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Wer ist Nat-ah'-ki?

Ein junger, unternehmungslustiger Amerikaner, J. W. Schultz, zieht anfangs der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts hinaus aus der Enge der ostamerikanischen Kleinstadt in den wilden Westen, um ganz unter den Indianern zu leben, ihre Sitten, Bräuche und ihr Leben kennen zu lernen. Er schließt Freundschaft mit einem Händler namens Berry, dessen Frau und Mutter Indianerinnen sind, beteiligt sich an seinen Unternehmungen und zieht mit ihm und seiner Familie, den Indianern auf ihren Jagdzügen folgend, umher in den Prärien des heutigen Montana und Kanada. Unter diesen einfachen Naturmenschen fühlt er sich wohl, und so sehr er sich auch zuerst dagegen sträubt – das glückliche Eheleben seiner jungen, indianischen Freunde veranlaßt auch ihn, sich ein Mädchen zu wählen: Nat-ah'-ki. In Ermangelung eines Geistlichen ehelicht er das Mädchen zunächst nach Indianerbrauch, um dann später seine Ehe von einem durchreisenden Missionar einsegnen zu lassen.

Scheu und schüchtern naht sie sich ihm, aber allmählich löst sich die Spannung, und die beiden leben in schönster Kameradschaft, reitend, jagend und Leid und Freud' ihres Stammes teilend, zusammen. Die Jahre fließen dahin. Längst sind sie auch nach Christensitte Mann und Frau. Ihr Zelt ist der Sammelpunkt der indianischen Freunde. Um den behaglichen Feuerplatz sitzen sie am Abend und erzählen von vergangenen Zeiten, von Heldentaten und Abenteuern ihrer Vorfahren, von den Festen und fröhlichen Jagd- und Wanderzügen über die weiten, braunen Ebenen. Eine alte indianische Hausgenossin, die Krähenfrau, und des Händlers Mutter sind allzeit bereit, dem wißbegierigen Jüngling, der nur zu gern träumend und rauchend auf seinem Ruhebett liegt, alte indianische Märchen und Sagen zu erzählen. Mit großer Teilnahme lauscht er ihren Plaudereien und einfachen Liedern, die sie nie müde werden zu singen. Was er davon gesammelt und aufgeschrieben hat, erzählt das vorliegende Buch – die Fortsetzung des im vergangenen Jahre erschienenen »Nat-ah'-ki und ich« –, in dem er sein Leben mit der geliebten Frau schildert, die ihm der unerbittliche Tod nur allzu früh entrissen hat.

Schultz lebt jetzt in einer großen Stadt Kaliforniens als bekannter Schriftsteller. In den amtlichen Veröffentlichungen der Regierung der Vereinigten Staaten wird er als einer der maßgebenden Autoritäten auf dem Gebiete der indianischen Völkerkunde anerkannt, besonders auch deshalb, weil er einer der sehr wenigen weißen Männer ist, die die schwierige Schwarzfußsprache beherrschen.

Man hat ihm zu Ehren einen großen Berg im Felsengebirge in der Nähe der heutigen Reservation der Schwarzfuß mit seinem indianischen Namen »Apekuni« benannt.

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