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Gott ist der Herr

Gott ist der Herr, sonst keiner mehr,
Und Sonne, Mond und Erde
Und aller Sterne zahllos Heer
Erschuf sein Mächt'ges »Werde!«
Ein Wort von ihm, und es zerfällt
in Asch' und Staub die ganze Welt:
Dient unserm Gott mit Zittern.

Sein Auge schaut, was Keiner sieht,
Sein Ohr ist aller Orten,
Und was geschah und was geschieht
Ist kund ihm, eh's geworden.
Er nimmt das Wort von jedem Mund
Und schaut in aller Seelen Grund:
Dient unserem Gott in Wahrheit.

Er lässet seines Segens Ruf
Durch alle Welt erschallen.
Und tränkt und speist, was er erschuf,
Nach seinem Wohlgefallen;
Er sorget als ein lieber Wirth,
Daß Allen volle Gnüge wird:
Dient unserm Gott mit Danken!

Er ist ein dreimal heil'ger Gott
Und muß die Sünde hassen
Und weiß in ihrem frechen Spott
Die Spötter zu erfassen;
Und wer nicht ehret sein Gebot,
Den wirft er in den ew'gen Tod:
Dient unserm Gott mit Buße!

Doch wenn die Sünde mächtig ist,
Ist mächt'ger noch die Gnade,
Er hat gesandt uns Jesu Christ,
Damit er uns entlade
Von unsrer schweren Sündenschuld,
Und hat mit Reuigen Geduld:
Dient unserm Gott mit Freuden.

Er ließ für uns den eignen Sohn
Den Himmelsweg bereiten,
Und ließ ihn für uns Schmach und Hohn
Und Qual und Tod erleiden,
Und hat uns seiner Liebe Macht
Gar wunderbarlich kund gemacht:
Dient unserm Gott mit Liebe.

Er, der in einem Lichte thront,
Wo niemand zu kann kommen,
Hat in dem Sohn bei uns gewohnt
Und durch ihn angenommen
Auch unser Fleisch, und hat's erneut
Zu seines Bildes Herrlichkeit:
Dient unserm Gott in Christo!

Herr, unser Gott, wir dienen dir
In Christo, deinem Sohne,
Verleih' uns, daß er für und für
In unsrer Seele wohne;
Dann dienen wir dir hocherfreut
Von nun an bis in Ewigkeit
Als deine lieben Kinder.

*


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