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Des zweiten Buches Mose

27. Kapitel

1. Und mache einen Altar von Schittimholz, fünf Ellen die Länge und fünf Ellen die Breite; viereckig soll der Altar sein, und drei Ellen seine Höhe.

2. Und mache seine Hörner an seine vier Ecken, aus ihm sollen seine Hörner hervorgehen; und überziehe ihn mit Erz.

3. Und mache seine Töpfe, ihn von Asche zu reinigen, und seine Schaufeln und seine Schalen, und seine Gabeln und seine Feuerzangen; alle seine Geräte sollst du von Erz machen.

4. Und mache ihm ein Gitter von netzförmiger Arbeit, aus Erz; und mache an das Netz vier eherne Ringe, an seinen vier Enden.

5. Und setze es unter die Einfassung des Altares unterhalb, daß das Netz gehe bis an die Mitte des Altares.

6. Und mache Stangen an den Altar, Stangen von Schittimholz; und überziehe sie mit Erz.

7. Und seine Stangen soll man in die Ringe stecken, daß die Stangen an beiden Seiten des Altares sind, wenn man ihn trägt.

8. Hohl von Brettern sollst du ihn machen; wie es dir gezeigt worden ist auf dem Berge, so sollen sie ihn machen.

9. Und mache den Vorhof der Wohnung an der Seite gegen Mittag, nach Süden; Umhänge für den Vorhof von gewobener weißer Baumwolle, hundert Ellen die Länge an der einen Seite.

10. Und seine Säulen zwanzig, und deren Füße zwanzig, von Erz; die Haken der Säulen und ihre Umgürtungen von Silber.

11. Und also an der Seite gegen Mitternacht in der Länge Umhänge, hundert Ellen lang, und seine Säulen zwanzig, und deren Füße zwanzig, von Erz; die Haken der Säulen und deren Umgürtungen von Silber.

12. Und in die Breite des Vorhofes, an der Seite des Meeres (gegen Abend) Umhänge, fünfzig Ellen (lang), ihre Säulen zehn, und deren Füße zehn.

13. Und in die Breite des Vorhofes an der Seite nach Osten, gegen Sonnenaufgang, fünfzig Ellen.

14. Und fünfzehn Ellen Umhänge auf der einen Seite, ihre Säulen drei, und ihre Füße drei.

15. Und auf dem anderen Flügel (Seite) fünfzehn Ellen Umhänge, ihre Säulen drei, und ihre Füße drei.

16. Und an der Tür des Vorhofes eine Decke (Vorhang) von zwanzig Ellen, von Blau, Purpur, doppelt gefärbtem Scharlach und gewobener weißer Baumwolle, ein Werk des Buntwirkers, seine Säulen vier, und ihre Füße vier.

17. Alle Säulen des Vorhofes ringsum von silbernen Umgürtungen umgeben, ihre Haken von Silber und ihre Füße von Erz.

18. Die Länge des Vorhofes hundert Ellen, und die Breite je fünfzig, und die Höhe fünf Ellen, von gewobener weißer Baumwolle, und ihre Füße von Erz.

19. Und alle Geräte der Wohnung zu ihrem ganzen Dienst und alle ihre Pfähle, und alle Pfähle des Vorhofes von Erz.

20. Und du sollst den Söhnen Israels gebieten, daß sie dir bringen Baumöl, reines, gestoßenes, zum Leuchter, daß man die Lampen beständig aufgehen lasse (d.i.anzünden).

21. Im Versammlungszelt außerhalb des Vorhanges, der vor dem Zeugnisse (hängt), soll ihn Aharon und seine Söhne zurichten, vom Abend bis zum Morgen, vor Jehovah; eine ewige Satzung (sei es) für ihre kommenden Geschlechter bei den Söhnen Israels.

 

Inhalt

9710. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn vom Gottesdienst des Herrn aus dem Guten der Liebe gehandelt. Dieser Gottesdienst wird bezeichnet durch den Altar, und im allgemeinen durch alles beschrieben, was zum Altar gehört.

9711. Hernach wird vom äußersten (untersten) Himmel gehandelt, der durch den Vorhof vorgebildet und beschrieben wird.

9712. Zuletzt wird von dem Guten der Liebtätigkeit gehandelt, durch das der geistige Himmel in den Glaubenswahrheiten vom Herrn erleuchtet wird. Dies wird bezeichnet durch das Olivenöl und den Leuchter.

 

Innerer Sinn

9713. Vers 1-8: Und mache einen Altar von Schittimholz, fünf Ellen die Länge und fünf Ellen die Breite; viereckig soll der Altar sein, und drei Ellen seine Höhe. Und mache seine Hörner an seine vier Ecken, aus ihm sollen seine Hörner hervorgehen; und überziehe ihn mit Erz. Und mache seine Töpfe, ihn von Asche zu reinigen, und seine Schaufeln und seine Schalen, und seine Gabeln und seine Feuerzangen; alle seine Geräte sollst du von Erz machen. Und mache ihm ein Gitter von netzförmiger Arbeit, aus Erz; und mache an das Netz vier eherne Ringe, an seinen vier Enden. Und setze es unter die Einfassung des Altares unterhalb, daß das Netz gehe bis an die Mitte des Altares. Und mache Stangen an den Altar, Stangen von Schittimholz; und überziehe sie mit Erz. Und seine Stangen soll man in die Ringe stecken, daß die Stangen an beiden Seiten des Altares sind, wenn man ihn trägt. Hohl von Brettern sollst du ihn machen; wie es dir gezeigt worden ist auf dem Berge, so sollen sie ihn machen.

"Und mache einen Altar" bedeutet ein Vorbild des Herrn und Seines Dienstes;

"von Schittimholz" bedeutet die Gerechtigkeit;

"fünf Ellen die Länge und fünf Ellen die Breite" bedeutet gleichmäßig aus dem Guten und aus dem Wahren;

"viereckig soll der Altar sein" bedeutet, so das Gerechte (vorbildend);

"und drei Ellen seine Höhe" bedeutet das Volle in Ansehung der Grade;

"und mache seine Hörner" bedeutet die Macht;

"an seine vier Ecken" bedeutet vollständig;

"aus ihm sollen seine Hörner hervorgehen" bedeutet, daß die Macht aus dem Guten komme;

"und überziehe ihn mit Erz" bedeutet das Vorbildliche des Guten;

"und mache seine Töpfe, ihn von Asche zu reinigen" bedeutet das, was entfernt werden muß nach der Benützung;

"und seine Schaufeln und seine Schalen, und seine Gabeln und seine Feuerzangen" bedeutet das Wißtümliche, das zusammenhält und zu jedem Gebrauch dient;

"alle seine Geräte sollst du von Erz machen" bedeutet, alles aus dem Guten;

"und mache ihm ein Gitter von netzförmiger Arbeit" bedeutet das Sinnliche, welches das Letzte (oder Äußerste) ist;

"aus Erz" bedeutet, auch dies aus dem Guten;

"und mache an das Netz vier eherne Ringe" bedeutet die Sphäre des Guten, durch die Verbindung (stattfindet);

"an seinen vier Enden" bedeutet allenthalben;

"und setze es unter die Einfassung des Altares unterhalb" bedeutet, dies sei im Letzten;

"daß das Netz gehe bis an die Mitte des Altares" bedeutet die Ausdehnung des Sinnlichen;

"und mache Stangen an den Altar" bedeutet, die Macht im Zustand des Guten zu erhalten;

"Stangen von Schittimholz" bedeutet das Gute der Gerechtigkeit und die daraus hervorgehende Macht;

"und überziehe sie mit Erz" bedeutet das Vorbildliche des Guten;

"und seine Stangen soll man in die Ringe stecken" bedeutet die Macht der Sphäre des göttlich Guten;

"daß die Stangen an beiden Seiten des Altares sind" bedeutet die Macht des Guten durch das Wahre und des Wahren aus dem Guten;

"wenn man ihn trägt" bedeutet das Dasein und das Bestehen;

"hohl von Brettern sollst du ihn machen" bedeutet die Anwendung;

"wie es dir gezeigt worden ist auf dem Berge, so sollen sie ihn machen" bedeutet vermöge der Entsprechung der göttlichen Dinge im Himmel.

9714. "Und mache einen Altar", 2. Mose 27/1, bedeutet ein Vorbild des Herrn und Seines Dienstes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altares, der zu Brandopfern und Schlachtopfern bestimmt war, insofern er ein Vorbild des Herrn ist; und weil durch Brandopfer und Schlachtopfer alles bezeichnet wurde, was zum Gottesdienst des Herrn gehörte, deshalb war der Altar auch ein Vorbild Seines Dienstes (und Seiner Verehrung). Der Herr wird jedoch nicht durch Brandopfer und Schlachtopfer verehrt, sondern durch das, was sie vorbildeten, nämlich das Himmlische der Liebe und Geistige des Glaubens: Nr. 922, 923, 1823, 2180, 2805, 2807, 2830, 3519, 6905, 8680, 8936.

Zwei Dinge waren es, durch die der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen vorgebildet wurde: der Tempel und der Altar. Daß es durch den Tempel (geschah), lehrt Er selbst:

Joh.2/19-21: "Jesus sprach: Brechet diesen Tempel ab, in drei Tagen will Ich ihn doch wieder aufrichten, Er redete aber von dem Tempel Seines Leibes".

Daß es durch den Altar geschah, kann man auch ersehen aus den Worten des Herrn, in denen Er vom Tempel und zugleich vom Altar redet:

Matth.23/16-22: "Ihr Toren und Blinden, die ihr sagt: Wenn jemand geschworen hat bei dem Tempel, so hat es nichts zu bedeuten, wer aber geschworen hat bei dem Gold des Tempels, der ist schuldig; was ist größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?"; und: "So jemand geschworen hat bei dem Altare, das hat nichts zu bedeuten; wer aber irgend geschworen hat bei der Gabe auf demselben, der ist verpflichtet. Ihr Toren und Blinde! Was ist denn mehr, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer da schwört bei dem Altar, der schwört bei diesem, und bei allem, was auf ihm ist. Und wer bei dem Tempel schwört, der schwört bei demselben und bei Dem, Der ihn bewohnt. Und wer bei dem Himmel schwört, der schwört bei dem Throne Gottes und bei Dem, Der auf demselben sitzt".

Hieraus erhellt, daß wie der Tempel, so auch der Altar ein Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn war, denn es wird dasselbe vom Altar gesagt wie vom Tempel, nämlich daß er es ist, der die Gabe heiligt, die auf ihm ist, daß also der Altar der Gegenstand ist, von dem die Heiligung ausgeht, und somit auch das Vorbild des Göttlich-Menschlichen des Herrn, von dem alles Heilige ausgeht. Aber der Altar war das Vorbild des Herrn in Ansehung Seines göttlich Guten, der Tempel aber in Ansehung Seines göttlich Wahren, somit in Ansehung des Himmels, denn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bildet den Himmel. Daher wird vom Tempel gesagt: "wer bei dem Tempel schwört, der schwört bei demselben, und bei Dem, Der in ihm wohnt", und es wird hinzugefügt: "wer bei dem Himmel schwört, der schwört bei dem Thron Gottes und bei Dem, Der darauf sitzt": der Thron Gottes ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, also der Himmel, und Der darauf sitzt, ist der Herr: Nr. 5313.

Das gleiche wie durch den Tempel wurde auch durch die Wohnung vorgebildet: der Herr in Ansehung des göttlich Wahren ist hier das Zeugnis, das in der Lade war: Nr. 9503. Weil der Herr in Ansehung des göttlich Guten durch den Altar vorgebildet war, darum war er das Allerheiligste und heiligte alles, was ihn berührte, wie man aus der folgenden Stelle ersehen kann:

2. Mose 29/37 "Sieben Tage sollst du den Altar versöhnen und ihn heiligen, auf daß der Altar das Allerheiligste sei; und alles, was ihn berührt, soll geheiligt werden"; und deshalb "brannte beständig Feuer auf dem Altar, und wurde niemals ausgelöscht": 3. Mose 6/5,6; und aus diesem Feuer wurde das Feuer zum Rauchwerk genommen, und nicht anderswoher: 3. Mose 10/1-6; durch das Feuer des Altares wurde nämlich das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn bezeichnet: Nr. 5215, 6314, 6832, 6834, 6849.

Daß der Altar ein Vorbild des Herrn war, erhellt auch aus Folgendem:

Ps.43/3,4: "Dein Licht und Deine Wahrheit mögen mich führen zum Berge Deiner Heiligkeit und zu Deinen Wohnungen, daß ich eingehe zum Altare Gottes, zu Gott".

Ps.26/6,7: "Ich wasche in Unschuld meine Hände, und umwandle Deinen Altar, Jehovah".

Daß der Altar aber auch ein Vorbild des Gottesdienstes des Herrn war, (geht hervor aus Folgendem):

Jes.60/7: "Alle Herden Arabiens werden sich versammeln vor dir; die Widder Nebajoths sollen dir dienen; sie werden (als Opfer) aufsteigen zum Wohlgefallen auf Meinem Altare".

Jerem.Klagel.2/7: "Verlassen hat der Herr Seinen Altar, Er hat verworfen Sein Heiligtum": den Altar verlassen bedeutet, das Vorbild des Gottesdienstes des Herrn aus dem Guten der Liebe aufheben, verwerfen das Heiligtum bedeutet, das Vorbild des Gottesdienstes des Herrn aus den Glaubenswahrheiten abschaffen.

Hes.6/4-6: "Eure Altäre werden zerstört werden, Ich werde eure Gebeine zerstreuen um eure Altäre, verwüstet und verödet werden eure Altäre werden, zerbrochen und verworfen eure Götzen": daß die Altäre zerstört, verwüstet und verödet werden, bedeutet, daß dies am vorbildlichen Gottesdienst geschehen werde.

Jes.27/9: "Die Schuld Jakobs wird dadurch versöhnt werden, daß er alle Steine des Altares machen wird wie zerstreute Kalksteine": die zerstreuten Steine des Altares bedeuten alle Wahrheiten des (falschen) Gottesdienstes.

Jes.27/7,8: "An jenem Tage wird der Mensch auf seinen Bildner (Schöpfer) schauen, und seine Augen auf den Heiligen Israels; er wird aber nicht sehen auf die Altäre, das Werk seiner Hände, und was seine Finger gebildet haben": die Altäre, ein Werk seiner Hände, und was seine Finger gebildet haben, bedeutet den (falschen) Gottesdienst aus der eigenen Einsicht.

Hos.8/11: "Ephraim vermehrte die Altäre, um zu sündigen": die Altäre vermehren, um zu sündigen, bedeutet, Eitles für den Gottesdienst ersinnen.

Hos.10/8: "Distel und Dornen werden wachsen auf ihren Altären": dies bedeutet, daß Böses und Falsches eindringen und den Gottesdienst bilden werde.

Jes.19/19: "An jenem Tage wird der Altar Jehovahs in der Mitte Ägyptens sein": der Altar Jehovahs bedeutet den Gottesdienst des Herrn.

Weil der Altar, von dem nun gehandelt wird, tragbar sein sollte, wurde er aus Schittimholz gemacht und mit Erz überzogen; der Altar dagegen, der an seinem Platze bleiben sollte, war entweder aus Erde oder aus unbehauenen Steinen. Der Altar aus Erde war ein Hauptvorbild des Herrn aus dem Guten der Liebe; der aus unbehauenen Steinen aber war das Vorbild des Gottesdienstes aus dem Guten und Wahren des Glaubens: Nr. 8935, 8945. Der tragbare Altar aber, von dem hier die Rede ist, war das Vorbild des Gottesdienstes des Herrn aus dem Guten der Liebe; deshalb war er aus Schittimholz und mit Erz überzogen.

9715. "Schittimholz", 2. Mose 27/1, bedeutet die Gerechtigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schittimholzes, insofern es das Gute des Verdienstes und der Gerechtigkeit bezeichnet, die dem Herrn allein gehört, worüber Nr. 9472, 9486.

Was die Gerechtigkeit und das Verdienst ist, die dem Herrn allein gehören, soll nun hier gesagt werden:

Man glaubt, der Herr habe sich Verdienst und Gerechtigkeit dadurch erworben, daß Er das ganze Gesetz erfüllte, und daß Er durch das Leiden am Kreuze das menschliche Geschlecht erlöste. Allein dies wird nicht unter der Gerechtigkeit und unter dem Verdienste des Herrn im Worte verstanden, sondern unter seinem Verdienste und seiner Gerechtigkeit wird verstanden, daß Er allein mit allen Höllen kämpfte und sie unterwarf, und dadurch alles in den Höllen in Ordnung brachte, und dann zugleich auch alles in den Himmeln.

Bei jedem Menschen befinden sich nämlich Geister aus der Hölle und Engel aus dem Himmel; der Mensch könnte ohne dieselben gar nicht leben. Wenn aber nicht die Höllen vom Herrn unterjocht, und die Himmel in Ordnung gebracht worden wären, so hätte kein Mensch erlöst (selig) werden können. Dies konnte nur durch Sein Menschliches geschehen, nämlich durch Kämpfe mit jenen aus Seinem Menschlichen. Und weil der Herr dieses aus eigener Macht, somit allein vollbrachte, darum hat der Herr allein Verdienst und Gerechtigkeit; und daher ist Er es allein, Der noch jetzt beim Menschen die Höllen besiegt; denn wer sie einmal besiegt hat, der besiegt sie in Ewigkeit.

Deswegen hat der Mensch gar kein Verdienst und keine Gerechtigkeit, sondern das Verdienst und die Gerechtigkeit des Herrn wird ihm zugerechnet, wenn er anerkennt, daß er nichts aus sich hat, sondern alles aus dem Herrn. Daher kommt es, daß der Herr allein den Menschen wiedergebären kann, denn den Menschen wiedergebären heißt, die Höllen von ihm wegtreiben, und somit das Böse und Falsche, das aus den Höllen ist, und an ihrer Statt den Himmel einpflanzen, d.h. das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens: denn dies macht den Himmel.

Durch beständige Kämpfe mit den Höllen verherrlichte der Herr auch Sein Menschliches, d.h., Er machte es göttlich; denn sowie der Mensch durch Kämpfe, die Versuchungen sind, wiedergeboren wird, so wurde der Herr durch Kämpfe, die Versuchungen waren, verherrlicht. Daher ist die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn aus eigener Macht auch Sein Verdienst und Seine Gerechtigkeit, denn durch sie wird der Mensch erlöst (selig gemacht), weil durch sie alle Höllen in Ewigkeit vom Herrn unterworfen gehalten werden.

Daß es so ist, erhellt aus den Stellen im Wort, wo vom Verdienste und der Gerechtigkeit des Herrn gehandelt wird, wie bei

Jes.63/1-8: "Wer ist Der, Der aus Edom kommt, mit besprengten Kleidern aus Bozra, einhergehend in der Größe Seiner Kraft? Ich bin es, Der Ich rede in Gerechtigkeit, groß (mächtig) zu erretten. Warum sind so gerötet Deine Kleider, und Deine Kleider wie eines Keltertreters? Die Kelter habe Ich allein getreten, und von den Völkern war niemand mit Mir; darum zertrat Ich sie in Meinem Zorn; deshalb spritzte ihre Kraft auf Meine Kleider, und habe Ich Mein ganzes Gewand befleckt; denn ein Tag der Rache war in Meinem Herzen und das Jahr Meiner Erlösten war gekommen. Ich schaute umher, aber da war kein Helfer; Ich staunte, aber niemand war, der (Mich) unterstützte; darum verschaffte Mir Heil (Sieg) Mein Arm, und Mein Zorn unterstützte Mich; und Ich zertrat die Völker in Meinem Zorn und schüttete ihre Kraft auf die Erde; dadurch ist Er ihr Heiland (Erlöser) geworden": daß dies in bezug auf den Herrn gesagt wurde, ist bekannt. Seine Kämpfe mit den Höllen werden dadurch beschrieben, daß Er Seine Kleider besprengte, daß Seine Kleider gerötet waren, und daß Seine Kleider waren wie die eines Keltertreters, und durch den Tag der Rache. Seine Siege und die Unterjochungen der Höllen werden dadurch beschrieben, daß Er sie zertrat in seinem Zorne, wodurch ihre Kraft auf Seine Kleider gesprengt wurde, daß Er die Völker zertrat im Zorn und ihre Kraft auf die Erde schüttete. Daß der Herr dies aus eigener Macht tat, wird dadurch beschrieben, daß Er die Kelter alleine trat, und von den Völkern niemand mit Ihm war, daß Er umherschaute, und kein Helfer da war; daß Er staunte, aber niemand Ihn unterstützte; daß Sein Arm Ihm den Sieg verschaffte. Daß dadurch das Heil (der Menschen) bewirkt wurde, wird dadurch beschrieben, daß Er einherging in der Größe Seiner Kraft, mächtig zu erlösen; daß das Jahr seiner Erlösten gekommen war, und daß Er dadurch zu ihrem Heiland (Erlöser) geworden.

Daß dies alles zur Gerechtigkeit gehört, zeigt sich noch deutlicher in einer anderen Stelle, bei

Jes.59/16,17: "Er sah, und kein Mann war da, und Er staunte, daß keiner ins Mittel trat, darum verschaffte Ihm Heil (Sieg) Sein Arm, und Seine Gerechtigkeit unterstützte Ihn; darum zog Er Gerechtigkeit an wie einen Panzer, und setzte den Helm des Heils auf Sein Haupt. Er zog an die Kleider der Rache, und bedeckte Sich mit Eifer, wie mit einem Gewande".

Jes.51/5: "Nahe ist Meine Gerechtigkeit, Mein Heil ist ausgegangen, und Meine Arme werden die Völker richten; auf Mich werden die Inseln hoffen und auf Meinen Arm ihr Vertrauen setzen": der Arm, der Ihm Heil (Sieg) verschaffte, und auf den sie ihr Vertrauen setzen, bedeutet Seine eigene Macht, durch die Er die Höllen unterjochte. Daß der Arm die Macht bezeichnet, sehe man Nr. 4932, 7205; hieraus erhellt, was die Gerechtigkeit und was das Verdienst ist, das allein dem Herrn angehört.

Jes.41/2: "Wer hat den von Osten (vom Aufgang) erweckt, Dem Gerechtigkeit begegnet auf Seinen Tritten? Wer unterwirft die Völker vor Ihm, und läßt Ihn herrschen über Könige?".

Jes.45/13: "Ich habe nahe herbeigebracht Meine Gerechtigkeit, sie ist nicht ferne, Mein Heil wird nicht säumen".

Jes.61/10: "Jehovah hat mich angezogen mit Kleidern des Heils, mit dem Mantel der Gerechtigkeit hat Er mich bedeckt".

Ps.71/15,16,18,19,24: "Mein Bund soll verkünden Deine Gerechtigkeit, den ganzen Tag Dein Heil; ich weiß sie nicht aufzuzählen; ich will gedenken Deiner Gerechtigkeit; verlaß mich nicht, bis ich verkündet habe Deinen Arm, Deine Stärke, denn Deine Gerechtigkeit reicht bis zur Höhe, der Du große Dinge getan hast".

Jerem.23/5,6; 33/15,16: "Siehe, die Tage kommen, wo Ich dem David einen gerechten Sproß erwecken werde, Der als König herrschen wird, und es wird Ihm gelingen, und Er wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden; in jenen Tagen wird Judah erlöst werden, und Israel wird sicher wohnen; und das ist Sein Name, bei dem man Ihn nennen wird, Jehovah, unsere Gerechtigkeit".

Dan.9/24: "Siebzig Wochen sind bestimmt, zu versöhnen die Missetat, und Gerechtigkeit herbeizuführen in die Zeitläufe (d.h. für immer)".

Daß die Unterjochung der Höllen, die Anordnung der Himmel vom Herrn, und die Verherrlichung Seines Menschlichen, und dadurch das Heil für den Menschen, der den Herrn durch Liebe und Glauben aufnimmt, die Gerechtigkeit und das Verdienst sind, das dem Herrn allein angehört, kann man aus den oben angeführten Stellen deutlich erkennen. Aber diejenigen, die nicht wissen, daß Geister von den Höllen beim Menschen sind, von denen ihm Böses und Falsches zufließt, wie auch, daß Engel aus dem Himmel (bei ihm sind), von denen ihm Gutes und Wahres (zufließt), und daß so das Leben des Menschen auf der einen Seite mit den Höllen verbunden ist und auf der anderen mit den Himmeln, d.h. durch die Himmel mit dem Herrn; und daß somit der Mensch nimmermehr hätte erlöst werden können, wenn nicht die Höllen unterjocht und die Himmel in Ordnung gebracht worden wären; und dadurch alles dem Herrn unterworfen worden wäre, können diese Sache nicht begreifen.

Hieraus kann erhellen, woher es kommt, daß das Gute des Verdienstes des Herrn das einzige Gute ist, das in den Himmeln regiert, wie Nr. 9486 gesagt worden ist, denn das Gute des Verdienstes ist auch jetzt noch die fortwährende Unterjochung der Höllen, und dadurch der Schutz der Gläubigen. Dieses Gute ist das Gute der Liebe des Herrn; denn aus der göttlichen Liebe kämpfte und siegte Er in der Welt; aus der göttlichen Macht im Menschlichen, die Er Sich dadurch erworben, kämpft Er nun allein in Ewigkeit für den Himmel und für die Kirche und für das ganze menschliche Geschlecht, und siegt und errettet. Dies ist jetzt das Gute des Verdienstes, das Gerechtigkeit heißt, weil es Sache der Gerechtigkeit ist, die Höllen, die das menschliche Geschlecht zu verderben streben, zu bändigen, und so die Guten und Gläubigen zu schützen und selig zu machen.

Über die Kämpfe und Versuchungen des Herrn, als Er in der Welt war, sehe man Nr. 1663, 1668, 1690, 1691, 1692, 1737, 1787, 1812, 1813, 1820, 2776, 2786, 2795, 2803, 2814, 2816, 4287, 7193, 8273; und daß der Herr allein für das menschliche Geschlecht wider die Höllen kämpft: Nr. 1692, 6574, 8159, 8172, 8175, 8176, 8273, 8969.

9716. "Fünf Ellen die Länge und fünf Ellen die Breite", 2. Mose 27/1, bedeutet gleichmäßig aus dem Guten und aus dem Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von fünf, insofern es ausdrückt "gleichmäßig", denn wenn zwei Dinge gleich sind, wie hier die Länge und die Breite, so sind sie gleichmäßig.

Daß die Länge und die Breite des Altars fünf Ellen sein sollten, war deshalb, weil fünf auch das gleiche bedeutet wie zehn, hundert und tausend, und durch diese Zahlen das viele, das Ganze, das Volle, und im höchsten Sinn, in dem vom Herrn (gehandelt wird), das Unendliche bezeichnet wird, also auch durch fünf; denn die zusammengesetzten Zahlen bedeuten das gleiche wie die einfachen, aus denen sie hervorgehen, und also auch die einfachen das gleiche, wie ihre zusammengesetzten: Nr. 5291, 5335, 5708, 7973. Daß zehn, hundert und tausend das viele, das Ganze und das Volle bedeuten, sehe man Nr. 3107, 2636, 4400, 4638, 8715, und auch fünf: Nr. 5708, 5956, 9102; und daß tausend, wenn vom Göttlichen (die Rede ist), das Unendliche bedeutet: Nr. 2575.

Ferner aus der Bedeutung der Länge, insofern sie das Gute bezeichnet, worüber Nr. 1613, 9487; und aus der Bedeutung der Breite, insofern sie das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1613, 3433, 3434, 4482, 9487.

Hieraus erhellt, daß durch fünf Ellen die Länge und fünf Ellen die Breite bezeichnet wird "gleichmäßig aus dem Guten und aus dem Wahren". Gleichmäßig aus dem Guten und aus dem Wahren wird gesagt, wenn das Wahre dem Guten, und das Gute dem Wahren angehört, somit wenn das Wahre und Gute zusammenwirken und eine Ehe bilden, wie im Himmel durch den Herrn. Dies läßt sich näher beleuchten durch das Verstandesvermögen und das Willensvermögen bei dem Menschen: wenn das Verstandesvermögen zusammenwirkt mit dem Willensvermögen, d.h., wenn der Mensch inne wird, daß das Wahre dem Guten, und das Gute dem Wahren angehört, dann sind sie bei ihm gleichmäßig aus dem Guten und aus dem Wahren. Das Verstandesvermögen ist auch wirklich bestimmt für das Innewerden des Wahren aus dem Guten und das Willensvermögen für das Innewerden des Guten aus dem Wahren.

9717. "Viereckig soll der Altar sein", 2. Mose 27/1, bedeutet, so das Gerechte (vorbildend).

Dies erhellt aus der Bedeutung von viereckig, insofern es das Gerechte bezeichnet, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung des Altares, insofern er das Vorbild des Herrn und seines Gottesdienstes ist. Daher wird durch "viereckig soll der Altar sein", das Gerechte im Herrn und dadurch im Gottesdienst bezeichnet. Der Gottesdienst wird gerecht genannt, wenn das Gute und Wahre in demselben vom Herrn ist, und nicht vom Menschen; denn vom Herrn allein ist das Gerechte: Nr. 9263.

Daß "viereckig" das Gerechte bezeichnet, hat seinen Grund und Ursprung in den Vorbildungen im anderen Leben, dort stellt sich nämlich das Gute als rund dar, und das Gute des äußeren Menschen, welches das Gerechte heißt, als viereckig. Das Wahre und Richtige aber stellt sich in Linienform und dreieckig dar. Daher kommt es nun, daß durch viereckig das Gerechte bezeichnet wird, wie auch durch "das Viereck des Rauchaltars": 2. Mose 30/2; durch "das viereckige doppelte Brustschildlein des Gerichts": 2. Mose 28/16; wie auch dadurch, daß das "neue Jerusalem viereckig sein sollte": Joh.Offenb.21/16. Das neue Jerusalem ist hier die neue Kirche des Herrn, die der unsrigen folgen wird; ihr äußeres Gutes oder das Gerechte, wird durch viereckig bezeichnet.

9718. "Und drei Ellen seine Höhe", 2. Mose 27/1, bedeutet das Volle in Ansehung der Grade.

Dies erhellt aus der Bedeutung von 3, insofern es das Volle bezeichnet, worüber Nr. 4495, 7715, 9488, 9489; und aus der Bedeutung der Höhe, insofern sie den Grad in Ansehung des Guten bezeichnet, worüber Nr. 9489.

9719. "Und mache seine Hörner", 2. Mose 27/2, bedeutet die Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hörner, insofern sie die Macht des Wahren aus dem Guten bezeichnen, worüber Nr. 2832, 9081.

9720. "An seine vier Ecken", 2. Mose 27/2, bedeutet das Vollständige.

Dies erhellt aus der Bedeutung von 4, insofern es eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 9601, 9674; und aus der Bedeutung der Ecken, insofern sie die Festigkeit und Stärke bezeichnen, worüber Nr. 9494, wie auch alles, was dem Wahren und Guten angehört: Nr. 9642, daher bedeuten die vier Hörner an den vier Ecken die vollständige Macht.

9721. "Aus ihm sollen seine Hörner hervorgehen", 2. Mose 27/2, bedeutet, daß die Macht aus dem Guten komme.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altares, an dem die Hörner waren, insofern er ein Vorbild des Herrn und seines Dienstes (oder seiner Verehrung) aus dem Guten der Liebe ist, worüber Nr. 9714; und aus der Bedeutung der Hörner, insofern sie die Macht bezeichnen, wie Nr. 9719. Daraus wird klar, daß durch "aus ihm sollen seine Hörner hervorgehen" bezeichnet wird, daß die Macht aus dem Guten kommen muß. Daß in der geistigen Welt alle Macht dem Guten durch das Wahre angehört, sehe man Nr. 6344, 6423, 9643.

9722. "Und überziehe ihn mit Erz", 2. Mose 27/2, bedeutet das Vorbildliche des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Erzes, insofern es das natürliche oder äußere Gute bezeichnet, worüber Nr. 425, 1551; daß die Überziehung oder Überkleidung mit Erz ein Vorbild dieses Guten ist, ergibt sich von selbst.

9723. "Und mache seine Töpfe, ihn von Asche zu reinigen", 2. Mose 27/3, bedeutet das, was entfernt werden muß nach der Benützung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Töpfe, ihn von Asche zu reinigen, insofern sie das bezeichnen, was entfernt werden muß nach der Benützung. Denn die Asche bedeutet solche Dinge im Gedächtnis des natürlichen oder äußeren Menschen, die nach der Benützung zurückbleiben, aber entfernt werden müssen, damit sie nicht hindern, daß anderes, wodurch wiederum ein Nutzen bewirkt wird, nachfolge. Die Töpfe bezeichnen solche (Gefäße), durch welche die Entfernung geschieht, weil die Asche vermittelst derselben fortgeschafft wird. Damit man wisse, was durch die Asche, die auf dem Altare nach dem Brandopfer und Schlachtopfer zurückbleibt, bezeichnet wird, soll zuerst gesagt werden, wie es sich mit dem verhält, was nach der Benützung im Menschen zurückbleibt: Der Mensch wird von Kindheit an bis zum Ende seines Lebens in der Welt in betreff der Einsicht und Weisheit vervollkommnet, und wenn es gut mit ihm stehen soll, auch in betreff des Glaubens und der Liebe. Die wißtümlichen Kenntnisse tragen vorzüglich zu dieser Nutzwirkung bei.

Diese Kenntnisse werden durch das Hören, Sehen und Lesen erworben und im äußeren oder natürlichen Gedächtnisse niedergelegt. Sie dienen dem inneren Sehen oder dem Verstande zur Unterlage für die Gegenstände, damit er aus diesen solche erwähle und hervorrufe, durch die er weise werden kann; denn das innere Sehen oder der Verstand sieht aus seinem Lichte, das aus dem Himmel ist, auf jene Unterlage, oder auf jenes Gedächtnis, das unterhalb seiner ist, und aus den daselbst befindlichen verschiedenen Dingen erwählt und ruft er solches hervor, was mit seiner Liebe übereinstimmt. Dieses nimmt er von da heraus, und legt es in sein Gedächtnis nieder, welches das innere Gedächtnis ist, worüber man sehe Nr. 2469-2494. Daher kommt das Leben des inneren Menschen, seine Einsicht und Weisheit.

Ebenso verhält es sich mit dem, was seiner geistigen Einsicht und Weisheit angehört, und was sich auf den Glauben und die Liebe bezieht. Um dieses dem inneren Menschen einzupflanzen, dazu dienen gleichfalls die wißtümlichen Kenntnisse, jedoch nur solche, die aus dem Worte oder der Kirchenlehre geschöpft sind, und Erkenntnisse des Wahren und Guten genannt werden. Wenn diese im Gedächtnisse des äußeren Menschen niedergelegt sind, dienen sie gleichfalls dem Gesichte des inneren Menschen, das aus dem Lichte des Himmels sieht als Objekte (Gegenstände), und aus diesen wählt und ruft es solches hervor, das mit seiner Liebe übereinstimmt, denn der innere Mensch sieht auf nichts anderes im äußeren; was nämlich der Mensch liebt, das sieht er im Licht, was er aber nicht liebt, das sieht er im Schatten; dieses stößt er zurück, jenes aber erwählt er.

Hieraus kann man erkennen, wie es sich mit den Wahrheiten des Glaubens und mit dem Guten der Liebe beim Menschen, der wiedergeboren wird, verhält, daß nämlich das Gute, das seiner Liebe angehört, die übereinstimmenden Glaubenswahrheiten sich erwählt und durch dieselben sich vervollkommnet; und daß damit das Gute der Liebe an erster Stelle, und das Wahre des Glaubens an zweiter Stelle steht, wie früher ausführlich gezeigt worden ist, Nr. 3325, 3494, 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603, 3701, 4925, 4977, 6256, 6269, 6272, 6273.

Sobald das Wißtümliche oder die Erkenntnisse des Guten und Wahren im Gedächtnisse des äußeren Menschen diesen Dienst geleistet haben, verschwinden sie gleichsam aus diesem Gedächtnis. Es verhält sich damit wie mit den Belehrungen, die von Kindheit an dem Menschen als Mittel gedient haben, sein sittliches und bürgerliches Leben zu vervollkommnen; sobald sie diesen Dienst geleistet haben, und der Mensch sein Leben daraus geschöpft hat, schwinden sie aus dem Gedächtnisse, und bleiben nur für die Ausübung und den Gebrauch zurück. In solcher Weise lernt der Mensch reden, denken, unterscheiden und urteilen; er lernt, sich der Sitte gemäß zu unterhalten und sich mit Anstand zu benehmen, mit einem Worte, er lernt sprechen, Sitten, Einsicht und Weisheit.

Die wißtümlichen Kenntnisse, die zu diesen Nutzzwecken gedient haben, werden durch die Asche bezeichnet, die entfernt werden muß; und die Erkenntnisse des Wahren und Guten, durch die der Mensch geistiges Leben bekommt, werden, nachdem sie diesem Nutzzwecke gedient haben, d.h. ins Leben übergegangen sind, durch die Asche des Altares bezeichnet, die auch entfernt werden mußte. Wenn sie aber entfernt ward, wurde sie zuerst neben den Altar gestellt, später aber außerhalb des Lagers an einen reinlichen Ort gebracht, während das Feuer des Altars immer fortbrannte zum Gebrauch für das neue Brandopfer und Schlachtopfer, gemäß dem Verfahren, das 3. Mose 6/9-13 auf folgende Weise beschrieben ist:

"Der Priester soll das Brandopfer brennen lassen auf dem Herde des Altars die ganze Nacht bis zur Morgenröte; dann soll er den leinenen Rock anziehen und die leinenen Beinkleider, und die Asche wegnehmen, zu der das Feuer das Brandopfer auf dem Altare verbrannt hat; danach soll er seine Kleider ausziehen und andere Kleider anziehen, und die Asche außerhalb des Lagers an einen reinen Ort bringen; das Feuer aber auf dem Altare soll fortbrennen und nicht erlöschen; der Priester soll Holz darauf anzünden an jedem Morgen, und das Brandopfer auf demselben zurichten, und das Fett der Schlachtopfer verbrennen; das Feuer soll immerfort auf dem Altare brennen und soll nicht erlöschen": alle diese (Anordnungen) enthalten Geheimnisse des Himmels, und bezeichnen das Göttliche der Verehrung des Herrn aus dem Guten der Liebe; was die Asche bedeutet, wurde schon oben gesagt; daß etwas Himmlisches durch die Asche des Altars bezeichnet wird, kann jedem klar werden, der nachdenkt; ebenso dadurch, daß der Priester, wenn er die Asche vom Altare wegschaffte, einen leinenen Rock und leinene Beinkleider anlegen, und sie hernach in anderen Kleidern außerhalb des Lagers bringen, und an einem reinen Ort aufbewahren sollte; nichts im Worte ist inhaltleer, nicht ein Wort, und auch nicht einmal ein einziger Umstand bei diesem Verfahren.

Hieraus kann man einigermaßen erkennen, was bezeichnet wird durch die Asche von der verbrannten roten Kuh, vermittelst deren das Wasser der Scheidung und Reinigung bereitet wurde, worüber 4. Mose 19/2-11,17; und was im entgegengesetzten Sinn durch Asche wird, nämlich das Verwerfliche (Verfluchte), was nach der Verbrennung aus dem Feuer der Selbstliebe zurückblieb; dies wird durch die Asche bezeichnet, die sie auf das Haupt legten, und mit der sie sich bedeckten bei der Trauer über ihre Sünden, Jerem.6/26; Hes.27/30; Jonas 3/6.

9724. "Und seine Schaufeln und seine Schalen, und seine Gabeln und seine Feuerzangen", 2. Mose 27/3, bedeutet das Wißtümliche, welches das Enthaltende ist und zu allerlei Gebrauch dient.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geräte im allgemeinen, insofern sie die Dinge des äußeren Gedächtnisses oder die wißtümlichen Kenntnisse bezeichnen, worüber Nr. 3068, 3069; und bei den heiligen Dingen bezeichnen sie die Erkenntnisse des Guten und Wahren, die Mittel zur Verehrung des Herrn sind: Nr. 9544; so auch die Geräte beim Dienst am Altar. Aber jedes Gerät bei demselben bedeutet Wißtümliches zu einem besonderen Gebrauch, somit bezeichnen alle dabei gebrauchten Geräte das Wißtümliche, das zu allem Gebrauch diente.

9725. "Alle seine Geräte sollst du von Erz machen", 2. Mose 27/3, bedeutet, alles aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geräte, insofern sie das (Wißtümliche) bezeichnen, worüber Nr. 9724, hier alles Wißtümliche, weil gesagt wird "alle seine Geräte"; und aus der Bedeutung von Erz, insofern es das äußere oder natürliche Gute bezeichnet, worüber Nr. 425, 1551.

9726. "Und mache ihm ein Gitter von netzförmiger Arbeit", 2. Mose 27/4, bedeutet das Sinnliche, welches das Letzte ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gitters von netzförmiger Arbeit, insofern es das sinnliche Äußere, somit das Letzte des Lebens beim Menschen bezeichnet. Und weil es das Letzte ist, darum wurde es auch um den Altar aufgestellt. Dieses Sinnliche wurde vorbildlich dargestellt durch das Gitter, weil es gleichsam wie ein Gitter (oder Sieb) erst sichtet und scheidet, was beim Menschen eingeht, und in seinem Verstande und in seinem Willen sich darstellt, somit das Wahre und Gute.

Wenn das Sinnliche aus dem Guten stammt, dann läßt es nichts zu als das Gute und das Wahre aus dem Guten, und alsdann verwirft es das Böse und das Falsche, das aus dem Bösen stammt, denn das Sinnliche ist eben das Wahrnehmen und Empfinden für die Gegenstände des Verstandes und des Willens im Äußersten, und ganz für die Anregungen dieser Dinge gebildet. Wie es beschaffen ist, kann man durch vieles im Körper näher beleuchten: allenthalben an den äußersten Teilen des Körpers sind netzartige Formen und gleichsam Gitter (oder Siebe), die das aus der Welt Eindringende sichten, indem sie mit Verlangen das Zuträgliche zulassen, und das nicht Zuträgliche mit Abscheu zurückstoßen. Die ausgezeichnetsten Gebilde dieser Art sind im Leibe, die ihrem Verlangen gemäß seines Nutzens willen dasjenige in das Blut eingehen lassen, was für den Chilus (oder Nahrungssaft) zuträglich ist, und gemäß ihres Abscheus wegen der Schädlichkeit zurückstoßen, was nicht zuträglich ist.

Mit dem Sinnlichen, welches das Letzte im Leben des Menschen ist, verhält es sich ebenso; dasselbe ist aber beim Menschen gänzlich zugrunde gegangen, weil es der Welt zunächst liegt, und daher das letzte ist, was wiedergeboren wird, und bis zu dem heutzutage kaum irgend jemand wiedergeboren werden kann. Wie daher bei den jetzigen Menschen das Sinnliche beschaffen ist, darüber sehe man, was in Nr. 4009, 5077, 5081, 5084, 5094, 5125, 5128, 5580, 5767, 5774, 6183, 6201, 6310-6318, 6564, 6598, 6612, 6614, 6622, 6624, 6844, 6845, 6948, 6949, 7442, 7645, 7693, 9212, 9216 gezeigt worden ist. Darum wird der Mensch vom Sinnlichen hinweg gegen das Innere hin vom Herrn erhoben, damit er die Wahrheiten des Glaubens und das Gute der Liebe sehen und erfassen kann. Das Sinnliche aber, das (hier) durch das netzförmige Gitter um den Altar herum bezeichnet wird, ist das Sinnliche des Göttlich-Menschlichen im Herrn; denn der Altar ist das Vorbild des Herrn und Seiner Verehrung aus dem Guten der Liebe: Nr. 9714.

9727. "Aus Erz", 2. Mose 27/4, bedeutet, auch dieses aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Erzes, insofern es das äußere oder natürliche Gute bezeichnet, worüber Nr. 425, 1551. Weil durch das Gitter von netzförmiger Arbeit um den Altar das Sinnliche des Göttlich-Menschlichen des Herrn bezeichnet wird: Nr. 9726, darum ist das Gute, das hier bezeichnet wird, das göttlich Gute Seiner göttlichen Liebe. Alles, was dem Göttlich-Menschlichen des Herrn angehört, ist aus diesem Guten.

9728. "Und mache an das Netz vier eherne Ringe", 2. Mose 27/4, bedeutet die Sphäre des göttlich Guten, durch welche die Verbindung (stattfindet).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Netzes, insofern es das Äußerste des Lebens bezeichnet, das dem inneren Leben entspricht, das dem Verstand und dem Willen angehört, worüber Nr. 9726. Aus der Bedeutung von 4, insofern es eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 1686, 8877, 9601, 9674, aus der Bedeutung der Ringe, insofern sie die Sphäre des göttlich Guten und Wahren bezeichnen, durch welche die Verbindung stattfindet, worüber Nr. 9498, 9501; und aus der Bedeutung des Erzes, insofern es das Gute bezeichnet, wie Nr. 9727.

9729. "An seinen vier Enden", 2. Mose 27/4, bedeutet allenthalben.

Dies erhellt aus der Bedeutung der vier Enden, insofern es "allenthalben oder überall" bezeichnet, worüber 9666.

9730. "Und setze es unter die Einfassung des Altares unterhalb", 2. Mose 27/5, bedeutet, dieses sei im Letzten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gitters von netzförmiger Arbeit, das unter die Einfassung gesetzt wird, insofern es das Sinnliche bezeichnet, worüber Nr. 9726; aus der Bedeutung der Einfassung, wenn vom Sinnlichen die Rede ist, insofern es das Letzte bezeichnet; daß das äußere Sinnliche das Letzte des Lebens bei dem Menschen ist, sehe man Nr. 9726; und aus der Bedeutung von unterhalb, insofern es soviel ist als außerhalb. Denn durch das Höhere wird das Innere und durch das Untere wird das Äußere bezeichnet: Nr. 6952, 6954, 7814-7821, 8604; daher wird durch aufwärts bezeichnet "nach innen"; und durch abwärts (oder unten) wird ausgedrückt "nach außen".

Unter dem äußeren Sinnlichen wird nicht das Sinnliche des Körpers selbst verstanden, z.B. Gesicht, Gehör, Geschmack, Geruch, Gefühl, sondern das, was diesem zunächst steht. Ein sinnlicher Mensch heißt der, welcher nach den Sinnen seines Körpers und deren Begierden denkt und begehrt und nicht weiter dringt mit seinem Denken. Wer weiter erwägt und forscht, was das Sinnliche begehrt, und was er selbst aus dem Sinnlichen denkt, von dem wird gesagt, daß er sich über das Sinnliche erhebe, oder von demselben sich entferne und innerlicher denke. Dies geschieht heutzutage bei denen, die im Guten der Liebtätigkeit und des Glaubens sind. Wenn das geschieht, dann ruht das Sinnliche und wird des tätigen Lebens beraubt, das es aus der Welt und deren Gegenständen hat.

Es gibt zwei Richtungen des Verstandes und des Willens beim Menschen. Die eine Richtung geht nach außen gegen die Welt hin und die andere nach innen gegen den Himmel hin. Bei den natürlichen und sinnlichen Menschen geht die Richtung ihres Verstandes und Willens, und somit ihrer Gedanken und Neigungen gegen die Welt hin, aber bei den geistigen und himmlischen Menschen geht die Richtung derselben gegen den Himmel hin, und auch abwechselnd gegen die Welt hin.

Der Zielpunkt der Richtungen wendet sich nach innen, wenn der Mensch wiedergeboren wird, und inwieweit er nach innen gewendet werden kann, insoweit kann der Mensch vom Herrn gegen den Himmel zu Ihm hin erhoben und insoweit dadurch mit Weisheit, Glauben und Liebe erfüllt werden; denn dann lebt der Mensch im inneren Menschen, und folglich in seinem Geiste, und der äußere Mensch ist ihm untergeordnet. Wenn aber der Mensch sich nicht wiedergebären läßt, dann bleibt sein ganzes Innere gegen die Welt hin gekehrt, und dann ist sein Leben im äußeren Menschen, und der innere ist diesem untergeordnet, was geschieht, wenn dieser Vernünfteleien darbietet, die seinen bösen Begierden günstig sind, das ist, ihnen schmeicheln. Solche werden natürliche Menschen genannt, und die am meisten im Äußeren sind, heißen Sinnliche. Daraus kann erhellen, was unter dem Sinnlichen verstanden wird.

9731. "Daß das Netz gehe bis an die Mitte des Altares", 2. Mose 27/5, bedeutet die Ausdehnung des Sinnlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Netzes, insofern es das Sinnliche bezeichnet, worüber Nr. 9726. Die Ausdehnung desselben wird dadurch bezeichnet, daß es bis an die Mitte des Altares gehen sollte. Das Geheimnis, das diese Ausdehnung in sich schließt, kann nicht faßlich beschrieben werden, wenn man nicht weiß, daß das Sinnliche, das durch das Gitter von netzförmiger Arbeit bezeichnet wird, sich bei dem Menschen vom Kopfe bis zu den Lenden ausdehnt und dort aufhört. Diese Ausdehnung ist es, die durch die Ausdehnung des Netzes bis zur Mitte des Altares vorgebildet wurde; denn die Vorbildungen, die in der Natur sind, beziehen sich auf die menschliche Form und haben ihre Bedeutung gemäß dem Verhältnis zu ihr: Nr. 9496. Von den Lenden an wird aber das dem Inneren zunächst liegende Sinnliche fortgesetzt, das vorbildlich dargestellt wurde durch das gemeinsame Überziehen oder Bekleiden mit Erz um den Altar herum, wovon Nr. 9722.

9732. "Und mache Stangen an den Altar", 2. Mose 27/6, bedeutet, die Macht im Zustand des Guten zu erhalten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stangen, insofern sie eine Macht bezeichnen, worüber Nr. 9496. Daß sie aber die Macht, im Zustand des Guten zu erhalten, bezeichnen, kommt daher, daß die Stangen zum Altar gehörten, und durch den Altar der Herr und sein Gottesdienst (Verehrung) aus dem Guten der Liebe vorgebildet wurde.

9733. "Stangen von Schittimholz", 2. Mose 27/6, bedeutet das Gute der Gerechtigkeit und die daraus hervorgehende Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stangen, insofern sie die Macht bezeichnen, wie Nr. 9732, und aus der Bedeutung des Schittimholzes, insofern es das Gute des Verdienstes oder das Gute der Gerechtigkeit bezeichnet, worüber Nr. 9472, 9486. Daß dieses Gute das Gute der Liebe im Göttlich-Menschlichen des Herrn ist, sehe man Nr. 9715.

9734. "Und überziehe sie mit Erz", 2. Mose 27/6, bedeutet das Vorbildliche des Guten; wie Nr. 9722.

9735. "Und seine Stangen soll man in die Ringe stecken", 2. Mose 27/7, bedeutet die Macht der Sphäre des göttlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stangen, insofern sie die Macht bezeichnen, wie Nr. 9732; und aus der Bedeutung der Ringe, insofern sie die Sphäre des göttlich Guten und Wahren bezeichnen, durch welche die Verbindung stattfindet, worüber Nr. 9728.

9736. "Daß die Stangen an beiden Seiten des Altares sind", 2. Mose 27/7, bedeutet die Macht des Guten, aus dem das Wahre (kommt), und die des Wahren aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stangen, insofern sie eine Macht bezeichnen, wie gleich oben, und aus der Bedeutung der beiden Seiten, insofern sie das Gute bezeichnen, aus dem das Wahre stammt, und das Wahre aus dem Guten, somit die Ehe des Guten mit dem Wahren und des Wahren mit dem Guten. Dies hat seinen Grund darin, daß das, was beim Menschen auf der rechten Seite ist, sich auf das Gute bezieht, aus dem das Wahre ist, und das, was auf der linken Seite ist, auf das Wahre aus dem Guten, man sehe Nr. 9604, und daß so durch die Verbindung die Ehe des Guten und Wahren bezeichnet wird: Nr. 9495.

Daher kommt es nun, daß das gleiche durch die Seiten des Altares, wo die Stangen waren, bezeichnet wird, denn alle Vorbildungen in der Natur beziehen sich auf die menschliche Form, und haben ihre Bedeutung je nach dem Verhältnis zu ihr: Nr. 9496.

9737. "Wenn man ihn trägt", 2. Mose 27/7, bedeutet das Dasein (existieren) und das Bestehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von tragen, insofern es heißt, im Zustand des Guten und Wahren erhalten, somit dasein (existieren) und bestehen, worüber

Nr. 9500.

Das gleiche wird durch tragen bezeichnet bei Jes.46/3,4: "Höret Mich, Haus Jakobs, und alle, die ihr übriggeblieben seid vom Hause Israel: Ich habe euch getragen vom Mutterleib an; auch bis ins Alter bin Ich derselbe, und bis zum grauen Haar werde Ich euch tragen, Ich habe es getan, und Ich werde euch tragen und euch heben": tun bedeutet hier, (bewirken), daß es existiere; tragen, daß es bestehe; und heben, daß es fortwährend da sei (oder existiere).

9738. "Hohl von Brettern sollst du ihn machen", 2. Mose 27/8, bedeutet die Anwendung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "hohl von Brettern", wenn vom Altar (die Rede ist), auf dem die Brandopfer verbrannt und das Fett der Schlachtopfer angezündet werden sollte, insofern es die Anwendung (beim Gebrauch) bezeichnet; denn der Altar wurde dadurch zu diesem Gebrauch anwendbar gemacht.

Daher bedeutet es auch die Anwendung in bezug auf das, was zum Gottesdienst des Herrn aus dem Guten der Liebe gehört, das vorbildlich dargestellt wurde durch den Altar und durch die Brandopfer und Schlachtopfer auf demselben: Nr. 9714.

9739. "Wie es dir gezeigt worden ist auf dem Berge, so sollen sie ihn machen", 2. Mose 27/8, bedeutet vermöge (gemäß) der Entsprechung der göttlichen Dinge im Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altares, der auf dem Berge gezeigt wurde (erschien), insofern er die Form bezeichnet, die den göttlichen Dingen im Himmel entspricht; denn der Berg Sinai bedeutet den Himmel: Nr. 8805, 9420; und die Formen, die in den Himmeln erscheinen, entsprechen ganz und gar den himmlisch göttlichen und geistig göttlichen (Dingen) selbst, die zum Guten und Wahren gehören.

Daß diese Dinge auf solche Weise vor dem inneren Gesicht der Engel und Geister anschaubar gemacht werden, kann aus allem erhellen, was über die Vorbildung himmlischer Dinge in natürlichen Formen früher gesagt und gezeigt worden ist: Nr. 1619, 1971, 1980, 1981, 2987-3003, 3213-3227, 4375, 3485, 6319, 9457, 9481, 9574, 9576, 9577. Die göttlichen Dinge, denen der Altar entsprach, sind es, die bisher beschrieben worden sind.

9740. Vers 9-19: Und mache den Vorhof der Wohnung an der Seite gegen Mittag, nach Süden; Umhänge für den Vorhof von gewobener weißer Baumwolle, hundert Ellen die Länge an der einen Seite. Und seine Säulen zwanzig, und deren Füße zwanzig, von Erz; die Haken der Säulen und ihre Umgürtungen von Silber. Und also an der Seite gegen Mitternacht in der Länge Umhänge, hundert Ellen lang, und seine Säulen zwanzig, und deren Füße zwanzig, von Erz; die Haken der Säulen und deren Umgürtungen von Silber. Und in die Breite des Vorhofes, an der Seite des Meeres (gegen Abend) Umhänge, fünfzig Ellen (lang), ihre Säulen zehn, und deren Füße zehn. Und in die Breite des Vorhofes an der Seite nach Osten, gegen Sonnenaufgang, fünfzig Ellen. Und fünfzehn Ellen Umhänge auf der einen Seite, ihre Säulen drei, und ihre Füße drei. Und auf dem anderen Flügel (Seite) fünfzehn Ellen Umhänge, ihre Säulen drei, und ihre Füße drei. Und an der Tür des Vorhofes eine Decke (Vorhang) von zwanzig Ellen, von Blau, Purpur, doppelt gefärbtem Scharlach und gewobener weißer Baumwolle, ein Werk des Buntwirkers, seine Säulen vier, und ihre Füße vier. Alle Säulen des Vorhofes ringsum von silbernen Umgürtungen umgeben, ihre Haken von Silber und ihre Füße von Erz. Die Länge des Vorhofes hundert Ellen, und die Breite je fünfzig, und die Höhe fünf Ellen, von gewobener weißer Baumwolle, und ihre Füße von Erz. Und alle Geräte der Wohnung zu ihrem ganzen Dienst und alle ihre Pfähle, und alle Pfähle des Vorhofes von Erz.

"Und mache den Vorhof der Wohnung" bedeutet den äußersten (untersten) Himmel;

"an der Seite gegen Mittag, nach Süden" bedeutet, daß (sie daselbst) im Lichte des Wahren (sind);

"Umhänge für den Vorhof" bedeutet die Wahrheiten dieses Himmels;

"von gewobener weißer Baumwolle" bedeutet aus dem Verstand;

"hundert Ellen die Länge" bedeutet voll vom Guten durch den Herrn;

"an der einen Seite" bedeutet, wo die Wahrheiten im Licht sind;

"und seine Säulen zwanzig" bedeutet das Gute des Wahren, das vollständig unterstützt;

"und deren Füße zwanzig, von Erz" bedeutet das Wahre aus dem Guten, das auch vollständig unterstützt;

"die Haken der Säulen und ihre Umgürtungen von Silber" bedeutet die Arten der Verbindung durch das Wahre;

"und also an der Seite gegen Mitternacht in der Länge" bedeutet, wo das Gute des Wahren im Dunkeln;

"Umhänge, hundert Ellen lang" bedeutet, auch voll vom Wahren aus dem Guten;

"und seine Säulen zwanzig" bedeutet das Gute des Wahren, das vollständig unterstützt;

"und deren Füße zwanzig, von Erz" bedeutet das Wahre aus dem Guten, das auch vollständig unterstützt;

"die Haken der Säulen und deren Umgürtungen von Silber" bedeutet die Arten der Verbindung durch das Wahre;

"und in die Breite des Vorhofes, an der Seite des Meeres" bedeutet den Zustand dieses Himmels in Ansehung der wißtümlichen Wahrheiten;

"Umhänge, fünfzig Ellen lang" bedeutet Wahres, soviel als nötig ist zum Gebrauch;

"ihre Säulen zehn, und deren Füße zehn" bedeutet das unterstützende Gute und das Wahre aus demselben, auch soviel als nötig ist;

"und in die Breite des Vorhofes an der Seite nach Osten, gegen Sonnenaufgang" bedeutet den Zustand des Wahren dieses Himmels, wo das Gute ist;

"fünfzig Ellen" bedeutet soviel als nötig zum Gebrauch;

"und fünfzehn Ellen Umhänge auf der einen Seite" bedeutet die Wahrheiten in hinlänglichem Licht;

"ihre Säulen drei, und ihre Füße drei" bedeutet das Gute und daraus das Wahre, die vollständig unterstützen;

"und auf dem anderen Flügel fünfzehn Ellen Umhänge, ihre Säulen drei, und ihre Füße drei" bedeutet das gleiche, wo das Wahre im Dunkeln ist;

"und an der Tür des Vorhofes eine Decke" bedeutet die Einführung in diesen Himmel und die Wache, daß niemand eintrete, außer denen, die vorbereitet sind;

"von zwanzig Ellen" bedeutet bis zum Vollen;

"von Blau, Purpur, doppelt gefärbtem Scharlach und gewobener weißer Baumwolle" bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens;

"ein Werk des Buntwirkers" bedeutet, daß es im Wißtümlichen sei;

"seine Säulen vier, und ihre Füße vier" bedeutet das Gute und daraus das Wahre, das die Verbindung aufrecht hält;

"alle Säulen des Vorhofes ringsum" bedeutet alles Gute, das den Himmel aufrecht hält;

"von silbernen Umgürtungen umgeben, ihre Haken von Silber" bedeutet alle Arten der Verbindung durch das Wahre;

"und ihre Füße von Erz" bedeutet die Unterstützungen durch das Gute;

"die Länge des Vorhofes hundert Ellen" bedeutet das Gute dieses Himmels bis zum Vollen;

"und die Breite je fünfzig" bedeutet das Wahre in hinlänglichem Maße;

"und die Höhe fünf Ellen" bedeuten die Stufen des Guten und Wahren auch in hinreichendem Maße;

"von gewobener weißer Baumwolle" bedeutet aus dem Verstand;

"und ihre Füße von Erz" bedeutet die Unterstützung aller Dinge durch das Gute;

"und alle Geräte der Wohnung zu ihrem ganzen Dienst" bedeutet das wißtümliche Wahre und Gute, das dem äußeren Menschen angehört;

"und alle ihre Pfähle, und alle Pfähle des Vorhofes von Erz" bedeutet alles Verbindende und Befestigende beider Himmel, des mittleren und des äußersten (untersten) durch das Gute.

9741. "Und mache den Vorhof der Wohnung", 2. Mose 27/9, bedeutet den äußersten (untersten) Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Vorhofs der Wohnung, insofern er das Äußere des Himmels bezeichnet, somit den äußersten Himmel; denn des gibt drei Himmel, einen innersten, einen mittleren und einen äußersten. Der innerste wurde vorgebildet durch das Innerste der Wohnung, wo die Lade des Zeugnisses war, der mittlere durch die Wohnung außerhalb des Vorhangs, der äußerste durch den Vorhof, von dem nun gehandelt wird.

Dieser Himmel heißt der Vorhof, weil in ihm diejenigen sind, die im Guten des Glaubens sind, und noch nicht im Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Die im Guten der Liebtätigkeit sind, sind im mittleren Himmel. Die im äußersten (oder untersten) Himmel sind, welcher der Vorhof genannt wird, heißen engelartige Geister, die im mittleren Himmel sind, heißen geistige Engel, die aber im innersten Himmel sind, himmlische Engel.

Das Gute des Glaubens selbst, welches das Gute des äußersten Himmels ist, bildet auch wirklich den Vorhof, denn durch dasselbe wird der Mensch in das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten eingeführt, welches das Gute des mittleren Himmels ist. Man muß wissen, daß das Gute bei dem Menschen seinen Himmel ausmacht, und daß sein Himmel so ist, wie sein Gutes. Es gibt dreierlei Gutes, das der Ordnung nach aufeinanderfolgt: das Gute des Glaubens, das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute der Liebe zum Herrn. Das Gute des Glaubens macht den äußersten oder ersten Himmel, wie soeben gesagt worden ist; das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten macht den mittleren oder zweiten Himmel; und das Gute der Liebe zum Herrn macht den innersten oder dritten Himmel.

Damit man noch besser erkenne, wie es sich mit den Himmeln verhält, soll es mit wenigem gesagt werden: Die Himmel werden in zwei Reiche unterschieden, in das himmlische Reich und in das geistige Reich, und in beiden Reichen gibt es ein Inneres und ein Äußeres. Im Inneren des himmlischen Reiches sind diejenigen, die im Guten der Liebe zum Herrn sind, und im Äußeren desselben sind diejenigen, die in gegenseitiger Liebe sind; aber im Inneren des geistigen Reiches, sind diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, und im Äußeren desselben, die im Guten des Glaubens sind; man sehe Nr. 9680. Das Äußere beider Himmel ist es, was der äußerste oder erste Himmel heißt, und durch den Vorhof vorgebildet wurde. Daher kommt es, daß ein doppelter Vorhof um den Tempel herum war, ein äußerer und ein innerer. Der äußere Vorhof für diejenigen, die im Äußeren des geistigen Reiches sind, und der innere Vorhof für diejenigen, die im äußeren des himmlischen Reiches sind.

Über diese beiden Vorhöfe im Tempel von Jerusalem sehe man 1.Kön.6/3,36; 2.Kön.21/5. Über den äußeren Vorhof des neuen Tempels bei Hes.40/17,31,34 und Kap.42; und vom inneren Vorhof Hes.40/23,28,32,44; 42/3; 43/5.

Hieraus erhellt, daß im äußersten Himmel, der durch den äußeren Vorhof des Tempels vorgebildet wurde, das Gute des Glaubens es ist, das ihn bildet, und daß es im äußersten Himmel, der vorgebildet wurde durch den inneren Vorhof, das Gute der gegenseitigen Liebe ist.

Diejenigen, die im Guten der gegenseitigen Liebe stehen, sind in der Neigung zum Guten um des Guten willen, die aber im Guten des Glaubens sind, sind in der Neigung zum Wahren um des Wahren willen; denn das Gute herrscht im himmlischen Reich, das Wahre aber im geistigen Reich.

Daß der äußerste Himmel durch den Vorhof bezeichnet wird, geht deutlich aus den Stellen im Wort hervor, wo er genannt wird:

Hes.10/3-5: "Die Herrlichkeit Jehovahs erhob sich vom Cherub gegen die Schwelle des Hauses, und das Haus wurde erfüllt von einer Wolke, und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof, und der Vorhof war voll von dem Glanze der Herrlichkeit Jehovahs; und das Rauschen der Flügel der Cherube wurde gehört bis zum äußeren Vorhof": weil der Vorhof das Vorbild des äußersten Himmels war, deshalb wurde er mit der Wolke und dem Glanze der Herrlichkeit Jehovahs erfüllt, wie das Haus selbst; denn die Wolke und die Herrlichkeit bedeuten das göttlich Wahre. Daß die Wolke dies bedeutet, sehe man Nr. 5922, 6343, 6752, 8106, 8443; und auch die Herrlichkeit: Nr. 8267, 8427, 9429; das Rauschen der Flügel bezeichnet das Wahre des Glaubens aus dem Guten: Nr. 8764, 9514.

Hes.43/4-7: "Der Geist trug mich fort und führte mich in den inneren Vorhof des Tempels; siehe, da erfüllte die Herrlichkeit Jehovahs das Haus; und ich hörte Einen, Der mit mir redete vom Hause her, und sagte: Menschensohn, dies ist der Ort Meines Thrones, und der Ort Meiner Fußsohlen, wo Ich wohne inmitten der Söhne Israels in Ewigkeit": hier wird der Tempel mit dem Vorhof der Ort des Thrones Jehovahs genannt, und der Ort der Fußsohlen Jehovahs, weil der Tempel mit dem Vorhof den Himmel vorbildete. Der Thron Jehovahs ist der geistige Himmel: Nr. 5313, 8625, der Ort Seiner Fußsohlen ist der äußerste (unterste) Himmel.

Der äußerste Himmel wird auch durch Vorhof und durch Vorhöfe an folgenden Stellen bezeichnet:

Ps.65/5: "Selig der, den Du erwählest und (zu Dir) nahen lässest; er wird wohnen in Deinen Vorhöfen, wir werden uns sättigen vom Guten Deines Hauses, vom Heiligen Deines Tempels": daß "die Vorhöfe bewohnen" soviel ist als den Himmel bewohnen, ist klar.

Ps.84/11: "Ein Tag in Deinen Vorhöfen ist besser als (sonst) tausend; ich will lieber stehen an der Türe des Hauses meines Gottes".

Ps.96/8: "Gebet Jehovah den Ruhm Seines Namens, bringet Gaben, und kommet zu Seinen Vorhöfen".

Ps.135/1,2: "Lobet den Namen Jehovahs, lobet, ihr Diener Jehovahs, die ihr stehet im Hause Jehovahs, in den Vorhöfen des Hauses unsers Gottes".

Jes.62/9: "Sie sollen Getreide und Most sammeln, essen, und Jehovah preisen, und die ihn gesammelt, sollen ihn trinken in den Vorhöfen Meiner Heiligkeit".

In diesen Stellen bedeuten die Vorhöfe den äußersten Himmel, denn die inneren Himmel werden das Haus Jehovahs und Sein Tempel genannt: Nr. 3720.

Joh.Offenb.11/1,2: "Der Engel sprach: Stehe auf, und miß den Tempel Gottes und den Altar, und die an demselben anbeten; aber den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus, und miß ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben, und sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang": der Tempel und der Altar, und die an ihm anbeten, bedeuten die Kirche und den Gottesdienst der Kirche. Der Vorhof außerhalb des Tempels bedeutet das Gute der gegenseitigen Liebe, wie oben gesagt worden. Die Heiden, denen es gegeben ist, die heilige Stadt zu zertreten, bedeuten das Böse der Selbstliebe und der Weltliebe, das die Kirche zerstört: Nr. 6306. Zweiundvierzig Monate lang, bedeuten das gleiche wie sechs Wochen, und die sechs Wochen das gleiche wie die sechs Tage einer Woche, denn sechs mit sieben multipliziert ist zweiundvierzig. Die Woche bedeutet eine vollständige Periode (Zeitabschnitt), sowohl eine große als eine kleine: Nr. 2044, 3845. Die sechs Tage, die dem siebenten vorangehen, welcher der Sabbath ist, bedeuten die vorhergehende Kirche bis zu ihrem Ende und die Einführung einer neuen. Der Sabbath bezeichnet die Verbindung des Guten und Wahren, somit die Kirche: Nr. 8495, 8510, 8890, 8893, 9274.

9742. "An der Seite gegen Mittag, nach Süden", 2. Mose 27/9, bedeutet, daß sie (dort) im Lichte des Wahren sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Mittags gegen Süden, insofern er den Ort bezeichnet, wo das Wahre im Lichte ist, worüber Nr. 9642. Daß der Vorhof auf dieser Seite sein sollte, war deswegen, weil diejenigen, die im Vorhof des Himmels, d.h. im äußersten Himmel sind, im Guten des Glaubens stehen, und das Gute des Glaubens durch die Erleuchtung vermittelst des vom Herrn ausgehenden Lichtes entsteht. Das Licht vom Herrn ist das Wahre des Glaubens. Wenn dieses zur Sache des Willens wird, heißt es das Gute des Glaubens.

Bei denen, die im äußeren Vorhof sind, wird ein neuer Wille in dem Gebiet ihres Verstandes gebildet: Nr. 9596, und damit dieser gebildet werde, ist es notwendig, daß sie im Licht des Wahren seien. Daher kommt es, daß der Vorhof in Beziehung auf die Wohnung nach Süden hin gemacht wurde.

9743. "Umhänge für den Vorhof", 2. Mose 27/9, bedeutet die Wahrheiten dieses Himmels.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zeltdecken oder Vorhänge, insofern sie die Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 9595, 9596, somit auch die Umhänge; und aus der Bedeutung des Vorhofs, insofern er den äußersten Himmel bezeichnet, worüber Nr. 9741.

9744. "Von gewobener weißer Baumwolle", 2. Mose 27/9, bedeutet aus dem Verstand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der weißen Baumwolle (Byssus), insofern sie das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet, worüber Nr. 5319, 9469. Daher bedeutet die gewobene weiße Baumwolle den Verstand, weil dieser besteht und gleichsam gewoben ist aus den Wahrheiten aus himmlischem Ursprung. Denn zweierlei ist es, worauf alles im Weltall sich bezieht, das Wahre und das Gute. Darum hat der Mensch zwei Fähigkeiten, die eine ist bestimmt zur Aufnahme des Wahren, die andere zur Aufnahme des Guten. Die zur Aufnahme des Wahren bestimmte Fähigkeit heißt der Verstand, und die zur Aufnahme des Guten bestimmte Fähigkeit heißt der Wille. Und in dem Maße als der Verstand aus echten Wahrheiten gebildet ist, wird er vervollkommnet und ist er (gleichsam) eine gewobene, weiße Baumwolle; denn diese bedeutet das Wahre aus dem Göttlichen: Nr. 5319. Daß daher die gewobene, weiße Baumwolle das Verständige bezeichnet, sehe man auch Nr. 9596.

9745. "Hundert Ellen die Länge", 2. Mose 27/9, bedeutet voll vom Guten vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von 100, insofern es das Ganze bezeichnet, wie auch viel und das Volle, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung der Länge, insofern sie das Gute bezeichnet, worüber Nr. 1613, 9487. Das Gute vom Herrn ist es aber, weil es das Gute des Glaubens ist, in dem diejenigen stehen, die im äußersten Himmel sind, der durch den Vorhof zur Wohnung vorgebildet wird, und dieses Gute vom Herrn ist.

Daß hundert das Ganze, viel und das Volle bezeichnet, kommt daher, weil es die gleiche Bedeutung hat wie zehn, wie tausend und wie Myriaden (10.000), durch welche Zahlen solche Begriffe bezeichnet werden, man sehe Nr. 1638, 2575, 8715, und durch zehn: Nr. 2636, 4400.

HG 9746

9746. "An der einen Seite", 2. Mose 27/9, bedeutet, wo die Wahrheiten im Licht sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Mittagsseite gegen Süden, die hier unter der einen Seite gemeint ist, insofern sie den Ort bezeichnet, wo das Wahre im Licht ist, wovon Nr. 9742.

9747. "Und seine Säulen zwanzig", 2. Mose 27/10, bedeutet das Gute des Wahren, das vollständig unterstützt.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Säulen, insofern sie das Gute bezeichnen, das den Himmel und die Kirche vollständig stützt (aufrecht hält), worüber Nr. 9674. Hier das Gute des Wahren, weil es vom äußersten Himmel gesagt wird, der unterstützt wird durch das Gute des Glaubens, welches das gleiche ist, wie das Gute des Wahren; und aus der Bedeutung von 20, insofern es ausdrückt "vollständig", worüber Nr. 9641.

9748. "Und deren Füße zwanzig, von Erz", 2. Mose 27/10, bedeutet das Wahre aus dem Guten, das auch vollständig unterstützt.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Füße, insofern sie die Glaubenswahrheiten aus dem Guten bezeichnen, worüber Nr. 9643; aus der Bedeutung von 20, insofern es ausdrückt "vollständig", wie Nr. 9747; und aus der Bedeutung von Erz, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 425, 1551.

9749. "Die Haken der Säulen und ihre Umgürtungen von Silber", 2. Mose 27/10, bedeutet die Arten der Verbindung durch das Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Haken und Umgürtungen, insofern sie die Art und Weise der Verbindung bezeichnen. Daß Haken (oder Nägel) dies bedeuten, sehe man Nr. 9676; daß die Umgürtungen dieselbe Bedeutung haben, ist wegen der Anwendung. Ferner aus der Bedeutung des Silbers, insofern es das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1551, 2954, 5658, 6112, 6914, 6917, 7999.

9750. "Und also an der Seite gegen Mitternacht in der Länge", 2. Mose 27/11, bedeutet, wo das Gute des Wahren im Dunkeln ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Seite gegen Mitternacht, insofern sie den Ort (oder Zustand) bezeichnet, wo das Wahre im Dunkeln ist; und aus der Bedeutung der Länge, insofern sie das Gute bezeichnet, worüber Nr. 1613, 9487.

9751. "Umhänge, hundert Ellen lang", 2. Mose 27/11, bedeutet, auch voll vom Wahren aus dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Umhänge des Vorhofs, insofern sie die Wahrheiten des äußersten Himmels bezeichnen, wovon Nr. 9743; aus der Bedeutung von 100, insofern es das Volle bezeichnet, wovon Nr. 9745, und aus der Bedeutung der Länge, insofern sie das Gute bezeichnet, wovon Nr. 1613, 9487.

9752. "Und seine Säulen zwanzig", 2. Mose 27/11, bedeutet das Gute des Wahren, das vollständig diesen Himmel unterstützt, wie Nr. 9747.

9753. "Und deren Füße zwanzig, von Erz", 2. Mose 27/11, bedeutet das Wahre aus dem Guten, das auch vollständig unterstützt, wie Nr. 9748.

9754. "Die Haken der Säulen und deren Umgürtungen von Silber", 2. Mose 27/11, bedeutet die Arten der Verbindung durch das Wahre, wie Nr. 9749.

HG 9755

9755. "Und in die Breite des Vorhofs, an der Seite des Meeres", 2. Mose 27/12, bedeutet den Zustand dieses Himmels in Ansehung der wißtümlichen Kenntnisse.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Breite, insofern sie das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1613, 3433, 3434, 4482, 9487; aus der Bedeutung des Vorhofs, insofern er den äußersten Himmel vorbildet, worüber Nr. 9741; und aus der Bedeutung des Meeres, insofern es den Ort bezeichnet, wo die Sammlung der wißtümlichen Kenntnisse ist, aus denen die Vernünftelei über die Wahrheiten hervorgeht, somit auch das Natürliche und Sinnliche, denn diese sind die Behälter derselben.

Unter der Seite des Meeres wird hier die Westseite verstanden, und durch Westen wird das Gute im Dunkeln bezeichnet. Wenn aber nicht Westen gesagt wird, sondern nur Meer, dann bedeutet es das Wißtümliche, das auch verhältnismäßig im Dunkeln ist, weil das Wißtümliche dem natürlichen oder äußeren Menschen angehört, und der natürliche (oder äußere) Mensch im Lichte der Welt ist, welches Licht im Verhältnis zum Licht des Himmels (in dem der innere Mensch ist), wie der Schatten bei untergehender Sonne ist. Dies kann auch aus dem erhellen, was im anderen Leben erscheint.

Die Sonne des Himmels, die der Herr ist, erscheint gegenüber dem rechten Auge in mittlerer Höhe; von ihr haben die Engel der Himmel alles Licht, und mit dem Licht alle Einsicht und Weisheit. Die Sonne der Welt aber erscheint nicht, wenn man an sie denkt; sondern statt derselben erscheint im Gegensatz etwas ganz Finsteres vom Rücken her. Hier ist auch Westen (oder Abend) für die Himmel; denn der Herr ist dort als Sonne der Osten (oder Morgen). Hieraus kann man erkennen, daß durch Westen das Gute im Dunkeln bezeichnet wird, und daß in diesem der äußere oder natürliche Mensch ist, der, wie gesagt, im Licht der Welt ist, welches Licht im Verhältnis zu dem Licht des Himmels wie der Schatten bei untergehender Sonne ist.

Das Wahre des natürlichen Menschen wird aber durch das Wasser des Meeres bezeichnet. Dieses Wahre ist das Wißtümliche; denn das Wahre im natürlichen oder äußeren Menschen ist das Wahre als Wissen, aber das Wahre im geistigen oder inneren Menschen ist das Wahre als Glaube. Aus dem Wahren als Wissen bildet sich nämlich das Wahre als Glaube, wenn es aus dem natürlichen oder äußeren Menschen in den geistigen oder inneren erhoben wird. Daher kommt es, daß die Wahrheiten beim Menschen im Knabenalter Wahrheiten des Wissens sind, aber im reiferen Alter, wenn er sich wiedergebären läßt, zu Wahrheiten des Glaubens werden; denn der innere Mensch wird allmählich bis zu diesem Alter hin mehr und mehr erschlossen.

Daß das Meer eine Sammlung der wißtümlichen Kenntnisse bezeichnet, kommt daher, weil Wasser, Quellen und Flüsse Wahrheiten bedeuten; und deshalb bedeutet das Meer die Sammlung derselben. Daß es so ist, erhellt auch aus den Stellen im Worte, wo Meer und Meere genannt werden:

Ps.24/1,2: "Die Erde ist Jehovahs, des Herrn, und ihre Fülle der Erdkreis und die darauf wohnen; Er hat sie über den Meeren gegründet und über den Flüssen befestigt": die Erde und der Erdkreis bedeutet die Kirche; das Meer, über das Er den Erdkreis gegründet hat, bedeutet die wißtümlichen Wahrheiten; die Flüsse, über die Er sie befestigt hat, bedeuten die Glaubenswahrheiten. Daß hier nicht Erde, Erdkreis, Meere und Flüsse zu verstehen sind, ist klar, denn der Erdkreis ist nicht über den Meeren gegründet und nicht über den Flüssen befestigt.

Ps.74/13-15: "Du hast durch Deine Macht das Meer zertrennt, Du zerschmetterst die Häupter der Ungeheuer auf den Wassern, Du zerschlugst die Häupter des Leviathan, Du gabst ihn zur Speise dem Volke der Ziim (Steppen), Du hast mächtige Ströme ausgetrocknet": hier wird im inneren Sinn von den Wissenschaften gehandelt, welche die Glaubenswahrheiten zerstören; die Seeungeheuer (Walfische), deren Häupter zerschmettert werden, sind die wißtümlichen Kenntnisse im allgemeinen: Nr. 42, 7293; ebenso der Leviathan: Nr. 7293; das Volk der Ziim, denen dieselben zur Speise gegeben werden sollen, sind diejenigen, die im Falschen sind oder das Falsche selbst. Daraus wird klar, was das Meer bedeutet, nämlich das Wißtümliche, das auf verkehrte Weise angewendet wird, um die Wahrheiten zu schwächen und zu zerstören.

Hab.3/15: "Du zertrittst das Meer mit Deinen Rossen, den Schlamm vieler großer Gewässer": das Meer mit Rossen zertreten, bedeutet, wenn von Jehovah die Rede ist, den natürlichen Menschen belehren, der nur wißtümliche Kenntnisse hat.

Sach.14/8: "An jenem Tage werden lebendige Wasser aus Jerusalem ausgehen, der eine Teil derselben zum östlichen Meer hin, und der andere Teil zum westlichen Meere": die lebendigen Wasser aus Jerusalem bedeuten die Glaubenswahrheiten, die Leben haben aus dem Guten der Liebe; das östliche und das westliche Meer bedeuten das Natürliche und Sinnliche, in dem die wißtümlichen Kenntnisse, d.h. die Sammlungen der Wahrheiten sich befinden.

Hos.11/10,11: "Sie werden Jehovah nachgehen, und mit Schrecken werden die Söhne vom Meer herzukommen; mit Schrecken werden sie kommen wie Vögel aus Ägypten": die Söhne vom Meer sind die wißtümlichen Wahrheiten des natürlichen Menschen. Daher heißt es, daß sie wie Vögel aus Ägypten kommen werden; denn Ägypten bedeutet im Worte das Wißtümliche: Nr. 9340, 9391.

Hes.26/16,17: "Alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen, und ihre Mäntel abwerfen, und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen; mit Schrecken werden sie sich bekleiden und sprechen: Wie bist du gefallen, die du bewohnt wurdest in den Meeren, du gepriesene Stadt, die mächtig war auf den Meeren": hier wird von der Verwüstung der Erkenntnisse des Guten und Wahren gehandelt, die durch Tyrus bezeichnet werden, von dem hier die Rede ist: Nr. 1201; die Erkenntnisse des Guten und Wahren sind die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche; die Fürsten des Meeres sind die hauptsächlichen (wichtigsten) Kenntnisse: Nr. 1482, 2089, 5044; die Mäntel abwerfen und die buntgewirkten Kleider bedeutet, die wißtümlichen Wahrheiten entfernen: 9688; weil diese durch Tyrus bezeichnet werden, darum wird Tyrus genannt "die Bewohnte in den Meeren", und "die mächtige Stadt auf dem Meere".

Jerem.51/42,43: "Das Meer ist emporgestiegen über Babel, es wurde bedeckt von der Menge seiner Wogen; seine Städte sind zur Wüste geworden": Babel bedeutet den Gottesdienst, der im Äußeren heilig scheint, aber im Inneren unheilig (entweiht) ist: Nr. 1182, 1326; das Meer über Babel bedeutet das Falsche aus den wißtümlichen Kenntnissen; seine Wogen bedeuten die Vernünfteleien aus denselben, und die daher kommenden Verneinungen; die Städte, die zur Wüste wurden, bedeuten die Lehren (aus denselben).

Joh.Offenb.18/17-21: "Und jeder Steuermann, und jeder, der auf den Schiffen sich aufhält, und die Schiffleute, und wie viele ihrer das Meer durchschiffen, standen von ferne, und schrieen, da sie den Rauch von ihrem Brande sahen: Wehe, wehe!, jene große Stadt, in der reich geworden sind alle, die Schiffe im Meer hatten, von ihrer Köstlichkeit. Und es hob ein starker Engel einen Stein auf, gleich einem großen Mühlstein, und warf ihn in das Meer, und sprach: So mit Ungestüm soll fallen Babel": die Schiffe bedeuten die Lehrbestimmungen aus dem Wort: Nr. 6385. Hieraus wird klar, was der Steuermann und die Schiffleute bedeuten, wie auch das Meer, und die, welche es durchschiffen. Der Stein wie ein großer Mühlstein, ist das Wahre, durch das der Glaube besteht; in das Meer werfen heißt, in das Falsche der wißtümlichen Kenntnisse; im anderen Leben erscheinen Meere und auch Schiffe auf demselben; diese und jene wurden mir oft zu sehen gegeben. Die Meere dort bedeuten im bösen Sinn das Falsche des Wißtümlichen, und die auf den Schiffen sind, diejenigen, die solches rühmen (anpreisen) und lehren.

Jerem.31/35: "So spricht Jehovah, Der die Sonne gemacht hat zum Licht bei Tage, und den Mond und die Sterne gesetzt hat zum Licht bei Nacht, Der das Meer bewegt, daß seine Wogen brausen": die Sonne zum Licht bei Tage, bedeutet das Gute der Liebe, woraus das Licht des Wahren kommt; der Mond und die Sterne, gesetzt zum Licht bei Nacht, bedeuten das Gute des Glaubens und der Erkenntnisse, aus denen das Licht des Wahren hervorgeht in der Finsternis; das Meer bewegen, daß seine Wogen brausen, bedeutet, das Falsche der wißtümlichen Kenntnisse zerstreuen, aus denen die Vernünfteleien über das Wahre hervorgehen.

Jes.50/2: "Ist Meine Hand zu kurz, daß sie nicht retten könnte? Habe Ich keine Macht zu erretten? Siehe, durch Mein Schelten trockne Ich das Meer aus, und mache Ströme zur Wüste; es werden stinkend ihre Fische aus Wassermangel, und vor Durst sterben sie": das Meer austrocknen, bedeutet, das Gute und Wahre des Wißtümlichen vertilgen; Ströme zur Wüste machen, bedeutet, die Wahrheiten selbst verwüsten; die Fische, die stinkend werden, bedeuten das Wißtümliche des natürlichen Menschen: Nr. 40, 991; weil Mangel an Wasser ist, bedeutet, weil kein Wahres in ihnen ist: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8568.

Jes.19/5,6: "Das Wasser im Meer wird fehlen, versiegen und vertrocknen wird der Strom, die Flüsse werden zurückweichen, es werden abnehmen und ausgetrocknet werden die Flüsse Ägyptens": das Wasser im Meere wird fehlen, bedeutet, die Wahrheiten werden fehlen, wo ihre Sammlung ist; die Flüsse Ägyptens, die ausgetrocknet werden sollen, bedeuten die wißtümlichen Kenntnisse.

Jes.11/9: "Voll ist die Erde von der Erkenntnis (Wissen) Jehovahs, wie die Gewässer das Meer bedecken": die Gewässer bedeuten die Wahrheiten, das Meer die Sammlung derselben oder die wißtümlichen Kenntnisse; darum wird gesagt: "Die Erde ist voll von der Erkenntnis (Wissen) Jehovahs".

Joh.Offenb.8/8,9: "Und der zweite Engel blies, und es stürzte sich wie ein großer Berg mit Feuer brennend in das Meer, und der dritte Teil des Meeres ward Blut, und der dritte Teil der Geschöpfe im Meer, die Seelen hatten, starb dadurch, und der dritte Teil der Schiffe ging zugrunde": der große Berg, mit Feuer brennend, ist die Eigenliebe; das Meer, in das er gestürzt worden, ist das Wißtümliche im allgemeinen; das Blut daraus bedeutet das verfälschte und entweihte Wahre: Nr. 4735, 4978, 7317, 7326; die Geschöpfe, die dadurch starben, sind die, die in den Lehren des Wahren sind.

Joh.Offenb.16/3,4: "Und der zweite Engel goß aus seine Schale über das Meer, und es ward Blut wie eines Toten, und jede lebendige Seele starb im Meer": hier wird durch Meer das Wißtümliche bezeichnet, das den Bösen zur Zerstörung der Wahrheiten und zur Bestärkung des Falschen dient.

Joh.Offenb.13/1: "Ein Tier aus dem Meere steigend, Lästerungen redend": das Tier aus dem Meere bedeutet das Wißtümliche, das die Glaubenswahrheiten zerstört. Hieraus kann man erkennen, daß das Meer die Sammlung der wißtümlichen Kenntnisse bezeichnet, aus denen die Vernünftelei über die Glaubenswahrheiten (hervorgeht).

Weil das Meer diese Bedeutung hat, darum wird von Sebulon gesagt, "daß er wohnen werde am Gestade der Meere und an der Anfahrt (Kai) der Schiffe", 1. Mose 49/13; und an einer anderen Stelle: "Den Überfluß des Meeres wird er saugen und die verborgenen Schätze des Sandes", 5. Mose 33/19: unter Sebulon werden im vorbildlichen Sinn diejenigen verstanden, die aus dem Wißtümlichen über die Glaubenswahrheiten Schlüsse ziehen, weshalb gesagt wird, daß er am Gestade des Meeres wohnen solle.

Das Meer bedeutet aber im entgegengesetzten Sinn das Wißtümliche, das die Welt im Auge hat, und dann bedeuten seine Wellen (Fluten) die Vernünfteleien aus dem Weltlichen über das Göttliche; in das Meer versenkt werden bedeutet daher, sich versenken in die wißtümlichen Kenntnisse aus dem Weltlichen und Irdischen bis zur Leugnung des göttlich Wahren, wie bei

Matth.18/6: "Wer einen dieser Kleinen, die an Mich glauben, ärgert, dem wäre es besser, daß ein Esels-Mühlstein (mola asinaria) an seinen Hals gehängt und er versenkt würde in die Tiefe des Meeres": der Mühlstein bedeutet das dem Glauben dienende Wahre: Nr. 4335, 7780; der Esel bezeichnet das Natürliche, weil er die Dienstbarkeit bedeutet: Nr. 2781, 5741, 5958, 6389, 8078; daher bedeutet der Esels-Mühlstein das natürliche und weltliche Wißtümliche; der Hals bezeichnet die Verbindung des Inneren und Äußeren: Nr. 3542; daran gehängt werden, bedeutet die Versperrung und Wegnahme des Guten und Wahren: Nr. 3542, 3603; versenkt werden in die Tiefe des Meeres, bedeutet in lauter Weltliches und Körperliches, also in die Hölle.

Das, was der Herr geredet hat, ist, wie alles übrige, in solcher Weise bezeichnend (significativa). Das Wißtümliche wird jedoch durch das Meer bezeichnet je nach der Dichtigkeit und der Schwärze seiner Gewässer, und umgekehrt je nach der Klarheit und Durchsichtigkeit derselben. Daher kommt es, daß das Wißtümliche, das den Himmel im Auge hat, und welches das Geistige im natürlichen Menschen ist, das gläserne Meer genannt wird (Joh.Offenb.15/1,2). Daß nicht die Vernünftelei über die Glaubenswahrheiten aus dem Wißtümlichen, sondern die Wahrheiten selbst dem Herzen eingeprägt werden müssen, wird dadurch bezeichnet, daß das Meer nicht mehr war (Joh.Offenb.21/1).

9756. "Umhänge, fünfzig Ellen lang", 2. Mose 27/12, bedeutet Wahres, soviel als nötig ist zum Gebrauch.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Umhänge des Vorhofes, insofern sie solche Wahrheiten bezeichnen, wie sie im äußersten Himmel beschaffen sind, worüber Nr. 9743; und aus der Bedeutung von fünfzig, insofern es das Ganze von einem Teile bezeichnet, wie auch das genügende Maß; denn fünfzig bedeutet das gleiche wie fünf. Daß fünf diese Bedeutung hat, sehe man Nr. 9604, 9689, also auch soviel als nötig ist zum Gebrauch; denn dies bedeutet das genügende Maß.

9757. "Ihre Säulen zehn, und deren Füße zehn", 2. Mose 27/12, bedeutet das unterstützende Gute und das Wahre aus demselben, auch soviel als nötig ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Säulen, insofern sie das unterstützende Gute bezeichnen, wie Nr. 9747; aus der Bedeutung der Füße, insofern sie die Wahrheiten aus dem Guten bezeichnen, die gleichfalls unterstützen, worüber Nr. 9748; und aus der Bedeutung von zehn, insofern es ein genügendes Maß bezeichnet oder soviel als nötig zum Gebrauch.

Es verhält sich mit dem unterstützenden Guten und Wahren ebenso wie mit den Wahrheiten selbst, die unterstützt werden: Nr. 9756. Daher drückt zehn hier das gleiche aus wie fünfzig oder wie fünf, nämlich soviel als nötig zum Gebrauch. Zehn geht auch aus fünf durch Multiplikation hervor, denn es ist das Doppelte desselben, und die multiplizierten Zahlen bedeuten das gleiche wie die einfachen, aus denen sie entstanden sind: Nr. 5291, 5335, 5708, 7973.

HG 9758

9758. "Und in die Breite des Vorhofes an der Seite nach Osten, gegen Sonnenaufgang", 2. Mose 27/13, bedeutet den Zustand des Wahren dieses Himmels, wo das Gute ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Breite, insofern sie den Zustand des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 1613, 3433, 3434, 4482, 9487; aus der Bedeutung des Vorhofs, insofern er den äußersten Himmel vorbildet, worüber Nr. 9741; und aus der Bedeutung von "nach Osten, gegen Sonnenaufgang", insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 1250, 3249, 3708.

9759. "Fünfzig Ellen", 2. Mose 27/13, bedeutet soviel als nötig zum Gebrauch, wie Nr. 9756.

9760. "Und fünfzehn Ellen Umhänge auf der einen Seite", 2. Mose 27/14, bedeutet die Wahrheiten in hinreichendem Licht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von 15, insofern es ausdrückt, soviel als hinreichend (nötig) ist; aus der Bedeutung der Umhänge, insofern sie Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 9743; und aus der Bedeutung der einen Seite (oder des Flügels), insofern sie das bezeichnet, wo die Wahrheiten im Lichte sind. Daß die Seite dies bedeutet, kommt daher, daß die Seite einen Teil der Breite des Vorhofes an der Ostseite bezeichnet, denn die Breite desselben war fünfzig Ellen; in der Mitte der Breite war eine Tür, deren Decke zwanzig Ellen betrug: 2. Mose 27/16; die beiden Teile, der eine zur Rechten der Tür und der andere zur Linken, werden die Seiten (Flügel) genannt. Die Umhänge für jede Seite betrugen zwanzig Ellen, daher war die ganze Breite fünfzig Ellen. Somit ist auch klar, daß die eine Seite gegen Süden, die andere aber gegen Norden war, daher die Umhänge auf der Seite gegen Sünden die Wahrheiten im Lichte bedeuten: Nr. 9642, und die Umhänge auf der Seite gegen Norden, wovon in den folgenden Versen, die Wahrheiten im Dunkeln; denn der Norden ist, wo das Wahre im Dunkeln ist: Nr. 3708.

9761. "Ihre Säulen drei, und ihre Füße drei", 2. Mose 27/14, bedeutet das Gute und daraus das Wahre, die vollständig unterstützen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Säulen, insofern sie das unterstützende Gute bezeichnen, wie Nr. 9747, 9757; aus der Bedeutung der Füße, insofern sie das Wahre aus dem Guten bezeichnen, das gleichfalls unterstützt, worüber Nr. 9748; und aus der Bedeutung von 3, insofern es das Volle bezeichnet, worüber Nr. 2788, 4495, 7715.

9762. "Und auf dem anderen Flügel fünfzehn Ellen Umhänge, ihre Säulen drei, und ihre Füße drei", 2. Mose 27/15, bedeutet das gleiche, wo das Wahre im Dunkeln ist, denn es sind dieselben Worte wie jene, die gleich oben erklärt wurden. Daß aber durch die Umhänge auf diesem Flügel die Wahrheiten im Dunkeln bezeichnet werden, sehe man Nr. 9760.

9763. "Und an der Tür des Vorhofes eine Decke", 2. Mose 27/16, bedeutet die Einführung in diesen Himmel und die Wache, daß niemand eintrete, außer denen, die dazu vorbereitet sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tür, insofern sie die Gemeinschaft und Einführung bezeichnet, worüber Nr. 8989; aus der Bedeutung des Vorhofs, insofern er den äußersten (letzten) Himmel bezeichnet, worüber Nr. 9741; und aus der Bedeutung der Decke, insofern sie die Wache bezeichnet, daß niemand eintrete; denn durch die Decke wurde die Tür bewacht (geschützt). Daß es die Wache bedeutet, daß niemand eintrete, außer wer dazu bereitet ist, kommt daher, daß niemand in den Himmel eingeführt wird, wenn er nicht dazu vorbereitet ist. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Diejenigen, die aus der Welt in das andere Leben kommen, was gleich nach dem Tode geschieht, bringen Weltliches und Irdisches mit sich, was nicht übereinstimmt mit dem Geistigen und Himmlischen, in dem die Engel sind; deshalb werden diejenigen, die in den Himmel erhoben werden sollen, zuerst vorbereitet, was durch die Lostrennung des Weltlichen und Irdischen geschieht, das der Mensch mit sich brachte; denn wenn er früher in den Himmel erhoben würde, könnte er niemals in den Gesellschaften daselbst bleiben, denn was er denkt und liebt, ist zu grobsinnlich, als daß es mit der Reinheit der Engel übereinstimmen könnte. Wenn sie aber vorbereitet sind, dann werden sie vom Herrn in den Himmel erhoben und eingeführt, und werden in solche Engelsvereine gebracht, mit denen sie in Ansehung des Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe übereinstimmen.

Hieraus kann man erkennen, was verstanden wird unter der Wache, daß niemand in den Himmel eintrete, außer denen, die vorbereitet sind.

9764. "Von zwanzig Ellen", 2. Mose 27/16, bedeutet bis zum Vollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von 20, insofern es das Volle bezeichnet, worüber Nr. 9641.

9765. "Von Blau, Purpur, doppelt gefärbtem Scharlach und gewobener weißer Baumwolle", 2. Mose 27/16, bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 9687 gezeigt worden ist, wo das gleiche.

9766. "Ein Werk des Buntwirkers", 2. Mose 27/16, bedeutet, das, was dem Wißtümlichen angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Werkes des Buntwirkers, insofern es das Wißtümliche bezeichnet, worüber Nr. 9688.

9767. "Seine Säulen vier, und ihre Füße vier", 2. Mose 27/16, bedeutet das Gute und daraus das Wahre, das die Verbindung aufrecht hält.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Säulen und der Füße, insofern sie das Gute und daraus das Wahre bezeichnen, das unterstützt oder aufrecht hält, wie Nr. 9761; und aus der Bedeutung von 4, insofern es eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 8877, 9601, 9674.

9768. "Alle Säulen des Vorhofes ringsum", 2. Mose 27/17, bedeutet alles Gute, das den Himmel aufrecht hält.

Dies erhellt aus der Bedeutung von allen Säulen ringsum, insofern sie alles Aufrechthaltende (oder Stützende) bezeichnen. Daß die Säulen das aufrechthaltende Gute bedeuten, sehe man Nr. 9747, 9757; und aus der Bedeutung des Vorhofs, insofern er den äußersten Himmel vorbildet, worüber Nr. 9741.

9769. "Von silbernen Umgürtungen umgeben, ihre Haken von Silber", 2. Mose 27/17, bedeutet alle Arten der Verbindung durch das Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Umgürtungen und der Haken, insofern sie die Arten der Verbindung bezeichnen, worüber Nr. 9749; und aus der Bedeutung des Silbers, insofern es das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1551, 2954, 5658, 6112, 6914, 6917, 7999.

9770. "Und ihre Füße von Erz", 2. Mose 27/17, bedeutet die Unterstützungen durch das Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Füße, insofern sie Unterstützungen bezeichnen, worüber Nr. 9643; und aus der Bedeutung von Erz, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 425, 1551.

9771. "Die Länge des Vorhofes hundert Ellen", 2. Mose 27/18, bedeutet das Gute dieses Himmels bis zum Vollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Länge, insofern sie das Gute bezeichnet, worüber Nr. 1613, 9487; aus der Bedeutung des Vorhofs, insofern er den äußersten Himmel vorbildet, worüber Nr. 9741; und aus der Bedeutung von 100, insofern es ausdrückt, bis zum Vollen, worüber Nr. 9745.

9772. "Und die Breite je fünfzig", 2. Mose 27/18, bedeutet das Wahre in hinreichendem Maße.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Breite, insofern sie das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1613, 3433, 3434, 4482, 9487; und aus der Bedeutung von 50, insofern es das hinreichende Maß bezeichnet, worüber Nr. 9756.

9773. "Und die Höhe fünf Ellen", 2. Mose 27/18, bedeutet die Stufen des Guten und Wahren auch in hinreichendem Maße.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Höhe, insofern sie die Stufen (Grade) in Ansehung des Guten bezeichnet, worüber Nr. 9489, und weil es vom äußersten Himmel gesagt wird, so bezeichnet es auch die Stufen in Ansehung des Wahren, denn dieser Himmel ist im Guten und Wahren des Glaubens; und aus der Bedeutung von 5, insofern es ein hinreichendes Maß bezeichnet, worüber Nr. 9689. Die Höhe bedeutet aber Stufen in Ansehung des Guten und Wahren, weil durch das Hohe das Innere bezeichnet wird: Nr. 1735, 2148, 4599; je höher daher, desto innerlicher. Innerlicher im Himmel bedeutet näher bei dem Herrn, denn der Herr ist im Innersten, und vom Innersten geht alles aus. Die Entfernungen (Abstände) vom Innersten sind die Stufen des Guten und Wahren von Ihm. Weil der Herr das Innerste ist, ist Er auch der Höchste, denn er ist die Sonne des Himmels, von der jede Höhe in den Himmeln abhängt, deswegen wird der Herr im Worte "der Höchste" genannt.

9774. "Von gewobener weißer Baumwolle", 2. Mose 27/18, bedeutet aus dem Verstand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gewobener weißer Baumwolle, insofern sie das Verstandesgebiet bezeichnet, worüber Nr. 9596, 9744.

9775. "Und ihre Füße von Erz", 2. Mose 27/18, bedeutet die Unterstützung aller Dinge durch das Gute, wie Nr. 9770. "Aller Dinge" wird gesagt, weil in diesem Verse von allen (Bestandteilen) des Vorhofs gehandelt wird.

9776. "Und alle Geräte der Wohnung zu ihrem ganzen Dienst", 2. Mose 27/19, bedeutet das wißtümliche Wahre und Gute, das dem äußeren Menschen angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geräte (oder Gefäße), insofern sie das Wißtümliche bezeichnen, worüber Nr. 3068, 3079, 9394, 9544; aus der Bedeutung der Wohnung, insofern sie den Himmel vorbildet, worüber Nr. 9594, 9596, 9632; und aus der Bedeutung des Dienstes, insofern er den äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet, worüber Nr. 3019, 3020, 5305, 7998.

Der äußere oder natürliche Mensch ist das Dienende (servitium), weil er dem inneren oder geistigen Menschen dienen soll; denn der Mensch ist zum Bilde des Himmels und zum Bilde der Welt geschaffen; der innere oder geistige Mensch zum Bilde des Himmels und der äußere oder natürliche zum Bilde der Welt: Nr. 9279. Sowie die Welt dem Himmel dienen soll, so soll das Äußere oder Natürliche des Menschen seinem Inneren oder Geistigen dienen. Dieses ist auch wirklich zum Dienste erschaffen, denn es lebt nicht aus sich, und vermag somit nichts aus sich, sondern aus dem Inneren oder Geistigen, d.h. durch dieses aus dem Herrn.

Hieraus wird auch klar, daß das Äußere oder Natürliche des Menschen nichts ist, wenn es nicht dem Inneren oder Geistigen dient; und daß es nur insoweit etwas ist, als es dient. Dienen heißt gehorchen, und es gehorcht dann, wenn es aus seinem Verstande keine Gründe hernimmt, die dem Bösen seiner Selbst- und Weltliebe schmeicheln, sondern wenn es der Vernunft und der Kirchenlehre folgt, die ihm sagt, daß man das Gute und Wahre nicht um seinet- und der Welt willen (als der Zwecke) tun soll, sondern um des Guten und Wahren selbst willen; dann tut es der Herr durch den Himmel des Menschen, d.h. durch das Innere desselben; denn alles Gute und Wahre ist vom Herrn, und zwar so sehr, daß das Gute und Wahre beim Menschen der Herr selbst ist.

Hieraus kann erhellen, woher es kommt, daß der äußere Mensch das Dienende (oder der Diener) für das Innere sein soll.

9777. "Und alle ihre Pfähle, und alle Pfähle des Vorhofes von Erz", 2. Mose 27/19, bedeutet alles Verbindende und Befestigende beider Himmel, des mittleren und des äußersten durch das Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Pfähle, insofern sie das Verbindende und Befestigende bezeichnen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung der Wohnung, die hier unter "ihre" zu verstehen ist, insofern sie den Himmel vorbildet, und zwar den mittleren, worüber Nr. 9594, 9596, 9632; aus der Bedeutung des Vorhofs, insofern er den äußersten Himmel vorbildet, worüber Nr. 9741; und aus der Bedeutung von Erz, insofern es das äußere Gute bezeichnet, worüber Nr. 425, 1551.

Daß die Pfähle oder Pflöcke das Verbindende und Befestigende bedeuten, hat den Grund, weil sie verbinden und befestigen. Das gleiche wird auch allenthalben im Worte durch sie bezeichnet, wie:

Jes.54/2: "Erweitere den Raum deines Zeltes, und spanne die Decken deiner Wohnungen aus; hindere es nicht, verlängere deine Seile und befestige deine Pflöcke": es wird hier von der neuen Kirche des Herrn gehandelt. Den Raum des Zeltes erweitern und die Decken der Wohnungen ausspannen bedeutet, die Lehre des Guten und Wahren und den Gottesdienst daraus (verbreiten): Nr. 9596. Die langen Seile und die festen Pflöcke bedeuten die umfassende Verknüpfung und Befestigung der Wahrheiten. Daß auch zum Vorhof Seile gehörten, sehe man 2. Mose 35/18; 4. Mose 3/37; 4/32.

Jes.33/20: "Schaue Zion, laß deine Augen Jerusalem sehen, die friedliche Wohnung, das Zelt, das nicht verrückt wird; seine Pflöcke sollen nicht entfernt und seine Seile nicht losgerissen werden": Pflöcke und Seile bedeuten hier ebenso das Befestigende und Verbindende.

Pflöcke bedeuten die Befestigung und Verbindung auch bei Jes.41/7; Jerem.10/4; hier wird aber von den Götzen gehandelt, durch welche die Lehre des Falschen bezeichnet wird, weil aus der eigenen Einsicht: Nr. 8941, 9424.

Durch den Pflock aber, an den etwas gehängt wurde, wird die Befestigung und Hinzufügung bezeichnet: Jes.22/23,24; Hes.15/3.

9778. Vers 20,21: Und du sollst den Söhnen Israels gebieten, daß sie dir bringen Baumöl, reines, gestoßenes, zum Leuchter, daß man die Lampen beständig aufgehen lasse. Im Versammlungszelt außerhalb des Vorhanges, der vor dem Zeugnisse (hängt), soll ihn Aharon und seine Söhne zurichten, vom Abend bis zum Morgen, vor Jehovah; eine ewige Satzung (sei es) für ihre kommenden Geschlechter bei den Söhnen Israels.

"Und du sollst den Söhnen Israels gebieten" bedeutet der Kirche durch das Wort vom Herrn;

"daß sie dir bringen Baumöl" bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens,

"reines, gestoßenes" bedeutet echtes und daher durchsichtiges;

"zum Leuchter" bedeutet den geistigen Himmel;

"daß man die Lampen beständig aufgehen lasse (d.i.anzünden)" bedeutet dadurch den Glauben und durch ihn vom Herrn die Einsicht des Wahren und die Weisheit des Guten;

"Im Versammlungszelt" bedeutet die Gegenwart des Herrn;

"außerhalb des Vorhanges, der vor dem Zeugnisse (hängt)" bedeutet, wo die Mitteilung und durch das vereinigende Mittlere die Verbindung mit dem Herrn im innersten Himmel ist;

"soll ihn Aharon und seine Söhne zurichten" bedeutet den beständigen Einfluß vom Herrn;

"vom Abend bis zum Morgen, vor Jehovah" bedeutet beständig in jedem Zustand;

"eine ewige Satzung" bedeutet die göttliche Ordnung;

"für ihre kommenden Geschlechter bei den Söhnen Israels" bedeutet das Ewige für das geistige Reich.

9779. "Und du sollst den Söhnen Israels gebieten", 2. Mose 27/20, bedeutet der Kirche durch das Wort vom Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der hier durch "du" gemeint ist, insofern er den Herrn in Ansehung des Wortes darstellt, oder das Wort, das vom Herrn, worüber Nr. 4859, 5922, 6752, 7014, 7089, 9372; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die geistige Kirche darstellen, worüber Nr. 9340.

Hieraus erhellt, daß durch "Mose soll den Söhnen Israels gebieten" bezeichnet wird, der Kirche durch das Wort vom Herrn.

9780. "Daß sie dir bringen Baumöl", 2. Mose 27/20, bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Baumöles, insofern es das Gute der himmlischen Liebe bezeichnet, worüber Nr. 886; hier aber das Gute der geistigen Liebe, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens ist. Dieses Gute wird hier durch Baumöl bezeichnet, weil es für den Leuchter oder Armleuchter war, und der Armleuchter den geistigen Himmel bedeutet: Nr. 9548; der geistige Himmel ist auf Erden die geistige Kirche. Öl und Ölbaum bedeutet im Worte sowohl das himmlisch Gute als das geistig Gute; das himmlisch Gute, wo vom himmlischen Reich oder der himmlischen Kirche gehandelt wird, und das geistig Gute, wo vom geistigen Reich oder der geistigen Kirche gehandelt wird; diese Reiche oder diese Kirchen werden durch das Gute unterschieden:

Das Gute des himmlischen Reiches oder der himmlischen Kirche ist das Gute der Liebe zum Herrn und das Gute der gegenseitigen Liebe. Und das Gute des geistigen Reiches oder der geistigen Kirche ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens: Nr. 9741. Von diesem Guten und dem Wahren daraus wird allenthalben im Worte gehandelt, denn das Wort ist die Lehre vom Guten, weil es die Lehre von der Liebe zum Herrn und der Liebe zum Nächsten ist: Matth.22/34-39; und alles Gute ist Sache der Liebe, auch das Gute des Glaubens, denn dasselbe ist aus dem Guten der Liebe und nicht ohne dieses.

Weil das Wort die Lehre vom Guten ist, daher muß man, um das Wort zu verstehen, wissen, was das Gute ist und niemand weiß, was das Gute ist, wenn er nicht im Guten dem Worte gemäß lebt; denn wenn er im Guten dem Worte gemäß lebt, dann flößt der Herr Gutes in sein Leben ein; dadurch nimmt es der Mensch wahr und fühlt es, und daher begreift er, wie es beschaffen ist. Im entgegengesetzten Fall erscheint es nicht, weil es nicht wahrgenommen wird.

Hieraus kann man erkennen, in welchem Zustand diejenigen sind, die nur wissen, was im Worte steht, und sich überzeugen (bereden), daß es so sei, aber nicht danach tun. Diese haben keine Kenntnis vom Guten und folglich auch keine vom Wahren, denn das Wahre wird nur aus dem Guten erkannt und niemals ohne das Gute, sondern dann ist es nur ein Wissen ohne Leben, das im anderen Leben zugrunde geht.

Daß das Öl und auch die Olive das Gute bezeichnen, erhellt aus den Stellen im Wort, wo sie genannt werden:

Sach.4/2,3,14: "Ich sah einen goldenen Leuchter und zwei Ölbäume neben demselben, einen zur Rechten und den anderen zur Linken des Ölbehälters. Das sind die beiden Söhne des Ölbaumes, die stehen neben dem Herrn der ganzen Erde": die beiden Ölbäume und die beiden Söhne des Ölbaumes bedeuten das Gute der Liebe zum Herrn, das zu seiner Rechten, und das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, das zu Seiner Linken.

Joh.Offenb.11/3,4: "Die zwei Zeugen sollen tausendzweihundertsechzig Tage weissagen; diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen": die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter bedeuten ein und dasselbe Gute, und weil dieses vom Herrn ist, wird es "die zwei Zeugen" genannt.

Joh.Offenb.6/6: "Ich hörte eine Stimme inmitten der vier Tiere sagen: Am Öl und Wein vergreife dich nicht": Öl bedeutet das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit; Wein das Gute und Wahre des Glaubens.

Jes.41/19: "In der Wüste will Ich geben (pflanzen) die Zeder von Schitta, die Myrte und den Ölbaum".

Jerem.31/12: "Sie werden kommen und jubeln auf Zions Höhe und strömen zu den Gaben Jehovahs, zum Weizen, Most und Öl".

Joel 1/10: "Verwüstet ist das Feld, es trauert der Acker; denn verdorben ist das Getreide, vertrocknet der Most, verschwunden das Öl".

Jerem.2/24: "Die Tennen sind voll von reinem Getreide und die Keltern fließen über von Most und Öl".

5. Mose 11/14: "Ich werde Regen geben auf euer Land zu seiner Zeit, damit du sammelst dein Getreide, deinen Most und dein Öl".

Es wird hier Getreide, Most und Öl gesagt, daß aber nicht dieses verstanden werden soll, kann jedem einleuchten, der darüber nachdenkt; denn weil das Wort göttlich ist, so ist es geistig und nicht weltlich. Es handelt somit nicht vom Getreide, Most und Öl des Landes, sofern sie zur Speise des Körpers dienen, sondern insofern sie zur Speise der Seele dienen; denn alle Speisen in der Welt bedeuten im Wort himmlische Speisen, sowie auch das Brot und der Wein im heiligen Abendmahl. Was in den angeführten Stellen Getreide und Most bedeuten, sehe man Nr. 3580, 5295, 5410, 5959. Was das Öl bedeutet, geht deutlich daraus hervor.

Ebenso verhält es sich mit allem, was der Herr, als Er in der Welt war, geredet hat, z.B. was Er vom Samariter sagte, daß er "zu dem von den Räubern Verwundeten hinzutrat, dessen Wunden verband und Öl und Wein hineingoß": Luk.10/33,34; hier wird nicht Öl und Wein verstanden, sondern das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit. Unter dem Öl das Gute der Liebe und unter dem Wein das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens, denn es wird von dem Nächsten gehandelt, somit von der Liebtätigkeit gegen ihn. Daß der Wein dies bedeutet, sehe man Nr. 6377.

Ebenso was der Herr von den zehn Jungfrauen sprach, von denen fünf ihre Lampen nahmen, aber kein Öl, fünf hingegen auch Öl nahmen, und daß diese in den Himmel eingelassen, jene aber abgewiesen wurden: Matth.25/3,4. Das Öl in den Lampen bedeutet das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit in den Glaubenswahrheiten. Die Jungfrauen, welche die Lampen nahmen, aber kein Öl, sind diejenigen, die das Wort hören und es lesen und sagen, daß sie daran glauben, aber darum doch nichts Gutes tun, und wenn sie es tun, nicht aus Liebe zum Guten und Wahren, sondern aus Liebe zu sich und zur Welt.

Weil Öl das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet, darum salbte man auch die Kranken mit Öl und heilte sie, wie es von den Jüngern des Herrn gelesen wird, Mark.6/13, die "ausgingen und die Dämonen austrieben, und die Kranken mit Öl salbten und sie heilten".

Ps.23/5: "Du salbest mit Öl mein Haupt, mein Becher fließt über": mit Öl das Haupt salben bedeutet himmlisch Gutes geben.

5. Mose 32/13: "Jehovah speiste ihn mit den Früchten des Feldes, ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem Kiesel": hier von der Alten Kirche. Öl aus hartem Kiesel saugen bedeutet mit Gutem erfüllt werden durch das Wahre des Glaubens.

Hab.3/17: "Der Feigenbaum wird nicht blühen und keine Frucht an den Weinstöcken sein, das Werk der Oliven wird trügen und das Feld keine Nahrung bringen": hier ist weder Feigenbaum, noch Weinstöcke, noch Oliven, noch Feld gemeint, sondern die himmlischen Dinge, denen sie entsprechen; was auch jeder aus sich erkennen kann, der da anerkennt, daß das Wort von solchen Dingen handelt, die sich auf den Himmel und die Kirche, somit auch auf die Seele beziehen. Die aber nur an Weltliches, Irdisches und Körperliches denken, sehen das nicht, ja sie wollen es nicht sehen, indem sie bei sich sagen: was soll das Geistige sein, was das Himmlische?, und was sind also himmlische Speisen? Daß es solche Dinge sind, die der Einsicht und Weisheit angehören, wissen sie zwar, wenn es ihnen gesagt wird, daß sie aber Sache des Glaubens und der Liebe sind, wollen sie nicht wissen. Der Grund ist, weil sie solches nicht in ihr Leben aufnehmen und daher nicht bis zur Einsicht und Weisheit der himmlischen Wahrheiten und Gutheiten (bonitatum) gelangen.

Hes.16/9,10,13,18: "Ich badete dich mit Wasser und wusch dein Blut von dir ab, und salbte dich mit Öl, Ich kleidete dich in buntgewirkte Kleider; deine Kleider waren von Byssus, Seide und von Buntgewirktem; du aßest Semmelmehl, Honig und Öl; du aber nahmst deine buntgewirkten Kleider und bedecktest Bilder damit und Mein Öl und Mein Rauchwerk setztest du vor sie hin": Wer kann nicht sehen, daß hier nicht buntgewirkte Kleider, Byssus und Seide, und auch nicht Öl, Honig und Semmelmehl zu verstehen ist, sondern göttliche Dinge, die sich auf den Himmel und die Kirche beziehen? Denn es wird von Jerusalem gehandelt, worunter die Kirche verstanden wird, und daher wird unter dem Erwähnten solches verstanden, was der Kirche angehört. Daß unter jedem einzelnen etwas Besonderes der Kirche (verstanden wird), ist bekannt, denn im Worte, das göttlich ist, ist kein Wort inhaltsleer. Daß Jerusalem die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 3654, ferner was buntgewirkt: Nr. 9688; was Byssus: Nr. 5319, 9469; was Semmelmehl: Nr. 2177; was Honig: Nr. 5620, 6857; was mit Wasser baden: Nr. 3147, 5954, 9088; und was das Blut abwaschen: Nr. 4735, 9127.

Hos.12/2: "Ephraim nährt sich vom Winde, sie schließen ein Bündnis mit dem Assyrer und man bringt das Öl nach Ägypten": dies kann man gar nicht verstehen, wenn man nicht weiß, was Ephraim, was der Assyrer und was Ägypten bedeutet. Hier wird jedoch das Verstandesgebiet des Menschen der Kirche beschrieben, das durch Vernünfteleien aus dem Wißtümlichen verkehrt wird, denn Ephraim bedeutet dieses Verstandesgebiet: Nr. 3969, 5354, 6222, 6238, 6267; der Assyrer die Vernünftelei: Nr. 1186; und Ägypten das Wißtümliche: Nr. 9391; Öl nach Ägypten bringen heißt daher, das Gute der Kirche auf solche Weise verunreinigen.

Daß der Herr so oft den Ölberg bestieg, Luk.21/37; 22/39, geschah deshalb, weil das Öl und die Oliven das Gute der Liebe bedeuten, und auch der Berg: Nr. 6435, 8758. Der Grund war, weil im Herrn, solange Er in der Welt war, alle Vorbildungen des Himmels waren, denn der ganze Himmel wurde durch dieselben mit Ihm verbunden; darum war alles, was Er tat und alles, was Er redete, göttlich und himmlisch, und im Letzten war es vorbildlich. Der Ölberg bildete den Himmel vor in Ansehung des Guten der Liebe und der Liebtätigkeit, wie auch erhellen kann:

Sach.14/3,4: "Jehovah wird ausziehen und streiten wider diese Völker; und Seine Füße werden an demselben Tage stehen auf dem Ölberg, der vor Jerusalem gegen Morgen liegt, und der Ölberg wird sich mitten entzweispalten, daß ein Teil gegen Morgen und der andere gegen Abend ein großes Tal bilden, und ein Teil des Berges wird gegen Mitternacht hin zurückweichen und ein Teil gegen Mittag": hier wird vom Herrn gehandelt und von Seiner Ankunft. Durch den Ölberg wird das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit bezeichnet, und somit die Kirche, denn dieses Gute macht die Kirche. Daß die Kirche von dem jüdischen Volke zurückweichen und bei den Heiden errichtet werden sollte, wird dadurch bezeichnet, daß jener Berg sich spaltete gegen Morgen, gegen Abend und gegen Mitternacht und Mittag. Das gleiche wird durch die Worte des Herrn bezeichnet:

Luk.13/28,29: "Ihr werdet hinausgestoßen werden; dagegen werden sie kommen von Morgen und Abend, und von Mitternacht und Mittag, und werden zu Tische liegen im Reich Gottes".

Daß Jehovah ausziehen und gegen die Völker kämpfen werde und daß Seine Füße auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt, stehen werden, darunter wird im allgemeinen Sinn verstanden, daß der Herr aus göttlicher Liebe gegen die Höllen kämpfen werde, denn die Völkerschaften bedeuten das Böse aus den Höllen: Nr. 1868, 6306; und der Ölberg, auf dem Seine Füße stehen werden, bezeichnet die göttliche Liebe.

9781. "Reines, gestoßenes", 2. Mose 27/20, bedeutet echtes und daher durchsichtiges.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Reinen, wenn es von dem Guten (ausgesagt) wird, das durch Öl bezeichnet wird, insofern es das Echte ausdrückt, denn das Gute ist um so reiner, je himmlischer und somit, je echter es ist. Und aus der Bedeutung von gestoßen, wenn von dem durch Öl bezeichneten Guten (die Rede ist), insofern es das Durchsichtige (Helle) bezeichnet. Das Gute heißt durchsichtig, wenn es zum Wahren wird, denn das Gute kommt zur Erscheinung durch das Wahre, weil das Wahre die Form des Guten ist, und das Gute nicht anders im Licht erscheint, als in seiner Form. Je besser daher die Form ist, in der das Gute sich darstellt, desto durchsichtiger (klarer) erscheint es, denn dann leuchtet das Gute selbst daraus hervor, so daß es auch den Verstand und zugleich den Willen des anderen anregt.

Wie es sich nämlich mit dem Guten und Wahren verhält, so verhält es sich auch mit dem Willen und dem Verstand beim Menschen; denn der Wille ist zur Aufnahme des Guten bestimmt, und der Verstand zur Aufnahme des Wahren. Auch erscheint der Wille nicht im Licht, außer durch den Verstand, denn der Verstand ist es, der den Willen bildet, und ihn klar darstellt. Was aber gebildet wird, das wird gleichsam in Teile zerlegt, und wenn diese regelrecht zusammengeordnet sind, so treten unter ihnen verschiedene Beziehungen oder verschiedene Verhältnisse hervor, und dadurch stellt sich das Gute im Verstand dar und wird (gleichsam) durchsichtig. Das Gute, das im Verstand durchsichtig geworden ist, ist das Wahre dieses Guten.

Daher kommt es nun, daß das Öl gestoßen werden sollte, sowie auch der Weihrauch, von dem es heißt, daß er rein sein und ein Teil von ihm in kleine Stückchen gestoßen werden, und so damit geräuchert werden sollte: 2. Mose 30/34-36.

Das gleiche, was durch zerstoßen, wird auch durch zermalmen (gemahlen) bezeichnet, wie man aus der Bedeutung des Weizens und des Weizenmehls ersehen kann; der Weizen bedeutet das Gute und das feine Mehl desselben das Wahre. Wie das Zerstoßene und Gemahlene im echten Sinn das durchsichtige Gute bedeutet, so bedeutet das Zerstoßene und Gemahlene (Zermalmte) im entgegengesetzten Sinn das durchsichtige Böse. Dies wird dadurch bezeichnet, daß Mose "das goldene Kalb wohl zerstieß und zermalmte, und das zu Staub Zerriebene in den Bach warf, der vom Berg herabfloß": 5. Mose 9/21; worüber man sehe Nr. 9391.

9782. "Zum Leuchter", 2. Mose 27/20, bedeutet den geistigen Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Leuchters oder Armleuchters, insofern er den geistigen Himmel bezeichnet, worüber Nr. 9548.

9783. "Daß man die Lampen beständig aufgehen lasse", 2. Mose 27/20, bedeutet den Glauben daher und durch diesen vom Herrn die Einsicht des Wahren und die Weisheit des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lampe, insofern sie den Glauben und daraus die Einsicht des Wahren und die Weisheit des Guten bezeichnet, worüber Nr. 9548. Daß die Lampe den Glauben bedeutet, kommt daher, daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre das Licht in den Himmeln ist. Wenn dieses Licht von den Engeln oder vom Menschen aufgenommen ist, so bildet es gleichsam eine Leuchte, denn es erleuchtet das ganze Gemüt und gibt Einsicht und Weisheit. Das aufgenommene Licht ist der Glaube.

Man muß aber wissen, daß der Glaube keine Leuchte ist, und das Gemüt nicht erleuchtet, wenn er nicht aus der Liebtätigkeit stammt. Es verhält sich mit dem Glauben und der Liebtätigkeit wie mit dem Wahren und dem Guten: das Wahre ist die Form des Guten, oder das Gute, das so gestaltet ist, daß es im Licht erscheint. Ebenso ist der Glaube die Form der Liebtätigkeit, oder die Liebtätigkeit in Gestaltung. Zum Glauben gehört auch das Wahre, und zur Liebtätigkeit das Gute, denn was wahr ist, das wird geglaubt und wird Eigentum des Glaubens, und was gut ist, das wird geliebt und wird Eigentum der Liebtätigkeit. Das Wahre und Gute selbst, das geliebt wird, ist der Nächste, und die Liebe zu diesem ist die Liebtätigkeit.

9784. "Im Versammlungszelt", 2. Mose 27/21, bedeutet, wo die Gegenwart des Herrn ist.

Dies erhellt daraus, daß das Zelt deshalb gemacht wurde, damit der Herr daselbst mit Mose und Aharon, sowie auch mit den Söhnen Israels zusammenkommen konnte. Darum wurde auch das Heilige des Gottesdienstes daselbst angeordnet, wie man aus dem Folgenden, ersehen kann:

2. Mose 29/42-45: "Ein beständiges Brandopfer sollen sie machen vor der Türe des Versammlungszeltes vor Jehovah, damit Ich daselbst mit euch zusammenkomme, um mit dir dort zu reden, und Ich will daselbst zusammenkommen mit den Söhnen Israels; und es wird geheiligt werden durch Meine Herrlichkeit; und Ich werde das Versammlungszelt heiligen, und den Altar und Aharon, und seine Söhne werde Ich heiligen, damit sie mir als Priester dienen, und Ich werde wohnen in der Mitte der Söhne Israels".

Und daß der Herr daselbst mit ihnen zusammenkam, oder bei ihnen gegenwärtig war, an einer anderen Stelle:

2. Mose 40/33-38: "Als alles vollendet war, bedeckte die Wolke das Versammlungszelt, und die Herrlichkeit Jehovahs erfüllte die Wohnung, und Mose konnte nicht in das Versammlungszelt eingehen, weil die Wolke auf ihm ruhte und die Herrlichkeit Jehovahs die Wohnung erfüllte. Die Wolke Jehovahs war über der Wohnung bei Tage, und Feuer war bei Nacht darin, vor den Augen des ganzen Hauses Israels".

Hieraus kann erhellen, daß durch das Versammlungszelt (der Ort) bezeichnet wurde, wo die Gegenwart des Herrn war. Der Grund davon war, weil das Zelt den Himmel vorbildete, und der Himmel ein Himmel ist vermöge der Gegenwart des Herrn in demselben, daher wurde er auch die Wohnung Jehovahs genannt.

9785. "Außerhalb des Vorhanges, der vor dem Zeugnisse hängt", 2. Mose 27/21, bedeutet, wo die Mitteilung und durch das vereinigende Mittlere die Verbindung mit dem Herrn im innersten Himmel ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Vorhangs, insofern es das Mittlere vorbildet, das den innersten und mittleren Himmel vereinigt, worüber Nr. 9670, 9671; also (den Ort), wo die Mitteilung und Verbindung stattfindet, und aus der Bedeutung des Zeugnisses, insofern es der Herr in Ansehung des göttlich Wahren ist.

9786. "Soll ihn Aharon und seine Söhne zurichten", 2. Mose 27/21, bedeutet den beständigen Einfluß vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zurichten, wenn vom Herrn (die Rede ist), der durch Aharon vorgebildet wurde, insofern es den Einfluß bezeichnet, denn jede Mitteilung des göttlich Guten und des göttlich Wahren vom Herrn, und jede Verbindung mit Ihm findet durch Einfluß statt; die Engel und Menschen sind aufnehmende Formen.

Daß der fortwährende Einfluß bezeichnet wird, kommt daher, daß von der Zurichtung der Lampen vom Abend bis zum Morgen gehandelt wird, wodurch das Beständige und Fortwährende bezeichnet wird. Vom Herrn aber ist er, weil der Herr in Ansehung des göttlich Guten durch Aharon und in Ansehung des göttlich Wahren durch die Söhne Israels vorgebildet wurde, worüber im Folgenden.

9787. "Vom Abend bis zum Morgen, vor Jehovah", 2. Mose 27/21, bedeutet beständig in jedem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Abends, insofern er das Ende eines Zustandes bezeichnet, worüber Nr. 8426; und aus der Bedeutung des Morgen, insofern er den Anfang eines anderen (Zustandes) bezeichnet, worüber Nr. 8427. "Beständig in jedem Zustand" bedeutet es, weil der Abend den ganzen Zustand des Schattens in sich schließt, der durch die folgende Nacht bezeichnet wird, und der Morgen den ganzen Zustand des Lichtes, der durch den folgenden Tag bezeichnet wird; denn beim Herrn ist das Folgende und Zukünftige zugleich gegenwärtig, weil alles, was der Herr bei dem Menschen und Engel zurichtet, d.h. vorsieht, ewig ist.

Hieraus kann man erkennen, daß durch die Zurichtung der Lampen vom Abend bis zum Morgen der fortwährende Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn beständig in jedem Zustand bezeichnet wird.

9788. "Eine ewige Satzung", (wörtlich: eine Satzung des Zeitlaufs), 2. Mose 27/21, bedeutet die göttliche Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Satzung, insofern sie die göttliche Ordnung bezeichnet, worüber Nr. 7884, 7995, 8357; und aus der Bedeutung des Zeitlaufs (saeculi), insofern er das Ewige bezeichnet; weil es das Göttliche ist, ist es auch ewig.

9789. "Für ihre kommenden Geschlechter bei den Söhnen Israels", 2. Mose 27/21, bedeutet das Ewige für das geistige Reich.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geschlechter, insofern sie das Ewige bezeichnen, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die geistige Kirche darstellen, worüber Nr. 9340, somit auch das geistige Reich; denn das geistige Reich des Herrn in den Himmeln ist der geistige Himmel, auf Erden aber ist es die geistige Kirche.

Daß die Geschlechter das Ewige bedeuten, kommt daher, daß unter ihnen im inneren Sinn die Zeugungen (generatives) des Glaubens und der Liebtätigkeit verstanden werden: Nr. 613, 2020, 2584, 6239, 9042, 9079, somit das, was dem Himmel und der Kirche angehört, die ewig sind. Durch die Söhne Israels, von denen die Geschlechter ausgesagt werden, wird auch wirklich die Kirche bezeichnet: Nr. 9340.

Daß die Geschlechter das Ewige bedeuten, ist klar aus folgenden Stellen im Worte:

Jes.41/8,9: "Ewig währet Meine Gerechtigkeit und Mein Heil von Geschlecht zu Geschlecht; erwache wie in den Tagen der Vorzeit, der Geschlechter der Ewigkeiten".

Jes.60/15: "Ich werde dich machen zur ewigen Hoheit, zur Freude von Geschlecht zu Geschlecht".

Jes.34/10: "Ewig wird sein (Edoms) Reich aufsteigen, von Geschlecht zu Geschlecht wird es verwüstet sein, und niemals mehr in Ewigkeit wird man darübergehen".

Ps.33/11: "Der Rat Jehovahs wird in Ewigkeit bleiben, die Gedanken Seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht".

Ps.145/2-4: "Ich lobe Deinen Namen ewig und immerdar; Geschlecht auf Geschlecht soll Deine Werke loben".

Ps.72/5: "Man wird Dich fürchten bei der Sonne und vor dem Monde, von Geschlecht zu Geschlecht".

2. Mose 3/15: "Dies ist Mein Name in Ewigkeit, und dies Mein Andenken von Geschlecht zu Geschlecht". Und so noch in vielen anderen Stellen.

Es wird gesagt "in Ewigkeit und von Geschlecht zu Geschlecht": das Ewige wird ausgesagt von dem göttlich Himmlischen oder Guten, und Geschlecht von dem göttlich Geistigen oder Wahren; denn im Worte, besonders in dem prophetischen, werden gewöhnlich zwei Ausdrücke von einer und derselben Sache gebraucht, wie in den angeführten Stellen "in Ewigkeit und von Geschlecht zu Geschlecht", und dies geschieht wegen der himmlischen Ehe in allem und jedem des Wortes. Die himmlische Ehe ist die Ehe des Guten und Wahren, oder die Verbindung des Herrn und des Himmels; man sehe die Nr. 9263 angeführten Stellen.

 

Nr. 9790 - 9803 abgedruckt in Band


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