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Des zweiten Buches Mose

29. Kapitel

1. Und das ist das Wort, das du ihnen tun sollst, um sie zu heiligen, damit sie Mir als Priester dienen: Nimm einen jungen Stier, einen Sohn der Herde, und zwei fehlerfreie Widder.

2. Und ungesäuertes Brot, und ungesäuerte Kuchen, vermischt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl; vom Weißmehl des Weizens sollst du sie machen.

3. Und lege sie in einen Korb, und bringe sie dar in dem Korbe, und auch den Stier und die beiden Widder.

4. Und Aharon und seine Söhne sollst du hinzuführen vor die Tür des Versammlungszeltes, und sie waschen mit Wasser.

5. Und nimm die Kleider, und bekleide Aharon mit dem Leibrock, und mit dem Oberkleid unter dem Ephod, und mit dem Ephod, und dem Brustschildlein, und umgürte ihn mit dem Gürtel des Ephod.

6. Und setze ihm den Kopfbund auf das Haupt, und hefte die Krone der Heiligkeit (das heilige Stirnblech) an den Kopfbund.

7. Und nimm das Salböl und gieße davon auf sein Haupt und salbe ihn.

8. Und laß seine Söhne hinzutreten, und bekleide sie mit den Leibröcken.

9. Und umgürte sie mit dem Gürtel, Aharon und seine Söhne, und binde ihnen die Mützen um, so sollen sie das Priestertum haben zu einer ewigen Satzung; und fülle die Hände Aharons und die Hände seiner Söhne.

10. Und bringe den jungen Stier vor das Versammlungszelt, und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des jungen Stieres legen.

11. Und du sollst schlachten den jungen Stier vor Jehovah vor der Tür des Versammlungszeltes.

12. Und nimm von dem Blut des jungen Stieres, und streiche es an die Hörner des Altars mit deinem Finger, und alles Blut gieße aus an den Boden des Altars.

13. Und nimm alles Fett, das die Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber, und die zwei Nieren, und das Fett, das an ihnen ist, und verbrenne es auf dem Altar.

14. Und das Fleisch des jungen Stieres, und seine Haut, und seinen Mist verbrenne im Feuer, außerhalb des Lagers; ein Sündopfer ist es.

15. Und nimm den einen Widder, und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des Widders legen.

16. Und schlachte den Widder, und nimm sein Blut und sprenge es auf den Altar ringsherum.

17. Und den Widder zerlege in seine Stücke, und wasche seine Eingeweide und seine Schenkel, und lege sie auf seine Stücke und auf sein Haupt.

18. Und verbrenne sie samt dem ganzen Widder auf dem Altar, ein Brandopfer ist es für Jehovah, ein Geruch der Ruhe, eine Feuerung ist es für Jehovah.

19. Und nimm den anderen Widder, und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des Widders legen.

20. Und schlachte den Widder, und nimm von seinem Blut und streiche es an das rechte Ohrläppchen Aharons, und an das rechte Ohrläppchen seiner Söhne, und an den Daumen ihrer rechten Hand, und an die große Zehe ihres rechten Fußes, und sprenge das Blut auf den Altar ringsherum.

21. Und nimm von dem Blut, das auf dem Altar ist, und von dem Salböl, und sprenge es auf Aharon, und auf seine Kleider, und auf seine Söhne, und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm, und heilige ihn, und seine Kleider, und seine Söhne, und die Kleider seiner Söhne mit ihm.

22. Und nimm von dem Widder das Fett, und den Schwanz, und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber, und die zwei Nieren, und das Fett, das an ihnen ist, und den rechten Bug (Keule), denn es ist der Widder der Füllungen (d.h. der Einsetzung).

23. Und einen Laib Brot, und einen Brotkuchen mit Öl, und einen Fladen aus dem Korb mit Ungesäuertem, der vor Jehovah.

24. Und lege alles in die Hände Aharons und in die Hände seiner Söhne, und webe es als eine Webe vor Jehovah.

25. Dann nimm es aus ihrer Hand und zünde es an auf dem Altar über dem Brandopfer, zu einem Geruch der Ruhe vor Jehovah; eine Feuerung für Jehovah ist es.

26. Und nimm die Brust von dem Widder der Einsetzung Aharons, und webe sie als eine Webe vor Jehovah, und sie soll dir zum Anteil sein.

27. Und heilige die Brust der Webe und den Bug der Hebe, die gewebt und gehoben worden von dem Widder der Füllungen (Einsetzung), von dem für Aharon und von dem für seine Söhne.

28. Und sie sollen Aharon gehören und seinen Söhnen als eine ewige Satzung von den Söhnen Israels; denn ein Hebopfer ist es, und ein Hebopfer soll es sein von den Söhnen Israels von ihren Dankopfern, ihr Hebopfer für Jehovah.

29. Und die heiligen Kleider Aharons sollen seine Söhne haben nach ihm, daß sie darin gesalbt werden und man darin ihre Hände fülle.

30. Sieben Tage sollen sie anziehen, wer von seinen Söhnen Priester wird nach ihm, wenn er eintritt in das Versammlungszelt, um zu dienen im Heiligtum.

31. Und nimm den Widder der Einsetzung, und koche sein Fleisch am heiligen Ort.

32. Und Aharon und seine Söhne sollen das Fleisch des Widders essen, und das Brot, das im Korb ist, vor der Türe des Versammlungszeltes.

33. Und sie sollen dasselbe essen, womit sie versöhnt worden, um ihre Hände zu füllen, um sie zu heiligen, und ein Fremder soll nicht davon essen, denn heilig ist es.

34. Und wenn übriggeblieben von dem Fleisch der Einsetzung, und von dem Brot bis zum Morgen, so sollst du das Übriggebliebene mit Feuer verbrennen; es soll nicht gegessen werden, denn heilig ist es.

35. Also sollst du tun mit Aharon und seinen Söhnen, nach allem was Ich dir geboten habe; sieben Tage sollst du ihre Hände füllen.

36. Und einen jungen Stier als Sündopfer sollst du jeden Tag darbringen zur Versöhnung, und sollst den Altar entsündigen, indem du dich über ihm versöhnst, und ihn salben, um ihn zu heiligen.

37. Sieben Tage sollst du den Altar versöhnen und ihn heiligen, und der Altar soll hochheilig sein; ein jeder, der den Altar berührt, soll geheiligt sein.

38. Und dies ist es, was du auf dem Altare opfern sollst: zwei einjährige Lämmer, des Tages, beständig.

39. Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen, und das andere Lamm sollst du opfern gegen Abend (wörtlich: zwischen den Abenden).

40. Und ein Zehnteil Semmelmehl, gemischt mit gestoßenem Öl, dem vierten Teil eines Hin, und Trankopfer, dem vierten Teil eines Hin Wein für das erste Lamm.

41. Und das zweite Lamm sollst du opfern gegen Abend, so wie das Speisopfer am Morgen, und wie das Trankopfer desselben sollst du es machen (opfern), zum Geruch der Ruhe als eine Feuerung für Jehovah.

42. Und das sei ein Brandopfer beständig bei euren Geschlechtern, vor der Türe des Versammlungszeltes vor Jehovah, wo Ich mit euch zusammenkommen werde, um daselbst mit dir zu reden.

43. Und Ich will daselbst zusammenkommen mit den Söhnen Israels, und es soll geheiligt werden durch Meine Herrlichkeit.

44. Und Ich werde heiligen das Versammlungszelt und den Altar, und Aharon und seine Söhne werde Ich heiligen, daß sie Mir Priester seien.

45. Und Ich werde wohnen inmitten der Söhne Israels, und will ihr Gott sein.

46. Und sie sollen erkennen, daß Ich, Jehovah, bin ihr Gott, der sie ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, auf daß Ich wohne in ihrer Mitte, Ich, Jehovah, ihr Gott.

 

Inhalt

9985. In diesem Kapitel wird dem inneren Sinne nach von der Verherrlichung des Herrn in Ansehung Seines Menschlichen gehandelt, was durch die Einweihung Aharons und seiner Söhne zum Priestertum bezeichnet wird.

 

Innerer Sinn

9986. Vers 1-3: Und das ist das Wort, das du ihnen tun sollst, um sie zu heiligen, damit sie Mir als Priester dienen: Nimm einen jungen Stier, einen Sohn der Herde, und zwei fehlerfreie Widder. Und ungesäuertes Brot, und ungesäuerte Kuchen, vermischt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl; vom Weißmehl des Weizens sollst du sie machen. Und lege sie in einen Korb, und bringe sie dar in dem Korbe, und auch den Stier und die beiden Widder.

"Und das ist das Wort, das du ihnen tun sollst" bedeutet das Gesetz der Ordnung;

"um sie zu heiligen" bedeutet die vorbildliche Darstellung des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen;

"damit sie Mir als Priester dienen" bedeutet, um das ganze Erlösungswerk von Ihm vorzubilden;

"nimm einen jungen Stier, einen Sohn der Herde" bedeutet die Reinigung des natürlichen oder äußeren Menschen;

"und zwei fehlerfreie Widder" bedeutet die Reinigung des geistigen oder inneren Menschen;

"und ungesäuertes Brot" bedeutet die Reinigung des Himmlischen im Innersten des Menschen;

"und ungesäuerte Kuchen, vermischt mit Öl" bedeutet die Reinigung des himmlischen Mittleren;

"und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl" bedeutet das Himmlische im äußeren Menschen;

"vom Weißmehl des Weizens sollst du sie machen" bedeutet das Wahre, das aus dem göttlich Guten ist;

"und lege sie in einen Korb" bedeutet das Sinnliche, in dem jenes ist;

"und bringe sie dar in dem Korbe" bedeutet, so die Gegenwart von allem;

"und auch den Stier und die beiden Widder" bedeutet das Natürliche oder Äußere des Menschen, und das Geistige oder sein Inneres, das gereinigt werden muß.

9987. "Und das ist das Wort, das du ihnen tun sollst", 2. Mose 29/1, bedeutet das Gesetz der Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wortes, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, und daher das Gesetz der Ordnung, worüber folgen wird.

Wort bedeutet im allgemeinen Sinn einen Ausspruch des Mundes oder eine Rede; und weil die Rede das durch Worte ausgesprochene Denken des Gemütes ist, darum bedeutet das Wort auch die Sache, die gedacht wird. Daher wird jede Sache, die wirklich existiert und etwas ist, in der Grundsprache "Wort" genannt. Aber im höheren Sinn ist das Wort das göttlich Wahre, und zwar deshalb, weil alles, was wirklich existiert und etwas ist, aus dem göttlich Wahren ist. Daher wird gesagt bei

Ps.33/6: "Durch das Wort Jehovahs sind die Himmel gemacht, und durch den Geist Seines Mundes all ihr Heer": das Wort Jehovahs ist hier das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre; der Geist des Mundes Jehovahs ist das Leben daraus. Die durch dasselbe gemachten Himmel und all ihr Heer sind die Engel, insofern sie die Aufnahmen (oder Aufnehmer) des göttlich Wahren sind. Durch die Himmel werden die Engel bezeichnet, weil sie den Himmel bilden, und weil die Engel die Aufnahmen des göttlich Wahren sind, darum werden auch durch Engel im abstrakten Sinn die göttlichen Wahrheiten vom Herrn bezeichnet, man sehe Nr. 8192; und daß das Heer der Himmel in ebendemselben Sinn die göttlichen Wahrheiten bezeichnet, sehe man Nr. 3448, 7236, 7988. Hieraus kann man erkennen, was durch das "Wort" bezeichnet wird bei

Joh.1/1,3,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alles ist durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht worden. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit": daß hier der Herr unter dem Worte verstanden wird, ist deutlich, denn es wird gesagt, daß das Wort Fleisch wurde, der Herr ist aber das Wort, weil der Herr, als Er in der Welt war, das göttlich Wahre selbst war, und als Er aus der Welt schied, das göttlich Wahre von Ihm ausging; man sehe die Nr. 9199 und 9315 E angeführten Stellen.

Daß das Wort im höchsten Sinne der Herr in Ansehung des göttlich Wahren ist, oder, was das gleiche ist, daß das Wort das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, erhellt aus mehreren Stellen:

Ps.107/20: "Sie riefen zu Jehovah, und Er sandte Sein Wort und heilte sie".

Joh.5/38,40: "Das Wort des Vaters habt ihr nicht in euch bleibend, weil ihr Dem, Den Er gesandt hat, nicht glaubt; auch wollt ihr nicht zu Mir kommen, daß ihr das Leben habt".

Joh.17/14,17: "Ich habe ihnen Dein Wort gegeben, darum hasset sie die Welt; heilige sie in Deiner Wahrheit, Dein Wort ist die Wahrheit".

Joh.Offenb.19/13,16: "Der auf dem weißen Pferde saß, war angetan mit einem in Blut getauchten Kleide, und Sein Name heißt das Wort Gottes, und Er trug auf Seinem Gewande und an Seiner Hüfte den Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren". Aus diesen und anderen Stellen erhellt, daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre das Wort ist, und im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des göttlich Wahren; denn es wird gesagt, der Name Dessen, Der auf dem weißen Pferde saß, sei das Wort Gottes, und Er sei der König der Könige und der Herr der Herren. Und weil das Wort das göttlich Wahre ist, darum wird gesagt, Er sei angetan mit einem in Blut getauchten Kleide; denn durch Kleid wird das göttlich Wahre bezeichnet: Nr. 9952, und durch Blut das Wahre aus dem Guten; man sehe dies vollständiger erklärt: Nr. 2760, 2761, 2762. Daher kommt es, daß alles Wahre, das vom Göttlichen ist, Wort heißt, wie bei

Joel 2/11: "Jehovah läßt hören Seine Stimme vor Seinem Heer; sehr groß ist Sein Lager, denn unzählige sind, die Sein Wort vollziehen": die Stimme, die Jehovah hören läßt, ist das Wahre vom Göttlichen: Nr. 9926; das Lager Jehovahs ist der Himmel: Nr. 4236, 8193, 8196; daraus erhellt, daß die unzähligen, die Sein Wort vollziehen, diejenigen sind, die das göttlich Wahre tun.

Matth.13/19-23: "Wenn jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät ist; der aber auf den felsigen Boden Gesäte, ist der, welcher das Wort hört und alsbald mit Freuden aufnimmt, aber es hat nicht Wurzel bei ihm; der aber unter die Dornen Gesäte, ist der, welcher das Wort hört, aber die Sorge dieser Welt und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort; der aber auf das gute Land Gesäte, ist der, welcher das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt": daß hier das Wort das göttlich Wahre ist, leuchtet ohne Erklärung ein. "Das Wort vom Reich" wird gesagt, weil es das Wahre des Himmels und der Kirche ist, denn das Reich ist der Himmel und die Kirche.

Hieraus kann man erkennen, daß die Worte göttliche Wahrheiten vom Herrn sind, wie bei Joh.6/63: "die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben"; und darum heißen auch die Gebote des Dekaloges "die Zehn Worte": 2. Mose 34/28. Das Wort bedeutet aber hier das Gesetz der Ordnung, weil das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre die Ordnung in den Himmeln macht, und zwar so sehr, daß es die Ordnung selber ist. Daher sind die Gesetze der himmlischen Ordnung göttliche Wahrheiten; man sehe Nr. 1728, 1919, 2258, 2447, 4839, 5703, 7995, 8513, 8700, 8988.

Das Gesetz der Ordnung, das durch das Wort in diesem Kapitel bezeichnet wird, lehrt, wie der Herr Sein Menschliches verherrlichte, d.h. es göttlich machte, denn darüber wird im inneren Sinn hier gehandelt, und daher im bezüglichen Sinn auch von der Wiedergeburt des Menschen; denn die Wiedergeburt des Menschen ist ein Bild der Verherrlichung des Herrn: Nr. 3138, 3212, 3245, 3246, 3296, 4402, 5688. Daß dies vorzugsweise das Gesetz der Ordnung ist, kommt daher, weil der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen die Ordnung in den Himmeln ist, und weil jeder, der wiedergeboren wird, in diese Ordnung gebracht wird, weshalb auch die, welche in dieser Ordnung sind, im Herrn sind.

9988. "Um sie zu heiligen", 2. Mose 29/1, bedeutet um den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen vorbildlich darzustellen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es heißt, den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen vorbilden, worüber Nr. 9956. Daß dies durch heiligen bezeichnet wird, kommt daher, weil der Herr allein der Heilige ist, und weil alles Heilige von Ihm ausgeht, und auch jede Heiligung Ihn vorbildet: Nr.9479, 9680, 9820.

9989. "Damit sie Mir als Priester dienen", 2. Mose 29/1, bedeutet, um das ganze von Ihm vollbrachte Erlösungswerk vorzubilden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Priestertums, insofern es das Vorbildliche des Herrn ist in Ansehung des Erlösungswerkes, worüber Nr. 9809.

9990. "Nimm einen jungen Stier, einen Sohn der Herde", 2. Mose 29/1, bedeutet die Reinigung des natürlichen oder äußeren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Stieres, insofern er das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im natürlichen oder äußeren Menschen bezeichnet, worüber Nr. 9391; und weil gesagt wird "ein Sohn der Herde", so wird dadurch auch das Wahre dieses Guten bezeichnet, denn der Sohn bedeutet das Wahre, und die Herde das Natürliche. Daß der Sohn das Wahre bedeutet, sehe man Nr. 489, 491, 583, 2623, 3373, 9807; und daß die Herde das Natürliche bedeutet: Nr. 2566, 5913, 8937. Durch den Stier, den Sohn der Herde, wird aber hier die Reinigung des natürlichen oder äußeren Menschen bezeichnet, weil er geopfert wurde, und durch Opfer die Reinigung vom Falschen und Bösen oder die Versöhnung bezeichnet wird. Hier die Reinigung vom Bösen und Falschen, das im natürlichen oder äußeren Menschen ist. Aber die Reinigung im geistigen oder inneren Menschen wird bezeichnet durch das Brandopfer von einem Widder.

Um zu erkennen, was das einzelne der Brandopfer und der Schlachtopfer vorbildete, muß man wissen, daß im Menschen ein Äußeres und ein Inneres ist, und daß in beiden das ist, was sich auf das Wahre und auf das Gute bezieht; deshalb muß der Mensch, wenn er wiedergeboren werden soll, in betreff des Äußeren und des Inneren wiedergeboren werden, und in beiden in Ansehung des Wahren und des Guten. Bevor aber der Mensch wiedergeboren werden kann, muß er vom Bösen und vom Falschen gereinigt werden, denn dies steht hemmend entgegen.

Die Reinigungen des äußeren Menschen werden vorgebildet durch die Brandopfer und Schlachtopfer von Rindern, jungen Stieren und Böcken; die Reinigungen des inneren Menschen durch die Brandopfer und Schlachtopfer von Widdern, Ziegenböcken und Ziegen. Aber die Reinigung des eigentlich Inneren, welches das Innerste ist, durch Opfer von Lämmern. Daher kann man aus den Tieren selbst, die geopfert wurden, erkennen, welche Reinigung oder Versöhnung vorgebildet wurde.

Es wird gesagt, (man könne erkennen), welche Reinigung oder Entsündigung vorgebildet wurde, weil die Brandopfer und Schlachtopfer den Menschen nicht reinigten oder versöhnten, sondern die Reinigung oder Versöhnung nur vorbildeten; denn wer könnte nicht wissen, daß solche Dinge nichts Böses und Falsches vom Menschen wegnehmen?; man sehe die aus dem Worte Nr. 2180 angeführten Stellen. Daß sie wirklich nicht wegnehmen, sondern nur vorbildeten, kommt daher, weil bei dem israelitischen und jüdischen Volk nur das Vorbildliche der Kirche angeordnet wurde, durch das eine Verbindung mit den Himmeln stattfand, und durch die Himmel mit dem Herrn, worüber man sehe, was in den Nr. 9320 E und 9380 angeführten Stellen gezeigt worden ist. Was aber im besonderen durch Brandopfer und Schlachtopfer von jungen Stieren, von Widdern und von Lämmern vorgebildet wurde, wird man in dem Folgenden dieses Kapitels sehen, denn dort wird darüber gehandelt.

HG 9991

9991. "Und zwei fehlerfreie Widder", 2. Mose 29/1, bedeutet die Reinigung des geistigen oder inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Widders, insofern er das Innere des Menschen bezeichnet, somit sein Geistiges, worüber Nr. 2830; denn das Innere bei dem Menschen heißt geistig, und das Äußere natürlich.

Daß es die Reinigung bedeutet, kommt daher, weil die Brandopfer von den Widdern gemacht wurden, und durch Brandopfer und Schlachtopfer im allgemeinen die Reinigung vom Bösen und Falschen oder die Versöhnungen vorgebildet wurden, und durch die Brandopfer und Schlachtopfer von den Widdern die Reinigungen oder Versöhnungen des inneren oder geistigen Menschen, worüber im Folgenden dieses Kapitels, wo hierüber gehandelt wird.

9992. "Und ungesäuertes Brot", 2. Mose 29/2, bedeutet die Reinigung des Himmlischen im Innersten des Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brotes, insofern es das Himmlische bezeichnet, worüber Nr. 2165, 2177, 3478, 9545; und aus der Bedeutung des Ungesäuerten, insofern es das Gereinigte bezeichnete, worüber folgen wird. Daß es das Innerste des Menschen ist, kommt daher, weil das Himmlische das Gute der Liebe ist, und das Gute der Liebe das Innerste ist.

Dreierlei ist bei dem Menschen, das in aufeinanderfolgender Ordnung folgt; dieses Dreifache heißt das Himmlische, das Geistige und das Natürliche. Das Himmlische ist das Gute der Liebe zum Herrn, das Geistige ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und das Natürliche daraus ist das Gute des Glaubens; weil dieses aus dem Geistigen stammt, heißt es das geistig Natürliche. Es verhält sich nämlich bei dem Menschen ebenso, wie in den Himmeln: im innersten Himmel, der auch der dritte Himmel heißt, ist das Himmlische; im zweiten oder mittleren Himmel ist das Geistige, und im ersten oder äußersten Himmel ist das Natürliche daraus oder das geistig Natürliche. Daß es sich ebenso bei dem Menschen wie in den Himmeln verhält, kommt daher, weil der Mensch, der im Guten ist, ein Himmel in kleinster Form ist; man sehe das Nr. 9279 Angeführte. Von der Dreiteilung des Himmels oder des himmlischen Reiches soll im Folgenden geredet werden, wo von den Kuchen und den Fladen aus dem Weißmehl des Weizens gesprochen wird.

Das Ungesäuerte bedeutet aber das Gereinigte, weil der Sauerteig das Falsche aus dem Bösen bedeutet: Nr. 2342, 7906. Daher bezeichnet das Ungesäuerte oder das, was ohne Sauerteig ist, das Reine oder das, was ohne jenes Falsche ist; und zwar bedeutet der Sauerteig das Falsche aus dem Bösen, weil dieses Falsche das Gute verunreinigt, und auch das Wahre, wie auch, weil es einen Kampf erregt; denn wenn dieses Falsche zum Guten hinzutritt, wird eine Gärung (Hitze) bewirkt, und wenn es zum Wahren hinzutritt, ein Zusammenstoß (oder Streit). Daher kommt es, daß das Speisopfer aus ungesäuertem Brot bei den Brandopfern und Schlachtopfern angewendet wurde; und darum wurde bestimmt, "daß kein Speisopfer, das sie Jehovah darbrachten, mit Sauerteig bereitet werden sollte": 3. Mose 2/11. "Daß sie nicht über Sauerteig das Blut des Schlachtopfers opfern sollten": 2. Mose 23/18; und daß sie "bei dem Passahfeste durchaus kein gesäuertes Brot essen sollten, und wer es aß, ausgerottet werden sollte aus Israel": 2. Mose 12/15,18-20. Wer am Passahfeste gesäuertes (Brot) aß, sollte ausgerottet werden, weil das Passahfest die Befreiung von der Verdammnis und im besonderen die Befreiung vom Falschen aus dem Bösen bedeutete bei denen, die sich vom Herrn wiedergebären lassen; man sehe Nr. 7093, 9286-9292. Daher wurde auch jenes Fest das Fest der ungesäuerten Brote genannt.

9993. "Und ungesäuerte Kuchen, vermischt mit Öl", 2. Mose 29/2, bedeutet die Reinigung des himmlischen Mittleren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kuchen, insofern sie das himmlische Mittlere bezeichnen, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung des Öls, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 886, 4582, 4638. Hieraus erhellt, daß durch Kuchen, vermischt mit Öl, das Himmlische bezeichnet wird, das aus dem Innersten stammt, denn das Öl bedeutet das Gute der Liebe, welches das Innerste ist.

Hiermit verhält es sich auf folgende Weise: Die Himmel sind in zwei Reiche unterschieden, von denen das eine das geistige, das andere das himmlische genannt wird. Das geistige Reich in den Himmeln entspricht dem Verstandesgebiet bei dem Menschen, und das himmlische Reich entspricht seinem Willensgebiet: Nr. 9835. In beiden Reichen ist ein Inneres und ein Äußeres, wie dies auch bei dem Menschen hinsichtlich des Verstandesgebietes und des Willensgebietes der Fall ist, denn der Mensch hat ein inneres und ein äußeres Verstandesgebiet und ein inneres und ein äußeres Willensgebiet. Das innere Verstandesgebiet macht das geistige Leben des inneren Menschen aus, und das äußere Verstandesgebiet macht das geistige Leben des äußeren Menschen aus. Aber das Innere des Willensgebietes macht das himmlische Leben des inneren Menschen aus, und das Äußere des Willensgebietes macht das himmlische Leben des äußeren Menschen aus.

Daß ein Inneres und ein Äußeres im Menschen ist, kann einem jeden einleuchten, der darüber nachdenkt; besonders erkennt man dies bei den Heuchlern, bei den Betrügern, bei den Listigen und Boshaften; denn diese denken in ihrem Inneren gegen die Glaubenswahrheiten, und auch ihr Wille ist gegen das Gute der himmlischen Liebe; im Äußeren aber ist ihr Denken und Wollen mit denselben übereinstimmend; aus diesem Äußeren reden und handeln sie auch, damit sie vor der Welt als fromm und gut erscheinen.

Überdies merke man wohl, daß beide Reiche, nämlich das geistige und das himmlische in den Himmeln dreifach geteilt sind, nämlich in ein innerstes, mittleres und äußerstes; man sehe Nr. 9873. Das Innerste des himmlischen Reiches ist das Gute der Liebe zum Herrn, das Mittlere daselbst ist das Gute der gegenseitigen Liebe, welches das aus jenem hervorgehende Gute ist, und das Äußere ist der Lustreiz, der aus diesem Guten hervorgeht. Die beiden ersten sind im inneren Menschen bei denen, die im himmlischen Reich des Herrn sind, das dritte aber ist im äußeren Menschen bei ebendemselben. Diese drei wurden vorgebildet durch das ungesäuerte Brot, durch die ungesäuerten mit Öl vermischten Kuchen und durch die ungesäuerten mit Öl gesalbten Fladen, und die Reinigung derselben wird vorgebildet durch die Darbringung dieser drei auf dem Altar zusammen mit dem Brandopfer oder dem Schlachtopfer.

Daß solche Dinge in ihrer Ordnung bezeichnet werden, kann schon daraus erhellen, daß diese drei befohlen wurden, und auch ihre Zubereitung in den Büchern Mose beschrieben ist, was keineswegs geschehen wäre, wenn sie nicht Geheimnisse des Himmels und der Kirche in sich schlössen. Wozu würden sonst solche Dinge dienen? Ich weiß aber wohl, daß diese Geheimnisse heutzutage kaum von jemand begriffen werden können, und zwar deshalb, weil das Weltliche heutzutage alles im Verstand und im Willen ist, und die, welche an den Himmel denken, und ihn wünschen, keine andere Vorstellung von demselben haben und haben wollen, als eine natürliche und irdische. Wo aber eine solche Vorstellung, und ein solcher Wille, und somit eine solche Liebe ist, da haben die Geheimnisse des Himmels keinen Platz. Ganz anders würde es ein, wenn das Gemüt mehr Vergnügen am Himmlischen fände, als am Weltlichen; denn die Dinge, an denen der Mensch Freude hat, werden auch begriffen, wie z.B. wenn er Freude hat an den Geheimnissen des bürgerlichen Zustandes in den weltlichen Reichen, und an den Geheimnissen des moralischen Zustandes bei dem Menschen. Unter dem moralischen Zustand wird der Zustand der Liebe und der Neigungen und der daraus hervorgehenden Gedanken verstanden, deren Geheimnisse ein listiger Mensch leicht wahrnimmt, und zwar deshalb, weil es ihm Freude macht, andere durch diese Dinge zu leiten, um Ehrenstellen oder Gewinn oder einen guten Ruf zur Erreichung dieser zu erlangen.

Daß die Kuchen das himmlische Mittlere im inneren Menschen bedeuten, kommt daher, weil sie hier in zweiter Reihe stehen, denn in der ersten ist das ungesäuerte Brot, in der zweiten sind die mit Öl vermischten Kuchen und in der dritten sind die mit Öl gesalbten Kuchen. Diese drei wurden Speisopfer genannt, und auf dem Altar zusammen mit den Brandopfern und den Schlachtopfern dargebracht. In welcher Weise sie dargebracht werden sollten, wird 3. Mose Kapitel 2 beschrieben, und wie sie an verschiedenen Orten geopfert werden sollten, z.B. von Aharon am Tage seiner Salbung: 3. Mose 6/13-16.

Unter Kuchen wird auch im Worte das Gute der Liebe im allgemeinen verstanden. Daher kommt es, daß die Brote das Angesicht oder die Schaubrote Kuchen heißen:

3. Mose 24/5-9: "Nimm Semmelmehl und backe davon zwölf Kuchen, von zwei Zehnteilen soll ein Kuchen sein, und lege sie auf den Tisch vor Jehovah, und tue auf die Schichte derselben reinen Weihrauch": der reine Weihrauch, der auf die Kuchen getan werden sollte, bedeutet das Wahre aus dem himmlisch Guten, welches das Letzte oder das Äußerste des himmlischen Reiches ist.

Durch Kuchen wird das Gute der Liebe im allgemeinen bezeichnet auch bei Jerem.7/18; 44/19: "Die Söhne sammeln Holz, und die Väter zünden Feuer an, und die Weiber kneten Teig, um Kuchen zu machen für die Melecheth (Königin) der Himmel, und um Trankopfer zu spenden den fremden Göttern": Kuchen bereiten für die Melecheth der Himmel, bedeutet, den Teufel verehren aus dem Guten der himmlischen Liebe; und fremden Göttern Trankopfer spenden heißt, den Satan verehren aus den Glaubenswahrheiten, denn durch die Melecheth der Himmel werden diejenigen bezeichnet, die in der Hölle der Genien sind, und durch die fremden Götter die, welche in der Hölle der bösen Geister sind, worüber man sehe Nr. 5977, 8593, 8622, 8625. Die in der Hölle der Genien sind, werden zusammengenommen Teufel genannt, die aber in der Hölle der bösen Geister sind, heißen Satane.

Aber das Gute der geistigen Liebe wird durch Kuchen bezeichnet bei Hos.7/8: "Ephraim ist geworden zu einem Kuchen, der nicht umgewendet ist": aber hier wird Kuchen in der Grundsprache mit einem anderen Namen ausgedrückt, der das Gute der geistigen Liebe bedeutet. Der Kuchen ist nicht umgewendet, wenn der äußere Mensch über den inneren herrscht. Wenn dies beim Menschen der Fall ist, dann ist die Ordnung umgekehrt, denn dann gebietet das Äußere und das Innere dient. Ephraim bedeutet das Verstandesgebiet der Kirche, das erleuchtet und angeregt wird, wenn das Wahre und das Gute des Glaubens aufgenommen wird.

9994. "Und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl", 2. Mose 29/2, bedeutet das Himmlische im äußeren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Fladen, insofern sie das Himmlische im äußeren Menschen bezeichnen, worüber folgen wird, aus der Bedeutung des Ungesäuerten, insofern es das Gereinigte bezeichnet, worüber Nr. 9992; und aus der Bedeutung des Öles, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 886, 4582, 4638. Hieraus erhellt, daß durch die ungesäuerten Fladen, gesalbt mit Öl, das Himmlische im äußeren Menschen bezeichnet wird, das der Ordnung nach aus den ersteren hervorgeht.

Es wird gesagt, die Fladen seien mit Öl gesalbt und die Kuchen vermischt mit Öl, und zwar deshalb, weil die Fladen in dritter Reihe sind und die Kuchen in zweiter, wie Nr. 9993 gesagt worden ist. Was aber in der zweiten Reihe ist, das geht unmittelbar vom Innersten aus, und daher hat es das innerste Himmlische in sich, das durch Öl bezeichnet wird. Und was in der dritten Reihe ist, das geht mittelbar vom Innersten aus, nämlich durch das, was in der zweiten Reihe ist, und daher hat es nicht so das Innerste in sich, wie das, was in der zweiten Reihe ist. Darum wird gesagt, die Kuchen, weil sie das Himmlische der zweiten Reihe bedeuten, seien mit Öl vermischt, und die Fladen, weil sie das Himmlische der dritten Reihe bedeuten, seien mit Öl gesalbt. Aber diese Dinge können nur schwer begriffen werden, wenn man nicht weiß, wie es sich mit dem Entstehen der Dinge in aufeinanderfolgender Ordnung verhält, nämlich so, wie Zweck, Ursache und Wirkung: das Innerste ist der Zweck, das Mittlere ist die Ursache und das Letzte ist die Wirkung. Der Zweck muß in der Ursache sein, damit sie die Ursache dieses Zweckes sei. Der Zweck erscheint aber nicht so in der Wirkung wie in der Ursache, weil die Wirkung weiter vom Zweck entfernt ist, als die Ursache.

Hieraus kann das Gemüt (mens) darüber erleuchtet werden, wie es sich mit dem Innersten, Mittleren und Äußeren in der aufeinanderfolgenden Ordnung verhält.

9995. "Vom Weißmehl des Weizens sollst du sie machen", 2. Mose 29/2, bedeutet das Wahre, das aus dem göttlich Guten hervorgeht, und aus dem jenes ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weißmehls oder des Semmelmehls, insofern es das Wahre bezeichnet, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung des Weizens, insofern er das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 3941, somit im höchsten Sinn das göttlich Gute; und aus der Bedeutung des Machens derselben, insofern es ausdrückt, daß die himmlischen Güter (bona), die durch ungesäuertes Brot, Kuchen und Fladen bezeichnet werden, aus diesem Wahren hervorgehen. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Alles Wahre und Gute, das in den Himmeln ist, stammt aus dem göttlich Wahren, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht; wenn dieses göttlich Wahre von den Engeln im himmlischen Reich aufgenommen ist, heißt es das himmlisch Gute; wenn es aber in dem geistigen Reich von den Engeln aufgenommen ist, heißt es das geistig Gute; denn wenn auch das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn hervorgeht, Wahres genannt wird, so ist es dennoch Gutes. Wahres heißt es, weil es in den Himmeln vor dem äußeren Blick der Engel als ein Licht erscheint, denn das Licht ist dort das göttlich Wahre, aber die Wärme in diesem Lichte, die das Gute der Liebe ist, macht, daß es (auch) ein Gutes ist. Ebenso verhält es sich beim Menschen, wenn das Wahre des Glaubens aus dem Guten der Liebtätigkeit hervorgeht, was geschieht, wenn der Mensch wiedergeboren ist; dann erscheint das Wahre als Gutes, und wird daher auch geistig Gutes genannt; denn das Sein des Wahren ist das Gute, und das Wahre ist die Form des Guten.

Hieraus kann man erkennen, warum der Mensch so schwer unterscheiden kann zwischen denken und wollen, denn wenn er etwas will, sagt er, er denke es, und oft, wenn er etwas denkt, sagt er, er wolle es, während doch beides unterschieden ist, wie das Wahre und das Gute; denn das Sein des Gedankens ist der Wille, und die Form des Willens ist der Gedanke; wie das Sein des Wahren das Gute, und die Form des Guten das Wahre ist, (wie oben gesagt wurde).

Weil der Mensch so schwer zwischen diesen beiden unterscheidet, darum weiß er auch nicht, was das Sein seines Lebens ist, und daß es das Gute ist, wie auch, daß es nichts Wahres gibt, außer insoweit, als es aus dem Guten hervorgeht. Das Gute bezieht sich auf den Willen, und der Wille ist das, was der Mensch liebt, weshalb das Wahre nicht eher zum Sein des Lebens wird, als bis er es liebt; und wenn der Mensch es liebt, dann tut er es auch. Das Wahre aber bezieht sich auf den Verstand, dessen Sache das Denken ist, und wenn er es denkt, kann er davon reden. Es ist zwar möglich, das Wahre zu verstehen und zu denken, ohne es zu wollen und zu tun, aber wenn es ohne das Wollen ist, dann ist es dem Leben des Menschen nicht angeeignet, weil es nicht das Sein dieses Lebens in sich hat. Weil der Mensch dies nicht weiß, darum schreibt er dem Glauben alles Heil zu, und kaum etwas der Liebtätigkeit, während doch der Glaube das Sein seines Lebens aus der Liebtätigkeit hat, wie das Wahre vom Guten.

Überdies wird alles Gute beim Menschen durch das Wahre gestaltet, denn das Gute fließt auf innerem Wege vom Herrn ein, und das Wahre geht auf äußerem Wege ein, und beide schließen eine Ehe im inneren Menschen, jedoch in anderer Weise bei dem geistigen Menschen und Engel, und in anderer Weise beim himmlischen Menschen und Engel. Beim geistigen Menschen und Engel findet die Ehe im Verstandesgebiet statt, aber beim himmlischen Menschen und Engel im Willensgebiet. Der äußere Weg, auf dem das Wahre eindringt, geht durch das Gehör und Gesicht in den Verstand, der innere Weg dagegen, auf dem das Gute vom Herrn einfließt, geht durch sein Innerstes in den Willen. Man sehe hierüber, was in den Nr. 9596 angeführten Stellen gezeigt worden ist.

Hieraus erhellt, daß die himmlischen Güter, die durch ungesäuertes Brot, Kuchen und Fladen bezeichnet werden, durch das göttlich Wahre entstehen, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, und daß dies verstanden wird unter den Worten: "Aus dem Weißmehl des Weizens sollst du sie machen". Weil es so ist, darum wurden alle Speisopfer, die auf verschiedene Weise bereitet wurden, aus Semmelmehl, mit Öl vermischt, gemacht; man sehe 3. Mose Kapitel 2; 6/13-16; 4. Mose 7/13f; 15/2-15; 28/11-15.

Daß das Weißmehl oder Semmelmehl, wie auch das Mehl (überhaupt) das Wahre aus dem Guten bezeichnet, erhellt aus folgenden Stellen:

Hes.16/13: "Weißmehl, Honig und Öl hast du gegessen, und davon bist du sehr schön geworden": dies wird von Jerusalem gesagt, unter dem hier die Alte Kirche verstanden wird. Das Weißmehl bedeutet das Wahre aus dem Guten dieser Kirche, der Honig den Lustreiz desselben, das Öl das Gute der Liebe, und essen bedeutet aneignen; darum wird gesagt, sie sei schön geworden, denn die geistige Schönheit stammt aus dem Wahren und dem Guten.

Hos.8/7: "Keine Saat steht für sie da, der Halm bringt kein Mehl, und wenn er es bringt, so werden Fremde es verschlingen": die stehende Saat bedeutet das Glaubenswahre aus dem Guten, wenn es empfangen wird: Nr. 9146; der Halm, der kein Mehl bringt, bedeutet die Unfruchtbarkeit, weil kein Wahres aus dem Guten kommt; die Fremden, die es verschlingen, bedeuten das Falsche aus dem Bösen, das es aufzehrt.

1.Kön.17/12-15: "Das Weib von Zidon in Zarpath sagte zu Elias, sie habe nichts, woraus sie Kuchen machen könne, als nur eine handvoll Mehl im Kad (Topf) und ein wenig Öl im Krug; Elias aber sagte, sie solle ihm vor allem einen Kuchen machen, und der Topf mit Mehl werde nicht leer werden, und der Ölkrug werde nicht Mangel haben; wie es auch wirklich geschah": das Mehl bedeutet hier das Wahre der Kirche, und das Öl das Gute derselben, denn durch das Weib von Zidon wird die Kirche, die in den Erkenntnissen des Wahren und Guten ist, vorgebildet und durch den Propheten Elias der Herr in Ansehung des Wortes. Hieraus wird klar, was dieses Wunder in sich schließt; denn alle Wunder, von denen im Worte die Rede ist, schließen solche Dinge ein, die sich auf die Kirche beziehen: Nr. 7337, 8364, 9086; hieraus erhellt also, was es bedeutet, daß der Mehltopf nicht leer werden, und der Ölkrug nicht Mangel haben sollte, wenn sie vor allem aus ihrem geringen Vorrat dem Elias einen Kuchen bereiten würde, und nachher erst ihrem Sohn. Daß das Weib die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 252, 253; daß Zidon die Erkenntnisse des Wahren und Guten bezeichnet: Nr. 1201; und daß Elias den Herrn vorbildet in Ansehung des Wortes: Nr. 2762, 5247 E.

Jes.47/2: "Tochter Babels, nimm die Mühle, und mahle Mehl": die Tochter Babels bedeutet diejenigen in der Kirche, die in einem äußeren Heiligen sind, dabei aber in einem inneren Entweihten (Unheiligen, profanum). Mehl mahlen bedeutet, aus dem Buchstabensinn des Wortes solches auswählen, was zur Begründung des Bösen der Selbstliebe und der Weltliebe dient; und dieses Böse ist das Entweihte (Unheilige). Mahlen bedeutet auswählen, und auch zugunsten dieser Liebesarten erklären; und das Mehl bedeutet das Wahre, das dient; man sehe Nr. 4335. Hieraus erhellt, was mahlen bedeutet, und somit was das Gemahlene, wie

Jerem.Klagel.5/12,13: "Die Fürsten wurden durch ihre Hand aufgehängt, das Angesicht der Greise wird nicht mehr geehrt, die Jünglinge werden zum Mahlen weggeführt".

2. Mose 32/20; 5. Mose 9/21: "Mose nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es mit Feuer, und zermahlte es, bis es zum feinsten Staube wurde; dann streute er denselben auf das Wasser, und ließ die Söhne Israels davon trinken".

Matth.24/40,41: "Alsdann werden zwei auf dem Felde sein; die eine wird angenommen, und die andere wird zurückgelassen werden. Zwei werden mahlen (in der Mühle), die eine wird angenommen, und die andere zurückgelassen werden".

Hieraus ergibt sich deutlich, was mahlen bedeutet, nämlich im guten Sinn, die Wahrheiten aus dem Worte auswählen und so erklären, daß sie dem Guten dienen; im bösen Sinn aber, dieselben so erklären, daß sie dem Bösen dienen; man sehe Nr. 7780. Hieraus erhellt auch, was das Gemahlene, und somit was das Mehl und Weißmehl bedeutet.

9996. "Und lege sie in einen Korb", 2. Mose 29/3, bedeutet das Sinnliche, in dem jenes ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Korbes, insofern er das Sinnliche bezeichnet. Der Korb bedeutet aber das Sinnliche, weil das Sinnliche das Letzte (oder Äußerste) im Leben des Menschen ist, und im Letzten alle inneren Dinge der Ordnung nach verborgen liegen, man sehe Nr. 9828, 9836. Und weil durch Gefäße jeder Art im Worte das Äußere bezeichnet wird, in dem das Innere sich befindet: Nr. 3079. Deshalb wird gesagt, man soll das ungesäuerte Brot, die Kuchen und Fladen in einen Korb legen, und im Korb herbeibringen. Daß das Sinnliche beim Menschen das Letzte seines Lebens ist, sehe man Nr. 9212, 9216.

Es verhält sich aber damit in folgender Weise: Es gibt zweierlei beim Menschen, was sein Leben ausmacht: das Verstandesgebiet und das Willensgebiet. Das Letzte des Verstandesgebietes wird das sinnliche Wißtümliche genannt und das Letzte des Willensgebietes der sinnliche Lustreiz. Das sinnliche Wißtümliche, welches das Letzte des Verstandesgebietes ist, wird durch die beiden Sinne des Gehörs und des Gesichtes geschöpft, und der sinnliche Lustreiz, der das Letzte des Willensgebietes ist, durch die beiden Sinne des Geschmackes und des Gefühls; das Letzte der Wahrnehmung beider ist der Geruchssinn.

Das sinnliche Wißtümliche, welches das Letzte des Verstandesgebietes ist, wird im Wort unter Trinkschale oder Becher verstanden, denn der Wein oder das Wasser, die darin enthalten, bedeutet die dem Verstandesgebiet angehörenden Wahrheiten; aber der sinnliche Lustreiz, der das Letzte des Willensgebietes ist, wird im Wort unter Korb oder Brotkorb verstanden. Und weil das Letzte der Behälter aller inneren Dinge ist, darum wird auch das Innere unter diesen Gefäßen verstanden: unter Trinkschale oder Becher das Wahre des Verstandes, und im entgegengesetzten Sinn das Falsche, und unter Korb oder Brotkorb das Gute des Willens, und im entgegengesetzten Sinn das Böse; denn das Gute gehört dem Willen an und das Wahre dem Verstand.

Daß Trinkschalen oder Becher die Verstandeswahrheiten in ihrer Zusammenfassung bezeichnen, sehe man Nr. 5120, 9557; und daß die Körbe oder Brotkörbe das Gute im Willensgebiet in seiner Zusammenfassung bezeichnen: Nr. 5144. Ob man sagt, das Gute des Willens oder das himmlisch Gute ist das gleiche; ebenso ob man sagt, die Wahrheiten des Verstandes oder die geistigen Wahrheiten. Daß die Dinge, die in den Korb niedergelegt wurden, das himmlisch Gute bedeuten, sehe man Nr. 9992, 9993, 9994; und weil das Sinnliche das Letzte derselben ist, und somit der Behälter von allen, wird gesagt, daß sie alle in den Korb gelegt werden sollten.

9997. "Und bringe sie dar in dem Korbe", 2. Mose 29/3, bedeutet, so die Gegenwart von allem (Inneren).

Dies erhellt aus der Bedeutung von darbringen, insofern es die Verbindung und Gegenwart bezeichnet, worüber Nr. 9378; und aus der Bedeutung des Korbes, insofern er das Sinnliche bezeichnet, in dem alles (Innere sich befindet), worüber Nr. 9996.

9998. "Und auch den Stier und die beiden Widder", 2. Mose 29/3, bedeutet das Natürliche oder Äußere des Menschen, und das Geistige oder sein Inneres, das gereinigt werden muß.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Stieres, insofern er das natürliche oder Äußere des Menschen bezeichnet, was gereinigt werden muß, worüber Nr. 9990; und aus der Bedeutung der Widder, insofern sie das Geistige oder Innere des Menschen bezeichnen, das gleichfalls gereinigt werden muß, worüber Nr. 9991.

9999. Vers 4-9: Und Aharon und seine Söhne sollst du hinzuführen vor die Tür des Versammlungszeltes, und sie waschen mit Wasser. Und nimm die Kleider, und bekleide Aharon mit dem Leibrock, und mit dem Oberkleid unter dem Ephod, und mit dem Ephod, und dem Brustschildlein, und umgürte ihn mit dem Gürtel des Ephod. Und setze ihm den Kopfbund auf das Haupt, und hefte die Krone der Heiligkeit (das heilige Stirnblech) an den Kopfbund. Und nimm das Salböl und gieße davon auf sein Haupt und salbe ihn. Und laß seine Söhne hinzutreten, und bekleide sie mit den Leibröcken. Und umgürte sie mit dem Gürtel, Aharon und seine Söhne, und binde ihnen die Mützen um, so sollen sie das Priestertum haben zu einer ewigen Satzung; und fülle die Hände Aharons und die Hände seiner Söhne.

"Und Aharon und seine Söhne" bedeutet den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren daraus,

"sollst du hinzuführen vor die Tür des Versammlungszeltes" bedeutet die Verbindung beider im Himmel;

"und sie waschen mit Wasser" bedeutet die Reinigung durch die Glaubenswahrheiten;

"und nimm die Kleider, und bekleide Aharon" bedeutet das Vorbildliche des geistigen Reiches des Herrn;

"mit dem Leibrock" bedeutet das Innerste dieses Reiches;

"und mit dem Oberkleid unter dem Ephod" bedeutet das Mittlere dieses Reiches,

"und mit dem Ephod" bedeutet das Letzte desselben",

"und dem Brustschildlein" bedeutet das göttlich Wahre, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn;

"und setze ihm den Kopfbund auf das Haupt" bedeutet die göttliche Weisheit;

"und hefte die Krone der Heiligkeit an den Kopfbund" bedeutet das Göttlich-Menschliche des Herrn;

"und nimm das Salböl" bedeutet das Vorbildliche der Einweihung in das göttlich Gute;

"und gieße davon auf sein Haupt und salbe ihn" bedeutet das Vorbildliche des göttlich Guten im Herrn in Ansehung des ganzen Menschlichen;

"und laß seine Söhne hinzutreten" bedeutet die Verbindung des göttlich Wahren, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn;

"und bekleide sie mit den Leibröcken" bedeutet das Vorbildliche des daraus hervorgehenden göttlich Geistigen;

"und umgürte sie mit dem Gürtel" bedeutet das Band der Verbindung, damit alles in Verknüpfung und daraus in himmlischer Form gehalten werde;

"Aharon und seine Söhne" bedeutet den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und des daraus hervorgehenden göttlich Wahren;

"und binde ihnen die Mützen um" bedeutet die Einsicht aus der Weisheit;

"so sollen sie das Priestertum haben" bedeutet den Herrn in Ansehung des Erlösungswerkes in aufeinanderfolgender Ordnung;

"zu einer ewigen Satzung" bedeutet, nach den ewigen Gesetzen der Ordnung;

"und fülle die Hände Aharons und die Hände seiner Söhne" bedeutet das Vorbildliche der göttlichen Macht des Herrn durch das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten.

10000. "Und Aharon und seine Söhne", 2. Mose 29/4, bedeutet den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren daraus.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, worüber Nr. 9806; und aus der vorbildlichen Bedeutung seiner Söhne, insofern sie den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren daraus darstellen, worüber Nr. 9807.

10001. "Sollst du hinzuführen vor die Tür des Versammlungszeltes", 2. Mose 29/4, bedeutet die Verbindung beider im Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinzutreten lassen, insofern es die Gegenwart und die Verbindung bezeichnet, wie Nr. 9997; hier die Verbindung des göttlich Guten und des göttlich Wahren durch den Herrn im Himmel. Aus der Bedeutung der Türe, insofern sie die Einführung bezeichnet, worüber Nr. 8989; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Versammlungszeltes, insofern es den Himmel bezeichnet, worüber Nr. 9457, 9481, 9485, 9963.

Daß Stier, Widder, ungesäuertes Brot, Kuchen und Fladen im Korb, und Aharon mit den Söhnen vor die Tür des Versammlungszeltes gebracht werden, und daß die letzteren daselbst mit Kleidern bekleidet und gesalbt werden sollten, und sie dann jene (Dinge) auf dem Altar opfern sollten, war deshalb, weil der Ort, wo die Türe des Versammlungszeltes war, die Ehe des göttlich Guten mit dem göttlich Wahren vorbildete; denn durch den Altar, der auch an der Türe des Zeltes aufgestellt war, wurde der Herr in Ansehung des göttlich Guten vorgebildet, und durch das Versammlungszelt der Herr in Ansehung des göttlich Wahren; daher wurde durch den Ort, wo die Türe des Versammlungszeltes war, die Verbindung des Guten und Wahren vorgebildet, welche Verbindung die himmlische Ehe heißt.

Daß durch den Brandopferaltar der Herr in Ansehung des göttlich Guten vorgebildet wurde, sehe man Nr. 9964; und daß durch das Versammlungszelt der Herr in Ansehung des göttlich Wahren vorgebildet wurde: Nr. 9963. Daß der Altar daselbst aufgestellt war, erhellt 2. Mose 40/29: "Und Mose stellte den Brandopferaltar an die Türe des Zeltes". Daß die Verbindung des Guten und Wahren die himmlische Ehe ist, und daß diese der Himmel ist, sehe man Nr. 2173, 2508, 2618, 2803, 3004, 3132, 3952, 4434, 6179.

Hieraus wird nun klar, daß durch das Hinzuführen Aharons und seiner Söhne vor die Türe des Versammlungszeltes bezeichnet wird die Verbindung beider, nämlich des göttlich Guten und des göttlich Wahren durch den Herrn im Himmel.

10002. "Und sie waschen mit Wasser", 2. Mose 29/4, bedeutet die Reinigung durch die Glaubenswahrheiten, worüber Nr. 3147, 5954 E, 9088.

Daß jede Reinigung und Wiedergeburt durch die Glaubenswahrheiten geschieht, sehe man Nr. 2799, 7044, 8635-8640, 8772; und daß das Wasser die Glaubenswahrheiten bezeichnet: Nr. 739, 2702, 3058, 3424, 4976, 7307, 8568.

10003. "Und nimm die Kleider, und bekleide Aharon", 2. Mose 29/5, bedeutet das Vorbildliche des geistigen Reiches des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider Aharons, insofern sie das geistige Reich des Herrn vorbilden, worüber Nr. 9814.

10004. "Mit dem Leibrock", 2. Mose 29/5, bedeutet das Innerste dieses Reiches.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Leibrockes, mit dem Aharon bekleidet werden sollte, insofern er das göttlich Geistige, das mittelbar aus dem göttlich Himmlischen hervorgeht, bezeichnet, somit das Innerste des geistigen Reiches, worüber Nr. 9826, 9942.

10005. "Und mit dem Oberkleid unter dem Ephod", 2. Mose 29/5, bedeutet das Mittlere dieses Reiches.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Oberkleides, insofern es das göttlich Geistige bezeichnet, das mittelbar aus dem göttlich Himmlischen hervorgeht, somit das Mittlere des geistigen Reiches, worüber Nr. 9825.

Es wird gesagt "das Oberkleid unter dem Ephod", weil das Oberkleid zum Ephod gehörte; es wurde auch vom Leibrock durch den Gürtel getrennt, denn es waren zwei Gürtel, ein gemeinsamer für das Ephod und das Oberkleid, und ein anderer allein für den Leibrock, das bedeutete, daß die Dinge des geistigen Reiches, die durch den Leibrock vorgebildet wurden, unterschieden waren von denen, die durch das Oberkleid zusammen mit dem Ephod vorgebildet wurden. Der Gürtel oder Gurt bedeutet das gemeinsame Band, durch das die inneren Dinge in Verknüpfung gehalten werden: Nr. 9828, und durch das auch das eine von dem anderen getrennt wird: Nr. 9944.

Damit verhält es sich in folgender Weise: Es gibt dreierlei, was der Reihe nach folgt, oder nacheinander kommt. Diese drei werden in den Himmeln das Himmlische, das Geistige und das Natürliche daraus genannt. Das Himmlische ist das Gute der Liebe zum Herrn, das Geistige ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und das Natürliche daraus ist das Gute des Glaubens. Das Himmlische, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, bildet den innersten oder dritten Himmel, das Geistige, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, bildet den mittleren oder den zweiten Himmel, und das Natürliche daraus, welches das Gute des Glaubens ist, bildet den äußersten oder den ersten Himmel.

Weil die Kleider Aharons das geistige Reich des Herrn vorbildeten: Nr. 9814, so ergibt sich aus dem Gesagten deutlich, was der Leibrock und auch was das Oberkleid und das Ephod vorbildete, daß nämlich der Leibrock das Mittlere vorbildete, welches das geistige Reich mit dem himmlischen Reich vereinigt, weshalb er auch durch den Gürtel geschieden war vom Oberkleid und Ephod, die das innere und äußere geistige Reich vorbildeten. Über den Leibrock sehe man Nr. 9826, 9942; über das Oberkleid Nr. 9825, und über das Ephod Nr. 9824.

Man kann sich auch eine Vorstellung von dieser Sache bilden aus dem, was in betreff des Versammlungszeltes, durch das der Himmel, in dem der Herr ist, vorgebildet worden ist, früher gezeigt wurde: durch das Innerste desselben, wo die Lade des Zeugnisses war, wurde der innerste oder dritte Himmel vorgebildet; durch die Wohnung, die außerhalb des Vorhanges war, wurde der mittlere oder zweite Himmel vorgebildet, und durch den Vorhof der dritte oder letzte Himmel; somit gleichfalls das Himmlische, das Geistige und das Natürliche daraus. Das Mittlere aber, das den innersten oder den mittleren Himmel vereinigte, wurde durch den Vorhang zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten vorgebildet, somit das gleiche, was durch den Leibrock, den Aharon anhatte, (vorgebildet wurde).

Über das Innerste des Zeltes, wo die Bundeslade war, sehe man Nr. 9485; über die Wohnung, die außerhalb des Vorhanges war: Nr. 9594, 9632; über den Vorhof: Nr. 9741; und über den Vorhang, insofern er das vereinigende Mittlere zwischen dem innersten und dem mittleren Himmel ist: Nr. 9670, 9671.

Eine noch bessere Vorstellung darüber kann man aus der Entsprechung des Menschen mit den Himmeln gewinnen, weil alles, was in dem Menschen ist, in Entsprechung steht mit allem in den Himmeln; man sehe, was hierüber am Ende mehrerer Kapitel früher gezeigt worden ist. Das Haupt des Menschen entspricht dem innersten oder dritten Himmel, wo das himmlisch Gute ist, die Brust bis zu den Lenden entspricht dem mittleren oder zweiten Himmel, wo das geistige Gute ist, und die Füße entsprechen dem äußersten oder ersten Himmel, wo das natürlich Gute ist. Der Hals aber bezeichnet infolge der Entsprechung das Mittlere, das den innersten und den mittleren Himmel vereinigt: Nr. 9913, 9914; ebenso wie der Vorhang im Zelt; denn alle vorbildliche Darstellungen in der Natur beziehen sich auf die menschliche Form und haben ihre Bedeutung gemäß dem Verhältnis zu ihr: Nr. 9496.

Hieraus kann man nun ersehen, weshalb der Leibrock durch den Gürtel vom Oberkleid und vom Ephod gesondert war, und auch, warum das Oberkleid "das Oberkleid des Ephod oder unter dem Ephod" genannt wird.

10006. "Und mit dem Ephod", 2. Mose 29/5, bedeutet das Letzte desselben" nämlich des geistigen Reiches.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Ephod, insofern es das Letzte des geistigen Reiches bezeichnet, worüber Nr. 9824.

10007. "Und mit dem Brustschildlein", 2. Mose 29/5, bedeutet das göttlich Wahre, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn.

Dies erhellt aus dem, was vom Brustschildlein Nr. 9823, 9863-9873, 9905 gezeigt worden ist.

10008. "Und setze ihm den Kopfbund auf das Haupt", 2. Mose 29/6, bedeutet die göttliche Weisheit.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kopfbundes, insofern er die Einsicht bezeichnet, und wenn vom Herrn, der durch Aharon vorgebildet wird, (die Rede ist), die göttliche Weisheit, worüber Nr. 9827.

10009. "Und hefte die Krone der Heiligkeit an den Kopfbund", 2. Mose 29/6, bedeutet das Göttlich-Menschliche des Herrn.

Dies erhellt aus dem, was von dem Goldblech, worauf "Heiligkeit Jehovahs" eingegraben war und das hier die Krone der Heiligkeit heißt, Nr. 9930, 9931 gesagt worden ist.

10010. "Und nimm das Salböl", 2. Mose 29/7, bedeutet das Vorbild des göttlich Guten im Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Öles, insofern es das Gute der Liebe, und im höchsten Sinn das göttlich Gute der göttlichen Liebe im Herrn bezeichnet, und aus der Bedeutung der Salbung, insofern sie die Einweihung ist, um dieses Gute vorzubilden: Nr. 9474, 9954.

10011. "Und gieße davon auf sein Haupt und salbe ihn", 2. Mose 29/7, bedeutet das Vorbildliche des göttlich Guten im Herrn in Ansehung des ganzen Menschlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Öl gießen auf Aharons Haupt", insofern es heißt, das göttlich Gute über das ganze Menschliche des Herrn (ausgießen); denn durch Öl wird das göttlich Gute bezeichnet: Nr. 4582, 9474; durch Aharon der Herr in Ansehung des göttlich Guten: Nr. 9806, und durch Haupt das ganze Menschliche. Ferner aus der Bedeutung von salben, insofern es das Vorbildliche dieser Sache bezeichnet, worüber Nr. 9474, 9954.

Daß das Haupt das ganze Menschliche oder den ganzen Menschen bezeichnet, kommt daher, weil vom Haupt das Ganze des Menschen abstammt, denn der Leib ist eine Ableitung aus demselben, deswegen stellt sich auch, was der Mensch im Kopf denkt und will, in seiner Wirkung im Körper dar. Das Haupt verhält sich wie das Höchste oder Innerste in den Himmeln: dieses steigt hinab und fließt ein in die Himmel, die unterhalb sind; es bringt sie hervor und leitet sie (aus sich) ab. Deshalb entspricht auch das Haupt am Menschen dem innersten Himmel. Dem mittleren Himmel aber der Leib bis zu den Lenden, und dem untersten Himmel die Füße. Kurz, was das Innerste ist, das ist in dem Abgeleiteten das einzige, was wesentlich lebt.

Hieraus erhellt, daß das Göttliche, weil es das Allerinnerste oder was das gleiche, das Allerhöchste ist, das einzige ist, aus dem das Leben aller hervorgeht, und darum lebt der Mensch nur insoweit, als er (Leben) vom Göttlichen aufnimmt.

Überdies floß das Öl, mit dem der Priester gesalbt wurde, vom Scheitel des Hauptes bis auf den Körper hinab, wie man ersieht:

Ps.133/2: "Wie das köstliche Öl auf dem Haupte hinabfließt in den Bart Aharons und hinabfließt auf den Saum seines Kleides".

Matth.26/7,12: "Ein Weib goß über das Haupt Jesu ein Alabastergefäß voll Balsam aus, als Er zu Tische saß; Jesus sprach: Daß sie den Balsam ausgoß über Meinen Leib, das tat sie zu Meinem Begräbnis".

Mark.14/3,8: "Es kam ein Weib, das hatte ein alabasternes Gefäß voll echter, kostbarer Nardensalbe, und sie zerbrach das Gefäß und goß es aus auf das Haupt Jesus; und Jesus sprach: Im voraus hat sie Meinen Leib gesalbt zum Begräbnis".

Auch hieraus wird klar, daß das Haupt salben soviel ist, als den ganzen Körper salben. Daß unter dem Haupt der ganze Mensch verstanden wird, erhellt auch aus vielen Stellen im Worte:

Jes.35/10: "Die Erlösten Jehovahs werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Gesang, und ewige Freude (wird sein) über ihrem Haupte".

5. Mose 33/14-16: "Mit dem Köstlichsten der Erzeugnisse der Sonne, mit den Erstlingen der Berge im Osten und mit dem Köstlichsten des Landes komme der Segen auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Nasirs (d.i. des Geweihten) unter seinen Brüdern".

Jerem.30/23: "Der Sturmwind Jehovahs wird hereinstürzen über das Haupt der Gottlosen".

Hes.11/21; 16/43; 22/31: "Ihren Weg will ich auf ihr Haupt geben"; Joel 4/4,7; Obadja Vers 15.

Hes.13/18: "Wehe denen, die Schleier machen für die Köpfe jeder Größe, um die Seelen zu fangen".

Ps.68/22: "Gott wird zerschmettern das Haupt, den Haarscheitel (seiner Feinde)".

Hieraus geht deutlich hervor, daß durch Haupt der ganze Mensch bezeichnet wird, und also durch das Ausgießen des Öls über das Haupt Aharons das göttlich Gute im Herrn, (wie es sich ergießt) auf das ganze Menschliche.

Daß der Herr, als Er in der Welt war, Sich zum göttlich Wahren, und als Er die Welt verließ zum göttlich Guten machte, darüber sehe man, was Nr. 9199 E, 9315 angeführt worden ist.

10012. "Und laß seine Söhne hinzutreten", 2. Mose 29/8, bedeutet die Verbindung des göttlich Wahren, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Aharons, insofern sie das göttlich Wahre darstellen, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn, worüber Nr. 9807; und aus der Bedeutung von hinzutreten lassen, insofern es die Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 9806, 10001.

10013. "Und bekleide sie mit Leibröcken", 2. Mose 29/8, bedeutet das Vorbildliche des daraus hervorgehenden göttlich Geistigen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Leibröcke, welche die Söhne Aharons anhatten, insofern sie das göttlich Wahre bezeichnen, das hervorgeht aus dem göttlich Geistigen, das vorgebildet wird durch den Leibrock Aharons, worüber Nr. 9947.

10014. "Und umgürte sie mit dem Gürtel", 2. Mose 29/9, bedeutet das Band der Verbindung, damit alles in Verknüpfung und daraus in der himmlischen Form gehalten werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gürtels, insofern er das äußere Band bezeichnet, das alles Wahre und Gute des Glaubens in seiner Verknüpfung und Form erhält, worüber Nr. 9341 E, 9828, 9837, 9944.

10015. "Aharon und seine Söhne", 2. Mose 29/9, bedeutet den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und des daraus hervorgehenden göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, worüber Nr. 9806; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Aharons, insofern sie den Herrn in Ansehung des daraus hervorgehenden göttlich Wahren darstellten, worüber Nr. 9807.

10016. "Und binde ihnen die Mützen um", 2. Mose 29/9, bedeutet die Einsicht aus der Weisheit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Mützen (Tiaren), insofern sie Einsicht und Weisheit bezeichnen, worüber Nr. 9949.

10017. "So sollen sie das Priestertum haben", 2. Mose 29/9, bedeutet den Herrn in Ansehung des Erlösungswerkes in aufeinanderfolgender Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Priestertums, insofern es das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des ganzen Erlösungswerkes ist, worüber Nr. 9809; daß es bedeutet in aufeinanderfolgender Ordnung, kommt daher, weil hier vom Priestertum der Söhne Aharons gehandelt wird, und durch seine Söhne das vorgebildet wird, was hervorgeht, somit was der Ordnung nach aufeinanderfolgt: Nr. 9807.

Damit verhält es sich in folgender Weise: Das Priestertum, das durch Aharon vorgebildet wurde, bezeichnet das Werk der Erlösung für diejenigen, die im himmlischen Reich des Herrn sind, welches Reich eigentlich im Worte unter dem Reich der Priester verstanden wird, das Priestertum aber, das durch die Söhne Aharons vorgebildet wird, bezeichnet das Werk der Erlösung für die, welche im geistigen Reich des Herrn sind, das zunächst hervorgeht aus Seinem himmlischen Reich. Daher kommt es, daß unter Priestertum hier das Erlösungswerk des Herrn in aufeinanderfolgender Ordnung verstanden wird. Das Priestertum aber, das durch die Leviten vorgebildet wurde, bezeichnet das Erlösungswerk des Herrn, das wiederum aus jenem hervorgeht.

Es gibt dreierlei, das der Ordnung gemäß aufeinanderfolgt, nämlich das Himmlische, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist; das Geistige, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist; und das Natürliche daraus, welches das Gute des Glaubens ist. Weil diese in ihrer Ordnung aufeinanderfolgen, so gibt es auch drei Himmel, und in ihnen ist das Gute in solcher Ordnung. Das Werk der Erlösung derer, die im himmlisch Guten sind, wird vorgebildet durch das Priestertum Aharons; aber das Werk der Erlösung derer, die im geistig Guten sind, durch das Priestertum der Söhne Aharons, und das Werk der Erlösung derer, die im natürlich Guten sind, durch das Priestertum der Leviten; und weil das, was der Ordnung gemäß aufeinanderfolgt, aus dem Guten der Liebe zum Herrn hervorgeht, das durch Aharon und sein Priestertum vorgebildet wird, darum heißt es von den Leviten, daß sie dem Aharon gegeben wurden; denn das, was hervorgeht, gehört dem, aus dem es hervorgeht, weil das Hervorgehende oder Aufeinanderfolgende aus jenem sein Sein oder Wesen empfängt, gemäß dem, was Nr. 10011 gesagt worden ist.

Daß die Leviten dem Aharon und seinen Söhnen gegeben wurden, um unter ihnen den Dienst des Priesteramtes zu verrichten, sehe man 4. Mose Kapitel 3.

10018. "Zu einer ewigen Satzung", wörtlich: Satzung des Zeitlaufs, 2. Mose 29/9, bedeutet, nach den ewigen Gesetzen der Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Satzung, insofern sie ein Gesetz der Ordnung bezeichnet, worüber Nr. 7884, 7995, 8357, und aus der Bedeutung des Zeitlaufes, insofern er das Ewige bezeichnet.

10019. "Und fülle die Hände Aharons und die Hände seiner Söhne", 2. Mose 29/9, bedeutet die Einweihung zur Vorbildung der göttlichen Macht des Herrn durch das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hände füllen", insofern es heißt einweihen, um den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten vorzubilden, und infolgedessen Seine Macht.

Zwei (Handlungen) waren es, durch welche die Einweihung zum Priesteramte vollzogen wurde: die Salbung und die Füllung der Hand. Durch die Salbung geschah die Einweihung zur Vorbildung des Herrn in Ansehung des göttlich Guten, denn das Öl, durch das die Salbung vorgenommen wurde, bedeutet das Gute der Liebe: Nr. 10011; und durch die Füllung der Hände geschah die Einweihung zur Vorbildung des Herrn in Ansehung des göttlichen Wahren aus dem göttlich Guten, und somit auch in Ansehung Seiner Macht; denn Hand bedeutet Macht: Nr. 878, 4931-4937, 5327, 5328, 6947, 7011, 7188, 7189, 7518, 7673, 8050, 8069, 8153; und Hand wird gesagt von dem Wahren, das aus dem Guten ist: Nr. 3091, 3563, 4931, 8281, 9025, weil alle Macht dem Wahren aus dem Guten gehört: Nr. 5623, 6344, 6423, 6948, 8200, 8304, 9327, 9410, 9639, 9643; und weil das Haupt und der ganze Körper seine Macht durch die Hand ausübt, und die Macht das Tätige des Lebens bei dem Menschen ist, darum wird durch Hand auch alles bezeichnet, was bei dem Menschen ist, somit der Mensch selbst, insofern er tätig ist: Nr. 9133. Hieraus kann man erkennen, was durch "die Hände füllen" bezeichnet wird. Daß der Herr allein alle Macht hat, und kein Engel, Geist und Mensch irgendeine Macht hat außer von Ihm, sehe man Nr. 8200, 8281, 9327, 9410, 9639.

Daß durch beides, nämlich durch die Salbung und die Füllung der Hände, die Einweihung in das Priesteramt vollzogen wurde, geschah deshalb, weil alles, was ist und existiert im Himmel und auf Erden, sich auf das Gute und Wahre bezieht.

Wie aber die Füllung der Hände geschah, wird in 2. Mose 29/9-36 beschrieben, und auch 3. Mose 8/22-36. Sie geschah vermittelst des zweiten Widders, der daher der Widder der Füllungen heißt. Das Verfahren bei der Füllung bestand darin, daß dieser Widder geschlachtet und von seinem Blut (etwas) an das Ohrläppchen des rechten Ohres, an den Daumen der rechten Hand und an die große Zehe des rechten Fußes Aharons und seiner Söhne gestrichen, daß ferner von dem Blut am Altar und vom Salböl auf Aharon und seine Söhne und auf ihre Kleider gesprengt wurde. Daß das Fett, der Schwanz, das Fett über den Eingeweiden, das Netz über der Leber, die Nieren und das Fett derselben, und der rechte Bug (Keule) von dem einen Widder; ferner das ungesäuerte Brot und die Kuchen und die Fladen aus dem Korb in die Hände Aharons und seiner Söhne gelegt und gewebt (hin und her geschwungen) wurden; und daß sie nachher verbrannt wurden bei dem Brandopfer des ersten Widders. Ferner darin, daß die Brust, nachdem sie gewebt war, und der linke Bug dem Aharon und seinen Söhnen gehörten, und daß das am heiligen Orte gekochte Fleisch und das im Korb übriggebliebene Brot bei der Tür des Versammlungszeltes von ihnen gegessen wurde.

Dies war das Verfahren bei den Füllungen der Hand. Was aber das einzelne bedeutete, soll im Folgenden, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gesagt werden.

Die göttliche Macht des Herrn, die durch die Füllung der Hand Aharons und seiner Söhne vorgebildet wurde, ist die göttliche Macht, das menschliche Geschlecht zu erlösen; und die Macht, das menschliche Geschlecht zu erlösen, ist die Macht über die Himmel und über die Höllen; denn durch diese Macht des Herrn und durch keine andere wird der Mensch erlöst. Alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens fließt nämlich durch die Himmel vom Herrn ein, und es kann nicht einfließen, wenn nicht die Höllen entfernt werden, denn von den Höllen kommt alles Böse und alles Falsche daraus. Der Mensch wird aber durch die Entfernung des Bösen und des Falschen daraus aus den Höllen erlöst, und dann durch den Einfluß des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens durch den Himmel vom Herrn (selig gemacht).

Daß der Herr, als Er in der Welt war, die Höllen unterjochte und die Himmel in Ordnung brachte, und Sich die göttliche Macht über sie erwarb, sehe man Nr. 9486, 9715, 9809, 9937 und das, was Nr. 9528 E angeführt wurde. Diese Macht des Herrn ist es, die durch die Füllung der Hand der Priester vorgebildet wurde, denn durch das Priestertum wird das ganze Erlösungswerk des Herrn vorgebildet: Nr. 9809. Daß der Herr diese Macht hat, lehrt Er selbst mit deutlichen Worten:

Matth.28/18: "Mir ist gegeben alle Macht (Gewalt) im Himmel und auf Erden".

Luk.10/19,22: "Jesus sprach zu den siebzig Jüngern, die sagten, daß die Dämonen (bösen Geister) ihnen gehorchten: Siehe, Ich gebe euch Macht, auf Schlangen zu treten und auf Skorpionen, und über die ganze Macht des Feindes, so daß euch nichts schaden kann; alles ist Mir übergeben von Meinem Vater". Durch diese Worte wird die Macht des Herrn über die Höllen beschrieben. Die Dämonen sind die, welche in den Höllen sind, die Schlangen und die Skorpione bezeichnen das Böse und das Falsche des Bösen; darauf treten heißt, es zerstören. Die Höllen werden auch verstanden unter dem Feinde, über den sie Macht haben sollten.

Daß der Herr Sich diese Macht erwarb, als Er in der Welt war, erhellt bei Jes.63/1-10: "Wer ist Der, Welcher aus Edom kommt, einherschreitend in der Größe Seiner Kraft, groß (mächtig) zu erlösen; Heil verschaffte Mir Mein Arm, darum ist Er ihnen geworden zum Erlöser": daß dies vom Herrn gesagt wird, ist in der Kirche bekannt, ebenso was an einer anderen Stelle steht:

Jes.59/16-21: "Heil verschaffte Ihm Sein Arm, und Seine Gerechtigkeit unterstützte Ihn, darum legte Er Gerechtigkeit an wie einen Panzer, und (setzte) den Helm des Heils auf Sein Haupt, und als ein Erretter kam Er für Zion".

Ps.110: "Spruch Jehovahs zu Meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis daß Ich gelegt habe Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße; das Zepter Deiner Kraft wird Jehovah senden aus Zion; herrsche inmitten Deiner Feinde; der Herr ist zu Deiner Rechten": daß dies vom Herrn gesagt ist, lehrt der Herr selbst: Matth.22/43. Es wird dort Seine Herrschaft über die Höllen beschrieben durch das Sitzen zur Rechten; denn durch die Rechte wird die göttliche Macht bezeichnet, welches das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten hat. Die Höllen und das Böse und Falsche aus ihnen sind die Feinde, die zum Schemel Seiner Füße gelegt werden sollen, und auch die Feinde, in deren Mitte Er herrschen soll.

Daß die Rechte Jehovahs die göttliche Macht bedeutet, ergibt sich deutlich aus mehreren Stellen im Wort:

2. Mose 15/6: "Deine Rechte, Jehovah, ist verherrlicht durch ihre Macht; Deine Rechte, Jehovah, zerschmettert den Feind".

Ps.18/36: "Du, o Gott, gibst mir den Schild des Heils, und Deine Rechte unterstützt mich".

Ps.44/4: "Ihr Arm errettete sie nicht, sondern Deine Rechte und Dein Arm und das Licht Deines Antlitzes". Es wird gesagt: "Deine Rechte und Dein Arm und das Licht Deines Antlitzes", weil die Rechte die Macht bedeutet, der Arm die Stärke und das Licht des Antlitzes das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten. Daß der Arm Stärke bedeutet, sehe man Nr. 4932, 4934, 4935, 7205; daß das Licht das göttlich Wahre bedeutet: Nr. 9548, 9684; und daß das Antlitz Jehovahs das göttlich Gute bedeutet: Nr. 222, 5585, 9306.

Ps.18/9: "Deine Rechte, o Gott, unterstützet mich".

Ps.89/14: "Jehovah, Du hast einen Arm voller Gewalt; stark ist Deine Hand, es wird erhöht Deine Rechte".

Jes.62/8: "Jehovah hat geschworen bei Seiner Rechten, bei dem Arm Seiner Stärke".

Ps.80/18,19: "Jehovah, Deine Hand sei für den Mann Deiner Rechten, für den Sohn des Menschen, den Du Dir bestätigt hast; dann wollen wir nicht weichen von Dir".

Hieraus kann man nun erkennen, was unter den Worten des Herrn verstanden wird:

Matth.26/64: "Jesus sprach: Von nun an werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft".

Luk.22/69: "Von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes".

Daß der Sohn des Menschen der Herr in Ansehung des göttlich Wahren ist, sehe man Nr. 9807; daß aber die Rechte die göttliche Macht bedeutet, erhellt aus dem, was nun gezeigt worden ist; darum wird auch gesagt "zur Rechten der Macht" und "zur Rechten der Kraft".

Hieraus erhellt, was vorgebildet wurde durch die Salbung Aharons und

seiner Söhne und durch die Füllung ihrer Hand, nämlich durch die Salbung das göttlich Gute der göttlichen Liebe im Herrn: Nr. 9954, und durch die Füllung der Hand das göttlich Wahre und die daraus hervorgehende göttliche Macht. Daß das göttlich Gute alle Macht durch das göttlich Wahre hat, und daß diese dem Herrn allein gehört, sehe man in den oben angeführten Stellen. Deshalb wird auch der Herr im Worte des Alten Testamentes Held, Kriegsmann und auch Jehovah Zebaoth oder der Heerscharen genannt.

10020. Vers 10-14: Und bringe den jungen Stier vor das Versammlungszelt, und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des jungen Stieres legen. Und du sollst schlachten den jungen Stier vor Jehovah vor der Tür des Versammlungszeltes. Und nimm von dem Blut des jungen Stieres, und streiche es an die Hörner des Altars mit deinem Finger, und alles Blut gieße aus an den Boden des Altars. Und nimm alles Fett, das die Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber, und die zwei Nieren, und das Fett, das an ihnen ist, und verbrenne es auf dem Altar. Und das Fleisch des jungen Stieres, und seine Haut, und seinen Mist verbrenne im Feuer, außerhalb des Lagers; ein Sündopfer ist es.

"Und bringe den jungen Stier" bedeutet den Zustand der Hinwendung des natürlichen oder äußeren Menschen, wie er in seiner Kindheit ist;

"vor das Versammlungszelt" bedeutet, zur Reinigung, zur Aufnahme des Wahren aus dem Himmel, und zur Verbindung desselben mit dem Guten;

"und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des jungen Stieres legen" bedeutet das Vorbildliche der Aufnahme des Guten und Wahren im natürlichen oder äußeren Menschen;

"und du sollst schlachten den jungen Stier vor Jehovah" bedeutet die Vorbereitung zur Reinigung des Guten und Wahren durch das Göttliche im äußeren oder natürlichen Menschen;

"vor der Tür des Versammlungszeltes" bedeutet, damit die Verbindung derselben stattfinde;

"und nimm von dem Blut des jungen Stieres" bedeutet das angepaßte göttlich Wahre im natürlichen oder äußeren Menschen;

"und streiche es an die Hörner des Altars mit deinem Finger" bedeutet die göttliche Macht des Herrn aus dem Eigenen;

"und alles Blut gieße aus an den Boden des Altars" bedeutet das göttlich Wahre ganz im Sinnlichen, welches das Letzte des Lebens im Menschen ist;

"und nimm alles Fett" bedeutet das angepaßte Gute;

"das die Eingeweide bedeckt" bedeutet, dem Letzten oder Untersten;

"und das Netz über der Leber" bedeutet das innere Gute des äußeren oder natürlichen Menschen;

"und die zwei Nieren, und das Fett, das an ihnen ist" bedeutet das innere Wahre des äußeren oder natürlichen Menschen und dessen Gutem;

"und verbrenne es auf dem Altar" bedeutet aus der göttlichen Liebe des Herrn;

"und das Fleisch des jungen Stieres" bedeutet das Böse der früheren Liebesarten in demselben;

"und seine Haut" bedeutet das Falsche im Letzten;

"und seinen Mist" bedeutet die übrigen Unreinigkeiten;

"verbrenne im Feuer, außerhalb des Lagers" bedeutet, daß solches in die Hölle verwiesen und durch das Böse der Selbstliebe verzehrt werden müsse;

"ein Sündopfer ist es" bedeutet, so finde die Reinigung von dem Bösen statt.

10021. "Und bringe den jungen Stier", 2. Mose 29/10, bedeutet den Zustand der Hinwendung (oder Beziehung) des natürlichen oder äußeren Menschen, wie er in seiner Kindheit ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von herbeibringen, insofern es die Gegenwart und Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 9378, 9997, 10001; und auch die Hinwendung: Nr. 8439. Hier die Hinwendung oder Herbeiziehung zur Reinigung und zur Aufnahme des Guten und Wahren vom Göttlichen, denn durch dieses Opfer und durch die Opfer im allgemeinen wird dies bezeichnet; und aus der Bedeutung des jungen Stieres, insofern er das Gute der Liebtätigkeit und der Unschuld im natürlichen oder äußeren Menschen bezeichnet, worüber Nr. 9391, somit den äußeren oder natürlichen Menschen, wie er in seiner Kindheit ist; denn alsdann ist er im Guten der Unschuld. Wenn er in diesem Zustand ist, dann ist er auch im Zustand der Hinwendung zur Reinigung und zur Aufnahme des Guten und Wahren vom Göttlichen.

Weil nun hierüber im inneren Sinn gehandelt wird, so muß auch gesagt werden, wie es sich damit verhält: Wenn der Mensch wiedergeboren wird, was geschieht, wenn er zum reiferen Alter herangewachsen ist, dann wird er zuerst in den Zustand der Unschuld versetzt, jedoch in den Zustand der äußeren Unschuld, fast so, wie er bei den Kindern ist. Die Unschuld dieser ist eine äußere Unschuld, die in der Unwissenheit liegt. Dieser Zustand ist die Grundlage (planum) des neuen Lebens, wenn der Mensch wiedergeboren wird. Der Mensch ist dann auch wirklich wie ein Kind; denn wenn er wiedergeboren wird, alsdann wird er von neuem empfangen und geboren; er wird ein Kind und wächst heran, was durch das dem Guten eingepflanzte Wahre geschieht. Und soweit er dann in das echte Gute kommt, soweit gelangt er auch in das Gute der inneren Unschuld, welche Unschuld in der Weisheit liegt.

Weil ferner die Wiedergeburt des Menschen ein Bild der Verherrlichung des Herrn ist, so ist klar, daß der Herr Sich in solcher Weise verherrlichte, d.h. Sein Menschliches göttlich machte; denn es wird im inneren Sinn in diesem Kapitel von der Verherrlichung des Herrn gehandelt: Nr. 9985. Weil jedoch die Verherrlichung des Herrn in Ansehung Seines Menschlichen über den Verstand (des Menschen) hinausgeht, darum wird sie, damit sie einigermaßen begriffen werde, durch ein Bild oder Gleichnis derselben erklärt. Dies wird vorausgeschickt, damit man wisse, was unter der Reinigung und Aufnahme des Guten Wahren und unter der Verbindung Guten und Wahren und unter der Verbindung derselben zu verstehen ist, was alles durch die Opfer im allgemeinen und hier durch die Opfer der Einweihung Aharons und seiner Söhne zum Priesteramte im besonderen bezeichnet wird.

Daß die Wiedergeburt des Menschen ein Bild der Verherrlichung des Herrn ist, sehe man Nr. 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688.

Daß die Unschuld der Kinder eine äußere Unschuld ist, und in der Unwissenheit wohnt: Nr. 2305, 2306, 3494, 3504, 4563, 4797, 5608, 9301.

Daß der Mensch, der wiedergeboren wird, von neuem empfangen und geboren wird, dann ein Kind und ein Knabe wird, und so heranwächst: Nr. 3203.

Daß die Unschuld der Kindheit die Grundlage ist: Nr. 2780, 3183, 3994, 4797, 5608, 7840.

Daß die Erkenntnisse des Wahren und Guten in die Unschuld der Kindheit eingepflanzt werden müssen, als in ihrer Grundlage: Nr. 1616, 2299, 3504, 4797.

Daß die Unschuld der Wiedergeborenen eine innere Unschuld ist und in der Weisheit wohnt: Nr. 1616, 3495, 3994, 4797, 5608, 9301, 9939.

Der Unterschiede zwischen der äußeren Unschuld der Kinder, und der inneren Unschuld der Weisen: Nr. 2280, 4563, 9301.

Daß sich die Sache so verhält, kann man aus der Erziehung und der Wiedergeburt der Kinder im anderen Leben erkennen, worüber Nr. 2289-2309.

Daß alles Gute der Kirche und des Himmels Unschuld in sich hat, und daß ohne dieselbe das Gute nicht gut ist: Nr. 2736, 2780, 6013, 7840, 7887, 9262.

Was Unschuld ist: Nr. 3994, 4001, 4797, 5236, 6107, 6765, 7902, 9262, 9936.

10022. "Vor das Versammlungszelt", 2. Mose 29/10, bedeutet zur Reinigung, zur Aufnahme des Wahren aus dem Himmel und zur Verbindung desselben mit dem Guten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung des Versammlungszeltes, insofern es den Himmel bezeichnet, wo der Herr ist, worüber Nr. 9457, 9481, 9485; daß auch die Reinigung, die Einpflanzung des Wahren und die Verbindung desselben mit dem Guten bezeichnet wird, kommt daher, weil der junge Stier dorthin geführt wurde, um geopfert zu werden, und durch die Opfer sowohl die Reinigung, als auch die Einpflanzung des Wahren und Guten und die Verbindung derselben bezeichnet wird.

Daß durch die Opfer die Reinigungen vom Bösen und Falschen und auch die Versöhnungen vorgebildet wurden, sehe man Nr. 9990, 9991; und daß durch den Ort vor dem Zelt, der die Türe heißt, die Verbindung des Wahren und Guten vorgebildet wird, welche die himmlische Ehe genannt wird, sehe man Nr. 10001. Daher kommt es nun, daß durch "den jungen Stier vor das Versammlungszelt bringen" bezeichnet wird die Hinwendung (oder Herbeiführung) des äußeren oder natürlichen Menschen, wie er in seiner Kindheit ist, zur Reinigung desselben von dem Bösen und Falschen, und somit zur Aufnahme des Wahren aus dem Himmel, und zur Verbindung desselben mit dem Guten.

Weil von den Schlachtopfern und den Brandopfern in den nun folgenden Versen dieses Kapitels gehandelt wird, so muß gesagt werden, was durch dieselben im allgemeinen vorgebildet wurde: durch die Brandopfer und Schlachtopfer wurde im allgemeinen die Reinigung vom Bösen und Falschen vorgebildet, und weil die Reinigung vorgebildet worden ist, so wurde auch die Einpflanzung des Guten und Wahren vom Herrn vorgebildet und auch die Verbindung derselben. Wenn nämlich der Mensch vom Bösen und Falschen gereinigt worden ist, was durch die Entfernung desselben geschieht, dann fließt das Gute und Wahre vom Herrn ein, und in dem Maße als das Gute und Wahre in diesen Zustand einfließt, wird es auch eingepflanzt und verbunden, denn der Herr ist beständig zugegen mit dem Guten und Wahren bei einem jeden Menschen. Es wird aber nur insoweit aufgenommen, als das Böse und Falsche entfernt worden ist, mithin in dem Maß, als der Mensch davon gereinigt ist. Die Verbindung des Wahren und Guten ist aber die Wiedergeburt.

Hieraus kann man erkennen, was durch die Brandopfer und durch die Schlachtopfer im allgemeinen vorgebildet wurde; was aber im besonderen vorgebildet wurde, erkennt man aus den verschiedenen Arten der Tiere, die geopfert wurden.

Weil diese drei Dinge, nämlich die Reinigung vom Bösen und Falschen, die Einpflanzung des Wahren und Guten und die Verbindung derselben, durch die Schlachtopfer und Brandopfer vorgebildet wurde, deshalb wird durch sie auch aller Gottesdienst aus dem Wahren des Glaubens und dem Guten der Liebe bezeichnet: Nr. 6905, 8680, 8936; denn jeder Gottesdienst hat zum Zweck, daß der Mensch vom Bösen und Falschen gereinigt werde, folglich, daß ihm Gutes und Wahres vom Herrn eingepflanzt, und er dadurch wiedergeboren werde, was durch die Verbindung derselben geschieht. Ihre Verbindung ist der Himmel oder das Reich des Herrn beim Menschen.

10023. "Und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des jungen Stieres legen", 2. Mose 29/10, bedeutet das Vorbildliche der Aufnahme des Guten und Wahren im natürlichen oder äußeren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hände auflegen", insofern es bezeichnet, das, was man zu eigen hat, einem anderen mitteilen. Daß es auch die Aufnahme bezeichnet, kommt daher, weil das, was mitgeteilt wird, von dem anderen aufgenommen wird. Ferner aus der Bedeutung des Hauptes, insofern es das Ganze bezeichnet, worüber Nr. 10011; und aus der Bedeutung des jungen Stieres, insofern er das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet, worüber Nr. 9391, 10021.

Durch das Auflegen der Hände wird aber die Mitteilung und Aufnahme bezeichnet, weil die Hand Macht bedeutet; und weil sie das Tätige des Lebens ist, so wird auch durch Hand alles, was in dem Menschen ist, bezeichnet, somit der ganze Mensch, insofern er tätig ist; man sehe das Nr. 10019 Angeführte. Und durch das Auflegen wird die Mitteilung bezeichnet von seiten dessen, der (die Hand) auflegt, und die Aufnahme von seiten desjenigen, dem sie aufgelegt wird. Hieraus wird klar, was durch die Auflegung der Hände bei den Alten bezeichnet wurde, nämlich die Mitteilung und Übertragung der Sache, um die es sich handelt, und auch die Aufnahme derselben von dem anderen, mag nun diese Sache Macht oder Gehorsam oder Segen oder Bezeugung sein.

Daß durch die Auflegung der Hände eine Macht bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

4. Mose 27/18-20: "Jehovah sprach zu Mose, er solle die Hände auf Josua legen, und ihn vor Eleasar, den Priester, stellen vor der ganzen Gemeinde, und so solle er von seiner Herrlichkeit auf ihn legen, und die ganze Gemeinde ihm gehorchen": daß hier durch das Auflegen der Hände die Mitteilung und die Übertragung der Macht, die Mose hatte, und die Übernahme derselben von Josua bezeichnet wird, ist klar, darum wird gesagt, daß er von seiner Herrlichkeit auf ihn legen solle.

4. Mose 8/7-14: "Wenn die Leviten gereinigt und ihnen der Dienst des Priesteramtes unter Aharon übertragen wurde, so sollten, dem Befehle gemäß, zwei junge Stiere zum Speisopfer herbeigeführt werden, und Aharon sollte die Leviten vor Jehovah führen, und die Söhne Israels sollten ihre Hände auf die Leviten und die Leviten ihre Hände auf das Haupt der jungen Stiere legen, von denen einer als Schlachtopfer, der andere als Brandopfer dargebracht werden sollte. Und auf diese Weise sollten sie die Leviten aussondern aus der Mitte der Söhne Israels, und dieselben Jehovah zu eigen sein": daß die Söhne Israels ihre Hände auf die Leviten legen sollten, bezeichnete die Übertragung der Macht, als Priester für sie zu dienen, und die Aufnahme von seiten der Leviten, somit die Absonderung; und daß die Leviten ihre Hände auf das Haupt der jungen Stiere legen sollten, bedeutete die Übertragung (Beziehung) dieser Macht auf Jehovah, d.h. den Herrn. Darum wird gesagt, daß sie dadurch abgesondert würden aus der Mitte der Söhne Israels und Jehovah angehörten.

3. Mose 16/21: "Wenn die Söhne Israels ihre Sünden bekannt haben, soll Aharon seine beiden Hände auf das Haupt des lebenden Bockes Asasel legen, und über ihm bekennen alle Missetaten der Söhne Israels und alle ihre Sünden, und sie auf das Haupt des Bockes legen, und ihn in die Wüste schicken (bringen lassen)": daß das Auflegen der Hände auf den Bock die Mitteilung und Übertragung aller Missetaten und Sünden der Söhne Israels und die Aufnahme derselben durch den Bock bezeichnete, ist klar. Die Wüste, in die der Bock entlassen wurde, bedeutet die Hölle.

3. Mose 24/14: "Die Zeugen und alle, die zugehört haben, sollen ihre Hände legen auf den, der gesteinigt wird": dies bedeutete, daß hierdurch das Zeugnis mitgeteilt und übertragen wurde, und wenn es angenommen war, wurde der Verurteilte zum Tode geführt.

3. Mose 1/2-4: "Ein jeder, der von Rindern oder Schafen ein Brandopfer als Gabe für Jehovah darbringt, soll die Hand auf das Haupt des Brandopfers legen, dann wird es mit Wohlgefallen von ihm angenommen werden zu seiner Versöhnung".

Ebenso auf das Haupt der Gabe, die zum Opfer bestimmt ist: 3. Mose 3/1,2,8,13, ebenso sollte der Priester tun, wenn er gesündigt hatte, ebenso die Ältesten, und so auch die ganze Gemeinde; ferner der Fürst, wenn er (gesündigt), und ebenso eine jegliche Seele, wenn sie gesündigt hatte: 3. Mose 4/4,15,24,29.

Durch das Auflegen der Hände auf das Brandopfer und auf das Schlachtopfer wurde der ganze Gottesdienst dessen, der das Opfer brachte, bezeichnet, nämlich die Anerkennung seiner Sünden, das Bekenntnis und daher die Reinigung, die Einpflanzung des Guten und Wahren, somit die Verbindung mit dem Herrn, was alles durch Mitteilung, Übertragung und Aufnahme geschah. Unter der Übertragung und Aufnahme wird das verstanden, was durch das Tragen der Missetat bezeichnet wird, worüber Nr. 9937, 9938. Weil die Mitteilungen, Übertragungen und Aufnahmen durch die Auflegungen der Hände bezeichnet wurden, so kann man erkennen, was die Auflegung der Hände bedeutet bei

Matth.9/18,19,25: "Ein Vorsteher kam zu Jesu und sprach: Meine Tochter ist soeben gestorben, aber komme und lege Deine Hand auf sie, so wird sie leben. Jesus ging hinein und ergriff ihre Hand; da stand das Mädchen auf".

Mark.8/25: "Jesus legte die Hand auf die Augen des Blinden, und er wurde wieder hergestellt".

Mark.7/32,33,35: "Sie brachten einen Taubstummen zu Jesu, daß Er ihm die Hand auflege; Er nahm ihn aus dem Volke, legte Seinen Finger in seine Ohren und berührte seine Zunge; da wurden seine Ohren geöffnet".

Luk.13/11,13: "Es war ein Weib da, das durch einen Geist der Krankheit zusammengekrümmt war; Jesus legte ihre die Hände auf, und sie wurde geheilt".

Mark.6/5: "Jesus legte den Kranken die Hände auf, und heilte sie".

Hier wird durch die Auflegung der Hände vom Herrn und auch durch die Berührung die Mitteilung und Aufnahme der göttlichen Kraft bezeichnet. Daß dies bezeichnet wird, erhellt offenbar bei

Mark.5/27-30: "Es kam eine Frau von hinten herbei, und berührte das Kleid Jesu, indem sie sprach: Wenn ich nur Sein Kleid berühre, werde ich gesund sein, und sogleich ward sie geheilt von ihrer Plage; und Jesus erkannte in Sich selbst, daß eine Kraft von Ihm ausgegangen war".

Luk.8/44,46: "Das Weib berührte das Kleid Jesu, und wurde gesund; Jesus sprach: Es hat Mich jemand berührt, denn Ich merke, daß eine Kraft von Mir ausgegangen ist".

Luk.6/19: "Und alles Volk begehrte Jesum zu berühren, weil eine Kraft von Ihm ausging und alle heilte".

Hieraus erhellt auch, was durch das Berühren mit der Hand oder mit dem Finger bezeichnet wird:

Luk.7/14,15: "Jesus trat hinzu und berührte den Sarg, in dem der Tote lag, und die Träger standen still; dann sprach Er: Jüngling, Ich sage dir, stehe auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden".

Ferner, was durch die Auflegung der Hände auf Kinder und Säuglinge bezeichnet wird - auf Kinder:

Matth.19/13-15: "Sie brachten Kinder zu Jesu, daß Er die Hände auf sie legen möchte; Jesus sprach: Lasset die Kinder, und wehret ihnen nicht zu Mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel; und Er legte ihnen die Hände auf".

Auf kleine Kinder bei Mark.10/16: "Jesus nahm die Kindlein auf die Arme, und legte die Hände auf sie, und segnete sie".

Durch die Auflegung der Hände auf die Kinder und Säuglinge wird auch hier die Mitteilung und Aufnahme der göttlichen Kraft bezeichnet, und dadurch die Heilung des Inneren oder die Erlösung.

Daß durch die Berührung mit der Hand solches bezeichnet wird, hat seinen Ursprung aus den Vorbildungen im anderen Leben; diejenigen, die in einem ungleichen Lebenszustand sind, erscheinen dort in einiger Entfernung, die aber im gleichen sind, erscheinen zusammengesellt; und die sich dort gegenseitig berühren, teilen einander ihren Lebenszustand mit. Wenn dies durch die Hand geschieht, wird das Ganze des Lebens mitgeteilt, weil die Hand zufolge der Entsprechung die Macht bedeutet, die das Tätige des Lebens ist, also alles, was in ihm ist. Solche Vorbildungen bestehen in der geistigen Welt, aber sie werden bewirkt durch den Einfluß aus dem Himmel, wo allein die Zusammengesellungen in Ansehung der Neigungen des Guten und Wahren innerlich wahrgenommen werden.

10024. "Und du sollst schlachten den jungen Stier vor Jehovah", 2. Mose 29/11, bedeutet die Vorbereitung zur Reinigung des Guten und Wahren vom Göttlichen im äußeren oder natürlichen Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlachten, wenn von den Tieren die Rede ist, die als Brandopfer oder als Schlachtopfer geopfert wurden, insofern es die Vorbereitung bezeichnet zu dem, was durch die Brandopfer und Schlachtopfer vorgebildet wird. Daß diese die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichneten, die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben, sehe man Nr. 10022; und weil diese Dinge vom Göttlichen ausgehen, darum wird gesagt "vor Jehovah". Ferner aus der Bedeutung des jungen Stieres, insofern er die Reinigung des äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet, worüber Nr. 9990. Daher kommt es, daß durch Schlachten, wenn von den Brandopfern und den Schlachtopfern die Rede ist, alles das bezeichnet wird, was durch das Brandopfer und Schlachtopfer selbst (bezeichnet wird), weil dann das Ganze darunter verstanden wird.

10025. "Vor der Tür des Versammlungszeltes", 2. Mose 29/11, bedeutet, damit die Verbindung derselben stattfinde.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Türe des Versammlungszeltes, insofern sie die Verbindung des Wahren und Guten bezeichnet, welche die himmlische Ehe genannt wird, wovon Nr. 10001.

Weil dieses durch die Türe des Versammlungszeltes bezeichnet wird, deshalb war geboten, "daß, wenn es anderswo geschah, das Blut (als Schuld) angerechnet und diese Seele ausgerottet werden sollte aus ihren Völkern": 3. Mose 17/3,4,8,9. Der Grund war, weil dann nicht die Verbindung des Guten und Wahren und somit nicht die himmlische Ehe vorgebildet wurde, sondern die Verbindung des Bösen und Falschen, das die höllische Ehe ist.

10026. "Und nimm von dem Blut des jungen Stieres", 2. Mose 29/12, bedeutet das göttlich Wahre, angepaßt dem natürlichen oder äußeren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, das vom göttlich Guten des Herrn hervorgeht, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung des jungen Stieres, insofern er das Natürliche des Menschen bezeichnet, das gereinigt werden und dem das Wahre und Gute eingepflanzt werden muß, worüber Nr. 9990.

Daß hier zuerst vom Blut gesprochen wird, und daß es an die Hörner des Altares gestrichen und das übrige auf dessen Boden gegossen werden soll, hat seinen Grund darin, daß durch Blut im Worte das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre bezeichnet wird, und durch dieses Wahre jede Reinigung (geschieht). Denn das Wahre lehrt den Menschen, was gut ist und wie er leben soll, und wenn der Mensch das weiß, dann erst kann die Neigung und die Liebe zum Guten eingepflanzt und er selbst dadurch wiedergeboren werden, denn die Kenntnis muß vorhergehen, bevor der Mensch Glauben haben und ein Leben des Glaubens führen kann, das ein Leben des Guten ist.

Daß jede Reinigung vom Bösen und Falschen durch die Glaubenswahrheiten bewirkt wird, somit auch jede Wiedergeburt, darüber sehe man, was Nr. 9959 angeführt wurde.

Diejenigen, die den inneren Sinn des Wortes nicht kennen, und also nicht wissen, daß durch Blut das göttlich Wahre bezeichnet und durch dieses vom Herrn die Reinigung bewirkt wird, glauben, daß der Mensch durch das Blut des Herrn gereinigt werde, unter dem sie Sein Leiden am Kreuz verstehen. Sie mögen aber wissen, daß durch das Leiden des Herrn am Kreuz, somit durch Sein Blut, niemand gereinigt wird, sondern durch ein Leben nach Seinen Geboten, wie Er selbst an vielen Stellen lehrt. Das Leiden am Kreuz war die letzte Versuchung des Herrn, durch die Er Sein Menschliches völlig verherrlichte, wie Er auch selber sagt:

Luk.24/26: "Mußte nicht Christus solches leiden und eingehen in Seine Herrlichkeit?"

Der Herr kam nämlich in die Welt, um die Höllen zu unterjochen, und alles in Ordnung zu bringen, auch in den Himmeln, was dadurch geschah, daß Er Versuchungen gegen Sich zuließ; und das Leiden am Kreuz war das letzte Seiner Versuchung, durch die Er die Höllen vollständig besiegte und die Himmel in Ordnung brachte und zugleich Sein Menschliches verherrlichte; und wenn Er dies nicht getan hätte, so hätte kein Mensch erlöst werden können.

Man sehe jedoch, was hierüber früher, in den Nr. 9528, 9715, 9937, 10019 angeführten Stellen ausführlich gezeigt worden ist; und daß durch das Blut des Herrn das von Seinem göttlich Guten ausgehende göttlich Wahre bezeichnet wird: Nr. 4735, 6378, 6978, 7317, 7326, 7850, 9127, 9393.

10027. "Und streiche es an die Hörner des Altars mit deinem Finger", 2. Mose 29/12, bedeutet die göttliche Macht des Herrn aus dem Eigenen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hörner des Altares, insofern sie die Macht des Wahren aus dem Guten bezeichnen. Daß die Hörner Macht bedeuten, sehe man Nr. 9081, 9719, 9720, 9721; und daß der Altar das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten ist, oder das Vorbildliche des göttlich Guten im Herrn: Nr. 9388, 9389, 9714, 9964.

Ferner aus der Bedeutung des Fingers, insofern er auch eine Macht bezeichnet, worüber Nr. 7430. Es bedeutet aber hier "aus eigener Macht" oder aus dem Eigenen, weil es durch Mose geschah, und dieser den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren vorbildete: Nr. 9372, 9806; deswegen wird gesagt "mit deinem Finger".

Daß das Blut zuerst an die Hörner des Altares gestrichen wurde, geschah deshalb, damit die eigentliche Macht des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten vorgebildet wurde; denn durch die Macht des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten geschieht alles, und nichts ohne dieselbe; man sehe, was Nr. 10019 angeführt wurde.

10028. "Und alles Blut gieße an den Boden des Altares", 2. Mose 29/12, bedeutet das göttlich Wahre (sei) ganz im Sinnlichen, welches das Letzte des Lebens im Menschen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, insofern es das göttlich Wahre aus dem göttliche Guten des Herrn bezeichnet, worüber Nr. 10026; und aus der Bedeutung des Bodens oder Grundes des Altares, insofern er das Sinnliche bezeichnet, welches das Letzte des Lebens im Menschen ist. Daß der Boden des Altares dies bedeutet, kommt daher, weil der Altar das Vorbildliche des Göttlich-Menschlichen des Herrn war, weshalb sein Boden (oder Grund) das bezeichnet, was das Letzte des Lebens im Menschen ist, und das Letzte des Lebens im Menschen ist das, was das äußere Sinnliche heißt, das hier verstanden wird. Daß der Altar ein Hauptvorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn war, sehe man Nr. 9388, 9389, 9714, 9964; daß der Boden das Letzte desselben bezeichnet, ist klar; daß dies beim Menschen das äußere Sinnliche ist und wie dies beschaffen ist, sehe man Nr. 9212, 9216, 9996. Wie es sich aber damit verhält, soll mit wenigem gesagt werden:

Wenn der Mensch gereinigt wird, dann lernt er zuerst solche Wahrheiten, die vom sinnlichen Menschen begriffen werden können; und das sind solche Wahrheiten, wie sie im buchstäblichen Sinn des Wortes enthalten sind. Späterhin lernt er die inneren Wahrheiten, nämlich solche, wie sie aus dem Worte von denen, die in der Erleuchtung sind, gesammelt werden; denn diese stellen den inneren Sinn desselben zusammen aus verschiedenen Stellen, wo der Buchstabensinn (des Wortes) erklärt wird.

Wenn diese erkannt (verstanden) sind, dann empfängt er noch innerlichere, (tiefere) Wahrheiten von den Erleuchteten, die mit den früher erlernten (Wahrheiten) der Kirche als Lehre dienen. Diese als Lehre für diejenigen, die Menschen der inneren Kirche sind, jene als Lehre für diejenigen, die Menschen der äußeren Kirche sind. Diese und jene aber werden, wenn sie jenen Wahrheiten gemäß gelebt haben, in den Himmel unter die Engel erhoben und dort mit der Weisheit der Engel erfüllt, die aus noch innerlicheren Wahrheiten besteht und zuletzt aus den innersten im dritten Himmel. Diese Wahrheiten, zusammen mit den früheren in ihrer Ordnung, laufen in die letzten aus, die dem äußeren Sinnlichen angehören und sind hier mit ihnen beisammen.

Hieraus erhellt, daß alle inneren Wahrheiten zusammen in den Wahrheiten des Buchstabensinnes des Wortes (enthalten) sind, denn diese Wahrheiten bilden das Letzte; daß aber im Letzten alles Innere der Ordnung nach ruht und hier beisammen ist, sehe man Nr. 9828, 9836. Hieraus wird klar, was darunter verstanden wird, daß das göttlich Wahre ganz im Sinnlichen ist, was dadurch bezeichnet wird, daß alles Blut an den Boden des Altares ausgegossen wurde.

10029. "Und nimm alles Fett", 2. Mose 29/13, bedeutet das angepaßte Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fettes oder der Fettigkeit, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 5943. Das "angepaßte Gute" wird gesagt, weil hier von der Reinigung des äußeren oder natürlichen Menschen gehandelt wird, und von der Einpflanzung des Wahren und Guten und somit von der Verbindung beider daselbst; denn das ist es, was durch Schlachtopfer und Brandopfer bezeichnet wird. Deshalb wird hier unter dem Fett von dem jungen Stier das Gute verstanden, das dem natürlichen oder äußeren Menschen angepaßt ist und mit dem Wahren darin verbunden werden kann; denn das Wahre muß seinem Guten angepaßt sein und das Gute seinem Wahren, und zwar deshalb, weil sie eins sein müssen.

Man muß auch wissen, daß das Wahre und Gute im natürlichen oder äußeren Menschen sich unterscheidet von dem Wahren und Guten im inneren, wie das Äußere von dem Inneren oder wie das Untere von dem Oberen, oder was das gleiche ist, wie das Spätere von dem Früheren. Das Wahre im Natürlichen ist das Wißtümliche und das Gute in ihm ist die Lust an jenem (Wahren). Beides kann der Mensch auffassen, während er in der Welt ist, denn es tritt hervor (kommt zur Erscheinung), wenn man es denkt. Das Wahre im inneren Menschen dagegen ist nicht ein Wißtümliches, das zur Erscheinung kommt, sondern es ist das Wahre, das in sein Verstandesgebiet eingepflanzt wurde. Das Gute in demselben ist auch nicht wahrnehmbar, weil es seinem Willensgebiet eingepflanzt ist, und beide dem inneren Leben des Menschen, in dem das Wahre dem Glauben und das Gute der Liebe angehört. Von solcher Art ist der Unterschied zwischen dem Wahren und Guten im inneren oder geistigen Menschen und dem Wahren und Guten im äußeren oder natürlichen Menschen. Die Einpflanzung und Verbindung des letzteren wird bezeichnet durch das Schlachtopfer von dem jungen Stier; die Einpflanzung und Verbindung des ersteren aber durch das Brandopfer vom Widder, worüber in den folgenden Versen dieses Kapitels.

Hieraus erhellt, was unter dem angepaßten Guten zu verstehen ist, das hier durch das Fett vom jungen Stier bezeichnet wird.

10030. "Das die Eingeweide bedeckt", 2. Mose 29/13, bedeutet das, was im Letzten oder Untersten ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Eingeweide, insofern sie das Letzte oder Unterste bezeichnen. Die Eingeweide sind aber das Letzte oder Unterste, weil sie die letzten oder untersten der inneren Gefäße des Menschen sind, nicht nur in Ansehung ihrer Lage, sondern auch in Ansehung ihres Nutzens. In Ansehung der Lage, weil sie unterhalb des Magens sich befinden, dem sie angefügt sind; und in Ansehung des Nutzens, weil sie das, was bei dem Menschen verdaut wird, zuletzt aufnehmen. Oberhalb ihrer befinden sich bekanntlich der Magen, die Leber, die Magendrüse, die Milz; und noch weiter oben das Herz und die Lunge, und noch höher das Haupt. Es ist auch bekannt, daß diese höherliegenden Organe ihre Unreinigkeiten und Exkremente in die Eingeweide werfen und sie durch dieselben absondern, teils durch den Magen, teils durch die Gänge (Kanäle) aus der Leber, welche die hepatischen Gänge wie auch die zystischen oder Gallengänge genannt werden, teils durch den Kanal aus der Magendrüse, welcher Kanal nebst den übrigen seinen Ausgang in den Zwölffingerdarm hat. Daraus wird nun klar, warum durch die Eingeweide das Letzte oder Unterste bezeichnet wird.

Daß durch die Organe (viscera) im Menschen solche Dinge bezeichnet werden, die in der geistigen Welt sind, kann aus dem erhellen, was am Ende mehrerer Kapitel, wo von der Entsprechung des Größten Menschen oder des Himmels mit allen Dingen im Menschen gehandelt wurde, ausführlich gezeigt worden ist. Was im besonderen den Eingeweiden entspricht, sehe man Nr. 5392; und daß die Höllen den von ihnen ausgeworfenen Unrat und Exkrementen entsprechen: Nr. 5393-5396.

Weil nun in dem Folgenden einige Organe des Körpers erwähnt werden, z.B. das Netz, die Leber, die Nieren, die Schenkel, die Brust, der Bug (Keule), der Kopf, und von ihrer Anordnung bei den Schlachtopfern gehandelt wird, darum muß hier zuerst gezeigt werden, daß durch die Glieder des Menschen im allgemeinen solche Dinge bezeichnet werden, wie sie im Größten Menschen, d.h. im Himmel sind; hier aber bloß vermittelst dessen, wodurch die Bildsäule Nebukadnezars bei Daniel beschrieben wird:

Dan.2/32,33: "Das Haupt derselben war von reinem Golde, die Brust und die Arme von Silber, der Bauch und die Seite von Erz, die Schenkel von Eisen und die Füße teils von Eisen und teils von Ton".

Wer nicht weiß, daß das Wort des Herrn geistig ist, glaubt, daß dies von den Reichen der Erde gesagt sei, allein im Worte wird nicht von den Reichen der Erde, sondern von dem Reich Gottes, also vom Himmel und von der Kirche gehandelt. Daß diese durch solches, was auf der Erde und in den Reichen derselben ist, beschrieben wird, kommt daher, weil das Weltliche und Irdische den Dingen entspricht, die im Himmel sind; denn die ganze Natur und die ganze Welt ist ein vorbildlicher Schauplatz des Reiches des Herrn, man sehe die Nr. 9280 angeführten Stellen; und die irdischen und weltlichen Dinge sind es, die der Mensch zuerst begreift. Hieraus kann man erkennen, daß durch die Bildsäule, die Nebukadnezar im Schlafe sah, nicht Weltliches, sondern Himmlisches bezeichnet wird. Was aber im besonderen durch das Haupt, die Brust, den Bauch und die Seiten, durch die Schenkel und die Füße bezeichnet wird, kann man nur aus der Entsprechung derselben, somit aus dem inneren Sinn des Wortes erkennen.

Aus der Entsprechung weiß man, daß durch das Haupt der erste Zustand der Kirche bezeichnet wird, durch die Brust und die Arme der zweite, durch den Bauch und die Seiten der dritte, durch die Schenkel der vierte und durch die Füße der letzte. Weil der erste Zustand der Kirche das Gute der Liebe zum Herrn bezeichnet, wird gesagt, daß das Haupt von Gold war; und weil der zweite Zustand den Zustand des Wahren aus diesem Guten bezeichnet, wird gesagt, daß die Brust und die Arme von Silber waren; und weil der dritte Zustand das Gute der Liebe und dessen Wahres im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet, wird gesagt, daß der Bauch und die Seiten von Erz waren; und weil der vierte Zustand das Glaubenswahre bezeichnet, wird gesagt, daß die Schenkel aus Eisen waren; und weil ferner der letzte Zustand das Wahre bezeichnet, welches das Glaubenswahre heißt ohne das Gute, so wird gesagt, daß die Füße teils aus Eisen, teils aus Ton waren; und weil der letzte Zustand der Kirche so beschaffen war, wird gesagt: "daß vom Felsen ein Stein sich losriß, der alles zerstieß und zermalmte, so daß der Wind es wegtrieb und seine Stätte nicht mehr gefunden wurde", Dan.2/34,35: wodurch bezeichnet wird, daß das Gute der Liebe zum Herrn, das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens ganz und gar verschwunden sei und zwar so sehr, daß man nicht mehr wußte, was es sei, sondern nur noch etwas vom Glaubenswahren ohne Gutes, oder mit einem Guten, das nicht gut ist und daher nicht mit dem Glaubenswahren zusammenhängt. Dieses Gute ist das äußere Gute ohne das innere, ähnlich wie das Gute des Verdienstes. Es ist ein Gutes um seiner selbst und um der Welt willen, also um des Gewinnes, der Ehrenbezeugungen und des guten Namens willen, um Freundschaften zu diesen Zwecken zu erlangen oder Gunstbezeugungen, oder auch bloß wegen Furcht vor dem Gesetz, aber nicht wegen des Guten der Liebtätigkeit, welches das Wohl der Mitbürger, der menschlichen Gesellschaft, des Vaterlandes und der Kirche ist.

Das Gute von solcher Art, wie es oben angeführt worden, wird bezeichnet durch Ton oder Lehm. Das Wahre aber, mit dem dieses Gute nicht zusammenhängt, ist das Eisen. Darum wird gesagt:

Dan.2/43: "Das Eisen, das du gesehen hast, gemischt mit Ton, die werden sich vermischen durch die Samen des Menschen, jedoch nicht (bleibend) zusammenhängen, das eine mit dem anderen, wie Eisen sich nicht vermischt mit Ton": der Same des Menschen bedeutet das Glaubenswahre aus dem Eigenen, somit das Wahre, das verfälscht und durch Anwendung zum Bösen vermöge der Rücksicht auf sich selbst und auf die Welt verkehrt ist.

Hieraus geht deutlich hervor, daß durch die Glieder des Menschen von seinem Haupt bis zu seinen Fußsohlen solche Dinge bezeichnet werden, die sich auf die Kirche beziehen.

Daß im allgemeinen das Haupt das himmlisch Gute bedeutet, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, die Brust das geistig Gute, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, und die Füße das natürlich Gute, welches das Gute und Wahre des Glaubens ist, sehe man Nr. 9913, 9914; daß auch das gleiche durch Gold, Silber, Erz und Eisen bezeichnet wird: Nr. 5658; was aber im besonderen durch das Haupt bezeichnet wird, sehe man Nr. 4938, 4939, 5328, 9913, 9914; was durch Gold: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 9510, 9881; was durch die Brust: Nr. 4938, 4939, 5328, 6436, 9913, 9914; was durch Silber: Nr. 1551, 5658, 6914, 6917. Hieraus wird klar, was durch den Bauch und die Seiten, die unterhalb der Brust sind, bezeichnet wird. Was aber durch Erz, sehe man Nr. 425, 1551; was durch die Füße: Nr. 2162, 3147, 3761, 4938-4952; was durch Eisen: Nr. 425, 426, und was durch Ton oder Lehm (lutum): Nr. 1300, 6669.

Hieraus kann man nun erkennen, daß durch die Glieder oder Organe (Gefäße) des Menschen solche Dinge bezeichnet werden, die denselben im Größten Menschen oder im Himmel entsprechen und diese beziehen sich alle auf das Gute der Liebe und auf das Wahre des Glaubens, und was diesen entspricht, das entspricht auch den gleichen Dingen in der Kirche; denn der Himmel des Herrn auf Erden ist die Kirche.

Daß eine Entsprechung des Menschen und aller Dinge am Menschen mit dem Größten Menschen, welcher der Himmel ist, stattfindet, darüber sehe man, was aus eigener Erfahrung am Ende mehrerer Kapitel nachgewiesen worden ist, an folgenden Stellen: Nr. 3624-3649, 3741-3751, 3883-3896, 4039-4051, 4218-4228, 4318-4331, 4403-4421, 4527-4533, 4622-4633, 4652-4660, 4791-4805, 4931-4953, 5050-5061, 5171-5189, 5377-5396, 5552-5573, 5711-5727, 5846-5866, 5976-5993, 6053-6058, 6189-6215, 6307-6326, 6466-6495.

Und was Entsprechung ist, sehe man Nr. 2987, 3003, 3213-3227, 3337-3352, 3472-3485.

10031. "Und das Netz über der Leber", 2. Mose 29/13, bedeutet das innere Gute des äußeren oder natürlichen Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Netzes über der Leber, insofern es das innere Gute des äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet. Das Netz bedeutet aber dieses Gute, weil es ganz aus Fett besteht und das Fett das Gute bedeutet, worüber Nr. 10029. Und das innere Gute bedeutet es, weil dieses Fett höher oder inwendiger im Körper ist als das Fett, das die Eingeweide bedeckt, worüber gleich oben. Durch die Leber wird auch die innere Reinigung bezeichnet, denn die Leber reinigt das Blut, die Eingeweide aber das, woraus das Blut sich bildet.

Daß es das Gute des äußeren oder natürlichen Menschen bedeutet, kommt daher, weil durch den jungen Stier, in dem jenes Netz ist, das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet wird: Nr. 9990; sonst wird durch die Leber das äußere Gute der Unschuld bezeichnet, wie es bei den Kindern ist und zwar deshalb, weil die Kindlein, bevor die übrigen Gefäße zu ihren Nutzzwecken völlig gebildet sind (was während ihres Embryo-Zustandes geschieht), durch die Leber ernährt werden; denn dahin wird jeder Nahrungssaft durch den Kuchen (placenta) und den Nabel aus dem Uterus der Mutter geführt, und dieser Saft entspricht dem Guten der Unschuld. Daß dieses Gute durch die Leber bezeichnet wird, erhellt bei

Jerem.Klagel.2/11,12: "Verzehrt sind meine Augen durch die Tränen, meine Eingeweide sind aufgeregt, ausgegossen auf die Erde ist meine Leber wegen der Zerschlagung der Tochter meines Volkes; Kind und Säugling verschmachten auf den Straßen; zu ihren Müttern sagen sie: Wo ist Getreide (Brot) und Wein?": hier wird der Schmerz der verwüsteten Kirche beschrieben; der Schmerz über das verlorene Wahre wird dadurch beschrieben, daß die Augen durch die Tränen verzehrt sind; der Schmerz über das verlorene Wahre der Unschuld durch das Aufgeregtsein der Eingeweide; und der Schmerz über das verlorene Gute der Unschuld dadurch, daß die Leber ausgegossen ist auf die Erde; und deshalb wird gesagt, "Kind und Säugling war verschmachtet auf den Straßen und sie sprechen zu ihren Müttern: Wo ist Getreide und Wein?". Die Tochter des Volkes, um deren Zerschlagung willen der Schmerz stattfindet, ist die Kirche: Nr. 2362, 3963, 6729; die Augen bezeichnen das, was dem inneren Gesicht angehört, also dem Glaubenswahren: Nr. 4526, 4528, 9051; die Eingeweide bedeuten das Wahre der Unschuld: Nr. 3294; die Leber bedeutet das Gute der Unschuld, denn die Kinder und Säuglinge, die auf den Straßen schmachten, bezeichnen diejenigen, die im Guten der Unschuld sind: Nr. 430, 3183, 4563, 5608; das Getreide und der Wein, von denen sie zu den Müttern sagen: "Wo sind sie?" bedeuten das Gute des Wahren und das Wahre des Guten, das Getreide das Gute des Wahren: Nr. 5959, der Wein das Wahre des Guten: Nr. 1071, 1798.

10032. "Und die zwei Nieren, und das Fett, das an ihnen ist", 2. Mose 29/13, bedeutet das innere Wahre des äußeren oder natürlichen Menschen und dessen Gutes.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nieren, insofern sie die inneren Wahrheiten bezeichnen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des Fettes, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 10029, daß es das Gute dieses Wahren bezeichnet, kommt daher, weil es das Fett über den Nieren war.

Es wird gesagt "das Gute dieses Wahren", weil jedes Gute sein Wahres hat, und jedes Wahre sein Gutes. Es gibt unzählige Arten von Gutem, und jede Art des Guten hat ein Wahres, das ebenderselben Art ist, denn im ganzen Himmel ist es das Gute und Wahre, was das Leben daselbst ausmacht, und überall ist es verschieden. Wie das Gute beschaffen ist, das durch das Fett über den Nieren bezeichnet wird, erhellt aus den Wahrheiten, die durch die Nieren bezeichnet werden: durch die Nieren werden die erforschenden, reinigenden und züchtigenden Wahrheiten bezeichnet. Diese Bedeutung haben sie infolge ihrer Verrichtung.

Hieraus wird klar, was durch die Nieren in folgenden Stellen bezeichnet wird:

Jerem.20/12: "Jehovah prüft die Nieren und das Herz".

Ps.7/10: "Du prüfst die Herzen und Nieren, gerechter Gott".

Ps.26/2: "Jehovah, erforsche meine Nieren und mein Herz".

Ps.139/13: "Jehovah, Du besitzest meine Nieren".

Joh.Offenb.2/23: "Ich bin es, der die Nieren und Herzen prüft".

Die Nieren untersuchen und prüfen, bedeutet, das Wahre des Glaubens erforschen; und das Herz untersuchen und prüfen bedeutet, das Gute der Liebe erforschen; denn das Herz bezeichnet das Gute der Liebe: Nr. 3883-3896, 7542, 9050.

Daß die Wahrheiten des Glaubens durch die Nieren bezeichnet werden, zeigt sich ganz deutlich

Ps.51/8: "Jehovah, siehe, Wahrheit verlangst Du in den Nieren".

Daß durch die Nieren das innere Wahre und dessen Erforschung bezeichnet wird, kommt daher, weil durch die Harngänge und die Harnblase, die von den Nieren ausgehen, das äußere Wahre und dessen Erforschung, wie auch die Züchtigung bezeichnet wird: Nr. 5381-5384.

10033. Weil in diesem Kapitel von den Schlachtopfern und von den Brandopfern gehandelt wird, durch die Aharon und seine Söhne zum Priesteramte eingeweiht werden sollten, so muß hier noch etwas weniges über das Blut und das Fett gesagt werden:

Alles Blut vom Schlachtopfer und Brandopfer sollte auf den Altar ausgegossen, und alles Fett auf dem Altar verbrannt werden, wie aus den Satzungen und den Gesetzen über die Brandopfer und Schlachtopfer im 3.Buch Mose bekannt ist. Dies geschah aber deswegen, weil das Blut das göttlich Wahre, und das Fett das göttlich Gute bezeichnete. Daß das Blut dies bezeichnete, erhellt aus dem, was in betreff des Blutes: Nr. 4735, 6378, 6978, 7317, 7326, 7850, 9127, 9393 gezeigt worden ist; und daß das Fett das göttlich Gute bezeichnete, aus dem, was Nr. 5943 (gezeigt wurde).

Daß durch das Blut das göttlich Wahre bezeichnet wurde, zeigt sich auch deutlich:

Hes.39/17-22: "Versammelt euch von allen Seiten zu Meinem großen Opfer, das Ich für euch opfere, als ein großes Opfer auf den Bergen Israels, damit ihr esset das Fleisch und trinket das Blut; das Fleisch der Starken sollt ihr essen, und das Blut der Fürsten der Erde trinken; Fett sollt ihr essen bis zur Sattheit, und Blut trinken bis zur Berauschung, von Meinem Opfer, das Ich für euch opfern werde. Ihr sollt euch sättigen an Meinem Tische, mit Roß und Wagen, mit den Starken und allen Männern des Krieges. So will Ich Meine Herrlichkeit bringen unter die Heiden".

Daß hier unter dem Blut nicht Blut verstanden wird, kann jeder sehen, denn es wird gesagt, daß sie das Blut der Fürsten der Erde trinken sollten, und zwar bis zur Berauschung; und auch, daß sie Fett essen sollten bis zur Sattheit; und hernach, daß sie sich sättigen sollten mit Roß und Wagen. Hieraus geht deutlich hervor, daß unter dem Blut etwas anderes verstanden wird als Blut, und unter den Fürsten der Erde etwas anders als (wirkliche) Fürsten der Erde, und so auch etwas anders unter dem Fett, und unter Roß und Wagen, als Fett, Roß und Wagen. Was aber damit bezeichnet wird, kann man nicht anders erkennen, als durch den inneren Sinn. Dieser lehrt, daß Blut das göttlich Wahre bedeutet, die Fürsten der Erde die wichtigsten Wahrheiten der Kirche, Fett das göttlich Gute, Roß den inneren Sinn des Wortes, und Wagen die Lehre selbst daraus.

Daß das Blut das göttlich Wahre bedeutet, erhellt aus den oben angeführten Stellen; daß die Fürsten der Erde die wichtigsten Wahrheiten bezeichneten, sehe man Nr. 5044; daß das Land die Kirche bedeutet: Nr. 9325; daß das Roß den inneren Sinn des Wortes bedeutet: Nr. 2760, 2761, 2762, und daß der Wagen die Lehre bezeichnet: Nr. 5321, 8215.

Hieraus wird nun klar, was die Worte des Herrn bedeuten:

Joh.6/53-56: "Jesus sprach: Wenn ihr nicht esset das Fleisch des Menschensohnes, und trinket Sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch; wer Mein Fleisch ißt, und trinkt Mein Blut, der hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tage; denn Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und Mein Blut ist wahrhaft ein Trank; wer Mein Fleisch ißt und trinkt Mein Blut, bleibt in Mir, und Ich in ihm".

Daß Fleisch das göttlich Gute bezeichnet, sehe man Nr. 3813, 7850, 9127; und daß der Menschensohn, dessen Fleisch sie essen und dessen Blut sie trinken sollten, der Herr ist in Ansehung des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten: Nr. 9807.

Daß aber das Fett oder die Fettigkeit das göttlich Gute bezeichnet, erhellt bei:

Jes.25/6: "Jehovah wird allen Völkern auf diesem Berge ein Mahl von Fetten bereiten".

Jes.55/2: "Merket auf Mich, und esset Gutes und ergötzt an Fettigkeit eure Seele".

Jerem.31/14: "Ich will die Seele der Priester mit Fettem erfüllen, und Mein Volk soll von Meinem Guten gesättigt werden".

Hieraus kann man ersehen, warum alles Fett des Schlachtopfers verbrannt werden sollte auf dem Altar, und warum alles Blut ausgegossen werden sollte an den Seiten desselben. Weil das Blut und das Fett diese göttlichen Dinge bezeichneten, darum wurde dem israelitischen Volke ganz und gar verboten, Fett und Blut zu essen:

3. Mose Kap.17: "Eine ewige Satzung für eure Geschlechter (sei es): kein Fett und kein Blut sollt ihr essen".

3. Mose 7/23,25: "Kein Fett, weder des Ochsen, noch des Schafes, noch der Ziege sollt ihr essen; jeder, der Fett ißt vom Vieh, wovon man Feuerungen darbringt für Jehovah, (jede) Seele, die da ißt, soll ausgerottet werden aus ihren Völkern".

3. Mose 17/10-14: "Ein jeder, der Blut ißt, gegen den will Ich Mein Angesicht wenden, gegen jede Seele, die Blut ißt, und will sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes". So auch 5. Mose 12/16,23-25.

Der Grund, warum es so streng verboten wurde, Blut und Fett zu essen war, weil die Entweihung des göttlich Wahren und des göttlich Guten dadurch vorgebildet wurde; denn das israelitische und jüdische Volk waren in einem von dem Inneren getrennten Äußeren, somit in keinem göttlich Wahren und in keinem göttlich Guten in Ansehung des Glaubens und der Liebe, sondern im äußeren Gottesdienst ohne jenes. Sie waren nämlich mehr als andere Völker in der Liebe zu sich und zur Welt, und folglich in dem daraus hervorquellenden Bösen, als da ist Verachtung anderer, Feindschaft, Haß, Rache, Wut und Grausamkeit, daher kam es auch, daß ihnen die inneren Wahrheiten nicht offenbart wurden; denn wenn sie offenbart worden wären, hätten sie dieselben notwendig entweiht. Daß dieses Volk von solcher Art war, sehe man in den Nr. 9320 E und 9380 angeführten Stellen. Daher hätten sie die Entweihung vorgebildet, wenn sie Blut und Fett gegessen hätten; denn alles, was bei ihnen angeordnet wurde, bildete die inneren Dinge der Kirche und des Himmels vor.

Hieraus wird wiederum klar, was dadurch bezeichnet wird, daß (die Vögel und die Tiere) Fett bis zur Sattheit essen und Blut trinken sollten, das Blut der Fürsten der Erde bis zur Berauschung bei Hes.39/17-22, worüber oben; daß nämlich, wenn das Innere geöffnet ist, alsdann denen, die im Inneren, d.h. im Glauben und in der Liebe zum Herrn sind, das göttlich Wahre und das göttlich Gute angeeignet werden sollte; was auch geschah, als der Herr in die Welt kam, und zwar bei den Völkern (Heiden); deshalb wird auch dort gesagt: "So will Ich Meine Herrlichkeit unter die Völker geben". Durch die Herrlichkeit wird das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bezeichnet, wie es beschaffen ist im Himmel: Nr. 9429; und durch die Völker werden alle diejenigen bezeichnet, die im Guten sind: Nr. 1259, 1260, 1416, 1849, 4574, 6005, 8771, 9256.

Dies bestätigt der Herr selbst, wenn Er sagt:

Joh.6/55,56: "Sein Fleisch sei die wahre Speise, und Sein Blut der wahre Trank, und wer Sein Fleisch esse und Sein Blut trinke, der bleibe in Ihm und Er in ihm"; und auch dadurch, daß Er das heilige Abendmahl stiftete, in dem sie "Sein Fleisch essen, und Sein Blut trinken sollten": Matth.26/26-28.

Dadurch wird die Aneignung des göttlich Guten und des göttlich Wahren von Ihm bezeichnet; und diese Aneignung des göttlich Guten und des göttlich Wahren vom Herrn kann nur bei denen stattfinden, die das Göttliche des Herrn anerkennen; denn dies ist das Erste und das eigentlich Wesentliche von allem, was zum Glauben der Kirche gehört. Der Himmel kann nämlich keinen anderen erschlossen werden, weil der ganze Himmel in diesem Glauben steht. Somit kann den anderen das göttlich Wahre, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, und was hier unter dem Blut verstanden wird, nicht mitgeteilt werden. Es möge sich daher jeder, der innerhalb der Kirche ist, wohl hüten, daß er den Herrn und Sein Göttliches (Seine Gottheit) nicht leugne; denn bei dieser Leugnung wird der Himmel verschlossen und die Hölle geöffnet; denn die solches leugnen, sind vom Himmel getrennt, wo das Göttliche des Herrn alles in allem ist, weil es den Himmel macht. Und wenn der Himmel verschlossen ist, dann ist zwar ein Wissen der Wahrheiten des Glaubens aus dem Wort und der Lehre der Kirche möglich, aber durchaus kein Glaube, der wahrhaft Glaube ist, denn der Glaube, der Glaube ist, kommt von oben, d.h. durch den Himmel vom Herrn.

Daß der Herr so gesprochen hat, nämlich, daß Er das von Ihm ausgehende göttlich Gute Sein Fleisch nannte, und das von seinem göttlich Guten ausgehende göttlich Wahre Sein Blut, geschah deshalb, weil das Wort, das von Ihm ist, das den ganzen Himmel erfüllende Göttliche war. Von solcher Art muß das Wort sein vermittelst der Entsprechungen, also vorbildlich und bezeichnend in allem und jedem; denn nur so, und nicht anders, verbindet es die Menschen der Kirche mit den Engeln in den Himmeln. Wenn nämlich die Menschen das Wort nach dem Buchstabensinn auffassen, fassen es die Engel nach dem inneren Sinn auf, und (verstehen somit) anstatt des Fleisches des Herrn das göttlich Gute, und anstatt Seines Blutes das göttlich Wahre und beides vom Herrn; daher fließt das Heilige durch das Wort ein.

10034. "Und verbrenne es auf dem Altar", 2. Mose 29/13, bedeutet aus der göttlichen Liebe des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verbrennen, insofern es die Entbrennung der göttlichen Liebe des Herrn bezeichnet; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Altares, insofern er das Vorbildliche des Herrn ist in Ansehung des göttlich Guten der Liebe, worüber Nr. 9388, 9389, 9714.

Daß verbrennen die Entbrennung der göttlichen Liebe bedeutet, kommt daher, weil das Feuer auf dem Altar die göttliche Liebe bezeichnet: Nr. 6832.

10035. "Und das Fleisch des jungen Stieres", 2. Mose 29/14, bedeutet das Böse der früheren Liebesarten im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fleisches, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, und im entgegengesetzten Sinn das Böse der Liebe, worüber folgen wird. Ferner aus der Bedeutung des jungen Stieres, insofern er das Äußere oder Natürliche bezeichnet, worüber schon früher; denn durch den jungen Stier und das Kalb wird im guten Sinn das Äußere oder Natürliche des Menschen in Ansehung des Guten der Unschuld und der Liebtätigkeit bezeichnet, im entgegengesetzten Sinn aber das Äußere oder Natürliche des Menschen in Ansehung des Bösen, das dem Guten der Unschuld und der Liebtätigkeit entgegengesetzt ist. Die meisten Stellen im Worte haben nämlich auch einen entgegengesetzten Sinn.

Daß das Fleisch des jungen Stieres hier das Böse der früheren Liebesarten im äußeren oder natürlichen Menschen bedeutet, kommt daher, weil durch das Fleisch das Willensgebiet des Menschen, somit das Eigene desselben bezeichnet wird; denn was dem Willen angehört, das ist das Eigene. Und weil durch Fleisch das Willensgebiet oder das Eigene des Menschen bezeichnet wird, darum wird auch durch dasselbe entweder das Gute der Liebe oder das Böse der Liebe bezeichnet. Der Mensch hat nämlich zwei Vermögen, die Verstand und Wille genannt werden. Auf den Verstand bezieht sich das Wahre oder das Falsche, auf den Willen aber das Gute oder das Böse; somit bezieht sich auf den Verstand das, was dem Glauben angehört, und auf den Willen das, was der Liebe angehört; denn was Sache der Liebe ist, wird als Gutes empfunden, und was Sache des Glaubens ist, als Wahres wahrgenommen. Aber auch das Falsche ist Sache des Glaubens, und das Böse Sache der Liebe, bei denen, die im Falschen und im Bösen sind. Hieraus kann man erkennen, was verstanden wird unter dem Eigenen des Willens, das in beiderlei Sinn durch Fleisch bezeichnet wird.

Man muß ferner wissen, daß alles Eigene im Willen des Menschen böse ist, weil der Mensch aus sich nichts liebt, als sich und die Welt, und wenn er den Nächsten liebt, so tut er es nur um seiner selbst willen; deshalb muß er wiedergeboren werden und durch die Wiedergeburt einen neuen Willen empfangen. Allein der Wille, den er durch die Wiedergeburt bekommt, gehört nicht dem Menschen an, sondern dem Herrn beim Menschen. Wenn dieser Wille oder dieses Willensgebiet unter Fleisch verstanden wird, dann bedeutet Fleisch das Gute der Liebe. Man sehe jedoch, was vom Fleisch und von dem Eigenen früher gezeigt worden ist, nämlich daß das Fleisch das Eigene des Herrn bedeutet, welches das göttlich Gute, und daher alles Gute der Liebe bei dem wiedergeborenen Menschen ist: Nr. 3813, 7850, 9127; und daß es im entgegengesetzten Sinn den Eigenwillen des Menschen bedeutet, der das Böse der Liebe ist: Nr. 999, 3813, 8409.

Daß das Eigene des Herrn das göttlich Gute, und daher auch das Gute der Liebe zu Ihm und gegen den Nächsten ist, weil es das Eigene des Herrn ist, das dem Menschen, wenn er wiedergeboren wird, das Leben des Himmels verleiht, sehe man Nr. 1023, 1044, 1937, 1947, 3812, 5660, 5786, 8480; und daß das Eigene des Menschen nichts als Böses ist: Nr. 210, 215, 694, 874, 875, 876, 987, 1047, 3812, 4328, 5660, 5786, 8480, 8497.

Daß durch das Fleisch dieses jungen Stieres das Böse der Liebe bezeichnet wird, erhellt aus dem, was in diesem Vers folgt, daß nämlich das Fleisch, die Haut und der Mist außerhalb des Lagers verbrannt werden sollte, weil es ein Sündopfer sei. Was aber dadurch vorgebildet wurde, daß das Opferfleisch vom Priester und vom Volke am heiligen Orte gegessen werden sollte, wird man sehen: Nr. 10040.

10036. "Und seine Haut", 2. Mose 29/14, bedeutet das Falsche im Letzten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Haut oder des Felles, insofern es das Wahre im Letzten bezeichnet und im entgegengesetzten Sinn das Falsche in demselben. Daß die Haut oder das Fell dies bedeutet, kommt aus der Entsprechung, denn diejenigen, welche die Haut im Größten Menschen oder im Himmel darstellen, sind die, die in den Glaubenswahrheiten sind, aber nicht im entsprechenden Guten. Diese sind an der Grenze des Himmels; man sehe Nr. 5552-5559. Daher wird durch Haut oder Fell im abstrakten Sinn das Wahre im Letzten bezeichnet: Nr. 3540, 8980. Daß hier durch dieselbe das Falsche im Letzten bezeichnet wird, kommt daher, weil das Fleisch das Böse der Liebe bedeutet, worüber Nr. 10035. Wenn das Fleisch das Böse der Liebe bedeutet, dann bedeutet die Haut desselben das Falsche des Glaubens daraus.

10037. "Und seinen Mist", 2. Mose 29/14, bedeutet die übrigen Unreinigkeiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Mistes, insofern er das Unreine bezeichnet.

Daß der Mist das Unreine bedeutet, folglich das Böse und Falsche (denn dies ist im geistigen Sinn das Unreine), kommt daher, daß in den Mist und Kot alles Unnütze und Verdorbene der Speise übergeht, und die Speise im geistigen Sinn das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe bedeutet: Nr. 4792, 5147, 5293, 5340, 5342, 5576, 5915, 8562, 9003. Daher kommt es auch, daß der Mist, der Kot und die Exkremente dem Bösen, das in der Hölle ist, entsprechen, die auch im Worte Kloake heißt. Über diese Entsprechung sehe man Nr. 954, 2755, 4948, 5394, 5395, 7161. Daher kommt es nun, daß solche Dinge im Worte das Höllische bezeichnen, wie man aus folgenden Stellen ersehen kann:

Jes.4/3,4: "Wer übriggeblieben in Zion und zurückgelassen in Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeder, der aufgeschrieben ist zum Leben in Jerusalem, wenn der Herr abgewaschen hat den Unflat der Töchter Zions, und abgespült hat das Blut Jerusalems": durch Zion und Jerusalem wird die Kirche bezeichnet, durch Zion die Kirche bei denen, die im Guten der Liebe sind, und durch Jerusalem bei denen, die im Wahren aus diesem Guten sind; den Unflat der Töchter Zions abwaschen bedeutet, diejenigen in der Kirche vom Bösen reinigen, die im dem Guten der Liebe sind; und das Blut Jerusalems abspülen bedeutet, vom Falschen des Bösen diejenigen reinigen, die daselbst in den Wahrheiten sind.

Jerem.8/1,2: "Sie werden hervorziehen die Gebeine der Könige Judas, und die Gebeine seiner Fürsten, und die Gebeine der Priester, und die Gebeine der Propheten, und sie ausbreiten vor der Sonne und dem Monde und dem ganzen Heer der Himmel, die sie geliebt und denen sie gedient haben; nicht wird man sie zusammenlesen noch sie begraben; zum Kot auf der Oberfläche der Erde sollen sie werden": hierdurch wird der Zustand derer beschrieben, die das Gute und Wahre der Kirche entweiht haben, und dieser Zustand wurde auch zu jener Zeit durch das Hervorziehen der Gebeine aus den Gräbern vorgebildet. Die aus den Gräbern gezogenen Gebeine der Könige und Fürsten bedeuten die entweihten Wahrheiten. Die Gebeine der Priester und Propheten bedeuten das entweihte Gute. Das Ausbreiten vor der Sonne, dem Mond und dem ganzen Heer der Himmel, bedeutet die Entfernung von allem Guten und Wahren. Nicht zusammenlesen und begraben bedeutet keine Auferweckung zum Leben. Zu Kot auf der Oberfläche der Erde werden bedeutet, daß es nichts als Höllisches sei.

Jerem.16/4; 25/33: "Sie werden sterben an bösartigen, tödlichen Krankheiten, so daß sie nicht beklagt und auch nicht begraben werden; zu Kot auf der Oberfläche der Erde sollen sie werden": durch Kot auf der Oberfläche der Erde wird das gleiche wie oben bezeichnet.

Jerem.Klagel.4/5: "Die sonst Leckerbissen gegessen, verschmachten auf den Straßen; die auf Purpur getragen wurden, umarmen den Kot": die Leckerbissen gegessen, sind die, welche das Wort haben und aus diesem die Erkenntnisse des Wahren; die auf Purpur getragen wurden, sind die, die in den Erkenntnissen des Guten sind; den Kot umarmen heißt, statt dessen das Falsche erlernen und erwählen.

Mal.2/2,3: "Wenn ihr nicht darauf höret und es nicht zu Herzen nehmet, so werde Ich den Fluch unter euch senden, und werde Mist streuen auf eure Angesichte, den Mist eurer Feste": den Mist auf das Angesicht streuen heißt, das Innere des Lebens mit dem Falschen des Bösen verunreinigen; den Mist der Feste (darauf streuen) bedeutet, das Heilige des Gottesdienstes verunreinigen.

Hes.4/9-17: "Es wurde dem Propheten befohlen, daß er Gerstenkuchen mit Mist von Menschenkot bereiten sollte, weil die Söhne Israels ihr unreines Brot essen sollten; aber er sprach: Ach, Herr Jehovih, meine Seele hat sich nicht verunreinigt und in meinen Mund ist nicht gekommen das Fleisch der Greuel; hierauf erwiderte Er: Ich verstatte (erlaube) dir Kuhmist statt Menschenkot, daß du dein Brot davon machst. Ich werde machen, daß es ihnen mangelt an Brot und an Wasser, und daß verderben der Mann und sein Genosse, und daß sie verschmachten um ihrer Missetat willen": hierdurch wurde vorgebildet, wie das Gute und Wahre der Kirche bei dem jüdischen Volke beschaffen war. Der Gerstenkuchen mit dem Mist von Menschenkot bedeutet das Gute der Kirche, das innerlich verunreinigt war durch das Böse der Eigenliebe; der Kuchen mit dem Kuhmist bedeutet das äußere Gute der Kirche, das verunreinigt war durch das Böse dieser Liebe. Weil dies durch Kuchen bezeichnet wurde, deshalb wird gesagt, daß sie an Brot und Wasser Mangel leiden und verderben würden: Brot und Wasser bedeuten das Gute und Wahre; Mangel daran leiden und verderben heißt, desselben beraubt werden.

Weil solches durch Mist, Kot und Exkremente bezeichnet wurde, so zeigt sich auch deutlich, was durch Folgendes bezeichnet wird:

5. Mose 23/13-15: "Es soll ein Platz sein außerhalb des Lagers, und dahinaus sollst du gehen, und eine Schaufel sollst du haben, um damit deine Exkremente zu bedecken, denn Jehovah, Gott, wandelt inmitten deines Lagers, darum soll dein Lager heilig sein, daß Er nicht unter dir sehe irgendeine Blöße, und sich von dir abwende": dies wurde befohlen, weil das Unreine durch Kot vorgebildet wurde, denn durch das Lager, in dem die Söhne Israels waren, wurde der Himmel und die Kirche vorgebildet, wo der Herr durch den Glauben und die Liebe gegenwärtig ist. Deshalb wurde durch den Ort außerhalb des Lager das vorgebildet, wo kein Himmel und keine Kirche ist, und wo also der Herr nicht gegenwärtig ist durch den Glauben und die Liebe. Deshalb wird gesagt, daß Jehovah wandle inmitten des Lagers, daß das Lager heilig sei, und damit Er nicht sehe irgendeine Blöße und sich abwende. Die Blöße bedeutet das Unreine aus dem Bösen und Falschen. Daß das Lager bei ihnen den Himmel und die Kirche bezeichnete, wo der Herr ist, wird man in dem Folgenden sehen.

10038. "Verbrenne im Feuer, außerhalb des Lagers", 2. Mose 29/14, bedeutet, es müsse in die Hölle verwiesen und verzehrt werden durch das Böse der Selbstliebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "im Feuer verbrennen", insofern es bezeichnet, durch das Böse der Eigenliebe verzehren; denn verbrennen bedeutet verzehren, und durch das Feuer wird das Böse der Eigenliebe bezeichnet. Daß solches durch verbrennen und durch Feuer bezeichnet wird, sehe man Nr. 1297, 5071, 5215, 6314, 6832, 7324, 7575, 9141, 9434. Ferner aus der Bedeutung des Lagers, insofern es den Himmel und die Kirche bezeichnet, wie auch im entgegengesetzten Sinn die Hölle, worüber folgen wird.

Mit Feuer verbrannt werden bedeutet aber, durch das Böse der Eigenliebe verzehrt werden, weil diese Liebe alles Gute und Wahre des Glaubens verzehrt. Daß die Eigenliebe dieses tut, weiß kaum jemand heutzutage, und daher auch nicht, daß diese Liebe die Hölle bei dem Menschen ist, und daß sie verstanden wird unter dem höllischen Feuer. Es gibt nämlich zwei Lebensfeuer bei dem Menschen, das eine ist seine Eigenliebe, das andere seine Liebe zu Gott. Die in der Eigenliebe sind, können nicht in der Liebe zu Gott sein, weil beide einander entgegengesetzt sind. Entgegengesetzt sind sie aber, weil die Eigenliebe alles Böse hervorbringt, nämlich Verachtung anderer neben sich, Feindschaft gegen diejenigen, die nicht Gunst beweisen, und zuletzt Haß, Rache, Wut und Grausamkeit, welches Böse ganz und gar dem göttlichen Einfluß widersteht, und folglich das Wahre und Gute des Glaubens und der Liebtätigkeit auslöscht; denn das ist es, was einfließt vom Herrn.

Daß die Liebe eines jeden das Feuer seines Lebens ist, kann jeder wissen, der nachdenkt, denn ohne Liebe ist kein Leben, und wie die Liebe, so ist das Leben. Und auch daraus, daß die Selbstliebe Böses jeder Art hervorbringt, und zwar in dem Maße, als sie Zweck ist, d.h., als sie herrscht. Die schlimmste Art der Selbstliebe ist die Liebe zu herrschen um seinetwillen, d.h. bloß um der Ehre und um des Gewinnes willen. Die in dieser Liebe sind, können zwar den Glauben und die Liebtätigkeit bekennen, allein sie tun es nur mit dem Munde und nicht mit dem Herzen; und die Schlimmsten unter ihnen gebrauchen sogar das, was Sache des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, somit das Heilige der Kirche, als Mittel für ihre Zwecke.

Von der Selbstliebe und ihren Arten, und von dem daraus hervorquellenden Bösen, wie auch von dem Zustand solcher im anderen Leben, soll jedoch, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, noch besonders gesprochen werden. Dies wurde nur gesagt, damit man wisse, was es bedeute, mit Feuer außerhalb des Lagers verbrannt werden.

Daß das Lager, in dem die Söhne Israels lagerten, den Himmel und die Kirche vorbildete, und daß daher der Raum außerhalb des Lagers (den Ort) bedeutet, wo kein Himmel und keine Kirche ist, somit die Hölle, kann man aus dem erkennen, was im Worte von dem Lager und dem Lagerschlagen der Söhne Israels in der Wüste berichtet wird:

4. Mose 1/52,53; 2/2: "Die Söhne Israels sollen sich lagern, ein jeder in seinem Lager, und jeder bei seinem Panier, bei ihren Heeren; und die Leviten sollen sich rings um die Wohnung des Zeugnisses lagern, damit kein Zorn entbrenne über die Gemeinde der Söhne Israels".

4. Mose Kap.2; Kap.10: "Die Stämme Juda, Jisaschar und Sebulon sollen sich lagern gegen Osten; die Stämme Ruben, Schimeon und Gad gegen Süden; die Stämme Ephraim, Menasche, Benjamin gegen Westen, und die Stämme Dan, Asser und Naphthali gegen Norden. Die Leviten aber inmitten des Lagers".

Daß ihre Lagerungen so angeordnet wurden, geschah deshalb, damit sie den Himmel und die Kirche vorbildeten: Nr. 9320 E. Auch durch die Stämme, nach denen sie sich lagern sollten, wurde alles Gute und Wahre des Himmels und der Kirche in seiner Zusammenfassung vorgebildet: Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335, 6337, 6397, 6640, 7836, 7891, 7996, 7997. Daher kommt es, daß gesagt wird: "daß Jehovah wohnen werde inmitten des Lagers": 4. Mose 5/3, und "daß Er in ihrer Mitte wandle und sie daher heilig sein sollten": 5. Mose 23/15; und in dem prophetischen Ausspruch Bileams: "als er Israel wohnen sah nach den Stämmen, sprach er: Wie gut sind deine Zelte, Jakob, und deine Wohnungen, Israel": 4. Mose 24/2,3,5.

Weil durch das Lager der Himmel und die Kirche vorgebildet wurde, so folgt, daß durch den Ort außerhalb des Lagers das bezeichnet wurde, wo kein Himmel und keine Kirche ist, somit die Hölle. Deshalb wurde jeder Unreine und auch jeder Verbrecher dorthin geschickt, wie aus dem Folgenden erhellen kann:

4. Mose 5/2,3; 3. Mose 13/45,46: "Ihr sollt aus dem Lager schaffen jeden Aussätzigen und jeden, der an einem Flusse leidet, jeden, der unrein ist um der Seele willen, es sei Mann oder Weib; aus dem Lager hinaus sollt ihr sie schaffen, damit sie das Lager nicht verunreinigen, in dessen Mitte Jehovah wohnt".

5. Mose 23/11-15: "Wenn jemand nicht rein ist wegen eines Begegnisses in der Nacht, so soll er hinausgehen vor das Lager, und nicht kommen in die Mitte des Lagers; wenn er sich im Wasser gebadet hat und die Sonne untergegangen ist, soll er wieder in das Lager gehen. Einen Platz sollst du haben außerhalb des Lagers, wo du hinausgehst, und mit einer Schaufel sollst du bedecken deine Exkremente, weil Jehovah wandelt inmitten des Lagers, darum soll das Lager heilig sein".

Und die Verbrecher "sollten gesteinigt werden außerhalb des Lagers": 3. Mose 24/14; 4. Mose 15/35,36.

Hieraus kann man nun erkennen, daß durch die Worte: "Das Fleisch, die Haut und den Mist des jungen Stieres sollst du außerhalb des Lagers mit Feuer verbrennen" bezeichnet wird, daß das Böse, das durch diese Dinge bezeichnet wird, in die Hölle verwiesen werden müsse.

Das gleiche wie durch "das Lager" und durch "außerhalb des Lagers" wurde auch durch "das Land Kanaan" und durch die "Länder um dasselbe herum" vorgebildet, nachdem dieses Land unter die Söhne Israels als Erbe verteilt worden war. Daher kommt es, daß durch das Land Kanaan, und auch einfach durch das Land im Worte der Himmel und die Kirche bezeichnet wird, und durch die Söhne Israels diejenigen, die im Himmel und in der Kirche sind. Daß durch das Land der Himmel und die Kirche bezeichnet wird, darüber sehe man, was Nr. 9325 angeführt wurde; und durch die Söhne Israels diejenigen, die sich darin befinden: Nr. 9340.

10039. "Ein Sündopfer ist es", 2. Mose 29/14, bedeutet, so sei es gereinigt von dem Bösen und Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wortes "Sünde", wenn unter demselben, (wie hier), ein Opfer verstanden wird, insofern es die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichnet. In der Grundsprache wird nämlich unter Sünde, wo von Opfern gehandelt wird, ein Sündopfer verstanden, und durch dieses Opfer die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichnet: Nr. 9990, 9991. Daß das Sündopfer im Worte "Sünde" genannt wird, sehe man 3. Mose 4/3,8,14,20,21,24,25,29,33,34; 5/6,8,9; 6/10,18,19,23 und anderwärts.

10040. Weil das Fleisch des jungen Stieres samt der Haut und dem Mist desselben mit Feuer verbrannt wurde, so kann man daraus ersehen, daß durch das Fleisch nicht das Gute der Liebe, sondern das Böse der Liebe bezeichnet wurde, gemäß dem, was von seinem Fleisch Nr. 10035 gesagt worden ist, und von dem Lager Nr. 10038. Daß es aber gestattet war, das Opferfleisch zu essen, wie man aus den noch folgenden Stellen ersehen kann, war deswegen, weil dieses Volk, während es bei dem Gottesdienst war, sich im Äußeren ohne das Innere befand; man sehe, was Nr. 9320 und 9380 angeführt wurde; und das Äußere ist ohne das Innere keineswegs heilig, weil dann nur die äußere Gebärde handelt, und der Mund redet, aber das Herz und die Seele abwesend ist. Gleichwohl aber wurde das Äußere ohne das Innere heilig genannt, weil es das innere Heilige vorbildete. Inneres Heiliges ist alles, was Sache der Liebe und des Glaubens vom Herrn zum Herrn ist.

Weil nun dieses Volk so beschaffen war, wurde ihm nicht erlaubt, Blut und Fett zu essen, weil durch Blut das göttlich Wahre des Glaubens und durch Fett das göttlich Gute der Liebe und zwar beides vom Herrn bezeichnet wurde, man sehe Nr. 10033. Aber es war ihnen erlaubt, das Opferfleisch zu essen, weil durch dieses das Eigene des Menschen bezeichnet wurde: Nr. 10035. Und das Eigene dieses Volkes war, das Äußere als Heiliges zu verehren und das Innere für gar nichts zu achten, und dieser Gottesdienst war, abgesehen von dem Vorbildlichen, das heilig war, götzendienerisch; man sehe Nr. 2481, 4311. Auch das Fleisch war, als äußeres Vorbild betrachtet, nichts anderes, wenn das Blut desselben das göttlich Wahre vorbildete, und das Fett das göttlich Gute: Nr. 10033; denn dann bildete das Fleisch etwas ohne Leben und Seele vor, was man Totes nennt, und von solcher Beschaffenheit, wie das Äußere ohne das Innere, gemäß folgenden Worten:

5. Mose 12/23: "Du sollst nicht das Blut essen, weil das Blut die Seele ist; du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen".

Ein fast gleicher Gottesdienst ist bei dem Volke der sogenannten katholischen Religion, nämlich ein äußerer ohne den inneren; denn es wird dem Volke nicht gestattet, das Innere des Wortes zu erkennen, weil ihm versagt wird, das Wort zu lesen. Darum ist es auch vermöge der göttlichen Vorsehung des Herrn geschehen, daß (ihm) im heiligen Abendmahle nur das Brot, welches das Fleisch ist, gegeben wird, aber nicht der Wein, der das Blut ist. Und doch ist es das Blut, was das Fleisch belebt, wie der Wein das Brot; denn wie das Brot ohne Wein dem Körper keine Nahrung gibt, so auch gibt das Gute der Liebe, das durch Brot und durch Fleisch bezeichnet wird, ohne das Wahre des Glaubens, das durch Wein und durch Blut bezeichnet wird, der Seele keine Nahrung.

Vermöge der göttlichen Vorsehung des Herrn ist es (bei ihnen) auch geschehen, daß der Priester den Wein trinkt, weil dadurch die Ernährung der Seele durch das göttlich Wahre ohne das Gute der Liebe bezeichnet wird, was ein äußeres Heiliges ohne das innere Heilige ist. Daß dies infolge der göttlichen Vorsehung des Herrn geschehen ist, wissen sie nicht, aus dem Grunde, weil sie in götzendienerischer Weise das Äußere anbeten, und dadurch das Innere nicht auffassen (begreifen) können. Daher würden sie auch, wenn es anders wäre, ebenso wie die Juden das Heilige entweiht haben. Dadurch, daß die Priester den Wein allein trinken, wird auch bezeichnet, daß sie allein das göttlich Wahre wissen und nicht das Volk, außer insoweit und in solcher Weise, als sie es wollen, wie es auch wirklich bei ihnen geschieht.

Daß in dem heiligen Abendmahl das Fleisch und das Brot das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn gegen das Menschengeschlecht bezeichnet und das Gegenseitige, (d.h. die Gegenliebe) des Menschen zum Herrn, und daß das Blut und der Wein das göttlich Wahre bezeichnet, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, somit das Wahre des Glaubens vom Herrn zum Herrn, sehe man Nr. 3464, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 6135, 6371, 6789, 7850, 9127.

Was das Opferfleisch betrifft, nämlich wann es außerhalb des Lagers gebracht und mit Feuer verbrannt werden sollte, so sehe man 3. Mose 4/11,12,21; und wann und von wem es gegessen werden sollte. 3. Mose 6/19-23; 7/6,15-19; 19/5,6; 5. Mose 12/7,17,18,27; 27/6,7.

10041. Vers 15-18: Und nimm den einen Widder, und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des Widders legen. Und schlachte den Widder, und nimm sein Blut und sprenge es auf den Altar ringsherum. Und den Widder zerlege in seine Stücke, und wasche seine Eingeweide und seine Schenkel, und lege sie auf seine Stücke und auf sein Haupt. Und verbrenne sie samt dem ganzen Widder auf dem Altar, ein Brandopfer ist es für Jehovah, ein Geruch der Ruhe, eine Feuerung ist es für Jehovah.

"Und nimm den einen Widder" bedeutet das Gute der Unschuld im inneren Menschen;

"und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände legen" bedeutet die Mitteilung der Macht;

"auf das Haupt des Widders" bedeutet an das Ganze;

"und schlachte den Widder" bedeutet die Vorbereitung zur Reinigung des inneren Menschen;

"und nimm sein Blut" bedeutet das göttlich Wahre;

"und sprenge es auf den Altar ringsherum" bedeutet die Verbindung mit dem göttlich Guten;

"und den Widder zerlege in seine Stücke" bedeutet das Innere müsse genau geordnet werden;

"und wasche seine Eingeweide" bedeutet die Reinigung des Untersten;

"und seine Schenkel" bedeutet die Reinigung des Äußeren im natürlichen Menschen;

"und lege sie auf seine Stücke und auf sein Haupt" bedeutet die Unterordnung des Äußeren unter das Innere und das Innerste;

"und verbrenne sie samt dem ganzen Widder auf dem Altar" bedeutet das Innere des Göttlich-Menschlichen im Herrn, vereint mit dem göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe, die in Ihm ist;

"ein Brandopfer ist es für Jehovah" bedeutet die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn;

"ein Geruch der Ruhe" bedeutet das Innewerden des Friedens;

"eine Feuerung ist es für Jehovah" bedeutet alles aus der göttlichen Liebe.

10042. "Und nimm den einen Widder", 2. Mose 29/15, bedeutet das Gute der Unschuld im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Widders, insofern er das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bezeichnet, worüber folgen wird.

Weil in diesem Kapitel von den Schlachtopfern und den Brandopfern von Widdern und Lämmern die Rede ist, so soll gesagt werden, was im allgemeinen durch die Tiere, die bei den Brandopfern und Schlachtopfern dargebracht wurden, bezeichnet wird:

Diese Tiere waren Rinder, junge Stiere, Böcke, Widder, Ziegen und Ziegenböcke, wie auch Lämmer und junge Ziegen. Wer nicht weiß, was diese Tiere bedeuten, kann durchaus nicht erkennen, was die Schlachtopfer und Brandopfer von ihnen im besonderen bedeuten. Man muß aber wissen, daß alle Tiere, die auf Erden sind, solche Dinge bedeuten, die im Menschen sind, und die sich im allgemeinen auf die Neigungen seines Willens beziehen und auf die Gedanken seines Verstandes, somit auf das Gute und auf das Wahre; denn das Gute ist Sache des Willens und das Wahre ist Sache des Verstandes. Und weil sie sich auf das Gute und das Wahre beziehen, so beziehen sie sich auch auf die Liebe und auf den Glauben; denn alles, was Sache der Liebe ist, heißt Gutes, und alles, was Sache des Glaubens ist, heißt Wahres.

Daß diese Tiere von verschiedener Art solches bedeuten, kommt von den Vorbildungen im anderen Leben her. Dort erscheinen Tiere von vielen Arten und unzähligen Gattungen. Solche Tiere bilden dort die ganz genau nach dem Leben hervortretenden Erscheinungen (Scheinbarkeiten), die den Neigungen und Gedanken entsprechen, die in den Geistern und Engeln sind. Daß es so ist, kann man auch aus den prophetischen Gesichten erkennen, die hie und da im Worte erwähnt werden, denn alles, was von den Propheten gesehen wurde, ist solches, was auch vor den Engeln im Himmel erscheint.

Daher kommt es, daß im Worte so oft Tiere erwähnt werden und durch jedes derselben etwas bezeichnet wird, was sich auf solches bezieht, das bei dem Menschen ist, wovon oben. Der Mensch ist auch wirklich nichts anderes, als ein Tier in Ansehung seines äußeren Menschen, aber er unterscheidet sich von demselben durch den inneren Menschen, durch den dieser (innere) oder jener (äußere) zum Himmel und zum Herrn erhoben werden, und dadurch Glauben und Liebe aufnehmen kann. Daher kommt es, daß Tiere zu den Schlachtopfern und Brandopfern genommen wurden. Wer dies nicht weiß, kann durchaus nicht begreifen, warum befohlen wurde, bald junge Stiere, Widder, Lämmer zu opfern, bald Ochsen, Ziegen und weibliche Lämmer, bald Böcke, Ziegenböcke und junge Ziegen; denn wozu wäre sonst dies alles geschehen?

Daß die Tiere im Wort das Gute und Böse beim Menschen bezeichnen, wie auch das Wahre und Falsche, sehe man Nr. 142, 143, 246, 714, 715, 776, 1823, 2179, 2180, 2781, 3218, 3519, 5198, 7523, 7872, 9090, und daß sie deshalb zu Schlachtopfern genommen wurden: Nr. 1823, 2180, 2805, 2807, 2830.

Was aber die Schlachtopfer und Brandopfer von ihnen anbelangt, so muß man wissen:

I. daß der vorbildliche Gottesdienst bei dem jüdischen und israelitischen Volke hauptsächlich in Schlachtopfern und Brandopfern bestand;

II. daß die Schlachtopfer und Brandopfer im allgemeinen die Wiedergeburt des Menschen durch das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe vom Herrn bezeichneten; und im höchsten Sinn die Verherrlichung des Göttlich-Menschlichen;

III. daß der ganze Gottesdienst durch Schlachtopfer und Brandopfer gemäß den verschiedenen Verhältnissen, und daher mit aller Mannigfaltigkeit vorgebildet wurde, und daß deshalb verschiedene Arten von Tieren zu den Opfern bestimmt waren.

Im einzelnen ist hierbei Folgendes zu bemerken:

I. Der vorbildliche Gottesdienst bestand bei dem jüdischen und israelitischen Volke hauptsächlich in Schlachtopfern und Brandopfern. Dies erhellt daraus, daß sie bei jeder Sünde und bei jeder Schuld angewendet wurden; dann auch bei jeder Heiligung und Einweihung, und außerdem an jedem Tage, jedem Sabbath, jedem Neumond und an jedem Fest. Und daß daher der Altar hochheilig war. Der übrige Gottesdienst bei diesem Volk hing von diesen Opfern ab. Darum wird bei Daniel, wo von der Abschaffung des vorbildlichen Gottesdienstes gehandelt wird, gesagt: "Das Schlachtopfer und Speisopfer wird aufhören": Dan.9/27, und "das beständige Opfer wird entfernt werden": Dan.8/10-13; 11/31; 12/11. Durch das beständige Opfer wird im besonderen das täglich stattfindende Opfer bezeichnet, und im allgemeinen der ganze Gottesdienst.

Man sehe jedoch, was hierüber schon früher nachgewiesen worden ist, daß nämlich die Opfer im allgemeinen den ganzen vorbildlichen Gottesdienst bezeichneten: Nr. 923, 2165, 6905, 8680, 8936; daß der Altar das hauptsächliche Vorbild des Herrn und daher des Gottesdienstes war: Nr. 2777, 2811, 8935, 9840, 9388, 9389, 9714, 9964; daß die Alten vor Eber nichts von Opfern wußten: Nr. 2180; daß von Eber an, also bei dem hebräischen Volk, und daher bei den Nachkommen Jakobs, die Opfer eingeführt wurden, und warum: Nr. 1128, 1343, 2180, 2818; daß die Schlachtopfer nicht befohlen, sondern nur zugelassen wurden: Nr. 2180.

II.a. Die Schlachtopfer und Brandopfer bezeichneten im allgemeinen die Wiedergeburt des Menschen durch das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn. Dies erhellt daraus, daß aller Gottesdienst sich bezieht auf die Reinigung vom Bösen und Falschen, auf die Einpflanzung des Wahren und Guten, und auf die Verbindung desselben, also auf die Wiedergeburt; denn durch diese drei Stücke wird der Mensch wiedergeboren. Daher kommt es, daß die Schlachtopfer und Brandopfer für alle Sünde und für alle Verschuldung dargebracht wurden; und nach der Darbringung wird gesagt, die Schuld sei gesühnt und werde vergeben: 3. Mose 4/20,26,31,35; 5/6,10,13,16,18,26; 7/7; 10/17; 14/18,19; 15/30,31; 16/6,24; 17/11. Die Vergebung der Sünden, die Versöhnung, die Begnadigung und die Erlösung, sind auch nichts anderes, als die Reinigung vom Bösen und Falschen, die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben, somit die Wiedergeburt: Nr. 9076, 9452, 9453, 9454, 9937, 9938.

Der ganze Hergang (Verlauf) der Wiedergeburt wird auch beschrieben durch die einzelnen Gebräuche bei jedem Schlachtopfer und Brandopfer, und zeigt sich deutlich, wenn die Vorbildungen durch den inneren Sinn enthüllt werden: Nr. 10022.

II.b. Die Schlachtopfer und Brandopfer bezeichnen im höchsten Sinn die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn. Dies kommt daher, weil alle gottesdienstlichen Gebräuche, die bei dem israelitischen und jüdischen Volk angeordnet wurden, sich einzig und allein auf den Herrn beziehen; somit bezogen sich auf Ihn hauptsächlich die Schlacht- und Brandopfer, durch die im allgemeinen der ganze Gottesdienst vorgebildet wurde, wie oben gezeigt worden ist. Auch kommt die Wiedergeburt des Menschen nicht anderswoher als vom Herrn: Nr. 9486, 9487, 9506, 9715, 9809, 10019.

Wo daher im Worte von der Wiedergeburt des Menschen gehandelt wird, da wird im höchsten Sinn auch von der Verherrlichung des Menschlichen im Herrn gehandelt; denn die Wiedergeburt des Menschen ist ein Abbild der Verherrlichung des Herrn: Nr. 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688. Das Menschliche verherrlichen heißt, es göttlich machen; aber den Menschen wiedergebären heißt, ihn himmlisch machen, damit in ihm das Göttliche des Herrn wohnen kann.

III. Der ganze Gottesdienst wurde durch Schlachtopfer und Brandopfer nach den verschiedenen Verhältnissen und daher mit aller Mannigfaltigkeit vorgebildet, und darum wurden verschiedene Arten von Tieren zu den Opfern bestimmt. Dies erhellt aus den verschiedenen Zwecken, für welche die Schlacht- und Brandopfer dargebracht wurden, nämlich für die aus Versehen begangenen Sünden, für die nicht aus Versehen begangenen Sünden, für jede Übertretung und Unreinheit, sowohl bei dem Priester, als bei der ganzen Gemeinde, bei dem Fürsten und bei irgendeiner Person. Zur Reinigung vom Aussatz, zur Reinigung nach der Geburt, zur Einweihung des Altars, des Versammlungszeltes und alles dessen, was darin war, zur Reinigung ebenderselben Gegenstände, wenn Aharon einmal im Jahr einging in das Allerheiligste; zur Einweihung Aharons und seiner Söhne zum Priesteramte; zur Einsegnung der Nasira, und im allgemeinen bei den drei Festen, bei allen Neumonden und Sabbathen, und an jedem Tage, Morgens und gegen Abend, abgesehen von den Opfern bei Gelübden und von den freiwilligen Opfergaben.

Weil die Schlachtopfer und Brandopfer zu so verschiedenen Zwecken dienten und durch sie die verschiedenen Arten des Gottesdienstes vorgebildet wurden, darum waren auch die verschiedenen Arten der Tiere befohlen, die dazu genommen werden sollten nämlich: junge Stiere, Rinder und Böcke, Widder, Ziegen und Ziegenböcke, männliche Lämmer, weibliche Lämmer und junge Ziegen.

Durch die Schlacht- und Brandopfer von dem jungen Stier, Rind und Bock wurde die Reinigung und Wiedergeburt des äußeren oder natürlichen Menschen vorgebildet; durch die Opfer vom Widder, der Ziege und dem Ziegenbock wurde die Reinigung und Wiedergeburt des inneren oder geistigen Menschen vorgebildet; und durch die Opfer vom männlichen Lamm, dem weiblichen Lamm und der jungen Ziege wurde die Reinigung und Wiedergeburt des innersten oder himmlischen Menschen vorgebildet.

Daß es dreierlei gibt, was bei dem Menschen aufeinanderfolgt, das Himmlische, das Geistige und das Natürliche, sehe man Nr. 9992, 10005, 10017, und daß der Mensch wiedergeboren werden muß in betreff seines Inneren und seines Äußeren, um (wirklich) wiedergeboren zu sein, darüber sehe man, was Nr. 9325 angeführt wurde.

Was aber im besonderen durch das Schlacht- und Brandopfer vom Widder bezeichnet wird, von dem in diesem Kapitel gehandelt wird, erhellt aus den Stellen im Worte, wo die Schlachtopfer und Brandopfer vom Widder beschrieben werden, und wo des Widders Erwähnung geschieht. Aus diesen erhellt, daß durch den Widder das Gute des Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bezeichnet wird, und durch das Schlacht- und Brandopfer von demselben die Reinigung und Wiedergeburt des inneren Menschen, somit die Einpflanzung des Guten der Unschuld und die Liebtätigkeit in ihm. Daß dies durch den Widder bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Jes.60/7: "Alle Herden Arabiens werden sich zu dir sammeln, die Widder Nebajoths werden dir dienen, sie werden zum Wohlgefallen emporsteigen auf Meinen Altar": es wird hier vom Herrn, vom Himmel und von Seiner Kirche gehandelt. Die Herden der Schafe Arabiens bedeuten alles Gute des inneren Menschen, und die Widder Nebajoths das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit in demselben. Daß die Herden der Schafe das Gute des inneren Menschen bedeuten, sehe man Nr. 8937, 9135; daß Arabien (das Innere) bedeutet, wo das Gute ist: Nr. 3268; daß Nebajoth diejenigen bezeichnet, die dort in demselben sind: Nr. 3268, 3686, 3688.

Hes.27/21: "Arabien und alle Fürsten Kedars, die Handelsleute deiner Hand durch Kleinvieh (pecora) und Widder und Böcke": hier von Tyrus, durch das die Kirche bezeichnet wird, in der die Erkenntnisse des Guten und Wahren sind: Nr. 1201. Die Handelsleute sind diejenigen, welche dieselben haben und mitteilen: Nr. 2967, 4453; Kleinvieh bezeichnet das Gute der Liebe, die Widder das Gute der Liebtätigkeit und die Böcke das Gute des Glaubens.

Im Worte werden Schafherden (greges), Kleinvieh (pecora) und Herdenvieh (pecudes) genannt, die in der Grundsprache durch ihre Namen unterschieden werden. Durch Schafherden wird das Innere im allgemeinen bezeichnet, durch Kleinvieh ebendasselbe im besonderen, und durch das Herdenvieh das Innerste im besonderen:

Jerem.51/41: "Ich will sie hinabsteigen lassen wie das Herdenvieh (Schafe) zur Schlachtbank, wie die Widder nebst den Böcken": durch die Schafe, Widder und Böcke wird hier das gleiche bezeichnet.

Hes.34/17: "So spricht der Herr Jehovih: Siehe, Ich will richten zwischen dem Herdenvieh (zwischen Schaf und Schaf), und zwischen den Widdern und den Böcken": zwischen Schaf und Schaf bedeutet zwischen denen, die im Inneren des Guten und Bösen sind; zwischen Widdern und zwischen Böcken bedeutet, zwischen denen, die in der Liebtätigkeit und daraus im Glauben sind, und zwischen denen, die in den Glaubenswahrheiten ohne Liebtätigkeit sind. Die Widder bedeuten hier das gleiche wie die Schafe, denn die Widder sind die männlichen Schafe. Daß die Schafe die bezeichnen, die in der Liebtätigkeit und daher im Glauben sind, sehe man Nr. 4169, 4809; und daß die Böcke diejenigen bedeuten, die in den Glaubenswahrheiten sind ohne Liebtätigkeit: Nr. 4169 E, 4769.

Das gleiche wird durch Widder und Bock bezeichnet bei Dan. Kapitel 8, und das gleiche auch durch Schafe und Böcke bei Matth.25/32.

3. Mose 5/15,18,25: "Wenn eine Seele aus Irrtum gesündigt hat, soll sie als ihr Schuldopfer dem Jehovah einen Widder ohne Fehl von der Herde bringen": durch die Schlachtopfer vom Widder wird die Reinigung des inneren Menschen bezeichnet, und auch das Einpflanzen des Guten der Unschuld in demselben; denn die Sünde aus Irrtum ist eine Sünde aus Unwissenheit, der Unschuld innewohnt, und die Unschuld der Unwissenheit ist Sache des inneren Menschen.

4. Mose 28/11,15,19,22,27: "An den Neumonden sollen sie zwei junge Stiere, einen Widder und sieben männliche Lämmer opfern, und nachher einen Ziegenbock. Ebenso an den einzelnen Tagen des Passah, und ebenso am Tage der Erstlinge": dies war befohlen, damit die Reinigung des ganzen Menschen, sowohl des äußeren, als des inneren und des innersten vorgebildet würde. Durch das Schlacht- und Brandopfer vom jungen Stier die Reinigung des äußeren Menschen, durch das vom Widder die Reinigung des inneren, und durch das von den Lämmern die Reinigung des innersten; und weil die Reinigung, so wurde auch die Einpflanzung des Guten der Unschuld vorgebildet, denn der junge Stier bezeichnet das Gute der Unschuld im äußeren Menschen, der Widder dasselbe im inneren und das Lamm im innersten, wie oben gesagt worden ist. Das letzte unter diesen war der Bock, weil durch Bock das Glaubenswahre im äußersten Menschen bezeichnet wird, und das Glaubenswahre ist das letzte in demselben: Nr. 9959.

Weil das Gute und Wahre beim Menschen in dieser Ordnung aufeinanderfolgt, darum waren auch die Gaben der Fürsten Israels, wenn der Altar und das Versammlungszelt gesalbt wurde, ein junger Stier, ein Widder und ein Lamm zum Brandopfer, und ein Ziegenbock zum Schlachtopfer: 4. Mose 7/15-17,21-23,27-29,33f.

Hieraus kann man nun ersehen, daß der Widder das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bedeutet.

10043. "Und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände legen", 2. Mose 29/15, bedeutet die Mitteilung der Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hände auflegen", insofern es eine Mitteilung der Macht bezeichnet, worüber Nr. 10023.

10044. "Auf das Haupt des Widders", 2. Mose 29/15, bedeutet, (diese Mitteilung sei) für das Ganze.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauptes, insofern es den ganzen Menschen bezeichnet, somit das Ganze, worüber Nr. 10011. Das Haupt bedeutet aber das Ganze, weil es das Höchste und in ihm das Innerste des Menschen ist; vom Höchsten geht aber alles aus, was unterhalb ist, sowie auch vom Innersten alles ausgeht, was außerhalb ist, denn beides stammt davon ab. Das Innerste beim Menschen ist sein Wille und sein Verstand; diese sind in ihren Anfängen (Prinzipien) im Haupte; was daraus hervorgeht, sind die Handlungen, und diese sind Wirkungen des Inneren im Körper; daher wird, wenn Wille und Verstand genannt wird, der ganze Mensch darunter verstanden, denn durch jene ist der Mensch ein Mensch.

Die Handlungen des Körpers haben auch wirklich all das Ihrige aus dem Willen; daher kommt es, daß der Mensch nicht nach den Handlungen und Werken des Körpers beurteilt wird, sondern nach dem Willen, der in ihnen ist; und deshalb wird unter Seele im Worte der ganze Mensch verstanden, und derselbe wird auch Seele genannt, z.B. 3. Mose 4/27; 5/1,4,17,21; 17/10,15 und anderwärts.

Es gibt zweierlei, welches das Ganze bedeutet, nämlich das Oberste und das Unterste; daß auch das Unterste oder Letzte dies bedeutet, kommt daher, weil alles Innere vom Ersten oder Höchsten an in das Letzte ausläuft und hier beisammen ist, man sehe Nr. 9828, 9836. Daher kommt es, daß das Höchste durch das Letzte alles Innere, das in der Mitte liegt, in seiner Verknüpfung und Form zusammenhält, so daß es auf einen Zweck hinzielt: Nr. 9828. Daß das Letzte auch das Ganze bedeutet, erhellt aus vielen Stellen im Worte, wie auch, daß der Mensch Fleisch genannt wird, z.B. 1. Mose 6/12; 4. Mose 16/22; 27/16; Jes.40/5; Sach.2/17 und anderwärts.

Weil das Letzte auch alles oder das Ganze bedeutet, deshalb wird auch das Haupthaar, das Haar, der Bart, die das Letzte sind, was bei dem Menschen hervorwächst, für das Ganze genommen, so auch die Füße, ja sogar die Fußzehen und die Finger der Hände. Daß Haupthaar, Haar, Bart (so aufgefaßt wird), erhellt bei Jes.7/20: "An jenem Tage wird der Herr mit einem Schermesser, durch den König von Assyrien, das Haupt, die Haare an den Füßen und auch den Bart abscheren": der König von Assyrien bedeutet die Vernünftelei, wie sie bei denen ist, die durch sie das Göttliche zerstören: Nr. 1186; das Haupt abscheren, das Haar an den Füßen und den Bart bedeutet das Letzte wegnehmen; denn wenn dieses weggenommen ist, zerfließt das Innere und geht zugrunde. Deshalb wurde auch dem Priester verboten, das Haupt zu scheren: 3. Mose 21/10; wie auch dem Nasir (oder Geweihten), dessen Haupthaar das Nasiräat Gottes genannt wurde: 4. Mose Kapitel 6, Nr. 6437, 9407 E; und dies wird auch verstanden unter dem Scheitel des Nasirs unter den Brüdern: 1. Mose 49/26; 5. Mose 33/16; auch wird deshalb gesagt, daß die Haare des Hauptes alle gezählt seien: Matth.10/30; wodurch bezeichnet wird "alles und jedes im Menschen"; ferner daß "kein Haar vom Haupte umkommen solle": Luk.21/18.

Daß auch die Füße und deren Zehen, sowie die Finger der Hände alles und somit das Ganze bedeuten, erhellt bei Joh.13/9,10: "Petrus sprach: Herr, wasche nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sprach zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nicht mehr, als daß er die Füße wasche, so ist er ganz rein": die Füße bedeuten das Natürliche, welches das Letzte ist: Nr. 2162, 3147, 4938-4952, 9406.

Im folgenden (Vers) dieses Kapitels, 2. Mose 29/20, wird gesagt: "Streiche von dem Blute des Widders an das rechte Ohrläppchen Aharons und an den Daumen der rechten Hand und an die große Zehe des rechten Fußes": dies bedeutet, auf alles und jedes, was bezeichnet wird durch Ohr, Hand und Fuß. Weil das Höchste und das Unterste, oder was dasselbe ist, das Erste und das Letzte, in gleicher Weise alles und jedes oder das Ganze mit seinen Teilen bezeichnen, deshalb wird die Allmacht und Allwissenheit des Herrn dadurch beschrieben, daß "Er der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende, das Alpha und Omega" genannt wird, Joh.Offenb.1/8; 21/6; 22/13; Jes.41/4. Daß alles vom Ersten oder Höchsten durch das Letzte oder Unterste in Verknüpfung erhalten wird und zusammen besteht, wird durch Folgendes beschrieben bei

Jes.48/12,13: "Ich bin der Erste und Ich bin der Letzte, Meine Hand hat auch die Erde gegründet und Meine Rechte den Himmel ausgebreitet, Ich rufe sie und sie stehen da allzumal": die Hand und die Rechte Jehovahs oder des Herrn bedeuten die Allmacht; die Erde, die Er gegründet, ist das Letzte, der Himmel, den Er ausbreitet, ist das, was zwischen dem Ersten und dem Letzten ist; Ich rufe sie und sie stehen da, bedeutet, daß Er alles Innere durch das Äußere in seiner Verknüpfung und Form zusammenhalte, so daß es auf einen Zweck hinzielt; der eine Zweck, auf den es hinzielt, ist Er, Welcher der Erste und der Letzte ist; daß es der Herr ist, erhellt bei Jes.44/6: "So spricht Jehovah der König Israels und sein Erlöser; Ich bin der Erste und Ich bin der Letzte"; der König Israels ist der Herr: Joh.18/37; daß Er der Erlöser ist, ist klar, und in der Joh.Offenb.2/8 heißt es: "So spricht der Erste und der Letzte, Der tot war, und wieder lebendig geworden".

Daß das Erste alles in Verknüpfung erhält durch das Letzte, kann man aus dem Wort und aus dem Menschen erkennen; das Wort im Letzten ist der Buchstabensinn desselben und das Wort im Ersten ist der Herr, aber das Wort im Inneren ist der innere Sinn desselben, der in den Himmeln aufgefaßt wird und bewirkt, daß die, welche daselbst sind, auf einen Zielpunkt hinblicken, nämlich auf den Herrn; über dieses Geheimnis sehe man Nr. 9360, 9824.

Was den Menschen anbelangt, so ist der Mensch (oder die Menschheit) im Letzten der Kirche auf Erden, der Mensch im Ersten aber ist der Herr; der Mensch im Inneren ist der Himmel, denn die Kirche und der Himmel ist vor dem Herrn wie ein Mensch; darum heißt auch der Himmel der Größte Mensch, worüber am Ende mehrerer Kapitel gehandelt worden ist; man sehe, was Nr. 10030 E angeführt wurde. Die beständige Verknüpfung und gemäß der Verknüpfung der Einfluß findet bei allen vom Herrn durch die Himmel in die Kirche auf Erden statt; unter den Himmeln werden die Engel, die darinnen sind, verstanden, unter der Kirche die Menschen, die wahrhaft Menschen der Kirche sind, und unter dem Menschen im Ersten der Herr in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen.

Daß vom Ersten durch das Letzte alles in Verknüpfung erhalten wird und zusammen besteht, wird unter den oben angeführten Worten des Herrn verstanden, bei Jes.48/12,13: "Ich bin der Erste und Ich bin der Letzte, Meine Hand hat die Erde gegründet und Meine Rechte den Himmel ausgebreitet; Ich rufe sie und sie stehen da allzumal": daß unter der Erde im Worte die Kirche verstanden wird, ist auch ausführlich gezeigt worden, man sehe was Nr. 9325 angeführt wurde.

Man kann sich eine Vorstellung von dieser Sache bilden aus dem Letzten und Innersten beim Menschen; das Letzte desselben ist die Haut, sein Innerstes das Herz, das Mittlere oder Innere sind die Gefäße; vom Herzen bis zur Haut durch die inneren Gefäße (viscera) hindurch besteht eine fortwährende Verbindung durch die Blutgefäße; denn diese gehen vom Herzen aus und endigen in der Haut. Daß die Haut das Letzte ist, was das Innere in Verknüpfung hält, ist klar, denn wenn die Haut fortgenommen ist, zerfließt das Innere. Hieraus kann man ersehen, woher es kommt, daß, wie das Höchste oder Innerste alles und jedes bedeutet, so auch das Unterste oder Letzte. Hieraus wird auch das Geheimnis klar, warum der Herr Sein Menschliches auch in Ansehung des Letzten verherrlichte; das Letzte wird Fleisch und Bein genannt, und darum sagte der Herr zu Seinen Jüngern, die meinten, sie sehen einen Geist: "Sehet Meine Hände und Meine Füße, daß Ich es bin; befühlet Mich und sehet; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß Ich habe": Luk.24/37,39.

Daß das Göttliche Selbst das Erste in Ihm war, ist bekannt; denn Er war empfangen von Jehovah, und was vom Vater empfangen wird, das ist das Erste des Menschen; daß der Herr aber auch das Letzte Seines Menschlichen verherrlichte, erhellt aus Seinen eigenen Worten und auch daraus, daß Er nichts von Seinem Menschlichen im Grabe zurückließ. Daß das Innere im Letzten ausläuft und ruht und hier beisammen ist, und daß das Letzte das Innere in Verknüpfung erhält, auch in geistigen Dingen, sehe man Nr. 9216, 9828; daß daher im Letzten die Stärke und die Macht ist: Nr. 9836; daß deshalb Heiligkeit im Letzten ist: Nr.9824; und daß im Letzten die Offenbarungen und Antworten (erteilt wurden): Nr. 9905.

10045. "Und schlachte den Widder", 2. Mose 29/16, bedeutet die Vorbereitung zur Reinigung des inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlachten, wenn vom Schlacht- oder Brandopfer die Rede ist, insofern es die Vorbereitung zur Reinigung bezeichnet, worüber Nr. 10024; und aus der Bedeutung des Widders, insofern er ausdrückt, daß die Vorbereitung sich auf den inneren Menschen bezieht, worüber Nr. 10042.

10046. "Und nimm sein Blut", 2. Mose 29/16, bedeutet das göttlich Wahre, worüber Nr. 10026, 10033.

Daß jede Reinigung vom Bösen und Falschen und jede Wiedergeburt durch das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre zustande kommt, darüber sehe man, was Nr. 9959 angeführt ist.

10047. "Und sprenge es auf den Altar ringsherum", 2. Mose 29/16, bedeutet die Verbindung mit dem göttlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, das auf den Altar ringsherum gesprengt werden sollte, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 10026, 10033; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Altares, insofern er das Vorbild des Herrn ist in Ansehung des göttlich Guten, worüber Nr. 9388, 9389, 9714, 9964. Hieraus erhellt, daß das Blut auf den Altar ringsherum sprengen soviel ist als das göttlich Wahre mit dem göttlich Guten im Herrn vereinen. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Oben wurde bemerkt, daß in diesem Kapitel von der Verherrlichung des Göttlich-Menschlichen des Herrn, und im vorbildlichen Sinn von der Wiedergeburt des Menschen durch den Herrn gehandelt werde. Was nun die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn anbelangt, so wurde sie bewirkt durch die Vereinigung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten. Das göttlich Gute, das Jehovah ist, war im Herrn, wie die Seele vom Vater im Menschen; denn Er wurde empfangen von Jehovah und Sein Menschliches machte Er zum göttlich Wahren durch göttliche Mittel (Media), besonders durch Versuchungskämpfe, und soweit Er dieses mit (dem göttlich Guten) vereinte, soweit verherrlichte Er es, d.h., machte Er es göttlich. Diese Vereinigung ist es, die durch die Sprengung des Blutes ringsherum auf den Altar im höchsten Sinn bezeichnet wird.

Daß der Herr, als Er in der Welt war, Sein Menschliches zum göttlich Wahren machte, und dieses mit dem göttlich Guten vereinte, das in Ihm war, und so Sein Menschliches verherrlichte, sehe man die Nr. 9199 E und 9315 E angeführten Stellen; und daß Jehovah, Sein Vater, das göttlich Gute ist, das in Ihm war, die Nr. 9194 angeführten Stellen.

Wie der Herr Sein Menschliches verherrlichte, so wiedergebiert Er auch den Menschen, denn der Herr fließt bei dem Menschen mit dem Guten durch die Seele ein, somit auf dem inneren Weg, und mit dem Wahren durch das Gehör und das Gesicht, somit auf dem äußeren Weg. Und soweit der Mensch von dem Bösen absteht, soweit verbindet der Herr das Gute mit dem Wahren, und somit wird das Gute zum Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und zur Liebe gegen Gott, und das Wahre zum Wahren des Glaubens. Auf diese Weise schafft der Herr den Menschen von neuem oder wiedergebiert ihn; denn die Wiedergeburt des Menschen geschieht, wie oben gesagt wurde, durch die Reinigung vom Bösen und Falschen, durch die Einpflanzung des Guten und Wahren und durch die Verbindung derselben. Die Wiedergeburt des Menschen und im höchsten Sinn die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn sind es, die durch die Schlachtopfer und Brandopfer vorgebildet wurden: Nr. 10022.

Man muß wissen, daß bei den Brandopfern das Blut auf den Altar ringsherum gesprengt wurde, ebenso bei den Dankopfern; aber bei den Opfern für eine Schuld und wegen einer Sünde (Schuldopfern und Sündopfern) wurde das Blut auf den Boden des Altares gesprengt: durch das Sprengen des Blutes auf den Altar ringsherum wurde die völlige Einigung des göttlich Wahren und des göttlich Guten vorgebildet, sowohl im inneren als im äußeren Menschen; und durch das Sprengen des Blutes auf den Boden des Altares wurde die Einigung des göttlich Wahren und des göttlich Guten im äußeren Menschen allein vorgebildet. Bei den Wiedergeborenen findet die Verbindung im äußeren Menschen statt, gemäß den Worten des Herrn:

Joh.13/10: "Wer gewaschen ist, bedarf nicht mehr, als daß die Füße gewaschen werden, so ist er ganz rein": das Waschen bedeutet die Reinigung und Wiedergeburt: Nr. 3147, 9089, somit ist gewaschen soviel als gereinigt und wiedergeboren, und die Füße bedeuten das Natürliche oder das Äußere des Menschen: Nr. 2162, 3147, 4938-4952, 9406.

Daß bei den Brandopfern das Blut auf den Altar ringsherum gesprengt wurde, (sehe man) 3. Mose 1/5,11; und so auch bei den Dankopfern: 3. Mose 3/2,8,13; und daß bei den Schuldopfern und Sündopfern das Blut auf den Boden des Altares gesprengt wurde: 3. Mose 4/7,18,25,30,34; 5/9.

10048. "Und den Widder zerlege in seine Stücke", 2. Mose 29/17, bedeutet das Innere müsse genau geordnet werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Widders, insofern er das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bezeichnet, worüber Nr. 10042, hier die Vorbereitung zur Reinigung desselben, die durch das Brandopfer von demselben bezeichnet wird; und aus der Bedeutung von "in Stücke zerlegen", insofern es die Anordnung des Inneren daselbst bezeichnet. Daß die Vorbereitung zur Anordnung des Inneren durch das Zerlegen in Abschnitte, Stücke, Glieder und Teile bezeichnet wird, kommt daher, weil die Anordnung dadurch beschrieben wird, daß man die Eingeweide und die Schenkel auf die Stücke und auf das Haupt legte, und durch die Eingeweide das Unterste bezeichnet wird, welches das äußere Sinnliche heißt, und durch die Schenkel das dem Oberen zunächst Liegende, welches das Natürliche heißt, somit wird durch die Stücke, die noch weiter oben waren, das Innere bezeichnet, und durch das Haupt das Innerste. Daß durch die Eingeweide, die Schenkel und das Haupt diese Dinge bezeichnet werden, wird aus dem Folgenden erhellen; daß durch die Gefäße und Glieder des Menschen solches in seiner Ordnung bezeichnet wird, sehe man Nr. 10030. Weil im vorbildlichen Sinn unter Schlacht- und Brandopfer die Wiedergeburt des Menschen verstanden wird, soll mit wenigem gesagt werden, wie es sich bei dieser mit der Anordnung verhält: Bei denen, die wiedergeboren werden, werden das Innere und das Äußere vom Herrn für alle folgenden Zustände geordnet und zwar in der Art, daß das Gegenwärtige immer das Zukünftige in sich schließt, und ebenso das Zukünftige, wenn es zum Gegenwärtigen geworden ist, und so fort bis in Ewigkeit. Denn der Herr sieht alles vorher und sieht auch alles vor, und Sein Vorhersehen sowohl als Seine Vorsehung währet in Ewigkeit, somit ewig.

Das Göttliche, das Ihm allein angehört, ist nämlich an sich unendlich und das Unendliche ist in bezug auf seine Dauer das Ewige. Daher kommt es, daß alles, was der Herr verfügt und anordnet, ewig ist. So geschieht mit denen, die der Herr wiedergebiert.

Die Wiedergeburt des Menschen beginnt in der Welt und währt in Ewigkeit; denn der Mensch wird fortwährend vervollkommnet, wenn er ein Engel wird. Es gibt im Menschen Äußeres, Inneres und Innerstes; alles dieses wird zugleich und aufeinanderfolgend eingerichtet und geordnet zur Aufnahme dessen, was in Ewigkeit folgt. In welcher Ordnung aber das Äußere, das Innere und das Innerste wiedergeboren wird und umgekehrt, soll im Folgenden, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gesagt werden.

10049. "Und wasche seine Eingeweide", 2. Mose 29/17, bedeutet die Reinigung des Untersten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von waschen, insofern es soviel als reinigen, worüber Nr. 3147, 5954 E, 9089. Die Reinigung, die durch das Waschen vorgebildet wurde, ist die Reinigung vom Bösen und Falschen, denn diese bilden den Schmutz im geistigen Sinn. Ferner aus der Bedeutung der Eingeweide, insofern sie das Unterste bezeichnen, worüber Nr. 10030. Es wird gesagt, die Eingeweide und die Schenkel müßten gewaschen werden, weil durch sie das Unterste und Natürliche bezeichnet wird, und das Unterste und Natürliche mehr vom Bösen und Falschen verunreinigt ist, als das Innere; denn dasselbe ist in der Welt, und das Sinnliche, welches das Unterste ist, tritt in der Welt hervor, und darum nimmt es unmittelbar das auf, was in der Welt ist. Was es aufnimmt, sind die Lustreize der Liebe zu sich und zur Welt, zugleich mit den Lustreizen der Sinne und den Täuschungen aus diesen.

Aber beim Inneren ist es nicht so; denn dieses ist nicht in der Welt, sondern im Himmel; und das, was der Welt angehört, kann nicht eindringen in das, was dem Himmel angehört, weil es keinen physischen Einfluß gibt, sondern das, was dem Himmel angehört, kann eindringen in das, was beim Menschen der Welt angehört. Sobald daher der äußere Mensch sich in den inneren versetzen will, was durch Vernünfteleien aus Liebe zu sich und zur Welt geschieht, wie auch aus den Täuschungen der Sinne, wird der innere Mensch verschlossen. So hat es der Herr vorgesehen, und deshalb geschieht die Reinigung des inneren Menschen, wenn der Mensch wiedergeboren wird, im Himmel durch den Herrn. Daher kommt es auch, daß der Mensch, wenn er in der Welt ist, nicht bemerkt, was in seinem inneren Menschen vorgeht, während er wiedergeboren wird.

Das ist es, was verstanden wird unter den Worten des Herrn bei Joh.3/8: "Der Wind weht, wohin er will, und du hörst seine Stimme wohl, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist es mit einem jeden, der vom Geiste wiedergeboren ist". Der Geist ist das Leben der Liebtätigkeit durch den Glauben.

10050. "Und seine Schenkel", 2. Mose 29/17, bedeutet die Reinigung des Äußeren im natürlichen Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Waschens der Schenkel, insofern es die Reinigung des natürlichen Menschen bezeichnet. Daß waschen soviel ist als reinigen, sehe man Nr. 10049. Ferner aus der Bedeutung der Schenkel, insofern sie das Äußere des natürlichen Menschen bezeichnen. Diese Bedeutung haben die Schenkel, weil darunter zugleich die Füße verstanden werden; denn die Tiere haben vier Schenkel, und diese hängen mit den Füßen zusammen, die Füße bezeichnen aber zufolge der Entsprechung des Äußere oder Natürliche des Menschen; man sehe Nr. 2162, 3147, 3761, 4938-4952. Das gleiche wird durch Schenkel bezeichnet bei

Amos 3/12: "Gleich wie der Hirt aus dem Rachen des Löwen zwei Schenkel reißt oder ein Stückchen vom Ohr, so sollen gerettet werden die Söhne Israels, die in Samaria wohnen, in dem Winkel des Bettes, und am äußersten Ende des Ruhebettes": durch den Löwen werden hier diejenigen bezeichnet, welche die Kirche verwüsten; durch die Schenkel das Äußere derselben, was auch dem natürlichen Menschen angehört. Durch das Stückchen vom Ohr das Auffassungsvermögen desselben, durch die in Samaria Wohnenden aber diejenigen, die im äußeren Gottesdienst sind. Der Winkel des Bettes und das äußerste Ende des Ruhebettes bezeichnen das unterste Natürliche, oder das äußere Sinnliche, und das Wahre und Gute desselben.

Auch wo von der Bildsäule des Nebukadnezar gehandelt wird bei Dan.2/32,33: "Daß ihr Haupt von reinem Golde war, die Brust und die Arme von Silber, der Bauch und die Seiten von Erz, die Schenkel von Eisen, und die Füße teils von Eisen, teils von Ton", wird durch die Schenkel das Wahre des Glaubens, im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet, wie auch durch das Eisen; man sehe Nr. 10030. Die Schenkel werden aber hier von den Füßen unterschieden, weil die Schenkel sich beim Menschen anders verhalten als bei den Tieren.

10051. "Und lege sie auf seine Stücke und auf sein Haupt", 2. Mose 29/17, bedeutet die Unterordnung des Äußeren unter das Innere und das Innerste.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stücke, insofern sie das Innere bezeichnen, worüber Nr. 10048; und aus der Bedeutung des Hauptes, insofern es das Innerste bezeichnet, worüber Nr. 5328, 6436, 9656, 9913, 9914. Ferner aus der Bedeutung der Eingeweide und der Schenkel, die darauf gelegt werden sollten, insofern sie das Äußerste und das Äußere bezeichnen. Daß die Eingeweide das Äußerste oder Unterste bedeuten, sehe man Nr. 10030, und daß die Schenkel das Äußere bedeuten: Nr. 10050.

Ferner aus der Bedeutung von "sie auf jene legen", insofern es soviel ist als ordnen. Daß es hier bedeutet, das Äußere dem Inneren unterordnen, und nicht umgekehrt, wie es nach dem Buchstabensinn scheint, kommt daher, weil der Altar und das Feuer auf dem Altar das Höchste und Innerste bezeichnet; denn der Altar bildet das Göttlich-Menschliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten vor, und das Feuer Seine göttliche Liebe selbst; deshalb war das, was vom Widder und vom Brandopfer dem Feuer des Altares am nächsten war, das Höhere oder Innere, und was darüber lag, war, weil entfernter vom Feuer des Altares, das Untere oder Äußere; denn im inneren Sinn wird das als das Höhere oder Innere angesehen, was dem Höchsten zunächst ist, und so auch das als das Untere oder Äußerliche, was weiter davon entfernt ist, somit anders als im Buchstabensinn. Ob man sagt das Obere und Untere, oder das Innere und Äußere ist gleich, denn was höher ist, das ist inwendiger, und was weiter nach unten ist, das ist äußerlicher: Nr. 2148, 3084, 4599, 5146, 8325.

Hieraus wird nun klar, daß durch die Worte: "Lege die Eingeweide und die Schenkel auf die Stücke und auf das Haupt" bezeichnet wird, daß das Äußerste und Äußere untergeordnet werden müsse dem Inneren und dem Innersten.

Daß der Altar das Göttlich-Menschliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildete, sehe man Nr. 921, 2777, 2811, 9388, 9389, 9714, 9964; und daß das Feuer des Altares Seine göttliche Liebe bezeichnet: Nr. 6832.

10052. "Und verbrenne sie samt dem ganzen Widder auf dem Altar", 2. Mose 29/18, bedeutet das Innere vom Göttlich-Menschlichen des Herrn (sei) vereint mit dem göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe, die in Ihm ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verbrennen, insofern es heißt, mit dem göttlich Guten der göttlichen Liebe vereinigen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des Widders, insofern er das Innere beim Menschen bezeichnet, somit im höchsten Sinn das Innere des Göttlich-Menschlichen des Herrn, worüber Nr. 10042; und aus der Bedeutung des Altares, insofern er das Hauptvorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn in Ansehung Seines göttlich Guten ist, worüber Nr. 10051 E.

Man muß wissen, daß in jedem Menschen ein Inneres und ein Äußeres ist, das sein innerer und äußerer Mensch genannt wird, und daß der Mensch, wenn er wiedergeboren wird, sowohl in Ansehung seines Inneren als in Ansehung seines Äußeren wiedergeboren wird, wie auch, daß die Wiedergeburt die Verbindung des Guten und Wahren in beiden ist.

Ebenso (geschah es) im Herrn in Ansehung Seines Menschlichen, doch kann von Seinem Menschlichen nicht gesagt werden, daß es wiedergeboren, sondern, daß es verherrlicht worden sei. Sein Inneres, was beim Menschen die Seele aus dem Vater heißt, war nämlich das Göttliche Selbst; denn es war empfangen aus Jehovah; das Göttliche Selbst (oder das Göttliche an sich) ist das göttlich Gute der göttlichen Liebe; und weil der Herr mit diesem Sein Menschliches vereinigte, und so auch Sein Menschliches göttlich machte, darum kann man nicht sagen, daß Sein Menschliches wiedergeboren, sondern, daß es verherrlicht worden sei; denn verherrlichen heißt, Göttlich machen; man sehe gleich unten: Nr. 10053. Die Verherrlichung Seines inneren Menschen oder Seines inneren Menschlichen wird durch die vorbildlichen Darstellungen bei den Brandopfern von Widdern und von Lämmern beschrieben. Auf dem Altar verbrennen samt dem ganzen Widder bedeutet aber, das göttlich Gute der göttlichen Liebe mit dem Inneren Seines Menschlichen vereinigen, weil der Altar das Göttlich-Menschliche des Herrn vorbildete, und das Feuer auf dem Altar, von dem das Brandopfer verbrannt wurde, das göttlich Gute der göttlichen Liebe bezeichnete, wie man aus den Nr. 10051 E angeführten Stellen ersehen kann. Und weil der Widder, der zum Brandopfer diente, und verbrannt wurde, das Innere beim Menschen bezeichnet, so bezeichnet er auch das Innere des Göttlich-Menschlichen: Nr. 10042.

Hieraus erhellt, daß durch die Worte: "Verbrenne sie mit dem ganzen Widder auf dem Altar als Brandopfer" bezeichnet wird, das Innere des Göttlich-Menschlichen sei vereinigt worden mit dem göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe, die in Ihm ist.

10053. "Ein Brandopfer ist es für Jehovah", 2. Mose 29/18, bedeutet die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung des Brandopfers, insofern es die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn bezeichnet.

Bei dem jüdischen Volk gab es Schlachtopfer und Brandopfer. Die Schlachtopfer bezeichneten die Reinigung vom Bösen und Falschen und die Einpflanzung des Wahren; die Brandopfer dagegen bezeichneten die Verbindung des Wahren mit dem Guten, also die vollständige Wiedergeburt. Ich höchsten Sinn aber, in dem vom Herrn gehandelt wird, bedeuteten die Schlachtopfer das Ausstoßen des Bösen und Falschen von Seinem Menschlichen, das Er von der Mutter hatte, und die Einpflanzung des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten, das in Ihm war, und die Brandopfer bedeuteten die Vereinigung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten, und diese Vereinigung ist es, die unter der Verherrlichung verstanden wird.

Als Er nämlich in der Welt war, machte Er Sein Menschliches zum göttlich Wahren, und durch die Vereinigung mit dem göttlich Guten, das in Ihm, und welches das Sein Seines Lebens war, machte Er allmählich Sein Menschliches zum göttlich Guten, so daß es also eins mit Jehovah war. Das Sein (esse) Seines Lebens war das, was bei dem Menschen die Seele aus dem Vater heißt, und dieses war das göttlich Gute selbst oder die göttliche Liebe. Hierüber sehe man jedoch, was in den Nr. 9194, 9315 E, 9528 E angeführten Stellen gezeigt worden ist. Und daß der Herr alles Menschliche, das von der Mutter war, ausstieß, bis daß Er zuletzt nicht mehr ihr Sohn war: Nr. 9315; und daß der Menschensohn, wie Sich der Herr nannte, nicht der Sohn der Maria ist, sondern das göttlich Wahre: Nr. 9807.

Daß die Verherrlichung, wo es sich vom Herrn handelt, die Vereinigung Seines Menschlichen mit Seinem Göttlichen, das in Ihm war, also mit Jehovah, Seinem Vater, bedeutet, durch welche Vereinigung Sein menschliches Selbst auch zum göttlich Guten gemacht wurde, erhellt aus den Stellen im Wort, wo Herrlichkeit und Verherrlichung, in bezug auf Jehovah oder den Herrn genannt werden:

Jes.40/5: "Es wird offenbar werden die Herrlichkeit Jehovahs, und alles Fleisch zugleich wird es sehen, weil der Mund des Herrn es gesagt hat".

Jes.42/6-8: "Ich, Jehovah, habe dich gerufen in Gerechtigkeit, um die blinden Augen zu öffnen, um die Gebundenen aus dem Kerker zu führen; Ich, Jehovah, das ist Mein Name, und Meine Herrlichkeit will Ich keinem anderen geben".

Jes.60/2,3: "Über dir wird Jehovah aufgehen, und Seine Herrlichkeit wird über dir erscheinen; die Heiden werden wandeln in deinem Licht".

In diesen Stellen wird vom Herrn gehandelt, und unter der Herrlichkeit Jehovahs wird der Herr in Ansehung des göttlich Wahren verstanden; denn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist die Herrlichkeit Jehovahs: Nr. 9429. Daß das göttlich Wahre nicht anderswoher kommt, lehrt der Herr bei

Joh.5/37: "Ihr habt nie die Stimme des Vaters gehört, und nie Seine Gestalt gesehen";

und weil Er der Herr ist, so ist Er auch Jehovah selbst, denn Er sagt: "Ich Jehovah, das ist Mein Name, und Meine Herrlichkeit will Ich keinem anderen geben". Daher kommt es auch, daß der Herr der König der Herrlichkeit heißt:

Ps.24/7-10: "Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ihr Pforten der Welt; denn es soll einziehen der König der Herrlichkeit. Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehovah, stark und mächtig, Jehovah, mächtig im Krieg": hier wird der Herr der König der Herrlichkeit genannt wegen des göttlich Wahren, aus dem Er kämpfte und siegte, und so die Höllen unterjochte. Daß dies aber aus Seinem Menschlichen geschehen sei, als Er in der Welt war, sehe man Nr. 9715, 9809, 10019. Darum wird Er auch der starke Jehovah und mächtig im Krieg genannt, und auch ein starker Held bei

Jes.9/5: "Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und Sein Name ist Gott, Held, Vater der Ewigkeit".

Daß die Herrlichkeit Jehovahs den Herrn bezeichnet in Ansehung des göttlich Wahren, das aus Seinem göttlich Guten hervorgeht, das Jehovah oder der Vater ist, lehrt der Herr selbst:

Joh.1/14: "Das Wort ward Fleisch, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen (Einzigen) vom Vater": daß hier der Herr zu verstehen ist unter dem Worte, das Fleisch ward, ist klar. Das Wort ist das göttlich Wahre und auch die Herrlichkeit.

Matth.16/27: "Der Menschensohn wird kommen in der Herrlichkeit Seines Vaters".

Luk.24/26: "Jesus sprach zu den Jüngern: Mußte nicht Christus solches leiden und eingehen in Seine Herrlichkeit": eingehen in Seine Herrlichkeit heißt, mit dem göttlich Guten, das in Ihm war, vereinigt werden, also mit Jehovah, Seinem Vater.

Hieraus wird klar, was verherrlicht werden bedeutet, in folgenden Stellen:

Joh.7/39: "Der Heilige Geist war noch nicht; denn Jesus war noch nicht verherrlicht".

Joh.12/16,23,27,28: "Das wußten die Jünger Jesu nicht, aber als Jesus verherrlicht worden, dachten sie daran: Jesus sprach: Die Stunde kommt, daß der Menschensohn verherrlicht werde. Und Er sprach: Vater, verherrliche Deinen Namen, da ging eine Stimme aus vom Himmel: Ich habe (Ihn) verherrlicht und will (Ihn) wieder verherrlichen".

Joh.13/31,32: "Als Judas hinausgegangen war, sprach Jesus: Nun ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in Ihm, und Gott wird Ihn verherrlichen in Sich selber und wird Ihn sogleich verherrlichen".

Hieraus erhellt, daß die Vereinigung des Herrn in betreff Seines Menschlichen mit dem Göttlichen Selbst, das in Ihm war und Jehovah Vater genannt wird, die Verherrlichung ist, denn es wird gesagt, "Gott wird Ihn in Sich selber verherrlichen". Es ist auch klar, daß diese Vereinigung vollständig zustande gekommen ist durch das Leiden am Kreuz, was das letzte Seiner Versuchungen war. Daß der Herr durch Kämpfe mit den Höllen, die Versuchungen sind, Sein Menschliches verherrlichte, sehe man in den Nr. 9528, 9937 angeführten Stellen. Daß erst dann, wenn der Herr verherrlicht worden, das göttlich Wahre von Ihm ausgehen könne, lehrt Er selbst:

Joh.7/39: "Der Heilige Geist war noch nicht; denn Jesus war noch nicht verherrlicht".

Joh.16/13-15,28: "Der Paraklet (Beistand, Tröster), der Geist der Wahrheit, den Ich euch senden werde, wird nicht aus Sich selber reden; Er wird Mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird Er es nehmen und euch verkündigen, alles, was der Vater hat, ist Mein": der Geist der Wahrheit ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre: Nr. 9818; die Vereinigung des Menschlichen mit dem Göttlichen in Ihm wird auch hier dadurch beschrieben, daß alles, was der Vater hat, Sein ist; und anderwärts dadurch:

Joh.10/30; 14/10,11: "Daß der Vater und Er eins sind; und daß der Vater in Ihm ist, und Er im Vater": man sehe Nr. 3704. Daß also die Verherrlichung und Vereinigung eine gegenseitige war, was auch der Herr lehrt:

Joh.17/1: "Vater, verherrliche Deinen Sohn, damit auch Dein Sohn Dich verherrliche": der Vater ist das Göttliche Selbst, das in Ihm ist, und der Sohn ist das Göttlich-Menschliche. Daß der Vater das göttlich Gute ist, das im Herrn ist, sehe man Nr. 3704, 7499. Daß Jehovah im Worte der Herr ist: Nr. 2921, 6303, 8865; und daß der Herr das Göttliche Selbst oder Jehovah in menschlicher Gestalt ist, sehe man in den Nr. 9315 angeführten Stellen.

10054. "Ein Geruch der Ruhe", 2. Mose 29/18, bedeutet das Innewerden des Friedens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geruchs, insofern er das Innewerden bezeichnet, worüber Nr. 3577, 4624-4634, 4748, und aus der Bedeutung der Ruhe, insofern sie den Frieden bezeichnet. Was der göttliche Friede in den Himmeln ist, sehe man Nr. 92, 93, 2780, 5662, 8455, 8665, 8722; daß der Friede im höchsten Sinn der Herr ist und das von Ihm ausgehende Göttliche, welches das Gute in den Himmeln vom Innersten aus anregt: Nr. 3780, 8517.

Das Brandopfer wird aber ein Geruch der Ruhe Jehovahs genannt, weil durch das Brandopfer die Vereinigung des Göttlich-Menschlichen des Herrn mit dem Göttlichen Selbst vorgebildet wurde, worüber Nr. 10053; und weil durch diese Vereinigung der Friede in den Himmeln erworben (hergestellt) wurde; denn alle Höllen wurden vom Herrn, als Er in der Welt war, unterjocht, und alle Himmel in Ordnung gebracht: Nr. 9715, 9809, 9937, 10019.

Hieraus wird klar, woher es kommt, daß das Brandopfer ein Geruch der Ruhe Jehovahs genannt wird, wie oftmals an anderen Stellen, wo von den Brandopfern und Speisopfern gehandelt wird: 3. Mose 1/9,13,17; 2/2,9,12; 3/5; 4/31; 6/8,14; 8/28; 23/13,18; 4. Mose 15/3,7,13; 28/6,8,13; 29/2,6,13.

10055. "Eine Feuerung ist es für Jehovah", 2. Mose 29/18, bedeutet alles aus der göttlichen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Feuerung für Jehovah, insofern sie bezeichnet, daß etwas aus göttlicher Liebe (geschehen ist); denn das Feuer bedeutet im Worte die Liebe im guten und im schlimmen Sinn. Wenn aber von Jehovah oder dem Herrn (die Rede ist), bedeutet es die göttliche Liebe. Daß das Feuer die Liebe im zweifachen Sinn bezeichnet, sehe man Nr. 4906, 5215, 6314, 7324; und daß es im höchsten Sinn, in dem von Jehovah oder dem Herrn (gehandelt wird), die göttliche Liebe bedeutet: Nr. 6832, 6834, 6849.

Das Brandopfer heißt eine Feuerung für Jehovah, weil das Göttliche das Menschliche annahm, und aus dem Menschlichen wider die Höllen kämpfte und sie unterjochte, und zugleich dasselbe mit dem Göttlichen vereinte, um das menschliche Geschlecht zu erlösen, aus reiner Liebe. Daß diese Vereinigung durch das Brandopfer bezeichnet wird, sehe man Nr. 10042, 10053.

10056. Vers 19-35: Und nimm den anderen Widder, und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des Widders legen. Und schlachte den Widder, und nimm von seinem Blut und streiche es an das rechte Ohrläppchen Aharons, und an das rechte Ohrläppchen seiner Söhne, und an den Daumen ihrer rechten Hand, und an die große Zehe ihres rechten Fußes, und sprenge das Blut auf den Altar ringsherum. Und nimm von dem Blut, das auf dem Altar ist, und von dem Salböl, und sprenge es auf Aharon, und auf seine Kleider, und auf seine Söhne, und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm, und heilige ihn, und seine Kleider, und seine Söhne, und die Kleider seiner Söhne mit ihm. Und nimm von dem Widder das Fett, und den Schwanz, und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber, und die zwei Nieren, und das Fett, das an ihnen ist, und den rechten Bug (richtig: Keule), denn es ist der Widder der Füllungen (d.h. der Einsetzung). Und einen Laib Brot, und einen Brotkuchen mit Öl, und einen Fladen aus dem Korb mit Ungesäuertem, der vor Jehovah. Und lege alles in die Hände Aharons und in die Hände seiner Söhne, und webe es als eine Webe vor Jehovah. Dann nimm es aus ihrer Hand und zünde es an auf dem Altar über dem Brandopfer, zu einem Geruch der Ruhe vor Jehovah; eine Feuerung für Jehovah ist es. Und nimm die Brust von dem Widder der Einsetzung Aharons, und webe sie als eine Webe vor Jehovah, und sie soll dir zum Anteil sein. Und heilige die Brust der Webe und den Bug der Hebe, die gewebt und gehoben worden von dem Widder der Füllungen (Einsetzung), von dem für Aharon und von dem für seine Söhne. Und sie sollen Aharon gehören und seinen Söhnen als eine ewige Satzung von den Söhnen Israels; denn ein Hebopfer ist es, und ein Hebopfer soll es sein von den Söhnen (Israels) von ihren Dankopfern, ihr Hebopfer für Jehovah. Und die heiligen Kleider Aharons sollen seine Söhne haben nach ihm, daß sie darin gesalbt werden und man darin ihre Hände fülle. Sieben Tage sollen sie anziehen, wer von seinen Söhnen Priester wird nach ihm, wenn er eintritt in das Versammlungszelt, um zu dienen im Heiligtum. Und nimm den Widder der Einsetzung, und koche sein Fleisch am heiligen Ort. Und Aharon und seine Söhne sollen das Fleisch des Widders essen, und das Brot, das im Korb ist, vor der Türe des Versammlungszeltes. Und sie sollen dasselbe essen, womit sie versöhnt worden, um ihre Hände zu füllen, um sie zu heiligen, und ein Fremder soll nicht (davon) essen, denn heilig ist es. Und wenn übriggeblieben von dem Fleisch der Einsetzung, und von dem Brot bis zum Morgen, so sollst du das Übriggebliebene mit Feuer verbrennen; es soll nicht gegessen werden, denn heilig ist es. Also sollst du tun mit Aharon und seinen Söhnen, nach allem was Ich dir geboten habe; sieben Tage sollst du ihre Hände füllen.

"Und nimm den anderen Widder" bedeutet den folgenden Zustand, welcher der des göttlich Wahren ist, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln;

"und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des Widders legen" bedeutet die Mitteilung der Macht für den ganzen (Menschen);

"und schlachte den Widder" bedeutet die Vorbereitung;

"und nimm von seinem Blut" bedeutet das göttlich Wahre, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln;

"und streiche es an das rechte Ohrläppchen Aharons, und an das rechte Ohrläppchen seiner Söhne" bedeutet das ganze Innewerden das göttlich Wahren, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln;

"und an den Daumen ihrer rechten Hand" bedeutet das Verständnis daraus im mittleren Himmel;

"und an die große Zehe ihres rechten Fußes" bedeutet das Verständnis im letzten Himmel;

"und sprenge das Blut auf den Altar ringsherum" bedeutet die Vereinigung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten;

"und nimm von dem Blut, das auf dem Altar ist" bedeutet das göttlich Wahre vereint mit dem göttlich Guten im Herrn;

"und von dem Salböl" bedeutet das göttlich Gute der göttlichen Liebe, die im Herrn ist;

"und sprenge es auf Aharon, und auf seine Kleider" bedeutet die gegenseitige Vereinigung des göttlich Guten mit dem göttlich Wahren im Göttlich-Menschlichen des Herrn in den oberen Himmeln;

"und auf seine Söhne, und auf die Kleider seiner Söhne" bedeutet die gegenseitige Vereinigung des göttlich Guten mit dem göttlich Wahren im Göttlich-Menschlichen des Herrn in den unteren Himmeln;

"und heilige ihn, und seine Kleider, und seine Söhne, und die Kleider seiner Söhne" bedeutet, somit alles Göttliche in den Himmeln;

"und nimm von dem Widder das Fett" bedeutet das Gute in den Himmeln;

"und den Schwanz" bedeutet alles Wahre in denselben;

"und das Fett, das die Eingeweide bedeckt" bedeutet das Gute im Letzten;

"und das Netz über der Leber" bedeutet das gereinigte innere Gute des natürlichen Menschen;

"und die zwei Nieren, und das Fett, das an ihnen ist" bedeutet das gereinigte innere Wahre des natürlichen Menschen und das Gute desselben.

"und den rechten Bug" (oder Keule), bedeutet das innerste Gute;

"denn es ist der Widder der Füllungen" bedeutet das Vorbildliche der Macht im Göttlichen des Herrn in den Himmeln, durch das göttlich Wahre aus Seinem göttlich Guten;

"und einen Laib Brot" bedeutet das innerste himmlische Gute vom Herrn;

"und einen Brotkuchen mit Öl" bedeutet das mittlere himmlische Gute;

"und einen Fladen" bedeutet das letzte himmlische Gute;

"aus dem Korb mit Ungesäuertem" bedeutet was beisammen im Sinnlichen ist;

"der vor Jehovah" bedeutet, aus dem göttlich Guten des Herrn;

"und lege alles in die Hände Aharons und in die Hände seiner Söhne" bedeutet die Anerkennung in den Himmeln, daß (alles) dieses dem Herrn gehöre und vom Herrn sei;

"und webe es als eine Webe vor Jehovah" bedeutet das göttliche Leben daraus;

"dann nimm es aus ihrer Hand und zünde es an auf dem Altar über dem Brandopfer" bedeutet die Vereinigung mit dem göttlich Guten der göttlichen Liebe;

"zu einem Geruch der Ruhe vor Jehovah" bedeutet das Innewerden des Friedens;

"eine Feuerung für Jehovah ist es" bedeutet aus göttlicher Liebe;

"und nimm die Brust" bedeutet das göttlich geistige in den Himmeln und dessen Aneignung daselbst;

"von dem Widder der Einsetzung Aharons" bedeutet das Vorbildliche der göttlichen Macht des Herrn in den Himmeln durch das göttlich Wahre aus Seinem göttlich Guten;

"und webe sie als eine Webe vor Jehovah" bedeutet die Lebendigmachung;

"und sie soll dir zum Anteil sein" bedeutet die Mitteilung an die, welche in den göttlichen Wahrheiten sind;

"und heilige die Brust der Webe" bedeutet das göttlich Geistige, anerkannt im Himmel und in der Kirche;

"und den Bug der Hebe" bedeutet das göttlich Himmlische, das dem Herrn allein gehört, werde innerlich wahrgenommen im Himmel und in der Kirche;

"die gewebt und gehoben worden" bedeutet, daß es anerkannt und innerlich wahrgenommen sei;

"von dem Widder der Einsetzung, von dem für Aharon und von dem für seine Söhne" bedeutet das Vorbildliche der göttlichen Macht des Herrn in den Himmeln durch das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten;

"und sie sollen Aharon gehören und seinen Söhnen als eine ewige Satzung von den Söhnen Israels" bedeutet das Gesetz der Ordnung und der vorbildlichen Kirche in Ansehung des göttlich Guten des Herrn und des daraus hervorgehenden göttlich Wahren;

"denn ein Hebopfer ist es" bedeutet das Vorbildliche des göttlich Guten und des daraus hervorgehenden göttlich Wahren;

"und ein Hebopfer soll es sein von den Söhnen Israels von ihren Dankopfern, ihr Hebopfer für Jehovah" bedeutet die Aufnahme in den Himmeln und in der Kirche, und die Anerkennung, daß es des Herrn allein sei;

"und die heiligen Kleider Aharons" bedeutet das göttlich Geistige, das unmittelbar hervorgeht aus dem göttlich Himmlischen;

"sollen seine Söhne haben nach ihm" bedeutet im Natürlichen nach der Reihenfolge;

"daß sie darin gesalbt werden" bedeutet um den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorzubilden;

"und man darin ihre Hände fülle" bedeutet das Vorbildliche des göttlich Wahren, das hervorgeht von dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln;

"sieben Tage sollen sie anziehen, wer von seinen Söhnen Priester wird nach ihm" bedeutet die vollständige Anerkennung und Aufnahme;

"wenn er eintritt in das Versammlungszelt, um zu dienen im Heiligtum" bedeutet bei jedem Gottesdienste im Himmel und in der Kirche;

"und nimm den Widder der Einsetzung" bedeutet das Vorbildliche der göttlichen Macht des Herrn in den Himmeln durch das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten und dessen Mitteilung und Aufnahme daselbst;

"und koche sein Fleisch am heiligen Ort" bedeutet die Bereitung des Guten zum Lebensgebrauch durch die Wahrheiten der Lehre in der Erleuchtung aus dem Herrn;

"und Aharon und seine Söhne sollen das Fleisch des Widders essen" bedeutet die Aneignung des geistig Guten vom Herrn;

"und das Brot, das im Korb ist" bedeutet die Aneignung des himmlisch Guten vom Herrn;

"vor der Türe des Versammlungszeltes" bedeutet beim Eintritt in den Himmel;

"und sie sollen dasselbe essen, womit sie versöhnt worden" bedeutet die Aneignung des Guten bei denen, die von dem Bösen und von dem Falschen daraus gereinigt sind;

"um ihre Hände zu füllen" bedeutet zur Aufnahme des göttlich Wahren;

"um sie zu heiligen", damit sie in den Wahrheiten durch das Gute aus dem Herrn seien;

"und ein Fremder soll nicht (davon) essen" bedeutet keine Aneignung (finde statt) bei denen, die den Herrn nicht anerkennen;

"denn heilig ist es" bedeutet, weil es göttlich ist.

"und wenn übriggeblieben von dem Fleisch der Einsetzung, und von dem Brot bis zum Morgen" bedeutet das geistig und himmlisch Gute, das noch nicht zu einem neuen Zustand verbunden ist;

"so sollst du das Übriggebliebene mit Feuer verbrennen" bedeutet die Zerstreuung desselben;

"es soll nicht gegessen werden" bedeutet, es werde nicht angeeignet werden;

"denn heilig ist es" bedeutet, daß es nicht damit verbunden werden solle, weil Entweihung daraus (hervorgeht);

"also sollst du tun mit Aharon und seinen Söhnen" bedeutet das Vorbildliche der Verherrlichung des Herrn und den Einfluß desselben in die Himmel und in die Kirche;

"nach allem was Ich dir geboten habe" bedeutet gemäß den Gesetzen der göttlichen Ordnung;

"sieben Tage sollst du ihre Hände füllen" bedeutet das Vorbildliche der vollständigen Macht des Herrn in den Himmeln durch den Einfluß aus dem göttlich Guten der Liebe Seines Göttlich-Menschlichen.

10057. "Und nimm den anderen Widder", 2. Mose 29/19, bedeutet den folgenden Zustand, welcher der des göttlich Wahren ist, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln.

Dies erhellt aus dem, was vorausgeht und was nachfolgt. In dem Vorausgehenden wurde von dem Schlachtopfer (vom jungen Stier) und von dem Brandopfer (vom ersten Widder) gehandelt. Im Nachfolgenden aber wird von dem zweiten Widder gehandelt, und von der Füllung der Hände durch ihn, und dann erst von dem Schlachtopfer (von dem jungen Stier) und dem täglichen Brandopfer (von Lämmern).

Wer, der aus einer etwas erleuchteten Vernunft denkt, kann nicht sehen, daß in allen diesen Handlungen himmlische Geheimnisse liegen? Denn wozu wären sonst die Schlachtopfer und Brandopfer samt ihren vielen Zeremonien gewesen? Zum Beispiel daß der Altar mit Blut übergossen werden sollte, daß Blut auf das Ohrläppchen, den Daumen der Hand und die große Zehe des Fußes Aharons und seiner Söhne und auch an ihre Kleider gestrichen werden, und daß zum Schlachtopfer das Fett der Eingeweide, der Leber und der Nieren mit den Nieren selbst angezündet werden sollte auf dem Altar, und das übrige mit Feuer verbrannt werden sollte außerhalb des Lagers, oder gegessen werden, und daß beim Brandopfer die Eingeweide und die Schenkel auf die Stücke und auf das Haupt gelegt und angezündet werden sollten? Wozu ferner, daß das, was vom zweiten Widder ist, zuerst in den Händen Aharons und seiner Söhne gewebt und einige Teile davon gegessen werden sollten? Möge doch, wer da will, darüber nachdenken, ob nicht dies lauter irdische Dinge wären, wenn sie nicht heilige Geheimnisse in sich schlössen. Und wenn es heilige Geheimnisse sind, so müssen es notwendig solche sein, die sich auf den Himmel und auf die Kirche beziehen und im höchsten Sinn auf den Herrn; denn diese Dinge allein sind heilig, weil göttlich.

Wenn man glauben muß, daß das Wort heilig sei und im ganzen und einzelnen vom Göttlichen (oder von Gott) eingegeben, so muß man auch glauben, daß alles und jedes, was über die Schlacht- und Brandopfer angeordnet wurde, inwendig solche (Geheimnisse) umfaßt und enthält. Was sie aber enthalten, kann man durchaus nicht auf Erden wissen, wenn man nicht weiß, was durch solche Dinge im Himmel bezeichnet wird. Was aber durch sie bezeichnet wird, lehrt der innere Sinn des Wortes, weil dieser die Entsprechungen enthüllt; denn alles, was in der natürlichen Welt ist, steht in Entsprechung mit dem, was in der geistigen Welt ist, und dies darum, weil jene aus dieser entsteht und besteht.

Was aber die Schlacht- und Brandopfer, die in diesem Kapitel beschrieben werden, in sich schließen, soll infolge der Enthüllung der Entsprechungen durch den inneren Sinn der Reihe nach gesagt werden.

Im höchsten Sinn, in dem alles Heilige und Göttliche enthalten ist, wird von der Verherrlichung des Menschlichen des Herrn gehandelt, und im vorbildlichen Sinn von der Wiedergeburt des Menschen. Der Vorgang der Verherrlichung des Menschlichen des Herrn und der Wiedergeburt des Menschen wird vollständig beschrieben durch das, was in betreff der Schlacht- und Brandopfer befohlen worden ist. Damit aber dieser Vorgang begriffen werde, darf ich ihn durch solche Vorstellungen erläutern, die für den Verstand des Menschen faßlich sind.

Es ist bekannt, daß die Dinge, die von den Augen gesehen und von den Ohren gehört werden, innerlich im Menschen wahrgenommen werden, und gleichsam aus der Welt durch die Augen und durch die Ohren in den Gedanken, somit in den Verstand übergehen, denn der Gedanke ist Sache des Verstandes, und wenn es Dinge sind, die geliebt werden, so gehen sie in den Willen über und hernach von dem Willen auf dem Verstandeswege in die Rede des Mundes und auch in die Handlung des Körpers. Ein solcher Kreislauf der Dinge findet aus der Welt durch den natürlichen Menschen in dessen geistigen statt, und von diesem wiederum in die Welt. Man muß jedoch wissen, daß dieser Kreislauf vom Willen, der das Innerste des Lebens im Menschen ist, angeordnet wird, und daß er in demselben anfängt und durch denselben vollbracht wird, und der Wille des Menschen, der im Guten ist, wird aus dem Himmel vom Herrn geleitet, obwohl es anders erscheint. Es besteht nämlich ein Einfluß aus der geistigen Welt in die natürliche, also durch den inneren Menschen in den äußeren, aber nicht umgekehrt; denn der innere Mensch ist im Himmel, der äußere hingegen in der Welt.

Weil dieser Kreislauf der Kreislauf des menschlichen Lebens ist, deshalb wird der Mensch, wenn er wiedergeboren wird, in Gemäßheit desselben wiedergeboren, und wenn er wiedergeboren ist, lebt und handelt er demselben gemäß. Deswegen werden auch, wenn der Mensch wiedergeboren wird, durch das Gehör und das Gesicht die Glaubenswahrheiten eingeflößt und dem Gedächtnisse seines natürlichen Menschen eingepflanzt. Aus diesem Gedächtnis werden sie in das Denken gebracht, das Sache des Verstandes ist, und was geliebt wird, wird Sache des Willens, und in dem Maße, als es Sache des Willens wird, wird es Sache des Lebens, denn der Wille des Menschen ist sein eigentliches Leben. Und soweit es Sache des Lebens wird, soweit wird es Sache seiner Neigung, somit der Liebtätigkeit in dem Willen und des Glaubens im Verstande. Nachher redet und handelt der Mensch aus diesem Leben, das ein Leben der Liebtätigkeit und des Glaubens ist. Aus der Liebtätigkeit, die Sache des Willens ist, geht die Rede des Mundes hervor, und auch die Handlung des Körpers, und beides auf dem Verstandeswege, somit auf dem Wege des Glaubens.

Hieraus erhellt, daß der Kreislauf der Wiedergeburt des Menschen ähnlich ist dem Kreislauf seines Lebens im allgemeinen; und daß jener gleicherweise im Willen durch den Einfluß aus dem Himmel vom Herrn stattfinde. Es geht hieraus auch deutlich hervor, daß zwei Zustände sind bei dem Menschen, der wiedergeboren wird: der erste, wenn die Glaubenswahrheiten eingepflanzt und mit dem Guten der Liebtätigkeit verbunden werden; der zweite, wenn er aus dem Guten der Liebtätigkeit durch die Glaubenswahrheiten redet und diesen gemäß handelt. Daß also der erste Zustand aus der Welt durch den natürlichen Menschen zu dem geistigen, somit zum Himmel hinführt, der andere aber aus dem Himmel durch den geistigen Menschen zu dem natürlichen, somit zur Welt hinführt. Dieser Kreislauf ist der Kreislauf der Wiedergeburt des Menschen, und daher der Kreislauf seines geistigen Lebens. Über diese beiden Zustände des Menschen, der wiedergeboren wird, sehe man das Nr. 9274 Angeführte.

Aus dem Gesagten kann man sich eine Vorstellung von der Verherrlichung des Herrn machen, denn sowie der Herr Sein Menschliches verherrlichte, so gebiert Er den Menschen von neuem, und darum ist, wie früher schon einige Male gesagt wurde, die Wiedergeburt des Menschen ein Bild der Verherrlichung des Herrn.

Hieraus erhellt, daß der erste Zustand Seiner Verherrlichung darin bestand, daß Er Sein Menschliches zum göttlich Wahren machte, und es mit dem göttlich Guten, das in Ihm war, vereinigte; und daß der andere Zustand darin bestand, daß Er aus dem göttlich Guten durch das göttlich Wahre handelte; denn durch das göttlich Wahre, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, wird der Himmel gegründet und wird auch die Kirche gegründet, und durch dasselbe werden alle wiedergeboren, die der Kirche angehören.

Das ist es, was durch die Schlacht- und Brandopfer und ihre Zeremonien, von denen in diesem Kapitel die Rede ist, beschrieben wird. Durch das Schlachtopfer von dem jungen Stier und durch das Brandopfer von dem ersten Widder wird der erste Zustand beschrieben, und durch die Füllungen der Hände von dem zweiten Widder der zweite Zustand; und zuletzt wird durch das Schlachtopfer von dem jungen Stier und durch das Brandopfer die Fortsetzung desselben bezeichnet.

Man muß nämlich wissen, daß bei dem Menschen, der wiedergeboren wird, die Reinigung vom Bösen und vom Falschen durchaus beständig fortwährt; denn in dem Maße, als der Mensch vom Bösen und Falschen gereinigt wird, werden ihm Glaubenswahrheiten eingepflanzt und diese mit dem Guten der Liebtätigkeit verbunden, und insoweit handelt dann der Mensch aus dem Guten der Liebtätigkeit. Die Reinigung von dem Bösen und Falschen beim Menschen ist aber keine Befreiung von denselben, sondern nur ihre Entfernung; man sehe Nr. 868, 887, 894, 929, 1581, 2269, 2406, 4564, 8206, 8393, 8988, 9014, 9333, 9446-9451, 9938. Beim Herrn fand dagegen keine Entfernung statt, sondern eine Ausstoßung dessen, was Er von der Mutter her hatte, also eine völlige Befreiung von demselben, und zwar in solchem Grade, daß Er nicht mehr der Sohn der Maria war; man sehe das Nr. 9315 Angeführte.

Dies wurde vorausgeschickt, damit man wisse, was durch das Füllen der Hände vom zweiten Widder, von dem nun folgt, bezeichnet wird.

10058. "Und Aharon und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des Widders legen", 2. Mose 29/19, bedeutet die Mitteilung der Macht für den ganzen Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Auflegens der Hände, insofern es eine Mitteilung, Übertragung und Aufnahme der Macht bezeichnet, worüber Nr. 10023. Und aus der Bedeutung des Hauptes, insofern es das Ganze mit seinen Teilen bezeichnet, worüber Nr. 10011, somit alles und jedes, was durch diesen zweiten Widder vorgebildet wird.

10059. "Und schlachte den Widder", 2. Mose 29/20, bedeutet die Vorbereitung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlachten, wenn es sich um Schlacht- und Brandopfer handelt, insofern es die Vorbereitung bezeichnet, worüber Nr. 10024.

10060. "Und nimm von seinem Blut", 2. Mose 29/20, bedeutet das göttlich Wahre, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, wenn vom Schlacht- und Brandopfer die Rede ist, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 10026, 10033; hier das göttlich Wahre, das aus dem göttlich Guten des Göttlich-Menschlichen des Herrn hervorgeht, insofern es mitgeteilt und aufgenommen wird in den Himmeln. Darüber wird nämlich in dem nun Folgenden gehandelt.

Oben, Nr. 10057, wurde gesagt, daß zwei Zustände bei dem Menschen seien, der wiedergeboren wird: der erste, wenn das Wahre eingepflanzt und mit dem Guten verbunden wird; der zweite, wenn der Mensch im Guten ist und aus dem Guten handelt. Wenn er in diesem Zustand ist, dann gehen die Wahrheiten bei ihm aus dem Guten hervor; denn aus dem Guten betrachtet, bespricht und vollbringt er sie. Dann ist in allem einzelnen das Gute wie die Seele im Menschen oder wie das Herz im Körper, was auch von dem Weisen aus den Reden und Handlungen derer, die im Guten sind, innerlich wahrgenommen wird.

Aus dieser Vorstellung von der Wiedergeburt des Menschen kann einigermaßen über die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn gedacht werden, denn der Herr bewirkt die Wiedergeburt des Menschen in ähnlicher Weise, wie Er Sein Menschliches verherrlicht hat: Nr. 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688.

Der erste Zustand der Verherrlichung Seines Menschlichen war nämlich die Einpflanzung des göttlich Wahren und dessen Vereinigung mit dem göttlich Guten; deshalb machte der Herr, als Er in der Welt war, Sein Menschliches zum göttlich Wahren, und durch die Vereinigung mit dem göttlich Guten, das in Ihm war, auch zum göttlich Guten; man sehe das Nr. 9199 E, 9315 Angeführte. Der zweite Zustand Seiner Verherrlichung aber besteht darin, daß aus dem göttlich Guten das göttlich Wahre hervorgeht, das Sein Göttliches in den Himmeln ist. Der erste Zustand der Verherrlichung des Menschlichen des Herrn wird im inneren Sinn durch das beschrieben, was über das Schlachtopfer vom jungen Stier und über das Brandopfer vom ersten Widder gesagt wurde, worüber 2. Mose 29/10-18. Der zweite Zustand aber wird durch das beschrieben, was nun vom zweiten Widder folgt, welcher der Widder der Füllungen heißt.

Daraus wird klar, daß durch Blut hier das göttlich Wahre bezeichnet wird, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, und in den Himmeln mitgeteilt und aufgenommen wird.

10061. "Und streiche es an das rechte Ohrläppchen Aharons, und an das rechte Ohrläppchen seiner Söhne", 2. Mose 29/20, bedeutet das ganze Innewerden das göttlich Wahren, das hervorgeht aus dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, das an das Ohrläppchen gestrichen wurde, insofern es das göttlich Wahre im Himmel und in der Kirche bezeichnet, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, worüber Nr. 10060; aus der Bedeutung des Ohres, insofern es das Innewerden bezeichnet, worüber Nr. 9397; hier das Innewerden des göttlich Wahren in den Himmeln und in der Kirche; denn alles Innewerden desselben findet in dieser statt. Im besonderen aber wird hier das Innewerden im himmlischen Reich verstanden, denn hier wird das Wahre aus dem Guten innerlich wahrgenommen; man sehe das Nr. 9277 Angeführte.

Ferner aus der Bedeutung des Ohrläppchens, welches das Äußerste des Ohres ist, und das Gesamte oder Ganze bezeichnet, denn wie durch das Erste oder Höchste das Gesamte oder Ganze bezeichnet wird, so auch durch das Letzte oder Äußerste; man sehe Nr. 10044. Und aus der Bedeutung des rechten Ohres, insofern es die Wahrnehmung des Wahren aus dem Guten bezeichnet. Diese Bedeutung hat aber das rechte Ohr, weil alles, was an der rechten Seite des Menschen ist, dem Guten, aus dem das Wahre hervorgeht, entspricht, und was an der linken ist, dem Wahren entspricht, durch welches das Gute sich gestaltet: Nr. 9604, 9736. So auch im Gehirn, im Angesicht und in den Sinnesorganen, und so auch in der Brust, in den Lenden und in den Füßen.

Wer dies Geheimnis nicht weiß, kann durchaus nicht erkennen, warum befohlen wurde, Blut auf das Ohrläppchen des rechten Ohres, auf den Daumen der rechten Hand und auf die große Zehe des rechten Fußes Aharons und seiner Söhne zu streichen, und daß von diesem Widder außer dem Fett der rechte Bug (Keule) verbrannt werden sollte auf dem Altar, worüber 2. Mose 29/22,25. Ebenso, daß das Blut aus dem Schlachtopfer gestrichen werden sollte auf das Ohrläppchen des rechten Ohres dessen, der vom Aussatz gereinigt werden sollte, und auf den Daumen der rechten Hand, und auf die große Zehe des rechten Fußes, und daß der Priester Öl vom Log (das Log war ein Maß für flüssige Dinge und betrug ca. 0,5l. Anm.d.Übers.) auf seine linke Hand gießen und einen Finger von der rechten Hand eintauchen sollte in das Öl in seiner linken Hand, und es mit dem Finger auf seine rechte Hand siebenmal vor Jehovah sprengen sollte: 3. Mose 14/14-18,25-28.

Ferner kann man auch nicht wissen, was es bedeutet, daß der Herr zu Seinen Jüngern, als sie fischten, sagte, daß sie das Netz zur rechten Seite des Schiffes auswerfen sollten, und daß sie, als sie es auswarfen, so viel fingen, daß sie vor der Menge der Fische das Netz nicht zu ziehen vermochten: Joh.21/6. Dadurch wurde nämlich vorgebildet, daß man durch das Handeln und Lehren aus dem Guten zugleich Unzähliges erschließt, was Sache des Wahren ist, aber nicht umgekehrt.

Die, welche in den Wahrheiten aus dem Guten sind, werden auch verstanden unter den Schafen, die zur Rechten sind, aber diejenigen, die in den Wahrheiten sind und nicht aus dem Guten, unter den Böcken, die zur Linken sind: Matth.25/33.

Unter der Rechten werden auch diejenigen verstanden, die im Lichte des Wahren aus dem Guten sind bei Ps.89/13: "Dein sind die Himmel und Dein ist die Erde; den Erdkreis und seine Fülle hast Du gegründet, den Norden und die rechte Seite (d.h. den Süden) hast Du erschaffen": durch die Himmel, die Erde und den Erdkreis wird die Kirche bezeichnet: Nr. 9325; durch die Fülle alles Wahre und Gute, was die Kirche ausmacht. Durch den Norden diejenigen, die in einem dunklen Zustand sind in Ansehung des Wahren: Nr. 3708; und durch die rechte (Seite) diejenigen, die im Lichte des Wahren aus dem Guten sind, somit das gleiche, wie durch den Süden oder Mittag: Nr. 6942.

Hieraus kann man auch ersehen, was durch das Sitzen zur rechten Hand Gottes bezeichnet wird, wo vom Herrn (die Rede ist): Ps.110/1,5; Matth.26/63,64; Mark.12/36; 14/61,62; Luk.20/42,43, nämlich die göttliche Macht durch das göttlich Wahre, das hervorgeht aus Seinem göttlich Guten: Nr. 3387, 4592, 4933, 7518, 8281, 9133.

Weil die meisten Ausdrücke im Worte auch einen entgegengesetzten Sinn haben, so ist dies auch bei dem Rechten und Linken der Fall, und dann bedeutet das Rechte das Böse, aus dem das Falsche, und das Linke das Falsche, aus dem das Böse hervorgeht, wie:

Sach.11/17: "Wehe dem nichtswürdigen Hirten, der die Herde verläßt; das Schwert (komme) über seinen Arm und über sein rechtes Auge; sein Arm müsse verdorren und sein rechtes Auge verfinstert werden": der Arm bedeutet hier die Macht des Wahren, das angewendet wird, um das Böse zu begründen, und weil diese Macht nichtig ist, wird von ihr gesagt, daß sie verdorren werde, und das rechte Auge bedeutet das Wissen des Guten, das angewendet wird, um das Falsche zu begründen, und weil dieses Wissen nichts wert ist, so wird von demselben gesagt, daß es verfinstert werden soll. Der Hirte bezeichnet den, der die Wahrheiten lehrt, und durch sie zum Guten führt: Nr. 343, 3795, 6044; der nichtswürdige Hirte bezeichnet daher den, der das Falsche lehrt und zum Bösen führt. Der Arm bedeutet die Macht des Wahren aus dem Guten: Nr. 4931-4937, 7205; und der Arm des Hirten, der nichtswürdig ist, bezeichnet die Ohnmacht. Das Auge bedeutet den Verstand und die Wahrnehmung des Wahren: Nr. 4403-4421, 4523-4534, 9051; aber das rechte Auge des nichtswürdigen Hirten bedeutet das Wissen des Guten, ohne dessen Verständnis und innerer Wahrnehmung, weil es zum Falschen angewendet wird. Und die Finsternis bedeutet das Falsche aus dem Bösen: Nr. 7711.

Matth.5/29,30: "Jesus sprach: Ärgert dich dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf es von dir, und ärgert dich deine rechte Hand, so haue sie ab und wirf sie von dir; es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verlorengehe, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde": das rechte Auge bedeutet hier das Verständnis und den Glauben des Falschen aus dem Bösen, und die rechte Hand das Falsche selbst aus dem Bösen. Ein jeder kann sehen, daß hier unter Auge nicht das (wirkliche) Auge verstanden wird, und unter der Rechten nicht die rechte Hand, und daß das Auge, das Ärgernis gibt, nicht ausgerissen werden soll, und die rechte Hand, die Ärgernis gibt, nicht abgehauen werden soll, denn das würde dem Menschen kein Heil bringen.

Joh.Offenb.13/16: "Das Tier gab allen ein Malzeichen an ihrer rechten Hand oder an ihren Stirnen": die rechte Hand bedeutet hier das Falsche aus dem Bösen, und die Stirne die Liebe des Bösen, aus der das Falsche stammt; daß die Stirn die himmlische Liebe bezeichnet und im entgegengesetzten Sinn die höllische Liebe, sehe man Nr. 9936.

10062. "Und an den Daumen ihrer rechten Hand", 2. Mose 29/20, bedeutet das Verständnis daraus im mittleren Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung vom Daumen an der rechten Hand, insofern er die Macht des Guten durch das Wahre bezeichnet oder das Wahre in seiner Macht aus dem Guten und daher das Verständnis, worüber folgen wird.

Daß dies das Verständnis im mittleren Himmel bedeutet, kommt daher, weil durch das Blut, das an den Daumen der Hand gestrichen wird, das göttlich Wahre im Himmel bezeichnet wird, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, worüber Nr. 10060. Daher (bedeutet es) hier das Verständnis aus demselben, denn durch das Blut an dem Ohrläppchen des rechten Ohres wird das Innewerden im innersten Himmel bezeichnet; daher wird durch das Blut an der rechten Hand das Verständnis im mittleren Himmel bezeichnet, und durch die große Zehe des rechten Fußes wird das Verständnis im letzten Himmel bezeichnet. Denn das, was dem innersten Himmel angehört, wird durch das Haupt bezeichnet und durch das, was zum Haupte gehört; daher wird hier das Innewerden desselben durch das rechte Ohr bezeichnet, denn dieses gehört zum Haupte; und das, was dem mittleren Himmel angehört, wird bezeichnet durch den Leib und durch das, was zum Leibe gehört; daher wird hier das Verständnis durch die rechte Hand bezeichnet, und das, was dem letzten Himmel angehört, wird bezeichnet durch die Füße und durch das, was zu den Füßen gehört. Daß eine solche Entsprechung der Himmel mit dem Menschen stattfindet, sehe man Nr. 10030 und in den dort angeführten Stellen. Im innersten Himmel ist auch wirklich ein Innewerden des Wahren aus dem Guten, im mittleren Himmel aber ist kein Innewerden des Wahren, sondern ein Verständnis desselben; ebenso im letzten Himmel, man sehe Nr. 9277, 9596, 9684.

Daß der Daumen der rechten Hand das Wahre aus dem Guten in seiner Macht bedeutet und daher das Verständnis im mittleren Himmel, erscheint zwar als untergeordnet und nicht von so großer Bedeutung, daß es den Himmel bezeichnen könnte; denn man könnte meinen: Woher hat der Daumen eine so wichtige und so große Bedeutung? Allein man wisse, daß das Letzte oder Äußerste eines jeden Gliedes dasselbe bedeutet wie das ganze Glied, und die Hand die ganze Macht des Körpers bezeichnet und daß der Körper seine Macht durch die Arme und Hände hat.

Daß das Letzte oder Äußerste das Gesamte und das Ganze bedeutet, ebenso wie das Erste oder Höchste, sehe man Nr. 10044.

Daß die Hände Macht bedeuten und daß das Wahre alle Macht aus dem Guten hat, sehe man in den Nr. 10019 angeführten Stellen, und daß die rechte Hand die Macht des Wahren aus dem Guten bedeutet, und die linke Hand das Wahre, durch welches das Gute (sich bildet): Nr. 10061.

Daß aber hier das Verständnis gemeint ist, kommt daher, weil das ganze Verstandesgebiet aus den Wahrheiten gebildet ist, das ganze Willensgebiet aber aus dem Guten; denn alles in der Welt und im Himmel bezieht sich auf das Wahre und auf das Gute, und der Verstand ist dem Menschen für das Wahre gegeben und der Wille für das Gute. Weil aber die Hand das Wahre in seiner Macht bezeichnet, deshalb wird auch der Verstand durch dieselbe bezeichnet.

Weil der Daumen der Hand, ebenso wie die Hand selbst, die Macht des Wahren aus dem Guten bedeutete, darum war es in alten Zeiten bei den Völkerschaften und auch beim israelitischen Volke gebräuchlich, "den Daumen der Hand und die große Zehe des Fußes von seine Feinden abzuschneiden", Richt.1/6,7, und dadurch wurde die Wegnahme aller ihrer Macht vorgebildet; im Daumen liegt auch die hauptsächliche Macht der Hand, denn wenn er abgeschnitten ist, taugt die Hand nicht mehr zum Kriege. So wie der Daumen, bedeuten auch die Finger eine Macht, z.B. bei

Ps.144/1: "Jehovah lehrt meinen Händen den Kampf und meinen Fingern den Krieg".

Ps.8/4: "Wenn ich die Himmel ansehe, das Werk Deiner Finger".

Luk.11/20: "Jesus sprach: Wenn Ich durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen".

10063. "Und an die große Zehe ihres rechten Fußes", 2. Mose 29/20, bedeutet das Verständnis im letzten Himmel. Dies erhellt aus dem, was Nr. 10062 gesagt und gezeigt worden ist.

10064. "Und sprenge das Blut auf den Altar ringsherum", 2. Mose 29/20, bedeutet die Vereinigung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, wenn vom Schlachtopfer und Brandopfer (die Rede ist), insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 10026, 10033; und aus der Bedeutung des Altares, insofern er ein Vorbild des Herrn in Ansehung des göttlich Guten ist, worüber Nr. 9964.

Wenn das göttlich Gute genannt wird, so wird auch die göttliche Liebe verstanden, denn alles Gute ist Sache der Liebe, weil alles, was geliebt wird, als Gutes empfunden wird, und daher auch Gutes heißt. Alles Wahre aber ist Sache des Glaubens, denn alles, was geglaubt wird, wird als Wahres wahrgenommen und heißt auch Wahres. Hieraus folgt, daß das, was den Verstand des Menschen bildet, Sache des Glaubens ist, und das, was den Willen bildet, Sache der Liebe ist; denn der Verstand des Menschen ist bestimmt zur Aufnahme des Wahren, das dem Glauben angehört, und der Wille ist bestimmt zur Aufnahme des Guten, das der Liebe angehört. Daher ist der Verstand des Menschen so beschaffen, wie die Wahrheiten, die ihn bilden, und wie der Glaube an dieselben, und der Wille des Menschen ist so beschaffen wie das Gute, das ihn bildet, und wie die Liebe zu demselben.

Im entgegengesetzten Sinn verhält es sich bei der Liebe des Bösen und bei dem Glauben des Falschen (ebenso): aus diesen geht auch ein Wille und ein Verstand hervor, allein dann ist der Verstand so beschaffen wie das Falsche, das ihn bildet, und wie der Glaube an das Falsche; und der Wille ist so beschaffen, wie das Böse, das ihn bildet, und wie die Liebe zum Bösen.

Daß der Wille des Bösen und der Verstand des Falschen aus der Hölle stammen, und die Hölle bei dem Menschen sind, ist klar, weil sie den Gegensatz bilden zum Verständnis des Wahren und zum Wollen des Guten, die aus dem Himmel vom Herrn stammen, und somit den Himmel bei dem Menschen bilden.

10065. "Und nimm von dem Blut, das auf dem Altar ist", 2. Mose 29/21, bedeutet das göttlich Wahre vereint mit dem göttlich Guten im Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes auf dem Altare, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, das mit dem göttlich Guten vereinigt ist, worüber Nr. 10064. Wie es sich damit verhält, soll in dem, was nun folgt, gesagt werden.

10066. "Und von dem Salböl", 2. Mose 29/21, bedeutet das göttlich Gute der göttlichen Liebe, die im Herrn ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Salböles, insofern es ein Vorbild des göttlich Guten der göttlichen Liebe ist, das im Herrn ist, worüber Nr. 9954, 10019.

10067. "Und sprenge es auf Aharon und auf seine Kleider", 2. Mose 29/21, bedeutet die gegenseitige Vereinigung des göttlichen Guten mit dem göttlich Wahren in den oberen Himmeln.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, worüber Nr. 9806; und dieses ist das göttlich Gute des Herrn im himmlischen Reich, worüber Nr. 9946, oder was das gleiche ist, in den oberen Himmeln. Ferner aus der Bedeutung der Kleider Aharons, insofern sie das geistige Reich des Herrn vorbilden, das Seinem himmlischen Reich beigesellt ist, worüber Nr. 9814; und aus der Bedeutung von "darauf sprengen", insofern es die Vereinigung bedeutet, denn was auf jemand gesprengt und gegossen wurde, das bildete die Vereinigung vor, wie dies auch früher dadurch geschah, daß das Blut auf den Altar ringsherum gesprengt wurde: Nr. 10064.

Es wird aber das Göttlich-Menschliche des Herrn in den Himmeln verstanden, weil hier und in dem nun Folgenden vom Göttlichen des Herrn in den Himmeln gehandelt wird, und von Seiner Vereinigung mit den Engeln daselbst und somit von dem zweiten Zustand der Verherrlichung des Menschlichen des Herrn, man sehe Nr. 10057; deshalb wird hier durch Aharon der Herr in Ansehung des göttlich Guten im himmlischen Reich vorgebildet, und durch seine Kleider (der Herr) in Ansehung des göttlich Wahren im geistigen Reich, das dem himmlischen Reich beigesellt ist, somit in Ansehung beider in den oberen Himmeln. Es ist aber das Göttlich-Menschliche, von dem jenes herkommt, weil kein anderes Göttliches in den Himmeln anerkannt und angebetet wird, als das Göttlich-Menschliche des Herrn; denn das Göttliche, das der Herr Seinen Vater nannte, war das Göttliche in Ihm.

Daß in den Himmeln kein anderes Göttliches anerkannt und verehrt wird als der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, kann man mehrfach aus den Worten des Herrn bei den Evangelisten erkennen, z.B. aus folgenden:

Matth.11/27; Luk.10/22: "Alle Dinge sind Mir übergeben vom Vater".

Joh.3/34,35: "Der Vater hat alles in die Hand des Sohnes gegeben".

Joh.17/2: "Der Vater hat dem Sohne Macht gegeben über alles Fleisch".

Joh.15/5: "Ohne Mich könnt ihr nichts tun".

Joh.17/10: "Vater, alles was Mein ist, ist Dein, und alles, was Dein ist, ist Mein".

Matth.28/18: "Mit ist gegeben alle Gewalt in den Himmeln und auf Erden".

Matth.16/19: Jesus sprach zu Petrus: "Ich will dir die Schlüssel des Himmelreiches geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, wird auch in den Himmeln gebunden sein; und alles, was du auf Erden lösen wirst, wird auch in den Himmeln gelöst sein".

Daß es so ist, erhellt auch daraus, daß niemand durch den Glauben und die Liebe mit dem Göttlichen Selbst ohne das Göttlich-Menschliche verbunden werden kann; denn das Göttliche Selbst, das Vater heißt, kann nicht gedacht werden, weil Es unbegreiflich ist, und was man nicht denken kann, kann auch nicht Gegenstand des Glaubens sein, also auch nicht Gegenstand der Liebe, während es doch das Allerwichtigste des Gottesdienstes ist, an Gott zu glauben und Ihn über alles zu lieben. Daß das Göttliche Selbst, das der Vater ist, unbegreiflich ist, lehrt auch der Herr

Joh.1/18: "Niemand hat Gott je gesehen, der Eingeborne Sohn, der im Schoße des Vater ist, Der hat Ihn kundgetan (d.i. offenbart)".

Joh.5/37: "Ihr habt niemals die Stimme des Vaters gehört noch Seine Gestalt gesehen".

Daß aber das Göttliche Selbst, das der Vater ist, begreiflich ist im Herrn durch Sein Göttlich-Menschliches, (lehrt Er) bei

Joh.12/45: "Wer Mich sieht, der sieht Den, Der Mich gesandt hat".

Joh.14/6-11: "Wenn ihr Mich kennetet, so würdet ihr auch Meinen Vater kennen und von nun an kennet ihr Ihn und habt Ihn gesehen; wer Mich sieht, der sieht den Vater".

Matth.11/27; Luk.10/22: "Alles ist Mir übergeben von Meinem Vater, und niemand erkennet den Sohn, denn nur der Vater, und niemand erkennet den Vater, denn nur der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will". Es wird auch gesagt, daß niemand den Sohn kenne, als nur der Vater, weil unter dem Sohn das göttlich Wahre verstanden wird, und unter dem Vater das göttlich Gute, und beides im Herrn, und das eine nur vom anderen erkannt werden kann; und deshalb sagt der Herr zuerst, daß Ihm alles vom Vater übergeben sei, und hernach, daß der Ihn erkenne, dem es der Sohn offenbaren will. Daß der Sohn das göttlich Wahre ist und der Vater das göttlich Gute, und beides im Herrn, sehe man Nr. 2803, 2813, 3704, 7499, 8328, 8897, 9807; hieraus wird nun klar, daß das Göttliche in den Himmeln das Göttlich-Menschliche des Herrn ist.

Es soll nun auch gesagt werden, was dadurch vorgebildet wurde, daß das Blut von dem zweiten Widder ringsherum gesprengt werden sollte, und daß von diesem Blut und von dem Salböl genommen und auf Aharon und auf seine Kleider gesprengt werden sollte; daß diese (Handlungen) die Vereinigung des göttlich Wahren, und des göttlich Guten samt dem göttlich Wahren mit dem Göttlich-Menschlichen des Herrn bezeichneten, ist klar und deutlich aus dem, was Nr. 10064-10067 gesagt und gezeigt worden ist; aber das Geheimnis, das darinnen liegt, ist noch nicht enthüllt worden. Das Geheimnis ist aber dieses, daß eine gegenseitige Vereinigung des göttlich Guten mit dem göttlich Wahren stattgefunden hat, somit des Göttlichen Selbst, das Vater heißt, und des göttlich Wahren, das Sohn heißt. Die Vereinigung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten wird bezeichnet durch das Sprengen des Blutes auf den Altar: 10064; und beides als vereinigt wird durch das Blut auf den Altar bezeichnet, von dem genommen werden sollte: Nr. 10065; und durch das Salböl, durch welches das göttlich Gute bezeichnet wird: Nr. 10066; daher wird die gegenseitige Vereinigung des göttlich Wahren und des göttlich Guten im Göttlich-Menschlichen des Herrn bezeichnet durch das Sprengen dieses Blutes und zugleich auch des Salböls auf Aharon und auf seine Kleider: Nr. 10067 Anfang.

Daß die Vereinigung eine gegenseitige war, erhellt deutlich aus dem Worte des Herrn in folgenden Stellen, bei

Joh.10/30,38: "Der Vater und Ich sind eins; wenn ihr Mir nicht glaubet, so glaubet doch den Werken, damit ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in Mir (ist), und Ich im Vater".

Joh.14/6-11: "Glaubst du nicht, daß Ich im Vater bin und der Vater in Mir; glaubet Mir, daß Ich im Vater bin und der Vater in Mir".

Joh.17/1,10: "Jesus sprach: Vater, die Stunde ist gekommen, verherrliche Deinen Sohn, damit Dein Sohn auch Dich verherrliche; alles was Mein ist, ist Dein, und Alles, was Dein ist, ist Mein".

Joh.13/31,32: "Nun ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in Ihm, und Gott wird Ihn verherrlichen in Sich selber". Hieraus kann man erkennen, daß das göttlich Gute der göttlichen Liebe, das der Vater ist, gegenseitig im Herrn vereinigt ist mit dem göttlich Wahren, das der Sohn ist; und daher auch, daß Sein menschliches Selbst das göttliche Gute ist. Das gleiche wird auch dadurch bezeichnet, "daß Er ausgegangen ist von dem Vater und in die Welt gekommen, und daß Er zum Vater ging": Joh.16/27-29. Und "daß alles, was der Vater hat, Sein ist": Joh.16/15. Und daß "der Vater und Er eins sind": Joh.10/30.

Dies kann jedoch besser erkannt werden aus der wechselseitigen Verbindung des Guten und Wahren beim Menschen, der vom Herrn wiedergeboren wird; denn, wie früher gesagt worden, der Herr bewirkt die Wiedergeburt des Menschen so, wie Er Sein Menschliches verherrlicht hat: Nr. 10057; wenn der Herr den Menschen wiedergebiert, flößt Er das Wahre, das Sache des Glaubens ist, in das Verstandesgebiet des Menschen ein, und das Gute, das Sache der Liebe ist, in das Willensgebiet desselben, und in diesem verbindet Er sie, und wenn sie verbunden sind, dann hat das Wahre des Glaubens sein Leben aus dem Guten der Liebe, und das Gute der Liebe hat die Beschaffenheit seines Lebens aus dem Wahren des Glaubens; diese Verbindung wird wechselseitig durch das Gute vollzogen und heißt die himmlische Ehe und ist der Himmel beim Menschen; in diesem Himmel wohnt der Herr als in dem Seinigen, denn alles Gute der Liebe ist von Ihm, und auch jede Verbindung des Wahren mit dem Guten; aber im Eigenen des Menschen kann der Herr nicht wohnen, weil es böse ist. Diese wechselseitige Verbindung ist es, die verstanden wird unter den Worten des Herrn bei

Joh.14/20: "An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß Ich in Meinem Vater bin, und ihr in Mir, und Ich in euch".

Joh.17/10,21: "Alles, was Mein ist, ist Dein, aber Ich bin in ihnen verherrlicht, auf daß sie alle eins seien, gleich wie Du, Vater, in Mir, (und Ich in Dir), daß auch sie in Uns eins seien".

Die wechselseitige Verbindung wird in dieser Weise beschrieben, dennoch aber darunter nicht verstanden, daß der Mensch sich mit dem Herrn verbinde, sondern daß der Herr Sich mit dem Menschen verbindet, der von dem Bösen absteht; denn vom Bösen abzustehen ist dem freien Entschlusse des Menschen überlassen, und wenn er davon absteht, dann findet die wechselseitige Verbindung des Glaubenswahren mit dem Guten der Liebe durch den Herrn statt, keineswegs aber durch den Menschen; denn es ist in der Kirche bekannt, daß der Mensch aus sich nichts Gutes tun, und somit aus sich nichts Wahres im Guten aufnehmen kann; und dies bestätigt der Herr bei Joh.15/4,5: "Bleibet in Mir und Ich in euch; wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne Mich könnt ihr nichts tun".

Diese wechselseitige Verbindung kann auch erläutert werden aus der Verbindung des Verstandes und des Willens im Menschen; sein Verstand wird aus Wahrheiten gebildet und sein Wille aus Gutem, und die Wahrheiten sind Sache des Glaubens bei ihm, und das Gute ist Sache der Liebe. Der Mensch schöpft die Wahrheiten aus dem Anhören durch das Gehör und aus dem Lesen durch das Gesicht, und legt sie in das Gedächtnis nieder; diese Wahrheiten betreffen sowohl den bürgerlichen Zustand als den moralischen Zustand, und sie werden wißtümliche Wahrheiten genannt. Die Liebe des Menschen, die in seinem Willen liegt, schaut durch den Verstand in diese (Wahrheiten) hinein und erwählt solche daraus, die mit der Liebe übereinstimmen, und die, welche sie erwählt, holt sie heraus und verbindet sie mit sich, und durch sie verstärkt sie sich von Tag zu Tag.

Die so von der Liebe belebten Wahrheiten bilden sein Verstandesgebiet und das Gute selbst, was Sache der Liebe ist, macht sein Willensgebiet aus; und das Gute der Liebe ist wie das Feuer darin, und die von der Liebe belebten Wahrheiten an den Umkreisen ringsherum sind wie das Licht aus diesem Feuer. Wie die Wahrheiten stufenweise von jenem Feuer entzündet werden, so wird bei ihnen der Wunsch entzündet, sich wechselseitig zu verbinden. Daher die wechselseitige Verbindung, die beständig fortdauert.

Hieraus erhellt, daß das Gute der Liebe das Verbindende selber ist, nicht aber das Wahre des Glaubens, außer so weit, als es von dem Guten der Liebe in sich hat. Ob man sagt die Liebe oder das Gute, ist gleich; denn alles Gute ist Sache der Liebe, und was Sache der Liebe ist, das heißt gut. So ist auch gleich, ob man sagt die Liebe oder der Wille; denn was der Mensch liebt, das will er. Man muß aber wissen, daß die Dinge, die Sache des bürgerlichen und moralischen Zustandes sind, von denen oben gesprochen wurde, sich im äußeren Menschen verbinden; aber diejenigen, die Sache des geistigen Zustandes sind, und von denen früher (die Rede war), sich im inneren Menschen verbinden, und hernach durch den inneren in den äußeren; denn die Dinge, die Sache des geistigen Zustandes sind, nämlich die Glaubenswahrheiten und das Gute der Liebe zum Herrn, und auf das ewige Leben abzielen, stehen in Verbindung mit den Himmeln und schließen den inneren Menschen auf, und zwar so weit und in solcher Weise, wie die Glaubenswahrheiten im Guten der Liebe zum Herrn und zum Nächsten aufgenommen werden durch den Herrn.

Hieraus erhellt, daß diejenigen nur äußerliche Menschen sind, die nicht das, was Sache des geistigen Zustandes ist zugleich in sich aufnehmen, und daß diejenigen, die es leugnen, bloß Sinnliche sind, wie verständig sie auch immer zu reden scheinen.

10068. "Und auf seine Söhne, und auf die Kleider seiner Söhne", 2. Mose 29/21, bedeutet die gegenseitige Vereinigung des göttlich Guten mit dem göttlich Wahren im Göttlich-Menschlichen des Herrn in den unteren Himmeln.

Dies erhellt aus dem Früheren; wenn nämlich durch die Sprengung des Blutes und Salböles vom Altare auf Aharon die wechselseitige Vereinigung des göttlich Guten und göttlich Wahren aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn in den oberen Himmeln bezeichnet wird: Nr. 10067, dann wird durch die gleiche (Sprengung) auf die Söhne Aharons und ihre Kleider dieselbe Vereinigung in den unteren Himmeln bezeichnet; denn das Göttliche des Herrn in den unteren Himmeln wird vorgebildet durch die Söhne Aharons, während das Göttliche des Herrn in den oberen Himmeln vorgebildet wird durch Aharon selbst. Der Grund davon ist, weil die unteren Himmel aus den oberen entstehen, so wie die Söhne vom Vater; man sehe Nr. 7004, 9468, 9473, 9680, 9683, 9780.

Man muß jedoch wissen, daß unter den oberen Himmeln das himmlische Reich des Herrn verstanden wird und unter den unteren Himmeln Sein geistiges Reich. Daß die Himmel in zwei Reiche unterschieden sind, ist öfters gesagt und gezeigt worden. In beiden Reichen ist das Göttliche des Herrn das gleiche, doch in Ansehung der Aufnahme von den Engeln daselbst ist es verschieden.

10069. "Und heilige ihn und seine Kleider, und seine Söhne, und die Kleider seiner Söhne", 2. Mose 29/21, bedeutet, somit alles Göttliche in den Himmeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heilig, insofern es das bezeichnet, was vom Herrn ausgeht, weil Er selbst der allein Heilige ist, worüber Nr. 9229, 9479, 9680, 9818, 9820, 9956, 9988; also das Göttliche. Und weil durch Aharon und durch seine Kleider, und durch seine Söhne und durch deren Kleider Heiliges und Göttliches in den Himmeln vorgebildet wurde, worüber Nr. 10067, 10068, darum wird durch dieselben alles Göttliche in den Himmeln bezeichnet.

Daß Aharon, seine Söhne und deren Kleider heilig genannt werden, erhellt daraus, daß sie Göttliches und Heiliges vorbildeten, denn jeder, der über das Zeremonialgesetz nachdenkt, kann wissen, daß weder das Blut eines Widders, noch das Salböl jemand heiligen kann; denn Blut und Öl sind tote Dinge, und können also nicht auf das Innere des Menschen einwirken. Das wahrhaft Innere des Menschen kann nur von den Glaubenswahrheiten und dem Guten der Liebe vom Herrn zum Herrn angeregt werden, also nur vom Göttlichen, und diese Dinge sind es, die heiligen, weil sie allein heilig sind.

10070. "Und nimm von dem Widder das Fett", 2. Mose 29/22, bedeutet das Gute in den Himmeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fettes, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 10033. (Das Gute) in den Himmeln ist es, weil durch die Füllung der Hände von dem zweiten Widder, das vom Herrn in den Himmeln hervorgehende Göttliche bezeichnet wird: Nr. 10057.

10071. "Und den Schwanz", 2. Mose 29/22, bedeutet alles Wahre daselbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schwanzes des Widders, insofern er das Wahre bezeichnet. Der Schwanz bedeutet aber das Wahre, weil er das Letzte ist, und in dem Letzten ist das Wahre: Nr. 6952. Der Schwanz ist auch wirklich das Letzte des großen und kleinen Gehirns, denn diese setzen sich fort in dem Marke des Rückgrates, welches sich auch im Schwanze endigt, und dieser ist somit das letzte Anhängsel desselben; deshalb wird gesagt, daß bei den Schlachtopfern "der Schwanz dicht am Rückgrat entfernt werden sollte": 3. Mose 3/9.

Daß der Schwanz das Wahre im Letzten bedeutet, und im entgegengesetzten Sinn das Falsche, erhellt aus folgenden Stellen:

Jes.9/13,14: "Abhauen wird Jehovah von Israel Haupt und Schwanz; der Greis und der Geehrte ist das Haupt, aber der Prophet, der Lehrer der Lügen, ist der Schwanz": Haupt und Schwanz abhauen, bedeutet im geistigen Sinn das Gute und Wahre, denn es wird von der Kirche gehandelt, und wenn diese verwüstet ist, bedeutet das Haupt das Böse und der Schwanz das Falsche. Daß das Haupt das Gute bedeutet, sehe man Nr. 4938, 4939, 5328, 9913, 9914; ebenso der Greis 6524, 9404; daß der Prophet den bezeichnet, der das Wahre lehrt, und somit im abgezogenen Sinne das Wahre: Nr. 2534, 7269. Daher bedeutet im entgegengesetzten Sinn das Haupt das Böse, ebenso der Greis und der Geehrte, die es vollbringen; der Schwanz aber bedeutet das Falsche, ebenso der Prophet, weshalb er ein Prophet der Lüge genannt wird, denn die Lüge ist das Falsche.

Jes.19/15: "Ägypten wird kein Werk haben, das Kopf und Schwanz hat": Ägypten bezeichnet diejenigen, die durch Vernünfteleien aus dem Wißtümlichen eindringen wollen in die Wahrheiten und in das Gute des Glaubens und nicht aus dem Geoffenbarten, somit auch nicht aus dem Glauben an dasselbe: Nr.1164, 1165, 1186; kein Werk haben, das Kopf und Schwanz hat, bedeutet daß sie weder Gutes noch Wahres haben.

Daß der Schwanz das Wahre im Letzten ist, zeigt sich deutlich aus der Bedeutung desselben im entgegengesetzten Sinn, in dem der Schwanz das Falsche bedeutet z.B. in der

Joh.Offenb.9/10: "Die Heuschrecken hatten Schwänze wie die Skorpione, und es waren Stacheln an ihren Schwänzen, und ihre Gewalt war, die Menschen zu beschädigen": Schwänze wie die Skorpione und Stacheln an den Schwänzen, bedeuten die listigen Vernünfteleien aus dem Falschen, wodurch sie überreden und Schaden anstiften, weshalb gesagt wird, daß ihre Gewalt sei, die Menschen zu beschädigen. Daß auch die Heuschrecke das Falsche im Letzten bezeichnet, sehe man Nr. 7643.

Joh.Offenb.9/19: "Die Schwänze der Rosse waren gleich den Schlangen, und hatten Köpfe, und mit diesen richten sie Schaden an": die Schwänze gleich den Schlangen bedeuten auch hier die Vernünfteleien aus dem Falschen, wodurch Schaden zugefügt wird.

Joh.Offenb.12/3,4: "Der Schwanz des Drachen zog den dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich, und warf sie auf die Erde": der Schwanz des Drachen bedeutet die verfälschten Wahrheiten, besonders durch die Anwendung auf das Böse; die Sterne bezeichnen die Erkenntnisse des Wahren und Guten, die verfälscht werden; auf die Erde werfen heißt, sie zerstören.

10072. "Und das Fett, das die Eingeweide bedeckt", 2. Mose 29/22, bedeutet das Gute im Letzten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fettes, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 10033; und aus der Bedeutung der Eingeweide, insofern sie das Letzte und Unterste sind, worüber Nr. 10030, 10049.

10073. "Und das Netz über der Leber", 2. Mose 29/22, bedeutet das gereinigte innere Gute des natürlichen Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Netzes über der Leber, insofern es das innere Gute des äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet, worüber Nr. 10031. Das gereinigte Gute ist es, weil die Leber das reinigende Organ ist: Nr. 10031; und weil durch die Nieren das gereinigte Wahre bezeichnet wird: Nr. 10032, darum wird auch gesagt, daß das Netz an den Nieren entfernt werden soll: 3. Mose 3/4,10,15.

10074. "Und die zwei Nieren, und das Fett, das an ihnen ist", 2. Mose 29/22, bedeutet das gereinigte innere Wahre des äußeren oder natürlichen Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nieren, insofern sie das innere Wahre des äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnen, und aus der Bedeutung des Fettes, das an ihnen ist, insofern es das Gute desselben bezeichnet, worüber Nr. 10032. Daß es das gereinigte Wahre ist, das durch die Nieren bezeichnet wird, kommt daher, weil die Nieren die Organe sind, die das Blut reinigen: Nr. 10032, und das Blut das Wahre bezeichnet: Nr. 9393, 10026.

10075. "Und den rechten Bug (Keule)", 2. Mose 29/22, bedeutet das innerste Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des rechten Buges (Keule), insofern er das innerste Gute bezeichnet. Der rechte Bug (Keule) bedeutet aber das innerste Gute, weil die Buge (Keulen) der Tiere dasselbe bedeuten, wie die Lenden und die Hüften beim Menschen, und die Lenden und die Hüften beim Menschen bedeuten die eheliche Liebe und daher das Gute der himmlischen Liebe, welches das Gute des innersten Himmels ist; man sehe Nr. 3021, 4277, 4280, 4575, 5050-5062, 9961, und die rechte Lende und die rechte Hüfte bedeutet das innerste Gute daselbst; denn was an der rechten Seite des Menschen ist, bedeutet infolge der Entsprechung das Gute, aus dem das Wahre ist, und was an seiner linken Seite ist, das Wahre, durch welches das Gute (sich bildet). Und daher bedeutet das, was in der Mitte ist, die Verbindung beider, nämlich des Guten und Wahren.

Hieraus kann man auch ersehen, daß die Buge (Keulen) hier die hinteren Teile des Tieres sind, wo sich die Geschlechtsteile befinden, nicht aber die vorderen Teile, denn diese werden die Brust genannt. Weil der rechte Bug (Keule) das innerste oder himmlische Gute bedeutet, darum wird er, nachdem er vom Schlachtopfer gehoben und dem Aharon gegeben ist, die Salbung desselben genannt:

3. Mose 7/32,34,35: "Den rechten Bug (Keule) sollt ihr dem Priester geben zur Hebe von euren Dankopfern; die Brust der Webe und den Bug der Hebe habe Ich genommen von den Söhnen Israels von ihren Dankopfern, Ich habe sie Aharon, dem Priester, und seinen Söhnen gegeben zur ewigen Satzung; dies ist die Salbung Aharons und die Salbung seiner Söhne von den Feuerungen Jehovahs": die Brust und der Bug (Keule) heißen die Salbung wegen ihrer Vorbildung des geistig Guten und des himmlisch Guten, denn die Brust bedeutet vermöge der Entsprechung das geistig Gute, welches das Gute des mittleren oder zweiten Himmels ist, und der rechte Bug (Keule) das himmlisch Gute, welches das Gute des innersten oder dritten Himmels ist, und die Salbung bedeutet die vorbildliche Darstellung des Herrn in Ansehung des göttlich Guten: Nr. 9954, 10019.

Die Brust und der rechte Bug (Keule) wurden auch wirklich dem Aharon gegeben von den Schlachtopfern der Erstgeburten des Rindes, des Schafes und der Ziege. Daß der rechte Bug (Keule) das innerste Gute bedeutet, erhellt auch daraus, daß er zuletzt genannt wird; denn zuerst wird der Schwanz genannt und die Eingeweide, nachher das Netz über der Leber und die Nieren, und darauf der rechte Bug (Keule). Was an der ersten Stelle genannt wird, ist das am meisten Äußerliche, was an der zweiten, ist das Innerliche, und was zuletzt, ist das Innerste.

10076. "Denn es ist der Widder der Füllungen", 2. Mose 29/22, bedeutet das Vorbildliche der göttlichen Macht des Herrn in den Himmeln, durch das göttlich Wahre aus Seinem göttlich Guten, und dessen Mitteilung und Aufnahme daselbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Widders, insofern er das Innere des Menschen in Ansehung des Guten der Unschuld und der Liebtätigkeit bezeichnet, worüber Nr. 9991; denn alle Tiere bedeuten etwas von Liebe oder Neigung bei dem Menschen: Nr. 9280. Daher kommt es, daß diejenigen, die in der Liebtätigkeit und Unschuld sind, Schafe und Lämmer heißen. Darum bezeichnet auch der Widder, der das männliche Schaf ist, das Gute der Liebtätigkeit und der Unschuld im inneren Menschen, und im höchsten Sinn ebendasselbe im Inneren des Menschlichen des Herrn. Denn was im inneren Sinn etwas vom Menschen, also etwas von der Kirche, d.h. vom Himmel beim Menschen bezeichnet, das bedeutet im höchsten Sinn solches in höherem Grade beim Herrn, als Er in der Welt war. Alles im Worte handelt auch wirklich im inneren Sinn vom Herrn, und daher kommt das Heilige des Wortes.

Ferner aus der Bedeutung der Füllungen der Hände, insofern sie das Vorbildliche des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln bezeichnen, wie auch die Mitteilung desselben an die Engel daselbst, und die Aufnahme ihrerseits. Denn beim Menschen, der wiedergeboren wird, sind (wie schon oben gezeigt wurde) zwei Zustände: der erste, wenn die Glaubenswahrheiten dem Guten der Liebe eingepflanzt und mit ihm verbunden werden, und der zweite, wenn er aus dem Guten der Liebe handelt. Das gleiche fand in erhöhtem Maße beim Herrn statt: der erste Zustand Seiner Verherrlichung war, daß Er Sein Menschliches göttlich machte und es mit dem göttlich Guten, das in Ihm war und Vater heißt, verband, und daß Er es so zum göttlich Guten der göttlichen Liebe machte, das Jehovah ist. Der zweite Zustand Seiner Verherrlichung aber war, daß Er aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe handelte, was durch das göttlich Wahre geschieht, das aus jenem Guten hervorgeht.

Was den Menschen anbelangt, so wird er im ersten Zustand mit dem erfüllt, was Sache des Glaubens werden soll, und sowie er aus dem Guten, d.h. durch das Gute vom Herrn davon erfüllt wird, so wird auch sein Verstandesgebiet gebildet. Wenn aber diese Wahrheiten, die Sache des Verstandes sind, eingepflanzt und mit dem Guten verbunden sind, dann kommt er in den zweiten Zustand, der darin besteht, daß er aus dem Guten durch die Wahrheiten handelt. Hieraus erhellt, wie der zweite Zustand des Menschen, der wiedergeboren wird, beschaffen ist, daß er nämlich dann aus dem Guten denkt und handelt, oder was das gleiche ist, aus der Liebe, oder was auch das gleiche ist, aus dem Willen; denn was der Mensch will, das liebt er, und was er liebt, das nennt er gut. Der Mensch ist jedoch erst dann im zweiten Zustand, wenn er ganz, vom Haupt bis zur Ferse, so ist, wie seine Liebe, also wie sein Wille und sein Verstand daraus.

Wer sollte jemals glauben, daß der ganze Mensch so sein müsse wie sein Wille und sein Verstand, und folglich wie sein Gutes und sein Wahres aus diesem, oder wie sein Böses und sein Falsches aus diesem? (Denn das Gute oder das Böse bilden den Willen, und das Wahre oder Falsche bilden den Verstand). Dieses Geheimnis kennen alle Engel in den Himmeln. Daß es aber der Mensch nicht kennt, kommt daher, weil er keine Kenntnis von seiner Seele hat, und daher keine Kenntnis davon, daß der Körper nach der Ähnlichkeit (jener) gebildet wird, und daß daher der ganze Mensch so ist, wie seine Seele.

Daß es so ist, zeigt sich ganz deutlich an den Geistern und Engeln im anderen Leben. Sie alle sind menschliche Formen, und zwar solche Formen, wie die Neigungen ihrer Liebe und ihres Glaubens sind; und dies ist in solchem Grade der Fall, daß diejenigen, die im Guten der Liebe und der Liebtätigkeit sind, Liebe und Liebtätigkeiten in Gestaltung genannt werden können, und daß umgekehrt die, welche im Bösen sind aus der Liebe zu sich und zur Welt, somit in Haß und dergleichen, wirklich Gestaltungen des Hasses sind.

Daß es so ist, kann auch aus den drei Kategorien (Verhältnissen) erhellen, die in der ganzen Natur in ihrer Ordnung aufeinanderfolgen, nämlich Wirkung, Ursache und Zweck. Die Wirkung hat all das Ihrige aus der Ursache, denn die Wirkung ist nichts anderes, als die Ursache in äußerer Form, weil die Ursache, wenn sie zur Wirkung wird, sich mit solchem bekleidet, was im Äußeren ist, damit sie in einer untergeordneten Sphäre, das die Sphäre der Wirkungen ist, zur Erscheinung kommen kann. Ebenso verhält es sich mit dem Grunde der Ursachen, der in der höheren Sphäre die Grundursache oder der Zweck heißt. Dieser ist ganz in der Ursache, damit die Ursache einen Grund habe; denn eine Ursache, die keinen Grund (oder Zweck) hat, kann nicht Ursache genannt werden, denn wozu sollte sie sonst nützen? Der Grund der Ursache ist der Zweck, der das erste in der Ursache ist, und auch das letzte.

Hieraus erhellt, daß der Zweck gleichsam die Seele und das Leben der Ursache ist, und folglich auch die Seele und das Leben der Wirkung; denn wenn in der Ursache und in der Wirkung nichts ist, was der Zweck hervorbringt, so ist (das Produkt) nichts Wirkliches, weil es keinen Grund hat, um dessenwillen es ist, somit ist es wie Totes, ohne Seele oder Leben, und ein solches Ding muß untergehen, wie ein Körper, wenn die Seele aus ihm weicht.

In gleicher Weise verhält es sich mit dem Menschen: seine eigentliche Seele ist sein Wille; die nächste Ursache, durch die dieser eine Wirkung hervorbringt, ist der Verstand (des Menschen), und die Wirkung, die hervorgebracht wird, ist im Körper, und somit Sache des Körpers. Daß es sich so verhält, geht ganz deutlich daraus hervor, daß das, was der Mensch will und deshalb denkt, sich ganz entsprechend in der Wirkung in seinem Körper darstellt, nämlich wenn er redet und handelt. Hieraus wird wiederum klar, daß der ganze Mensch so beschaffen ist, wie sein Wille.

Ob man sagt der Wille, oder der Zweck, oder die Liebe, oder das Gute, bleibt sich gleich, denn alles, was der Mensch will, das wird als Zweck betrachtet, und geliebt und gut genannt. Ebenso ist es das gleiche, ob man sagt, der Verstand, oder die Ursache des Zweckes, oder der Glaube, oder das Wahre; denn was der Mensch aus dem Willen versteht oder denkt, das hat er als Ursache, und glaubt es und nennt es Wahres. Wenn dies begriffen wird, dann kann man auch erkennen, wie der Mensch, der wiedergeboren wird, in seinem ersten Zustand beschaffen ist, und wie im zweiten.

Hieraus kann man sich einigermaßen eine Vorstellung bilden, wie es zu verstehen ist, daß der Herr, als Er in der Welt war und Sein Menschliches verherrlichte, dieses zuerst zum göttlich Wahren machte, und dann stufenweise zum göttlich Guten der göttlichen Liebe; und daß Er seitdem aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe im Himmel und in der Welt handelt, und diesen das Leben verleiht, und zwar durch das göttlich Wahre, das aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe Seines Göttlich-Menschlichen hervorgeht; denn aus diesem entstanden die Himmel, und aus diesem entstehen sie, d.h. bestehen sie fortwährend; oder was dasselbe ist, aus diesem wurden die Himmel erschaffen und aus diesem werden sie fortwährend geschaffen, d.h. erhalten, denn die Erhaltung ist eine fortwährende Schöpfung, wie das Bestehen ein fortwährendes Entstehen ist. Solches liegt auch in folgenden Worten:

Joh.1/1,3,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, das gemacht ist; und das Wort ward Fleisch": das Wort ist das göttlich Wahre; der erste Zustand wird beschrieben durch: "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort". Der zweite Zustand durch die Worte: "alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist". Ebenso verhielt es sich auch, als der Herr in die Welt kam, und die Himmel in Ordnung brachte, und gleichsam von neuem schuf. Daß hier der Herr unter dem Worte verstanden wird, ist klar, denn es wird gesagt: "das Wort ward Fleisch".

Die Mitteilung und das Innewerden des göttlich Wahren, das aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe Seines Göttlich-Menschlichen hervorgeht, ist es, die verstanden wird unter der Füllung der Hände, und hier durch die vorbildlichen Darstellungen in betreff des zweiten Widders beschrieben wird.

Weil der Herr in Ansehung des göttlich Guten durch Aharon vorgebildet wird: Nr. 9806, deshalb wird die Verherrlichung des Herrn in Ansehung Seines Menschlichen beim Vorgang der Einweihung Aharons und seiner Söhne vorbildlich beschrieben: der erste Zustand der Verherrlichung durch das, was über das Schlachtopfer vom jungen Stier und über das Brandopfer vom Widder zuerst gesagt worden ist; und der zweite Zustand der Verherrlichung durch das, was über den zweiten Widder, welcher der Widder der Füllungen heißt, (gesagt wurde). Daher wurden Aharon und seine Söhne, nachdem sie durch die Salbung und durch die Füllung der Hände zum Priesteramt eingeweiht waren, Gesalbte genannt, deren Hände Er gefüllt hat, wie

3. Mose 21/10: "Der Hohepriester, auf dessen Haupt das Salböl ausgegossen ist, und der seine Hand gefüllt hat, um die Kleider anzulegen, soll sein Haupt nicht scheren, und seine Kleider nicht zerreißen": hieraus erhellt, daß die Füllung der Hände die Mitteilung und Aufnahme des göttlich Wahren, das aus dem göttlich Guten des Herrn in dem Himmel hervorgeht, vorbildete, denn es wird gesagt: "der seine Hand gefüllt hat", und nicht "der gefüllt wurde durch die Hand". Auch heißt es: "Der seine Hand gefüllt hat, um die Kleider anzulegen", denn durch Aharon und durch seine Salbung wird der Herr in Ansehung des göttlich Guten vorgebildet, und durch seine Kleider das gleiche wie durch die Füllung der Hände, nämlich das aus dem göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre. Daß dies durch die Kleider vorgebildet wird, sehe man Nr. 9814. Die Zerstreuung (Zerstörung) desselben wird durch das Zerreißen derselben bezeichnet, und die Zerstörung des göttlich Guten in den Himmeln durch das Scheren des Hauptes.

Weil der Einfluß und die Mitteilung des göttlich Wahren vom Herrn und dessen Aufnahme in den Himmeln bezeichnet wird durch die Füllung der Hände, darum wird durch dieselbe auch die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichnet; denn in dem Maße, als der Mensch oder Engel davon gereinigt wird, nimmt er das göttlich Wahre vom Herrn auf. In diesem Sinne ist das Füllen der Hände zu verstehen in folgender Stelle:

2. Mose 32/28,29: "Die Söhne Levis schlugen von dem Volke dreitausend Mann; und Mose sprach: Füllet eure Hände heute vor Jehovah, damit Er heute den Segen auf euch lege": gesegnet werden heißt im geistigen Sinn, mit dem Guten der Liebe und des Glaubens beschenkt werden, somit das vom Herrn ausgehende Göttliche aufnehmen: Nr. 2846, 3017, 3406, 4981, 6091, 6099, 8939.

Es wird auch gesagt "erfüllen nach Jehovah" und dadurch bezeichnet, gemäß dem göttlich Wahren handeln, und somit auch die Aufnahme desselben ausgedrückt:

4. Mose 14/24; 5. Mose 1/36: "Es war ein anderer Geist bei Kaleb, und er erfüllte nach Jehovah". (D.h. "er folgte vollkommen dem Jehovah", oder "er war in allem dem Jehovah gehorsam". Anm.d.Übers.)

4. Mose 32/11,12: "Jehovah schwur und sprach: Nicht sollen die Männer von zwanzig Jahren und darüber das Land sehen, das Ich Abraham, Jischak und Jakob geschworen, weil sie nicht erfüllt haben nach Mir, außer Kaleb und Josua, die nach Jehovah erfüllt haben (die Jehovah gehorsam waren)".

10077. "Und einen Laib Brot", 2. Mose 29/23, bedeutet das innerste himmlische Gute vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brotes, insofern es das himmlisch Gute bezeichnet, worüber Nr. 2165, 2177, 3478, 9545. Das himmlisch Gute ist das Gute der Liebe zum Herrn; und weil dieses Gute das Gute des himmlischen Reiches ist, darum wird es das himmlisch Gute genannt.

10078. "Und einen Brotkuchen mit Öl", 2. Mose 29/23, bedeutet das mittlere himmlische Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brotkuchens mit Öl, insofern er das mittlere himmlisch Gute bezeichnet, worüber Nr. 9993.

10079. "Und einen Fladen", 2. Mose 29/23, bedeutet das letzte himmlische Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fladens, insofern er das himmlisch Gute im äußeren Menschen bezeichnet, worüber Nr. 9994, somit das Letzte.

In den Himmeln sind zwei unterschiedene Reiche: das eine heißt das himmlische Reich, das andere das geistige Reich, und beide Reiche sind dreifach unterschieden, nämlich in das Innerste, Mittlere und Letzte. Das innerste Gute des himmlischen Reiches wird durch das Brot bezeichnet, das mittlere Gute durch den Kuchen, und das letzte Gute durch den Fladen, man sehe Nr. 9993.

Es wird gesagt, daß sie einen Laib Brot, einen Kuchen und einen Fladen nehmen sollten, und daß diese, nachdem sie gewebt waren, verbrannt werden sollten auf dem Brandopfer, und daß Aharon und seine Söhne das Brot, das im Korbe übriggeblieben, vor der Türe des Versammlungszeltes essen sollten. Durch diese Dinge wurde die Mitteilung des Guten der Liebe vom Herrn, und die Aufnahme desselben in den oberen Himmeln oder im himmlischen Reich bezeichnet, die Mitteilung durch jene Brote, die, nachdem sie gewebt waren, verbrannt wurden über dem Brandopfer, und die Aufnahme desselben durch die Brote, die gegessen wurden

Es wird gesagt: " ein Laib Brot, ein Kuchen und ein Fladen", weil das göttlich Gute in sich eins ist.

Nun soll auch noch gesagt werden, warum angeordnet wurde, daß nicht nur das Fett des Widders und sein rechter Bug (Keule) auf dem Altar verbrannt werden sollte, sondern auch die Brote, die Speisopfer (Mincha) hießen, während doch durch das Fett und den Bug (Keule) das gleiche Gute bezeichnet wurde wie durch die Brote oder Speisopfer. Wenn man nicht die Ursache weiß, warum es so geschah, könnte es als etwas Überflüssiges erscheinen. Der Grund davon lag aber darin, daß die Schlacht- und Brandopfer nicht befohlen, sondern nur zugelassen waren, und daß man daher in den Himmeln kein Wohlgefallen an ihnen hatte. Darum wurden die Speisopfer, die in Broten bestanden, auch dazu genommen, wie auch die Trankopfer aus Wein, auf denen ein Wohlgefallen ruhte; denn das Brot bedeutet alles himmlisch Gute, und der Wein alles Wahre desselben. Daher kommt es auch, daß die Schlacht- und Brandopfer Brot genannt wurden, und auch die Speisopfer oder Gaben, denn in der Grundsprache heißen die Speisopfer Gaben. Man sehe jedoch, was hierüber früher nachgewiesen worden ist, nämlich, daß die Schlacht- und Brandopfer erst von Eber eingeführt wurden, und daß sie von da an auf die Nachkommen Jakobs übergegangen waren: Nr. 1128, 1343, 2818, 2874, 5702, daß die Schlacht- und Brandopfer nicht befohlen, sondern zugelassen waren: Nr. 2180; daß die Schlacht- und Brandopfer Brot genannt wurden: Nr. 2165. Daß das Brot das himmlisch Gute bedeutet, und der Wein das Wahre desselben: Nr. 276, 680, 2165, 2177, 3735, 4217, 4735, 4976, 5915, 6118, 6377, 8410, 9323, 9545; ebenso die Speisopfer und Trankopfer: Nr. 4581.

Hieraus erhellt, daß auch wirklich um dieser Ursache willen die Schlacht- und Brandopfer vom Herrn aufgehoben, und Brot und Wein beibehalten wurde.

Man merke jedoch, daß das Fleisch des Schlacht- und Brandopfers im besonderen das geistig Gute bedeutete, und das Brot des Speisopfers das himmlisch Gute, und daß darum nicht nur Fleisch, sondern auch Brot geopfert wurde.

10080. "Aus dem Korb mit Ungesäuertem", 2. Mose 29/23, bedeutet, was beisammen im Sinnlichen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Korbes, in dem die Brote waren, durch die das Gute bezeichnet wird, insofern er das äußere Sinnliche bezeichnet, worin jenes (Gute) beisammen war, worüber Nr. 9996; und aus der Bedeutung des Ungesäuerten, insofern es das bezeichnet, was gereinigt ist, worüber Nr. 9992.

10081. "Der vor Jehovah", 2. Mose 29/23, bedeutet aus dem göttlich Guten des Herrn.

Dies erhellt daraus, daß Jehovah im Worte der Herr ist, Der Jehovah genannt wird wegen des göttlich Guten, und Gott, wegen des göttlich Wahren.

Daß alles das, was hier von dem zweiten Widder gesagt wird und Füllungen der Hände heißt, das Göttliche des Herrn im Himmel bedeutet, das aus dem göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe hervorgeht, erhellt deutlich aus dem, was oben gezeigt worden ist.

Daß Jehovah im Worte der Herr ist, sehe man in den Nr. 9373 angeführten Stellen; und daß der Herr Jehovah genannt wird, wo vom göttlich Guten, und Gott, wo vom göttlich Wahren die Rede ist: Nr. 2769, 2807, 2822, 4402, 6303, 9167.

10082. "Und lege alles in die Hände Aharons und in die Hände seiner Söhne", 2. Mose 29/24, bedeutet die Anerkennung in den Himmeln, daß alle diese Dinge dem Herrn angehören und vom Herrn sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung alles dessen, was vom Widder ist, als das Fett, die Nieren, der rechte Bug (Keule), und was im Korb war, als: Brot, Kuchen, Fladen, insofern sie das göttlich Gute und göttlich Wahre bezeichnen, das dem Herrn angehört, weil es aus dem Herrn (hervorgeht), worüber Nr. 10070-10080; und aus der Bedeutung der Hände, insofern sie das bezeichnen, was aus der eigenen Macht ist, also das Eigene, worüber im Folgenden; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons und seiner Söhne, insofern sie den Herrn darstellen in Ansehung des göttlich Guten und des daraus hervorgehenden göttlich Wahren, worüber Nr. 9806, 9807, 10017.

Daß die Hände das bezeichnen, was aus der eigenen Macht stammt, und daß daher "auf die Hände gelegt werden" die Anerkennung bezeichnet, daß dieses alles des Herrn Eigentum ist, und aus dem Herrn hervorgeht, kommt daher, weil die innere Hand (vola), ebenso wie die Hand (manus) eine Macht bezeichnet, und auf sie legen soviel ist als zueignen, somit als Eigentum anerkennen; denn es folgt, daß (die Opfergaben) auf denselben gewebt werden sollten, wodurch bezeichnet wird, daß das Leben vom Göttlichen herkomme, und das Leben vom Göttlichen wird durch den Glauben gegeben, dessen erstes die Anerkennung ist.

Weil durch Hand eine Macht bezeichnet wird, so folgt daraus, daß durch das Innere der Hände die volle Macht bezeichnet wird, weil das Innere der Hand (die Gegenstände) völlig umfaßt. Wenn daher das Innere der Hände vom Herrn gesagt wird, und wie hier von dem aus Seinem göttlich Guten ausgehenden göttlich Wahren, so wird die Allmacht bezeichnet.

Hieraus wird nun klar, daß durch das Legen in die Hände Aharons und seiner Söhne die Anerkennung der Allmacht des Herrn bezeichnet wird, somit daß alles Ihm angehöre, weil alles von Ihm in den Himmeln ist.

Daß die Hände eine Macht bedeuten, sehe man Nr. 4931-4937, 5327, 5328, 6947, 7188, 7189, 7518; daß die Hand und die Rechte, wenn vom Herrn (die Rede ist), die Allmacht bezeichnen: Nr. 3387, 4592, 4933, 7518, 7673, 8050, 8153, 8281, 9133; und daß das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn ausgeht, alle Macht besitzt: Nr. 6948, 8200, 9327, 9410, 9639, 10019.

10083. "Und webe es als eine Webe vor Jehovah", 2. Mose 29/24, bedeutet das göttliche Leben stamme aus Ihm.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Webens (oder Hinundherbewegens) des Webeopfers, insofern es ausdrückt lebendig machen, und somit das Leben bezeichnet. Weil aber gesagt wird "vor Jehovah", so bedeutet es das göttliche Leben. Eine Webe weben bedeutet aber lebendig machen, oder göttliches Leben verleihen; dies erhellt aus den Stellen im Worte, wo gesagt wird, eine Webe weben:

3. Mose 23/10,11: "Wenn ihr die Garbe der Erstlinge eurer Ernte dem Priester bringet, so soll er die Garbe vor Jehovah weben, auf daß ihr wohlgefällig seid (vor Gott); am Tage nach dem Sabbath soll sie der Priester weben": durch die Ernte wird der Zustand des Glaubenswahren aus dem Guten bezeichnet, somit der Zustand des Guten: Nr. 9295, durch die Garbe der Erstlinge wird das Gesamte dieses Zustandes bezeichnet; durch das Gewebtwerden vom Priester wird daher ausgedrückt, lebendig gemacht werden zur Aufnahme des Segens, denn jeder Segen muß, um Segen zu sein, Leben vom Göttlichen in sich haben.

4. Mose 8/11,13,15,21: "Aharon soll die Leviten weben als ein Webeopfer vor Jehovah von den Söhnen Israels, damit sie den Dienst Jehovahs verrichten. Stelle die Leviten vor Aharon und vor seine Söhne, und webe sie als eine Webe vor Jehovah; und hernach sollen die Leviten kommen, um zu dienen im Versammlungszelt, und du sollst sie reinigen und sie weben als ein Webeopfer. Als aber die Leviten gereinigt waren, webte sie Aharon als ein Webeopfer vor Jehovah, und versöhnte sie zu ihrer Reinigung": hieraus kann man erkennen, was es heißt, etwas als eine Webe (oder Webeopfer) weben, nämlich durch Anerkennung beleben oder (lebendig machen), was das Erste des Lebens vom Göttlichen bei dem Menschen ist. Die Erkenntnis geht zwar der Anerkennung voraus, allein die Erkenntnis hat kein göttliches Leben in sich, bevor sie zur Anerkennung und nachher zum Glauben wird. Die Leviten bildeten das Wahre vor, das dem Guten dient, und Aharon bildete das Gute vor, dem sie dienten. Deshalb wurden jene gewebt, d.h. lebendig gemacht, und darum wird auch gesagt, daß sie gereinigt werden müßten; denn die Wahrheiten müssen Leben vom Göttlichen in sich haben, wenn sie dem Guten dienen sollen, und dieses Leben fließt zuerst durch die Anerkennung ein. Das gleiche wird durch die Webe des Goldes bezeichnet:

2. Mose 35/22: "Es kamen Männer und Frauen, und brachten Haften, Halsbänder, Gold, Gürtel, allerlei Gerät von Gold, ein jeder, der eine Webe (Gabe) Goldes vor Jehovah brachte": das Webeopfer des Goldes weben vor Jehovah bedeutet, durch die Anerkennung lebendig machen, daß es Jehovah, d.h. dem Herrn gehört.

Daß eine Webe weben solches bedeutet, kommt von der Entsprechung her, denn jede Bewegung entspricht einem Zustand des Denkens, daher bezeichnen auch die Wanderungen, die Reisen und ähnliches, was eine Bewegung ausdrückt, im Worte Lebenszustände, man sehe Nr. 3335, 4882, 5493, 5605, 8103, 8417, 8420, 8557.

Joh.5/2-7: "Am Teich von Bethesda lag eine große Menge Kranker, und ein Engel fuhr zu einer bestimmten Zeit hinab zu dem Teich, und bewegte das Wasser; wer dann zuerst hineinstieg, nachdem das Wasser bewegt worden war, wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch immer behaftet war": durch das Bewegen des Wassers wird hier gleichfalls eine Belebung durch Anerkennung und Glauben bezeichnet, somit auch eine Reinigung durch die Wahrheiten.

Daß die Bewegung einen Lebenszustand bedeutet, sehe man Nr. 2837, 3356, 3387, 4321, 4882, 5605, 7381, 9440, 9967; und daß das Wasser die Glaubenswahrheiten bedeutet: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 8568, 9323; daß alle Reinigungen durch Glaubenswahrheiten geschehen: Nr. 2799, 5954, 7044, 7918, 9088: und daß die Heilungen Wiederherstellungen des geistigen Lebens vorbildeten: Nr. 8365, 9031 E.

Weil durch das Weben auf den Händen Aharons eine Belebung durch die Anerkennung des Herrn bezeichnet wird, daß nämlich alles von Ihm komme, deshalb soll von dieser Anerkennung und dem Glauben daraus einiges gesagt werden:

Der Herr sagte oft, wenn Kranke (von Ihm) geheilt wurden, daß sie Glauben haben sollten, und daß ihnen geschehe nach ihrem Glauben, wie Matth.8/10-13; 9/2,22,27-29; 13/57,58; 15/28; 21/21,22,31,32; Mark.5/34,36; 10/49,52; Luk.7/9,48-50; 8/48; 17/19; 18/42,43. Dies tat Er deshalb, weil das Erste vor allem ist, anzuerkennen, daß der Herr der Heiland (Erlöser) der Welt ist, denn ohne diese Anerkennung kann niemand etwas Wahres und Gutes aus dem Himmel aufnehmen, somit auch keinen Glauben, und weil dies das Erste von allem und das Wesentlichste ist, darum fragte der Herr, als Er in der Welt war, wenn Er Kranke heilte, dieselben nach ihrem Glauben, damit Er (von ihnen) anerkannt wurde, und diejenigen, die Glauben hatten, wurden geheilt. Der Glaube war (die Anerkennung), daß Er selber der Sohn Gottes sei, Der in die Welt kommen sollte, und daß Er Macht habe zu heilen und zu erlösen. Alle Heilungen von Krankheiten durch den Herrn, als Er in der Welt war, bedeuteten auch wirklich Heilungen des geistigen Lebens, somit solches, was sich auf die Erlösung bezieht: Nr. 3031 E, 8364, 9086.

Weil die Anerkennung des Herrn das Allererste des geistigen Lebens ist und das Wesentlichste der Kirche, und weil ohne sie niemand etwas Glaubenswahres und Gutes der Liebe aus dem Himmel aufnehmen kann, darum sagte auch der Herr so oft, wer an Ihn glaube, habe das ewige Leben, wer aber nicht glaube, habe es nicht: Joh.1/1,4,12,13; 3/14-16,36; 5/39,40; 6/28-30,34,35,40,47,48; 7/37,38; 8/24; 11/25,26; 20/30,31. Er lehrte aber auch zugleich, daß nur diejenigen Glauben an Ihn haben, die nach Seinen Geboten leben, so daß also Leben in den Glauben eindringt.

Diese Erklärung wurde (von mir) gegeben, um zu erläutern und zu begründen, daß die Anerkennung des Herrn und der Glaube, daß von Ihm alles Heil komme, das erste des Lebens aus Gott bei dem Menschen ist, und dieses Erste des Lebens wird durch die Webungen in den Händen Aharons bezeichnet.

10084. "Dann nimm es aus ihrer Hand und zünde es an auf dem Altar über dem Brandopfer", 2. Mose 29/25, bedeutet die Vereinigung mit dem göttlich Guten der göttlichen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "aus ihrer Hand nehmen", insofern es den Zustand nach der Anerkennung bezeichnet; wenn nämlich durch die Webe in den Händen Aharons und seiner Söhne die Anerkennung, durch die das göttliche Leben kommt bezeichnet wird, so wird durch das "Nehmen aus ihrer Hand" der Zustand nach der Anerkennung bezeichnet, und dies ist der Zustand der Verbindung mit dem Guten, der bezeichnet wird durch "Anzünden auf dem Altare über dem Brandopfer"; denn anzünden auf dem Altar bedeutet, mit dem Guten verbunden werden: Nr. 10052, und durch das Brandopfer wird die Verbindung selbst bezeichnet und beschrieben.

10085. "Zu einem Geruch der Ruhe vor Jehovah", 2. Mose 29/25, bedeutet das Innewerden des Friedens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geruchs der Ruhe, wenn er von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, insofern er das Innewerden des Friedens bezeichnet, worüber Nr. 10054.

10086. "Eine Feuerung für Jehovah ist es", 2. Mose 29/25, bedeutet aus göttlicher Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Feuerung für Jehovah, insofern sie die göttliche Liebe bezeichnet, worüber Nr. 10055.

10087. "Und nimm die Brust", 2. Mose 29/26, bedeutet das göttlich Geistige in den Himmeln und dessen Aneignung daselbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Brust, insofern sie das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet, und im höchsten Sinn das göttlich Geistige, worüber folgen wird.

Es bedeutet aber die Aneignung desselben in den Himmeln, weil in dem nun Folgenden vom Fleisch des Widders und vom Brot aus dem Korb gehandelt wird, das nicht auf dem Altar angezündet wurde, sondern dem Mose, Aharon und seinen Söhnen als Anteil zukam und von ihnen gegessen wurde, wodurch die Aneignung bezeichnet wird. Der Verlauf (Hergang) derselben wird in dem nun Folgenden beschrieben.

Daß die Brust das Gute der Liebtätigkeit bedeutet, und im höchsten Sinn das göttlich Geistige, kommt von der Entsprechung her, denn das Haupt an dem Menschen entspricht dem Guten der Liebe zum Herrn, welches das innerste Gute des Himmels ist und das göttlich Himmlische heißt; die Brust aber entspricht dem Guten der Liebtätigkeit, welches das Gute des mittleren oder zweiten Himmels ist und das göttlich Geistige heißt; und die Füße entsprechen dem Guten des Glaubens, also dem Guten des Gehorsams, welches das Gute des letzten Himmels ist und das göttlich Natürliche heißt. Über diese Entsprechung sehe man, was Nr. 10030 gezeigt worden ist.

Weil die Brust infolge der Entsprechung das Gute der Liebtätigkeit bedeutet, und das Gute der Liebtätigkeit darin besteht, daß man das Gute will und darum auch tut, deshalb lag Johannes, der dieses Gute vorbildete, "an der Brust oder im Schoße des Herrn": Joh.13/22,23,25; wodurch bezeichnet wird, daß dieses (Gute) vom Herrn geliebt werde, denn an der Brust und im Schoße liegen bedeutet lieben. Wer dies weiß, der kann auch erkennen, was die folgenden Worte des Herrn zu Petrus und Johannes bedeuten:

Joh.21/15-22: "Jesus sprach zu Simon Petrus: Simon Jonas (Sohn), hast du Mich lieb? Er sprach: Ja, Herr, Du weißt, daß ich Dich liebe. Der Herr sprach. Weide Meine Lämmer; und abermals sagte Er zu ihm: Simon, Jonas (Sohn), hast Du Mich lieb? Er sprach: Ja, Herr, Du weißt, daß ich Dich liebe. Er sprach zu ihm: Weide Meine Schafe. Zum dritten Male sprach Er zu ihm: Simon Jonas (Sohn), hast du Mich lieb? Da ward Petrus traurig; darum sprach er: Herr, Du weißt alle Dinge, Du weißt, daß ich Dich lieb habe; da sprach Jesus zu ihm: Weide Meine Schafe. Wahrlich, Ich sage dir, als du jünger warst, gürtetest du dich selbst, und gingst hin, wohin du wolltest; wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten, und hinführen, wo du nicht hin willst. Da Er das gesagt hatte, sprach Er: Folge Mir nach! Petrus wandte sich um, und sah den Jünger nachfolgen, den Jesus lieb hatte, und der auch beim Abendmahl an Seiner Brust gelegen war; als Petrus ihn sah, sprach er: Herr, was soll dieser? Jesus sprach zu ihm: Wenn Ich will, daß er bleibe, bis Ich komme, was geht das dich an? Folge Du Mir nach".

Was diese Worte bedeuten, kann niemand wissen, außer durch den inneren Sinn, der lehrt, daß die zwölf Jünger des Herrn alle Dinge des Glaubens und der Liebe in ihrer Zusammenfassung vorbildlich darstellten, wie auch die zwölf Stämme Israels, und daß Petrus den Glauben vorbildete, Jakobus die Liebtätigkeit, und Johannes die Werke oder das Gute der Liebtätigkeit. Daß die zwölf Jünger des Herrn das Ganze des Glaubens und der Liebe in ihrer Zusammenfassung vorbildeten, sehe man Nr. 3488, 3858 E, 6397; ebenso die zwölf Stämme Israels: Nr. 3858, 3926, 4060, 6335, 6640; daß Petrus den Glauben vorbildete, Jakobus die Liebtätigkeit und Johannes die Werke der Liebtätigkeit, (sehe man) in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22, Nr. 3750, 4738, 6344 E; und daß der Fels, wie Petrus auch genannt wird, der Herr ist in Ansehung des Glaubens: Nr. 8581.

Weil der Glaube ohne die Liebtätigkeit den Herrn nicht liebt, und dennoch solches lehren kann, was Sache des Glaubens und der Liebe ist, und was sich auf den Herrn bezieht, darum sagte der Herr dreimal: "Liebst du Mich?" und "Weide Meine Lämmer, weide Meine Schafe!" und darum sagte der Herr: "Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst, und gingst hin, wohin du wolltest, wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinführen, wo du nicht hin willst", wodurch bezeichnet wird, daß der Glaube der Kirche bei seinem Entstehen wie ein Kind im Guten der Unschuld ist, daß er aber bei seinem Untergang, der am Ende der Kirche eintritt, nicht mehr in diesem Guten ist, und auch nicht im Guten der Liebtätigkeit. Ferner, daß dann das Böse und Falsche ihn führen werde, was bezeichnet wird durch die Worte: "Wenn du alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinführen, wohin du nicht willst", daß er somit aus einem Freien ein Knecht werde. Gürten heißt, die Wahrheiten kennen und im Lichte aus dem Guten innerlich wahrnehmen: Nr. 9952; gehen heißt, ihnen gemäß leben: Nr. 8417, 8420; sich selbst gürten und gehen, wohin man will, bedeutet daher, aus der Freiheit handeln, und aus Freiheit handeln heißt, aus der Neigung zum Wahren aus dem Guten: Nr. 2870-2893, 9585-9591; auch bedeutet es, vom Herrn geführt werden: Nr. 9096, 9586, 9589, 9590, 9591; aber von einem anderen gegürtet und hingeführt werden, wohin man nicht will, bedeutet, ein Knecht sein, und Knecht sein heißt, aus dem Bösen handeln, somit von der Hölle geführt werden: Nr. 9096, 9586. 9589, 9590, 9591. Daß die Lämmer, von denen der Herr zuerst spricht, diejenigen bezeichnen, die im Guten der Unschuld sind, sehe man Nr. 3994, daß die Schafe, von denen der Herr zum zweiten und zum dritten Mal spricht, diejenigen bezeichnen, die in dem Guten der Liebtätigkeit und daraus im Glauben sind: Nr. 4169, 4809; und daß drei eine ganze Periode von Anfang bis zu Ende bedeutet: Nr. 2788, 4495, 7715, 9198.

Weil nun der Herr mit Petrus von der Kirche von ihrem Anfang bis zu ihrem Untergang redete, deshalb sagte Er dreimal: "Liebst du Mich?" Daß aber Johannes dem Herrn folgte bedeutet, daß diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, dem Herrn nachfolgen, und vom Herrn geliebt werden, und nicht zurückweichen; daß aber diejenigen, die in einem (von der Liebe) getrennten Glauben stehen, nicht nur dem Herrn nicht folgen, sondern auch darüber unwillig werden, wie hier Petrus; nicht zu gedenken mehrerer Geheimnisse, die in diesen Worten liegen.

Hieraus wird auch klar, daß "an der Brust und im Schoße des Herrn liegen" bedeutet, von Ihm geliebt werden, und daß dies von denen gesagt wird, die in dem Guten der Liebtätigkeit sind; ebenso auch "im Schoße tragen": Jes.40/10,11, und "im Schoße liegen": 2.Sam.12/3.

10088. "Von dem Widder der Einsetzung (Füllungen) Aharons", 2. Mose 29/26, bedeutet das Vorbildliche der göttlichen Macht des Herrn in den Himmeln durch das göttlich Wahre aus Seinem göttlich Guten, und auch dessen Mitteilung und Aufnahme daselbst; man sehe Nr. 10076.

10089. "Und webe sie als eine Webe vor Jehovah", 2. Mose 29/26, bedeutet die Belebung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "eine Webe weben vor Jehovah", insofern es die Belebung durch die Anerkennung des Herrn bezeichnet, und den Glauben, daß Er alle Macht im Himmel und auf der Erde hat, worüber Nr. 10083. Daß es das erste der Kirche ist, den Herrn anerkennen, ist bekannt; denn die Lehre der Kirche lehrt, daß ohne den Herrn kein Heil ist. Daß Er alle Macht habe, lehrt das Wort an vielen Stellen und der Herr selbst an den folgenden:

Matth.11/27; Luk.10/22: "Alles ist Mir übergeben vom Vater".

Joh.3/34,35: "Der Vater hat alles in die Hand des Sohnes gegeben".

Joh.17/2: "Der Vater hat dem Sohn Gewalt gegeben über alles Fleisch".

Joh.15/5: "Ohne Mich könnt ihr nichts tun".

Matth.28/18: "Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden".

Matth.16/19: "Jesus sprach zu Petrus: Du bist ein Fels; Ich will dir die Schlüssel des Himmelreiches geben, und alles, was du auf Erden binden wirst, wird auch in den Himmeln gebunden sein, und alles, was du lösen wirst auf Erden, wird auch in den Himmeln gelöst sein".

Daß unter Petrus hier der Glaube, der vom Herrn kommt, zu verstehen ist, somit der Herr in Ansehung des Glaubens, der alle Gewalt hat, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 12, Nr. 4738, 6344; und daß der Fels, wie Petrus hier genannt wird, den Herrn in Ansehung des Glaubens bezeichnet: Nr. 8581.

10090. "Und sie soll dir zum Anteil sein", 2. Mose 29/26, bedeutet die Mitteilung an die, welche in den göttlichen Wahrheiten sind.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, dem die Brust als Anteil gehören sollte, insofern er das göttlich Wahre darstellt, somit das göttlich Wahre, das vom Herrn (ausgeht), worüber Nr. 6752, 7010, 7014, 9372; ferner aus der Bedeutung von "zum Anteil sein", insofern es die Mitteilung bezeichnet, denn was dem Mose, Aharon, seinen Söhnen und dem Volke von den Schlachtopfern gegeben wurde, bedeutet die Mitteilung des göttlich Heiligen an sie; und alle Mitteilung geschieht nach der Beschaffenheit dessen, der sie aufnimmt, also nach der Beschaffenheit der Vorbildung bei denen, die sie aufnahmen.

Daß die Brust dem Mose zum Anteil gegeben wurde und der Bug (Keule) dem Aharon (worüber folgen wird), geschah deshalb, weil hier von der Mitteilung und von der Aneignung des göttlich Wahren und des göttlich Guten vom Herrn im Himmel und in der Kirche gehandelt wird. Es gibt aber zweierlei, was in diesen aufgenommen wird, nämlich das göttlich Wahre und das göttlich Gute, und beides vom Herrn. Das göttlich Wahre von denen, die im geistigen Reich des Herrn sind, und das göttlich Gute von denen, die im himmlischen Reich sind, man sehe das Nr. 9277, 9684 Angeführte; darum wurde die Brust dem Mose zum Anteil gegeben und der Bug (Keule) dem Aharon, denn durch die Brust wird das göttlich Wahre im geistigen Reich des Herrn bezeichnet: Nr. 10087, und durch den Bug (Keule) das göttlich Gute in himmlischen Reich: Nr. 10075, und auch durch die Brote im Korb, die auch dem Aharon überlassen wurden: Nr. 10077. Daß Mose den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren vorbildete, ist oben gezeigt worden, und daß Aharon, wenn er zum Priesteramt eingeweiht war, den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildete, sehe man Nr. 9806.

Daß Mose die Brust zum Anteil erhielt, erhellt auch 3. Mose 8/29, wo auch von der Einweihung Aharons und seiner Söhne zum Priesteramt (die Rede ist): "Mose nahm die Brust, und webte sie als Webe vor Jehovah, von dem Widder der Einsetzung, und sie war dem Mose zum Anteil, wie Jehovah dem Mose geboten hatte".

10091. "Und heilige die Brust der Webe", 2. Mose 29/27, bedeutet das göttlich Geistige, anerkannt im Himmel und in der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es heißt, den Herrn und das Heilige, das von Ihm ist, vorbildlich darstellen, worüber Nr. 9956, 9988; aus der Bedeutung der Brust, insofern sie das göttlich Geistige im Himmel bezeichnet, worüber Nr. 10087; und aus der Bedeutung der Webe, insofern sie die Belebung durch Anerkennung bezeichnet, worüber Nr. 10083, 10089. Das göttlich Geistige ist das göttlich Wahre im mittleren oder zweiten Himmel, welcher Himmel auch das geistige Reich heißt.

10092. "Und den Bug (Keule) der Hebe", 2. Mose 29/27, bedeutet das göttlich Himmlische, das dem Herrn allein gehört, und im Himmel und in der Kirche innerlich wahrgenommen wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Bugs (Keule), insofern er das göttlich Himmlische im Himmel und in der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 10075; und aus der Bedeutung der Hebe, insofern sie das bezeichnet, was gegeben und aufgenommen worden ist, worüber folgen wird. Das göttlich Himmlische ist das göttlich Gute vom Herrn, das aufgenommen wird im innersten Himmel, welcher Himmel auch das himmlische Reich genannt wird. Darum heißt das göttlich Gute, das im innersten Himmel aufgenommen wird, das himmlisch Gute.

10093. "Die gewebet und gehoben worden", 2. Mose 29/27, bedeutet, was anerkannt und innerlich wahrgenommen worden ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gewebten, wenn es von der Brust gesagt wird, insofern es das bezeichnet, was durch Anerkennung belebt (lebendig) ist, wovon Nr. 10091; und aus der Bedeutung des Gehobenen, insofern es das göttlich Himmlische bezeichnet, das dem Herrn allein angehört, aber im Himmel und in der Kirche aufgenommen wird, worüber im Folgenden. Wie es sich damit verhält, soll mit wenigem gesagt werden: Es gibt zwei Reiche aus denen die Himmel bestehen, ein himmlisches und ein geistiges. Das göttlich Wahre wird im geistigen Reich anerkannt, im himmlischen Reich aber wird man es inne. Die Ursache davon ist die, daß das göttlich Wahre im geistigen Reiche im Verstandesgebiet aufgenommen wird, im himmlischen Reich dagegen im Willensgebiet. Was im Verstandesgebiet aufgenommen wird, das heißt anerkannt; was aber im Willensgebiet, heißt innegeworden. Daß auch wirklich bei jenen nur Anerkennung des göttlich Wahren stattfindet, bei diesen aber ein Innewerden desselben, darüber sehe man, was von diesen beiden Reichen in den angeführten Stellen ausführlich gezeigt worden ist: Nr. 9277, 9596, 9684.

Was die Hebe anbelangt, so wird Hebe genannt, was dem Jehovah oder dem Herrn angehört, und dem Aharon um der Vorbildung willen gegeben wurde, und weil Aharon den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildete: Nr. 9806, deshalb bildete das, was von den Schlachtopfern gehoben (weggenommen) und dem Aharon gegeben wurde, das Göttliche des Herrn vor, und wird auch Salbung genannt bei

3. Mose 7/34,35: "Die Brust der Webe und den Bug (Keule) der Hebe habe Ich genommen von den Söhnen Israels, von ihren Dankopfern, und habe sie dem Aharon, dem Priester und seinen Söhnen gegeben zu einer ewigen Satzung von den Söhnen Israels; das ist die Salbung Aharons und die Salbung seiner Söhne von den Feuerungen für Jehovah an dem Tage, wo Ich euch herzugeführt habe, um den Priesterdienst an Jehovah zu verrichten": hier wird Salbung gesagt, weil die Salbung die Einweihung zur Vorbildung des Herrn in Ansehung des göttlich Guten bezeichnet; man sehe Nr. 9954, 10019.

Auch an einer anderen Stelle: 4. Mose 18/8,11-20,28,29: "Jehovah redete zu Aharon: Siehe, Ich habe dir die Besorgung Meiner Hebopfer gegeben, von allem Heiligen der Söhne Israels habe Ich sie dir und deinen Söhnen zur Salbung geben; dir gehöre das als Hebe ihrer Gabe, von allem Webeopfer der Söhne Israels, alles Fett (d.h. das Beste) vom reinen Öle, und alles Fett vom Most und vom Getreide, von den Erstlingen, und alle Erstlinge, die sie Jehovah geben, sollen dir gehören, und auch alles Verbrannte; alles, was die Mutter bricht von allem Fleische, das sie Jehovah bringen, das Erstgeborene des Rindes, des Schafes und der Ziege; das Fleisch soll dir gehören, wie auch die Brust der Webe und der rechte Bug (Keule); alle Hebe des Geheiligten. Anteil und Erbe sollst du nicht haben im Lande, weil Jehovah dein Teil und Erbe ist; auch alle Hebe von den Zehnten und von den Gaben, die den Leviten gegeben sind": hieraus wird klar, was die Hebopfer waren, nämlich, daß alles, was Jehovah, d.h. dem Herrn gehört, so genannt wurde. Und weil die Leviten die göttlichen Wahrheiten im Himmel und in der Kirche vorbildeten, die dem göttlich Guten dienten, so wurden auch sie dem Aharon anstatt aller Erstgeborenen gegeben, die Jehovah, d.h. dem Herrn gehörten, worüber Folgendes gesagt wird bei

4. Mose 3/12,13; 8/16-18: "Die Leviten habe Ich genommen aus der Mitte der Söhne Israels, anstatt alles Erstgeborenen, das die Mutter bricht, von den Söhnen Israels, auf daß die Leviten Mein seien, weil alle Erstgeburt Mein ist, und weil die Leviten Mir gegeben sind, habe Ich sie dem Aharon und seinen Söhnen gegeben".

Die Hebopfer heißen Gaben, die Jehovah, d.h. dem Herrn gegeben wurden von den Söhnen Israels; es wird aber darunter verstanden, daß sie Jehovah gehören, nicht vermöge einer Schenkung, sondern vermöge des Besitzes, weil eben alles Heilige oder Göttliche beim Menschen nicht dem Menschen, sondern dem Herrn bei ihm angehört. Daß alles Gute und Wahre, somit alles göttlich Heilige von Gott dem Herrn kommt, und nichts vom Menschen, ist in der Kirche bekannt, und daraus geht hervor, daß es nur dem Anscheine nach gesagt wird, daß es eine Gabe vom Menschen sei; darum wird auch im gleich Folgenden gesagt: "Denn ein Hebopfer ist es und ein Hebopfer soll es sein von den Söhnen Israels, ihr Hebopfer für Jehovah", 2. Mose 29/28: wodurch bezeichnet wird, daß das Hebopfer von den Söhnen Israels ein Hebopfer Jehovahs sei, und daß somit die Gabe von ihnen eine Gabe vom Herrn sei. Hieraus wird klar, was das Hebopfer ist.

10094. "Von dem Widder der Füllungen (Einsetzung), von dem für Aharon und von dem für seine Söhne", 2. Mose 29/27, bedeutet das Vorbildliche der göttlichen Macht des Herrn in den Himmeln durch das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten; dies erhellt aus dem, was Nr. 10076 gezeigt worden ist.

10095. "Und sie sollen Aharon gehören und seinen Söhnen als eine ewige Satzung von den Söhnen Israels", 2. Mose 29/28, bedeutet das Gesetz der Ordnung und der vorbildlichen Kirche in Ansehung des göttlich Guten des Herrn und des daraus hervorgehenden göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons und seiner Söhne, insofern sie den Herrn darstellen in Ansehung des göttlich Guten und des daraus hervorgehenden göttlich Wahren, worüber Nr. 9806, 9867, 10068; aus der Bedeutung der ewigen Satzung, insofern sie das Gesetz der göttlichen Ordnung bezeichnet, worüber Nr. 7884, 7995, 8357; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Kirche darstellen, worüber Nr. 4286, 6426, 6637, 9340. Daß es eine vorbildliche Kirche ist, kommt daher, weil diese Kirche bei den Söhnen Israels errichtet wurde; man sehe das Nr. 9320 Angeführte.

10096. "Denn ein Hebopfer ist es", 2. Mose 29/28, bedeutet das Vorbildliche des göttlich Guten und des daraus hervorgehenden Göttlich Wahren.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10093 gezeigt worden ist.

10097. "Und ein Hebopfer soll es sein von den Söhnen Israels von ihren Dankopfern, ihr Hebopfer für Jehovah", 2. Mose 29/28, bedeutet die Aufnahme in den Himmeln und in der Kirche, und die Anerkennung, daß es dem Herrn allein angehört.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10093 gezeigt worden ist.

"Von den Dankopfern" wird gesagt, weil durch sie der Gottesdienst bezeichnet wird, der aus der Freiheit hervorgeht; denn die Friedensopfer oder Dankopfer waren freiwillige Opfer, und was freiwillig ist, das kommt aus der Freiheit des Menschen. Frei heißt aber das, was aus Liebe geschieht, somit was aus dem Willen hervorgeht; denn was der Mensch liebt, das will er auch. Der Herr fließt beim Menschen in dessen Liebe, also in dessen Willen ein, und macht, daß das, was der Mensch aufnimmt, in Freiheit ist, und was er in Freiheit aufnimmt, das tut er auch mit Freiheit. Er liebt es, und daher wird es zur Sache seines Lebens. Hieraus erhellt, was der Gottesdienst aus Freiheit ist, der durch die Friedensopfer oder freiwilligen Opfer bezeichnet wird, somit auch, was das Hebopfer davon bedeutet, nämlich das, was dem Herrn allein gehört.

Daß die Opfer den ganzen Gottesdienst im allgemeinen bezeichnen, sehe man Nr. 6905, 8936, 10042; und daß das Freie des Menschen das ist, was Sache seiner Liebe ist: Nr. 2870-2893, 3158, 4031, 7439, 9096, 9585-9591.

10098. "Und die heiligen Kleider Aharons", 2. Mose 29/29, bedeutet das göttlich Geistige, das unmittelbar hervorgeht aus dem göttlich Himmlischen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider Aharons, insofern sie das Vorbildliche des geistigen Reichs des Herrn sind, das Seinem himmlischen Reich beigesellt ist, worüber Nr. 9814, somit auch das göttlich Geistige; denn das geistige Reich des Herrn entsteht aus Seinem Göttlichen in demselben, welches das göttlich Geistige heißt. Der ganze Himmel ist auch wirklich nichts anderes, als das Göttliche des Herrn, denn die Engel, die darin sind, wissen, anerkennen, glauben und werden inne, daß alles Gute des Glaubens und alles Gute der Liebe, das den Himmel ausmacht, vom Herrn ist und nichts von ihnen selbst.

Jene Kleider hießen heilige Kleider, weil sie heilig Göttliches vom Herrn vorbildeten. Daß der Herr allein der Heilige ist, und daß alles Heilige von Ihm stammt, und alle Heiligung Ihn vorbildete, sehe man Nr. 9229, 9680, 9818, 9820, 9956, 9988; und daß der Himmel darum das Heiligtum heißt: Nr. 9479.

10099. "Sollen seine Söhne haben nach ihm", 2. Mose 29/29, bedeutet im Natürlichen nach der Reihenfolge.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne Aharons, insofern sie das vorbilden, was aus dem göttlich Guten, wie von einem Vater hervorgeht, worüber Nr. 9807, 10068; und aus der Bedeutung von "nach ihm", insofern es ausdrückt, in der Reihenfolge oder in aufeinanderfolgender Ordnung; und weil dies von den Kleidern Aharons gesagt wird, durch die das göttlich Geistige vorgebildet wurde: Nr. 10098, deshalb wird durch die Worte: "seine Söhne sollen sie haben nach ihm" bezeichnet das göttlich Geistige im Natürlichen nach der Reihenfolge.

Dreierlei ist es, was im Himmel aufeinanderfolgt, und was, damit es deutlich aufgefaßt wird, mit seinem besonderen Namen genannt wird, nämlich das Himmlische, das Geistige und das Natürliche. Diese drei gehen daselbst der Reihe nach hervor, das eine nach dem anderen, und durch das allmähliche Einfließen des einen in das andere sind sie verbunden, und machen so eins aus. Das Göttliche des Herrn in den Himmeln wird infolge der Verschiedenheit der Aufnahme mit diesen Namen benannt.

Weil hier von dem zweiten Widder gehandelt wird, welcher der Widder der Füllungen heißt, und durch die Füllung der Hände die Einweihung zur Vorbildung das Göttlichen des Herrn in den Himmeln bezeichnet wird, und auch die Mitteilung und Aufnahme desselben: Nr. 10019, darum wird hier, damit auch die Aufnahme desselben im Natürlichen beschrieben werde, von dem aufeinanderfolgenden Anziehen der Kleider Aharons von seinen Söhnen nach ihm gehandelt, und darunter wird die Reihenfolge der Sache in den Himmeln verstanden, die durch die Füllungen der Hände bezeichnet wird. Hieraus geht deutlich hervor, daß diese Dinge im inneren Sinn genau zusammenhängen, obgleich im Buchstabensinn die Reihenfolge der Dinge in betreff des Widders unterbrochen scheint.

Weil hier von dem Aufeinanderfolgenden im Himmel gehandelt wird, so soll auch gesagt werden, was das Aufeinanderfolgende ist:

Die meisten unter den Gelehrten haben heutzutage keine andere Vorstellung von dem Aufeinanderfolgenden, als wie von einem Fortgesetzten (Stätigen) oder wie von einem durch Fortsetzung Zusammenhängenden. Weil sie diese Vorstellung von der Aufeinanderfolge der Dinge haben, deshalb können sie nicht begreifen, was für ein Unterschied stattfindet zwischen dem Äußeren und dem Inneren des Menschen, somit auch nicht den Unterschied zwischen dem Körper und dem Geist des Menschen. Deshalb können sie, wenn sie aus solchen Vorstellungen über diese Dinge denken, gar nicht verstehen, daß der Geist des Menschen nach der Auflösung des Leibes oder nach dem Tode auch noch in menschlicher Form leben könne.

Das Aufeinanderfolgende verhält sich jedoch nicht in fortgesetzter, sondern in gesonderter (discreter) Weise, d.h. nach Graden unterschieden; denn das Innere ist völlig unterschieden vom Äußeren, und zwar so sehr, daß das Äußere abgetrennt werden kann, während das Innere dennoch in seinem Leben fortdauert. Daher kommt es, daß der Mensch von seinem Körper abgelenkt werden und in seinem Geiste denken kann, oder, nach der von den Alten gebräuchlichen Redeweise, vom Sinnlichen abgelenkt und gegen das Innere hin erhoben werden kann.

Die Alten wußten auch, daß der Mensch, wenn er von dem Sinnlichen, das Sache des Körpers ist, abgezogen wird, in das Licht seines Geistes, also in das Licht des Himmels hineingeführt oder erhoben wird. Daher wußten auch die Gelehrten der alten Zeit, daß sie nach der Auflösung des Leibes ein inneres Leben führen würden, das sie das Leben ihres Geistes nannten, und weil sie dieses Leben als das eigentliche menschliche Leben ansahen, so wußten sie auch, daß sie in menschlicher Gestalt leben würden. Eine solche Vorstellung hatten sie von der Seele des Menschen. Und weil dieses Leben mit dem göttlichen Leben verwandt ist, so wurden sie inne, daß ihre Seele unsterblich sei; denn wie wußten, daß dieser Teil des Menschen, der mit dem göttlichen Leben verwandt, und daher mit ihm verbunden ist, durchaus nicht sterben könne.

Allein diese Vorstellung von der Seele und dem Geiste des Menschen verschwand nach jenen alten Zeiten, und zwar wegen der unrichtigen Vorstellung von dem Aufeinanderfolgenden. Die Folge davon ist, daß diejenigen, die der heutigen Gelehrsamkeit gemäß denken, nicht wissen, was das Geistige ist, und daß es von dem Natürlichen unterschieden ist; denn die, welche eine Vorstellung vom Aufeinanderfolgenden als von einem Fortgesetzten (Stätigen) haben, können das Geistige nur auffassen als etwas reineres Natürliches, während doch beides voneinander unterschieden ist, wie das Frühere und das Spätere, also wie das, was erzeugt, und das, was erzeugt worden ist.

Daher kommt es auch, daß von solchen Gelehrten der Unterschied zwischen dem inneren oder geistigen Menschen und dem äußeren oder natürlichen nicht begriffen werden kann, und so auch nicht der Unterschied zwischen dem Denken und Wollen des inneren Menschen und dem Denken und Wollen des äußeren. Daher können sie auch nichts vom Glauben und der Liebe, vom Himmel und der Hölle und von dem Leben des Menschen nach dem Tode begreifen.

Die aber, die eine richtige und deutliche Vorstellung von dem Aufeinanderfolgenden haben, können einigermaßen begreifen, daß bei dem Menschen, der wiedergeboren wird, das Innere in aufeinanderfolgender Weise erschlossen wird, und daß es, wie es erschlossen wird, auch in ein inwendigeres und dem Göttlichen näher liegendes Licht und Leben erhoben wird, und daß die Erschließung und die daraus hervorgehende Erhebung durch die göttlichen Wahrheiten stattfindet, welche die Aufnahmegefäße des Guten der Liebe vom Göttlichen sind. Das Gute der Liebe ist das, was den Menschen unmittelbar mit dem Göttlichen verbindet, denn die Liebe ist eine geistig Verbindung. Und daraus folgt, daß der Mensch dadurch immer innerlicher und tiefer eröffnet (erschlossen) und erhoben werden kann, je nachdem er im Guten der Liebe vom Göttlichen ist. Und daß umgekehrt keine Erschließung und daher keine Erhebung bei dem Menschen stattfindet, der nicht die göttlichen Wahrheiten aufnimmt, was der Fall ist, wenn er im Bösen ist.

Doch von dieser aufeinanderfolgenden Ordnung und von ihren Geheimnissen soll anderswo, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, vollständiger geredet werden.

10100. "Daß sie darin gesalbt werden", 2. Mose 29/29, bedeutet, um den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorzubilden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Salbung, insofern sie die Einweihung zur Vorbildung des Herrn in Ansehung des göttlich Guten bezeichnet, worüber Nr. 9954, 10019. Hier durch diejenigen, die das Göttliche des Herrn im Natürlichen aufnehmen; denn dadurch, daß die Söhne Aharons seine Kleider nach ihm haben sollten, wird das göttlich Geistige des Herrn im Natürlichen bezeichnet: Nr. 10098, 10099.

10101. "Und man darin ihre Hände fülle", 2. Mose 29/29, bedeutet das Vorbildliche des göttlich Wahren, das hervorgeht von dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Füllung der Hände, insofern sie die Einweihung zur Vorbildung des göttlich Wahren bezeichnet, das vom göttlich Guten des Herrn hervorgeht, und auch die Mitteilung und Aufnahme desselben in den Himmeln, worüber Nr. 10019; hier durch diejenigen, die daselbst im Letzten sind.

10102. "Sieben Tage sollen sie anziehen, wer von seinen Söhnen Priester wird nach ihm", 2. Mose 29/30, bedeutet die vollständige Anerkennung und Aufnahme.

Dies erhellt aus der Bedeutung der sieben Tage, insofern sie den vollen Zustand bezeichnen, worüber Nr. 6508, 9228, also das Vollständige; und aus der Bedeutung davon, daß die Söhne Aharons seine Kleider nach ihm anlegen sollten, insofern es bezeichnet, die Aufnahme des göttlich Geistigen im Natürlichen vorbilden, worüber Nr. 10098, 10099.

10103. "Wenn er eintritt in das Versammlungszelt, um zu dienen im Heiligtum", 2. Mose 29/30, bedeutet, bei jedem Gottesdienste im Himmel und in der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Versammlungszeltes, insofern es das Vorbildliche des Himmels und der Kirche ist, worüber Nr. 9457, 9481, 9485; und aus der Bedeutung von hineingehen, um im Heiligtum zu dienen, insofern es den Gottesdienst bezeichnet, worüber Nr. 9963, 9964.

10104. "Und nimm den Widder der Einsetzung (der Füllungen)", 2. Mose 29/31, bedeutet das Vorbildliche der göttlichen Macht des Herrn in den Himmeln durch das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten und dessen Mitteilung und Aufnahme daselbst; man sehe Nr. 10076.

10105. "Und koche sein Fleisch am heiligen Ort", 2. Mose 29/31, bedeutet die Bereitung des Guten zum Lebensgebrauch durch die Wahrheiten der Lehre in der Erleuchtung aus dem Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von kochen, insofern es heißt, zum Lebensgebrauch durch die Wahrheiten der Lehre bereiten; aus der Bedeutung des Fleisches, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 7850, 9127; und aus der Bedeutung von "am heiligen Orte", insofern es ausdrückt, aus göttlicher Erleuchtung; denn der heilige Ort ist, wo das Göttliche des Herrn gegenwärtig ist, also (bedeutet es), angewandt auf die Wahrheiten der Lehre, da wo die göttliche Erleuchtung ist; denn wo das Göttliche des Herrn gegenwärtig ist, da ist auch Erleuchtung. Das Opferfleisch kochen bedeutet aber, das Gute durch die Wahrheiten der Lehre zum Lebensgebrauch bereiten, weil das Fleisch, durch welches das Gute bezeichnet wird, dadurch zum Gebrauch für den Körper zubereitet wird, daher im geistigen Sinn zum Lebensgebrauch. Daß die Bereitung durch die Glaubenswahrheiten geschieht, ist klar, weil sie den Gebrauch (oder die Anwendung) lehren. Auch wird durch das Wasser, in dem es gekocht wird, das Wahre bezeichnet; man sehe Nr. 2702, 3058, 3424, 5668, 8568, 9323.

Es wird gesagt "durch die Wahrheiten der Lehre in der Erleuchtung vom Herrn", weil die Wahrheiten aus dem Worte zu einer Lehre zusammengestellt werden müssen, wenn sie einen Nutzen bringen sollen, was von denen geschehen muß, die in der Erleuchtung vom Herrn sind. Aber nur diejenigen sind in der Erleuchtung, wenn sie das Wort lesen, die eine Neigung zum Wahren haben um des Wahren willen und um des Guten des Lebens willen, nicht aber diejenigen, die (das Wahre lieben) um der eigenen Ehre, um des guten Rufes oder des Gewinnes willen, damit sie Glauben zu haben scheinen. Daß durchaus eine Lehre aus dem Worte vorhanden sein muß, wenn das Wort verstanden werden soll, sehe man Nr. 9025, 9409, 9410, 9424, 9430; und daß diejenigen, welche die Lehre aus dem Worte zusammenstellen, in der Erleuchtung vom Herrn sein müssen: Nr. 9382, 9424.

Daß "im Wasser kochen" bedeutet, die Wahrheiten in die Form eines Lehrbegriffes bringen und so zum Lebensgebrauch zubereiten, erscheint beim ersten Blick nicht passend und gleichsam ferne liegend; daß es aber dennoch so ist, kann man aus den Stellen im Worte ersehen, wo "im Wasser kochen" vorkommt, und auch, wo der Topf, in dem gekocht wird, genannt wird:

2.Kön.4/38-42: "Und Elisa kehrte nach Gilgal zurück, als eine Hungersnot im Lande war. Als die Söhne der Propheten vor ihm saßen, sprach er zu seinem Knaben: Setze einen großen Topf auf und koche ein Gericht für die Söhne der Propheten; da ging einer hinaus auf das Feld, um Kräuter zu sammeln, und fand wilde Reben, und sammelte die Koloquinten davon ab, und zerschnitt sie in den Topf des Gerichtes. Als sie aber von dem Gerichte aßen, riefen sie aus: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes. Darum sagte er, sie sollten Mehl nehmen, und dieses warf er in den Topf, und sprach: Schütte aus für das Volk, daß es esse; und nun war nichts Böses im Topfe".

Dieses Wunder, so wie die übrigen im Worte, schließt Heiligung der Kirche in sich, das durch den inneren Sinn offenbar wird. Aus diesem weiß man, daß Elisa den Herrn vorbildete in Ansehung des Wortes, wie auch Elias; daß die Söhne der Propheten diejenigen bezeichnen, welche die Wahrheiten aus dem Worte lehren; daß der Topf, den Elisa aufzusetzen befahl, die Lehre daraus bezeichnet, und daß die wilden Reben und die Koloquinten von denselben das Falsche bedeuten. Hieraus wird klar, was der Tod im Topf bedeutet. Das Mehl, das er in den Topf warf, bedeutet das Wahre aus dem Guten, und weil durch dieses die Lehre verbessert wird, so geschah es, daß nichts Böses im Topfe war. Daraus erhellt nun wieder, daß im Topfe kochen soviel ist, als die Lehre zusammenstellen, und so zum Gebrauch zubereiten.

Daß alle Wunder im Worte heilige Dinge der Kirche in sich schließen, sehe man Nr. 7337, 8364, 9086; daß Elisa den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete: Nr. 2762; daß die Propheten diejenigen sind, welche die Wahrheiten lehren, und somit, abgesehen von den Personen, die Wahrheiten der Lehre vorbilden: Nr. 2534, 7269, daß die Rebe (oder Weinstock) das Wahre der Kirche bezeichnet, und die Trauben desselben das Gute: Nr. 5113, 5117, 9277; daher bedeuten die wilden Reben und die Koloquinten das Falsche und Böse; daß das Mehl das echte Wahre des Glaubens aus dem Guten bedeutet: Nr. 9995; daß das Gericht, das sie kochen sollten, die Zusammenstellung der Lehrbestimmungen bezeichnete, wie sie bei den Juden war: Nr. 3316. Hieraus kann man schließen, was das Kochen und was der Topf bedeutet.

Hes.24/3-6: "Gib dem widerspenstigen Geschlecht ein Gleichnis: Setze den Topf zu, setze ihn zu, und gieße auch Wasser hinein; tue die Stücke zusammen hinein, allerlei gute Stücke, die Hüfte und die Schulter; fülle ihn mit der Auswahl der Knochen, und koche die Knochen in seiner Mitte. So spricht der Herr Jehovih: Wehe der Blutstadt, dem Topfe, in dem sein Schaum ist, und dessen Schaum nicht weggeht" (gewöhnlich wird übersetzt: "Wehe dem Topfe, in dem sein Rost klebt, und dessen Rost nicht weggeht". Anm.d.Übers.): hier wird das Wort beschrieben, wie es beschaffen ist in Ansehung der Lehre, daß nämlich göttliche Wahrheiten aus dem göttlich Guten darinnen sind; und hernach wird die Lehre aus dem Worte beschrieben, wie sie bei dem jüdischen Volke beschaffen war, daß sie nämlich voller Unreinigkeiten und Falschheiten war. Der Topf bedeutet die Lehre; die Hüfte, die Schulter und die Auswahl der Knochen bezeichnen die göttlichen Wahrheiten aus dem göttlich Guten in aufeinanderfolgender Ordnung; die Blutstadt bedeutet das jüdische Volk in bezug auf das Wahre der Lehre bei ihm, also abgesehen vom Volk oder von der Person, die Lehre, die das Gute zerstört; der Schaum in demselben bedeutet das Äußere der Lehre), das den unreinen Liebesarten günstig ist, und durch das, wenn es nicht entfernt wird, die Wahrheiten verunreinigt werden. Hieraus geht auch wieder deutlich hervor, daß der Topf die Lehre bedeutet und das Kochen die Zubereitung zum Gebrauch.

Hes.11/2,3,7: "Der Geist sprach zu mir: Menschensohn, diese Männer denken Frevel, und halten einen Rat der Bosheit in der Stadt, sie sagen: Es ist nicht an der Zeit, Häuser zu bauen; sie selbst (die Stadt) ist der Topf, und wir sind das Fleisch": auch hier bedeutet der Topf die Lehre des Falschen aus dem Bösen, denn darum wird die Stadt so genannt, wo Frevel ersonnen und böser Rat gepflogen wird. Daß die Stadt auch die Lehre bedeutet, sehe man Nr. 402, 2712, 2943, 3216, 4492, 4493; hier eine solche (falsche) Lehre.

Jerem.1/13,14: "Jehovah sprach: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen überwallenden Topf, dessen Vorderseite gegen Norden steht. Jehovah sprach: Von Norden wird das Böse über alle Einwohner des Landes hereinbrechen": der überwallende Topf bedeutet auch hier die Lehre des Falschen aus dem Bösen; der Norden bezeichnet den dunklen Zustand in Ansehung des Glaubenswahren, und auch die Finsternis aus dem Falschen: Nr. 3708. Daraus wird klar, was dieses Gesicht des Propheten in sich schließt.

Sach.14/21: "An jenem Tage werden alle Töpfe in Jerusalem und in Juda Heiligkeit sein für Jehovah Zebaoth, und alle, die da opfern, werden kommen und davon nehmen und darinnen kochen": hier bedeutet der Topf die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens, also die Lehre des Wahren aus dem Guten; Jerusalem ist die Kirche des Herrn; die Opfernden sind diejenigen, welche die (rechte) Verehrung des Göttlichen haben. Hieraus wird klar, daß "in den Töpfen kochen" bedeutet, (die Wahrheiten) zum Nutzen des geistigen Lebens zubereiten.

3. Mose 6/21: "Jedes irdene Gefäß, in dem das Fleisch des Schuldopfers und des Sündopfers gekocht wird, soll zerbrochen werden; wenn es aber in einem ehernen Gefäß gekocht worden, so soll es gescheuert und mit Wasser gespült werden": das irdene Gefäß, in dem es gekocht wurde, bedeutet das Falsche, das nicht mit dem Guten zusammenhängt; das eherne Gefäß aber bedeutet die Lehre, in der Gutes ist; das Kochen des Fleisches vom Schuld- und Sündopfer in den Töpfen bedeutet die Vorbereitung zur Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus. Hieraus erhellt, was dadurch vorgebildet wurde, daß das irdene Gefäß zerbrochen, das eherne Gefäß aber gescheuert und mit Wasser gespült werden sollte.

10106. "Und Aharon und seine Söhne sollen das Fleisch des Widders essen", 2. Mose 29/32, bedeutet die Aneignung des geistig Guten bei denen, die im Inneren sind vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung bezeichnet, worüber Nr. 3168, 3513 E, 3596, 4745; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons und seiner Söhne, insofern sie den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und des göttlich Wahren darstellen, worüber Nr. 9806, 9807, 10068; hier dasselbe (in den Himmeln), weil von der Füllung der Hände gehandelt wird, wodurch die Mitteilung und Aufnahme derselben in den Himmeln bezeichnet wird. Aus der Bedeutung des Fleisches vom Widder, insofern es das Gute des inneren Menschen oder das Gute im Inneren bezeichnet.

Daß das Fleisch das Gute bedeutet, sehe man Nr. 3813, 7850, 9127; und daß der Widder das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bezeichnet: Nr. 9991, 10042.

Es wird gesagt "der Herr in Ansehung des göttlich Guten und des göttlich Wahren in den Himmeln, und deren Mitteilung und Aufnahme daselbst", weil der Herr über den Himmeln ist, denn er ist die Sonne des Himmels; und Er erscheint auch wirklich denen, die im Himmel sind, als Sonne. Auch stammt alles Licht des Himmels aus dieser. Durch das Licht und die Wärme aus ihr ist Er gegenwärtig in den Himmeln, und zwar so gegenwärtig, als ob Er ganz und gar daselbst wäre; denn Er erfüllt die Himmel und macht sie. Das von Ihm als Sonne ausgehende Licht ist seinem Wesen nach das göttlich Wahre und daher die Weisheit und Einsicht, welche die Engel haben; und die vom Ihm als Sonne ausgehende Wärme ist das göttlich Gute Seiner göttlichen Liebe daselbst. Die Mitteilung und Aufnahme dieses göttlich Guten und dieses göttlich Wahren in den Himmeln ist es, die durch die Füllung der Hände bezeichnet wird.

Daß der Herr die Sonne des Himmels ist, und daß von ihr Licht und Wärme in den Himmeln ist, aus denen das Leben, d.h. die Weisheit und die Liebe bei den Engeln herkommt, sehe man Nr. 3636, 3643, 4321 E, 5097, 7078, 7083, 7171, 7173, 7270, 8644, 8812.

10107. "Und das Brot, das im Korb ist", 2. Mose 29/32, bedeutet die Aneignung des himmlisch Guten vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Essens, nämlich hier des Brotes, insofern es die Aneignung bezeichnet, wie Nr. 10106; aus der Bedeutung des Brotes, insofern es das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit bezeichnet, worüber Nr. 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4217, 4735, 4976, 5915, 6118, 9323, 9545; und aus der Bedeutung des Korbes, insofern er das äußere Sinnliche bezeichnet, worüber Nr. 9996. Hieraus erhellt, daß durch das Essen des Brotes, das im Korbe ist, die Aneignung des Guten vom Herrn im Äußeren bezeichnet wird.

Die Brote im Korb waren ungesäuerte Brote, ungesäuerte Kuchen und ungesäuerte Fladen, und durch dieselben wird das gereinigte Gute, das innere sowohl als das äußere bezeichnet: Nr. 9992, 9993, 9994; wenn daher gesagt wird "das Brot im Korb", so wird alles dieses im äußeren Sinnlichen bezeichnet, und das äußere Sinnliche ist das Letzte des Lebens im Menschen, das alles Innere in sich zugleich enthält.

Daß das äußere Sinnliche das Letzte des Lebens im Menschen ist, sehe man Nr. 5077, 5081, 5094, 5125, 5128, 5767, 6183, 6311, 6313, 6318, 6564, 7645, 9212, 9216, 9730, 9996; und daß es alles Innere enthält, weil es das Letzte ist: Nr. 6451, 6465, 9216, 9228, 9836, 10044.

10108. "Vor der Türe des Versammlungszeltes", 2. Mose 29/32, bedeutet beim Eintritt in den Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Türe, insofern sie den Eingang bezeichnet, worüber Nr. 2145, 2152, 2356, 2385; und auch die Einführung: Nr. 8989; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Versammlungszeltes, insofern es den Himmel darstellt, wo der Herr ist, worüber Nr. 9457, 9481, 9485, 9963.

10109. "Und sie sollen dasselbe essen, womit sie versöhnt worden", 2. Mose 29/33, bedeutet die Aneignung des Guten bei denen, die von dem Bösen und von dem Falschen daraus gereinigt sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung bezeichnet, wovon Nr. 10106; und aus der Bedeutung von versöhnt, insofern es soviel ist als gereinigt vom Bösen und vom Falschen daraus, worüber Nr. 9506. "Gereinigt vom Bösen und vom Falschen daraus", wird gesagt, weil es Falsches und Wahres bei denen gibt, die im Bösen sind, und auch Falsches und Wahres bei denen, die im Guten sind. Das Falsche bei denen, die im Bösen sind, ist das Falsche des Bösen, und das Wahre bei ihnen ist verfälschtes Wahres, das tot ist; hingegen das Falsche bei denen, die im Guten sind, wird als Wahres angenommen, denn es wird gemildert durch das Gute und zu guten Nutzzwecken angewendet, und das Wahre bei ihnen ist das Wahre des Guten, das lebendig ist. Über beide Arten des Falschen und Wahren sehe man Nr. 2243, 2408, 2863, 4736, 4822, 6359, 7272, 7437, 7574, 7577, 8051, 8137, 8138, 8149, 8298, 8311, 8318 E, 9258, 9298.

Weil durch das Essen des Geheiligten, womit sie versöhnt wurden, die Aneignung des Guten bezeichnet wird bei denen, die vom Bösen und vom Falschen daraus gereinigt sind, deshalb wurde strenge verboten, daß irgendein Unreines davon aß; denn durch die Unreinigkeit wird die Befleckung durch das Böse und durch das Falsche aus demselben bezeichnet. Die Sache verhält sich nämlich in folgender Weise: Solange der Mensch im Bösen und Falschen ist, kann ihm das Gute durchaus nicht angeeignet werden, denn das Böse steigt aus der Hölle herauf, und das Gute steigt aus dem Himmel herab; wo aber die Hölle ist, da kann der Himmel nicht sein, denn sie sind einander gerade entgegengesetzt. Wenn daher für den Himmel Raum sein soll, d.h. für das Gute aus dem Himmel, so muß die Hölle, d.h. das Böse aus der Hölle entfernt werden. Hieraus ersieht man, daß das Gute dem Menschen durchaus nicht angeeignet werden kann, solange er im Bösen ist.

Unter der Aneignung des Guten wird aber die Einpflanzung des Guten in den Willen verstanden, denn man kann nicht sagen, das Gute sei dem Menschen angeeignet, wenn es nicht Sache seines Willens wird. Weil der Wille des Menschen der Mensch selbst ist, und sein Verstand nur, soweit er Mensch ist, als er (Leben) aus dem Willen hat. Denn was dem Willen angehört, das ist Gegenstand der Liebe des Menschen, und gehört daher seinem Leben an, denn was der Mensch will, das liebt er, und das nennt er gut, und wenn es getan wird, fühlt er es auch als Gutes. Anders aber verhält es sich bei dem, was dem Verstande und nicht zugleich dem Willen angehört.

Auch muß man wissen, daß unter der Aneignung des Guten beim Menschen nur die Fähigkeit das Gute vom Herrn aufzunehmen verstanden wird, eine Fähigkeit, die er durch die Wiedergeburt empfängt; daher gehört das Gute beim Menschen nicht dem Menschen an, sondern dem Herrn bei ihm, und er wird in demselben nur soweit erhalten, als er sich vom Bösen abhalten läßt.

Weil das Gute nicht angeeignet, d.h. dem Menschen nicht mitgeteilt werden kann, solange er im Bösen ist, darum wurde es verboten, daß ein Unreiner vom Fleisch und Brot des Opfers esse, denn durch das Essen von demselben wurde, wie oben gesagt, die Aneignung des Guten vorgebildet. Daß es den Unreinen bei Todesstrafe verboten war, von dem Geheiligten zu essen, erhellt

3. Mose 7/18-21: "Jeder, der rein ist, soll das Fleisch essen; die Seele, die Fleisch isset von den Opfern, während Unreinigkeit an ihr ist, soll ausgerottet werden aus ihrem Volke. Die Seele, die etwas Unreines berührt, Unreinigkeit des Menschen, oder ein unreines Tier, oder irgendein unreines Gewürm, und vom Fleisch des Dankopfers isset, soll ausgerottet werden aus ihrem Volke": alle diese äußeren Unreinigkeiten bildeten die inneren Unreinigkeit vor, die das Böse beim Menschen sind, und zwar solches Böses, das seinem Willen angehört, und durch das wirkliche Leben angeeignet wurde. Dies wird noch weiter an einer anderen Stelle bei Mose beschrieben:

3. Mose 22/1-16: "Jeglicher Mann vom Samen Aharons, der aussätzig ist oder an einem Flusse leidet, soll nicht essen vom Geheiligten, bis er (wieder) rein ist; jeder der irgend etwas Unreines von einer Seele anrührt, der Mann, von dem der Same gegangen ist, oder der Mann, der irgendein Gewürm berührt, an dem er sich verunreinigt, oder sich verunreinigt hat durch irgendwelche Unreinigkeit, die Seele, die solches berührt hat, soll unrein sein bis auf den Abend, und soll nicht essen vom Geheiligten, sondern wenn sie ihr Fleisch mit Wasser gewaschen hat, und die Sonne untergegangen ist, soll sie rein sein, und nachher soll sie vom Geheiligten essen, weil dies ihr Brot ist. Kein Fremder soll vom Heiligen essen; der Insaße des Priesters und der Taglöhner soll nicht vom Heiligen essen. Wenn der Priester eine Seele erkauft mit seinem Gelde, so kann sie davon essen; und die in seinem Hause Geborenen, die sollen von seinem Brote essen. Wenn die Tochter eines Priesters einen fremden Mann heiratet, soll sie nicht essen von der Hebe des Geheiligten; wenn aber die Tochter eines Priesters Witwe wird, oder verstoßen, und keinen Samen hat, und zurückkehrt in das Haus des Vaters, so soll sie, wie in ihrer Jugendzeit, von dem Brote ihres Vaters essen": Daß dies alles Bezeichnungen innere Dinge sind, ist klar, mithin auch, daß sie die Mitteilung und Aneignung heiliger Dinge in sich schließen bei denen, die im Zustande der Aufnahme sind. Daß kein Fremder davon essen sollte bedeutet, daß nicht die (das Gute sich aneignen können), die innerhalb der Kirche den Herrn nicht anerkennen, und die somit nicht in den Wahrheiten und in dem Guten der Kirche sind; daß kein Insaße und Taglöhner bedeutet, auch nicht diejenigen, die im natürlich Guten sind ohne das Gute des Glaubens, und auch nicht diejenigen, die das Gute um des Lohnes willen tun; daß die mit Geld Erkauften und im Hause Geborenen es essen sollten bedeutet diejenigen, die bekehrt sind, und die im Wahren und Guten der Kirche aus Glaube und Liebe sind; daß die Tochter des Priesters, die mit einem fremden Mann verheiratet war, nicht davon essen solle bedeutet, daß die heiligen Dinge der Kirche dem Guten nicht angeeignet werden könne, das nicht mit den Wahrheiten der Kirche verbunden ist; daß aber die Witwe und Verstoßene, wenn sie keinen Samen (Nachkommen) hatte, davon essen durfte, bedeutet die Aneignung des Guten, nachdem das, was nicht zur Kirche gehört, entfernt worden, wenn nicht aus der Verbindung mit demselben etwas gezeugt oder geboren sei, was Sache des Glaubens geworden ist. Daß solches bezeichnet wird, geht aus dem inneren Sinn alles einzelnen klar hervor.

Daß das angeerbte Böse die Aneignung des Guten nicht hindert, wird auch beschrieben bei

3. Mose 21/17-23: "Kein Mann vom Samen Aharons, an dem ein Fehler ist, soll hinzutreten, um das Brot Gottes zu opfern; kein Blinder, kein Lahmer, keiner, der verstümmelt ist oder zu lange Glieder hat; keiner, der sein Bein oder seine Hand gebrochen hat, kein Höckeriger, kein Krüppel, keiner, der schwache Augen hat oder Krätze oder Flechten oder zerdrückte Hoden; ein solcher soll nicht hinzutreten, das Brot seines Gottes darzubringen; aber das Brot vom Hochheiligen und vom Heiligen darf er essen": durch diese (Übel) wird, wie gesagt, das angeerbte Böse bezeichnet, und durch jedes einzelne etwas Besonderes. Solche sollten das Brot nicht darbringen (opfern) und nicht zum Altare herantreten, wie die Priester, weil sonst jene Fehler oder Übel sich dem Volke darstellten, und was sich so darstellte, das nahm die Form der Vorbildung an, nicht aber das, was verborgen war; denn wenn auch die Priester, die Leviten oder das Volk unrein waren in betreff ihres Inneren, wurden sie doch rein genannt, und auch als geheiligt angesehen, wenn sie nur äußerlich gewaschen und rein erschienen.

10110. "Um ihre Hände zu füllen", 2. Mose 29/33, bedeutet zur Aufnahme des göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Füllens der Hände, insofern es bezeichnet, den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren vorbildlich darstellen, wie auch die Mitteilung und Aufnahme desselben bei ihnen, worüber Nr. 10076.

Es wird gesagt, sie sollten das Heilige essen, mit dem sie versöhnt worden, um ihre Hände zu füllen, und dadurch werde die Aneignung des Guten bezeichnet bei denen, die vom Bösen und vom Falschen daraus gereinigt worden, und somit fähig sind, das göttlich Wahre aufzunehmen. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Das erste von allem, was dem Menschen angeeignet wird, ist das Gute, und dann nach und nach das Wahre. Der Grund davon ist, weil das Gute der Boden und das Wahre der Same ist; daher nimmt das Gute in ähnlicher Weise das Wahre auf, und verbindet es mit sich, weil es dasselbe wie ein Vater liebt; denn es besteht eine himmlische Ehe zwischen dem Guten und dem Wahren; und das Gute ist das, was das Leben beim Menschen ausmacht, weil das Gute im Willen liegt, und der Wille des Menschen der Mensch selber ist. Das Wahre dagegen macht nicht das Leben beim Menschen aus, außer insoweit, als es Leben von dem Guten hat, weil das Wahre Sache des Verstandes ist, und der Verstand ohne den Willen nicht der Mensch selber ist; er ist nur der Eingang zum Menschen, denn durch den Verstand geht man (bei ihm) ein.

Der Mensch kann mit einem Hause verglichen werden, in dem mehrere Zimmer sind, von denen das eine in das andere führt; die, welche nur in Ansehung ihres Verstandes in den Wahrheiten sind, befinden sich nicht in irgendeinem Zimmer des Hauses, sondern nur im Vorhof. Inwieweit aber das Wahre durch den Verstand in den Willen eindringt, insoweit tritt es in die Zimmer ein, und wohnt im Hause. Der Mensch wird auch wirklich im Worte mit einem Haus verglichen, und das Wahre, das nur Sache des Verstandes ist, mit dem Vorhof. Hingegen das Wahre, das auch Sache des Willens geworden ist, und in diesem zum Guten wird, ist mit einem Zimmer zu vergleichen, in dem man wohnt; und sogar mit einem Schlafgemach.

Daß das Gute dem Menschen vom Herrn zu allererst angeeignet wird, erkennt man an seiner Kindheit und an seinem ersten Jugendalter, daß dann das Gute der Unschuld in ihm ist, und das Gute der Liebe zu den Eltern und zu seiner Pflegerin (Amme), und das Gute der Liebtätigkeit gegen seine kindlichen Gefährten, ist bekannt. Dieses (Gute) fließt vom Herrn bei ihm ein, damit es beim vorrückenden Lebensalter als das Erste des Lebens aus dem Herrn bei dem Menschen diene und so als Grundlage, um die Wahrheiten aufzunehmen. Dieses Gute wird auch wirklich beim Menschen bewahrt, wenn er heranwächst, wofern er es nicht durch ein böses Leben und einem daraus hervorgehenden falschen Glauben zerstört.

Wenn man vom Guten redet, dann wird darunter die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die Liebe zum Herrn verstanden, denn alles das, was dieser Liebe und der Liebtätigkeit angehört, ist Gutes. Daß das Gute bei denen, die wiedergeboren werden, die erste Stelle einnimmt, und das Wahre die zweite, wiewohl es anders scheint, sehe man Nr. 3325, 3494, 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 4925, 4926, 4928, 4930, 6256, 6269, 6272, 6273.

10111. "Um sie zu heiligen", 2. Mose 29/33, bedeutet damit sie in den Wahrheiten seien durch das Gute aus dem Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von geheiligt werden, insofern es heißt, den Herrn und das Heilige von Ihm vorbilden, worüber Nr. 9956, 9988, somit bedeutet es im geistigen Sinn, vom Herrn geführt werden, weil der Herr allein heilig ist, und alles Heilige von Ihm ausgeht: Nr. 8806, 9229, 9479, 9688, 9818, 9820.

Hieraus erhellt, daß geheiligt werden heißt, die Wahrheiten durch das Gute vom Herrn aufnehmen, somit den Glauben durch die Liebe von Ihm und zu Ihm. Nicht als ob der Mensch an sich betrachtet deshalb heilig wäre, sondern der Herr (ist heilig) bei ihm; denn der Glaube und die Liebe sind Eigentum des Herrn beim Menschen, weil sie fortwährend von Ihm herkommen.

HG 10112

10112. "Und ein Fremder soll nicht (davon) essen", 2. Mose 29/33, bedeutet keine Aneignung des Guten sei bei denen, die den Herrn nicht anerkennen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fremden oder des Fremdlings, insofern er den bezeichnet, der außerhalb der Kirche ist, worüber Nr. 2049, 2115, 7996. Als außerhalb der Kirche stehend sind die gemeint, die den Herrn nicht anerkennen. Bei dem israelitischen Volk waren es diejenigen, die Jehovah nicht für ihren Gott anerkannten, aber sich doch in den kirchlichen Gebräuchen unterrichten ließen; die Ihn anerkannten und sich unterrichten ließen, hießen Fremdlinge, und hatten dasselbe Recht wie die Eingeborenen; man sehe Nr. 8007, 8013, 9196. Ferner aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung des Guten bezeichnet, worüber Nr. 10109.

Daß es keine Aneignung des Guten gibt bei denen, die den Herrn nicht anerkennen, kommt daher, weil seinen Gott anzuerkennen das Erste der Religion ist. Bei den Christen aber ist es das Erste der Kirche, den Herrn anzuerkennen, denn ohne Anerkennung findet keine Mitteilung statt, und folglich kein Glaube, also auch keine Liebe. Darum ist es ein Hauptpunkt der Lehre in der christlichen Kirche, daß es ohne den Herrn kein Heil gibt; denn alles, was der Mensch wahr nennt, und für wahr hält, und alles, was er gut nennt und als solches liebt, kann nicht wahr und gut genannt werden, wenn es nicht vom Göttlichen stammt, somit wenn es nicht vom Herrn ist; denn es ist ja bekannt, daß der Mensch nicht von sich aus (das Wahre) glauben und das Gute tun kann, sondern daß alles Wahre und alles Gute von oben kommt.

Hieraus geht ganz deutlich hervor, daß diejenigen, die innerhalb der Kirche den Herrn nicht anerkennen, keinen Glauben, und somit auch keine Liebe zu Gott haben, und daher auch nicht selig werden können. Dies wurde bei dem israelitischen Volk dadurch vorgebildet, daß sie Jehovah als ihren Gott anerkannten, und daß ihr Gottesdienst angenommen und heilig genannt wurde, und daß sie alsdann selbst geheiligt waren, wie sie auch immer in Ansehung ihres Inneren beschaffen sein mochten; denn die Vorbildungen waren nur äußerlich, und bei diesem Volk war es hinreichend, wenn es nur im Äußeren war; man sehe, was Nr. 9320 E angeführt ist. Daher wurden diejenigen unter ihnen, die Jehovah nicht anerkannten, sondern einen anderen Gott, obwohl sie ebenso opferten, und ebenso anbeteten, dennoch aus der Kirche gestoßen, wie z.B. die, welche den Baal und andere Götter verehrten.

Daraus kann man erkennen, welches Los im anderen Leben diejenigen trifft, die innerhalb der Kirche geboren sind, und dennoch im Herzen den Herrn leugnen, wie sie auch immer in bezug auf das moralische Leben beschaffen sein mögen. Durch vielfältige Erfahrung wurde mir auch wirklich zu wissen gegeben, daß sie nicht selig werden können, was auch der Herr offen lehrt:

Joh.3/36: "Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben, wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm".

Was aber die Völkerschaften außerhalb der Kirche (die Heiden) anbelangt, die vermöge ihrer Religion in einer Art von Liebtätigkeit gegen den Nächsten gelebt haben, und in einer Art von Liebe zu Gott, dem Schöpfer des Weltalls in menschlicher Gestalt, so werden sie im anderen Leben vom Herrn angenommen und beseligt; denn wenn sie von den Engeln belehrt werden, erkennen sie den Herrn an, und glauben an Ihn und lieben Ihn; man sehe Nr. 2589-2604.

10113. "Denn heilig ist es", 2. Mose 29/33, bedeutet, weil es göttlich ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Heiligen, insofern es das bezeichnet, was vom Herrn ist, worüber Nr. 10111, somit das Göttliche.

10114. "Und wenn übriggeblieben von dem Fleisch der Einsetzung (oder Füllungen), und von dem Brot bis zum Morgen", 2. Mose 29/34, bedeutet das geistig und himmlisch Gute, das noch nicht mit dem neuen Zustand verbunden ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "übriggeblieben vom Fleisch und vom Brot", insofern es das bezeichnet, was nicht angeeignet ist; denn durch essen wird die Aneignung bezeichnet: Nr. 10119; und dadurch, da es nicht gegessen wurde, wird also bezeichnet, daß es nicht angeeignet wurde. Aus der Bedeutung des Fleisches, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 7850, 9127; aus der Bedeutung der Füllungen, insofern sie die Aufnahme bezeichnen, worüber Nr. 10076, 10110; daher wird durch das Fleisch der Füllungen die Aufnahme des Wahren im Guten, mithin auch die Verbindung derselben bezeichnet; hier aber die Nicht-Aufnahme und die Nicht-Verbindung, weil das Übriggebliebene gemeint ist. Ferner aus der Bedeutung des Brotes, insofern es das himmlisch Gute bezeichnet, welches das innerste Gute ist, worüber Nr. 10077; und aus der Bedeutung des Morgens, insofern er einen neuen Zustand bezeichnet, worüber Nr. 8211, 8427.

Hieraus erhellt, daß durch das Übriggebliebene vom Fleisch der Füllungen und vom Brot bis zum Morgen das geistig und himmlisch Gute bezeichnet wird, das nicht mit dem neuen Zustand verbunden worden ist; denn durch das Fleisch des Opfers wird das geistig Gute bezeichnet, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, und durch das Brot desselben das himmlisch Gute, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist.

Was ferner unter der Nichtverbindung zu einem neuen Zustand zu verstehen ist, soll mit wenigem gesagt werden: Ein neuer Zustand ist jeder Zustand der Verbindung des Guten und Wahren, und dieser tritt ein, wenn der Mensch, der wiedergeboren wird, aus dem Guten handelt, somit aus der Neigung der Liebe, und nicht wie früher, aus dem Wahren, oder aus bloßem Gehorsam. Ein neuer Zustand ist es auch, wann diejenigen, die sich im Himmel befinden, im Guten der Liebe sind, welcher Zustand dort Morgen genannt wird; denn die Zustände der Liebe und des Glaubens wechseln dort, wie auf Erden Mittag, Abend, Dämmerung und Morgen. Auch ist es ein neuer Zustand, wenn die alte Kirche aufhört, und die neue beginnt. Alle diese neuen Zustände werden im Worte durch "Morgen" bezeichnet. Über das einzelne ist schon hie und da in den Erklärungen zum 1. und 2. Buch Mose gehandelt worden.

Das gleiche wird dadurch bezeichnet, daß "nichts übrigbleiben sollte vom Passahlamm bis zum Morgen, und was davon übriggeblieben war, im Feuer verbrannt werden sollte": 2. Mose 12/10;

ferner dadurch "daß sie das Fett vom Fest nicht über Nacht bis zum Morgen behalten sollten": 2. Mose 23/18;

das gleiche wird auch dadurch bezeichnet, daß "das Übriggebliebene vom Opferfleisch des Dankopfers auch am folgenden Tage gegessen, aber am dritten Tage verbrannt werden sollte": 3. Mose 7/16-18; 19/6,7: durch den dritten Tag wird gleichfalls ein neuer Zustand bezeichnet; man sehe Nr. 4901, 5123, 5159. Letzteres wurde deshalb gestattet, weil die Dankopfer aus Gelübden hervorgingen und freiwillig waren, nicht sowohl wegen der Reinigung und Heiligung wie die übrigen, sondern damit sie an heiliger Stätte essen und die Freude ihres Herzens am Gottesdienst bezeugen möchten; und diese Mahlzeiten, die heilige hießen, machten ihnen mehr Freude als der übrige Gottesdienst.

Das gleiche wird auch dadurch bezeichnet, daß sie nichts vom Manna übriglassen sollten bis zum Morgen, worüber es 2. Mose 16/19,20 heißt: "Mose sprach: Keiner lasse von dem Manna übrig bis zum Morgen; aber sie gehorchten Mose nicht; denn sie ließen davon übrig bis zum Morgen, da wuchsen Würmer darin, und wurde faul".

10115. "So sollst du das Übriggebliebene mit Feuer verbrennen", 2. Mose 29/34, bedeutet die Zerstreuung desselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Übriggebliebenen vom Fleisch und vom Brot, insofern es bezeichnet, daß es nicht angeeignet worden sei, wie Nr. 10114; und aus der Bedeutung von "mit Feuer verbrennen", insofern es soviel ist als zerstreuen (zerstören), hier durch die Liebesarten, die dem Eigenen des Menschen angehören, somit durch das Böse dieser Liebesarten; denn durch das Feuer wird Liebe in beiderlei Sinn bezeichnet, hier die Eigenliebe, welche die Liebe zu sich ist. Daß diese Liebe durch Feuer bezeichnet wird, sehe man Nr. 1297, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7575; und daß das Eigene des Menschen nichts ist als Böses: Nr. 210, 215, 694, 874, 875, 876, 987, 1023, 1044, 3812 E, 5660. Die Eigenliebe wird aber hier verstanden, weil durch das bis zum Morgen Übriggebliebene bezeichnet wird, daß es nicht mit dem Guten verbunden sei: Nr. 10114; und das, was nicht verbunden werden kann, ist nicht vom Göttlichen, sondern aus dem Eigenen. Daß dieses unrein und somit Böses war, erhellt

3. Mose 19/7,8: "Wer das bis auf den Morgen Übriggebliebene ißt, der soll seine Missetat tragen, und seine Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volke".

3. Mose 7/16-18: "Wenn man vom Opferfleisch des Dankopfers am dritten Tage ißt, so wird nicht angenehm sein der es geopfert hat, und wird ihm auch nicht angerechnet werden; es wird ein Greuel sein, und die Seele, die davon ißt, soll ihre Missetat tragen".

Es erhellt auch daraus, "daß Würmer aus dem übriggebliebenen Manna wuchsen und es faul wurde": 2. Mose 16/20.

10116. "Es soll nicht gegessen werden", 2. Mose 29/34, bedeutet nicht angeeignet werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es soviel ist als aneignen, wovon Nr. 10106.

10117. "Denn heilig ist es", 2. Mose 29/34, bedeutet das Göttliche, mit dem es nicht verbunden werden soll, weil dieses dadurch entweiht würde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Heiligen, insofern es das Göttliche bezeichnet, wovon Nr. 10111. Es sollte aber nicht mit ihm verbunden werden, weil durch das vom Fleisch und Brot Übriggebliebene das bezeichnet wird, was nicht verbunden ist: Nr. 10114, also auch, was nicht verbunden werden darf. Daß das Eigene des Menschen gemeint ist, das nichts als Böses ist, sehe man Nr. 10115. Das Göttliche aber mit dem Eigenen des Menschen, also mit dem Bösen verbinden heißt, es entweihen: Nr. 6348, 9298; daher wird gesagt, daß "der, welcher das bis zum Morgen Übriggebliebene ißt, das dem Jehovah Geheiligte entweiht, und daß dessen Seele ausgerottet werden solle aus ihrem Volke": 3. Mose 19/7,8; und ferner, "daß das Opferfleisch, das irgendeine unreine Sache berührt hat, mit Feuer verbrannt werden solle": 3. Mose 7/19.

Hieraus wird nun klar, daß die Entweihung des Heiligen bezeichnet wird durch das Essen des Opferfleisches und Brotes am folgenden Tage.

10118. "Also sollst du tun mit Aharon und seinen Söhnen", 2. Mose 29/35, bedeutet das Vorbildliche der Verherrlichung des Herrn und Seinen Einfluß in die Himmel und in die Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, worüber Nr. 9809; und aus der vorbildlichen Bedeutung seiner Söhne, insofern sie den Herrn in Ansehung des geistig Guten darstellen, worüber Nr. 10068; und aus der Bedeutung von "also tun", d.h. sie salben und ihre Hände füllen, und sie dadurch zum Priesteramte einweihen, insofern es ausdrückt, daß sie den Herrn vorbilden sollten in Ansehung der Verherrlichung Seines Menschlichen, und den Einfluß desselben in die Himmel und in die Kirche. Die Salbung war nämlich das Vorbildliche der Verherrlichung Seines Menschlichen, und die Füllung der Hände war das Vorbildliche Seines Einflusses aus demselben in die Himmel und in die Kirche. Daß die Salbung das göttlich Gute des Herrn in Seinem Göttlich-Menschlichen vorbildete, sehe man Nr. 9954, folglich auch die Verherrlichung, welche die Vereinigung des Göttlich-Menschlichen mit dem Göttlichen Selbst ist, das Vater genannt wird: Nr. 10053; und daß die Füllung der Hände die göttliche Macht des Herrn durch das göttlich Wahre in den Himmeln und in der Kirche vorbildete, und auch dessen Mitteilung und Aufnahme daselbst: Nr. 10019, somit auch dessen Einfluß.

10119. "Nach allem was Ich dir geboten habe", 2. Mose 29/35, bedeutet gemäß den Gesetzen der göttlichen Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten, wenn von Jehovah, d.h. vom Herrn (die Rede ist), insofern es ausdrückt "gemäß den Gesetzen der göttlichen Ordnung"; denn alles, was der Herr gebietet, ist den Gesetzen der göttlichen Ordnung gemäß, somit gemäß den Gesetzen derselben, denn das göttlich Wahre, das aus dem göttlich Guten des Herrn in den Himmeln hervorgeht, also der Herr in diesen, ist die Ordnung selbst, deshalb ist alles was der Herr gebietet, ein Gesetz der Ordnung.

Daß die Gesetze der Ordnung die göttlichen Wahrheiten des Herrn sind, sehe man Nr. 1728, 2258, 2447, 5703, 7995, 8512, 8700, 8988.

10120. "Sieben Tage sollst du ihre Hände füllen", 2. Mose 29/35, bedeutet das Vorbildliche der vollständigen Macht des Herrn in den Himmeln durch den Einfluß aus dem göttlich Guten der Liebe Seines Göttlich-Menschlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der sieben Tage, insofern sie einen vollen oder vollständigen Zustand bezeichnen, worüber Nr. 6508, 9228; und aus der Bedeutung des Füllens der Hände, insofern es die göttliche Macht des Herrn in den Himmeln vorbildet, und auch dessen Mitteilung und Aufnahme daselbst, worüber Nr. 10119; und weil dieses durch den Einfluß aus dem göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe, aus seinem Göttlich-Menschlichen bewirkt wird, darum bedeutet es auch dieses.

10121. Vers 36-46: Und einen jungen Stier als Sündopfer sollst du jeden Tag darbringen zur Versöhnung, und sollst den Altar entsündigen, indem du dich über ihm versöhnst, und ihn salben, um ihn zu heiligen. Sieben Tage sollst du den Altar versöhnen und ihn heiligen, und der Altar soll hochheilig sein; ein jeder, der den Altar berührt, soll geheiligt sein. Und dies ist es, was du auf dem Altare opfern sollst: zwei einjährige Lämmer, des Tages, beständig. Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen, und das andere Lamm sollst du opfern gegen Abend (wörtlich: zwischen den Abenden). Und ein Zehnteil Semmelmehl, gemischt mit gestoßenem Öl, dem vierten Teil eines Hin, und Trankopfer, dem vierten Teil eines Hin Wein für das erste Lamm. Und das zweite Lamm sollst du opfern gegen Abend, so wie das Speisopfer am Morgen, und wie das Trankopfer desselben sollst du es machen (opfern), zum Geruch der Ruhe als eine Feuerung für Jehovah. Und das sei ein Brandopfer beständig bei euren Geschlechtern, vor der Türe des Versammlungszeltes vor Jehovah, wo Ich mit euch zusammenkommen werde, um daselbst mit dir zu reden. Und Ich will daselbst zusammenkommen mit den Söhnen Israels, und es soll geheiligt werden durch Meine Herrlichkeit. Und Ich werde heiligen das Versammlungszelt und den Altar, und Aharon und seine Söhne werde Ich heiligen, daß sie Mir Priester seien. Und Ich werde wohnen inmitten der Söhne Israels, und will ihr Gott sein. Und sie sollen erkennen, daß Ich, Jehovah, bin ihr Gott, Der sie ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, auf daß Ich wohne in ihrer Mitte, Ich, Jehovah, ihr Gott.

"Und einen jungen Stier als Sündopfer sollst du jeden Tag darbringen zur Versöhnung" bedeutet die beständige Entfernung des Bösen und des Falschen daraus im natürlichen Menschen durch das Gute der Unschuld vom Herrn;

"und sollst den Altar entsündigen" bedeutet die Reinigung vom Bösen im Himmel und in der Kirche;

"indem du dich über ihm versöhnst" bedeutet dadurch die Fähigkeit, das Gute vom Herrn aufzunehmen;

"und ihn salben" bedeutet die Einweihung, um das göttlich Gute der Liebe vom Herrn im Himmel und in der Kirche vorzubilden;

"um ihn zu heiligen" bedeutet so (sei) der Herr in denselben;

"sieben Tage sollst du den Altar versöhnen" bedeutet das Volle in Ansehung des Einflusses in den Himmel und in die Kirche;

"und ihn heiligen" bedeutet zur Aufnahme des Göttlichen;

"und der Altar soll hochheilig sein" bedeutet das himmlische Reich, wo der Herr im Guten der Liebe gegenwärtig ist;

"ein jeder, der den Altar berührt, soll geheiligt sein" bedeutet jeder, der das Göttliche des Herrn aufnimmt;

"und dies ist es, was du auf dem Altare opfern sollst" bedeutet das, was im allgemeinen die Aufnahme des Herrn im Himmel und in der Kirche betrifft;

"zwei einjährige Lämmer, des Tages" bedeutet das Gute der Unschuld in jedem Zustand;

"beständig" bedeutet in jedem Gottesdienst;

"das eine Lamm sollst du opfern am Morgen" bedeutet die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen;

"und das andere Lamm sollst du opfern gegen Abend" bedeutet das gleiche im Zustand des Lichtes und der Liebe im äußeren Menschen;

"und ein Zehnteil Semmelmehl, gemischt mit gestoßenem Öl, dem vierten Teil eines Hin" bedeutet das geistig Gute aus dem Himmlischen, so viel zur Verbindung (nötig ist);

"und Trankopfer, dem vierten Teil eines Hin Wein" bedeutet das geistig Wahre, so viel zur Verbindung (nötig ist);

"für das erste Lamm" bedeutet dieses (finde statt) im inneren Menschen;

"und das zweite Lamm sollst du opfern gegen Abend" bedeutet die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im äußeren Menschen;

"so wie das Speisopfer am Morgen, und wie das Trankopfer desselben sollst du es machen" bedeutet das geistig Gute aus dem Himmlischen, und das Wahre desselben so viel (als nötig ist) zur Verbindung;

"zum Geruch der Ruhe" bedeutet das Innewerden des Friedens;

"als eine Feuerung für Jehovah" bedeutet aus der göttlichen Liebe des Herrn;

"und das sei ein Brandopfer beständig" bedeutet den ganzen Gottesdienst im allgemeinen;

"bei euren Geschlechtern" bedeutet das Beständige der Kirche;

"vor der Türe des Versammlungszeltes" bedeutet die Verbindung des Guten und Wahren;

"vor Jehovah" bedeutet vom Herrn;

"wo Ich mit euch zusammenkommen werde, um daselbst mit dir zu reden" bedeutet Seine Gegenwart und Seinen Einfluß;

"und Ich will daselbst zusammenkommen mit den Söhnen Israels" bedeutet die Gegenwart des Herrn in der Kirche;

"und es soll geheiligt werden durch Meine Herrlichkeit" bedeutet die Aufnahme des göttlich Wahren vom Herrn;

"und Ich werde heiligen das Versammlungszelt" bedeutet die Aufnahme des Herrn in den unteren Himmeln;

"und den Altar" bedeutet die Aufnahme des Göttlichen vom Herrn in den oberen Himmeln;

"und Aharon und seine Söhne werde Ich heiligen, daß sie Mir Priester seien" bedeutet das Vorbildliche des Herrn in beiden in bezug auf das Erlösungswerk;

"und Ich werde wohnen inmitten der Söhne Israels" bedeutet die Gegenwart des Herrn und Seinen Einfluß durch das Gute im Himmel und in der Kirche;

"und will ihr Gott sein" bedeutet die Gegenwart des Herrn und Seinen Einfluß in das Wahre in der Kirche;

"und sie sollen erkennen, daß Ich, Jehovah, bin ihr Gott" bedeutet das Innewerden, daß vom Herrn alles Gute und alles Wahre sei;

"Der sie ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten" bedeutet die Befreiung von der Hölle durch den Herrn;

"auf daß Ich wohne in ihrer Mitte" bedeutet das Göttliche des Herrn, das alles in allem des Himmels und der Kirche ist;

"Ich, Jehovah, ihr Gott" bedeutet, von Dem alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens (stammt).

10122. "Und einen jungen Stier als Sündopfer sollst du jeden Tag darbringen zur Versöhnung", 2. Mose 29/36, bedeutet die beständige Entfernung des Bösen und des Falschen daraus im natürlichen Menschen durch das Gute der Unschuld vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des jungen Stieres, insofern er das Gute der Unschuld im natürlichen Menschen bezeichnet, worüber Nr. 9391, 9990; aus der Bedeutung des Sündopfers, insofern es die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet, denn durch das Sündopfer wird die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichnet: Nr. 9938, 9990, 10022, 10053.

Es wird gesagt "die Entfernung des Bösen und des Falschen daraus", und zwar deshalb, weil das Böse und Falsche beim Menschen nicht (gänzlich) hinausgeworfen, sondern nur entfernt wird; man sehe das Nr. 10057 Angeführte.

Aus der Bedeutung von "des Tages" oder "an jedem Tage", insofern es ausdrückt beständig (oder fortwährend), und aus der Bedeutung der Versöhnung, insofern sie die Aufnahme des Guten der Liebe und des Glaubens vom Herrn bezeichnet nach der Entfernung des Bösen und des Falschen daraus, worüber Nr. 9506. Es wird gesagt, "die Entfernung des Bösen und des Falschen daraus", weil alles Falsche aus dem Bösen kommt, und deshalb wird das Falsche nur soweit entfernt, als das Böse entfernt wird. Es verhält sich damit in folgender Weise:

Alles im Himmel bezieht sich auf das Gute und auf das Wahre aus demselben; in der Hölle dagegen bezieht sich alles auf das Böse und auf das Falsche aus diesem; deshalb ist es ebenso im Menschen: alles, was aus dem Himmel bei ihm ist, bezieht sich auf das Gute und das Wahre, alles aber, was aus der Hölle bei ihm ist, bezieht sich auf das Böse und Falsche; oder was das gleiche ist, alles, was vom Herrn ist beim Menschen, bezieht sich auf das Gute und Wahre, alles aber, was vom Menschen selbst ist, bezieht sich auf das Böse und Falsche.

Weil diese (Wesenheiten) es sind, worauf sich alles im Universum bezieht, und der Mensch das Aufnahmegefäß derselben ist, darum gibt es zwei Vermögen beim Menschen, die dieselben aufnehmen, das eine wird der Wille genannt und das andere der Verstand. Der Wille ist das Aufnahmegefäß für das Gute oder für das Böse und der Verstand ist das Aufnahmegefäß für das Wahre oder für das Falsche. Der Wille, der vom Herrn ist, und auch der neue Wille heißt, ist das Aufnahmegefäß für das Gute, und der Verstand, der vom Herrn ist, der auch der neue Verstand genannt wird, ist das Aufnahmegefäß für das Wahre; aber der Wille, der vom Eigenen des Menschen ist, und auch der alte Wille heißt, ist das Aufnahmegefäß für das Böse; und der Verstand, der vom Eigenen des Menschen ist, und auch der alte Verstand heißt, ist das Aufnahmegefäß für das Falsche. In diesen Verstand und in diesen Willen wird der Mensch von den Eltern geboren, aber in jenen Verstand und in jenen Willen wird er vom Herrn geboren, was geschieht, wenn er wiedergeboren wird, denn wenn der Mensch wiedergeboren wird, wird er von neuem empfangen und geboren.

Der Mensch ist so geschaffen, daß Wille und Verstand eins ausmachen, so daß diese beiden zusammen einen Menschen bilden; denn der Verstand ist dem Menschen gegeben, damit er das Wahre verstehen kann, aber nur zu dem Zweck, damit es dem Willen eingepflanzt und zum Guten werde; und soweit es Sache des Willens ist, soweit ist es im Menschen, denn der Wille ist das Innerste des Menschen und das Sein seines Lebens, der Verstand aber ist mehr äußerlich und geht aus demselben hervor. Denn was der Mensch will, das liebt er, und was er liebt, das fühlt er als etwas Angenehmes, und darum nennt er es gut; solchem ist der Verstand günstig und bestärkt es durch Vernunftgründe, und diese nennt er Wahrheiten. Daher kommt es, daß der Wille und der Verstand in der Tat eins ausmachen. Dies erscheint jedoch anders, nämlich dann, wenn der Mensch das Wahre denkt und dennoch das Böse will. Gleichwohl aber meint er es so, wie er will, d.h., wie er liebt, wenn er sich selbst überlassen ist und aus sich denkt.

Daß ein Mensch, der das Böse will, dennoch das Wahre reden und das Gute tun kann, kommt aus der Heuchelei, der das Wahre und das Gute nur als Mittel dient. Wenn aber einem solchen Menschen diese Mittel genommen werden und ihm seine Freiheit gelassen wird, dann stürzt er sich in das Böse nach dem Gelüste seines Willens, und verteidigt es durch seinen Verstand. Dies zeigt sich bei solchen besonders im anderen Leben: hier gelangt ein jeder in den Zustand, der mit seinem Willen übereinstimmt, und dann stürzen sich diejenigen, die keinen neuen Willen vom Herrn haben, in Böses aller Art, und denken auch solches, was diesem Bösen günstig ist (schmeichelt), obwohl sie in der Welt ganz anders geredet und anders gehandelt haben; denn es ist ein Gesetz der göttlichen Ordnung, daß Wille und Verstand ein Gemüt bilden sollen, also einen Menschen, und somit auch, daß der ganze Mensch entweder im Himmel oder in der Hölle sei, und nicht zwischen beiden schwebe, d.h., daß er nicht mit dem Auge auf das hinschaue, was dem Himmel angehört, und mit dem Herzen auf das, was der Hölle angehört. Unter dem Herzen wird der Wille verstanden und unter dem Auge der Verstand.

10123. "Und sollst den Altar entsündigen (versöhnen)", 2. Mose 29/36, bedeutet die Reinigung vom Bösen im Himmel und in der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entsündigen, insofern es heißt reinigen; aus der Bedeutung der Sünde, denn alles Böse, das vom Menschen kommt, wird Sünde genannt; und aus der Bedeutung des Altares, insofern er das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten und seines Dienstes ist, worüber Nr. 9714, 9964; hier in Ansehung des göttlich Guten im Himmel und in der Kirche.

Weil noch von dem Einfluß, der Gegenwart und der Aufnahme des Herrn daselbst die Rede ist, deshalb wird auch durch den Altar der Himmel und die Kirche bezeichnet in Ansehung der Aufnahme des göttlich Guten vom Herrn daselbst; denn das Göttliche des Herrn ist es, was den Himmel und die Kirche macht, weil der Herr daselbst in dem Seinigen, und nicht in dem Eigenen des Menschen wohnt. Daher kommt es, daß durch den Altar auch der Mensch selbst bezeichnet wird, in dem der Himmel, oder in dem die Kirche und somit der Herr ist; und abgesehen von der Person bedeutet der Altar das Gute selbst, das vom Herrn bei den Engeln des Himmels und bei den Menschen der Kirche ist. In diesem mehrfachen Sinn wird der Altar genannt bei:

Joh.Offenb.11/1: "Es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Stabe gleich, und der Engel stand dabei und sprach: Miß den Tempel Gottes und den Altar, und die an ihm anbeten": hier bedeutet der Tempel und der Altar den Himmel und die Kirche. Der Tempel bedeutet die geistige Kirche und der Altar die himmlische Kirche. Messen heißt, das Maß und die Beschaffenheit des Wahren und Guten erkennen; deshalb wird nicht nur gesagt, den Tempel und den Altar messen, sondern auch, die an ihm anbeten. Daß der Tempel die geistige Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 3720; und daß messen bedeutet, den Zustand der Dinge in Ansehung des Wahren und Guten erkennen: Nr. 9603.

Joh.Offenb.16/7: "Ich hörte einen anderen Engel vom Altar aus sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger! wahr und gerecht sind Deine Gerichte": vom Altare aus, bedeutet, aus dem innersten Himmel, wo das himmlisch Gute herrscht. Das himmlisch Gute ist das Gute der Liebe zum Herrn.

Jerem.Klagel.2/7: "Der Herr hat Seinen Altar verlassen, und hat verabscheut (verworfen) Sein Heiligtum": den Altar und das Heiligtum (verlassen), bedeutet das Ganze der Kirche verlassen. Der Altar bezeichnet das Ganze der Kirche in Ansehung des Guten, und das Heiligtum das Ganze der Kirche in Ansehung des Wahren.

10124. "Indem du dich über ihm versöhnst", 2. Mose 29/36, bedeutet dadurch werde die Fähigkeit erlangt, das Gute vom Herrn aufzunehmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Versöhnens über dem Altare, insofern es ausdrückt, nach der Entfernung des Bösen und des Falschen, daraus (folge) die Einpflanzung des Guten vom Herrn und Dessen Aufnahme von dem Menschen der Kirche und von dem Engel des Himmels, worüber Nr. 9506. Denn durch den Altar (wie Nr. 10123 gezeigt worden ist) wird der Himmel und die Kirche bezeichnet in Ansehung der Aufnahme des Guten vom Herrn.

Weil durch den Altar der Himmel und die Kirche bezeichnet wird, wo das himmlisch Gute herrscht oder das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn, so soll in der Kürze gesagt werden, wie es sich mit der Aufnahme des Guten im himmlischen Reiche verhält: Daß der Himmel in zwei Reiche unterschieden ist, deren eines das himmlische Reich heißt und das andere das geistige Reich, ist schon mehrmals früher gesagt worden. In beiden Reichen wird das Gute durch das Wahre eingepflanzt, aber bei denen, die im geistigen Reiche sind, wird das Gute durch das Wahre in das Verstandesgebiet eingepflanzt, bei denen dagegen, die im himmlischen Reiche sind, wird das Gute durch das Wahre in das Willensgebiet eingepflanzt.

Die Einpflanzung des Guten durch das Wahre bei denen, die im geistigen Reich sind, findet auch auf andere Weise statt, als bei denen, die im himmlischen Reich sind. Bei denen, die im geistigen Reich sind, wird das Wahre in den äußeren oder natürlichen Menschen eingepflanzt, und wird hier zuerst ein Wissen, und in dem Maße, als der Mensch davon angeregt wird und danach lebt, wird es in das Verstandesgebiet versetzt und wird zum Glauben und zugleich zur Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Diese Liebtätigkeit bildet sein neues Willensgebiet, und der Glaube sein neues Verstandesgebiet, und beide das Gewissen.

Aber bei denen, die im himmlischen Reich sind, wird das Wahre nicht zum Wissen, auch nicht zum Glauben und zum Gewissen, sondern die Aufnahme geschieht im Guten der Liebe, und in dem Maße, als man danach lebt, wird es zum Innewerden, das bei ihnen gemäß ihrer Liebe wächst und sich vervollkommnet. Dies geschieht von Tag zu Tag, fast ohne daß sie es wissen, wie bei den Kindern. Ohne ihr Wissen geschieht es aber, weil es nicht als ein Wissen im Gedächtnisse hängen bleibt, und auch nicht als ein Verständnis im Denken sich aufhält, sondern sogleich in das Willensgebiet übergeht und zur Sache des Lebens wird. Deshalb sehen sie nicht das Wahre, sondern werden es inne, und sie werden es inne in dem Maße und in der Art, wie sie im Guten der Liebe vom Herrn sind, und deshalb findet ein großer Unterschied bei ihnen statt. Und weil sie das Wahre aus dem Guten inne werden, darum bestätigen sie es niemals durch Vernunftgründe, sondern wenn die Rede von Wahrheiten ist, sagen sie nur: Ja, ja, oder: Nein, nein. Solches meint auch der Herr bei Matth.5/36,37, (wenn Er sagt): "Eure Rede sei: Ja, ja; nein, nein; was darüber ist, das ist vom Bösen". Denn über die Wahrheiten zu vernünfteln, ob es sich wirklich so verhält, ist nicht aus dem Guten, weil man dann das Wahre nicht inne wird, sondern nur glaubt infolge der Autorität, und daher durch Begründung von sich aus; was aber infolge einer Autorität geglaubt wird, ist an sich das Eigentum anderer, nicht das Eigene (des Glaubenden), und was bloß deshalb infolge der Begründung geglaubt wird, das erscheint nach der Begründung als Wahres, wenn es auch Falsches ist, wie man dies offenbar aus dem Glauben einer jeden Religion und aus ihrer Verschiedenheit auf dem ganzen Erdkreis ersehen kann.

Hieraus erhellt, wie und von welcher Art der Unterschied ist zwischen denen, die im himmlischen Reich des Herrn sind, und zwischen denen, die in Seinem geistigen Reich sind. Die Ursache des Unterschieds liegt darin, daß jene die Wahrheiten der Kirche sogleich durch das Leben in das Gute umsetzen, diese aber bei den Wahrheiten stehenbleiben und den Glauben dem Leben vorziehen. Diejenigen, welche die Wahrheiten der Kirche sogleich in das Gute durch das Leben umsetzen, somit die, welche dem himmlischen Reich angehören, werden vom Herrn bei Mark.4/26-29 beschrieben und sonst noch an mehreren Stellen. Über den Unterschied des himmlischen und des geistigen Reiches sehe man, was Nr. 9277 angeführt ist.

10125. "Und ihn salben", 2. Mose 29/36, bedeutet die Einweihung, zum Vorbildlichen des göttlich Guten der Liebe vom Herrn im Himmel und in der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Salbung, insofern sie die Einweihung zur Vorbildung des Herrn in Ansehung des göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe aus Seinem Göttlich-Menschlichen bezeichnet, worüber Nr. 9474, 9954, 10019. Hier bezeichnet es (die Einweihung) vom Herrn im Himmel und in der Kirche; denn es wird von Seinem Einfluß und von Seiner Aufnahme in denselben gehandelt.

Alles, was den Herrn vorbildet, bildet Ihn auch bei den Menschen der Kirche und bei den Engeln des Himmels vor, somit auch den Himmel und die Kirche, weil die Menschen, in denen die Kirche ist, die Kirche im allgemeinen bilden. Gleichwohl aber bilden die Menschen an sich betrachtet nicht selbst die Kirche, sondern der Herr bei ihnen, und so bilden auch die Engel an sich betrachtet nicht den Himmel, sondern der Herr bei ihnen, denn der Herr wohnt nicht in dem Eigenen eines Menschen und Engels, sondern in dem Seinigen bei ihnen. Daher kommt es, daß, wenn man die Kirche und den Himmel nennt, das göttlich Wahre bei denen, die darinnen sind, verstanden wird, woraus erhellt, wie es zu verstehen ist, daß der Herr alles in allem im Himmel und in der Kirche ist, und daß der Herr selbst der Himmel und die Kirche ist.

Dies zeigt sich auch klar bei der Lehre, die in der christlichen Welt bekannt und angenommen ist, daß nämlich alles Gute des Glaubens und der Liebe von Gott sei und keineswegs vom Menschen, und daß alles, was vom Menschen als von ihm selbst stammt, nicht gut sei. Daher kommt es auch, das keiner ein Verdienst, noch eine Gerechtigkeit aus dem Eigenen hat. Dies wird deshalb gesagt, damit man erkenne, was der Herr im Himmel und in der Kirche ist, und somit, was der Himmel und die Kirche ist, und daraus, was Seine Vorbildung durch den Altar und dessen Salbung ist, wovon hier gehandelt wird.

Alle Dinge wurden gesalbt, die den Herrn und das Göttliche vom Herrn vorbilden sollten, z.B. der Altar, das Versammlungszelt, der Tisch in demselben, der Leuchter, die Bundeslade, Aharon selbst, seine Söhne und deren Kleider; und wenn sie gesalbt waren, wurden sie heilig genannt. Nicht als ob das Öl etwas Heiliges mit sich brächte, sondern weil sie so das Göttliche vom Herrn, das allein heilig ist, vorbilden konnten. Zu diesem Gebrauch wurde aber Öl genommen aus dem Grunde, weil das Öl das Gute der Liebe bedeutet und das göttlich Gute der göttlichen Liebe das eigentliche Göttliche ist, denn es ist das eigenste Sein aller Dinge. Daher geschah die Einweihung zur Vorbildung desselben durch das Öl.

Das Göttliche Selbst, welches das Sein aller Dinge ist, war aber nur im Herrn, denn Er war von Jehovah empfangen; und jeder Mensch hat von seinem Vater das Sein seines Lebens, die seine Seele heißt. Daraus folgt offenbar, daß das göttlich Gute der göttlichen Liebe im Menschlichen des Herrn war, wie die Seele des Vaters im Sohn; und weil bei dem Menschen (eigentlich) nichts lebt, als seine Seele (denn der Körper ohne die Seele lebt nicht), und weil das Ganze des Körpers aus der Seele hervorgebracht wird, somit nach ihrem Bilde, damit die Seele in einem für die in der Welt notwendigen Verrichtungen im Letzten der Ordnung angemessenen und angepaßten Zustand sei, so folgt daraus, daß das eigentliche Sein im Menschlichen des Herrn Jehovah war oder das göttlich Gute der göttlichen Liebe. Was aber das Sein des Lebens ist, das bildet alles, was aus ihm entsteht, zur Ähnlichkeit mit sich; und daher machte der Herr aus dem Göttlichen Selbst, das in Ihm war und das Er selbst war, Sein Menschliches zum göttlich Guten der göttlichen Liebe.

In dem athanasianischen Symbolum (Glaubensbekenntnis) in dem der in der christlichen Welt aufgenommene Glaube überliefert wird, heißt es auch wirklich: "So wie der Körper und die Seele ein Mensch ist, so ist das Göttliche und das Menschliche im Herrn ein Christus". Wer daher die Vereinigung der Seele mit dem Körper und das Bild jener in diesem erkennt, kann einigermaßen die Vereinigung des Göttlichen und Menschlichen im Herrn erkennen und das Bild des einen in dem anderen, und daraus kann er auch erkennen, daß das Göttliche, was Vater heißt, und das Menschliche, was Sohn heißt, eins ausmachen, und daß das eine in dem anderen ist, d.h. der Vater in Ihm und Er im Vater, nach den Worten des Herrn Joh.10/30; 14/10,11.

Weil man aber heutzutage nicht weiß, was die Seele ist, und kaum, daß sie aus dem Vater stammt, und daß der Körper ihr Bild ist, und daß somit diese beiden eins sind, wie das Frühere und das Spätere oder wie das Sein und das Dasein daraus, darum hat der Mensch das Göttliche vom Menschlichen im Herrn getrennt und dieses in zwei Naturen unterschieden, und darum macht er sich keine andere Vorstellung vom Menschlichen des Herrn, als wie von dem Menschlichen eines anderen Menschen; während doch die Seele des Menschen aus seinem Vater endlich ist, und aus dem Erblichen das Böse in sich hat, die Seele des Herrn aber, weil aus Jehovah stammend, unendlich ist und nichts als das göttlich Gute der göttlichen Liebe, so daß Sein Menschliches nach der Verherrlichung nicht wie das Menschliche eines anderen Menschen ist.

Aus diesem Grunde nahm der Herr Seine ganze verherrlichte, d.h. aus Ihm göttlich gewordene Menschheit in den Himmel mit, und ließ nichts davon im Grabe zurück, ganz anders, als es beim Menschen geschieht. Daß der Herr auch Seinen Körper verherrlichte bis auf das Letzte desselben, d.h. bis auf Fleisch und Bein, offenbarte der Herr auch wirklich Seinen Jüngern, indem Er sprach:

Luk.24/39: "Sehet Meine Hände und Meine Füße, daß Ich es selber bin; befühlet Mich, und sehet; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß Ich habe".

Er trat sogar durch die verschlossenen Türen ein, und ward wieder unsichtbar, nachdem Er Sich ihnen kundgegeben hatte: Joh.20/19; Luk.24/31.

Dies ist gesagt worden, damit man wisse, daß der Herr allein in Ansehung Seines Menschlichen der Gesalbte Jehovahs war, aber nicht mit Öl gesalbt, sondern mit dem göttlich Guten der göttlichen Liebe selbst, das durch Öl bezeichnet wird und durch die Salbung vorgebildet wurde, man sehe Nr. 9954.

10126. "Um ihn zu heiligen", 2. Mose 29/36, bedeutet, so sei der Herr in ihnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es heißt, den Herrn vorbilden und das Heilige, das von Ihm ist, somit Seine Gegenwart im Himmel und in der Kirche, worüber Nr. 10111. Was aber vorgebildet wird, das wird im inneren Sinn bezeichnet.

Das Wort im Buchstabensinn besteht aus den Vorbildungen himmlischer und geistiger Dinge, die dem Himmel und der Kirche angehören, und diese (Dinge) werden daher im inneren Sinn bezeichnet. Daher kann man das Wort Gottes gleichsam den Himmel im Letzten nennen, denn im Letzten des Himmels besteht alles, was gesehen und gehört wird, in Vorbildungen solcher Dinge, welche die Engel in den oberen Himmeln reden und denken, und die sich alle auf die Glaubenswahrheiten und auf das Gute der Liebe beziehen. Solche Vorbildungen sind aber im letzten Himmel aus dem Grunde, weil diejenigen, die im letzten Himmel sind, die inneren Gegenstände der Engelsweisheit nicht begreifen, sondern nur solche, die jene vorbilden. Auch ist es der göttlichen Ordnung gemäß, daß das Obere, wenn es in das Untere herabsinkt, sich in ähnliches verwandelt, und sich dadurch vor den äußeren Sinnen darstellt, so daß es dem Begriffe eines jeden angepaßt ist. Daher kommt es, daß das Wort im Letzten, d.h. im Buchstabensinn vorbildlich ist und dadurch die himmlischen und geistigen Dinge bezeichnet, die in den höheren Himmeln sind, und daß es sich so für die Fassungskraft des Menschen geeignet darstellt. Eben dadurch dient es auch den Himmeln zur Basis und zur Grundlage.

10127. "Sieben Tage sollst du den Altar versöhnen", 2. Mose 29/37, bedeutet das Volle in Ansehung des Einflusses in den Himmel und in die Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der sieben Tage, insofern sie das Volle bezeichnen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung von versöhnen, sofern es die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichnet; ferner aus der Bedeutung des Altares, insofern er das Vorbildliche des Göttlich-Menschlichen des Herrn in Ansehung des göttlich Guten ist, worüber Nr. 9388, 9389, 9714, 9964; hier im Himmel und in der Kirche: Nr. 10123.

Daß das Schlachtopfer vom jungen Stier zur Versöhnung und Heiligung des Altars sieben Tage lang dauerte, war deshalb, weil sieben Tage eine vollständige Periode, eine größere oder eine kleinere, von Anfang bis zu Ende bezeichneten; ebenso auch die Woche. Daher bedeuten sieben Tage auch das Volle. Die Dreizahl bedeutet zwar auch eine vollständige Periode vom Anfang bis zu Ende, und daher auch das Volle, jedoch mit dem Unterschied, daß sieben gesagt wird, wo es sich um eine heilige Sache handelt, drei aber von jeder Sache (gebraucht wird).

Man merke wohl, daß alle Zahlen im Worte Sachen bedeuten, was ganz bekannt ist im anderen Leben, wo auch bisweilen aus dem Himmel zu den Geistern, die unterhalb sind, Papiere voller Zahlen herabgelassen werden. Diejenigen unter den Geistern, die den Einfluß vom Herrn aufnehmen, erkennen dann daraus die Sachen, die bezeichnet werden, in ihrem ganzen Zusammenhang, ebenso als ob sie mit Buchstaben geschrieben wären. Solche Papiere durfte ich auch einige Male sehen, und es wurde auch gesagt, daß einige von den Angehörigen der Ältesten Kirche, die in Ansehung ihres Inneren mit den Engeln in Verkehr standen, die Dinge ihrer Kirche und die himmlischen Geheimnisse in Zahlen ausdrückten, und gleichsam als eine Gedenkschrift aufbewahrten.

Hieraus kann man ersehen, daß alle Zahlen im Worte Bezeichnungen von Sachen sind; denn im Worte gibt es kein Wörtchen, das nicht etwas bedeutet, weil es nicht nur für die Menschen geschrieben, sondern auch zugleich für die Engel im Himmel; und daher kommt es auch, daß das göttliche Wort durch alle Himmel hindurchgeht.

Daß alle Zahlen im Worte Sachen bedeuten, sehe man Nr. 575, 1963, 1988, 2075, 2252, 3252, 4264, 4495, 4670, 5265, 6175, 9659; daß die Zahl Sieben im Worte heilige Dinge ausdrückt: Nr. 395, 433, 716, 881, 5265, 5268; und daß sieben eine vollständige Periode von Anfang bis zu Ende und somit einen vollen Zustand bedeutet: Nr. 6508, 9228; ebenso die Woche: Nr. 2044, 3845; und auch die Dreizahl: Nr. 2788, 4495, 4901, 5123, 5159, 7715, 9198, 9488, 9489, 9825.

Was das Versöhnen anbelangt, so bedeutet es eine Reinigung vom Bösen und dem Falschen daraus, oder, was das gleiche ist, die Entfernung desselben; und weil versöhnen und sühnen dies bedeutet, deshalb schließt es auch die Einpflanzung des Guten und Wahren in sich, und die Verbindung beider vom Herrn. Diese Dinge schließt es in sich aus dem Grunde, weil in dem Maße, als der Mensch vom Bösen und Falschen gereinigt wird, das Gute und Wahre eingepflanzt und vom Herrn verbunden wird; wenn daher das eine stattfindet, so findet auch das andere statt. Der Herr ist nämlich bei einem jeden Menschen mit dem Guten der Liebe gegenwärtig, denn Er liebt alle und will aus Liebe sich mit ihnen verbinden, was durch das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens geschieht. Allein das Böse und das Falsche aus demselben, das der Mensch durch ein böses Leben sich angeeignet hat, widersteht und verhindert den Einfluß.

Hieraus wird nun klar, was Versöhnung und Sühnung (Entsündigung) ist; man sehe auch Nr. 9506.

10128. "Und ihn heiligen", 2. Mose 29/37, bedeutet, um den Herrn aufzunehmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von geheiligt werden, insofern es die Aufnahme des Herrn bezeichnet. Geheiligt werden bedeutet aber die Aufnahme des Herrn, weil der Herr allein heilig ist, und daher alles, was vom Herrn ausgeht, heilig ist. Inwieweit daher der Mensch das Gute aufnimmt und mit dem Guten das Wahre vom Herrn, das heilig ist, insoweit nimmt er den Herrn auf; denn ob man sagt "das Gute und Wahre vom Herrn" oder "der Herr" ist einerlei; denn das Gute und das Wahre ist dem Herrn eigen, weil von Ihm, somit ist beides der Herr im Himmel und in der Kirche.

Daß der Herr allein heilig ist, und alles Heilige von Ihm ausgeht, und daß daher Ihn aufnehmen heißt geheiligt werden, sehe man Nr. 9229, 9479, 9680, 9818, 9820, 9956, 9988, 10069.

Daß geheiligt werden die Aufnahme des Herrn bezeichnet, ist auch daraus ersichtlich, daß gesagt wird "du sollst versöhnen und heiligen", denn durch versöhnen oder sühnen wird die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet, und zugleich die Einpflanzung des Wahren und Guten vom Herrn: Nr. 10127. Die Einpflanzung des Wahren und Guten vom Herrn ist aber die Aufnahme Seiner selbst, und also die Heiligung.

Ebenso wie 2. Mose 29/33 (gesagt wird): "Sie sollen dasselbe essen, womit sie versöhnt worden sind, um ihre Hände zu füllen und um sich zu heiligen": "versöhnt" bedeutet hier die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus: Nr. 9506, 10109; das Füllen der Hände aber die Einpflanzung des Guten und Wahren, und die Verbindung beider: Nr. 10076; somit wird durch geheiligt werden bezeichnet, dieselben vom Herrn aufnehmen: Nr. 10111.

10129. "Und der Altar soll hochheilig sein", 2. Mose 29/37, bedeutet das himmlische Reich, wo der Herr im Guten der Liebe gegenwärtig ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altars, insofern er das Vorbildliche des Herrn ist in Ansehung des göttlich Guten, worüber Nr. 9388, 9389, 9714, 9964; hier in Ansehung des göttlich Guten im Himmel und in der Kirche: Nr. 10123. Und aus der Bedeutung von hochheilig, insofern es das himmlisch Gute bezeichnet oder das Gute der Liebe vom Herrn. Das himmlische Reich wird aber hier durch den Altar, und das Gute in demselben durch hochheilig bezeichnet, weil in diesem Reich das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn, das eben das himmlisch Gute ist, aufgenommen wird.

Es gibt nämlich zwei Reiche, in welche die Himmel unterschieden sind: das himmlische Reich und das geistige Reich. Im himmlischen Reich wird das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn aufgenommen, und im geistigen Reich wird das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten vom Herrn aufgenommen; man sehe, was Nr. 9277, 9680 und 10068 angeführt wurde. Durch den Altar wird das himmlische Reich vorgebildet, oder, was das gleiche ist, der Herr, wo Er im Guten der Liebe gegenwärtig ist; und durch das Versammlungszelt außerhalb des Vorhanges wird das geistige Reich vorgebildet, oder, was das gleiche ist, der Herr, wo Er im Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten gegenwärtig ist.

Das Gute des geistigen Reiches oder das geistig Gute heißt heilig, aber das Gute des himmlischen Reiches oder das himmlisch Gute heißt hochheilig. Das himmlisch Gute, welches das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn ist, wird aber hochheilig genannt, weil der Herr durch dieses Gute unmittelbar in die Himmel einfließt; durch das geistig Gute aber, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, mittelbar durch jenes; man sehe Nr. 9473, 9683, 9873, 9992, 10005. Einfließt wird gesagt, weil der Herr über den Himmeln ist und von dort einfließt: Nr. 10106; Er ist aber dennoch wie gegenwärtig in den Himmeln.

Daß das himmlisch Gute oder das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn unter hochheilig verstanden wird, erhellt aus den Stellen im Worte, wo hochheilig gesagt wird.

2. Mose 26/33,34: "Der Vorhang soll euch ein Unterschied sein zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten (oder Hochheiligen), und lege den Deckel auf die Lade des Zeugnisses im Allerheiligsten". Hieraus erhellt, daß der Teil des Zeltes heilig genannt wurde, der außerhalb des Vorhanges war; hochheilig aber der, welcher innerhalb des Vorhanges war. Daß das Zelt oder die Wohnung außerhalb des Vorhanges das geistige Reich des Herrn oder den mittleren Himmel vorbildete, und das Zelt oder die Wohnung innerhalb des Vorhanges das himmlische Reich des Herrn vorbildete, sehe man Nr. 9457, 9481, 9485, 10025, 10101. Der Teil vom Zelt, der innerhalb des Vorhanges war, wird auch wirklich "das Heiligtum der Heiligkeit" genannt: 3. Mose 16/33.

Weil durch die Lade, in der das Zeugnis lag und auf welcher der Sühndeckel (oder Gnadenstuhl) war, der innerste Himmel vorgebildet wurde, wo das himmlisch Gute herrscht, darum wurde auch das innere Heiligtum des Tempels, wo die Bundeslade war, das Allerheiligste genannt: 1.Kön.6/16; 8/6.

Auch das Brot und das Speisopfer werden, weil sie das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn oder das himmlisch Gute bezeichnen, gleichfalls hochheilig genannt:

3. Mose 24/9: "Die Brote des Angesichts (oder die Schaubrote) sollen von Aharon und seinen Söhnen gegessen werden am heiligen Orte, weil sie das Hochheilige sind von den Feuerungen (Opfern) Jehovahs". Daß das Brot des Angesichts oder das Schaubrot das himmlisch Gute bedeutet, sehe man Nr. 9545.

3. Mose 2/3,10: "Was übriggeblieben vom Speisopfer soll Aharon und seinen Söhnen gehören, denn das Hochheilige ist es von den Feuerungen Jehovahs".

Daß das Speisopfer, das aus ungesäuertem Brot, Kuchen und ungesäuerten Fladen, mit Öl vermischt, bestand, das himmlisch Gute oder das Gute der Liebe bezeichnet, sehe man Nr. 4581, 9992, 10079.

4. Mose 18/9,10: "Jedes Speisopfer, Schuld- und Sündopfer, das Aharon und seinen Söhnen gehört, ist hochheilig vor Jehovah". Auch diese Opfer hießen hochheilig, weil sie die Reinigung vom Bösen bezeichneten, und jede Reinigung vom Bösen in dem Zustand des Guten der Unschuld stattfindet, welches Gute auch ein himmlisch Gutes ist; deshalb wurden bei den Schuld- und Sündopfern weibliche oder männliche Lämmer, oder Widder, oder junge Stiere, oder Turteltauben geopfert, wie aus 3. Mose Kapitel 4 und 5 erhellt, und durch diese Tiere wird dieses Gute bezeichnet. Daß es durch Lämmer bezeichnet wird, sehe man Nr. 3519, 3994, 7840; daß durch Widder: Nr. 10042; daß durch junge Stiere: Nr. 9391; daß durch Turteltauben, erhellt aus den Stellen im Worte, wo sie genannt werden. Daß die Reinigung vom Bösen und auch die Wiedergeburt im Zustand der Unschuld stattfindet: Nr. 10021. Darum werden diese Opfer auch das Hochheilige genannt: 3. Mose 6/18; 7/6; 10/17; 14/13.

Daß der Brandopferaltar den Herrn vorbildete in Ansehung des Guten der Liebe und auch die Aufnahme desselben von den Engeln und Menschen, ist oben gezeigt worden, darum wird auch gesagt:

2. Mose 30/29: "Salbe den Brandopferaltar und alle seine Geräte, sein Gestell und sein Becken, und heilige sie, daß sie hochheilig seien, jeder, der sie berührt, wird geheiligt sein".

Das Rauchwerk, mit dem geräuchert wurde vor dem Zeugnisse im Versammlungszelt heißt auch hochheilig: 2. Mose 30/36, weil es das himmlisch Gute im Letzten bedeutet, und auch, was aus diesem Guten hervorgeht: Nr. 9475.

Hes.43/12: "Dies ist das Gesetz des Hauses auf dem Gipfel des Berges: sein ganzer Umfang ringsherum soll hochheilig sein": daß das Haus mit seinem Umfange ringsum hochheilig heißt, kommt daher, weil durch das Haus Gottes das himmlische Reich bezeichnet wird, und im höchsten Sinne der Herr in Ansehung des Guten der Liebe: Nr. 3720; darum wird auch gesagt "auf dem Gipfel des Berges", denn der Gipfel des Berges bedeutet das gleiche: Nr. 6435, 9422, 9434.

Dan.9/24: "Siebzig Wochen sind bestimmt über das Volk und über die heilige Stadt, bis versiegelt wird das Gesicht und die Weissagung, und gesalbt wird das Allerheiligste": hier ist die Rede von der Ankunft des Herrn, Der allein der Gesalbte Jehovahs und allein heilig ist, wie Er auch in Ansehung Seines Menschlichen das göttlich Gute der göttlichen Liebe, somit das Allerheiligste ist. Daß der Herr in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen allein der Gesalbte Jehovahs ist, sehe man Nr. 9954, und daß Er allein heilig ist: Nr. 9229, und daß Er das göttlich Gute der göttlichen Liebe ist, was Nr. 9199 E angeführt ist.

Das himmlisch Gute ist das Hochheilige, das geistig Gute aber das Heilige, weil das himmlisch Gute das innerste Gute und darum auch das Gute des innersten Himmels ist, das geistig Gute aber das daraus hervorgehende Gute, und darum das Gute des mittleren Himmels, und dieses Gute ist nur insoweit gut und insoweit heilig, als es das himmlisch Gute in sich hat; denn dieses fließt in jenes ein und empfängt es und erzeugt es, wie der Vater den Sohn. Unter dem himmlisch Guten wird aber das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn verstanden, und unter dem geistig Guten das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten vom Herrn. Das Gute der Liebe selbst zum Herrn vom Herrn ist hochheilig, weil der Herr durch dasselbe Sich unmittelbar verbindet; aber das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist heilig, weil der Herr durch dasselbe Sich mittelbar verbindet, und zwar insoweit, als es das Gute der Liebe vom Herrn in sich hat. Das Gute der Liebe zum Herrn vom Herrn ist in jedem Guten der Liebtätigkeit das, was echt darin ist, denn es fließt vom Herrn ein. Niemand kann nämlich den Nächsten lieben und aus Liebe ihm Gutes tun aus sich, sondern aus dem Herrn, und niemand kann an Gott glauben aus sich, sondern aus dem Herrn. Deshalb ist, wenn der Herr anerkannt und der Nächste geliebt wird, alsdann der Herr in der Liebe zu dem Nächsten, wiewohl der Mensch es nicht weiß. Dies wird auch verstanden unter den Worten des Herrn:

Matth.25/37-40: "Die Gerechten werden antworten: Herr, wann haben wir Dich hungrig gesehen, und Dich gespeist? oder durstig, und haben Dich getränkt? Wann haben wir Dich krank oder im Gefängnis gesehen, und sind zu Dir gekommen? Und der König wird zu ihnen sagen: Wahrlich, Ich sage euch: alles, was ihr an einem dieser Meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr Mir getan": hieraus erhellt, daß der Herr im Guten der Liebtätigkeit ist, und dieses Gute selbst ist, auch ohne Wissen derer, die in diesem Guten sind. Unter den Brüdern werden im nächsten Sinn diejenigen verstanden, die im Guten der Liebtätigkeit sind, und in einem von der Person abgezogenen Sinn bedeuten die Brüder des Herrn das Gute der Liebtätigkeit selbst; man sehe Nr. 5063-5071.

HG 10130

10130. "Ein jeder, der den Altar berührt, soll geheiligt sein", 2. Mose 29/37, bedeutet, jeder, der das Göttliche des Herrn aufnimmt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von berühren, insofern es die Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des Altares, insofern er den Herrn vorbildet in Ansehung des Guten der Liebe, hier im Himmel und in der Kirche, wovon Nr. 10129; und aus der Bedeutung von geheiligt werden, insofern es bezeichnet, das Göttliche des Herrn aufnehmen, worüber Nr. 10128.

Daß das Berühren die Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bedeutet, kommt daher, weil das Innere des Menschen sich durch das Äußere kundgibt, besonders durch das Gefühl (Berührung, tactus), und so dem anderen sich mitteilt und sich überträgt auf den anderen; und in dem Maß, als der Wille des anderen übereinstimmt und eins damit bildet, aufgenommen wird. Ob man sagt Wille oder Liebe, ist dasselbe, denn was Sache der Liebe des Menschen ist, das ist auch Sache seines Willens.

Hieraus folgt auch, daß das Innere des Menschen, was seiner Liebe und seinem Denken daraus angehört, sich kundgibt durch die Berührung, und so sich einem anderen mitteilt und sich auf ihn überträgt; und in dem Maße, als der andere die Person liebt, oder die Sachen, welche die Person redet oder tut, auch aufgenommen wird.

Dies zeigt sich besonders im anderen Leben, denn dort handeln alle aus dem Herzen, d.h. aus dem Willen oder der Liebe, und es ist nicht erlaubt, äußerlich beim Handeln Gebärden anzunehmen, die von jenen losgetrennt, (d.h. verschieden) sind, oder mit heuchlerischem Munde zu reden, d.h. getrennt von den Gedanken des Herzens. Hierdurch zeigt sich klar, wie das Innere sich dem anderen mitteilt und sich auf den anderen durch Berührung überträgt; und wie der andere es seiner Liebe gemäß aufnimmt. Der Wille oder die Liebe eines jeden bildet dort den ganzen Menschen, und die Lebenssphäre fließt von dieser (Liebe) aus wie ein Hauch oder Dunst, und umgibt ihn und gestaltet gleichsam ihn selbst um ihn her. Fast ebenso, wie die Ausströmung (der Dünste) um die Pflanzen in der Welt, die sogar in einiger Entfernung durch Gerüche wahrgenommen wird, so auch um die Tiere, was vorzüglich bei einem scharfspürigen Hund deutlich zu bemerken ist. Eine solche Ausströmung dringt auch aus einem jeden Menschen hervor, was gleichfalls aus vielfacher Erfahrung bekannt ist. Wenn aber der Mensch seinen Körper ablegt, und zum Geist oder Engel wird, dann ist seine Ausströmung oder Ausdünstung nicht mehr materiell wie in der Welt, sondern eine geistige, die aus seiner Liebe hervorfließt. Diese bildet dann eine Sphäre um ihn, die macht, daß schon in einiger Entfernung von anderen wahrgenommen wird, wie er beschaffen ist. Über diese Sphäre sehe man, was in den Nr. 9606 angeführten Stellen gezeigt worden ist.

Weil diese Sphäre sich dem anderen mitteilt, und auf diesen übertragen wird, und von dem anderen seiner Liebe gemäß aufgenommen wird, so entsteht daraus vieles Wunderbare, was dem Menschen in der Welt unbekannt ist; nämlich:

1. Alle Gegenwart findet statt nach der Ähnlichkeit der Liebesarten, und alle Entfernung nach der Unähnlichkeit derselben.

2. Alle werden ihrer Liebe gemäß zusammengesellt; die in der Liebe zum Herrn vom Herrn sind, werden im innersten Himmel zusammengesellt, die in der Liebe zum Nächsten vom Herrn sind, im mittleren Himmel; die im Gehorsam des Glaubens, d.h. die das Wahre um des Wahren willen tun, im letzten Himmel; die aber in der Liebe zu sich und zur Welt sind, d.h., die das, was sie tun, um ihretwillen und um weltlicher Zwecke willen tun, werden in der Hölle zusammengesellt.

3. Alle wenden ihre Augen zu denen hin, die sie lieben: die den Herrn lieben, wenden ihre Augen zum Herrn als Sonne; die den Nächsten lieben durch den Herrn, wenden ihre Augen zum Herrn als Mond; ebenso die, welche das Wahre um des Wahren willen tun. Über den Herrn als Sonne und als Mond sehe man, was Nr. 1521, 1529, 1530, 1531, 3636, 3643, 4060, 4321 E, 5097, 5377, 7078, 7083, 7171, 8644, 8812 gezeigt worden ist; und was wunderbar ist, wohin oder nach welcher Himmelsgegend sie sich auch wenden, sehen sie immer den Herrn vor sich. Das Entgegengesetzte tritt bei denen ein, die in der Hölle sind: je mehr sie hier in ihrer Liebe sind, und in der Liebe zur Welt, desto mehr wenden sie sich vom Herrn ab, und haben Ihn im Rücken; und dies, wohin oder nach welcher Seite sie sich auch wenden mögen.

4. Wenn ein Engel des Himmels seinen Blick auf andere richtet, dann teilt sich sein Inneres ihnen mit, und wird auf sie übertragen, je nach dem Maße und der Beschaffenheit seiner Liebe, und wird von ihnen je nach der Beschaffenheit und dem Maße ihrer Liebe aufgenommen. Deshalb entsteht Freude und Wonne, wenn ein Engel des Himmels seinen Blick auf Gute richtet, Schmerz und Qual aber, wenn er ihn auf Böse richtet.

Durch die Berührung mit der Hand wird aber gleichfalls Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet, weil das Tätige des ganzen Körpers sich in die Arme und Hände zusammendrängt, und das Innere durch das Äußere im Worte ausgedrückt wird. Daher kommt es, daß durch die Arme, durch die Hände und besonders durch die Rechte eine Macht bezeichnet wird; man sehe, was Nr. 10019 angeführt wurde, und Nr. 10023, 10076; und daher wird durch die Hand alles, was bei dem Menschen ist, bezeichnet, somit der ganze Mensch, insofern er tätig ist; man sehe das Nr. 10019 Angeführte.

Außerdem ist es auch der gelehrten Welt bekannt, daß alle äußeren Sinne, nämlich das Gesicht, das Gehör, der Geschmack und der Geruch, sich auf den Tastsinn (oder Gefühlssinn) beziehen und besondere Arten des Gefühls sind.

Daß durch das Berühren eine Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet wird, erhellt aus mehreren Stellen im Worte, von denen ich nur Folgende hervorheben will:

2. Mose 30/26-29: "Salbe das Versammlungszelt und die Bundeslade und den Tisch und alle seine Geräte und den Leuchter und seine Geräte, und den Rauchaltar und den Brandopferaltar, und alle seine Geräte, und das Becken und sein Gestell, und heilige sie, damit sie hochheilig seien; jeder, der sie berührt, soll geheiligt werden".

3. Mose 6/11,20: "Alles, was das vom Speisopfer Übriggebliebene berührt, und das Übriggebliebene vom Fleisch aus den Schlachtopfern, das dem Aharon und seinen Söhnen gehört, soll geheiligt sein".

Dan.10/10,16,18: "Ein Engel berührte Daniel, und brachte ihn wieder in seine Stellung und half ihm auf sein Knie; und er berührte seine Lippen, und öffnete seinen Mund; und dann berührte er ihn wieder und stärkte ihn".

Jes.6/7: "Einer der Seraphe berührte mit einer glühenden Kohle meinen Mund, und sprach: Siehe, dies berührt deine Lippen, darum ist deine Missetat von dir gewichen und deine Sünde versöhnt".

Jerem.1/9: "Jehovah streckte Seine Hand aus, und berührte meinen Mund, und sprach: Ich lege Meine Worte in deinen Mund".

Matth.8/3: "Jesus streckte seine Hand aus gegen den Aussätzigen, berührte ihn und sprach: Ich will (es tun); sei gereinigt; und alsbald ward er rein von seinem Aussatze".

Matth.8/14,15: "Jesus sah die Schwiegermutter des Petrus, die an einem Fieber darnieder lag; und Er ergriff ihre Hand, und das Fieber verließ sie".

Matth.9/29,30: "Jesus berührte die Augen der Blinden, und es wurden ihre Augen geöffnet".

Matth.20/34: "Jesus berührte die Augen der beiden Blinden, und sogleich erhielten sie ihr Gesicht wieder".

Luk.22/51: "Jesus berührte das Ohr des Tauben, und heilte ihn".

Mark.6/56; Matth.14/36: "Sie brachten (viele), die sich übel befanden zu Jesu, damit sie nur den Saum Seines Kleides anrühren konnten, und alle, die denselben anrührten, wurden gesund".

Luk.8/44-48: "Ein Weib, das am Blutflusse litt, berührte den Saum des Kleides Jesu; und sogleich stand der Blutfluß still; Jesus sprach: Wer ist es, der Mich berührt hat? Es hat Mich jemand berührt; Ich fühle, daß eine Kraft von Mir ausgegangen ist".

Mark.10/13,16: "Sie brachten kleine Kinder zu Jesu, damit Er sie berührte; und Er nahm sie auf Seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie".

Hieraus erhellt, daß durch das Berühren eine Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet wird.

Ebenso ist es, wo von unreinen Dingen die Rede ist, durch die im inneren Sinn Böses und Falsches verstanden wird, das aus den Höllen stammt, wie:

4. Mose 19/11,13,16,21,22: "Wer einen Toten anrührt, irgendeine Leiche eines Menschen, der soll unrein sein sieben Tage. Jeder, der einen Toten anrührt, die Leiche irgendeines verstorbenen Menschen, und sich nicht entsündigt, der verunreinigt die Wohnung Jehovahs; darum soll diese Seele ausgerottet werden aus Israel. Jeder, der auf dem Felde einen mit dem Schwerte Ermordeten oder einen Toten, oder die Gebeine eines Menschen, oder ein Grab anrührt, der soll unrein sein sieben Tage. Wer das Wasser der Reinigung anrührt, soll unrein sein bis zum Abend. Alles, was ein Unreines anrührt, soll unrein sein, und die Seele, die ihn berührt, soll unrein sein bis auf den Abend".

3. Mose 11/31-36: "Wer unreine Tiere anrührt, oder unreines Gewürm, soll unrein sein bis auf den Abend; alles, worauf es fällt, soll unrein sein, sei es ein hölzernes Gefäß (oder) Kleider, Wasser, irdene Gefäße, Speise, Trank, Ofen, Quelle, Zisterne, Wasserbehälter, sie sollen unrein sein". Ebenso 3. Mose 5/2,3; 7/21.

3. Mose Kap.15: "Wer an einem Fluß leidet, ist unrein; und auch jeder Mann, der sein Bett anrührt, wer sich auf ein Gerät setzt, auf dem jener gesessen, wer das Fleisch desselben berührt oder seine Kleider; wenn der am Fluß Leidende einen Reinen anspuckt, der Wagen, auf dem er fährt, das irdene Gefäß, das hölzerne Gefäß, es soll unrein sein".

3. Mose 22/4: "Wer einen Aussätzigen anrührt".

3. Mose 11/37,38: "Wenn Aas auf irgendeinen Samen fällt, den man aussäet, so soll er rein sein, wenn man aber Wasser auf den Samen gegossen hat, und es fällt Aas auf ihn, so soll er unrein sein".

Durch diese unreinen Dinge werden verschiedene Arten von Bösem und Falschem, das aus der Hölle stammt, und deren Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet; die einzelnen unreinen Dinge bedeuten etwas Böses im besonderen; denn das Böse ist es, was den Menschen unrein macht, weil es seine Seele befleckt. Von den bösen Geistern und Genien strömt auch wirklich das Böse ihres Herzens aus, und steckt je nach den Beredungen des Bösen die Gegenwärtigen an; diese Ansteckung ist es, die durch die Berührung unreiner Dinge bezeichnet wird.

1. Mose 3/3: "Von der Frucht des Baumes, der inmitten des Gartens ist, sollt ihr nicht essen; rühret ihn nicht an, damit ihr nicht sterbet".

1. Mose 32/25: "Als der Engel, der mit Jakob rang, sah, daß er ihn nicht bezwang, berührte er die Höhlung (Pfanne) seiner Hüfte, und dieselbe wurde verrenkt".

4. Mose 16/26: "Mose sprach, sie sollten nichts berühren von dem, was dem Korah, Dathan und Abiram gehörte, damit sie nicht verzehrt würden wegen aller ihrer Sünden".

Jes.52/11: "Entfernt euch, entfernt euch, rühret keinen Unreinen an, ziehet fort aus ihrer Mitte! Reinigt euch, die ihr traget die Gefäße Jehovahs".

Jerem.Klagel.4/14,15: "Sie irrten wie Blinde auf den Straßen umher; sie sind besudelt mit Blut, daß man nicht berühren kann ihre Kleider, weichet zurück, er ist unrein, ruft man (den Leuten) zu; weichet zurück, rühret ihn nicht an!".

Haggai 2/12-14: "Siehe, wenn ein Mann heiliges Fleisch (vom Opfer) in einem Zipfel seines Kleides trüge, und er berührte mit dem Zipfel sein Brot, oder Wein, oder Öl, oder irgendwelche Speise; würde es geheiligt werden? Wenn aber ein Unreiner von einer Leiche dasselbe berührte, würde es unrein werden?".

Hos.4/2,3: "Falsch schwören, Lügen und Morden (ist bei ihnen) und Stehlen und Ehebrechen; sie treiben Raub, und Blutschuld rührt an Blutschuld, deswegen trauert das Land".

10131. "Und dies ist es, was du auf dem Altare opfern sollst", 2. Mose 29/38, bedeutet das, was im allgemeinen die Aufnahme des Herrn im Himmel und in der Kirche betrifft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "dies ist es, was du opfern sollst auf dem Altare", insofern es das bezeichnet, was im allgemeinen die Aufnahme des Herrn in den Himmeln betrifft. Der Altar bedeutet nämlich das Göttliche des Herrn in den Himmeln: Nr. 10129, somit auch Seine Aufnahme; und durch die Worte "was du auf ihm opfern sollst" wird bezeichnet, was sich im allgemeinen darauf bezieht; denn es folgt nun vom täglichen Brandopfer, und durch dieses wird vorgebildet, was im allgemeinen die Aufnahme des Herrn betrifft, weil durch die Lämmer das Gute der Unschuld bezeichnet wird, und dieses ist das einzige Gute, das den Herrn aufnimmt; denn ohne das Gute der Unschuld gibt es keine Liebe zu Gott und auch keine Liebtätigkeit gegen den Nächsten und keinen Glauben, der Leben in sich hat; im allgemeinen kein Gutes, in dem Göttliches ist; man sehe das Nr. 10021 Angeführte. Daher kommt es, daß durch "dies sollst du tun auf dem Altare", das bezeichnet wird, was im allgemeinen die Aufnahme des Herrn im Himmel und in der Kirche betrifft.

Wenn vom Himmel geredet wird, so wird darunter auch die Kirche verstanden, denn der Himmel des Herrn auf Erden ist die Kirche; und ein jeder, in dem die Kirche ist, in dem ist auch der Himmel; denn der Herr ist in ihm, und wo der Herr ist, da ist der Himmel. Die Kirche macht auch wirklich eins mit dem Himmel aus; denn das eine hängt vom anderen ab in unauflöslicher Verknüpfung. Das Wort aber ist es, was verbindet, im Worte ist der Herr, und der Herr ist das Wort: Joh. Kapitel 1.

10132. "Zwei einjährige Lämmer des Tages", 2. Mose 29/38, bedeutet das Gute der Unschuld in jedem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lämmer, insofern sie das Gute der Unschuld bezeichnen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des einjährigen, insofern es die Beschaffenheit der Kindheit bezeichnet, der gleichwohl die Wahrheiten eingepflanzt sind, worüber auch folgen wird; und aus der Bedeutung von "des Tages", insofern es ausdrückt: in jedem Zustande, denn durch Tag wird ein Zustand bezeichnet, und durch den Morgen des Tages und den Abend desselben, zu welcher Zeit die Brandopfer von Lämmern dargebracht wurden, wird jeder Zustand bezeichnet. Daß der Tag einen Zustand bezeichnet, sehe man Nr. 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 7680; und daß die Wechsel der Zustände sich verhalten wie die Tageswechsel, nämlich Morgen, Mittag, Abend, Nacht und wiederum Morgen; Nr. 5672, 5962, 6110, 8426. Daß die Lämmer das Gute der Unschuld bezeichnen, erhellt aus den Stellen im Worte, wo Lämmer genannt werden, z.B. bei

Jes.11/6,8-10: "Der Wolf wird bei dem Lamme weilen, und der Parder bei dem Böckchen liegen, und das Kalb und der junge Löwe und das Mastvieh beisammen; und ein kleiner Knabe wird sie leiten; der Säugling wird spielen am Loche der Natter, und der Entwöhnte wird seine Hand in die Höhle des Basilisken stecken; sie werden sich nicht verderben auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit. Und es wird geschehen, an jenem Tage werden die Völker forschen nach der Wurzel Isais, die aufgerichtet ist zum Panier der Völker; und Seine Ruhe wird herrlich sein": es wird hier der Zustand des Friedens und der Unschuld in den Himmeln und in der Kirche beschrieben, nachdem der Herr in die Welt gekommen ist; und weil der Zustand des Friedens und der Unschuld beschrieben wird, werden Lamm, Böckchen und Kalb, ferner der kleine Knabe, der Säugling und der Entwöhnte angeführt, und durch alle diese wird das Gute der Unschuld bezeichnet. Das innerste Gute der Unschuld durch das Lamm, das innere Gute der Unschuld durch das Böckchen, und das äußere Gute der Unschuld durch das Kalb; das gleiche durch den Knaben (Kind), den Säugling und den Entwöhnten; der Berg der Heiligkeit ist der Himmel und die Kirche, wo das Gute der Unschuld ist; die Völker sind die, welche in diesem Guten sind; die Wurzel Isai ist der Herr, von Dem dieses Gute kommt. Das Gute der Liebe von Ihm zu Ihm, das auch das himmlisch Gute heißt, ist das Gute der Unschuld. Daß das Lamm das Gute der Unschuld im allgemeinen bezeichnet, und im besonderen das innerste Gute der Unschuld, erhellt daraus, daß es an erster Stelle genannt wird, wie auch daraus, daß der Herr selbst das Lamm heißt, wie man im Folgenden sehen wird. Daß das Böckchen das innere Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3519, 4871; daß das Kalb oder das junge Rind das äußere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 430, 9391; daß der Knabe die Unschuld bezeichnet: Nr. 5236; ebenso der Säugling, der Entwöhnte oder das Kind: Nr. 430, 2280, 3183, 3494, 5608; daß der Berg der Heiligkeit das bezeichnet, wo das Gute der Liebe zum Herrn ist: Nr. 6435, 8758; daß die Völkerschaften die bezeichnen, die in diesem Guten sind: Nr. 1416, 6005.

Daß das Gute der Liebe zum Herrn, welches das himmlisch Gute heißt, das Gute der Unschuld ist, zeigt sich deutlich bei denen, die im innersten Himmel sind; denn weil diese in diesem Guten sind, erscheinen sie nackt und als kleine Kinder; und dies darum, weil die Nacktheit Unschuld bedeutet, und ebenso die Kindheit; man sehe das Nr. 3887, 5608, 9262, 9680 Angeführte.

Es wird gesagt, daß der Wolf bei dem Lamme weilen werde, weil der Wolf diejenigen bezeichnet, die gegen die Unschuld sind, wie auch

Jes.65/25: "Der Wolf und das Lamm werden zusammen weiden, nichts Böses werden sie tun, noch zugrunde richten auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit".

Luk.10/3: "Jesus sprach zu Seinen Jüngern, die Er aussandte: "Siehe, Ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe".

Weil der Herr, als Er in der Welt war, in Ansehung Seines Menschlichen die Unschuld selbst war, und weil darum alle Unschuld von Ihm ausgeht, darum nennt Sich der Herr das Lamm und das Lamm Gottes. Z.B. bei

Jes.16/1: "Schicke das Lamm des Landesherrschers vom Felsen gegen die Wüste zum Berge der Tochter Zions".

Jes.53/7: "Er trug die Mißhandlung und war betrübt; dennoch tat Er Seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird".

Joh.1/29,36: "Johannes, der Täufer, sah Jesus kommen und sprach: "Siehe, (das ist) Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt".

Joh.Offenb.7/17: "Das Lamm, das mitten auf dem Throne ist, wird sie weiden und zu lebendigen Wasserquellen führen".

Joh.Offenb.14/4: "Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, sie sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es geht; sie wurden erkauft von dem Menschen, als Erstlinge Gott und dem Lamme"; und so noch an vielen Stellen in der Offenbarung, z.B.: 5/6,8,12,13; 6/1,16; 7/9,10,14; 12/11; 13/8; 14/1; 15/3; 17/14; 19/7,9; 21/9,14,22,23,27; 22/1,3.

Weil diejenigen Lämmer heißen, die in der Unschuld sind, darum sagt der Herr zu Petrus, zuerst: "Weide Meine Lämmer, und wiederum: Weide Meine Schafe", Joh.21/15-17: die Lämmer sind hier diejenigen, die in dem Guten der Liebe zum Herrn sind, denn sie sind mehr als die anderen im Guten der Unschuld; die Schafe aber sind diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und die im Guten des Glaubens sind.

Das gleiche wird durch die Lämmer bezeichnet bei Jes.40/10,11: "Siehe, der Herr Jehovih kommt im Starken, und Sein Arm herrscht für Ihn; wie ein Hirte wird Er Seine Herde weiden, in Seine Arme wird Er die Lämmer sammeln, in Seinem Schoße wird Er sie tragen, die Säugenden wird Er sanft führen": daß dies in Beziehung auf den Herrn gesagt wurde, ist klar; weil unter den Lämmern diejenigen verstanden werden, die in der Liebe zu Ihm sind, also im Guten der Unschuld, darum wird gesagt, Er werde sie in Seine Arme sammeln und sie in Seinem Schoße tragen; denn sie sind mit dem Herrn durch die Liebe verbunden, weil die Liebe eine geistige Verbindung ist; darum wird auch hinzugefügt, daß Er die Säugenden sanft führe, denn die Säugenden und die Kindlein bezeichnen die, welche im Guten der Unschuld sind: Nr. 430, 2280, 3183, 3494.

Hieraus kann man nun ersehen, was die Brandopfer und Schlachtopfer von Lämmern bedeuten, und warum sie täglich stattfinden sollten, an jedem Sabbath, an jedem Neumond, an jedem Fest und an jedem Tag des Passahfestes, und warum am Passahfest ein Lamm, welches das Passahlamm genannt wurde, gegessen werden sollte. Darüber heißt es bei 2. Mose 12/2,3,5,7,9: "Dieser Monat sei für euch das Haupt der Monate; der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres; nehmet ein Lamm, ein Männlein von den Lämmern oder von den Ziegen, und sie sollen vom Blute nehmen und es an die Türpfosten streichen, und an die Oberschwelle, und an die Häuser, in denen sie es essen werden; sie sollen es nicht roh essen, noch im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten".

Durch das Passahfest wurde die Befreiung von der Verdammnis bezeichnet, bei denen, die den Herrn durch Liebe und Glauben aufnehmen: Nr. 9286, 9287-9292; und die somit im Guten der Unschuld sind; denn das Gute der Unschuld ist das Innerste der Liebe und des Glaubens, und die Seele derselben; darum wird gesagt, daß sie das Blut streichen sollten an die Pfosten, an die Oberschwelle und an die Häuser; denn wo das Gute der Unschuld ist, da kann die Hölle nicht eindringen; daß sie es essen sollten, am Feuer gebraten, war deswegen, weil dadurch das Gute der himmlischen Liebe bezeichnet wurde, die das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn ist.

Weil das Lamm die Unschuld bezeichnet, darum sollte, wenn die Tage nach der Geburt erfüllt waren, geopfert werden "ein einjähriges Lamm zum Brandopfer", und eine junge Taube oder Turteltaube zum Schlachtopfer, 3. Mose 12/6; durch die junge Taube und die Turteltaube wurde ebenso wie durch das Lamm die Unschuld bezeichnet. Die Geburt bedeutet im geistigen Sinn die Geburt der Kirche, welche die des Guten der Liebe ist, denn im Himmel kennt man keine andere Geburt; und durch das Brand- und Schlachtopfer aus jenen wird die Reinigung vom Bösen durch das Gute der Unschuld bezeichnet; denn dieses Gute ist es, in welches das Göttliche einfließt, und durch das Es reinigt.

3. Mose 5/1-13: "Wer aus Versehen sündigte, sollte ein Lamm oder eine junge Ziege oder zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern, als Sündopfer"; und zwar deswegen, weil eine Sünde aus Versehen eine Sünde aus Unwissenheit ist, und wenn in der Unwissenheit Unschuld liegt, dann findet Reinigung statt.

Auch vom Nasir (Geweihten) wird gesagt, 4. Mose 6/13-15: "Wenn die Tage des Nasiräats (d.i. die Weihe) erfüllt sind, soll er ein einjähriges Lamm als Brandopfer opfern, und ein einjähriges weibliches Lamm zum Sündopfer, und einen Widder zum Dankopfer, ferner einen Korb mit Ungesäuertem, Kuchen mit Öl vermischt, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl": durch dies alles, nämlich durch das (männliche) Lamm, das weibliche Lamm, den Widder, die ungesäuerten Brote, Kuchen und Fladen, und das Öl, wird Himmlisches bezeichnet, d.h. was sich auf die Liebe zum Herrn vom Herrn bezieht; und diese Opfer sollten vom Nasir nach der Erfüllung der Tage des Nasiräats geopfert werden, aus dem Grunde, weil der Nasir den himmlischen Menschen vorbildete, oder den Herrn in Ansehung des göttlich Himmlischen; das göttlich Himmlische ist das Göttliche des Herrn im innersten Himmel; und dieses Göttliche ist die Unschuld.

Hieraus kann man erkennen, daß durch das Lamm das Gute der Unschuld bezeichnet wird; denn durch alle Tiere, die geopfert wurden, wurde etwas von der Kirche bezeichnet. Dies erkennt man besonders daraus, daß der Herr selbst das Lamm genannt wird, wie aus den oben angeführten Stellen erhellt; und auch daraus, daß diejenigen Lämmer genannt werden, die den Herrn lieben, z.B. bei Jes.40/10,11; Joh.21/15; und daß auch die redlichen Menschen Schafe heißen, z.B. Matth.15/21-29; 25/31-41; 26/31; Joh.10/7-16,26-31; 21/16,17 und anderwärts; und die bösen Menschen Böcke: Matth.25/31,32; Sach.10/3; Dan.8/5-11,25.

Daß alle nützlichen und sanftmütigen Tier gute Liebesarten und Neigungen bedeuten, die schädlichen und feindseligen dagegen böse Liebesarten und Neigungen, sehe man in dem, was Nr. 9280 angeführt ist.

Das Gute der Unschuld wird aber nicht nur durch das Lamm, sondern auch durch den Widder und den jungen Stier bezeichnet, jedoch mit Unterschied; das Lamm bedeutet nämlich das innerste Gute der Unschuld, der Widder das innere oder mittlere Gute der Unschuld, und der junge Stier das äußere Gute der Unschuld. Das Äußere, Innere und Innerste muß in einem jeden das Gute der Unschuld sein, wenn der Mensch wiedergeboren sein soll, denn das Gute der Unschuld ist das eigentliche Wesen eines jeden Guten. Weil diese drei Grade der Unschuld bezeichnet werden durch den jungen Stier, den Widder und das Lamm, darum wurden diese drei zum Schlacht- und zum Brandopfer dargebracht, wenn die Reinigung durch dieses Gute vorgebildet wurde, was bei jedem Neumond, bei den Festen, am Tage der Erstlinge, und wenn der Altar eingeweiht wurde, geschah; dies erhellt aus 4. Mose 7/15,21,27 38-89; Kapitel 28 und 29. Daß der junge Stier das äußere Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3991, 9990; daß der Widder das innere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 10042. Was die Unschuld ist, und wie sie bei kleinen Kindern, bei den Einfältigen, die in Unwissenheit sind, und bei den Weisen beschaffen ist, darüber sehe man Nr. 10021.

Wenn gesagt wird, daß das Lamm, das zum Brandopfer dargebracht werden sollte, einjährig sein müsse, so bedeutete dieses, daß es alsdann noch ein Lamm sein sollte, denn wenn es ein Jahr überschritten hatte, war es ein Schaf. Und weil das Lamm gleichsam das Kind des Schafes war, so wurde durch dasselbe ein solches Gutes bezeichnet, was der Kindheit angehört, nämlich das Gute der Unschuld. Daher kam es auch, daß Lämmer zum Brandopfer am ersten Monat des Jahres geopfert werden sollten, wenn das Passah eintrat: 2. Mose Kapitel 12; 4. Mose 28/16,19; am Tage der Erstlinge: 4. Mose 28/26,27; und an dem Tage, an dem man die Garbe webte: 3. Mose 23/11,12; denn durch den ersten Monat des Jahres, und durch den Tag der Erstlinge, und durch den Tag des Webens der Garbe wurde gleichfalls der Zustand der Kindheit, somit der Zustand der Unschuld bezeichnet.

10133. "Beständig", 2. Mose 29/38, bedeutet in jedem Gottesdienst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "beständig", wenn von solchen Dingen (die Rede ist), die zum Gottesdienst gehörten, insofern es "alles in allem" ausdrückt. Es wird nämlich von der Reinigung vom Bösen und vom Falschen durch das Gute der Unschuld gehandelt, denn dieses Gute wird durch die Lämmer bezeichnet, wie auch die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus durch die Brandopfer von denselben; dies wird "beständig" genannt, weil es bei jedem Gottesdienst sein sollte. Darum fand es auch zweimal an jedem Tag statt, nämlich am Morgen und am Abend; und daß es am Morgen und am Abend stattfand, bildete im allgemeinen den ganzen Gottesdienst vor und bei jedem Gottesdienst; denn das Gute der Unschuld muß in jedem Guten sein und daher in jedem Wahren, wenn es Gutes und Wahres sein soll, worin Leben vom Göttlichen ist; somit auch bei jedem Gottesdienst, denn jeder Gottesdienst muß aus dem Guten der Liebe und aus dem Wahren des Glaubens hervorgehen, wenn er ein Gottesdienst sein soll.

Daß alles Gute der Kirche und des Himmels Unschuld in sich haben muß, und daß ohne diese das Gute nicht gut, somit auch der Gottesdienst kein Gottesdienst ist, sehe man Nr. 2736, 2780, 6013, 7840, 9262, 7887; und was Unschuld ist: Nr. 3994, 4001, 4997, 5236, 6107, 6765, 7902, 9262, 9936; und das Nr. 10021 Angeführte.

Daß "beständig" alles und in allem ausdrückt, nämlich allen Gottesdienst und bei jedem Gottesdienst, kommt daher, weil es eine Zeit ausdrückt, und man in den Himmeln, wo das Wort nicht im natürlichen Sinn, sondern im geistigen Sinn verstanden wird, keinen Begriff von der Zeit hat, sondern statt der Zeiten das innerlich wahrgenommen wird, was einem Zustand angehört. Daher wird hier durch "beständig" der fortwährende Zustand im Gottesdienst, somit der ganze Gottesdienst und bei jedem Gottesdienst bezeichnet.

Ebendasselbe wird durch die übrigen Ausdrücke im Worte bezeichnet, die etwas von der Zeit in sich schließen: z.B. durch gestern, heute, morgen, zweitägig, dreitägig, durch Tag, Woche, Monat und Jahr, ferner durch die Tages- und Jahreszeiten, wie durch Morgen, Mittag, Abend und Nacht, durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Deshalb muß man, um den geistigen Sinn des Wortes zu verstehen, aus dem natürlichen Sinn desselben alles entfernen, was der Zeit und was dem Ort (oder Raum) angehört, wie auch, was sich auf eine (bestimmte) Person bezieht, und statt dessen die Zustände der Sachen verstehen. Hieraus kann man erkennen, wie rein das Wort im inneren Sinn ist, und wie rein es daher von den Engeln in den Himmeln aufgefaßt wird, folglich auch, wie außerordentlich die Weisheit und Einsicht der Engel die Weisheit und Einsicht der Menschen übertrifft, die bloß von einem natürlich Bestimmten aus an solches denken, was in der Welt und auf der Erde ganz beschränkt ist.

Daß die Zeiten in den Himmeln Zustände bedeuten, sehe man Nr. 1274, 1382, 2625, 2788, 2837, 3254, 3356, 3404, 3827, 4814, 4882, 4901, 4916, 6110, 7218, 7381, 8070; und was Zustände sind: Nr. 4850.

Hieraus wird klar, was durch das beständige Brandopfer von Lämmern bezeichnet wird, somit auch, was an anderen Stellen durch "beständig" und "immerdar" ausgedrückt wird, z.B. 3. Mose 6/6: "daß beständig ein Feuer auf dem Altar brennen sollte"; 4. Mose 4/7: daß "das Brot beständig auf dem Tische liegen sollte"; durch das Feuer und durch das Brot wird hier das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn bezeichnet; daß das Feuer dies bedeutet, sehe man Nr. 4906, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324, 7862, 10055; und auch das Brot: Nr. 2165, 2177, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 9323, 9545. Durch beständig wird hier auch bezeichnet, daß dieses Gute bei jedem Gottesdienst sein sollte; daß aber aus diesem Guten wie aus seinem Feuer das Glaubenswahre hervorleuchten solle, wird dadurch bezeichnet, "daß sie die Lampe beständig brennen lassen sollten": 2. Mose 27/20; daß die Lampe das Wahre und Gute des Glaubens bezeichnet, sehe man Nr. 9548, 9783.

10134. "Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen", 2. Mose 29/39, bedeutet die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Lamm nehmen oder opfern", insofern es die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Zustand der Liebe und des Lichtes aus dieser im inneren Menschen bezeichnet, worüber gleichfalls folgen wird.

Daß durch "ein Lamm nehmen oder opfern" die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet wird, kommt daher, weil durch die Brand- und Schlachtopfer die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet wurde, oder, was das gleiche ist, die Entfernung derselben und die Einpflanzung des Guten und Wahren, und die Verbindung derselben vom Herrn: Nr. 9990, 9991, 10023, 10042, 10053. Daß die Reinigung vom Bösen die Entfernung desselben ist, sehe man in dem, was Nr. 10057 angeführt ist. Daß das Lamm das Gute der Unschuld bedeutet: Nr. 10132.

Die Entfernung des Bösen und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben geschieht aber durch das Gute der Unschuld vom Herrn, weil in jedem Guten Unschuld sein muß, damit es ein Gutes sei, und weil ohne dieses das Gute nicht gut ist; denn die Unschuld ist nicht nur der Boden, in den die Wahrheiten eingesät werden, sondern auch das eigentliche Wesen des Guten. Inwieweit daher der Mensch in der Unschuld ist, insoweit wird das Gute zum Guten und lebt das Wahre vom Guten; folglich wird der Mensch insoweit lebendig, und insoweit das Böse bei ihm entfernt. In dem Maße aber, als dieses entfernt wird, wird das Gute und Wahre vom Herrn eingepflanzt und verbunden, daher kommt es, daß das Brandopfer von Lämmern beständig dargebracht werden sollte.

Daß alles Gute des Himmels und der Kirche in sich Unschuld haben muß, und daß ohne sie das Gute nicht gut ist, sehe man Nr. 2736, 2780, 6013, 7840, 7887, 9262; und was Unschuld ist: Nr. 3994, 4001, 4797, 5236, 6107, 6765, 7902, 9262, 9936.

Der Morgen bedeutet aber den Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen, weil in den Himmeln bei den Engeln die Zustände in betreff der Liebe und des Glaubens daraus wechseln, wie in der Welt bei dem Menschen die Zeiten in betreff der Wärme und zugleich des Lichtes. Diese Zeiten sind bekanntlich: Morgen, Mittag, Abend und Nacht; weshalb im Worte der Morgen den Zustand der Liebe bedeutet, der Mittag den Zustand des Lichtes im Klaren, der Abend den Zustand des Lichts im Dunklen, und die Nacht oder die Dämmerung den Zustand der Liebe im Dunkeln.

Daß solche Zustandswechsel in den Himmeln eintreten, sehe man Nr. 5672, 5962, 6110, 7218, 8426; daß dort der Morgen der Zustand des Friedens und der Unschuld ist, also der Zustand der Liebe zum Herrn: Nr. 2405, 2780, 8426, 8812, 10114; daß der Mittag der Zustand des Lichts im Klaren ist: Nr. 3708, 5672, 9642; daß der Abend der Zustand des Lichts im Dunkeln ist: Nr. 3056, 3833, 6110; und daß keine Nacht im Himmel ist, sondern Dämmerung: Nr. 6110, wodurch der Zustand der Liebe im Dunkeln bezeichnet wird.

Daß durch Morgen der Zustand der Liebe und des Lichts daraus im inneren Menschen bezeichnet wird, kommt daher, daß der Engel, wenn er im Zustand der Liebe und des Lichtes ist, alsdann in seinem inneren Menschen ist; wenn er aber im Zustand des Lichts und der Liebe im Dunklen ist, dann ist er im äußeren; denn die Engel haben ein Inneres und ein Äußeres, aber wenn sie im Inneren sind, ruht fast das Äußere, wenn sie aber im Äußeren sind, sind sie in einem gröberen und dunkleren Zustand. Daher kommt es, daß sie, wenn sie in dem Zustand der Liebe und des Lichts sind, in ihrem Inneren sind, somit in ihrem Morgen, und daß sie, wenn sie im Zustande des Lichtes und der Liebe im Dunkeln sind, im Äußeren sind, somit in ihrem Abend.

Hieraus erhellt, daß die Zustandswechsel durch Erhebungen gegen das Innere hin stattfinden, somit durch Erhebung in eine höhere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Wärme, und folglich näher zum Herrn; und durch Herabsinken gegen das Äußere hin in eine untere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Liebe, folglich entfernter vom Herrn. Man muß wissen, daß das Innere das Höhere, also das dem Herrn Nähere bezeichnet, und daß das Äußere das Untere, somit das vom Herrn Entferntere bezeichnet, wie auch, daß das Licht in den Himmeln das göttlich Wahre des Glaubens, und die Wärme in den Himmeln das göttlich Gute der Liebe ist, und beide vom Herrn ausgehen; denn der Herr ist im Himmel die Sonne, von der alles Leben für die Engel und daher auch alles geistige und himmlische Leben für den Menschen kommt; man sehe das Nr. 9548, 9684 Angeführte; und daß das Inwendigere das Höhere, somit das dem Herrn Nähere bezeichnet: Nr. 2148, 3084, 4599, 5146, 8325.

Der Mensch, der wiedergeboren wird, und auch der Mensch, der wiedergeboren ist, muß ebenfalls durch solche Zustandsveränderungen in Ansehung der Liebe und in Ansehung des Glaubens hindurchgehen; durch Erhebungen gegen das Innere hin und durch Herabsinken gegen das Äußere hin. Doch gibt es nur wenige, die darüber nachdenken können, weil sie nicht wissen, was es heißt, im inneren Menschen zu denken und zu wollen, und so auch im äußeren; sie wissen nicht einmal, was der innere Mensch und was der äußere ist. Denken und wollen im inneren Menschen heißt, im Himmel (denken und wollen), denn der innere Mensch befindet sich dort; aber denken und wollen im äußeren Menschen heißt, in der Welt (denken und wollen), denn der äußere Mensch befindet sich in ihr; deshalb ist der Mensch, wenn er in der Liebe zu Gott ist und im Glauben daraus, im Inneren, weil im Himmel; wenn er aber im Dunkeln ist in Ansehung der Liebe und des Glaubens daraus, dann ist er im Äußeren, weil in der Welt. Diese Zustände werden auch verstanden unter Morgen, Mittag, Abend und Nacht oder Dämmerung im Worte.

Ebenso die Zustände der Kirche: ihr erster Zustand heißt auch im Worte Morgen, der zweite Zustand Mittag, der dritte Abend und der vierte oder letzte Nacht. Wenn aber die Kirche in ihrer Nacht ist, was der Fall ist, wenn sie nicht mehr in der Liebe zum Herrn und im Glauben an Ihn ist, dann beginnt aus der Dämmerung der Morgen bei einem andern Volke, wo eine neue Kirche errichtet wird; denn die Kirche verhält sich im allgemeinen wie der Mensch im besonderen: der erste Zustand desselben ist der Zustand der Unschuld, somit auch der Liebe zu den Eltern, zu seiner Amme (Pflegerin), und auch zu seinen kindlichen Gefährten; sein zweiter Zustand ist der Zustand des Lichtes, denn wenn er vom Kindesalter in das Knabenalter kommt, lernt er das, was dem Lichte angehört, d.h. die Wahrheiten des Glaubens, und glaubt sie auch; der dritte Zustand ist, wenn er anfängt die Welt und sich selbst zu lieben, was geschieht, wenn er ein Jüngling wird und aus sich denkt, und in dem Maß als diese Liebesarten wachsen, der Glaube abnimmt und mit dem Glauben die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die Liebe zu Gott; der vierte und letzte Zustand ist, wenn er sich um diese Dinge nicht bekümmert, und noch mehr, wenn er sie leugnet.

Solche Zustände hat auch jede Kirche von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende: ihr erster Zustand ist auch der Zustand der Kindheit, somit auch der Unschuld und folglich der Liebe zum Herrn, dieser Zustand derselben heißt Morgen; der andere Zustand ist der Zustand des Lichtes; der dritte Zustand ist der Zustand des Lichtes im Dunkeln, der ihr Abend ist; und der vierte Zustand ist der Zustand ohne Liebe und daher auch ohne Licht, der ihre Nacht ist. Daß es sich so verhält kommt daher, daß das Böse von Tag zu Tag zunimmt, und in dem Maße, als es zunimmt, einer den anderen gleichsam ansteckt, besonders die Eltern ihre Kinder, abgesehen davon, daß auch das Erbböse sich allmählich verstärkt und dadurch (auf andere) übergeleitet wird. Daß der Morgen den ersten Zustand der Kirche bedeutet, und auch den Zustand der Liebe, erhellt:

Dan.8/13,14: "Es sprach ein Heiliger: Bis auf welche Zeit gehet dies Gesicht vom beständigen Opfer und vom Frevel des Verwüsters? Er sprach zu mir: Bis zum Abend und Morgen, zweitausend und dreihundert; alsdann wird das Heilige gerechtfertigt werden": es wird hier von der Ankunft des Herrn gehandelt. Der Abend bedeutet den Zustand der Kirche vor Seiner Ankunft, der Morgen aber den ersten Zustand der Kirche nach der Ankunft, und im höchsten Sinne den Herrn selbst. Daß der Herr im höchsten Sinn der Morgen ist, kommt daher, weil Er die Sonne des Himmels ist, und die Sonne des Himmels niemals untergeht, sondern immer im Osten steht; deshalb wird auch der Herr der Osten genannt, und folglich auch der Morgen, man sehe Nr. 2405, 2780, 9668.

Jes.21/11,12: "Man ruft mir zu aus Seir: Wie viel von der Nacht, o Wächter, wie viel von der Nacht (ist vergangen)? Der Wächter sprach: Es kommt der Morgen und auch die Nacht": unter dem Wächter wird im inneren Sinn derjenige verstanden, der den Zustand der Kirche und ihre Veränderungen beobachtet, somit jeder Prophet. Unter der Nacht wird der letzte Zustand der Kirche verstanden und unter Morgen ihr erster Zustand. Durch Seir, aus dem der Wächter ruft, wird die Erleuchtung der Völker bezeichnet, die in Finsternis sind; daß Seir dies bedeutet, sehe man Nr. 4240; und daß die Nacht der letzte Zustand der Kirche ist: Nr. 6000. Es kommt der Morgen und auch die Nacht, bedeutet, daß, obgleich Erleuchtung bei denen ist, die der neuen Kirche angehören, dennoch Nacht ist bei denen, die in der alten bleiben. Das gleiche wird durch Morgen bezeichnet bei

Ps.30/6: "Am Abend kehrt das Weinen ein, am Morgen der Jubel".

Jes.17/14: "Um die Abendzeit, siehe, da ist Schrecken; ehe der Morgen kommt, ist keiner mehr".

Weil der Morgen im höchsten Sinn den Herrn bedeutet, und daher die Liebe von Ihm zu Ihm, darum fiel das Manna, welches das himmlische Brot war, "an jedem Morgen herab": 2. Mose 16/8,12,13,21; daß der Herr das Brot ist, das vom Himmel herabkommt, somit das Manna, sehe man Joh.6/33,35,38,50; und daß das Brot die himmlische Liebe bedeutet, oder die Liebe vom Herrn zum Herrn: Nr. 2165, 2177, 3464, 4217, 4735, 5405, 5915, 9545.

Weil ferner der Herr der Osten und der Morgen ist, und weil das Ganze der himmlischen Liebe von Ihm ist, darum stand Er auch auf "am Morgen des Sabbathtages": Mark.16/9; und darum wurde auch der Tag vor dem Passahfest Abend genannt, denn durch das Passahfest wurde die Gegenwart des Herrn bezeichnet und die Befreiung der Gläubigen von der Verdammnis durch Ihn: Nr. 7867, 9286, 9287-9292.

Wer den inneren Sinn des Wortes kennt, der kann auch wissen, was darin liegt, daß Petrus "dreimal den Herrn verleugnete, bevor der Hahn zweimal krähte": Matth.26/34,74,75; Mark.14/30,68,72; Luk.22/34,60,61; Joh.18/27; denn durch Petrus wurde der Glaube der Kirche vorgebildet, oder, was das gleiche ist, die Kirche in Ansehung des Glaubens. Durch die Zeit des Hahnenschreis wurde der letzte Zustand der Kirche bezeichnet, und diese Zeit heißt auch der Hahnenschrei; durch die dreimalige Verleugnung wurde die vollständige Leugnung des Herrn am Ende der Kirche bezeichnet. Daß Petrus den Glauben der Kirche vorbildete, somit die Kirche in Ansehung des Glaubens, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22, ferner Nr. 3750, 4738; und daß diese an Petrus gerichteten Worte die Verleugnung des Herrn in der Kirche, wenn sie an ihrem Ende steht, bezeichneten: Nr. 6000, 6073 E, 10087; denn der Herr wird verleugnet, wenn kein Glaube mehr da ist, und es ist kein Glaube mehr vorhanden, wenn keine Liebtätigkeit vorhanden ist. Daß drei das Volle bedeutet, sehe man Nr. 2788, 4495, 7715, 8347, 9198, 9488, 9489. Deshalb wurde gesagt, er werde dreimal verleugnen. Daß dies zur Zeit der Dämmerung geschah, als der Morgen anbrechen wollte, erhellt bei Joh.18/28; und daß der Hahnenschrei und die Morgendämmerung das gleiche bedeuten, zeigt sich klar bei

Mark.13/35: "Wachet, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommen wird, ob am Abend, oder inmitten der Nacht, oder beim Hahnenschrei, oder am Morgen".

Hieraus kann man nun erkennen, was durch Morgen bezeichnet wird.

10135. "Und das andere Lamm sollst du opfern gegen Abend", 2. Mose 29/39, bedeutet das gleiche im Zustand des Lichtes und der Liebe im äußeren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ein Lamm nehmen" oder "opfern", insofern es die Entfernung vom Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet, wie Nr. 10134; und aus der Bedeutung von "gegen Abend", insofern es ausdrückt, in dem Zustand des Lichtes und der Liebe im äußeren Menschen; denn durch Abend wird im Worte der Zustand des Inneren bezeichnet, wenn die Glaubenswahrheiten im Dunkeln und das Gute der Liebe in einiger Kälte ist; denn die Zustände der Liebe und des Glaubens wechseln bei den Engeln, wie in der Welt die Tageszeiten wechseln, nämlich Morgen, Mittag, Abend, Nacht (oder Dämmerung), und wiederum Morgen.

Wenn die Engel in dem Zustand der Liebe sind, dann ist bei ihnen Morgen, und dann erscheint ihnen der Herr als Sonne im Osten; wenn sie im Zustand des Lichtes sind, dann ist bei ihnen Mittag; wenn sie aber in dem Zustand des Lichtes im Dunkeln sind, dann ist bei ihnen Abend; und wenn sie nachher in dem Zustand der Liebe im Dunkeln oder in einiger Kälte sind, dann ist bei ihnen Nacht (oder vielmehr Dämmerung) vor dem Morgen. Solche Zustände folgen bei den Engeln fortwährend aufeinander, und durch diese werden sie vervollkommnet; doch entstehen diese Wechsel daselbst nicht aus der Sonne bei ihnen, aus ihrem Auf- und Untergang, sondern aus dem inneren Zustand der Engel selbst; denn sie wünschen ebenso wie die Menschen, bald in ihrem Inneren, bald in ihrem Äußeren zu sein. Wenn sie in ihrem Inneren sind, dann sind sie im Zustand der Liebe und des Lichts daraus in der Klarheit, und wenn im Äußeren, dann sind sie im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im Dunkeln; denn so ist das Äußere beschaffen im Verhältnis zu dem Inneren. Darinnen liegt der Ursprung der Zustandswechsel der Engel.

Daß bei ihnen solche Zustände und solche Wechsel eintreten, kommt daher, weil die Sonne des Himmels, die dort der Herr ist, die göttliche Liebe selber ist, deshalb ist die aus ihr hervorgehende Wärme das Gute der Liebe, und das Licht daraus das Wahre des Glaubens; denn alles, was von dieser Sonne ausgeht, ist lebendig, und nicht so wie das, was von der Sonne der Welt ausgeht und tot ist. Hieraus kann man ersehen, was die himmlische Wärme und was das himmlische Licht ist, und woher es kommt, daß durch Wärme, Flamme und Feuer im Worte das Gute der Liebe, durch das Licht und den Glanz desselben das Glaubenswahre und durch die Sonne der Herr selbst in Ansehung der göttlichen Liebe bezeichnet wird.

Daß der Herr in den Himmeln die Sonne ist, sehe man Nr. 3636, 3643, 4321 E, 5097, 7078, 7083, 7171, 7173, 8812; daß die Wärme aus ihr das Gute der Liebe ist: Nr. 3338, 3339, 3636, 3693, 4018, 5215, 6032, 6314; und daß das Licht aus dieser Sonne das göttlich Wahre ist, aus dem der Glaube, die Einsicht und Weisheit stammt, sehe man, was Nr. 9548, 9684 angeführt wurde.

Hieraus kann nun deutlich erkannt werden, was durch Morgen und was durch Abend bezeichnet wird. Man merke jedoch, daß hier der Morgen auch den Mittag in sich schließt, und der Abend auch die Dämmerung; denn wenn im Worte Morgen und Abend gesagt wird, dann wird der ganze Tag verstanden, somit unter dem Morgen auch der Mittag, und unter dem Abend auch die Nacht oder Dämmerung; und daher kommt es, daß durch Morgen hier der Zustand der Liebe und auch des Lichtes in der Klarheit bezeichnet wird, und durch Abend der Zustand des Lichtes und auch der Liebe im Dunkeln (oder im äußeren Menschen).

Daß durch "gegen Abend", (wörtlich zwischen den Abenden), nicht die Zeit zwischen dem Abend des einen Tages und dem Abend des anderen Tages zu verstehen ist, sondern die Zeit zwischen Abend und Morgen, also mit Einschluß der Nacht oder Dämmerung, geht deutlich daraus hervor, daß das beständige Brandopfer von einem Lamme nicht nur am Abend, sondern auch am Morgen dargebracht wurde. Daraus ergibt sich auch, daß auch an anderen Stellen durch "zwischen den Abenden" das gleiche bezeichnet wird, z.B. daß sie das Passah gegen Abend halten sollten: 2. Mose 12/6; 4. Mose 9/5,11; was auch anderwärts mit folgenden Worten erklärt wird:

5. Mose 16/6,7: "Du sollst das Passah gegen Abend opfern, wenn die Sonne untergegangen ist, zu der Zeit des Auszuges aus Ägypten; dann sollst du es braten und essen an dem Orte, den Jehovah, dein Gott wählen wird, und am Morgen sollst du dich wenden und in deine Zelte gehen".

Daß der Abend im allgemeinen den Zustand des Lichtes im Dunkeln bedeutet, erhellt bei

Jerem.6/4,5: "Auf, und lasset uns hinaufsteigen am Mittag! Wehe uns, denn der Tag geht zu Ende, und die Schatten des Abends strecken sich. Auf, und lasset uns hinaufsteigen in der Nacht, und die Paläste (Jerusalems) zertrümmern!": hier bedeuten Abend und Nacht die letzte Zeit der Kirche, wenn alles, was Sache des Glaubens und der Liebe ist, zerstört sein wird.

Sach.14/7-9: "Es wird ein Tag sein, der Jehovah bekannt ist, da wird um die Abendzeit Licht sein. An jenem Tage werden lebendige Wasser von Jerusalem ausgehen, und Jehovah wird König sein über die ganze Erde": hier ist die Rede von der Ankunft des Herrn; das Ende der Kirche ist die Abendzeit; das Licht ist der Herr in Ansehung des göttlich Wahren.

Dan.8/13,14: "Ein Heiliger sprach zu mir: Bis zum Abend und Morgen, zweitausenddreihundert".

10136. "Und ein Zehnteil Semmelmehl, gemischt mit gestoßenem Öl, dem vierten Teil eines Hin", 2. Mose 29/40, bedeutet das geistig Gute aus dem Himmlischen, so viel zur Verbindung nötig ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des zehnten Teiles eines Epha, insofern es ein genügendes Maß bezeichnet, und so viel als nötig ist zum Gebrauch, worüber Nr. 8468, 8540, 9757; aus der Bedeutung des Semmelmehls, insofern es das Wahre aus dem Guten bezeichnet, worüber Nr. 9995, hier das Wahre aus dem himmlisch Guten, welches Wahre das geistig Gute heißt; aus der Bedeutung des Öls, insofern es das himmlisch Gute bezeichnet, worüber Nr. 886, 3728, 4582, 4638, 9474, 9780; aus der Bedeutung des vierten Teiles eines Hin, insofern es ausdrückt, so viel als zur Verbindung nötig ist, denn vier bedeutet Verbindung: Nr. 9601, 9674; deshalb bedeutet das Viertel oder der vierte Teil das hinlängliche Maß zu jener.

Das Epha und Hin waren Maße, und die Maße bezeichnen die Menge der Sache, von der die Rede ist. Durch das Epha, welches das Maß für Semmelmehl, Weizen und Gerste war, wird die Menge des Guten, und durch das Hin, welches das Maß für Wein und Öl war, die Menge des Wahren bezeichnet. Daß der zehnte Teil des Epha hier gemeint ist, erhellt aus 3. Mose 6/13 und anderwärts.

Daraus wird klar, daß durch ein Zehnteil Semmelmehl, gemischt mit gestoßenem Öle, dem vierten Teil eines Hin, das geistig Gute aus dem Himmlischen bezeichnet wird, und zwar so viel als zur Verbindung nötig ist. Was das Geistige und was das Himmlische ist, sehe man in den Nr. 9277 angeführten Stellen.

10137. "Und Trankopfer, dem vierten Teil eines Hin Wein", 2. Mose 29/40, bedeutet das geistig Wahre, so viel zur Verbindung nötig ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weines, insofern er das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1071, 1798, 6377; hier das geistig Wahre, das dem geistig Guten aus dem Himmlischen entspricht, und durch Semmelmehl, mit Öl gemischt, (bezeichnet wird), worüber Nr. 10136; denn im Worte wird, wo vom Guten gehandelt wird, auch vom Wahren gehandelt, und zwar von dem Wahren derselben Art, aus dem das Gute ist, aus dem Grunde, weil alles und jedes im Himmel und auch in der Welt sich auf das Gute und Wahre beziehen muß, und auf beides, wenn es etwas Wirkliches sein soll; denn das Gute ohne das Wahre ist nicht gut, und das Wahre ohne das Gute ist nicht wahr; man sehe die Nr. 9263, 9314 angeführten Stellen. Daher kommt es, daß, wenn ein Speisopfer, das aus Brot bestand, geopfert wurde, auch ein Trankopfer, das aus Wein bestand, geopfert werden mußte; ebenso im heiligen Abendmahl. Daher kommt es, daß unter dem Trankopfer von Wein hier das Wahre verstanden wird, das dem Guten entspricht, das durch Speisopfer (wovon gleich oben) bezeichnet wird.

Ferner aus der Bedeutung von "vierten Teil eines Hin", insofern es das genügende Maß zur Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 10136.

Jeder kann sehen, daß durch das Speisopfer, das Brot war, und durch das Trankopfer, das Wein war, nicht bloß Brot und Wein verstanden wird, sondern etwas, was Sache der Kirche und des Himmels ist, also Geistiges und Himmlisches, das sich auf den Himmel und die Kirche bezieht. Wozu würde es sonst nützen, auf das Feuer des Altares Brot und Wein zu tun? Würde dies wohl Jehovah angenehm, oder ein Geruch der Ruhe gewesen sein? Oder hätte dies etwa einen Menschen entsündigen können? Wer mit heiligem Sinn über das Wort denkt, der kann nicht meinen, daß etwas so Irdisches Jehovah wohlgefallen würde, wenn nicht höheres und innerlicheres Göttliches darinnen läge. Wer da glaubt, daß das Wort göttlich und allenthalben geistig sei, der muß auch durchaus glauben, daß in allem einzelnen desselben ein göttliches Geheimnis verborgen liegt. Allein der Grund, warum es bisher nicht bekannt war, worin dies Geheimnis liege, ist der, daß man nicht wußte, daß ein innerer Sinn, der geistig und göttlich ist, im einzelnen desselben ist, und daß bei einem jeden Menschen Engel sind, die seine Gedanken wahrnehmen, und das Wort, wenn es von ihm gelesen wird, geistig auffassen, und daß alsdann durch sie vom Herrn Heiliges einfließt, und so durch sie eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen stattfindet, somit eine Verbindung des Herrn durch die Himmel mit ihm. Aus diesem Grunde wurde dem Menschen ein solches Wort gegeben, durch das auf diese Weise für sein Heil vom Herrn gesorgt werden kann, und nicht anders.

Daß das Speisopfer, das aus Brot bestand, das Gute der Liebe bedeutet, und daß das Trankopfer, das aus Wein bestand, das Gute des Glaubens bedeutet, und daß beide so von den Engeln innerlich wahrgenommen werden, kann man aus allem erkennen, was von dem Speisopfer und Trankopfer im Worte gesagt worden ist, z.B.:

Joel 1/9-15: "Speisopfer und Trankopfer ist weggenommen aus dem Hause Jehovahs; es trauern die Priester, die Diener Jehovahs; verwüstet ist das Feld, es trauert das Land; denn verwüstet ist der Weizen, vertrocknet der Most, es verschmachtet das Öl, der Weinstock ist vertrocknet und der Feigenbaum verwelkt. Heulet, ihr Priester Jehovahs, denn entzogen ist dem Hause unseres Gottes Speisopfer und Trankopfer; denn nahe ist der Tag Jehovahs, und wie eine Verwüstung vom Schaddai (vom Allmächtigen) kommt er": es wird hier von der letzten Zeit der Kirche gehandelt, wenn das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens nicht mehr vorhanden ist, was dadurch bezeichnet wird, daß der Tag Jehovahs nahe ist, und wie Verwüstung von Schaddai kommt. Daraus geht deutlich hervor, daß durch das Speisopfer und Trankopfer, das weggenommen ist aus dem Hause Jehovahs, durch das Feld, das verwüstet ist, durch das Land, das trauert, durch den Weizen, der auch verwüstet, durch den Most, der vertrocknet, durch das Öl, das verschmachtet, und durch den Weinstock und Feigenbaum solche Dinge bezeichnet werden, die Sache der Kirche und des Himmels sind. Was sie aber bedeuten, lehrt der innere Sinn. Aus diesem erhellt, daß durch das Feld die Kirche in Ansehung der Aufnahme des Wahren bezeichnet wird; man sehe Nr. 3766, 4982, 7502, 7571, 9295; durch das Land die Kirche in Ansehung des Guten, man sehe, was Nr. 9325 angeführt ist; durch den Weizen alles Gute der Kirche: Nr. 5295, 5410, 5959; durch den Most alles Wahre der Kirche: Nr. 3580; durch das Öl das Gute der Liebe: Nr. 4582, 4638, 9780; durch den Weinstock das innere Gute der geistigen Kirche: Nr. 5113, 6376, 9277; durch den Feigenbaum das äußere Gute: Nr. 217, 4231, 5113; und hieraus wird klar, daß das Speisopfer und das Trankopfer den Gottesdienst aus dem Guten der Liebe und aus dem Guten des Glaubens bedeuten.

Mal.1/10,11: "Das Speisopfer will Ich nicht annehmen aus euren Händen; denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist groß der Name Jehovahs unter den Völkern (Heiden); und an allen Orten wird Meinem Namen Rauchwerk gebracht und reines Speisopfer": daß auch hier unter Speisopfer nicht das Speisopfer verstanden wird, und unter Rauchwerk nicht das Rauchwerk, ist klar; denn es wird von der Kirche bei den Völkern (Heiden) gehandelt, bei denen doch kein Speisopfer war; es wird nämlich gesagt: "vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist groß der Name Jehovahs unter den Völkern, und an jedem Orte wird reines Speisopfer und Rauchwerk dargebracht". Daß das Rauchwerk die Anbetung aus dem Guten des Glaubens bezeichnet, sehe man Nr. 9475.

Ps.141/2: "Mein Gebet möge angenommen werden als ein Rauchwerk vor Dir; die Erhebung meiner Hände als ein Speisopfer des Abends": das Speisopfer des Abends bedeutet das Gute der Liebe im äußeren Menschen.

Jes.57/5,6,9: "Ihr seid entbrannt für die Götzen unter jedem grünen Baum; ihnen hast du auch Trankopfer gespendet, du hast deine Gaben hinaufgebracht, du bringst Gaben dem König in Öl, und machst deiner Spezereien viel, und demütigst dich bis zur Hölle": hier wird von dem Gottesdienst aus dem Bösen und Falschen gehandelt, der von der Hölle stammt. Die Götzen sind im inneren Sinn das Falsche, denn diejenigen, die andere Götter verehrten, nannten dieselben zwar bei ihrem Namen, aber dennoch war es Falsches aus dem Bösen, was sie verehrten. Daß fremde Götter im Worte das Falsche bedeuten, sehe man Nr. 4402 E, 8941. Der grüne Baum bedeutet alles Innewerden, Erkennen und Begründen des Falschen: Nr. 2722, 2972, 4552, 7692; das Grüne bedeutet die Empfindung: Nr. 7691. Entbrennen bezeichnet den Eifer bei dem Gottesdienst, denn das Feuer, aus dem die Entbrennung hervorgeht, bedeutet die Liebe in beiderlei Sinn: Nr. 5215, 6832, 7575; Trankopfer ausgießen (spenden) bedeutet den Gottesdienst aus dem Falschen des Bösen; dem König Gaben darbringen mit Öl, bedeutet den Satan verehren aus dem Bösen; die Gabe mit Öl ist das Speisopfer; die Spezereien viel machen, bedeutet das Rauchwerk vermehren, durch das die Anbetungen bezeichnet werden: Nr. 9475. Deshalb wird auch gesagt, daß es, (nämlich das Volk Israel), sich demütige oder erniedrige bis zur Hölle.

Hieraus kann man erkennen, daß das Speisopfer, das aus Brot bestand, und das Trankopfer, das aus Wein bestand, solche Dinge bezeichnen, die sich auf die Kirche und auf den Himmel beziehen, nämlich die himmlische Speise und den himmlischen Trank, ebendasselbe wie das Brot und der Wein im heiligen Abendmahle, und zwar wegen des oben genannten Grundes, damit der Himmel sich mit dem Menschen durch das Wort verbinde, und infolgedessen der Herr durch den Himmel vermittelst des Wortes. Wenn aber das Göttliche des Wortes in solchen Dingen besteht, dann nährt es nicht nur die menschlichen Gemüter, sondern auch die Gemüter der Engel, und macht, daß der Himmel und die Welt ein (Ganzes) bilden.

Hieraus kann man auch ersehen, daß alles und jedes, was vom Speisopfer und Trankopfer, oder vom Brot und Wein, im Worte gesagt und befohlen wurde, im Inneren göttliche Geheimnisse enthält, z.B. daß das Speisopfer von Semmelmehl sein sollte, auf dem Öl und Weihrauch war, und daß es durchaus gesalzen werden und von Ungesäuertem, d.h. ohne Sauerteig sein sollte. Ferner, daß es auf andere Weise zusammengesetzt wurde, wenn ein Lamm geopfert wurde, auf andere Weise, wenn ein Widder, und wieder anders, wenn ein junger Stier (geopfert wurde). Anders auch bei den Schuld- und Sündopfern, als bei den anderen Opfern; ebenso war das Maß des Weines verschieden bei dem Trankopfer.

Wenn alle diese Dinge nicht himmlische Geheimnisse enthielten, würden keineswegs für die verschiedenen Gottesdienste solche Anordnungen gemacht worden sein. Damit dieses Mannigfaltige sich dem Blicke im Ganzen darstelle, soll es hier in seiner Ordnung dargelegt werden:

Bei den Schlacht- und Brandopfern, die zugleich Dankopfer waren, bestand für ein jedes Lamm ein Speisopfer von Semmelmehl aus dem Zehnteil eines Epha, gemischt mit dem vierten Teil eines Hin Öls, und der Wein zum Trankopfer betrug den vierten Teil eines Hin.

Für den Widder war ein Speisopfer aus zwei Zehnteilen Semmelmehl und dem dritten Teil eines Hin Öles, der Wein zum Trankopfer betrug den dritten Teil eines Hin.

Für einen jeden jungen Stier bestand des Speisopfer aus drei Zehnteilen von Semmelmehl, gemischt mit Öl, die Hälfte eines Hin, und der Wein zum Trankopfer betrug die Hälfte eines Hin: 4. Mose 15/4-12; 28/10-12,20,21,28,29; 29/3,4,9,10,14,15,18,21,24,27,30,33,37.

Daß für das Lamm das Maß des Semmelmehles, des Öles und Weines ein anderes war, als für den Widder und den jungen Stier, war deshalb, weil das Lamm das innerste Gute der Unschuld bedeutete, der Widder das mittlere Gute der Unschuld und der junge Stier das letzte oder äußere Gute der Unschuld; denn es sind drei Himmel: der innerste, der mittlere und der letzte (äußerste); darum gibt es auch drei Grade des Guten der Unschuld. Die Zunahme vom ersten bis zum letzten wird durch das zunehmende Maß des Semmelmehles, des Öles und des Weines bezeichnet. Man wisse aber, daß das Gute der Unschuld die eigentliche Seele des Himmels ist, weil dieses Gute allein die Liebe, die Liebtätigkeit und den Glauben aufnimmt, die den Himmel bilden.

Daß das Lamm das innerste Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3994, 10132, daß der Widder das mittlere oder innere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 10042; und daß der junge Stier das letzte oder äußerste Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 9391, 9990.

Bei den Lobopfern aber bestand das Speisopfer aus ungesäuertem Kuchen mit Öl vermischt, aus ungesäuerten Fladen mit Öl gesalbt, aus Kuchen von geröstetem Semmelmehl, gemischt mit Öl, außer den Kuchen von gesäuertem Brot: 3. Mose 7/11,12.

Und bei den Schuld- und Sündopfer war das Speisopfer von Semmelmehl, dem Zehnteil eines Epha, aber ohne Öl und Weihrauch auf demselben: 3. Mose 5/11. Daß nicht Öl und Weihrauch auf das Speisopfer des Sünd- und Schuldopfers getan werden sollte, war deswegen, weil durch Öl das Gute der Liebe bezeichnet wird, und durch Weihrauch das Wahre dieses Guten, und durch das Sünd- und Schuldopfer die Reinigung und Sühnung von dem Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet wird, das daher nicht mit dem Guten und dem Wahren daraus vermischt werden durfte.

Außerdem sehe man über das Speisopfer Aharons und seiner Söhne an dem Tage, da sie gesalbt werden sollten: 3. Mose 6/13-15; über das Speisopfer der Erstlinge der Ernte: 3. Mose 2/14,15; 23/10,12,13,17; über das Speisopfer des Nasir: 4. Mose Kapitel 6; über das Speisopfer der Eifersucht: 4. Mose 5/12-31; über das Speisopfer dessen, der vom Aussatz gereinigt war: 3. Mose Kapitel 14; über das Speisopfer, das im Ofen gebacken war, über das Speisopfer, das in der Pfanne (bereitet war), und über das Speisopfer, das in einem Topfe bereitet war: 3. Mose 2/3-7.

Daß kein Sauerteig im Speisopfer sein sollte, und auch kein Honig, und daß das Speisopfer durchaus gesalzen werden mußte, sehe man 3. Mose 2/10,11,13.

Daß kein Sauerteig und kein Honig zum Speisopfer genommen werden durfte, war deswegen, weil der Sauerteig im geistigen Sinn das Falsche aus dem Bösen bezeichnet, und der Honig den äußeren Lustreiz, der auf solche Weise vermischt wäre mit dem Lustreiz der Liebe zur Welt, und dadurch würde auch das himmlisch Gute und Wahre in Gärung kommen und dadurch zerstört werden. Daß es durchaus gesalzen werden sollte, war deswegen, weil das Salz das Wahre bezeichnete, das nach dem Guten verlangt, und somit das, was beides miteinander verbindet.

Daß der Sauerteig das Falsche aus dem Bösen bedeutet, sehe man Nr. 2342, 7906, 8051, 9992; daß der Honig den äußeren Lustreiz bezeichnet, somit den Lustreiz der Liebe in beiderlei Sinn: Nr. 5620; und daß das Salz das Wahre bezeichnet, das nach dem Guten verlangt: Nr. 9207.

HG 10138

10138. "Für das erste Lamm", 2. Mose 29/40, bedeutet, dieses (sei) im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des ersten Lammes, oder daraus, daß das Brandopfer am Morgen stattfand, insofern es das Gute der Unschuld im inneren Menschen bezeichnet, worüber Nr. 10134.

10139. "Und das zweite Lamm sollst du opfern gegen Abend", 2. Mose 29/41, bedeutet die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im äußeren Menschen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10135 erklärt worden ist, wo das gleiche.

10140. "So wie das Speisopfer am Morgen, und wie das Trankopfer desselben sollst du es machen", 2. Mose 29/41, bedeutet das geistig Gute aus dem Himmlischen, und dessen Wahres, soviel zur Verbindung (nötig ist).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Speisopfers am Morgen oder des Speisopfers für das zweite Lamm, insofern es das geistig Gute aus dem Himmlischen und dessen Wahres, soviel als zur Verbindung (nötig ist), bezeichnet, worüber Nr. 10136, 10137.

10141. "Zum Geruch der Ruhe", 2. Mose 29/41, bedeutet das Innewerden des Friedens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geruchs der Ruhe, insofern er die innerliche Wahrnehmung (oder das Innewerden) des Friedens bezeichnet, worüber Nr. 10054.

10142. "Als eine Feuerung für Jehovah", 2. Mose 29/41, bedeutet aus der göttlichen Liebe des Herrn.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10055 gesagt und gezeigt worden ist.

10143. "Und das sei ein Brandopfer beständig", 2. Mose 29/42, bedeutet den ganzen göttlichen Dienst (oder Gottesdienst) im allgemeinen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brandopfers, insofern es den Gottesdienst bezeichnet, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung von beständig, insofern es ausdrückt "alles und in allem", worüber Nr. 10133; daher wird durch das beständige Brandopfer der ganze Gottesdienst im allgemeinen bezeichnet, und wenn das Lamm darunter verstanden wird, aus dem das Brandopfer besteht, und durch welches das Gute der Unschuld bezeichnet wird, dann bedeutet es auch "bei jedem Gottesdienst", denn jeder Gottesdienst, der wirklich ein Gottesdienst ist, muß aus den Glaubenswahrheiten und aus dem Guten der Liebe hervorgehen, und in jedem Guten der Liebe, und daher auch in jedem Wahren des Glaubens muß das Gute Unschuld sein: Nr. 10133. Daher kommt es, daß durch "ein Brandopfer beständig" zugleich ausgedrückt wird "in jedem Gottesdienst".

Das Brandopfer bezeichnet aber den Gottesdienst, weil die Brand- und Schlachtopfer die Hauptstücke des vorbildlichen Gottesdienstes bei dem israelitischen und jüdischen Volke waren, und sich alles auf sein Hauptsächliches (principale) bezieht, und von diesem benannt wird. Daß das Hauptsächliche des Gottesdienstes bei diesem Volk in Schlacht- und Brandopfern bestand, und daß diese daher im allgemeinen das Ganze des Gottesdienstes bezeichneten, sehe man Nr. 922, 1343, 2180, 6905, 8680, 8936, 10042. Was aber der Gottesdienst ist, der durch die Schlacht- und Brandopfer bezeichnet wurde, soll mit wenigem gesagt werden:

Durch die Schlacht- und Brandopfer wurde im besonderen die Reinigung vom Bösen und Falschen bezeichnet, und dann die Einpflanzung des Guten und Wahren, und die Verbindung beider, somit die Wiedergeburt; man sehe Nr. 10022, 10053, 10057. Der Mensch, bei dem sich diese (Hauptbedingungen) finden, ist im echten Gottesdienst, denn die Reinigung vom Bösen und Falschen besteht darin, daß man davon absteht, es flieht und verabscheut; und die Einpflanzung des Guten und Wahren besteht darin, daß man das Gute und das Wahre denkt und will, und es dann auch redet und tut. Die Verbindung beider aber besteht darin, daß man ihnen gemäß lebt, denn wenn das Gute und Wahre bei dem Menschen verbunden ist, dann hat er einen neuen Willen und einen neuen Verstand, demnach ein neues Leben. Wenn der Mensch so beschaffen ist, dann ist ein Gottesdienst in jedem Werk, das er tut, denn dann sieht der Mensch bei allen Dingen auf das Göttliche, dieses verehrt er, und dieses liebt er, und diesem dient er also auch.

Daß dies der echte Gottesdienst ist, wissen diejenigen nicht, die den ganzen Gottesdienst in die Anbetung und in Gebete setzen, also in solche Dinge, die Sache der Rede und des Gedankens sind, und nicht in solche Dinge, die Sache der Werke aus dem Guten der Liebe und aus dem Guten des Glaubens sind; während doch der Herr bei dem Menschen, der in der Anbetung und im Gebete ist, auf nichts anderes sieht, als auf sein Herz, d.h. auf sein Inneres, wie es in bezug auf die Liebe und den Glauben daraus beschaffen ist. Wenn daher dieses nicht inwendig in der Anbetung und in den Gebeten liegt, dann ist keine Seele und kein Leben in ihnen, sondern sie sind etwas Äußerliches, wie es sich bei den Schmeichlern und den Heuchlern findet, und daß solche den Weisen in der Welt nicht gefallen, ist bekannt. Mit einem Wort, nach den Geboten des Herrn handeln, ist der wahre Gottesdienst, ja sogar die wahre Liebe und der wahre Glaube.

Dies kann auch wirklich jeder erkennen, der darüber nachdenkt, denn wer jemanden liebt und ihm glaubt, für den gibt es keinen größeren Wunsch, als das zu wollen und zu tun, was der andere will und denkt, denn dann ist sein einziges Verlangen, den Willen und die Gedanken desselben, und somit das ihm Wohlgefällige zu erkennen. Anders aber ist es bei dem, der nicht liebt und nicht glaubt. Ebenso verhält es sich mit der Liebe zu Gott, was auch der Herr lehrt:

Joh.14/21,24: "Wer Meine Gebote hat und sie tut, der ist es, der Mich liebt; wer aber Mich nicht liebt, der hält auch Meine Worte nicht".

Joh.15/10,12: "Wenn ihr Meine Gebote haltet, dann werdet ihr bleiben in Meiner Liebe; Mein Gebot ist, daß ihr euch untereinander liebet".

Daß der äußere Gottesdienst ohne diesen inneren kein Gottesdienst sei, wird auch durch das ausgedrückt, was von den Brand- und Schlachtopfer gesagt wird:

Jerem.7/21-23: "Ich habe nicht zu euren Vätern geredet wegen der Brandopfer und Schlachtopfer, sondern das habe Ich ihnen geboten und gesagt: Gehorchet Meiner Stimme, so will Ich euer Gott sein".

Hos.6/6: "Ich liebe Frömmigkeit, und nicht Opfer, und die Erkenntnis Gottes (achte Ich) mehr als Brandopfer".

Micha 6/6-8: "Soll ich vor Jehovah erscheinen mit Brandopfern? Wird Jehovah Gefallen haben an tausenden von Widdern? Er hat dir kundgetan, was gut ist; und was fordert Jehovah von dir, als Recht zu tun und Barmherzigkeit zu lieben und demütig zu wandeln vor deinem Gotte?".

1.Sam.15/22: "Hat Jehovah Wohlgefallen an Brandopfern und an Schlachtopfern? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer; und Folgsamkeit besser als das Fett der Widder".

Daß der eigentlichste Gottesdienst des Herrn in einem Leben der Liebtätigkeit besteht, sehe man Nr. 8252-8257.

10144. "Bei euren Geschlechtern", 2. Mose 29/42, bedeutet das Beständige der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geschlechter, wenn von den Söhnen Israels (die Rede ist), insofern sie das Aufeinanderfolgende in der Kirche bezeichnen; denn durch die Söhne Israels wird die Kirche bezeichnet, und durch die Geschlechter ihr Aufeinanderfolgendes. Durch die Geschlechter werden aber auch die geistigen Geschlechter bezeichnet, also das, was aus dem Glauben und der Liebe hervorgeht, und durch "bei euern Geschlechtern" wird auch das Beständige und das Aufeinanderfolgende bezeichnet.

Daß durch die Söhne Israels die Kirche bezeichnet wird, sehe man in dem, was Nr. 9340 angeführt ist, daß durch die Geschlechter das bezeichnet wird, was aus dem Glauben und der Liebe hervorgeht: Nr. 2020, 2584, 6239; daß das Beständige und Ewige (dadurch bezeichnet wird): Nr. 9789; somit auch das Aufeinanderfolgende: Nr. 9845.

10145. "Vor der Türe des Versammlungszeltes", 2. Mose 29/42, bedeutet die Verbindung des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Türe des Versammlungszeltes, insofern sie die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 10001, 10025.

10146. "Vor Jehovah", 2. Mose 29/42, bedeutet vom Herrn.

Dies erhellt daraus, daß Jehovah im Worte der Herr ist; man sehe das Nr. 9373 Angeführte. "Vor Jehovah" bedeutet "vom Herrn", weil "vor" eine Gegenwart bedeutet, und die Gegenwart des Herrn in dem Maße besteht, als das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens von Ihm aufgenommen wird. Daher kommt es, daß vor dem Herrn soviel ist als von dem Herrn.

Der Herr ist zwar bei einem jeden Menschen gegenwärtig, aber in anderer Weise bei den Guten als bei den Bösen. Bei den Guten ist Er gegenwärtig in allem was sie aus den Wahrheiten des Glaubens denken, und was sie aus dem Guten der Liebe wollen; und zwar so gegenwärtig, daß Er selbst der Glaube und selbst die Liebe bei ihnen ist; darum ist Er gleichsam bei ihnen wohnend, nach den Worten des Herrn selbst:

Joh.14/17,18,20,21,23: "Der Geist der Wahrheit wird bei euch bleiben, und wird in euch sein; und ihr werdet erkennen, daß Ich in Meinem Vater bin, und ihr in Mir, und Ich in euch; wer Meine Gebote hat, und sie tut, der ist es, der Mich liebt; und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen".

Aber bei den Bösen ist der Herr nicht in allem gegenwärtig, weil bei ihnen kein Glaube und keine Liebtätigkeit ist, sondern Er ist nur im allgemeinen gegenwärtig, und durch diese Gegenwart haben sie die Fähigkeit zu denken und zu wollen, und auch den Glauben und die Liebtätigkeit aufzunehmen, jedoch dies nur insoweit, als sie vom Bösen abstehen; aber in dem Maße, als sie nicht davon abstehen, scheint Er abwesend.

Die Grade Seiner Abwesenheit verhalten sich je nach der Abwesenheit des Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe. Daher kommt es, daß diejenigen, die sich im Himmel befinden, in der Gegenwart des Herrn sind, die aber in der Hölle, in seiner Abwesenheit sind. Die Sache verhält sich jedoch in folgender Weise:

Der Herr ist nicht abwesend beim Menschen, sondern der Mensch ist abwesend vom Herrn. Der Mensch, der im Bösen ist, wendet seinen Blick von Ihm ab; und was ihm dann vor Augen liegt, ist ihm gegenwärtig je nach der Verwandtschaft des Bösen, in dem er ist; denn im anderen Leben gibt es keinen Raum, sondern nur eine Scheinbarkeit des Raumes je nach der Verwandtschaft der Gedanken und Gefühle. Es verhält sich damit fast ebenso, wie mit der Gegenwart der Sonne der Welt in betreff des Lichtes und der Wärme; die Sonne ist in gleicher Weise zu jeder Zeit gegenwärtig; wenn sich aber die Erde von der Sonne abwendet, dann geht das Licht verloren, und es folgt der Schatten; zuerst der Schatten des Abends, und dann der Schatten der Nacht; und wenn die Erde nicht in gerader Richtung zur Sonne steht, sondern in schiefer Richtung, was zur Winterszeit geschieht, dann verschwindet die Wärme und es folgt die Kälte, und dadurch erstarrt und erstirbt alles auf Erden. Dies nennt man auch die Abwesenheit der Sonne, während es doch die Abwesenheit der Erde von der Sonne ist; nicht in Ansehung des Raumes, sondern in Ansehung des Zustandes des Lichtes und der Wärme. Dies möge zur Erläuterung dienen.

10147. "Wo Ich mit euch zusammenkommen werde, um daselbst mit dir zu reden", 2. Mose 29/42, bedeutet Seine Gegenwart und Seinen Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zusammenkommen, um zu reden, insofern es die Gegenwart und den Einfluß bezeichnet; denn zusammenkommen bedeutet Gegenwart, und reden, wenn von Jehovah, d.h. vom Herrn die Rede ist, bedeutet Einfluß.

Daß reden einen Einfluß bezeichnet, sehe man Nr. 2951, 5481, 5797, 7270; was die Gegenwart des Herrn sei, wurde Nr. 10146 gesagt, was aber Sein Einfluß ist, darüber sehe man die Nr. 9223, 9276, 9682 angeführten Stellen.

10148. "Und Ich will daselbst zusammenkommen mit den Söhnen Israels", 2. Mose 29/43, bedeutet die Gegenwart des Herrn in der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zusammenkommen, insofern es eine Gegenwart bezeichnet, wie Nr. 10147; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Kirche darstellen, worüber Nr. 9340.

10149. "Und es soll geheiligt werden durch Meine Herrlichkeit", 2. Mose 29/43, bedeutet die Aufnahme des göttlich Wahren vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es die Aufnahme des göttlich Wahren vom Herrn bezeichnet, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung der Herrlichkeit, insofern sie das göttlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 4809, 5922, 8427, 9429. Heiligen bedeutet aber die Aufnahme des Göttlichen vom Herrn, weil der Herr allein der Heilige ist, und daher alles Heilige von Ihm kommt: Nr. 9229; und weil das göttlich Wahre, das von Ihm ausgeht, das ist, was im Worte unter dem Heiligen verstanden wird: Nr. 9818.

Hier aber, wo von den Söhnen Israels gehandelt wird, von den Brandopfern und den Schlachtopfern, vom Versammlungszelt und vom Altar, wird durch das Heilige und durch geheiligt werden das Vorbildliche (der Aufnahme) bezeichnet, und zwar deshalb, weil bei dem israelitischen und jüdischen Volk alles die inneren Dinge der Kirche vorbildete, die sich auf den Glauben und auf die Liebe vom Herrn zum Herrn beziehen, denn die bei diesem Volk errichtete Kirche war eine vorbildliche Kirche. Daher bezeichneten und bildeten alle äußeren Dinge solches vor, was der innere Sinn lehrt, und deswegen wurden sie heilig genannt, z.B. der Altar, das Feuer auf demselben, das Brandopfer, das Fett, das Blut; das Versammlungszelt, der Tisch, auf dem die Schaubrote lagen, der Rauchaltar, der Leuchter und alle Geräte; besonders die Bundeslade, in der das Zeugnis war; und außerdem die Brote, Kuchen, Fladen, die Speisopfer hießen; Öl und Weihrauch; auch die Kleider Aharons, wie das Ephod, das Oberkleid, der Leibrock, der Kopfbund, besonders das Brustschildlein; und auch Aharon selbst hieß heilig; sowie auch die Söhne Israels. Dies alles war aber aus keinem anderen Grunde heilig, als weil es Heiliges vorbildete und bezeichnete, d.h. Göttliches vom Herrn, denn das allein ist heilig.

Wer im Äußeren ist ohne das Innere, glaubt, daß solche Dinge nicht bloß in vorbildlicher, sondern in wesentlicher Weise heilig gewesen seien, nachdem sie eingeweiht waren; allein dies ist ein großer Irrtum. Wenn man solche Dinge als wesentlich heilig verehrt, dann verehrt man das Irdische, und ist nicht weit von denen entfernt, die Steine und Holz anbeten, wie die Götzendiener tun. Diejenigen dagegen, die das verehren, was jene Dinge vorbilden und bezeichnen, nämlich das göttlich Heilige, sind im echten Gottesdienst, denn das Äußere ist bei ihnen nur die vermittelnde Ursache, um über solche Dinge nachzudenken, und solches zu wollen, was das Wesentliche der Kirche bildet und in dem besteht, was sich auf den Glauben und auf die Liebe vom Herrn zum Herrn bezieht.

Ebenso verhält es sich heutzutage mit dem heiligen Abendmahle: wenn diejenigen, die es feiern, nicht aus dem Glauben an den Herrn, an Seine Liebe zu dem Menschengeschlecht und an die Erneuerung des Lebens nach Seinen Geboten denken, dann verehren sie in demselben bloß das Brot und den Wein, und nicht den Herrn, und halten das Äußere für heilig, was doch nicht an sich heilig ist, sondern nur durch das, was es bedeutet; denn das Brot (im heiligen Abendmahl) bezeichnet den Herrn in Ansehung des Guten der Liebe, und der Wein den Herrn in Ansehung des Wahren des Glaubens, und zugleich die Aufnahme von seiten des Menschen. Diese beiden Dinge bilden das eigentlich Wesentliche der Kirche, somit auch das eigentlich Wesentliche des Gottesdienstes, man sehe Nr. 4211, 4217, 4735, 6135, 6789, 7850, 8682, 9003, 9127, 10040.

Hieraus kann man nun ersehen, was im Worte durch das Heilige und durch geheiligt werden bezeichnet wird.

10150. "Und Ich werde heiligen das Versammlungszelt", 2. Mose 29/44, bedeutet die Aufnahme des Herrn in den unteren Himmeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es die Aufnahme des Göttlichen des Herrn bezeichnet, worüber Nr. 10149; und aus der Bedeutung des Versammlungszeltes, insofern es die Himmel vorbildet, worüber Nr. 3478, 9457, 9481, 9485, 9963; hier sind aber die unteren Himmel gemeint, weil durch den Altar die höheren Himmel bezeichnet werden; man sehe unten, Nr. 10151. Was die unteren Himmel sind, und was die höheren Himmel, soll mit wenigem gesagt werden:

Die Himmel sind in zwei Reiche unterschieden, in das himmlische und in das geistige; das himmlische Reich bildet die höheren Himmel, und das geistige Reich die unteren Himmel. Das wesentliche Gute des himmlischen Reiches ist das Gute der Liebe zum Herrn und das Gute der gegenseitige Liebe; aber das wesentliche Gute des geistigen Reiches ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens. Diese Reiche sind unter sich verschieden wie das Verstandesgebiet und das Willensgebiet beim wiedergeborenen Menschen, im allgemeinen wie das Gute und Wahre. Von welcher Art aber dieser Unterschied ist, kann man aus dem ersehen, was von diesen beiden Reichen in den Nr. 9277 angeführten Stellen, wie auch Nr. 9543, 9688, 9992, 10005, 10068 gezeigt worden ist.

Das Willensgebiet ist auch wirklich das Innerste des Menschen, denn es ist der Mensch selbst; das Verstandesgebiet aber ist hinzugesellt und dienend, somit ist es mehr äußerlich; was mehr innerlich ist, wird auch das Höhere genannt, und was mehr äußerlich ist, das Äußere. Daß das himmlische Reich dem Willensgebiet entspricht, und das geistige Reich dem Verstandesgebiet beim wiedergeborenen Menschen, sehe man Nr. 9835.

Hieraus geht deutlich hervor, was unter den unteren und unter den höheren Himmeln verstanden wird.

10151. "Und den Altar", 2. Mose 29/44, bedeutet die Aufnahme des Göttlichen vom Herrn in den oberen Himmeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es die Aufnahme des Göttlichen vom Herrn bezeichnet, wovon Nr. 10149; und aus der Bedeutung des Altares, insofern er das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten bezeichnet, worüber Nr. 9964; hier in Ansehung des göttlich Guten, das von Ihm ausgeht in den Himmeln, wo es aufgenommen wird, somit in den höheren Himmeln, denn dort wird der Herr in Ansehung des göttlich Guten aufgenommen. In den unteren Himmeln aber wird der Herr in Ansehung des göttlich Wahren aufgenommen, gemäß dem, was Nr. 10150 gezeigt worden ist.

Man muß wissen, daß alles, was den Herrn selbst vorbildete, auch den Himmel vorbildete; denn das vom Herrn ausgehende Göttliche, das von den Engeln aufgenommen wird, macht den Himmel; die Engel selbst bilden den Himmel nicht in Ansehung ihres Eigenen, sondern in Ansehung des Göttlichen, das sie vom Herrn aufnehmen. Daß es so ist, kann daraus erhellen, daß jeder unter ihnen anerkennt, glaubt und auch inne wird, daß nichts Gutes von ihnen selbst stammt, sondern vom Herrn; und daß alles, was von ihnen stammt, nicht gut ist; somit ganz nach der Kirchenlehre, daß alles Gute von Oben kommt. Weil es sich nun so verhält, so folgt, daß das Göttliche des Herrn es ist, was das himmlische Leben bei ihnen ausmacht, und somit was den Himmel bildet.

Hieraus kann man ersehen, wie es zu verstehen ist, daß der Herr alles in allem des Himmels ist; ferner daß der Herr dort in dem Seinigen wohnt; sowie auch, daß durch einen Engel im Worte etwas vom Herrn bezeichnet wird, worüber im Vorhergehenden mehrmals gehandelt worden ist.

Ebenso verhält es sich mit der Kirche: die Menschen in ihr bilden nicht in Ansehung ihres Eigenen die Kirche, sondern in Ansehung des Göttlichen, das sie vom Herrn aufnehmen; denn ein jeder in ihr, der nicht anerkennt und glaubt, daß alles Gute der Liebe und Wahre des Glaubens von Gott stammt, gehört der Kirche nicht an, denn er will von sich aus Gott lieben und von sich aus an Gott glauben, was doch niemand vermag.

Auch hieraus erhellt, daß das Göttliche des Herrn die Kirche bildet, wie Er den Himmel bildet. Die Kirche ist auch wirklich der Himmel des Herrn auf Erden; daher ist auch der Herr in der Kirche alles in allem so wie im Himmel, und wohnt in ihr in dem Seinigen bei den Menschen, so wie bei den Engeln im Himmel. Die Menschen der Kirche, die so das Göttliche des Herrn in Liebe und Glauben aufnehmen, werden auch wirklich zu Engeln des Himmels nach dem Leben in der Welt, aber keine anderen.

Daß das Göttliche des Herrn Sein Reich bei dem Menschen bildet, d.h. den Himmel und die Kirche bei ihm, lehrt auch der Herr:

Joh.14/17,20: "Der Geist der Wahrheit wird bei euch bleiben und wird in euch sein; und ihr werdet erkennen, daß Ich im Vater bin, und ihr in Mir, und Ich in euch": der Geist der Wahrheit ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, und von diesem wird gesagt, "es wird in euch bleiben"; und hernach, daß Er selbst im Vater, und sie in Ihm, und Er in ihnen sein werde, wodurch bezeichnet wird, daß sie im Göttlichen des Herrn sein sollten, und das Göttliche des Herrn in ihnen. Daß es das Göttlich-Menschliche ist, was darunter verstanden wird, ist klar.

Auch an einer anderen Stelle, bei Joh.15/4,5, (wird gesagt): "Bleibet in Mir, (dann bleibe) auch Ich in euch; wie die Rebe keine Frucht aus sich selber bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, also auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Mir bleibt; wer in Mir bleibt, und Ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne Mich könnt ihr nichts tun".

10152. "Und Aharon und seine Söhne werde Ich heiligen, daß sie Mir Priester seien", 2. Mose 29/44, bedeutet das Vorbildliche des Herrn in beiden in Ansehung des Erlösungswerkes.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des himmlisch Guten darstellt, worüber Nr. 10017, 10068; somit in beiden Himmeln, sowohl in den höheren als in den unteren; denn ob man sagt das himmlisch Gute, oder das himmlische Reich, oder die höheren Himmel, ist das gleiche; und so ist es auch gleich, ob man sagt das geistig Gute, oder das geistige Reich, oder die unteren Himmel (über die höheren und unteren Himmel sehe man, was Nr. 10150, 10151 gesagt worden ist). Ferner aus der vorbildlichen Bedeutung des Priesteramtes, insofern es das Erlösungswerk des Herrn bezeichnet, worüber Nr. 9809, 10017. Hieraus wird klar, daß durch "Aharon und seine Söhne heiligen, damit sie als Priester vor Jehovah dienen", das Vorbildliche des Herrn in beiden Himmeln bezeichnet wird in Beziehung auf das Erlösungswerk.

Hier soll auch noch etwas von dem Erlösungswerk des Herrn gesagt werden: Es ist in der Kirche bekannt, daß der Herr der Heiland und Erlöser des menschlichen Geschlechtes ist, aber nur wenige wissen, wie dies zu verstehen ist. Diejenigen, die im Äußeren der Kirche sind, glauben, daß der Herr die Welt, d.h. das menschliche Geschlecht erlöst habe durch Sein Blut, worunter sie das Leiden am Kreuz verstehen; aber diejenigen, die im Inneren der Kirche sind, wissen, das niemand durch das Blut des Herrn erlöst wird, sondern durch das Leben nach den Geboten des Glaubens und der Liebtätigkeit gemäß dem Worte des Herrn. Die im Innersten der Kirche sind, verstehen unter dem Blut des Herrn das von Ihm ausgehende göttlich Wahre, und unter dem Leiden am Kreuz verstehen sie das Letzte der Versuchungen des Herrn, wodurch Er die Höllen gänzlich unterjochte, und zugleich Sein Menschliches verherrlichte, d.h. göttlich machte, und daß Er dadurch alle errettete und erlöste, die sich durch ein Leben nach den Geboten des Glaubens und der Liebtätigkeit aus Seinem Wort wiedergebären lassen. Unter dem Blut des Herrn wird auch wirklich im inneren Sinn, nach dem die Engel in den Himmeln das Wort auffassen, das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre verstanden; man sehe Nr. 4735, 5476, 6978, 7317, 7326, 7850, 9127, 9393, 10026, 10033.

Auf welche Weise aber der Mensch vom Göttlichen erlöst und errettet worden sei, dadurch daß Er die Höllen unterjochte und Sein Menschliches verherrlichte, kann niemand erkennen, wenn er nicht weiß, daß bei einem jeden Menschen Engel aus dem Himmel sind und Geister aus der Hölle, und daß der Mensch nichts denken und nichts wollen kann, wenn sie nicht beständig bei ihm sind, und daß dadurch der Mensch in betreff seines Inneren entweder unter der Herrschaft der Geister aus der Hölle steht, oder unter der Herrschaft der Engel aus dem Himmel. Sobald man aber dies weiß, dann kann man auch erkennen, daß niemand hätte erlöst (und selig) werden können, wenn nicht der Herr die Höllen gänzlich unterjocht und alles, sowohl in diesen als in den Himmeln, in Ordnung gebracht hätte.

Dasselbe wäre der Fall gewesen, wenn der Herr nicht Sein Menschliches göttlich gemacht und Sich dadurch die göttliche Macht über die Höllen und über die Himmel in Ewigkeit erworben hätte; denn ohne göttliche Macht können weder die Höllen noch die Himmel in Ordnung erhalten werden. Die Kraft, durch die etwas entsteht, muß nämlich eine fortdauernde sein, damit es bestehe, denn das Bestehen ist ein fortwährendes Entstehen. Das Göttliche Selbst, das der Vater heißt, hätte dies nicht ohne das Göttlich-Menschliche, das der Sohn heißt, bewirken können, weil das Göttliche Selbst ohne das Göttlich-Menschliche nicht bis zu dem Menschen hinabreichen kann, und nicht einmal bis zu dem Engel, nachdem das menschliche Geschlecht sich ganz vom Göttlichen entfernt hatte, wie dies am Ende der Zeiten geschah, als kein Glaube und keine Liebtätigkeit mehr vorhanden war. Deshalb kam der Herr in die Welt und stellte alles wieder her, und zwar aus Seinem Menschlichen, und auf diese Weise rettete und erlöste Er den Menschen durch den Glauben und die Liebe zum Herrn vom Herrn; denn solche kann der Herr von den Höllen und von der ewigen Verdammnis abhalten, nicht aber diejenigen, die den Glauben und die Liebe von Ihm zu Ihm zurückweisen; denn diese stoßen die Erlösung und die Errettung von sich zurück.

Daß das Göttliche Selbst dieses durch das Göttlich-Menschliche vollbringt, erhellt aus mehreren Stellen im Worte, wie z.B. aus denen, wo das Göttlich-Menschliche, das der Sohn Gottes ist, die Rechte und der Arm Jehovahs heißt, und wo gesagt wird, daß der Herr alle Gewalt habe im Himmel und auf Erden.

Daß der Herr die Rechte und der Arm Jehovahs heißt, sehe man Nr. 10019; und daß Ihm alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben sei: Nr. 10089; daß der Herr aus dem Göttlich-Menschlichen die Höllen unterjochte, und alles daselbst und in den Himmeln in Ordnung brachte und zugleich alsdann Sein Menschliches verherrlichte, d.h. göttlich machte, darüber sehe man, was Nr. 9528 und 9715, 9809, 9937, 10019 angeführt ist; und daß das Göttliche Selbst, das Vater heißt, dies vermittelst des Göttlich-Menschlichen bewirkte, erhellt:

Joh.1/1-3,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist; und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns": daß es der Herr ist, Der hier in Ansehung des Göttlich-Menschlichen das Wort heißt, ist klar, denn es heißt: "das Wort ward Fleisch".

Joh.1/18: "Niemand hat Gott jemals gesehen, der eingeborene Sohn, Der im Schoß des Vaters ist, Der hat Ihn kund getan".

Joh.5/37: "Ihr habt niemals die Stimme des Vaters gehört, noch Seine Gestalt gesehen".

Joh.14/6,7,9: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch Mich; aber von nun an kennet ihr den Vater, und habt Ihn gesehen; wer Mich sieht, der sieht den Vater".

Matth.11/27: "Niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren".

Hieraus kann man nun erkennen, was das Werk der Erlösung und Errettung sei, und daß es aus Seinem Göttlich-Menschlichen zustande kam.

10153. "Und Ich werde wohnen inmitten der Söhne Israels", 2. Mose 29/45, bedeutet die Gegenwart des Herrn und Seinen Einfluß durch das Gute im Himmel und in der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wohnen, wenn es vom Herrn gesagt wird, insofern es ausdrückt gegenwärtig sein und einfließen. Durch das göttlich Gute geschieht es, weil wohnen vom Guten gesagt wird; man sehe Nr. 2268, 2451, 2712, 3613, 8269, 8309; darum wird auch gesagt: "in ihrer Mitte", weil durch die Mitte des Innerste bezeichnet wird, und das Innerste ist das Gute. Daß dies durch die Mitte bezeichnet wird, sehe man Nr. 2940, 5897, 6084, 6103. Ferner aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Kirche darstellen, worüber Nr. 9340.

Daß durch wohnen in ihrer Mitte, wenn vom Herrn (die Rede ist), Seine Gegenwart und Sein Einfluß durch das göttlich Gute bezeichnet wird, kommt daher, weil der Herr beim Menschen in sein Gutes, das er vom Herrn empfängt, einfließt und daselbst gegenwärtig ist, denn das Gute macht den Menschen selbst; ein jeder ist nämlich so beschaffen, wie sein Gutes ist. Unter dem Guten wird die Liebe verstanden, denn alles, was geliebt wird, heißt gut.

Daß seine Liebe oder sein Gutes den (eigentlichen Menschen) macht, weiß jeder, der einen anderen erforscht; denn wenn er ihn erforscht hat, lenkt er ihn durch seine Liebe, wohin er will, und zwar so sehr, daß derselbe, wenn er in seiner Liebe gehalten wird, nicht mehr sein eigener Herr ist, und alle Vernunftgründe, die gegen seine Liebe sind, nichts vermögen, die aber für seine Liebe sind, alles über ihn vermögen. Daß es sich so verhält, zeigt sich auch deutlich im anderen Leben, alle Geister werden dort aus ihren Liebesarten erkannt, und wenn sie in diesen gehalten werden, können sie nichts dagegen tun, denn gegen diese handeln heißt, gegen sich selbst handeln. Sie sind daher Formen ihrer Liebesarten. Die in den Himmeln sich befinden, sind Formen der himmlischen Liebtätigkeit und Liebe, und von so großer Schönheit, daß sie nicht beschrieben werden kann; aber die in den Höllen, sind Formen ihrer Liebesarten, nämlich der Liebe zu sich und zur Welt, und somit auch Formen des Hasses und der Rache, und solche Ungeheuer (monstra), daß sie nicht beschrieben werden können.

Wenn nun der ganze Mensch so beschaffen ist, wie seine Liebe ist, so ist klar, daß der Herr nicht gegenwärtig sein kann in einer bösen Liebe, sondern in der Liebe zum Guten beim Menschen, als in Seinem Guten. Man glaubt, der Herr sei gegenwärtig in dem Wahren, was man das Glaubenswahre nennt; allein Er ist nicht gegenwärtig in dem Wahren ohne das Gute. Wo aber Gutes ist, da ist Er im Wahren gegenwärtig durch das Gute, und nur so weit im Wahren, als es zum Guten hinführt und vom Guten ausgeht. Vom Wahren ohne das Gute kann man nicht sagen, daß es inwendig im Menschen sei; es ist vielmehr bloß in seinem Gedächtnis als ein Wissen, was nicht eher in den Menschen eindringt und ihn bildet, als bis es Sache seines Lebens wird, und dies geschieht erst dann, wenn er es liebt und aus Liebe demselben gemäß lebt; wenn das geschieht, dann wohnt der Herr bei ihm. Dies lehrt auch der Herr:

Joh.14/21,23: "Wer Meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der Mich liebt, und Ich werde ihn lieben, und Mich selbst (ihm) offenbaren, und Mein Vater wird ihn lieben, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen": Sich selbst (ihm) offenbaren heißt, in den Glaubenswahrheiten aus dem Worte erleuchten; zu ihm kommen bedeutet, gegenwärtig sein, und Wohnung bei ihm machen heißt, bei ihm in seinem Guten wohnen.

10154. "Und will ihr Gott sein", 2. Mose 29/45, bedeutet die Gegenwart des Herrn und Seinen Einfluß in das Wahre in der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ihr Gott sein", insofern es die Gegenwart des Herrn und Seinen Einfluß in das Wahre bezeichnet. In das Wahre darum, weil der Herr im Worte des Alten Testamentes Gott genannt wird, wo vom Wahren, aber Jehovah, wo vom Guten die Rede ist; daher kommt es auch, daß die Engel Götter heißen wegen der Aufnahme des göttlich Wahren vom Herrn; und aus demselben Grunde wird in der Grundsprache Gott in der Mehrheit Elohim genannt; denn der Wahrheiten gibt es viele, das Gute aber ist eins: Matth.19/16,17.

Daß der Herr Gott genannt wird, wo vom Wahren, und Jehovah, wo vom Guten die Rede ist, sehe man Nr. 2586, 2769, 2807, 2822, 3921, 4287, 4402, 7010, 9167; und daß die Engel Götter heißen wegen der Aufnahme des göttlich Wahren vom Herrn: Nr. 4295, 4402, 7268, 7873, 8192, 8302, 8867, 8941; daß ferner Jehovah im Worte der Herr ist, sehe man in dem, was Nr. 9373 angeführt ist.

Daß Er Vater von Ewigkeit und auch Gott genannt wird, sieht man deutlich bei Jes.9/5: "Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, auf dessen Schulter die Herrschaft ruht, Sein Name heißt Gott, Held, Vater der Ewigkeit, Friedensfürst".

Jes.7/14; Matth.1/23: "Eine Jungfrau wird empfangen und (einen Sohn) gebären, und Sein Name wird heißen Immanuel, das ist Gott mit uns".

Daß hier durch "Ich will ihr Gott sein", die Gegenwart und der Einfluß des Herrn in das Wahre bezeichnet wird, ist auch daraus deutlich, daß durch "Ich werde wohnen in der Mitte der Söhne Israels", die Gegenwart des Herrn und Sein Einfluß durch das Gute bezeichnet wird; denn wo im Worte vom Guten gehandelt wird, da wird auch vom Wahren gehandelt, wegen der himmlischen Ehe, die zwischen dem Guten und Wahren besteht, und zwar in allem einzelnen desselben, man sehe, was Nr. 9263, 9314 angeführt ist.

10155. "Und sie sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin, ihr Gott", 2. Mose 29/46, bedeutet das Innewerden, daß vom Herrn alles Gute und alles Wahre kommt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erkennen, insofern es heißt verstehen, glauben und innewerden, worüber folgen wird. Es bedeutet aber innewerden, daß vom Herrn alles Gute und alles Wahre stammt, weil Jehovah Gott gesagt wird, und der Herr Jehovah in betreff des Guten genannt wird und Gott in betreff des Wahren; man sehe Nr. 2586, 2769, 2807, 2822, 3921, 4287, 4402, 7010, 9167.

Daß erkennen hier auch verstehen, glauben und innewerden bedeutet, kommt daher, weil es sowohl von dem Verstandesgebiet des Menschen als von seinem Willensgebiet gesagt wird. Wenn von dem Verstande allein, dann bedeutet es verstehen, wenn vom Verstande und zugleich vom Willen, bedeutet es glauben, und wenn vom Willen allein, bedeutet es innewerden. Deswegen ist erkennen bei denen, die bloß das Wissen von einer Sache und daher ein Denken darüber haben, soviel als verstehen. Aber bei denen, die im Glauben sind, ist erkennen soviel als glauben, und bei denen, die in der Liebe sind, ist erkennen soviel als innewerden. Wenn aber erkennen verbunden wird mit verstehen, sehen und glauben, dann ist erkennen auch soviel als innewerden, weil verstehen, sehen und glauben sich auf den Verstand und somit auf des Wahre bezieht, innewerden aber auf den Willen und somit auf das Gute. Zum Beispiel bei

Joh.6/69: "Petrus sprach: Wir haben geglaubt und erkannt, daß Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes".

Joh.10/38: "Jesus sprach: Glaubet Meinen Werken, damit ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in Mir ist und Ich im Vater".

Joh.14/7: "Jesus sprach: Wenn ihr Mich kennetet, würdet ihr auch Meinen Vater kennen; und von nun an kennet ihr Ihn und habt Ihn gesehen".

Joh.14/16,17: "Er wird den Geist der Wahrheit senden, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie Ihn nicht sieht und Ihn nicht kennt; ihr aber kennet Ihn, weil Er bei euch bleiben wird und in euch sein wird".

Mark.4/11,12: "Jesus redete in Gleichnissen, damit sie zwar sehen, aber nicht erkennen möchten".

Jerem.2/19: "Damit du erkennest und sehest, daß es böse und bitter ist, Jehovah, deinen Gott, zu verlassen".

Jerem.9/23: "Wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er verstehet und Mich erkennet, daß Ich Jehovah bin".

Hos.2/20: "Ich will Mich mit dir verloben in Treue, und du sollst Jehovah erkennen".

In diesen Stellen ist erkennen soviel als innewerden, und das Innewerden stammt aus dem Guten; verstehen aber und sehen aus dem Wahren; denn die im Guten oder in der Liebe sind, werden innerlich inne, daß etwas so ist; die aber im Wahren oder im Glauben sind, sehen es inwendig in sich. Deswegen ist bei denen, die im himmlischen Reich des Herrn sind, ein Innewerden, daß etwas so oder anders ist. Bei denen, die im geistigen Reich des Herrn sind, ist der Glaube, daß es so ist; man sehe die angeführten Stellen: Nr. 9277; ferner Nr. 9992, 9995, 10105; und was Innewerden ist: Nr. 125, 371, 483, 495, 503, 521, 536, 597, 607, 1121, 1384, 1387, 1398, 1442, 1919, 2144, 2515, 2831, 3528, 5121, 5145, 5227, 7680, 7977, 8780.

Weil "erkennen" im eigentlichen Sinn ein Innewerden aus dem Guten bezeichnet, darum wird auch gesagt, "man erkennt mit dem Herzen": 5. Mose 8/5; denn "mit dem Herzen" bedeutet, aus dem Guten der Liebe: Nr. 3883-3896, 7542, 9050, 9300, 9495; und darum heißt auch Gutes tun "Jehovah erkennen": Jerem.22/16. Hieraus erhellt, daß durch "sie sollen erkennen, daß Ich, Jehovah, ihr Gott bin" bezeichnet wird das Innewerden, daß vom Göttlichen alles Gute und Wahre kommt.

10156. "Der sie ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 29/46, bedeutet die Befreiung von der Hölle durch den Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ausführen aus dem Lande Ägypten", insofern es bezeichnet, von der Hölle befreien, worüber Nr. 8866, 9197; somit errettet werden.

Durch das Land Ägypten wird aber die Hölle bezeichnet, weil durch dasselbe im echten Sinn das Natürliche und dessen Wißtümliches bezeichnet wird; und ausgeführt werden aus dem natürlichen Menschen und seinem Wißtümlichen, und erhoben werden in das Geistige und in die Einsicht und Weisheit desselben, auch soviel ist als ausgeführt werden aus der Hölle; denn der Mensch wird in das Natürliche geboren, er wird aber geistig durch die Wiedergeburt. Und wenn er nicht geistig wird, ist er in der Hölle; denn das Wissen des natürlichen, d.h. des nicht wiedergeborenen Menschen ist im Lichte der Welt, dagegen die Einsicht des geistigen, d.h. des wiedergeborenen Menschen, im Lichte des Himmels. Und solange der Mensch bloß in dem Lichte der Welt ist, ist er in der Hölle; wenn er aber zugleich in dem Lichte des Himmels ist, dann ist er im Himmel.

Auch können diejenigen, die nur ein natürliches Wissen haben und daher in keinem anderen Lichte sind, als in dem Licht der Welt, durchaus nicht glauben, was Sache des Himmels ist; und auch, wenn sie durch ihr eigenes Licht, das man das natürliche Licht nennt, eindringen wollen, kommt gleichsam ein dichtes Dunkel über sie, das sie blind macht, und bewirkt, daß das Himmlische ihnen wie nichts ist, denn was im Gemüt wie Finsternis erscheint, das hat diese Beschaffenheit. Daher kommt es, daß der bloß natürliche Mensch, wie sehr er auch glaubt, mehr als andere im Licht zu sein, mit dem Herzen das Göttliche und Menschliche leugnet, und dies ist auch die Ursache, daß so viele Gelehrte durch ihre Wissenschaften in solchen Irrwahn sich verlieren; denn viele unter ihnen leugnen, mehr als die Einfältigen, alles, was zum Glauben der Kirche und des Himmels gehört.

Anders verhält es sich bei denen, die sich vom Herrn in das Licht des Himmels erheben lassen; denn diese werden zuerst über das Wißtümliche des natürlichen Menschen erhoben; und hernach sehen sie aus dem Lichte des Himmels das, was in ihrem natürlichen Menschen ist und Wißtümliches genannt wird, und machen einen genauen Unterschied, indem sie das annehmen, was sie begreifen und übereinstimmend ist, und das verwerfen oder beiseite legen, was sie nicht begreifen oder nicht übereinstimmend ist. Es verhält sich bei ihnen mit einem Worte auf folgende Weise:

"Solange der Mensch bloß natürlich ist, so lange ist sein Inneres, das aus dem Lichte des Himmels sieht, verschlossen; und das Äußere, das aus dem Lichte der Welt sieht, ist geöffnet, und dann sieht der Mensch abwärts, d.h. auf die Welt und auf sich; denn auf diese richtet sich alles, was Sache seines Willens und seines Denkens ist. Wohin aber der Mensch sieht, dahin wendet sich auch sein Herz, d.h. sein Wille und seine Liebe. Wenn dagegen der Mensch geistig wird, dann wird sein Inneres geöffnet, das aus dem Licht des Himmels sieht, und dann blickt der Mensch aufwärts, was durch die Erhebung vom Herrn geschieht, somit sieht er dann zum Himmel und zum Herrn auf. Dahin wird auch alles erhoben, was seinem Willen und seinem Denken angehört, somit sein Herz, d.h. seine Liebe. Der Mensch ist nämlich so geschaffen, daß er in Ansehung seines Inneren nach dem Bilde des Himmels geformt ist, und in Ansehung seines Äußeres nach dem Bilde der Welt: Nr. 6057, 9279, zu dem Zweck, damit der Himmel und die Welt bei dem Menschen verbunden sein und so der Herr durch ihn aus dem Himmel in die Welt einfließen und diese regieren kann, im besonderen bei einem jeden, und im allgemeinen bei allem, und damit Er auf diese Weise beide verbinden und dadurch bewirken kann, daß in der Welt auch ein Bild des Himmels sei. Wenn sich der Mensch nur um die Welt bekümmert, dann ist der Himmel bei ihm verschlossen; läßt er sich aber vom Herrn erheben, dann wird der Himmel bei ihm geöffnet und ihm die Welt unterworfen; und wenn dies geschieht, wird die Hölle von ihm getrennt und entfernt; und dann erst erkennt der Mensch, was gut und was böse ist, aber nicht früher. Das ist es, was das Bild Gottes im Menschen genannt wird: 1. Mose 1/27,28.

Obiges wurde gesagt, damit man wisse, was der geistige und was der natürliche Mensch ist, und daß der bloß natürliche Mensch, wenn er nicht zum geistigen gemacht wird vom Herrn, eine Hölle ist; folglich auch, damit man wisse, warum durch Ägypten die Hölle bezeichnet wird, wie auch das Natürliche und das Wißtümliche des Menschen. Daß Ägypten das Wißtümliche bezeichnet, sehe man in dem, was Nr. 9340 angeführt wurde, und daß es daher auch das Natürliche bezeichnet, das, was Nr. 9391 angeführt wurde, und auch die Hölle: Nr. 8866, 9197.

10157. "Auf daß Ich wohne in ihrer Mitte", 2. Mose 29/46, bedeutet das Göttliche des Herrn, das alles in allem des Himmels und der Kirche ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "wohnen inmitten der Söhne Israels", wenn von Jehovah (die Rede ist), insofern es die Gegenwart des Herrn und Seinen Einfluß durch das Gute im Himmel und in der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 10153; und weil dort Seine Gegenwart ist, so ist auch Sein Göttliches alles in allem daselbst; denn der Herr ist bei den Engeln des Himmels und bei den Menschen der Kirche nicht in ihrem Eigenen gegenwärtig, sondern in dem Seinigen bei ihnen, somit in dem Göttlichen, gemäß dem, was Nr. 10151 gezeigt worden ist; und wenn der Herr gegenwärtig ist in Seinem Göttlichen in den Himmeln und in der Kirche, so ist Er auch alles in allem daselbst. Daher ist Er der Himmel selbst, und daher kommt es auch, daß der ganze Himmel den Herrn darstellt in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen; und daß der Himmel in seinem Inbegriff (d.h. als Ganzes), ein Mensch ist, welcher der Größte Mensch genannt wird, von dem am Ende mehrerer Kapitel gehandelt wurde, man sehe in dem, was Nr. 9276, 10030 angeführt ist, und daher kommt es auch, daß durch den Menschen im Worte die Kirche bezeichnet wird, und auch der Himmel: Nr. 478, 768, 3636; und daß von denen, die im Himmel sind, und auch von denen, die wahrhaft in der Kirche sind, gesagt wird, sie seien im Herrn: Nr. 3637, 3638, wenn sie von Ihm in dem Guten der Liebe zu Ihm und in dem Wahren das Glaubens an Ihn sind.

10158. "Ich, Jehovah, ihr Gott", 2. Mose 29/46, bedeutet, von Dem alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens kommt.

Dies erhellt daraus, daß Jehovah das göttliche Sein ist, und das göttliche Sein die göttliche Liebe, und somit das göttlich Gute ist; und daß Gott das göttliche Dasein ist, und das göttliche Dasein das Göttliche des Glaubens, und somit das göttlich Wahre ist; denn alles Wahre hat sein Dasein aus dem Guten, weil das Wahre die Form (Gestaltung) des Guten ist.

Hieraus wird klar, daß, wenn der Herr "Jehovah Gott" genannt wird, darunter alles Gute der Liebe und Wahre des Glaubens verstanden wird; und wenn Er "Jehovah Gott inmitten der Söhne Israels" genannt wird, dadurch das Innewerden verstanden wird, daß vom Herrn alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens kommt, wie Nr. 10155.

 

Nr. 10159 - 10175 abgedruckt in Band [?]

 


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