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Des zweiten Buches Mose

24. Kapitel

1. Und zu Mose sprach Er: Steige hinauf zu Jehovah, du und Aharon, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels, und bücket euch (anbetend) von ferne.

2. Und Mose soll allein sich nahen zu Jehovah, sie aber sollen sich nicht nahen, und das Volk soll nicht mit ihm hinaufsteigen.

3. Da kam Mose und verkündigte dem Volke alle Worte Jehovahs, und alle Rechte; und alles Volk antwortete mit einer Stimme, und sprachen: Alle Worte, die Jehovah geredet, wollen wir tun.

4. Und Mose schrieb alle Worte Jehovahs, und stand früh auf am Morgen, und baute einen Altar unten am Berge, und zwölf Denksäulen für die zwölf Stämme Israels.

5. Und sandte Jünglinge von den Söhnen Israels, und sie brachten Brandopfer dar, und opferten dem Jehovah Dankopfer von Farren (d.i. von jungen Stieren).

6. Und Mose nahm die Hälfte des Blutes, und tat es in Becken, und die (andere) Hälfte des Blutes sprengte er an den Altar.

7. Und nahm das Buch des Bundes, und las es vor den Ohren des Volkes, und sie sprachen: Alles, was Jehovah geredet, wollen wir tun und (Ihm) gehorchen.

8. Und Mose nahm das Blut und sprengte es auf das Volk, und sprach: Siehe, das ist das Blut des Bundes, den Jehovah mit euch geschlossen hat über alle diese Worte.

9. Da stieg hinauf Mose und Aharon, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels.

10. Und sie sahen den Gott Israels, und unter Seinen Füßen (war) wie ein Werk von Saphirstein, und wie die Substanz (Stoff) des Himmels an Reinheit.

11. Und an die ausgesonderten Söhne Israels legte Er nicht Seine Hand, und sie schauten Gott, und aßen und tranken.

12. Und Jehovah sprach zu Mose: Steige herauf zu Mir auf den Berg, und sei daselbst, so werde Ich dir geben die steinernen Tafeln, und das Gesetz, und das Gebot, die Ich geschrieben, sie zu belehren.

13. Da machte sich Mose auf, und Josua, sein Diener, und Mose stieg auf den Berg Gottes.

14. Und zu den Ältesten sprach er: Bleibet hier, bis daß wir zurückkehren zu euch; und siehe, Aharon und Hur sind bei euch; ein jeder, der Worte (Streitsachen) hat, der trete vor sie.

15. Da stieg Mose auf den Berg, und die Wolke bedeckte den Berg.

16. Und die Herrlichkeit Jehovahs weilte auf dem Berge Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage, und Er rief zu Mose am siebenten Tage aus der Mitte der Wolke.

17. Und das Ansehen der Herrlichkeit Jehovahs war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Haupte des Berges vor den Augen der Söhne Israels.

18. Und Mose ging hinein in die Mitte der Wolke und stieg auf den Berg, und Mose war auf dem Berg vierzig Tage und vierzig Nächte.

 

Inhalt

9370. Im inneren Sinn wird gehandelt von dem Worte, das vom Herrn durch den Himmel gegeben wurde, wie es beschaffen sei, nämlich göttlich in beiderlei Sinn, im inneren und äußeren; und daß durch dasselbe eine Verbindung des Herrn mit dem Menschen stattfinde.

 

Innerer Sinn

9371. Vers 1,2: Und zu Mose sprach Er: Steige hinauf zu Jehovah, du und Aharon, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels, und bücket euch (anbetend) von ferne. Und Mose soll allein sich nahen zu Jehovah, sie aber sollen sich nicht nahen, und das Volk soll nicht mit ihm hinaufsteigen.

"Und zu Mose sprach Er" bedeutet, was das Wort im allgemeinen betrifft;

"steige hinauf zu Jehovah" bedeutet die Verbindung mit dem Herrn;

"du und Aharon" bedeutet das Wort im inneren und äußeren Sinn;

"Nadab und Abihu" bedeutet die Lehre aus beiden;

"und siebzig von den Ältesten Israels" bedeutet die Hauptwahrheiten der Kirche, die dem Wort oder der Lehre angehören, und mit dem Guten übereinstimmen;

"und bücket euch (anbetend) von ferne" bedeutet die Demütigung und Anbetung von Herzen, und sodann den Einfluß des Herrn;

"und Mose soll allein sich nahen zu Jehovah" bedeutet die Verbindung und Gegenwart des Herrn durch das Wort im allgemeinen;

"sie aber sollen sich nicht nahen" bedeutet keine Verbindung, und eine getrennte Gegenwart;

"und das Volk soll nicht mit ihm hinaufsteigen" bedeutet gar keine Verbindung mit dem Äußeren ohne das Innere.

9372. "Und zu Mose sprach Er", 2. Mose 24/1, bedeutet, was das Wort im allgemeinen betrifft.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, worüber folgt; und aus der Bedeutung von "Er sprach", sofern es dasjenige in sich schließt, was in diesem Kapitel folgt, somit was das Wort betrifft: Nr. 9370.

Daß Mose das Wort vorbildet, kann aus dem erhellen, was über Mose früher schon oft gezeigt wurde, wie auch aus der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und was Nr. 4859, 5922, 6723, 6752, 6771, 6827, 7010, 7014, 7089, 7382, 8601, 8760, 8787, 8805 gezeigt wurde, was man nachsehe. Hier bildet Mose das Wort im allgemeinen vor, weil in Beziehung auf ihn im Folgenden gesagt wird, er allein solle sich zu Jehovah nahen: 2. Mose 24/2; wie auch, er sei aus der Mitte der Wolke gerufen worden, hineingegangen und auf den Berg gestiegen: 2. Mose 24/16,18.

Im Worte gibt es mehrere, die den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren, oder in Ansehung des Wortes vorbilden, aber die Vornehmsten unter ihnen sind Mose, Elias, Elisa und Johannes der Täufer. Daß Mose (das Wort vorbildete), kann man in den gleich oben angeführten Erklärungen sehen; daß Elias und Elisa, in der Vorrede zum 18. Kapitel der Genesis und Nr. 2762, 5247; daß auch Johannes der Täufer, erhellt daraus, daß er Elias ist, der kommen sollte. Wer nicht weiß, daß Johannes der Täufer den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete, kann nicht wissen, was alle Aussprüche über ihn im Neuen Testament in sich schließen und bedeuten. Damit nun dieses Geheimnis offenbar werde, und dann zugleich, daß Elias, wie auch Mose, die bei der Verklärung des Herrn erschienen sind, das Wort vorgebildet haben, darf hier einiges angeführt werden, was von Johannes dem Täufer berichtet wird:

Matth.11/7-15 und Luk.7/24-28: "Nachdem die Boten des Johannes fortgegangen waren, fing Jesus an, von Johannes zu reden, und sprach: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste, zu sehen? Etwa ein Rohr, das vom Winde hin- und hergeweht wird? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Etwa einen Menschen, der mit weichen Kleidern angetan ist? Siehe, die weiche Kleider tragen sind in den Häusern der Könige. Was seid ihr aber hinausgegangen zu sehen? Etwa einen Propheten? Ja, Ich sage euch, der auch mehr ist denn ein Prophet; dieser ist es von dem geschrieben steht: Siehe, Ich sende Meinen Engel vor Dir her, der Deinen Weg vor Dir bereiten wird; wahrlich, Ich sage euch, kein Größerer ist erweckt worden unter den von Weibern Geborenen, als Johannes der Täufer; wer aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer denn er. Alle Propheten und das Gesetz haben bis auf Johannes geweissagt. Und wenn ihr es glauben wollt, so ist er selbst Elias, der kommen soll; wer Ohren hat zu hören, der höre".

Wie dies zu verstehen ist, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, daß Johannes den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete, und wenn er nicht aus dem inneren Sinn weiß, was bezeichnet wird durch die Wüste, in der er war; ferner was durch das vom Wind hin und her gewehte Rohr, durch die weichen Kleider in den Häusern der Könige, und was dadurch bezeichnet wird, daß er mehr als ein Prophet sei, und unter den von Weibern Geborenen keiner größer sei als er; und doch der Kleinste im Himmelreich größer sei als er; und endlich, daß er Elias sei; denn ohne einen höheren Sinn lautet dieses alles nur wie eine Vergleichung, und nicht wie eine Sache von Gewicht. Ganz anders aber ist es, wenn unter Johannes der Herr in Ansehung des Wortes oder das Wort in vorbildlicher Weise verstanden wird, dann wird durch die Wüste Judäas, in der Johannes war, der Zustand bezeichnet, in dem das Wort zu jener Zeit war, als der Herr in die Welt kam, nämlich in der Wüste, d.h. in einer solchen Dunkelheit, daß der Herr gar nicht anerkannt wurde; und man von Seinem himmlischen Reich nichts wußte, während doch alle Propheten von Ihm und von Seinem Reich, das ewig währen sollte, geweissagt hatten. Daß die Wüste eine solche Dunkelheit bedeutet, sehe man Nr. 2708, 4736, 7313. Darum wird das Wort mit einem vom Wind hin und her gewehten Rohr verglichen, wenn es willkürlich erklärt wird, denn Rohr bedeutet im inneren Sinn das Wahre im Letzten, wie es das Wort im Buchstaben ist.

Daß das Wort im Letzten, oder im Buchstaben den Augen der Menschen wie roh und dunkel erscheint, im inneren Sinn aber weich und glänzend ist, wird dadurch bezeichnet, daß sie keinen Menschen gesehen haben, der mit weichen Kleidern angetan ist; "siehe, die, welche weiche (Kleider) tragen, sind in den Häusern der Könige": daß solches durch diese Worte bezeichnet wird, erhellt aus der Bedeutung der Gewänder oder Kleider, sofern sie Wahrheiten bezeichnen; man sehe Nr. 2132, 2576, 4545, 4763, 5248, 6914, 6918, 9093; und daß ebendarum die Engel mit weichen und glänzenden Kleidern angetan erscheinen, gemäß den Wahrheiten aus dem Guten bei ihnen: Nr. 5248, 5319, 5954, 9212, 9216. Ferner aus der Bedeutung der Häuser der Könige, sofern sie die Wohnstätten der Engel und im umfassenden Sinn die Himmel bezeichnen, denn Häuser heißen sie wegen des Guten: Nr. 2233, 2234, 3128, 3652, 3720, 4622, 4982, 7836, 7891, 7996, 7997, und (Häuser) der Könige wegen des Wahren: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 6148; darum werden die Engel Söhne des Reichs, Söhne des Königs und auch Könige genannt, wegen der Aufnahme des Wahren vom Herrn.

Daß das Wort höher steht als jede Wahrheit in der Welt, wird bezeichnet durch die Worte: Was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Etwa einen Propheten? Ja, Ich sage euch, der auch mehr ist als ein Prophet", und daß unter den von Weibern Geborenen kein Größerer erweckt worden sei als Johannes der Täufer. Denn Prophet bedeutet im inneren Sinn die Lehre: Nr. 2534, 7269, und die Geborenen oder Söhne der Weiber die Wahrheiten: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3704, 4257.

Daß das Wort im inneren Sinn, oder wie es im Himmel ist, auf einer höheren Stufe steht, als das Wort im äußeren Sinn, oder wie es in der Welt ist, und wie es Johannes der Täufer lehrte, wird dadurch bezeichnet, daß der Kleinste im Himmelreich größer sei als er; denn das Wort, wie es im Himmel begriffen wird, ist von solcher Weisheit, daß es alle menschliche Fassungskraft übersteigt.

Daß die Weissagungen über den Herrn, und über Sein Kommen, und die Vorbilder des Herrn und Seines Reiches aufgehört haben, als der Herr in die Welt kam, wird dadurch bezeichnet, daß Er selbst der Elias sei, der kommen sollte. Sodann durch folgende Worte:

Matth.17/10-13: "Die Jünger fragten Jesum: Warum sagen die Schriftgelehrten, daß Elias vorher kommen müsse? Er antwortete und sprach: Elias wird allerdings vorher kommen, und alles wieder zurechtbringen. Ich sage euch, daß Elias schon gekommen ist, aber sie haben ihn nicht anerkannt, sondern ihm angetan, was sie wollten, so wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden müssen; und sie verstanden, daß Er ihnen von Johannes dem Täufer gesagt habe": daß Elias gekommen ist, und sie ihn nicht anerkannten, sondern ihm angetan haben, was sie wollten, bedeutet, das Wort habe sie zwar belehrt, daß der Herr kommen werde, aber sie hätten es doch nicht begreifen wollen, indem sie es zugunsten ihrer Herrschaft deuteten, und so das Göttliche darin auslöschten. Daß sie es ebenso machen werden mit dem göttlich Wahren selbst, wird dadurch bezeichnet, daß auch der Sohn des Menschen so von ihnen leiden werde. Daß der Sohn des Menschen der Herr in Ansehung des göttlichen Wahren ist, sehe man Nr. 2803, 2813, 3704.

Hieraus wird nun klar, was unter der Weissagung von Johannes bei Maleachi verstanden wird: Mal.3/23: "Siehe, Ich sende euch Elias, den Propheten, ehe denn kommt der Tag Jehovahs, der große und schreckliche".

Das Wort im Letzten, oder wie es in der äußeren Form ist, die vor dem Menschen in der Welt erscheint, wird auch beschrieben durch die Kleider, und durch die Nahrung Johannes des Täufers bei Matth.3/1,3,4: "Johannes der Täufer predigte in der Wüste Judäas und hatte ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um die Lenden, seine Nahrung waren Heuschrecken und wilder Honig"; ebenso wie von Elias 2.Kön.1/8 gesagt wird: "Er war ein Mann in härenem Gewande, und mit einem ledernen Gürtel um die Lenden gegürtet". Durch Gewand oder Kleid, wenn es sich auf das Wort bezieht, wird hier das göttlich Wahre in seiner letzten Form bezeichnet. Durch die Kamelhaare die wißtümlichen Wahrheiten, wie sie in demselben vor den Menschen in der Welt erscheinen. Durch den ledernen Gürtel wird das äußere Band bezeichnet, das alles Innere verknüpft und in der Ordnung erhält. Durch die Nahrung wird die geistige Ernährung aus den Erkenntnissen des Wahren und Guten aus dem Wort bezeichnet; durch die Heuschrecken aber die letzten oder allgemeinsten Wahrheiten, und durch den wilden Honig ihre Lieblichkeit.

Daß durch die Kleider und die Nahrung solches bezeichnet wird, kommt von den Vorbildern im anderen Leben her; dort erscheinen alle bekleidet gemäß den Wahrheiten aus dem Guten; und auch die Nahrungsmittel werden dort vorgebildet gemäß dem Verlangen zu wissen und weise zu sein. Daher kommt es, daß der Anzug oder das Kleid das Wahre bezeichnet; man sehe, was oben angeführt wurde; und daß die Nahrung oder Speise die geistige Ernährung bedeutet: Nr. 3114, 4459, 4792, 5147, 5293, 5340, 5342, 5576, 5579, 5915, 8562, 9003. Daß der Gürtel das Band ist, welches das Innere zusammenfaßt und zusammenhält: Nr. 9341; Leder bedeutet das Äußere: Nr. 3540, somit bedeutet der lederne Gürtel das äußere Band. Die Haare bezeichnen die letzten oder allgemeinsten Wahrheiten: Nr. 3301, 5569-5571; das Kamel bedeutet das Wißtümliche im allgemeinen: Nr. 3048, 3071, 3143, 3145, 4156; die Heuschrecke bezeichnet das ernährende Wahre im Äußersten: Nr. 3301, und der Honig das Liebliche desselben: Nr. 5620, 6857, 8056; wilder Honig (oder Feldhonig) wird gesagt, weil durch das Feld die Kirche bezeichnet wird: Nr. 2971, 3317, 3766, 7502, 7571, 9139, 9295.

Wer nicht weiß, daß solche Dinge bezeichnet werden, kann durchaus nicht erkennen, warum Elias und Johannes so bekleidet waren, daß dieses gleichwohl etwas Besonderes an jenen Propheten bezeichnete, kann sich jeder denken, der eine richtige Ansicht vom Worte hat. Weil Johannes der Täufer den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete, darum sagte er auch, als er vom Herrn redete, Der das Wort selbst war, von sich, daß er nicht Elias sei, und kein Prophet, und daß er nicht würdig sei, die Schuhriemen des Herrn aufzulösen:

Joh.1/1,14,19-30: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit. Die Juden aus Jerusalem, die Priester und Leviten fragten Johannes, wer er sei, er aber bekannte und leugnete nicht: Ich bin nicht Christus. Sie fragten ihn nun, was denn? Bist du Elias? Er aber sprach: Ich bin es nicht. Bist du ein Prophet? Er antwortete: Nein. Sie sagten nun: Wer bist du? Er sprach: Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Machet richtig den Weg des Herrn, wie der Prophet Jesajas gesagt hat! Weiter sagten sie: Warum taufst du denn, wenn du nicht Christus bist, noch Elias, noch ein Prophet? Er antwortete: Ich taufe euch mit Wasser, aber mitten unter euch steht Einer, Den ihr nicht kennt; Dieser ist es, Der nach mir kommen wird, und Der vor mir gewesen ist; und ich bin nicht würdig, daß ich Seine Schuhriemen löse. Als er Jesum sah, sprach er: Siehe, das Lamm Gottes, das wegnimmt die Sünde der Welt; Dieser ist es, von Dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, Der vor mir gewesen ist; denn Er war eher, denn ich".

Aus diesem geht hervor, daß Johannes, wenn er vom Herrn selbst redete, Der das göttlich Wahre oder das Wort selbst war, von sich sagte, er sei nichts, denn der Schatten verschwindet, wenn das Licht selbst erscheint, d.h. das Vorbild schwindet, wenn das eigentliche Urbild (erscheint). Daß die Vorbilder auf die heiligen Sachen und den Herrn selbst abzielten, und durchaus nicht auf die Person, die vorbildete, sehe man Nr. 665, 1097, 1361, 3147, 3881, 4208, 4281, 4288, 4292, 4307, 4444, 4500, 6304, 7048, 7439, 8588, 8788, 8806. Wer nicht weiß, daß die Vorbilder schwinden wie die Schatten in Gegenwart des Lichts, kann nicht erkennen, warum Johannes leugnete, er sei Elias oder ein Prophet.

Hieraus kann nun erhellen, was bezeichnet wird durch Mose und Elias, die in Herrlichkeit erschienen, und mit dem Herrn redeten, als Er verklärt wurde, von dem Ausgang, den Er erfüllen sollte in Jerusalem": Luk.9/29-31; nämlich das Wort: durch Mose das historische Wort, und durch Elias das prophetische Wort, das im inneren Sinn überall vom Herrn, von Seinem Kommen in die Welt und von Seinem Ausgang aus der Welt handelt. Deshalb wird gesagt, Mose und Elias seien in Herrlichkeit erschienen, denn die Herrlichkeit bedeutet den inneren Sinn des Wortes, und die Wolke seinen äußeren Sinn; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 5922, 8427.

9373. "Steige hinauf zu Jehovah", 2. Mose 24/1, bedeutet die Verbindung mit dem Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufsteigen, sofern es heißt zum Inwendigen erhoben werden, wovon Nr. 3084, 4539, 4969, 5406, 5817, 6007, und daher auch verbunden werden: Nr. 8760; daß es bedeutet mit dem Herrn, hat den Grund, weil durch Jehovah im Worte der Herr verstanden wird: Nr. 1343, 1736, 1793, 2004, 2005, 2018, 2025, 2921, 3023, 3035, 5663, 6280, 6303, 6281, 6905, 8274, 8864, 9315.

Das Geheimnis, das im inneren Sinn dieser Worte auch noch verborgen liegt, ist dieses, daß die Söhne Jakobs, denen Mose als Haupt vorstand, nicht berufen und auserwählt waren, sondern daß sie selbst die Einsetzung des Gottesdienstes bei ihnen dringend verlangten, gemäß dem, was Nr. 4290, 4293 gesagt wurde; daher wird gesagt: "Und zu Mose sprach Er: Steige hinauf zu Jehovah", wie wenn nicht Jehovah, sondern ein anderer gesagt hätte, er solle hinaufsteigen. Aus demselben Grund wird im Folgenden gesagt, das Volk solle nicht hinaufsteigen: 2. Mose 24/2; und Jehovah habe an die ausgesonderten Söhne Israels Seine Hand nicht gelegt: 2. Mose 24/11; ferner das Ansehen der Herrlichkeit Jehovahs sei gewesen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Haupte des Berges vor den Augen der Söhne Israels: 2. Mose 24/17, und zuletzt, Mose sei am siebenten Tage gerufen worden, und hineingegangen in die Mitte der Wolke; denn durch die Wolke wird das Wort im Buchstaben verstanden: Nr. 5922, 6343, 6752, 6832, 8106, 8443, 8781; und bei den Söhnen Jakobs war das Wort von seinem inneren Sinn getrennt, weil sie im äußeren Gottesdienst ohne den inneren waren, was offenbar daraus erhellen kann, daß sie jetzt wie früher sagten: "Alle Worte, die Jehovah geredet hat, wollen wir tun": 2. Mose 24/3; und doch, nachdem kaum vierzig Tage verflossen waren, sie das goldene Kalb statt Jehovah verehrten. Hieraus ersieht man, daß dies in ihrem Herzen verborgen lag, wenn sie mit dem Munde sagten, daß sie dem Jehovah allein dienen wollten; während doch diejenigen, die unter den Berufenen und Auserwählten verstanden werden, solche sind, die im inneren Gottesdienst sind, und vermöge des inneren auch im äußeren, d.h., die in der Liebe und im Glauben an den Herrn sind, und dadurch auch in der Liebe gegen den Nächsten.

9374. "Du und Aharon", 2. Mose 24/1, bedeutet das Wort im inneren und äußeren Sinn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, worüber Nr. 9373. Wenn aber Aharon, sein Bruder, ihm beigegeben wird, dann bildet Mose das Wort im inneren Sinn vor, und Aharon (das Wort) im äußeren Sinn, wie auch Nr. 7089, 7382.

9375. "Nadab und Abihu", 2. Mose 24/1, bedeutet die Lehre aus beiden.

Dies erhellt daraus, daß es Aharons Söhne waren. Wenn daher durch Aharon das Wort bezeichnet wird, so wird durch seine Söhne die Lehre bezeichnet, durch den älteren die Lehre aus dem inneren Sinn des Wortes, und durch den jüngeren die Lehre aus dem äußeren Sinn desselben. Die Lehre aus dem inneren Sinn des Wortes und die Lehre aus dem äußeren Sinn des Wortes bilden nur eine Lehre, denn die, welche im inneren sind, sind auch im äußeren. Die Kirche des Herrn ist nämlich überall eine innere und eine äußere: die innere ist (die Kirche) des Herzens, und die äußere (die Kirche) des Mundes, d.h. die innere ist (die Kirche) des Willens, und die äußere die Kirche des Tuns. Wenn das Innere eins ausmacht mit dem Äußeren beim Menschen, alsdann ist, was Sache des Herzens ist, auch Sache des Mundes, oder, was Sache des Willens ist, auch Sache des Tuns, oder, was dasselbe, dann ist im Munde das Herz redend, und im Tun der Wille handelnd, ohne allen Zwiespalt. So ist auch der Glaube redend und die Liebe oder Liebtätigkeit handelnd, d.h. der Herr, von Dem der Glaube und die Liebtätigkeit (stammt).

Weil Nadab und Abihu, Aharons Söhne, die Lehre aus dem Wort vorbildeten, darum wurden sie, als sie aus einer anderen Lehre, als die aus dem Wort, einen Gottesdienst einführten, getötet. Dies wurde durch Folgendes, was von ihnen 3. Mose 10/1-3 vorkommt, dargestellt: "Es nahmen die Söhne Aharons, Nadab und Abihu, ein jeder sein Rauchfaß, und taten Feuer hinein, auf das sie Rauchwerk legten, und so brachten sie zu Jehovah fremdes Feuer, wovon Er ihnen nicht geboten hatte; darum ging Feuer von Jehovah aus, und verzehrte sie, daß sie starben vor Jehovah. Und Mose sprach zu Aharon: Das ist es, was Jehovah geredet hat, da Er sprach: An denen, die Mir nahe sind, will Ich geheiligt werden": durch das Feuer im Rauchfaß, das anderswoher war, wird eine Lehre bezeichnet, die anderswoher als aus dem Wort stammte; denn Feuer bedeutet das Gute der Liebe, und Rauchwerk das Wahre des Glaubens aus demselben. Und das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens ist es, was in die Lehre, die aus dem Worte ist, eindringt, und sie (zur Lehre) macht. Hieraus erhellt, warum sie durch Feuer von Jehovah verzehrt wurden. Geheiligt werden an den "Nahen", heißt bei denen, die mit dem Herrn durch das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens aus dem Wort verbunden sind.

Daß Feuer das Gute der himmlischen Liebe bedeutet, sehe man Nr. 934, 4906, 5071, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324, 7852, 9055; und daß das Rauchwerk den Glauben aus dem Guten der Liebe bedeutet, wird anderswo gezeigt werden.

9376. "Und siebzig von den Ältesten Israels", 2. Mose 24/1, bedeutet die Hauptwahrheiten der Kirche oder der Lehre, die mit dem Guten übereinstimmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von siebzig, sofern es das Volle bezeichnet, somit alles, worüber: Nr. 6508; und aus der Bedeutung der Ältesten Israels, sofern sie die Hauptwahrheiten der Kirche bezeichnen, die mit dem Guten übereinstimmen, somit die, welche dem Wort oder der Lehre aus dem Wort angehören, weil sie alle mit dem Guten übereinstimmen. Daß die Ältesten Israels diese Wahrheiten bezeichnen, sehe man Nr. 6524, 8578, 8585.

Das, was aus dem Wort ist, stimmt mit dem Guten überein aus dem Grunde, weil es vom Herrn ist, und daher den Himmel in sich hat, und, wenn ihr es glauben wollt, in den einzelnen Teilen des Wortes der Himmel ist, in dem der Herr (wohnt).

HG 9377

9377. "Und bücket euch anbetend von ferne", 2. Mose 24/1, bedeutet die Demütigung und Anbetung von Herzen, und sodann den Einfluß des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich bücken, sofern es die Demütigung bezeichnet, wovon Nr. 2153, 5682, 5266, 7068. Daß es auch Anbetung bedeutet, kommt daher, weil das Wesentliche aller Anbetung und alles Gottesdienstes die Demütigung ist, denn ohne Demütigung kann der Herr nicht verehrt und angebetet werden, aus dem Grund, weil das Göttliche des Herrn nicht einfließen kann in ein stolzes Herz, d.h. in ein Herz voll Selbstliebe, denn dieses ist hart, und wird im Wort ein steinernes genannt; wohl aber in ein demütiges Herz, denn dieses ist weich, und wird im Wort ein fleischernes genannt, somit ist es empfänglich für den Einfluß des Guten vom Herrn, d.h. des Herrn. Daher kommt es, daß durch "sich niederbücken von ferne" nicht nur die Demütigung und Anbetung von Herzen bezeichnet wird, sondern auch der Einfluß des Herrn alsdann. Einfluß des Herrn wird gesagt, weil das Gute der Liebe und des Glaubens, das vom Herrn einfließt, der Herr ist.

Daß "von ferne" bedeutet, von Herzen, beruht darauf, daß diejenigen, die in der Demütigung sind, sich vom Herrn entfernen, aus dem Grund, weil sie sich für unwürdig betrachten, dem heiligsten Göttlichen zu nahen; denn wenn sie in der Demütigung sind, haben sie die Erkenntnis ihrer selbst, daß sie aus sich nur Böses, ja ein Greuel (prophanum) sind; wenn sie dies von Herzen anerkennen, dann sind sie in wahrer Demütigung. Hieraus erhellt, daß durch "bücket euch nieder von ferne" bezeichnet wird, die Demütigung und Anbetung von Herzen, und alsdann der Einfluß des Herrn.

Aber das israelitische Volk stand nicht in solcher Demütigung und Anbetung, sondern bildete sie nur durch äußere Gebärden vor; denn sie waren im Äußeren ohne das Innere. Gleichwohl aber warfen sie sich zur Erde nieder, wenn sie sich demütigten, und wälzten sich auch im Staub, und schrieen mit lauter Stimme, und zwar ganze Tage lang. Wer nicht weiß, was wahre Demütigung ist, könnte glauben, das sei eine Demütigung des Herzens gewesen, aber es war keine Demut des Herzens, das auf Gott sieht von Gott aus, sondern eines solchen, das auf Gott sieht von sich aus; und ein Herz, das von sich aus sieht, ist vom Bösen; denn alles, was vom Menschen ausgeht, als von ihm selber, das ist böse. Sie waren nämlich in der Selbst- und Weltliebe mehr als alle Völker in der Welt, und hielten sich für heilig, wenn sie nur Opfer brachten, oder sich mit Wasser wuschen, wobei sie nicht anerkannten, daß solche Dinge die innere Heiligkeit vorbildeten, die der Liebtätigkeit und dem Glauben vom Herrn angehört; denn alles Heilige ist nicht Eigentum des Menschen, sondern des Herrn beim Menschen: Nr. 9229.

Diejenigen, die sich demütigen aus dem Glauben, daß sie heilig seien von sich aus, und anbeten aus der Liebe Gottes von sich aus, diese demütigen sich und beten an aus Selbstliebe, somit aus einem harten und steinernen Herzen, und nicht aus einem weichen und fleischernen Herzen, und sind im Äußeren, und nicht zugleich im Inneren; denn die Selbstliebe wohnt im äußeren Menschen, und kann nicht in den inneren eingehen, weil der innere Mensch nur geöffnet wird durch Liebe und Glauben an den Herrn, somit vom Herrn, Der in demselben den Himmel eines Menschen bildet, in dem Er wohnt.

9378. "Und Mose soll allein sich nahen zu Jehovah", 2. Mose 24/2, bedeutet die Verbindung und Gegenwart des Herrn durch das Wort im allgemeinen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nahen, sofern es die Gegenwart und Verbindung des Herrn bezeichnet, worüber folgt; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort im allgemeinen darstellt, wovon Nr. 9372. Durch "Mose soll nahen" wird aber die Verbindung und Gegenwart des Herrn vermittelst des Wortes bezeichnet aus dem Grund, weil nahen im geistigen Sinn bedeutet, verbunden werden durch Liebe, denn die, welche einander lieben, werden verbunden, weil Liebe eine geistige Verbindung ist.

Es ist eine allgemeine Regel im anderen Leben, daß alle verbunden werden gemäß der Liebe zum Guten und Wahren vom Herrn, daher ist der ganze Himmel eine solche Verbindung. Ebenso verhält es sich mit den Nahen oder der Verbindung mit dem Herrn: die Ihn lieben, werden mit Ihm verbunden, so daß man von ihnen sagt, sie seien in Ihm, während sie im Himmel sind; und alle lieben den Herrn, und werden mithin durch Liebe mit Ihm verbunden, die im Guten der Liebe aus den Wahrheiten des Glaubens sind, weil das Gute aus diesen Wahrheiten vom Herrn, ja, der Herr selbst ist: Joh.14/20,21. Aber man muß wissen, daß der Mensch nicht aus sich zum Herrn nahen und mit Ihm sich verbinden kann, sondern der Herr muß Sich dem Menschen nahen und Sich mit ihm verbinden. Weil aber der Herr den Menschen zu Sich zieht: Joh.6/44; 12/32, so scheint es, als ob der Mensch aus sich nahe und sich verbinde. Dieses geschieht, wenn der Mensch vom Bösen läßt; denn das Lassen vom Bösen ist dem Willen oder der Freiheit des Menschen anheimgestellt, alsdann fließt das Gute vom Herrn ein, woran es gar nicht fehlen kann; denn es liegt in dem Leben selbst, das der Mensch vom Herrn hat. Aber mit dem Leben wird das Gute nur in dem Maß aufgenommen, als das Böse entfernt worden ist.

Daß durch das Wort eine Verbindung und Gegenwart des Herrn stattfindet, beruht darauf, daß das Wort die Vereinigung des Menschen mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn ist; denn das Wort ist das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht. Daher sind diejenigen, die in Ansehung der Lehre und des Lebens, oder in Ansehung des Glaubens und der Liebe, in diesem Wahren sind, in dem vom Herrn ausgehenden Göttlichen, und also mit Ihm verbunden. Hieraus erhellt, daß durch "Mose soll allein sich nahen zu Jehovah" die Verbindung und Gegenwart des Herrn durch das Wort bezeichnet wird.

Sich nahen bedeutet aber Verbindung und Gegenwart aus dem Grunde, weil im anderen Leben die Entfernungen des einen vom anderen sich ganz und gar verhalten gemäß den Unähnlichkeiten und Verschiedenheiten des Inwendigen, das dem Denken und der Neigung angehört; man sehe Nr. 1273-1277, 1376-1381, 9104. Auch die Entfernungen vom Herrn und die Annäherungen zu Ihm verhalten sich ganz und gar gemäß dem Guten der Liebe und des Glaubens aus diesem von Ihm und an Ihn; daher kommt es, daß die Himmel dem Herrn nahe sind nach Maßgabe des Guten, und umgekehrt die Höllen vom Herrn entfernt sind nach Maßgabe des Bösen. Hieraus erhellt, warum "nahe sein" und "sich nahen" im geistigen Sinn bedeutet, sich verbinden, wie auch in folgenden Stellen:

Ps.145/18: "Nahe ist Jehovah allen, die Ihn anrufen, die Ihn anrufen in der Wahrheit": nahe bedeutet, gegenwärtig und verbunden.

Ps.65/5: "Selig ist, wen Du erwählst und nahen lässest; er wird wohnen in Deinen Vorhöfen": nahen lassen bedeutet, sich verbinden.

Ps.69/19: "Jehovah, nahe Dich zu meiner Seele, befreie mich".

Ps.34/19: "Nahe ist Jehovah denen, die zerbrochenen Herzens sind".

Jerem.23/22,23: "Sie sollen Meine Worte hören lassen Mein Volk, und sie bekehren von ihrem bösen Wege, von der Bosheit ihrer Werke; denn Ich bin ein Gott von nahe, und nicht ein Gott von ferne": daß Er ein Gott von nahe heißt für die, welche vom Bösen lassen, und ein Gott von ferne für die, die im Bösen sind, ist klar.

3. Mose 10/3: "Mose sprach zu Aharon: Das ist es, was Jehovah geredet hat: An Meinen Nahen will Ich geheiligt werden": an den Nahen geheiligt werden heißt bei denen, die mit dem Herrn durch das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens aus dem Wort verbunden sind.

Jerem.30/21: "Alsdann wird Sein Herrlicher aus Ihm kommen, und Sein Herrscher aus Seiner Mitte ausgehen; und Ich will Ihn nahen lassen, und Er wird zu Mir nahen, denn wer ist Der, Der es wagt in Seinem Herzen, Mir zu nahen?": hier vom Herrn, Welcher der Herrliche und der Herrscher ist; zu Jehovah nahen heißt, vereinigt werden; denn das Nahen des Göttlichen zum Göttlichen ist nichts anderes als Vereinigung.

9379. "Sie aber sollen sich nicht nahen", 2. Mose 24/2, bedeutet, (es bestehe) keine Verbindung, sondern eine getrennte Gegenwart.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, seiner Söhne Nadab und Abihu, und der siebzig Ältesten, die hier die sind, die nicht nahen sollen, sofern sie das Wort im äußeren Sinne, die Lehre und die Hauptwahrheiten der Kirche darstellen, wovon Nr. 9374, 9375, 9376; ferner aus der Bedeutung von nahen, sofern es die Verbindung und Gegenwart des Herrn bezeichnet, wovon Nr. 9378; hier aber keine Verbindung und Gegenwart, weil gesagt wird, Mose allein solle nahen und nicht sie.

Daß es keine Verbindung, sondern eine getrennte Gegenwart ist, beruht darauf, daß durch Mose hier das Wort im allgemeinen, oder das Wort im ganzen Inbegriff vorgebildet wird: Nr. 9372, und auch das Wort im inneren Sinn: Nr. 9374, aber durch Aharon und seine Söhne und durch die siebzig Ältesten wird das Wort im äußeren Sinn, und was von diesem kommt, vorgebildet. Weil dieses in seiner Geschiedenheit nicht mit dem Herrn verbunden werden kann, sofern der Herr das Wort im ganzen Inbegriff ist, darum wird gesagt, keine Verbindung und eine getrennte Gegenwart.

9380. "Und das Volk soll nicht mit ihm hinaufsteigen", 2. Mose 24/2, bedeutet, gar keine Verbindung mit dem Äußeren ohne das Innere.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufsteigen, sofern es eine Verbindung bezeichnet, wie Nr. 9373; hier keine Verbindung, weil gesagt wird, es soll nicht hinaufsteigen. Daß gemeint ist, mit dem äußeren Sinn des Wortes ohne den inneren, kommt daher, weil die Söhne Israels, die hier das Volk sind, im Äußeren waren ohne das Innere; man sehe Nr. 3479, 4281, 4293, 4307, 4429, 4433, 4680, 4844, 4847, 4865, 4868, 4874, 4899, 4903, 4911, 4913, 6304, 8588, 8788, 8806, 8871. Daß sie im Äußeren ohne das Innere waren, erhellt offenbar aus der Verehrung des goldenen Kalbes schon nach vierzig Tagen.

Anders wäre es gewesen, wenn sie zugleich im Inneren gewesen wären, d.h. im Guten der Liebe und des Glaubens an Jehovah, denn dieses ist das Innere. Die, welche durch dieses verbunden sind, können sich nicht zum Götzendienst verirren, denn ihr Herz ist ferne davon; und weil jenes Volk nicht anders mit dem Herrn verbunden war, als durch Äußeres, durch das sie das Innere vorbilden sollten, darum wird gesagt, das Volk solle nicht hinaufsteigen, wodurch bezeichnet wird, daß gar keine Verbindung mit dem Äußeren ohne das Innere bestehe.

Die Vorbildungen ohne die Erkenntnis und ohne den Glauben und die Neigung zu dem Inneren, das vorgebildet wird, verbinden zwar die Sache, nicht aber die Person. Ebenso verhält es sich mit denen, die bei dem buchstäblichen Sinn des Wortes allein stehenbleiben, und keine Lehre daraus entnehmen; denn sie sind getrennt vom inneren Sinn, weil der innere Sinn die eigentliche Lehre ist. Die Verbindung des Herrn mit dem Äußeren des Wortes wird durch den inneren Gehalt desselben vermittelt. Wenn daher das Innere getrennt ist, so findet keine andere Verbindung des Herrn mit dem Äußeren statt, als wie mit den Gebärden des Leibes ohne ein übereinstimmendes Herz. Ebenso verhält es sich auch mit denjenigen, welche die Lehre ihrer Kirche in ihren einzelnen Teilen vollkommen kennen, aber sie dennoch nicht auf das Leben anwenden; auch sie sind im Äußeren ohne das Innere; denn die Wahrheiten der Lehre sind bei ihnen außerhalb, solange sie nicht ihrem Leben eingeschrieben sind. Daß mit den Wahrheiten bei diesen keine Verbindung des Herrn bestehen kann, beruht darauf, daß der Herr durch das Leben des Menschen in die Glaubenswahrheiten desselben eingeht, somit durch die Seele, die den Wahrheiten innewohnt.

9381. Vers 3-5: Da kam Mose und verkündigte dem Volke alle Worte Jehovahs, und alle Rechte; und alles Volk antwortete mit einer Stimme, und sprachen: Alle Worte, die Jehovah geredet, wollen wir tun. Und Mose schrieb alle Worte Jehovahs, und stand früh auf am Morgen, und baute einen Altar unten am Berge, und zwölf Denksäulen für die zwölf Stämme Israels. Und sandte Jünglinge von den Söhnen Israels, und sie brachten Brandopfer dar, und opferten dem Jehovah Dankopfer von Farren (d.i. von jungen Stieren).

"Da kam Mose und verkündigte dem Volk" bedeutet die Erleuchtung und Unterweisung des Herrn durch das göttlich Wahre, das von Ihm ist;

"alle Worte Jehovahs, und alle Rechte" bedeutet, was im Wort zum Leben gehört im geistigen und natürlichen Zustand;

"und alles Volk antwortete mit einer Stimme" bedeutet die Aufnahme mit dem Verstand von seiten derer, die wahrhaftig der Kirche angehören;

"und sprachen: Alle Worte, die Jehovah geredet, wollen wir tun" bedeutet die Aufnahme mit dem Herzen alsdann;

"und Mose schrieb alle Worte Jehovahs" bedeutet, alsdann die Einprägung ins Leben;

"und stand früh auf am Morgen" bedeutet die Freude aus dem Herrn;

"und baute einen Altar unten am Berge" bedeutet das Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn in Ansehung des göttlich Guten von Ihm;

"und zwölf Denksäulen für die zwölf Stämme Israels" bedeutet das Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn in Ansehung des göttlich Wahren von Ihm im ganzen Inbegriff;

"und sandte Jünglinge von den Söhnen Israels" bedeutet, was der Unschuld und Liebtätigkeit angehört;

"und sie brachten Brandopfer dar, und opferten dem Jehovah Dankopfer von Farren" bedeutet das Vorbild der Verehrung des Herrn aus dem Guten und aus dem Wahren, das aus dem Guten (stammt).

9382. "Da kam Mose und verkündigte dem Volk", 2. Mose 24/3, bedeutet die Erleuchtung und Unterweisung des Herrn durch das göttlich Wahre, das von Ihm ist.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des Wortes, somit in Ansehung des göttlich Wahren darstellt, denn dieses ist das Wort, worüber Nr. 9372. Aus der Bedeutung von kommen, wenn es sich auf den Herrn in Ansehung des Wortes oder des göttlich Wahren bezieht, das durch Mose vorgebildet wird, sofern es die Erleuchtung bezeichnet; denn wenn der Herr kommt, oder gegenwärtig ist im Wort, so findet Erleuchtung statt. Und aus der Bedeutung von verkündigen, sofern es eine Unterweisung bezeichnet. Hieraus erhellt, daß durch "Mose kam und verkündigte dem Volk" die Erleuchtung und Unterweisung des Herrn durch das göttlich Wahre bezeichnet wird. Wie es sich mit der Erleuchtung und Unterweisung aus dem Wort verhält, soll hier noch mit wenigen Worten gesagt werden:

Jeder wird erleuchtet und unterwiesen aus dem Worte gemäß der Neigung zum Wahren und dem Grade des Verlangens danach, und auch gemäß der Aufnahmsfähigkeit. Die, welche sich in der Erleuchtung befinden, sind in betreff ihres inwendigen Menschen im Lichte des Himmels, denn das Himmelslicht ist es, das den Menschen im Wahren und Guten des Glaubens erleuchtet: Nr. 8707, 8861. Die, welche auf solche Weise erleuchtet werden, fassen das Wort gemäß dem Inneren desselben auf; deshalb bilden sie sich aus dem Wort eine Lehre, auf die sie den Buchstabensinn anwenden. Diejenigen dagegen, die nicht in der Neigung zum Wahren aus dem Guten sind, und daher auch nicht in dem Verlangen, weise zu sein, werden mehr verblendet als erleuchtet, wenn sie das Wort lesen, denn sie sind nicht im Lichte des Himmels, und aus dem Licht der Welt, welches das Naturlicht genannt wird, sehen sie nur solches, was mit weltlichen Dingen übereinstimmt, und so ergreifen sie vermöge der Täuschungen, in denen die äußeren Sinne sind, Falsches, das ihnen als wahr erscheint. Daher bilden sich die meisten keine Lehre, sondern bleiben im Buchstabensinn, den sie zugunsten des Falschen anwenden, hauptsächlich eines solchen, das mit ihrer Selbst- und Weltliebe übereinstimmt; diejenigen aber, die nicht von solcher Art sind, begründen nur die Lehren ihrer Kirche und bekümmern sich nicht darum und wissen auch nicht, ob sie wahr oder falsch sind; worüber man sehe Nr. 4741, 5033, 6865, 7012, 7680, 7950, 8521, 8780.

Hieraus wird klar, welche aus dem Wort erleuchtet werden und welche verblendet werden, daß nämlich diejenigen erleuchtet werden, die in himmlischen Trieben sind, denn die himmlischen Triebe nehmen die Wahrheiten des Himmels auf und saugen sie wie Schwämme ein, sie verbinden sich auch von selbst damit, wie Seele und Leib. Umgekehrt aber werden diejenigen verblendet, die in weltlichen Trieben sind, weil diese Triebe das Falsche aufnehmen und wie Schwämme einsaugen und sich auch von selbst damit verbinden; denn das Gute und Wahre stimmt zusammen, und umgekehrt das Böse und Falsche. Deshalb wird die Verbindung des Bösen und Falschen die höllische Ehe genannt, die auch die Hölle selbst ist, und die Verbindung des Guten und Wahren wird die himmlische Ehe genannt, die auch der Himmel selbst ist.

Daß das Wort die Quelle der Erleuchtung und Unterweisung ist beruht darauf, daß dasselbe in seinem ersten Ursprung das göttlich Wahre selbst ist, das vom Herrn ausgeht, und daß es bei seinem Herabsteigen in die Welt allen Himmeln angepaßt ist. Daher kommt es, daß ein Mensch, der eine himmlische Liebe hat, wenn er das Wort liest, durch dasselbe mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn verbunden wird, und dadurch wird ihm Erleuchtung und Unterweisung zuteil. Anders ist es, wenn ein Mensch, der eine weltliche Liebe hat, das Wort liest; bei einem solchen findet keine Verbindung des Himmels statt, daher wird ihm auch keine Erleuchtung und Unterweisung zuteil.

Daß durch das Wort die Vereinigung des Himmels und der Welt, somit des Herrn mit dem Menschengeschlecht bewirkt werde, sehe man Nr. 9212, 9216, 9357.

9383. "Alle Worte Jehovahs, und alle Rechte", 2. Mose 24/3, bedeutet, was im Wort zum Leben gehört im geistigen und natürlichen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Worte Jehovahs, sofern sie das bezeichnen, was im Wort zum Leben gehört im natürlichen Zustand. Es wird gesagt "im geistigen und im natürlichen Zustand", weil bei einem jeden Menschen überhaupt zwei Zustände sind: der eine ist dem inwendigen Menschen zugehörig und eigen, und wird der geistige Zustand genannt, der andere ist dem äußeren Menschen zugehörig und eigen und wird der natürliche Zustand genannt.

Der Zustand des inwendigen Menschen wird ein geistiger genannt, weil er von den Wahrheiten angeregt wird, die dem Himmelslicht angehören, und vom Guten angeregt wird, das der himmlischen Wärme, welche Liebe ist, angehört. Dieses Licht wird geistiges Licht genannt, weil es den Verstand erleuchtet, und diese Wärme wird geistige Wärme genannt, weil sie Liebe ist und den Willen erwärmt. Daher kommt es, daß der Zustand des inwendigen Menschen ein geistiger Zustand heißt. Aber der Zustand des äußeren Menschen wird ein natürlicher Zustand genannt, weil er von den Wahrheiten angeregt wird, die dem Weltlicht angehören, und von dem Guten, das der Wärme dieses Lichtes angehört, das zwar auch Liebe ist, aber eine Liebe zu solchen Dingen, die in der Welt sind, denn eine jede Lebenswärme ist Liebe. Daher kommt es, daß der Zustand des äußeren Menschen ein natürlicher heißt.

Dasjenige, was sich auf das Leben im natürlichen Zustand bezieht, wird unter den Rechten verstanden, was sich aber auf das Leben im geistigen Zustand bezieht, wird unter den Worten Jehovahs verstanden. Beides stammt aber aus dem Worte, weil in diesem sich alles findet, was zum Leben gehört, denn es hat in sich das Leben selbst, weil in ihm das göttlich Wahre ist, das ausgegangen ist und noch ausgeht vom Herrn, Der das Leben selbst ist. Daher kommt es, daß alles, was im Wort ist, dem Leben angehört, und alles in demselben sich aufs Leben bezieht, wie aus den zwei Geboten erhellen kann, auf die das Ganze des Wortes sich gründet, wovon es heißt:

Matth.22/35-38; Mark.12/29-31: "Jesus sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben von ganzem Herzen und von ganzer Seele und von ganzem Gemüte, das ist das vornehmste und größte Gebot, das andere ist diesem gleich: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zwei Geboten hängt das Gesetz und die Propheten": Gott lieben und den Nächsten lieben ist Sache des Lebens, weil das Ganze des Lebens von der Liebe ausgeht, so daß ohne Liebe kein Leben ist, und wie die Liebe, so ist das Leben beschaffen; Gesetz und die Propheten bedeutet das ganze Wort.

9384. "Und alles Volk antwortete mit einer Stimme", 2. Mose 24/3, bedeutet die Aufnahme mit dem Verstand von seiten derer, die wahrhaftig der Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "antworten mit einer Stimme", sofern es die Aufnahme mit dem Verstand bezeichnet, denn antworten bedeutet Aufnahme: Nr. 2941, 2957; und die Stimme bedeutet das Bekenntnis, das vom Verstand ausgeht; denn alles, was Sache des Mundes und daher der Rede oder Stimme ist, entspricht dem Verstandesgebiet; von diesem Gebiet geht auch die Stimme oder Rede aus. Aber die Stimmung selbst, die in der Rede liegt und die aus dem Zweck kommt, der angestrebt wird, oder aus der Liebe, die belebt, geht vom Willensgebiet aus. Ferner aus der Bedeutung der Söhne Israels, die hier unter dem Volk verstanden werden, sofern sie die Kirche bezeichnen, wovon Nr. 9340, somit die, welche wahrhaft zur Kirche gehören.

Hieraus wird klar, daß durch "alles Volk antwortete mit einer Stimme", die Aufnahme mit dem Verstand von seiten der wahrhaft Angehörigen der Kirche bezeichnet wird.

9385. "Und sprachen: Alle Worte, die Jehovah geredet, wollen wir tun", 2. Mose 24/3, bedeutet, die Aufnahme mit dem Herzen alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Worte, die Jehovah geredet hat, sofern es Wahrheiten aus dem Worte sind, die zum Leben gehören, wie Nr. 9383; und aus der Bedeutung von tun, sofern es die Aufnahme im Willensgebiet bezeichnet, wovon Nr. 9282, somit die Aufnahme mit dem Herzen; denn das Herz bedeutet im Wort den Willen: Nr. 7542, 8910, 9050, 9113, 9300; daß durch diese Worte die Aufnahme im Willen bezeichnet wird, und durch das gleich Vorhergehende die Aufnahme im Verstand, beruht darauf, daß im ganzen und einzelnen des Wortes die Ehe des Wahren und Guten ist: Nr. 9263, somit die himmlische Ehe, die der Himmel und im höchsten Sinn der Herr selbst ist; und daß das Wahre sich auf den Verstand und das Gute sich auf den Willen bezieht.

9386. "Und Mose schrieb alle Worte Jehovahs", 2. Mose 24/4, bedeutet, die Einprägung ins Leben alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schreiben, sofern es heißt dem Leben einprägen, worüber folgt; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des Wortes darstellt, wie Nr. 9372, 9382; und aus der Bedeutung aller Worte Jehovahs, sofern es die Wahrheiten aus dem Wort sind, wovon Nr. 9383. Hieraus erhellt, daß durch "Mose schrieb alle Worte Jehovahs" bezeichnet wird: die göttlichen Wahrheiten seien vom Herrn dem Leben eingeprägt worden.

Die Wahrheiten heißen dem Leben eingeprägt, wenn sie Sache des Wollens und daher des Tuns werden; solange sie bloß im Gedächtnis haften und solange sie nur verstandesmäßig betrachtet werden, so lange sind sie nicht dem Leben eingeprägt, aber sobald sie mit dem Willen aufgenommen werden, werden sie Lebenssache, weil das eigentliche Sein des Lebens des Menschen im Wollen und daher im Tun besteht; vorher sind sie dem Menschen auch nicht angeeignet.

Schreiben bedeutet aber dem Leben einprägen aus dem Grund, weil die Schriften für alle Nachkommenschaft zur Erinnerung dienen sollen; ebenso auch das, was dem Leben des Menschen eingeprägt ist. Der Mensch hat gleichsam zwei Bücher, in denen alle seine Gedanken und Handlungen eingeschrieben sind; diese Bücher sind zwei Gedächtnisse: das äußere und das innere. Was in sein inneres Gedächtnis eingeschrieben ist, das bleibt in alle Ewigkeit und wird gar nicht vertilgt, es ist hauptsächlich das, was Sache seines Willens geworden ist, d.h. Sache der Liebe; denn was Sache der Liebe ist, gehört dem Willen an. Dieses Gedächtnis ist es, was verstanden wird unter dem Buche des Lebens eines jeden; man sehe Nr. 2474.

9387. "Und stand früh auf am Morgen", 2. Mose 24/4, bedeutet die Freude aus dem Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von aufstehen, sofern es die Erhebung zum Inneren in sich schließt, wovon Nr. 2401, 2785, 2912, 2927, 3171, 4103; und aus der Bedeutung der Frühe und des Morgens, sofern sie den Herrn bezeichnet und auch was von Ihm kommt, z.B. Friede, Unschuld, Liebe, Freude, wovon Nr. 2405, 2780, 7681, 8426, 8812.

Daß die Frühe und der Morgen dies bedeuten, kommt daher, weil die Jahreswechsel: Frühling, Sommer, Herbst und Winter, wie auch die Tageswechsel: Morgen, Mittag, Abend und Nacht, ebenso vielen Zuständen im Himmel entsprechen; daher entspricht der Morgen dem Kommen und der Gegenwart des Herrn, die stattfindet, wenn der Engel im Stande des Friedens, der Unschuld und der himmlischen Liebe, und daher in der Freude ist. Über diese Entsprechungen sehe man Nr. 5672, 5692, 6110, 8426, 9213.

9388. "Und baute einen Altar unten am Berge", 2. Mose 24/4, bedeutet das Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn in Ansehung des göttlich Guten von Ihm.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altares, sofern er ein Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn ist, wovon Nr. 921, 2777, 2811, 4489, und daher ein Hauptvorbild der Verehrung des Herrn: Nr. 4541, 8935, 8940; und aus der Bedeutung des Berges, sofern er das Gute der Liebe bezeichnet, wovon Nr. 4210, 6435, 8327, 8658, 8758; hier das göttlich Gute der Liebe, das vom Herrn ausgeht, weil es der Berg Sinai war, wo sich damals der Herr befand. Daß der Berg Sinai das göttlich Gute bedeutet, das mit dem göttlich Wahren vom Herrn vereinigt ist, sehe man Nr. 8305.

9389. "Und zwölf Denksäulen für die zwölf Stämme Israels", 2. Mose 24/4, bedeutet das Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn in Ansehung des göttlich Wahren, das von Ihm herkommt, in seinem ganzen Inbegriff.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Denksäule, sofern sie ein Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn in Ansehung des Wahren ist. Daß dieses durch die Denksäule bezeichnet wird, beruht darauf, daß durch den Altar das Vorbildliche des Göttlich-Menschlichen des Herrn in Ansehung des Guten bezeichnet wird, und die Denksäule im vorbildlichen Sinn das Heilige des Wahren bezeichnet, das vom Herrn ausgeht: Nr. 4580, 4582. Ferner aus der Bedeutung von zwölf und der zwölf Stämme, sofern sie alles Wahre und Gute im Inbegriff bezeichnen, worüber Nr. 577, 2089, 3858, 3913, 3926, 3939, 4060, 6335, 6337, 6397, 6640, 7973, somit was vom Herrn stammt.

Daß das Göttlich-Menschliche des Herrn durch den Altar und durch die Denksäulen bezeichnet wird, kommt daher, weil alle Vorbilder der Kirche, die im Wort vorkommen, im höchsten Sinn sich auf den Herrn selbst beziehen, deshalb handelt auch das Wort in seinem innersten und höchsten Sinn vom Herrn allein, und hauptsächlich von der Verherrlichung Seines Menschlichen, daher stammt die ganze Heiligkeit des Wortes. Dieser Sinn stellt sich aber hauptsächlich im innersten oder dritten Himmel dar, wo diejenigen sich befinden, die mehr als die übrigen in der Liebe zum Herrn und daher auch in der Weisheit sind.

9390. "Und sandte Jünglinge von den Söhnen Israels", 2. Mose 24/5, bedeutet, das was der Unschuld und Liebtätigkeit angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Jünglinge von den Söhnen Israels, sofern sie das bezeichnen, was der Unschuld und Liebtätigkeit bei den Angehörigen der Kirche eigen ist; denn durch Säuglinge, Kinder und Knaben werden diejenigen bezeichnet, die in der Unschuld und Liebtätigkeit sind, oder abgesehen von den Personen das, was der Unschuld und Liebtätigkeit angehört: Nr. 430, 5236, und durch die Söhne Israels werden die Angehörigen der Kirche bezeichnet, oder abgesehen von den Personen, die Kirche: Nr. 9340.

9391. "Und sie brachten Brandopfer dar und opferten dem Jehovah Dankopfer von Farren (junger Stier)", 2. Mose 24/5, bedeutet das Vorbild der Verehrung des Herrn aus dem Guten und aus dem Wahren, das aus dem Guten stammt.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Brandopfer und Schlachtopfer, sofern sie die Verehrung des Herrn im allgemeinen bezeichnen, wovon Nr. 922, 6905, 8936; und weil insbesondere die Brandopfer die Verehrung des Herrn aus dem Guten der Liebe bezeichnen, und Schlachtopfer dieselbe aus dem Wahren des Glaubens, das aus dem Guten stammt: Nr. 8680; ferner aus der Bedeutung der Farren, sofern sie das Gute der Unschuld und Liebtätigkeit im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnen, worüber folgt.

Die Tiere, die geopfert wurden, bezeichneten die Beschaffenheit des Guten und Wahren, aus dem der Gottesdienst hervorgehen sollte: Nr. 922, 1823, 2180, 3519; daß die sanften und nützlichen Tiere Himmlisches bedeuten, das dem Guten der Liebe, und Geistiges, das dem Wahren des Glaubens angehört, und daß sie ebendeswegen zu Opfern gebraucht wurden, sehe man Nr. 9280.

Der Farre bedeutet aber das Gute der Unschuld und Liebtätigkeit im äußeren oder natürlichen Menschen, weil das, was zum Rindvieh gehörte, die Neigungen zum Guten und Wahren im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnete, und das, was zum Kleinvieh gehörte, die Neigungen zum Guten und Wahren im inwendigen oder geistigen Menschen, Nr. 2566, 5913, 6048, 8937, 9135; zum Kleinvieh gehörten Lämmer, Ziegen, Schafe, Widder, Böcke, und zum Rindvieh gehörten Ochsen, Farren, Kälber; die Lämmer und Schafe bezeichneten das Gute der Unschuld und die Liebtätigkeit im inwendigen oder geistigen Menschen, daher bezeichneten die Kälber und jungen Stiere, weil sie einem zarteren Alter als die Ochsen sich befanden, das gleiche im äußeren oder natürlichen Menschen. Daß die Farren und Kälber dieses Gute bezeichneten, erhellt aus den Stellen im Worte, so sie genannt werden; wie bei

Hes.1/7: "Die Füße der vier Tiere waren gerade, und der Ballen ihrer Füße war wie der Ballen des Fußes eines Kalbes, und dieselben glänzten, wie poliertes Erz": hier von den Cherubim, die durch die vier Tiere beschrieben werden; daß die Cherube die Wache oder Vorsehung des Herrn bezeichnen, damit kein Zugang zu Ihm sei, außer durch das Gute, sehe man Nr. 9277; das äußere oder natürliche Gute wurde durch die geraden Füße und durch den Ballen ihrer Füße bezeichnet, sofern er wie der Ballen des Fußes eines Kalbes war; denn die Füße bezeichnen das, was dem natürlichen Menschen angehört, der gerade Fuß das, was dem Guten angehört, und der Ballen der Füße das, was das Letzte ist im natürlichen Menschen. Daß die Füße dieses bezeichnen, sehe man Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952, 5327, 5328, und daß die Fersen, Fußsohlen, Ballen und Hufe das Letzte sind im natürlichen Menschen: 4938, 7729; daß die Fußballen glänzten wie poliertes Erz, kommt daher, weil das Erz das natürlich Gute bedeutet: Nr. 425, 1551; und das Erz, das schimmert, als wäre es poliert, das Gute bedeutet, das glänzt vom Himmelslicht und das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist.

Hieraus erhellt, daß durch Kalb das Gute des äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet wird. Ebenso bei

Joh.Offenb.4/6,7: "Um den Thron her waren vier Tiere voll Augen vorne und hinten; und das erste Tier war gleich einem Löwen, das andere Tier aber gleich einem Kalbe, das dritte Tier dagegen hatte ein Antlitz wie ein Mensch, das vierte Tier endlich war gleich einem fliegenden Adler": auch hier werden durch die vier Tiere, die Cherube sind, die Wache und Vorsehung des Herrn bezeichnet, damit man nur durch das Gute der Liebe hinzutrete; die Wache selbst geschieht durch das Wahre und das daherkommende Gute, und durch das Gute und das daherkommende Wahre; das Wahre und das daherkommende Gute in der äußeren Gestalt werden bezeichnet durch den Löwen und das Kalb, und das Gute und daherkommende Wahre in der inneren Gestalt durch das Antlitz des Menschen und den fliegenden Adler. Daß der Löwe das Wahre aus dem Guten in seiner Macht bedeutet, sehe man Nr. 6367, daher das Kalb das daher stammende Gute selbst.

Hos.14/3: "Nimm weg alle Missetat, und empfange das Gute, so wollen wir bezahlen die Farren unserer Lippen": was es heißt, die Farren der Lippen bezahlen, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, was die Farren und Lippen bedeuten; daß es das Bekenntnis und die Danksagung aus gutem Herzen bezeichnet, ist klar, denn es wird gesagt: Bekehret euch zu Jehovah, und saget zu Ihm: Empfange das Gute, und dann: Wir wollen vergelten mit den Farren der Lippen, was soviel ist, als aus dem Guten der Lehre den Jehovah bekennen und Ihm danken; denn die Lippen bedeuten das, was der Lehre angehört: Nr. 1286, 1288.

Amos 6/3,4: "Ihr zieht an euch die Wohnung der Gewalttat; sie liegen auf Betten von Elfenbein und essen Lämmer von der Herde und Kälber aus der Mitte des Mastviehs": hier werden diejenigen geschildert, die im Überfluß von Erkenntnissen des Guten und Wahren sind und dennoch ein böses Leben führen; Lämmer von der Herde essen heißt, Gutes der Unschuld, das dem inwenigen oder geistigen Menschen angehört, lernen und sich aneignen; Kälber aus der Mitte des Mastviehs essen, bedeutet, Gutes der Unschuld, das dem äußeren oder natürlichen Menschen angehört, lernen und sich aneignen. Daß Essen bedeutet, sich aneignen, sehe man Nr. 3169, 3513, 3596, 3832, 4745. Weil Lämmer das innere Gute der Unschuld bedeuten, so folgt, daß die Kälber aus der Mitte des Mastviehs das äußere Gute der Unschuld bezeichnen; denn im Wort, hauptsächlich im prophetischen, wird gewöhnlich auch vom Wahren gehandelt, wo vom Guten wegen der himmlischen Ehe: Nr. 9263, 9314, und ist auch vom Äußeren die Rede, wo vom Inneren; auch bezeichnet das Gemästete und Fette das Gute der inneren Liebe: Nr. 5943.

Ebenso bei Mal.3/20: "Euch, die ihr Meinen Namen fürchtet, wird aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und Heilung in ihren Flügeln, so daß ihr ausgeht und wachset wie die Mastkälber".

Luk.15/22,23: "Der Vater sagte in Beziehung auf den verschwenderischen Sohn, der wieder umkehrte und herzliche Buße tat: Bringt das beste Gewand heraus und kleidet ihn an, und tut einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße, und bringet auch ein gemästetes Kalb her, und schlachtet es, auf daß wir essen und fröhlich seien": Wer nur den Buchstabensinn auffaßt, wird glauben, daß hier nichts Höheres verborgen liege, während doch das einzelne himmlische Dinge in sich schließt, z.B. sie sollen ihn mit dem besten Gewand bekleiden, einen Ring an seine Hand tun und Schuhe an seine Füße, und ein gemästetes Kalb herbringen und schlachten, auf daß sie essen und fröhlich seien; unter dem verschwenderischen Sohn werden die verstanden, die himmlische Reichtümer, d.h. die Erkenntnis des Guten und Wahren vergeudet haben; durch seine Rückkehr zum Vater und das Bekenntnis, daß er nicht würdig sei, sein Sohn genannt zu werden, wird die herzliche Reue und Demut bezeichnet; durch das beste Gewand, womit er bekleidet werden sollte, die allgemeinen Wahrheiten: Nr. 4545, 5248, 5319, 5954, 6917, 9093, 9212, 9216; und durch das gemästete Kalb das allgemeine Gute, das jenen Wahrheiten entspricht.

Das gleiche wird durch Kälber und Farren anderwärts bezeichnet, wie Jes.11/6; Hes.39/18; Ps.29/6; 69/32; sodann durch die Brandopfer und Schlachtopfer: 2. Mose 29/11-14; 3. Mose 4/3-21; 8/14-17; 9/2; 16/3; 23/18; 4. Mose 8/8-13; 15/24-26; 28/19,20; Richt.6/25-29; 1.Sam.1/25; 16/2; 1.Kön.18/23-26,33.

Daß die Söhne Israels sich ein goldenes Kalb machten und es als Jehovah verehrten, 2. Mose Kapitel 32, kam daher, weil in ihrem Herzen die ägyptische Abgötterei geblieben war, obwohl sie Jehovah bekannten. In Ägypten waren unter den Götzen vornehmlich weibliche und männliche Kälber von Gold, weil das weibliche Kalb das wißtümliche Wahre bezeichnete, welches das Wahre des natürlichen Menschen ist, und das männliche Kalb das Gute desselben, welches das Gute des natürlichen Menschen ist; wie auch darum, weil Gold das Gute bezeichnete. Dieses Gute und Wahre wurde dort bildlich dargestellt durch männliche und weibliche Kälber von Gold; als aber die Vorbilder himmlischer Dinge daselbst in Abgöttisches und zuletzt in Zauberisches verwandelt wurden, da wurden hier wie anderwärts die Bilder selbst, die vorbildeten, zu Götzen gemacht, und man fing an, sie zu verehren.

Die Alte Kirche, die auf die Älteste folgte, war nämlich eine vorbildliche Kirche, deren ganzer Gottesdienst in Gebräuchen, Satzungen, Rechten und Geboten bestand, die göttliche und himmlische Dinge, die das Innere der Kirche sind, vorbildeten. Jene Kirche erstreckte sich nach der Sündflut auf einen großen Teil der asiatischen Welt und war auch in Ägypten, aber hier wurde das Wißtümliche jener Kirche gepflegt; daher hatten sie mehr Wissenschaft von den Entsprechungen und Vorbildungen, als die übrigen, wie man aus den Hieroglyphen und aus den Zaubereien und Götzen daselbst ersehen kann, wie auch aus Verschiedenem, das von Ägypten im Wort erwähnt wird. Daher kommt es, daß durch Ägypten im Wort das Wißtümliche im allgemeinen, sowohl in Ansehung des Wahren als in Ansehung des Guten bezeichnet wird, wie auch das Natürliche; denn das Wißtümliche ist Sache des natürlichen Menschen. Dies bezeichnete auch das weibliche und das männliche Kalb.

Daß die Alte Kirche, die eine vorbildliche war, sich auf mehrere Reiche erstreckte und daß sie auch in Ägypten war, sehe man Nr. 1238, 2385, 7097; daß das Wißtümliche der Kirche hauptsächlich in Ägypten ausgebildet wurde, und daß ebendeswegen durch Ägypten im Wort das Wißtümliche in beiderlei Sinn bezeichnet wird: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 4749, 4964, 4966, 5700, 5702, 6004, 6015, 6125, 6651, 6679, 6683, 6692, 6693, 6750, 7779, 7926; und weil das wißtümliche Wahre und sein Gutes das Wahre und Gute des natürlichen Menschen ist, ebendarum wird auch durch Ägypten im Wort das Natürliche bezeichnet: Nr. 4967, 5079, 5080, 5095, 5160, 5276, 5278, 5280, 5288, 5301, 6004, 6015, 6147, 6252.

Hieraus erhellt nun, daß die weiblichen und männlichen Kälber zu den vornehmsten Götzen Ägyptens gehörten aus dem Grund, weil dieselben das wißtümliche Wahre und sein Gutes bezeichneten, das dem natürlichen Menschen angehört, ebenso wie Ägypten selbst, so daß Ägypten und das Kalb die gleiche Bedeutung hatten. Deshalb wird von Ägypten Folgendes gesagt bei

Jerem.46/20,21: "Eine sehr schöne Kalbin ist Ägypten, aber ein Schlachten kommt von Mitternacht her; auch ihre Söldner in ihrer Mitte sind wie Mastkälber": Kalbin bedeutet das wißtümliche Wahre, das dem natürlichen Menschen angehört, die Söldner, die unter den Kälbern gemeint sind, bezeichnen die, welche das Gute um des Gewinns willen tun: Nr. 8002; somit bedeuten die Kälber das Gute, das an sich nicht gut ist, sondern nur eine Lust des natürlichen Menschen, der getrennt ist vom geistigen; diese Lust ist es, in der die Söhne Jakobs waren, und die an sich eine abgöttische ist; deshalb wurde ihnen zugelassen, dieses durch die Anbetung des goldenen Kalbes kund zu tun und zu bezeugen, 2. Mose Kapitel 32. Dies wird auch in folgender Weise beschrieben bei

Ps.106/19,20: "Sie machten ein Kalb am Horeb und neigen sich vor dem gegossenen Bilde, und verwandelten die Herrlichkeit in das Bildnis eines Ochsen, der Gras frißt": durch Verfertigen eines Kalbs am Horeb und durch das Neigen vor dem gegossenen Bilde wird die abgöttische Verehrung bezeichnet, die in Gebräuchen, Satzungen, Rechten und Geboten besteht, bloß in der äußeren Form und nicht zugleich in der inneren; daß jene Völkerschaft im Äußeren ohne das Innere war, sehe man Nr. 9320, 9373, 9377, 9380, 9381; und daß sie in ihrem Herzen götzendienerisch war: Nr. 3723 E, 4208, 4281, 4825, 5998, 7401, 8301, 8871, 8882; daß sie die Herrlichkeit in das Bildnis eines Ochsen, der Gras frißt, verwandelt haben, bedeutet, daß sie sich den inwendigen Dingen des Wortes und der Kirche entfremdet und das Äußere verehrt haben, das nur ein Wissen ohne Leben ist, denn die Herrlichkeit bezeichnet das Innere des Wortes und der Kirche; man sehe die Vorrede zum 18. Kapitel der Genesis: Nr. 5922, 8267, 8427; das Bildnis eines Ochsen bedeutet das Abbild des Guten in der äußeren Form; denn Bildnis ist Abbild, somit etwas Lebloses, und Ochs bedeutet das Gute im Natürlichen, somit in der äußeren Form: Nr. 2566, 2781, 9135; Gras essen heißt, sich dasselbe nur wißtümlich aneignen, denn essen bedeutet aneignen: Nr. 3168, 3513, 3596, 4745; und Gras bezeichnet das Wißtümliche: Nr. 7571.

Weil solches bezeichnet wurde durch das goldene Kalb, das als Jehovah verehrt wurde von den Söhnen Israels, darum verfuhr Mose auf folgende Weise mit demselben, 5. Mose 9/21: "Eure Sünde, (das Kalb), das ihr gemacht, habe ich genommen und mit Feuer verbrannt, und zerstoßen, indem ich es wohl zermalmte, bis daß es zerrieben war zu Staub, und seinen Staub habe ich in den Bach geworfen, der vom Berg herkommt". Warum solches mit dem goldenen Kalb geschah, weiß niemand, wenn er nicht weiß, was bedeutet, mit Feuer verbrannt, zerstoßen, zermalmt und zu Staub zerrieben werden, und was der vom Berg herabkommende Bach bezeichnet, in den der Staub geworfen wurde; es wird hier der Zustand derjenigen beschrieben, die das Äußere ohne das Innere verehren, daß sie nämlich im Bösen der Selbst- und Weltliebe seien und daher im Falschen in Beziehung auf das, was von Gott kommt, also in Beziehung auf das Wort; denn das Feuer, womit es verbrannt wurde, bedeutet das Böse der Selbst- und Weltliebe: Nr. 1297, 1861, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7324, 7575; der Staub, zu dem es zerstoßen wurde, bedeutet das Falsche aus jenem, das begründet wird aus dem Buchstabensinn des Wortes; und der Bach vom Berg Sinai bezeichnet das göttlich Wahre, somit das Wort im Buchstaben; denn dieses kommt von jenem hernieder; diejenigen, die im Äußeren sind ohne das Inwendige, erklären nämlich das Wort zugunsten der Triebe ihrer Liebe und sehen in demselben nur Irdisches und gar nichts Himmlisches; wie die Israeliten und Juden vormals und noch heutzutage.

Das gleiche wurde vorgebildet durch die Kälber Jerobeams in Bethel und Dan: 1.Kön.12/26-33 und 2.Kön.17/16, worauf sich Folgendes bei Hos.8/4-6 bezieht: "Könige machen sie, aber ohne Mich; Fürsten machen sie und Ich weiß es nicht; ihr Silber und ihr Gold machen sie zu Götzen, auf daß sie selbst ausgerottet werden; verlassen hat dich dein Kalb, Samaria, denn es war auch aus Israel, ein Schmied hat es gemacht; aber es ist kein Gott, denn es wird zu Stücken werden das Kalb Samarias": es wird hier gehandelt vom verkehrten Verständnis und der schlimmen Auslegung des Wortes von seiten derer, die im Äußeren sind ohne das Innere, denn sie bleiben im Buchstabensinn des Wortes, den sie zugunsten ihrer Triebe und der daraus hergenommenen Grundsätze ausleben. Einen König machen, aber ohne Mich, und Fürsten machen, und Ich weiß es nicht, bedeutet, das Wahre und die Hauptwahrheiten ausbrüten aus dem eigenen Licht und nicht vom Göttlichen; denn der König bedeutet im inneren Sinn des Wahre: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148; und Fürsten die Hauptwahrheiten: Nr. 1482, 2089, 5044; Silber und Gold zu Götzen machen, bedeutet, das Wißtümliche des Wahren und Guten aus dem Buchstabensinn des Wortes verkehren zugunsten seiner Begierden, und gleichwohl jenes (Wißtümliche) als heilig verehren, obwohl es, weil aus eigener Einsicht, ohne Leben ist; denn Silber bedeutet das Wahre, und Gold das Gute, das vom Göttlichen kommt, somit das dem Wort angehört: Nr. 1551, 2954, 5658, 6914, 6917, 8932, und Götzen bedeuten die Lehren aus eigener Einsicht, die als heilig verehrt werden und doch kein Leben in sich haben: Nr. 8941.

Hieraus erhellt, daß durch den König und die Fürsten, wie auch durch das Silber und Gold Falsches aus dem Bösen bezeichnet wird; denn was aus dem Eigenen ist, ist aus dem Bösen und ist daher falsch, obwohl es äußerlich als wahr erscheint, weil es dem Buchstabensinn des Wortes entnommen ist. Hieraus ergibt sich deutlich, was das Kalb Samarias, das der Schmied gemacht hat, bezeichnet, nämlich das Gute im natürlichen Menschen, und nicht zugleich im geistigen, somit das Nicht-Gute, weil es zum Bösen angewendet wird; der Schmied hat es gemacht und nicht Gott, bedeutet, es ist aus dem Eigenen und nicht aus dem Göttlichen; zu Stücken werden, bedeutet zerstreut werden.

Das gleiche wird verstanden unter den Kälbern bei Hos.13/2: "Sie sündigen noch mehr, und machen sich ein gegossenes Bild aus ihrem Silber und Götzen nach ihrer Einsicht, ganz und gar ein Werk der Künstler; zu diesen reden sie, opfern ihnen Menschen, küssen die Kälber".

Aus diesem wird nun klar, was das Kalb und der Farre bezeichnen in den folgenden Stellen:

Jes.34/7: "Herabsteigen werden die Einhörner mit ihnen, und die Farren samt den Starken, und ihr Land wird trunken werden vom Blut, und ihr Staub wird feist werden vom Fett".

Jes.27/10: "Die befestigte Stadt wird einsam sein, die Wohnung verstoßen und verlassen wie die Wüste, daselbst werden die Kälber weiden und ruhen und verzehren ihre Zweige, und ihre Ernte wird verdorren".

Jerem.48/34: "Vom Geschrei Chesbons bis gen Elealeh, bis gen Jahez lassen sie ihre Stimme erschallen, von Zoar bis gen Choronaim, der dreijährigen Kalbin, denn auch die Wasser Nimrim sollen zur Verödungen werden".

Jes.15/5: "Mein Herz schreit über Moab, ihre Flüchtigen bis Zoar, der dreijährigen Kalbin, denn auf die Anhöhe von Luchith wird sie gehen mit Weinen".

Hos.10/11: "Ephraim ist eine gelehrte Kalbin, die gerne drischt".

Ps.68/31: "Schilt das Wild des Rohrs, die Versammlung der Starken, unter den Kälbern der Völker; es zertritt die Stücke von Silber; Er zerstreut die Völker, die nach Krieg verlangen": hier ist die Rede von der Anmaßung derer, die vom Wißtümlichen aus in die Geheimnisse des Glaubens eindringen wollen, und gar nichts anerkennen, als was sie selber ausbrüten; weil solche nichts aus dem Licht des Himmels sehen, das vom Herrn ist, sondern aus dem Lichtschein der Natur, der aus dem Eigenen ist, darum ergreifen sie Schatten statt des Lichtes, Täuschungen statt der Wirklichkeiten, im allgemeinen das Falsche statt des Wahren; weil solche Unsinn denken, weil vom niedrigsten Standpunkt aus, darum werden sie Wild des Rohrs genannt, und weil sie heftig vernünfteln, werden sie die Versammlung der Starken genannt, und weil sie die Wahrheiten zerstören, die noch übrig und zerstreut sind unter dem Guten derer, die in den Wahrheiten der Kirche sind, wird von ihnen gesagt, sie zertreten die Stücke des Silbers unter den Kälbern der Völker, und sie zerstreuen die Völker, d.h. die Kirche selbst mit ihren Wahrheiten; die Begierde, diese zu bestreiten und zu zerstören, wird verstanden unter dem Verlangen nach Kriegen; hieraus wird wiederum klar, daß die Kälber das Gute bedeuten.

Bei Sach.12/4 wird gesagt: "Alle Rosse der Völker werde Ich mit Blindheit schlagen": durch die Rosse der Völker wird hier das Verständnis des Wahren bei den Angehörigen der Kirche bezeichnet; weil Pferd das Verständnis des Wahren bezeichnet: Nr. 2761; an jener Stelle aber wird gesagt, zertreten die Stücke des Silbers und zerstreuen die Völker unter den Kälbern der Völker, und durch zertreten und zerstreuen wird bezeichnet niederwerfen und zerstören: Nr. 258; durch Silber wird das Wahre bezeichnet: Nr. 1551, 2954, 5658, 6112, 6914, 6917, 7999, 8932; und durch Völker die Angehörigen der Kirche, die in den Wahrheiten sind: Nr. 2928, 7207, somit auch die Wahrheiten der Kirche: Nr. 1259, 1260, 3295, 3581; es wird also durch die Kälber der Völker das Gute bezeichnet, das im Willen bei den Angehörigen der Kirche ist.

Daß die Kälber das Gute bezeichnen, erhellt ferner bei Jerem.34/18-20: "Die Männer, die übertreten haben Meinen Bund, die nicht gehalten haben die Worte des Bundes, den sie vor Mir geschlossen, den Bund des Kalbes, das sie in zwei Stücke gehauen, um hindurch zu gehen zwischen den Teilen, die Fürsten Judas und die Fürsten Jerusalems, die königlichen Diener und die Priester, und alles Volk des Landes, die hindurchgegangen zwischen den Teilen des Kalbes, Ich will sie in die Hand ihrer Feinde geben, daß ihre Leichname zur Speise werden den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde": was der Bund des Kalbs bedeutet und das Hindurchgehen zwischen den Teilen des Kalbs, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, was der Bund bedeutet, was das Kalb und das Zerhauen desselben in zwei Teile, ferner was die Fürsten Judas und Jerusalems, die königlichen Diener, die Priester und das Volk des Landes bedeuten; offenbar ist hier ein himmlisches Geheimnis, gleichwohl aber kann es zum Verständnis kommen, wenn man weiß, daß der Bund eine Verbindung bezeichnet, das Kalb aber das Gute, das in zwei Teile gehauene Kalb das Gute, das vom Herrn ausgeht einerseits, und das Gute, das vom Menschen aufgenommen wird andererseits, und daß die Fürsten Judas und Jerusalems, die königlichen Diener und Priester, und das Volk des Landes das Wahre und Gute bedeuten, das die Kirche hat aus dem Wort, und hindurchgehen zwischen den Teilen soviel ist, als sich verbinden. Hat man dies erkannt, so wird klar, daß der innere Sinn dieser Worte ist: Es war keine Verbindung des vom Herrn ausgehenden Guten mit dem Guten, das vom Menschen aufgenommen wird durch das Wort, und daher durch das Wahre und Gute der Kirche, bei jener Völkerschaft, sondern Trennung, aus dem Grunde, weil sie im Äußeren waren ohne das Innere.

Das gleiche bedeutet der Bund des Kalbes mit Abram, von dem es 1. Mose 15/9-12,18 heißt: "Jehovah sprach zu Abram: Nimm eine dreijährige Kalbin, und eine dreijährige Ziege, und einen dreijährigen Widder, und eine Turteltaube und eine junge Taube; und er nahm das alles und teilte es mitten entzwei und legte je einen Teil dem anderen gegenüber, aber die Vögel teilte er nicht; und es kam Geflügel auf die Leiber herab, und Abram scheuchte es weg; da aber die Sonne unterging, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, der Schrecken einer großen Finsternis fiel auf ihn; und an diesem Tage schloß Jehovah einen Bund mit Abram": der Schrecken einer großen Finsternis, der auf Abram fiel, bedeutete den Zustand der jüdischen Nation, sofern sie in der größten Finsternis war in Beziehung auf das Wahre und Gute der Kirche aus dem Wort, weil im Äußeren ohne das Innere, und daher im Götzendienst; denn wer im Äußeren ist ohne das Innere, der ist im Götzendienst, weil sein Herz und seine Seele bei dem Gottesdienst nicht im Himmel ist, sondern in der Welt, und die heiligen Dinge des Wortes nicht aus himmlischer Liebe, sondern aus irdischer Liebe verehrt. Dieser Zustand jener Völkerschaft ist es, der durch den Bund des Kalbes, das sie in zwei Teile zerhauen haben, zwischen denen sie hindurchgingen, bei dem Propheten beschrieben wurde.

9392. Vers 6-8: Und Mose nahm die Hälfte des Blutes, und tat es in Becken, und die (andere) Hälfte des Blutes sprengte er an den Altar. Und nahm das Buch des Bundes, und las es vor den Ohren des Volkes, und sie sprachen: Alles, was Jehovah geredet, wollen wir tun und Ihm gehorchen. Und Mose nahm das Blut und sprengte es auf das Volk, und sprach: Siehe, das ist das Blut des Bundes, den Jehovah mit euch geschlossen hat über alle diese Worte.

"Und Mose nahm die Hälfte des Blutes" bedeutet das göttlich Wahre, das Sache des Lebens und des Gottesdienstes geworden ist;

"und tat es in Becken" bedeutet, bei dem Menschen unter die Gegenstände seines Gedächtnisses;

"und die andere Hälfte des Blutes sprengte er an den Altar" bedeutet das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht;

"und nahm das Buch des Bundes" bedeutet das Wort im Buchstaben, mit dem das Wort im Himmel verbunden ist;

"und las es vor den Ohren des Volkes" bedeutet zu Beachtung und zum Gehorsam;

"und sie sprachen: Alles, was Jehovah geredet, wollen wir tun und Ihm gehorchen" bedeutet die Aufnahme des vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehenden Wahren und den Gehorsam mit Herz und Seele;

"und Mose nahm das Blut und sprengte es auf das Volk" bedeutet die Befähigung zur Aufnahme vom Menschen;

"und sprach: Siehe, das ist das Blut des Bundes" bedeutet, dadurch bestehe eine Verbindung des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen mit dem Himmel und mit der Erde;

"den Jehovah mit euch geschlossen hat über alle diese Worte" bedeutet die Verbindung mit dem Herrn durch das Ganze und Einzelne im Worte.

9393. "Und Mose nahm die Hälfte des Blutes", 2. Mose 24/6, bedeutet das göttlich Wahre, das Sache des Lebens und des Gottesdienstes geworden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 4735, 6978, 7317, 7326, 7850, 9127. Es bezeichnet aber das göttlich Wahre, das Sache des Lebens und des Gottesdienstes geworden ist, aus dem Grund, weil es das Blut war, das Moses auf das Volk sprengte: 2. Mose 24/8, und durch dieses Blut wird das göttlich Wahre bezeichnet, das vom Menschen aufgenommen und somit Sache des Lebens und Gottesdienstes geworden ist.

Vom Menschen aufgenommen, wird nämlich von dem Wahren gesagt, das Sache des Lebens und so des Gottesdienstes wird. Sache des Lebens und des Gottesdienstes wird es aber dann, wenn der Mensch davon angeregt wird, oder es liebt, oder, was dasselbe ist, es will, und aus dem Wollen, somit aus Liebe und Neigung es tut. Vorher ist es zwar beim Menschen in seinem Gedächtnis, und wird aus diesem zuweilen für sein inneres Gesicht, d.h. für seinen Verstand hervorgerufen, fällt aber dann wieder ins Gedächtnis zurück. Solange das göttlich Wahre nicht tiefer eingedrungen, ist es zwar beim Menschen, gleichwohl aber seinem Leben und Willen nicht eingepflanzt; denn des Menschen Leben ist sein Wille. Wenn daher das Wahre aus dem Gedächtnis in den Verstand hervorgerufen wird, und vom Verstand in den Willen eingeht, und vom Willen in die Tat übergeht, dann wird das Wahre Sache des Lebens beim Menschen, und wird Gutes genannt. Hieraus wird klar, was unter dem göttlich Wahren, das Sache des Lebens geworden, verstanden wird.

Ebenso verhält es sich aber auch mit dem Wahren, das Sache des Gottesdienstes wird. Ein Gottesdienst aus dem Wahren, das bloß im Gedächtnis haftet und von da aus im Verstand erscheint, ist kein Gottesdienst; aber ein Gottesdienst aus dem Wahren, das aus dem Willen, somit aus Neigung und Liebe kommt, ist ein Gottesdienst. Dieser Gottesdienst wird im Wort ein Gottesdienst aus dem Herzen genannt, jener aber ein Gottesdienst des Mundes.

Es ist zwar früher in den angeführten Abschnitten gezeigt worden, daß das Blut das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, weil aber die meisten Angehörigen der Kirche heutzutage unter dem Blut im heiligen Abendmahl nichts anderes begreifen, als das Blut des Herrn, das am Kreuz vergossen wurde, und im allgemeineren Sinn das Leiden am Kreuz selbst, darum darf noch mit wenigen Worten gezeigt werden, daß unter dem Blute kein Blut verstanden wird, sondern das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre. Der Grund, warum man dieses innerhalb der Kirche nicht weiß, ist der, weil man heutzutage gar nichts von den Entsprechungen weiß, folglich auch nichts von dem inneren Sinn des Wortes, das der Sinn ist, in dem die Engel sind, wenn das Wort von einem Menschen gelesen wird.

Daß das Blut kein Blut, sondern das göttlich Wahre bedeutet, kann aus vielen Stellen im Wort erhellen, ganz deutlich aber aus der folgenden:

Hes.39/17-20: "Sage den Vögeln von allerlei Gefieder und allem Wild des Feldes: Versammelt euch und kommet, versammelt euch ringsumher zu Meinem Opfer, das Ich euch opfere, daß ihr Fleisch esset und Blut trinket; das Fleisch der Starken sollt ihr essen, und das Blut der Fürsten der Erde sollt ihr trinken. Ihr sollt Fett essen bis zur Sättigung, und Blut trinken bis zur Trunkenheit von Meinem Opfer, das Ich euch opfern werde. Ihr sollt satt werden an Meinem Tisch von Roß und Wagen, und allem Kriegsmann; so werde Ich Meine Herrlichkeit geben unter die Völkerschaften".

Daß hier unter Blut nicht Blut verstanden wird, erhellt offenbar, denn es wird gesagt, sie sollen das Blut der Fürsten der Erde trinken, und Blut vom Opfer bis zur Trunkenheit, da doch Blut zu trinken, und besonders Fürstenblut, etwas Greuliches ist, und den Söhnen Israels bei Todesstrafe verboten war: 3. Mose 3/17; 7/26; Kap.17; 5. Mose 12/17-25; 15/23. Es wird auch gesagt, sie sollen satt werden von Roß, Wagen und allem Kriegsmann. Wer daher nicht weiß, daß Blut das göttlich Wahre bedeutet, Fürsten die Hauptwahrheiten, Opfer das, was dem Gottesdienst angehört, Roß das Verständnis des Wahren, der Wagen die Lehre, und der Kriegsmann das gegen das Falsche kämpfende Wahre, der muß ganz irre werden an den einzelnen Ausdrücken dieser Stelle. Ebenso an den Worten des Herrn bei

Joh.6/53-56: "Jesus sprach: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wenn ihr nicht esset das Fleisch des Sohns des Menschen, und nicht trinket sein Blut, so werdet ihr kein Leben in euch haben. Wer Mein Fleisch ißt, und Mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und Ich werde ihn aufwecken am letzten Tage. Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und Mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer Mein Fleisch ißt, und mein Blut trinkt, der bleibt in Mir, und Ich in ihm": aber man sehe, was hierüber früher: Nr. 4735, 6978, 7317, 7326, 7850, 9127 gezeigt wurde.

Daß das Fleisch dem Guten entspricht, und ebenso das Brot, und daß das Blut dem Wahren entspricht, und ebenso der Wein, ist mir gar oft aus dem Himmel gezeigt worden, desgleichen auch, daß die Engel das Wort nicht anders begreifen als gemäß den Entsprechungen, und daß so durch das Wort der Mensch Verbindung hat mit dem Himmel, und durch den Himmel mit dem Herrn. Ebenso wurde gesagt, das heilige Abendmahl sei vom Herrn eingesetzt worden, damit durch dasselbe eine Verbindung aller (Güter) des Himmels, d.h. aller Güter des Herrn mit dem Menschen der Kirche bewirkt werde, weil bei diesem Mahle Fleisch und Brot das göttlich Gute der göttlichen Liebe gegen das Menschengeschlecht und die Gegenliebe des Menschen zum Herrn bedeutet. Und Blut und Wein das göttlich Wahre, das ausgeht vom göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn, und andererseits die Aufnahme desselben vom Menschen. Jenes essen und trinken bedeutet, im Himmel es sich aneignen und mit demselben verbinden. Man sehe aber, was hierüber Nr. 2165, 2177, 3464, 4211, 4217, 4581, 4735, 5915, 6789, 7850, 9323, gezeigt wurde.

9394. "Und tat es in Becken", 2. Mose 24/6, bedeutet, beim Menschen unter die Gegenstände seines Gedächtnisses.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Becken, sofern sie die Gegenstände des Gedächtnisses bezeichnen; die Becken bedeuten aber Gegenstände des Gedächtnisses, weil die Gefäße überhaupt das Wißtümliche bezeichnen: Nr. 1469, 1496, 3068, 3079, und die wißtümlichen Kenntnisse nichts anderes sind als Gegenstände des Gedächtnisses. Die Becken bedeuten daher hier solche Gegenstände des Gedächtnisses, in denen göttliche Wahrheiten sind, die im allgemeinen durch Blut bezeichnet werden. Was das Wißtümliche ist in Beziehung auf das Wahre und Gute des Lebens beim Menschen, soll mit wenigen Worten gesagt werden:

Alles was erlernt und ins Gedächtnis niedergelegt und von daher zur verständigen Anschauung hervorgerufen werden kann, wird Wißtümliches genannt, und besteht an sich aus Gegenständen, die das Verstandesgebiet des natürlichen oder äußeren Menschen bilden.

Weil das Wißtümliche aus Kenntnissen besteht, so dient es dem Auge des inwendigen oder vernünftigen Menschen gleichsam als Spiegel zum Sehen solcher Dinge, die ihm nützlich sind; denn diese Kenntnisse fallen in den Gesichtskreis des inwendigen Menschen, wie die Felder, die mit Kräutern, Blumen, allerlei Saaten und mit Bäumen angefüllt sind, oder wie die Gärten, die mit allerlei Dingen zum Nutzen und Vergnügen ausgestattet sind, in den Gesichtskreis des äußeren Menschen in der materiellen Welt zu fallen pflegen. Aber der innere Gesichtssinn oder der Verstand erblickt in den Feldern oder Gärten, als den Gegenständen seines Gedächtnisses, nichts anderes, als was mit den Trieben der Liebe, in denen der Mensch ist, übereinstimmt, und auch mit den Grundsätzen, die er liebt, günstig ist. Deshalb sehen die, welche in den Trieben der Selbst- und Weltliebe sind, nur solches, was diesen günstig ist, und nennen es wahr, und machen es auch durch Sinnestäuschungen und Scheinbarkeiten dem Wahren ähnlich; und dann sehen sie solches, was mit den vorgefaßten Grundsätzen harmoniert, die sie lieben, weil sie von ihnen selbst stammen. Hieraus erhellt, daß die wißtümlichen Kenntnisse, die Gegenstände des Gedächtnisses sind, denjenigen, die in jenen Trieben sind, als Mittel dienen, um Falsches gegen Wahres und Böses gegen Gutes zu begründen, und so die Wahrheiten und Güter der Kirche zu zerstören.

Daher kommt es, daß die Gebildeten dieser Art unsinniger sind, als die Einfältigen, und das Göttliche, die Vorsehung, den Himmel, die Hölle, das Leben nach dem Tod und die Glaubenswahrheiten bei sich leugnen. Dies kann man heutzutage ganz deutlich sehen an den Gebildeten der europäischen Welt im anderen Leben, wo eine große Menge derselben im Grund des Herzens als Atheisten oder (Gottesleugner) erscheinen; denn im anderen Leben reden die Herzen und nicht der Mund. Aus diesem erhellt nun, was für einen Gebrauch diejenigen, die aus den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe denken, von den Erkenntnissen und Wissenschaften machen.

Ganz anders aber verhält es sich bei denen, die aus Lustreizen himmlischer Triebe denken, nämlich aus dem Triebe der Liebe zum Herrn und der Liebe gegen den Nächsten. Weil ihr Denken durch den Himmel vom Herrn geleitet wird, sehen und wählen sie in den Feldern und Gärten, die Gegenstände ihres Gedächtnisses sind, nichts anderes, als was mit den Lustreizen jener Triebe übereinstimmt, und mit den Lehren ihrer Kirche, die sie lieben, harmoniert. Ihnen erscheinen die Gegenstände des Gedächtnisses gleich himmlischen Paradiesen, und werden auch durch Paradiese vorgebildet und im Wort bezeichnet. Man sehe Nr. 3220.

Weiter ist zu merken, daß die wißtümlichen oder Gedächtnisdinge, wenn sie Lebenssache des Menschen werden, aus dem äußeren Gedächtnis verschwinden, wie zu geschehen pflegt mit den Gebärden, Handlungen, Reden, Betrachtungen, Bestrebungen, und überhaupt mit den Gedanken und Neigungen des Menschen, wenn sie durch fortwährende Übung und Gewohnheit von selbst hervortreten und zur anderen Natur werden. Aber nichts anderes wird Lebenssache des Menschen, als was in die Lustreize seiner Liebestriebe eingeht und sie bildet, somit was in seinen Willen eingeht. Hierüber sehe man was Nr. 8853-8858 gesagt und gezeigt wurde. Und über das äußere Gedächtnis, das dem Leib angehört, sowie über das innere Gedächtnis, das seinem Geist angehört, Nr. 2469-2494.

Daß die wißtümlichen Kenntnisse Gefäße sind, und im Wort durch allerlei Gefäße bezeichnet werden, z.B. durch Becken, Becher, Wasserkrüge und dergleichen, kommt daher, weil jedes Wißtümliche etwas Allgemeines ist, das Besonderes und Einzelnes in sich enthält, das übereinstimmt mit dem Allgemeinen, und solche Allgemeinheiten in Reihen und gleichsam in Bündel gefaßt und diese Bündel und Reihen unter sich so zusammengeordnet sind, daß sie eine himmlische Form darstellen, und dadurch im einzelnsten wie im allgemeinsten in ihrer Ordnung sind.

Eine Vorstellung von solchen Reihen kann man sich bilden durch die Reihen und Bündel der Muskeln im menschlichen Körper. Ein jedes Bündel besteht daselbst aus mehreren Bewegungsfibern, und eine jede Bewegungsfiber aus Blutgefäßen und Nervenfasern. Ein jedes Muskelbündel, das in der gewöhnlichen Redeweise Muskel genannt wird, ist auch mit seiner Hülle umgeben, wodurch es von anderen unterschieden wird, ebenso die inwendigen Gefäßbündel, die Bewegungsfibern genannt werden. Gleichwohl aber sind alle Muskeln und Bewegungsfibern, die im ganzen Leibe sich befinden, so geordnet, daß sie zu einer jeden Handlung nach dem Belieben des Willens zusammenwirken, und zwar auf unbegreifliche Weise.

Ebenso verhält es sich mit den wißtümlichen Kenntnissen des Gedächtnisses, die auch auf gleiche Weise vom Lustreiz der Liebe des Menschen, die seinem Willen angehört, erregt werden, und zwar mittelst der Verstandesseite. Das, was zum Leben des Menschen geworden, d.h. was Sache seines Willens oder seiner Liebe geworden ist, erregt dieselben; denn der inwendige Mensch richtet seinen Blick immerfort darauf, und ergötzt sich daran, soweit sie mit seinen Trieben übereinstimmen, und die, welche ganz in die Liebestriebe eingehen, und zum Freiwilligen und gleichsam Natürlichen werden, verschwinden aus dem äußeren Gedächtnis, bleiben aber dem inwendigen Gedächtnis eingeschrieben, aus dem sie nimmermehr vertilgt werden. So wird das Wißtümliche zur Sache des Lebens.

Aus diesem erhellt auch, daß die wißtümlichen Kenntnisse gewissermaßen die Lebensgefäße des inwendigen Menschen sind, und daß ebendarum dieselben durch Gefäße verschiedener Art, wie hier durch Becken, bezeichnet werden. Das gleiche wird durch Gefäße und Becken bezeichnet:

Jes.22/23: "Ich will Ihn zum Nagel stecken an einem sicheren Ort, so daß Er wird zum Thron der Herrlichkeit dem Hause seines Vaters; daß sie an demselben aufhängen alle Herrlichkeit dem Hause seines Vaters, der Söhne und der Enkel, alle Gefäße des Kleinen, von den Gefäßen der Becken, bis zu allen Gefäßen der Harfen": Hier ist im inneren und vorbildlichen Sinn vom Göttlich-Menschlichen des Herrn die Rede, und daß durch Ihn und von Ihm alles Wahre und Gute vom Ersten bis zum Letzten komme. Die wißtümlichen Wahrheiten aus himmlischer Abstammung sind die Gefäße der Becken, und die wißtümlichen Wahrheiten aus geistiger Abstammung sind die Gefäße der Harfen.

Ferner bei Sach.14/20: "An jenem Tage wird über den Schellen der Rosse die Heiligkeit Jehovahs sein; und es werden Töpfe sein im Hause Jehovahs, wie die Becken vor dem Altar": Schellen der Rosse bedeutet wißtümliche Wahrheiten, die aus dem erleuchteten Verstand kommen: Nr. 2761, 2762, 5321; und die Becken vor dem Altar das wißtümlich Gute; das gleiche wird durch die Becken des Altars bezeichnet: 2. Mose 27/3; 38/3.

9395. "Und die andere Hälfte des Blutes sprengte er an den Altar", 2. Mose 24/6, bedeutet das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es das göttlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 9393; und aus der Bedeutung des Altares, sofern er das Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn ist, wovon Nr. 921, 2777, 2811, 4489; daher auch das Hauptvorbild der Verehrung des Herrn: Nr. 4541, 8935, 8940.

Daß durch diese Hälfte des Blutes, die an den Altar gesprengt wurde, das göttlich Wahre bezeichnet wird, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, und durch die andere Hälfte des Blutes, das auf das Volk gesprengt wurde (2. Mose 24/8), das göttlich Wahre bezeichnet wird, das vom Menschen der Kirche aufgenommen wird, kommt daher, weil ein Bund geschlossen wurde, und durch Bund die Verbindung bezeichnet wird: Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778, und die Verbindung des Herrn mit dem Menschen der Kirche stattfindet, wenn das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, vom Menschen aufgenommen wird.

Hieraus erhellt, warum das Blut dabei gebraucht, und weshalb, wenn es an den Altar und auf das Volk gesprengt wurde, gesagt ward, es sei das Blut des Bundes: 2. Mose 24/8.

9396. "Und nahm das Buch des Bundes", 2. Mose 24/7, bedeutet das Wort im Buchstaben, mit dem das Wort im Himmel verbunden ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Buches, sofern es das Wort in seinem ganzen Begriff ist, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Bundes, sofern er eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778.

Durch das Buch des Bundes wird hier alles verstanden, was der Herr vom Berg Sinai herab geredet hat, denn 2. Mose 24/4 wird gesagt: "Und Mose schrieb alle Worte Jehovahs"; mithin wird durch das Buch des Bundes im engeren Sinn verstanden das Wort, das dem Mose auf dem Berg Sinai geoffenbart wurde, und im weiteren Sinn das Wort im ganzen Inbegriff, weil dieses das vom Herrn geoffenbarte göttlich Wahre ist; und weil durch dieses der Herr sich mit dem Menschen der Kirche verbindet, darum ist es auch das Buch das Bundes, weil Bund eine Verbindung bedeutet. Aber von welcher Art die Verbindung des Herrn mit dem Menschen der Kirche durch das Wort sei, weiß man heutzutage nicht, und zwar deshalb, weil heutzutage der Himmel verschlossen ist, denn heutzutage redet kaum noch irgend jemand mit Engeln und Geistern, und weiß daher, wie sie das Wort auffassen, während dies doch den Alten, und hauptsächlich den Uralten bekannt war; denn mit Geistern und Engeln zu reden, war ihnen etwas Gewöhnliches.

Der Grund davon war, weil die Menschen in den alten Zeiten und besonders in den ältesten, innerliche Menschen waren, denn sie dachten im Geiste, beinahe ganz abgezogen vom Leibe, die heutigen Menschen aber sind äußerlich, und denken im Leibe, beinahe abgezogen vom Geist. Daher kommt es, daß der Himmel vom Menschen gleichsam zurückgetreten ist, denn die Gemeinschaft des Himmels besteht mit dem inwendigen Menschen, wenn dieser vom Leib abgezogen werden kann, nicht aber mit dem äußeren unmittelbar. Deshalb weiß man heutzutage nicht, wie beschaffen die Verbindung des Herrn mit dem Menschen durch das Wort ist.

Die, welche aus dem Sinnlichen des Leibes, und nicht aus dem Sinnlichen des Geistes denken, können gar nicht anders begreifen, als daß der Sinn des Wortes im Himmel so beschaffen sei, wie in der Welt, d.h., wie er im Buchstaben ist. Wenn man sagt, der Sinn des Wortes im Himmel sei so beschaffen, wie das Denken des inwendigen Menschen, der keine materiellen Vorstellungen hat, d.h. keine weltlichen, leiblichen und irdischen Vorstellungen, so würde dies heutzutage als eine widersinnige Behauptung erscheinen, mehr noch, wenn man sagt, der Sinn des Wortes im Himmel sei so verschieden von seinem Sinn in der Welt oder im Buchstaben, wie das himmlische Paradies von einem irdischen, oder wie himmlische Speise und Trank von irdischer Speise und Trank. Wie groß der Unterschied ist, erhellt daraus, daß das himmlische Paradies Einsicht und Weisheit ist, die himmlische Speise alles Gute der Liebe und Liebtätigkeit, und der himmlische Trank alles Wahre des Glaubens aus diesem Guten. Wer würde sich heutzutage nicht wundern, wenn er hörte, daß man im Himmel, wenn Paradies, Garten, Weinberg im Wort genannt werden, kein Paradies oder Garten oder Weinberg darunter versteht, sondern statt dessen solches, was der Einsicht und Weisheit aus dem Herrn angehört; und daß man, wenn Speise und Trank, z.B. Brot, Fleisch, Wein, Wasser genannt wird, statt derselben im Himmel solches versteht, was dem Guten der Liebe und dem Wahren des Glaubens vom Herrn angehört; und zwar nicht infolge von Erklärungen, auch nicht vergleichsweise, sondern kraft der Entsprechungen in voller Wirklichkeit. Weil das Himmlische, das der Weisheit, der Einsicht dem Guten der Liebe und dem Wahren des Glaubens angehört, jenen Dingen wirklich entspricht. Und für diese Entsprechung ist der inwendige Mensch geschaffen in Beziehung auf den äußeren, somit der Himmel, der im inwendigen Menschen ist, in Beziehung auf die Welt, die im äußeren (Menschen) ist, und ebenso im allgemeinen.

Daß das Wort den Entsprechungen gemäß im Himmel verstanden und vernommen wird, ist im Vorhergehenden überall gezeigt worden. Wer das, was soeben gesagt wurde, begreift, kann auch wissen und einigermaßen innewerden, daß durch das Wort die Verbindung des Menschen mit dem Himmel, und durch den Himmel mit dem Herrn stattfindet, und daß ohne das Wort keine Verbindung bestünde. Man sehe, was hierüber Nr. 2143, 7153, 7381, 8920, 9094, 9212, 9216, 9357 und anderwärts öfters gezeigt worden ist.

Hieraus erhellt nun, warum Mose das Buch des Bundes nahm, und vor dem Volk las, und nachher Blut auf das Volk sprengte, und sagte: "Siehe, das ist das Blut des Bundes"; dies geschah nämlich darum, weil das Opferblut im Himmel das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, somit auf unserer Erde das Wort; man sehe Nr. 9393.

Weil durch Bund eine Verbindung bezeichnet wird, und weil durch das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, d.h. durch das Wort, die Verbindung bewirkt wird, darum wird alles, was zum göttlich Wahren vom Herrn, oder was zum Wort gehört, Bund genannt, z.B. die Tafeln, auf welche die Zehn Gebote geschrieben waren, sodann die Rechte, Satzungen und das übrige, was in den Büchern Moses und überhaupt was im Worte sowohl des Alten, als des Neuen Testamentes steht. Die Tafeln, auf welche die Zehn Gebote geschrieben waren:

2. Mose 34/28: "Jehovah schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte".

5. Mose 9/9,11,15: "Ich stieg auf den Berg, zu empfangen die steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes, den Jehovah mit euch geschlossen hat; Jehovah gab mir zwei steinerne Tafeln, die Tafeln des Bundes; ich stieg herab vom Berg, da brannte der Berg mit Feuer, die zwei Tafeln des Bundes aber waren auf meinen zwei Händen".

5. Mose 4/13,23: "Jehovah hat euch angezeigt Seinen Bund, den Er euch gebot zu tun, die zehn Worte, die Er auf steinerne Tafeln schrieb, hütet euch, daß ihr nicht vergesset des Bundes Jehovahs, eures Gottes, den Er mit euch geschlossen hat".

Weil die zwei Tafeln in der Lade, die sich in der Mitte oder im Innersten der Hütte befand, niedergelegt waren, darum hieß man die Lade die Bundeslade: 4. Mose 10/13; 14/44; 5. Mose 10/8; 31/9,25,26; Jos.3/3,6,8,11,14,17; 4/7,9,18; 6/6,8; 8/33; Richt.20/27; 1.Sam.4/3-5; 2.Sam.15/24; 1.Kön.3/15; 6/19; 8/1,6; Jerem.3/16.

Daß die Bücher Mose das Buch des Bundes hießen, erhellt daraus, daß, nachdem sie vom Priester Hilkia im Tempel gefunden worden waren, von ihnen Folgendes berichtet wird:

2.Kön.22/8; 23/2: "Der Hohepriester Hilkia fand das Buch des Gesetzes im Hause Jehovahs, und sie lasen vor ihren Ohren alle Worte des Buchs des Bundes, das gefunden ward im Hause Jehovahs".

Daß das Wort des Alten Testaments der Bund hieß:

Jes.56/4,5: "Denen, die Meinen Bund halten, will Ich geben in Meinem Hause und innerhalb Meinen Mauern einen Ort und Namen, der besser ist als Söhne und Töchter".

Jerem.11/2,3,5-7: "Höret die Worte dieses Bundes, den Ich geboten habe euern Vätern, gehorchet Meiner Stimme, und tut sie, nach allem was Ich euch gebiete".

Ps.25/10: "Alle Wege Jehovahs sind Barmherzigkeit und Wahrheit, denen, die Seinen Bund und Seine Zeugnisse halten".

Ps.103/17,18: "Die Barmherzigkeit Jehovahs (waltet) von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so Ihn fürchten; und Seine Gerechtigkeit auf Kindes Kind, bei denen, die Seinen Bund halten und gedenken Seiner Gebote".

Ps.78/10: "Sie haben nicht bewahrt den Bund Gottes, und sich geweigert in Seinem Gesetz zu wandeln": Bund Gottes heißt hier das Gesetz Gottes.

Daß unter dem Gesetz im weiten Sinn das ganze Wort, im weniger weiten das historische Wort, im engen das durch Mose geschriebene Wort, und im engsten die Zehn Gebote des Dekalogs verstanden werden, sehe man Nr. 6752.

Daß auch das Wort des Neuen Testaments der Bund heißt:

Jerem.31/31-33: "Siehe, es kommen Tage, wo Ich mit dem Hause Israels und mit dem Hause Judas einen neuen Bund schließen werde; das ist der Bund, den Ich schließen werde mit dem Hause Israels nach diesen Tagen. Ich will Mein Gesetz geben in ihre Mitte, und in ihr Herz will Ich es schreiben": Haus Israels bedeutet die geistige Kirche, und Haus Judas die himmlische Kirche.

Ps.89/29,35: "Und Ich will Ihn zum Erstgeborenen machen, zum höchsten unter den Königen der Erde und Mein Bund mit Ihm wird fest stehen; nicht werde Ich gemein machen Meinen Bund, und den Ausspruch Meiner Lippen werde Ich nicht ändern": hier vom Herrn. Mein Bund mit Ihm wird fest bleiben, bedeutet die Vereinigung Seines Göttlichen und Göttlich-Menschlichen, somit auch das Wort; denn der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen war das Wort, das Fleisch, d.h. Mensch wurde: Joh.1/1-3,14.

Daß das göttlich Wahre oder das Wort der Bund oder die Verbindung bezeichnet, kommt daher, weil es das Göttliche vom Herrn, somit der Herr selbst ist; wenn daher das Wort vom Menschen aufgenommen wird, so wird der Herr selbst aufgenommen. Hieraus erhellt, daß durch das Wort die Verbindung des Herrn mit dem Menschen zustande kommt; und weil es eine Verbindung des Herrn mit dem Menschen ist, darum auch eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen, denn der Himmel heißt Himmel vermöge des göttlich Wahren, das vom Herrn ausgeht, mithin vermöge des Göttlichen. Daher wird von denen, die im Himmel sind, gesagt, sie seien im Herrn. Daß das Göttliche Sich mit denen verbindet, die den Herrn lieben und Sein Wort halten, sehe man Joh.14/23.

Aus diesem kann erhellen, daß durch das Blut des Bundes die Verbindung des Herrn durch den Himmel mit dem Menschen mittelst des Wortes verstanden wird, wie auch bei

Sach.9/10,11: "Ausrotten werde Ich den Wagen aus Ephraim, und das Roß aus Jerusalem, und ausgerottet soll werden der Bogen des Krieges; dagegen wird Er Frieden lehren den Völkerschaften; Sein Herrscher wird sein von Meer zu Meer, und vom Strom bis zu den Enden der Erde; und was dich betrifft, so werde Ich durch das Blut Deines Bundes entlassen Deine Gebundenen aus der Grube, worin kein Wasser ist": Wer nichts vom inneren Sinn weiß, kann hier nichts anderes verstehen, als solches, was der Buchstabensinn in sich schließt, daß nämlich ausgerottet werden soll der Wagen aus Ephraim, das Roß aus Jerusalem, und die Kriegsbogen, und endlich, daß das Blut des Bundes das Blut des Herrn sei, durch das diejenigen befreit werden sollen, die in Sünden sind, wobei man auf verschiedene Art erklärt, wer diejenigen seien, die unter den gebundenen in der Grube, worin kein Wasser, verstanden werden. Wer aber den inneren Sinn des Wortes weiß, begreift, daß hier vom göttlich Wahren gehandelt wird, und daß dieses, nachdem es verwüstet war, d.h. nicht mehr im Glauben und Herzen vom Menschen aufgenommen wurde, durch das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, wieder hergestellt, und so diejenigen, die es glauben und tun, mit dem Herrn selbst verbunden werden sollen; und dies kann man aus dem inneren Sinn des einzelnen in dieser Stelle noch vollständiger erkennen: wie aus der Bedeutung des Wagens, sofern er die Lehre der Kirche bezeichnet: Nr. 2760, 5321, 5945, 8215; Ephraims, sofern er das erleuchtete Verständige der Kirche vorbildet: Nr. 5354, 6222, 6238, aus der Bedeutung des Rosses, sofern es das Verständnis des Wortes bezeichnet: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321, 6125, 6534, 8029, 8146, 8148; Jerusalems, sofern es die geistige Kirche ist: Nr. 2117, 3654, 9166; aus der Bedeutung des Bogens, sofern er die Lehre des Wahren bezeichnet: Nr. 2686, 2709; und des Kriegs, sofern er den Kampf um die Wahrheiten bezeichnet: Nr. 1664, 2686, 8295.

Hieraus wird klar, daß durch die Ausrottung des Wagens aus Ephraim, und des Rosses aus Jerusalem, und des Kriegsbogens die Verwüstung des göttlich Wahren in der Kirche in betreff seines ganzen Verständnisses bezeichnet wird; und durch die Entlassung der Gebundenen in der Grube, worin kein Wasser ist, durch das Blut des Bundes, die Wiederherstellung durch das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre. Daß das Blut das göttlich Wahre und der Bund die Verbindung bezeichnet, wurde oben gezeigt, und daß die Gebundenen in der Grube die Angehörigen der geistigen Kirche sind, die durch das Kommen des Herrn in die Welt selig gemacht wurden, sehe man Nr. 6854. Grube, wo kein Wasser ist, wird gesagt, weil durch das Wasser das Wahre bezeichnet wird: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 7307, 8137, 8138, 8568, 9323.

9397. "Und las es vor den Ohren des Volkes", 2. Mose 24/7, bedeutet zur Beachtung und zum Gehorsam.

Dies erhellt aus der Bedeutung von lesen, sofern es ausdrückt, zur Beachtung, denn wenn etwas gelesen wird, so soll es gehört, vernommen und befolgt, d.h. beachtet werden; und aus der Bedeutung von "vor den Ohren", sofern es heißt, zum Gehorsam, denn die Ohren und hören bedeuten gehorchen: Nr. 2542, 3869, 4551, 4652-4660, 5471, 5475, 7216, 8361, 8990, 9311.

Weil die Ohren nicht nur das Hören und Wahrnehmen, sondern auch den Gehorsam bedeuten, darum wird im Wort sehr oft gesagt: "reden vor ihren Ohren", und "lesen vor ihren Ohren", nicht aber reden und lesen vor ihnen:

Jerem.28/7: "Höre diese Worte, die Ich rede vor deinen Ohren, und vor den Ohren des ganzen Volkes".

1.Sam.11/4: "Sie redeten diese Worte vor den Ohren des Volkes".

1.Sam.25/24: "Laß deine Magd reden vor deinen Ohren".

Richt.7/3: "Verkündige vor den Ohren des Volkes und sprich".

2. Mose 11/2: "Sprich vor den Ohren des Volkes".

5. Mose 5/1: "Höre Israel, die Satzungen und Rechte, die ich heute rede vor deinen Ohren".

5. Mose 31/28: "Ich rede vor ihren Ohren diese Worte".

5. Mose 32/44: "Mose redete alle Worte des Liedes vor den Ohren des Volkes".

2.Kön.23/2: "Er las vor ihren Ohren alle Worte des Buchs des Bundes".

Jerem.36/15: "Sie sprachen zu ihm: Setze dich und lies es vor unseren Ohren, und Baruch las vor ihren Ohren".

Luk.7/1: "Als Jesus vollendet hatte alle Worte vor den Ohren des Volkes".

Weil Ohr und hören die Aufnahme, Wahrnehmung und Befolgung des Wahren, somit das Erste und Letzte des Glaubens bezeichnen, darum hat der Herr so oft gesagt: "Wer Ohren hat zu hören, der höre", wie Matth.11/15; 13/9,43; Mark.4/9,23; 7/16; Luk.14/35.

Und weil durch die Tauben oder nicht Hörenden im geistigen Sinn die bezeichnet werden, die nicht im Glauben des Wahren sind, weil nicht in der Erkenntnis, und daher in der Vernehmung desselben: Nr. 6989, 9209, darum hat der Herr, als Er einen Tauben heilte, den Finger in seine Ohren gelegt, und gesagt: "Hephatha, das heißt, tue dich auf, und alsbald wurde sein Gehör aufgetan": Mark.7/32-35. Daß alle Wunder des Herrn Zustände der Kirche in sich schlossen und bezeichneten, sehe man Nr. 8364, 9086.

9398. "Und sie sprachen: Alles, was Jehovah geredet, wollen wir tun und Ihm gehorchen", 2. Mose 24/7, bedeutet die Aufnahme des Wahren, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, und den Gehorsam von Herzen und Seele.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "allem, was Jehovah geredet hat", sofern es das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende Wahre ist, worüber folgt. Aus der Bedeutung von tun, sofern es den Gehorsam mit Willen und somit von Herzen bezeichnet, wovon Nr. 9385, 9311; und aus der Bedeutung von hören, sofern es den Gehorsam mit Verstand, somit die Seele bezeichnet, wovon Nr. 7216, 8361.

Der Gehorsam von Herzen ist der Gehorsam aus dem Willen, somit aus dem Gefühl der Liebe; und der Gehorsam aus der Seele ist der Gehorsam aus dem Verstand, somit aus dem Glauben; denn das Herz bezeichnet den Willen und die Liebe: Nr. 3883-3896, 7542, 8910, 9050, 9300; und Seele den Verstand und den Glauben: Nr. 2930, 9050, 9281; daher kommt es, daß gesagt wird: "Wir wollen es tun und gehorchen".

Alles, was Jehovah geredet, bedeutet das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende Wahre, weil alles Wahre von demselben ausgeht. Daß das göttlich Wahre nicht vom Göttlichen Selbst, sondern vom Göttlich-Menschlichen ausgeht, erhellt offenbar bei Joh.1/18: "Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters, Der hat Ihn dargestellt". Deshalb wird der Herr das Wort genannt: Joh.1/1-3, welches das göttlich Wahre ist und von dem gesagt wird: "Das Wort ward Fleisch", d.h. Mensch: Joh.1/14, und zwar deshalb, damit das Göttliche Selbst unter menschlicher Gestalt selbsttätig das göttliche Wahre lehren konnte. Daß der Herr das Göttliche Selbst unter menschlicher Gestalt sei, sehe man Nr. 9315.

Hieraus erhellt, daß durch "Alles, was Jehovah geredet hat", das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende Wahre bezeichnet wird.

9399. "Und Mose nahm das Blut und sprengte es auf das Volk", 2. Mose 24/8, bedeutet die Befähigung zur Aufnahme vom Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Opferblutes, sofern es das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 9393; und aus der Bedeutung von sprengen auf das Volk, sofern es die Befähigung (oder Zubereitung) zur Aufnahme von seiten des Menschen bezeichnet, weil durch sprengen das Einfließen, somit das Befähigen ausgedrückt wird; denn das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, fließt fortwährend beim Menschen ein und bildet sein Verstandesvermögen; und (wenn man es glauben will,) der Mensch kann ohne fortwährenden Einfluß des vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren gar nichts innewerden und verstehen; denn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist das Licht, welches das Gemüt des Menschen erleuchtet und das inwendige Gesicht bildet, welches der Verstand ist. Und weil dieses Licht fortwährend einfließt, darum befähigt es einen jeden zur Aufnahme. Die es aber aufnehmen, sind solche, die im Guten des Lebens sind, die es aber nicht aufnehmen, sind solche, die im Bösen des Lebens sind. Gleichwohl sind diese wie jene in der Fähigkeit, inne zu werden und zu verstehen, wie auch in der Fähigkeit, aufzunehmen in dem Maß, als sie vom Bösen ablassen. Dies wurde bezeichnet durch die Hälfte des Blutes, das Mose auf das Volk sprengte.

Daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre das Licht ist, welches das Gemüt des Menschen erleuchtet und sein inwendiges Gesicht bildet, das der Verstand ist, sehe man Nr. 2776, 3167, 3195, 3636, 3643, 3993, 4405, 5400, 8644, 8707; dies wird auch verstanden bei

Joh.1/9-11: "Er war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt. Er war in der Welt und die Welt ist durch Ihn gemacht, aber die Welt erkannte Ihn nicht": hier wird vom Wort gehandelt, welches das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist.

Daß ein jeder Mensch, der in der Welt ist und gesunde Vernunft besitzt, die Fähigkeit hat, das göttlich Wahre zu verstehen, und daher auch die Fähigkeit es aufzunehmen, insoweit er vom Bösen abläßt, davon konnte ich mich durch viele Erfahrung überzeugen, denn alle, so viele ihrer im anderen Leben sind, sowohl Böse als Gute, können verstehen, was wahr und was falsch, wie auch, was gut und was böse ist. Obwohl aber die Bösen das Wahre und das Gute verstehen, so wollen sie es doch nicht verstehen, denn es widerstrebt ihr Wille und in diesem das Böse. Deshalb sinken sie, wenn sie sich selbst überlassen sind, immer wieder in das Falsche ihres Bösen zurück und verschmähen das Wahre und das Gute, das sie verstanden hatten. Ebenso war es auch bei diesen in der Welt, wo sie die Wahrheiten, die sie doch verstehen konnten, von sich stießen.

Hieraus wurde offenbar, daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre fortwährend in die menschlichen Gemüter einfließt und sie zur Aufnahme befähigt, und daß es in dem Maß aufgenommen wird, als man abläßt vom Bösen, das den Trieben der Selbst- und Weltliebe angehört.

9400. "Und sprach: Siehe, das ist das Blut des Bundes", 2. Mose 24/8, bedeutet, dadurch (entstehe) eine Verbindung des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen mit dem Himmel und mit der Erde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre bezeichnet, wovon Nr. 9393, 9399; und aus der Bedeutung des Bundes, sofern er die Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 9396. Daß es die Verbindung mit dem Himmel und mit der Erde bedeutet, kommt daher, weil das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, durch die Himmel hindurch bis zum Menschen kommt, und auf dem Wege sich einem jeden Himmel und zuletzt dem Menschen selbst anpaßt. Das göttlich Wahre auf unserer Erde ist das Wort: Nr. 9350-9362, das so beschaffen ist, daß es im ganzen und einzelnen einen inneren Sinn hat, der für die Himmel ist, und endlich einen äußeren Sinn oder Buchstabensinn, der für den Menschen ist. Hieraus wird klar, daß durch das Wort eine Verbindung des Herrn mit den Himmeln und mit der Welt stattfindet: Nr. 2143, 7153, 7381, 8920, 9094, 9212, 9216, 9357, 9396.

Aus diesem kann man den sicheren Schluß ziehen, daß ohne das Wort auf unserer Erde keine Verbindung des Himmels, somit keine Verbindung des Herrn mit dem Menschen bestünde; und wenn keine Verbindung, so würde das Menschengeschlecht auf dieser Erde ganz untergehen, denn das, was das innere Leben des Menschen macht, ist der Einfluß des göttlich Wahren vom Herrn, denn das ist das Licht selbst, welches das Gesicht des inwendigen Menschen, d.h. seinen Verstand erleuchtet, und das ist die in jenem Licht innewohnende himmlische Wärme, welche die Liebe ist und den Willen des inwendigen Menschen entzündet und belebt. Deshalb würde ohne dieses Licht und diese Wärme das Inwendige des Menschen sich verfinstern und erkalten, und es müßte sterben geradeso wie das Äußere des Menschen, wenn es ohne die Wärme und ohne das Licht der Weltsonne wäre.

Dies wird aber denen als widersinnig erscheinen, die nicht glauben, daß das Wort so beschaffen ist, und auch denen, die glauben, der Mensch habe das Leben in sich als sein Eigen, und es fließe nicht immerfort durch den Himmel vom Herrn ein. Daß das Leben des Menschen nicht in ihm ist, sondern vom Herrn einfließt, sehe man Nr. 4249, 4882, 5147, 5150, 5986, 6053-6058, 6189-6215, 6307-6327, 6466-6495, 6598-6626, 6982, 6985, 6996, 7055, 7056, 7058, 7147, 7270, 7343, 8685, 8701, 8717, 8728, 9110, 9111, 9223, 9276; und daß die Kirche des Herrn, die in der ganzen Welt zerstreut ist, vor dem Herrn wie ein Mensch ist: Nr. 9276; ebenso wie der Himmel, der daher der Größte Mensch genannt wird; und daß die Kirche, wo das Wort ist, wie das Herz und die Lunge in diesem Menschen ist, und daß alle außerhalb der Kirche daraus leben, wie die Glieder, Eingeweide und übrigen Organe des Leibes aus dem Herzen und der Lunge: Nr. 2054, 2853, 7396.

9401. "Den Jehovah mit euch geschlossen hat über alle diese Worte", 2. Mose 24/8, bedeutet die Verbindung mit dem Herrn durch das Ganze und Einzelne des Wortes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Bundes, den Jehovah geschlossen hat, sofern er die Verbindung vom Herrn bezeichnet, denn einen Bund schließen, heißt mit sich verbinden: Nr. 9396, und Jehovah im Wort ist der Herr: Nr. 9373. Und aus der Bedeutung von "allen diesen Worten", sofern sie das Ganze und Einzelne des Wortes bezeichnen, denn durch die vom Berg Sinai herab verkündigten Gesetze wird im umfassenden Sinn alles göttlich Wahre, somit das Wort im ganzen und einzelnen bezeichnet: Nr. 6752. Daß das Wort bis auf jedes Jota inspiriert sei, sehe man Nr. 7933, 9094, 9198, 9349, folglich daß durch das Wort eine Verbindung mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn durch das Ganze und Einzelne desselben stattfindet.

Es wird gesagt, Verbindung vom Herrn, weil der Herr den Menschen mit sich verbindet, nicht aber umgekehrt; denn alles Gute der Liebe und Wahre des Glaubens fließt vom Herrn ein und wird vom Menschen aufgenommen in dem Maß, als er vom Bösen abläßt: Nr. 9399; denn einen zurückwirkenden Einfluß, nämlich vom Menschen auf den Herrn, der von den wissenschaftlich Gebildeten der physische Einfluß genannt wird, gibt es nicht: Nr. 6322, 9110, 9111, 9216; und überdies ist alles, was vom Menschen ausgeht, als von ihm selber, nur Böses und daher Falsches: Nr. 210, 215, 987, 5660, 5786.

Hieraus erhellt, daß die Verbindung des Menschen mit dem Herrn vom Herrn ist und nicht vom Menschen. Daß es anders scheint, beruht auf Täuschung.

9402. Vers 9-11: Da stieg hinauf Mose und Aharon, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels. Und sie sahen den Gott Israels, und unter Seinen Füßen (war) wie ein Werk von Saphirstein, und wie die Substanz (Stoff) des Himmels an Reinheit. Und an die ausgesonderten Söhne Israels legte Er nicht Seine Hand, und sie schauten Gott, und aßen und tranken.

"Da stieg hinauf Mose und Aharon, Nadab und Abihu" bedeutet das Wort im inneren und äußeren Sinn und die Lehre aus beiden;

"und siebzig von den Ältesten Israels" bedeutet alle, die im Guten aus den Wahrheiten sind;

"und sie sahen den Gott Israels" bedeutet das Kommen und die Gegenwart des Herrn im Wort;

"und unter Seinen Füßen" bedeutet den letzten Sinn, welcher der Sinn des eigentlichen Buchstabens ist;

"war wie ein Werk von Saphirstein" bedeutet das Durchscheinende daselbst von den inneren Wahrheiten, und alles vom Herrn her;

"und wie die Substanz des Himmels an Reinheit" bedeutet das Durchscheinen des Engelshimmels;

"und an die ausgesonderten Söhne Israels" bedeutet diejenigen, die nur den äußeren, vom inneren getrennten Sinn (auffassen);

"legte Er nicht Seine Hand" bedeutet, daselbst sei nicht das Wahre in seiner Macht;

"und sie schauten Gott" bedeutet den Glauben;

"und aßen und tranken" bedeutet die Unterweisung über das Gute und Wahre des Gottesdienstes.

9403. "Da stieg hinauf Mose und Aharon, Nadab und Abihu", 2. Mose 24/9, bedeutet das Wort im inneren und äußeren Sinn und die Lehre aus beiden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses und Aharons, sofern sie das Wort im inneren und äußeren Sinn darstellen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Nadabs und Abihus, der Söhne Aharons, sofern sie die Lehre aus beiden bezeichnen, wovon Nr. 9374, 9375.

9404. "Und siebzig von den Ältesten Israels", 2. Mose 24/9, bedeutet alle, die im Guten aus den Wahrheiten sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl Siebzig, sofern sie das Volle bezeichnet, somit alles und alle, worüber 6508; und aus der Bedeutung der Ältesten Israels, sofern sie die bezeichnen, die im Guten aus Wahrheiten und in Wahrheiten aus dem Guten sind; denn durch Alte (oder Greise) werden im Wort diejenigen bezeichnet, die in der Weisheit sind: Nr. 6524, somit die, welche in einem Leben des Guten sind aus der Lehre des Wahren, und durch Israel die Angehörigen der geistigen Kirche: Nr. 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223, 8805, 9340, somit diejenigen, die in Wahrheiten sind, durch welche Gutes, und in Gutem, aus dem Wahrheiten (hervorgehen): Nr. 7956, 8234.

Hieraus erhellt, daß durch die siebzig Ältesten Israels diejenigen bezeichnet werden, die im Guten sind aus Wahrheiten, und im abstrakten Sinn das Gute aus den Wahrheiten. Dasselbe wird im inneren Sinn bezeichnet durch die siebzig Jünger des Herrn: Luk.10/1,17.

Die Kinder Israels waren in zwölf Stämme eingeteilt und zwölf Fürsten über sie gesetzt, und auch siebzig Älteste. Durch die zwölf Stämme wurde bezeichnet alles Wahre und Gute der Kirche im Inbegriff: Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335, 6337, 6397, 6640, 7836, 7891, 7996, 7997; durch die zwölf Fürsten aber alle Hauptwahrheiten: Nr. 5044; und durch die siebzig Ältesten alles Gute, das aus den Wahrheiten (hervorgeht). Wenn gesagt wird, das Gute (das aus Wahrheiten stammt), so wird die geistige Kirche verstanden, denn diese Kirche ist im Guten aus den Wahrheiten.

Wer die Geheimnisse der Kirche und des Himmels nicht weiß, kann glauben, daß alles Gute der Kirche aus Wahrheiten komme, weil das Gute nur durch Wahrheiten eingepflanzt werden kann, ja sogar, daß der Mensch nur durch die Wahrheiten wissen könne, was das Gute sei. Dennoch aber ist das Gute, das durch Wahrheiten kommt, das Gute der geistigen Kirche, und an sich betrachtet ist es das Wahre, das gut genannt wird, wenn es Sache des Willens und des Tuns, und dadurch des Lebens wird. Aber das Gute, das nicht durch Wahrheiten entsteht, sondern durch das Gute der gegenseitigen Liebe, ist das Gute der himmlischen Kirche, und ist an sich betrachtet nicht Wahres, sondern Gutes, weil es das Gute der Liebe zum Herrn ist. Dieses Gute bildete die jüdische Kirche vor, jenes Gute aber die israelitische Kirche; deshalb wurden sie in zwei Reiche geteilt.

Welcher und was für ein Unterschied besteht zwischen beiden Kirchen, mithin zwischen beiderlei Gutem, darüber sehe man, was früher Nr. 2046, 2227, 2669, 2708, 2715, 2718, 2935, 2937, 2954, 3166, 3235, 3236, 3240, 3246, 3374, 3833, 3887, 3969, 4138, 4286, 4493, 4585, 4938, 5113, 5150, 5922, 6296, 6289, 6366, 6427, 6435, 6500, 6647, 6648, 7091, 7233, 7877, 7977, 7992, 8042, 8152, 8234, 8521, gezeigt wurde.

Aus dem, was in diesen Abschnitten gesagt wurde, kann man erkennen, daß der Himmel des Herrn in einen geistigen und in einem himmlischen Himmel eingeteilt ist, und daß der himmlische Himmel der innerste oder dritte Himmel ist und der geistige Himmel der mittlere oder zweite.

9405. "Und sie sahen den Gott Israels", 2. Mose 24/10, bedeutet das Kommen und die Gegenwart des Herrn im Wort.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, wenn es auf den Herrn sich bezieht, sofern es Sein Kommen und Seine Gegenwart bezeichnet, wovon Nr. 4198, 6893. Daß der Gott Israels der Herr ist, erhellt aus allen denjenigen Stellen im Wort, wo Er der Heilige Israels und der Gott Israels heißt, man sehe Nr. 7091. Der Gott Israels ist der Gott der geistigen Kirche, weil durch Israel diese Kirche bezeichnet wird, wovon Nr. 9404.

Das Kommen und die Gegenwart des Herrn im Wort wird bezeichnet durch "sie sahen den Gott Israels", aus dem Grund, weil durch die Gesetze, die vom Berg Sinai herab verkündigt wurden, im weiten Sinn alles göttlich Wahre bezeichnet wird, somit das Wort im Ganzen und seinen einzelnen Teilen: Nr. 6752, 9401. Aber die Ankunft und die Gegenwart des Herrn im Wort wird bezeichnet, weil das Wort das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, und was vom Herrn ausgeht, der Herr selbst ist. Deshalb werden diejenigen, die das Wort lesen und dabei zum Herrn aufsehen, mit der Anerkennung, daß alles Wahre und alles Gute von Ihm ist und nichts von ihnen selbst, erleuchtet, und sehen das Wahre und werden inne das Gute aus dem Wort. Diese Erleuchtung kommt vom Lichte des Himmels, und dieses Licht ist das göttlich Wahre selbst, das vom Herrn ausgeht, denn dieses erscheint vor den Engeln im Himmel als Licht; man sehe Nr. 2776, 3195, 3339, 3636, 3643, 3862, 3993, 4302, 4413, 4415, 5400, 6032, 6313, 6608.

Des Herrn Kommen und Gegenwart im Wort wird auch verstanden unter dem Sehen des Menschensohns:

Matth.24/30: "Alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns, und sie werden sehen den Sohn des Menschen kommen in den Wolken des Himmels mit Kraft und Herrlichkeit": man sehe Nr. 4060: die Wolke bedeutet nämlich den Buchstabensinn des Wortes, und die Kraft und Herrlichkeit den inneren Sinn desselben. Der Buchstabensinn des Wortes wird Wolke genannt, weil er im Licht der Welt ist, und der innere Sinn wird Herrlichkeit genannt, weil er im Lichte des Himmels ist; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 5922, 6313, 6752, 8106, 8267, 8427, 8443, 8781.

Überdies wird im inneren Sinn vom Herrn allein und von Seinem Reich und Seiner Kirche gehandelt, daher die Heiligkeit des Wortes und daher das Kommen und die Gegenwart des Herrn für die, welche, wenn sie das Wort lesen, Ihn und den Nächsten, d.h. das Gute des Mitbürgers, des Vaterlandes, der Kirche und des Himmels (Nr. 6818-6824, 8123) im Auge haben und nicht sich selbst, wie oben gesagt wurde. Der Grund ist, weil solche sich vom Herrn in das Licht des Himmels erheben lassen, (die anderen) aber sich nicht erheben lassen, denn sie halten ihren Blick fest auf sich selbst und auf die Welt gerichtet.

Hieraus kann man erkennen, was es heißt, den Herrn sehen im Wort.

9406. "Und unter Seinen Füßen", 2. Mose 24/10, bedeutet den letzten Sinn, welcher der Sinn des eigentlichen Buchstabens ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Füße, sofern sie das Natürliche bezeichnen, wovon Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952; somit bedeuten die Fußsohlen, die unter den Füßen sind, das Letzte der Natur.

Daß "unter den Füßen" hier den letzten Sinn des Wortes bezeichnet, welcher der Buchstabensinn ist, hat den Grund, weil die Rede ist vom göttlich Wahren oder dem Worte, das vom Herrn ausgeht, und das der Herr ist, wie aus dem Vorhergehenden erhellen kann; und das Letzte des göttlich Wahren oder des Wortes ist so beschaffen wie der Buchstabensinn, der natürlich ist, weil für den natürlichen Menschen geeignet.

Daß der Buchstabensinn in sich den inneren Sinn enthält, der beziehungsweise geistig und himmlisch ist, erhellt aus allem was in betreff des Wortes bisher gezeigt wurde. Aber je weltlicher und leiblicher der Mensch ist, desto weniger begreift er dies, weil er sich in das geistige Licht nicht erheben läßt, und daher nicht sehen kann, wie das Wort beschaffen ist, daß es nämlich im Buchstaben natürlich und im inneren Sinn geistig ist; denn von der geistigen Welt aus oder aus dem Licht des Himmels kann man das Untere bis zum Letzten sehen, wie beschaffen es ist, nicht aber umgekehrt: Nr. 9401, somit auch, daß das Wort im Buchstaben so beschaffen ist.

Weil das Wort im Buchstaben natürlich ist und durch die Füße das Natürliche bezeichnet wird, darum wird das Letzte des Wortes wie das Letzte der Kirche der Ort der Füße Jehovahs genannt, wie auch der Schemel Seiner Füße, und auch Wolke und Finsternis beziehungsweise:

Jes.60/11,13: "Deine Tore wird man immer offenhalten, damit man zu dir bringe das Heer der Völkerschaften und ihre Könige herbeiführe. Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen; Tanne, Fichte und Buchsbaum miteinander, um zu schmücken den Ort des Heiligtums; und den Ort Meiner Füße, will Ich herrlich machen": hier wird vom Herrn und von Seinem Reich und der Kirche gehandelt. Durch das Heer der Völkerschaften werden die verstanden, die im Guten des Glaubens, und durch die Könige die, welche in den Wahrheiten des Glaubens sind. Daß die Völkerschaften diejenigen bedeuten, die im Guten des Glaubens sind, sehe man Nr. 1259, 1328, 1416, 1849, 4574, 6005; und die Könige die, welche in den Wahrheiten sind: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Die Herrlichkeit des Libanon oder die Zeder bedeutet das geistig Gute und Wahre; Tanne, Fichte und Buchsbaum das entsprechende natürlich Gute und Wahre. Der Ort des Heiligtums ist der Himmel und die Kirche und auch das Wort. Der Ort der Füße bedeutet den Himmel, die Kirche, wie auch das Wort im Letzten. Daß es auch das Wort bedeutet, kommt daher, weil der Himmel ein Himmel ist vermöge des göttlich Wahren, das vom Herrn ausgeht, ebenso die Kirche; und das göttlich Wahre, das die Kirche und den Himmel macht, ist das Wort. Daher wird auch das Innerste des Zeltes, in dem die Lade und das Gesetz war, das Heiligtum genannt, denn das Gesetz ist das Wort: Nr. 6752:

Jes.66/1: "Die Himmel sind Mein Thron und die Erde der Schemel Meiner Füße".

Ps.99/5-7: "Erhöhet Jehovah, unseren Gott, und betet an zum Schemel Seiner Füße; heilig ist Er; Mose und Aharon waren unter Seinen Priestern, in der Wolkensäule hat Er zu ihnen geredet": der Schemel der Füße Jehovahs, zu dem hingewendet sie anbeten sollten, bedeutet das göttlich Wahre im Letzten, somit das Wort. Daß Mose und Aharon im vorbildlichen Sinn das Wort sind, sehe man Nr. 7089, 7382, 8373, 8374; und daß die Wolke das Wort im Buchstaben bezeichnet, oder das göttlich Wahre im Letzten, sehe man die Vorrede zum 1. Mose Kapitel 18, Nr. 4060, 4391, 5922, 6343, 6752, 8106, 8781. Hieraus wird klar, was es heißt, in der Wolkensäule reden.

Ps.132/6,7: "Wir haben von Ihm gehört in Ephrata, wir haben Ihn gefunden in den Feldern des Waldes, wir wollen in Seine Wohnungen gehen und uns beugen vor dem Schemel Seiner Füße": hier ist die Rede vom Herrn und von Seiner Offenbarung im Wort. Ihn finden in Ephrata, bedeutet im geistig himmlischen Sinn des Wortes: Nr. 4585, 4594, in den Feldern des Waldes bedeutet im natürlichen oder buchstäblichen Sinn des Wortes: Nr. 3220, 9011. Schemel der Füße bedeutet das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, im Letzten.

Ps.18/10,12,13: "Jehovah neigte den Himmel und dichte Finsternis (war) unter Seinen Füßen; Er machte die Finsternis zu Seinem Bergungsort, Finsternis der Wasser, Wolken der Himmel; vom Glanz vor Ihm gingen Seine Wolken vorüber": hier ist die Rede von der Ankunft und der Gegenwart des Herrn im Wort. Dichte Finsternis unter Seinen Füßen bedeutet den Buchstabensinn des Wortes, ebenso die Finsternis der Wasser und die Wolken der Himmel. Daß demnach diesem Sinn das göttlich Wahre, wie es in den Himmeln ist, innewohnt, wird dadurch bezeichnet, daß Er die Finsternis zu Seinem Bergungsort gemacht habe; und daß bei der Gegenwart des Herrn der innere Sinn erscheint, wie er im Himmel ist in seiner Herrlichkeit, wird dadurch bezeichnet, daß vom Glanz vor Ihm Seine Wolken vorübergehen.

Nahum 1/3: "Jehovah hat im Sturm und Wetter Seinen Weg, und eine Wolke ist der Staub Seiner Füße": auch hier bedeutet Wolke das Wort im Buchstabensinn, der auch durch Sturm und Wetter bezeichnet wird, in dem Jehovah Seinen Weg hat.

Wenn beim Menschen das göttlich Wahre, wie es im Himmel ist, aus dem eigentlichen Buchstabensinn durchscheint, dann wird dieser Sinn beschrieben durch die Füße und durch ihren Glanz gleich dem des blanken Erzes, wie auch bei Dan.10/5,6: "Ich hob meine Augen auf und sah; siehe, da war ein Mann, angetan mit Leinwand, dessen Lenden waren umgürtet mit Gold von Uphas, und Sein Leib wie Tharschisch, und Sein Angesicht wie das Angesicht des Blitzes, und Seine Augen wie Feuerfackeln, Seine Arme und seine Füße wie der Glanz des blanken Erzes, und die Stimme Seiner Worte wie die Stimme einer Schar": unter dem in Leinwand gekleideten Manne wird hier im höchsten Sinn der Herr verstanden, und deshalb auch das göttlich Wahre, das von Ihm ausgeht, denn das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, ist der Herr selbst im Himmel und in der Kirche. Das göttlich Wahre oder der Herr im Letzten wird verstanden durch die Arme und Füße gleich dem Glanze des blanken Erzes, sodann durch die Stimme Seiner Worte gleich der Stimme einer Schar; ebenso Hes.1/7.

Der Zustand der Kirche, wie er nach und nach sich gestaltet auf dieser Erde in Ansehung der Aufnahme des vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren wird auch verstanden unter dem Standbilde, das dem Nebukadnezar erschien bei Dan.2/32-34: "Das Haupt des Standbildes war Gold, seine Brust und seine Arme Silber, sein Bauch und Hüften Erz, seine Beine Eisen, seine Füße einesteils Eisen und einesteils Ton, die nicht zusammenhingen; und ein Stein aus dem Fels zermalmte Eisen, Erz, Silber und Gold": Der erste Zustand der Kirche in Ansehung des vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren ist Gold, weil durch Gold das himmlisch Gute bezeichnet wird, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 8932; der zweite wird durch Silber bezeichnet, welches das geistig Gute ist, und dieses ist das Gute des Glaubens an den Herrn, und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten: Nr. 1551, 2954,5658, 7999; der dritte durch Erz, welches das natürlich Gute ist: Nr. 425, 1551; und der vierte durch Eisen, welches das natürlich Wahre ist: Nr. 425, 426. Der Ton bedeutet das Falsche, das mit dem Wahren und Guten nicht zusammenhängt. Daß der Stein aus dem Felsen das Eisen, Erz, Silber und Gold zermalmte, bedeutet, daß die Kirche in Ansehung der Aufnahme des Wahren aus dem Wort zugrunde gehe, wenn das Falsche und Böse durch den Buchstabensinn des Wortes begründet werden, was geschieht, wenn sich die Kirche in ihrem letzten Zustand befindet und dann in keiner himmlischen Liebe mehr, sondern bloß in einer weltlichen und fleischlichen. So beschaffen war das Wort in Ansehung seiner Aufnahme bei dem jüdischen Volke, als der Herr in die Welt kam, und so beschaffen ist das Wort bei den meisten heutigen Tages, so daß man nicht einmal weiß, daß etwas Inneres im Wort ist, und daß, wenn man auch sagt, daß ein solches vorhanden und wie beschaffen es ist, es nicht angenommen wird, während man doch in den ältesten Zeiten, die durch das Gold bezeichnet wurden, im Buchstabensinn des Wortes nichts anderes sah, als das Himmlische, fast ohne Rücksicht auf den Buchstaben.

Hieraus kann man nun erkennen, daß durch den Gott Israels und was unter Seinen Füßen erschien, das Wort in seinem letzten Sinn oder im Buchstabensinn bezeichnet wird.

9407. "Wie ein Werk von Saphir", 2. Mose 24/10, bedeutet das Durchscheinende daselbst von den inneren Wahrheiten und alles vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Werkes von Saphir, sofern es die Beschaffenheit des buchstäblichen Sinnes des Wortes bezeichnet, wenn in diesem der innere Sinn wahrgenommen wird, somit wenn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, wie es im Himmel beschaffen ist, durchscheint; denn das Wort ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, das in seinem Ursprung göttlich ist, und im Fortgang durch die Himmel im innersten Himmel himmlisch, im zweiten oder mittleren geistig, im ersten oder letzten geistig natürlich, und in der Welt natürlich und weltlich ist. So beschaffen ist es im Sinn des Buchstabens, der für den Menschen ist. Hieraus erhellt, daß dieser Sinn, welcher der letzte in der Ordnung ist, in sich den geistigen und himmlischen Sinn und in seinem Innersten das Göttliche selbst enthält. Weil nun diese Sinne im letzten oder buchstäblichen enthalten sind, und auch erscheinen für die, welche das Wort geistig auffassen, darum wird derselbe durch das Werk von Saphir vorgebildet, das die Strahlen des himmlischen Lichts durchdringen oder durchscheinen läßt.

Damit man sich eine Vorstellung von diesem Durchscheinen machen kann, möge die menschliche Rede als Beispiel dienen: Diese ist in ihrem ersten Ursprung der Zweck, den der Mensch durch die Rede offenbaren will. Dieser Zweck ist seine Liebe, denn was der Mensch liebt, das hat er zum Zweck; aus diesem fließt das Denken des Menschen und zuletzt die Rede. Daß es so ist, kann jeder wissen und wahrnehmen, der es wohl erwägt. Daß der Zweck das erste der Rede ist, ergibt sich aus der allgemeinen Regel, daß einem jeden Verstehen ein Zweck innewohnt, und daß es ohne Zweck kein Verstehen gibt. Das Denken ist das zweite bei der Rede, was aus jenem ersten entspringt, denn niemand kann reden ohne zu denken, und denken ohne Zweck. Daß hieraus die Rede in Worten hervorgeht, und daß diese das letzte ist, was im eigentlichen Sinn Rede genannt wird, ist bekannt. Weil es so ist, achtet der Mensch, der auf die Rede eines anderen merkt, nicht auf die Worte oder Ausdrücke der Rede, sondern auf den Sinn derselben, der dem Denken dessen, der redet, angehört. Und wer weise ist, achtet auf den Zweck, um deswillen jener aus seinem Denken so geredet hat, d.h., was er beabsichtigt und was er liebt. Diese drei (Momente) stellen sich in der Rede des Menschen dar, und die Rede in Worten dient ihnen als letzte Unterlage.

Aus dieser Vergleichung kann man sich eine Vorstellung vom Wort im Buchstaben machen, denn auf dieses achtet und merkt man im Himmel nicht anders, als wie man auf das Denken des Menschen zu achten pflegt, das durch die Rede in Worten sich darstellt, und im innersten Himmel nicht anders als auf die Absicht und den Zweck. Der Unterschied ist aber der, daß der Buchstabensinn des Wortes, wenn es vom Menschen gelesen wird, im Himmel nicht gehört und wahrgenommen wird, sondern nur der innere Sinn, weil man im Himmel nur das Geistige und Himmlische des Wortes inne wird, nicht aber sein Natürliches. Auf diese Weise geht ein Sinn in den anderen über weil sie entsprechen, und das Wort in lauter Entsprechungen geschrieben ist.

Hieraus wird klar, was in Beziehung auf das Wort unter dem Durchscheinenden zu verstehen ist, das durch das Werk von Saphir bezeichnet wird. Wer aber nicht verständig denken kann, d.h. abgezogen von den materiellen Dingen, kann dieses nicht begreifen, nicht einmal, daß es einen anderen Sinn im Wort geben könne, als den, der im Buchstaben hervortritt. Wenn ihm gesagt wird, daß ein geistiger Sinn darinnen sei, der dem Wahren angehört, und in diesem ein himmlischer Sinn, der dem Guten angehört, und daß diese Sinne aus dem Buchstabensinn hervorleuchten, wird er zuerst staunen, hernach aber es als nichtig verwerfen, und zuletzt darüber spotten. Daß es heutzutage Leute solcherart in der Christenheit, hauptsächlich unter den Weltgelehrten gibt, wurde (mir) durch lebendige Erfahrung gezeigt, wie auch, daß die, welche gegen jene Wahrheit vernünfteln, sich für weiser halten als die anderen, namentlich als die, welche dieselbe verteidigen. Und doch bestand in den ältesten Zeiten, welche die goldenen und silbernen genannt wurden, die Gelehrsamkeit (in der Kunst) so zu reden und so zu schreiben, daß man auf den Buchstabensinn nur soweit achtete, als die (in ihm) verborgene Weisheit hervorleuchtete, wie man deutlich erkennen kann aus den ältesten Büchern, auch bei den Heiden, wie auch aus den Überresten in ihren Sprachen; denn ihre Hauptwissenschaft war die Wissenschaft der Entsprechungen und die Wissenschaft der Vorbildungen, die Wissenschaften heutzutage zu den verlorengegangenen Dingen gehören.

Daß unter den Füßen des Herrn wie ein Werk von Saphir erschien, und dieses das Durchscheinen des Wortes im Buchstaben bedeutet, hat seinen Grund darin, daß der Stein im allgemeinen das Wahre bedeutet, und der Edelstein das vom Göttlichen des Herrn durchscheinende Wahre. Daß der Stein im allgemeinen das Wahre bedeutet, sehe man Nr. 643, 1298, 3720, 3769, 3771, 3773, 3789, 3798, 6426, 8609, 8940, 8941, 8942; und daß der Edelstein das vom Göttlichen des Herrn durchscheinende Wahre bedeutet, wurde durch die zwölf Edelsteine im Brustschild Aharons bezeichnet, der Urim und Thummim genannt wurde: Nr. 3862, 6335, 6640.

Hes.28/12,13,15: "Voll Weisheit und vollkommen an Schönheit in Eden, dem Garten Gottes, warst du; allerlei Edelgestein war deine Decke; Rubin, Topas, Diamant, Türkis, Schoham und Jaspis, Saphir, Chrysopras, Smaragd und Gold. Das Werk deiner Pauken und deiner Pfeifen war bei dir bereitet am Tage, da du geschaffen wurdest. Vollkommen warst du in deinen Wegen am Tage, da du geschaffen wurdest": hier von Tyrus, durch das die Kirche in Ansehung der inneren Erkenntnisse des Wahren und Guten bezeichnet wird: Nr. 1201; ihre Einsicht und Weisheit, wie sie in ihrer Kindheit oder in ihrem ersten Zeitalter beschaffen war, wird durch jene Edelsteine beschrieben. Der Tag, wo sie geschaffen wurde, bezeichnet den ersten Zustand, als sie wiedergeboren wurden; denn Schöpfung bedeutet im Wort die Wiedergeburt, oder die neue Schöpfung des Menschen: Nr. 16, 88.

Das gleiche wird durch die Edelsteine bezeichnet Joh.Offenb.21/19,20: "Die Gründe der Mauer der Stadt waren mit allerlei Edelsteinen geschmückt; der erste Grund war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst": hier wird vom heiligen Jerusalem gehandelt, das vom Himmel herabkommt, und unter dem eine neue Kirche bei den Heiden verstanden wird, nachdem die heutige in der europäischen Welt verwüstet worden ist. Die Edelsteine, welche die Gründe (oder Grundlagen) sind, bedeuten die göttlichen Wahrheiten, die im Letzten der Ordnung durchleuchten. Das im Letzten der Ordnung durchleuchtende göttlich Wahre, welches das Wort im Buchstaben ist, wird hauptsächlich durch den Saphir bezeichnet, wie bei

Jes.54/11: "Du Niedergebeugte, von Wettern Umhergetriebene und Trostlose, siehe, Ich will deine Steine in Karfunkel stellen, und deine Gründe in Saphire legen": auch hier wird von der Kirche gehandelt, die auf die frühere folgen soll, und verstanden wird unter der Einsamen, die mehr Söhne hat als die Verehelichte: Jes.54/1. Die Steine stellen, bedeutet die Wahrheiten der Kirche, die Gründe in Saphire legen, bedeutet die Wahrheiten, die im Letzten durchscheinen. Das gleiche wird durch Saphir bezeichnet bei

Jerem.Klagel.4/7: "Ihre Nasire waren weißer denn Schnee, heller denn Milch, röter waren ihre Gebeine denn Perlen, wie Saphir war ihre Glättung": die Nasire bezeichneten im vorbildlichen Sinn den Herrn in Ansehung des göttlich Natürlichen: Nr. 3301, 6437; daher auch das von Ihm ausgehende göttlich Wahre im Letzten, welches das Wort im Buchstabensinn ist; denn die Haare, die hier unter den Nasiren verstanden werden, und weißer heißen denn Schnee und heller denn Milch, bedeuteten das Wahre im Letzten: Nr. 3301, 5247, 5570. Das Weiße und Helle wird vom Wahren gesagt: Nr. 3301, 5319. Die Gebeine, die rot waren, bezeichnen die wißtümlichen Wahrheiten, welche die letzten sind, und den anderen als Knechte dienen: Nr. 6592, 8005. Röte wird gesagt vom Guten der Liebe, das in den Wahrheiten (wohnt): Nr. 3300. Hieraus wird klar, daß der Saphir das Wahre im Letzten bezeichnet, das von den inneren Wahrheiten durchleuchtend ist.

Hes.1/26; 10/1: "Über der Ausbreitung, die über dem Haupt der Cherube, war es anzusehen wie der Stein Saphir, in Gestalt eines Throns, und über der Gestalt eines Throns war wie das Ansehen eines Menschen, der darauf saß": Cherube bedeuten die Wache und Vorsehung des Herrn, damit kein Zugang zu Ihm sei außer durch das Gute: Nr. 9277; der Thron, auf dem wie das Ansehen eines Menschen war, bedeutet das göttlich Wahre vom göttlich Guten des Herrn: Nr. 5313, 6397, 9039. Hieraus erhellt, daß der Stein Saphir das Wahre bedeutet, das durchleuchtend ist von inwendigen Wahrheiten, nämlich der Stein das Wahre und Saphir das Durchleuchten.

Alle Teile des Wortes sind aber durchleuchtend vom Herrn, weil das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, das Einzige ist, aus dem alles (besteht); denn was das Erste ist, das ist auch im Folgenden und Abgeleiteten das Einzige, weil aus ihm alles ist und herkommt, und das göttlich Wahre ist der Herr. Deshalb wird auch im höchsten Sinn des Wortes gehandelt vom Herrn allein, von Seiner Liebe, Vorsehung und Seinem Reich in den Himmeln und auf Erden, hauptsächlich von der Verherrlichung Seines Menschlichen. Daß das göttlich Wahre der Herr selbst ist, erhellt daraus, daß alles, was von jemand ausgeht, er selbst ist, sobald das, was vom Menschen ausgeht, wenn er redet oder handelt, aus seinem Willen und Verstand kommt. Der Wille und Verstand machen das Leben des Menschen, somit den Menschen selbst, denn der Mensch ist nicht Mensch vermöge der Gestalt des Angesichts und des Leibes, sondern durch das Verstehen des Wahren und Wollen des Guten. Hieraus kann man erkennen, daß das, was vom Herrn ausgeht, der Herr ist, und daß dieses das göttlich Wahre ist, wurde im vorhergehenden öfters gezeigt.

Wer aber die Geheimnisse des Himmels nicht weiß, kann glauben, daß es mit dem göttlich Wahren, das vom Herrn ausgeht, sich nicht anders verhalte, als wie mit der Rede, die vom Menschen ausgeht. Aber es ist keine Rede, sondern das Göttliche, das die Himmel erfüllt, wie das Licht und die Wärme aus der Sonne die Welt erfüllt. Es läßt sich dies näher beleuchten durch die Sphären, die von den Engeln im Himmel ausgehen, worüber Nr. 1048, 1053, 1316, 1504-1520, 1695, 2401, 4464, 5179, 6206, 7454, 6598-6613, 8063, 8630, 8794, 8797, und daß es die Sphären des Glaubenswahren und des Guten der Liebe vom Herrn sind, sehe man in jenen Abschnitten nachgewiesen. Die göttliche Sphäre aber, die vom Herrn ausgeht, und die das göttlich Wahre ist, ist eine universelle (überall waltende), und erfüllt den ganzen Himmel und macht alles Leben daselbst. Sie erscheint dort vor Augen wie ein Licht, das nicht nur den Gesichtssinn, sondern auch die Gemüter erleuchtet; eben diese ist es auch, die beim Menschen den Verstand hervorruft. Dies wird verstanden bei

Joh.1/4,9,10: "In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen; es war das wahrhaftige Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht": hier ist die Rede vom göttlich Wahren, welches das Wort genannt wird, und (gesagt), daß das göttlich Wahre oder das Wort der Herr selbst sei.

Dieses Licht, welches das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, wurde von den Alten geschildert durch Strahlenkreise von goldener Farbe um das Haupt und den Leib Gottes, der als Mensch dargestellt wurde; denn die Alten hatten von Gott keine andere Wahrnehmung, als unter menschlicher Gestalt.

Wenn der Mensch im Guten ist, und aus dem Guten in den Wahrheiten, dann wird er in dieses göttliche Licht erhoben, und je nach dem Maße und der Beschaffenheit des Guten in ein mehr inneres (Licht). Dadurch wird ihm eine allgemeine Erleuchtung zuteil, in der er vom Herrn unzählige Wahrheiten sieht, die er aus dem Guten inne wird; und alsdann wird er vom Herrn zur Wahrnehmung und Annahme dessen geführt, was für ihn taugt, und zwar in den einzelnsten Dingen der Ordnung gemäß, wie es für sein ewiges Leben förderlich ist. In den einzelnsten Dingen wird gesagt, weil die allwaltende Vorsehung des Herrn eben dadurch eine allwaltende ist, weil sie in den einzelnsten Dingen ist, denn das einzelne in seiner Gesamtheit wird das Allwaltende oder Universelle genannt: Nr. 1919, 6159, 6338, 6482, 6483, 8864, 8865.

9408. "Und wie die Substanz des Himmels an Reinheit", 2. Mose 24/10, bedeutet das Durchscheinen des Engelshimmels.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Himmels, sofern es der Engelshimmel ist, worüber folgt; und aus der Bedeutung der Reinheit oder Lauterkeit der Substanz, wenn vom Himmel die Rede ist, sofern sie das Durchscheinen bezeichnet. Was das Durchscheinen des Engelshimmels ist, wenn vom Worte die Rede ist, soll mit wenigen Worten gesagt werden:

Vom Engelshimmel wird gesagt, er scheine durch, wenn das göttlich Wahre durchscheint; denn der ganze Himmel ist nichts anderes als ein Aufnahmegefäß des göttlich Wahren. Ein jeder Engel ist nämlich die Aufnahme desselben im besonderen, somit auch alle, oder der ganze Himmel im allgemeinen; daher wird der Himmel die Wohnung Gottes genannt, wie auch der Thron Gottes, weil durch Wohnung das göttlich Wahre bezeichnet wird, das vom Herrn ausgeht und im innersten Himmel aufgenommen wird; dieses ist beziehungsweise das Gute: Nr. 8269, 8309. Und durch Thron wird das göttlich Wahre bezeichnet, wie es im mittleren Himmel aufgenommen wird: Nr. 5313, 6397, 8625. Weil das göttlich Wahre, so wie es im Himmel ist, aus dem Buchstabensinn des Wortes durchscheint (oder hervorleuchtet), darum ist es der Engelshimmel, der durchscheint; denn das Wort ist das göttlich Wahre, das allen Himmeln angepaßt ist, und daher die Himmel mit der Welt, d.h. die Engel mit den Menschen verbindet: Nr. 2143, 7153, 7381, 8520, 9094, 9212, 9216, 9357, 9396. Hieraus erhellt, was unter dem Durchscheinen des Engelshimmels verstanden wird.

Daß der Himmel im inneren Sinn der Engelshimmel ist, hat seinen Grund in der Entsprechung und auch in der Erscheinung. Daher kommt es, daß, wo im Wort die Himmel oder die Himmel der Himmel genannt werden, im inneren Sinn die Engelshimmel verstanden werden, denn die Alten hatten keine andere Vorstellung vom sichtbaren Himmel, als daß in demselben die Himmelsbürger wohnen, und daß die Gestirne ihre Wohnungen seien. Die gleiche Vorstellung haben noch heutzutage die Einfältigen, und hauptsächlich die Kinder; daher sieht man auch zum Himmel hinauf, wenn man zu Gott betet, und es besteht auch wirklich eine Entsprechung, denn im anderen Leben erscheint auch ein Himmel mit Gestirnen, aber nicht der Himmel, der vor den Menschen in der Welt erscheint, sondern es ist ein Himmel, wie er dem Zustand der Einsicht und Weisheit der Geister und Engel gemäß erscheint. Die Gestirne an demselben sind die Erkenntnisse des Guten und Wahren, und die Wolken, die zuweilen unter dem Himmel erblickt werden, haben verschiedene Bedeutung, je nach ihrer Farbe, Durchsichtigkeit und ihrer Bewegung. Das Blau des Himmels bedeutet das aus dem Guten durchscheinende Wahre. Hieraus kann man erkennen, daß durch die Himmel die Engelshimmel bezeichnet werden. Durch die Engelshimmel aber werden die göttlichen Wahrheiten bezeichnet, weil die Engel die Aufnehmer des vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren sind. Das gleiche wird durch die Himmel bezeichnet bei

Ps.148/4: "Lobet Jehovah, ihr Himmel der Himmel, und die Wasser, die über den Himmeln".

Ps.68/34: "Spielet dem Herrn, Der einherfährt auf dem Himmel der Himmel des Altertums".

Ps.33/6: "Durch das Wort Jehovahs sind die Himmel gemacht, und all ihr Heer".

Ps.19/2: "Die Himmel erzählen Seine Herrlichkeit, und die Werke Seiner Hände verkündigt das Firmament".

Richt.5/4: "Jehovah, als Du ausgingst aus Seir, erzitterte die Erde, sowohl die Himmel als auch die Wolken träufelten Wasser".

Dan.8/10: "Das Horn des Bocks wuchs bis zum Heer der Himmel, und warf auf die Erde vom Heer und von den Sternen, und zertrat sie".

Amos 9/6: "Der Herr Jehovih bauet in den Himmeln seine Stufen".

Mal.3/10: "Wenn Speise ist in Meinem Hause, werde Ich öffnen die Fenster des Himmels, und euch ausgießen den Segen".

Jes.63/14: "Schaue herab von den Himmeln, und siehe aus der Wohnung Deiner Heiligkeit und Deiner Zierde".

5. Mose 33/13: "Gesegnet von Jehovah ist das Land Josephs, von den Kostbarkeiten des Himmels, vom Tau".

Matth.5/34; 23/22: "Jesus sprach: Du sollst nicht schwören beim Himmel, weil er der Thron Gottes ist. Wer da schwört beim Himmel, der schwört beim Thron Gottes, und bei Dem, Der darauf sitzt".

In diesen und vielen anderen Stellen werden durch die Himmel die Engelshimmel bezeichnet; und weil der Himmel des Herrn auf Erden die Kirche ist, so wird durch den Himmel auch die Kirche bezeichnet, wie in folgenden Stellen:

Joh.Offenb.21/1: "Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der vorige Himmel und die vorige Erde war vergangen".

Jes.65/17: "Siehe, Ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; darum wird der vorigen nicht mehr gedacht werden, und werden nicht hinaufsteigen übers Herz" (d.h. man wird ihretwegen kein Bedauern im Herzen fühlen).

Jes.51/6: "Die Himmel werden wie Rauch verschwinden, und die Erde wie ein Kleid veralten".

Jes.50/3: "Ich kleide den Himmel mit Schwärze, und mache einen Sack zu seiner Hülle".

Hes.32/7,8: "Bedecken werde Ich die Himmel, und schwärzen ihre Sterne; die Sonne werde Ich mit einer Wolke bedecken, und der Mond wird sein Licht nicht leuchten lassen, und alle Lichter des Lichts im Himmel werde Ich schwärzen, und Finsternis machen auf der Erde".

Matth.24/29: "Nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond sein Licht nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden bewegt werden": was durch Sonne, Mond, Sterne und den Himmel bezeichnet wird, sehe man Nr. 4056-4060.

Jes.37/16: "Jehovah, Gott Israels, Du bist allein Gott, über alle Königreiche der Erde; Du hast gemacht Himmel und Erde".

Jes.44/24: "Ich bin Jehovah, Der alles macht, Der die Himmel ausdehnt allein, Der Ich die Erde ausbreite von Mir selbst".

Jes.45/18: "Jehovah schaffet die Himmel, bildet die Erde, und macht sie, und bereitet sie, nicht zur Leere hat Er sie geschaffen".

Daß durch Himmel und Erde in diesen und anderen Stellen im inneren Sinn die Kirche verstanden wird, durch den Himmel die innere Kirche und durch die Erde die äußere Kirche, sehe man Nr. 1733, 1850, 2117, 2118, 3355, 4535. Hieraus wird klar, daß durch die Schöpfung in den ersten Kapiteln der Genesis, wo gesagt wird: "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde": 1. Mose 1/1; "Und es wurden vollendet die Himmel und die Erde und all ihr Heer": 1. Mose 2/1, eine neue Kirche verstanden wird, denn die Schöpfung bedeutet in diesen Stellen eine Neu- oder Wiedergeburt, die auch eine neue Schöpfung genannt wird, wie man in den Erklärungen zu jenen Kapiteln nachgewiesen sehen kann.

9409. "Und an die ausgesonderten Söhne Israels", 2. Mose 24/11, bedeutet diejenigen, die beim äußeren Sinn stehenbleiben, der vom inneren getrennt ist.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die abgesondert oder getrennt waren von Mose, Aharon, Nadab und Abihu, und von den siebzig Ältesten, und von denen 2. Mose 24/2 gesagt wird, sie dürfen nicht hinaufgehen, sofern es diejenigen bezeichnet, die in dem vom inwendigen getrennten äußeren Sinn des Wortes sind, wovon Nr. 9380.

Mit wenigen Worten soll hier gesagt werden, welche und wie beschaffen diejenigen sind, die im äußeren, vom inneren getrennten Sinn des Wortes sind: Es sind die, welche aus dem Wort keine Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens herausziehen, sondern bloß bei dem Buchstabensinn des Wortes bleiben. Die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens bildet das Innere des Wortes und der Buchstabensinn ist sein Äußeres. Die, welche beim äußeren Sinn des Wortes stehenbleiben ohne den inneren, sind auch in einem äußeren Gottesdienst ohne den inneren. Sie verehren äußere Dinge als heilig und göttlich und glauben auch, daß sie an sich heilig und göttlich seien, während sie doch heilig und göttlich durch das Innere sind. Daß die Söhne Jakobs von solcher Art waren, sehe man Nr. 3479, 4281, 4293, 4307, 4429, 4433, 4680, 4844, 4847, 4865, 4868, 4874, 4899, 4903, 4911, 4913, 6304, 8588, 8788, 8806, 8871.

Es soll dies aber durch Beispiele erläutert werden: Sie glaubten, sie seien von aller Sünde und von aller Schuld rein, wenn sie Opfer dargebracht und von den Opfern gegessen hatten, indem sie meinten, die Opfer in der äußeren Form ohne die innere seien das Heiligste des Gottesdienstes, und die Ochsen, Farren, Lämmer, Ziegen, Schafe, Widder, Böcke seien heilig, und der Altar sei das allerheiligste. Ebenso das Brot der Speisopfer und der Wein der Trankopfer. Sie glaubten auch, wenn sie ihre Kleider und ihre Leiber gewaschen hätten, seien sie ganz rein; desgleichen (glaubten) sie das immerwährende Feuer des Altars und die Lampenfeuer seien heilig aus sich, ferner die Schaubrote, wie auch das Salböl usw. Die Ursache, warum sie so glaubten, war die, weil sie alles Innere verwarfen, so daß sie von innerlichen Dingen nicht einmal etwas hören wollten, z.B. daß man Jehovah lieben müsse um Seiner selbst willen, und nicht um des Ichs willen, um zu Würden und zur Macht über alle Nationen und Völker in der ganzen Welt erhoben zu werden. Darum wollten sie auch von keinem Messias hören, der kommen wollte um ihres Heils und der ewigen Seligkeit willen, sondern um ihrer selbst willen (sollte er kommen), auf daß sie über alle in der Welt hervorragen könnten. Auch wollten sie nichts hören von gegenseitiger Liebe und Liebtätigkeit gegen den Nächsten um des Nächsten und seines Guten willen, sondern nur um ihrer selbst willen, soweit er ihnen geneigt wäre. Sich feindselig beweisen, hassen, sich rächen, wüten, achteten sie für nichts, wenn sie nur einen Anlaß dazu bekamen.

Ganz anders würden sie geglaubt und gehandelt haben, wenn sie die Lehre von der Liebe und dem Glauben an den Herrn und von der Liebtätigkeit gegen den Nächsten hätten annehmen wollen; dann hätten sie erkannt und geglaubt, daß nicht die Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer, Trankopfer und Opfermahlzeiten sie von Schuld und Sünde reinigten, sondern die Verehrung Gottes und die Buße von Herzen: 5. Mose 23/19; Jerem.7/21-23; Micha 6/6-8; Hos.6/6; Ps.40/7,9; 51/18,19; 1.Sam.15/22. Desgleichen hätten sie erkannt, daß die Waschungen der Kleider und des Leibes niemand reinigen, sondern die Reinigungen des Herzens; ebenso daß das Feuer des Altares und die Lampenfeuer, ferner die Schaubrote und das Salböl nicht heilig seien aus sich, sondern wegen der inneren Dinge, die sie bezeichneten; und daß sie, wenn sie in innerer Heiligung seien, alsdann wirklich heilig seien, nicht von sich, sondern vom Herrn, von Dem alles Heilige kommt. Die Söhne Israels hätten dieses Innere erkannt, wenn sie die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens angenommen hätten, weil diese lehrt, was das Äußere in sich schließt. Aus dieser Lehre weiß man auch den inneren Sinn des Wortes, weil der innere Sinn des Wortes die Lehre der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten selbst ist, was auch der Herr lehrt, wenn Er sagt, daß von diesen zwei Geboten das ganze Gesetz und alle Propheten abhängen: Matth.22/37,38.

Beinahe ebenso verhält es sich heutzutage in der Christenheit. Weil in dieser keine Lehre der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, so daß man kaum weiß, was himmlische Liebe und geistige Liebe oder Liebtätigkeit ist, darum sind sie im Äußeren ohne das Innere; denn das Gute der himmlischen und geistigen Liebe und das Wahre des Glaubens aus diesem macht das Innere des Menschen. Daher kommt es, daß auch heutzutage der äußere Sinn des Wortes, ohne die Lehre, die als Richtschnur und als Wegweiserin dient, nach belieben verdreht wird; denn die Lehre des Glaubens ohne die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit ist gleich dem Schatten der Nacht, aber die Lehre des Glaubens aus der Lehre der Liebe und Liebtätigkeit ist wie das Licht des Tages, weil das Gute, das der Liebe und Liebtätigkeit angehört, wie eine Flamme ist, und das Wahre des Glaubens ist wie das Licht aus derselben.

Weil sie in der Christenheit heutzutage so beschaffen sind, nämlich im Äußeren ohne das Innere, darum werden kaum einige vom Wahren angeregt um des Wahren willen, daher kommt es auch, daß sie nicht einmal wissen, was das Gute, was die Liebtätigkeit und was der Nächste, sodann was das Inwendige des Menschen, auch nicht, was der Himmel und was die Hölle ist. Auch nicht, daß ein jeder sogleich nach dem Tode wieder Leben empfängt. Diejenigen von ihnen, die in der Lehre ihrer Kirche bleiben, bekümmern sich nicht darum, ob sie Falsches oder Wahres lehrt, sie lernen es und begründen es nicht in der Absicht, um das Gute der Liebtätigkeit von Herzen zu üben, auch nicht um des Heils ihrer Seele und um der ewigen Seligkeit willen, sondern um des Weltglücks willen, d.h. um sich einen guten Namen, Ehrenstellen und Vermögen zu erwerben. Daher kommt es, daß sie keine Erleuchtung haben, wenn sie das Wort lesen, und daß sie auch gänzlich in Abrede stellen werden, daß etwas Inneres im Worte sei neben dem, was im Buchstaben steht. Über diesen Gegenstand soll jedoch, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderswo mehreres aus Erfahrung gesagt werden.

9410. "Legte Er nicht Seine Hand", 2. Mose 24/11, bedeutet, bei ihnen sei nicht das Wahre in seiner Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie eine Macht bezeichnet, die durch das Wahre sich äußert. Daß die Hand eine Macht bedeutet, sehe man Nr. 878, 3091, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544, 6947, 7011, 7188, 7189, 7518, 7673, 8050, 8153, 8281, 9025, 9133; daß diese sich durch das Wahre äußert: Nr. 3091, 3503, 6344, 6423, 8304; und daß alle Macht des Wahren aus dem Guten, somit durch das Gute vom Herrn kommt: Nr. 6948, 8200, 9327.

Hieraus erhellt, daß durch "Er legte Seine Hand nicht an die abgesonderten Söhne Israels" bezeichnet wird, daß bei denen, die im äußeren, vom inneren getrennten Sinne des Wortes sind, das Wahre nicht in seiner Macht sei. Der Grund, warum bei ihnen das Wahre nicht in seiner Macht ist, liegt darin, daß sie getrennt sind vom Himmel, und so vom Herrn; denn das Wort verbindet den Menschen mit dem Himmel, und durch den Himmel mit dem Herrn, weil alles, was dem Buchstabensinn des Wortes angehört, geistigen und himmlischen Dingen entspricht, in dem die Engel sind. Mit diesen findet keine Gemeinschaft statt, wenn man das Wort nur nach dem Buchstaben begreift, und nicht zugleich nach irgendeiner Kirchenlehre, die das Innere des Wortes ist. Als Beispiel mögen die Worte des Herrn zu Petrus dienen:

Matth.16/18,19: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will Ich bauen Meine Kirche; und die Tore der Hölle werden sie nicht überwältigen; und Ich will dir geben die Schlüssel des Himmelreichs, und alles, was du binden wirst auf Erden, wird gebunden sein in den Himmeln; und alles, was du lösen wirst auf Erden, wird gelöst sein in den Himmeln".

Ebenso zu den Jüngern, Matth.18/18: "Wahrlich, Ich sage euch, alles was ihr binden werdet auf Erden, wird gebunden sein im Himmel, und alles, was ihr lösen werdet auf Erden, wird gelöst sein im Himmel".

Die, welche bei dem vom inneren getrennten äußeren Sinn des Wortes stehenbleiben, somit getrennt von der wahren Lehre der Kirche, bereden sich, daß vom Herrn eine solche Gewalt dem Petrus und auch den übrigen Jüngern des Herrn gegeben worden sei. Daher stammt jene höllische Irrlehre, daß es in einer menschlichen Gewalt stehe, einen jeden nach belieben in den Himmel hineinzulassen und vom Himmel auszuschließen, während doch nach der wahren Kirchenlehre, die auch das Innere des Wortes ist, diese Gewalt dem Herrn allein zukommt. Deshalb begreifen die, welche im äußeren und zugleich im inneren Sinn des Wortes sind, daß dieses vom Glauben und seinen Wahrheiten gesagt ist, die vom Herrn sind, und daß der Glaube vom Herrn, und somit der Herr selbst, und somit keineswegs ein Mensch jene Gewalt hat.

Daß es so ist, kann man erkennen aus der vorbildlichen Bedeutung des Petrus und der zwölf Jünger, ferner aus der Bedeutung des Felsen, wie auch aus der Bedeutung der Schlüssel. Daß Petrus den Glauben vorbildete, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22, sodann Nr. 3750, 6000, 6073, und daß die zwölf Jünger des Herrn, wie die zwölf Stämme Israels das Ganze des Glaubens und der Liebe vorbildeten: Nr. 3488, 3858, 6397. Daß der Fels den Herrn in Ansehung des Glaubens und somit den Glauben, der vom Herrn ist, bedeutet: Nr. 8581; und daß die Schlüssel die Macht bedeuten, erhellt aus den Stellen im Wort, wo die Schlüssel genannt werden:

Joh.Offenb.1/18: "Ich bin der Erste und der Letzte, und der Lebendige; und Ich war tot, aber siehe, Ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes".

Joh.Offenb.3/8: "Das sagt der Heilige, Wahrhaftige, Der da hat den Schlüssel Davids, welcher öffnet, so daß niemand zuschließt, und zuschließt, so daß niemand öffnet".

Jes.22/22: "Ich werde geben den Schlüssel des Hauses Davids auf Seine Schulter, so daß Er öffnet und niemand zuschließt, und zuschließt und niemand öffnet".

Daß in diesen Stellen die Schlüssel eine Macht bedeuten, ist klar; und auch daß diese dem Herrn allein zukommt. Hieraus kann man erkennen, von welcher Art diejenigen sind, die in dem äußeren, vom inneren getrennten Sinn des Wortes sind, daß sie nämlich keine Verbindung mit dem Himmel, also auch keine mit dem Herrn haben; wie auch, daß diejenigen, die jene Worte des Herrn zu Petrus und zu den Jüngern nach dem Buchstaben erklären, sich die Macht, das Menschengeschlecht selig zu machen, anmaßen, und sich zu Göttern des Himmels und der Erde machen, und zwar aus unsinniger Selbst- und Weltliebe.

Jeder, der mit gesunder Vernunft denkt, kann sehen und begreifen, daß der Mensch nicht eine einzige Sünde lösen kann, weil die Sünde nur gelöst wird durch die Bildung eines neuen Lebens, d.h. durch die Wiedergeburt vom Herrn. Daß die Wiedergeburt bis zum Ende des Lebens des Menschen in der Welt, und nachher in Ewigkeit fortdauert, sehe man Nr. 8548-8553, 8635-8640, 8742-8747, 8853-8858, 9958-8968.

Was das Wahre in seiner Macht ist, soll auch kurz gesagt werden: Daß die Engel im Worte Mächte heißen, und daß sie auch Mächte sind, ist in der Kirche bekannt. Sie sind jedoch nicht Mächte aus sich, sondern aus dem Herrn, weil sie Empfänger des göttlich Wahren sind, das vom Herrn ist. Sie haben vom Herrn eine solche Macht, daß ein einziger von ihnen tausend von der höllischen Rotte vertreiben, in die Höllen verschließen und bändigen kann; denn das göttlich Wahre, das vom Herrn ist, erfüllt die Himmel, und macht die Himmel. Und, wenn ihr es glauben wollt, durch dasselbe ist alles gemacht und geschaffen. Das Wort, das im Anfang bei Gott war, und das Gott war, durch das alles geschaffen, und durch das die Welt gemacht ist, worüber Joh.1/1-14, ist das göttlich Wahre; daß dieses das einzig Substantielle ist, aus dem alles stammt, können nur wenige begreifen, weil man heutzutage keine andere Vorstellung vom göttlich Wahren hat, als wie von der Rede aus dem Mund eines Gebieters, wonach die Befehle ausgeführt werden. Was für eine Vorstellung man aber davon haben soll, sehe man Nr. 9407.

Die Allmacht des göttlich Wahren, das vom Herrn ist, wird in vielen Stellen im Wort beschrieben, und auch Joh.Offenb.12/7,8,11: "Es entstand ein Krieg im Himmel; Michael und seine Engel kämpften wider den Drachen; der Drache aber kämpfte und seine Engel, aber sie siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel. Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses": daß das Blut des Lammes das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 4735, 6978, 7317, 7326, 7850, 9127, 9393, 9395; und daß das Wort ihres Zeugnisses das aufgenommene göttlich Wahre ist, ist klar.

Die, welche bei dem vom inneren getrennten äußeren Sinn des Wortes stehenbleiben, und somit von der wahren Lehre der Kirche getrennt sind, begreifen dieses prophetische Wort nicht anders, als nach dem Buchstaben, daß nämlich unter dem Blut verstanden werde das Blut, somit das Leiden des Herrn, während es doch das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, das hier durch Blut bezeichnet wird. Die aber, die in der wahren Lehre der Kirche sind, können wissen, daß sie nicht durch Blut selig werden, sondern durch das Hören des göttlich Wahren, und durch das Tun desselben, daß also die selig werden, die sich durch das göttlich Wahre vom Herrn wiedergebären lassen. Dies können alle wissen, begreifen, sehen und innewerden, die in der Erleuchtung sind vom Herrn, somit alle, die im Guten der Liebtätigkeit und des Glaubens stehen, denn diese sind es, die erleuchtet werden.

Ich selbst kann bezeugen, daß, wenn ich "Blut des Lammes" lese und an das Blut des Herrn denke, die Engel bei mir nicht anders wissen, als daß ich lese: "das göttlich Wahre, das ausgeht vom Herrn", und daß ich an dieses denke. Es mögen jedoch immerhin die Einfältigen in ihrer Lehre bleiben, daß sie nämlich durch das Blut des Herrn selig werden, nur sollen sie nach Seinem göttlich Wahren leben; denn die, welche demselben gemäß leben, werden im anderen Leben erleuchtet.

9411. "Und sie schauten Gott", 2. Mose 24/11, bedeutet den Glauben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Gott schauen, sofern es heißt mit Einsicht und Glauben begabt werden; denn sehen bedeutet im inneren Sinn geistig sehen, und geistig sehen heißt aus dem Glauben sehen. Daher kommt es, daß sehen im Wort bedeutet, Glauben haben: Nr. 2325, 3863, 3869, 4403-4421, 5400, 6805, 9128.

Daß sie den Gott Israels, d.h. den Herrn sahen, hat den Grund, weil die vom Berg Sinai herab verkündigten Gesetze im weiten Sinn das Wort in seinem ganzen Inbegriff bezeichnen, und das Wort das göttlich Wahre vom Herrn ist, das im höchsten Sinn vom Herrn allein handelt, weshalb auch diejenigen, die in der Erleuchtung sind, wenn sie das Wort lesen, den Herrn sehen, was geschieht aus Glaube und aus Liebe. Dies findet bei dem Worte allein statt und nicht bei irgendeiner anderen Schrift.

Hieraus wird klar, warum Mose, Aharon, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels Ihn gesehen haben. Daß diese Ihn sahen und nicht die abgesonderten Söhne Israels, erhellt aus 2. Mose 24/9,10, denn hier wird gesagt, "daß Mose hinaufgestiegen sei, und Aharon, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels, und sie sahen den Gott Israels", und in diesem Vers: "Und an die abgesonderten Söhne Israels legte Er nicht die Hand".

Daß jene Gott sahen, diese aber nicht, hatte den Grund, weil Mose und Aharon das Wort vorbildeten in Ansehung des inneren und äußeren Sinnes: Nr. 9374; und Nadab und Abihu die Lehre aus beiden: Nr. 9375; die siebzig Ältesten aber alle, die im Guten sind aus den daher stammenden Wahrheiten: Nr. 9376, 9404. Die abgesonderten Söhne Israels dagegen diejenigen, die im äußeren, vom inneren getrennten Sinn des Wortes sind.

9412. "Und aßen und tranken", 2. Mose 24/11, bedeutet die Unterweisung über das Gute und Wahre des Gottesdienstes.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es die Verbindung und Aneignung des Guten bezeichnet, worüber Nr. 2187, 2343, 3168, 3513, 3596, 3832, 4745, 5643; und aus der Bedeutung von trinken, sofern es die Verbindung und Aneignung des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 3089, 3168, 4017, 4018, 5709, 8562; daß es auch Unterweisung bedeutet, nämlich essen die Unterweisung im Guten, und trinken die Unterweisung im Wahren, beruht darauf, daß geistige Speise alles Gute des Glaubens bedeutet, aus dem Weisheit, und geistiger Trank alles Wahre des Glaubens, woraus Einsicht hervorgeht: Nr. 56, 57, 58, 681, 1480, 3069, 3114, 3168, 3772, 4792, 5147, 5293, 5340, 5342, 5410, 5426, 5487, 5576, 5579, 5582, 5588, 5655, 5915, 8562, 9003. Daher wurden bei den Alten Mahlzeiten, Gastmahle, Mittags- und Abendessen veranstaltet, damit sie durch das, was der Weisheit und Einsicht angehört, zusammengesellt werden möchten: Nr. 3596, 3832, 5161, 7836, 7996, 7997. Daher bedeuten auch die Gastmähler, Mittags- und Abendessen im Wort Zusammengesellungen in Ansehung des Glaubens und der Liebe:

Matth.8/11: "Viele vom Aufgang bis zum Niedergang werden kommen, und zu Tische liegen mit Abraham, Jischak und Jakob im Himmelreich".

Luk.22/30: "Jesus sprach zu den Jüngern: Ihr werdet essen und trinken an Meinem Tische in Meinem Reiche".

Luk.12/37: "Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn Er kommt, wachend findet. Wahrlich, Ich sage euch: Er wird Sich gürten, und sie zu Tische sitzen lassen, und Er wird hinzutreten und ihnen dienen".

Joh.4/31,32: "Die Jünger baten Jesum, und sagten: Meister iß; Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, wovon ihr nicht wisset".

Joh.6/51: "Jesus sprach: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen; wer von diesem Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit": daß hier himmlisches Brot verstanden wird, ist klar. Himmlisches Brot ist aber alles Gute der Liebe und des Glaubens vom Herrn: Nr. 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 5925, 6118, 9323.

Daß essen und trinken heißt im Guten und Wahren des Glaubens unterwiesen werden, erhellt aus folgenden Stellen:

Luk.13/26,27: "Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor Dir gegessen und getrunken, und in unseren Gassen hast du gelehrt; aber Er wird sprechen: Ich sage euch, gehet weg von Mir, all ihr Übeltäter": essen und trinken vor dem Herrn bedeutet, belehren aus dem Wort über Gutes und Wahres des Glaubens; in den Gassen lehren bedeutet, aus dem Wort des Herrn Wahrheiten predigen; denn gepredigt wurde ehedem auf den Gassen, weil die Gassen die Wahrheiten der Lehre der Kirche bedeuten: Nr. 2336.

Jes.55/1-5: "Alle, die ihr dürstet, gehet zu den Wassern, und die ihr kein Silber habt, gehet, kaufet und esset, gehet und kaufet ohne Silber und ohne Preis Wein und Milch, warum wäget ihr Silber dar für das, was kein Brot ist, und eure Arbeit für das, was nicht zur Sättigung dient? Merket wohl auf Mich, und esset das Gute, auf daß sich eure Seele ergötze an der Fettigkeit; neiget euer Ohr und gehet zu Mir; höret, auf daß eure Seele lebe. Siehe, zum Zeugen den Völkern habe Ich Ihn gegeben, zum Fürsten und Gesetzgeber den Völkerschaften": daß hier trinken und essen bedeutet, vom Herrn unterwiesen werden, und daß Wasser, Wein, Milch, Brot und Fettigkeit das bezeichnet, was dem Wahren und Guten des Glaubens von Ihm angehört, ist klar; denn es wird gesagt: "Neiget euer Ohr, gehet zu Mir, höret, auf daß eure Seele lebe. Siehe, zum Zeugen den Völkern habe Ich Ihn gegeben, zum Fürsten und Gesetzgeber den Völkerschaften".

Hes.4/16,17: "Siehe, Ich zerbreche den Stab des Brotes in Jerusalem, so daß sie Brot essen nach Gewicht und mit Bekümmernis; und Wasser nach dem Maß und mit Entsetzen trinken; so daß sie Mangel haben an Brot und Wasser, und verschmachten um ihrer Missetat willen": Brot essen und Wasser trinken bedeutet, im Guten und Wahren des Glaubens belehrt werden: Nr. 9323.

Amos 8/11: "Siehe, Tage werden kommen, wo Ich einen Hunger schicken werde ins Land; keinen Hunger nach Brot, und keinen Durst nach Wasser, sondern zu hören die Worte Jehovahs": daß Hunger nach Brot und Durst nach Wasser Bedürfnis und Mangel an Erkenntnissen des Guten und Wahren bezeichnen, sehe man Nr. 3364, 4958, 5277, 5279, 5281, 5300, 5360, 5376, 5415, 5568, 5579, 5893, 6110, 8576.

Hieraus kann man erkennen, was es bedeutet, daß die Augen der Jünger aufgetan wurden, und sie den Herrn erkannten, als der Herr das Brot brach, und ihnen gab: Luk.24/29-31. Weil das Brot brechen und ihnen geben in der geistigen Welt bedeutet, belehren im Guten und Wahren des Glaubens, durch das der Herr erscheint.

Ferner was Brot und Wein, und essen und trinken im heiligen Abendmahl bedeutet, und was der Herr nach Einsetzung desselben zu den Jüngern gesagt hat:

Matth.26/26-29: "Daß Er nicht trinken werde von diesem Gewächs des Weinstocks, bis zu jenem Tag, wo Er es trinken werde mit ihnen neu im Reich des Vaters": daß essen und trinken die Unterweisung im Guten und Wahren des Gottesdienstes bedeutet, hat seinen Grund darin, weil jenes nach den Opfern geschah, und auch von den Opfern, und die Opfer überhaupt allen Gottesdienst vorbildeten: Nr. 9391.

9413. Vers 12-15: Und Jehovah sprach zu Mose: Steige herauf zu Mir auf den Berg, und sei daselbst, so werde Ich dir geben die steinernen Tafeln, und das Gesetz, und das Gebot, die Ich geschrieben, sie zu belehren. Da machte sich Mose auf, und Josua sein Diener, und Mose stieg auf den Berg Gottes. Und zu den Ältesten sprach er: Bleibet hier, bis daß wir zurückkehren zu euch; und siehe, Aharon und Hur sind bei euch; ein jeder, der Worte (Streitsachen) hat, der trete vor sie. Da stieg Mose auf den Berg, und die Wolke bedeckte den Berg.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet die Belehrung vom Herrn für die, welche im äußeren Sinn (des Wortes) sind;

"steige herauf zu Mir auf den Berg, und sei daselbst" bedeutet die Gegenwart bei ihnen durch Vermittlung;

"so werde Ich dir geben die steinernen Tafeln" bedeutet das Gesetzbuch oder das Wort im ganzen Inbegriff;

"und das Gesetz, und das Gebot" bedeutet das Wahre im allgemeinen und im besonderen;

"die Ich geschrieben, sie zu belehren" bedeutet zur Erinnerung und zur Unterweisung;

"da machte sich Mose auf, und Josua sein Diener" bedeutet das Wort und das Vorbildliche;

"und Mose stieg auf den Berg Gottes" bedeutet aufwärts zum Himmel;

"und zu den Ältesten sprach er" bedeutet diejenigen, die bloß im äußeren Sinn (des Wortes) sind;

"bleibet hier" bedeutet, sie sollen darinnen bleiben;

"bis daß wir zurückkehren zu euch" bedeutet bis zur Antwort;

"und siehe, Aharon und Hur sind bei euch" bedeutet die Lehre des Wahren aus einem solchen Wort;

"ein jeder, der Worte hat, der trete vor sie" bedeutet, dadurch solle das Falsche entfernt werden;

"da stieg Mose auf den Berg" bedeutet aufwärts zum Himmel;

"und die Wolke bedeckte den Berg" bedeutet das Äußere des Wortes.

9414. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 24/12, bedeutet die Belehrung vom Herrn für die, welche im äußeren Sinn (des Wortes) sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es eine Belehrung bezeichnet, indem es das Folgende, was zur Belehrung gehört, in sich schließt, wie auch Nr. 7186, 7241, 7267, 7304, 7380, 7517, 7769, 7793, 7825, 8041. Daß sie vom Herrn kommt, beruht darauf, daß durch Jehovah im Wort der Herr verstanden wird: Nr. 1343, 1736, 1793, 2004, 2005, 2018, 2025, 2921, 3023, 3035, 5663, 6280, 6281, 6303, 6905, 8274, 8864, 9315. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er der Mittler zwischen dem Herrn und dem Volk ist, somit das Wort in Ansehung seines heiligen Äußeren, denn dieses ist das Vermittelnde.

Das Mose jetzt dieses vorzubilden anfängt, erhellt aus dem Zusammenhang des Folgenden, denn jenes Volk war im Äußeren des Wortes, und daher in dem vom Inneren getrennten Äußeren des Gottesdienstes, man sehe Nr. 9380; und die, welche so beschaffen sind, können durchaus keine heilige Gemeinschaft haben mit dem Herrn, geschweige eine Verbindung außer durch eine Vermittlung. Wie es sich damit verhält, wird unten, Nr. 9419, vollständiger erklärt werden.

Daß jenes Volk in dem vom Inneren getrennten äußeren Sinn des Wortes war, und folglich im gleichen Gottesdienst, geht offenbar aus dem Folgenden hervor, denn nach vierzig Tagen fielen sie ganz ab, und verehrten ein goldenes Kalb als Jehovah. Deshalb warf auch Mose alsdann die Tafeln aus der Hand weg, und zerbrach sie; und nachher wurde ihm befohlen, er solle andere Tafeln aushauen, auf welche die gleichen Worte geschrieben werden sollten.

Dadurch wurde bezeichnet, daß dieses Volk durchaus keine solche Lehre aus dem inneren Sinn des Wortes anerkennen wollte, wie sie im Himmel ist, sondern nur aus dem äußeren Sinn desselben, der vom inneren getrennt ist; somit eine solche Lehre, wie sie noch heutzutage bei ihnen ist. Deshalb wurde von diesem Volk nicht mehr gesagt, es sei das Volk Jehovahs, sondern das Volk Moses, wie 2. Mose 32/7: "Jehovah redete zu Mose: Gehe, steige hinab, denn es hat sich verdorben dein Volk, das du heraufgeführt hast aus Ägyptenland". 2. Mose 33/1: "Jehovah redete zu Mose: Gehe, steig hinab von dannen, du und das Volk, das du heraufgeführt hast aus Ägyptenland". Deshalb wurde es auch nachher vom Berg entfernt, 2. Mose 34/3: "Kein Mann soll mit dir hinaufsteigen, auch soll kein Mann sich sehen lassen auf dem ganzen Berge; auch Schafe und Rinder sollen nicht weiden gegen diesen Berg hin"; denn durch den Berg Sinai wird das Gesetz oder das göttlich Wahre bezeichnet und das Wort, wie es im Himmel beschaffen ist, somit auch der Himmel: Nr. 8399, 8753, 8793, 8805.

Daß Mose früher das Wort im allgemeinen, d.h. sowohl in Ansehung seines inneren als seines äußeren Sinnes vorbildete, hatte den Grund, weil damals von der Verkündigung des Gesetzes die Rede war, welche die Offenbarung des göttlich Wahren im allgemeinen bezeichnete, das war nämlich der Anfang der Offenbarung, denn das übrige im Wort wurde später geschrieben.

9415. "Steige herauf zu Mir auf den Berg, und sei daselbst", 2. Mose 24/12, bedeutet die Gegenwart bei ihnen durch Vermittlung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufsteigen, sofern es die Erhebung zum Oberen, d.h. zum Inneren bezeichnet, wovon Nr. 3084, 4539, 4969, 5406, 5817, 6007; und daher die Verbindung mit demselben: Nr. 8760, 9373; daß es die Gegenwart des Herrn bedeutet, beruht darauf, weil gesagt wird "steige herauf zu Mir auf den Berg, und sei daselbst", denn durch Jehovah, zu Dem er hinaufsteigen sollte, wird der Herr verstanden, man sehe Nr. 9414, und durch den Berg Sinai das Wort, das vom Herrn, somit in dem der Herr ist: Nr. 8399, 8753, 8793, 8805, mithin auch der Himmel, denn das Wort ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, und der Himmel ist das Aufnahmegefäß des göttlich Wahren, somit des Herrn selbst, wie früher oft gezeigt wurde. Hieraus erhellt, daß durch das Hinaufsteigen zu Jehovah auf den Berg die Gegenwart des Herrn bezeichnet wird.

Daß diese bei dem Volk durch Vermittlung stattfindet, kommt daher, weil Mose jetzt das Volk darstellt als das Haupt desselben, und dadurch als Mittler, wie Nr. 9414 bemerkt wurde.

Es wird gesagt, die Gegenwart des Herrn bei ihnen habe durch Vermittlung stattgefunden, weil der Herr Sich beim Menschen als gegenwärtig darstellt, nicht aber der Mensch beim Herrn; denn alles Gute, das der Liebe angehört, und alles Wahre, das dem Glauben angehört, kommt vom Herrn und gar nichts Gutes und Wahres vom Menschen. Deshalb ist die Gegenwart des Herrn nur bei denen, die Ihm Zutritt gewähren, d.h. bei denen, die mit Glauben und Liebe das göttlich Wahre, das von Ihm ist, aufnehmen. Daß der Herr zu diesen kommt und nicht umgekehrt, lehrt der Herr selbst:

Joh.14/23: "Wer Mich liebt, der hält Mein Wort, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen".

Joh.15/5: "Wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne Mich könnt ihr nichts tun".

Joh.3/27: "Der Mensch kann nichts tun, wenn es ihm nicht gegeben ist vom Himmel".

9416. "So werde Ich dir geben die steinernen Tafeln", 2. Mose 24/12, bedeutet das Gesetzbuch oder das Wort im ganzen Inbegriff.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tafeln, sofern sie es sind, worauf das geschrieben ist, was der Lehre und dem Leben angehört; hier, was der himmlischen Lehre und dem Leben nach dieser angehört. Jene Tafeln aber bedeuten das Gesetzbuch oder das Wort im ganzen Inbegriff aus dem Grund, weil das, was darauf geschrieben war, alles enthielt, was dem Leben und der himmlischen Lehre angehört. Deshalb heißt auch das, was darauf geschrieben war: "die zehn Worte": 2. Mose 34/28; 5. Mose 10/4, denn durch zehn wird im inneren Sinn alles bezeichnet, und durch die Worte wird das Wahre bezeichnet das der Lehre und das Gute, des dem Leben angehört.

Daß zehn alles bedeutet, sehe man Nr. 3107, 4638, 8468, 8540, und daß die Worte das Wahre und Gute, das dem Leben und der Lehre angehört, bezeichnen: Nr. 1288, 4692, 5272.

Daher kommt es, daß jene Tafeln das Wort im ganzen Inbegriff bedeuten; ebenso das Gesetz, das im engen Sinn das bezeichnet, was auf die Tafeln geschrieben war, im weniger engen Sinn das durch Mose geschriebene Wort, im weiteren Sinn das historische Wort, und im weitesten das Wort im ganzen Inbegriff, wie man nachgewiesen sehen kann Nr. 6752.

Überdies war das, was auf jene Tafeln geschrieben war, das erste der Offenbarung des göttlich Wahren, und vor dem ganzen israelitischen Volk mit lauter Stimme vom Herrn verkündigt worden. Das, was das erste ist, bezeichnet auch das übrige in seiner Ordnung, und daß es mit lauter Stimme vom Herrn verkündigt wurde, bedeutet die unmittelbare göttliche Inspiration auch im übrigen.

Jene Tafeln waren aber von Stein aus dem Grund, weil der Stein das Wahre bedeutet: Nr. 643, 1298, 3720, 6426, eigentlich das Wahre im Letzten: Nr. 8609. Das göttlich Wahre im Letzten ist das Wort im Buchstaben, wie es auf dieser Erde ist: Nr. 9360.

Daß es nicht eine Tafel, sondern zwei waren, kam daher, weil die Verbindung des Herrn durch das Wort mit der Kirche und durch die Kirche mit dem Menschengeschlecht vorgebildet werden sollte; darum werden sie auch die Tafeln des Bundes genannt: 5. Mose 9/9,11,15, und die Worte, die darauf geschrieben waren: Worte des Bundes: 2. Mose 34/27,28; und auch der Bund: 5. Mose 4/13,23, und die Lade selbst, worinnen die Tafeln niedergelegt wurden: die Lade des Bundes: 4. Mose 10/33; 14/44; 5. Mose 10/8; 31/9,25,26; Jos.3/3,6,8,11,14,17; 4/7,9,18; 6/6,8; 8/33; Richt.20/27; 1.Sam.4/3-5; 2.Sam.15/24; 1.Kön.3/15; 6/19; 8/1,6; Jerem.3/16; denn der Bund bedeutet die Verbindung: Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778, 9396.

Deshalb waren jene Tafeln voneinander geteilt, aber durch Zusammenfügung verbunden, und die Schrift ging von der einen Tafel auf die andere hinüber, als ob es eine wäre, nicht aber, wie man gewöhnlich meint, so, daß einige Gebote auf der einen Tafel und einige auf der anderen gestanden wären, denn durch eines, das in zwei geteilt ist, und durch zwei, die so verbunden oder einander beigegeben sind, wird die Verbindung des Herrn mit dem Menschen bezeichnet. Darum wurden die Bündnisse auf gleiche Weise geschlossen wie mit Abraham durch die junge Kuh, Ziege und den Widder, die in der Mitte geteilt wurden, und dadurch, daß der eine Teil dem anderen gegenüber gelegt wurde: 1. Mose 15/9-12; so auch in diesem Kapitel durch das in Becken gefaßte Blut, wovon die eine Hälfte an den Altar und die andere auf das Volk gesprengt wurde: 2. Mose 24/6,8; und überhaupt durch alle Opfer, von denen ein Teil auf dem Altar verbrannt, ein Teil dem Volk zum Essen gegeben wurde.

Das gleiche wurde auch durch das Brotbrechen vom Herrn vorgebildet: Matth.14/19; 15/36; 26/20; Mark.6/41; 8/6; 14/22; Luk.9/16; 22/19; 24/30,31,35.

Daher kommt es auch, daß zwei im Wort eine Verbindung bezeichnet: Nr. 5194, 8423; hier, die des Herrn und des Himmels oder des Herrn und der Kirche, somit auch des Guten und des Wahren, welche Verbindung die himmlische Ehe genannt wird.

Hieraus kann erhellen, woher es kommt, daß es zwei Tafeln waren und auf beiden Seiten, von der einen auf die andere hinüber beschrieben: 2. Mose 32/15,16.

Überdies bedeutet die Schrift und das Eingraben derselben auf die Tafeln im Worte das, was dem Gedächtnis und dem Leben eingeprägt werden und dadurch bleiben soll:

Jes.30/8: "Schreibe das auf eine Tafel bei ihnen, und zeichne es auf ein Buch, auf daß es komme auf die künftige Zeit für immer und ewig".

Jerem.17/1: "Die Sünde Judas ist geschrieben mit einem eisernen Griffel, mit einem diamantenen Meißel, eingegraben ist sie in die Tafel ihres Herzens und in die Hörner eurer Altäre".

Hab.2/2,3: "Jehovah sprach: Schreibe das Gesicht, und stelle es dar auf Tafeln, auf daß es durchlaufe, wer es liest; denn das Gesicht geht noch auf eine bestimmte Zeit; wenn es verzieht, so erwarte es, denn es wird gewiß kommen".

9417. "Und das Gesetz, und das Gebot", 2. Mose 24/12, bedeutet das Wahre im allgemeinen und im besonderen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gesetzes, sofern es das Wahre im allgemeinen bezeichnet, und aus der Bedeutung des Gebots, sofern es das Wahre im besonderen bezeichnet.

Im Wort wird unterschieden zwischen Geboten, Rechten und Satzungen, und durch Gebote wird das verstanden, was zum Leben gehört, durch Rechte, was sich auf den bürgerlichen Stand, und durch Satzungen, was sich auf den Gottesdienst bezieht: Nr. 8972. Dies alles aber wird mit einem allgemeinen Ausdruck Gesetz genannt, und das einzelne des Gesetzes heißt Gebote, wie es aus mehreren Stellen im Wort erhellt. Daher kommt es, daß wenn gesagt wird "Gesetz und Gebot", das Wahre im allgemeinen und im besonderen verstanden wird.

9418. "Die Ich geschrieben, sie zu belehren", 2. Mose 24/12, bedeutet zur Erinnerung und zur Unterweisung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schreiben, sofern es ausdrückt, zur Erinnerung, wovon Nr. 8620. Daß "schreiben um zu belehren" soviel ist, als zur Unterweisung, ist klar.

9419. "Da machte sich Mose auf, und Josua sein Diener", 2. Mose 24/13, bedeutet das Wort und das Vorbildliche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er der Mittler ist zwischen dem Herrn und dem Volke, das in dem vom inneren getrennten äußeren Sinn des Wortes war, und somit auch das Wort darstellte, gemäß dem, was gleich vorher Nr. 9414 gezeigt wurde. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Josuas, seines Dieners, sofern er das Vorbildliche bezeichnet. Josua bezeichnet aber hier das Vorbildliche, weil das Vorbildliche dient und hilft, daß das Äußere des Wortes und des Gottesdienstes dem Herrn durch einen Vermittler, welcher Mose war, dargestellt wird.

Das sind jedoch Dinge, die sich nicht leicht zu Vorstellungen gestalten, außer bei denen, die wissen, wie der äußere oder buchstäbliche Sinn des Wortes sich vorbildlich im Himmel darstellt, nämlich anders bei denen, die im äußeren Sinn und zugleich im inneren sind, und das sind die, welche im äußeren Sinn und zugleich in der wahren Lehre der Kirche sind, und wieder anders bei denen, die in dem vom inneren getrennten äußeren Sinne sind, wie bei diesem Volk. Wie bei diesem Volk verfahren wurde, sehe man Nr. 4311.

Hieraus kann man sich eine Vorstellung bilden von der Vermittlung, die Mose darstellt, und von dem dienenden Vorbildlichen, das Josua darstellt; daß nämlich das innere Heilige, das dem vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren, somit dem Wort und daher dem Gottesdienst angehört, einfließt in den Himmel, und hier von den Engeln aufgenommen wird. Ferner, daß mittelbar durch dieses Heilige, weil auch unmittelbar vom Herrn das Heilige einfließt bei den guten Geistern, die bei dem Menschen sind, der mit dem Lesen des Wortes sich beschäftigt, oder dem Gottesdienst demselben gemäß obliegt. Dieses Heilige wird das äußere Heilige genannt, und wenn es beim Menschen einfließt, so stellt es die vorbildlichen Dinge gemäß den Entsprechungen bei demselben dar. Hieraus kann man ersehen, wie es sich verhält mit der Vermittlung, die Mose jetzt vorbildet, und mit dem Dienst, den Josua, daß nämlich das äußere Heilige das Vermittelnde ist, und das Vorbildliche, welches das Letzte der Ordnung bildet, der Dienst ist.

Aber man merke, daß der Einfluß des göttlich Wahren so beschaffen ist, daß er nicht in die menschliche Vorstellung fällt, wenn sie nicht erleuchtet ist vom Herrn; denn der Mensch hat keine andere Wahrnehmung, als daß das Heilige des Wortes und das Heilige des Gottesdienstes vom Menschen bei dem Herrn einfließe, aber diese Ordnung ist verkehrt und wird physischer Einfluß genannt. Daß dieser aber ein scheinbarer und keineswegs ein wirklicher ist, darüber sehe man, was in den Nr. 9223, 9227 angeführten Abschnitten gezeigt wurde.

9420. "Und Mose stieg auf den Berg Gottes", 2. Mose 24/13, bedeutet aufwärts zum Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges Sinai, der hier der Berg Gottes ist, sofern er das Gesetz bezeichnet oder das göttlich Wahre, das vom Herrn, somit das Wort, wie es im Himmel beschaffen ist, mithin auch den Himmel, wovon Nr. 8399, 8753, 8793, 8805.

Daß die Offenbarung auf dem Berg geschah, und daß dieser Berg der Berg Gottes heißt, kommt daher, weil der Berg das Himmlische der Liebe bezeichnet, welches das Gute ist, und daher den Himmel, und im höchsten Sinn den Herrn bedeutet: Nr. 795, 796, 2722, 4210, 6435, 8327; und der Berg Gottes das göttlich Wahre vom göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn: Nr. 8758; denn der Herr heißt im Wort Gott vom göttlich Wahren, und Jehovah vom göttlich Guten: Nr. 2769, 2807, 2822, 3921, 4295, 4402, 7010, 7268, 8192, 8301, 8988, 9167. Daher kommt es, daß gesagt wird: "der Berg Gottes".

Daß der Berg Sinai das Gesetz oder das vom göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre, somit das Wort, und im höchsten Sinn den Herrn bezeichnet, erhellt:

Ps.68/9,18: "Die Erde bebte, auch träufelten die Himmel vor Gott, dieser Sinai vor Gott, dem Gott Israels. Der Wagen Gottes sind zwei Myriaden, Tausend und abermal Tausend, der Herr ist unter ihnen, (auf dem) Sinai im Heiligtum": daß die Erde und die Himmel das Äußere und das Innere der Kirche bedeuten, sehe man Nr. 1733, 2117, 2118, 3355, 4535; und daß der Wagen die Lehre bezeichnet: Nr. 2760, 5321, 8146, 8148, 8215; daher bedeuten die Wagen Gottes die Lehren oder göttlichen Wahrheiten, wie sie in den Himmeln sind.

Hieraus wird klar, daß durch "dieser Sinai vor Gott, dem Gott Israels", und durch "Sinai im Heiligtum", das Gesetz bezeichnet wird, oder das vom göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre, und im höchsten der Herr im Himmel.

Richt.5/4,5: "Jehovah, da Du auszogst von Seir, da Du hervortratest aus dem Felde Edoms, da erbebte die Erde, auch troffen die Himmel; auch die Wolken troffen Wasser, die Berge zerflossen vor Jehovah, dieser Sinai vor Jehovah": dieser Sinai bedeutet ebenfalls das vom göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre.

5. Mose 33/2: "Jehovah ist gekommen von Seir, und ihnen aufgegangen von Seir; Er strahlte hervor vom Berg Paran; und ist gekommen aus den Myriaden der Heiligkeit, von Seiner Rechten (ging aus) das Feuer des Gesetzes für sie".

9421. "Und zu den Ältesten sprach er", 2. Mose 24/14, bedeutet diejenigen, die bloß im äußeren Sinn (des Wortes) sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ältesten, sofern es die sind, die nur beim äußeren Sinn (stehenblieben). Daß die Ältesten des israelitischen Volkes hier diejenigen vorbilden, beruht darauf, daß sie die Häupter des Volkes waren, und so das ganze Volk vorbildeten, das im äußeren Sinn des Wortes ohne den inneren war, wie früher öfters gezeigt wurde. Denn als Mose auf den Berg stieg, bildete er das äußere Heilige des Wortes vor, welches das Vermittelnde oder Mittlere ist zwischen dem inneren Heiligen desselben und zwischen dem vorbildlichen, das dem äußeren Sinn angehört: Nr. 9414, 9419.

Hieraus folgt, daß die Ältesten, die sich unterhalb des Berges setzen sollten, somit getrennt von Mose, bloß den äußeren Sinn vorbildeten, denn Mose sagte zu ihnen: "Bleibet hier, bis daß wir zurückkehren zu euch.

9422. "Bleibet hier", 2. Mose 24/14, bedeutet, daß sie in demselben bleiben sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sitzen oder bleiben in diesem, nämlich Ort, oder unten am Berg, sofern es ausdrückt, im äußeren Sinn bleiben. An einem Ort sitzen, heißt in seinem Zustand bleiben, und unter dem Berge, heißt im äußeren Sinn des Wortes; denn durch sitzen wird bezeichnet bleiben, wie aus dem Folgenden erhellen wird.

Durch Ort wird der Zustand bezeichnet, und durch den Berg Sinai das Gesetz, oder das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, somit das Wort: Nr. 9420. Durch den Gipfel desselben, wo Jehovah oder der Herr war: 2. Mose 19/20, wird das Höchste oder Innerste des Gesetzes oder des Wortes bezeichnet: Nr. 8827, durch die übrigen Teile des Berges, die unterhalb des Gipfels waren, wird das Innere des Gesetzes oder des Wortes bezeichnet, wie es im Himmel beschaffen ist; und durch das, was unterhalb des Berges, wo die Ältesten und das Volk waren, wird das Äußere des Gesetzes oder Wortes bezeichnet, das der äußere Sinn desselben ist. Somit wird das Innerste, Innere und Äußere der Dinge, die durch den Berg bezeichnet werden, vorgebildet. Hier das Innerste, Innere und Äußere des Gesetzes oder Wortes, weil der Berg Sinai das Gesetz oder das Wort bedeutet: Nr. 9420. Hieraus erhellt, daß durch "bleibet hier" bezeichnet wird, sie sollen im äußeren Sinn bleiben.

Es wird in der (Grundsprache, gesagt) sitzen, weil sitzen bedeutet, in einem Zustand beharren, denn die Fortbewegungen von einem Ort zum anderen bezeichnen Veränderungen des Zustandes des Inneren, wie man aus dem erkennen kann, was Nr. 2837, 3356, 3387, 4321, 4882, 5605, 7381 gezeigt wurde. Das Sitzen bedeutet daher das Verbleiben im Zustand des Inneren, und weil das Sitzen solches bedeutet, darum gehörte es bei den Söhnen Israels zu den (religiösen) Gebräuchen, zu sitzen, wenn sie den fortdauernden Zustand des Inneren vorbilden sollten:

Richt.20/26: "Es kamen die Söhne Israels gen Bethel, und weinten und saßen daselbst vor Jehovah, und fasteten an jenem Tag bis zum Abend".

Richt.21/2: "Es kam das Volk gen Bethel, und saßen daselbst bis zum Abend vor Gott, und erhoben ihre Stimme, und weinten mit großem Weinen": durch sitzen wird hier das Beharren im Zustand des Schmerzes bezeichnet.

Hieraus kann erhellen, warum gesagt wird sitzen, und was es in sich schließt in folgenden Stellen:

Ps.139/2: "Jehovah, Du hast erkannt mein Sitzen und mein Aufstehen; hast verstanden meine Gedanken von ferne".

Jerem.16/8: "In das Haus des Gastmahls sollst du nicht gehen, mit ihnen zu sitzen".

Micha 5/3: "Dann wird er stehen und weiden in der Stärke Jehovahs, seines Gottes; und sie werden sitzen".

Jes.47/1,5,8: "Steige herunter und sitze auf den Staub, du Jungfrau, Tochter Babels, sitze auf der Erde, sitze in der Stille, und gehe hinein in die Finsternis, Tochter der Chaldäer; sie spricht in ihrem Herzen: Ich werde nicht sitzen als Witwe".

Ebenso anderwärts, z.B.: "sitzen in Finsternis: Jes.42/7; "sitzen im Rat, und einsam sitzen": Jerem.15/17; "sitzen zur Rechten und zur Linken": Matth.20/21, bedeutet bleiben im Zustand der Macht über andere; "sitzen zur Rechten der Macht Gottes": Matth.26/63,64; Mark.16/10, wo vom Herrn (die Rede ist), bedeutet die in Ewigkeit währende göttliche Macht.

9423. "Bis daß wir zurückkehren zu euch", 2. Mose 24/14, bedeutet bis zur Antwort.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zurückkehren, sofern es die Antwort bezeichnet, denn wenn durch sitzen bezeichnet wird "bleibe in jenem Zustand": Nr. 9422, so wird durch zurückkehren bezeichnet, daß man sie belehren werde, was denn geschehen soll, somit die Antwort.

9424. "Und siehe, Aharon und Hur sind bei euch", 2. Mose 24/14, bedeutet die Lehre des Wahren aus dem so beschaffenen Worte.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er das Wort im äußeren Sinn und auch die Lehre des Guten und Wahren darstellt, wovon Nr. 6998, 7009, 7089; hier die Lehre des Wahren aus jenem Sinn allein, weil durch die Ältesten, denen Aharon unten am Berge als ihr Haupt vorstand, diejenigen bezeichnet werden, die im äußeren Sinn des Wortes sind: Nr. 9421. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Hurs, wenn er dem Aharon beigegeben wird, sofern dieser das Wahre jener Lehre darstellt, wie auch Hur, als er zusammen mit Aharon die Hände Moses unterstützte: 2. Mose 17/10,12, Nr. 8603, 8611; denn die Wahrheiten aus dem Wort, aus denen die Lehre (gebildet wird), unterstützen das Wort, das durch Mose damals vorgebildet wurde.

Weil sich hier wiederum Gelegenheit bietet, so soll mit wenigem gesagt werden, wie es sich verhält mit der Unterstützung des Wortes durch die Lehre aus dem Wort. Wer die Geheimnisse des Himmels nicht weiß, kann nicht anders glauben, als daß das Wort einen Halt habe auch ohne die Lehre aus demselben, denn er meint, das Wort im Buchstaben oder der buchstäbliche Sinn des Wortes sei die Lehre selbst. Aber man wisse, daß eine jede Lehre der Kirche aus dem Worte sein muß, und daß eine Lehre anderswoher als aus dem Worte keine Lehre ist, die etwas von der Kirche, geschweige etwas vom Himmel in sich hat, sondern die Lehre muß aus dem Wort zusammengestellt werden. Und wenn sie zusammengestellt wird, muß der Mensch in der Erleuchtung sein vom Herrn. Er ist aber in der Erleuchtung, wenn er in der Liebe zum Wahren ist, um des Wahren willen, und nicht um seiner selbst und um der Welt willen. Diese sind es, die im Wort erleuchtet werden, wenn sie es lesen und das Wahre sehen, und sich daraus eine Lehre bilden. Dies kommt daher, weil solche Menschen Gemeinschaft haben mit dem Himmel, also mit dem Herrn, und dadurch vom Herrn erleuchtet und hingeleitet werden zum Sehen der Wahrheiten des Wortes, wie sie im Himmel sind; denn der Herr fließt durch den Himmel in ihren Verstand ein, weil der innere Verstand des Menschen es ist, der erleuchtet wird. Und der Herr fließt dann zugleich mit dem Glauben ein, unter Mitwirkung des neuen Willens, dessen Sache es ist, vom Wahren angeregt zu werden um des Wahren willen. Hieraus kann man nun erkennen, wie die Lehre des Wahren und Guten dem Menschen vom Herrn gegeben wird.

Daß diese Lehre dem Worte in Ansehung seines buchstäblichen oder äußeren Sinnes Halt und Stütze gibt, ist für jeden klar, der es erwägt; denn ein jeder in der Kirche, der aus der Lehre denkt, sieht die Wahrheiten im Wort aus seiner Lehre, und derselben gemäß. Und was mit ihr nicht übereintrifft, erklärt er, und was ihr entgegengesetzt zu sein scheint, übergeht er, als ob er es nicht sähe oder nicht verstünde. Daß alle in ähnlicher Weise verfahren, auch die Irrgläubigen, ist bekannt. Die aber, die in der echten Lehre des Wahren aus dem Worte sind, und in der Erleuchtung, wenn sie das Wort lesen, sehen überall die Wahrheiten, die übereinstimmen, und gar nichts Widersprechendes, denn sie bleiben dabei nicht in solchen Dingen hängen, die nach Scheinbarkeiten und nach der gemeinen Auffassungsweise des Menschen ausgedrückt sind, weil sie wissen, daß, wenn die Scheinbarkeiten auseinander gelegt, und gleichsam ausgewickelt werden, die nackte Wahrheit aus ihnen hervorkommt. Auch lassen sie sich nicht irre führen durch Falsches aus Täuschungen der äußeren Sinne, wie die Irrlehrer und Schwärmer, hauptsächlich die Juden und Socinianer, auch nicht durch Falsches aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe, wie die, welche unter Babel verstanden werden. Denn weil diese und jene nicht erleuchtet werden können, so bilden sie die Lehre bloß aus dem äußeren Sinn, wie sie den Neigungen ihrer Liebe günstig ist, und tun vieles aus ihrem Eigenen hinzu. Dadurch bekommt das Wort keineswegs eine Stütze, sondern es fällt in sich zusammen. Man wisse, daß der innere Sinn des Wortes die echte Lehre der Kirche enthält.

Aus diesem wird nun klar, was für eine Lehre hier durch Aharon und Hur vorgebildet wird. Diese war, weil bloß aus dem äußeren Sinn des Wortes ohne den inneren, durchaus götzendienerisch; deshalb wird von Aharon, durch den eine solche Lehre vorgebildet wird, gesagt, daß er ein Götzenbild oder ein goldenes Kalb gemacht habe: 2. Mose 32/2-5,21,35; 5. Mose 9/20. Im Wort werden auch wirklich durch Götzenbilder solche Lehren beschrieben; wie hie und da bei den Propheten:

Hes.8/10,11: "Ich ging hinein und sah allerlei Götzenbilder des Hauses Israel; ringsumher auf der Wand gemalt; und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel standen davor, und ein jeder hatte ein Rauchfaß in seiner Hand und eine dicke Rauchwolke stieg auf": die Götzenbilder des Hauses Israel bezeichnen hier die Lehren aus dem bloß äußeren Sinn des Wortes, die nicht durch Erleuchtung vom Herrn, sondern durch eigene Einsicht gebildet und somit Falsches sind. Ein Gottesdienst, der diesem Falschen gemäß eingerichtet ist, wird durch das Rauchfaß in der Hand eines jeden, und durch eine dicke Rauchwolke bezeichnet.

Hos.13/2: "Sie sündigen fort, machen sich gegossene Bilder aus ihrem Silber, ein Kunstwerk, ganz nach ihrer Einsicht, mit denselben sprachen sie. Sie opfern ihnen Menschen, küssen die Kälber": gegossenes Bild aus Silber und Werk der Künstler, bedeutet eine Lehre aus eigener Einsicht und nicht aus dem Herrn, somit aus dem äußeren Sinn des Wortes, der getrennt ist vom inneren. Dies geschieht bei denen, die bloß im Äußeren sind, und nicht zugleich im Inneren, d.h. bei denen, die in Trieben der Selbst- und Weltliebe sind, und nicht in der Liebe zum Herrn und in der Liebe gegen den Nächsten.

Jes.2/20,21; 31/7: "An jenem Tage wird ein jeder wegwerfen seine Götzen von Silber und seine Götzen von Gold, die sie sich gemacht haben um anzubeten Maulwürfe und Wespen, hineinzugehen in Steinritzen und in Felsenklüfte": Götzen von Silber für Falsches der Lehre, und Götzen von Gold für Böses der Lehre; Maulwürfe und Wespen anbeten und in Steinritzen und Felsenspalten hineingehen, bedeutet den Gottesdienst aus dem Falschen und Bösen ihres Glaubens.

Jes.30/22: "Unrein werdet ihr achten die Decke eurer Götzenbilder von Silber, und das Gewand eurer gegossenen Bilder von Gold; du wirst sie wegwerfen wie Unrat, Kot wirst du sie nennen": Decke der Götzenbilder von Silber und Gewand der gegossenen Bilder von Gold, bedeutet das Wißtümliche des Falschen und Bösen, das als wahr und gut anerkannt und verehrt wird.

Jes.48/5: "Ich habe dies zuvor verkündigt, auf daß du nicht sagen mögest: Mein Götze hat das getan, und mein geschnitztes und mein gegossenes Bild hat es befohlen": auch hier steht Götze, geschnitztes und gegossenes Bild für die Lehre aus eigener Einsicht.

Jerem.10/14,15: "Sie sind alle zu Toren geworden durch ihre Wissenschaft, zuschanden sind sie geworden alle Verfertiger von Schnitzwerk, denn ihre gegossenen Bilder sind Lüge; und es ist kein Geist in ihnen, Eitelkeit sind sie, ein Werk der Irrtümer": auch hier bedeutet Schnitzwerk und gegossenes Bild die Lehren aus eigener Einsicht, die in der äußeren Form, weil vom äußeren Sinn des Wortes hergenommen, als wahr erscheinen, aber in der inneren Form falsch sind. Daher wird gesagt, ein solcher Mensch sei zum Toren geworden durch seine Wissenschaft, und das gegossene Bild sei eine Lüge, und kein Geist darin, es sei Eitelkeit und ein Werk der Irrtümer.

Hab.2/18: "Was nützet das Schnitzwerk, daß es geschnitzt hat sein Meister, das gegossene Bild und der Lehrer der Lüge? Denn der Meister seines Gebildes setzt sein Vertrauen darauf".

Jes.40/19,20: "Ein Bildnis gießet der Künstler, und der Schmelzer überzieht es mit Gold und macht Ketten von Silber. Einen weisen Künstler sucht er sich, um das Bildnis zu bereiten": hier steht gleichfalls Bildnis für die Lehre aus eigener Einsicht. Der Schein der Wahrheit, der ihm durch das Wort aus dem bloßen äußeren Sinn desselben und zugleich aus Täuschungen und äußeren Scheinbarkeiten beigebracht wird, wird dadurch bezeichnet, daß der Schmelzer es mit Gold überzieht, und Silberketten macht, und daß er einen weisen Künstler sucht, es zu bereiten.

Jes.44/9-18: "Die Verfertiger der Götzenbilder sind allesamt Eitelkeit, und ihr Köstlichstes ist unnütz. (Der eine) schmiedet das Eisen mit der Zange, und arbeitet mit der Kohle, und mit scharfen Hämmern bildet er es; so arbeitet er daran mit dem Arm seiner Stärke. (Ein anderer) zimmert Hölzer, spannt die Meßschnur und bezeichnet es mit dem Richtmaß. Er macht es in Ecken, und zeichnet es mit dem Zirkel, auf daß er es mache in der Gestalt eines Mannes nach der Schönheit eines Menschen, zu wohnen im Hause": es wird hier beschrieben, wie die Lehre aus eigener Einsicht, und nicht aus einiger Erleuchtung vom Herrn, gebildet wird, und wie dem Falschen die Ähnlichkeit des Wahren beigebracht wird durch Anwendungen des Wortes aus dem bloßen äußeren Sinn desselben, und durch Vernünfteleien aus Sinnestäuschungen. Daher wird gesagt, "auf daß er es mache in der Gestalt eines Mannes, nach der Schönheit eines Menschen, zu wohnen im Hause". Daher kommt die Ähnlichkeit des Wahren in der äußeren Form, aber die Falschheit in der inneren.

Falschheit in der inneren Form ist es, wenn man nicht richtig über die Wahrheiten denkt, denn über eine und ebendieselbe Wahrheit wird anders gedacht von dem einen, und anders von dem anderen, aber falsch von allen denen, die im Bösen sind; denn eine Wahrheit besteht aus unendlich vielen anderen Wahrheiten; aber bei denen, die im Bösen sind, aus unendlich vielen Falschheiten. Daher hat bei diesen jene Wahrheit kein Leben in sich, was darunter verstanden wird, daß kein Geist darinnen sei, und daß sie weder hören, noch sehen, noch verstehen: Jerem.51/17; Ps.115/4-6. Es verhält sich damit, wie mit einem Gebilde nach der Ähnlichkeit eines Menschen, woran nichts als Lehm ist, in Vergleich mit der Gestalt des Menschen selbst, die Leben in sich hat, und himmlische Schönheit, wenn Wahres aus dem Guten in ihr ist.

9425. "Ein jeder, der Worte hat, der trete vor sie", 2. Mose 24/14, bedeutet, dadurch solle das Falsche entfernt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Worte haben", sofern es soviel ist als streiten über Wahrheiten; denn die Worte bedeuten Wahrheiten: Nr. 1288, 4692, 5272. Und aus der Bedeutung von "vor sie treten", sofern es heißt, es solle über sie geurteilt werden nach der Lehre, denn durch Aharon und Hur, vor die sie treten sollten, wird die Lehre aus dem äußeren Sinn des Wortes bezeichnet; somit auch, es solle das Falsche entfernt werden; denn wer aus der Lehre in einem Streit über die Wahrheiten urteilt, der entfernt das Falsche. Daß sie aber nicht das Falsche, sondern die Wahrheiten entfernt haben, erhellt aus der Verehrung des Kalbes anstatt Jehovahs, wovon im Folgenden; denn, wie gleich oben gesagt wurde, die, welche das Äußere des Wortes ohne das Innere lehren, somit ohne die echte Lehre des Guten und Wahren, unterscheiden nicht zwischen dem Wahren und Falschen, auch nicht zwischen dem Guten und Bösen, sondern sie nennen wahr, was den Sinnestäuschungen, und gut, was den Begierden günstig ist, somit nennen sie das Falsche wahr, und das Böse gut.

9426. "Da stieg Mose auf den Berg", 2. Mose 24/15, bedeutet aufwärts zum Himmel, was aus dem erhellt, was Nr. 9420 erklärt wurde, wo die gleichen Worte.

9427. "Und die Wolke bedeckte den Berg", 2. Mose 24/15, bedeutet das Äußere des Wortes.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wolke, sofern sie das Äußere des Wortes oder den buchstäblichen Sinn bezeichnet, worüber in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343, 6752, 8106, 8443, 8781, 8814, 8819; und aus der Bedeutung dieses Berges, den die Wolke bedeckte, sofern er das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, somit das Wort bezeichnet. Und weil das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre den Himmel macht, so wird durch jenen Berg auch der Himmel bezeichnet: Nr. 9420.

Daher kommt es, daß durch: "die Wolke bedeckte den Berg" der äußere Sinn des Wortes bezeichnet wird, der den inneren Sinn und auch den Himmel bedeckt.

9428. Vers 16-18: Und die Herrlichkeit Jehovahs weilte auf dem Berge Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage, und Er rief zu Mose am siebenten Tage aus der Mitte der Wolke. Und das Ansehen der Herrlichkeit Jehovahs war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Haupte des Berges vor den Augen der Söhne Israels. Und Mose ging hinein in die Mitte der Wolke und stieg auf den Berg, und Mose war auf dem Berg vierzig Tage und vierzig Nächte.

"Und die Herrlichkeit Jehovahs weilte auf dem Berge Sinai" bedeutet das Innere des Wortes des Herrn im Himmel;

"und die Wolke bedeckte ihn" bedeutet das Letzte des Wortes, das somit beziehungsweise dunkel (erscheint);

"sechs Tage" bedeutet, wenn der Mensch im Zustand des Wahren ist;

"und Er rief zu Mose am siebenten Tag" bedeutet das Kommen des Herrn, wenn das Wahre mit dem Guten verbunden ist;

"aus der Mitte der Wolke" bedeutet aus dem Dunkel, das vorher da war;

"und das Ansehen der Herrlichkeit Jehovahs war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Haupte des Berges vor den Augen der Söhne Israels" bedeutet das göttlich Wahre, das im Himmel selbst glänzend ist, aus dem Guten der Liebe, aber bei denen, die in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, verletzend und verwüstend ist;

"und Mose ging hinein in die Mitte der Wolke" bedeutet das Wort im äußeren Sinn;

"und stieg auf den Berg" bedeutet die Erhebung zum Himmel;

"und Mose war auf dem Berg vierzig Tage und vierzig Nächte" bedeutet das Völlige in Ansehung der Unterweisung und des Einflusses.

9429. "Und die Herrlichkeit Jehovahs weilte auf dem Berge Sinai", 2. Mose 24/16, bedeutet das Innere des Wortes des Herrn im Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Herrlichkeit Jehovahs, wenn vom Wort die Rede ist, sofern sie den inneren Sinn desselben bezeichnet, somit das Innere des Wortes, worüber in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 5922. Und aus der Bedeutung des Berges Sinai, sofern er das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre und daher auch den Himmel bezeichnet, worüber Nr. 9420, 9427.

Das Innere des Wortes wird Herrlichkeit genannt, weil das vom Herrn als der Sonne ausgehende göttlich Wahre das Licht im Himmel ist, das den Engeln daselbst das Vermögen zu sehen und zugleich ihnen Einsicht und Weisheit gibt: Nr. 1531, 1619-1632, 2776, 3138, 3167, 3190, 3195, 3339, 3341, 3636, 3643, 3862, 3993, 4302, 4415, 4527, 5400, 6313, 6608, 6907, 8644, 8707, 8861. Aus diesem göttlichen Licht kommt alle Herrlichkeit im Himmel, die von der Art ist, daß sie über alle menschliche Fassungskraft hinausgeht.

Hieraus erhellt nun, woher es kommt, daß der innere Sinn des Wortes Herrlichkeit (gloria) ist; denn der innere Sinn des Wortes ist das vom Herrn im Himmel ausgehende göttlich Wahre, somit das Licht, von dem alle Herrlichkeit dort ausgeht. Dies wird unter Herrlichkeit an mehreren Stellen im Worte verstanden, z.B.:

Matth.24/30; Luk.21/27: Sie werden sehen des Menschen Sohn in der Wolke mit Herrlichkeit; Luk.24/26: Der Herr werde, wenn er gelitten habe, eingehen in Seine Herrlichkeit; Matth.25/31: Wenn Er kommen werde in Seiner Herrlichkeit, werde Er sitzen auf dem Thron Seiner Herrlichkeit: sitzen auf dem Thron der Herrlichkeit, heißt richten aus dem göttlich Wahren, das von Ihm ausgeht. Luk.9/30,31: Mose und Elias seien erschienen in Herrlichkeit: daß Mose und Elias hier das Wort darstellen, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 2762, 5247, 9372. Dies wurde auch verstanden unter der Verherrlichung des Herrn:

Joh.13/31,32: "Nun ist des Menschen Sohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in Ihm; auch wird Gott Ihn verherrlichen in Ihm selbst, und wird alsbald Ihn verherrlichen": verherrlicht werden in Gott heißt, das göttlich Gute werden, aus dem das göttlich Wahre. Ebenso Joh.12/28.

Durch die Herrlichkeit wird das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bezeichnet, wie es im Himmel beschaffen ist, auch in folgenden Stellen:

Jes.40/3,5: "Die Stimme des Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg dem Jehovah, daß geoffenbart werde die Herrlichkeit Jehovahs, und sehen wird Ihn alles Fleisch zugleich": hier vom Kommen des Herrn, wo die Herrlichkeit Jehovahs, die geoffenbart werden soll, das göttlich Wahre ist. Daß der Herr dieses ist, weil von Ihm (die Rede ist), erhellt

Joh.1/1,4,9,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; in Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen; es war das wahrhaftige Licht. Und das Wort ward Fleisch, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater": das Wort ist hier das göttlich Wahre, ebenso das Licht. Hieraus wird klar, was es heißt, Seine Herrlichkeit sehen. Daß der Herr in keiner anderen Herrlichkeit in der Welt erschien, ausgenommen, als Er verklärt wurde, ist bekannt.

Joh.12/41,43,46: "Das sagte Jesajas, da er Seine Herrlichkeit sah, und von Ihm redete. Aber sie liebten die Herrlichkeit der Menschen mehr als die Herrlichkeit Gottes. Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, auf daß keiner, der an Mich glaubt, in der Finsternis bleibe": auch hier steht Herrlichkeit des Herrn und Herrlichkeit Gottes für das göttlich Wahre, und Herrlichkeit der Menschen für das Falsche.

Jes.Kap.60: "Werde Licht, denn Dein Licht kommt und die Herrlichkeit Jehovahs geht auf über Dir; über Dir wird aufgehen Jehovah, und Seine Herrlichkeit wird über Dir erscheinen. Die Herrlichkeit des Libanon wird zu Dir kommen, zu schmücken den Ort Meines Heiligtums; nicht mehr wird untergehen Deine Sonne, und Dein Mond wird nicht weggenommen werden, denn Jehovah wird Dir sein zum Licht der Ewigkeit": hier wird offenbar gehandelt vom Kommen des Herrn, von Seinem Reich, vom Himmel und von der Kirche. Das von Seinem Göttlich-Menschlichen ausgehende göttlich Wahre wird in diesem ganzen Kapitel beschrieben, und wird genannt Licht, Ehre und Herrlichkeit.

Jes.59/19,20: "Vom Niedergang der Sonne werden sie fürchten den Namen Jehovahs, und vom Aufgang der Sonne Seine Herrlichkeit; kommen wird für Zion ein Erlöser": auch hier vom Herrn. Der Name Jehovahs bedeutet alles Wahre des Glaubens und alles Gute der Liebe, aus dem der Gottesdienst hervorgeht: Nr. 2724, 3006, 6674, 9310.

Jes.42/6,8: "Ich habe Dich gerufen in Gerechtigkeit, und will Dich machen zum Bunde für das Volk, zum Licht der Völkerschaften; Ich, Jehovah, das ist Mein Name, und Meine Herrlichkeit werde Ich keinem anderen geben": auch hier vom Herrn, wo das Licht der Völkerschaften das göttlich Wahre ist, das von (Ihm ausgeht). Die Herrlichkeit keinem anderen geben heißt, daß von keinem anderen, als vom Herrn, der eins ist mit Jehovah, jenes göttlich Wahre ausgehen werde, wie auch

Jes.48/11: "Um Meinetwillen, ja um Meinetwillen werde Ich es tun, und Meine Herrlichkeit will Ich keinem anderen geben".

Jes.58/8: "Hervorbrechen wird wie die Morgenröte Dein Licht, vor Dir her wird gehen Deine Gerechtigkeit, die Herrlichkeit Jehovahs wird Dich sammeln".

Jes.66/18: "Es wird die Zeit kommen, daß versammelt werden alle Völkerschaften und Zungen, daß sie kommen und sehen Meine Herrlichkeit".

Jes.24/23: "Jehovah Zebaoth wird herrschen auf dem Berge Zion und in Jerusalem, und vor Seinen Ältesten wird Seine Herrlichkeit sein".

4. Mose 14/20,21: "Jehovah sprach: So wahr Ich lebe, soll die ganze Erde erfüllt werden von der Herrlichkeit Jehovahs".

In diesen Stellen wird vom Herrn gehandelt, und die Herrlichkeit bedeutet hier das göttlich Wahre, das von Ihm (ausgeht).

Jes.6/1-3: "Ich sah den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und Seraphim standen über Ihm, und sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist Jehovah Zebaoth, die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit".

Ps.19/2: "Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes".

Ps.102/16,17: "Auf daß die Völkerschaften (Heiden) fürchten den Namen Jehovahs, und die Könige der Erde Deine Herrlichkeit, weil Jehovah Zion gebaut hat, und erschienen ist in Seiner Herrlichkeit".

Joh.Offenb.21/23-25: "Die Herrlichkeit Gottes wird erleuchten das heilige Jerusalem, und seine Leuchte ist das Lamm; die Völkerschaften, die selig werden, sollen in Seinem Lichte wandeln, und die Könige der Erde werden herzubringen ihre Herrlichkeit und ihre Ehre": das heilige Jerusalem bedeutet die neue Kirche. Herrlichkeit Gottes steht für das göttlich Wahre vom Herrn in ihr; ebenso Sein Licht, worin sie wandeln werden. Die Könige der Erde, die Herrlichkeit herzubringen werden, für diejenigen, die in den Wahrheiten aus dem Guten sind: Nr. 2015, 2069, 4581, 4966, 5044, 6148.

Hieraus kann man nun ersehen, was bezeichnet wird durch die Herrlichkeit Jehovahs, die auf dem Berg Sinai weilte; man sehe auch Nr. 8427.

9430. "Und die Wolke bedeckte ihn", 2. Mose 24/16, bedeutet das Letzte des Wortes, das somit beziehungsweise dunkel ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wolke, sofern sie das Letzte des Wortes oder den Buchstabensinn desselben bezeichnet, worüber in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343, 6752, 8106, 8443, 8781.

Dieser Sinn wird darum Wolke genannt, weil er im Dunkeln ist im Vergleich mit dem inneren Sinn, denn dieser ist im Licht des Himmels. Daß er im Dunkeln und einer Wolke gleich ist, kommt daher, weil er für den Menschen ist, während er in der Welt lebt. Der innere Sinn aber für den Menschen, wenn er in den Himmel kommt. Man muß aber wissen, daß der Mensch, während er in der Welt lebt, zugleich auch im inneren Sinn des Wortes ist, wenn in der echten Lehre der Kirche in Ansehung des Glaubens und in Ansehung des Lebens, denn durch diese Lehre wird alsdann der innere Sinn des Wortes sowohl seinem Verstand, als seinem Willen eingeschrieben; seinem Verstand durch den Glauben, und seinem Willen durch das Leben. Wenn ein solcher Mensch in den Himmel kommt, begreift er das Wort gar nicht anders, als nach seinem inneren Sinn, und weiß nichts von seinem äußeren Sinn; dieser erscheint ihm alsdann wie eine Wolke, welche die Strahlen seines Lichtes aufsaugt.

Es wird gesagt, daß der Mensch alsdann das Wort nach seinem inneren Sinn begreife, und nicht nach seinem äußeren Sinn, daß es so ist kommt daher, weil alle, die im Himmel sind, vom Herrn belehrt werden aus dem göttlich Wahren, das im Menschen, und somit aus dem Wort ist. Der Grund ist, weil der Mensch im Letzten der Ordnung steht, und alles Innere in das Letzte ausläuft. Das Letzte ist gleichsam eine Stütze für das Innere, auf der dieses steht und ruht.

Das Wort im Buchstaben ist das göttlich Wahre im Letzten der Ordnung, ebenso der Mensch der Kirche, bei dem das göttlich Wahre ist in Ansehung seines Natürlichen und Sinnlichen; in diesem, wie in jenem endigt sich und ruht das Innere. Es verhält sich damit, wie mit einem Hause und seinem Fundament. Das Haus selbst ist der Himmel, und in diesem ist das göttlich Wahre so, wie das Wort im inneren Sinne ist, und das Fundament ist die Welt, und in ihr ist das göttlich Wahre so, wie das Wort im äußeren Sinne ist. Wie das Haus auf seinem Fundament ruht, so ruht auch der Himmel auf der Kirche, mithin das göttlich Wahre im Himmel auf dem göttlich Wahren auf Erden; denn es besteht ein stetiger Zusammenhang vom Herrn aus durch den Himmel bis zum Menschen, mittelst des Wortes. Das ist der Grund, warum immer vom Herrn dafür gesorgt wird, daß auf Erden eine Kirche sei, wo das göttlich Wahre in seinem Letzten sein kann. Dieses Geheimnis ist es, das noch niemand weiß, und das verstanden wird durch das, was Nr. 9357 und 9360 angeführt worden ist. Es mögen sich also alle hüten, daß sie das Wort nicht in irgendeiner Weise verletzen, denn wer dieses verletzt, verletzt das Göttliche selbst.

9431. "Sechs Tage", 2. Mose 24/16, bedeutet, wenn der Mensch im Zustand des Wahren ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der sechs Tage, sofern sie den Zustand der Arbeit und des Kampfes bezeichnen, wovon Nr. 737, 8510, 8888, 8975. Der Zustand des Wahren wird bezeichnet, weil der Mensch, der vom Herrn wiedergeboren wird, in zwei Zustände kommt: der erste Zustand heißt der Zustand des Wahren, und der andere Zustand heißt der Zustand des Guten. Der erste Zustand wird der Zustand des Wahren genannt, weil alsdann der Mensch durch das Wahre zum Guten hingeführt wird, und der andere Zustand wird der Zustand des Guten genannt, weil der Mensch, wenn er im Guten ist, (in den Himmel) eingeführt ist. Und der Mensch ist auch wirklich, wenn er im Zustand des Wahren ist, noch außerhalb des Himmels, wenn er aber im Guten ist, ist er im Himmel, somit eingeführt zum Herrn. Überdies befindet sich der Mensch, wenn er im ersten Zustand oder im Zustand des Wahren ist, in der Arbeit und im Kampf, denn alsdann hat er Versuchungen zu bestehen. Wenn er aber im anderen Zustand oder im Zustand des Guten ist, dann befindet er sich in der Ruhe und in der Stille des Friedens. Jener Zustand ist es, der im Wort vorgebildet wurde durch sechs Tage, die dem siebenten vorausgehen, dieser Zustand aber ist es, der durch den siebenten Tag oder Sabbath vorgebildet wurde, man sehe Nr. 8890, 8893, 9274.

Über diese zwei Zustände, die der Zustand des Wahren und der Zustand des Guten genannt werden, beim Menschen, der wiedergeboren wird, sehe man was früher ausführlich Nr. 7923, 7992, 8505, 8506, 8510, 8513, 8516, 8539, 8643, 8648, 8658, 8685, 8690, 8701, 8722, 8772, 9139, 9224, 9227, 9230, 9274 nachgewiesen wurde.

9432. "Und Er rief zu Mose am siebenten Tag", 2. Mose 24/16, bedeutet das Kommen des Herrn, wenn das Wahre mit dem Guten verbunden ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des siebenten Tages, sofern er den anderen Zustand bezeichnet, wo das Wahre verbunden ist mit dem Guten, oder wenn der Mensch im Guten ist, worüber man sehe, was gleich oben, Nr. 9431 gesagt wurde.

9433. "Aus der Mitte der Wolke", 2. Mose 24/16, bedeutet aus dem Dunkel, das früher da war.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wolke, sofern sie das Letzte des Wortes ist, das beziehungsweise dunkel ist, wovon Nr. 9430. Daß die Wolke dies bedeutet, beruht darauf, daß das göttlich Wahre, das vom Herrn stammt, durchaus nicht in dem reinen Glanz, in dem es sich befindet, erscheinen kann, denn dadurch würde der Mensch zugrunde gehen, weil durch das Licht des Wahren sein Verstand ganz geblendet, und durch das Feuer des Guten sein Wille ganz ausgelöscht, somit das Ganze seines Lebens vernichtet würde. Daher kommt es, daß das göttlich Wahre der Fassungskraft eines jeden anbequemt und gleichsam mit einer Wolke verhüllt wird, auch bei den Engeln: Nr. 6849. Diese Verhüllung erscheint bei den Geistern als eine Wolke, dicht oder dünn, nach Maßgabe der Aufnahme eines jeden. Dies wird verstanden unter Folgendem:

Jes.4/5,6: "Jehovah schafft über alle Wohnung des Berges Zion, und über seine Versammlungen eine Wolke bei Tag, und Rauch und Glanz der Feuerflamme bei Nacht; denn über aller Herrlichkeit soll ein Schirm sein, und eine Hütte zum Schatten am Tage vor der Hitze, und zur Zuflucht und zum Bergungsort gegen die Überschwemmung und gegen den Regen": die Wohnung des Berges Zion ist der Himmel und die Kirche. Seine Versammlungen sind das Gute und Wahre. Die Wolke bei Tag, der Rauch bei Nacht und die Decke, bezeichnet die Verhüllung des göttlich Wahren, somit die Anbequemung an die Fassungskraft. Daß die Herrlichkeit, auf der eine Decke ist, das göttlich Wahre bedeutet, das vom Herrn ausgeht, sehe man Nr. 9429. Die Hütte ist das Letzte des göttlich Wahren, welches das Inwendige verbirgt, dieses dient zum Schatten am Tage vor der Hitze, und zur Zuflucht gegen Überschwemmung und Regen, zu dem Zweck, damit der Mensch sicher sei und nicht verletzt werde.

Die Verhüllung des göttlich Wahren wird auch beschrieben bei Ps.104/1-6,9: "Jehovah, mein Gott, Du bist sehr groß. Mit Herrlichkeit und Ehre hast Du Dich bekleidet, mit Licht hat Er sich bedeckt wie mit einem Kleid. Er zimmert mit Wasser Seine Obergemächer; Er macht die Wolken zu Seinem Wagen, Er gründet die Erde auf ihre Unterlagen, daß sie nicht wanket immer und ewig. Mit der Tiefe wie mit einem Kleid hast Du sie umhüllet, eine Grenze hast Du gesetzt, daß die Wasser nicht darübergehen": die Herrlichkeit und Ehre, womit Jehovah, d.h. der Herr, Sich bekleidet, ist das göttlich Wahre: Nr. 9429; das Licht, womit Er sich bedeckt, ist das göttlich Wahre, wie es im Himmel und in der Kirche ist; daß das Licht im Wort dies bedeutet, sehe man in dem, was oben Nr. 9429 angeführt wurde. Die Obergemächer, die Er zimmert mit Wasser, bedeuten die himmlischen Gesellschaften, und die Wasser die Wahrheiten: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8568, 9323. Die Wolken, die Er zu Seinem Wagen macht, sind die Wahrheiten, aus denen die Lehre kommt, man sehe Nr. 5321, 8215. Die Erde, von der gesagt wird, daß sie auf ihre Unterlagen gegründet werde, auf daß sie nicht wanke in Ewigkeit, bedeutet die Kirche. Daß die Erde im Wort die Kirche bezeichnet, darüber sehe man Nr. 9325. Die Unterlagen, auf die sie gegründet wird, sind die Wahrheiten im Letzten, wie sie das Wort in seinem buchstäblichen Sinn hat, weshalb gesagt wird, auf daß sie nicht wanke in Ewigkeit. Die Tiefe, womit sie wie mit einem Kleid umhüllt wird, ist das wißtümlich Wahre für den natürlichen Menschen: Nr. 6431, 8278. Hieraus wird klar, was die Grenze bedeutet, die gesetzt ist, daß sie nicht darübergehen, daß es nämlich das Letzte des göttlich Wahren ist, in welches das Innere ausläuft, und worauf es wie auf einer Stütze und einem Fundament steht und ruht, wie oben gesagt wurde.

9434. "Und das Ansehen der Herrlichkeit Jehovahs war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Haupte des Berges vor den Augen der Söhne Israels", 2. Mose 24/17, bedeutet, das göttlich Wahre, das im Himmel selbst glänzend ist, aus dem Guten der Liebe, aber bei denen, die in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, verletzend und verwüstend ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Ansehens Jehovahs, sofern es die Erscheinung des vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren bezeichnet. Daß das Ansehen die Erscheinung vor den Augen bedeutet, ist klar, und daß die Herrlichkeit Jehovahs das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 9429. Ferner aus der Bedeutung des Feuers, sofern es die Liebe in beiderlei Sinn bezeichnet, wovon Nr. 4906, 5215, 6314, 6832, 7324, hier die göttliche Liebe selbst. Aus der Bedeutung des Hauptes des Berges, sofern es das Innerste des Himmels bezeichnet, denn durch den Berg Sinai wird der Himmel bezeichnet: Nr. 9420, 9427, und durch sein Höchstes, das Haupt und Gipfel genannt wird, sein Innerstes: Nr. 9422. Aus der Bedeutung von verzehren, sofern es soviel ist als aufzehren, somit verletzen und verwüsten; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die bezeichnen, die im Äußeren sind ohne das Innere, wovon öfters.

Hieraus kann man ersehen, daß durch das Ansehen der Herrlichkeit Jehovahs wie Feuer auf dem Haupt des Berges, bezeichnet wird, daß das göttlich Wahre im Himmel selbst glänzend ist aus dem Guten der Liebe. Dadurch aber, daß es wie ein verzehrendes Feuer vor den Augen der Söhne Israels war, wird bezeichnet, daß es bei denen, die in seinem Äußeren ohne das Innere sind, verletzend und verwüstend ist. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Es gibt zwei Arten der Liebe, die einander ganz entgegengesetzt sind, die himmlische Liebe und die höllische Liebe. Die himmlische Liebe ist die Liebe zum Herrn und die Liebe gegen den Nächsten, und die höllische Liebe ist die Selbstliebe und Weltliebe. Diejenigen, bei denen die Triebe der höllischen Liebe herrschen, sind in der Hölle; aber diejenigen, bei denen die Triebe der himmlischen Liebe herrschen, sind im Himmel, denn die Liebe ist die eigentliche Lebenskraft (vitale) des Menschen, weil ohne Liebe gar kein Leben besteht; aus der Liebe hat nämlich ein jeder seine Lebenswärme und sein Lebensfeuer. Daß ohne Lebenswärme und Lebensfeuer kein Leben besteht, ist an sich klar. Hieraus folgt, daß, wie die Liebe, so das Leben beschaffen ist, mithin, wie die Liebe, so der Mensch ist. Deshalb kann ein jeder aus den Trieben seiner Liebe merken, ob der Himmel in ihm ist, oder die Hölle.

Die Liebe ist gleich einem Feuer oder einer Flamme beim Menschen, und ist auch wirklich ein Lebensfeuer oder Flamme, und der Glaube ist wie das Licht aus jenem Feuer oder aus jener Flamme, und ist auch wirklich das Licht, welches das Innere seines Verstandes erleuchtet. Hieraus erhellt auch, was für ein Licht es sei, aus dem diejenigen ihren Glauben haben, die in der höllischen Liebe sind. Daß aus diesem Licht nur ein Beredungsglaube kommt, der an sich kein Glaube ist, sondern eine Beredung, daß es so sei, um des Ichs und der Welt willen, sehe man Nr. 9363-9369.

In der Kirche setzt man heutzutage das geistige Leben, welches das ewige Leben ist, in den alleinigen Glauben, somit in einen Glauben ohne das Gute der himmlischen Liebe, aber was das für ein Leben ist, kann ein jeder aus dem, was nun gesagt worden, sehen, wenn er es erwägen mag.

Es soll nun gesagt werden, wie es sich mit dem göttlichen Feuer, das die göttliche Liebe ist, bei denen verhält, die in der himmlischen Liebe sind, und wie bei denen, die in der höllischen Liebe. Bei denen, die in himmlischer Liebe sind, ist ein göttliches Feuer oder eine göttliche Liebe, die immerfort des Inwendige des Willens schafft und erneuert, und das Innere des Verstandes erleuchtet. Bei denen aber, die in höllischer Liebe sind, ist ein göttliches Feuer oder eine göttliche Liebe, die immerfort verletzend und verwüstend wirkt. Der Grund ist, weil bei diesen die göttliche Liebe in Entgegengesetztes fällt, durch das sie zerstört wird; denn sie wird in das Feuer der Selbst- und Weltliebe verwandelt, somit in Verachtung anderer neben sich, in Feindseligkeit gegen alle, die ihr nicht günstig sind, in Haß, in Rachgier und zuletzt in Wut; daher kommt es nun, daß das Feuer Jehovahs vor den Augen der Söhne Israels als ein fressendes oder verzehrendes erschien; denn sie waren in der Selbst- und Weltliebe, weil im Äußeren ohne das Innere. Daß jenes Feuer für sie ein fressendes und verzehrendes war, erhellt auch anderwärts:

5. Mose 5/20-22: "Es geschah, als ihr die Stimme aus der Mitte der Finsternis hörtet, und der Berg mit Feuer brannte, tratet ihr zu Mir, alle Häupter eurer Stämme, und eure Ältesten, und sprachet: Siehe, es hat uns Jehovah, unser Gott, sehen lassen Seine Herrlichkeit und Seine Größe, und Seine Stimme haben wir gehört aus der Mitte des Feuers; und nun, warum sollen wir sterben? Denn dieses große Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme Jehovahs, unseres Gottes noch ferner hören, so müssen wir sterben": man sehe auch, was Nr. 6832, 8814, 8819 gezeigt wurde; und daß jenes Volk solcherart war, was Nr. 9380 angeführt wurde.

Durch das fressende Feuer wird auch anderwärts im Wort die Verwüstung bezeichnet, und es wird dies von den Gottlosen gesagt:

Joel 2/2,3: "Es kommt der Tag Jehovahs, der Tag der Finsternis und des Dunkels, der Tag der Wolke und Düsterheit; vor ihm frißt das Feuer, hinter ihm lodert die Flamme; wie der Garten Eden ist das Land vor ihm, aber nach ihm eine Wüste der Verstörung".

Jes.30/30: "Jehovah wird hören lassen die Herrlichkeit Seiner Stimme in der Flamme eines fressenden Feuers".

Jes.33/14: "Wer wird uns bleiben beim fressenden Feuer; wer wird uns bleiben bei den Glutöfen der Ewigkeit".

Jes.29/6: "Heimgesucht wirst du werden von Jehovah mit der Flamme des fressenden Feuers".

Hes.23/25: "Deine Nachkommenschaft wird verzehrt werden durch das Feuer".

An diesen Stellen bedeutet das fressende Feuer das Feuer, das aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe entspringt; denn dieses Feuer ist es, das den Menschen verzehrt und das die Kirche verwüstet. Dies wurde auch vorgebildet durch das Feuer von Jehovah, das die Söhne Aharons, Nadab und Abihu verzehrte, darum weil sie in ihre Rauchfässer fremdes Feuer taten: 3. Mose 10/1,2; in die Rauchfässer fremdes Feuer tun heißt, einen Gottesdienst aus einer anderen Liebe, als aus der himmlischen, einsetzen.

Daß die Selbst- und Weltliebe ein solches Feuer ist, und auch jede Begierde aus ihr, sehe man Nr. 1297, 1861, 5071, 5215, 6314, 6832, 7324, 7575, 9141.

9435. "Und Mose ging hinein in die Mitte der Wolke", 2. Mose 24/18, bedeutet das Wort im äußeren Sinn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, hier das Wort im äußeren Sinn, weil gesagt wird, er sei in die Mitte der Wolke hineingegangen, und durch die Wolke der äußere Sinn des Wortes bezeichnet wird. Daß Mose das Wort vorbildet, sehe man Nr. 9414; und daß die Wolke den äußeren Sinn desselben bezeichnet: Nr. 9430.

Daß Mose am äußersten Ende des Berges sechs Tage blieb, und am siebenten Tag gerufen ward, und in die Wolke hineinging, und auf den Berg stieg, geschah zu dem Zweck, damit er das in der Mitte Befindliche oder das Vermittelnde zwischen dem Volk und dem Herrn vorbildete, gemäß dem, was Nr. 9414 gesagt wurde. Es werden somit die Stufen des Hinaufsteigens vom Volk zum Herrn beschrieben. Als er endlich auf den Berg kam, bildete er zuerst das äußere Heilige des Wortes vor, welches das Vermittelnde ist; denn jener Berg bedeutet den Himmel, wo das Heilige ist. Aber dennoch durfte er nicht weiter herzutreten, als zur ersten Schwelle des Himmels, wo das äußere Heilige des Wortes aufhört. Wie weit er zugelassen wurde, ward mir vorbildlich gezeigt durch einen Geist, der mit dem oberen Teil des Angesichts bis zum Kinn im Lichte des Himmels erschien, aber mit dem unteren Teil vom Kinn an und zugleich mit dem ganzen Leib in einer Wolke war. Hieraus wurde klar, wieviel er vorbildete vom äußeren Heiligen, welches das Vermittelnde ist.

Daß die sechs Tage, während derer Mose am äußersten Ende des Berges blieb, den Zustand des Wahren, und der siebente, an dem er auf den Berg stieg, den Zustand des Guten bezeichneten, gemäß dem, was Nr. 9431, 9432 erklärt wurde, beruht darauf, daß dieselben Stufen des Aufsteigens von der Welt zum Himmel bestehen für diejenigen, die wiedergeboren werden vom Herrn; denn der Mensch wird erhoben vom Äußeren zum Inneren, weil vom natürlichen Menschen, der im Äußeren ist, zum geistigen, der im Inneren ist. Eine solche Erhebung oder Aufsteigung wurde auch durch Mose vorgebildet, als er die Vorbildung des äußeren Heiligen, welches das Vermittelnde ist, darstellte, denn das äußere Heilige des Wortes ist der Eingang in den Zustand des Guten, somit zum Himmel.

9436. "Und stieg auf den Berg", 2. Mose 24/18, bedeutet die Erhebung zum Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufsteigen, sofern es die Erhebung zum Inneren bezeichnet, wovon Nr. 3084, 4539, 4969, 5406, 5817, 6007; und aus der Bedeutung des Berges Sinai, sofern er den Himmel bezeichnet, wo das göttlich Wahre im Lichte ist, wovon Nr. 6427, 9420.

9437. "Und Mose war auf dem Berg vierzig Tage und vierzig Nächte", 2. Mose 24/18, bedeutet das Völlige in Ansehung der Unterweisung und des Einflusses.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vierzig, sofern es das Völlige bezeichnet. Daß vierzig das Völlige bedeutet, kommt daher, weil vier das Volle ausdrückt: Nr. 9103, ebenso zehn: Nr. 3107, 4638. Und die Zahl Vierzig entsteht, wenn man vier mit zehn multipliziert, denn die multiplizierten Zahlen bedeuten das gleiche wie die einfachen, mit denen sie multipliziert sind: Nr. 5291, 5335, 5708, 7973.

Daß alle Zahlen im Wort Sachen bedeuten, sehe man Nr. 575, 3252, 4264, 4495, 4670, 5265. Daher kommt es denn, daß Mose auf dem Berg vierzig Tage und vierzig Nächte war. Daß vierzig hier das Völlige in Ansehung der Unterweisung und des Einflusses bedeutet, erhellt aus den folgenden Kapiteln: 2. Mose 25-32, wo das erwähnt wird, worin er unterwiesen wurde, was sich auf die Lade, auf Aharon, auf die Urim und Thummim, auf die Opfer bezog.

Daß es auch das Völlige in Ansehung des Einflusses bedeutet, beruht darauf, daß von dieser Zeit an Mose anfing, das äußere Heilige des Wortes vorzubilden, welches das Vermittelnde ist zwischen dem Herrn und zwischen dem Volk, und daß die Vermittlung geschieht durch den Einfluß durch jenes Heilige in das Vorbildliche, in dem das Volk war: Nr. 9419.

Weil vierzig das Völlige bedeutete, darum blieb Mose auf dem Berg Sinai nicht nur dieses Mal, sondern auch ein anderes Mal "vierzig Tage und vierzig Nächte": 2. Mose 34/28; 5. Mose 9/18,25; 10/10;

und darum zogen die Söhne Israels vierzig Jahre in der Wüste umher, wie gesagt wird: "bis daß jenes ganze Geschlecht dahin war": 4. Mose 14/33,34; 32/13.

Und darum wurde auch von Jonas den Niniviten gesagt: "die Stadt werde nach vierzig Tagen zerstört werden": Jona.3/4.

Und darum wurde auch dem Propheten befohlen, "auf der rechten Seite zu liegen, und die Missetat des Hauses Juda zu tragen vierzig Tage": Hes.4/6.

Darum wird auch von Ägypten gesagt, es solle in völlige Verödung dahingegeben werden vierzig Jahre, und nach diesen versammelt werden aus den Völkern": Hes.29/11-13.

Und darum hat es auf der Erde geregnet, daß sie durch die Sündflut überschwemmt wurde, vierzig Tage und vierzig Nächte: 1. Mose 7/4,12,17.

Hieraus wird klar, warum bestimmt wurde, daß "der Gottlose mit vierzig Streichen geschlagen werden soll", 5. Mose 25/3: vierzig Streiche deuteten nämlich eine Strafe im vollen Maß.

Hieraus erhellt auch, was verstanden wird in der Weissagung der Debora und des Barak, daß "kein Schild und kein Speer gesehen worden sei bei den Vierzigtausenden Israels": Richt.5/8: bei den Vierzigtausenden Israels, ist soviel als bei allen.

Auch erhellt hieraus, warum der Tempel von Salomo gebaut wurde vierzig Ellen lang: 1.Kön.6/17; ebenso der neue Tempel, von dem bei Hes.41/2; denn durch den Tempel wird im höchsten Sinn der Herr bezeichnet, im inneren der Himmel und die Kirche, und somit durch vierzig das Vollständige in Ansehung der Vorbildung; ebenso anderwärts.

 

Nr. 9438 - 9454 abgedruckt in Band


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