21/9: "Gefallen ist Babel, und alle Schnitzbilder seiner Götter hat Er zur Erde geworfen".

Jes.42/17: "Zuschanden müssen werden alle, die sich verlassen auf Schnitzbilder, die da sagen zum Gußbild: Ihr seid unsere Götter".

Jes.48/5: "Ich habe dir angesagt, und es dich hören lassen, daß du nicht sagen sollst: Mein Götze hat das getan; mein Schnitzbild und mein Gußbild hat das geboten".

Hos.11/2: "Die (Propheten) haben ihnen gerufen, aber sie sind weggegangen von ihrem Angesichte; den Baalim haben sie geopfert, und den Schnitzbildern geräuchert".

Micha 1/7: "Alle Schnitzbilder Samarias werden zerstoßen werden, alle ihre Hurenlöhne werden mit Feuer verbrannt werden; und alle ihre Götzen werde Ich zur Wüstenei machen".

Weil es das Falsche und Böse der Lehre, das durch Schnitzbilder und Gußbilder bezeichnet wird, von der eigenen Einsicht gebildet wird unter Anleitung ihres Liebestriebes, darum wird es im Wort auch genannt "das Werk der Hände des Menschen, das Werk der Hände des Künstlers und das Werk der Hände des Werkmeisters", wie in folgenden Stellen:

Hos.13/2: "Sie fahren fort zu sündigen, sie machen sich ein Gußbild aus ihrem Silber und Götzen, in ihrer Einsicht ganz ein Werk der Künstler".

5. Mose 27/15: "Verflucht ist der Mann, der ein Schnitzbild oder ein Gußbild macht, ein Greuel für Jehovah, das Werk der Hände des Künstlers".

Ps.115/4; 135/15: "Ihre Götzen sind Silber und Gold, das Werk der Hände des Menschen".

Jerem.1/16: "Geräuchert haben sie anderen Göttern, und sich geneigt vor den Werken ihrer Hände".

Jerem.10/3,4: "Holz haut er aus dem Wald, das Werk der Hände des Werkmeisters durch das Beil; mit Silber und Gold schmücken sie es aus, mit Nägeln und Hämmern machen sie es fest".

Werk der Hände ist, was aus dem Eigenen des Menschen, somit was aus seinem eigenen Verstand und aus seinem eigenen Willen kommt, und aus dem Eigenen beider kommt das, was der Selbstliebe angehört. Dies ist der Ursprung alles Falschen in der Kirche. Weil aus dem Eigenen des Menschen alles Falsche ist, und durch das Werk der Hände das bezeichnet wird, was daher kommt, darum war es verboten, ein Eisen, Beil oder Meißel zu schwingen über die Steine, aus denen der Altar, und auch der Tempel (erbaut worden), wie zu ersehen ist

2. Mose 20/22 (oder 20/25): "Wenn du Mir einen Altar von Steinen machst, so sollst du ihn nicht bauen aus behauenen (Steinen), denn wenn du einen Meißel über ihn schwingst, so wirst du ihn entweihen".

5. Mose 27/5: "Wenn du dem Jehovah einen Altar von Steinen baust, so sollst du kein Eisen über sie schwingen".

1.Kön.6/7: "Das Haus ward gebaut von ganzem Gestein, wie es hergebracht wurde, denn kein Hammer und Beil, keine Werkzeuge von Eisen wurden gehört im Hause, als es gebaut wurde".

Dies wurde angeführt, auf daß man wisse, was darunter verstanden wird, daß Aharon das Gold mit einem Griffel, und ein goldenes Kalb daraus gemacht hat.

10407. "Und machte daraus ein gegossenes Kalb", 2. Mose 32/4, bedeutet angemessen dem Lustreiz der Triebe jener Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kalbes, sofern es das äußere oder natürlich Gute bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung von gegossen, sofern es einen Gottesdienst bezeichnet, der gemacht ist zugunsten der äußeren Liebestriebe, wovon Nr. 10406; und weil dieses Kapitel von der israelitischen Völkerschaft handelt, und diese in Äußerem war ohne das Innere, somit in den äußeren Trieben, darum wird gesagt "angemessen dem Lustreiz der Triebe jener Völkerschaft, denn durch Kalb als Götze wird dieser Lustreiz bezeichnet.

Die Alten, die einen vorbildlichen Gottesdienst hatten, wußten, was durch die verschiedenen Gattungen der Tiere bezeichnet wurde, denn ein jedes Tier hat seine Bedeutung, der gemäß sie auch im Himmel erscheinen, folglich, der gemäß sie im Wort genannt werden, und der gemäß sie auch bei den Brand- und Schlachtopfern gebraucht wurden. Durch Kalb wird das Gute der Unschuld und Liebtätigkeit im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet; man sehe Nr. 9391, 9990, 10132, wenn aber kein Gutes der Unschuld und Liebtätigkeit da ist, wie bei denen, die im Äußeren sind ohne das Innere, alsdann wird durch Kalb bezeichnet der natürliche und sinnliche Lustreiz, der ein Lustreiz der Vergnügungen, Begierden und der Triebe der Selbst- und Weltliebe ist. Dieser Lustreiz ist es, worinnen alle leben, die im Äußeren ohne das Innere sind, und den sie verehren; denn was ein Mensch über alles liebt, das verehrt er. Solche sagen zwar, daß sie den Gott des Weltalls verehren, aber sie sagen es mit dem Munde und nicht mit dem Herzen.

Die von solcher Art sind, werden verstanden unter denen, die das gegossene Kalb verehren. Die Ägypter waren mehr als andere von solcher Art; denn weil sie in der Wissenschaft der Entsprechungen und Vorbildungen waren vor anderen Völkerschaften, darum machten sie sich verschiedene Götzen, wie zu ersehen ist an den ägyptischen Götzen, die noch vorhanden sind. Aber ihr Hauptgötze war das Kalb, durch das sie ihr äußeres Gutes im Gottesdienst bezeichnen wollten. Als aber die Wissenschaft der Entsprechungen und Vorbildungen, in der sie vor anderen waren, bei ihnen in Zauberei verwandelt wurde, dann nahm das Kalb die entgegengesetzte Bedeutung an, nämlich die des Lustreizes der äußeren Liebestriebe; und wenn das Kalb in die Tempel gesetzt, und als Gott verehrt wurde, bezeichnete es solchen Lustreiz im Gottesdienst.

Weil die israelitische Völkerschaft diesen Götzendienst aus Ägypten mitbrachte, darum wird in Anwendung auf diese Völkerschaft durch das Kalb, wenn es als Gott von ihnen verehrt wurde, der Lustreiz der Triebe jenes Volkes im Gottesdienst bezeichnet. Von welcher Art ihre Triebe waren, kann aus dem erhellen, was in den Nr. 10396 angeführten Stellen gezeigt wurde. Sie waren nämlich damals, wie heutigen Tages, in der Selbstliebe und in der Weltliebe vor allen anderen; daß sie noch heutzutage in einer im höchsten Grad irdischen Liebe sind, ist bekannt, denn sie lieben Silber und Gold nicht um irgendeines Nutzzweckes willen, sondern um des Silbers und Goldes selbst willen, welche Liebe die im höchsten Grade irdische Liebe ist, denn es ist schmutziger Geiz. Die Selbstliebe tritt bei ihnen nicht so hervor, daß sie erscheint, sondern sie liegt inwendig in ihrem Herzen verborgen, wie es bei allen schmutzig Geizigen der Fall ist. Daß keine Nächstenliebe bei ihnen ist, weiß man ebenfalls, und in dem Maß als einer keine Nächstenliebe hat, hat er Selbstliebe. Hieraus kann nun erhellen, was durch das von Aharon für jene Völkerschaft gemachte gegossene Kalb bezeichnet wird; das gleiche wird durch dasselbe bezeichnet in folgenden Stellen:

Jerem.46/20,21: "Eine sehr schöne Kalbin ist Ägypten, sein Verderben kommt von Mitternacht her, auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie Mastkälber".

Ps.106/19,20: "Sie machten ein Kalb am Horeb, und beteten an vor dem gegossenen Bild, und verwandelten die Herrlichkeit in das Bildnis eines Ochsen, der Gras frißt".

Hos.13/2: "Sie fahren fort zu sündigen, und machen sich ein Gußbild aus ihrem Silber nach ihrer Einsicht Götzen, ganz das Werk von Künstlern, sie sprechen mit ihnen, opfern Menschen, küssen die Kälber".

Jes.34/7: "Herunterkommen werden Einhörner (oder Büffel) mit ihnen, und Kälber mit den Starken, und trunken wird werden ihr Land von Blut, und ihr Staub wird von Fett feist werden".

Jes.27/10: "Die feste Stadt ist einsam, eine Wohnung, die verödet und verlassen ist; daselbst wird weiden das Kalb, und sich daselbst niederlegen, und wird verzehren seine Zweige, und verdorren wird ihre Ernte".

Ps.68/31: "Schilt das Wild im Rohr, die Versammlung der Starken, unter den Kälbern der Völker; es zertritt die Stücke des Silbers, hat zerstreut die Völker".

Jerem.34/18-20: "Die Männer, die Meinen Bund übertreten, die nicht fest gemacht haben die Worte des Bundes, den sie geschlossen haben vor Mir, will Ich gleich machen wie das Kalb, das sie entzwei gehauen haben, daß sie hindurchgingen zwischen seinen Seiten, die Fürsten Judas, und die Fürsten Jerusalems, die königlichen Diener und die Priester und alles Volk des Landes, die hindurchgehen zwischen die Seiten des Kalbes; und werde sie geben in die Hände ihrer Feinde, daß ihre Leichname eine Speise seien für die Vögel des Himmels und die Tiere der Erde".

Hos.8/4-6: "Einen König haben sie gemacht, aber nicht von Mir aus, Fürsten haben sie gemacht, und Ich wußte es nicht, ihr Silber und Gold haben sie gemacht zu Götzen, so daß es zerhauen wird; verlassen hat (dich) dein Kalb, Samaria, denn auch von Israel kommt es her; ein Werkmeister hat es gemacht, und es ist kein Gott; denn zu Stücken wird werden das Kalb Samarias": dies alles sehe man erklärt Nr. 9391.

10408. "Und sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel", 2. Mose 32/4, bedeutet, es sei zu verehren über alles.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Götter, sofern sie das sind, was verehrt wird. Durch fremde Götter wird im echten Sinn das Falsche bezeichnet, hier sowohl Falsches, als Böses, weil durch das Schnitzbild, das darunter verstanden wird, daß Aharon das Gold mit einem Griffel gebildet habe, das Falsche bezeichnet wird, und durch das Gußbild das Böse dieses Falschen. Daß fremde Götter Falsches und daher Böses im Gottesdienst bedeuten, sehe man Nr. 4402 E, 4544, 7873, 8867, 8941.

10409. "Die dich aus Ägyptenland heraufgeführt haben", 2. Mose 32/4, bedeutet, was sie geführt habe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heraufführen aus Ägyptenland, wenn von denen die Rede ist, die im Äußeren sind ohne das Innere, sofern es heißt, sich selbst führen; denn durch Ägyptenland, wenn von jenen die Rede ist, wird die Knechtschaft bezeichnet, und durch heraufführen wird bezeichnet, sich selbst aus derselben führen; denn hier wird durch die gleichen Worte das Gegenteil bezeichnet von dem, (was sie bedeuten,) wenn sie gesagt werden von denen, die im Inneren sind, und zugleich im Äußeren; wenn von diesen, so wird durch sie bezeichnet, geführt werden vom Herrn, somit erhoben werden vom natürlichen Menschen zum geistigen, oder aus der Welt in den Himmel, mithin von der Knechtschaft in die Freiheit; wenn aber von jenen, die im Äußeren sind ohne das Innere, wird durch sie bezeichnet, geführt werden von sich selbst, was soviel ist als nicht erhoben werden zum Himmel, sondern sich hinabwerfen zur Hölle, mithin von der Freiheit in die Knechtschaft. Daß es Knechtschaft ist, geführt werden von sich selbst, und Freiheit, geführt werden vom Herrn, sehe man Nr. 2892, 9096, 9586, 9589, 9590, 9591.

Weil aber solche glauben, daß das Göttliche nichts beim Menschen wirke, sondern daß der Mensch sich selbst führe, wie auch, daß dieses Freiheit sei, so soll über diesen Gegenstand hier noch einiges gesagt werden:

In dieser Meinung und zugleich Beredung sind alle die, welche sich und die Welt über alles lieben; denn was sie über alles lieben, das verehren sie als Gott. Von solcher Art sind heutzutage gar viele in der Christenheit. Welcher Art aber diese sind, durfte ich von solchen hauptsächlich im anderen Leben erfahren; denn nach dem Leben in der Welt, wenn der Mensch ein Geist wird, dann ist er ganz sich selbst gleich in Ansehung der Neigungen, die der Liebe angehören, und in Ansehung der Gedanken und Beredungen, wie er gewesen war, als er im Leibe lebte. Sie sagten, sie hätten sich in diesem Glauben dadurch bestärkt, daß der Mensch zu Würden und zu Vermögen komme nicht durch etwaige göttliche Hilfe und Vorsehung, sondern durch eigene Einsicht und Klugheit, und bisweilen durch Glück, und dennoch alsdann durch Ursachen, die, wie sie bemerkten, von Menschen ausgingen. Sie sagen, daß die allgemeine Erfahrung dies bezeuge, da ja die Bösen, Listigen und Gottlosen oft mehr als die Guten zu Würden emporstiegen und reich würden. Dies könnte nicht geschehen, wenn die Gottheit waltete. Aber ich durfte ihnen sagen, daß eine Bestärkung durch solche Gründe Vernünftelei aus eigener Einsicht und aus eigener Liebe sei, und diese Vernünftelei komme aus lauter Täuschungen und aus Unkenntnis der Ursachen. Sie glauben nämlich, daß zu Würden emporsteigen und Güter gewinnen mehr als andere, das Gute selbst sei, das Gott dem Menschen gebe, und daß somit der göttliche Segen, wie man jene Dinge nennt, bloß hierin bestehe. Gleichwohl aber sind solche Dinge vielmehr ein Fluch für die, welche sich selbst und die Welt über alles lieben, denn in dem Maß, als sie zu Ehrenstellen emporsteigen und Güter gewinnen durch ihre Bemühung und ihre Kunst, kommen sie auch in die Selbst- und Weltliebe hinein, so daß sie zuletzt ihr ganzes Herz daran hängen, und jenes als die einzigen Güter, ja, als die einzige Wonne und Glückseligkeit des Menschen betrachten; während doch das alles ein Ende nimmt mit dem Leben des Menschen in der Welt. Hingegen die Güter, Wonnen und Seligkeiten, die dem Menschen von Gott gegeben und vorgesehen werden, sind ewig, und nehmen kein Ende, somit sind sie wahre Segnungen.

Das Zeitliche steht zum ewigen, wie das Endliche der Zeit und ihrem Unendlichen, in keinem Verhältnis. Was ewig währt, das ist, was aber ein Ende nimmt, ist beziehungsweise nicht. Das, was ist, sieht das Göttliche vor, nicht aber das, was nicht ist, außer insoweit dieses jenem förderlich ist, denn Jehovah, Der das Göttliche selbst ist (allein), und was von Ihm kommt, ist auch. Hieraus wird klar, von welcher Art das ist, was dem Menschen von Gott gegeben und vorgesehen wird, und von welcher Art das, womit der Mensch sich selbst versorgt.

Außerdem wird ein jeder Mensch vom Göttlichen durch seinen Verstand geführt. Würde er nicht durch diesen geführt, so könnte kein Mensch selig werden. Daher kommt es, daß das Göttliche diesen (Verstand) beim Menschen in seiner Freiheit läßt und nicht zügelt. Aus diesem Grund geschieht es, daß den Bösen ihre Ränke und listigen Anschläge gelingen, die aus ihrem Verstand kommen. Aber das Glück, das sie dadurch erlangen, nimmt ein Ende mit ihrem Leben in der Welt und wird Unglück. Was aber den Guten vom Göttlichen vorgesehen wird, nimmt kein Ende, und gereicht zum Heil und Glück in Ewigkeit.

Auf solche Weise redete ich mit denen, die in der Welt so beschaffen gewesen waren. Sie antworteten aber, daß sie an ein ewiges Gut, Heil und Glück damals gar nicht dachten, und daß sie, während sie ihren Liebestrieben folgten, das Leben des Menschen nach dem Tod ganz geleugnet hatten; und in dem Maß, wie sie zu Ehren und zum Reichtum gelangt seien, hätten sie auch geglaubt, es gebe keine anderen Güter, ja, auch keinen Himmel und keinen Gott, folglich hätten sie nicht gewußt, was es heiße, von Gott geführt werden. Die, welche hierin sich durch Lehre und Leben bestärkt haben in der Welt, bleiben auch so geartet im anderen Leben. Das Innere ist bei ihnen verschlossen, und daher haben sie keine Gemeinschaft mit dem Himmel; und offen ist nur ihr Äußeres, durch das sie alsdann nur Gemeinschaft mit den Höllen haben.

Diejenigen unter ihnen, die durch Ränke, Kunstgriffe und listige Anschläge zu Ehren oder zu Reichtum gelangten, werden dort Zauberer. Sie scheinen unter den Hinterbacken an einem Tisch zu sitzen mit einem Hut, der bis zu den Augenlidern herabgedrückt ist; und so suchen sie, gleichsam nachdenkend, solches zusammen, was der Zauberkunst dient, indem sie meinen, sie könnten sich dadurch selbst führen. Ihre Rede fällt zwischen die Zähne mit einigem Zischen. Aber nachher, wenn sie abgeödet werden, werden sie in eine Grube von weitem Grunde geworfen, wo eine dicke Finsternis ist. Daselbst wird die Leuchte ihres Verstandes bis zum Irrsinn verdunkelt. Dahinein sah ich solche geworfen, die in der Welt für die Geistreichsten gehalten worden waren.

10410. "Da Aharon dieses sah", 2. Mose 32/5, bedeutet die Billigung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es eine Billigung bezeichnet. Daß sehen hier Billigung bedeutet, erhellt aus dem gleich Folgenden, daß er nämlich einen Altar gebaut und ein Fest für (das Kalb) ausgerufen habe, denn durch Aharon wird vorgebildet das vom Inneren getrennte Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes: Nr. 10397, und dieses billigt alles das, was aus eigener Einsicht und aus eigener Liebe geschieht, was bezeichnet wird durch das gegossene Kalb, das aus Gold mit einem Griffel von Aharon gebildet wurde, wovon im Vorhergehenden.

10411. "Baute er einen Altar vor ihm", 2. Mose 32/5, bedeutet einen Gottesdienst.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altars, sofern er das Hauptvorbild des Gottesdienstes ist, wovon Nr. 4541, 8935, 8940, 9714, 10242, 10245; hier aber des Teufelsdienstes, weil die, welche im Äußeren ohne das Innere sind, mit den Höllen Gemeinschaft haben, und nicht mit den Himmeln; denn das Innere des Menschen ist sein Himmel, und sein Äußeres ist seine Welt. Das Innere ist auch gestaltet zu einem Bild des Himmels, somit zur Aufnahme solcher Dinge, die in demselben sind. Das Äußere aber zu einem Bild der Welt, somit zur Aufnahme solcher Dinge, die hier sind; man sehe in den Stellen, die angeführt sind Nr. 9279, 10156. Wenn daher das Innere verschlossen ist, dann ist auch der Himmel verschlossen, alsdann aber wird das Äußere nicht mehr aus dem Himmel regiert, sondern aus der Hölle; daher ist der Kultus solcher kein Gottesdienst, sondern ein Teufelsdienst. Sie nennen zwar das Göttliche, und verehren es auch, aber in der äußeren Form, und nicht in der inneren, d.h. mit dem Mund und nicht mit dem Herzen, und die nicht mit dem Herzen, verehren das Göttliche nicht um des Göttlichen willen, sondern um ihrer selbst und der Welt willen. Wo das Herz ist, da ist der Gottesdienst.

Hieraus wird klar, daß durch einen Altar bauen vor dem goldenen Kalb, der Teufelsdienst bezeichnet wird.

10412. "Und Aharon rief aus und sprach: Ein Fest Jehovahs ist morgen", 2. Mose 32/5, bedeutet, das sei das eigentlich Kirchliche, das zu feiern, und das eigentlich Göttliche, das zu verehren sei immerdar.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Festes, sofern es den kirchlichen Gottesdienst in Ansehung der Feier bezeichnet, denn an festlichen Tagen geschah die Feier. Somit wird durch das Ausrufen eines Festes das eigentlich Kirchliche bezeichnet, das gefeiert werden soll. Daß es das eigentlich Göttliche sei, das angebetet werden soll, wird dadurch bezeichnet, daß jenes Fest ein Fest Jehovahs genannt wurde. Und aus der Bedeutung von morgen, sofern es heißt ewiglich und immerdar, wovon Nr. 3998, 7140, 9939. Die aber im Äußeren sind ohne das Innere, wollen auch als Götter verehrt werden und das Ihrige als göttlich angebetet wissen, soweit sie es wagen wegen des Volkes.

Hieraus kann man schließen, daß sie in ihrem Herzen das Göttliche leugnen, und daß sie selbst immerfort nach Höherem trachten, und, soweit kein Hindernis entgegensteht, nach dem Höchsten; somit endlich nach Gottes Thron, wie man augenscheinlich sehen kann an denen, die im Wort unter Babel verstanden werden, die dem Herrn alle Gewalt in den Himmeln und auf Erden absprechen, und für sich ansprechen; denn sie öffnen den Himmel und schließen ihn nach Belieben. Daß jene von solcher Art sind, erhellt

Jes.14/4,9,12-15: "Aussprechen sollst du dieses Gleichnis über den König von Babel; die Hölle ist tief unten erregt worden deinetwegen; wie bist du doch heruntergefallen, du Morgenstern, bist gefällt zur Erde, geschwächt bist du unter die Völkerschaften hinunter. Du hast ja gesagt in deinem Herzen: In die Himmel will ich steigen, über die Sterne erhöhen meinen Thron, und sitzen auf dem Berg der Zusammenkunft, gleich will ich werden dem Höchsten. Aber du bist zur Hölle erniedrigt worden": daß der König von Babel wirklich befohlen hat, daß man ihn als Gott verehren soll, erhellt bei Dan. Kapitel 6.

Unter Babel werden diejenigen verstanden, die im Äußeren heilig, aber im Inneren unheilig sind, somit diejenigen, welche die heiligen Dinge der Kirche als Mittel brauchen, um als Götter verehrt zu werden. Dies tun auch wirklich alle die, welche durch die heiligen Dinge der Kirche als Mittel zu Würden über andere und zu Vermögen über andere als zu ihren Zwecken emporzukommen trachten. Mit solchen verhält es sich ebenso im anderen Leben; auch dort leugnen sie das Göttliche im Herzen, und mühen sich durch ruchlose Künste ab, sich zu Göttern zu machen. Sie stellen sich hoch auf Berge und rufen einen aus ihrer Mitte als Gott aus und beten ihn auch an. Wenn sie aber in diesem unheiligen Gottesdienst sind, tut sich der Berg zu einer Schlucht auf, und sie werden verschlungen, und so in die Hölle hinabgeworfen. Daß es so ist, durfte ich einigemal sehen.

10413. "Und des anderen Tags standen sie früh auf", 2. Mose 32/6, bedeutet die Erregung durch ihre Liebestriebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von früh aufstehen, sofern es die Erregung durch die eigenen Triebe bezeichnet; durch frühe wird nämlich der Zustand der Liebe bezeichnet, und durch aufstehen die Erhebung zu demselben. Daß frühe den Zustand der Liebe bedeutet, sehe man Nr. 5962, 8426, 8812, 10114, 10134; und daß aufstehen die Erhebung bezeichnet: Nr. 2401, 2785, 2912, 2927, 3171, 4103; wenn aber frühe aufstehen gesagt wird von denen, die im Äußeren ohne das Innere sind, somit von den Bösen, dann wird durch aufstehen nicht Erhebung bezeichnet, sondern Erregung, und durch frühe nicht der Zustand der himmlischen Liebe, sondern der Zustand der höllischen Liebe. Denn wenn die Bösen in diesem Zustand sind, dann sind sie in ihrer Frühe, denn alsdann sind sie in der Lust ihres Lebens, weil in ihren Liebestrieben.

Der Unterschied zwischen der Erhebung zum Zustand der Liebestriebe bei den Guten und bei den Bösen ist der, daß die Guten alsdann aufsteigen, und daß die Bösen hinabsteigen; denn die Liebestriebe sind bei den Guten himmlische Triebe, die sie erheben und zunehmen gemäß dem Aufsteigen zum Himmel; aber die Liebestriebe bei den Bösen sind höllische Triebe, die sie niederdrücken und zunehmen gemäß dem Hinabsteigen zur Hölle. Hieraus erhellt, daß früh aufstehen eine ganz andere Bedeutung hat, wenn es gesagt wird von den Bösen, als wenn es gesagt wird von den Guten.

Im anderen Leben wechseln auch wirklich die Zustände der Geister und Engel in Ansehung der Liebe und des Glaubens, wie die Tages- und Jahreszeiten wechseln in Ansehung der Wärme und des Lichtes. Wenn bei denen, die in den Himmeln sind, Morgen ist, dann sind sie im Zustand himmlischer Liebestriebe, und daher in ihrer Freude. Aber in den Höllen sind sie alsdann im Zustand höllischer Liebestriebe, und daher in ihrer Qual; denn ein jeder will alsdann der Größte sein, und alles besitzen, was der andere hat, daher in gegenseitigem Haß, Wüterei und Grausamkeit. Und diese (Dinge) sind es, die durch das höllische Feuer bezeichnet werden.

10414. "Und opferten Brandopfer und brachten herzu Dankopfer", 2. Mose 32/6, bedeutet die Verehrung ihrer Liebestriebe, somit der Lustreize derselben und des Falschen von daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Brand- und Schlachtopfer, sofern sie den ganzen Gottesdienst überhaupt bezeichnen, wovon Nr. 6905, 8936, 10042; und daß die Brandopfer den Gottesdienst aus dem Guten der Liebe bezeichnen, die Schlachtopfer aber den aus den Wahrheiten des Glaubens, sehe man Nr. 8680, 10053; daher wird im entgegengesetzten Sinn durch Brandopfer der Gottesdienst aus den eigenen Liebestrieben bezeichnet, und dieser Gottesdienst kommt aus den Lustreizen derselben, die Böses sind, und durch die Schlachtopfer wird der Gottesdienst aus dem Falschen von daher bezeichnet. Es wird gesagt die Verehrung der Liebestriebe, weil man das verehrt, was man liebt, und die Liebe es ist, die verehrt.

10415. "Und das Volk setzte sich zu essen und zu trinken", 2. Mose 32/6, bedeutet die Aneignung desselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen und trinken, sofern es die Aneignung bezeichnet; essen die Aneignung des Bösen, und trinken die Aneignung des Falschen. Daß essen die Aneignung des Guten bedeutet, sehe man Nr. 3168, 3513 E, 3596, 3832, 9412; daher bedeutet es im entgegengesetzten Sinn die Aneignung des Bösen: Nr. 4745. Und daß trinken die Aneignung des Wahren, und daher im entgegengesetzten Sinn die Aneignung des Falschen bedeutet: Nr. 3069, 3168, 3832, 8562, 9412.

10416. "Und standen auf zu spielen", 2. Mose 32/6, bedeutet die freudige Stimmung ihres Inneren dadurch und die Übereinstimmung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von spielen, sofern es die freudige Stimmung des Inneren bezeichnet, denn das Spiel kommt daher. Es ist nämlich eine Tätigkeit des Leibes, die aus der Fröhlichkeit des Gemütes als Wirkung hervorgeht, und alle freudige Stimmung und Fröhlichkeit kommt aus den Lustreizen der Liebestriebe, worin der Mensch ist. Daß auch die Übereinstimmung bezeichnet wird, beruht darauf, daß jede innere freudige Stimmung eine Übereinstimmung in sich hat, denn wenn etwas nicht übereinstimmt und widerspricht, so geht die freudige Stimmung verloren. Die innere Freudigkeit beruht in der Freiheit des Menschen, und alle Freiheit kommt aus einer Liebe, der sich nichts entgegenstellt.

Weil im Worte Inneres durch Äußeres beschrieben wird, darum auch die Freuden und Fröhlichkeiten, die im Inneren des Menschen sind, durch Spiele und Reigentänze, wie in folgenden Stellen:

Jerem.30/18,19: "Die Stadt wird gebaut werden auf ihrem Hügel, dann wird ausgehen aus ihr Danksagung und die Stimme der Spielenden".

Jerem.31/4,12,13: "Von neuem will Ich dich bauen, daß du gebaut bist, Jungfrau Israel; von neuem wirst du herrichten deine Pauken, und wirst ausgehen in den Reigen der Spielenden; ihre Seele wird werden wie ein bewässerter Garten, und werden hinfort nicht mehr Leid empfinden; und fröhlich wird sein die Jungfrau im Reigen, und die Jungen und die Alten miteinander; verwandeln will Ich ihre Trauer in Freude".

Sach.8/5: "Es werden voll werden die Gassen der Stadt von Knaben und Mädchen, die spielen".

Ps.149/3; 150/4: "Lobet den Namen Jehovahs mit Pauken und Reigen".

Ps.30/12: "Verwandelt hast Du mir meine Trauer in einen Reigen".

Jerem.Klagel.5/15: "Aufgehört hat die Freude unseres Herzens, verwandelt wurde in Trauer unser Reigen".

Weil Spiele und Reigen die Freuden und Fröhlichkeiten des Inneren bezeichneten, die aus der Liebe hervorgingen, darum ging Mirjam, nachdem die Ägypter im Meer Suph untergegangen waren, mit den Weibern hervor "mit Pauken in Reigen": 2. Mose 15/20; und als die Lade aus dem Haus Obed Edoms in die Stadt Davids gebracht wurde, "hüpfte und tanzte David vor Jehovah": 2.Sam.6/12,16.

Daß Inneres durch Äußeres im Wort dargestellt und beschrieben wird, erhellt aus dem Folgenden:

Ps.104/25,26: "Du hast das Meer groß und ausgedehnt gemacht, in demselben gehen Schiffe, der Leviathan, den Du gebildet hast, darinnen zu spielen": wer nicht weiß, daß ein geistiger Sinn im einzelnen des Wortes ist, weiß nicht anders, als daß hier unter Meer und Schiffe das Meer und die Schiffe verstanden werden, und unter Leviathan die Walfische, die daselbst sind; und unter spielen ihre Bewegungen und Zusammengesellungen. Aber in solchen Dingen besteht das Wort nicht, das in jedem Jota göttlich ist; wenn aber anstatt dessen das Geistige verstanden wird, als das, was bezeichnet ist, dann wird es göttlich. Meer bedeutet im inneren Sinn die Sammlung der wißtümlichen Wahrheiten, somit das Äußere beim Menschen und in der Kirche; Schiffe bezeichnen Erkenntnisse und Lehren aus dem Wort; Leviathan bedeutet das Wißtümliche im allgemeinen, und spielen bezeichnet den Lustreiz daraus. Daß das Meer die Sammlung wißtümlicher Wahrheiten bedeutet, sehe man Nr. 28, 2850, 8184, 9340; daß Schiffe Erkenntnisse und Lehren aus dem Wort bezeichnen: Nr. 1977, 6385; und daß Leviathan das Wißtümliche im allgemeinen bedeutet: Nr. 7293; somit bedeutet spielen den Lustreiz und die freudige Stimmung daraus, die eintritt, wenn das Wißtümliche geistige Dinge bestärkt und damit übereinstimmt.

10417. Vers 7-14: Und Jehovah redete zu Mose: Gehe, steige hinab; denn dein Volk, das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast, hat sich verdorben. Und sind eilends abgewichen von dem Wege, den Ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, und es angebetet und ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland heraufgeführt haben. Und Jehovah sprach zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein hartnäckiges Volk. Und du, laß Mich, daß Mein Zorn wider sie entbrenne, und Ich sie verzehre, so will Ich dich zu einer großen Völkerschaft machen. Aber Mose flehte vor dem Angesichte Jehovahs, seines Gottes und sprach: warum, Jehovah, soll Dein Zorn entbrennen wider Dein Volk, das Du aus Ägyptenland herausgeführt hast mit großer Kraft und mit starker Hand? Warum sollen die Ägypter sagen: Zum Bösen (oder Unglück) hat er sie ausgeführt, um sie zu töten auf den Bergen, und sie zu vertilgen von dem Angesichte des Erdbodens; kehre Dich vom Grimm Deines Zorns, und es gereue Dich des Bösen wider Dein Volk. Gedenke Abrahams, Jischaks und Israels, Deiner Knechte, denen Du geschworen hast bei Dir, und zu ihnen geredet: Ich will euren Samen mehren, wie die Sterne des Himmels, und dieses ganze Land, davon Ich gesagt habe, will Ich eurem Samen geben, und sie sollen es als Erbe besitzen ewiglich (in den Zeitlauf). Da ließ sich Jehovah gereuen des Bösen, das Er gesagt hatte zu tun Seinem Volk.

"Und Jehovah redete zu Mose" bedeutet das Innewerden und die Belehrung über die israelitische Völkerschaft, wie sie inwendig war;

"gehe, steige hinab" bedeutet den Blick in ihr Äußeres;

"denn dein Volk, hat sich verdorben" bedeutet, es habe sich ganz vom Göttlichen abwendet;

"das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast" bedeutet, das er zum Göttlichen geführt zu haben geglaubt hatte;

"und sind eilends abgewichen von dem Wege, den Ich ihnen geboten habe" bedeutet, sie haben sich vom göttlich Wahren entfernt;

"sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht" bedeutet einen Gottesdienst gemäß dem Lustreiz der Triebe jener Völkerschaft;

"und es angebetet und ihm geopfert" bedeutet, sie verehren es als das Gute selbst und als das Wahre selbst;

"und gesagt: Das sind deine Götter, Israel" bedeutet, es sei zu verehren über alles;

"die dich aus Ägyptenland heraufgeführt haben" bedeutet, was sie geführt hat;

"und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet eine weitere Belehrung;

"Ich habe dieses Volk gesehen" bedeutet das Vorhergesehene;

"und siehe, es ist ein hartnäckiges Volk" bedeutet, es nehme den Einfluß vom Herrn nicht auf;

"und du, laß Mich" bedeutet, man solle nicht so beharrlich darauf bestehen;

"daß Mein Zorn wider sie entbrenne, und Ich sie verzehre" bedeutet, dadurch wenden sie sich ab von den inneren, somit von den göttlichen Dingen, so daß sie notwendig zugrunde gehen müssen;

"so will Ich dich zu einer großen Völkerschaft machen" bedeutet, das Wort werde sich anderwärts als gut und vortrefflich erweisen;

"aber Mose flehte vor dem Angesichte Jehovahs" bedeutet, das Göttliche sei aus Barmherzigkeit eingedenk gewesen;

"und sprach: warum, Jehovah, soll Dein Zorn entbrennen" bedeutet die Abkehr jener Völkerschaft;

"wider Dein Volk, das Du aus Ägyptenland herausgeführt hast" bedeutet, dennoch Erhebung von jener (Abkehr);

"mit großer Kraft und mit starker Hand" bedeutet durch göttliche Macht,

"warum sollen die Ägypter sagen" bedeutet diejenigen, die bloß im Äußeren sind;

"zum Bösen hat er sie ausgeführt, um sie zu töten auf den Bergen" bedeutet, es würden die, die im Guten sind, zugrunde gehen;

"sie zu vertilgen von dem Angesichte des Erdbodens" bedeutet die Angehörigen der Kirche würden zugrunde gehen;

"kehre Dich vom Grimm Deines Zorns" bedeutet, so werde die Abkehr dieser Völkerschaft nicht schaden;

"und es gereue Dich des Bösen wider Dein Volk" bedeutet Barmherzigkeit für sie;

"gedenke Abrahams, Jischaks und Israels, Deiner Knechte" bedeutet, um des Himmels und der Kirche willen;

"denen Du geschworen hast bei Dir" bedeutet Bekräftigung vom Göttlichen;

"und zu ihnen geredet" bedeutet das Vorhersehen und die Vorsehung;

"Ich will euren Samen mehren, wie die Sterne des Himmels" bedeutet Gutes und Wahres und die Erkenntnisse desselben;

"und dieses ganze Land, davon Ich gesagt habe, will Ich eurem Samen geben" bedeutet, wovon der Himmel und die Kirche (sich bildet);

"und sie sollen es als Erbe besitzen ewiglich (in den Zeitlauf)" bedeutet ewiges Leben;

"da ließ sich Jehovah gereuen des Bösen, das Er gesagt hatte zu tun Seinem Volk" bedeutet Barmherzigkeit für sie.

10418. "Und Jehovah redete zu Mose", 2. Mose 32/7, bedeutet das Innewerden und die Belehrung über die israelitische Völkerschaft, wie sie inwendig war.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, wenn von Jehovah (die Rede ist), sofern es ein Innewerden und eine Belehrung bezeichnet, wovon in den Stellen, die angeführt sind Nr. 10280, 10290. Daß es bedeutet, über die israelitische Völkerschaft, wie sie inwendig beschaffen war, erhellt aus dem Folgenden; denn daselbst ist von ihr die Rede, und von ihrer Beschaffenheit in Ansehung des Gottesdienstes.

10419. "Gehe, steige hinab", 2. Mose 32/7, bedeutet den Blick in ihr Äußeres.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinabsteigen vom Berg Sinai, sofern es heißt, hinblicken, mustern und prüfen, denn durch den Berg Sinai wird der Himmel bezeichnet, aus dem das göttlich Wahre (kommt): Nr. 9420. Daher bedeutet hinabsteigen im geistigen Sinn nicht hinabsteigen mit dem Leibe, sondern mit dem Gemüt, somit hinblicken und mustern.

10420. "Denn dein Volk hat sich verdorben", 2. Mose 32/7, bedeutet, es habe sich ganz vom Göttlichen abwendet.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich verderben, wenn vom Gottesdienst die Rede ist, sofern es heißt, sich vom Göttlichen abwenden; denn jede Verderbnis und Übertretung im Gottesdienst ist eine Entfernung und Abkehr vom Göttlichen. Weil gesagt wird Abkehr, so soll mit wenigen Worten gesagt werden, wie es sich mit dieser verhält:

Die, welche in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, wenden sich alle vom Göttlichen ab, denn sie blicken auswärts und abwärts, und nicht einwärts und aufwärts. Der Mensch blickt nämlich einwärts oder aufwärts, wenn sein Inneres geöffnet ist, somit wenn dieses im Himmel ist; aber er blickt auswärts oder abwärts, wenn sein Inneres verschlossen, und nur das Äußere geöffnet ist, denn dieses ist in der Welt. Wenn daher das Äußere vom Inneren getrennt ist, so kann der Mensch nicht aufwärts gehoben werden; denn das, worauf der Himmel einwirken muß, ist nicht da, weil es verschlossen ist. Daher kommt es, daß alle Dinge des Himmels und der Kirche für solche Finsternis sind. Deshalb wird es auch nicht von ihnen geglaubt, sondern im Herzen geleugnet; von etlichen auch mit dem Mund.

Wenn der Himmel beim Menschen einwirkt, (was geschieht, wenn das Innere geöffnet ist,) so führt er ihn von den Trieben der Selbst- und Weltliebe weg, und von dem daraus entspringenden Falschen; denn wenn das Innere erhoben wird, so wird auch das Äußere erhoben; alsdann wird nämlich dieses in gleicher Anschauung, weil in Unterordnung, erhalten. Wenn aber das Innere nicht erhoben werden kann, weil es verschlossen ist, dann sieht das Äußere nirgend andershin als auf sich und auf die Welt; denn die Triebe der Selbst- und Weltliebe führen das Regiment. Von diesem wird auch gesagt, daß es abwärts sehe, weil zur Hölle, denn dort regieren diese Triebe. Der Mensch aber, der in diesen lebt, steht in Genossenschaft mit denen, die dort sind, ohne daß er es weiß. Auch wendet er sich in Ansehung seines Inneren wirklich vom Herrn ab, denn er kehrt Ihm den Rücken, und sein Angesicht zur Hölle. Dies kann man beim Menschen, solange er in der Welt lebt, nicht sehen; weil aber sein Denken und Wollen dieses tun, so ist es sein Geist, der diese Richtung nimmt, denn der Geist ist es, der denkt und will im Menschen.

Daß es so ist, zeigt sich augenscheinlich im anderen Leben; dort nehmen die Geister ihre Richtung gemäß ihren Liebestrieben. Die, welche den Herrn und den Nächsten lieben, sehen fortwährend auf den Herrn, ja, was merkwürdig ist, sie haben Ihn bei jeder Wendung ihres Leibes vor Angesicht; denn in der geistigen Welt ist keine Himmelsgegend, wie in der natürlichen Welt; sondern die Himmelsgegend wird von der Liebe eines jeden, die ihm die Richtung gibt, bestimmt. Die aber, die sich selbst und die Welt über alles lieben, wenden das Angesicht vom Herrn ab, und wenden sich zur Hölle, und hier ein jeder zu denen, die in gleicher Liebe mit ihnen sind, und zwar ebenfalls bei jeder Wendung ihres Leibes. Hieraus kann man erkennen, was es heißt, sich vom Göttlichen abwenden; sodann was eigentlich durch das Sichabwenden im Wort bezeichnet wird:

Jes.42/17: "Sie wenden sich zurück, die sich verlassen auf Schnitzbilder".

Ps.44/19: "Zurück hat sich ihr Herz gewendet".

Jerem.5/6: "Viel sind geworden ihre Übertretungen, und stark sind geworden ihre Abwendungen".

Jerem.8/4,5: "Sie wenden sich ab, so daß sie nicht umkehren; abgewandt hat sich dieses Volk; Jerusalem bleibt immerfort abgewandt, sie weigern sich umzukehren".

Jerem.49/8: "Abgewandt haben sie sich, in die Tiefe haben sie sich niedergelassen, zu wohnen", und anderwärts öfters.

10421. "Das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast", 2. Mose 32/7, bedeutet, das er zum Göttlichen geführt zu haben geglaubt hatte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heraufführen aus Ägyptenland, sofern es heißt, vom Äußeren zum Inneren erheben, somit zum Göttlichen führen, denn durch heraufführen wird bezeichnet, vom Äußeren zum Inneren erheben, und durch Ägypten wird der natürliche oder äußere Mensch bezeichnet, von dem weg die Erhebung (stattfindet).

Daß heraufführen bedeutet, vom Äußeren zum Inneren erheben, sehe man Nr. 3084, 4539, 4969, 5406, 5817; und daß Ägypten das Natürliche oder Äußere bezeichnet, in den Nr. 9391 angeführten Stellen.

10422. "Und sind eilends abgewichen von dem Wege, den Ich ihnen geboten habe", 2. Mose 32/8, bedeutet, sie haben sich vom göttlich Wahren entfernt.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Abweichens vom Wege, sofern es heißt, sich vom Wahren entfernen, denn abweichen heißt, sich entfernen. Die, welche in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, entfernen sich nämlich selbst. Und der Weg bedeutet das Wahre, worüber folgt. Daß es aber das göttlich Wahre ist, von dem sie sich entfernen, beruht darauf, daß gesagt wird "vom Weg, den Jehovah ihnen geboten hat".

Daß der Weg das Wahre bedeutet, kommt von der Erscheinung in der geistigen Welt her; dort erscheinen auch wirklich Wege und Pfade, und in den Städten Gassen und Straßen. Aber die Geister gehen nirgends hin, als zu denen, mit denen sie durch die Liebe zusammengesellt sind. Daher kommt es, daß die Geister dort an dem Wege, den sie gehen, erkannt werden, wie beschaffen sie sind in Ansehung des Wahren, denn alles Wahre führt zu seiner Liebe. Das nämlich heißt man wahr, was das begründet, was man liebt. Daher kommt es, daß der Weg auch in der gemeinen menschlichen Rede das Wahre bezeichnet, denn die Rede des Menschen hat dieses, wie anderes mehr, aus der geistigen Welt bekommen. Daher kommt es nun, daß im Wort durch Weg, Pfad, Steig, Bahn, Gasse und Straße Wahrheiten bezeichnet werden, und im entgegengesetzten Sinn Falsches:

Jerem.6/16: "Stellt euch neben die Wege, und sehet; fraget nach den Wegen des Zeitlaufs, welcher Weg der beste sei".

Jerem.7/3-5: "Macht gut eure Wege, und eure Werke; verlasset euch nicht auf Worte der Lüge".

Jerem.10/2: "Den Weg der Völkerschaften (Heiden) lernet nicht".

Jerem.17/10: "Geben werde Ich einem jeden nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Werke".

Jerem.18/15: "Sie haben sie straucheln gemacht auf ihren Wegen, den Steigen des Zeitlaufes (der Welt), daß sie hingingen auf Pfade, einen nicht gebahnten Weg".

Jerem.32/39: "Geben werde Ich ihnen ein Herz und einen Weg".

Ps.25/4,5: "Deine Wege, Jehovah, tue mir kund, Deine Pfade lehre mich; leite mich in Deiner Wahrheit".

Richt.5/6: "In den Tagen der Jael haben aufgehört die Wege, und die auf Pfaden Gehenden gingen krumme Wege".

Jes.30/11,21: "Tretet ab von dem Wege, lasset euch ablenken vom Pfad; deine Ohren sollen hören das Wort hinter dir: Das ist der Weg, auf dem gehet".

Jes.33/8: "Verwüstet sind die Pfade, keiner wandelt auf dem Wege".

Jes.35/8: "Es wird auch daselbst ein Pfad und Weg sein, welcher der heilige Weg genannt werden wird; es wird nicht auf ihm wandeln ein Unreiner, sondern dieser ist für sie (allein); wer da wandelt auf dem Weg, selbst die Toren werden nicht irren".

Jes.40/3,14: "Die Stimme eines Rufenden (ist) in der Wüste: Bereitet den Weg Jehovahs, ebnet in der Einöde einen Pfad unserem Gott; mit wem hat Er Sich beraten, daß er Ihn lehre den Weg des Rechts, und den Weg der Einsicht Ihm zeigen möchte".

Jes.49/9,11: "Zu sagen denen, die in der Finsternis sind: Werdet offenbar, auf den Wegen werden sie weiden; alle Meine Berge werde Ich zum Weg machen; Meine Pfade werden erhöht werden".

Jes.59/8,9: "Den Weg des Friedens kennen sie nicht, und kein Recht ist auf ihren Bahnen; ihre Pfade haben sie sich verkehrt; wer sie betritt, wird nicht erkennen den Frieden".

Jes.62/10,11: "Bereitet einen Weg dem Volk, bahnet, bahnet einen Pfad; saget der Tochter Zions: Siehe, dein Heil kommt".

Jes.43/16,19: "Ich habe im Meer einen Weg gemacht, in starken Wassern einen Pfad; bereiten werde Ich in der Wüste einen Weg".

5. Mose 27/18: "Verflucht ist, wer einen Blinden irre führt auf dem Weg".

Matth.22/9: "Gehet hin an die Ausgänge der Wege, und alle, die ihr findet, ladet zur Hochzeit".

Joh.14/6: "Jesus sprach: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben".

In diesen und in mehreren anderen Stellen wird durch Weg das Wahre bezeichnet und im entgegengesetzten Sinn das Falsche.

10423. "Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht", 2. Mose 32/8, bedeutet einen Gottesdienst gemäß dem Lustreiz der Triebe jener Völkerschaft.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10407 gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

10424. "Und es angebetet und ihm geopfert", 2. Mose 32/8, bedeutet, sie verehren es als das Gute selbst und als das Wahre selbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von anbeten, sofern es heißt verehren als das Gute selbst, und aus der Bedeutung von opfern, sofern es heißt verehren als das Wahre selbst. Daß anbeten gesagt wird vom Guten, das der Liebe angehört, und opfern vom Wahren des Glaubens, beruht darauf, daß wo im Wort vom Guten, auch vom Wahren die Rede ist wegen der himmlischen Ehe im einzelnen daselbst, man sehe in den Stellen, die angeführt sind Nr. 9263, 9314, daß opfern vom Wahren gesagt wird: Nr. 8680, 10053, und daß anbeten vom Guten, erhellt aus den Stellen im Wort, wo es gesagt wird.

HG 10425

10425. "Und gesagt: Das sind deine Götter, Israel", 2. Mose 32/8, bedeutet, es sei zu verehren über alles.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10408 gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

10426. "Die dich aus Ägyptenland heraufgeführt haben", 2. Mose 32/8, bedeutet, was sie geführt hat; man sehe Nr. 10409.

10427. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 32/9, bedeutet eine weitere Belehrung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn von Jehovah die Rede ist, sofern es ein Innewerden und eine Belehrung bezeichnet, worüber in den Nr. 10280, 10290 angeführten Stellen.

10428. "Ich habe dieses Volk gesehen", 2. Mose 32/9, bedeutet das Vorhergesehene.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, wenn es sich auf Jehovah bezieht, sofern es ein Vorhersehen bezeichnet, wovon Nr. 2807, 2837, 2839, 3686, 3863; denn was Jehovah sieht, sieht Er von Ewigkeit her, und sehen von Ewigkeit her ist Vorhersehen und Vorsehung.

10429. "Und siehe, es ist ein hartnäckiges Volk", 2. Mose 32/9, bedeutet, es nehme den Einfluß vom Herrn nicht auf.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hartnäckig, sofern es heißt den Einfluß nicht aufnehmen; denn durch den Nacken und den Hals wird die Verbindung und Gemeinschaft des Oberen und Unteren, somit der Einfluß bezeichnet; man sehe Nr. 3542, 3603, 3695, 3725, 5320, 5328, 5926, 6033, 8079, 9913, 9914; und durch hart wird bezeichnet, was widersteht und sich sträubt, somit was nicht annimmt.

Dieses Volk wird so genannt, weil es im Äußeren ohne das Innere war, und die, welche von solcher Art sind, weisen allen Einfluß aus dem Himmel oder vom Herrn zurück; denn der Einfluß geschieht durch das Innere ins Äußere. Wenn nun das Innere verschlossen ist, so findet keine Aufnahme des Göttlichen im Äußeren statt; denn es wird bloß das aufgenommen, was aus der Welt einfließt, somit bloß was weltlich, leiblich und irdisch ist. An solchen erscheinen auch wirklich, wenn sie im Himmelslicht beschaut werden, wie Zahngebisse, oder wie etwas Haariges, oder wie etwas Knöchernes ohne Leben, anstatt des Hauptes oder Angesichts; denn das Angesicht entspricht dem, was dem inwendigen Menschen, und der Leib dem, was dem äußeren angehört, und der Nacken der Verbindung beider.

Hier soll noch kurz erklärt werden, was verstanden wird unter dem Sein im Äußeren ohne das Innere, was von jener Völkerschaft gesagt wird:

Jeder Mensch hat ein Inneres und ein Äußeres: sein Inneres ist sein Denken und sein Wollen, und das Äußere ist sein Reden und sein Tun. Aber das Innere bei den Guten ist sehr verschieden vom Inneren bei den Bösen, denn ein jeder hat ein Inneres, das der inwendige Mensch genannt wird, und ein Äußeres, das der äußere Mensch genannt wird. Der inwendige Mensch ist nach dem Bilde des Himmels gestaltet, der äußere aber nach dem Bilde der Welt: Nr. 9279.

Bei denen, die im Guten der Liebe und in den Wahrheiten des Glaubens sind, ist der inwendige Mensch geöffnet und durch ihn sind sie im Himmel. Hingegen bei denen, die im Bösen und daher im Falschen sind, ist jener inwendige Mensch geschlossen, und durch den äußeren sind sie nur in der Welt. Diese sind es, von denen gesagt wird, daß sie im Äußeren sind ohne das Innere. Solche haben zwar auch ein Inneres, aber das Innere bei ihnen ist das Innere ihres äußeren Menschen, der in der Welt ist, aber kein Inneres des inwendigen Menschen, der im Himmel ist. Dieses Innere, das dem äußeren Menschen angehört, wenn der inwendige verschlossen ist, ist böse, ja häßlich, denn sie denken nur an die Welt und an sich selbst, und wollen bloß das, was der Welt und was ihnen selbst angehört, und denken gar nicht an den Himmel und an den Herrn, ja sie wollen es nicht einmal. Hieraus kann erhellen, was verstanden wird unter dem Sein im Äußeren ohne das Innere.

Weil die israelitische Völkerschaft so beschaffen war, darum war, wenn sie sich im äußeren Heiligen befand, ihr Inneres verschlossen, denn es war häßlich und unsauber, nämlich voller Selbst- und Weltliebe, somit voll von Verachtung anderer neben sich, von Haß gegen alle, die an ihnen sündigten, von Wut gegen sie und Grausamkeit, Geiz, Raub und anderem dergleichen. Daß jene Völkerschaft so geartet war, erhellt offenbar aus dem Liede Mose: 5. Mose 32/15-43, wo es nach dem Befehl Jehovahs beschrieben wird, wie auch überall bei Jeremias, und endlich vom Herrn selbst bei den Evangelisten.

10430. "Und du, laß Mich", 2. Mose 32/10, bedeutet, man solle nicht so beharrlich darauf bestehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von lassen, wenn es von Jehovah in betreff jener Völkerschaft gesagt wird, sofern es heißt, man solle nicht so beharrlich darauf bestehen, denn jene Völkerschaft war nicht vom Herrn auserwählt, sondern angenommen, weil es so beharrlich darauf bestanden hatte; man sehe Nr. 4290, 4293, 7051, 7439. Jene Völkerschaft konnte nämlich vor allen anderen Völkerschaften im ganzen Weltkreis fasten, auf der Erde liegen, sich im Staub wälzen, und in der Trauer sein ganze Tage lang, und nicht nachlassen, als bis sie es erlangt hatten. Aber diese Beharrlichkeit war nur um ihrer selbst willen, nämlich aus der glühendsten Selbst- und Weltliebe, und nicht um des Göttlichen willen.

Die, welche von solcher Art sind, werden zwar erhört, aber dennoch nehmen sie nichts vom Himmel und der Kirche in sich auf, sondern bloß solches, was der Welt angehört, wenn sie in den Satzungen und Gesetzen in der äußeren Form verbleiben. Daher kommt es, daß sie im anderen Leben unter den Höllischen sind, etliche ausgenommen, die im Guten waren, und ausgenommen ihre Kinder.

Hieraus wird klar, daß durch "du, laß Mich" bezeichnet wird, man solle nicht so hartnäckig darauf bestehen.

10431. "Daß Mein Zorn wider sie entbrenne, und Ich sie verzehre", 2. Mose 32/10, bedeutet, dadurch wenden sie sich ab von den inneren, somit von den göttlichen Dingen, so daß sie notwendig zugrunde gehen müssen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Entbrennen des Zorns, wenn es in betreff Jehovahs (gesagt wird), sofern es die Abwendung beim Menschen bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung von verzehren, wenn ebenfalls von Jehovah (die Rede ist), sofern es heißt, zugrunde gehen durch das eigene Böse.

Im Worte wird in vielen Stellen von Jehovah gesagt, daß er von Zorn entbrenne, daß Er Sich ergrimme, wie auch, daß Er verzehre und zerstöre; aber es wird gesagt, weil es dem Menschen so erscheint, der sich vom Herrn abwendet, was geschieht, wenn er Böses tut. Und weil er alsdann nicht erhört, sondern auch bestraft wird, so glaubt er, daß der Herr einen Zorn gegen ihn habe, während doch der Herr gar nicht zürnt und gar nicht verzehrt, denn Er ist die Barmherzigkeit selbst und das Gute selbst.

Hieraus wird klar, wie beschaffen das Wort in Ansehung des Buchstabens ist, daß es nämlich dem Schein beim Menschen gemäß ist. Ebenso wenn gesagt wird, daß es den Jehovah reue, wie im Folgenden, während es doch den Jehovah gar nicht reut, denn Er sieht alles von Ewigkeit her voraus. Hieraus kann man auch erkennen, in wieviel Irrtümer diejenigen verfallen, die nicht über den Buchstabensinn hinaus denken, wenn sie das Wort lesen; somit die es lesen ohne eine Lehre aus dem Wort, die lehrt, wie sich die Sache verhält. Denn die, welche aus der Lehre das Wort lesen, wissen, daß Jehovah die Barmherzigkeit selbst, sowie das Gute selbst ist, und daß man von der unendlichen Barmherzigkeit und vom unendlich Guten durchaus nicht sagen könne, daß sie vom Zorn entbrenne und verzehre. Deshalb wissen und sehen sie aus dieser Lehre, daß, nur dem Schein gemäß, wie es dem Menschen vorkommt, so gesagt wird.

Daß der Zorn und das Böse vom Menschen stammen und nicht vom Herrn, und daß es dennoch dem Herrn zugeschrieben wird, sehe man in den Nr. 9306 angeführten Stellen. Und daß der Zorn, wenn er vom Herrn gesagt wird, die Abkehr des Menschen vom Herrn bedeutet: Nr. 5034, 5798, 8483, 8875.

10432. "So will Ich dich zu einer großen Völkerschaft machen", 2. Mose 32/10, bedeutet, das Wort werde sich anderwärts als gut und vortrefflich erweisen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, wovon in den Nr. 9372 angeführten Stellen. Und aus der Bedeutung der Völkerschaft, sofern sie die bezeichnet, die im Guten sind, somit abgesehen von der Person das Gute, wovon Nr. 1259, 1260, 1416, 1849, 6005, 8771.

Im Worte wird hie und da gesagt die Völkerschaft und das Volk, und dann werden durch Völkerschaft diejenigen bezeichnet, die im Guten, und durch das Volk die, welche im Wahren sind, oder abgesehen von den Personen wird durch Völkerschaft das Gute bezeichnet, und durch Volk das Wahre: Nr. 10288. Wenn daher durch Mose das Wort bezeichnet wird, dann wird durch die Völkerschaft, die von ihm abstammt, das daher stammende Gute bezeichnet. Hiermit verhält es sich in folgender Weise:

Die Söhne Israels wurden angenommen, weil bei ihnen das Wort geschrieben werden konnte, dessen äußerer oder buchstäblicher Sinn aus lauter äußeren Dingen besteht, denen Inneres entspricht; von solcher Art waren alle Vorbilder, die bei der israelitischen Völkerschaft waren. Und weil jene Völkerschaft auf solche Weise im Äußeren war, darum konnte das Wort bei ihr geschrieben werden.

Hieraus erhellt, daß, wenn unter Mose das Wort verstanden wird, und wenn von der israelitischen Völkerschaft gesagt wird, daß es verzehrt werden und zugrunde gehen solle, alsdann dadurch, daß Jehovah den Mose zu einer großen Völkerschaft machen wolle, bezeichnet wird, das Wort solle anderswo geschrieben werden und werde sich als gut und vortrefflich erweisen.

Daß dieses der Sinn dieser Worte ist, erscheint nicht im Buchstaben, aber doch kann man es daraus entnehmen, daß die Namen der Personen nicht in den Himmel eingehen, sondern daß sie sich dort verwandeln in die Sachen, die sie bezeichnen. Wenn z.B. Abraham, Jischak, Jakob, Moses, Aharon, David und andere genannt werden, dann weiß man dort gar nicht, daß jene Personen vom Menschen verstanden werden; sie verschwinden sogleich und nehmen einen geistigen Sinn an, welches der Sinn der Sachen ist, die durch jene Personen bezeichnet werden. Hieraus wird klar, was für einen Sinn diese Worte von Mose haben, daß er zu einer großen Völkerschaft werden würde.

10433. "Aber Mose flehte vor dem Angesichte Jehovahs", 2. Mose 32/11, bedeutet, das Göttliche sei aus Barmherzigkeit eingedenk gewesen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort bezeichnet, wie Nr. 10432; aus der Bedeutung des Angesichts, wenn es auf Jehovah sich bezieht, sofern es die Barmherzigkeit und alles Gute bezeichnet, wovon Nr. 222, 223, 5585, 7599, 9306, 9546; und aus der Bedeutung von flehen, sofern es heißt gedenken; denn wenn unter Mose das Wort verstanden wird, dann bedeutet flehen nicht flehen, sondern eingedenk sein dessen, was übereinstimmt mit dem, wovon es gesagt wird, hier mit dem Wort. Daß Jehovah der Herr im Wort ist, sehe man in den Nr. 9373 angeführten Stellen.

10434. "Und sprach: warum, Jehovah, soll Dein Zorn entbrennen", 2. Mose 32/11, bedeutet die Abkehr jener Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung vom Entbrennen des Zorns, wenn von Jehovah (die Rede ist), sofern es die Abkehr des Menschen bezeichnet, der im Bösen ist, wovon Nr. 10431.

10435. "Wider Dein Volk, das Du aus Ägyptenland herausgeführt hast", 2. Mose 32/11, bedeutet, dennoch Erhebung von jener Abkehr.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausführen aus Ägyptenland, sofern es heißt, erheben vom Äußeren zum Inneren, wovon Nr. 10421.

10436. "Mit großer Kraft und mit starker Hand", 2. Mose 32/11, bedeutet durch göttliche Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung der großen Kraft und starken Hand, wenn von Jehovah (die Rede ist), sofern es die göttliche Macht bezeichnet, wovon Nr. 7188, 7189, 8050, 8069, 8153.

Wie es mit diesem und jenem sich verhält, kann aus dem Zusammenhang der Sachen im inneren Sinn erhellen. Dieser ist, daß, obwohl die israelitische Völkerschaft im Äußeren ohne das Innere war, so daß sie gar nicht zum Inneren erhoben werden konnte, dennoch bei ihnen ein Vorbild der Kirche errichtet und daselbst das Wort geschrieben werden konnte, aus dem Grund, weil durch die göttliche Macht gleichwohl vermöge des Äußeren ohne das Innere eine Gemeinschaft mit dem Himmel stattfinden und so das gleiche bewirkt werden konnte, wie wenn sie zugleich im Inneren gewesen wären. Über diesen Gegenstand sehe man, was über jene Völkerschaft in den Nr. 10396 angeführten Stellen gezeigt wurde, wie auch, daß durch das Äußere bei ihnen, das in Vorbildern des Inneren bestand, eine Gemeinschaft mit dem Himmel stattfand, durch die göttliche Macht des Herrn: Nr. 4311, 4444, 6304, 8538, 8788, 8806.

Man wisse, daß die Kirche nicht Kirche ist durch den äußeren Gottesdienst, sondern durch den inneren Gottesdienst; denn der äußere Gottesdienst ist Sache des Leibes, aber der innere ist Sache der Seele. Daher ist der äußere Gottesdienst ohne den inneren nur eine Gebärde, somit ein Gottesdienst ohne Leben vom Göttlichen. Der Mensch der Kirche hat durch das Innere des Gottesdienstes Gemeinschaft mit den Himmeln, denen das Äußere zur Grundlage dient, auf dem das Innere steht, wie ein Haus auf seinem Fundament. Und wenn das Innere so steht, dann ist Vollständigkeit und Festigkeit da, und der ganze Mensch wird vom Göttlichen regiert.

Von solcher Art war der Mensch der Alten Kirche, die auch eine vorbildliche Kirche war. Deshalb war diese Kirche dem Herrn angenehm, wie aus mehreren Stellen im Wort erhellt. Sie wird beschrieben im Lied Mose: 5. Mose 32/3-15. Aber eine solche Kirche konnte bei der israelitischen und jüdischen Völkerschaft nicht errichtet werden, aus dem oben angegebenen Grunde, weil ihr Inneres häßlich war, somit ganz gegen das Gute der himmlischen Liebe und das Gute des Glaubens, welches das Innere des Gottesdienstes ist. Weil sie aber so beharrlich darauf bestanden, in das Land Kanaan zu kommen, was soviel war, als die Kirche vorzubilden, deshalb wurde vom Herrn vorgesehen, daß dennoch durch ihren ganz äußerlichen Gottesdienst eine Gemeinschaft mit dem Himmel möglich wurde; denn der Zweck jedes Gottesdienstes ist Gemeinschaft mit dem Himmel, und durch diesen die Verbindung des Herrn mit dem Menschen.

Dies ist es, wovon jetzt im inneren Sinn gehandelt wird.

10437. "Warum sollen die Ägypter sagen", 2. Mose 32/12, bedeutet diejenigen, die bloß im Äußeren sind über diejenigen, die in das Innere erhoben werden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, sofern sie die bezeichnen, die bloß im Äußeren sind; und aus der Bedeutung von "sagen", sofern es diejenigen betrifft, die in das Innere erhoben werden, denn von diesen ist im jetzt Folgenden im inneren Sinn die Rede.

Daß durch die Ägypter diejenigen bezeichnet werden, die bloß im Äußeren sind, kommt daher, weil die Ägypter in den alten Zeiten zu denjenigen gehörten, bei denen auch die vorbildliche Kirche war. Denn diese Kirche erstreckte sich über mehrere Gegenden Asiens, und zu derselben Zeit waren die Ägypter mehr als die übrigen in der Wissenschaft der Entsprechungen und Vorbildungen, die jener Kirche angehörten, denn sie wußten das Innere, das durch die äußeren Dinge vorgebildet und daher bezeichnet wurde. Aber im Lauf der Zeit ging es bei ihnen ebenso wie bei anderen, bei denen die Kirche ist, daß sie nämlich aus inwendigen Menschen äußere werden, und zuletzt so, daß sie um das Innere sich nicht bekümmern, indem sie allen Gottesdienst in das Äußere setzen. Als es nun bei den Ägyptern ebenso ging, wurde die Wissenschaft der Entsprechungen und Vorbildungen, in der sie mehr als die übrigen in Asien waren, in Zauberei verwandelt, was geschieht, wenn das Innere des Gottesdienstes, das der Liebe und dem Glauben angehört, in Vergessenheit kommt (während dennoch der äußere vorbildliche Gottesdienst bleibt), zugleich mit der Erkenntnis der inneren Dinge, die vorgebildet werden.

Weil die Ägypter von solcher Art wurden, darum wird durch sie das Wissen solcher Dinge, wie auch das Äußere oder Natürliche bezeichnet, und weil dieses ohne das Innere entweder zauberisch oder götzendienerisch und beides höllisch ist, darum wird durch Ägypten auch die Hölle bezeichnet. Hieraus wird klar, woher es kommt, daß durch "warum sollen die Ägypter sagen" diejenigen bezeichnet werden, die bloß im Äußeren sind.

Daß auch in Ägypten die vorbildliche Kirche war, sehe man Nr. 7097, 7296, 9391;

daß Ägypten die Wissenschaft solcher Dinge in beiderlei Sinn bedeutet: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 2588, 4749, 4964, 4966, 5700, 5702, 6004, 6015, 6125, 6651, 6673, 6679, 6683, 6750, 7926;

daß Ägypten das Natürliche oder Äußere vorbildet: Nr. 4967, 5079, 5080, 5095, 5160, 5276, 5278, 5280, 5288, 5301, 5799, 6004, 6015, 6147, 6252, 7353, 7355, 7648;

und daß Ägypten die Hölle bedeutet: Nr. 7039, 7097, 7107, 7110, 7126, 7142, 7220, 7228, 7240, 7278, 7307, 7317, 8049, 8132, 8135, 8138, 8146, 8148, 8866, 9197.

10438. "Zum Bösen hat er sie ausgeführt, um sie zu töten auf den Bergen", 2. Mose 32/12, bedeutet, es würden die, welche im Guten sind, zugrunde gehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausführen, um zu töten, sofern es heißt verderben. Wenn es aber auf den Herrn sich bezieht, Der gar niemand verdirbt, so heißt es, zugrunde gehen durch sein Böses. Und aus der Bedeutung der Berge, sofern sie den Himmel bezeichnen, daher das Gute der Liebe.

Daß aber durch die Berge der Himmel bezeichnet wird, kommt von den Vorbildern im anderen Leben her, denn dort erscheinen, wie auf Erden, Berge, Hügel, Felsen, Täler und dergleichen und auf den Bergen sind die, welche in himmlischer Liebe, auf den Hügeln die, welche in geistiger Liebe, auf den Felsen die, welche im Glauben sind, und in den Tälern die, welche noch nicht zum Guten des Glaubens und der Liebe emporgekommen sind. Daher kommt es, daß durch Berge die bezeichnet werden, die im Guten der himmlischen Liebe, somit die im innersten Himmel sind und im abgezogenen Sinn das Gute der himmlischen Liebe, somit der Himmel, der in dieser Liebe ist. Und daß durch Hügel die bezeichnet werden, die im Guten der geistigen Liebe, somit die, welche im mittleren Himmel sind, und im abgezogenen Sinn das Gute dieser Liebe, und der Himmel, der darin liegt; und daß durch Felsen die bezeichnet werden, die im Guten des Glaubens und daher, die im letzten Himmel sind, und im abgezogenen Sinn dieses Gute und dieser Himmel. Sodann daß durch Täler die bezeichnet werden, die noch nicht zu diesem Guten, somit zum Himmel erhoben worden sind.

Weil solches im anderen Leben erscheint, und daher solches dadurch bezeichnet wird, deshalb wird das gleiche dadurch im Wort bezeichnet; und das gleiche auch durch die Berge, Hügel, Felsen und Täler im Lande Kanaan, durch die ebendarum der Himmel in seinem Gesamtbegriff vorgebildet wurde.

Daß Berge den Himmel bedeuten, wo das Gute der himmlischen Liebe ist, erhellt aus mehreren Stellen im Wort, wie aus folgenden:

Jes.2/2; Micha 4/1: "In der Zukunft der Tage wird der Berg Jehovahs zum Haupt der Berge sein und erhaben über die Hügel".

Ps.72/3: "Die Berge werden Frieden bringen und die Hügel in Gerechtigkeit".

Ps.148/7,9: "Lobet den Jehovah, ihr Berge und alle Hügel".

Ps.68/16,17: "Ein Berg Gottes ist der Berg Basans, ein Berg der Hügel der Berg Basans; warum hüpfet ihr Berge, ihr Hügel der Berge; es verlangt Gott, ihn zu bewohnen; Jehovah wird ihn auch bewohnen immerdar".

5. Mose 33/15,16: "Von den Erstlingen der Berge des Aufgangs und von den Kostbarkeiten der Hügel des Zeitlaufs soll kommen auf das Haupt Josephs".

Und außerdem in anderen Stellen; man sehe Nr. 795, 6435, 8327, 8658, 8758, 9422, 9434.

Dies ist der Grund, warum der Herr herabkam auf den Berg Sinai, und warum die Stadt Davids auf einem Berg gebaut war, und daß dieser Berg, welcher der Berg Zion genannt wurde, den innersten Himmel bezeichnet. Und dies ist auch der Grund, warum die Alten auf Bergen und Hügeln das Heilige ihres Gottesdienstes feierten: Nr. 2722.

10439. "Sie zu vertilgen von dem Angesichte des Erdbodens", 2. Mose 32/12, bedeutet, die Angehörigen der Kirche würden zugrunde gehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vertilgen, sofern es heißt verderben. Wenn es aber von Jehovah gesagt wird, Der niemand verdirbt, so heißt es zugrunde gehen durch sein Böses, wie oben. Und aus der Bedeutung der Erde, sofern sie die Kirche bezeichnet, wovon in den Stellen, die angeführt worden Nr. 9325, 10373.

10440. "Kehre Dich vom Grimm Deines Zorns", 2. Mose 32/12, bedeutet, so werde die Abkehr dieser Völkerschaft nicht schaden.

Dies erhellt aus der Bedeutung vom Grimm des Zorns, wenn es von Jehovah (gesagt wird), sofern er die Abkehr beim Menschen bezeichnet, wovon Nr. 10431; somit bedeutet, umkehren vom Grimm des Zorns, die Abkehr werde nicht schaden.

Wie es sich damit verhält wird aus dem klar, was im Vorhergehenden gesagt und gezeigt wurde.

10441. "Und es gereue Dich des Bösen wider Dein Volk", 2. Mose 32/12, bedeutet Barmherzigkeit für sie.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gereuen, wenn es von Jehovah (gesagt wird), sofern es heißt sich erbarmen. Daß gereuen bedeutet, sich erbarmen, kommt daher, weil es den Jehovah niemals reut, denn Er sieht alles voraus und sieht alles vor von Ewigkeit. Reue findet nur bei dem statt, der die Zukunft nicht weiß, und der dann wahrnimmt, er habe geirrt, wenn sie eintritt. Gleichwohl wird im Wort so von Jehovah gesagt, weil der Buchstabensinn aus solchem besteht, was beim Menschen erscheint, denn er ist für die Einfältigsten und für Kinder, die zuerst nicht weiter gehen. Diese und jene sind auch im Äußersten, womit sie anfangen und in das nachher ihr Inneres ausläuft, und darum muß das Wort im Buchstaben anders verstanden werden von denen, die weiser geworden sind.

Mit dem Wort verhält es sich ebenso wie mit dem Menschen. Sein Inneres läuft aus in Fleisch und Bein; dieses hält jenes zusammen, und würde es nicht die Stelle einer Unterlage und Stütze vertreten, so könnte der Mensch nicht bestehen, denn er hätte kein Letztes, in welches das Innere ausliefe, und auf dem es ruhte. Ebenso verhält es sich mit dem Wort: In diesem muß ein Letztes sein, in welches das Innere auslaufen kann. Dieses Letzte ist der Buchstabensinn, und das Innere ist das Himmlische, das dem inneren Sinn angehört.

Hieraus wird nun klar, warum vermöge des Scheins beim Menschen gesagt wird, es reue den Jehovah, während es Ihn doch nicht reut. Daß reuen von Jehovah gesagt wird, erhellt aus mehreren Stellen im Wort, wie aus folgenden:

Jerem.18/10: "Wenn es tut, was böse ist in Meinen Augen, so daß es Meiner Stimme nicht gehorcht, so wird Mich gereuen des Guten, womit Ich ihm wohlzutun zugesagt hatte".

Jerem.26/3: "Vielleicht hören sie und bekehren sich ein jeglicher von seinen bösen Wegen, so soll Mich gereuen des Bösen, das Ich gedenke ihnen zu tun, um der Bosheit ihrer Werke willen".

Hes.5/13: "Wenn Mein Zorn vollendet wird, und Ich Meinen Grimm ruhen lasse an ihnen, wird es Mich reuen".

Amos 7/3,6: "Da reute es Jehovah und Er sprach: Es soll nicht geschehen".

5. Mose 32/36: "Richten wird Jehovah Sein Volk, und über Seine Knechte wird es Ihn gereuen".

Jonas 3/9,10: "Der König von Ninive sprach: Wer weiß, Gott möchte umkehren und Sich es gereuen lassen, daß Er Sich wendet von der Hitze Seines Zorns, und wir nicht zugrunde gehen, und sie kehrten um von ihrem bösen Wege; darum gereute Gott des Bösen, das Er gesagt hatte, ihnen zu tun, so daß Er es nicht tat".

1. Mose 6/6: "Es reute den Jehovah, daß Er den Menschen gemacht auf Erden, und es schmerzte Ihn in Seinem Herzen".

1.Sam.15/11,35: "Es reuet Mich, daß Ich Saul zum König gemacht habe, weil er sich abgewandt hat hinter Mir".

In diesen Stellen wird gesagt, den Jehovah habe es gereut, während es Ihn doch nicht reuen kann, weil Er alles weiß, ehe Er es tut. Hieraus erhellt, daß durch gereuen die Barmherzigkeit bezeichnet wird.

Daß den Jehovah gar nichts gereut, erhellt auch aus dem Wort, wie

4. Mose 23/19: "Nicht ein Mensch ist Jehovah, daß Er lüge, oder der Sohn eines Menschen, daß es Ihn gereute; sollte Er etwas sagen und es nicht tun, oder reden und es nicht bestätigen?".

1.Sam.15/29: "Der Unbesiegte Israels lügt nicht und es reut Ihn nicht, denn Er ist nicht ein Mensch, daß es Ihn gereuete".

Daß gereuen, wenn es auf Jehovah sich bezieht, die Barmherzigkeit bedeutet:

Joel 2/13: "Jehovah ist gnädig und barmherzig, langmütig und groß von Erbarmen, Den zu reuen pflegt das Böse".

Jona 4/2: "Gott ist gnädig und barmherzig und groß von Güte, und es gereuet Ihn des Bösen".

10442. "Gedenke Abrahams, Jischaks und Israels, Deiner Knechte", 2. Mose 32/13, bedeutet, um des Himmels und der Kirche willen.

Dies erhellt aus der Bedeutung Abrahams, Jischaks und Israels, sofern sie den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, somit in Ansehung Seines Göttlichen im Himmel und in der Kirche vorbilden, und weil das Göttliche des Herrn den Himmel und die Kirche macht, daher wird durch ebendieselben auch der Himmel und die Kirche bezeichnet. Daß diese durch Abraham, Jischak und Jakob im Wort bezeichnet werden, sehe man Nr. 1965, 3305 E, 4615, 6098, 6185, 6276, 6589, 6804, 6847, wie auch durch Israel: Nr. 4286, 4570, und in den Nr. 8805, 9340 angeführten Stellen.

Daß solches durch Abraham, Jischak und Jakob bezeichnet wird, erhellt aus des Herrn Worten bei

Matth.8/11: "Ich sage euch, daß viele vom Aufgang und Niedergang kommen werden, und zu Tische liegen mit Abraham, Jischak und Jakob im Himmelreich": mit ihnen zu Tische liegen, bedeutet hier, im Himmel sein, wo der Herr ist.

Ferner auch daraus, daß die Namen nicht in den Himmel eingehen, sondern das Himmlische und Göttliche, das durch sie bezeichnet wird: Nr. 10216, 10282.

10443. "Denen Du geschworen hast bei Dir", 2. Mose 32/13, bedeutet Bekräftigung vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schwören, wenn vom Herrn (die Rede ist), sofern es eine unwiderrufliche Bekräftigung vom Göttlichen bezeichnet, wovon Nr. 2842.

10444. "Und zu ihnen geredet", 2. Mose 32/13, bedeutet das Vorhersehen und die Vorsehung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen und reden, wenn es sich auf die Bekräftigung durch das Göttliche bezieht, sofern es das Vorhersehen und die Vorsehung bezeichnet, wovon Nr. 5361, 6946, 6951, 8095.

10445. "Ich will euren Samen mehren, wie die Sterne des Himmels", 2. Mose 32/13, bedeutet Gutes und Wahres und die Erkenntnisse desselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Samens, wenn es auf den Himmel und die Kirche bezogen wird, sofern er das Gute und Wahre daselbst bezeichnet, wovon Nr. 1940, 3038, 3310, 3373, 3671, 6158, 10249; und aus der Bedeutung der Sterne, sofern sie die Erkenntnisse des Guten und Wahren bedeuten, wovon Nr. 2495, 2849, 4697.

Im Buchstabensinn wird unter "vermehren den Samen Abrahams, Jischaks und Israels, wie die Sterne des Himmels" verstanden, die israelitische und jüdische Völkerschaft ins Zahllose vermehren. Weil aber durch die Namen im Wort geistige und himmlische Sachen bezeichnet werden, und durch den Namen jener der Himmel und die Kirche bezeichnet wird, darum wird durch ihren Samen bezeichnet das Gute und Wahre, das im Himmel und in der Kirche ist.

Es wird gesagt "wie die Sterne des Himmels" aus dem Grund, weil die Vergleichungen im Wort auch aus Bezeichnendem bestehen: Nr. 3579, 8989, hier die Vergleichung mit den Sternen des Himmels, weil durch diese das Gute und Wahre in Ansehung der Erkenntnisse bezeichnet wird.

10446. "Und dieses ganze Land, davon Ich gesagt habe, will Ich eurem Samen geben", 2. Mose 32/13, bedeutet, wovon der Himmel und die Kirche sich bildet.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, sofern es die Kirche ist, wovon in den Nr. 9325 angeführten Stellen; und weil die Kirche durch das Land bezeichnet wird, wird auch der Himmel bezeichnet, denn die Kirche ist der Himmel des Herrn auf Erden, wie auch die Kirche mit dem Himmel eins macht, denn das eine entsteht und besteht durch das andere. Und aus der Bedeutung des Samens, sofern er das Gute und Wahre daselbst bedeutet, wovon Nr. 10445.

10447. "Und sie sollen es als Erbe besitzen ewiglich (in den Zeitlauf)", 2. Mose 32/13, bedeutet ewiges Leben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von besitzen als Erbe, wenn vom Himmel die Rede ist, sofern es heißt, das Leben des Herrn, somit das Leben des Himmels haben, wovon Nr. 2658, 2851, 3672, 7212, 9338; und aus der Bedeutung des Zeitlaufs, sofern er das Ewige bezeichnet, wovon Nr. 10248.

10448. "Da ließ sich Jehovah gereuen des Bösen, das Er gesagt hatte zu tun Seinem Volk", 2. Mose 32/14, bedeutet Barmherzigkeit für sie; man sehe Nr. 10441.

10449. Vers 15-20: Und Mose wandte sich, und stieg herab vom Berg und hatte die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand; die Tafeln waren geschrieben auf beiden Seiten, diesseits und jenseits waren sie beschrieben. Und die Tafeln waren ein Werk Gottes und die Schrift eine Schrift Gottes, eingegraben auf den Tafeln. Und Josua hörte die Stimme des Volkes in seinem Geschrei und sprach zu Mose: Die Stimme eines Kriegs ist im Lager. Und er sprach: Es ist nicht die Stimme des Geschreis von Sieg, und nicht die Stimme des Geschreis von Niederlage; die Stimme eines erbärmlichen Geschreis höre ich. Und es geschah, als er nahe zum Lager kam und sah das Kalb und die Reigentänze, da entbrannte der Zorn Moses, und er warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge. Und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es mit Feuer und zermalmte es zu Staub, und streute es auf das Wasser und ließ es die Söhne Israels trinken.

"Und Mose wandte sich, und stieg herab vom Berg" bedeutet das Wort, wie es herabkommt vom Himmel;

"und hatte die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand" bedeutet das Wort des Herrn im besonderen und im allgemeinen;

"die Tafeln waren geschrieben auf beiden Seiten, diesseits und jenseits waren sie beschrieben" bedeutet, dadurch (bestehe) die Verbindung des Herrn mit dem menschlichen Geschlecht oder des Himmels mit der Welt;

"und die Tafeln waren ein Werk Gottes und die Schrift eine Schrift Gottes, eingegraben auf den Tafeln" bedeutet den äußeren und den inneren Sinn des Wortes aus dem Göttlichen, sowie das göttlich Wahre;

"und Josua hörte die Stimme des Volkes in seinem Geschrei" bedeutet die Musterung und Wahrnehmung, von welcher Beschaffenheit das Innere jener Völkerschaft war;

"und sprach zu Mose: Die Stimme eines Kriegs ist im Lager" bedeutet die Bekämpfung des Wahren und Guten des Himmels und der Kirche durch Falsches und Böses von der Hölle;

"und er sprach: Es ist nicht die Stimme des Geschreis von Sieg, und nicht die Stimme des Geschreis von Niederlage" bedeutet von der einen Seite wirke der Himmel, von der anderen die Hölle, somit das Falsche gegen das Wahre und das Wahre gegen das Falsche,

"die Stimme eines erbärmlichen Geschreis höre ich" bedeutet den jämmerlichen Zustand ihres Inneren;

"und es geschah, als er nahe zum Lager kam" bedeutet die Hölle, worin damals jene Völkerschaft war;

"und sah das Kalb und die Reigentänze" bedeutet den höllischen Gottesdienst, gemäß dem Lustreiz der äußeren Liebestriebe jener Völkerschaft und daher ihre innere freudige Stimmung;

"da entbrannte der Zorn Moses" bedeutet die Abkehr jener Völkerschaft vom Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes;

"und er warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge" bedeutet den äußeren Sinn des Wortes, wie er umgewandelt und ein anderer wurde wegen jener Völkerschaft;

"und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten" bedeutet den Lustreiz des Götzendienstes jener Völkerschaft;

"und verbrannte es mit Feuer" bedeutet, ganz aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe, die verdammt sind zur Hölle;

"und zermalmte es zu Staub" bedeutet das höllisch Falsche daher;

"und streute es auf das Wasser" bedeutet die Vermischung mit Wahrheiten;

"und ließ es die Söhne Israels trinken" bedeutet, verbunden und angeeignet jener Völkerschaft.

10450. "Und Mose wandte sich, und stieg herab vom Berg", 2. Mose 32/15, bedeutet das Wort, wie es herabkommt vom Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich wenden und hinabsteigen, wenn es vom Wort gesagt wird, sofern es heißt herabkommen; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, wovon in den Nr. 9372 angeführten Stellen, und aus der Bedeutung des Berges Sinai, sofern er den Himmel bezeichnet, aus dem das göttlich Wahre kommt, wovon Nr. 9420.

10451. "Und hatte die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand", 2. Mose 32/15, bedeutet das Wort des Herrn im besonderen und im allgemeinen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tafeln, auf welche die Zehn Gebote eingeschrieben waren, sofern sie das Wort im ganzen Inbegriff sind, wovon Nr. 9416, und aus der Bedeutung des Zeugnisses, sofern es der Herr in Ansehung des göttlich Wahren ist, wovon Nr. 9503.

Daß durch diese Tafeln das Wort im ganzen Inbegriff bezeichnet wird, sowohl im besonderen, als im allgemeinen, kommt daher, weil auf dieselben das Gesetz des Lebens geschrieben war, und unter Gesetz im engeren Sinn werden die Zehn Gebote verstanden; im weniger engen Sinn wird das durch Mose geschriebene Gesetz verstanden; im weiteren Sinn das historische Wort, und im weitesten Sinn das ganze Wort; man sehe Nr. 6752; sodann weil der Berg Sinai, wo das Gesetz auf jene Tafeln geschrieben wurde, den Himmel, aus dem das göttlich Wahre kommt, bezeichnete, und Mose das Wort vorbildete, welches das göttlich Wahre selbst vom Herrn ist, darum waren in seiner Hand die Tafeln als das Wahrzeichen dieser Vorbildung.

10452. "Die Tafeln waren geschrieben auf beiden Seiten, diesseits und jenseits waren sie beschrieben", 2. Mose 32/15, bedeutet, dadurch bestehe die Verbindung des Herrn mit dem menschlichen Geschlecht oder des Himmels mit der Welt.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tafeln, worauf das Gesetz geschrieben war, sofern sie das Wort im ganzen Inbegriff darstellen, wovon Nr. 10451.

Daß die Schrift auf beiden Seiten, diesseits und jenseits, die Verbindung des Herrn mit dem menschlichen Geschlecht bedeutet, sehe man erklärt Nr. 9416, 10375, darum hießen auch diese Tafeln Bundestafeln; denn Bund bedeutet Verbindung: Nr. 665, 666, 1023, 1801, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778, 9396.

Weil hier gesagt wird Verbindung des Herrn mit dem menschlichen Geschlecht, oder des Himmels mit der Welt durch das Wort, so muß auch gesagt werden, wie es sich damit verhält:

Die, welche die Beschaffenheit des Wortes nicht kennen, können gar nicht glauben, daß durch dasselbe eine Verbindung des Herrn mit dem menschlichen Geschlecht, sowie des Himmels mit der Welt stattfinde, und noch weniger diejenigen, die das Wort geringschätzen oder für nichts achten. Aber sie sollen wissen, daß die Himmel bestehen durch das göttlich Wahre, und daß es ohne dieses keinen Himmel gäbe, und daß das menschliche Geschlecht durch den Himmel besteht; denn wenn dieser nicht beim Menschen einfließen würde, so könnte der Mensch gar nichts denken, somit auch nichts vernünftig wollen. Damit daher der Himmel und kraft der Verbindung mit ihm das menschliche Geschlecht bestehen könne, wurde vom Herrn das Wort vorgesehen, in dem das göttlich Wahre für die Engel und für die Menschen ist. Denn das Wort ist in seinem geistigen und himmlischen Sinn so beschaffen, daß in demselben die Engelsweisheit selbst ist, in einem so überschwenglichen Grad, daß vom Menschen kaum etwas in Ansehung der Beschaffenheit dieser Überschwenglichkeit gedacht werden kann, obwohl es im Buchstaben überaus einfach und formlos (rude) erscheint.

Hieraus wird klar, daß der Himmel in seiner Weisheit aus dem Wort ist, wenn dieses vom Menschen gelesen wird, und dann zugleich der Mensch in Verbindung mit dem Himmel; zu diesem Zweck wurde dem Menschen ein solches Wort gegeben. Und hieraus folgt, daß, wenn dieses Mittel der Verbindung nicht in der Welt wäre, die Verbindung mit dem Himmel verlorenginge, und mit der Verbindung alles Gute des Willens und alles Wahre des Verstandes beim Menschen, und mit diesen das Menschliche selbst, das den Menschen mit dem Menschen zusammengesellt. Infolgedessen würde das Böse und Falsche alles einnehmen, und dadurch eine Gesellschaft nach der anderen untergehen. Es wäre gerade, wie wenn ein Mensch in der Finsternis wandelt und überall anstößt, und es wäre gerade, wie wenn der Kopf irrsinnig ist und der Leib in der Tollheit und Sinnlosigkeit in sein eigenes Verderben hineingerät. Und wie wenn das Herz stockt, und daher die Eingeweide und Glieder ihre Tätigkeit einstellen, bis das Ganze hinstirbt. Von solcher Art wäre der Zustand des Menschen, wenn der Himmel nicht mit ihm verbunden wäre. Der Himmel wäre aber nicht mit ihm verbunden, wenn das Wort nicht wäre, oder wenn das göttlich Wahre nicht unmittelbar durch die Engel mitgeteilt würde, wie in den alten Zeiten.

Wenn gesagt wird der Himmel, so wird auch das Göttliche verstanden, denn das Göttliche des Herrn macht den Himmel. Mit dem Himmel verbunden werden heißt also, mit dem Herrn verbunden werden, aber vom Himmel geschieden werden heißt, vom Herrn geschieden werden, und vom Herrn geschieden werden heißt, untergehen; denn alle Anordnung zum Guten, die Vorsehung genannt wird, kommt daher, und wenn diese weg ist, stürzt alles ins Böse und so in Verwüstung. Hieraus kann erhellen, welchen Nutzzweck das Wort hat. Daß aber das Wort einen solchen und so großen Nutzen hat, werden nur wenige glauben.

10453. "Und die Tafeln waren ein Werk Gottes und die Schrift eine Schrift Gottes, eingegraben auf den Tafeln", 2. Mose 32/16, bedeutet den äußeren und den inneren Sinn des Wortes aus dem Göttlichen, sowie das göttlich Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tafeln, sofern sie das Wort im ganzen Inbegriff sind, wovon Nr. 10452; hier aber das Äußere des Wortes, worüber im Folgenden. Aus der Bedeutung des Werkes Gottes, sofern es bedeutet, vom Göttlichen; aus der Bedeutung der Schrift, sofern sie das Innere des Wortes bezeichnet, worüber ebenfalls folgt. Daher bedeutet die Schrift Gottes das Innere des Wortes vom Göttlichen. Und aus der Bedeutung von "eingegraben auf den Tafeln", sofern es das Innere über dem Äußeren, somit in ihm bezeichnet.

Die Tafeln bedeuten aber hier das Äußere des Wortes, weil sie hier von der Schrift unterschieden werden, die das Innere desselben ist. Wenn sie aber nicht unterschieden werden von der Schrift, dann wird durch sie das Innere und Äußere des Wortes zusammen bezeichnet, somit das Wort im ganzen Inbegriff, wie Nr. 10452. Hier werden sie unterschieden, weil die Tafeln zerbrochen wurden, und dennoch die gleichen Worte nachher auf anderen Tafeln, die von Mose ausgehauen waren, von Jehovah geschrieben wurden. Das Äußere des Wortes ist sein Buchstabensinn. Dieser Sinn, nämlich der Buchstabensinn, wird durch die Tafeln bezeichnet, weil dieser Sinn gleich ist einer Tafel oder einer Fläche, auf welcher der innere Sinn geschrieben ist.

Daß die Tafeln, die ein Werk Gottes waren, von Mose, als er das Kalb und die Reigen sah, zerbrochen wurden, und daß auf den Befehl Jehovahs andere Tafeln von Mose ausgehauen, und auf sie hernach die gleichen Worte geschrieben wurden, und so die Tafeln nicht mehr ein Werk Gottes, sondern ein Werk Moses waren, gleichwohl aber die Schrift eine Schrift Gottes war, schließt ein Geheimnis in sich, das noch unbekannt ist.

Das Geheimnis ist, daß der Buchstabensinn des Wortes ein anderer gewesen wäre, wenn das Wort bei einem anderen Volk geschrieben worden wäre, oder wenn dieses Volk nicht so geartet gewesen wäre; denn der Buchstabensinn handelt von diesem Volk, weil das Wort bei ihm geschrieben wurde, wie sowohl aus den historischen, als aus den prophetischen Büchern des Wortes erhellt, und jenes Volk war im Bösen, weil im Herzen götzendienerisch. Und doch mußte, wenn der innere und der äußere Sinn zusammenstimmen sollten, dieses Volk gelobt, und das Volk Gottes, die heilige Völkerschaft, das Eigentum (Erbe) genannt werden. Daher konnten die Einfältigen, die durch den äußeren Sinn des Wortes unterrichtet werden sollten, glauben, daß jene Völkerschaft so gewesen sei, wie auch jene Völkerschaft selbst glaubt, und auch die meisten in der Christenheit heutzutage. Und außerdem wurde um ihrer Herzenshärtigkeit willen ihnen mehreres gestattet, was im äußeren Sinn des Wortes vorkommt und ihn ausmacht, wie z.B. was Matth.19/8 steht, wie auch anderes, was hier übergangen wird.

Da nun der Buchstabensinn des Wortes wegen jenes Volkes sich so gestaltete, darum wurden jene Tafeln, die das Werk Gottes waren, zerbrochen und auf den Befehl Jehovahs andere von Mose ausgehauen. Weil aber gleichwohl ebendasselbe heilig Göttliche darinnen war, darum wurden die gleichen Worte, die auf den früheren waren, von Jehovah darauf geschrieben, wie aus Folgendem bei Mose erhellt:

2. Mose 34/1,4,28: "Jehovah sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die vorigen, die du zerbrochen hast; und Jehovah schrieb auf diese Tafeln die Worte des Bundes, die Zehn Worte".

5. Mose 10/1-4: "Zu derselbigen Zeit sprach Jehovah zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die vorigen, so will Ich auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den vorigen Tafeln waren, die du zerbrochen hast. Da schrieb Jehovah auf die Tafeln nach der vorigen Schrift die Zehn Worte; nachher gab sie Jehovah mir".

Daß Jehovah dies Volk nicht als Sein Volk anerkannte, obwohl es wegen der Übereinstimmung des inneren mit dem äußeren Sinn so genannt wurde, sondern als das Volk Moses, erhellt in diesem Kapitel:

2. Mose 32/7,34: "Dein Volk hat sich verdorben, das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast; gehe, führe das Volk, wohin Ich dir gesagt habe".

2. Mose 33/1-3: "Und Jehovah redete zu Mose: Gehe hinauf, du und das Volk, das du heraufgeführt hast aus Ägyptenland, in das Land, das Ich geschworen habe dem Abraham, Jischak und Jakob; und Ich will vor dir hersenden einen Engel, denn Ich will nicht hinaufziehen in deiner Mitte, darum weil es ein hartnäckiges Volk ist".

Das gleiche wird dadurch bezeichnet, daß "Mose gestellt wurde in die Kluft eines Felsen, und nicht sehen durfte das Angesicht Jehovahs, sondern nur die Rückseite": 2. Mose 33/22,23. Das gleiche auch dadurch, daß Mose, als die Haut seines Angesichts strahlte, auf sein Angesicht eine Decke tat, wenn er mit den Söhnen Israels redete: 2. Mose 34/30-35.

Welche Beschaffenheit jenes Volk annehmen würde, wurde von Jehovah dem Abram vorhergesagt, als er wollte, daß sein Same das Land Kanaan erben möchte. Dort wird gesagt: "Nachdem Abram die dreijährige Kalbin, die dreijährige Ziege und den dreijährigen Widder mitten voneinander geteilt habe, die zum Schließen des Bundes gebraucht wurden, alsdann sei auf Abram ein Schlummer gefallen, und siehe, der Schrecken großer Finsternis fiel auf ihn; und als die Sonne unterging, ward es dunkel, und siehe, ein Rauchqualm und eine Feuerfackel ging durch jene Teile hindurch": 1. Mose 15/8,9,12,17.

10454. "Und Josua hörte die Stimme des Volkes in seinem Geschrei", 2. Mose 32/17, bedeutet die Musterung und Wahrnehmung, von welcher Beschaffenheit das Innere jener Völkerschaft war.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, sofern es eine Musterung und Wahrnehmung bezeichnet; denn jetzt ist von jener Völkerschaft die Rede, wie sie innerlich beschaffen war, somit von welcher Art ihr Inneres war. Aus der vorbildlichen Bedeutung Josuas, sofern er das musternde und wahrnehmende Wahre des Wortes darstellt, denn er war Moses Diener und durch Mose wurde das Wort vorgebildet, wie oben gezeigt wurde; daher wird durch den Diener das Wahre vorgebildet; denn alles Wahre gehört dem Wort an, hier das musternde, erforschende und wahrnehmende Wahre. Aus der Bedeutung der Stimme des Volkes in seinem Geschrei, sofern es bezeichnet, wie beschaffen jene Völkerschaft innerlich, somit von welcher Art ihr Inneres war, denn durch Stimme wird im Wort die innere Stimme bezeichnet, die das Denken ist, daher wie beschaffen das Innere war in Ansehung des Wahren oder Falschen; denn aus diesem oder jenem kommt das Denken; man sehe Nr. 219, 220, 3563, 7573, 8813, 9926.

Durch das Geschrei aber wird bezeichnet ein artikuliertes Tönen, möge es ein Reden oder Singen oder Schreien sein, das aus dem Denken, das eine innere Stimme ist, hervorgeht. Daher wird durch "das Hören der Stimme in seinem Geschrei" bezeichnet die Wahrnehmung, wie beschaffen das Innere ist aus dem Ton, der es anzeigt, denn der Ton, möge er der Rede oder dem Gesang oder dem Schreien angehören, geht von der inneren Neigung und dem inneren Denken aus. Dieses und jenes liegt im Ton, und wird auch wahrgenommen von denen, die aufmerken und reflektieren, wie z.B. ob es Zorn oder Drohung oder Freundschaft oder Güte oder Fröhlichkeit oder Traurigkeit usw. ausdrückt, und zwar im anderen Leben so deutlich, daß aus dem Ton eines einzigen Wortes wahrgenommen wird von den Engeln, wie beschaffen jemand in Ansehung seines Inneren ist. Dieses nun ist es, was bezeichnet wird durch die Stimme des Volkes in seinem Geschrei.

10455. "Und sprach zu Mose: Die Stimme eines Kriegs ist im Lager", 2. Mose 32/17, bedeutet die Bekämpfung des Wahren und Guten des Himmels und der Kirche durch Falsches und Böses von der Hölle.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stimme, sofern sie das Denken und die Neigung bezeichnet, die das Innere der Stimme, somit die Beschaffenheit des Inneren sind, wovon Nr. 10454. Aus der Bedeutung des Krieges, sofern er den Kampf des Wahren aus dem Guten mit dem Falschen aus dem Bösen ist, und im entgegengesetzten Sinn den Kampf des Falschen aus dem Bösen gegen das Wahre aus dem Guten bezeichnet, worüber folgt. Und aus der Bedeutung des Lagers, sofern es die Kirche und den Himmel bezeichnet, denn durch das Lager der Söhne Israels wurden diese vorgebildet; man sehe Nr. 10038. Hieraus wird klar, daß durch die Stimme des Krieges im Lager bezeichnet wird die Bekämpfung des Wahren und Guten der Kirche und des Himmels durch Falsches und Böses aus der Hölle. Es wird gesagt aus der Hölle, weil alles Falsche und Böse von daher stammt, und weil hier durch das Lager, während in demselben das goldene Kalb verehrt wurde, die Hölle bezeichnet wird; man sehe unten, Nr. 10458.

Daß solches durch die Stimme des Krieges im Lager bezeichnet wird, kommt daher, weil jetzt im inneren Sinn vom Inneren der israelitischen Völkerschaft die Rede ist, deren Inneres gegen das Wahre und Gute der Kirche und des Himmels war, und zwar so gänzlich, daß sie es verwarf. Denn das Innere jener Völkerschaft war von der Selbst- und Weltliebe eingenommen, und wo diese herrscht, da wird das Wahre und Gute der Kirche immerfort bekämpft, mag auch das Äußere im Gottesdienst noch so heilig zu sein scheinen. Das Heilige des Gottesdienstes ist bei ihnen nur das Mittel, und hohe Stellung und Wohlstand sind der Zweck: somit ist das, was dem Himmel und der Kirche angehört, Mittel, und das, was der Welt und dem Ich angehört, Zweck; und der Zweck, den ein Mensch hat, führt bei ihm das Regiment, und das Mittel dient. Hieraus folgt, daß der Himmel bei solchen dient, und die Welt das Regiment führt, daß mithin die Welt an höchster Stelle ist, somit anstatt des Hauptes; und der Himmel an unterer Stelle, somit anstatt des Fußes. Deshalb wird der Himmel, wenn er ihren Trieben nicht günstig ist, unter die Füße geworfen, und zertreten. Eine solche Verkehrtheit waltet bei denen ob, bei denen die Triebe der Selbst- und Weltliebe regieren. Daher kommt es auch, daß solche, von den Engeln angesehen, verkehrt erscheinen, mit dem Haupt unten und mit den Füßen oben.

Der Krieg bedeutet aber den Kampf des Wahren mit dem Falschen und im entgegengesetzten Sinn des Falschen gegen das Wahre, weil der Krieg im geistigen Sinn nichts anderes ist. Solche Kämpfe werden auch wirklich durch Kriege in den historischen Teilen des Wortes im inneren Sinn bezeichnet und auch durch die Kriege in den prophetischen Teilen, wie aus den in den Nr. 1664, 8273 angeführten Stellen aus dem Wort erhellen kann.

Wer nicht weiß, daß durch Kriege im Wort Kriege im geistigen Sinn bezeichnet werden, kann nicht wissen, was das in sich schließt, was von Kriegen erwähnt wird bei Dan. Kapitel 7,8,11; und in der Offenbarung hie und da, und bei den Evangelisten, wo von den letzten Zeiten der Kirche die Rede ist: Matth.24/5-7; Mark.13/7,8 und anderwärts.

Daher kommt es auch, daß alle Werkzeuge des Krieges, z.B. Schwerter, Spieße, Schilde, Bogen, Pfeile und dergleichen solches bedeuten, was dem geistigen Kampf angehört, worüber hie und da in den Erklärungen.

10456. "Und er sprach: Es ist nicht die Stimme des Geschreis von Sieg, und nicht die Stimme des Geschreis von Niederlage", 2. Mose 32/18, bedeutet von der einen Seite wirke der Himmel, von der anderen die Hölle, somit das Falsche gegen das Wahre und das Wahre gegen das Falsche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stimme des Geschreis oder der Stimme im Schreien, sofern sie die Beschaffenheit das Inneren jener Völkerschaft bezeichnet, wovon Nr. 10454; aus der Bedeutung von "kein Sieg und keine Niederlage", sofern es das Schweben des Kampfes zwischen dem Falschen und Wahren ohne Entscheidung bezeichnet; und weil alles Falsche von der Hölle kommt und das Wahre aus dem Himmel, so wird durch ebendieselben Worte bezeichnet, daß der Himmel von der einen Seite her wirke und die Hölle von der anderen. Daß das Geschrei das Falsche bedeutet, sehe man Nr. 2240, das Denken mit der vollen Absicht, danach zu tun: Nr. 7119, und das innere Wehklagen: Nr. 7782.

Hierdurch wird der Zustand des Inneren jener Völkerschaft beschrieben, in dem sie waren, wenn die Hölle bei ihnen wirkte gegen den Himmel und der Himmel gegen die Hölle, somit wenn sie zwischen beiden erhalten wurden, was geschah, wenn sie im äußeren Gottesdienst waren, während das Innere verschlossen war. Dieser wurde verschlossen aus dem Grund, damit gleichwohl durch äußere Dinge, die Vorbilder von inneren waren, eine Gemeinschaft mit dem Himmel stattfände. Hiervon war oben die Rede.

10457. "Die Stimme eines erbärmlichen Geschreis höre ich", 2. Mose 32/18, bedeutet den jämmerlichen Zustand ihres Inneren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stimme eines erbärmlichen Geschreis, sofern es das Jämmerliche bezeichnet; denn dieses wird in der Grundsprache ausgedrückt durch ein Wort, das sowohl Geschrei, als Neigung und Elend bezeichnet, somit ein erbärmliches Geschrei. Und wenn die Stimme die Beschaffenheit des Inneren bedeutet, so bezeichnet die Stimme des erbärmlichen Geschreis den jämmerlichen Zustand des Inneren.

10458. "Und es geschah, als er nahe zum Lager kam", 2. Mose 32/19, bedeutet die Hölle, worin damals jene Völkerschaft war.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lagers der Söhne Israels, sofern es den Himmel und die Kirche bezeichnet, wovon Nr. 4236, 10038. Während sie aber im Götzendienst waren, indem sie das Kalb als Jehovah anbeteten, wird durch ihr Lager die Hölle bezeichnet, denn das Vorbild des Himmels und der Kirche verwandelt sich in ein Vorbild der Hölle, wenn das Volk sich vom göttlichen Kultus zum Dienst des Teufels hinwendet, was die Verehrung des Kalbes war. Das gleiche wird durch Lager bezeichnet bei

Amos 4/10: "Ich schickte unter euch die Pest auf dem Wege Ägyptens, tötete mit dem Schwert eure Jünglinge, samt der Gefangenschaft eurer Rosse, so daß Ich den Gestank eures Lagers aufsteigen ließ auch in eure Nase": hier ist die Rede von der Verwüstung des Wahren, nach dessen Verwüstung des Lagers die Hölle bezeichnet. Daß von der Verwüstung des Wahren die Rede ist, ergibt sich aus dem einzelnen, wenn man es im inneren Sinn betrachtet, denn Pest bedeutet Verwüstung: Nr. 7102, 7505; der Weg ist das Wahre und im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 10422; Ägypten ist das Äußere und auch die Hölle: in den Nr. 10437 angeführten Stellen; Schwert ist das gegen Wahrheiten kämpfende Falsche: Nr. 2799, 4499, 6353, 7102, 8294; Jünglinge bedeuten die Wahrheiten der Kirche: Nr. 7668; getötet werden heißt, geistig zugrunde gehen: Nr. 6767, 8902; Gefangenschaft ist Beraubung des Wahren: Nr. 7990; Rosse sind das Verständige, das erleuchtet wird: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321, 6125, 6534; Gestank bedeutet das Abscheuliche, das von der Hölle ausdünstet: Nr. 7161. Hieraus wird klar, daß das Lager in diesem Sinn die Hölle bezeichnet.

Die Hölle wird auch bezeichnet durch das Lager der Feinde, die gegen Jerusalem und im allgemeinen, die gegen die Söhne Israel waren, in den geschichtlichen Teilen des Wortes.

10459. "Und sah das Kalb und die Reigentänze", 2. Mose 32/19, bedeutet den höllischen Gottesdienst, gemäß dem Lustreiz der äußeren Liebestriebe jener Völkerschaft und daher ihre innere, freudige Stimmung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kalbes, sofern es den Lustreiz der äußeren Liebestriebe jener Völkerschaft bezeichnet, wovon Nr. 10407. Daß es hier einen Gottesdienst diesem Lustreiz gemäß bedeutet, kommt daher, weil, als Mose zum Lager nahe kam, jene Völkerschaft in diesem Gottesdienst war; und daß dieser Gottesdienst von der Hölle stammt, erhellt aus dem oben Gezeigten. Ferner aus der Bedeutung der Reigen, sofern sie die innere Fröhlichkeit bezeichnen, wovon ebenfalls oben, Nr. 10416.

10460. "Da entbrannte der Zorn Moses", 2. Mose 32/19, bedeutet die Abkehr jener Völkerschaft vom Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes.

Dies erhellt aus der Bedeutung vom Entbrennen des Zorns, wenn vom Herrn (die Rede ist), sofern es die Abkehr des Menschen von den inneren, somit von den göttlichen Dingen bezeichnet, wovon Nr. 10431. Das gleiche wird durch das Entbrennen des Zorns bezeichnet, wenn es von Mose gesagt wird, weil durch Mose das Wort oder das göttlich Wahre vom Herrn, oder, was dasselbe ist, der Herr in Ansehung des göttlich Wahren vorgebildet wird. Über diese vorbildliche Bedeutung sehe man in den Nr. 9372 angeführten Stellen.

Es wird gesagt vom Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, denn wer vom Inneren des Wortes sich abwendet, der wendet sich auch ab vom Inneren der Kirche, wie auch vom Inneren des Gottesdienstes, weil das Innere der Kirche und das Innere des Gottesdienstes aus dem Inneren des Wortes stammt; denn das Wort lehrt, wie der Mensch der Kirche oder wie die Kirche beim Menschen beschaffen sein muß, und auch, wie der Gottesdienst beim Menschen der Kirche beschaffen sein muß; denn das Gute und Wahre der Liebe und des Glaubens ist es, was die innere Kirche, wie auch den inneren Gottesdienst macht. Dieses lehrt das Wort und dies ist der innere Gehalt des Wortes.

10461. "Und er warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge", 2. Mose 32/19, bedeutet den äußeren Sinn des Wortes, wie er umgewandelt und ein anderer wurde wegen jener Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tafeln, auf die das Gesetz geschrieben war, sofern sie den äußeren Sinn des Wortes oder seinen Buchstabensinn bezeichnen, wovon Nr. 10453. Aus der Bedeutung von "sie aus der Hand werfen und zerbrechen", sofern es heißt, den echten äußeren Sinn zerstören, somit auch umwandeln und zu einem anderen machen; daß der äußere Sinn des Wortes umgewandelt und ein anderer wurde wegen der israelitischen Völkerschaft, sehe man Nr. 10453. Und aus der Bedeutung des Berges Sinai, sofern er den Himmel, aus dem das göttlich Wahre stammt, bezeichnet, wovon Nr. 9420. Es wird gesagt "unten am Berg", weil der äußere Sinn des Wortes unter dem Himmel ist, der innere aber im Himmel.

10462. "Und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten", 2. Mose 32/20, bedeutet den Lustreiz des Götzendienstes jener Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kalbes, sofern es den Lustreiz der äußeren Liebestriebe der israelitischen Völkerschaft bezeichnet, aus dem und gemäß dem ihr Gottesdienst, der ein Götzendienst war, sich bildete, wovon Nr. 10407, 10459.

10463. "Und verbrannte es mit Feuer", 2. Mose 32/20, bedeutet, ganz aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe, die verdammt sind zur Hölle.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Feuers, sofern es die himmlische Liebe bezeichnet, das die Liebe zum Herrn und die Liebe gegen den Nächsten ist, und im entgegengesetzten Sinn die höllische Liebe, welche die Selbstliebe und die Weltliebe ist, wovon Nr. 4906, 5071, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324, 7575, 10055. Verbrannt werden mit Feuer bedeutet daher, ganz von den Trieben der Selbst- und Weltliebe erfüllt, somit zur Hölle verdammt werden; denn diese Triebe sind, wenn sie regieren, die Hölle beim Menschen.

Hieraus wird klar, was durch das höllische Feuer bezeichnet wird, wovon hie und da im Wort die Rede ist.

10464. "Und zermalmte es zu Staub", 2. Mose 32/20, bedeutet das höllisch Falsche daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zu Staub oder sehr klein zermalmen", sofern es heißt das Falsche aus dem höllischen Lustreiz bilden, somit das höllisch Falsche. Daß durch zermalmen, wenn es sich auf das Böse bezieht, dieses bezeichnet wird, kann aus dem erhellen, was Nr. 4335, 9995 E, 10303 gezeigt wurde.

10465. "Und streute es auf das Wasser", 2. Mose 32/20, bedeutet die Vermischung mit Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wassers, sofern es Wahrheiten bezeichnet, wovon in den Nr. 10238 angeführten Stellen; und weil gesagt wird, daß der Staub, zu dem das Kalb zermalmt wurde, auf das Wasser gestreut worden sei, darum wird bezeichnet, daß das Falsche aus höllischem Lustreiz mit den Wahrheiten aus dem Himmel vermischt worden sei. Daß durch dieses Wasser die Wahrheiten aus dem Himmel bezeichnet werden, kommt daher, weil diese Wasser vom Berg Sinai herabkamen, und durch den Berg Sinai der Himmel bezeichnet wird, aus dem das göttlich Wahre kommt: Nr. 9420. Daß dieses Wasser von dorther kam, erhellt aus einer anderen Stelle:

5. Mose 9/21: "Eure Sünde, die ihr gemacht habt, das Kalb, habe ich genommen, und mit Feuer verbrannt und zerstoßen, indem ich es wohl zermalmte, bis es zerrieben war zu Staub, und seinen Staub warf ich in den Bach, der vom Berge herabkommt".

10466. "Und ließ es die Söhne Israels trinken", 2. Mose 32/20, bedeutet, verbunden und angeeignet jener Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von trinken, sofern es heißt das Wahre verbinden und sich aneignen, und im entgegengesetzen Sinn das Falsche, wovon Nr. 3089, 3168, 8562; hier das Falsche des Bösen. Unter den Söhnen Israels wird verstanden jene Völkerschaft ohne einen anderen Sinn, weil von ihrem Eigenen hier gehandelt wird.

Hieraus kann nun erhellen, wie geartet jene Völkerschaft in Ansehung ihres Inneren war, denn in diesem Kapitel wird dasselbe beschrieben.

10467. Vers 21-25: Und Mose sprach zu Aharon: Was hat dir dies Volk getan, daß du über dasselbe eine so große Sünde gebracht hast? Da sprach Aharon: Es entbrenne nicht der Zorn meines Herrn; du kennst das Volk, daß es im Bösen ist. Und sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen. Und ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es ab; und sie gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, da ging dieses Kalb daraus hervor. Und da Mose das Volk sah, daß es zügellos war, denn Aharon hatte es zügellos gemacht, daß sie zum Spotte würden bei ihren Widersachern.

"Und Mose sprach zu Aharon" bedeutet das Innewerden aus dem Inneren über ein solches Äußeres;

"was hat dir dies Volk getan, daß du über dasselbe eine so große Sünde gebracht hast?" bedeutet, woher es komme, daß jene Völkerschaft sich vom Göttlichen so abgewendet habe;

"da sprach Aharon" bedeutet das Innegewordene;

"es entbrenne nicht der Zorn meines Herrn" bedeutet, das Innere solle sich darum nicht abwenden;

"du kennst das Volk, daß es im Bösen ist" bedeutet, jene Völkerschaft sei im Äußeren, das getrennt ist vom inneren Heiligen;

"und sie sprachen zu mir" bedeutet die Aufforderung;

"mache uns Götter, die vor uns hergehen" bedeutet das Falsche der Lehre und des Gottesdienstes, somit das Götzendienerische;

"denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen" bedeutet, es sei ganz unbekannt, daß das göttlich Wahre etwas anders sei, das den Menschen vom Äußeren zum Inneren erhebt und die Kirche macht;

"und ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es ab" bedeutet das Herausziehen solcher Dinge aus dem Buchstabensinn, die dem Lustreiz der äußeren Liebestriebe und den Grundsätzen daraus günstig sind;

"und sie gaben es mir" bedeutet die Zusammenstellung in ein Ganzes und die Ausführung;

"und ich warf es ins Feuer, da ging dieses Kalb daraus hervor" bedeutet die Triebe der Selbst- und Weltliebe, aus denen jener Gottesdienst hervorging, und nach denen er sich bildete;

"und da Mose das Volk sah, daß es zügellos war" bedeutet das Innegewordene aus dem Inneren, daß jene Völkerschaft vom Inneren, somit vom Göttlichen abgewandt war;

"denn Aharon hatte es zügellos gemacht" bedeutet, das komme vom Äußeren her, das sie liebten;

"daß sie zum Spotte würden bei ihren Widersachern" bedeutet, ohne alle Macht, dem Bösen und Falschen aus der Hölle zu widerstehen.

10468. "Und Mose sprach zu Aharon", 2. Mose 32/21, bedeutet das Innewerden aus dem Inneren über ein solches Äußeres.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon in den Nr. 10290 angeführten Stellen; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, wovon in den Nr. 9372 angeführten Stellen, hier das Innere desselben; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, wovon Nr. 10397. Daß Mose hier das Innere darstellt, beruht darauf, daß er zu Aharon redet, durch den das Äußere vorgebildet wird. Ob man sagt, das Innere und das Äußere des Wortes, oder einfach das Innere und das Äußere gilt hier gleich, denn das Wort ist das göttlich Wahre, von dem der Mensch das Innewerden hat, hier das Innewerden über ein solches Äußere bei der israelitischen Völkerschaft, sowohl im Gottesdienst, als im Ganzen der Kirche und im Ganzen des Wortes.

Man wisse, daß alles Innewerden über das Äußere vom Inneren kommt; denn vom Inneren aus kann man sehen, was im Äußeren ist, aber nicht vom Äußeren aus, was in diesem ist, und noch weniger vom Äußeren aus, was im Inneren ist. Daher kommt es, daß die, welche im Äußeren ohne das Innere sind, das Innere nicht anerkennen, weil sie es nicht empfinden und sehen, wie auch, daß etliche es leugnen, und mit demselben die himmlischen und göttlichen Dinge.

10469. "Was hat dir dies Volk getan, daß du über dasselbe eine so große Sünde gebracht hast?", 2. Mose 32/21, bedeutet, woher es komme, daß jene Völkerschaft sich vom Göttlichen so abgewendet habe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "was hat dir dies Volk getan", sofern es bedeutet, woher es komme, daß jene Völkerschaft eine solche sei; denn tun bedeutet hier nicht tun, weil durch Aharon nicht der Aharon bezeichnet wird, sondern das Äußere, das in Ansehung seiner Beschaffenheit vom Inneren gemustert (oder geprüft) wird. Daher wird, wenn es abgesehen von den Personen verstanden wird, unter den Worten "was hat es dir getan" verstanden, woher es komme. Und aus der Bedeutung der Sünde, sofern sie eine Abkehr vom Göttlichen ist, wovon Nr. 5841, 9346.

10470. "Da sprach Aharon", 2. Mose 32/22, bedeutet das Innegewordene.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es sich auf das Innere bezieht, das mustert und forscht was im Äußeren vorgeht, sofern es heißt innewerden, daher umgekehrt, wenn es sich auf das Äußere bezieht, ist es das Innegewordene.

10471. "Es entbrenne nicht der Zorn meines Herrn", 2. Mose 32/22, bedeutet, das Innere solle sich darum nicht abwenden.

Dies erhellt aus der Bedeutung vom Entbrennen des Zorns, wenn von Mose (die Rede ist), durch den das Innere bezeichnet wird, sofern es heißt, sich abwenden, hier, es solle sich nicht abwenden. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der hier unter "mein Herr" verstanden ist, sofern er das Innere darstellt, wovon Nr. 10468.

Mose wird hier von Aharon mein Herr genannt, weil das Innere der Herr ist und das Äußere beziehungsweise der Knecht. Denn das Innere beim Menschen ist im Himmel, und daher ist es, wenn es geöffnet ist, sein Himmel; aber das Äußere bei ihm ist in der Welt, somit ist es seine Welt, und die Welt ist gemacht, daß sie dem Himmel dienen soll, wie der Knecht seinem Herrn. Ebenso verhält es sich mit dem Äußeren des Gottesdienstes, und auch mit dem Äußeren der Kirche, wie auch des Wortes, in Beziehung auf ihr Inneres.

10472. "Du kennst das Volk, daß es im Bösen ist", 2. Mose 32/22, bedeutet, jene Völkerschaft sei im Äußeren, das getrennt ist vom inneren Heiligen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Bösen und der Sünde, sofern es Scheidung, Trennung und Abwendung vom Göttlichen ist, wovon Nr. 4997, 5746, 5841, 9346.

Es wird gesagt "getrennt vom inneren Heiligen", weil das Äußere, wenn es getrennt ist vom Inneren, auch vom Heiligen getrennt ist, denn das Heilige des Menschen ist in seinem Inneren. Heilig heißt das, was beim Menschen einfließt aus dem Himmel, das ist durch den Himmel vom Herrn. Der Himmel fließt ein in das Innere des Menschen, und durch dieses in sein Äußeres, weil das Innere des Menschen gebildet ist zu einem Bild des Himmels, somit zur Aufnahme der dort befindlichen geistigen Dinge, und das Äußere zum Bild der Welt, somit zur Aufnahme der natürlichen Dinge in derselben: Nr. 9279, 10156. Hieraus wird klar, wie geartet der Mensch ist, bei dem das Äußere getrennt ist vom Inneren, daß er nämlich bloß in weltlichen, irdischen und leiblichen Dingen befangen ist.

Diejenigen, die bloß in solchen Dingen leben, begreifen nicht einmal, was das Innere ist, somit auch nicht, was es heißt, in himmlischen und göttlichen Dingen sein. Sie meinen, wenn sie sich mit Dingen beschäftigen, die dem äußeren Gottesdienst der Kirche angehören, so seien sie auch in göttlichen Dingen; allein so ist es nicht; denn sie sind alsdann entweder in einem leiblichen Lustreiz infolge der Gewöhnung von Kindheit an, oder um der Welt willen, auf daß sie (fromm scheinen), oder aus pflichtschuldigem Dank für den Gewinn oder die Ehre. Somit auch in weltlichen, irdischen und leiblichen Dingen, und nicht in himmlischen und göttlichen. Anders ist es bei denen, die im Äußeren sind vom Inneren her.

10473. "Und sie sprachen zu mir", 2. Mose 32/23, bedeutet die Aufforderung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn von denen (die Rede ist), die in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, sofern es eine Aufforderung bezeichnet, wie Nr. 10398.

10474. "Mache uns Götter, die vor uns hergehen", 2. Mose 32/23, bedeutet das Falsche der Lehre und des Gottesdienstes, somit das Götzendienerische; man sehe Nr. 10399.

10475. "Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen", 2. Mose 32/23, bedeutet, es sei ganz unbekannt, daß das göttlich Wahre etwas anders sei, das den Menschen vom Äußeren in das Innere erhebt und die Kirche macht; wie Nr. 10400.

10476. "Und ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es ab", 2. Mose 32/24, bedeutet das Herausziehen solcher Dinge aus dem Buchstabensinn des Wortes, die dem Lustreiz der äußeren Liebestriebe und den Grundsätzen daraus günstig sind.

Dies erhellt aus dem was Nr. 10402 erklärt und gezeigt wurde.

10477. "Und sie gaben es mir", 2. Mose 32/24, bedeutet die Zusammenstellung in ein Ganzes und die Ausführung; wie Nr. 10403, 10404.

10478. "Und ich warf es ins Feuer, da ging dieses Kalb daraus hervor", 2. Mose 32/24, bedeutet die Triebe der Selbst- und Weltliebe, aus denen heraus und denen gemäß jener Gottesdienst sich bildete.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Feuers, sofern es die Liebe in beiderlei Sinn bezeichnet, wovon Nr. 4906, 5071, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324, 7575, 10055. Hier die Selbstliebe und Weltliebe, sofern jene Völkerschaft in denselben war, weil in dem vom Inneren getrennten Äußeren. Ins Feuer werfen heißt daher, in jene Liebestriebe (werfen), und solche Dinge aus dem Buchstabensinn des Wortes herausziehen, die ihnen günstig sind, und eine Lehre daraus machen. Und aus der Bedeutung des Kalbes, sofern es den Gottesdienst aus jenen Liebestrieben und gemäß denselben bezeichnet, der ein höllischer ist, wovon Nr. 10459.

10479. "Und da Mose das Volk sah, daß es zügellos war", 2. Mose 32/25, bedeutet das Innegewordene aus dem Inneren, daß jene Völkerschaft vom Inneren, somit vom Göttlichen abgewandt war.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es heißt innewerden; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Innere darstellt, wovon Nr. 10468; und aus der Bedeutung von zügellos sein, sofern es heißt, abgewandt sein; hier vom Inneren, somit vom Göttlichen, gemäß dem, was Nr. 10472 erklärt wurde.

Durch jenes Wort wird in der Grundsprache auch bezeichnet abgewandt sein und zurücktreten, sodann entblößt sein, und entblößt bedeutet beraubt des Guten der Liebe und der Wahrheiten des Glaubens, die das Innere der Kirche und des Gottesdienstes sind: Nr. 9960.

10480. "Denn Aharon hatte es zügellos gemacht", 2. Mose 32/25, bedeutet, das komme vom Äußeren her, das sie liebten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zügellos machen, sofern es heißt, abgewandt sein vom Inneren, somit vom Göttlichen, wie Nr. 10479; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er das Äußere darstellt, wovon Nr. 10468. Daß es heißt, das sie liebten, beruht darauf, daß die, welche in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, bloß das Äußere lieben.

Daß zügellos machen hier bedeutet abgewandt sein, und nicht abwendig machen, kommt daher, weil durch Aharon im inneren Sinn nicht der Aharon verstanden wird, sondern das Äußere, somit abgesehen von der Person, gemäß dem, was Nr. 10469 gesagt wurde.

10481. "Daß sie zum Spotte würden bei ihren Widersachern", 2. Mose 32/25, bedeutet, ohne alle Macht, dem Bösen und Falschen aus der Hölle zu widerstehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Spottes (der Vernichtung) sofern es heißt, ohne alle Macht dem Bösen und Falschen zu widerstehen; denn dieses heißt in der geistigen Welt, nichts vermögen. Und aus der Bedeutung der Widersacher oder Feinde, sofern es das Böse und daher das Falsche bezeichnet, denn diese sind die Feinde, die sich empören im geistigen Sinn. Daher wird auch dieses durch Feinde und Widersacher im Wort bezeichnet:

Ps.3/2,3: "Jehovah, wieviel sind meiner Feinde; viele sind es, die sich aufmachen wider mich, die von meiner Seele sagen: Sie hat kein Heil in Gott".

Ps.17/7-9: "Mache groß Deine Barmherzigkeit, Du Heiland derer, die auf Dich trauen, vor denen, die sich aufmachen wider mich, durch Deine Rechte; behüte mich vor den Gottlosen, die wider meine Seele mich umringen".

Ps.27/12,13: "Übergib mich nicht in das Verlangen meiner Feinde, denn Zungen der Lüge haben sich erhoben gegen mich, und die Gewalttat schnauben, sonst würde ich nicht glauben, zu sehen das Gute im Lande des Lebens".

Ps.44/5,6: "Sende, o Gott, die Hilfe Jakobs; durch Dich werden wir unsere Feinde niederstoßen, in Deinem Namen werden wir zertreten die, welche sich aufmachen wider uns".

Ps.54/5,6: "Fremde haben sich aufgemacht gegen mich, und Gewalttätige haben gesucht meine Seele; sie haben sich Gott nicht vorgesetzt, der Herr ist unter denen, die meine Seele erhalten".

Ps.59/2-4: "Befreie mich von meinen Feinden, mein Gott, von denen, die sich aufmachen gegen mich, erhöhe mich, befreie mich von den Missetätern; siehe, sie stellen meiner Seele nach".

In diesen und mehreren anderen Stellen wird durch Feinde und Widersacher das Böse und Falsche bezeichnet, das von der Hölle kommt. Sie heißen Widersacher, weil das Böse und Falsche sich aufmacht gegen das Gute und Wahre, nicht aber umgekehrt.

Daß diejenigen, die in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, keine Macht haben, dem Bösen und Falschen von der Hölle zu widerstehen, kommt daher, weil alle Macht, diesem zu widerstehen, vom Göttlichen kommt. Daher sind diejenigen, die vom Inneren, und somit auch vom Göttlichen getrennt sind, machtlos; darum werden sie vom Bösen und Falschen fortgerissen, wohin nur immer die Hölle sie führt, wie eine Flaumfeder oder wie Spreu vom Winde; was man deutlich sehen kann an den Bösen, die aus der Welt ins andere Leben kommen.

Dieses wurde auch durch jene Völkerschaft vorgebildet, sofern sie ihre Feinde besiegt haben, solange sie in dem Gottesdienst blieben, der ihnen befohlen war, ebensooft aber besiegt wurden, wenn sie von diesem Gottesdienst abwichen, also sooft sie im Bösen waren; gemäß folgendem:

3. Mose 26/15,36,37: "Wenn ihr Meine Satzungen verwerfet, wird euch verfolgen das Rauschen eines weggestoßenen Blattes, und werdet ihr fliehen die Flucht des Schwertes, und werdet fallen ohne einen Verfolger. Sie werden hinstürzen, ein Mann auf seinen Bruder, wie vor dem Schwert, wiewohl niemand verfolgt".

5. Mose 32/30: "Verfolgen wird einer Tausende, und zwei eine Myriade, weil ihr Fels sie verkauft, und Jehovah sie verschlossen hat".

Aus diesem wird klar, was bezeichnet wird durch "ein Spott sein den Widersachern".

10482. Vers 26-29: Da stellte sich Mose in das Tor des Lagers und sprach: Zu mir her, wer Jehovah angehört! Und es sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi. Und er sprach zu ihnen: So spricht Jehovah, der Gott Israels: Gürtet ein jeder sein Schwert an seine Hüfte; gehet hin und her, von Tor zu Tor im Lager, und tötet ein jeglicher seinen Bruder, und ein jeglicher seinen Genossen, und ein jeglicher seinen Nächsten. Und die Söhne Levi taten nach dem Wort Moses, und es fielen vom Volke an jenem Tage bei dreitausend Mann. Und Mose sprach: Füllet eure Hand heute dem Jehovah, weil ein jeder gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder war, daß heute ein Segen über euch gegeben werde.

"Da stellte sich Mose in das Tor des Lagers" bedeutet, wo die Öffnung zur Hölle ist;

"und sprach: Zu mir her, wer Jehovah angehört" bedeutet, die im Äußeren sind vom Inneren her;

"und es sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi" bedeutet, die in Wahrheiten aus dem Guten sind;

"und er sprach zu ihnen" bedeutet die Aufforderung;

"so spricht Jehovah, der Gott Israels" bedeutet vom Herrn;

"gürtet ein jeder sein Schwert an seine Hüfte" bedeutet das Wahre aus dem Guten, das kämpft gegen das Falsche aus dem Bösen;

"gehet hin und her, von Tor zu Tor im Lager" bedeutet überall, wo etwas geöffnet ist vom Inneren ins Äußere;

"und tötet ein jeglicher seinen Bruder, und ein jeglicher seinen Genossen, und ein jeglicher seinen Nächsten" bedeutet die Verschlossenheit für den Einfluß des Guten und Wahren, und des ihm Verwandten, so daß keine Aufnahme und Gemeinschaft stattfindet;

"und die Söhne Levi taten nach dem Wort Moses" bedeutet, bewirkt von denen, die in den Wahrheiten aus dem Guten sind;

"und es fielen vom Volke an jenem Tage bei dreitausend Mann" bedeutet die völlige Verschlossenheit des Inneren;

"und Mose sprach: Füllet eure Hand heute dem Jehovah" bedeutet die Mitteilung und Aufnahme des göttlich Wahren in den Himmeln;

"weil ein jeder gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder war" bedeutet, wenn das Innere verschlossen ist, so daß das Wahre und Gute aus dem Himmel nicht eindringen kann ins Äußere;

"daß heute ein Segen über euch gegeben werde" bedeutet die Aufnahme des göttlich Wahren aus dem Wort, und durch dieses Verbindung mit dem Herrn.

10483. "Da stellte sich Mose in das Tor des Lagers", 2. Mose 32/26, bedeutet, wo die Öffnung zur Hölle ist.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Innere darstellt, wovon Nr. 10468; aus der Bedeutung von "ins Tor", sofern es heißt, wo eine Öffnung ist, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Lagers, sofern es die Hölle bezeichnet, wovon Nr. 10458.

Daß Mose sich ins Tor des Lagers stellte, und nicht ins Lager selbst hineinging, hatte den Grund, weil vorgebildet werden sollte, daß das Innere nicht in die Hölle eingehen könne; denn durch Mose wird das Innere vorgebildet, und durch das Lager die Hölle; denn alle, die in der Hölle sind, sind in dem vom Inneren getrennten Äußeren, weil in den Trieben der Selbst- und Weltliebe. Deswegen kann des Innere nicht dort hineingehen, denn es wird nicht aufgenommen, sondern bei etlichen, die dort sind, wird es sogleich verworfen, bei etlichen wird es erstickt und ausgelöscht, und bei etlichen verkehrt.

Ob man sagt, das Innere oder der Himmel, ist gleich, denn der Himmel ist im Inneren, sowohl im Inneren des Wortes, als im Inneren der Kirche und des Gottesdienstes, folglich im Inneren des Menschen, der in himmlischer und geistiger Liebe, d.h. in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist.

Was die Öffnung der Hölle ist, die durch das Tor dieses Lagers bezeichnet wird, soll mit wenigen Worten gesagt werden: Eine jede Hölle ist ringsumher verschlossen, wird aber oben, je nachdem es nötig und Bedürfnis ist, geöffnet. Diese Öffnung geht in die Geisterwelt, welche Welt in der Mitte zwischen dem Himmel und der Hölle ist, denn hier laufen die Höllen nach oben zu aus, und die Himmel nach unten zu: Nr. 5852. Es wird gesagt, sie werden geöffnet, je nachdem es nötig und Bedürfnis ist, weil ein jeder Mensch Geister von der Hölle, und Engel aus dem Himmel bei sich hat. Die Geister der Hölle sind in seinen leiblichen und weltlichen Liebestrieben, und die Engel aus dem Himmel in den himmlischen und geistigen Liebestrieben, denn der Mensch kann ohne Geister gar nicht leben. Würden die Geister von ihm weggenommen, so würde er tot hinfallen wie ein Stein. Damit nun der Mensch ein Leben habe seinen Liebestrieben gemäß, werden der Notwendigkeit und dem Bedürfnis gemäß die Höllen geöffnet, aus der solche Geister zu ihm ausgehen, die in gleichen Liebestrieben sind. Diese Öffnung ist es, die unter dem Tor der Hölle verstanden wird. Und solche Öffnungen durfte ich öfters sehen. Diese Tore werden aber vom Herrn durch Engel bewacht, daß nicht mehr Geister davon ausgehen, als es nötig ist.

Hieraus wird klar, was durch die Tore der Hölle und durch die Tore der Feinde im Wort bezeichnet wird:

Matth.16/18: "Jesus sprach zu Petrus: Auf diesen Felsen will Ich bauen Meine Kirche, und die Tore der Hölle werden sie nicht überwältigen": die Tore der Hölle werden sie nicht überwältigen heißt, die Höllen werden nicht wagen, herauszukommen um die Glaubenswahrheiten zu zerstören. Der Fels, auf dem die Kirche ruht, ist der Glaube vom Herrn an den Herrn, und dieser Glaube ist der Glaube der Liebtätigkeit, weil er in dieser und daher eins mit ihr ist.

Daß der Fels diesen Glauben bedeutet, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22, sowie Nr. 8581, 10438; und daß der eigentliche Glaube Liebtätigkeit ist: Nr. 654, 1162, 1176, 1608, 2228, 2343, 2349, 2419, 2839, 3324, 4368, 6348, 7039, 7623-7627, 7752-7762, 8530, 9154, 9224, 9783.

Das gleiche wird auch bezeichnet durch: "Dein Same wird als Erbe besitzen die Tore deiner Feinde", 1. Mose 22/17; 24/60; das Tor der Feinde erblich besitzen heißt, das Böse und Falsche von der Hölle zerstören. Dies wurde auch durch die Vertreibung und Zerstörung der Völkerschaften im Lande Kanaan vorgebildet, denn die dortigen Völkerschaften bildeten das Böse und Falsche aus der Hölle vor, man sehe Nr. 1573, 1574, 1868, 4818, 6306, 8054, 8317, 9320, 9327.

Ps.69/13: "Es sinnen gegen mich die Bewohner des Tores, es singen Spottliedlein die Weintrinker".

Ps.127/5: "Selig der Mann, der gefüllt hat seinen Köcher, sie werden nicht zuschanden werden, denn sie werden reden mit den Feinden im Tor".

Tore im guten Sinn bedeuten aber die Öffnung in den Himmel:

Ps.24/7-10: "Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und hebet euch, ihr ewigen Pforten, und eingehen wird der König der Herrlichkeit".

Außerdem wird durch Tore im Wort bezeichnet der Eingang in den Himmel durch das Wahre und Gute, wie auch der Einfluß des Wahren und Guten beim Menschen.

10484. "Und sprach: Zu mir her, wer Jehovah angehört", 2. Mose 32/26, bedeutet, die im Äußeren sind vom Inneren her.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Innere darstellt, wovon Nr. 10468; und weil das Innere des Menschen im Himmel ist, sein Äußeres aber in der Welt, und der Himmel durch das Innere in das Äußere beim Menschen eingeht, so ist klar, daß unter denen, die dem Jehovah angehören, die verstanden werden, die im Äußeren sind aus dem Inneren. Wenn gesagt wird, daß der Himmel hineingehe, so wird verstanden, daß der Herr eingehe, weil das Göttliche des Herrn den Himmel macht.

Daß solche bezeichnet werden, erhellt auch daraus, daß sie denjenigen entgegengesetzt werden, die in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind; wie auch, daß durch die Söhne Levi, die sich zu Mose sammelten, diejenigen vorgebildet werden, die in den Wahrheiten sind aus dem Guten. Solche aber, die in Wahrheiten sind aus dem Guten, sind im Äußeren vom Inneren her.

10485. "Und es sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi", 2. Mose 32/26, bedeutet, die in Wahrheiten aus dem Guten sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne Levi, sofern sie die bezeichnen, die in geistiger Liebe oder in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, wovon Nr. 3875, 4497, 4502, 4503. Ob man sagt Liebtätigkeit gegen den Nächsten, oder das Wahre aus dem Guten, ist gleich, weil die, welche in der Liebtätigkeit sind, im Leben des Wahren sind. Das Leben des Wahren, d.h. das Leben nach den göttlichen Wahrheiten, ist aber Liebtätigkeit.

10486. "Und er sprach zu ihnen", 2. Mose 32/27, bedeutet die Aufforderung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn vom Kampf die Rede ist, zu dem sie aufgemuntert werden, wie hier, sofern es eine Aufforderung bezeichnet.

10487. "So sprach Jehovah, der Gott Israels", 2. Mose 32/27, bedeutet vom Herrn.

Dies erhellt daraus, daß Jehovah und der Gott Israels im Wort der Herr ist. Daß Jehovah der Herr ist, sehe man in den Nr. 9573 angeführten Stellen; ebenso Gott und der Heilige Israels: Nr. 7091.

10488. "Gürtet ein jeder sein Schwert an seine Hüfte", 2. Mose 32/27, bedeutet das Wahre aus dem Guten, das kämpft gegen das Falsche aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schwertes, sofern es das gegen das Falsche kämpfende Wahre bezeichnet, wovon Nr. 2799, 8294; und aus der Bedeutung der Hüfte, sofern sie das Gute der Liebe bezeichnet, wovon Nr. 3021, 4277, 4280, 5050-5062, 9961.

Es wird gesagt "Schwert an der Hüfte", weil das Wahre, das gegen das Falsche und Böse kämpft und es besiegt, aus dem Guten sein muß. Alle Macht des Wahren kommt daher. Das Wahre ohne das Gute ist nicht einmal wahr, denn es ist nur ein Wissen ohne Leben; daher hat das Wahre ohne das Gute keine Macht. Unter dem Wahren aus dem Guten wird verstanden das Leben gemäß dem Wahren, denn das Gute ist Sache des Lebens.

Hieraus wird klar, warum gesagt wird, das Schwert an die Hüfte gürten; wie auch bei Ps.45/4, wo es vom Herrn heißt: "Gürte Dein Schwert an die Hüfte, o Held, in Deinem Schmuck und in Deiner Ehre".

10489. "Gehet hin und her, von Tor zu Tor im Lager", 2. Mose 32/27, bedeutet überall, wo etwas geöffnet ist vom Inneren her ins Äußere.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hin- und hergehen, sofern es heißt mustern und umhersehen von einem Ende zum anderen. Aus der Bedeutung des Tores, sofern es die Öffnung ist, wovon Nr. 10483, somit von Tor zu Tor, heißt, überall, wo etwas offen ist. Und aus der Bedeutung des Lagers, sofern es die Hölle bezeichnet, wovon Nr. 10483, somit auch das Äußere, denn das vom Inneren getrennte Äußere ist die Hölle beim Menschen. Hieraus wird klar, daß durch "hin- und hergehen von Tor zu Tor im Lager" bezeichnet wird, man solle überall mustern und umhersehen, wo etwas geöffnet ist vom Inneren her ins Äußere. Wie es sich damit verhält, wird im folgenden Abschnitt gesagt werden.

Daß das vom Inneren getrennte Äußere die Hölle beim Menschen ist, beruht darauf, daß das Innere bei ihm der Himmel ist, wie Nr. 10472 gezeigt wurde, daher ist das Äußere, wenn es getrennt ist vom Inneren, die Hölle. Was auch noch daraus erhellen kann, daß bei denen, die in dem vom Äußeren getrennten Inneren sind, höllische Liebestriebe regieren, welche die Triebe der Selbst- und Weltliebe sind. Auch ist der Mensch, bei dem das Äußere vom Inneren getrennt ist, wirklich in der Hölle, obwohl er es nicht weiß, während er in der Welt lebt.

10490. "Und tötet, ein jeglicher seinen Bruder, und ein jeglicher seinen Genossen, und ein jeglicher seinen Nächsten", 2. Mose 32/27, bedeutet die Verschlossenheit für den Einfluß des Guten und Wahren und des ihm Verwandten, so daß keine Aufnahme und Gemeinschaft stattfindet.

Dies erhellt aus der Bedeutung von töten, sofern es heißt, das geistige Leben, somit das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens nehmen; hier also verschließen, so daß keine Aufnahme desselben und Gemeinschaft stattfindet, und wenn diese benommen ist, so ist auch das geistige Leben dahin; es bleibt nur noch das natürliche Leben. Daß töten heißt, das geistige Leben nehmen, sehe man Nr. 3387, 3395, 3607, 6767, 7043, 8902.

Aus der Bedeutung des Bruders, sofern er das Gute der Liebe und Liebtätigkeit bezeichnet, wovon Nr. 3815, 4121, 4191, 5409, 5686, 5692, 6756; aus der Bedeutung des Genossen, sofern er das Wahre jenes Guten bezeichnet; und aus der Bedeutung des Nächsten, sofern er das bezeichnet, was mit jenem verbunden ist, wovon Nr. 5911, 9378; somit was verwandt ist, denn die Verwandten sind die Nächsten.

Hieraus wird klar, daß durch "tötet ein jeglicher seinen Bruder, und ein jeglicher seinen Genossen, und ein jeglicher seinen Nächsten" bezeichnet wird die Verschlossenheit des Inneren bei jener Völkerschaft für den Einfluß des Guten, des Wahren und des damit Verwandten, so daß keine Aufnahme desselben und keine Gemeinschaft damit stattfindet. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Weil jene Völkerschaft im Herzen götzendienerisch war, und ganz in den Liebestrieben, in denen die Hölle ist, und dennoch bei ihr ein Gottesdienst, der himmlische Dinge vorbildet, eingesetzt werden sollte, darum wurde das Innere bei ihr völlig verschlossen. Daß aber das Innere verschlossen wurde, hatte zwei Ursachen: die erste war, damit eine Verbindung mit dem Himmel durch ihr Äußeres ohne das Innere stattfinden sollte; die andere, damit die heiligen Dinge der Kirche und des Himmels nicht entweiht werden möchten; denn wenn jene Völkerschaft das Innere des Gottesdienstes, das die heiligen Dinge des Himmels und der Kirche sind, die vorgebildet wurden, anerkannt hätte, so hätte sie es verunreinigt und entweiht. Daher kommt es, daß jener Völkerschaft nur weniges über den Himmel und das Leben nach dem Tod deutlich geoffenbart wurde; und daher kommt es, daß sie gar nicht wußten, daß das Reich des Messias im Himmel sei.

Daß jene Völkerschaft noch heutzutage so geartet ist, ist bekannt; aber man sehe, was über jene Völkerschaft in den Nr. 10396 angeführten Stellen (gesagt) wurde; nämlich

daß sie ganz im Äußeren ohne alles Innere waren: Nr. 4293, 4311, 4459 E, 4834, 4844, 4847, 4865, 4868, 4874, 4903, 4913, 9320, 9373, 9380, 9381,

daß ebendarum ihr Gottesdienst nur ein äußerer war: Nr. 3147, 3479, 8871;

daß sie das Innere des Gottesdienstes und des Wortes nicht einmal wissen wollten: Nr. 3479, 4429, 4433, 4680;

wenn sie die heiligen, inwendigen Dinge gewußt hätten, so hätten sie sie entweiht: Nr. 3398, 3489, 4289;

ebendeswegen durften sie dieselben auch nicht wissen: Nr. 301, 302, 304, 2520, 3769;

dennoch fand durch das Äußere des Gottesdienstes, das Vorbilder himmlischer Dinge war, eine Gemeinschaft mit dem Himmel statt: Nr. 4311, 4444, 6304, 8588, 8788, 8806.

Dieses ist es nun, was verstanden und bezeichnet wird durch die Worte: "sie sollen töten, ein jeglicher seinen Bruder, ein jeglicher seinen Genossen, und ein jeglicher seinen Nächsten". Wer nicht weiß, daß durch Bruder, Genossen, Nächste und durch andere Verwandtschaftsnamen das Gute und Wahre der Kirche und des Himmels, und die Gegensätze desselben, nämlich das Böse und Falsche, bezeichnet werden, der kann nicht wissen, was mehreres im Wort, wo jene Namen vorkommen, in sich schließt, wie in diesen folgenden Stellen:

Matth.10/34-38: "Ihr dürft nicht wähnen, daß Ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf Erden. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert; denn Ich bin gekommen, zu entzweien den Menschen gegen seinen Vater, und die Tochter gegen ihre Mutter; und die Schnur gegen ihre Schwieger; und die Feinde des Menschen werden seine Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als Mich, ist Meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als Mich, ist Meiner nicht wert, und wer nicht auf sich nimmt sein Kreuz und Mir nachfolgt, ist Meiner nicht wert": hier ist die Rede von den geistigen Kämpfen, die Versuchungen sind, und die diejenigen bestehen müssen, die wiedergeboren werden sollen, somit von dem Streit im Menschen alsdann zwischen Bösem und Falschem, das er von der Hölle hat, und zwischen Gutem und Wahrem, das er vom Herrn hat. Weil diese Kämpfe hier beschrieben werden, darum wird gesagt, "wer nicht auf sich nimmt sein Kreuz, und Mir nachfolgt, ist Meiner nicht wert": unter Kreuz wird verstanden der Zustand des Menschen in den Versuchungen. Wer nicht weiß, daß solches durch den Menschen und Vater, durch Tochter und Mutter, durch Schnur und Schwieger bezeichnet wird, kann glauben, der Herr sei in die Welt gekommen, um in den Häusern und Familien den Frieden wegzunehmen und Zwietracht zu stiften, während Er doch gekommen ist, den Frieden zu geben und Zwistigkeiten wegzunehmen, nach Seinen Worten bei Joh.14/27 und anderwärts.

Daß der Zwiespalt des inwendigen und äußeren Menschen hier beschrieben wird, erhellt aus der Bedeutung des Menschen und des Vaters, der Tochter und der Mutter, der Schnur und der Schwieger, im inneren Sinn, in dem Sinn der Mensch das Gute ist, das vom Herrn stammt; der Vater ist das Böse, das aus dem Eigenen des Menschen stammt, die Tochter ist die Neigung zum Guten und Wahren, die Mutter ist die Neigung zum Bösen und Falschen, die Schnur ist das Wahre der Kirche, das beigesellt ist ihrem Guten, und die Schwieger ist das Falsche, das beigesellt ist seinem Bösen; und weil so der Kampf zwischen Gutem und Bösem und zwischen Falschem und Wahrem im Menschen beschrieben wird, darum wird auch gesagt, daß die Feinde des Menschen seine Hausgenossen sein werden. Durch Hausgenossen wird bezeichnet, was im Menschen, somit was sein Eigenes ist, und Feinde im geistigen Sinn bedeuten Böses und Falsches, das Gutes und Wahres bekämpft. Daß solches durch Mensch, Vater, Tochter, Mutter, Schnur und Schwieger bezeichnet wird, ist in den Erklärungen hie und da gezeigt worden. Ebenso durch Folgendes:

Matth.10/21: "Übergeben wird ein Bruder den Bruder in den Tod, und der Vater den Sohn, und empören werden sich die Kinder gegen die Eltern, und sie dem Tod übergeben".

Luk.14/26,27,33: "Wer zu Mir kommt, und nicht haßt seinen Vater und Mutter und Weib und Kinder und Brüder und Schwestern, ja sogar auch seine Seele, kann nicht Mein Jünger sein, und wer nicht trägt sein Kreuz und Mir nachkommt, kann nicht Mein Jünger sein; ein jeder von euch, wer nicht verleugnet alle seine Habe, kann nicht Mein Jünger sein".

Wer sieht nicht, daß diese Worte anders als nach dem Buchstaben zu verstehen sind? Mindestens daraus, daß ohne Einschränkung gesagt wird, man solle Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern hassen, auf daß man ein Jünger des Herrn sein könne, während doch aus den Geboten des Herrn folgt, daß man niemand hassen darf, nicht einmal den Feind: Matth.5/43,44. Daß das Eigene des Menschen, welches das Böse und Falsche in seiner Ordnung ist, unter diesen Namen verstanden wird, leuchtet ein, denn es wird auch gesagt, er solle seine Seele hassen, und alle seine Habe verleugnen, die sein Eigenes bezeichnet. Der Zustand der Versuchung oder des geistigen Kampfes wird auch hier beschrieben, denn es wird gesagt: "Wer nicht sein Kreuz trägt und Mir nachkommt, kann nicht Mein Jünger sein; ein Jünger des Herrn sein heißt, von Ihm geführt werden, und nicht von sich selbst, somit vom Guten und Wahren, das vom Herrn stammt, und nicht vom Bösen und Falschen, das vom Menschen stammt. Ebenso ist das Wort anderwärts zu verstehen, wo jene genannt werden:

Jerem.6/19,21: "Auf Meine Worte achten sie nicht, und Mein Gesetz verschmähen sie; darum spricht Jehovah: Siehe, Ich lege diesem Volk Anstöße vor, daß sich daran stoßen die Väter und die Söhne miteinander, der Nachbar und sein Genosse, und sie zugrunde gehen".

Jerem.13/14: "Ich werde sie zerstreuen, den Mann mit seinem Bruder, und die Väter und Söhne zugleich, Ich werde nicht schonen und nicht vergeben und Mich nicht erbarmen, daß Ich sie nicht verderben sollte".

Jerem.46/16: "Gemehret hat Jehovah die Strauchelnden, auch ist gefallen ein Mann auf seinen Genossen".

Jes.19/2: "Handgemein machen werde Ich Ägypten mit Ägypten, daß ein Mann kämpft gegen den Bruder, und ein Mann gegen seinen Genossen".

In diesen Stellen wird auch das gleiche durch Väter, Söhne, Brüder und Genossen verstanden.

10491. "Und die Söhne Levi taten nach dem Wort Moses", 2. Mose 32/28, bedeutet, (es sei) bewirkt worden von denen, die in Wahrheiten aus dem Guten sind.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Levi, sofern sie die bezeichnen, die in Wahrheiten aus dem Guten sind, und im abgezogenen Sinn die Wahrheiten aus dem Guten, wovon Nr. 10485; und aus der Bedeutung von "tun nach dem Wort Moses", sofern es heißt, es sei bewirkt worden.

10492. "Und es fielen vom Volke an jenem Tage bei dreitausend Mann", 2. Mose 32/28, bedeutet die völlige Verschlossenheit des Inneren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von fallen oder getötet werden, sofern es heißt, verschlossen werden, wovon Nr. 10490; und aus der Bedeutung von 3000, sofern es das Völlige bezeichnet; denn durch drei wird das Volle und das Erfüllte bezeichnet, man sehe Nr. 2788, 4495, 7715, 8347, 9198, 9488, 9489; ebenso durch 3000, weil die größeren Zahlen das gleiche bezeichnen, was die kleineren, aus denen sie durch Multiplikation entstehen: Nr. 5291, 5335, 5708, 7973. Daß alle Zahlen im Wort Sachen bezeichnen, (sehe man) in den Stellen, die angeführt sind Nr. 9488, 10127, 10217, 10253.

Weil hier nun von der Verschlossenheit des Inneren bei der israelitischen und jüdischen Völkerschaft gehandelt wurde, so darf noch etwas über die Verschlossenheit des Inneren (überhaupt) gesagt werden:

Das Böse und Falsche ist es, was den inwendigen Menschen verschließt, oder was dasselbe ist, weltliche, irdische und leibliche Liebestriebe, wenn sie herrschen, denn daher kommt alles Böse und Falsche. Der Grund, warum das Innere von diesen verschlossen wird, ist der, weil jene Liebestriebe entgegengesetzt sind den himmlischen Liebestrieben, oder was gleich ist, weil das Böse und Falsche entgegengesetzt ist dem Guten und Wahren. Wenn nun Gegensätze aufeinanderwirken, so zieht sich zusammen, was verletzt wird, kaum anders als eine Fiber, wenn sie gestochen wird, und auch sonst alles am Menschen infolge des Schmerzes. Daß sein Angesicht infolge von Verletzung oder infolge eines düsteren Gemütszustandes sich runzelt, und daß der Unterleib des Menschen mit der Lunge und ihrem Atmen sich beengt, ist bekannt. So verhält es sich auch mit dem inwendigen Menschen, wenn Böses und Falsches in das Denken und in den Willen eingeht. Daß ein Widerwille alsdann eintritt, und infolgedessen eine Zusammenziehung, wird man inne, und kommt auch zur Erscheinung. Dies ist die allgemeine Ursache, warum das Inwendige verschlossen wird.

Die besondere Ursache aber ist die, daß nichts Gutes und Wahres aus dem Himmel durch den inwendigen Menschen in den äußeren eingehen und dort verunreinigt und entweiht werden darf. Damit also dieses bei der israelitischen Völkerschaft, bei der das Wort und die heiligen Dinge der Kirche waren, nicht geschehe, wurde das Inwendige bei ihnen völlig verschlossen. Daß es völlig verschlossen wurde, erhellt augenscheinlich daraus, daß, obwohl sie unter den Christen leben, und obwohl in den Weissagungen offenbar vom Herrn die Rede ist, sie Ihn dennoch gar nicht anerkennen; ja sie sind von der Art, daß sie nicht einmal etwas, was dafür spricht, denken können. Es ist innerlich ein Widerstreben und Widerwillen da.

Außerdem wisse man, daß auch in der Christenheit das Innere bei denen verschlossen ist, welche die Glaubenswahrheiten aus dem Wort wissen und nicht danach leben; denn nur das Leben danach öffnet den inwendigen Menschen, sonst bleiben sie nur im Gedächtnis des äußeren Menschen liegen. Dagegen aber bei denen, die sie leugnen, ist das Inwendige ganz verschlossen. Und was auffallend erscheinen kann, es gibt mehr Verständige, bei denen das Innere verschlossen ist, als Einfältige. Die Ursache ist, weil die Verständigen mehr als die Einfältigen in den Begierden sind, sich auszuzeichnen und zu gewinnen, und daher in den Trieben der Selbst- und Weltliebe, wie auch in der Fähigkeit, Böses und Falsches, das aus ihren Liebestrieben kommt, durch Wißtümliches zu begründen, dessen sie mehr besitzen, als die Einfältigen. Dazu kommt, daß die meisten von ihnen sich die Seele nach einer philosophischen Ansicht denken, vermöge derer sie keine andere Vorstellung fassen, als wie von einem Lufthauch, oder von einem Wind, worin zufällig etwas Lebendiges ist. Während umgekehrt die guten Einfältigen nicht aus einer solchen Vorstellung denken, sondern bloß aus der Vorstellung, daß die Seele der Mensch ist, der nach dem Tod lebt. Daher kommt es, daß diesen das Innere geöffnet, jenen aber verschlossen wird. Ob man sagt, das Innere werde geöffnet oder verschlossen, oder ob man sagt der Himmel, ist gleich.

10493. "Und Mose sprach: Füllet eure Hand heute dem Jehovah", 2. Mose 32/29, bedeutet die Mitteilung und Aufnahme des göttlich Wahren in den Himmeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "füllen die Hand dem Jehovah", sofern es ein Vorbild der göttlichen Macht des Herrn in den Himmeln durch das göttlich Wahre ist, das von Seinem göttlich Guten ausgeht. Sowie die Mitteilung und Aufnahme desselben daselbst, wovon Nr. 10076; hier die Gemeinschaft des göttlich Wahren mit den Himmeln durch Vorbildliches, welches das Äußere des Gottesdienstes bei jener Völkerschaft war, nachdem ihnen das Innere verschlossen worden.

Daß durch die äußeren Dinge des Gottesdienstes, die Vorbilder himmlischer Dinge waren, bei jener Völkerschaft, nachdem das Innere verschlossen worden, (gleichwohl) eine Gemeinschaft mit dem Himmel vermöge der göttlichen Macht des Herrn stattfand, sehe man Nr. 4311, 4444, 6304, 8588, 8788, 8806.

10494. "Weil ein jeder gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder (war)", 2. Mose 32/29, bedeutet, wenn das Innere verschlossen ist, so daß das Wahre und Gute aus dem Himmel nicht eindringen kann ins Äußere.

Dies erhellt aus der Bedeutung eines jeden gegen den Sohn und gegen den Bruder, oder nachdem sie dieselben getötet, sofern es die Verschlossenheit des Inneren für den Einfluß des Wahren und Guten bezeichnet, wovon Nr. 10490, 10492. Daß der Sohn das Wahre bedeutet, sehe man Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2628, 2803, 2813, 3373, 3704, 4257, 9807; und der Bruder das Gute: Nr. 3815, 4121, 4191, 5409, 5686, 5692.

10495. "Daß heute ein Segen über euch gegeben werde", 2. Mose 32/29, bedeutet die Aufnahme des göttlich Wahren aus dem Wort, und durch dieses Verbindung mit dem Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Segens, sofern er im allgemeinen das bezeichnet, was vom Herrn dem Menschen geschenkt wird. Und weil das alles sich auf das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens bezieht, so bedeutet er dieses und alles, was von daher kommt, und was durch Segen bezeichnet wird. Hier also die Aufnahme des göttlich Wahren aus dem Wort, und durch dieses die Verbindung mit dem Herrn; man sehe Nr. 1096, 2846, 3017, 3406, 4216, 4981, 6298, 8674, 8939; und daß der Segen die Verbindung mit dem Herrn bedeutet: Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584, 6091, 6099.

Wie es sich damit verhält, wurde im Vorhergehenden gezeigt, daß aber durch das Wort die Verbindung des Herrn mit dem Menschen, und des Himmels mit der Welt stattfindet, sehe man Nr. 10452.

10496. Vers 30-35: Und es geschah Tags darauf, da sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; und nun will ich hinaufgehen zu Jehovah; vielleicht werde ich versöhnen für eure Sünde. Und Mose kam wieder zu Jehovah und sprach: Ach! dieses Volk hat eine große Sünde getan, und sie haben sich goldene Götter gemacht; und nun, möchtest Du ihre Sünde vergeben; wenn aber nicht, so tilge mich doch aus Deinem Buch, das Du geschrieben hast. Da sprach Jehovah zu Mose: Wer gegen Mich gesündigt, den werde Ich aus Meinem Buch tilgen. Und nun gehe, führe das Volk, wohin Ich dir gesagt habe; siehe, Mein Engel wird vor dir hergehen; aber am Tage Meiner Heimsuchung, da werde Ich über ihnen heimsuchen ihre Sünde. Und so schlug Jehovah das Volk darum, daß sie das Kalb gemacht, das Aharon gemacht hatte.

"Und es geschah Tags darauf" bedeutet die Dauer eines solchen Gottesdienstes, bis zum Ende der Kirche;

"da sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan" bedeutet die gänzliche Abkehr und Entfremdung,

"und nun will ich hinaufgehen zu Jehovah" bedeutet die Erhebung des Inneren zum Herrn;

"vielleicht werde ich versöhnen für eure Sünde" bedeutet die Möglichkeit kraft der göttlichen Macht des Herrn bei denen, die sich so ganz abgewendet haben;

"und Mose kam wieder zu Jehovah" bedeutet die Verbindung;

"und sprach: Ach! dieses Volk hat eine große Sünde getan" bedeutet, obwohl jene Völkerschaft sich vom Göttlichen ganz abgewandt und entfernt hat;

"und haben sich goldene Götter gemacht" bedeutet, und obwohl sie den höllischen Lustreiz verehren;

"und nun, möchtest Du ihre Sünde vergeben" bedeutet, dennoch werde jene Abkehr vom Göttlichen nicht hindern;

"wenn aber nicht, so tilge mich doch aus Deinem Buch, das Du geschrieben hast" bedeutet das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes werde nicht zugrunde gehen;

"da sprach Jehovah: Wer gegen Mich gesündigt, den werde Ich aus Meinem Buch tilgen" bedeutet die Antwort, daß diejenigen zugrunde gehen werden, die sich vom Göttlichen abwenden;

"und nun gehe, führe das Volk, wohin Ich dir gesagt habe" bedeutet, daß jene Völkerschaft die Kirche vorbilden solle, aber nicht so, daß bei ihr die Kirche wäre;

"siehe, Mein Engel wird vor dir hergehen" bedeutet, dennoch werde das göttlich Wahre führen;

"aber am Tage Meiner Heimsuchung, da werde Ich über ihnen heimsuchen ihre Sünde" bedeutet ihren letzten Zustand im besonderen und im allgemeinen, wenn das Gericht (gehalten wird);

"und so schlug Jehovah das Volk" bedeutet die Verwüstung des Wahren und Guten bei der israelitischen Völkerschaft;

"darum, daß sie das Kalb gemacht" bedeutet wegen des Gottesdienstes aus höllischer Liebe;

"das Aharon gemacht hatte" bedeutet vermöge des Äußeren, das sie allein liebten.

10497. "Und es geschah Tags darauf", 2. Mose 32/30, bedeutet die Dauer eines solchen Gottesdienstes, bis zum Ende der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Tags darauf", sofern es das Immerwährende und Ewige bezeichnet; wenn es sich aber auf die jüdische Völkerschaft bezieht, bis ans Ende der Kirche.

Daß Tags darauf bedeutet, auf immer und ewig, kommt daher, weil durch das Morgende, wenn es von solchem gesagt wird, was himmlisch- und geistig-göttliche Dinge bezeichnet, das Immerwährende und Ewige bezeichnet wird, man sehe Nr. 3998, 9939; daß es aber die Dauer bis ans Ende der Kirche ist, beruht darauf, daß es von der jüdischen Völkerschaft und ihrem Gottesdienst gesagt wird, der ein Ende hatte, als der Herr in die Welt kam, gemäß der Weissagung bei

Dan.9/24,27: "Siebzig Wochen sind beschieden über dein Volk und über deine heilige Stadt, zu tilgen die Übertretung, zu versiegeln die Sünden, und zu sühnen die Missetat, und zu bringen die Gerechtigkeit der Zeitläufe, und zu versiegeln das Gesicht und den Propheten, und zu salben den Heiligen der Heiligen; inmitten der Woche wird Er aufhören lassen das Opfer und die Darreichung; zuletzt (kommt) über den Vogel der Greuel eine Verödung, und bis zur Vollendung und Entscheidung wird es triefen auf die Verwüstung".

Und daß der Rest des Gottesdienstes jener Völkerschaft ein Ende haben werde mit dem Ende der heutigen Kirche in Europa, sagt der Herr vorher bei Matth.24/34: "Wahrlich, Ich sage euch, es wird nicht vorübergehen dieses Geschlecht, bis das alles geschieht": dieses Kapitel handelt von der Vollendung des Zeitlaufes, die das Ende der gegenwärtigen Kirche ist, wie man nachgewiesen sehen kann in den Anfängen zu 1. Mose Kapitel 26-40.

10498. "Da sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan", 2. Mose 32/30, bedeutet die gänzliche Entfremdung und Abkehr.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Sünde, sofern sie Abkehr und Entfremdung vom Göttlichen ist, wovon Nr. 5229, 5474, 5841, 7589, 9346, hier die gänzliche Abkehr und Entfremdung, weil gesagt wird eine große Sünde. Die Abkehr und Entfremdung vom Göttlichen ist eine gänzliche, wenn nichts Wahres und Gutes aus dem Himmel mehr aufgenommen wird, denn das Wahre und Gute aus dem Himmel ist das Göttliche beim Menschen.

Daß keine Aufnahme des Wahren und Guten aus dem Himmel und daß mithin eine gänzliche Abkehr vom Göttlichen bei jener Völkerschaft eingetreten war, wird beschrieben mit folgenden Worten:

Jes.6/9,10; Joh.12/37-40: "Sage diesem Volk: Höret hörend, aber verstehet nicht, und sehet sehend, aber erkennet nicht; mache fett das Herz dieses Volkes, und seine Ohren mache schwer, und sein Augen verklebe, daß es nicht sehe mit seinen Augen und mit seinen Ohren nicht höre und sein Herz verstehe und es sich bekehre, auf daß es geheilt werde": es wird gesagt, es solle sich nicht bekehren, daß es geheilt werde, und es wird dadurch bezeichnet, daß sie, wenn sie das Innere des Wortes der Kirche und des Gottesdienstes verstünden, es entweihen würden, gemäß dem, was Nr. 10490 gesagt wurde.

10499. "Und nun will ich hinaufgehen zu Jehovah", 2. Mose 32/30, bedeutet die Erhebung des Inneren zum Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Innere darstellt, wovon Nr. 10468; und aus der Bedeutung von hinaufgehen, sofern es die Erhebung zum Inneren hin bezeichnet, wovon Nr. 3084, 4539, 4969, 5406, 5817, 6007; hier die Erhebung zum Herrn, weil gesagt wird, ich will hinaufgehen zu Jehovah, und durch Jehovah im Wort der Herr verstanden wird; man sehe in den Nr. 9373 angeführten Stellen. Wie es sich damit verhält, kann aus dem erhellen, was in betreff der Erhebung der inneren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes in den Himmel oder zum Herrn vom Äußeren bei der israelitischen Völkerschaft: Nr. 4311, 4444, 6304, 8588, 8788, 8806 gezeigt wurde.

10500. "Vielleicht werde ich versöhnen für eure Sünde", 2. Mose 32/30, bedeutet die Möglichkeit kraft der göttlichen Macht des Herrn bei denen, die sich so ganz abgewendet haben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von versöhnen, sofern es heißt machen, daß nicht mehr darauf Rücksicht genommen wird, so daß nichtsdestoweniger ihr Gottesdienst angenehm sei und erhört werde. Daß die Versöhnung auch die Erhörung und Annahme aller gottesdienstlichen Handlungen bezeichnet, sehe man Nr. 9506; hier also die Möglichkeit, daß solches geschehen könne bei denen, die sich so abgewandt haben. Und aus der Bedeutung der Sünde, sofern sie die gänzliche Abkehr vom Göttlichen ist, wie Nr. 10498.

Daß dies durch jene Worte bezeichnet wird, hat den Grund, weil dieses ganze Kapitel von der Abkehr der israelitischen Völkerschaft vom Göttlichen handelt, und gleichwohl von der Möglichkeit, daß durch das Äußere, in dem allein sie war, eine Gemeinschaft mit dem Himmel stattfinden könne. Damit man wisse, wie es sich damit verhält, soll es noch mit wenigen Worten gesagt werden:

Die Kirche wird auf Erden einzig zu dem Zweck errichtet, damit eine Gemeinschaft der Welt, d.h. des Menschengeschlechts mit dem Himmel, d.h. durch den Himmel mit dem Herrn bestehen möge; denn ohne Kirche (gibt es) keine Gemeinschaft und ohne Gemeinschaft würde das Menschengeschlecht zugrunde gehen: Nr. 10452. Allein die Gemeinschaft des Menschen mit dem Himmel wird bewirkt durch Geistiges und Himmlisches beim Menschen, nicht aber durch Weltliches und Leibliches ohne jenes; oder was gleich ist, sie wird bewirkt durch Inneres, nicht aber durch Äußeres ohne jenes.

Da nun die israelitische Völkerschaft im Äußeren ohne Inneres war, und doch etwas Kirchliches bei ihnen eingesetzt werden sollte, darum wurde vom Herrn vorgesehen, daß gleichwohl eine Gemeinschaft mit dem Himmel stattfinden konnte durch vorbildliche Dinge, die das Äußere des Gottesdienstes bei jener Völkerschaft waren. Allein diese Gemeinschaft wurde auf eine wunderbare Weise bewirkt, worüber man in den Nr. 10499 angeführten Stellen sehe. Es war aber zweierlei erforderlich, daß dieses geschehen konnte: Erstens mußte das Inwendige bei ihnen ganz verschlossen sein, und zweitens mußten sie im äußeren Heiligen sein können, wenn sie ihren Gottesdienst hielten; denn wenn das Innere ganz verschlossen ist, dann wird das Innere der Kirche und des Gottesdienstes weder geleugnet, noch anerkannt; es ist gleichsam nicht vorhanden; und dann kann ein äußeres Heiliges vorhanden sein und auch erhoben werden, weil nichts entgegensteht und hindert.

Darum war auch jene Völkerschaft in völliger Unwissenheit über innere Dinge, welche die Liebe und den Glauben an den Herrn und das ewige Leben, das dadurch erlangt wird, betreffen. Sobald aber der Herr in die Welt kam und Sich selbst offenbarte, und die Liebe und den Glauben an Ihn lehrte, fing jene Völkerschaft, da sie solches hörte, sofort an, es zu leugnen, und so konnte sie nicht mehr in solcher Unwissenheit wie früher erhalten werden; darum wurde sie dann aus dem Land Kanaan vertrieben, damit sie nicht die inneren Dinge durch Leugnung verunreinigen und entweihen möchte in diesem Lande, wo alle Orte von den ältesten Zeiten her Vorbilder solcher Dinge waren, die sich auf den Himmel und die Kirche beziehen; man sehe Nr. 1585, 3686, 4447, 5136, 6516. Inwieweit sie daher heutzutage das Innere kennen und sich mit Bewußtsein dagegen bestärken und es leugnen, insoweit können sie nicht mehr im äußeren Heiligen sein, weil die Leugnung nicht nur das Innere verschließt, sondern auch dem Äußeren das Heilige, somit die Gemeinschaft mit dem Himmel entzieht.

Ebenso verhält es sich mit den Christen, die aus dem Wort oder aus der Kirchenlehre das Innere wissen und es dennoch im Herzen leugnen, was geschieht, wenn sie bös leben und schlimm bei sich denken, wie sie auch immer in äußerer Andacht und Frömmigkeit beim Gottesdienst sein mögen.

10501. "Und Mose kam wieder zu Jehovah", 2. Mose 32/31, bedeutet die Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wiederkommen zu Jehovah, sofern es eine Verbindung bezeichnet. Daß Verbindung durch "wiederkommen zu Jehovah" bezeichnet wird, beruht darauf, daß durch hinaufgehen zu Jehovah, Nr. 10499, die Erhebung des Inneren zum Herrn bezeichnet wird.

10502. "Und sprach: Ach! dieses Volk hat eine große Sünde getan", 2. Mose 32/31, bedeutet, obwohl jene Völkerschaft sich vom Göttlichen ganz abgewandt und entfernt hat.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "eine große Sünde tun", sofern es heißt, sich vom Göttlichen ganz abwenden und entfremden, wovon Nr. 10498. Es wird gesagt, obwohl sie sich abgewandt hat, wegen des Sachzusammenhangs im inneren Sinn; denn die in diesem Sinne sind, achten nicht auf den Buchstaben, sondern auf den Sinn der Sachen in ihrer Ordnung.

10503. "Und haben sich goldene Götter gemacht", 2. Mose 32/31, bedeutet, und (obwohl) sie den höllischen Lustreiz verehren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich Götter machen", sofern es einen Gottesdienst bezeichnet; und aus der Bedeutung des Goldes, sofern es den Lustreiz der äußeren Liebestriebe bezeichnet, somit den höllischen Lustreiz, wovon Nr. 10402.

Im Wort werden vier Gattungen von Götzen erwähnt, nämlich von Stein, von Holz, von Silber und von Gold. Steinerne Götzen bedeuten einen Gottesdienst aus dem Falschen der Lehre; hölzerne Götzen einen Gottesdienst aus dem Bösen der Lehre; silberne die Verehrung des Falschen, sowohl in der Lehre, als im Leben; daher bedeuten goldene Götzen den allerschlimmsten Gottesdienst. Die, welche in diesem Gottesdienst waren, verfälschten nicht nur die Wahrheiten, sondern sie schändeten auch das Gute; denn das Böse nannten sie gut, und das daher kommende Falsche wahr. In einem solchen Gottesdienst sind alle die, welche in der Selbstliebe sind und dennoch das Wort glauben; denn sie wenden den Buchstabensinn des Wortes an zugunsten alles dessen, was sie denken und was sie tun, somit zur Verehrung ihrer selbst.

10504. "Und nun, möchtest Du ihre Sünde vergeben", 2. Mose 32/32, bedeutet, dennoch werde jene Abkehr vom Göttlichen nicht im Wege stehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Sünde, sofern sie die Abkehr vom Göttlichen bezeichnet, wie Nr. 10498, 10502; und aus der Bedeutung von "dieselbe vergeben", sofern es heißt, nicht im Wege stehen, daß dennoch die inneren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes über ihr Äußeres erhoben werden und so eine Gemeinschaft mit dem Himmel stattfinden kann; denn wenn diese dennoch stattfindet, so wird auf die Abkehr nicht geachtet, und was nicht beachtet wird, von dem sagt man, es sei vergeben.

10505. "Wenn aber nicht, so tilge mich doch aus Deinem Buch, das Du geschrieben hast", 2. Mose 32/32, bedeutet, das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes werde nicht zugrunde gehen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der dieses sagt, sofern er das Inwendige des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes darstellt, wovon Nr. 10468; aus der Bedeutung von "das Du geschrieben hast", sofern es bezeichnet, was in jenem vom Herrn stammt; denn durch das Buch wird bezeichnet, was im Inneren ist, und durch schreiben, wenn es sich auf Jehovah, d.h. auf den Herrn bezieht, ist gemeint, was daselbst vom Herrn stammt. Und aus der Bedeutung von daraus tilgen, sofern es heißt, zugrunde gehen. Hier aber nicht zugrunde gehen, weil darauf geantwortet wird, "den, der gegen Mich gesündigt hat, werde Ich aus Meinem Buch tilgen", wodurch bezeichnet wird, nicht das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes werde zugrunde gehen, sondern diejenigen würden zugrunde gehen, die sich vom Göttlichen abwenden, somit die, welche im Äußeren sind ohne das Innere.

Daß das Buch, das Jehovah geschrieben hat, und das im folgenden Vers "Mein Buch" oder "das Buch Jehovahs" und anderwärts "das Buch des Lebens" genannt wird, das Innere bedeutet, kommt daher, weil das Innere des Menschen im Himmel ist, somit da, wo der Herr ist, und daher stammt, was in seinem Inneren ist, aus dem Himmel vom Herrn, welches lauter himmlische und geistig göttliche Dinge sind. Diese können vom Inneren des Menschen aufgenommen werden, nicht aber von seinem Äußeren, wenn es getrennt ist vom Inneren, weil das Äußere in der Welt, und zur Aufnahme der natürlichen Dinge in der Welt gebildet ist, die ohne den Einfluß durch das Innere kein himmlisches Leben haben, und daher tote Dinge genannt werden.

Aus diesem kann erhellen, was im Wort durch das Buch des Lebens verstanden wird, und wer diejenigen sind, die verstanden werden unter denen, die geschrieben sind in jenem Buche, nämlich die, welche im Leben des Wahren und Guten sind, somit die, welche aus Liebe und Glauben die göttlichen Gebote tun; denn das Leben nach diesen Geboten öffnet den inwendigen Menschen und bildet ihn, und was in diesem eingeschrieben ist, das ist vom Herrn eingeschrieben, und bleibt in Ewigkeit. Solche sind es, die verstanden werden unter den Geschriebenen im Buche des Lebens in folgenden Stellen:

Dan.12/1: "Zu jener Zeit wird Dein Volk gerettet werden, ein jeder, der geschrieben gefunden wird im Buche".

Joh.Offenb.3/5: "Wer überwindet, der wird angetan werden mit weißen Kleidern; Ich werde seinen Namen nicht tilgen aus dem Buch des Lebens".

Joh.Offenb.21/27: "Keine kommen hinein ins neue Jerusalem, außer die geschrieben sind im Buche des Lebens des Lammes".

Joh.Offenb.20/12,13,15: "Ich sah, daß Bücher aufgetan wurden; und ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens, und die Toten wurden gerichtet nach dem, was geschrieben war im Buche nach ihren Werken; und wenn jemand nicht gefunden wurde im Buche des Lebens geschrieben, so wurde er hinausgeworfen in den Feuerpfuhl".

Joh.Offenb.13/8; 17/8: "Anbeten werden das Tier alle, deren Namen nicht geschrieben sind im Buche des Lebens des Lammes". Außerdem anderwärts.

Man wisse, daß alles, was dem Inwendigen des Menschen eingeschrieben ist, vom Herrn eingeschrieben ist; und daß das daselbst Eingeschriebene das eigentlich geistige und himmlische Leben des Menschen macht; sodann daß alles und jegliches, was dort eingeschrieben ist, der Liebe eingeschrieben ist; man sehe auch Nr. 2474, 8620, 9386.

10506. "Da sprach Jehovah zu Mose: Wer gegen Mich gesündigt, den werde Ich aus Meinem Buch tilgen", 2. Mose 32/33, bedeutet die Antwort, daß diejenigen zugrunde gehen werden, die sich vom Göttlichen abwenden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach zu Mose", sofern es die Antwort ist; aus der Bedeutung von sündigen gegen Jehovah, sofern es heißt, sich vom Göttlichen abwenden, wovon Nr. 10498; und aus der Bedeutung von getilgt werden aus dem Buch Jehovahs, sofern es heißt, nicht im Himmel erscheinen, somit in Ansehung des geistigen Lebens zugrunde gehen.

Daß dieses durch getilgt werden aus dem Buch Jehovahs bezeichnet wird, kommt daher, weil die, welche in dem vom Äußeren getrennten Inneren sind, nichts aus dem Himmel aufnehmen können; denn das Innere ist es, das von daher aufnimmt, und das Äußere ohne jenes nimmt nirgend anderswoher etwas auf, als aus der Hölle.

Daß der Himmel beim Menschen in seinem Inneren ist, und daß das Innere das Buch das Lebens ist, und was im Inwendigen ist, aus dem Himmel vom Herrn kommt, sehe man Nr. 10505.

10507. "Und nun gehe, führe das Volk, wohin Ich dir gesagt habe", 2. Mose 32/34, bedeutet, daß jene Völkerschaft die Kirche vorbilden solle, aber nicht so, daß bei ihr die Kirche selbst wäre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "führen das Volk ins Land Kanaan", sofern es heißt machen, daß eine Kirche da ist; denn durch das Land Kanaan wird die Kirche bezeichnet, und durch "das Volk dahin führen" wird im geistigen Sinn bezeichnet, bei denselben eine Kirche errichten; denn jene Völkerschaft wurde darum in jenes Land eingeführt, daß sie eine Kirche werden sollte, hier aber nur, um diese vorzubilden, weil gesagt wird, "führe das Volk wohin", nicht aber in das Land.

Daß bei der israelitischen und jüdischen Völkerschaft die Kirche (selbst) nicht war, sondern nur ein Vorbild der Kirche, sehe man Nr. 4281, 4288, 4311, 4500, 4899, 4912, 6304, 7048, 9320; und daß das Land Kanaan die Kirche bezeichnet: Nr. 3686, 3705, 4447, 5136, 6516; und daß daher das Land im Worte die Kirche bedeutet, in den Nr. 9325 angeführten Stellen.

10508. "Siehe, Mein Engel wird vor dir hergehen", 2. Mose 32/34, bedeutet, dennoch werde das göttlich Wahre führen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Engels Jehovahs, sofern er im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen ist, und im bezüglichen Sinn das Göttliche, das dem Herrn angehört bei den Engeln in den Himmeln, wovon Nr. 1925, 2821, 4085, 6831, 9303; und sofern es daher das göttlich Wahre bezeichnet: Nr. 8192; und aus der Bedeutung von "vor dir hergehen", sofern es heißt führen.

10509. "Aber am Tage Meiner Heimsuchung, da werde Ich über ihnen heimsuchen ihre Sünde", 2. Mose 32/34, bedeutet ihren letzten Zustand im besonderen und im allgemeinen, wenn das Gericht gehalten wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Tages der Heimsuchung, sofern er den letzten Zustand der Kirche im besonderen und im allgemeinen bezeichnet, wovon Nr. 2242, 6588; und aus der Bedeutung von heimsuchen die Sünde, sofern es heißt, gerichtet und verdammt werden.

Es wird gesagt im besonderen und im allgemeinen, weil jeder einen Tag der Heimsuchung hat, somit im besonderen, wenn er ins andere Leben kommt, was geschieht wenn er stirbt; und auch die Kirche hat ihn im allgemeinen, wenn sie zu sein aufhört. Sie werden alsdann erforscht, wie beschaffen sie sind, und ausgeschieden. Die, welche im Bösen sind, werden in die Hölle hinabgeworfen, und die, welche im Guten sind, werden in den Himmel erhoben. Dies geschieht aber nicht auf Erden, sondern im anderen Leben. Wie aber dort die Erforschung und wie die Scheidung geschieht, sodann wie die Verdammnis und das Hinabwerfen in die Hölle und die Erhebung in den Himmel (vor sich geht), wird, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts gesagt werden.

10510. "Und so schlug Jehovah das Volk", 2. Mose 32/35, bedeutet die Verwüstung des Wahren und Guten bei der israelitischen Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlagen, sofern es heißt zerstören, wie Nr. 6761, zerstören aber im geistigen Sinn heißt, jemand des Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe berauben, was im Wort Verödung und Verwüstung genannt wird.

Daß durch "schlagen" hier die Verwüstung bezeichnet wird, beruht darauf, daß in diesem Kapitel von der Verschlossenheit des Inneren bei der israelitischen Völkerschaft gehandelt wurde, und die Verschließung des Inneren eine Verwüstung ist in Ansehung des Wahren und Guten.

10511. "Darum, daß sie das Kalb gemacht", 2. Mose 32/35, bedeutet, wegen des Gottesdienstes aus höllischer Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kalbes, sofern es den Lustreiz der Selbstliebe bezeichnet, wovon Nr. 10407; ein Kalb machen, bedeutet daher den Gottesdienst aus dem Lustreiz jener Liebe, oder was gleich ist, den Gottesdienst aus jener Liebe. Daß diese Liebe die höllische Liebe ist, wurde öfters gezeigt; daß durch "ein Kalb machen " ein Gottesdienst bezeichnet wird, beruht darauf, daß ein solches Machen alles das in sich schließt, was über die Anbetung und Verehrung desselben in 2. Mose 32/4-6 gesagt wird.

10512. "Das Aharon gemacht hatte", 2. Mose 32/35, bedeutet, und zwar aus dem Äußeren, weil sie dieses allein liebten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes darstellt, wovon Nr. 10397, 10468, 10480; und wenn bloß das Äußere geliebt wird, dann wird gesagt, das Äußere mache solches, es wird aber verstanden die Völkerschaft, die bloß das Äußere liebt.

 

Nr. 10513 - 10522 abgedruckt in Band


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